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Inhalt
| - Teil 1: Konzerngeschäftsbericht – beinhaltet:
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| - Konzernabschluss und Konzernanhang
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| - Teil 2: Einzelabschluss der OMV Aktiengesellschaft – beinhaltet:
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| - Jahresabschluss und Anhang
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| - Teil 3: Abkürzungen und Definitionen – beinhaltet:
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| - Abkürzungen und Definitionen
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| - Teil 4: Erklärung des Vorstands – beinhaltet:
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| - Erklärung gemäß § 124 Abs. 1 BörseG 2018
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KONZERNLAGEBERICHT
5 — 61
6 — OMV im Überblick
8 — Strategie
16 — Nachhaltigkeit
21 — Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (HSSE)
24 — Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
26 — Geschäftsjahr des OMV Konzerns
36 — Upstream
44 — Downstream
53 — Ausblick
54 — Risikomanagement
58 — Weitere Informationen
OMV im Überblick
Die OMV fördert und vermarktet Öl und Gas sowie chemische Produkte auf verantwortungsvolle Weise und entwickelt innovative Lösungen für die Kreislaufwirtschaft. Der Konzernumsatz 2020 belief sich auf EUR 17 Mrd. Mit einer Marktkapitalisierung zum Jahresende von rund EUR 11 Mrd ist die OMV eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs. Die Mehrheit der rund 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OMV (einschließlich Borealis) ist an den integrierten europäischen Standorten des Konzerns tätig.
- In Upstream konzentriert sich die OMV auf die Exploration, Erschließung und Förderung von Öl und Gas in den fünf Kernregionen Mittel- und Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika, Nordsee, Russland sowie Asien-Pazifik. Ende 2020 hatte die OMV sichere Reserven (1P) von 1,33 Mrd boe sowie sichere und wahrscheinliche Reserven (2P) von 2,37 Mrd boe. Die Reservenersatzrate (RRR) lag 2020 bei 102%. Die Tagesproduktion belief sich 2020 auf 463 kboe/d (2019: 487 kboe/d), was einer Gesamtproduktion von 169 Mio boe entspricht. Während Erdgas 62% zur Produktion beitrug, erreichte der Erdölanteil 38%.
- In Downstream betreibt die OMV drei Raffinerien in Europa: Schwechat (Österreich) und Burghausen (Deutschland), die beide über eine integrierte Petrochemieproduktion verfügen, sowie die Raffinerie Petrobrazi (Rumänien). Zusätzlich hält die OMV jeweils 15% an ADNOC Refining, einem Unternehmen, das eine der weltweit führenden Raffinerien in Ruwais in den Vereinigten Arabischen Emiraten betreibt, und an ADNOC Global Trading. Die OMV verfügt über eine globale Raffineriekapazität von mehr als 500 kbbl/d. Die Gesamtverkaufsmenge der Raffinerieprodukte belief sich 2020 auf 17,81 Mio t (2019: 20,94 Mio t). Das Retail-Netz umfasst rund 2.100 Tankstellen in zehn Ländern mit einem starken Mehrmarkenportfolio.
- Die Erdgas-Verkaufsmengen lagen 2020 bei 164,0 TWh (2019: 136,7 TWh). Die OMV besitzt Erdgasspeicher mit einer Kapazität von 30 TWh und ist zu 51% an der Gas Connect Austria GmbH beteiligt, die ein 900 km langes Gasleitungsnetz betreibt. Der Central European Gas Hub (CEGH), an dem die OMV 65% hält, ist eine etablierte Gashandelsplattform. Der Erdgasknotenpunkt in Baumgarten (Österreich) ist die größte Drehscheibe für russisches Gas in Mitteleuropa. Zudem betreibt die OMV ein Gaskraftwerk in Rumänien.
- Am 29. Oktober 2020 schloss die OMV den Erwerb eines weiteren 39%-Anteils an Borealis von Mubadala ab und hält nun eine Mehrheitsbeteiligung von 75%. Borealis ist einer der weltweit führenden Anbieter von fortschrittlichen und kreislauforientierten Polyolefinlösungen und ein europäischer Marktführer bei Basischemikalien, Pflanzennährstoffen und mechanischem Kunststoffrecycling. Ab April wird die OMV in drei Berichtssegmente umstrukturiert: Exploration & Production, Refining & Marketing, and Chemicals & Materials. Die neue Konzernstruktur wird die Integration von Borealis in den OMV Konzern und den Ausbau des Chemie- und Materialgeschäfts beschleunigen.
- Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der OMV Unternehmensstrategie. Die OMV unterstützt den Übergang zu einer CO2-ärmeren Wirtschaft. Der Konzern hat messbare Ziele für die Reduzierung der CO2-Intensität festgelegt will ein führender Akteur in der Kreislaufwirtschaft werden.
Unsere Wertschöpfungskette
Strategie
Die OMV Strategie 2025 baut auf dem bewährten Konzept der Integration auf, um einen starken Cashflow und Resilienz sicherzustellen. Seit 2018 erreichte die OMV wichtige Meilensteine: In Upstream bauten wir hochwertige Assets mit dem Fokus auf Erdgas auf, und mit der Erhöhung des Anteils an Borealis auf 75%erweiterten wir das Portfolio um hochwertige Chemikalien. Das strategische Ziel des Konzerns konzentriert sich vor allem auf Wachstum im Bereich von Chemikalien, die Wertmaximierung durch sein bestehendes Portfolio und die Erhöhung des Anteils an CO2-armen und CO2-freien Produkten im Portfolio. Die OMV beabsichtigt, das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten und den operativen Cashflow vor Net-Working-Capital-Effekten bis 2025 auf jeweils mindestens EUR 5 Mrd deutlich zu steigern.
Marktausblick
- Der globale Energiebedarf steigt weiter und wird auch zukünftig überwiegend durch traditionelle Energieträger gedeckt.
Globaler Primärenergieverbrauch nach Energieträgern
In Mrd toe
- Die Covid-19-Pandemie hatte im Jahr 2020 erhebliche Auswirkungen auf die weltweiten Energiemärkte und führte zu Störungen in der Dynamik von Angebot und Nachfrage. Die globale Wirtschaft steuert nun auf eine mehrjährige Erholung zu, wobei das Tempo in den verschiedenen Regionen stark divergiert. Kurz- bis mittelfristig wird die Energienachfrage wieder wachsen, allerdings vor dem Hintergrund des Risikos, dass manche Änderungen im Verbraucherverhalten bestehen bleiben werden – vor allem in stark betroffenen Branchen wie Tourismus und Flugverkehr. Für die globale Energiewende ist 2020 als ein richtungsweisendes Jahr anzusehen: Der europäische Green Deal wurde vorgestellt, erneuerbare Energien gewannen in der Krise an Stärke und viele Länder verpflichteten sich zu Netto-Null-Emissionszielen. Auf die Energiemärkte wird dies mittel- bis langfristig nachhaltigen Einfluss haben.
- Der globale Energiebedarf wird laut der Einschätzung des Stated Policies Scenario (STEPS) der IEA, das die Auswirkungen des bestehenden politischen Rahmens berücksichtigt, weiter steigen und bis 2030 infolge des Wirtschafts- und Bevölkerungswachstums um 9% zunehmen. Die Öl und Gasnachfrage wächst weiter und wird immer noch etwa 55% des weltweiten Energiebedarfs ausmachen. Dieser erwartete Wachstumskurs könnte sich jedoch verlangsamen, wenn sich die aktuellen Ankündigungen bezüglich der Emissionsziele bewahrheiten und die Energiewende zu einer sinkenden Nachfrage nach fossilen Energien führt. Dieser Trend steht im Einklang mit dem Sustainable Development Scenario (SDS) der IEA, das einen möglichen Weg zur Erfüllung der UN-Klimaziele unter Berücksichtigung ehrgeiziger politischer Ziele aufzeigt.
- Trotz des starken Wachstums der erneuerbaren Energien wird Erdöl auch im nächsten Jahrzehnt mit einem Marktanteil von rund 30% und einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 0,5% bis 2030 der wichtigste Primärenergieträger bleiben. Der Anstieg des Ölverbrauchs wird von den Schwellenländern generiert werden, wo die Nachfrage nach petrochemischen Produkten zunehmen und der Transportsektor (Straße und Luftfahrt) wachsen wird. Während der Verbrauch von Erdölerzeugnissen in reifen Märkten wie Nordamerika und Europa zurückgehen dürfte, wird das globale Wachstum nach 2030 aus Asien, dem Mittleren Osten und Afrika kommen. In Anbetracht der globalen Klimaschutzziele konzentriert sich die Raffinerieindustrie darauf, herkömmliche Ölrohstoffe teilweise durch biobasierte Rohstoffe oder recycelte Kunststoffe zu ersetzen. Neue Technologien zur Herstellung alternativer Kraftstoffe, zunächst mittels Pyrolyse oder Vergasung, gewinnen an Bedeutung und versetzen Produzentinnen und Produzenten in die Lage, zu den globalen Emissionsreduktionszielen beizutragen.
- Begünstigt durch eine starke globale Dekarbonisierungspolitik und strengere Emissionsnormen wird Erdgas weiterhin der am schnellsten wachsende Primärenergieträger unter den fossilen Brennstoffen sein. Die Gasnachfrage wird bis 2030 jährlich um 1,2% zunehmen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich Erdgas in der Stromerzeugung als Alternative zu Kohle eignet. Außerdem ist Erdgas ein zuverlässiger Energieträger für die Energiewende und dient als Backup für den steigenden Anteil erneuerbarer Energien im Stromerzeugungsmix.
Globale Petrochemienachfrage
In Mio t
- Die wachsende weltweite Nachfrage nach petrochemischen Produkten ist mit der generellen Wirtschaftsentwicklung und dem zunehmenden Wohlstand in den Entwicklungsländern eng verknüpft. Der wachsende Markt petrochemischer Produkte wird daher auch weiterhin ein wichtiger Abnehmer für Öl und Gas sowie Treiber der weltweiten Ölnachfrage sein. Die Nachfrage nach Olefinen wie Ethylen, Propylen, Butadien und Benzol wird bis 2030 voraussichtlich um 37% steigen, hauptsächlich aufgrund der Nachfrage in Asien. Diese petrochemischen Produkte gelten als wesentliche Bausteine für die chemische Industrie. Ihre Derivate, etwa Polyolefine, bieten einzigartige Eigenschaften und wirtschaftliche Vorteile wie niedrige Materialkosten sowie eine einfache und schnelle Verarbeitung. Dank ihrer vorteilhaften Eigenschaften werden petrochemische Produkte immer stärker eingesetzt und verdrängen andere Materialien. Petrochemische Produkte sind für verschiedene Branchen wie Verpackungsherstellung, Bauwesen, Transport, Gesundheitswesen, Pharmaindustrie und Elektronik nach wie vor unerlässlich. Diese Branchen stützen den robusten Anstieg der Nachfrage insgesamt, die primär aus Asien-Pazifik kommt und mit der dortigen wirtschaftlichen Entwicklung einhergeht. Die Nachfrage in reifen Märkten wie Europa, Nordamerika und Japan dürfte langfristig im Einklang mit der wirtschaftlichen Entwicklung insgesamt gesund bleiben, die Wachstumsraten werden sich jedoch voraussichtlich verlangsamen.
Naphtha, ein Erdölderivat, wird voraussichtlich der wichtigste Rohstoff für die petrochemische Industrie bleiben. Weitere wichtige Rohstoffe sind Erdölbegleitgas im Mittleren Osten sowie Schiefergas in Nordamerika. Darüber hinaus gewinnen Rezyklate als Rohstoffe immer größere Bedeutung und werden dazu beitragen, das weltweite Plastikmüllaufkommen besser in den Griff zu bekommen.
Strategische Eckpfeiler – die OMV soll stärker und wertvoller werden
- Die OMV Strategie 2025 baut auf dem bewährten Konzept der Integration auf, um einen starken Cashflow und Resilienz sicherzustellen. Als die Strategie im März 2018 vorgestellt wurde, strebte der Konzern sowohl im Upstream- als auch im Downstream-Geschäft weiteres Wachstum an. Seit der Einführung der Strategie hat die OMV ihr Portfolio umgestaltet und wichtige Meilensteine erreicht. Upstream verfügt nun über hochwertige Assets mit erweiterter Produktion, ausgebauten Reserven und niedrigen Produktionskosten sowie ein auf Gas umgestelltes Portfolio. Im Downstream-Geschäft kam es zu wichtigen Transformationen und grundlegenden Veränderungen. Mit dem Erwerb einer 15%igen Beteiligung an ADNOC Refining und ADNOC Global Trading im Jahr 2019 baute Downstream seine internationale Präsenz aus. Im Jahr 2020 begab sich die OMV auf eine Reise der Transformation und erwarb einen zusätzlichen 39%-Anteil an Borealis, einem führenden Anbieter von Polyolefinen, Basischemikalien und Pflanzennährstoffen. Die OMV hält jetzt eine 75%ige Mehrheitsbeteiligung an Borealis. Mit dieser Akquisition baute die OMV ihre Wertschöpfungskette weiter in Richtung hochwertiger Chemikalien aus und erhielt Zugang zu attraktiven Wachstumsmärkten. Gleichzeitig ist diese Übernahme ein entscheidender Schritt, um die OMV erfolgreich für eine CO2-arme Zukunft zu positionieren, da das Portfolio des Unternehmens nun verstärkt auf nicht energetische, CO2-arme Produkte umgestellt wird und Kunststoffrecycling und Kreislaufwirtschaft einen neuen Schwerpunkt bilden werden. Der Mittelabfluss der OMV für den Erwerb des 39%-Anteils an Borealis in Höhe von EUR 3,9 Mrd wurde durch eine solide Cash-Generierung, eine strenge Kosten- und Kapitaldisziplin sowie ein neu bekannt gegebenes Desinvestitionsprogramm in Höhe von EUR 2 Mrd bis Ende 2021 unterstützt.
In den ersten neun Monaten nach dem Start des Programms hat der Konzern drei große Transaktionen erfolgreich abgeschlossen:
- ▸ Veräußerung des 51%-Anteils an Gas Connect Austria, um aus dem regulierten Gastransportgeschäft auszusteigen
- ▸ Verkauf des Retail-Netzes in Deutschland, da dieses nur begrenzt mit der Raffinerie Burghausen integriert ist
- ▸ Ausgliederung der Upstream-Assets in Kasachstan, wodurch sich die OMV Petrom auf die Wachstumsmöglichkeiten in der Schwarzmeerregion konzentrieren kann
- Die OMV wird dieses Programm weiter umsetzen und die Veräußerung des Düngemittelgeschäfts von Borealis, des Tankstellennetzes sowie als auch des Handelsgeschäftes in Slowenien abschließen.
OMV Konzern – strategische Erfolge 2020
- ▸ Unterzeichnung einer transformativen Vereinbarung zur Erhöhung des Anteils an Borealis auf 75%
- ▸ Beibehaltung der Dividendenpolitik: ausgeschüttete Dividende mit EUR 1,75 je Aktie auf hohem Niveau des Vorjahres
- ▸ Agile Reaktion auf die Covid-19-Pandemie: deutliche Senkung der Ausgaben
- ▸ Erfolgreich unterzeichnete Vereinbarungen über Veräußerungen mit einem Nettoverschuldungseffekt von mehr als EUR 1 Mrd, entsprechend dem Ziel des Desinvestitionsprogramms von EUR 2 Mrd bis Ende 2021
- ▸ Vorzeitiges Erreichen des Ziels zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks und Festlegung neuer, ehrgeiziger Ziele
- In einer sich laufend verändernden Welt konzentriert sich das strategische Ziel des Konzerns auf Wachstum im Bereich von Chemikalien, die Wertmaximierung durch sein bestehendes Portfolio und die Erhöhung des Anteils an CO2-armen und CO2-freien Produkten im Portfolio. In Upstream wird die derzeitige organische Projektpipeline abgearbeitet. Das Geschäft wird wertgenerierend geführt und der Cashflow wird optimiert, um die Transformation auf Konzernebene zu ermöglichen. Beim Übergang zu einem CO2-armen Portfolio wird die Upstream-Produktion in einem Korridor von 450 bis 500 kboe/d mit einer Übergewichtung von Gas (rund 60%) gehalten. Im bestehenden Raffineriegeschäft wird sich der Produktionsmix im Zuge der Umstellung auf nicht-energetische Produkte zunehmend in Richtung höherwertiger petrochemischer Produkte verlagern. Im Chemiegeschäft wird die OMV Borealis als Wachstumsplattform nutzen und sich auf die Umsetzung organischer Wachstumsprojekte sowie den Aufbau eines nachhaltigen Chemikalienportfolios konzentrieren. Ziel ist es, eine führende Rolle in der Kreislaufwirtschaft zu spielen. Um ihr Engagement zur Verbesserung der CO2-Bilanz zu bekräftigen, investiert die OMV in die Entwicklung alternativer, nachhaltiger Grundstoffe und Biokraftstoffe. Dieses Portfolio wird die OMV in die Lage versetzen, sowohl ihr CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten als auch ihren operativen Cashflow vor Net-Working-Capital-Effekten bis 2025 auf jeweils mindestens EUR 5 Mrd zu steigern.
- Im Februar 2021, hat die OMV ihre Unternehmensstruktur geändert. Der bisherige Bereich Downstream Kraftstoffe und Chemikalien wurde in zwei Unternehmensbereiche aufgeteilt; Refining und Chemikals & Materials. Zusätzlich wurde der Geschäftsbereich Upstream in Exploration & Production umbenannt.
OMV Konzern – strategische Prioritäten bis 2025
- ▸ Umgestaltung zu einem integrierten Chemieunternehmen
- ▸ Weiterführung des bewährten Konzepts der Integration entlang der Wertschöpfungskette
- ▸ Wertmaximierung des bestehenden traditionellen Öl- und Gasportfolios
- ▸ Erweiterung des Portfolios an CO2-armen und CO2-freien Produkten
- ▸ Vorreiterrolle im Kunststoffrecycling und in der Kreislaufwirtschaft
- ▸ Stärkung der Bilanz und Generierung von attraktiven Renditen für die Aktionärinnen und Aktionäre
Upstream
- Das Upstream-Geschäft hat sich seit der Einführung der OMV Strategie im Jahr 2018 deutlich verändert. Ziel des Geschäfts war es, auf der Basis erneuerter und verbesserter Assets mit doppelten Reserven und gesteigerter Produktion sowie durch weitere Optimierung der Betriebsabläufe (Operational Excellence) ein hochwertigeres, mehr Cash generierendes Portfolio aufzubauen.
- Die erfolgreiche Umsetzung der Strategie ermöglichte Upstream, sein Portfolio zu optimieren, da die OMV die Produktion auf die Vereinigten Arabischen Emirate und die Region Asien-Pazifik ausweitete. Im Rahmen seiner Strategie trennte sich der Konzern von weniger attraktiven Assets wie Aktivitäten in Pakistan und marginalen Feldern in Rumänien, unterzeichnete Vereinbarungen über den Verkauf des Upstream-Geschäfts in Kasachstan und von Ölfeldern in Neuseeland und treibt derzeit die Veräußerung von Öl-Assets in Malaysia voran.
Die Portfolioumstellung konzentrierte sich auf vier Kernregionen mit dem Ziel, fünf Kernregionen zu etablieren. Die fünfte Kernregion wurde durch eine verstärkte Präsenz in Asien-Pazifik, durch das Joint Venture SapuraOMV in Malaysia und die Übernahme des Upstream-Geschäfts von Shell in Neuseeland aufgebaut. - Eine weitere Stärkung erfuhr das Portfolio mit dem Abschluss wichtiger Entwicklungsprojekte in Malaysia (Offshore-Gasfelder Gorek, Larak und Bakong) und Abu Dhabi, wo die Offshore-Plattformen von Umm Lulu im April 2020 den Vollbetrieb aufnahmen. Mit der Umgestaltung des Portfolios verfolgte Upstream das Ziel, einen nachhaltigen Reservenersatz durch preiswerte Barrel zu sichern, um damit die Resilienz des Unternehmens insgesamt zu verbessern.
- Die OMV hat somit die meisten ihrer Ziele bereits erreicht. Bis Ende 2020 hatte der Konzern eine dreijährige Reservenersatzrate von 138% und eine kostengünstige Produktion von USD 6,6/boe (deutlich unter dem ursprünglichen Ziel von USD 8/boe) sichergestellt. Dank des robusten Portfolios, das in den letzten Jahren aufgebaut wurde, erreichte Upstream im Jahr 2020 ein Produktionsvolumen von 463 kboe/d. Das Ziel von 500 kboe/d für das Jahr 2020 wurde aufgrund ungünstiger externer Faktoren wie der Sicherheitslage in Libyen und der Covid-19-bedingt behördlich auferlegten Förderkürzungen nicht erreicht. Außerdem wurde das Portfolio verstärkt auf Gas umgestellt, das auf dem Weg zu einer CO2-armen Zukunft als Brückenenergieträger dienen soll. Im Jahr 2020 machte Gas 62% der Gesamtproduktion aus. Das ursprüngliche Konzernziel von 50% wurde damit übertroffen.
- DigitUP, das 2018 gestartete globale Upstream-Digitalisierungsprogramm zur weiteren Verbesserung und Sicherung der Wettbewerbsposition der OMV ist zügig und erfolgreich vorangeschritten und legt damit den Grundstein für den Wandel der OMV zu einem digitalen Top-Player. Zur Steigerung des Wertbeitrags der Digitalisierungsstrategie startete OMV Upstream mit UPfront in der zweiten Jahreshälfte 2020 eine wichtige organisatorische Initiative. UPfront ergänzt die digitale Transformation von Upstream und soll Werteorientiertheit als wichtige Säule für die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in der Organisation implementieren.
Upstream – strategische Erfolge 2020
- ▸ Senkung der Produktionskosten auf USD 6,6/boe
- ▸ Produktion von 463 kboe/d mit Übergewichtung von Gas (62%)
- ▸ Reservenersatzrate im Dreijahresdurchschnitt
von 138% - ▸ Weitere Stärkung des Portfolios: wichtige Entwicklungsprojekte in Malaysia und Abu Dhabi vollständig in Betrieb, Fortschritte bei der Veräußerung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Assets wie Kasachstan und marginalen Feldern in Rumänien
- ▸ Gründung der Initiative UPfront zur Transformation von Upstream auf Organisationsebene, als Ergänzung zur Digitalisierungsstrategie und zur weiteren Verbesserung und Sicherung der Wettbewerbsposition von Upstream
- In einer sich rasch verändernden Welt revidiert die OMV ihre Volumenziele für 2025. Das ursprüngliche Ziel, bis 2025 ein Produktionsvolumen von 600 kboe/d und sichere Reserven (1P) von 2 Mrd boe zu erreichen, wird nicht mehr weiterverfolgt. In Zukunft wird das Upstream-Portfolio auf Wertgenerierung und Cashflow-Optimierung mit besonderem Augenmerk auf Gas ausgerichtet sein. Die Umsetzung von Schlüsselprojekten im Portfolio, einschließlich jener aus früheren M&A-Projekten, sowie das digitale und organisatorische Transformationsprogramm von Upstream werden bis 2025 und darüber hinaus einen deutlichen Anstieg des freien Cashflows ermöglichen. Mit dem aktuellen Portfolio geht die OMV davon aus, bis 2025 einen relativ stabilen Produktionskorridor von 450 bis 500 kboe/d mit rund 60% Gasanteil beizubehalten. Die genaue Höhe der Produktion und der Reserven wird von der Cash-Generierungsfähigkeit des Portfolios abhängen. Die Stärkung der Wertschaffung (Value Delivery) und Cash-Generierung sind die wichtigsten Ziele und Kriterien für das Management und die Entwicklung des Portfolios. In dieser Hinsicht wird die Optimierung des Portfolios mit Fokus auf die bestehenden fünf Regionen Mittel und Osteuropa, Russland, Nordsee, Mittlerer Osten und Afrika sowie Asien-Pazifik fortgeführt. Der Erwerb von Achimov 4A/5A wird lediglich als unverbindliche Option angesehen und nur dann realisiert, wenn sich der Wert dieser Entwicklungsfelder für die OMV als attraktiv erweist und die finanziellen Möglichkeiten des Konzerns dafür gegeben sind. Die Explorations- und Evaluierungsaktivitäten der OMV werden sich auf Gas und kostengünstige Möglichkeiten konzentrieren, wobei ein Gesamtbudget von rund EUR 230 Mio pro Jahr vorgesehen ist.
Upstream wird sich verstärkt mit der Reduktion der CO2-Intensität seiner Aktivitäten befassen und will diese bis 2025 um mehr als 60% im Vergleich zu 2010 senken. Die diesbezüglichen Maßnahmen umfassen Portfolioänderungen, die schrittweise Abschaffung des routinemäßigen Abfackelns und Ablassens von Erdölbegleitgas, eine Reduktion diffuser Methanemissionen und die Fertigstellung von Projekten wie der mit VERBUND entwickelten Photovoltaikanlage in Schönkirchen, Österreich, zur Stromversorgung der eigenen Betriebe der OMV. Diese Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Gesamtleistung von 14,85 MWp ist die bislang größte Österreichs und wird voraussichtlich 2021 vollständig in Betrieb gehen. Die erste Phase mit einer Kapazität von 11,4 MWp wurde Ende 2020 fertiggestellt. Nach ihrer Fertigstellung wird die Photovoltaikanlage rund 14,25 GWh in Österreich erzeugen und insgesamt 10.000 t CO2 pro Jahr einsparen.- Upstream will die Wettbewerbsfähigkeit seines Portfolios ebenso stärken wie dessen Resilienz gegenüber Marktschwankungen und den sich schnell ändernden Anforderungen der Öl- und Gasindustrie. Neben der Portfoliooptimierung wird der starke Fokus auf weitere Optimierung der Betriebsabläufe (Operational Excellence) und Digitalisierung sicherstellen, dass die Produktionsstückkosten über das Jahr 2025 hinaus unter USD 7/boe bleiben. Zudem will sich Upstream noch stärker als einer der digitalen Top-Player der Branche etablieren. Die digitale Transformation wird weiterhin eine Grundvoraussetzung für die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit des Upstream-Geschäfts sein. Digitale Technologien wie Echtzeitdaten und -analysen sowie agile Arbeitsweisen sollen verstärkt genutzt werden, um die Effizienz, Zuverlässigkeit und Sicherheit zu steigern und Entscheidungsprozesse zu verbessern. Um das volle Wertpotenzial seines digitalen Transformationsprogramms auszuschöpfen, arbeitet Upstream an der Umsetzung einer agilen Organisationsstruktur. Als Ergebnis der Initiative UPfront wird sich im Laufe des Jahres 2021 ein neuer organisatorischer Aufbau ergeben. Dies wird sich in der Geschäftsstruktur, der Mitarbeiterführung, den Arbeitsabläufen und den Verhaltensweisen widerspiegeln – mit vollständig integrierten, dezentral und digital kollaborierenden multidisziplinären Teams, die eine beschleunigte Umsetzung und eine wertorientierte Organisation stützen.
Upstream – strategische Eckpfeiler bis 2025
- ▸ Ausrichtung des Upstream-Portfolios auf Wertgenerierung und Cashflow-Optimierung
- ▸ Beibehaltung eines Produktionskorridors von 450 bis 500 kboe/d mit Übergewichtung von Gas
- ▸ Produktionskosten unter USD 7/boe
- ▸ Förderung der digitalen Transformation und einer agilen Organisationsstruktur zur Stärkung resilienter Wettbewerbsfähigkeit
- ▸ Reduktion der CO2-Intensität bis 2025 um mehr als 60% im Vergleich zu 2010
Downstream – Kraftstoffe und Chemikalien
- Das Kraftstoff- und Chemikalienportfolio von Downstream hat seit der Einführung der Strategie im Jahr 2018 eine umfassende Transformation vollzogen. Ziel war es, die Wettbewerbsposition des Unternehmens in Europa zu stärken und gleichzeitig das erfolgreiche Geschäftsmodell in internationale Wachstumsmärkte zu exportieren. Dazu wurde die Raffineriekapazität nahezu verdoppelt und die Position im Chemikalienbereich ausgebaut. In dieser Hinsicht waren 2019 und 2020 Meilensteinjahre für Downstream und den Chemikalienbereich. Der Konzern etablierte seine Downstream-Präsenz außerhalb Europas und stieg bei ADNOC Refining und ADNOC Global Trading als Partner ein. Die OMV hält nunmehr einen 15%igen Anteil am viertgrößten Raffineriekomplex der Welt, der vor den Toren attraktiver Wachstumsmärkte in der Region Asien-Pazifik und im Mittleren Osten liegt. Diese internationalen Märkte werden von ADNOC Global Trading, der Marketing- und Handelssparte für raffinierte Produkte aus Ruwais, bedient. ADNOC Global Trading nahm im Dezember 2020 seinen Betrieb auf.
- Im Jahr 2020 erhöhte die OMV ihren Anteil an Borealis von 36% auf 75%. Mit der vollen Kontrolle über Borealis steigert Downstream seine Produktion von Basischemikalien und erweitert seine Wertschöpfungskette um Polyolefine und Pflanzennährstoffe. Das Unternehmen hat eine überlegene Position erlangt und verfügt nun über eine ausgewiesene internationale Präsenz mit Zugang zu attraktiven Kundensegmenten und Wachstumsmärkten sowie über ein starkes Know-how, für das die eigene multimodale Technologie zur Herstellung von Polyolefinen nur ein Beispiel ist. Innovation steht bei Borealis im Mittelpunkt und macht das Unternehmen zu einem bevorzugten Partner in der Herstellung von chemischen Produkten weltweit. Die geografische Reichweite des Chemiegeschäfts der OMV erweitert sich nun beträchtlich, da Borealis eine starke Präsenz in Europa hat und im Mittleren Osten, in Asien-Pazifik sowie in Nord- und Südamerika aktiv ist. Durch die Akquisition von Borealis erwartet sich der OMV Konzern substanzielle Synergien von insgesamt mehr als EUR 800 Mio bis 2025. Aus der Integration werden sich Vorteile wie Einsparungen bei den Betriebskosten, ein kombinierter Einkauf, die Beseitigung von Kapazitätsengpässen, eine höhere Kapitaleffizienz und steuerliche Begünstigungen ergeben.
- In ihrem europäischen Geschäft baute die OMV ihren Wettbewerbsvorteil weiter aus. Entsprechend dem Ziel der Umstellung des Portfolios auf höherwertige Produkte schloss die OMV im Oktober 2020 den Bau einer neuen Isobutenanlage in der Raffinerie Burghausen in Deutschland erfolgreich ab. Die Anlage ging Ende 2020 in Betrieb und produziert bis zu 45.000 t hochreines Isobuten pro Jahr. Bis 2022 wird der Konzern auch den Naphtha-Cracker in der Raffinerie Burghausen um eine Kapazität von rund 50.000 t erweitern. Darüber hinaus beschloss die OMV, EUR 200 Mio in das Co-Processing von 160.000 t Biokraftstoffen in der Raffinerie Schwechat zu investieren. Der Produktionsstart ist für 2023 geplant. Das Retail-Geschäft verbesserte die Rentabilität pro Tankstelle im Jahr 2020 trotz der Covid-19-Krise auf mehr als EUR 230.000 und übertraf damit das ursprüngliche Ziel von EUR 180.000.
Downstream Kraftstoffe und Chemikalien – strategische Erfolge 2020
- ▸ Abschluss der transformativen Transaktion zur Erhöhung des Anteils an Borealis auf 75%
- ▸ Fertigstellung der neuen Isobutenanlage in der Raffinerie Burghausen in Deutschland
- ▸ Erreichen eines Auslastungsgrads der Raffinerien von 86% trotz der Covid-19-Krise
- ▸ Unterzeichnung der Vereinbarung über die Veräußerung des deutschen Retail-Netzes der bemannten Tankstellen
- ▸ Rekordergebnisse im Retail-Geschäft im
Covid-19-Jahr - ▸ Go-live von ADNOC Global Trading
- Mit diesem deutlich veränderten Portfolio hat die OMV ein neues Kerngeschäft: Chemikalien. Ziel der OMV ist es, die größte Produzentin von Olefinen in Europa und eine der größten Polyolefinherstellerinnen weltweit zu werden; derzeit steht sie in Europa an zweiter und global an achter Stelle. Die OMV wird diese Position mit Borealis als Wachstumsplattform weiter ausbauen und sich darauf konzentrieren, ihre laufenden organischen Wachstumsprojekte umzusetzen. Die neue Propan-Dehydrierungsanlage in Kallo, Belgien, wird voraussichtlich 2023 in Betrieb gehen. Mit dem Baystar JV (50%-Anteil Borealis, 50%-Anteil Total) soll der neue Ethan-Steamcracker in Bayport, Texas, den Betrieb im Jahr 2021 aufnehmen. Die entsprechende Borstar-Polyethylenanlage (soll 2022 mit der Produktion beginnen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten errichtet Borouge derzeit eine fünfte Polypropylenanlage, die 2021 in Betrieb gehen soll. Auch sonstige Projekte mit organischen Wachstumsmöglichkeiten schreiten voran, wie zum Beispiel Borouge 4, das sich derzeit in der FEED-Phase (Front-End Engineering & Design) befindet.
- Durch die strategische Erweiterung ihrer Wert-schöpfungskette um hochwertige Chemikalien und Kunststoffrecycling positioniert sich die OMV für eine CO2-arme Zukunft. Die Wertschöpfungsketten von Raffinerien und Chemikalien werden weiter integriert. Zur Sicherstellung einer nachhaltigen Präsenz im Bereich von Chemikalien strebt die OMV gemeinsam mit Borealis eine führende Rolle im Kunststoffrecycling und in der Kreislaufwirtschaft an. Künftig werden mehr Produkte im Hinblick auf ihre Recyclingfähigkeit konzipiert. Bis 2025 wird der Konzern bis zu EUR 1 Mrd in das chemische und mechanische Recycling von Altkunststoffen und in nachhaltige Kraftstoffe investieren.
- Im europäischen Raffineriegeschäft wird die OMV weiterhin eine führende Rolle in der Branche einnehmen und sich auf Kosten- und Betriebseffizienz konzentrieren. Die drei Raffineriestandorte Schwechat, Burghausen und Petrobrazi werden auch weiterhin als Raffinerieverbund betrieben: So können die Anlagenauslastung optimiert und die Margen durch den Austausch von Zwischenprodukten maximiert werden. Die OMV wird ihre europäischen Raffinerie-Assets an die erwarteten Marktveränderungen anpassen und den Beitrag höherwertiger Produkte erhöhen. Die OMV arbeitet proaktiv an Projekten zur Umsetzung der Energiewende in den Bereichen konventionelle und fortschrittliche Biokraftstoffe, synthetische Kraftstoffe, Wasserstoff und Energieeffizienz. Die OMV ist im Begriff, ihr Downstream-Ölgeschäft im Hinblick auf eine CO2-arme Zukunft weiter zu transformieren und konzentriert sich dabei auf Chemikalien, alternative Rohstoffe, Technologien und Kraftstoffe. Folglich strebt die OMV keine weitere Erhöhung ihrer Raffineriekapazitäten an.
Downstream Kraftstoffe und Chemikalien– strategische Eckpfeiler bis 2025
- ▸ Nutzung von Borealis als Plattform für ein organisches Portfoliowachstum
- ▸ Realisierung von Synergien durch die Integration von Borealis in Höhe von mehr als EUR 800 Mio
- ▸ Vorreiterrolle im Kunststoffrecycling und in der Kreislaufwirtschaft
- ▸ Optimierung der Anlagenauslastung und Maximierung der Margengenerierung entlang der integrierten Wertschöpfungskette
- ▸ Verringerung des betrieblichen CO2-Fußabdrucks
- ▸ Portfoliogestaltung mit Fokus auf CO2-arme und CO2-freie Produkte
Downstream Gas
- Seit März 2018 hat Downstream Gas beachtliche Fortschritte bei der Umsetzung seiner Wachstumsstrategie erzielt und eine starke Marktpräsenz von Nordwest- bis Südosteuropa aufgebaut. Zuverlässige Eigengasproduktion, nachhaltige Lieferpartnerschaften sowie ein strukturierter, kundenorientierter Marktansatz trugen zum Wettbewerbsvorteil bei.
- Die Erdgas-Verkaufsmengen des OMV Konzerns erreichten 2020 einen neuen Rekord und werden bis 2025 und darüber hinaus weiter steigen. Die OMV ist auf einem guten Weg, das Gasverkaufsportfolio bis 2025 auf mehr als 250 TWh zu steigern und strebt dazu in Deutschland, einem der größten europäischen Märkte, einen Marktanteil von 10% an. Die OMV wird ihre Marktführerschaft in Österreich und Rumänien weiter behaupten und darüber hinaus die Marktposition in den Niederlanden und Belgien ausbauen. Im Jahr 2020 erreichte der Central European Gas Hub in Österreich ein neues Allzeithoch von mehr als 800 TWh nominierten Erdgasmengen. Das Gasspeichergeschäft der OMV, das auch 2020 von der hohen Kundennachfrage und einer günstigen Marktpreisentwicklung profitierte, erreichte im Ergebnis ein neues Allzeithoch. Die Auslastung des LNG-Regasifizierungsterminals Gate verbesserte sich deutlich. Darüber hinaus lieferte Downstream Gas seine ersten LNG-Mengen nach China.
- Im September 2020 unterzeichnete die OMV eine Vereinbarung über die Veräußerung ihres gesamten 51%-Anteils an Gas Connect Austria an VERBUND. Damit zieht sich die OMV strategiekonform aus dem regulierten Gastransportgeschäft zurück.
Downstream Gas – strategische Erfolge 2020
- ▸ Steigerung der Gasverkäufe der OMV auf 164 TWh – ein Plus von 20% gegenüber dem Vorjahr
- ▸ Rekordergebnisse bei Downstream Gas
- ▸ Erreichen eines 7%-Marktanteils in Deutschland bis Ende 2020, Steigerung des Marktanteils in den Niederlanden auf über 4% und in Belgien auf nahezu 2%
- ▸ Rekordvolumen von mehr als 800 TWh am CEGH gehandelt
- ▸ Veräußerung der 51%-Beteiligung an Gas Connect Austria an VERBUND
- Längerfristig ist zu erwarten, dass die europäische Erdgasnachfrage resilient bleibt. Die Eigengasproduktion in Europa wird hingegen deutlich zurückgehen, und es wird mehr Erdgas als bisher importiert werden müssen. Die OMV wird daher weiterhin ihr Portfolio durch Eigengasmengen aus Österreich, Norwegen und Rumänien sowie durch langfristige Verträge über Lieferungen aus Russland stärken.
- Die Verträge mit Gazprom für die westeuropäischen Lieferpunkte werden durch Vereinbarungen über LNG-Lieferungen weiter ergänzt.
Downstream Gas – strategische Eckpfeiler bis 2025
- ▸ Etablierung als führende integrierte Anbieterin mit starker Marktpräsenz von Nordwest- bis Südosteuropa
- ▸ Steigerung des wertmäßigen Anteils von Gas im Portfolio der OMV und Erreichen eines Verkaufsvolumens von mindestens 250 TWh
- ▸ Erreichen eines 10%- Marktanteils in Deutschland
- ▸ Konsolidierung der Marktführerschaft in Österreich und Rumänien
Finanzen
- Die wertorientierte Finanzstrategie der OMV soll Wachstum ermöglichen, die Leistung steigern und das Vertrauen der Aktionärinnen und Aktionäre belohnen. Die Strategie wird durch einen soliden Finanzrahmen unterstützt, dessen Fokus auf Rendite und Cashflow liegt. Die OMV strebt eine Steigerung des CCS Operativen Ergebnisses vor Sondereffekten, des den Aktionärinnen und Aktionären zuzurechnenden CCS Periodenüberschusses vor Sondereffekten sowie des operativen Cashflows vor Net-Working-Capital-Effekten an. Der Konzern zielt auf einen ROACE von mindestens 12% unter Aufrechterhaltung einer starken Bilanz und eines starken Investment Grade Ratings ab. Das Ziel der OMV ist es auch weiterhin, attraktive Renditen für die Aktionärinnen und Aktionäre zu generieren.
- Im Jahr 2020 erhöhte die OMV ihren Anteil an Borealis auf 75%. Der Mittelabfluss für die Transaktion belief sich auf EUR 3,9 Mrd. In einem aufgrund der Covid-19-Pandemie äußerst herausfordernden makroökonomischen Umfeld konnte sich die OMV erfolgreich Zugang zu den Finanzmärkten verschaffen und Finanzmittel sichern. Dadurch und dank strenger Kostensenkungen sowie Kürzungen von Investitionsausgaben konnte der Konzern den gesamten Betrag bei Abschluss der Transaktion vollständig bezahlen. Die OMV schloss das Jahr mit einem Verschuldungsgrad, ohne Berücksichtigung von Leasings, von 41% ab.
Finanzen – strategische Erfolge 2020
- ▸ Positiver organischer freier Cashflow nach Dividenden von EUR 0,4 Mrd
- ▸ Beibehaltung der Dividendenpolitik und einer Dividende von EUR 1,75 je Aktie auf dem Niveau des Vorjahres
- ▸ Erfolgreicher Zugang zu den Finanzmärkten zur Sicherung von Finanzmitteln in Höhe von EUR 4,5 Mrd, einschließlich Senior- und Hybridanleihen, zu attraktiven Preisen
- ▸ Schnelle Reaktion auf das makroökonomische Umfeld und Senkung der Ausgaben 2020: Reduzierung der organischen Investitionen um etwa 30% auf rund EUR 1,7 Mrd, exklusive Borealis, Kostensenkungen um mehr als EUR 300 Mio (inklusive der Explorationsausgaben)
- Kapital- und Kostendisziplin haben weiterhin Priorität. Der Konzern plant daher organische Investitionen von EUR 2,5 bis 3 Mrd pro Jahr, inklusive Borealis. Für 2021 erwartet die OMV Investitionsaufwendungen von insgesamt EUR 2,7 Mrd. Kurzfristig liegt der Schwerpunkt auf der Entschuldung der Bilanz, um bis Ende 2021 einen Verschuldungsgrad ohne Leasing von rund 30% zu erreichen. Zu diesem Zweck arbeitet der Konzern erfolgreich an der Umsetzung eines Desinvestitionsprogramms in Höhe von EUR 2 Mrd bis Ende 2021. Darüber hinaus behält die OMV ihre progressive Dividendenpolitik weiter bei und beabsichtigt, die Dividende jährlich zu erhöhen oder zumindest auf dem Niveau des jeweiligen Vorjahres zu halten.
