Zusammengefasster Lagebericht
Konzern Deutsche Pfandbriefbank
amerikanische Wirtschaftsleistung ging voraussichtlich um 2,4% zurück, unterstützt von einer sehr locke-
ren Geld- und Fiskalpolitik (Quelle: Fed).
Die Arbeitslosenrate ist trotz des starken wirtschaftlichen Einbruchs relativ schwach angestiegen. Dies ist
auf die Ausweitung von Kurzarbeiterprogrammen in vielen Ländern zurückzuführen. Die Arbeitslosenrate
lag im November 2020 im Euroraum bei 8,3%, und damit nur etwa einen Prozentpunkt über dem Tief-
stand von 7,2% im Februar 2020 (Quelle: Eurostat). In Deutschland lag die Anzahl sozialversicherungs-
pflichtig Beschäftigter im November 2020 bei 33,9 Mio., was nur einen Rückgang um 0,2% im Vergleich
zum Vorjahresmonat darstellt, während die Arbeitslosenquote in diesem Zeitraum von 3,2% auf 4,5%
anstieg (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Eurostat). In Frankreich stieg die Arbeitslosigkeit auf Jahres-
sicht von 8,2% im November 2019 auf 8,8% ein Jahr später, während sie in Spanien in diesem Zeitraum
von 13,8% auf 16,1% kletterte (Quelle: Eurostat). Auch in Nordeuropa nahm die Arbeitslosigkeit zu, wie
beispielsweise in Schweden von 7,5% im November 2019 auf 8,3% zwölf Monate später (Quelle: Euros-
tat). In Großbritannien konnte ebenfalls eine Zunahme von 3,7% im November 2019 auf 4,9% im Septem-
ber 2020 beobachtet werden (Quelle: Eurostat). In den USA zeigte sich ein etwas stärkerer Anstieg von
3,6% im November 2019 auf 6,7% im November letzten Jahres (Quelle: Bureau of Labor Statistics).
Dank der außerordentlichen Unterstützung durch die Fiskal- und Geldpolitik konnte ein stärkeres Einbre-
chen der Volkswirtschaften verhindert werden. Hervorzuheben sind insbesondere der 750 Mrd. €
schwere Wiederaufbaufonds der EU, das 100 Mrd. € umfassende Programm SURE zur Finanzierung loka-
ler Kurzarbeiterprogramme sowie das Pandemiekaufprogramm der EZB. Dieses wurde im Juni auf 1,35
Bio. € und erneut im Dezember 2020 auf 1,85 Bio. € aufgestockt sowie bis März 2022 verlängert (Quelle:
IWF, EZB). Die US-Regierung reagierte mit einem Konjunkturpaket in Höhe von 2,3 Bio. USD, das im De-
zember um ein zweites Paket (ca. 0,9 Bio. USD) ergänzt wurde (Quelle: IWF, Bloomberg). Die Federal
Reserve (Fed) hat am 3. März 2020 eine Notzinssenkung (50 Basispunkte) vorgenommen und am 15. März
2020 (100 Basispunkte) erneut auf 0,25% gesenkt. Die Fed bekräftigte wiederholt, dass sie sich verpflich-
tet hat, ihre gesamte Palette an Instrumenten einzusetzen, um die US-Wirtschaft zu unterstützen (Quelle:
Fed). Im Jahr 2020 hat die Bank of England (BoE) ihren Leitzins um 65 Basispunkte auf 0,1% gesenkt und
das Term Funding Scheme neu gestartet, um Anreize für Bankkredite zu schaffen. Das Programm zum
Ankauf von Vermögenswerten wurde im Jahresverlauf um 300 Mrd. GBP auf 745 Mrd. GBP erhöht
(Quelle: BoE).
Aufgrund der weltweiten Pandemie und ähnlicher geldpolitischer Reaktionen zeigten die Kapitalmarktzin-
sen 2020 sowohl in den USA und im Vereinigten Königreich als auch in der Eurozone einen ähnlichen
Verlauf. Nach einem Hoch im März 2020 aufgrund der Verunsicherung bei Pandemieausbruch, fielen die
Renditen während des Jahres kontinuierlich und erreichten beziehungsweise unterboten ihre Vorkrisen-
niveaus zum Jahresende. Insbesondere die Rendite auf 10-jährige italienische Anleihen sank im Jahres-
verlauf nach dem anfänglichen Schock, hauptsächlich bedingt durch die extrem lockere Geldpolitik der
EZB (Quelle: Bloomberg).
An den Währungsmärkten verlor das britische Pfund im Jahresverlauf 5,4% gegenüber dem Euro. Der US-
Dollar büßte gegenüber der europäischen Einheitswährung ebenfalls 8,9% ein, hervorgerufen, unter an-
derem, durch die erhöhte politische Unsicherheit und einem schwereren Verlauf der Pandemie in den
USA und Großbritannien (Quelle: Bloomberg).
BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN
Gesamtsituation der Bankbranche
Kreditrisiken haben seit Beginn der Pandemie zugenommen, während sich im Durchschnitt die Einkom-
menssituation der Banken aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs verschlechtert hat (Quelle: EZB).
Staatliche Garantien und Moratorien in vielen Ländern scheinen die Zeit aber zu verlängern, die eine
schwache Wirtschaftsentwicklung benötigt, um sich in Kreditverluste und notleidende Kredite niederzu-
schlagen. Darüber hinaus war in 2020 ein deutlicher Rückgang der Eigenkapitalrendite der Banken im
Euroraum von über 5% im dritten Quartal 2019 auf knapp über 2% im dritten Quartal 2020 zu verzeichnen