Die Prioritäten der OMV bei der Kapitalallokation gestalten sich daher wie folgt:- 1. Organische Investitionsaufwendungen
- 2. Schuldenabbau
- 3. Progressive Dividendenpolitik
Finanzen – strategische Eckpfeiler bis 2025
- ▸ ROACE von mindestens 12%
- ▸ Positiver freier Cashflow nach Dividenden
- ▸ Wachstum des den Aktionärinnen und Aktionären zuzurechnenden CCS Periodenüberschusses vor Sondereffekten
- ▸ Steigerung des CCS Operativen Ergebnisses vor Sondereffekten auf EUR ≥5 Mrd bis 2025
- ▸ Steigerung des Cashflows aus der Betriebstätigkeit exklusive Net-Working-Capital-Effekten auf EUR ≥5 Mrd bis 2025
- ▸ Langfristiger Verschuldungsgrad exklusive Leasing ≤30%
- ▸ Wettbewerbsfähige Aktienrendite mit progressiver Dividendenpolitik
- ▸ Beibehaltung eines starken Investment Grade Ratings
Nachhaltigkeit
Wir wollen eine nachhaltige Welt mitgestalten – eine Welt, die für alle lebenswert ist. Ziel der OMV ist es, die Versorgung mit leistbarer Energie für die nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft mit Rücksicht auf die Umwelt sicherzustellen.
- Der verantwortungsbewusste Geschäftsansatz der OMV sieht die Vermeidung und Minderung der mit unserer Geschäftstätigkeit verbundenen Nachhaltigkeitsrisiken vor. Wir wollen auch die Chancen nutzen, die sich durch einen nachhaltigen Geschäftsansatz ergeben. Der steigende Energiebedarf und der fortschreitende Klimawandel stellen die Energiewirtschaft vor große Herausforderungen. Die OMV betrachtet den Klimawandel zweifellos als eine der größten globalen Herausforderungen der Gegenwart und bekennt sich zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden unserem Bekenntnis zum Pariser Übereinkommen und den EU-Klimazielen gerecht werden. Deshalb verändern wir unser Geschäftsmodell Schritt für Schritt mit dem Ziel, die CO2-Bilanz des Unternehmens zu verbessern. (Weitere Einzelheiten dazu siehe CO2-Effizienz).
- Unsere Nachhaltigkeitsstrategie 2025 ist ein Bestandteil unserer Unternehmensstrategie 2025 und stellt die Nachhaltigkeitskomponente in der Geschäftsentwicklung der OMV dar. Nachhaltiges Handeln ist für die OMV entscheidend. Nur so können wir langfristig Wert schaffen und sichern, vertrauensvolle Partnerschaften aufbauen und Kundinnen und Kunden wie auch die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Investorinnen und Investoren sowie Lieferantinnen und Lieferanten gewinnen. Wir haben die mit unserer Geschäftstätigkeit und unseren Produkten verbundenen Nachhaltigkeitsziele auf die Pläne unserer Unternehmensstrategie für Produktion, Vertrieb und Produktportfolio abgestimmt. Im Jahr 2020 haben wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie aktualisiert um uns neue Ziele zur Reduzierung der CO2-Intensität zu stecken, einschließlich der Zielerklärung, bis 2050 in unserer Geschäftstätigkeit CO2-neutral zu sein.
Nachhaltigkeitsziele und Commitments der OMV
Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (HSSE)
- ▸ Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz haben bei allen Tätigkeiten oberste Priorität.
- ▸ Ein proaktives Risikomanagement ist entscheidend für die Verwirklichung der HSSE-Vision der OMV „ZERO harm – NO losses“.
- ▸ Keine Arbeitsunfälle mit Todesfolge
- ▸ Stabilisierung der Unfallhäufigkeit bei unter 0,30 (pro 1 Mio Arbeitsstunden)
- ▸ Aufrechterhaltung der führenden Position bei der Prozesssicherheitsvorfallrate
- Weitere Einzelheiten dazu finden Sie im Kapitel Gesundheit, Sicherheit und Umwelt.
CO2-Effizienz
- ▸ Die OMV konzentriert sich auf die Verbesserung der CO2-Effizienz ihrer Geschäftstätigkeit und ihres Produktportfolios.
- ▸ Die OMV engagiert sich für Klimaschutz und verantwortungsvolles Ressourcenmanagement.
- ▸ Die OMV strebt Netto-Null-Emissionen aus ihrer Geschäftstätigkeit bis spätestens 2050 an.
- ▸ Ziele für die Geschäftstätigkeit (Scope 1):
- ▸ Reduzierung der CO2-Intensität der Geschäftstätigkeit des OMV Konzerns um ≥30% bis 2025 vs 2010
- ▸ Reduzierung der CO2-Intensität der Geschäftstätigkeit von OMV Upstream um ≥60% vs 2010
- ▸ Reduzierung der CO2-Intensität der Geschäftstätigkeit von OMV Refining um ≥20% vs 2010
- ▸ ≥1 Mio t weniger Emissionen in CO2-Äquivalent in betriebenen Assets
- ▸ Abschaffung des routinemäßigen Abfackelns oder Ablassens von Erdölbegleitgas so rasch wie möglich, jedoch spätestens bis 2030
- ▸ Ziele für Produkte (Scope 3):
- ▸ Reduzierung der CO2-Intensität des OMV Produktportfolios um >6% bis 2025, was gleich einem Anteil CO2-armer oder CO2-freier Produkte von ≥60% an der Gesamtproduktmenge bis 2025 ist
Innovation
- ▸ In ihren Innovationsaktivitäten konzentriert sich die OMV auf die Optimierung der Produktion, die Erforschung von petrochemischen High-End-Lösungen, die Entwicklung von innovativen Energielösungen und die Nutzung digitaler Technologien.
- ▸ Wir fördern Innovation durch Investitionen und Partnerschaften in Forschung und Entwicklung.
- ▸ Entwicklung von ReOil® zu einem rentablen großtechnischen Verfahren (Kapazität rund 200.000 t pro Jahr)
- ▸ Ziele für Co-Processing:
- ▸ Steigerung des Anteils an nachhaltigen Rohstoffen, die in den Raffinerien mitverarbeitet werden, auf rund 200.000 t jährlich bis 2025
- ▸ Ziele für Enhanced-Oil-Recovery (EOR):
- ▸ Erhöhung der Ausbeute in ausgewählten Feldern in der CEE-Region um 5 bis 15 Prozentpunkte bis 2025 durch innovative Enhanced-Oil-Recovery-(EOR-)Methoden
- Weitere Einzelheiten dazu finden Sie in den Kapiteln Upstream und Downstream.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- ▸ Die OMV bemüht sich um den Aufbau und Erhalt eines talentierten Teams von Expertinnen und Experten für integriertes und internationales Wachstum.
- ▸ Die Schwerpunkte unserer Diversitätsstrategie sind Geschlechtergleichstellung und Internationalität.
- ▸ Erhöhung des Frauenanteils auf Führungsebene auf 25% bis 2025
- ▸ Beibehaltung des hohen Anteils von 75% an Executives mit internationaler Erfahrung10
- Weitere Einzelheiten dazu finden Sie im Kapitel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Geschäftsgrundsätze und soziale Verantwortung
- ▸ Die OMV möchte an allen Standorten dieselben hohen ethischen Standards einhalten.
- ▸ Wir haben den UN Global Compact unterzeichnet, befürworten die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und unterstützen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.
- ▸ Förderung des Bewusstseins für ethische Werte und Prinzipien: Durchführung von persönlichen oder Online-Business-Ethics-Schulungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- ▸ Überprüfung des Community-Beschwerdemechanismus an allen Standorten nach den UN-Wirksamkeitskriterien bis 2025
- ▸ Durchführung von Menschenrechtsschulungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Menschenrechtsrisiken ausgesetzt sind,
bis 2025 - ▸ Erhöhung der Anzahl der Lieferantenaudits mit Nachhaltigkeitsaspekten auf >20 pro Jahr
bis 2025
- Im Jahr 2020 erwarb die OMV eine Mehrheitsbeteiligung am führenden Polyolefinhersteller Borealis. Gemeinsam mit Borealis hat sich die OMV verpflichtet, eine Vorreiterrolle bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft zu spielen.
- Wie die OMV hat sich auch Borealis konkrete Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Das übergeordnete Ziel von Borealis besteht darin, eine Welt zu schaffen, in der es keine Verschwendung von Ressourcen, keine Emissionen in die Umwelt und keinen Schaden für die Gesellschaft gibt und in der gleichzeitig der wirtschaftliche Erfolg von Borealis sichergestellt ist.
- Borealis will den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe beschleunigen, Prozess- und Chemikaliensicherheit gewährleisten und seinen CO2-Fußabdruck durch die Verbesserung der Energieintensität reduzieren. Borealis ist außerdem bestrebt, seinen Anteil an erneuerbaren Energien zu erhöhen, das routinemäßige Abfackeln von Erdölbegleitgas abzuschaffen und Innovationen voranzutreiben.
- Im Jahr 2021 werden wir unsere Unternehmensstrategie aktualisieren und die Ziele von Borealis, einschließlich der Nachhaltigkeitsziele, in die Gesamtstrategie der OMV integrieren. In den weiter oben erwähnten strategischen Zielen ist Borealis noch nicht berücksichtigt.
- Die OMV wird für die Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie 2025 umfangreiche Ressourcen bereitstellen. Bis 2025 werden die OMV und Borealis bis zu EUR 1 Mrd in innovative Energie- und Kreislaufwirtschaftslösungen wie ReOil® und Co-Processing investieren.
Performance im Bereich CO2-Effizienz
- Die OMV betrachtet den Klimawandel als eine der derzeit größten globalen Herausforderungen und bekennt sich zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens. Bei der Entwicklung unserer Geschäftsstrategie und der Planung unserer betrieblichen Tätigkeiten berücksichtigen wir klimarelevante Risiken und Chancen. Um die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit und unseres Produktportfolios auf den Klimawandel zu mindern, werden wir unsere CO2-Bilanz verbessern.
- Dazu setzen wir auf Maßnahmen zur Optimierung der betrieblichen Prozesse, zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Reduzierung des Abfackelns und Ablassens von Erdölbegleitgas sowie zur Verringerung der Methanemissionen durch Leckerkennung und Verbesserung der Anlagenintegrität. Ein Beispiel: Vier Dampfturbinen erzeugen 85% des für den Betrieb der Raffinerie Schwechat benötigten Stroms. Bei einer planmäßigen Wartung einer dieser Dampfturbinen implementierten wir eine technologische Neuerung: speziell geformte Turbinenschaufeln, die den Wirkungsgrad erhöhen und den CO2-Ausstoß reduzieren. Bis 2021 werden wir insgesamt drei Turbinen modernisieren und so die CO2-Emissionen um rund 60.000 t pro Jahr verringern. Im Sinne unseres Commitments zur Weltbank-Initiative „Zero Routine Flaring by 2030“ werden wir das routinemäßige Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas bis spätestens 2030 schrittweise einstellen. Außerdem setzen wir zunehmend auf erneuerbare Energien, um unsere Anlagen zu betreiben. Die OMV und der Stromerzeuger VERBUND haben gemeinsam die größte Photovoltaikanlage in Österreich gebaut, die seit Dezember 2020 in Betrieb ist. Die erste Ausbaustufe besteht aus 34.600 PV-Module, die in einer Ost-West-Ausrichtung 10,96 GWh Solarstrom erzeugen, was in der erste Phase rund 8.000 t CO2 pro Jahr spart. Diese Zahl wird sich auf 10.000 t CO2 pro Jahr erhöhen, wenn die zweite Ausbaustufe abgeschlossen ist.
- Ein Eckpfeiler unserer Klimastrategie ist die Erhöhung des Anteils an CO2-armen und CO2-freien Produkten in unserem Produktportfolio. Erdgas ist der fossile Brennstoff mit der geringsten Treibhausgasintensität und unterstützt die Integration von erneuerbaren Energien in das Energienetz. Auf der Grundlage der Projektpipeline unserer Upstream-Produktion werden wir den Erdgasanteil in unserem Upstream-Portfolio bis 2025 auf um ca. 60% steigern. Damit bekräftigt die OMV ihre Strategie, den Schwerpunkt auf die Produktion von Erdgas statt Öl zu legen.
- Öl ist und bleibt ein wertvoller und wichtiger Rohstoff, der allerdings nicht als Kraftstoff verbrannt, sondern in petrochemischen Prozessen veredelt werden soll. Die OMV setzt dabei auf hochwertige Raffinerieprodukte wie emissionsarme Premiumkraftstoffe und Ausgangssubstanzen für die chemische Industrie. Die Übernahme von Borealis im Jahr 2020 war ein wichtiger Schritt in der Umgestaltung unseres Produktportfolios mit dem Ziel, unser Rohöl aus Eigenförderung zur Herstellung von petrochemischen Produkten zu nutzen.
- Neben der Erhöhung des Anteils an Erdgas und petrochemischen Produkten in unserem Portfolio konzentrieren wir uns auf alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff und Elektromobilitätslösungen.
- So entwickelt die OMV derzeit im Rahmen des UpHy-Projekts ein neuartiges System zur Erzeugung von grünem Wasserstoff auf Basis einer 10-MW-Elektrolyseanlage in der Raffinerie Schwechat. Die Elektrolyse soll mit erneuerbarem Strom betrieben werden und grünen, CO2-freien Wasserstoff produzieren. Zunächst ist geplant, den grünen Wasserstoff in der Raffinerie Schwechat für die Hydrierung von Pflanzenöl und fossilen Brennstoffen zu verwenden und damit den CO2-Ausstoß um bis zu 15.000 t pro Jahr zu reduzieren. In einem zweiten Schritt soll der grüne Wasserstoff für die Dekarbonisierung von schwer zu elektrifizierenden Transportsegmenten wie Bussen und Lkws verwendet werden.
- Im Jahr 2020 erhielt die OMV zum fünften Mal in Folge ein herausragendes CDP-Klimaschutz-Rating von A– (Leadership). Damit ist die OMV eines von 20 Unternehmen im globalen Öl- und Gassektor mit Leadership-Status und unter den besten 5 Unternehmen aller Branchen in Österreich. Darüber hinaus erhielten wir von der Transition Pathway Initiative (TPI) das höchste Rating (Stufe 4, strategische Bewertung) für die Qualität unseres CO2-Managements.
Performance im Bereich Geschäftsgrundsätze und soziale Verantwortung
Geschäftsethik und Compliance
- Die OMV ist Unterzeichnerin des UN Global Compact und verfügt über einen Code of Business Ethics, der für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bindend ist. Obwohl wir unseren Hauptsitz in Österreich haben – einem Land mit hohen Geschäftsethikstandards –, sind wir in mehreren Staaten im Mittleren Osten, in Nordafrika, Asien-Pazifik sowie Mittel- und Osteuropa tätig, die der Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perception Index; CPI) von Transparency International als Hochrisikoländer einstuft. Wir bemühen uns, branchenspezifische Bestechungs- und Korruptionsrisiken zu vermeiden. Auch unsere Reputation ist uns sehr wichtig. Deshalb legen wir größten Wert darauf, die einheitliche Einhaltung unserer Geschäftsethikstandards überall sicherzustellen, wo wir tätig sind. Die Einhaltung von Ethikstandards ist ein nicht verhandelbarer Wert, der vor allen Geschäftsinteressen Priorität hat. Die absolute Verbindlichkeit dieses Ziels gilt auf allen Ebenen der OMV – vom Topmanagement bis zu den einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Von unseren Geschäftspartnerinnen und partnern erwarten wir dasselbe Verständnis von und dieselbe Verpflichtung zu ethischen Standards. Jede geschäftliche Aktivität von der Planung der Geschäftsstrategie bis zum Tagesgeschäft wird an der Einhaltung von Ethikstandards wie dem Code of Conduct und dem Code of Business Ethics gemessen.
- Eine spezielle länderübergreifende Compliance-Organisation, die sich aus 37 Personen mit Compliance-Expertise zusammensetzt, stellt die konzernweit einheitliche Einhaltung der OMV
Standards sicher. Im Jahr 2020 wurden 496 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich in Geschäftsethik geschult. Die Integrity Platform bietet einen anonymen Whistleblower-Mechanismus für OMV Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und externe Stakeholder, wie zum Beispiel Lieferantinnen und Lieferanten. Über diese Plattform können sie Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen, den Code of Business Ethics oder andere interne Richtlinien des OMV Konzerns melden.
Compliance der Lieferantinnen und Lieferanten
- Der Code of Conduct der OMV stellt sicher, dass Lieferantinnen und Lieferanten die Grundsätze der OMV unterstützen. Konzernrichtlinien und gesetzliche HSSE-Anforderungen werden an potenzielle Lieferantinnen und Lieferanten in der Ausschreibungsphase kommuniziert. Zur Minderung der Risiken in der Lieferkette, einschließlich Zwangsarbeit, Sklaverei, Menschenhandel und Korruption, erlegt die OMV ihren Lieferantinnen und Lieferanten die für die OMV geltenden Rechtsvorschriften und internen Regeln auf. Unsere Lieferantinnen und Lieferanten sind verpflichtet, den Code of Conduct vollständig zu erfüllen, und alle Geschäftspartnerinnen und -partner müssen ihn unterzeichnen. Die OMV behält sich das Recht vor, die Vertragsbeziehungen zu Lieferantinnen und Lieferanten zu kündigen, wenn Verstöße gegen geltende Richtlinien festgestellt oder nicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums adressiert wurden. Die OMV hat einen Prozess eingeführt, der sicherstellt, dass Vertragspartnerinnen und -partner, gegen die von der EU oder internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen Sanktionen verhängt wurden, nicht als Einkaufspartnerinnen bzw. -partner akzeptiert werden.
- Der OMV Einkauf nimmt Bewertungen seiner strategischen Lieferantinnen und Lieferanten in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Governance (Environmental, Social, and Governance; ESG) vor, um das Bewusstsein für die ESG-Verpflichtungen der OMV zu stärken. Im Jahr 2020 führte der Einkauf ESG-Assessments von 16 strategischen Lieferantinnen und Lieferanten sowie 18 Audits mit Nachhaltigkeitsaspekten durch. Unseren Plänen zum Klimawandel und zum CO2-Management entlang der Lieferkette schenkten wir 2020 besondere Aufmerksamkeit. Zudem kommunizierten wir unseren strategischen Ansatz und Beispiele zur Verbesserung der CO2-Bilanz mit Blick auf 2021 und darüber hinaus.
Menschenrechte
- Menschenrechte sind universelle Werte, die unser Verhalten in allen Aspekten unserer Geschäftstätigkeit leiten. Die OMV hat 2003 den UN Global Compact unterzeichnet und bekennt sich in vollem Umfang zu den UNLeitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, zu den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen sowie zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Wir betrachten die Menschenrechte als einen wichtigen Aspekt unseres Risikomanagementansatzes und integralen Bestandteil unserer Entscheidungsprozesse. Wir übernehmen die Verantwortung dafür, die Menschenrechte im Zusammenhang mit all unseren geschäftlichen Aktivitäten zu achten, zu erfüllen und zu unterstützen, sowie sicherzustellen, dass wir uns nicht an Menschenrechtsverletzungen im Sinne des derzeitigen internationalen Rechts mitschuldig machen.
- Im Jahr 2020 führten wir eine Risikobewertung zum Thema Menschenrechte auf Länderebene durch, um aktuelle und künftige Auswirkungen auf die Menschenrechte, und daraus resultierende Risiken die sich auf die OMV Geschäftstätigkeit im jeweiligen Land auswirken, zu identifizieren und abzuschätzen und die Auswirkungen zu lindern oder zu vermeiden. Mithilfe von ELearning-Modulen und Präsenzschulungen schulten wir insgesamt 2.304 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Menschenrechtsfragen (2019: 9.241). Für die Umsetzung unserer Menschenrechtsverpflichtung sind professionelle Schulungen unabdingbar. Daher haben wir uns zum Ziel gesetzt, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in besonderem Maße mit Menschenrechtsfragen konfrontiert sind, bis 2025 entsprechend zu schulen. Dies betrifft beispielsweise Leiterinnen und Leiter in den Bereichen Security, Human Resources, Procurement und Community Relations. Bis Ende 2020 wurden 79% der Zielgruppe geschult. Darüber hinaus führten wir eine interne Kampagne zur Bewusstseinsbildung durch. Im Jahr 2020 wurden null Menschenrechtsverletzungen (Kinderarbeit, Verletzung der Rechte indigener Völker oder Diskriminierung) gemeldet (2019: 0).
Community Relations und Entwicklung
- Die OMV pflegt aktive Partnerschaften mit den lokalen Gemeinden in allen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, und ist bestrebt, Mehrwert für die lokale Bevölkerung zu schaffen. Im Rahmen unseres Stakeholder-Dialogs führten wir an allen Betriebsstandorten Community-Beschwerdesysteme ein. Im Jahr 2020 gingen bei der OMV über diese Systeme insgesamt 812 Beschwerden (2019: 1.196) ein. Alle Beschwerden wurden nach den lokalen Verfahren des Community-Beschwerdemanagements (Community Grievance Management; CGM) der OMV gehandhabt. Unser CGM fordert einen stringenten Ansatz zur systematischen Entgegennahme, Dokumentation, Bearbeitung und Klärung von Beschwerden in allen Ländern, in denen wir tätig sind.
- Gemäß ihrer Nachhaltigkeitsstrategie 2025 wird die OMV ihr CGM-System an den Wirksamkeitskriterien der Leitprinzipien der Vereinten Nationen ausrichten. Zur Umsetzung dieses Ziels nehmen wir entsprechende Bewertungen vor. Dazu zählen Überprüfungen der Managementprozesse und Beratungen mit internen und externen Stakeholdern. Die Bewertungen resultieren in Empfehlungen und maßgeschneiderten Aktionsplänen zur Verbesserung des Beschwerdemanagements auf Standortebene. Die Aktionspläne werden vom lokalen Management umgesetzt und von der Konzernzentrale überwacht. Im Jahr 2020 führten wir in Neuseeland eine Bewertung durch und etablierten in Malaysia ein CGM-System in Übereinstimmung mit den UN-Wirksamkeitskriterien. Die Bewertungen werden von einem unabhängigen externen Beratungsunternehmen vorgenommen. Die bereits bewerteten Standorte repräsentieren 98% aller im Jahr 2020 bei der OMV eingegangenen Beschwerden.
- Weitere Einzelheiten zu Ratings und Indexaufnahmen der OMV in Bezug auf Umwelt, Gesellschaft und Governance (ESG) finden Sie im Kapitel Die OMV an den Kapitalmärkten.
- Managementansätze und Leistungsdetails zu allen wesentlichen Themen finden Sie im OMV Nachhaltigkeitsbericht 2020. Dieser Bericht stellt auch den separaten konsolidierten nicht finanziellen Bericht der OMV Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht
(§ 267a UGB) dar.
Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (HSSE)
Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz sind für die OMV zentrale Werte. Die Integrität der Betriebsanlagen der OMV, Schadenverhütung, proaktives Risikomanagement und Maßnahmen gegen den Klimawandel sind entscheidend für die Verwirklichung der HSSE-Vision der OMV: „ZERO harm – NO losses“.
HSSE-Strategie
- Zur Verwirklichung dieser Vision etablierte die OMV die HSSE-Strategie 2025 als integralen Bestandteil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie im Konzern. Die HSSE-Strategie konzentriert sich auf die funktionsübergreifenden Ziele eines starken HSSE-Engagements und entsprechender Führung, die Steigerung der Effizienz und Effektivität von HSSE-Prozessen, das Management von HSSE-Risiken und qualifiziertes Personal; sowie spezifische Ziele in den einzelnen Fachbereichen:
- ▸ Gesundheit: die Arbeitsfähigkeit durch integriertes Gesundheitsmanagement verbessern
- ▸ Arbeitsschutz: nachhaltige Sicherheit für Menschen und Anlagen schaffen
- ▸ Sicherheit: Menschen und Anlagen vor böswillig herbeigeführten Bedrohungen schützen
- ▸ Umwelt: den ökologischen Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus der Aktivitäten minimieren
Gesundheit und Sicherheit
- Im Jahr 2020 lagen die Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit (Lost-Time Injury Rate; LTIR) für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OMV sowie von Vertragsunternehmen bei insgesamt 0,32 (2019: 0,34) und die Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle (Total Recordable Injury Rate; TRIR) bei insgesamt 0,60 (2019: 0,95). Es waren keine Arbeitsunfälle mit Todesfolge zu beklagen.
- In Upstream erreichten wir durch unsere gemeinsamen Bemühungen eine LTIR von 0,22 (2019: 0,43) und damit eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Wir hatten 12 Zwischenfälle mit hohem Potenzial (High-Potential Incidents; HiPos) zu verzeichnen, die unter geringfügig anderen Umständen zu schweren oder sogar tödlichen Arbeitsunfällen hätten führen können. Wir konzentrierten uns weiterhin auf das Wohlergehen unserer Belegschaft und unser Sicherheitskulturprogramm. Wir hielten fünf globale Leistungsbesprechungen mit Vertragsunternehmen ab, bei denen HSSE jeweils eine wichtige Komponente war. In den einzelnen Hubs bot das Kontraktoren- und Lieferantenmanagement weitere Möglichkeiten zur HSSE-Verbesserung durch Audits und Prüfungen.
- In einem insgesamt herausfordernden und durch die Covid-19-Pandemie massiv beeinträchtigten Umfeld war die HSSE-Leistung von Downstream im Jahr 2020 erneut sehr gut und blieb im Vergleich zu internationalen Benchmarks auf einem wettbewerbsfähigen Niveau. Bewertungen der Prozesssicherheit und entsprechende Verbesserungsmaßnahmen hatten wie immer eine hohe Priorität. Die Anzahl der HiPos ging von 29 im Jahr 2019 auf 21 im Jahr 2020 deutlich zurück. Die LTIR lag bei 0,41 (2019: 0,22). Besonderes Augenmerk wurde im Laufe des Jahres auf das Kontraktorenmanagement, Schulungen in verschiedenen Notfall- und Krisenmanagementszenarien und die Einbeziehung von Führungskräften gelegt.
Sicherheitskennzahlen des OMV Konzerns |
Pro 1 Mio Arbeitsstunden |
| 2020 | 2019 |
Konzern |
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Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit | 0,43 | 0,51 |
Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle | 0,83 | 1,26 |
Vertragsunternehmen |
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Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit | 0,27 | 0,27 |
Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle | 0,48 | 0,81 |
Gesamt (Konzern und Vertrags- unternehmen) |
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Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit | 0,32 | 0,34 |
Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle | 0,60 | 0,95 |
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- Das Wohlergehen und die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind grundlegend für den Unternehmenserfolg, da sie wesentlich dazu beitragen, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Im Jahr 2020 war die Covid-19-Pandemie das alles beherrschende Thema. Unsere medizinischen Teams und Fachkräfte waren gefordert, die Notfallmanagementteams bei der Aktualisierung und Implementierung von Pandemieplänen, Richtlinien und Gesundheitsinformationen zu unterstützen sowie Covid-19-infizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Hause oder im Krankenhaus Beistand zu leisten. Darüber hinaus setzte die OMV ihre lange Tradition der Gesundheitsversorgung und vorsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Maßnahmen wie Herz-Kreislauf-Vorsorgeprogrammen, freiwilligen Gesundheitschecks, Impfungen (vor allem gegen Grippe) und virtuellen Sprechstunden und Veranstaltungen fort, die weit über die lokalen gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.
- Auch für das Sicherheitsmanagement brachte die Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 erhebliche Herausforderungen mit sich. Auf betrieblicher Ebene wurden Schutzmaßnahmen wie streng getrennte Teams in Schlüsselbereichen, Hygienemaßnahmen und Initiativen zur fortlaufenden Bewusstseinsbildung implementiert. Dank digitaler Kommunikations- und Kollaborationstools führten wir trotz Reisebeschränkungen eine Reihe wichtiger sicherheitsrelevanter Maßnahmen durch:
- ▸ Wir führten ein neu entwickeltes E-Learning-Modul zu den lebensrettenden HSSE-Regeln (Life Saving Rules) ein, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einfache Regeln zur Vermeidung von Gefahren zu erinnern, die schwere Verletzungen zur Folge haben könnten.
- ▸ Die Neubewertungen der Sicherheitskultur wurden wie geplant abgeschlossen, zum Teil in virtuellen Meetings.
- ▸ Die Koordinatorinnen und Koordinatoren des Programms zur Förderung der Sicherheitskultur trafen sich vierteljährlich in einem virtuellen Forum, um sich über Best Practices im OMV Konzern weltweit auszutauschen. Die halbjährlichen Treffen mit dem Programmverantwortlichen fanden
online statt. - ▸ Das HSSE-Management unserer Vertragsunternehmen ist für die Sicherheitsleistung des OMV Konzerns entscheidend. Deshalb schulten wir Bedarfsträgerinnen und Bedarfsträger sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Einkauf im Umgang mit dem aktualisierten Rahmenwerk der internen Vorschriften. Wir führten strategische Lieferantenmeetings mit den wichtigsten Vertragsunternehmen durch, um Informationen, Erfahrungen und Erwartungen auszutauschen.
- ▸ Wir führten einen harmonisierten Satz von KPIs zur Prozesssicherheit ein. Mit dem Ziel, eine konzernweite Roadmap zur Prozesssicherheit zu entwickeln, erarbeiteten wir ein Konzept und eine Anleitung, an der sich Unternehmen, Assets und Raffinerien bei der Erstellung eigener Roadmaps für ihre Anlagen orientieren können. Darüber hinaus bauten wir das Prozesssicherheitsnetzwerk des OMV Konzerns auf einer Online-Kollaborationsplattform auf und hielten virtuelle Meetings mit mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, einschließlich Mitgliedern des Senior Managements, ab.
- ▸ Die Einführung des neuen cloudbasierten HSSE-Melde- und Berichtssystems verlief erfolgreich.
- Spannungen in der geopolitischen Landschaft waren auch zum Jahresende 2020 durchwegs gegeben, wobei sämtliche Bedrohungs- und Risikoprofile bereits bekannte Trends und Muster bestätigten. Wir werden die geopolitische Lage auch weiterhin überwachen und unsere Wahrnehmung strategischer Ereignisse schärfen, um potenzielle Bedrohungen und Risiken für unsere Geschäftsplanung in den Regionen proaktiv identifizieren zu können. Dazu zählen Vorfälle von bewaffneten Konflikten, zivilen Unruhen, gezieltem Aktivismus und Kriminalität, die sich auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene manifestierten. Der Mittlere Osten gilt geopolitisch nach wie vor als instabil und bleibt daher für Corporate Security weiterhin eine neuralgische Region.
- Unsere Krisenmanagement- und Resilienzverfahren erwiesen sich während der frühen Eindämmungsphasen der Covid-19-Pandemie 2020 als außerordentlich wertvoll. Die lokalen Notfallmanagementteams ergriffen schnell die Initiative und arbeiteten eng mit dem Konzernmanagement zusammen, um die Pandemiestrategie des Vorstands umzusetzen. Über unsere integrierte Plattform für Reisesicherheit waren wir in der Lage, Reisen in bestimmte Länder sofort zu managen und einzuschränken, wenn erhöhte Infektionsraten und internationale Reisebeschränkungen dies erforderlich machten. Die effektive Nutzung dieser Plattform war entscheidend für die proaktive Rückholung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und deren Familien aus Ländern mit kritischen Infektionsraten.
- Corporate Security setzte 2020 die globale operative Unterstützung, Governance und Kontrolle fort und wird für 2021 eine vergleichbare, effektive Sicherheitsstrategie beibehalten. Die OMV wird damit weiterhin in der Lage sein, ihre Geschäftstätigkeit in dynamischen Umfeldern mit konvergierenden asymmetrischen Bedrohungen fortzuführen.
Umweltmanagement
- Die Geschäftstätigkeit der OMV wirkt sich auf die Umwelt aus. Wir sind stets bestrebt, diese Auswirkungen insbesondere in Bezug auf Produktaustritte, Energieeffizienz, Emissionen von Treibhausgasen (THG) sowie Wasser- und Abfallmanagement so gering wie möglich zu halten. Die OMV bemüht sich laufend um die Optimierung ihrer Prozesse, damit natürliche Ressourcen so effizient wie möglich genutzt und Emissionen und Abfälle reduziert werden.
- 2020 gab es zwei größere Kohlenwasserstoffaustritte (Schweregrad 3 auf der fünfstufigen Skala; 2019: einer). Insgesamt ging das Volumen der Kohlenwasserstoffaustritte im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die OMV hat ihre Einsatzpläne und Kapazitäten für die Beherrschung von Kohlenwasserstoffaustritten weiter verbessert.
- Zentrale Umweltmaßnahmen und -resultate im
Jahr 2020:
- ▸ Wasserrisikobewertung für das Arpechim-Terminal in Downstream und für das Muntenia-Asset in Upstream: Dabei wurden sowohl Flussgebietsdaten als auch Daten zu industriellen Aktivitäten mithilfe einer vom WWF entwickelten Methode analysiert.
- ▸
Signifikante Verbesserung der Wassernutzungseffizienz: Im Oltenia-Asset wurde die Frischwasserentnahmeintensität im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 70% gesenkt, weil neue Anlagen in den Gasverarbeitungs- und Verdichterstationen Hurezani und Bustuchin nun mit Luft bzw. Glykol statt mit Wasser gekühlt werden. Das Arpechim-Terminal konnte durch Optimierung des Verteilsystems für vorbehandeltes Wasser und des Löschwassersystems den Frischwasserverbrauch im Vergleich zu 2019 um 35% reduzieren. - ▸ Verlegung von 2,5 km der Hauptölpipeline von der Offshore-Plattform Petromar zum Onshore-Terminal zur Minderung des potenziellen operativen Risikos für ein ökologisch sensibles Gebiet des Biosphärenreservats Donaudelta: Das alte Pipelinesegment wurde stillgelegt und das Land in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Der geschützte Lebensraum wurde nicht beeinträchtigt.
- ▸ Unterstützung von Biodiversitätsprojekten in Neuseeland: Weitere Einzelheiten dazu finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht.
- ▸ Aktualisierung des Umweltmanagementstandards des Konzerns durch Festlegung von Mindestanforderungen für Geruchsemissionen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Es sind unsere 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (einschließlich Borealis), die unsere Strategie erfolgreich umsetzen. Wir sind stolz auf die Ergebnisse, die wir gemeinsam erzielt haben. Vertrauen in und Stolz auf das Unternehmen geben unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Energie und Entschlossenheit, Herausforderungen zu bewältigen und sich auf innovative Lösungen zu konzentrieren, die uns noch stärker machen.
Die Personalstrategie der OMV
- Im Jahr 2020 stellte die Covid-19-Situation für unsere Personalabteilung einen erheblichen zusätzlichen Schwerpunkt dar. Wir bauen weiterhin auf unsere strategischen Prioritäten, um das volle Potenzial unseres Unternehmens auszuschöpfen und unser Fundament für Wachstum und Erfolg zu stärken:
- ▸ Implementierung einer Strategie des kontinuierlichen Zuhörens
- ▸ Steigerung der organisatorischen Agilität
- ▸ Verstärkung des Fokus auf Diversity und Inklusion
- ▸ OMV als Arbeitgeberin erster Wahl
Highlights 2020
- Während der Covid-19-Pandemie implementierten wir viele neue arbeitsbezogene Maßnahmen, die nicht nur die Gesundheit, das Wohlergehen und die wirtschaftliche Situation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen, sondern auch das ganze Jahr hindurch eine Kultur der Unterstützung sicherstellen sollen. Indem wir die vielen neuen Gesetze, Verordnungen und Erlässe zu Covid-19 genauestens verfolgten, ist es uns gelungen, die volle arbeitsrechtliche Compliance aufrechtzuerhalten und gleichzeitig unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Möglichkeiten zur Bewältigung ihrer pandemiebedingten persönlichen Situationen und Bedürfnisse an die Hand zu geben. Wir boten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – je nach lokaler Rechtslage – verschiedene neue Lösungen an, um ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen flexibler miteinander verbinden zu können. Sofern praktisch und technisch durchführbar, konnten sie von zu Hause aus arbeiten. Wir erstellten einen Leitfaden für die Arbeit im Homeoffice mit Tipps und Tricks zur besseren Nutzung von Technologie für virtuelle Teams. Online-Lernpakete wurden bereitgestellt, um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu vermitteln, wie sie in Krisenzeiten führen, mit Stress umgehen oder virtuell arbeiten können. Wir berieten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufend und beantworteten all ihre Fragen. Wir implementierten unverzüglich zuverlässige interne Prozesse, um die neuen administrativen Abläufe abzubilden. Außerdem boten wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kostenlose psychologische Betreuung an, damit sie sich professionellen Rat zur Bewältigung der Covid-19-Situation holen konnten. Dank der umfangreichen organisatorischen Anstrengungen und der hervorragenden Flexibilität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren wir in der Lage, auf Schritte wie Kurzarbeit oder Personalabbau verzichten zu können.
- Besonders im Jahr 2020 mussten wir die Kommunikation mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern intensivieren. Teil dieser Kommunikationsarbeit war eine Strategie des kontinuierlichen Zuhörens, mit deren Hilfe die Art und Weise verbessert werden sollte, wie unser Unternehmen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zuhört, um ihr Feedback und ihren Input zu erhalten und von ihren Ideen zu erfahren (z.B. durch Blitzumfragen, Fragebögen und Zuhörkreise). Die Blitzumfrage ergab, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut unterstützt fühlen, was sich in ihrem verstärkten Engagement zeigte. Die „OMV als Arbeitgeberin erster Wahl“ ist auch weiterhin unsere strategische Priorität: Immerhin empfehlen 9 von 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die OMV als Arbeitgeberin.
- Auf unserer „Digital Journey“ konzentrierten wir uns im vergangenen Jahr auf den Ausbau globaler und virtueller Programme, die leicht zugänglich sind und intern durchgeführt werden können. Durch die Umstellung auf virtuelle und Online-Veranstaltungen waren wir in der Lage, unser Schulungsprogramm trotz der Covid-19-Einschränkungen fortzusetzen. Ende 2020 konnten wir mit Stolz berichten, dass wir die Teilnahmequote so hoch halten konnten wie 2019.
Anzahl der Trainingsteilnehmerinnen und -teilnehmer1,2,3 |
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| 2020 | 2019 |
Österreich | 3.662 | 3.579 |
Rumänien/übriges Europa | 10.914 | 11.317 |
Mittlerer Osten und Afrika | 769 | 715 |
Rest der Welt | 699 | 712 |
Insgesamt | 16.044 | 16.323 |
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Ausgaben für Trainingsmaßnahmen pro Region1,2,3 |
In EUR |
| 2020 | 2019 |
Österreich | 1.512.514 | 2.722.418 |
Rumänien/übriges Europa | 2.477.244 | 4.836.744 |
Mittlerer Osten und Afrika | 134.197 | 381.065 |
Rest der Welt | 225.262 | 330.999 |
Insgesamt | 4.349.217 | 8.271.226 |
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- Die OMV und Borealis haben ihre Kräfte gebündelt und werden gemeinsam noch stärker wachsen. Ein größeres Unternehmen bedeutet auch ein breiteres Spektrum an beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. Wir konzentrieren uns auf den strategischen Austausch von Talenten zwischen den beiden Unternehmen, Entsendungen und Auslandseinsätze für kritische Projekte und/oder persönliches Wachstum sowie bereichsübergreifende Versetzungen zur kontinuierlichen Karriereentwicklung.
- Unsere zweite strategische Investition eröffnet Karrieremöglichkeiten bei der SapuraOMV. Wir sind stolz auf unsere Partnerschaft mit der SapuraOMV und freuen uns, Entsendungen zwischen den beiden Unternehmen anbieten zu können, wodurch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit erhalten, ihre Erfahrungen und Fertigkeiten zu vertiefen.
Diversity
- Im Rahmen unseres kontinuierlichen Engagements für die Geschlechtervielfalt bei der OMV haben wir mehrere globale Initiativen eingeführt. Das erste Highlight ist der Start eines neuen Programms für Frauen in Führungspositionen, SHEnergy, das sich auf die persönliche Förderung und Entwicklung der Führungsqualitäten von aktuellen und zukünftigen weiblichen Führungskräften konzentriert.
- Weiters organisierten wir Gesprächsrunden zum Thema Karriereplanung, um die Sichtbarkeit der Mitarbeiterinnen in unserem Unternehmen zu erhöhen und damit auch unsere Pipeline an zukünftigen weiblichen Führungskräften zu stärken. Diese Einzelgespräche mit einem Gremium aus Führungskräften und Mitgliedern von HR helfen uns, mehr über die Karrierepläne unserer Mitarbeiterinnen zu erfahren, sodass wir sie im Gegenzug mit Entwicklungsmaßnahmen und Empfehlungen für ihre nächste Position unterstützen können.
- Dadurch liegt der Frauenanteil im Konzern (einschließlich Borealis) bei rund 25% (2019: 26% ohne Borealis), wobei der Anteil von Frauen in höheren Management- und Führungspositionen bei 20,7% (ohne Borealis; 2019: 19.6%) liegt.
Wichtige Mitarbeiterkennzahlen
- Ende 2020 beschäftigte die OMV (einschließlich Borealis) 25.291 Personen. Im Vergleich zu 2019 erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 27,4%.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter1 |
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| 2020 | 2019 |
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Region |
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Österreich |
| 3.938 | 3.965 |
Rumänien/übriges Europa |
| 12.539 | 14.219 |
Mittlerer Osten und Afrika |
| 587 | 686 |
Rest der Welt |
| 974 | 975 |
Borealis Gruppe |
| 7.253 |
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Gesamtzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter |
| 25.291 | 19.845 |
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Diversity |
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Frauen | in % | 25 | 26 |
Männer | in % | 75 | 74 |
Weibliche Senior Vice Presidents2 | in % | 15 | 16 |
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Anzahl der Nationalitäten3 |
| 101 | 77 |
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1 Aufteilung nach Regionen verfügbar für den OMV Konzern ohne Borealis (basierend auf der Rechtspersönlichkeit)
2 Ausgenommen Avanti GmbH, Borealis Gruppe, DUNATÀR Köolajtermék Tároló és Kereskedelmi Kft., Gas Connect Austria GmbH und SapuraOMV Upstream
3 Ausgenommen Avanti GmbH, DUNATÀR Köolajtermék Tároló és Kereskedelmi Kft., Gas Connect Austria GmbH und SapuraOMV Upstream
Geschäftsjahr des OMV Konzerns
Im Jahr 2020 verzeichnete die OMV ein CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten von EUR 1,7 Mrd. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit belief sich auf EUR 3,1 Mrd. Trotz des extrem herausfordernden Marktumfelds erzielte die OMV einen organischen freien Cashflow vor Dividenden in Höhe von EUR 1,3 Mrd. Damit konnte die gezahlten Dividenden in Höhe von EUR 879 Mio mehr als gedeckt werden. Der anorganische Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug EUR 4,1 Mrd und spiegelt vor allem den Erwerb der zusätzlichen Anteile an Borealis wider.
Wirtschaftliches Umfeld
- Nach Jahren soliden globalen Wirtschaftswachstums erlebte die Welt 2020 einen Schock: Die Covid-19-Pandemie und die damit einhergehende Gesundheitskrise stürzten die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession. Mehrere Lockdowns in verschiedenen Ländern und auf verschiedenen Kontinenten führten 2020 zu erheblichen wirtschaftlichen Verwerfungen in der industriellen Produktion, im Handel und in Lieferketten. Besonders betroffen waren alle kontaktintensiven Branchen wie der Tourismus, die Reisebranche, die Gastronomie und die Hotellerie sowie die Kultur- und Unterhaltungsbranche.
- Die globale Wirtschaftsleistung sank im Jahr 2020 um 3,5%, was einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in allen Branchen und eine erhöhte Arbeitslosigkeit zur Folge hatte. Es wird erwartet, dass sich die Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 wieder erholt und geringfügig über dem Niveau von 2019 liegen wird. Allerdings bestehen ungewöhnlich große Unsicherheiten: Der ungewisse weitere Verlauf der Pandemie und damit einhergehende Verwerfungen in der Binnenkonjunktur, aber auch die Auswirkungen staatlicher Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft sowie globale und regionale wirtschaftliche Spill-over-Effekte könnten die erwartete Erholung erheblich beeinflussen. Der Welthandel ist 2020 um mehr als 10% eingebrochen, was auf erhebliche Störungen der globalen Lieferketten sowie Handelsbeschränkungen (z.B. bei medizinischen Gütern) zurückzuführen ist. Eine Rückkehr zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Strukturen der Zeit vor der Krise wird davon abhängen, ob sich ein Impfstoff bzw. Medikament zur Eindämmung der Pandemie weltweit erfolgreich durchsetzen kann.
Die regional unterschiedlich schnell verlaufenden Pandemiewellen führen zu einer enormen Disharmonie der wirtschaftlichen Entwicklung auf den verschiedenen Kontinenten. Das BIP in der Eurozone sank 2020 um 7,2%, während die asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländer aufgrund rigoroser Quarantäne- und Kontaktverfolgungsmaßnahmen (insbesondere in China) ein um nur 1% geringeres BIP verzeichneten und daher Ende 2020 auf den Wachstumspfad zurückfinden konnten.- Das wirtschaftliche Umfeld in den mittel- und osteuropäischen Ländern folgte in etwa dem EU-Durchschnitt; je nach regionaler Dauer und Härte der Lockdowns sowie der Sektorenzusammensetzung des Bruttoinlandsprodukts lag der EU-weite BIP-Rückgang zwischen –2% (Serbien) und –9,4% (Kroatien). Die massiven Staatsausgaben, die in allen Ländern zur Stützung der wirtschaftlichen Erholung getätigt wurden, ließen indes die Staatsverschuldungen auf Rekordniveaus ansteigen.
- In Deutschland sank das BIP im Jahr 2020 um 5,4%. Ursächlich dafür waren Covid-19-bedingte Einschränkungen im Land, aber auch nachteilige Effekte in den wichtigsten Exportmärkten. Die Industrie und der Dienstleistungssektor litten nachhaltig, während sich andere Branchen mit der Lockerung der Lockdown-Maßnahmen erholen konnten. In Österreich sank das BIP im Jahr 2020 um 7,4%, was auf strengere Lockdown-Maßnahmen und den größeren Anteil des stark betroffenen Tourismus- bzw. Dienstleistungssektors an der österreichischen Wirtschaft zurückzuführen ist. Die Wirtschaft in Rumänien schrumpfte um nur 5,5% (und lag damit über dem Eurozonendurchschnitt), da das rumänische BIP weniger stark vom Dienstleistungssektor abhängt und sich die Baubranche im Auftrieb befand.
Die globale Ölnachfrage ging 2020 um 8,8 Mio bbl/d zurück, nachdem sie 2019 mit 100,0 Mio bbl/d ein neues Rekordniveau erreicht hatte. Das Übergreifen von Covid-19 von Asien auf Europa und die USA (sowie andere Kontinente) im zweiten Quartal 2020 führte zu diversen globalen Lockdown-Maßnahmenund wirkte sich auf die Nachfrage von nahezu allen wichtigen Ölprodukten entsprechend negativ aus. Benzin- und Dieselkraftstoffe für den Straßenverkehr gingen weltweit um rund 5 Mio bbl/d zurück. Mit der Lockerung der Lockdown-Maßnahmen stieg der Verbrauch bis Ende 2020 jedoch langsam wieder auf Vorkrisenniveau. Aufgrund von Flugreise- und Mobilitätseinschränkungen kam es bei Flugzeugtreibstoff bzw. Kerosin zu einem ungewöhnlich starken Rückgang um 3,2 Mio bbl/d. In diesem Segment wird – wenn der globale Tourismus wieder in Gang kommt – eine Erholung über mehrere Jahre hinweg erforderlich sein, um wieder das Niveau von 2019 zu erreichen. - Regional gesehen war die Nachfrage nach Ölprodukten in Europa stärker betroffen (–13%) als in Asien (–5%), da die Lockdown-Maßnahmen in Asien in der zweiten Jahreshälfte 2020 gelockert wurden und sich das Wirtschaftswachstum erholte.
- Der weltweite Einbruch der Ölnachfrage löste eine signifikante plötzliche Disharmonie zur globalen Ölproduktion aus, insbesondere im zweiten Quartal 2020. Im März einigten sich die „OPEC+“-Allianz und weitere ölproduzierende Länder auf signifikante sofortige Förderkürzungen und eine schrittweise Wiederaufnahme der Produktion bis 2021, was mit einem hohen Konformitätsgrad umgesetzt wurde. Der Ölpreisverfall ließ die US-Rohölproduktion deutlich sinken (–0,9 Mio bbl/d im Vergleich zu 2019) und führte zu einer außergewöhnlichen Welle von Insolvenzen, Investitionsengpässen und Konsolidierungen. Libyen, Venezuela und der Iran, die alle von den Kürzungen der „OPEC+“-Allianz ausgenommen waren, konnten ihre Produktion steigern; der größte Teil davon kam aus Libyen, wo sich die Förderung nach einer Waffenstillstandsvereinbarung im September rasch von rund 100 kbbl/d auf rund 1 Mio bbl/d erhöhte. Der Iran und Venezuela waren weiterhin von US-Sanktionen und infrastrukturbedingten Einschränkungen betroffen, wodurch ihre Förderraten auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau blieben.
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent startete mit Spitzenwerten von rund USD 65/bbl bis USD 70/bbl ins Jahr, bevor es im Laufe des zweiten Quartals 2020, als die USA und Europa von der Coronakrise mit voller Wucht erfasst wurden, zu einem massiven Einbruch auf rund USD 13/bbl kam. Die wirkungsvolle Produktionssteuerung der OPEC+ und die schrittweise wirtschaftliche Erholung, insbesondere in Asien, ließen den Ölpreis Ende 2020 auf rund USD 50/bbl ansteigen; ausschlaggebend dafür war auch die positive Stimmung angesichts von konjunkturbelebenden Maßnahmen und des Starts von Impfkampagnen. Insgesamt lag der durchschnittliche Brent-Rohölpreis im Jahr 2020 bei rund USD 42/bbl und damit auf dem niedrigsten Stand seit 2004.- Niedrige Rohstoffpreise und ein instabiles Finanz- und Liquiditätsumfeld ließen die Energieinvestitionen der Energieunternehmen im Jahr 2020 um rund 18% sinken. Die Investitionen der Öl- und Gasunternehmen gingen 2020 um knapp 40% (vs. 2019) zurück. In den nächsten Jahren muss die Investitionsleistung kompensiert werden, um die zur Deckung der zukünftigen globalen Ölnachfrage erforderliche Öl- und Gasproduktion sicherzustellen.
- Die Nachfrage nach Erdölprodukten in den für die OMV relevanten mittel- und südosteuropäischen Ländern folgte dem globalen Abwärtstrend. Die Nachfrage nach Kraftstoffen für den Transport sank im relevanten Markt im Jahr 2020 bei Benzin und Diesel um etwa 8% und bei Flugzeugtreibstoff um mehr als 50%. In Österreich erreichte das Marktvolumen 9,6 Mio t (–16% im Vergleich zu 2019), wobei die Nachfrage nach Kraftstoffen rückläufig war, während jene nach Heizölen preisbedingt gestiegen ist. Insgesamt sank der österreichische Energiebedarf im Jahr 2020 um geschätzte –8%. Der rumänische Markt für Ölprodukte schien weniger stark unter den Folgen von Covid-19 zu leiden und ging gegenüber 2019 nur um –3% zurück.
Die globale Gasnachfrage ging 2020 lediglich um rund –4% zurück, da die Auswirkungen von Covid-19 auf die Fundamentaldaten des Gasmarkts geringer waren als auf jene des Ölmarkts. Das globale Gasangebot (hauptsächlich LNG-Exporte) legte hingegen weiterhin beträchtlich zu; maßgebend dafür war ein Investitionszyklus in den letzten Jahren. Das größere zyklische Überangebot führte zu außergewöhnlich niedrigen Gaspreisen in Europa (rund EUR 7/MWh in den Sommermonaten) und Asien. In Österreich sank die Gasnachfrage 2020 um rund –4%, während die Erdgasimporte und die Inlandsproduktion um –12% bzw. –18% zurückgingen, was durch höhere Speicherentnahmeraten (nach den Rekordhöhen der Speicherstände von 90 TWh im Jahr davor) kompensiert wurde.
Ölpreis (Brent) – Monatsdurchschnitt
In USD/bbl
Finanzieller Lagebericht
Ergebnisse auf einen Blick |
in EUR Mio (wenn nicht anders angegeben) |
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| 2020 | 2019 | Δ |
Umsatzerlöse1 | in EUR Mio | 16.550 | 23.461 | –29% |
CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten2 | in EUR Mio | 1.686 | 3.536 | –52% |
Operatives Ergebnis vor Sondereffekten Upstream2 | in EUR Mio | 145 | 1.951 | –93% |
CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten Downstream2 | in EUR Mio | 1.514 | 1.677 | –10% |
Operatives Ergebnis vor Sondereffekten Konzernbereich und Sonstiges2 | in EUR Mio | –47 | –67 | 30% |
Konsolidierung: Zwischengewinneliminierung | in EUR Mio | 74 | –25 | n.m. |
CCS Steuerquote des Konzerns vor Sondereffekten | in % | 32 | 38 | –6 |
CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten2 | in EUR Mio | 1.026 | 2.121 | –52% |
Den Aktionären zuzurechnender CCS Periodenüberschuss vor Sondereffekten2, 3 | in EUR Mio | 679 | 1.624 | –58% |
CCS Ergebnis je Aktie vor Sondereffekten2 | in EUR | 2,08 | 4,97 | –58% |
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Sondereffekte4 | in EUR Mio | –220 | –64 | n.m. |
davon Upstream | in EUR Mio | –1.282 | –71 | n.m. |
davon Downstream | in EUR Mio | 1.071 | 31 | n.m. |
davon Konzernbereich und Sonstiges | in EUR Mio | –9 | –24 | n.m. |
CCS Effekte: Lagerhaltungsgewinne (+)/-verluste (−) | in EUR Mio | –416 | 110 | n.m. |
Operatives Ergebnis Gruppe | in EUR Mio | 1.050 | 3.582 | –71% |
Operatives Ergebnis Upstream | in EUR Mio | –1.137 | 1.879 | n.m. |
Operatives Ergebnis Downstream | in EUR Mio | 2.160 | 1.847 | 17% |
Operatives Ergebnis Konzernbereich und Sonstiges | in EUR Mio | –56 | –91 | 38% |
Konsolidierung: Zwischengewinneliminierung | in EUR Mio | 83 | –54 | n.m. |
Finanzerfolg | in EUR Mio | –175 | –129 | –35% |
Steuerquote des Konzerns | in % | –69 | 38 | n.m. |
Periodenüberschuss | in EUR Mio | 1.478 | 2.147 | –31% |
Den Aktionären zuzurechnender Periodenüberschuss3 | in EUR Mio | 1.258 | 1.678 | –25% |
Ergebnis je Aktie | in EUR | 3,85 | 5,14 | –25% |
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Cashflow aus der Betriebstätigkeit | in EUR Mio | 3.137 | 4.056 | –23% |
Freier Cashflow vor Dividenden | in EUR Mio | –2.811 | –583 | n.m. |
Freier Cashflow nach Dividenden | in EUR Mio | –3.690 | –1.441 | –156% |
Organischer freier Cashflow vor Dividenden5 | in EUR Mio | 1.273 | 2.119 | –40% |
Organischer freier Cashflow nach Dividenden | in EUR Mio | 394 | 1.261 | –69% |
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Verschuldungsgrad exklusive Leasing | in % | 41 | 22 | 19 |
Leverage-Grad | in % | 32 | 22 | 10 |
Investitionen6 | in EUR Mio | 6.048 | 4.916 | 23% |
Organische Investitionen7 | in EUR Mio | 1.884 | 2.251 | –16% |
CCS ROACE vor Sondereffekten | in % | 5 | 11 | –6 |
ROACE | in % | 8 | 11 | –4 |
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Erläuterungen zu den Ergebnissen auf einen Blick
CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten
Sondereffekte und CCS Effekte |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 | Δ |
CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten1 | 1.686 | 3.536 | –52% |
Sondereffekte | –220 | –64 | n.m. |
davon: | Personallösungen | –39 | –34 | –16% |
davon: | Wertminderungen / Wertaufholungen | –1.084 | –39 | n.m. |
davon: | Anlagenverkäufe | 19 | 5 | n.m. |
davon: | Sonstiges | 885 | 4 | n.m. |
CCS Effekte: Lagerhaltungsgewinne (+)/-verluste (–) | –416 | 110 | n.m. |
Operatives Ergebnis Gruppe | 1.050 | 3.582 | –71% |
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- 1 Bereinigt um Sondereffekte und CCS Effekte
- Der Konzernumsatz sank um 29% auf EUR 16.550 Mio, bedingt durch das insgesamt niedrigere globale Rohstoffpreisumfeld und gesunkene Absatzmengen für die meisten Produkte, hauptsächtlich verursacht durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und teilweise kompensiert durch höhere Erdgasabsatzmengen im Segment Downstream. Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten sank deutlich von EUR 3.536 Mio im Jahr 2019 auf EUR 1.686 Mio. Der Beitrag von Upstream belief sich auf EUR 145 Mio (2019: EUR 1.951 Mio). Im Downstream Segment lag das CCS Operative Ergebnis bei EUR 1.514 Mio (2019: EUR 1.677 Mio). Die CCS Konzernsteuerquote vor Sondereffekten lag 2020 bei 32% (2019: 38%), was den geringeren Beitrag von Upstream, insbesondere aus Ländern mit hohen Steuersätzen, widerspiegelt. Der CCS Jahresüberschuss vor Sondereffekten ging auf EUR 1.026 Mio (2019: EUR 2.121 Mio) zurück. Der den Aktionären zuzurechnende CCS Jahresüberschuss vor Sondereffekten betrug EUR 679 Mio (2019: EUR 1.624 Mio). Das CCS Ergebnis je Aktie betrug EUR 2,08 (2019: EUR 4,97).
- Im Jahr 2020 wurden Netto-Sondereffekte in Höhe von EUR –220 Mio verzeichnet (2019: EUR –64 Mio). Im Upstream-Bereich beliefen sich die Netto-Sondereffekte im Jahr 2020 auf EUR –1.282 Mio (2019: EUR –71 Mio) und standen hauptsächlich in Zusammenhang mit den Wertminderungen, die durch die Anpassung der langfristigen Brent-Rohölpreis-annahmen durch die OMV ausgelöst wurden. Die Netto-Sondereffekte im Segment Downstream in Höhe von EUR 1.071 Mio im Jahr 2020 (2019: EUR 31 Mio) beinhalteten vor allem eine Aufwertung des zuvor gehaltenen 36%-Anteils an Borealis. Im Segment Konzernbereich und Sonstiges beliefen sich die Netto-Sondereffekte im Jahr 2020 auf EUR –9 Mio (2019: EUR –24 Mio). Im Jahr 2020 wurden CCS Effekte in Höhe von EUR –416 Mio (2019: EUR 110 Mio) erfasst.
- Das Operative Konzernergebnis verringerte sich deutlich auf EUR 1.050 Mio (2019: EUR 3.582 Mio). Das Finanzergebnis verringerte sich auf EUR –175 Mio (2019: EUR –129 Mio). Die Konzernsteuerquote wurde maßgeblich durch Erträge aus Steuersynergien durch den Erwerb weiterer Anteile an Borealis beeinflusst, die unter anderem zu einer Zuschreibung aktiver latenter Steuern in der österreichischen Steuergruppe führten. Der Jahresüberschuss belief sich somit auf EUR 1.478 Mio (2019: EUR 2.147 Mio). Der den Aktionären zuzurechnende Jahresüberschuss betrug EUR 1.258 Mio (2019: EUR 1.678 Mio). Das Ergebnis je Aktie sank auf EUR 3,85 im Vergleich zu EUR 5,14 im Jahr 2019.
- Weitere Details zu Sonder- und CCS Effekten können in Anhangangabe 4 – Segmentberichterstattung – des Konzernabschlusses nachgelesen werden.
Verschuldungsgrad exklusive Leasing und Leverage-Grad
Verschuldungsgrad (Gearing Ratio) exklusive Leasing |
In EUR Mio (wenn nicht anders angegeben) |
| 2020 | 2019 | Δ |
Anleihen | 8.869 | 5.802 | 53% |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten1 | 2.130 | 769 | 177% |
Schulden exklusive Leasing | 10.999 | 6.570 | 67% |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente2 | 2.869 | 2.938 | –2% |
Nettoverschuldung exklusive Leasing | 8.130 | 3.632 | 124% |
Eigenkapital | 19.899 | 16.863 | 18% |
Verschuldungsgrad exklusive Leasing in % | 41% | 22% | 19 |
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1 Inklusive sonstiger verzinslicher Finanzverbindlichkeiten, die auf „zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten“ umgegliedert wurden
2 Inklusive liquider Mittel, die auf „zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen“ umgegliedert wurden
Leverage-Grad1 |
In EUR Mio (wenn nicht anders angegeben) |
| 2020 | 2019 | Δ |
Nettoverschuldung exklusive Leasing | 8.130 | 3.632 | 124% |
Leasingverbindlichkeiten2 | 1.217 | 1.054 | 15% |
Nettoverschuldung inklusive Leasing | 9.347 | 4.686 | 99% |
Eingesetztes Kapital3 | 29.246 | 21.549 | 36% |
Leverage-Grad in % | 32% | 22% | 10 |
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1 Definiert als Nettoverschuldung inklusive Leasing zu eingesetztem Kapital
2 Inklusive Leasingverbindlichkeiten, die auf „zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten“ umgegliedert wurden
3 Eigenkapital plus Nettoverschuldung inklusive Leasing
Investitionen (CAPEX)
Gesamte Investitionen
In EUR Mio
Die Verringerung der Upstream Investitionen in 2020 resultierte hauptsächlich aus geringeren aktivierten E&A-Ausgaben als Folge von umfassenden Einsparungsprogrammen. 2019 war von der Akquisition des 50%-Anteils an SapuraOMV beeinflusst. - Der Anstieg der Downstream Investitionen ist hauptsächlich auf die Akquisition eines zusätzlichen 39%-Anteils an der Borealis AG zurückzuführen.
- Die Überleitung von den gesamten Investitionen zu den Investitionen laut Cashflow-Rechnung ist folgender Tabelle zu entnehmen:
Investitionen1 |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 | ∆ |
Investitionen gesamt | 6.048 | 4.916 | 23% |
+/– Konsolidierungskreisänderungen und sonstige Anpassungen | –3.954 | –411 | n.m. |
– Investitionen in Finanzanlagen | –156 | –2.155 | 93% |
Zugang lt. Anlagespiegel (immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen) | 1.938 | 2.351 | –18% |
+/– Nicht zahlungswirksame Änderungen | 21 | –193 | n.m. |
Zahlungswirksame Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 1.960 | 2.158 | –9% |
+ Zahlungswirksame Investitionen, Ausleihungen und sonstige Finanzanlagen | 194 | 2.265 | –91% |
+ Erwerb von einbezogenen Unternehmen und Geschäftseinheiten abzüglich liquider Mittel | 3.880 | 460 | n.m. |
Investitionen laut Cashflow-Rechnung | 6.034 | 4.883 | 24% |
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Erläuterungen zur Cashflow-Rechnung
Konzern-Cashflow-Rechnung (Kurzfassung) |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 | ∆ |
Mittelzufluss nach unbaren Posten | 2.786 | 4.264 | –35% |
Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 3.137 | 4.056 | –23% |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –5.948 | –4.638 | 28% |
Freier Cashflow | –2.811 | –583 | n.m. |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 2.808 | –484 | n.m. |
Währungsdifferenz auf liquide Mittel | –66 | –22 | n.m. |
Nettoabnahme (–)/-zunahme (+) liquider Mittel | –69 | –1.088 | –94% |
Liquide Mittel Periodenbeginn | 2.938 | 4.026 | –27% |
Liquide Mittel Periodenende | 2.869 | 2.938 | –2% |
davon liquide Mittel, umgegliedert auf zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | 15 | 7 | 116% |
In der Konzernbilanz als Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesen | 2.854 | 2.931 | –3% |
Freier Cashflow nach Dividenden | –3.690 | –1.441 | 156% |
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- Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit in Höhe von EUR 3.137 Mio lag um EUR 919 Mio unter dem Niveau von 2019, wesentlich beeinflusst von einem verschlechterten Marktumfeld hauptsächlich bedingt durch die COVID-19 Pandemie.
- Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit zeigte in 2020 einen Mittelabfluss von EUR 5.948 Mio gegenüber EUR 4.638 Mio in 2019. 2020 enthielt einen Mittelabfluss von EUR 3.870 Mio aus dem Erwerb von zusätzlichen 39% Anteilen an Borealis AG, wohingegen 2019 einen Mittelabfluss von EUR 460 Mio aus dem Erwerb eines 50 %-Anteils an SapuraOMV sowie einen Mittelabfluss von EUR 2.095 Mio aus dem Erwerb eines 15%-Anteils am ADNOC Raffineriegeschäft beinhaltete. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthielt in 2020 einen Mittelabfluss von EUR 18 Mio für die Finanzierungsvereinbarungen für das Pipelineprojekt Nord Stream 2 (2019: EUR 113 Mio).
- Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ergab einen Mittelzufluss von EUR 2.808 Mio gegenüber einem Mittelabfluss von EUR 484 Mio in 2019, im Wesentlichen bedingt durch die Ausgabe von Anleihen in Höhe von EUR 3,25 Mrd und Hybridanleihen von EUR 1,25 Mrd in 2020, wohingegen 2019 neue Anleihen in Höhe von EUR 1,3 Mrd beinhaltete.
Erläuterungen zur Konzerngewinn-und Verlustrechnung
Gewinn- und Verlustrechnung (Kurzfassung) |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 | Δ |
Umsatzerlöse | 16.550 | 23.461 | –29% |
Sonstige betriebliche Erträge und Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | 1.915 | 665 | 188% |
Summe Erlöse und sonstige Erträge | 18.465 | 24.127 | –23% |
Zukäufe (inklusive Bestandsveränderungen) | –9.598 | –13.608 | –29% |
Produktions- und operative Aufwendungen und produktionsbezogene Steuern | –2.217 | –2.191 | 1% |
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen | –2.418 | –2.302 | 5% |
Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen | –1.896 | –1.892 | n.m. |
Explorationsaufwendungen | –896 | –229 | n.m. |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | –389 | –322 | 21% |
Operatives Ergebnis | 1.050 | 3.582 | –71% |
Finanzerfolg | –175 | –129 | 35% |
Ergebnis vor Steuern | 875 | 3.453 | –75% |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 603 | –1.306 | n.m. |
Periodenüberschuss | 1.478 | 2.147 | –31% |
davon den Hybridkapitalbesitzern zuzurechnen | 84 | 75 | 11% |
davon nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen | 136 | 393 | –65% |
Periodenüberschuss den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnen | 1.258 | 1.678 | –25% |
Effektivsteuersatz (%) | –69 | 38 | –107 |
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Umsätze mit Dritten 2020 (2019)
In EUR Mio wenn nicht anders angegeben (Vorjahr)
Umsätze nicht konsolidiert 2020 (2019)
In EUR Mio wenn nicht anders angegeben (Vorjahr)
- Der Umsatz verringerte sich vor allem aufgrund des ingesamt niedrigeren globalen Rohstoffpreisumfelds und der geringeren Absatzmengen für die meisten Produkte, hauptsächlich bedingt durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Die regionale Umsatzaufteilung mit Dritten ist im Anhang des Konzernabschlusses (Anhangangabe 4 – Segmentberichterstattung) zu finden.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen von EUR 280 Mio im Jahr 2019 auf EUR 1.877 Mio in 2020 und wurden hauptsächlich durch EUR 1.284 Mio an Erträgen aus Neubewertungs- und Recyclingeffekten im Zusammenhang mit dem zuvor at-equity gehaltenen 36%-Anteil an Borealis beinflusst. Weitere Details zur Borealis Akquisition sind im Anhang des Konzernabschlusses (Anhangangabe 3 – Änderungen der Konzernstruktur) zu finden.
- Das Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen verringerte sich von EUR 386 Mio auf EUR 38 Mio, was hauptsächlich auf den negativen Ergebnisbeitrag der Abu Dhabi Oil Refining Company zurückzuführen war, welcher durch negative Lagerhaltungseffekte aufgrund der verlängerten Generalüberholung und des negativen Marktumfelds beeinflusst wurde. Weiters war der Beitrag von Borealis geringer, da das Unternehmen nur bis Oktober 2020 at-equity konsolidiert wurde und das Ergebnis zusätzlich durch einen Rückgang der Margen in der Petrochemie infolge der Auswirkungen von COVID-19 auf das Polyolefingeschäft sowie durch negative Lagerhaltungseffekte in der ersten Jahreshälfte 2020 negativ beeinflusst war.
- Im dritten Quartal 2020 aktualisierte die OMV die Mittelfristplanung und revidierte die langfristigen Planungsannahmen, was zu signifikanten Wertminderungen führte, die sich auf die Zeilen „Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen“ sowie „Explorationsaufwendungen“ auswirkten. Details hierzu finden sich im Anhang zum Konzernabschluss (Anhangangabe 7– Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen).
Das Finanzergebnis verringerte sich hauptsächlich aufgrund des negativen FX Ergebnisses, das nur teilweise durch geringere Zinsaufwendungen ausgeglichen wurde. Weitere Einzelheiten finden sich im Anhang zum Konzernabschluss (Anhangangabe 11 – Finanzergebnis).
- Der effektive Steuersatz wurde unter anderem wesentlich durch Erträge aus Steuersynergien aus dem Erwerb zusätzlicher Anteile an Borealis beeinflusst, die zu einer Zuschreibung von aktiven latenten Steuern in der österreichischen Steuergruppe führten. Für weitere Informationen bezüglich des Effektivsteuersatzes wird auf Anhangangabe 12 – Steuern vom Einkommen und Ertrag – im Anhang zum Konzernabschluss verwiesen.
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Bilanz (Kurzfassung) |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 | Δ |
Aktiva |
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Langfristiges Vermögen | 35.695 | 28.950 | 23% |
Kurzfristiges Vermögen | 12.112 | 11.248 | 8% |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | 1.464 | 177 | n.m. |
Passiva |
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Eigenkapital | 19.899 | 16.863 | 18% |
Langfristige Verbindlichkeiten | 18.020 | 13.961 | 29% |
Kurzfristige Verbindlichkeiten | 10.616 | 9.395 | 13% |
Zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten | 736 | 156 | n.m. |
Summe Aktiva/Passiva | 49.271 | 40.375 | 22% |
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- Die Bilanz im Jahr 2020 wurde insgesamt wesentlich durch den Erwerb von zusätzlichen 39% Anteilen an Borealis AG beeinflusst, was zum Kontrollerwerb und zur Beendigung der at-equity Konsolidierung führte. Für weitere Details wird auf Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur – des Anhangs zum Konzernabschluss verwiesen.
Langfristige Vermögenswerte: Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen im Vergleich zu 2019 um EUR 2.004 Mio infolge der Vollkonsolidierung von Borealis, teilweise kompensiert duch Wertminderungen und Umgliederungen von Vermögenswerten auf „zu Veräußerungszwecken gehalten“. Die at-equity bewerteten Beteiligungen stiegen um EUR 3.170 Mio auf EUR 8.321 Mio, hauptsächlich aufgrund der Einbeziehung von Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge) infolge der Borealis Akquisition, teilweise ausgeglichen durch die Ausbuchung des zuvor gehalteten 36%-Anteils an Borealis.
Die zu Veräußerungszwecken gehaltenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stiegen deutlich an, hauptsächlich aufgrund der Umgliederung der Gas Connect Gruppe und des OMV Tankstellennetzwerkes in Deutschland auf „zu „Veräußerungszwecken gehalten“. Für weitere Details wird auf Anhangangabe 20 – Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten – des Anhangs zum Konzernabschluss verwiesen.
- Das Eigenkapital (inklusive nicht beherrschender Anteile) erhöhte sich vor allem durch die Platzierung von zwei neuen Hybridanleihen am 1. September 2020 mit einem Gesamtvolumen von EUR 1,25 Mrd. Darüber hinaus stiegen die nicht beherrschenden Anteile infolge der Borealis-Akquisition, was auf den verbliebenen 25%-Anteil von Mubadala Investment Company (Abu Dhabi) zurückzuführen ist.
Die langfristigen Verbindlichkeiten wurden hauptsächlich durch begebene Anleihen mit einem Gesamtvolumen von EUR 3,25 Mrd im Jahr 2020 beeinflusst. Für weitere Details wird auf Anhangangabe 24 – Verbindlichkeiten – des Anhangs zum Konzernabschluss verwiesen.
Upstream
Im Geschäftsbereich Upstream lieferte die OMV trotz eines herausfordernden globalen Umfelds eine robuste Leistung. Trotz Covid-19-bedingter Restriktionen erreichte die Produktion 463 kboe/d, wobei die Produktionskosten mit USD 6,6/boe auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr waren und die jährliche Reservenersatzrate geringfügig über 100% lag.
Auf einen Blick |
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| 2020 | 2019 | Δ |
Operatives Ergebnis vor Sondereffekten | in EUR Mio | 145 | 1.951 | –93% |
Sondereffekte | in EUR Mio | –1.282 | –71 | n.m. |
Operatives Ergebnis | in EUR Mio | –1.137 | 1.879 | n.m. |
Investitionen1 | in EUR Mio | 1.090 | 2.070 | –47% |
Explorationsausgaben | in EUR Mio | 227 | 360 | –37% |
Explorationsaufwendungen | in EUR Mio | 896 | 229 | n.m. |
Produktionskosten | in USD/boe | 6,58 | 6,61 | –0% |
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Gesamtproduktion | in kboe/d | 463 | 487 | –5% |
Gesamtverkaufsmenge | in kboe/d | 439 | 463,8 | –5% |
Sichere Reserven per 31. Dezember | in Mio boe | 1.337 | 1.332 | 0% |
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Durchschnittlicher Brent-Preis | in USD/bbl | 41,84 | 64,21 | –35% |
Durchschnittlich realisierter Rohölpreis2 | in USD/bbl | 37,97 | 61,66 | –38% |
Durchschnittlich realisierter Gaspreis2 | in USD/1.000 cf | 3,12 | 4,08 | –23% |
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Finanzielle Performance
- Das Operative Ergebnis vor Sondereffekten sank 2020 deutlich von EUR 1.951 Mio auf EUR 145 Mio. Deutlich geringere durchschnittlich realisierte Öl- und Gaspreise führten zu negativen Auswirkungen durch Markteffekte in Höhe von EUR –1.846 Mio. Die geringere operative Performance wirkte sich mit einem Minus von EUR –245 Mio aus und ist im Wesentlichen auf den Förderausfall in Libyen und den damit verbundenen Wegfall von Verkaufsmengen, der sich über den Großteil des Jahres hinzog, zurückzuführen. Stark gestiegene Verkaufsmengen aus Malaysia boten hierbei ein wesentliches Gegengewicht. Der Förderrückgang, Sonderabschreibungen und Reservenanpassungen führten zu um EUR –286 Mio geringeren Abschreibungen. Die OMV Petrom trug 2020 EUR 1 Mio (2019: EUR 599 Mio) zum Operativen Ergebnis vor Sondereffekten bei.
- Die im Jahr 2020 erfassten Sondereffekte beliefen sich auf EUR –1.282 Mio (2019: EUR –71 Mio). Der Rückgang ergibt sich hauptsächlich aus negativen Wertanpassungen infolge aktualisierter langfristiger Preisannahmen für Rohöl der Sorte Brent. Das Operative Ergebnis ging deutlich auf EUR –1.137 Mio zurück (2019: EUR 1.879 Mio).
Die Produktionskosten abzüglich Lizenzgebühren blieben mit USD 6,6/boe stabil. Dies ist im Wesentlichen auf zusätzliche Kosteneinsparungsmaßnahmen und geringere Aktivitäten während des Covid-19-Lockdowns zurückzuführen, die den durch die geringere Förderung bewirkten Anstieg kompensieren konnten. Auch bei der OMV Petrom blieben die Produktionskosten mit USD 10,9/boe auf dem Niveau des Vorjahres. - Die Gesamtproduktion an Kohlenwasserstoffen verringerte sich um 24 kboe/d auf 463 kboe/d, da der Förderausfall den Beitrag aus Libyen verringerte. Die Förderung in Malaysia stieg wesentlich an und konnte so einen Teil vom Förderrückgang in Rumänien, Neuseeland und Russland kompensieren. Die Gesamtproduktion der OMV Petrom fiel hauptsächlich aufgrund des natürlichen Förderrückgangs um 7 kboe/d auf 145 kboe/d. Die Gesamtverkaufsmenge sank auf 439 kboe/d (2019: 464 kboe/d) und folgte damit grob dem Verlauf der Förderraten.
Der durchschnittliche Brent-Preis sank im Jahr 2020 deutlich um 35% auf USD 41,8/bbl. Der durchschnittlich realisierte Rohölpreis des Konzerns ging um 38% zurück. Der durchschnittlich realisierte Gaspreis in USD/1.000 cf war um 23% niedriger. - Die Investitionen einschließlich aktivierter E&A-Ausgaben konnten dank eines umfassenden Ausgabeneinsparungsprogramms im Jahr 2020 auf EUR 1.090 Mio zurückgefahren werden (2019: EUR 2.070 Mio). Die Investitionen im Jahr 2019 beinhalteten den Kauf eines Anteils von 50% am Unternehmen SapuraOMV für USD 540 Mio. Organische Investitionen wurden vorwiegend für Projekte in Rumänien, Norwegen, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Neuseeland getätigt. Die Explorationsausgaben, die sich vor allem auf Aktivitäten in Norwegen, Neuseeland, Rumänien und Malaysia bezogen, beliefen sich 2020 auf EUR 227 Mio und konnten somit gegenüber dem Vorjahr um 37% verringert werden.
1)
Produktion |
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| 2020 | 2019 |
| Erdöl und NGL | Erdgas¹ | Gesamt | Erdöl und NGL | Erdgas¹ | Gesamt |
| in Mio bbl | in bcf | in Mio boe | in Mio boe | in Mio bbl | in bcf | in Mio boe | in Mio boe |
Rumänien2 | 23,4 | 146,5 | 27,1 | 50,5 | 24,1 | 156,2 | 28,9 | 53,0 |
Österreich | 3,8 | 24,9 | 4,2 | 8,0 | 4,0 | 29,2 | 4,9 | 8,9 |
Kasachstan2 | 2,1 | 2,0 | 0,3 | 2,5 | 2,1 | 1,8 | 0,3 | 2,4 |
Norwegen | 15,1 | 97,5 | 16,2 | 31,3 | 16,6 | 90,0 | 15,0 | 31,6 |
Libyen | 2,4 | – | – | 2,4 | 11,1 | – | – | 11,1 |
Tunesien | 0,6 | 7,0 | 1,2 | 1,7 | 0,8 | 3,2 | 0,5 | 1,4 |
Jemen | 1,3 | – | – | 1,3 | 1,8 | – | – | 1,8 |
Region Kurdistan im Irak | 1,0 | 14,6 | 2,4 | 3,4 | 0,9 | 14,2 | 2,4 | 3,3 |
Vereinigte Arabische Emirate | 8,4 | – | – | 8,4 | 8,1 | – | – | 8,1 |
Neuseeland | 3,8 | 57,7 | 9,6 | 13,4 | 4,6 | 65,2 | 10,9 | 15,5 |
Malaysia2 | 2,7 | 53,3 | 8,9 | 11,6 | 2,1 | 15,5 | 2,6 | 4,7 |
Russland | – | 208,4 | 34,7 | 34,7 | – | 218,0 | 36,3 | 36,3 |
Gesamt | 64,7 | 612,0 | 104,7 | 169,4 | 76,1 | 593,1 | 101,7 | 177,9 |
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Entwicklungen im Portfolio
- Trotz Covid-19-bedingter Einschränkungen erzielte die OMV bei der Umsetzung der OMV Strategie 2025 gute Fortschritte. In Tunesien ist Nawara erfolgreich in Betrieb gegangen, und in Malaysia wurden die GoLaBa-Felder (Gorek, Larak und Bakong) in Betrieb genommen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten nahmen die brückenverbundenen Offshore-Plattformen von Umm Lulu ihren vollen Betrieb auf. Darüber hinaus wurde das Portfolio durch den Verkauf des Geschäfts der OMV Petrom in Kasachstan weiter optimiert, und es wurden Fortschritte im Hinblick auf die Veräußerung eines Assets in Neuseeland erzielt. Zusätzlich hat die OMV die Veräußerung von Erdölfeldern in Malaysia gestartet und sie als zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen klassifiziert. Die Transaktion soll 2021 abgeschlossen werden.
Mittel- und Osteuropa
- Die Optimierung des Portfolios in Rumänien wurde 2020 fortgesetzt. Die OMV Petrom unterzeichnete eine Vereinbarung über den Verkauf von 40 Onshore-Öl- und Gasfeldern in Südrumänien, die zusammen zirka 1.100 boe/d produzieren. Darüber hinaus unterzeichnete die OMV Petrom die Transaktion für den Verkauf ihres Geschäfts (Produktionslizenzen für vier Onshore-Felder) in Kasachstan. Der Abschluss der Transaktion unterliegt bestimmten aufschiebenden Bedingungen (einschließlich behördlicher Genehmigungen) und wird für die erste Hälfte des Jahres 2021 erwartet. Nach einem erfolgreichen Bieterverfahren begannen die Verhandlungen über einen Production-Sharing-Vertrag für den Offshore-Explorationsblock II in der Republik Georgien; der Vertragsabschluss wird für das erste Quartal 2021 erwartet.
Durch den weltweiten Ausbruch der Covid-19-Pandemie war 2020 aus operativer Sicht ein extrem herausforderndes Jahr. Dennoch konnte die OMV Petrom den Produktions-, Bau-, Workover- und Instandhaltungsbetrieb ohne Unterbrechungen aufrechterhalten. Aufgrund des pandemiebedingt schwierigen Marktumfelds wurden 2020 weniger neue Bohrungen und Sidetracks abgeteuft als im Jahr davor (63 vs. 100). Die Wartungsarbeiten in der Gasaufbereitungsanlage Hurezani fanden im September 2020 wie geplant statt.- In Österreich errichtete die OMV in Partnerschaft mit VERBUND die größte Freiflächen-Photovoltaikanlage des Landes in Schönkirchen-Reyersdorf. Die CO2-Emissionen der OMV werden sich dadurch um rund 10.000 t pro Jahr verringern.
Mittlerer Osten und Afrika
- Für die Region Mittlerer Osten und Afrika war 2020 ein Jahr der Herausforderungen – von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie über die angespannte Sicherheitslage in Libyen und im Jemen bis hin zu sozialen Unruhen in Tunesien und den Auswirkungen der „OPEC+“-Quote in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Der Betrieb lief dennoch sicher weiter, die HSSE-Leistung war hervorragend, die Projekte schritten gut voran und die Produktion wurde auf einem den gegebenen Bedingungen entsprechenden Niveau gehalten.
- In Libyen kam die Produktion aufgrund der politischen Instabilität vor Ort für den größten Teil des Jahres zum Erliegen, was in einem Stillstand der Ölexportterminals von Jänner bis Oktober resultierte. In den letzten beiden Monaten des Jahres wurde die Produktion wieder aufgenommen und kontinuierlich gesteigert, sodass das frühere Niveau beinahe wieder erreicht werden konnte.
- Die signifikantesten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Projekte und Aktivitäten in der Region waren Verzögerungen bei der Entwicklung der Ghasha-Konzession in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Entwicklung von Khor Mor in der Region Kurdistan im Irak (KRI). Zudem mussten die Workover-Tätigkeiten im Jemen eingestellt werden, was ein niedrigeres Produktionsniveau zur Folge hatte. Trotz dieser Herausforderungen konnte die OMV ihre Aktivitäten im Jemen und in Tunesien erfolgreich weiterführen und im März mit der kommerziellen Erdgasproduktion in Nawara beginnen.
Im Einklang mit der Strategie, weitere Wachstumsoptionen in der Region zu verfolgen, unterzeichnete die OMV im Juli eine Absichtserklärung mit Sonatrach, der nationalen staatlichen Ölgesellschaft Algeriens. Die beiden Partner wollen damit potenzielle Upstream-Möglichkeiten ermitteln, bei denen sie gemeinsam in Explorations- oder Entwicklungs- und Produktionsprojekte in Algerien investieren können. Die Absichtserklärung unterstreicht das Interesse beider Unternehmen, nach der Verabschiedung eines neuen algerischen Kohlenwasserstoffgesetzes Kooperationsmöglichkeiten zu prüfen.
Nordsee
- Im Jahr 2020 genehmigten die norwegischen Behörden den Plan für die Entwicklung und den Betrieb des Hywind-Projekts, das dazu beitragen wird, die Emissionen der Öl- und Gasplattformen Snorre und Gullfaks zu reduzieren. Norwegen führte auch ein Steueranreizsystem ein, das die Möglichkeit bietet, Investitionsausgaben unmittelbar als Aufwand zu erfassen, einschließlich des 24%-Zuschlags auf die Sondermineralölsteuer in den Jahren 2020 und 2021. Die Projekte Wisting und Iris/Hades werden beide von dieser Steuerbegünstigung profitieren.
Russland
- Im März 2020 unterzeichnete die OMV eine Zusatzvereinbarung zum Basic Sale Agreement über den möglichen Erwerb einer 24,98%-Beteiligung an den Blöcken 4A/5A der Achimov-Formation. Diese Vereinbarung sieht eine Verlängerung der Verhandlungsphase für die finalen Transaktionsunterlagen auf nicht exklusiver Basis bis Juni 2022 vor. Bei den Verhandlungen werden die Parteien wesentliche Entwicklungen und veränderte Umstände bis zur Unterzeichnung (einschließlich des geplanten Produktionsbeginns von Achimov 4A/5A) in guter Absicht berücksichtigen. Dies gilt insbesondere für den Zeitpunkt des wirtschaftlichen Stichtags und den Kaufpreis.
Asien-Pazifik
- Die SapuraOMV, die strategische Partnerschaft der OMV mit Sapura Energy Berhad („Sapura Energy“), erzielte 2020 eine beträchtliche Steigerung der Produktion aus der Entwicklung der Phase 1 (Felder Gorek, Larak und Bakong) des SK408 Production Sharing Contract (PSC). Damit erhöhte sich die Produktion der SapuraOMV auf über 30 kboe/d.
Die SapuraOMV machte zudem Fortschritte bei der Entwicklung ihrer anderen Lagerstättenfunde, die die Felder Jerun und Teja (Block SK408) sowie das Feld B14 (Block SK310) umfassen. Diese Bemühungen gipfelten im Dezember 2020 in der finalen Investitionsentscheidung des Vorstands der SapuraOMV für das Projekt Jerun.- Zur Aufrechterhaltung eines robusten Explorationsportfolios für zukünftiges Wachstum des Unternehmens in der Region sicherte sich die SapuraOMV mehrere neue Explorationsgenehmigungen in Australien.
- Im Jahr 2020 begann die OMV mit der Veräußerung von Erdölfeldern in Malaysia und klassifizierte diese als ein zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen. Die Transaktion soll 2021 abgeschlossen werden.
- Die OMV New Zealand priorisiert die Neuentwicklung und Optimierung der bestehenden Erdgas-Assets Maui und Pohokura. In beiden Lagerstätten wurden auch 2020 Fortschritte bei größeren Zwischenbohrprogrammen gemacht, und in Maui wurde mit den Bohrungen begonnen. Die OMV New Zealand wird in den nächsten zwei Jahren rund NZD 500 Mio (EUR 270 Mio) in die Verjüngung der Produktion in den Erdgasfeldern Maui und Pohokura investieren.
- Eine neue Kohlenwasserstofflagerstätte im Taranaki-Becken, die 2020 gefunden wurde und 2022 bewertet und bestätigt werden muss, könnte im Zeitraum 2025–2027 möglicherweise neue Kohlenwasserstoffmengen auf den Markt bringen.
- Der Verkauf des 69%-Anteils am Maari-Feld durch die OMV New Zealand an Jadestone Energy wird voraussichtlich Anfang 2021 abgeschlossen sein. Die durchschnittliche Produktion des Assets lag 2020 bei 4 kboe/d netto OMV (2019: 5 kboe/d).
Schlüsselprojekte
Neptun (Rumänien, OMV 50%)
- In Zusammenarbeit mit ExxonMobil als Betreiber setzte die OMV Petrom die Bewertung der kommerziellen und wirtschaftlichen Rentabilität des Projekts Neptun Deep im rumänischen Teil des Schwarzen Meeres fort. Die kumulierte Produktion aus Neptun Deep wurde auf 125–250 Mio boe (netto OMV) geschätzt. Die OMV Petrom ist weiterhin an einer Entwicklung der Ressourcen im Schwarzen Meer interessiert. Die endgültige Investitionsentscheidung hängt jedoch von einer Reihe von Faktoren ab, wie etwa einem stabilen und wettbewerbsfähigen steuerlichen Rahmen und einem liberalisierten Erdgasmarkt. Was Ersteres anbelangt, sind laut öffentlichen Stellungnahmen insbesondere in Bezug auf das Offshore-Gesetz Änderungen im Rahmen eines parlamentarischen Verfahrens geplant, das von dem im Dezember 2020 neu gewählten Parlament in die Wege geleitet werden soll. Was den liberalisierten Erdgasmarkt betrifft, wurden gewisse Fortschritte etwa dadurch erzielt, dass die zentrale Marktpflicht durch ein Gas-Freigabeprogramm ersetzt wurde.
Weitere Großprojekte (Rumänien, OMV 100%)
- Trotz des schwierigen Umfelds konnten bei weiteren Projekten einige wichtige Meilensteine erreicht werden. Im Petromar-Asset wurde die Umleitung eines 2,7 km langen Abschnitts der 12-Zoll-Pipeline von der zentralen Offshore-Plattform zum Midia-Terminal erfolgreich abgeschlossen. Darüber hinaus wurde ein Pilotprojekt für Enhanced Oil Recovery (EOR) im Independenta-Feld des Assets in Moldawien gestartet. Ziel dieses Projekts ist es, die Ausbeute in unseren reifen Feldern durch Injektion eines Gemischs aus viskosem Wasser in die Lagerstätte zu erhöhen. Da die Ergebnisse bislang vielversprechend sind, evaluiert die OMV Petrom nun die Möglichkeit, diese Technologie in den kommenden Jahren auf andere Felder auszuweiten.
Nawara (Tunesien, OMV 50%)
- Im ersten Quartal 2020 konnte die OMV das Onshore-Gaskondensatfeld Nawara erfolgreich in Betrieb nehmen und so trotz Covid-19-bedingter Einschränkungen Erdgasströme in industriellem Maßstab erzielen. Die letzte Phase der Inbetriebnahme der Gasaufbereitungsanlage und der zentralen Verarbeitungsanlage musste aus der Ferne durchgeführt werden. Zwar wurde die Spitzenproduktion von 9 kboe/d (Anteil der OMV) bereits im Jahr 2020 erreicht, doch aufgrund sozialer Unruhen im Land musste die Produktion für drei Monate eingestellt werden. Diese Situation beeinträchtigte auch die Tätigkeiten im Rahmen des Projektabschlusses. Das Projekt erschließt die Erdgasressourcen Südtunesiens und versorgt den tunesischen Markt mit dringend benötigtem Erdgas, LPG und Kondensat.
Umm Lulu und SARB (Vereinigte Arabische Emirate, OMV 20%)
- Die Offshore-Ölfelder Umm Lulu und Satah Al Razboot (SARB) befinden sich in seichtem Wasser vor der Küste Abu Dhabis. Pipelines verbinden beide Felder mit eigenen Aufbereitungsanlagen, Lagern und Verladeeinrichtungen auf Zirku Island. Die brückenverbundenen Offshore-Plattformen von Umm Lulu nahmen im April 2020 ihren vollen Betrieb auf. Die Inbetriebnahme der Erdgasaufbereitungsanlage, der Bohrtürme und der Brownfield-Umbauten sowie die Leistungstests des gesamten Komplexes stehen hingegen aufgrund Covid-19-bedingter Verzögerungen noch aus. Die Entwicklungsbohrungen sollen noch bis 2023 fortgesetzt werden. Die Produktion in den Feldern Umm Lulu und SARB wurde im September 2018 aufgenommen und erreichte 2020 ein durchschnittliches Niveau von 23 kboe/d (Anteil der OMV). Beeinträchtigend waren dabei die Produktionsbeschränkungen im Zusammenhang mit der OPEC+-Quote. Bis 2023 soll die Produktion aus dem Konzessionsgebiet auf 215 kboe/d (43 kboe/d netto OMV) steigen.
Khor Mor (KRI, OMV 10%)
- Das Pearl-Konsortium entwickelt, produziert, verarbeitet und transportiert Erdgas aus Khor Mor, einem großen Gaskondensatfeld in der Region Kurdistan im Irak (KRI). Durch neue Bohrungen und den Kapazitätsausbau der Anlagen plant das Konsortium eine Produktionssteigerung um weitere 42 kboe/d (davon 4,2 kboe/d netto OMV). Das dadurch zusätzlich geförderte Erdgas wird in die von Pearl betriebene Erdgaspipeline eingespeist, um die wachsende inländische Gasnachfrage zu stützen. Im Jahr 2020 wurde der Engineering-, Beschaffungs- und Bauauftrag für Khor Mor Train 1 vergeben. Der Projektfortschritt wurde jedoch durch höhere Gewalt im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt, was zu einer Verzögerung von einem Jahr führte.
Gullfaks (Norwegen, OMV 19%)
- Aufgrund der robusten Erdgasexportentwicklung erzielte das von Equinor betriebene Gullfaks-Feld 2020 beachtliche Produktionsmengen. Die Revisionsarbeiten im Zuge des geplanten Stillstands von Gullfaks A wurden Anfang November abgeschlossen. Im April 2020 genehmigten die norwegischen Behörden den Plan für die Entwicklung und den Betrieb des Projekts Hywind. Der Windpark ist ein Pionierprojekt und wird dazu beitragen, die Emissionen der Öl- und Gasplattformen Snorre und Gullfaks zu reduzieren. Der Offshore-Windpark wird aus elf schwimmenden Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 88 MW bestehen und etwa 35% des jährlichen Strombedarfs der Plattformen decken. Mit dem Bau des Windparks wurde im vierten Quartal 2020 begonnen.
Gudrun (Norwegen, OMV 24%)
- Das von Equinor betriebene Feld Gudrun produzierte weiterhin mit hoher Effizienz und war nur unwesentlich von Covid-19 und den OPEC-Produktionskürzungen betroffen. Die Phase 2 der Neuentwicklung des Felds Gudrun ist geplant, um die Wasserinjektion im vierten Quartal 2021 zu ermöglichen. Die laufenden abschnittsweisen Bohrungen und Modifikationen der Installationen auf der bestehenden Plattform werden fortgesetzt. Im Laufe des Jahres 2020 wurden außerdem zwei zusätzliche Zwischenbohrungen für die Produktion abgeteuft. Die erste hat im April 2020 die Förderung aufgenommen; der Produktionsstart für die zweite ist für Anfang 2021 geplant.
Edvard Grieg (Norwegen, OMV 20%)
- Das von Lundin Petroleum betriebene Offshore-Ölfeld Edvard Grieg produzierte auch im Jahr 2020 über den Erwartungen, was auf die hohe Produktionseffizienz und höhere Kapazitäten im Feld Ivar Aasen zurückzuführen war. Geplante Wartungsstillstände liefen nach Plan. Das Zwischenbohrprogramm im Feld Edvard Grieg wurde auf Schiene gebracht und soll im ersten Quartal 2021 anlaufen.
Aasta Hansteen (Norwegen, OMV 15%)
- Die Plattform Aasta Hansteen setzte ihre Förderung im Jahr 2020 ohne größere Covid-19-bedingte Auswirkungen auf einem stabilen Niveau fort. Seit September 2020 erreicht Aasta Hansteen eine Produktionseffizienz von nahezu 100% auf ihre gestiegene Exportkapazität von rund 160 kboe/d brutto.
Wisting (Norwegen, OMV 25%)
- Die Wisting-Lizenzpartner vergaben 2020 mehrere Aufträge für Konzeptstudien, um das Projekt weiter in Richtung eines finalen Konzepts zu führen. Der Betreiber Equinor und seine Partnerunternehmen zogen verschiedene Konzepte zur Ermittlung möglicher Lösungen für eine kostengünstige Feldentwicklung in Betracht und werden eine FPSO auf einem runden Rumpf weiterentwickeln. Ein wichtiges Ziel beim Wisting-Projekt ist die Verbesserung der CO2-Bilanz in der Produktion. Das Projekt wird eine Power-from-Shore-Lösung für eine FPSO mit rundem Rumpf untersuchen. Das Wisting-Projekt ist auf einem guten Weg, den Plan für die Entwicklung und den Betrieb bis Ende 2022 zu realisieren, um von den im Frühjahr 2020 eingeführten Steueranreizen profitieren zu können.
Hades/Iris (Norwegen, OMV 30%)
- Die OMV machte die Funde Hades und Iris im Jahr 2018. Bei den Explorationsbohrungen wurden sowohl in Hades als auch in Iris Erdgas und Kondensat gefunden. Ziel der Evaluierungsbohrung im Feld Hades im Jahr 2020 war es, den Fund aus 2018 einzugrenzen, die Unsicherheit der Ressourcenschätzung zu reduzieren und einen Formationstest durchzuführen. Die Phase der Evaluierungsbohrung wurde planmäßig im dritten Quartal 2020 abgeschlossen. Ein Plan für die Entwicklung und den Betrieb des Hades/Iris-Feldes wird voraussichtlich Ende 2022 vorliegen, sodass die im Frühjahr 2020 eingeführten Steueranreize genutzt werden können.
Juschno-Russkoje (Russland, OMV 24,99%)
- Im Gasfeld Juschno-Russkoje wurde die zweite Phase des Projekts zur Förderung der Turon-Lagerstätte abgeschlossen. Insgesamt wurden 45 Bohrungen abgeteuft, und 24 neue Bohrungen in der Turon-Formation haben die Produktion aufgenommen. Eine Verlängerung der Plateauförderung bis 2023 wurde bestätigt.
SK408 (Malaysia, OMV 40%)
- In Malaysia wurde die Phase 1 der Entwicklung der SK408-Felder Gorek, Larak und Bakong bis Juni 2020 abgeschlossen. Dadurch konnte die Produktion in Malaysia 2020 auf über 30 kboe/d gesteigert werden. Bei der Entwicklung des Feldes Jerun als Phase 2 der SK408-Entwicklung wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht: Im Dezember 2020 fiel die endgültige Investitionsentscheidung; das erste Gas ist für 2024 geplant. Die Genehmigung des Projekts durch die Joint-Venture-Partner ist noch ausständig. Diese Feldentwicklung soll eine zusätzliche anfängliche Förderrate von über 30 kboe/d beitragen.
Maui A Crestal Infill (Neuseeland, OMV 100%)
- Die Bohrtätigkeit auf der Offshore-Plattform Maui wurde im Oktober aufgenommen, nachdem es bei der Installation und Integration der Bohranlage aufgrund von Covid-19-Restriktionen zu Unterbrechungen gekommen war. Die erste Gasproduktion wurde Ende 2020 erzielt und für die weiteren Bohrungen der Kampagne werden die Aktivitäten weitergeführt.
Maui B IRF Phase 3 (Neuseeland, OMV 100%)
- Die Infill-Bohrungen im Rahmen des Projekts Maui B IRF Phase 3 zielen darauf ab, zurückgebliebenes Gas im Sandgestein der Lagerstätte mittels Sidetracking von geschlossenen Bohrungen auf der Offshore-Plattform Maui B zu fördern. Bis zu sechs Sidetracks werden derzeit in Erwägung gezogen, wobei die endgültige Entscheidung noch ausständig ist.
Pohokura Depletion Compression (Neuseeland, OMV 74%)
- Dieses Projekt steigert die Förderleistung der Bohrung und die Reservenausbeute dank der Installation eines elektrisch betriebenen einstufigen Radialverdichters. Das erste Gas aus dem Projekt Pohokura Depletion Compression (Restförderung mittels Druckerhöhung) wurde im September 2020 erreicht. Mit innovativen Remote-Working-Technologien konnte außerdem die bei der Errichtung aufgrund von Covid-19-Restriktionen verlorene Zeit wieder aufgeholt werden.
Toutouwai Appraisal (Neuseeland, OMV 40%, SapuraOMV 30%)
- Bei der neuseeländischen Explorationskampagne im April 2020 wurden in der Toutouwai-1-Explorationsbohrung Kohlenwasserstoffe gefunden. Die Kampagne wurde jedoch aufgrund von Covid-19-Einschränkungen abgebrochen, bevor ein vollständiges Vermessungs- und Testprogramm durchgeführt werden konnte. Für Anfang 2022 ist eine Evaluierungsbohrung geplant, um die wirtschaftliche Rentabilität des Fundes zu bewerten und die weitere Entwicklungsplanung zu koordinieren.
Highlights Exploration und Evaluierung
- Im Jahr 2020 schloss die OMV sieben Explorations- und Evaluierungsbohrungen in fünf verschiedenen Ländern ab. Zwei davon waren erfolgreich.
- In Österreich schloss die OMV eine 2019 begonnene Explorationsbohrung ab.
- In Rumänien führte die OMV Petrom eine Explorationsbohrung durch, und zwei tiefe Erkundungsbohrungen wurden in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 getestet. Bei einem Test stellte sich heraus, dass eine Förderung aus den Lagerstätten unwahrscheinlich ist; die zweite Evaluierung ist noch im Gange.
- In Norwegen verlief die Evaluierungsbohrung im Hades-Feld erfolgreich.
- In Neuseeland finalisierte die OMV im Jahr 2020 zwei Explorationsbohrungen. Während sich Tawhaki-1 im Great South Basin als trocken erwies, ist Toutouwai-1 im Taranaki-Becken ein wahrscheinlich kommerziell nutzbarer Fund. Eine Evaluierungsbohrung ist für 2022 geplant.
- In Malaysia schloss die SapuraOMV zwei Explorationsbohrungen im Block SK408 mit nicht kommerziellen Erdgasmengen in Remayong ab.
- Die OMV beteiligte sich an drei 2020 abgeschlossenen 3D-Seismik-Untersuchungen – einer in Rumänien (Hunt/OMV Petrom), einer in Australien (SapuraOMV) und einer in Bulgarien (Total/OMV). In Rumänien schlossen Hunt/OMV Petrom im Februar 2020 die ein 1.583 km² großes Areal umfassende 3D-Seismik-Untersuchung in der Lizenz VIII – Urziceni Est ab. Im März schloss die SapuraOMV eine 3D-Offshore-Seismik-Untersuchung (GEM 3D) eines 420 km² großen Areals im Vulcan-Unterbecken vor der australischen Küste ab. Im Mai schlossen Total/OMV eine 3D-Offshore-Seismik-Untersuchung (Han Asparuh 3D) eines Gebiets von 5.614 km² vor der Küste Bulgariens ab.
- Aufgrund des aktuellen Umfelds (Covid-19, Ölpreis, Budgetbeschränkungen) wurden mehrere Explorationsbohrungen auf 2021 oder später verschoben. Die Explorations- und Erkundungsausgaben sanken 2020 auf EUR 227 Mio (2019: EUR 360 Mio).
Reservenentwicklung
- Zum 31. Dezember 2020 stiegen die sicheren Reserven (1P) auf 1.337 Mio boe (davon OMV Petrom: 473 Mio boe). Mit einer jährlichen Reservenersatzrate von 102% (2019: 135%) wurde für das fünfte Jahr in Folge ein Wert von über 100% erzielt. Der Dreijahresdurchschnitt der Reservenersatzrate erreichte 138% (2019: 166%). Die sicheren Reserven konnten trotz des schwierigen Marktumfelds stabil gehalten werden. Erfolgreiche Bohr- und Entwicklungsaktivitäten in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Russland und Norwegen trugen ebenso dazu bei wie die positiven Produktionsentwicklungen in Russland, Norwegen und Neuseeland.
- Die sicheren und wahrscheinlichen Reserven (2P) beliefen sich auf 2.365 Mio boe (davon OMV Petrom1 : 761 Mio boe) und blieben damit ebenfalls recht stabil, was hauptsächlich auf erfolgreiche Entwicklungsarbeiten in Malaysia und Neuseeland zurückzuführen ist.
Innovation und neue Technologien
- Die Upstream-Strategie der OMV besteht darin, modernste, selbst entwickelte Technologien auf gut gewarteten Anlagen anzuwenden und Pilotversuche mit diesen Technologien mit dem Ziel eines raschen weltweiten Feldeinsatzes durchzuführen. Aktuelle Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte sind die Verbesserung des Ausbeutungsfaktors und die Verlängerung der Förderdauer bei älteren Feldern.
- Im Rahmen des „Smart Oil Recovery 3.0“-Programms (SOR 3.0) setzt die OMV verschiedene Methoden zur verbesserten Erdölförderung (Enhanced Oil Recovery)
ein. Dadurch kann die OMV den Ausbeutungsfaktor von Ölfeldern um bis zu 15 Prozentpunkte steigern und so die Lebensdauer alternder Felder erhöhen. Dank weiterer Fortschritte bei der Einführung von SOR-Projekten produzierte die OMV Österreich bis Ende 2020 mehr als 440 kboe zusätzliches Öl. In Österreich wird das Programm mit acht weiteren Schrägbohrungen fortgesetzt, die im ersten Quartal 2021 abgeteuft werden sollen. - Die beiden Upstream-Labors OMV Tech Center & Lab und OMV Petrom Upstream Laboratories (ICPT) bauen ihre Zusammenarbeit bei den SOR-Projekten in Rumänien weiter aus. Ziel dieser Partnerschaft ist die Nutzung des Know-hows, das sich das OMV Tech Center & Lab in den letzten Jahren durch Erfahrungen mit den österreichischen SOR-Projekten angeeignet hat.
- Zunehmend komplexe Bedingungen bei Lagerstättenflüssigkeiten bewirken eine stärkere Beanspruchung von Pipelines und Aufbereitungsanlagen. Um diesen Effekten entgegenzuwirken, baut der Upstream-Bereich der OMV seine Kompetenz bei der Anwendung von Nanotechnologieprodukten weiter aus. Eine erste Pilotanwendung von verschleiß- und korrosionsmindernden Nanobeschichtungen für Gestängetiefpumpen zeigte die Vorteile der Technologie auf. Vielversprechende Ergebnisse wurden auch in Laborversuchen mit Nanofluiden zur Steigerung der Ölausbeute durch Stabilisierung von Emulsionen und Veränderung der Benetzbarkeit von Lagerstättengestein erzielt.
- Mit dem OMV Innovation & Technology Center (ITC) in Österreich wurden signifikante Fortschritte erzielt. Von Juni 2020 bis Ende des Jahres fanden mehr als 100 Führungen und Veranstaltungen unter Einhaltung sämtlicher Covid-19-Maßnahmen statt.
- Ergänzend zu den bestehenden Partnerschaften mit führenden internationalen Universitäten führt die OMV weiterhin gemeinsame Initiativen mit der Moskauer Gubkin-Universität für Öl und Gas durch.
Digitalisierung
- Vor über zwei Jahren starteten wir unsere globale Upstream-Digitalisierungsinitiative DigitUP, um die digitale Transformation in alle Wertschöpfungsbereiche und Regionen zu bringen, in denen die OMV tätig ist. Mit DigitUP wollen wir Innovationen aus unterschiedlichsten Branchen in den Arbeitsalltag bei der OMV einbringen und damit unsere Arbeit sicherer, nachhaltiger und profitabler gestalten.
- Im Jahr 2020 konnten wir unsere Partnerschaften mit Unternehmen wie Aker BP, Schlumberger, Aucerna, Microsoft und Cognite weiter stärken. Ziel ist der Austausch von Erfahrungen und Ideen zum digitalen Wandel, um uns unmittelbaren Zugang zu den neuesten digitalen Entwicklungen zu ermöglichen.
- Ein Schlüsselbereich der DigitUP-Initiative „Subsurface“ war 2020 die Verbesserung der Effizienz von Explorations- und Entwicklungsprojekten durch die Vernetzung unserer unterirdischen Assets mit Oberflächeninformationen und 3D-Modellen unserer Produktionsanlagen.
- In Neuseeland ging die Kondensatoptimierung für das Erdgasfeld Pohokura in Betrieb, was zu einer Umsatzsteigerung führte und gleichzeitig Engineering-Zeit freisetzte. Während der Covid-19-Lockdowns nutzten wir Fernzertifizierungen und virtuelle Standortbesuche, um unsere Offshore-Produktion in Neuseeland unter Einhaltung der pandemiebedingten Restriktionen fortzusetzen. Dadurch konnten Produktionsausfälle vermieden werden. Die Reduktion der Fernreisen resultierte in einer geringeren Risikoexposition, niedrigeren externen Kosten und einer Verbesserung der CO2-Bilanz.
Das neu errichtete „Drilling Cockpit“ bietet nun eine ortsunabhängige, fachübergreifende Kooperationsumgebung für kritische bohrtechnische Entscheidungen. Die Bohraktivitäten werden in Echtzeit überwacht, durch historische Simulationen gestützt und von konzernweiten Fachexpertinnen und -experten begleitet. Bohrungen werden dadurch sicherer, potenzielle Zwischenfälle reduziert und Verluste auf ein Minimum beschränkt.- Die an allen Standorten eingeführte GeoCloud bietet 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sicheren Zugriff auf mehr als 140 petrotechnische Anwendungen und 1 Petabyte an Daten. Damit stellen wir die volle Nutzung der Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch dann sicher, wenn sie Covid-19-bedingt per Fernzugriff arbeiten – an welchem Ort und mit welchem Gerät auch immer.
- Im Dezember 2020 gaben die OMV und Schlumberger eine auf fünf Jahre anberaumte strategische Partnerschaft bekannt: Zentrales Thema ist ein unternehmensweiter Einsatz von künstlicher Intelligenz und digitalen Lösungen. Ein Teilbereich der Partnerschaft wird sich auf die Verbesserung von Datensuchfunktionen sowie auf verschiedene Möglichkeiten der Datenspeicherung und des Zugriffs auf Daten konzentrieren. Pilotprojekte im Rahmen der Initiative „Digital Subsurface“ haben gezeigt, dass es modernster Anwendungen bedarf, um für die zukünftige Landschaft der Untertagetechnologien für Exploration und Entwicklung gerüstet zu sein. Ziel ist es, den Lebenszyklus von Kohlenwasserstoffen in der Exploration und Feldentwicklung zu optimieren und künstliche Intelligenz zur Identifizierung von Explorationsgebieten und automatischen Aktualisierung unserer Lagerstättenmodelle zu nutzen. Dies wird zu kürzeren Feldentwicklungszeiten und wirtschaftlicheren Planentwicklungen beitragen.
Downstream
Der OMV Geschäftsbereich Downstream raffiniert und vermarktet Kraftstoffe, chemische Produkte und Gas. Downstream betreibt drei Binnenraffinerien in Europa, hält eine starke Marktposition in den Gebieten dieser Raffinerien und bedient ein starkes Marken-Retail-Netz sowie gewerbliche Kunden. Im Mittleren Osten hält Downstream einen 15%igen Anteil an ADNOC Refining und ADNOC Global Trading. Im Jahr 2020 erhöhte die OMV ihren Anteil an Borealis auf 75%, stärkte damit ihr Chemiegeschäft und erweiterte die Wertschöpfungskette in Richtung Polymere. Im Gasgeschäft ist die OMV entlang der gesamten Gaswertschöpfungskette tätig.
Auf einen Blick |
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| 2020 | 2019 | ∆ |
CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten1 | in EUR Mio | 1.514 | 1.677 | –10% |
davon Petrochemie | in EUR Mio | 224 | 241 | –7% |
davon Borealis2 | in EUR Mio | 300 | 314 | –5% |
davon ADNOC Refining & Trading | in EUR Mio | –107 | 8 | n.m. |
davon Gas | in EUR Mio | 337 | 194 | 73% |
Sondereffekte | in EUR Mio | 1.071 | 31 | n.m. |
CCS Effekte: Lagerhaltungsgewinne (+)/-verluste (–) | in EUR Mio | –425 | 139 | n.m. |
Operatives Ergebnis | in EUR Mio | 2.160 | 1.847 | 17% |
Investitionen3 | in EUR Mio | 4.930 | 2.774 | 78% |
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OMV Referenz-Raffineriemarge4 | in USD/bbl | 2,44 | 4,44 | –45% |
Ethylen/Propylen Netto-Marge4,5 | in EUR/t | 400 | 433 | –8% |
Raffinerie-Auslastungsgrad gesamt |
| 86% | 97% | –11 |
Gesamtverkaufsmenge Raffinerieprodukte | in Mio t | 17,81 | 20,94 | –15% |
davon Retail-Verkaufsmengen | in Mio t | 5,88 | 6,53 | –10% |
davon Petrochemie | in Mio t | 2,36 | 2,34 | 1% |
Erdgas-Verkaufsmengen | in TWh | 164,01 | 136,71 | 20% |
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Finanzielle Performance
- Mit EUR 1.514 Mio sank das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten um 10% verglichen mit der Vorjahresperiode (2019: EUR 1.677 Mio). Die negativen Auswirkungen von Covid-19 auf Nachfrage und Raffineriemargen konnten nicht vollständig durch ein starkes Erdgas- und Retailgeschäft sowie einen hohen positiven Beitrag von Hedges auf Margen kompensiert werden. Die OMV Petrom trug EUR 448 Mio (2019: EUR 387 Mio) zum CCS Operativen Ergebnis vor Sondereffekten im Bereich Downstream bei.
- Die OMV Referenz-Raffineriemarge sank um 45% auf USD 2,4/bbl (2019: USD 4,4/bbl), hauptsächlich bedingt durch negative Effekte infolge der Covid-19-Pandemie. Signifikant niedrigere Margen für Mitteldestillate und niedrigere Margen für Benzin infolge eines schwachen Marktumfelds belasteten die Raffineriemarge erheblich. Geringere Bezugskosten aufgrund gefallener Rohölpreise und gestiegene Schweröl und Naphtha Margen konnten diese Effekte nicht kompensieren. Der Auslastungsgrad der Raffinerien blieb 2020 mit 86% (2019: 97%) trotz der im Zuge der Covid-19-Pandemie ergriffenen Lockdown-Maßnahmen relativ robust. Die Gesamtverkaufs-menge an Raffinerieprodukten sank um 15% auf 17,8 Mio t, da die verhängten Reisebeschränkungen die Nachfrage schwächten. Der Commercial-Bereich verzeichnete niedrigere Verkaufsmengen, insbesondere ging die Nachfrage nach Flugbenzin stark zurück, während die Margen im Commercial-Geschäft stabil blieben. Der Retail-Gewinn stieg trotz einer Abnahme der Retail Verkaufsmengen um 10% infolge von kräftigeren Margen und eines höheren Anteils an Premiumtreibstoffen.
- Der Beitrag des Petrochemiegeschäfts ging um 7% auf EUR 224 Mio zurück (2019: EUR 241 Mio). Ursächlich dafür waren hauptsächlich niedrigere Petrochemie-Margen, die teilweise durch leicht höhere Verkaufsmengen an petrochemischen Produkten kompensiert wurden. Die Ethylen/Propylen Netto-Marge nahm um 8% ab. Während sich die Butadien Netto-Marge substanziell verschlechterte, verringerte sich die Benzol Netto-Marge in geringerem Maße.
- Der Beitrag von Borealis reduzierte sich leicht auf EUR 300 Mio (2019: EUR 314 Mio). Infolge des Erwerbs einer zusätzlichen 39%-Beteiligung am 29. Oktober 2020 wurde Borealis für die letzten zwei Monate des Jahres 2020 voll konsolidiert. Der Effekt aus der Vollkonsolidierung wurde durch ein schwächeres Marktumfeld, welches zu beträchtlichen Bestandsabwertungen führte, sowie ungeplante Stillstände der Cracker in Stenungsund und Porvoo ausgeglichen. Während die Polyolefin-Margen auf einem stabilen Niveau blieben, stiegen die Polyolefin-Verkaufsmengen aufgrund von höheren Absätzen im Verpackungssektor leicht, was teilweise durch niedrigere Absätze im Automobilsektor kompensiert wurde. Das Düngemittelresultat sank nach einer stabilen Entwicklung im Jahr 2019 hauptsächlich aufgrund von niedrigeren Margen und operativen Einflüssen in Q4/20. Der Beitrag von Borouge war aufgrund eines schwachen Marktumfelds in Asien im ersten Halbjahr leicht rückläufig.
- Der Beitrag von ADNOC Refining & Trading betrug 2020 EUR –107 Mio (2019: EUR 8 Mio). Ab Q1/20 wird das Ergebnis von ADNOC Refining & Trading basierend auf Current Cost of Supply (CCS), bereinigt um Lagerhaltungsgewinne/-verluste, berechnet. Der Geschäftserfolg wurde 2020 von einem schwachen Marktumfeld belastet. Zusätzlich wurde das Resultat durch eine umfangreiche Generalüberholung des Raffineriekomplexes Ruwais, die von Anfang Februar bis in das zweite Quartal 2020 hinein andauerte, negativ beeinflusst. Trotz widriger Marktumstände wurde ADNOC Global Trading Anfang Dezember erfolgreich gestartet.
- Der Beitrag des Gasgeschäfts wuchs um 73% auf EUR 337 Mio (2019: EUR 194 Mio), vor allem bedingt durch wesentlich ertragreichere Stromaktivitäten in Rumänien als auch durch signifikant höhere Überschüsse aus den Speichertätigkeiten sowie geringere Abschreibungen. Gas Connect Austria ist als ein zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen klassifiziert. Starke Unterstützung lieferte
die rumänische Stromerzeugung dank günstiger Terminkontrakte, gestiegener Einnahmen aus dem Stromausgleichsmarkt und einer sich aus der Strompreisregulierung von 2019 ergebenden einmaligen Nachzahlung. Die Erdgas-Verkaufsmengen erhöhten sich signifikant von 136,7 TWh auf 164,0 TWh dank stärkerer Verkäufe
in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Österreich. - Die Netto-Sondereffekte betrugen EUR 1.071 Mio (2019: EUR 31 Mio). Mit dem Abschluss der Borealis-Transaktion nahm die OMV eine Aufwertung des bisherigen 36%-Anteils vor und verbuchte einen Sondereffekt von rund EUR 1,3 Mrd. Bedingt durch die stark gesunkenen Rohölpreise im ersten Halbjahr 2020 wurden CCS Effekte von EUR –425 Mio erfasst. Infolgedessen stieg das Operative Ergebnis im Bereich Downstream um EUR 313 Mio auf EUR 2.160 Mio, verglichen mit EUR 1.847 Mio im Jahr 2019.
- Die Investitionen in Downstream beliefen sich auf EUR 4.930 Mio (2019: EUR 2.774 Mio), hauptsächlich hervorgerufen durch den Erwerb eines zusätzlichen 39%-Anteils an Borealis für USD 4,68 Mrd. Im Jahr 2019 waren die Investitionen vor allem auf den Erwerb eines 15%-Anteils an ADNOC Refining und an dem Trading Joint Venture für USD 2,43 Mrd zurückzuführen. Organische Investitionen fanden 2020 im Wesentlichen in den europäischen Raffinerien und bei Borealis statt.
Geschäftsüberblick
- Downstream raffiniert und vermarktet Kraftstoffprodukte in Mittel- und Osteuropa sowie im Mittleren Osten über die 15%ige Beteiligung der OMV an ADNOC Refining und ADNOC Global Trading. Die OMV ist in der Chemie stark vorwärtsintegriert. Mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Borealis, einem der weltweit führenden Polyolefinproduzenten, erweiterte die OMV vor Kurzem ihre Wertschöpfungskette in Richtung Polymere. Borealis hat eine starke Präsenz in Europa. Im Mittleren Osten und in der Region Asien-Pazifik ist das Unternehmen über Borouge, einem Joint Venture mit ADNOC, tätig. In Nordamerika ist Borealis als Partner von Total im Joint Venture Baystar vertreten.
- Das europäische Downstream-Geschäftsmodell der OMV zeichnet sich durch einen hohen physischen Integrationsgrad entlang der Wertschöpfungskette von der Rohölversorgung über die Raffinerien bis zum Retail- und Commercial-Geschäft aus. Die Gesamtverkaufsmenge der Raffinerieprodukte belief sich auf 17,8 Mio t. Die gewerblichen Kraftstoffkunden kommen hauptsächlich aus dem Transportsektor und der Baubranche und machen mehr als 50% des Verkaufsvolumens aus. Der Anteil der Kundinnen und Kunden, die petrochemische Produkte beziehen, beträgt rund 13%. Das starke Marken-Retail-Netz der OMV umfasst 2.085 Tankstellen und trägt ungefähr 33% zum gesamten vermarkteten Volumen bei.
- Das Gasgeschäft ist über die gesamte Gaswertschöpfungskette vom Bohrloch bis zum Verbrauchspunkt tätig. Mit einem Gaskraftwerk in Rumänien umfasst dieser Geschäftsbereich auch die Konzernaktivitäten im Stromgeschäft. Die Erdgas-Verkaufsmengen lagen bei 164,0 TWh.
Raffinerien inklusive Produktbeschaffung und -verkauf
- Die Raffineriemargen standen das gesamte Jahr 2020 hindurch unter erheblichem Druck. Die Nachfrage nach Rohölprodukten sank ab dem zweiten Quartal aufgrund der Covid-19-bedingten Mobilitätseinschränkungen auf ein unerwartet niedriges Niveau. Am Höhepunkt der Krise, während des zweiten Quartals 2020, ist die weltweite Nachfrage im Vergleich zu 2019 um 16% zurückgegangen.
- Hauptauslöser für den Einbruch der Rohölnachfrage war der Transportsektor, insbesondere bei Flugzeugtreibstoff, da der Flugverkehr infolge der internationalen Lockdowns nahezu komplett zum Erliegen gekommen war. Die Raffinerien passten ihre Prozesse durch Ausbeuteverschiebungen und Durchsatzanpassungen schnell an die neuen Versorgungsanforderungen an. Dennoch nahmen die Lagerbestände rasch zu. Die Nachfrage nach Mitteldestillaten, vor allem Diesel, die zum Teil durch eine ausgesprochen starke wirtschaftliche Erholung in Asien gestützt wurde, konnte diese Entwicklung nicht ausgleichen. Der Druck auf das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage blieb bestehen.
- Viele Raffinerien mischten überschüssiges Kerosin in Diesel, was zu einem Überangebot auf dem Markt führte und überhöhte Lagerbestände zur Folge hatte. Naphtha geriet aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch kostengünstigeres LPG immer mehr unter Druck. Benzin und Mitteldestillate litten unter den schwierigen Marktbedingungen. Schwere Produkte profitierten hingegen von der anhaltenden Stärke von saurem Rohöl, da die OPEC+-Staaten die Förderung um historisch hohe Mengen kürzten. Steigende Rohölpreise zum Jahresende verstärkten den Druck, was zu unterdurchschnittlichen Raffineriemargen führte.
- Trotz der deutlich geringeren Nachfrage war die Vertriebsmarge von Downstream mit der von 2019 vergleichbar. Die Binnenaufschläge für den Spotmarkt gerieten 2020 mangels Spot-Nachfrage und aufgrund des Covid-19-bedingten Überangebots stark unter Druck. Die verringerte lokale Nachfrage wurde durch einen gesteigerten Absatz in Outtrading-Märkten ausgeglichen, was die Raffinerieauslastung stützte. Das Heizölgeschäft trug wesentlich zum Gesamtergebnis bei, da die Heizölnachfrage aufgrund der günstigen Preise relativ stark war. Dies wiederum war eine Folge der schwächeren Rohölpreise.
- In den OMV Raffinerien Schwechat und Burghausen wurde die Produktion zum Teil auf die Herstellung von petrochemischen Produkten umgestellt, um dem Einbruch der Nachfrage nach Flugzeugtreibstoff entgegenzuwirken. Trotz der Covid-19-bedingt herausfordernden Marktsituation lag die Auslastung
der europäischen Raffinerien der OMV immer noch
bei 86%.
ADNOC Refining und ADNOC Trading
- Neben den Hauptanteilseignern ADNOC (65%) und
Eni (20%) wurde die OMV Ende Juli 2019 mit dem Erwerb von 15% der Anteile an ADNOC Refining zur strategischen Partnerin des Unternehmens. ADNOC Refining verfügt über eine Gesamtkapazität von 922 kbbl/d, die sich aus den Kapazitäten der Raffinerie in Abu Dhabi (85 kbbl/d) und der beiden großen Raffinerien in Ruwais zusammensetzt. Zusammen bilden diese Anlagen den weltweit viertgrößten Raffineriekomplex mit integrierter Petrochemieproduktion. - Die Geschäftsentwicklung von ADNOC Refining im Jahr 2020 wurde durch eine wichtige routinemäßige Generalüberholung in beiden Ruwais-Raffinerien in der ersten Jahreshälfte beeinflusst. Erschwerend hinzu kamen die auch für den Raffineriemarkt erheblichen Auswirkungen der weltweiten Covid-19-Pandemie.
- Im Zuge der Generalüberholung konnte ADNOC Refining eine Reihe von technischen Verbesserungen an den Hauptanlagen der Ruwais-Raffinerien vornehmen. Dies betraf die Hydroskimming- und Konversionsabschnitte wie die RFCC-Anlage (Residue Fluid Catalytic Cracking). Diese Schlüsselanlage für die Aufbereitung von schweren Rohölfraktionen („Bottom-of-the-Barrel“-Komponenten) trägt zur Steigerung der Raffineriemarge bei.
- ADNOC Global Trading (AGT) hat die gleiche Eigentümerstruktur wie ADNOC Refining. Aufgabe von AGT ist es, den Großteil des Exportvolumens der Produkte von ADNOC Refining zu handeln sowie ausländische Rohöle, Kondensate und andere Flüssigkeiten für die Verarbeitung in den Raffinieren zu beschaffen.
- Mit AGT erweitert Downstream sein erfolgreiches Geschäftsmodell auf wichtige geografische Gebiete und strategische Partner. Durch kontinuierliche Optimierung der Handelsströme hat ADNOC Refining Zugang zu attraktiven Rohstoffquellen außerhalb der eigenen Quellen und kann den Netback für Produkte auf den globalen Märkten (z.B. Asien-Pazifik) maximieren und Best Practices wie Risikomanagement implementieren.
- Trotz erschwerter Marktbedingungen nie gekannten Ausmaßes nahm AGT am 8. Dezember 2020 den Betrieb auf und führte die ersten Transaktionen noch vor Jahresende durch.
Jahresnominalkapazitäten der Raffinerien |
In kbbl/d |
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Schwechat (Österreich) | 204 |
Burghausen (Deutschland) | 79 |
Petrobrazi (Rumänien) | 86 |
ADNOC Refining (Vereinigte Arabische Emirate)1 | 138 |
Insgesamt | 507 |
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Petrochemische Produkte
- Die Petrochemiemargen fielen unter den Durchschnittswert des Jahres 2019. Ursächlich dafür waren das geringere globale BIP-Wachstum und die Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten, vor allem in Asien. Nach einem starken ersten Quartal, das durch einen massiven Rückgang der Preise für Naphtha geprägt war, sanken die durchschnittlichen Ethylen- und Propylenmargen. Insgesamt lagen sie unter dem Niveau des Vorjahres. Die Butadienmargen wurden durch die stark rückläufige Nachfrage in der Automobilindustrie beeinflusst. Haupteinsatzbereich von Butadien ist die Produktion von Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), der hauptsächlich zur Herstellung von Autoreifen verwendet wird. Durch das Überangebot an Benzol und ein immer schwächeres Nachfrageumfeld gerieten die Margen stark unter Druck und erholten sich erst ab Juli 2020 allmählich wieder. Ein höheres Verkaufsvolumen im Petrochemiegeschäft trug dazu bei, die negativen Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Margen abzumildern.
- Aufgrund der hervorragenden Flexibilität der Produktionsanlagen in den Raffinerien Schwechat und Burghausen wurde ein Teil der Produktion erfolgreich auf die Herstellung von petrochemischen Produkten umgestellt, um den Covid-19-bedingten neuen Marktanforderungen Rechnung zu tragen.
Borealis
- Borealis ist ein führender Anbieter von Basischemikalien, Polyolefinen und Pflanzennährstoffen. Das Streben des Unternehmens nach „Value Creation through Innovation“ ist ein Eckpfeiler seines erfolgreichen Geschäfts. Mit einer Gesamtkapazität von 5,7 Mio t Polyolefinen ist Borealis der zweitgrößte Polyolefinproduzent in Europa und zählt weltweit zu den Top Ten in der Branche.
Schlüsselprojekte
- Im Jänner 2020 gaben Borealis und NOVA Chemicals eine Vereinbarung bekannt, der zufolge Borealis die 50%-Beteiligung von NOVA Chemicals an Novealis Holdings übernehmen sollte. Der Kauf wurde im April 2020 abgeschlossen. Die beiden Unternehmen hatten die Holdinggesellschaft im Jahr 2018 gegründet. In weiterer Folge bildeten sie ein 50:50-Joint-Venture mit Total Petrochemicals & Refining USA, um ein neues Unternehmen – Bayport Polymers (auch bekannt als Baystar) – mit Sitz in Houston zu gründen. Das Baystar-Projekt umfasst den Bau eines ethanbasierten Steamcrackers in Port Arthur, der rund 1 Mio t Ethylen pro Jahr liefern wird. Mit dem Ethylen aus dieser Anlage wird sowohl die bestehende Polyethylen-Anlage mit einer Kapazität von 400.000 t pro Jahr als auch die neu zu errichtende Borstar-Polyethylen-Anlage mit einer Kapazität von 625.000 t pro Jahr versorgt werden. Beide Baystar-Projekte sind trotz weltweiter Lieferkettenstörungen infolge der Covid-19-Pandemie vorangekommen.
- Im Juni traf ein Propylen-Splitter – einer der größten Anlagenbestandteile, die jemals in einem Stück verschifft wurden – sicher auf der Baustelle der neuen Propan-Dehydrierungsanlage (PDH) im Weltmaßstab am bestehenden Produktionsstandort von Borealis in Kallo, Belgien, ein. Mit einer Investitionssumme von rund EUR 1 Mrd ist die neue PDH-Anlage die bislang größte Investition von Borealis in Europa. Die Anlage soll eine Produktionskapazität von 750.000 t pro Jahr erreichen und wird damit zu den größten und effizientesten ihrer Art weltweit gehören.
- Borealis gab bekannt, dass seine neue Naphtha-Kaverne in Porvoo, Finnland, mit Oktober 2020 sicher in Betrieb genommen werden konnte. Durch Investitionen in Höhe von rund EUR 25 Mio in den Bau dieser innovativen 80.000-m3-Anlage ist Borealis unabhängiger und flexibler geworden. Das Unternehmen kann nun Naphtha für seinen Betrieb in Porvoo flexibler, kostengünstiger und sicherer vom Weltmarkt beziehen und am Standort lagern. Darüber hinaus eignet sich die Kaverne zur Aufbewahrung von erneuerbarem Naphtha, wodurch die Kunden von Borealis künftig auch Zugang zu zertifiziert erneuerbarem Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE) sowie zu erneuerbaren Basischemikalien wie Ethylen, Propylen und Phenol haben.
- Im August 2020 gab Borealis den erfolgreichen Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung am südkoreanischen Compounding-Unternehmen DYM Solution Co. Ltd bekannt. Diese Transaktion festigt die Position von Borealis als bevorzugter Partner globaler Kabel- und Drahtkunden und wird dabei helfen, die wachsenden Ansprüche und Anforderungen der Kabel- und Drahtbranche jetzt und in Zukunft zu erfüllen.
- Im Borouge-3-Komplex in Ruwais, VAE, steht der Bau eines weiteren großen Wachstumsprojekts, der fünften Borstar-Polypropylenanlage (PP5), kurz vor der Fertigstellung. Auch das Projekt Borouge 4 nähert sich dem erfolgreichen Abschluss der FEED-Phase (Front-End Engineering & Design).
Kreislaufwirtschaft
- Borealis investiert weiterhin in seine Recyclingtechnologien und -anlagen. Ein Beispiel für Innovation im Recycling ist die ReOil®-Kooperation mit der OMV. Die patentierte ReOil®-Technologie der OMV wird eingesetzt, um Altkunststoffe chemisch zu Rohstoffen zu recyceln, die dann von Borealis zur Herstellung von Polyolefinen verwendet werden. Das führende europäische multinationale Unternehmen Nestlé ist der erste Kunde von Borealis, der die nach ISCC PLUS zertifizierten Polyolefine in Konsumgüterverpackungen einsetzt.
- Im September gab Borealis die Einführung des Portfolios The Bornewables™ bekannt. Diese Premium-Polyolefine werden aus erneuerbaren Rohstoffen produziert, die vollständig aus Abfall- und Reststoffströmen gewonnen werden. The Bornewables bieten die gleiche Materialleistung wie Polyolefin-Neuware, weisen dabei jedoch einen erheblich kleineren CO2-Fußabdruck auf.
- Borcycle™ ist eine hochmoderne Recyclingtechnologie aus dem Hause Borealis, die 2019 eingeführt wurde. Sie wird genutzt, um Kunststoffabfallströme in vielseitige, wertsteigernde recycelte Polyolefine umzuwandeln. Diese Polyolefine dienen als Grundlage für eine wachsende Zahl an nachhaltigeren Produkten und Anwendungen im Bereich der formstabilen Verpackungen. Im September brachten Borealis und MENSHEN, ein führender Spezialist für Kunststoffverschlüsse, eine Reihe neuer Verpackungsverschlusslösungen für Wasch- und Reinigungsmittel auf Basis von Borcycle™ UG522MO, einem PP-Compound mit 50% Recyclinggehalt, auf den Markt.
F&E
- Im Juni 2020 vergaben das österreichische Wirtschaftsmagazin trend und die ÖGVS, die Österreichische Gesellschaft für Verbraucherstudien, erstmals den Innovations-Award 2020/2021 für Österreichs ideenreichste Unternehmen. Borealis ist stolz darauf, mit 12 Auszeichnungen und 649 Patenten den hervorragenden zweiten Platz erzielt zu haben.
- Eine bahnbrechende Innovation von Borealis aus dem Jahr 2014 leistet nun wertvolle Dienste in der deutschen Energiewende. Mit der Hochspannungs-Gleichstrom-(HVDC-) Extrusionstechnologie von Borealis hergestellte Stromkabel aus vernetztem Polyethylen (XLPE) werden im Großteil der deutschen Korridorprojekte zum Einsatz kommen. Dies ist das erste Mal, dass die XLPE-HVDC-Technologie Borlink™ für Höchstspannungsanwendungen mit 525 Kilovolt (kV) genutzt wird. Die Borlink-Kabel werden im nördlichen Teil des SuedOstLink-Korridors und entlang des gesamten SuedLink-Korridors eingesetzt und ermöglichen so die verlustarme Übertragung erneuerbarer Energie von Nord nach Süd.
Retail
- Trotz eines aufgrund der Covid-19-Pandemie herausfordernden Umfelds übertraf das Retail-Geschäft das Operative Ergebnis von 2019. Der Covid-19-bedingte Rückgang des Kraftstoffabsatzes wurde durch höhere Kraftstoffmargen, einen höheren Anteil an Premiumkraftstoffen und Kosteneinsparungen mehr als kompensiert. Dadurch erwies sich das Retail-Geschäft erneut als stabiler Abnehmer für Raffinerieerzeugnisse sowie als starker Cash-Generator. Die Gesamtverkaufsmenge sank um 10% auf 5,9 Mio t, das sind rund 7,2 Mrd l. Das Netzwerk umfasste zum Jahresende 2.085 Tankstellen (2019: 2.075). Die OMV konzentriert sich weiterhin auf ihre erfolgreiche Mehrmarkenstrategie. Die Marke OMV ist als Premiummarke positioniert und steht mit VIVA für ein starkes Shop-, Gastronomie- und Serviceangebot. Die Automatentankstellenmarke Avanti steht für das Diskontsegment, die Marke Petrom für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Diese Strategie hat weiterhin großartige Ergebnisse geliefert. Die Rentabilität pro Standort ist weiter gestiegen. Der Absatz von Kraftstoffen der OMV Premiummarke MaxxMotion erzielte mit rund 843 Mio l ein Allzeithoch und beweist damit den Premium-Qualitätsvorsprung auch während der Covid-19-Krise. Das Non-Fuel-Business – einschließlich VIVA Shops und Autowaschanlagen – entwickelte sich weiterhin gut, obwohl dieses Segment aufgrund der Covid-19-Pandemie einen Rückgang von 13% verzeichnete. Der Fokus auf hochwertige Produkte und Services im Netzwerk der Premiumtankstellen bleibt eines der Alleinstellungsmerkmale der OMV. Unsere neuen VIVA Eigenmarkenprodukte, wie etwa VIVA Eiskaffee und Snacks, trugen ebenfalls zu einem verbesserten Ergebnis im Retail-Geschäft bei.
- Im Dezember 2020 wurde ein Vertrag mit der EG Group über den Verkauf von 285 Tankstellen im OMV Netz in Deutschland unterzeichnet. Die OMV richtet damit ihren strategischen Fokus verstärkt auf nachhaltiges und profitables Wachstum in der Petrochemie.
Supply, Marketing und Trading von Gas
- Die OMV vermarktet und handelt Erdgas in neun europäischen Ländern und in der Türkei. Die Erdgas-Verkaufsmengen beliefen sich 2020 auf 164,0 TWh (2019: 136,7 TWh), das ist ein Plus von 20%. Die Grundlage für Wachstum im Gasverkauf ist ein vielfältiges Gasbezugsportfolio, bestehend aus Erdgas aus eigenen Produktionsstätten und von einer Vielzahl internationaler Zulieferunternehmen. Neben mittel- und langfristigen Aktivitäten ergänzen kurzfristige Geschäfte an den wichtigsten internationalen Handelsplätzen (VTP, NCG, GASPOOL, TTF, PSV) das dynamische Gasbezugsportfolio der OMV.
- Die Verkaufsaktivitäten der OMV Gas Marketing & Trading GmbH (OMV Gas) konzentrieren sich auf ein vielfältiges und belastbares Kundenportfolio in den Segmenten Großindustrie und Kommunen. Die OMV Gas geht ihren Verkaufsaktivitäten in Österreich, Deutschland, Ungarn, den Niederlanden und Belgien nach, wo sich die Verkaufsmengen 2020 auf 114,8 TWh beliefen, eine Steigerung von 30% gegenüber 2019. Italien, Slowenien und Frankreich sind über Handelsaktivitäten abgedeckt. Gestiegene Verkaufsmengen sind in Anbetracht des schwierigen Marktumfelds ein beträchtlicher Erfolg. Die Margen blieben aufgrund einer wettbewerbsintensiven und zunehmend volatilen Lage am europäischen Gasmarkt weiter unter Druck. Diese Situation wird voraussichtlich anhalten.
- In Deutschland ist die OMV Gas auf einem guten Weg, bis 2025 den angestrebten Marktanteil von 10% zu erreichen. Die Verkaufsmenge lag 2020 bei 52,4 TWh. Das ist ein Anstieg um 31% gegenüber 2019. Der Marktanteil lag zum Jahresende bei 7%.
- In Rumänien erzielte die OMV Petrom im Gas- und Stromgeschäft ein exzellentes Operatives Ergebnis. Dies spiegelt die starke Leistung im Stromgeschäft und die Optimierung des Produkt- und Kundenportfolios wider. Die Verkaufsmengen von Erdgas an Dritte lagen 2020 bei 47,7 TWh, eine leichte Steigerung verglichen mit 47,2 TWh im Jahr 2019. Ab Juli 2020 initiierte ANRE, die nationale Regulierungsbehörde für den Energiesektor, ein Erdgasfreigabeprogramm in Rumänien, das Gasproduzenten dazu verpflichtet, 30% ihres Produktionsvolumens den zentralisierten Märkten anzubieten.
- In Rumänien stieg die Nettostromerzeugung 2020 auf 4,2 TWh (2019: 3,4 TWh), wobei das Kraftwerk Brazi ungefähr 7% der rumänischen Stromerzeugung abdeckt. Brazi spielt auch eine wichtige Rolle auf dem Regelenergiemarkt.
- Die OMV Gas konnte 2020 die Auslastung des Regasifizierungsterminals Gate erneut deutlich verbessern. Darüber hinaus bietet das LNG-Geschäft eine zusätzliche Gasbezugsquelle für die Verwirklichung der ambitionierten Umsatzwachstumsziele der OMV in Nordwesteuropa und sorgt zudem für eine noch höhere Versorgungssicherheit für das geografisch diversifizierte Gasbezugsportfolio der OMV. Das LNG-Geschäft unterstützt überdies die Portfolio-Integration des Supply-, Marketing- und Trading-Geschäfts.
Gas-Logistik
- Die OMV betreibt Gasspeicher in Österreich und Deutschland mit einer Speicherkapazität von 30 TWh. Zudem ist die OMV mit 65% am Central European Gas Hub (CEGH), der führenden Gashandelsplattform in Mittel- und Osteuropa, beteiligt. Die OMV Tochtergesellschaft Gas Connect Austria betreibt ein rund 900 km langes Hochdruck-Gasleitungsnetz in Österreich. Am 23. September 2020 unterzeichnete die OMV eine Vereinbarung zur Veräußerung ihres gesamten 51%-Anteils an der Gas Connect Austria GmbH an VERBUND. Das Closing der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen und wird für die erste Hälfte des Jahres 2021 erwartet.
- Der Erdgasspeichermarkt war 2020 erneut von einer starken Kundennachfrage und höheren Marktpreisen aufgrund großer Sommer/Winter-Spreads sowie von Volatilität geprägt. An den europäischen Hubs lagen die Sommer/Winter-Spreads für den Winter 2020/21 deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Nach einem relativ hohen Füllstand am Ende des letzten Winters führte die starke Kundennachfrage dazu, dass die österreichischen Speicher zu mehr als 90% ausgelastet waren.
- Mit rund 510 TWh waren die tatsächlichen ein- und ausgehenden Transportmengen in Ostösterreich (Regelzone Ost) niedriger als im Jahr 2019. Ursächlich dafür waren vor allem die generell hohen Speicherstände zu Jahresbeginn und der infolge von Covid-19 gesunkene Verbrauch. Die Auslastung der Einspeisepunkte aus Deutschland nach Österreich war besonders niedrig. Der Ausspeisepunkt nach Ungarn behielt das hohe Aktivitätsniveau von 2019 bei. Die Nominierungen am Ausspeisepunkt Baumgarten in die Slowakei waren überraschend positiv.
- Im Jahr 2020 wurden am virtuellen Handelspunkt des Central European Gas Hub 827 TWh Erdgas gehandelt, ein Zuwachs von 10% gegenüber 2019 und ein neues Allzeithoch. Dieses Volumen entspricht etwa dem Neunfachen des jährlichen österreichischen Erdgasverbrauchs. Der EEX CEGH Gas Market wurde per Jänner 2020 erfolgreich von der PEGAS-Plattform auf EEX Gas umgestellt. Die insgesamt gehandelten Mengen beliefen sich 2020 auf 165 TWh in Österreich und 13 TWh in der Tschechischen Republik.
- Die OMV ist Finanzierungspartnerin der Pipeline Nord Stream 2. Im zweiten Quartal 2020 stellte die OMV für dieses Projekt Mittel in Höhe von EUR 17,5 Mio bereit. Damit betrugen die gesamten Auszahlungen der OMV im Rahmen der Finanzierungsverträge für das Projekt Nord Stream 2 EUR 729,3 Mio.
Innovation und neue Technologien
- Die OMV erkundet aktiv alternative Einsatzstoffe, Technologien und Kraftstoffe, um ein gut diversifiziertes und wettbewerbsfähiges Portfolio für die Zukunft zu entwickeln. Der Schwerpunkt der Aktivitäten und Ressourcen liegt auf dem chemischen Recycling von Kunststoffabfällen. Zusätzliches Augenmerk wird auf die Produktion von konventionellen und fortschrittlichen Biokraftstoffen, synthetischen Kraftstoffen und grünem Wasserstoff als zukünftige Kraftstoffe für das schwer zu elektrifizierende Transportsegment sowie als Ausgangsstoffe für nachhaltige chemische Produkte gelegt.
- Die proprietäre ReOil®-Technologie der OMV für thermisches Cracken wurde entwickelt, um die Kreislaufwirtschaftsziele der Europäischen Kommission zu erreichen und zukünftige Verpackungsrecyclingquoten zu erfüllen. In der ReOil®-Anlage mit einer Kapazität von 100 kg/h in der Raffinerie Schwechat werden bereits Kunststoffabfälle von Haushalten und aus der Industrie in einem Pyrolyseverfahren zu synthetischem Rohöl recycelt. Dieses synthetische Rohöl wird dann in der Raffinerie Schwechat hauptsächlich zu Monomeren und anderen Kohlenwasserstoffen verarbeitet. Die OMV und Borealis verfolgen das klare Ziel, im Bereich der chemischen und mechanischen Recyclingtechnologien eine führende Rolle zu spielen.
- Darüber hinaus hat die OMV Schritte zur Implementierung der Co-Processing-Technologie in der Raffinerie Schwechat unternommen. Diese Technologie ermöglicht es der OMV, biogene Rohstoffe (z.B. heimisches Rapsöl) zusammen mit Stoffen fossilen Ursprungs in einer bestehenden Hydrotreating-Anlage der Raffinerie während der Kraftstofferzeugung zu verarbeiten. Die endgültige Investitionsentscheidung in Höhe von knapp EUR 200 Mio über die Umrüstung einer Raffinerieanlage zur Produktion von 160.000 t Biokraftstoffen pro Jahr wurde 2020 getroffen. Durch die Substitution von fossilem Diesel wird sich der CO2-Fußabdruck der OMV um bis zu 360.000 t verringern. Die Aufnahme des Betriebs ist für 2023 geplant.
- Die OMV unterzeichnete einen Liefervertrag mit der AustroCel Hallein, um die OMV ab Jänner 2021 mit bis zu 1,5 Mio l fortschrittlichem Bioethanol pro Monat zu versorgen. Damit wird eine Emissionsreduktion von rund 45.000 t CO2 pro Jahr erreicht.
- Anders als herkömmliche Biokraftstoffe stehen fortschrittliche Kraftstoffe nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Die Menge, die dem Kraftstoffpool beigemischt werden kann, ist nicht gedeckelt, wie es bei abfallbasierten Kraftstoffen der Fall ist. Die wichtigsten Quellen für fortschrittliche Kraftstoffe sind Biomasseanteile aus gemischten Kommunal- und Industrieabfällen, Stroh, Tiermist oder Rückstände aus der Forstwirtschaft und der holzverarbeitenden Industrie sowie Abfallströme. Die OMV entwickelt gerade ihre eigene Technologie, um eine dieser Biomassen in fortschrittliche Kraftstoffe umzuwandeln. Der nächste Schritt ist eine Pilotanlage in der Raffinerie Schwechat. Um fortschrittliche Biokraftstoffe in großem Maßstab zu produzieren, arbeitet die OMV mit Technologieanbietern, Partnern aus der Industrie und Forschungseinrichtungen zusammen.
- Synthetische Kraftstoffe, die aus CO2 und Wasserstoff hergestellt werden, sind eine Schlüsseltechnologie zur Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie. Die OMV arbeitet an zwei Entwicklungsprojekten, C2PAT und E-Fuels, um CO2 aus Industrieabgasen in E-Kraftstoffe umzuwandeln. Ziel ist es, bis zum Ende des Jahrzehnts einen industriellen Maßstab zu erreichen.
- Mit ihrer Arbeit am UpHy-Projekt wollen die OMV und ihre Partnerunternehmen grünen Wasserstoff für den Einsatz im Mobilitätssektor und im Raffinerieprozess erzeugen. Dazu entwickelt die OMV in der Raffinerie Schwechat eine Elektrolyseanlage, die mit erneuerbarem Strom betrieben werden und CO2-freien Wasserstoff produzieren soll. Zunächst ist geplant, den grünen Wasserstoff für die Hydrierung von Kraftstoffen zu verwenden. Das ultimative Ziel ist jedoch die Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellen in industriellem Maßstab für Transportanwendungen wie gewerblich genutzte Busse und Lkws. Als Vorreiterin in der Wasserstoffmobilität betreibt die OMV fünf Wasserstofftankstellen in Österreich. Im Jahr 2020 startete die OMV zusammen mit der Daimler Truck AG, IVECO, Shell und der Volvo Group das Projekt H2Accelerate. Mit dieser Initiative sollen die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, um wasserstoffbetriebenen Lkws europaweit zum Durchbruch zu verhelfen. Die Lkw-Flotten sollen zunächst in regionalen Clustern sowie entlang europäischer Transportrouten mit hoher Auslastung fahren. Mit der Zeit sollen die Cluster zu einem paneuropäischen Netzwerk zusammengeschlossen werden.
- Entsprechend den Marktentwicklungen im Hinblick auf Emissionssenkungen ist die OMV aktiv an der Entwicklung von alternativen Energiequellen für wichtige Mobilitätsanwendungen beteiligt.
- Die OMV hält 40% an SMATRICS, Österreichs größtem Anbieter für E-Mobilität, und arbeitet zusammen mit IONITY an High-Power-Charging-Lösungen in der CEE-Region. Mit der OMV E-Mobility Card können ROUTEX-Kundinnen und -Kunden bei einer Reihe von Roaming-Partnerunternehmen in ganz Europa problemlos ihre bevorzugte Energiequelle nutzen.
- Komprimiertes Erdgas (CNG) und Flüssiggas (LNG) können die CO2 und Partikelemissionen von Fahrzeugen um 20% bzw. 90% reduzieren. Dieses Potenzial wird die OMV mit der Eröffnung ihrer ersten LNG-Tankstelle in Österreich im Jahr 2021 erschließen. Die Tankstelle wird LNG als alternativen Kraftstoff für Schwerlastfahrzeuge anbieten.
- Im Jahr 2020 begann die OMV mit der Installation von Photovoltaikpaneelen an mehr als 90 Tankstellen in mehreren Ländern. Diese Maßnahme soll 2021 fortgesetzt werden. Sie wird die CO2-Bilanz der Tankstellen und die Wirtschaftlichkeit des Geschäfts verbessern.
Digitalisierung
- Im Jahr 2020 verankerte die OMV die Digitalisierung in ihrer Geschäftsstrategie. Der Fokus liegt dabei auf der unmittelbaren Wertschöpfung, die von Teams aus den Geschäftsbereichen erbracht wird. Digitalisierungs-projekte haben die Kundenbindung, die Spitzenleistung bei der Optimierung von Prozessen und Assets sowie eine kollaborative, eigenverantwortliche interne Kultur gefördert. Unsere Aufwendungen für digitale Wachstums- und Transformationsinitiativen machen mittlerweile zwei Drittel unserer digitalen Investitionen aus, was uns über alle Branchen hinweg als digitale Vorreiterin ausweist.
- Kundenbindungsmaßnahmen haben zu gestiegener Kundentreue in allen Segmenten und Regionen geführt. Im Jahr 2020 bestellten fast 50% unserer Kraftstoffkunden regelmäßig online. Dies verdeutlicht unsere Fähigkeit, digitale Plattformen in einer Krise zu skalieren.
- Eine weitere Covid-19-bedingte Anpassung betraf unsere Raffinerien, die eine hohe Rechenleistung benötigten, um den Betrieb verzögerungsfrei von der Flugzeugtreibstoffproduktion auf die Herstellung petrochemischer Ausgangsstoffe umzustellen. Dies kompensierte die abgeschwächte Kerosinnachfrage und sicherte 10 Prozentpunkte der Raffinerie-auslastung während des Lockdowns.
- Indem wir uns auf entscheidungsrelevante Daten konzentrierten, konnten wir unsere Kunden besser kennenlernen. Durch das Kombinieren von Daten mit intelligenten Analysen und Algorithmen des maschinellen Lernens haben wir im Retail-Geschäft damit begonnen, das Kaufverhalten an unseren Tankstellen zu identifizieren. So können wir die Versorgungssicherheit mit Kraftstoffen und anderen Produkten gewährleisten. Die Erkenntnisse aus den Daten haben uns geholfen, das Preisgefüge neu zu gestalten und besser kalkulierbare Erträge aus dem Geschäft mit unseren Kunden im Kraftstoff- und Petrochemiebereich zu erzielen.
- Unser Gashandel nutzt ein automatisiertes Tool mit 15 verschiedenen Algorithmen, um nonstop automatisierte Transaktionen in Millisekunden durchzuführen und so eine zuverlässige Gasversorgung für alle Kunden der OMV sicherzustellen.
Die Installation von GPS-Trackern in 3.000 Eisenbahnkesselwagen in Verbindung mit einer neuen Software ermöglicht ein aktives Flottenmanagement, Flottenoptimierung und geringere Produktionsverluste. Prognosen zufolge soll diese Maßnahme innerhalb von vier Jahren einen finanziellen Vorteil von mehr als EUR 2 Mio bringen.- In den Tanklagern und Raffinerien sind mittlerweile 9 von 22 Terminal-Automatisierungen abgeschlossen. Dies wird zu einer Senkung der entsprechenden Betriebskosten um 70% (DE) bzw. 60% (RO) im Jahr 2021 führen. Auf fünf Jahre gerechnet werden sich die Einsparungen auf rund EUR 7 Mio belaufen.
- Sowohl Routine- als auch Projektarbeiten profitierten von der verstärkten Automatisierung. Mehr als 50.000 Robotik-Prozessautomatisierungsstunden wurden erfasst, was zu einem besseren Workload-Management führt und es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht, sich auf Tätigkeiten zu konzentrieren, die ihre kognitiven Fähigkeiten erfordern.
Diese Digitalisierungserfolge sind das Ergebnis einer starken fachübergreifenden Zusammenarbeit mit Betriebs-, Sales- und IT-Teams, die komplementäres Fachwissen einbringen. DigitalMotion ist unser Downstream-weites Digitalisierungsnetzwerk. Mittlerweile hat sich daraus eine Kooperationsplattform entwickelt, über die Tools, Methoden und Ideen geteilt werden. Es entstand eine Community von Digital-Enthusiasten, der fast 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beigetreten sind. Die Community tauscht sich über Wissenswertes und Erfahrungen in Sachen Digitalisierung über alle Fach- und Geschäftsbereiche hinweg, einschließlich Borealis, aus. Das Digital Bootcamp ist ein Entwicklungsportal für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die kundenorientiertes Design Thinking und agile Scrum-Techniken zur schnelleren Umsetzung von Ideen anwenden.
Ausblick
- Aufgrund der Neuorganisation des OMV Konzerns wird die OMV beginnend mit Q1/21 ihre Berichtsstruktur anpassen. Künftig werden die Geschäftsbereiche wie folgt berichtet: Exploration & Production, Refining & Marketing und Chemicals & Materials.
Marktumfeld
- Die OMV erwartet für 2021 einen durchschnittlichen Brent-Rohölpreis zwischen USD 50/bbl und USD 55/bbl (2020: USD 42/bbl). Der durchschnittlich realisierte Gaspreis wird 2021 voraussichtlich über EUR 10/MWh liegen (2020: EUR 8,9/MWh).
Konzern
- Organische Investitionen werden sich im Jahr 2021 voraussichtlich auf rund EUR 2,7 Mrd belaufen. Dies beinhaltet nicht zahlungswirksame Investitionen im Zusammenhang mit Leasingverträgen von rund EUR 0,2 Mrd.
Exploration & Production
- Die OMV erwartet für das Jahr 2021 eine Gesamt-produktion von rund 480 kboe/d (2020: 463 kboe/d), abhängig von der Sicherheitslage in Libyen und auferlegten Produktionskürzungen durch Regierungen.
- Organische Investitionen in Exploration & Production werden sich im Jahr 2021 voraussichtlich auf EUR 1,1 Mrd belaufen.
- Für 2021 werden Explorations- und Evaluierungs-ausgaben (E&A) in Höhe von EUR 230 Mio prognostiziert (2020: EUR 227 Mio).
Refining & Marketing
- Die OMV Referenz-Raffineriemarge wird voraussichtlich über dem Niveau des Vorjahres liegen (2020: USD 2,4/bbl).
- Die Gesamtverkaufsmenge an Raffinerieprodukten wird für 2021 höher als für 2020 prognostiziert (2020: 17,8 Mio t). Für die OMV Märkte werden Retail-Margen unterhalb des Vorjahresniveaus und Commercial-Margen oberhalb des Vorjahresniveaus erwartet.
- Der Auslastungsgrad der Raffinerien in Europa wird in etwa in Höhe des Vorjahres erwartet (2020: 86%). Für 2021 ist keine Generalüberholung unserer Raffinerien in Europa geplant.
- Die Erdgas-Verkaufsmengen im Jahr 2021 sollten über jenen von 2020 liegen (2020: 164 TWh).
- Die organischen Investitionen in Refining & Marketing und Corporate werden voraussichtlich EUR 0,7 Mrd betragen.
Chemicals & Materials
- Es wird eine europäische Referenz-Ethylen-Marge auf dem Niveau des Vorjahres erwartet (2020: EUR 435/t). Auch die europäische Referenz-Propylen-Marge wird auf dem Vorjahresniveau erwartet (2020: EUR 364/t).
- Das Polyethylen-Verkaufsvolumen der Borealis AG wird 2021 voraussichtlich leicht über dem Vorjahresniveau liegen (2020: 1,76 Mio t). Das Polypropylen-Verkaufsvolumen der Borealis AG wird nach aktueller Einschätzung dem Vorjahresniveau entsprechen (2020: 2,12 Mio t).
- Die europäische Referenz-Polyethylen-Marge wird 2021 voraussichtlich über dem Vorjahresniveau liegen (2020: EUR 350/t). Die europäische Referenz-Polypropylen-Marge wird über dem Niveau des Vorjahres erwartet (2020: EUR 413/t).
- Die organischen Investitionen im Bereich Chemicals & Materials werden mit EUR 0,9 Mrd veranschlagt.
- Informationen über den längerfristigen Ausblick finden Sie im Kapitel Strategie.
Risikomanagement
Wie die Öl-, Gas- und petrochemische Industrie insgesamt ist auch die OMV einer Reihe von Risiken ausgesetzt – unter anderem Marktpreisrisiken und anderen finanziellen Risiken, operativen sowie strategischen Risiken. Im Risikomanagementprozess des Konzerns liegt der Schwerpunkt auf der Identifizierung, Bewertung und Beurteilung dieser Risiken und ihrer Auswirkungen auf die finanzielle Stabilität und Rentabilität. Ziel ist es, die Risiken im Rahmen des Risikoappetits und der festgelegten Risikotoleranzen des Konzerns aktiv zu steuern, um die langfristige Strategie der OMV zu verwirklichen.
- Der Konzern vertritt die Ansicht, dass durch sein integriertes Geschäftsmodell und die damit verbundenen teilweise gegenläufigen Risiken das Gesamtrisiko wesentlich niedriger ist als die Summe der einzelnen Risiken. Die ausgleichende Wirkung von Branchenrisiken erfolgt jedoch häufig zeitlich verzögert oder abgeschwächt. Die Risikomanagementaktivitäten fokussieren sich daher auf die Nettoposition der Risiken des aktuellen und zukünftigen Geschäftsportfolios des Konzerns. Die wechselseitigen Abhängigkeiten und Korrelationen zwischen den einzelnen Risiken spiegeln sich auch im konzernweiten Risikoprofil wider. Die Themenbereiche Risikomanagement und Versicherung werden zentral durch den Bereich Treasury & Risk Management koordiniert. Damit wird sichergestellt, dass im gesamten Konzern klare und konsistente Prozesse, Methoden und Techniken in Bezug auf das Risikomanagement angewendet werden. Für jedes Risiko wird ein Risk Owner definiert, die bzw. der am besten geeignet ist, die Überwachung und Steuerung des jeweiligen Risikos zu verantworten.
- Das generelle Ziel der Risikopolitik ist es, die Liquidität des Konzerns abzusichern und ein dem Risikoappetit des OMV Konzerns entsprechend starkes Investment-Grade-Rating zu erhalten.
- Die OMV beobachtet die Entwicklung der Folgen der Covid-19-Pandemie genau und evaluiert regelmäßig die Auswirkungen auf den Cashflow und die Liquiditätslage des Konzerns. Die OMV reagiert auf die Situation mit gezielten Maßnahmen, um die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens und die sichere Versorgung mit Energie zu gewährleisten. Die Gesundheit und das Wohlergehen jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes einzelnen Mitarbeiters haben für uns oberste Priorität. Gleichzeitig setzt die OMV gezielte Maßnahmen zum Erhalt der Finanzkraft des Unternehmens um. Dazu zählen die Reduktion von Investitionen, Kostensenkungen und die Verschiebung von Akquisitionsprojekten.
Unternehmensweites Risikomanagement
- Nicht finanzielle und finanzielle Risiken werden regelmäßig im Rahmen des unternehmensweiten Risikomanagement-(UWRM-)Prozesses des OMV Konzerns identifiziert, beurteilt und berichtet.
- Hauptzweck des UWRM-Prozesses ist es, einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen zu leisten, indem risikobasierte Managemententscheidungen ermöglicht werden. Dies erfolgt mithilfe des Modells der drei Verteidigungslinien: 1. Unternehmensführung, 2. Risikomanagement und Aufsichtsfunktionen, 3. Interne Revision. Durch die richtige Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken wird die Nutzung von Geschäftsmöglichkeiten systematisch unterstützt, wodurch der Wert der OMV nachhaltig gesteigert wird. Das UWRM-System hat seit 2003 in allen Bereichen des Konzerns, einschließlich der Tochtergesellschaften in mehr als 20 Ländern, das Risikobewusstsein und die Kenntnisse über das Risikomanagement deutlich verbessert. Die OMV arbeitet laufend an der Weiterentwicklung des UWRM-Prozesses gemäß den internen und externen Anforderungen.
- Ein funktionsübergreifender Ausschuss bestehend aus Mitgliedern des Senior Managements und unter der Leitung des CFO – das Risk Committee – stellt sicher, dass wesentliche Risiken innerhalb des Konzerns im Rahmen des UWRM-Prozesses effektiv erfasst und gesteuert werden.
- Der Prozess wird durch ein konzernweites IT-System unterstützt, in dem sämtliche festgelegten Prozessschritte dokumentiert werden: Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikosteuerung, Berichterstattung und Monitoring führen zur kontinuierlichen Überwachung von Änderungen des Risikoprofils. Die Auswirkungen der durch einen Bottom-up-Prozess ermittelten Konzernrisiken werden mithilfe einer Monte-Carlo-Simulation bewertet und den Planungsdaten gegenübergestellt. Diese Herangehensweise wird vom Senior Management in einem Top-down-Prozess unter Einbeziehung der mit der Strategie verbundenen Risiken ergänzt. Auch nicht voll konsolidierte Gesellschaften sind in diesem Prozess inkludiert. Zweimal im Jahr werden die Ergebnisse dieses Prozesses zusammengeführt und dem Vorstand sowie dem Audit Committee präsentiert. In Übereinstimmung mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex wird die Funktionsfähigkeit des UWRM jährlich durch den Wirtschaftsprüfer evaluiert. Folgende nicht finanzielle und finanzielle Schlüsselrisiken wurden in Bezug auf die Erreichung des Mittelfristplans der OMV ermittelt:
- ▸ Finanzielle Risiken wie Marktpreisrisiken und Währungsrisiken
- ▸ Operative Risiken inklusive aller mit Anlagen verbundenen Risiken, Produktionsrisiken, Projektrisiken, Personalrisiken, IT-Risiken, HSSE- und regulatorischer bzw. Compliance-Risiken
- ▸ Strategische Risiken, die zum Beispiel durch den Klimawandel oder den technologischen Fortschritt entstehen, aber auch Reputationsrisiken und politische Risiken wie Sanktionen beinhalten
Management der finanziellen Risiken
- Marktpreis- und andere finanzielle Risiken, einschließlich der Marktpreisrisiken durch EU-Emissionsberechtigungen, entstehen durch die Volatilität von Rohstoffpreisen, Wechselkursen und Zinssätzen. Kreditrisiken, die durch die Unfähigkeit einer Geschäftspartnerin oder eines Geschäftspartners entstehen können, einer Zahlungs- oder Lieferverpflichtung nachzukommen, zählen ebenfalls zu den wesentlichen Risiken. Als Öl-, Gas- und Petrochemieunternehmen ist die OMV den Preisschwankungen der entsprechenden Rohstoffe in signifikantem Maße ausgesetzt. Auf der Währungsseite hat der Konzern wesentliche Risikopositionen in USD, RON, NOK, NZD, SEK und RUB. Aus dem Verkauf von Rohöl resultiert eine Netto-USD-Long-Position in der OMV. Die vergleichsweise weniger signifikanten Short-Positionen in RON, NOK, NZD, SEK und RUB entstehen aus Kosten in lokalen Währungen in den jeweiligen Ländern.
Management von Marktpreisrisiken, Währungsrisiken und Risiken im Zusammenhang mit EU-Emissionsberechtigungen
- Die Analyse und das Management finanzieller Risiken, die aus Fremdwährungen, Zinssätzen, Rohstoffpreisen, EU-Emissionsberechtigungen, Kontrahentinnen bzw. Kontrahenten, Liquidität und versicherbaren Risiken resultieren, werden zentral konsolidiert. Marktpreisrisiken werden konzernweit betrachtet und ihre möglichen Cashflow-Auswirkungen werden mittels eines Risikomodells analysiert, das Portfolioeffekte berücksichtigt. Die Auswirkungen der finanziellen Risiken (in erster Linie bezüglich Rohstoffpreisen und Währungen) auf Cashflow und Liquidität des Konzerns werden quartalsweise im Risk Committee präsentiert. Dieser Ausschuss unter der Leitung des CFO setzt sich aus den Mitgliedern des Senior Managements der Geschäftsbereiche und Konzernfunktionen zusammen.
- In Bezug auf Marktpreisrisiken und Währungsrisiken entscheidet der Vorstand bei Bedarf über Hedging-Strategien zur Reduzierung dieser Risiken. Die OMV setzt Finanzinstrumente zu Sicherungszwecken ein, um die Konzernliquidität gegen den potenziell negativen Einfluss fallender Öl- und Gaspreise im Upstream-Geschäft abzusichern.
- Im Downstream-Geschäft ist die OMV insbesondere volatilen Raffinerie- und Petrochemiemargen und Erdgaspreisen sowie Preisrisiken bei Lagerbeständen ausgesetzt. Entsprechende Optimierungs- und Hedging-Aktivitäten werden durchgeführt, um diese Risiken zu reduzieren. Hierunter fallen insbesondere Margen-Hedges sowie Lagerbestands-Hedges. Die Einrichtung eines Governance-Systems zur Steuerung von Optimierungs-, Handels- und Hedging-Risiken definiert klare Mandate einschließlich Risikoschwellen für solche Aktivitäten. Weiters werden Emissionszertifikate gehandelt, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Dabei streben wir eine ausgeglichene Position an Emissionszertifikaten durch den Verkauf im Falle eines Überhangs bzw. den Zukauf im Falle einer Unterdeckung an.
Zinsrisikomanagement
- Zur Ausbalancierung des Zinsportfolios des Konzerns können im Rahmen definierter Regelungen Kredite von fixer auf variable Zinsbindung und vice versa umgestellt werden. Weiters analysiert die OMV regelmäßig den Einfluss von Zinsänderungen auf das Zinsergebnis aus variabel verzinsten Geldanlagen und -aufnahmen. Derzeit werden Effekte aus dem Zinsänderungsrisiko nicht als substanzielles Risiko eingestuft.
Kreditrisikomanagement
- Das Kreditrisiko wesentlicher Kontrahentinnen und Kontrahenten wird auf Konzern- und Geschäftsbereichsebene bewertet und mittels definierter Limits für Banken, Geschäftspartnerinnen bzw. -partner und Sicherheitengeberinnen bzw. -geber überwacht und gesteuert. Die Abläufe sind durch Richtlinien auf Ebene des OMV Konzerns und der OMV Petrom geregelt. Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Unsicherheit infolge der Covid-19-Pandemie legen wir besonderes Augenmerk auf Frühwarnsignale, wie beispielsweise Änderungen im Zahlungsverhalten.
Operative Risiken
- Die OMV ist durch ihre Geschäftstätigkeit verschiedenen Risiken in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (Health, Safety, Security, and Environment; HSSE) ausgesetzt. Dazu zählen die möglichen Auswirkungen von Naturkatastrophen sowie von Vorfällen im Bereich der Prozesssicherheit und der Sicherheit von Personen. Weitere operative Risiken gehen mit der Durchführung von Investitionsprojekten und der Nichteinhaltung von gesetzlichen oder regulatorischen Bestimmungen einher. Sämtliche operativen Risiken werden nach dem definierten Risikomanagementverfahren des Konzerns identifiziert, analysiert, überwacht und gemindert.
- Die bewerteten Risiken werden auf allen Unternehmensebenen unter Anwendung der definierten Risikorichtlinien und mit klar zugeordneten Verantwortlichkeiten gesteuert und gemindert. Die Schlüsselrisiken, wie beispielsweise Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz, Recht und Compliance, Personalmanagement sowie Nachhaltigkeit, werden zentral durch definierte Konzernrichtlinien geregelt, um sicherzustellen, dass Planungsziele erreicht werden können.
- Die OMV konzentriert sich insbesondere auf fünf Schwerpunktbereiche der Nachhaltigkeitsstrategie: Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (HSSE); CO2-Effizienz; Innovation; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Geschäftsgrundsätze und soziale Verantwortung. Die Vorstandsmitglieder der OMV diskutieren regelmäßig (zumindest vierteljährlich) über aktuelle und bevorstehende Richtlinien und Vorschriften zu folgenden Themen: Umwelt, Klima und Energie, diesbezügliche Entwicklungen in den Kraftstoff- und Gasmärkten, finanzielle Auswirkungen von CO2-Emissionshandelspflichten, Status von Innovationsprojekten und Fortschritt in Bezug auf die Nachhaltigkeitsziele. Die OMV legt einen starken Fokus auf die potenzielle Vulnerabilität des Unternehmens durch den Klimawandel (z.B. Wasserknappheit, Dürreperioden, Überschwemmungen und Erdrutsche), die Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt und die Maßnahmen zur Gewährleistung eines erfolgreichen Wandels hin zu einer CO2-armen Umwelt (z.B. Reduzierung der CO2-Emissionen und Einhaltung neuer regulatorischer Anforderungen).
Da die OMV bei ihren Aktivitäten auf IT-Systeme angewiesen ist, kann es zu Beeinträchtigungen aufgrund von größeren Cyberattacken kommen. Zum Schutz von Daten und Cyber-Assets, die Daten speichern und verarbeiten, werden daher konzernweit entsprechende Sicherheitskontrollen implementiert. IT-Risiken werden laufend bewertet und überwacht sowie mithilfe von geeigneten IT- und Sicherheitsprogrammen im gesamten Konzern aktiv gesteuert.
Strategische Risiken
- Zur Identifizierung strategischer Risiken, die potenziell langfristige Auswirkungen auf die Unternehmensziele haben könnten, beobachtet die OMV laufend ihr internes und externes Umfeld.
- Die OMV ist unter anderem in Ländern tätig, die derzeit Schauplätze politischer Instabilität sind, wie etwa im Jemen, in Libyen, Kasachstan, Brasilien, Russland und Tunesien, bzw. verfügt über Vermögenswerte in diesen Ländern. Unterbrechungen bzw. Rückgänge in der Produktion oder höhere Steuersätze, die Begrenzung von Eigentum ausländischer Investorinnen und Investoren bis hin zur Enteignung könnten die Folge möglicher politischer Veränderungen sein. Die OMV verfügt jedoch über umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse hinsichtlich des politischen Umfelds in Schwellenländern. Die politischen Entwicklungen werden für alle Märkte, in denen der Konzern tätig ist, kontinuierlich beobachtet und spezifische Länderrisiken vor dem Eintritt in neue Länder überprüft.
- Die OMV analysiert das Risiko potenzieller US- oder EU-Sanktionen und deren Auswirkungen auf geplante oder bestehende Aktivitäten, mit dem Ziel, alle geltenden Sanktionen vollumfänglich einzuhalten. Insbesondere Risiken aufgrund politischer und regulatorischer Entwicklungen innerhalb und außerhalb Europas mit potenziell ungünstigen Auswirkungen auf das Nord-Stream-2-Projekt und die Aktivitäten der OMV in Russland werden regelmäßig bewertet und überwacht.
Neben dem Marktpreisrisiko im Zusammenhang mit EU-Emissionsberechtigungen bewertet die OMV laufend die Exposition des Konzerns gegenüber Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Dazu zählen die potenziellen Auswirkungen von plötzlichen oder anhaltenden Ereignissen wie etwa häufigere extreme Wetterereignisse, aber auch systemische Änderungen unseres Geschäftsmodells aufgrund veränderter rechtlicher Rahmenbedingungen oder die Substitution von OMV Produkten durch verändertes Konsumverhalten. Die OMV betrachtet den Klimawandel als zentrale globale Herausforderung. Bei der Entwicklung unserer Geschäftsstrategie berücksichtigen wir deshalb klimarelevante Risiken und Chancen. Maßnahmen, die wir zur Steuerung oder Minderung solcher Risiken ergreifen, werden in den entsprechenden Abschnitten dieses Berichts, insbesondere in den Abschnitten Nachhaltigkeit und Strategie, näher erläutert.
Im Personalmanagement gibt es eine gezielte Nachfolge- und Entwicklungsplanung, um geeignete Führungskräfte für weitere Wachstumsschritte zu entwickeln und damit Personalrisiken zu mindern.
- Weitere Einzelheiten zum Risikomanagement und zur Verwendung von Finanzinstrumenten finden Sie in der Anhangangabe 28.
- Weitere Einzelheiten zu den mit dem Klimawandel verbundenen Risiken und deren Management finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht der OMV.
- Weitere Einzelheiten zu Risiken in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Umwelt finden Sie im Kapitel Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (HSSE) des Konzernlageberichts.
Weitere Informationen
Informationen gemäß § 243 a Unternehmensgesetzbuch (UGB)
- 1. Das Grundkapital beträgt EUR 327.272.727 und ist in 327.272.727 auf Inhaber lautende Stückaktien zerlegt. Es gibt keine unterschiedlichen Aktiengattungen.
- 2. Zwischen den Kernaktionären Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) und Mubadala Petroleum and Petrochemicals Holding Company L.L.C (MPPH) besteht ein Syndikatsvertrag, der ein gemeinsames Verhalten sowie Übertragungsbeschränkungen bezüglich der gehaltenen Aktien vorsieht.
- 3. ÖBAG hält 31,5% und MPPH hält 24,9% des Grundkapitals.
- 4. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
- 5. Arbeitnehmer, die Aktien halten, üben bei der Hauptversammlung ihr Stimmrecht unmittelbar aus.
- 6. Der Vorstand der Gesellschaft muss aus zwei bis sechs Mitgliedern bestehen. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft muss aus mindestens sechs von der Hauptversammlung gewählten und den gemäß § 110 Abs. 1 Arbeitsverfassungsgesetz entsandten Mitgliedern bestehen. Die Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern gemäß § 87 Abs. 8 Aktiengesetz (AktG) bedarf der einfachen Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen. Für Kapitalerhöhungen gemäß § 149 AktG und Satzungsänderungen (ausgenommen Änderungen des Unternehmensgegenstands) genügt die einfache Stimmen- und Kapitalmehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals.
- 7.
- 7.a) Da das von der Hauptversammlung am 14. Mai 2014 geschaffene genehmigte Kapital am 14. Mai 2019 auslief, beschloss die Hauptversammlung am 29. September 2020 ein neues genehmigtes Kapital. Die Hauptversammlung ermächtigte den Vorstand bis einschließlich 29. September 2025 das Grundkapital der OMV mit Zustimmung des Aufsichtsrats – auf einmal oder in mehreren Tranchen – um insgesamt höchstens EUR 32.727.272 durch Ausgabe von bis zu 32.727.272 neuen, auf Inhaber lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlage zu erhöhen. Die Kapitalerhöhung kann auch im Wege eines mittelbaren Bezugsangebots nach Übernahme durch ein oder mehrere Kreditinstitute gemäß § 153 Abs. 6 Aktiengesetz durchgeführt werden. Der Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen können durch den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festgesetzt werden. Der Vorstand wurde auch ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen, wenn die Kapitalerhöhung
- (i) dem Ausgleich von Spitzenbeträgen oder
- (ii) der Bedienung von Aktienübertragungsprogrammen, insbesondere Long-Term Incentive Plänen, Equity Deferrals oder sonstigen Beteiligungsprogrammen für Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands / der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens) sowie sonstigen Mitarbeiterbeteiligungsmodellen dient.
Zudem wurde der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die sich durch die Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben.
- 8. Die OMV hat unbefristete Hybridschuldverschreibungen im Ausmaß von EUR 3.250 Mio begeben, die gegenüber allen sonstigen Gläubigern nachrangig sind. Die Nettoerlöse aus den Hybridschuldverschreibungen in der Höhe von EUR 3.228 Mio werden gemäß IFRS zur Gänze als Eigenkapital klassifiziert, da die Rück- sowie Zinszahlungen im alleinigen Ermessen der OMV liegen.
Am 7. Dezember 2015 begab die OMV Hybridschuldverschreibungen im Gesamtvolumen von EUR 1.500 Mio in zwei Tranchen von je EUR 750 Mio mit folgender Verzinsung:
- (i) Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 1 werden bis zum 9. Dezember 2021 (ausschließlich), dem erstmöglichen Kündigungstag von Tranche 1, mit einem jährlichen festen Zinssatz von 5,250% verzinst. Von 9. Dezember 2021 (einschließlich) bis 9. Dezember 2025 (ausschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Reset-Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres-Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge entspricht. Ab dem 9. Dezember 2025 (einschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Zinssatz, der dem dann geltenden 5-Jahres-Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht, verzinst.
- (ii) Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 2 werden bis zum 9. Dezember 2025 (ausschließlich), dem erstmöglichen Kündigungstag von Tranche 2, mit einem jährlichen festen Zinssatz von 6,250% verzinst. Ab 9. Dezember 2025 (einschließlich) wird die Tranche 2 mit einem jährlichen Zinssatz, der dem dann geltenden 5-Jahres-Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht, verzinst.
Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 9. Dezember eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich OMV nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere wenn die Hauptversammlung der OMV beschließt, eine Dividende auf die OMV Aktien zu leisten.
Am 19. Juni 2018 begab die OMV Hybridschuldverschreibungen im Gesamtvolumen von EUR 500 Mio. Die Hybridschuldverschreibungen werden bis zum 19. Juni 2024 (ausschließlich) mit einem jährlichen festen Zinssatz von 2,875% verzinst. Von 19. Juni 2024 (einschließlich) bis 19. Juni 2028 (ausschließlich) werden die Hybridschuldverschreibungen mit einem jährlichen Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres-Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge entspricht. Ab dem 19. Juni 2028 (einschließlich) werden die Hybridschuldverschreibungen mit einem jährlichen Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres-Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht. Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 19. Juni eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich die OMV nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere, wenn die Hauptversammlung der OMV beschließt, eine Dividende auf die OMV Aktien zu leisten.
Am 1. September 2020 begab die OMV Hybridschuldverschreibungen im Gesamt-volumen von EUR 1.250 Mio in zwei Tranchen (Tranche 1: EUR 750 Mio; Tranche 2: EUR 500 Mio) mit folgender Verzinsung:
- (iii) Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 1 werden bis zum 1. September 2026 (ausschließ-lich), dem ersten Resetterminvon Tranche 1, mit einem jährlichen festen Zinssatz von 2,500% verzinst. Von 1. September 2026 (einschließlich) bis 1. September 2030 (ausschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Reset-Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge entspricht. Ab dem 1. September 2030 (einschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährli-chen Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunk-ten entspricht.
- (iv) Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 2 werden bis zum 1. September 2029 (ausschließ-lich), dem ersten Resetterminvon Tranche 2, mit einem jährlichen festen Zinssatz von 2,875% verzinst. Von 1. September 2029 (einschließlich) bis 1. September 2030 (ausschließlich) wird die Tranche 2 mit einem jährlichen Reset-Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge entspricht. Ab dem 1. September 2030 (einschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht.
Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 1. September eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich OMV nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlun-gen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere, wenn die Hauptversammlung der OMV beschließt eine Dividende auf die OMV Aktien zu leisten.
Die zum 31. Dezember 2020 ausstehenden Hybridschuldverschreibungen haben keinen Endfälligkeitstag und können seitens der OMV unter bestimmten Bedingungen gekündigt werden. Die OMV hat insbesondere das Recht, die Hybridschuldverschreibungen zu bestimmten Stichtagen zurückzuzahlen. Bei Rückzahlung werden sämtliche ausständige Zinsen zur Zahlung fällig. Im Fall eines Kontrollwechsels, zum Beispiel, hat die OMV die Möglichkeit, die Hybridschuldverschreibungen vorzeitig zurückzuzahlen, anderenfalls tritt gemäß Anleihebedingungen eine Erhöhung der Verzinsung ein.
- 9. Die wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist, und von OMV begebene Anleihen beinhalten übliche Standardklauseln für den Fall eines Kontrollwechsels.
- 10. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.
- 11. Die wichtigsten Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sind: Die Governance für das interne Kontrollsystem wird in einer internen Konzernrichtlinie (Richtlinie internes Kontrollsystem und ihre Anhänge) festgelegt. Corporate Internal Audit überwacht die Einhaltung dieser Grundsätze und Anforderungen durch regelmäßige Prüfungen, basierend entweder auf dem vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats genehmigten Jahresprüfungsplan oder in Form von Ad-hoc-Prüfungen. Die Ergebnisse der durchgeführten Prüfungen werden dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats präsentiert. Für die Überwachung der wesentlichen „End-to-End“-Prozesse (z. B. Purchase-to-Pay, Order-to-Cash) werden konzernweit gültige Mindestanforderungen definiert. Diese werden nach einem festgelegten Zeitplan hinsichtlich Umsetzung und Effektivität überprüft. Die Festlegung von konzerneinheitlichen Regelungen für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Zwischenabschlüssen durch das Konzern-IFRS Accounting-Manual wird ebenfalls in einer internen Konzernrichtlinie geregelt. Der Konzern verfügt über ein umfassendes Risikomanagementsystem. Der Rechnungslegungsprozess wurde hinsichtlich wesentlicher Teilprozesse analysiert. Zusätzlich beurteilen die Abschlussprüfer regelmäßig die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems. Die Ergebnisse werden dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berichtet.
- 12. Gemäß § 267a Abs. 6 UGB wird ein gesonderter konsolidierter nichtfinanzieller Bericht erstellt.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
- Weitere Informationen dazu finden Sie in der Anhangangabe 37 im Konzernabschluss.
- Wien, am 10. März 2021
- Der Vorstand
- Rainer Seele e.h.
- Vorstandsvorsitzender
und Generaldirektor
| - Johann Pleininger e.h.
- Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
- und Chief Upstream Operations Officer
|
- Reinhard Florey e.h.
- Finanzvorstand
- Elena Skvortsova e.h.
- Chief Commercial Officer
| - Thomas Gangl e.h.
- Chief Downstream Operations Officer
|
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Konzernabschluss
Prüfungsurteil
- Wir haben den Konzernabschluss der
OMV Aktiengesellschaft, Wien,
- und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang ausgenommen "Ergänzende Informationen zu Öl- und Gasreserven (ungeprüft)", geprüft.
- Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen An-forderungen des § 245a UGB.
Grundlage für das Prüfungsurteil
- Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind
vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
- Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
- Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
- 1. Kaufpreisallokation der Akquisition zusätzlicher Anteile an Borealis AG
- 2. Werthaltigkeit von Firmenwerten, Sachanlagen und at-equity bewerteten Beteiligungen
- 3. Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte für Exploration und Evaluierung
- 4. Schätzung von Öl- und Gasreserven
- 5. Bewertung der Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen
Besonders wichtiger Prüfungssachverhalt
Kaufpreisallokation der Akquisition von zusätzlichen Anteilen an Borealis AG
- Am 29. Oktober 2020 hat OMV zusätzliche Anteile an Borealis AG im Ausmaß von 39% von Mubadala Investment Company erworben und damit die Beteiligung an Borealis AG auf 75% erhöht.
- Ausgehend vom vereinbarten Kaufpreis von USD 4,68 Mrd. belief sich der Auszahlungsbetrag für die OMV nach Berücksichtigung der Anpassungen (Dividenden, Währungseffekte, erworbene Barmittel der Borealis) auf EUR 3,87 Mrd.
- Die bisher gehaltenen 36%-Anteile wurden at-equity bewertet. Der Erwerb der zusätzlichen Anteile ist gemäß IFRS 3 als sukzessiver Unternehmenszusammenschluss zu beurteilen: der Erwerber hat seinen zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltenen Eigenkapitalanteil zu dem zum Erwerbszeitpunkt geltenden beizulegenden Zeitwert neu zu bewerten sowie im Rahmen der Kaufpreisallokation die neu erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden mit den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt anzusetzen. Gemeinsam mit dem bisherigen Anteil wird ab dem Erwerbszeitpunkt das erworbene Vermögen per Vollkonsolidierung in den OMV Konzernabschluss einbezogen.
- Die Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden ist komplex und erfordert erhebliche Einschätzungen des Managements bei der Anwendung von Prognosen und Annahmen. Das Hauptrisiko liegt in der Schätzung der beizulegenden Zeitwerte der durch die Akquisition übernommenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden sowie der latenten Steuern im Rahmen der Kaufpreisallokation.
- Den Ermessensspielraum beim Bewerten dieser Vermögenswerte und Verpflichtungen erachten wir als erhebliches Risiko von wesentlichen falschen Darstellungen der beizulegenden Zeitwerte.
- Das Management hat die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verpflichtungen gemäß IAS 28 und IFRS 3 mit internen Experten durchgeführt.
- Die Angaben der OMV zur Akquisition der zusätzlichen Anteile an der Borealis AG sind in Anhangangabe 3 (Änderungen in der Konzernstruktur) sowie Anhangangabe 35 (Nahestehende Unternehmen und Personen) enthalten.
Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Abschlussprüfung adressiert haben
- Wir haben die vom Management vorgenommene Kaufpreisallokation beurteilt. Unsere Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:
- ▸ Lesen des Kaufvertrags, um ein Verständnis über die wesentlichen Bedingungen und Konditionen zu gewinnen und um die Angemessenheit der Bilanzierung zu beurteilen;
- ▸ Beurteilen der Fremdüblichkeit des Erwerbs von einem nahestehenden Unternehmen;
- ▸ Beurteilen der Kompetenz der OMV-internen Spezialisten sowie deren Objektivität und Unabhängigkeit, um zu beurteilen, ob diese entsprechend qualifiziert sind, die Bewertung durchzuführen;
- ▸ Einbeziehen unserer internen Bewertungsspezialisten zur Prüfung der Kaufpreisallokation und der verwendeten Abzinsungssätze;
- ▸ Beurteilen des Bewertungsmodelles, der Cash Flow Prognosen, Kostenansätze und der wesentlichen Annahmen, welche in der Berechnung des beizulegenden Zeitwerts der Vermögenswerte und Verpflichtungen verwendet wurden;
- ▸ Überprüfung der rechnerischen Richtigkeit des Bewertungsmodelles; und
- ▸ Beurteilen der Angemessenheit der Anhangangaben.
Besonders wichtiger Prüfungssachverhalt
Werthaltigkeit von Firmenwerten, Sachanlagen und at-equity bewerteten Beteiligungen
- Zum 31. Dezember 2020 betrug der Buchwert der Firmenwerte EUR 531 Mio, des Sachanlagevermögens EUR 19.203 Mio (nach außerplanmäßigen Abschreibungen von EUR 683 Mio im Wesentlichen für Öl- und Gasvermögenswerte) und der at-equity bewerteten Beteiligungen EUR 8.321 Mio.
- Gemäß IFRS ist eine Gesellschaft verpflichtet zu überprüfen, ob Anzeichen für eine Wertminderung oder für eine Wertaufholung von vorangegangenen Wertminderungen bestehen und falls sie bestehen, einen Wertminderungstest durchzuführen. Für Firmenwerte gilt eine jährliche Überprüfungspflicht. Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten, Sachanlagen und at-equity bewerteten Beteiligungen erfordert Ermessensentscheidungen, ob Wertminderungsbedarf für einen Vermögenswert besteht und wie hoch ein solcher ist.
- Das wesentliche Risiko liegt in der vom Management vorgenommenen Schätzung zukünftiger Zahlungsströme und Diskontierungssätze, welche dazu dienen, die Werthaltigkeit zu bestimmen. Für zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen ein Firmenwert zugeordnet ist, ergab der jährlich vom Management durchzuführende Wertminderungstest keinen Wertminderungsbedarf.
- Für das Sachanlagevermögen wurden vom Management im Downstream-Segment keine Wertminderungsanzeichen identifiziert. Im Upstream-Segment wurde aufgrund der gesunkenen Öl- und Gaspreise Wertminderungstests für Öl- und Gasvermögenswerte durchgeführt. Diese zukünftigen Zahlungsströme für Öl- und Gasvermögenswerte werden vor allem durch die Annahmen zur Öl- und Gaspreisentwicklung und zu den Produktionsvolumen beeinflusst. Für eine der at-equity bewerteten Beteiligungen wurden Wertminderungsanzeichen identifiziert. Der vom Management durchgeführte Wertminderungstest ergab keinen Wertminderungsbedarf.
- Die Angaben der OMV zu Firmenwerten, Sachanlagen, at-equity bewerteten Beteiligungen und der damit verbundenen Werthaltigkeitsprüfung sind in Anhangangabe 2 (Bilanzierungsgrundsätze, Ermessensentscheidungen und Schätzungen), Anhangangabe 7 (Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen), Anhangangabe 14 (Immaterielle Vermögenswerte), Anhangangabe 15 (Sachanlagen) und Anhangangabe 16 (At-equity bewertete Beteiligungen) enthalten.
Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Abschlussprüfung adressiert haben
- Wir haben die Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten, Sachanlagen und at-equity bewerteten Beteiligungen durch das Management dahingehend geprüft, ob und wie das Management einen etwaigen Wertminderungs- oder aufholungsbedarf ermittelt. Wo ein Wertminderungstest notwendig war, haben wir die Annahmen des Managements beurteilt. Unsere Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:
- ▸ Beurteilen der Konzeption und Wirksamkeit der Kontrollen im Bewertungsprozess;
- ▸ Prüfen und beurteilen der Einschätzung von Wertminderungsanzeichen durch das Management;
- ▸ Beurteilung der Bestimmung von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten;
- ▸ Abstimmen der in den Cash Flow Modellen enthaltenen Annahmen mit genehmigten Budgets und Geschäftsplänen;
- ▸ Abstimmen der Produktionspläne mit den Öl- und Gasreserven und der zukünftigen kurz- und langfristigen Öl- und Gaspreisannahmen mit Prognosen von Analysten und anderen internationalen Unternehmen der Öl- und Gasindustrie;
- ▸ Beurteilen wie die langfristigen Öl- und Gaspreisannahmen die möglichen Auswirkungen des Klimawandels und der Energiewende berücksichtigen;
- ▸ Beurteilen der Berücksichtigung der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in den Cash Flow Modellen;
- ▸ Überprüfung der rechnerischen Richtigkeit der Cash Flow Modelle;
- ▸ Vergleichen der Cash Flow Prognosen mit externen Marktdaten oder anderen zur Verfügung stehenden externen Quellen;
- ▸ Einbeziehen unserer Bewertungsspezialisten zur Analyse der Diskontierungssätze, Wechselkurse und Wachstumsraten sowie zur Beurteilung der Bewertungsmodelle;
- ▸ Beurteilen der Treffsicherheit von Budgets und Prognosen des Managements durch Vergleich zur aktuellen Performance und zu Vorjahreswerten;
- ▸ Beurteilen der vom Management durchgeführten Sensitivitätsanalysen für in den Cash Flow Modellen getroffene wesentliche Annahmen sowie Durchführen von zusätzlichen eigenen Sensitivitätsanalysen zur Beurteilung der Auswirkung von möglichen Änderungen der Annahmen auf die Werthaltigkeit; und
- ▸ Beurteilen der Angemessenheit der Anhangangaben.
Besonders wichtiger Prüfungssachverhalt
- Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte für Exploration und Evaluierung (E&E)
- Der Buchwert der immateriellen E&E Vermögenswerte betrug EUR 1.260 Mio. zum 31. Dezember 2020, nach einer außerplanmäßigen Abschreibung von EUR 779 Mio. in 2020.
- Gemäß IFRS 6, Exploration und Evaluierung von Bodenschätzen, sind Vermögenswerte aus Exploration und Evaluierung auf Wertminderung zu überprüfen, wenn Tatsachen und Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert eines Vermögenswertes für Exploration und Evaluierung seinen erzielbaren Betrag übersteigt.
- Die Beurteilung des Buchwertes erfordert Ermessensentscheidungen und Schätzungen durch das Management, ob zum Jahresende ein Wertminderungsbedarf besteht und wie hoch ein solcher ist.
- Das wesentliche Risiko liegt in der Beurteilung der Absicht des Managements mit den Arbeiten an Erkundungsbohrungen und Lizenzen fortzufahren, der Wahrscheinlichkeit einer Lizenzverlängerung und dem bisherigen Erfolg von Bohrungen und geologischen Analysen.
- Die Angaben der OMV zu immateriellen E&E Vermögenswerten für Exploration und Evaluierung und der damit verbundenen Werthaltigkeitsprüfung sind in Anhangangabe 2 (Bilanzierungsgrundsätze, Ermessensentscheidungen und Schätzungen), Anhangangabe 7 (Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen) und Anhangangabe 14 (Immaterielle Vermögenswerte) enthalten.
Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Abschlussprüfung adressiert haben
- Wir haben die Beurteilung des Buchwertes der immateriellen E&E Vermögenswerte durch das Management unter Bezug auf die Kriterien des IFRS 6 und der Rechnungslegungsgrundsätze des Konzerns untersucht. Unsere Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:
- ▸ Untersuchen der Absicht des Managements zur Fortführung von Explorations- und Evaluierungstätigkeiten in relevanten Explorationsgebieten mittels Durchsicht von Budgets und Gesprächen mit dem Senior Management über die Absichten und Strategien des Konzerns;
- ▸ Durchsehen der Vorstandssitzungsprotokolle auf negative Hinweise, welche auf erfolglose Projekte schließen lassen könnten;
- ▸ Befragen des Managements über den Status der wesentlichen Explorationsprojekte;
- ▸ Beurteilen ob der Konzern in der Lage ist, geplante Explorations- und Evaluierungsaktivitäten zu finanzieren;
- ▸ Identifizieren von Öl- und Gasfeldern, bei welchen die Explorationsrechte des Konzerns entweder abgelaufen oder nahe dem Ablaufdatum sind und Beurteilen der Einschätzung des Managements hinsichtlich etwaiger Risiken im Zusammenhang mit der Verlängerung der Lizenzen;
- ▸ Beurteilen der vom Management getroffenen Annahmen, wenn ein E&E Vermögenswert außerplanmäßig abgeschrieben wurde und Überprüfung der Bewertung; und
- ▸ Beurteilen der Angemessenheit der Anhangangaben .
Besonders wichtiger Prüfungssachverhalt
- Schätzung von Öl- und Gasreserven
- Öl- und Gasreserven sind ein Indikator für das zukünftige Leistungsvermögen des Konzerns. Sie sind für den Konzernabschluss relevant, da sie als Basis
- ▸ für Produktionspläne in der Schätzung zukünftiger Zahlungsströme
- ▸ für Abschreibungen und
- ▸ für die Bewertung des finanziellen Vermögenswertes in Höhe von EUR 688 Mio. im Zusammenhang mit der Neufeststellung von Reserven aus der Akquisition eines Anteils am Juschno Russkoje Feld im Jahr 2017 dienen.
- Die Bewertung von Öl- und Gasreserven erfordert Ermessensentscheidungen und Einschätzungen durch das Management und Techniker aufgrund der technischen Unsicherheiten beim Beurteilen der Mengen.
- Das wesentliche Risiko liegt in der Auswirkung der Öl- und Gasreserven auf den Konzernabschluss im Rahmen von Wertminderungstests, Abschreibungen, der Bewertung der Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen und der Bewertung des finanziellen Vermögenswertes im Zusammenhang mit der Neufeststellung von Reserven.
- Die Angaben der OMV zu Öl- und Gasreserven und den damit verbundenen Wertminderungstests sind in Anhangangabe 2 (Bilanzierungsgrundsätze, Ermessenentscheidungen und Schätzungen), Anhangangabe 7 (Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen), Anhangangabe 18 (Finanzielle Vermögenswerte) und Anhangangabe 23 (Rückstellungen) enthalten.
Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Abschlussprüfung adressiert haben
- Unsere Prüfungstätigkeiten konzentrierten sich auf den Schätzprozess von Öl- und Gasreserven durch das Management. Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:
- ▸ Nachvollziehen und Verstehen des Prozesses und der Kontrollen im Zusammenhang mit der Schätzung von Öl- und Gasreserven;
- ▸ Testen von Kontrollen im Überprüfungsprozess für Öl- und Gasreserven;
- ▸ Analyse des internen Zertifizierungsprozesses für technische und kaufmännische Spezialisten, welche für den Schätzprozess von Öl- und Gasreserven verantwortlich sind;
- ▸ Beurteilen der Kompetenz von internen und externen Spezialisten sowie der Objektivität und Unabhängigkeit von externen Spezialisten, ob diese entsprechend qualifiziert sind, die Schätzung der Öl- und Gasreserven durchzuführen;
- ▸ Analysieren der letzten Berichte von DeGolyer and MacNaughton (D&M) über deren im Jahr 2020 durchgeführte Überprüfung der Öl- und Gasreserven des Konzerns in Russland und Malaysien sowie Analyse des Berichtes eines weiteren unabhängigen externen Experten in einem Fall;
- ▸ Überprüfen ob wesentliche Zu- oder Abgänge bei den Öl- und Gasreserven in der Periode, in der neue Informationen verfügbar waren, erfasst wurden und ob diese in Einklang mit den Richtlinien des Konzerns für Reserven und Ressourcen stehen;
- ▸ Überprüfen ob die aktualisierten Schätzungen der Öl- und Gasreserven in der Beurteilung von Wertminderungen, der Berechnung der Abschreibung und der Bewertung des finanziellen Vermögenswertes im Zusammenhang mit der Neufeststellung von Reserven entsprechend berücksichtigt wurden; und
- ▸ Beurteilen der Angemessenheit der Anhangangaben
Besonders wichtiger Prüfungssachverhalt
- Bewertung der Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen
- Die Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen betrug zum 31. Dezember 2020 EUR 3.999 Mio.
- Im Zusammenhang mit den Kernaktivitäten des Konzerns entstehen regelmäßig Verpflichtungen zum Abbruch bzw. Rückbau von Anlagen sowie zur Bodensanierung.
- Das wesentliche Risiko liegt in der Schätzung des Managements von zukünftigen Kosten, Diskontierungssätzen und Inflationsraten, welche in die Berechnung der Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen einfließen.
- Die Angaben der OMV zur Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen sind in Anhangangabe 2 (Bilanzierungsgrundsätze, Ermessensentscheidungen und Schätzungen) und in Anhangangabe 23 (Rückstellungen) enthalten.
Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Abschlussprüfung adressiert haben
- Wir haben die Bewertung der Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen durch das Management beurteilt. Unsere Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:
- ▸ Beurteilen der Konzeption und Wirksamkeit der Kontrollen im Bewertungsprozess für Rekultivierungsverpflichtungen;
- ▸ Vergleichen der aktuellen Kostenschätzungen mit bisher angefallenen Rekultivierungskosten. Wo solche nicht verfügbar waren, haben wir die Kostenschätzungen mit jenen Dritter oder Technikern des Konzerns verglichen;
- ▸ Abstimmen wesentlicher Änderungen in den Kostenschätzungen während des Geschäftsjahres mit entsprechenden Detailunterlagen;
- ▸ Überprüfen ob der Zeitpunkt der Rekultivierung in Einklang mit dem Budget und Geschäftsplan des Konzerns steht;
- ▸ Einbeziehen unserer Bewertungsspezialisten zur Analyse der Diskontierungssätze und Inflationsraten;
- ▸ Prüfen der mathematischen Richtigkeit der Berechnung der Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen; und
- ▸ Beurteilen der Angemessenheit der Anhangangaben.
Sonstige Informationen
- Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht und im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Den „Konsolidierten Corporate-Governance-Bericht“ und den „Konsolidierten Bericht über Zahlungen an staatliche Stellen“ haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerkes erlangt, die übrigen Teile des Geschäftsberichtes und des Jahresfinanzberichtes werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
- Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
- In Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
- Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschluss-prüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführ-ten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss
- Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
- Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
- Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses
- Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
- Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
- Darüber hinaus gilt:
- ▸ Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Konzernabschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
- ▸ Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
- ▸ Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
- ▸ Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
- ▸ Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
- ▸ Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
- Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
- Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
- Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs
sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Konzernlagebericht
- Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
- Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
- Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Urteil
- Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Erklärung
- Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld, wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO
- Wir wurden von der Hauptversammlung am 29. September 2020 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 19. November 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit 2011 Abschlussprüfer.
- Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
- Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
- Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Gerhard Schwartz.
- Wien, am 10. März 2021
Ernst & Young
- Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.
- Mag. Alexander Wlasto e.h.
Wirtschaftsprüfer
- Mag. Gerhard Schwartz e.h.
Wirtschaftsprüfer
KONZERNABSCHLUSS UND KONZERNANHANG
73 — 195
74 — Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020
75 — Konzern-Gesamtergebnisrechnung 2020
76 — Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020
78 — Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 2020
80 — Konzern-Cashflow-Rechnung 2020
Konzernanhang
81 — Grundlagen der Abschlusserstellung und Bilanzierungsgrundsätze
100 — Segmentberichterstattung
104 — Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
114 — Erläuterungen zur Bilanz
149 — Ergänzende Angaben zur Finanzlage
170 — Sonstige Angaben
185 — Ergänzende Informationen zu Öl- und Gasreserven (ungeprüft)
195 — Vorstand
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
In EUR Mio |
| Anhangangabe | 2020 | 2019 |
Umsatzerlöse | 4, 5 | 16.550 | 23.461 |
Sonstige betriebliche Erträge | 6 | 1.877 | 280 |
Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | 6, 16 | 38 | 386 |
Summe Erlöse und sonstige Erträge |
| 18.465 | 24.127 |
Zukäufe (inklusive Bestandsveränderungen) | 17 | –9.598 | –13.608 |
Produktions- und operative Aufwendungen |
| –1.892 | –1.695 |
Produktionsbezogene Steuern |
| –325 | –496 |
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen | 7 | –2.418 | –2.302 |
Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen |
| –1.896 | –1.892 |
Explorationsaufwendungen | 7, 8 | –896 | –229 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | 9 | –389 | –322 |
Operatives Ergebnis |
| 1.050 | 3.582 |
Dividendenerträge | 31 | 19 | 5 |
Zinserträge | 11, 31 | 177 | 169 |
Zinsaufwendungen | 11, 31 | –280 | –304 |
Sonstiges Finanzergebnis | 11, 31 | –91 | 1 |
Finanzerfolg |
| –175 | –129 |
Ergebnis vor Steuern |
| 875 | 3.453 |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 12 | 603 | –1.306 |
Jahresüberschuss |
| 1.478 | 2.147 |
davon den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnen |
| 1.258 | 1.678 |
davon den Hybridkapitalbesitzern zuzurechnen |
| 84 | 75 |
davon nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen |
| 136 | 393 |
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in EUR | 13 | 3,85 | 5,14 |
Verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR | 13 | 3,85 | 5,13 |
|
|
|
|
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 2020
Konzern-Gesamtergebnisrechnung |
In EUR Mio |
| Anhangangabe | 2020 | 2019 |
Jahresüberschuss |
| 1.478 | 2.147 |
|
|
|
|
Währungsumrechnungsdifferenzen |
| –1.234 | 39 |
Saldo Gewinn (+)/Verlust (–) des Jahres vor Ertragsteuern | 21 | –1.233 | 39 |
Umgliederung von Gewinnen (–)/Verlusten (+) in den Jahresüberschuss | 3, 6, 9 | –1 | — — |
Gewinne (+)/Verluste (–) aus der Bewertung von Hedges | 28 | 38 | –45 |
Saldo Gewinn (+)/Verlust (–) des Jahres vor Ertragsteuern |
| 419 | –11 |
Umgliederung von Gewinnen (–)/Verlusten (+) in den Jahresüberschuss |
| –380 | –34 |
Auf at-equity bewertete Beteiligungen entfallender Anteil am sonstigen Ergebnis | 16 | –102 | –1 |
Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert („recycelt“) werden können |
| –1.298 | –7 |
|
|
|
|
Gewinne (+)/ Verluste(–) aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen | 23 | 4 | –90 |
Gewinne (+)/Verluste (–) aus der Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten | 18 | –2 | 1 |
Gewinne (+)/Verluste (–) aus der Bewertung von Hedges, die nachfolgend auf den Buchwert des Grundgeschäftes übertragen werden | 28 | –113 | 95 |
Auf at-equity bewertete Beteiligungen entfallender Anteil am sonstigen Ergebnis | 16 | –6 | –6 |
Summe der Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert („recycelt“) werden |
| –118 | 0 |
|
|
|
|
Ertragsteuern, die auf Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden können, entfallen |
| –10 | 10 |
Ertragsteuern, die auf Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden, entfallen |
| 18 | –7 |
Summe der auf das sonstige Ergebnis entfallenden Ertragsteuern | 21 | 8 | 4 |
|
|
|
|
Sonstiges Ergebnis des Jahres nach Steuern | 21 | –1.407 | –3 |
Gesamtergebnis des Jahres |
| 70 | 2.144 |
davon den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnen |
| –4 | 1.752 |
davon den Hybridkapitalbesitzern zuzurechnen |
| 84 | 75 |
davon nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen |
| –9 | 316 |
|
|
|
|
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020
Vermögen |
In EUR Mio |
| Anhangangabe | 2020 | 2019 |
Immaterielle Vermögenswerte | 14 | 3.443 | 4.163 |
Sachanlagen | 15 | 19.203 | 16.479 |
At-equity bewertete Beteiligungen | 16 | 8.321 | 5.151 |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 18 | 3.447 | 2.414 |
Sonstige Vermögenswerte | 19 | 103 | 56 |
Latente Steuern | 25 | 1.179 | 686 |
Langfristiges Vermögen |
| 35.695 | 28.950 |
Vorräte | 17 | 2.352 | 1.845 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 18 | 3.316 | 3.042 |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 18 | 3.018 | 3.121 |
Forderungen aus laufenden Ertragsteuern |
| 36 | 11 |
Sonstige Vermögenswerte | 19 | 537 | 297 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 26 | 2.854 | 2.931 |
Kurzfristiges Vermögen |
| 12.112 | 11.248 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | 20 | 1.464 | 177 |
Summe Aktiva |
| 49.271 | 40.375 |
|
|
|
|
Eigenkapital und Verbindlichkeiten |
In EUR Mio |
| Anhangangabe | 2020 | 2019 |
Grundkapital |
| 327 | 327 |
Hybridkapital |
| 3.228 | 1.987 |
Rücklagen |
| 10.184 | 10.698 |
Eigenkapital der OMV Anteilseigner |
| 13.739 | 13.012 |
Nicht beherrschende Anteile | 22 | 6.159 | 3.851 |
Summe Eigenkapital | 21 | 19.899 | 16.863 |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 23 | 1.458 | 1.111 |
Anleihen | 24 | 8.019 | 5.262 |
Leasingverbindlichkeiten | 24 | 943 | 934 |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | 24 | 1.280 | 620 |
Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen | 23 | 3.926 | 3.872 |
Sonstige Rückstellungen | 23 | 576 | 572 |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 24 | 454 | 301 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 24 | 135 | 157 |
Latente Steuern | 25 | 1.229 | 1.132 |
Langfristige Verbindlichkeiten |
| 18.020 | 13.961 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 24 | 4.304 | 4.155 |
Anleihen | 24 | 850 | 540 |
Leasingverbindlichkeiten | 24 | 141 | 120 |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | 24 | 703 | 148 |
Ertragsteuerverbindlichkeiten |
| 278 | 332 |
Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen | 23 | 72 | 87 |
Sonstige Rückstellungen | 23 | 304 | 293 |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 24 | 3.095 | 2.818 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 24 | 868 | 903 |
Kurzfristige Verbindlichkeiten |
| 10.616 | 9.395 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten | 20 | 736 | 156 |
Summe Passiva |
| 49.271 | 40.375 |
|
|
|
|
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 2020
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 2020¹ |
|
In EUR Mio |
|
| Grund- kapital | Kapital- rücklage | Hybrid- kapital | Gewinn- rücklage | Währungs- umrechnungs- differenzen
|
|
|
|
|
|
|
|
|
1. Jänner 2020 | 327 | 1.506 | 1.987 | 9.832 | –694 |
|
Jahresüberschuss | — | — | — | 1.341 | — |
|
Sonstiges Ergebnis des Jahres | — | — | — | –3 | –1.091 |
|
Gesamtergebnis des Jahres | — | — | — | 1.338 | –1.091 |
|
Kapitalerhöhung | — | — | 1.241 | — | — |
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Dividendenausschüttung und Hybridkupon | — | — | — | –673 | — |
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Abgang eigener Anteile | — | 3 | — | — | — |
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Anteilsbasierte Vergütungen | — | –3 | — | — | — |
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Erhöhung (+)/Verminderung (–) nicht beherrschender Anteile | — | — | — | 5 | — |
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Umgliederung von Cashflow-Hedges in die Bilanz | — | — | — | — | — |
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31. Dezember 2020 | 327 | 1.506 | 3.228 | 10.502 | –1.785 |
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Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 2019¹ |
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In EUR Mio |
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| Grund- kapital | Kapital- rücklage | Hybrid- kapital | Gewinn- rücklage | Währungs- umrechnungs- differenzen
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1. Jänner 2019 | 327 | 1.511 | 1.987 | 8.830 | –809 |
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Jahresüberschuss | — | — | — | 1.753 | — |
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Sonstiges Ergebnis des Jahres | — | — | — | –79 | 115 |
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Gesamtergebnis des Jahres | — | — | — | 1.674 | 115 |
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Dividendenausschüttung und Hybridkupon | — | — | — | –673 | — |
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Abgang eigener Anteile | — | 3 | — | — | — |
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Anteilsbasierte Vergütungen | — | –8 | — | — | — |
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Erhöhung (+)/Verminderung (–) nicht beherrschender Anteile | — | — | — | — | — |
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Umgliederung von Cashflow-Hedges in die Bilanz | — | — | — | — | — |
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31. Dezember 2019 | 327 | 1.506 | 1.987 | 9.832 | –694 |
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| Hedges | Sonstiges Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | Eigene Anteile | Eigenkapital der OMV Anteilseigner | Nicht beherrschende Anteile | Summe Eigenkapital |
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| 41 | 18 | –4 | 13.012 | 3.851 | 16.863 |
| — | — | — | 1.341 | 136 | 1.478 |
| –61 | –107 | — | –1.262 | –146 | –1.407 |
| –61 | –107 | — | 80 | –9 | 70 |
| — | — | — | 1.241 | — | 1.241 |
| — | — | — | –673 | –209 | –882 |
| — | — | 1 | 4 | — | 4 |
| — | — | — | –3 | — | –3 |
| — | — | — | 5 | 2.519 | 2.524 |
| 71 | 3 | — | 73 | 8 | 81 |
| 51 | –86 | –3 | 13.739 | 6.159 | 19.899 |
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| Hedges | Sonstiges Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | Eigene Anteile | Eigenkapital der OMV Anteilseigner | Nicht beherrschende Anteile | Summe Eigenkapital |
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| 39 | 26 | –6 | 11.905 | 3.436 | 15.342 |
| — | — | — | 1.753 | 393 | 2.147 |
| 46 | –8 | — | 74 | –77 | –3 |
| 46 | –8 | — | 1.827 | 316 | 2.144 |
| — | — | — | –673 | –188 | –861 |
| — | — | 2 | 5 | — | 5 |
| — | — | — | –8 | — | –8 |
| — | — | — | — | 287 | 287 |
| –43 | –1 | — | –44 | –0 | –44 |
| 41 | 18 | –4 | 13.012 | 3.851 | 16.863 |
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Konzern-Cashflow-Rechnung 2020
Konzern-Cashflow-Rechnung |
In EUR Mio |
| Anhangangabe | 2020 | 2019 |
Jahresüberschuss |
| 1.478 | 2.147 |
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen | 7 | 3.197 | 2.395 |
Latente Steuern | 12 | –846 | 100 |
Laufende Steuern | 12 | 244 | 1.207 |
Gezahlte Ertragsteuern |
| –402 | –1.263 |
Steuerrückerstattungen |
| 45 | 5 |
Verluste (+)/Gewinne (–) aus Abgängen von Anlagevermögen und Geschäftseinheiten | 6, 9 | –12 | –7 |
Anteil am Ergebnis at-equity bewerteter Beteiligungen und Dividendenerträge | 6, 18, 31 | –57 | –391 |
Einzahlung aus Dividenden von at-equity bewerteten Beteiligungen und anderen Unternehmen |
| 228 | 354 |
Zinsaufwendungen | 11, 31 | 168 | 170 |
Gezahlte Zinsen |
| –164 | –160 |
Zinserträge | 11, 31 | –160 | –145 |
Erhaltene Zinsen |
| 53 | 63 |
Erhöhung (+)/Verminderung (–) Personalrückstellungen | 23 | –60 | –59 |
Erhöhung (+)/Verminderung (–) Rückstellungen | 23 | 21 | 35 |
Sonstige Änderungen | 26 | –948 | –187 |
Mittelzufluss nach unbaren Posten |
| 2.786 | 4.264 |
Verminderung (+)/Erhöhung (–) Vorräte | 17 | 288 | –260 |
Verminderung (+)/Erhöhung (–) Forderungen | 18, 19 | 145 | 372 |
Erhöhung (+)/Verminderung (–) Verbindlichkeiten | 24 | –82 | –320 |
Veränderungen in den Net Working Capital-Positionen |
| 351 | –208 |
Cashflow aus der Betriebstätigkeit |
| 3.137 | 4.056 |
Investitionen |
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Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 3, 14, 15 | –1.960 | –2.158 |
Beteiligungen, Ausleihungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte | 18 | –194 | –2.265 |
Erwerb von einbezogenen Unternehmen und Geschäftseinheiten abzüglich liquider Mittel | 3 | –3.880 | –460 |
Veräußerungen |
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Erlöse aus Anlagevermögen |
| 72 | 209 |
Erlöse aus dem Verkauf einbezogener Unternehmen und Geschäftseinheiten abzüglich liquider Mittel |
| 15 | 36 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
| –5.948 | –4.638 |
Zugänge langfristige Finanzierungen | 26 | 3.338 | 1.376 |
Rückzahlung langfristige Finanzierungen | 26 | –797 | –980 |
Erhöhung (+)/Verminderung (–) kurzfristige Finanzierungen | 26 | –96 | –22 |
Dividendenzahlungen an OMV Anteilseigner (inkl. Hybridkupons) | 21 | –673 | –673 |
Dividendenzahlungen an nicht beherrschende Anteilseigner | 22 | –206 | –186 |
Zugänge Hybridanleihe | 21 | 1.241 | — — |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
| 2.808 | –484 |
Währungsdifferenz auf liquide Mittel |
| –66 | –22 |
Nettozunahme (+)/-abnahme (–) liquider Mittel |
| –69 | –1.088 |
Liquide Mittel Jahresbeginn | 26 | 2.938 | 4.026 |
Liquide Mittel Jahresende | 26 | 2.869 | 2.938 |
Davon Liquide Mittel umgegliedert auf „Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen“ |
| 15 | 7 |
In der Konzernbilanz als Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesen | 26 | 2.854 | 2.931 |
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Konzernanhang
Grundlagen der Abschlusserstellung und Bilanzierungsgrundsätze
1 Grundlagen der Abschlusserstellung
- Die OMV Aktiengesellschaft (im österreichischen Firmenbuch eingetragen mit dem Sitz Trabrennstraße 6–8, 1020 Wien, Österreich) ist ein integriertes, internationales Öl-, Gas- und Chemieunternehmen, welches Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Upstream und Downstream unterhält.
- Der vorliegende Konzernabschluss wurde unter Beachtung der International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den ergänzend nach § 245a (1) anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften gemäß dem österreichischen Unternehmensgesetzbuch (UGB) erstellt.Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.
- Die Aufstellung des Konzernabschlusses ist grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips erfolgt. Hiervon ausgenommen sind bestimmte Positionen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, so wie in der Anhangangabe 2 – Bilanzierungsgrundsätze, Ermessensentscheidungen und Schätzungen – beschrieben.
- Der Konzernabschluss 2020 wurde in Millionen Euro (EUR Mio, EUR 1.000.000) erstellt. Durch die Angabe in EUR Mio können sich Rundungsdifferenzen ergeben.
- Der Konzernabschluss der OMV Aktiengesellschaft beinhaltet die Abschlüsse aller Unternehmen, die zum 31. Dezember 2020 beherrscht wurden (Tochterunternehmen). Die Abschlüsse aller einbezogenen Unternehmen sind auf Basis konzerneinheitlicher Rechnungslegungsstandards erstellt. Eine Übersicht der einbezogenen Tochterunternehmen, at-equity bewerteten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen befindet sich in Anhangangabe 38 – Direkte und indirekte Beteiligungen der OMV Aktiengesellschaft – und enthält Angaben zu Konsolidierungsmethode, Geschäftsbereich, Standort und OMV Anteil.
- Der Konzernabschluss 2020 wurde am 10. März 2021 vom Aufsichtsrat genehmigt und zur Veröffentlichung freigegeben.
2 Bilanzierungsgrundsätze, Ermessensentscheidungen und Schätzungen
1) Änderungen in den Bilanzierungsgrundsätzen
- Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze entsprechen mit Ausnahme der nachfolgenden Änderungen jenen des vorangegangenen Geschäftsjahres.
Erstmalige Anwendung von überarbeiteten Standards
- Die folgenden überarbeiteten Standards wurden mit Erstanwendungszeitpunkt 1. Jänner 2020 angewandt:
- ▸ Änderungen an IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse: Definitionen eines Geschäftsbetriebs
- ▸ Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7: Reform der Referenzzinssätze
- ▸ Änderungen an IAS 1 und IAS 8: Definition von „wesentlich“
- ▸ Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in den IFRS Standards
- Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der OMV.
Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7: Reform der Referenzzinssätze
- Der Konzern hat die Änderungen aus der Reform der Referenzzinssätze auf die zum 1. Jänner bestehenden sowie auf die danach designierten Sicherungsbeziehnungen retrospektiv angewendet, soweit sie von der Reform der Referenzzinssätze betroffen sind. Diese Änderungen sind auch auf die zum 1. Jänner 2020 in der Rücklage für Cashflow Hedges kumulierten Gewinne oder Verluste anzuwenden.
- Die Änderungen bringen vorübergehende Erleichterungen für die Anwendung von Hedge Accounting für Sicherungebeziehungen, die direkt durch die Reform der Interbank Offered Rate (IBOR) betroffen sind. Zum Zweck der Beurteilung, ob eine wirtschaftliche Beziehung zwischen den Grundgeschäften und den Sicherungsinstrumenten besteht, nimmt der Konzern an, dass sich der Referenzzinssatz infolge der Reform der Referenzzinssätze nicht verändert. Etwaige Ineffektivitäten aus der Sicherungsbeziehung werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der Konzern wird diese Erleichterungen nicht mehr anwenden, sobald die durch die Reform der Referenzzinssätze bedingte Unsicherheiten nicht mehr bestehen.
- Anhangangabe 28 – Risikomanagement – enthält die Informationen zu den Unsicherheiten aus der IBOR Reform für die Sicherungsgeschäfte, für die der Konzern diese Erleichterungen anwendet. Es waren keine Anpassungen zu den in dieser oder vergangenen Perioden bilanzierten Beträge aus diesen Änderungen erforderlich.
Änderung der Darstellung in der Gewinn- und Verlustrechnung
- Ab 2020 werden die Wertaufholungen zu Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten in der Position „Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen“ mit dem Ziel einer besseren internationalen Vergleichbarkeit der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Die Darstellungsänderung hat keine Auswirkung auf das operative Ergebnis.
Anpassung der Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung |
In EUR Mio |
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| 2019 (alt) | Umgliederung | 2019 (neu) |
Sonstige betriebliche Erträge | 315 | –35 | 280 |
Summe Erlöse und sonstige Erträge | 24.162 | –35 | 24.127 |
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen | –2.337 | 35 | –2.302 |
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2) Noch nicht verpflichtend anwendbare neue und überarbeitete Standards
- Die folgenden neuen bzw. überarbeiteten Standards, die bereits veröffentlicht aber noch nicht verpflichtend in Kraft getreten sind, wurden vom OMV Konzern nicht angewandt. Durch diese Standards werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. Teilweise ist die Anerkennung dieser Standards durch die EU noch ausständig.
Standards und Änderungen | Datum des Inkrafttretens laut IASB |
Änderung an IFRS 16 Leasingverhältnisse: COVID-19-bezogene Mietkonzessionen | 1. Juni 2020 |
Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16: Reform der Referenzzinssätze - Phase 2 | 1. Jänner 2021 |
Änderungen an IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse: Verweis auf das Rahmenkonzept | 1. Jänner 2022 |
Änderungen an IAS 16 Sachanlagen: Erträge vor der geplanten Nutzung | 1. Jänner 2022 |
Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung | 1. Jänner 2022 |
Jährliche Verbesserungen der IFRS Standards 2018-2020 | 1. Jänner 2022 |
IFRS 17 Versicherungsverträge und Änderungen an IFRS 17 | 1. Jänner 2023 |
Änderungen zu IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig | 1. Jänner 2023 |
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3) Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, Schätzungen und Annahmen
Schätzungen und Annahmen
Für die Erstellung des Konzernabschlusses sind vom Management Einschätzungen und Annahmen zu treffen, welche die im Konzernabschluss ausgewiesenen Aktiva und Passiva, Erträge und Aufwendungen sowie die im Anhang angegebenen Beträge beeinflussen. Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf Erfahrungswerten und anderen Faktoren, die zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung als angemessen betrachtet werden. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und Annahmen mit dem größten Einfluss auf die Ergebnisse des OMV Konzerns sind im Folgenden hervorgehoben und sollten gemeinsam mit den betreffenden Anhangangaben gelesen werden. Wesentliche Schätzungen und Annahmen wurden vor allem getroffen in Bezug auf:
- - Öl- und Gasreserven (siehe 2.3h),
- - Rekultivierungsrückstellungen (siehe 2.3s und 23),
- - Rückstellungen für belastende Verträge (siehe 2.3s und 23),
- - die Bewertung von im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Vermögenswerten und übernommenen Schulden (siehe 2.3a und 23,
- - die Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagevermögen und at equity-bewerteten Beteiligungen (siehe 2.3j und 7) sowie
- - die Werthaltigkeit der sonstigen finanziellen Vermögenswerte – hauptsächlich im Zusammenhang mit der vertraglichen Position gegenüber Gazprom aus der Neufeststellung der Reserven des Juschno Russkoje Felds sowie der Rückerstattung von Kosten für Rekultivierungs-, Wiederherstellungs- und Umweltverpflichtungen vom rumänischen Staat (siehe 2.3m und 18).
Auswirkungen von Aspekten des Klimawandels und der Energiewende
Kurz- und langfristige Auswirkungen von Aspekten des Klimawandels und der Energiewende beeinflussen die wesentlichen, vom Management getroffenen rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und wurden im Konzernabschluss etwa bei der Schätzung von erzielbaren Beträgen sowie Nutzungsdauern der Vermögenswerte des Unternehmens berücksichtigt.
Diese Schätzungen berücksichtigen die künftigen Auswirkungen der strategischen Entscheidungen und das Engagement der OMV, ihr Portfolio an den Zielen der Energiewende auszurichten, kurz- und langfristige klimabezogene Fragen sowie den Übergang zu weniger kohlenstoffhaltigen Energieträgern zusammen mit einer bestmöglichen Schätzung des globalen Angebots und Nachfrage, inklusive prognostizierter Warenpreise. Die Sichtweise der OMV auf die künftigen Marktentwicklungen ist in Übereinstimmung mit dem „Stated Policies“-Szenario der Internationalen Energie Agentur (IEA) und berücksichtigt in Übereinstimmung mit diesem Szenario die aktuell geltenden und angekündigten (noch nicht voll umgesetzten) Maßnahmen, Ziele und Pläne.
Die OMV ist sich ihrer Verantwortung bewusst und wird ihrer Verpflichtung zum Pariser Abkommen sowie den Klimazielen der EU nachkommen. Die OMV hat sich zu einem Null-Netto-Ziel für die Treibhausgasemissionen aus ihrer Geschäftstätigkeit (Scope 1 und 2) bis 2050 oder früher verpflichtet. Nichtsdestotrotz gibt es eine erhebliche Unsicherheit hinsichtlich der Veränderungen im Energieträgermix in den nächsten 30 Jahren und dem Ausmaß, in dem mit diesen Veränderungen die Ziele des Pariser Abkommen erreicht werden können. Während sich Unternehmen zu solchen Zielen verpflichten können, erfordert die Bilanzierung nach IFRS die Anwendung von Annahmen, die die aktuellen, bestmöglichen Schätzungen der Bandbreite an möglichen zukünftigen Rahmenbedingungen darstellen, die von solchen Zielen abweichen können.
Deshalb hat die OMV entsprechend ihrer Erwartung einer schnelleren Energiewende ihre Preisannahme für Brent Öl 2020 revidiert, was eine Auswirkung auf die Werthaltigkeit ihres Anlagevermögens hat. Die OMV vertritt die Ansicht, dass die langfristigen Preisannahmen und die für Brent Öl angenommene inverse Preiskurve die Auswirkungen der Aspekte des Klimawandels sowie den Übergang zu kohlenstoffärmeren Energieträgern berücksichtigen. Die aktualisierte langfristige Preisannahme für Brent Öl beträgt real 60 USD/bbl im Vergleich zu 75 USD/bbl in 2019. Für nähere Details zu den Öl- und Gaspreisannahmen siehe Anhangangabe 2.3j.
a) Unternehmenszusammenschlüsse und Firmenwerte
- Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode bilanziert. Dabei werden die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden erfasst und mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Es wird für jeden Unternehmenszusammenschluss einzeln entschieden, ob die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des identifizierbaren Nettovermögens bewertet werden.
- Bedingte Kaufpreiszahlungen werden zum Erwerbszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung von bedingten Kaufpreiszahlungen, die als finanzielle Vermögenswerte oder Schulden eingestuft werden, erfolgt zum beizulegenden Zeitwert mit Verbuchung der Wertänderungen im Gewinn oder Verlust.
- Der Firmenwert entspricht dem Überschuss aus der Summe der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen und gegebenenfalls dem beizulegenden Zeitwert des zuvor von der OMV am erworbenen Unternehmen gehaltenen Eigenkapitalanteils über das zum Erwerbszeitpunkt beim erworbenen Unternehmen bestehende Nettovermögen. Firmenwerte werden als Vermögenswerte erfasst und mindestens einmal jährlich auf eine Wertminderung überprüft. Jede Wertminde-rung wird sofort ergebniswirksam berücksichtigt. Eine spätere Wertaufholung ist nicht möglich. Ein Gewinn aus einem günstigen Unternehmenserwerb wird sofort als Ertrag erfasst.
Wesentliche Schätzungen: Unternehmenszusammenschlüsse
Die Bewertung der identifizierten erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden zu deren beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt erfordert wesentliche Schätzungen durch das Management. Solche Bewertungen sind auch für Akquisitionen von Beteiligungen, die at-equity bilanziert werden, erforderlich. Die OMV verwendet von Markteilnehmern üblicherweise angewandte Bewertungstechniken unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen. Während für die Bewertung von Sachanlagen ein kostenbasierter Ansatz angewendet wird, erfolgt die Bewertung von immateriellen Vermögenswerten nach der Relief-from-Royalty-Methode oder der Ertragswertmethode (Income Approach). Der beizulegende Zeitwert von
Vorräten wird anhand von verfügbaren Marktpreisen ermittelt.
b) Umsatzerlöse
- Grundsätzlich werden die Umsatzerlöse bei Kontrollübergang der Produkte oder Dienstleistungen auf den Kunden realisiert. Die Ertragsrealisierung erfolgt auf Basis der mit dem Kunden vereinbarten Gegenleistung mit Ausnahme von Beträgen, die im Auftrag Dritter eingezogen werden.
- Beim Verkauf von Gütern wie Rohöl, LNG, Ölprodukte, petrochemische und ähnliche Produkte stellt grundsätzlich die Lieferung einer Mengeneinheit eine separate Leistungsverpflichtung dar. Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Kontrolle über die Güter an den Kunden übertragen wird, wobei dies der Zeitpunkt ist, an dem die Eigentumsrechte sowie das Untergangsrisiko auf den Kunden übergehen. Dieser Zeitpunkt kann auf Basis der im Kundenvertrag vereinbarten Incoterms festgestellt werden. Diese Verkäufe erfolgen mit entsprechend dem Industriestandard üblichen Zahlungszielen.
- Umsatzerlöse aus der Rohölproduktion, an der die OMV mit anderen Produzenten beteiligt ist, werden gemäß der Umsatzmethode verbucht. Das bedeutet, dass die Umsatzerlöse auf Basis der tatsächlichen Verkäufe an Dritte, unabhängig vom prozentualen Anteil oder Anspruch des Konzerns, verbucht werden. Für die Differenz zwischen den Kosten der verkauften Mengen und den Kosten auf Basis der Menge für die ein Anspruch besteht, wird eine Anpassung der Produktionskosten auf Basis der durchschnittlichen Kosten mit Gegenbuchung in den sonstigen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten erfasst.
- Im Downstream Tankstellengeschäft werden die Umsätze aus dem Verkauf von Treibstoffen realisiert, wenn die Produkte an den Kunden abgegeben werden. Abhängig davon, ob die OMV beim Verkauf von Tankstellenshopware als Prinzipal oder Agent handelt, werden die Erlöse und diesen Erlösen zuordenbaren Kosten in der Gewinn- und Verlustrechnung brutto oder netto dargestellt. Die OMV ist Prinzipal, wenn sie vor dem Verkauf Kontrolle über die Güter hat, wofür der Hauptindikator das Lagerrisiko bei der OMV ist. An Tankstellen sind die Zahlungen sofort zum Zeitpunkt des Kaufs fällig.
- Die Gas- und Stromlieferverträge der OMV enthalten eine Leistungsverpflichtung, die über den vereinbarten Lieferzeitraum erbracht wird. Die Umsatzerlöse werden
entsprechend den von den Kunden abgenommenen Mengen und in Übereinstimmung mit dem Betrag, den die OMV in Rechnung stellen darf, realisiert. Nur in Ausnahmefällen enthalten langfristige Lieferverträge unterschiedliche Preise in den verschiedenen Perioden, bei welchen die Preise nicht den Wert der Güter zum Lieferzeitpunkt widerspiegeln. In diesen Fällen werden die Umsatzerlöse auf Basis der durchschnittlichen Vertragspreise verbucht. - In einigen Kundenverträgen für die Lieferung von Erdgas umfasst das dem Kunden verrechnete Entgelt einen Fixbetrag und ein variables Entgelt abhängig von der gelieferten Menge. Diese Verträge enthalten nur eine Leistungsverpflichtung und zwar eine Zusage, über einen bestimmten Zeitraum für die Lieferung von Gas bereitzustehen. Die Erlöse aus dem fixen und variablen Entgelt werden entsprechend den Beträgen, die die OMV den Kunden in Rechnung stellen darf, verbucht. Gas- und Stromlieferungen werden monatlich in Rechnung gestellt und gezahlt.
- Gasspeicher- und -transportverträge enthalten eine Zusage, Speicher- und Transportleistungen über einen vereinbarten Zeitraum zu erbringen. Die Umsatzerlöse werden entsprechend den Beträgen, die die OMV den Kunden in Rechnung stellen darf, verbucht. Gas- und Stromlieferungen werden monatlich in Rechnung gestellt und gezahlt.
- In der OMV gibt es einige Kundenverträge für Öl- und Gaslieferungen sowie für Gasspeicher- und Transportleistungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr. Gemäß IFRS 15 sind die gesamten auf die noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen entfallenden Teile der Transaktionspreise grundsätzlich für solche Verträge anzugeben. Die Verträge für Öllieferungen enthalten, so wie in der Ölindustrie üblich, variable Preise auf Basis der Marktpreise zum Lieferzeitpunkt, weshalb für diese Verträge eine Zuordnung des Transaktionspreises auf die nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen nicht möglich ist. Für Gaslieferverträge sowie Gasspeicher- und Transportverträge wendet die OMV die Erleichterungsvorschriften gemäß IFRS 15.121 (b) an, wonach diese Informationen für Verträge, bei denen die Erlöse dem Wert, für die die OMV das Recht zur in Rechnungstellung hat, entsprechen, nicht veröffentlicht werden müssen. Die OMV veröffentlicht diese Information daher nicht.
c) Sonstige Erlöse
- Die sonstigen Erlöse enthalten Umsatzerlöse aus Warengeschäften, die in den Anwendungsbereich des IFRS 9 fallen. Umsatzerlöse und Kosten für Rohstoffe werden netto innerhalb der sonstigen Erlöse dargestellt, wenn die Warentermingeschäfte zu Handelszwecken und nicht mit dem Ziel der finalen physischen Lieferung abgeschlossen eingestuft wurden.
- Die sonstigen Erlöse enthalten weiters die Anpassung der Umsatzerlöse aus der Berücksichtigung des der nationalen Ölgesellschaft zustehenden Anteils an der Produktion als Ertragssteueraufwand bei bestimmten Produktionsteilungsverträgen im Upstream Segment (siehe 2.3f), realisierte und unrealisierte Ergebnisse aus der Absicherung von Umsatztransaktionen sowie Miet- und Pachterlöse.
d) Explorationsaufwendungen
- Explorationsaufwendungen betreffen ausschließlich den Geschäftsbereich Upstream und umfassen jene Kosten, die im Zusammenhang mit nicht sicheren Reserven stehen. Dazu zählen u.a. geologische und geophysikalische Kosten für die Identifikation und Untersuchung von Gebieten mit möglichen Öl- und Gasreserven sowie Verwaltungs-, Rechts- und Beratungskosten in Zusammenhang mit Explorationsaktivitäten. Des Weiteren umfasst diese Position alle Wertminderungen von Explorationsbohrungen, die keine sicheren Reserven nachweisen konnten. Planmäßige Abschreibungen von fündigen Explorationsbohrungen werden innerhalb der Abschreibungen, Wertminderungen und -aufholungen dargestellt.
e) Forschung und Entwicklung
- Die im Zusammenhang mit Forschungsaktivitäten anfallenden Ausgaben werden in der Periode als Aufwand verbucht, in der sie angefallen sind. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (F&E), die in der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen werden, umfassen alle direkten und indirekten Material- und Personalkosten sowie Kosten für Fremdleistungen, die im Zusammenhang mit der gezielten Suche nach neuen Erkenntnissen hinsichtlich der Entwicklung und wesentlichen Verbesserung von Produkten, Leistungen oder Prozessen und im Zusammenhang mit Forschungsaktivitäten anfallen. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Aktivierungskriterien gemäß IAS 38 erfüllt sind.
f) Explorations- und Produktionsteilungsverträge
- Ein Explorations- und Produktionsteilungsvertrag (Exploration and Production Sharing Agreement, EPSA) ist eine Vertragsform bei Erdöl- und Erdgaslizenzen, bei der sich eine oder mehrere Ölunternehmen und das Gastland bzw. die nationale Ölgesellschaft die Erdöl- bzw. Erdgasproduktion nach einem festgelegten Schlüssel teilen. Explorationsaufwendungen werden dabei grundsätzlich von den Ölgesellschaften bestritten und nur im Erfolgsfall vom Staat oder der nationalen Ölgesellschaft in Form des sogenannten „cost oil“ erstattet. In bestimmten EPSA-Verträgen stellen die dem Gastland bzw. der nationalen Ölgesellschaft zustehenden Anteile an der Produktion eine Form der Ertragsbesteuerung dar. In solchen Fällen werden sie dementsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung als Ertragsteueraufwand dargestellt.
g) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
- Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert (inklusive Kosten für Großinspektionen und Generalüberholungen). Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten den Barwert für die erwarteten Rückbaukosten von Anlagen nach deren Nutzung, wenn eine Rückstellung für Rückbaukosten angesetzt wurde (siehe 2.3s). Kosten für den Austausch von Anlagenteilen werden aktiviert und die Buchwerte der ersetzten Teile ausgebucht. Kleinere Instandhaltungsleistungen und Reparaturen werden im Jahr des Anfallens als Aufwand gebucht.
- Immaterielle Vermögenswerte und abnutzbare Sachanlagen werden (mit Ausnahme von Öl- und Gasvermögen und einem vertraglichen immateriellen Vermögenswert in Upstream, siehe 2.3h) linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.
Nutzungsdauer | Jahre |
|
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Immaterielle Vermögenswerte |
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Firmenwerte | Unbestimmt |
Software | 3–7 |
Konzessionen, Lizenzen, vertragliche immaterielle Vermögenswerte u.Ä. | 3–20, Vertragslaufzeit oder Unit-of-Production-Methode |
Bereichsspezifische Sachanlagen |
Upstream | Öl- bzw. Gasvermögen | Unit-of-Production-Methode |
Downstream | Leitungen | 20-30 |
| Gaskraftwerk | 8–30 |
| Hochbehälter | 40 |
| Raffinerieverarbeitungsanlagen | 25 |
| Petrochemische Produktionsanlagen | 15-20 |
| Tankstellen | 5–20 |
Sonstige Sachanlagen |
Produktions- und Verwaltungsgebäude | 20–50 |
Sonstige technische Anlagen | 10–20 |
Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3–15 |
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h) Öl- und Gasvermögen
- Upstream-Aktivitäten werden nach der Successful-Efforts-Methode bilanziert. Der Erwerb von geologischen und geophysikalischen Studien vor der Auffindung von sicheren Reserven wird im Periodenaufwand erfasst. Die Kosten einer Bohrung werden bis zum Zeitpunkt der Feststellung, ob potenziell wirtschaftlich förderbare Öl- oder Gasreserven vorliegen, aktiviert und als immaterielle Vermögenswerte dargestellt. Nicht wirtschaftlich fündige Bohrungen werden aufwandswirksam erfasst. Ist die wirtschaftliche Fündigkeit noch nicht geklärt, bleiben die Kosten einer Explorationsbohrung aktiviert, solange die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- ▸ Durch die Bohrung wurden ausreichend Öl-
oder Gasreserven gefunden, welche eine Fertigstellung als Produktionsbohrung rechtfertigen würden. - ▸ Es werden ausreichende Fortschritte hinsichtlich der Einschätzung der wirtschaftlichen und technischen Realisierbarkeit gemacht, die die Aufnahme der Feldentwicklung in naher Zukunft rechtfertigen.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Werthaltigkeit von Öl- und Gasvermögen mit nicht sicheren Reserven
Es kann Fälle geben, bei denen die Kosten für Öl- und Gasvermögen mit nicht sicheren Reserven über einen längeren Zeitraum aktiviert bleiben, während die verschiedenen Evaluierungsaktivitäten und seismischen Analysen zur Beurteilung der Größe
des Reservoirs und dessen Wirtschaftlichkeit fortgesetzt werden. Weitere Entscheidungen über den optimalen Zeitpunkt für solche Entwicklungen werden aus einer Ressourcen- und Portfoliosichtweise getroffen. Sobald keine Absichten mehr bestehen, den Fund zu entwickeln, wird eine sofortige Wertminderung auf die Vermögenswerte erfasst.
- Zum Jahresende werden noch nicht fertiggestellte Bohrungen, die sich nach dem Bilanzstichtag als nicht fündig herausstellen, als nicht zu berücksichtigende Ereignisse behandelt, d.h. die Kosten für die Explorationsbohrung bleiben zum jeweiligen Periodenende aktiviert und werden in der Folgeperiode als Aufwand verbucht.
- Lizenzanschaffungskosten sowie aktivierte Vemögenswerte aus Exploration und Evaluierung werden nicht planmäßig abgeschrieben, solange sie im Zusammenhang mit nicht sicheren Reserven stehen, aber bei Vorliegen eines Indikators für eine potentielle Wertminderung auf Wertminderung überprüft. Sobald es sich um sichere und wirtschaftlich förderbare Mineralölvorkommen handelt, werden die damit im Zusammenhang stehenden Vermögenswerte in das Sachanlagevermögen umgegliedert. Entwicklungskosten für die Errichtung von Infrastruktureinrichtungen wie Ölplattformen und Pipelines sowie für Entwicklungsbohrungen werden innerhalb des Sachanlagevermögens aktiviert. Mit Produktionsbeginn erfolgt eine planmäßige Abschreibung der aktivierten Kosten. Aktivierte Explorations- und Entwicklungsaufwendungen sowie Hilfseinrichtungen werden grundsätzlich produktionsabhängig auf Basis sicherer entwickelter Reserven abgeschrieben. Davon ausgenommen sind aktivierte Kosten für Aufsuchungsrechte sowie erworbene Reserven, die auf Basis der gesamten sicheren Reserven abgeschrieben werden, sofern nicht eine andere Basis von Reserven für die Abschreibung angemessener ist.
Wesentliche Schätzung: Öl- und Gasreserven
Die Öl- und Gasreserven des OMV Konzern werden durch firmeninterne Ingenieure unter Anwendung von Industriestandards geschätzt und zumindest einmal jährlich neu beurteilt. Zusätzlich werden regelmäßig externe Überprüfungen durchgeführt. 2020 wurde von DeGolyer und MacNaughton (D&M) eine externe Überprüfung für die Reserven der Öl- und Gasvermögenswerte in Russland und Malaysia durchgeführt. Für die anderen Öl- und Gasvermögenswerte wurde die letzte externe Überprüfung 2018 zum Stand der Reserven am 31. Dezember 2017 durchgeführt. Die Ergebnisse des externen Reviews zeigten mit einer Ausnahme keine wesentlichen Abweichungen zu den internen Schätzungen. Die OMV beauftragte einen unabhängigen, externen Experten mit einer Stellungnahme zur Vorgehensweise der OMV bei der Feststellung der Reserven, um ausreichend Sicherheit über die Höhe der Reserven in dem Feld mit wesentlicher Abweichung zu bekommen. Die Vorgehensweise der OMV wurde als angemessen bestätigt.
Die Schätzung der Öl- und Gasreserven haben eine wesentliche Auswirkung auf die Beurteilung der Werthaltigkeit der Öl- und Gasvermögenswerte des Konzerns. Korrekturen dieser Schätzungen nach unten können zu einer Wertminderung des Buchwerts des Vermögenswerts.
Zusätzlich beeinflussen Schätzungsänderungen der Öl- und Gasreserven prospektiv die Höhe der Abschreibungen sowie den finanziellen Vermögenswert in Zusammenhang mit dem Recht auf Neufeststellung der Reserven aus der Akquisition des Anteils am Juschno Russkoye Feld.
i) Assoziierte Unternehmen und gemeinsame Vereinbarungen
- Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss, jedoch in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung hat. Für gemeinsame Vereinbarungen, d.h. Vereinbarungen, die der gemeinsamen Führung durch den OMV Konzern und einer oder mehreren weiteren Parteien unterliegen, erfolgt eine Einstufung als Gemeinschaftsunternehmen oder gemeinschaftliche Tätigkeit. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzen. Eine gemeinschaftliche Tätigkeit liegt vor, wenn die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte an den der Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden haben.
- Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert, wobei die Anteile zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt werden und in den Folgeperioden um den Anteil des Konzerns am Gewinn oder Verlust abzüglich erhaltene Dividenden und um den Anteil des Konzerns am sonstigen Ergebnis und anderen Änderungen im Eigenkapital angepasst werden.
- Wesentliche gemeinsame Explorations- und Produktionsaktivitäten im Upstream-Bereich werden über gemeinschaftliche Tätigkeiten ausgeübt, die nicht als eigenständiges Vehikel aufgebaut sind. Die OMV bilanziert im Konzernabschluss für diese gemeinschaftlichen Tätigkeiten ihren Anteil an den mit den anderen Partnern gehaltenen Vermögenswerten und eingegangenen Verbindlichkeiten und Aufwendungen sowie die Erlöse des Konzerns aus dem Verkauf ihres Anteils an der Produktion sowie Verbindlichkeiten und Aufwendungen, die der Konzern für die gemeinschaftliche Tätigkeit eingegangen ist. Akquisitionen von Beteiligungen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten, bei denen die gemeinschaftliche Tätigkeit einen Geschäftsbetrieb darstellt, werden nach den Vorschriften des IFRS 3 als Unternehmenszusammenschluss bilanziert (siehe 2.3a).
- Zusätzlich gibt es vertragliche Vereinbarungen ähnlich zu den gemeinschaftlichen Tätigkeiten, bei denen aber keine gemeinschaftliche Führung besteht und die deshalb nicht die Definition einer gemeinschaftlichen Tätigkeit gemäß IFRS 11 erfüllen. Das ist der Fall, wenn die wesentlichen Entscheidungen durch mehr als eine Kombination der Zustimmung durch die involvierten Parteien getroffen werden können oder eine Partei über Beherrschung verfügt. Die Beurteilung, ob die Vereinbarungen inner- oder außerhalb des Anwendungsbereichs des IFRS 11 sind, wird von der OMV auf Basis der relevanten rechtlichen Vereinbarungen wie Konzessions-, Lizenz- oder gemeinsamen Betriebsvereinbarungen vorgenommen, die festlegen, wie und durch wen die relevanten Entscheidungen für diese Aktivitäten getroffen werden. Die Bilanzierung dieser Vereinbarungen erfolgt grundsätzlich analog zu den gemeinschaftlichen Tätigkeiten. Da Erwerbe von Anteilen an solchen Vereinbarungen nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 3 fallen, bilanziert die OMV solche Transaktionen als Anschaffung von Anlagevermögen.
j) Wertminderung von Vermögenswerten
- Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen (inklusive Öl- und Gasvermögen) und at-equity bewertete Beteiligungen werden auf Wertminderung überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände einen Anhaltspunkt für eine potentielle Wertminderung eines Vermögenswerts geben. Überprüfungen auf Werthaltigkeit werden auf der Ebene des Vermögenswerts oder der kleinsten Gruppe von Vermögenswerten durchgeführt, die Zahlungsmittel weitgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten oder Gruppen von Vermögenswerten generie-ren, der sogenannten zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE).
- Wenn festgestellt wurde, dass Vermögenswerte wertgemindert sind, werden die Buchwerte bis zu ihrem erzielbaren Betrag, der dem höheren aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert entspricht, abgeschrieben.
- Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes nach Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Der Diskontierungssatz vor Steuern wird iterativ ermittelt. Die Cashflows werden aus den aktuellen Budget- und Planungsrechnungen abgeleitet, die für die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns, denen die einzelnen Vermögenswerte zugeordnet sind, separat erstellt werden.
- Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden, falls vorhanden, kürzlich erfolgte Markttransaktionen herangezogen. Sind keine derartigen Transaktionen identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell herangezogen.
- Falls in einer Folgeperiode die Gründe für eine Wertminderung wegfallen, wird eine ergebniswirksame Wertaufholung erfasst. Der infolge einer Wertaufholung erhöhte Buchwert eines Vermögenswerts darf nicht den Buchwert übersteigen, der unter Berücksichtigung der planmäßigen Abschreibung bestimmt worden wäre, wäre in früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Werthaltigkeit der Vermögenswerte
Die Beurteilung, ob Vermögenswerte oder ZGE wertgemindert sind oder ob vergangene Wertminderungen wieder zugeschrieben werden sollen, erfordert die Anwendung verschiedener Schätzungen und Annahmen wie beispielsweise über die Preisentwicklung, Produktionsmengen und Zinssätze.
Mit der Anwendung der wesentlichen Annahmen und Schätzungen ist das Risiko verbunden, dass sie sich aufgrund der den verschiedenen makroökonomischen Faktoren inhärenten Volatilität und der Unsicherheit in vermögenswert- oder ZGE-spezifischen Faktoren wie Mengen- und Produktionsprofilen ändern, was eine Auswirkung auf den erzielbaren Betrag der Vermögenswerte und/oder ZGE haben kann.
Die wesentlichen Bewertungsparameter für die Ermittlung der erzielbaren Beträge für Vermögenswerte im Upstream-Bereich sind die Öl- und Gaspreise, Produktionsmengen, Wechselkurse und die Diskontierungssätze. Die Förderprofile wurden aufgrund von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit geschätzt und stellen die beste Schätzung des Managements bezüglich der zukünftigen Produktionsmengen dar. Die Cashflow-Prognosen für die ersten fünf Jahre basieren auf der Mittelfristplanung und darüber hinaus auf einer „life of field“-Planung und umfassen damit die gesamte Lebensdauer des Feldes.
Die OMV revidierte 2020 ihre Öl- und Gaspreisannahmen, um die Unsicherheiten hinsichtlich Geschwindigkeit des Übergangs zu weniger kohlenstoffhaltigen Energieträgern zu berücksichtigen. Zusätzlich wurden die kurzfristigen Öl- und Gaspreise angepasst, um der deutlichen Reduktion der Öl- und Gaspreise infolge der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie Rechnung zu tragen.
Die nominalen Öl- und Gaspreisannahmen und EUR-USD-Wechselkurse sind im Folgenden angeführt:
2020 |
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| 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 |
Brent Rohölpreis (USD/bbl) | 50 | 60 | 60 | 65 | 65 |
EUR-USD Wechselkurs | 1,15 | 1,15 | 1,15 | 1,15 | 1,15 |
Brent Rohölpreis (EUR/bbl) | 43 | 52 | 52 | 57 | 57 |
Realisierter Gaspreis (EUR/MWh) | 10 | 12 | 13 | 14 | 13 |
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2019 |
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| 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
Brent Rohölpreis (USD/bbl) | 60 | 70 | 70 | 75 | 75 |
EUR-USD Wechselkurs | 1,15 | 1,15 | 1,15 | 1,15 | 1,15 |
Brent Rohölpreis (EUR/bbl) | 52 | 61 | 61 | 65 | 65 |
Realisierter Gaspreis (EUR/MWh) | 12 | 13 | 14 | 15 | 15 |
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Für die Jahre 2026 bis 2029 geht die OMV von einem Brent-Rohölpreis von 65 USD/bbl aus und erwartet, dass dieser bis 2035 graduell auf 60 USD/bbl sinkt. Ab 2035 geht die OMV von einem Brent-Rohölpreis von 60 USD/bbl aus. Alle angeführten Annahmen für die Jahre ab 2025 basieren auf realen Werten für 2025. Die Gaspreise werden ab 2025 in realen Werten stabil angenommen.
Die kurz- und mittelfristigen Annahmen für die Öl- und Gaspreise basieren auf der bestmöglichen Schätzung des Managements und waren mit externen Quellen konsistent. Die langfristigen Annahmen standen im Einklang mit externen Studien und berücksichtigen die langfristige Betrachtung von globaler Nachfrage und globalem Angebot. Insbesondere berücksichtigen die langfristigen Preisannahmen und die für Brent Öl angenommene inverse Preiskurve die Auswirkungen der Aspekte des Klimawandels sowie den Übergang zu kohlenstoffärmeren Energieträgern.
Im Downstream Geschäft sind die Hauptannahmen für die Berechnung des erzielbaren Betrags die relevanten Margen, Volumina sowie Diskontierungs- und Inflations- und Wachstumsraten.
k) Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
- Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden als zu „Veräußerungszwecken gehalten“ klassifiziert, wenn ihr Buchwert durch Verkauf und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert werden soll. Voraussetzung für diese Klassifikation ist, dass der Verkauf als sehr wahrscheinlich eingeschätzt wird und der Vermögenswert bzw. die Gruppe von Vermögenswerten im derzeitigen Zustand zur sofortigen Veräußerung verfügbar ist. Langfristige Vermögenswerte und Gruppen von Vermögenswerten, die als zu „Veräußerungszwecken gehalten“ klassifiziert werden, werden mit dem niedrigeren Betrag aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wurden, werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben.
l) Leasing
- Die OMV setzt für Leasingverhältnisse, in denen sie Leasingnehmer ist, gemäß IFRS 16 Leasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechte an. Sie wendet die Vereinfachungsregeln für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse mit geringwertigen zugrundeliegenden Sachvermögen an und setzt damit für solche Leasingverhältnisse keine Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz an. Nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 16 fallen Leasingverhältnisse für die Exploration und die Nutzung von Öl und Erdgas, die hauptsächlich Pachtverträge für Grundstücke für solche Aktivitäten umfassen. Die Pacht für diese Verträge wird linear als Aufwand über den Leasingzeitraum erfasst.
- Leasingverträge werden für die Bewertung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten in ihre Leasingkomponenten und andere Elemente aufgeteilt. Die Leasingverbindlichkeiten werden mit dem Barwert der fixen Leasingzahlungen und Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind, über den Leasingzeitraum abgezinst mit dem Diskontierungssatz bewertet. Nutzungsrechte werden in der Höhe der Leasingverbindlichkeit zuzüglich Vorauszahlungen und anfänglichen direkten Kosten angesetzt.
- Die OMV als Leasinggeber hat Verträge abgeschlossen, die als Operating-Leasingverhältnisse eingestuft wurden und für die die fixen und variablen Mietzahlungen über den Leasingzeitraum als Miet- und Leasingerträge erfasst werden.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Leasingverhältnisse
Die OMV hat eine Reihe von Verträgen über die Miete oder Pacht von Tankstellen. Viele von diesen Verträgen enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Verlängerungsoptionen bzw. Perioden nach Kündigungsoptionen wurden bei der Bestimmung des Leasingzeitraums berücksichtigt, wenn eine Verlängerung (bzw. keine Kündigung) hinreichend sicher ist. Bei der Feststellung des Leasingzeitraums berücksichtigt die OMV alle relevanten Fakten und Umstände, die zu wirtschaftlichen Anreizen für die Verkürzung oder Verlängerung des Leasingzeitraums gemäß der verfügbaren Optionen führen. Bei der Beurteilung des Leasingzeitraums von Tankstellenmiet- und -pachtverträgen mit Verlängerungs- und Kündigungsoptionen wurde von der Annahme ausgegangen, dass der Leasingzeitraum 20 Jahre nicht überschreitet.
Optionale Zeiträume, die in der Bewertung der Leasingverhältnisse nicht berücksichtigt wurden, gibt es in erster Linie für Bürogebäude, ein Grundstück in Belgien, ein Tanker sowie für Gasspeicherkavernen in Deutschland, da deren Ausübung in ferner Zukunft liegt.
m) Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte
- Beim Erstansatz stuft die OMV ihre finanziellen Vermögenswerte in die Bewertungskategorien zu fortgeführten Anschaffungskosten, zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen durch das sonstige Ergebnis (FVOCI) oder zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust (FVTPL) ein. Die Einstufung erfolgt abhängig vom Geschäftsmodell, nach dem sie vom Konzern gesteuert werden, sowie den vertraglichen Zahlungsstromeigenschaften der finanziellen Vermögenswerte. Käufe und Verkäufe im Rahmen handelsüblicher Verträge werden zum Handelstag – jenem Tag, an dem sich der Konzern verpflichtet, den Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen – bilanziert.
- Schuldinstrumente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, wenn sie die folgenden beiden Voraussetzungen erfüllen:
- ▸ Der Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells mit dem Ziel der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten; und
- ▸
die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu Zahlungsströmen zu festgelegten Zeitpunkten, die ausschließlich Tilgung und Zinszahlungen auf ausstehende Rückzahlungsbeträge darstellen.
- Die Folgebewertung dieser Vermögenswerte erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Zinserträge, Wertminderungsaufwendungen und Gewinne oder Verluste aus dem Abgang werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
- Die OMV berücksichtigt für alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte Wertberichtungen auf Basis der erwarteten Kreditausfälle (ECL). Die erwarteten Kreditausfälle werden auf Basis externer oder interner Ratings der Kontrahenten und den entsprechenden Ausfallswahrscheinlichkeiten ermittelt. Verfügbare zukunftsgerichtete Informationen werden berücksichtigt, sofern sie eine wesentliche Auswirkung auf die Höhe der erfassten Wertberichtigungen haben.
- Erwartete Kreditausfälle werden in zwei Stufen erfasst. Wenn es seit dem Erstansatz keine wesentliche Erhöhung des Kreditrisikos gegeben hat, wird die Wertberichtigung auf Basis des erwarteten 12-Monats-Kreditverlusts bemessen. Der 12-Monats-Kreditverlust ist der Kreditverlust, der aus Ausfallereignissen resultiert, der innerhalb der nächsten zwölf Monate möglich ist. Ein finanzieller Vermögenswert weist aus Sicht des Konzerns ein geringes Ausfallrisiko auf, wenn sein Kreditrisikorating der Definition von „Investment Grade” entspricht.
- Wenn das Kreditrisiko hingegen seit dem Erstansatz wesentlich angestiegen ist, ist eine Wertberichtigung in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts erforderlich, d.h. die erwarteten Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren. Für diese Einschätzung berücksichtigt der Konzern alle angemessenen und belastbaren Informationen, die ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Darüber hinaus nimmt die OMV an, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswerts signifikant angestiegen ist, wenn er mehr als 30 Tage überfällig ist. Wenn die Bonität sich wiederum verbessert, geht die OMV auf den Ansatz eines 12-Monats-Kreditverlusts zurück. Ein finanzieller Vermögenswert wird als ausgefallen betrachtet, wenn er für mehr als 90 Tage überfällig ist, es sei denn, es liegen vernünftige und vertretbare Informationen vor, dass ein längeres Ausfallskriterium angemessener ist. Ein finanzieller Vermögenswert wird abgeschrieben, wenn keine realistische Aussicht besteht, dass die vertraglichen Cashflows realisierbar sind.
- Für Lieferforderungen und vertragliche Vermögenswerte aus Kundenverträgen wird eine vereinfachte Vorgehensweise, bei der die Wertberichtigungen mit den über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusten berücksichtigt werden, angewandt. Im Fall, dass es für die ausstehenden Salden eine Kreditversicherung oder Sicherheiten gibt, werden die erwarteten Kreditverluste für den versicherten bzw. garantierten Betrag auf Basis der Ausfallswahrscheinlichkeit des Versicherers bzw. Garantiegebers und für den verbleibenden Betrag auf Basis der Ausfallswahrscheinlichkeit des Kontrahenten ermittelt.
- Die nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust (FVTPL) bewertet werden, enthalten Lieferforderungen aus Verkaufsverträgen mit vorläufiger Preisfestlegung und Investmentfonds, da die vertraglichen Zahlungsströme nicht ausschließlich Tilgung und Zinszahlungen auf ausstehende Rückzahlungsbeträge darstellen. Weiters sind in dieser Bewertungskategorie Portfolios von Lieferforderungen enthalten, für die eine Verkaufsabsicht besteht. Diese Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei alle Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.
- Eigenkapitalinstrumente werden entweder zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen durch die Gewinn- und Verlustrechnung (FVPL) oder durch das sonstige Ergebnis (FVOCI) bewertet. Die OMV hat sich dafür entschieden, den Großteil ihrer börsennotierten Beteiligungen, die mit einer strategischen Zielsetzung und nicht zu Handelszwecken gehalten werden, unwiderrufbar als FVOCI zu klassifizieren. Gewinne und Verluste aus zum FVOCI bewerteten Beteiligungen werden niemals in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert („recycled“) und unterliegen keiner Wertminderungsüberprüfung. Dividenden werden im Gewinn oder Verlust verbucht, es sei denn, die Dividende stellt eine Deckung eines Teils der Kosten der Beteiligung dar.
- Die OMV bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Cashflows aus einem Vermögenswert auslaufen oder wenn sie den Vermögenswert und alle wesentlichen mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswerts verbundenen Risiken und Chancen auf einen Dritten überträgt.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Beizulegender Zeitwert und Werthaltigkeit von finanziellen Vermögenswerten
Das Management bewertet periodisch die Forderungen in Zusammenhang mit vom rumänischen Staat rückerstattbaren Ausgaben für Rekultivierungs- und Entsorgungskosten der OMV Petrom SA. Die Schätzung berücksichtigt unter anderem die Entwicklung der eingeforderten Beträge, die Anforderungen an den Dokumentationsprozess und mögliche Gerichts- oder Schiedsgerichtsverfahren.
Die OMV übernahm als Teil des Erwerbs einer Beteiligung am Juschno Russkoje Gasfeld 2017 eine vertragliche Position gegenüber Gazprom in Zusammenhang mit einer Neufeststellung der Reserven. Die Gasreserven im Juschno Russkoje Feld wurden vertraglich vereinbart, und falls die Reserven höher oder niedriger sind als in der Vereinbarung festgelegt, kann entweder die OMV verpflichtet sein, Gazprom zu entschädigen (würde in diesem Fall aber in der Zukunft von höheren Absatzvolumen profitieren), oder kann umgekehrt Gazprom verpflichtet sein, die OMV zu entschädigen. Die Zahlung für die Neufeststellung der Reserven ist an die tatsächlich vorhandenen Gasreserven gebunden. Die Vereinbarung über die tatsächlich vorhandenen Gasreserven in Juschno Russkoje wird für 2023 erwartet. Es wird von der OMV erwartet, dass die Mengen der Gasreserven in dem Feld niedriger sind als die vertraglich vereinbarten Mengen. Die Einschätzung basiert auf einer Beurteilung der Erdölingenieurinnen und Eingenieuren des Konzerns (für nähere Details siehe Anhangangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte).
n) Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting
- Derivative Instrumente werden zur Absicherung von Risiken aus der Veränderung von Wechselkursen, Warenpreisen und Zinssätzen eingesetzt. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die Erfassung unrealisierter Gewinne und Verluste erfolgt grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung, außer Hedge Accounting gemäß IFRS 9 wird angewandt.
- Derivate, die die Voraussetzungen für die Verbuchung als Sicherungsgeschäft erfüllen und als solches designiert wurden, werden klassifiziert als
- ▸ Fair-Value-Hedge, wenn das Risiko einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts eines verbuchten Vermögenswerts oder einer verbuchten Verbindlichkeit abgesichert wird,
- ▸ Cashflow-Hedge, wenn das Risiko von Schwankungen der Cashflows, das sich aus einem speziellen, mit einer erfassten Forderung oder Verbindlichkeit oder einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbundenen Risiko ergibt, abgesichert wird, oder
- ▸ Net-Investment-Hedge, wenn das Währungsrisiko einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb abgesichert wird.
- Bei Cashflow-Hedges wird der effektive Teil der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte im sonstigen Ergebnis erfasst, der ineffektive Teil hingegen wird sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Führt die Cashflow-Absicherung zum Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit, wird der Buchwert dieser Position um die kumulierten Gewinne oder Verluste, die im sonstigen Ergebnis abgegrenzt wurden, angepasst.
- Die Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb wird in ähnlicher Weise wie Cashflow-Hedges bilanziert. Der Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Sicherungsinstrument, der als wirksame Absicherung ermittelt wird, wird im sonstigen Ergebnis erfasst und in der Rücklage aus Währungsdifferenzen kumuliert. Gewinne und Verluste aus dem ineffektiven Teil werden sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Bei Veräußerung des ausländischen Geschäftsbetriebs werden die Gewinne und Verluste, die im Eigenkapital kumuliert wurden, in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
- Der Konzern wendet Hedge Accounting für Sicherungsbeziehungen, die von der Reform der Referenzzinssätze betroffen sind, an. Zum Zweck der Beurteilung, ob eine wirtschaftliche Beziehung zwischen den Grundgeschäften und den Sicherungsinstrumenten besteht, nimmt der Konzern an, dass sich der Referenzzinssatz infolge der Reform der Referenzzinssätze nicht verändert (siehe Anhangangabe 2.1a).
- Verträge über den Kauf oder Verkauf von nicht-finanziellen Posten, die durch einen Nettoausgleich in bar oder anderen Finanzinstrumenten erfüllt werden können, werden als Finanzinstrumente behandelt und zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Damit verbundene Gewinne oder Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Werden solche Verträge jedoch für den Empfang oder die Lieferung nicht finanzieller Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs- oder Nutzungsbedarf des Konzerns geschlossen und weiter gehalten, werden sie als schwebende Geschäfte bilanziert.
o) Fremdkapitalzinsen
- Fremdkapitalzinsen, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten zurechenbar sind, werden bis zu dem Zeitpunkt aktiviert, an dem die Vermögenswerte im Wesentlichen für ihre vorgesehene Nutzung oder zum Verkauf bereit sind. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode, in der sie anfallen, ergebniswirksam erfasst.
p) Zuwendungen der öffentlichen Hand
- Zuwendungen der öffentlichen Hand werden als Ertrag erfasst oder kürzen die Anschaffungskosten des subventionierten Vermögenswerts, wenn hinreichende Sicherheit besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden.
q) Vorräte
- Vorräte werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung niedrigerer Nettoveräußerungswerte angesetzt. Die Kosten werden bei austauschbaren Gütern nach ihren individuellen Kosten, bei Öl- und Gasvorräten nach dem Durchschnittspreisverfahren und bei petrochemischen Produkten nach der FIFO Methode ermittelt. Für die Ermittlung der Herstellungskosten werden direkt zurechenbare Kosten sowie fixe und variable Material- und Fertigungsgemeinkosten herangezogen. Darüber hinaus werden produktionsbezogene Verwaltungskosten und Kosten für die betriebliche Altersvorsorge und freiwillige Sozialleistungen berücksichtigt. Im Raffineriebereich kommt ein Tragfähigkeitsprinzip zur Anwendung, wonach die Herstellungskosten den produzierten Produktgruppen nach deren jeweiligen Marktwerten am Ende der Periode zugeordnet werden.
r) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
- Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, Bankguthaben und jederzeit disponible kurzfristige Veranlagungen mit geringem Verwertungsrisiko, welches dann gegeben ist, wenn die kurzfristige Verwertung mit einem vernachlässigbaren Kurs- und Zinsrisiko verbunden ist. Die Veranlagungen dürfen zum Anschaffungszeitpunkt eine maximale Laufzeit von drei Monaten aufweisen.
s) Rückstellungen
- Rückstellungen werden für gegenwärtige Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, wenn deren Eintritt wahrscheinlich ist und die Höhe der Inanspruchnahme zuverlässig geschätzt werden kann. Einzelverpflichtungen werden mit jenem Betrag rückgestellt, der aufgrund einer bestmöglichen Schätzung zur Erfüllung der Verpflichtung notwendig sein wird, im Fall von langfristigen Verpflichtungen abgezinst auf den Barwert.
- Rekultivierungsverpflichtungen und Umweltrückstellungen:Im Zusammenhang mit den Kernaktivitäten des Konzerns entstehen regelmäßig Verpflichtungen zum Abbruch bzw. Rückbau von Anlagen sowie zur Bodensanierung. Diese Rekultivierungsverpflichtungen sind vor allem im Geschäftsbereich Upstream (Öl- und Gassonden, obertägige Einrichtungen) und bei Tankstellen auf fremdem Grund von großer Bedeutung. Zum Zeitpunkt der Entstehung einer Verpflichtung wird für diese durch Passivierung des Barwerts der künftigen Rekultivierungsausgaben vollständig vorgesorgt. In gleicher Höhe wird ein Vermögenswert als Teil des Buchwerts des Anlagevermögens aktiviert. Die Berechnung der Verpflichtung beruht auf bestmöglichen Schätzungen. Die Aufzinsung der Rückstellungen führt zu einem Zinsaufwand bzw. - ertrag (im Fall eines negativen Diskontierungssatzes) und erhöht oder verringert die Verpflichtung zu jedem Bilanzstichtag bis zum Anlagenrückbau. Für sonstige Umweltrisiken und -maßnahmen werden Rückstellungen gebildet, wenn diese Verpflichtungen wahrscheinlich sind und die Höhe der Verpflichtung vernünftig schätzbar ist.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Rekultivierungsrückstellungen
Die wesentlichsten Verpflichtungen für Rekultivierungen bestehen im Konzern für die Versiegelung von Bohrlöchern, die Stilllegung von Anlagen und die Beseitigung und Entsorgung von Offshore-Anlagen. Die Durchführung eines Großteils dieser Tätigkeiten ist in ferner Zukunft geplant, während Technologien für die Rekultivierung, Kosten, Vorschriften und öffentliche Erwartungen sich laufend ändern. Schätzungen künftiger Wiederherstellungskosten basieren auf Berichten interner Ingenieurinnen und Ingenieuren und auf Erfahrungen aus der Vergangenheit. Änderungen in den erwarteten künftigen Kosten nach unten oder Verschiebungen in die Zukunft werden über eine Änderung der Rückstellung und des dazugehörigen Vermögenswerts berücksichtigt, sofern ein Buchwert in ausreichender Höhe vorliegt. Sonst wird die Rückstellung über das Ergebnis aufgelöst. Bei wesentlichen Erhöhungen wird eine Beurteilung der Werthaltigkeit des zugrundeliegenden Vermögenswerts erforderlich.
Rückstellung für Rekultivierungs- und Entsorgungsverpflichtungen erfordern die Schätzung von Abzinsungssätzen, die eine wesentliche Auswirkung auf die Höhe der Rückstellung haben. Die realen Abzinsungssätze, die für die Berechnung der Rekultivierungs- und Entsorgungsverpflichtungen verwendet wurden, lagen zwischen -2,0% und 3,10% (2019: 0,0% und 3,25%).
- Pensionen und ähnliche Verpflichtungen: Im OMV Konzern gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen trifft die OMV nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt. Bei den beitragsorientierten Plänen stimmt der Aufwand mit den Beitragsleistungen überein.
- Teilnehmern leistungsorientierter Pensionspläne wird hingegen eine bestimmte Pensionshöhe zugesagt. Die Ansprüche sind bei leistungsorientierten Pensionsplänen grundsätzlich vom Dienstalter und den durchschnittlichen Bezügen abhängig. Diese leistungsorientierten Pläne setzen den Konzern versicherungsmathematischen Risiken aus, wie beispielweise dem Langlebigkeitsrisiko, Zinsrisiko, Inflationsrisiko (aufgrund der Wertsicherung) und dem Marktrisiko. Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen.
- Mitarbeiter österreichischer Konzerngesellschaften, die bis zum 31. Dezember 2002 eingetreten sind, haben im Falle der Erreichung des Pensionsalters bzw. wenn sie gekündigt werden, einen Abfertigungsanspruch. Der Anspruch ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und der Höhe des letzten Bezugs. Für Mitarbeiter, welche nach dem 31. Dezember 2002 eingetreten sind, wird für Abfertigungsansprüche in beitragsorientierten Plänen vorgesorgt. Ähnliche Verpflichtungen wie der Abfertigungsanspruch in Österreich bestehen auch in anderen Ländern, in denen der Konzern Mitarbeiter beschäftigt.
- In Österreich und Deutschland erhalten Mitarbeiter nach Erreichung eines bestimmten Dienstalters Jubiläumsgelder. Diese Pläne erfordern keine Mitarbeiterbeiträge und keine Wertpapierdeckung.
- Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Methode berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehaltssteigerungen werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste für leistungsorientierte Pensionspläne und Verpflichtungen aus Abfertigungen werden vollständig zum Zeitpunkt ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis erfasst. Diese versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden im sonstigen Ergebnis (OCI) ohne spätere Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung („Recycling“) berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Verpflichtungen für Jubiläumsgelder werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. Der Netto-Zinsaufwand wird auf Basis der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Plänen ermittelt und im Finanzergebnis ausgewiesen. Die Differenz zwischen den Erträgen auf das Planvermögen und dem im Netto-Zinsaufwand enthaltenen Zinsertrag auf das Planvermögen wird im sonstigen Ergebnis erfasst.
- Restrukturierungsrückstellungen für freiwillige und verpflichtende Personallösungen werden gebucht, wenn ein detaillierter Plan mit Zustimmung des Managements vor dem Bilanzstichtag vorliegt, der den Betroffenen kommuniziert wurde und dem sich das Unternehmen nicht mehr entziehen kann. Freiwillige Änderungen in den Bezügevereinbarungen werden auf Basis der geschätzten Anzahl der Beschäftigten, die das Angebot der Gesellschaft annehmen, gebucht. Die im Rahmen von Einzelvereinbarungen betragsmäßig fixierten Lösungsverpflichtungen, die über einen feststehenden Zeitraum zur Auszahlung gelangen, werden mit dem Barwert der Verpflichtung ausgewiesen.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Berechnung von Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder gemäß der Projected-Unit-Credit-Methode erfordert Schätzungen von Abzinsungssätzen, Gehaltstrends und Pensionstrends. Für die versicherungsmathematischen Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche und die entsprechenden Sensitivitäten siehe Anhangangabe 23 – Rückstellungen.
Für die österreichischen Konzerngesellschaften
werden der Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte zugrunde gelegt. In anderen Ländern werden ähnliche versicherungsmathematische Berechnungsgrundlagen verwendet. Die Fluktuationswahrscheinlichkeiten wurden altersspezifisch bzw. abhängig vom Dienstalter ermittelt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen des betreffenden Landes.
- Rückstellungen für belastende Verträge werden gebildet für Verträge, bei denen die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtung höher sind als der erwartete Nutzen aus dem Vertragsverhältnis. Die Bewertung dieser Rückstellungen erfolgt mit dem niedrigeren Betrag aus den Kosten bei Vertragserfüllung und eventuellen Straf- oder Entschädigungszahlungen im Falle einer Nichterfüllung des Vertrages.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Rückstellungen für belastende Verträge
Die OMV ging in der Vergangenheit einige langfristige, nicht kündbare Verträge ein, die auf Grund von negativen Marktentwicklungen zu belastenden Verträgen wurden. Dies führte im Konzernabschluss zum Ansatz von Rückstellungen für belastende Verträge für die unvermeidbaren Kosten bei Erfüllung dieser Verträge.
Die für die Berechnung der positiven Beiträge, die die Fixkosten teilweise decken, erfolgten Schätzungen basieren auf externen Quellen und Erwartungen des Managements. Für nähere Details siehe Anhangangabe 23 – Rückstellungen.
- Von Regierungsstellen gratis zugeteilte CO2-Emissionszertifikate (im Rahmen des EU Emissionshandelssystems für Treibhausgas-Emissionszertifikate) reduzieren die finanziellen Verpflichtungen im Zusammenhang mit CO2-Emissionen. Rückstellungen werden nur für bestehende Unterdeckungen im Konzern gebildet (vgl. Anhangangabe 23 – Rückstellungen).
t) Nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten
- Verbindlichkeiten werden mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Langfristige Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst.
u) Ertragsteuern und latente Steuern
- Neben Körperschaftsteuern und Gewerbesteuern werden auch die für den Geschäftsbereich Upstream typischen Steuern aus der Öl- und Gasproduktion wie z.B. die jeweiligen Anteile des Landes bzw. der nationalen Ölgesellschaft aus bestimmten EPSA-Verträgen (vgl. 2.3f) als Ertragsteuern behandelt und ausgewiesen. Für temporäre Differenzen werden latente Steuern berechnet und bilanziert.
- Aktive latente Steuern werden in dem Umfang aktiviert, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zukünftiger zu versteuernder Gewinn zur Verfügung stehen wird, gegen den die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste, noch nicht genutzten Steuergutschriften und abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen: Realisierbarkeit von aktiven latenten Steuern
Der Ansatz von aktiven latenten Steuern erfordert eine Einschätzung darüber, wann sie sich wahrscheinlich umkehren werden und ob zu versteuernde Gewinne in ausreichender Höhe den aktiven latenten Steuern im Zeitpunkt ihrer Umkehrung entgegenstehen. Diese Beurteilung der Realisierbarkeit macht Annahmen über künftige Gewinne erforderlich und unterliegt deshalb Unsicherheiten. In der OMV erfolgt diese Beurteilung auf Basis einer Planung über die Feldlebensdauern bei Upstream-Konzerngesellschaften bzw. über einen Zeitraum von 5 Jahren bei allen anderen Konzerngesellschaften.
Änderungen in Annahmen über künftige Gewinne können zu einem Anstieg oder einer Reduktion der aktiven latenten Steuern führen, was eine Auswirkung auf den Jahresüberschuss der Periode hat, in der die Änderung stattfindet.
- Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf die Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen Steuerhoheit beziehen.
v) Long Term Incentive (LTI) Pläne und Equity Deferral
- Der beizulegende Zeitwert der aktienbasierten Vergütungen aus dem Long-term Incentive Plan (LTIP) – dem wesentlichen aktienbasierten Vergütungsplan in der OMV - wird mit Hilfe eines Modells ermittelt, das auf erwarteten Zielerreichungen und Aktienkursen beruht. Bei Vergütungen mit Barausgleich wird eine Rückstellung auf Basis der beizulegenden Zeitwerte des zu zahlenden Betrags über den Erdienungszeitraum verteilt gebildet. Die Rückstellung wird zu jedem Bilanzstichtag sowie zum Fälligkeitszeitpunkt neu bewertet, wobei Änderungen im beizulegenden Zeitwert in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht werden. Bei Vergütungen mit Ausgleich in Aktien wird der beizulegende Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt als Aufwand (inklusive Einkommensteuer) mit einer Gegenbuchung im Eigenkapital über den Erdienungszeitraum der Vergütung erfasst. Der als Aufwand berücksichtigte Betrag wird um nachträgliche Änderungen in den Leistungsbedingungen, die nicht Marktbedingungen darstellen, angepasst. Zusätzlich erfolgt die Vergütung für den Equity Deferral Teil der jährlichen Bonifikation in Aktien. Dementsprechend werden die damit verbundenen Aufwendungen mit Gegenbuchung im Eigenkapital erfasst. Die Erfüllung von Vergütungen mit Ausgleich in Aktien erfolgt an die Teilnehmer nach Abzug der Einkommensteuer.
w) Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert
- Der beizulegende Zeitwert ist der Betrag, zu dem ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit am Bewertungsstichtag hätte übertragen werden können. Dabei wird von einem Transfer zwischen Teilnehmern im Hauptmarkt und ggf. von einer bestmöglichen Nutzung des Vermögenswerts ausgegangen.
- Die beizulegenden Zeitwerte werden entsprechend der folgenden Hierarchie ermittelt:
Stufe 1:Börsennotierte Kurse in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten. Diese Kategorie ist im OMV Konzern zumeist nur relevant für Aktien, Anleihen, Investmentfonds und Futures.
Stufe 2:Bewertungstechniken mit der Verwendung von direkt und indirekt beobachtbaren Inputs. Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten innerhalb der Stufe 2 werden üblicherweise Terminpreise für Rohöl und Erdgas, Zinssätze und Wechselkurse als Inputs für das Bewertungsmodell herangezogen. Zusätzlich werden das Kreditrisiko der Gegenpartei und ggf. ein Volatilitätsfaktor berücksichtigt.
Stufe 3:Bewertungstechniken wie z.B. Discounted Cashflow-Modelle mit der Verwendung von wesentlichen nicht beobachtbaren Inputs (z.B. langfristige Preisannahmen und Schätzungen von Reserven).
4) Währungsumrechnung
- Monetäre Fremdwährungspositionen werden mit den Stichtagskursen zum Bilanzstichtag bewertet, wobei eingetretene Kursgewinne und -verluste ergebniswirksam erfasst werden.
- Die Umrechnung der Abschlüsse von Gesellschaften, bei denen die funktionale Währung von der Konzernwährung abweicht, erfolgt nach der Stichtagskursmethode. Dabei werden Differenzen, die sich aus der Umrechnung von Bilanzpositionen zu aktuellen Stichtagskursen ergeben, im sonstigen Ergebnis erfasst. Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit Periodendurchschnittskursen umgerechnet. Differenzen aus der Anwendung von Durchschnittskursen gegenüber aktuellen Stichtagskursen werden gleichfalls im sonstigen Ergebnis verbucht.
- Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in EUR herangezogen:
Währungsumrechnung |
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| 2020 | 2019 |
| Stichtag | Durchschnitt | Stichtag | Durchschnitt |
Bulgarischer Lew (BGN) | 1,956 | 1,956 | 1,956 | 1,956 |
Tschechische Krone (CZK) | 26,242 | 26,455 | 25,408 | 25,671 |
Ungarischer Forint (HUF) | 363,890 | 351,250 | 330,530 | 325,300 |
Neuseeland Dollar (NZD) | 1,698 | 1,756 | 1,665 | 1,700 |
Norwegische Krone (NOK) | 10,470 | 10,723 | 9,864 | 9,851 |
Rumänischer Leu (RON) | 4,868 | 4,838 | 4,783 | 4,745 |
Russischer Rubel (RUB) | 91,467 | 82,725 | 69,956 | 72,455 |
Schwedische Krone (SEK)1 | 10,034 | n.a. | — | — |
US Dollar (USD) | 1,227 | 1,142 | 1,123 | 1,120 |
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- Die Umrechnung der Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung der Borealis Gruppe erfolgte mit den monatlichen Durchschnittskursen anstatt dem
jährlichen Periodendurchschnittskurs nach der Akquisition am 29. Oktober 2020.
3 Änderungen in der Konzernstruktur
- Eine vollständige Liste aller OMV Beteiligungen sowie sämtliche Konsolidierungskreisänderungen sind in Anhangangabe 38 – Direkte und indirekte Beteiligungen der OMV Aktiengesellschaft – zu finden. Wesentliche Änderungen des Konsolidierungskreises werden im Folgenden näher beschrieben.
Konsolidierungskreisänderungen – Downstream
- Am 29. Oktober 2020 erwarb die OMV zusätzliche 39% Anteile an der Borealis AG von Mubadala Investment Company (Abu Dhabi) durch die Akquisition von 100% Anteilen an der Susana Beteiligungsverwaltungs GmbH und erhöhte dadurch ihren Anteil an der Borealis Gruppe von 36% auf 75%. Der Kaufpreis dieser Akquisition betrug USD 4.551 Mio nach den üblichen Anpassungen bei Abschluss der Transaktion.
- Die Übernahme ist eine strategische Erweiterung der Wertschöpfungskette der OMV im Bereich der hochwertigen Chemikalien. Dies trug zu einer teilweisen natürlichen Absicherung gegen die Zyklizität der einzelnen Schritte der Wertschöpfungsketten sowohl hinsichtlich der Volumina als auch der Markt-Spreads bei, wodurch das Risiko der OMV gegenüber volatilen Märkten verringert wird.
- Durch den schrittweisen Erwerb hat die OMV das Recht zur Nominierung der Mehrheit der Mitglieder der Geschäftsleitung erworben und die wesentlichsten Aktivitäten die Auswirkungen auf die Einkünfte der Borealis haben, werden von der OMV gesteuert. Dadurch erwarb die OMV Kontrolle gemäß IFRS 10 über die Borealis Gruppe.
- Kontrollerwerb über die Borealis Gruppe führte zur Beendigung der at-equity Methode gemäß IAS 28 und zur Anwendung der Regeln gemäß IFRS 3. Die bisherigen 36% Anteile der OMV an Borealis wurden zum Zeitpunkt des Erwerbs zum beizulegenden Zeitwert neubewertet. Dies führte zu einem sonstigen betrieblichen Ertrag in Höhe von EUR 1.256 Mio. Zusätzlich gab es eine Umgliederung aus dem sonstigen Ergebnis in die sonstigen betrieblichen Erträge über EUR 28 Mio, die im Wesentlichen auf Währungsumrechnungsdifferenzen zurückzuführen ist.
Erworbenes Nettovermögen und Berechnung des Firmenwerts
- Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter an der Borealis Gruppe wurden zum anteiligen Wert des erworbenen identifizierbaren Nettovermögens bewertet. Die Transaktion führte zum keinem Ansatz eines Firmenwerts. Der beizulegende Zeitwert der Forderungen entsprach im Wesentlichen deren Buchwert, wobei eine Vereinnahmung aller vertraglichen Cashflows abzüglich Kreditausfälle erwartet wird. Der beizulegende Zeitwert des erworbenen Nettovermögens ist in den untenstehenden Tabellen dargestellt.
Beizulegende Zeitwerte des erworbenen Nettovermögens |
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In EUR Mio |
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| Borealis Gruppe |
Immaterielle Vermögenswerte | 887 |
Sachanlagen | 4.129 |
At-equity bewertete Beteiligungen | 6.134 |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 743 |
Sonstige Vermögenswerte | 45 |
Latente Steuern | 39 |
Langfristiges Vermögen | 11.977 |
Vorräte | 1.123 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 684 |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 132 |
Forderungen aus laufenden Ertragssteuern | 13 |
Sonstige Vermögenswerte | 310 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 80 |
Kurzfristiges Vermögen | 2.341 |
Summe Aktiva | 14.318 |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 457 |
Anleihen | 324 |
Leasingverbindlichkeiten | 139 |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | 1.131 |
Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen | 38 |
Sonstige Rückstellungen | 12 |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 32 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 2 |
Latente Steuern | 549 |
Langfristige Verbindlichkeiten | 2.683 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 719 |
Anleihen | 5 |
Leasingverbindlichkeiten | 34 |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | 407 |
Ertragsteuerverbindlichkeiten | 62 |
Sonstige Rückstellungen | 27 |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 154 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 163 |
Kurzfristige Verbindlichkeiten | 1.571 |
Summe Verbindlichkeiten | 4.254 |
Nettovermögen | 10.064 |
Nicht beherrschende Anteile | –2.524 |
Erworbenes Nettovermögen | 7.540 |
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Vormals gehaltener at-equity bewerteter 36% Anteil - Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung |
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In EUR Mio |
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| Borealis Gruppe |
Beizulegender Zeitwert | 3.590 |
Buchwert | 2.333 |
Neubewertungsergebnis | 1.256 |
Beträge aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn - und Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") | 28 |
Gesamtauswirkung – sonstige betriebliche Erträge | 1.284 |
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Berechnung des Firmenwerts |
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In EUR Mio |
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| Borealis Gruppe |
Kaufpreis | 3.889 |
Effekt aus der Absicherung von Fremdwährungsrisiken | 61 |
Beizulegender Zeitwert des vormals gehaltenen at-equity bewerteten 36% Anteils | 3.590 |
Erworbenes Nettovermögen | 7.540 |
Firmenwert | 0 |
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- 2020 trug die Borealis Gruppe seit ihrer Einbeziehung in den Konzernabschluss EUR 1.099 Mio zu den konsolidierten Umsatzerlösen und EUR –79 Mio zum Jahresüberschuss des OMV Konzerns bei. Das Jahresergebnis der Borealis in 2020 war im Wesentlichen durch Umkehreffekte der Anpassung auf beizulegende Zeitwerte für Vorräte aus der Kaufpreisallokation beeinflusst. Hätte die Akquisition bereits zu Jahresbeginn stattgefunden, wäre der rechnerische Beitrag der Borealis Gruppe auf die konsolidierten Umsatzerlöse der OMV Gruppe EUR 5.866 Mio, auf die unkonsolidierten Umsatzerlöse EUR 6.801 Mio und auf den Jahresüberschuss EUR 302 Mio.
Auswirkung wesentlicher Akquisitionen auf den Cashflow
- Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthielt einen Mittelabfluss von EUR 3.870 Mio aus dem Erwerb der Borealis Gruppe, ausgewiesen in der Zeile „Erwerb von einbezogenen Unternehmen und Geschäftseinheiten abzüglich liquider Mittel“, wie nachfolgend angeführt.
Netto-Mittelabfluss aus dem Erwerb |
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In EUR Mio |
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| Borealis Gruppe |
Bezahlter Kaufpreis | 3.950 |
Abzüglich übernommener liquider Mittel | –80 |
Netto-Mittelabfluss aus dem Erwerb | 3.870 |
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Auswirkung wesentlicher Akquisitionen auf Ertragssteuern
Aufgrund steuerlicher Synergieeffekte aus der Akquisition von zusätzlichen Anteilen an Borealis AG sind die aktiven latenten Steuern der österreichischen
Steuergruppe um ungefähr EUR 500 Mio, unter Berücksichtigung der positiven Steuerergebnisse der nächsten 5 Jahre der Borealis Steuergruppenmitglieder, gestiegen.
Segmentberichterstattung
4 Segmentberichterstattung
Geschäftsaktivitäten und Hauptmärkte
- Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns sind zum Zweck der Unternehmenssteuerung in die zwei operativen Geschäftsbereiche Upstream und Downstream, sowie in das Segment Konzernbereich und Sonstiges (Kb&S) gegliedert. Jeder Bereich stellt eine strategische Einheit dar und bietet unterschiedliche Produkte auf verschiedenen Märkten an. Die Führung der Geschäftsbereiche erfolgt eigenständig. Strategische Entscheidungen bezüglich der Geschäftstätigkeit werden vom OMV Vorstand getroffen. Mit Ausnahme des Kb&S entsprechen die berichtspflichtigen Segmente der OMV den operativen Geschäftssegmenten.
- Die Upstream (U/S)-Aktivitäten bestehen aus der Suche, dem Auffinden und der Förderung von Erdöl und -gas und konzentrieren sich auf die Regionen Mittel- und Osteuropa, Nordsee, Russland, Mittlerer Osten und Afrika und Asien-Pazifik.
- Der Downstream (D/S) Geschäftsbereich raffiniert und vermarktet Rohöl, petrochemische Produkte und andere Rohstoffe. Er betreibt die Raffinerien Schwechat (Österreich), Burghausen (Deutschland) und Petrobrazi (Rumänien) mit einer jährlichen Kapazität von 17,8 Mio Tonnen. In diesen Raffinerien wird Erdöl zu Mineralölprodukten verarbeitet, die an Unternehmen und Privatpersonen verkauft werden. Weiters operiert das Geschäftssegment entlang der Gaswertschöpfungskette mit einem erfolgreichen Gasvertriebs- und -logistikgeschäft in Europa. Die OMV betreibt Speicherkapazitäten in Österreich und Deutschland. Die Aktivitäten umfassen zudem die Versorgung, das Marketing und den Handel von Gas in Europa und der Türkei und die Aktivitäten des Konzerns im Stromgeschäft mit einem gasbefeuerten Stromkraftwerk in Rumänien.
- Die OMV besitzt eine starke Marktposition innerhalb der Bereiche Versorgung, Betreuung gewerblicher Kunden und Betrieb eines Einzelhandelsnetzwerks mit etwa 2.100 Tankstellen.
- Seit 29. Oktober 2020 ist die Borealis Gruppe vollkonsolidiert, nachdem die Anteile von 36% auf 75% erhöht wurden. Borealis ist ein führender Anbieter von Basischemikalien, Polyolefinen und Düngemitteln und ist der zweitgrößte Polyolefinhersteller in Europa und unter den Top-Ten-Produzenten weltweit. Die Produktionskapazität von Borealis für Basischemikalien beträgt 3,6 Mio Tonnen (einschließlich der at equity-Beteiligung von Borouge) und verfügt über eine Produktionskapazität für Polyolefine von 5,7 Mio Tonnen. Der Großteil der Produktion von Borealis befindet sich in Europa, mit drei Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten, einer in Brasilien und einer in Südkorea.
Die OMV hält Minderheitsanteile an verschiedenen at-equity bilanzierten Beteiligungen. Die wesentlichsten sind die 15% Beteiligung an ADNOC Refining (Vereinigte Arabische Emirate) mit einer jährlichen Kapazität von 7,1 Mio Tonnen OMV Anteil, Borouge (Vereinigte Arabische Emirate) das Joint Venture von Borealis mit ADNOC, betreibt den größten petrochemischen Komplex der Welt, und das Joint Venture Baystar (Vereinigte Staaten) bedient den Kundenstamm in den nordamerikanischen Märkten mit dem Polyethylen Borstar.
- Die Konzernführung, Finanzierungs- und Versicherungsaktivitäten sowie gewisse Servicefunktionen sind im Geschäftsbereich Kb&S zusammengefasst.
- Die zentrale operative Ergebnissteuerungsgröße ist das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten. In die Ermittlung des Vermögens fließen immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ein. Für die regionale Aufteilung externer Umsätze wird der Ort herangezogen, an dem das Risiko auf den Kunden übergeht. Die im Konzernanhang erläuterten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze stimmen mit jenen der operativen Segmente überein, mit bestimmten Ausnahmen betreffend Innenumsätze und Kostenzuordnungen des Mutterunternehmens, welche nach internen Grundsätzen der OMV ermittelt wurden. Der Vorstand ist der Meinung, dass die Verrechnungspreise für Lieferungen und Leistungen zwischen den Segmenten den Marktpreisen entsprechen. Geschäftsfälle, die den operativen Bereichen nicht zuordenbar sind, werden mit der Ergebnisauswirkung in Kb&S ausgewiesen.
- Um die Analyse der üblichen Geschäftsentwicklung zu erleichtern, wird die Offenlegung von Sondereffekten als angemessen erachtet. Um vergleichbare Werte wiedergeben zu können, werden bestimmte das Ergebnis beeinflussende Effekte hinzugefügt oder abgezogen. Diese Effekte können in vier Unterkategorien unterteilt werden: Personallösungen, Wertminderungen und Wertaufholungen, Anlagenverkäufe und Sonstiges.
- Des Weiteren wird der Current Cost of Supply (CCS) Effekt aus dem Jahresergebnis eliminiert, um ein effektives Performance-Management in einem Umfeld mit volatilen Preisen sowie Vergleichbarkeit mit Mitbewerbern zu ermöglichen. Der CCS Effekt, auch als Lagerhaltungsgewinne und -verluste bezeichnet, ist die Differenz zwischen den Umsatzkosten zu aktuellen Beschaffungskosten von Einkäufen des vorherigen Monats und den Umsatzkosten auf Basis der gleitenden Durchschnittsmethode nach Anpassung jeglicher Wertberichtigungen. In volatilen Energiemärkten kann die Ermittlung der Kosten von verkauften Mineralölerzeugnissen basierend auf historischen Werten (zum Beispiel gleitende Durchschnittskosten) zu verzerrenden Effekten der berichteten Ergebnisse führen. Diese Leistungskennzahl erhöht die Transparenz der Ergebnisse und wird üblicherweise in der Erdölindustrie verwendet. Die OMV veröffentlicht daher diese Ergebniskennzahl zusätzlich zum gemäß IFRS ermittelten operativen Ergebnis.
Segmentberichterstattung |
In EUR Mio |
| 2020 |
| U/S | D/S | Kb&S | Gesamt | Konsoli- dierung | OMV Konzern |
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Umsatzerlöse1 | 3.705 | 15.082 | 352 | 19.139 | –2.589 | 16.550 |
Umsätze mit anderen Segmenten | –2.178 | –63 | –348 | –2.589 | 2.589 | — |
Umsatzerlöse mit Dritten | 1.527 | 15.019 | 4 | 16.550 | — | 16.550 |
Sonstige betriebliche Erträge | 180 | 1.656 | 56 | 1.892 | –15 | 1.877 |
Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | 31 | 7 | — | 38 | — | 38 |
Planmäßige Abschreibungen | 1.335 | 591 | 39 | 1.965 | — | 1.965 |
Wertminderungen (inkl. Exploration und Evaluierung) | 1.452 | 10 | 0 | 1.462 | — | 1.462 |
Wertaufholungen | 120 | 111 | — | 230 | — | 230 |
Operatives Ergebnis | –1.137 | 2.160 | –56 | 967 | 83 | 1.050 |
Sondereffekte für Personallösungen | 31 | 4 | 5 | 39 | — | 39 |
Sondereffekte für Wertminderungen und Wertaufholungen | 1.185 | –101 | — | 1.084 | — | 1.084 |
Sondereffekte für Anlagenverkäufe | –9 | –9 | –1 | –19 | — | –19 |
Sonstige Sondereffekte | 75 | –965 | 5 | –885 | — | –885 |
Sondereffekte | 1.282 | –1.071 | 9 | 220 | — | 220 |
CCS Effekte | — | 425 | — | 425 | –10 | 416 |
CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten | 145 | 1.514 | –47 | 1.612 | 74 | 1.686 |
Segmentvermögen2 | 12.662 | 9.721 | 262 | 22.646 | — | 22.646 |
Zugänge SAV/IV3 | 1.150 | 760 | 28 | 1.938 | — | 1.938 |
At-equity bewertete Beteiligungen4 | 389 | 7.932 | — | 8.321 | — | 8.321 |
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Segmentberichterstattung |
In EUR Mio |
| 2019 |
| U/S | D/S | Kb&S | Gesamt | Konsoli- dierung | OMV Konzern |
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Umsatzerlöse1 | 6.239 | 20.958 | 345 | 27.542 | –4.081 | 23.461 |
Umsätze mit anderen Segmenten | –3.656 | –84 | –341 | –4.081 | 4.081 | — |
Umsatzerlöse mit Dritten | 2.583 | 20.874 | 4 | 23.461 | — | 23.461 |
Sonstige betriebliche Erträge | 122 | 98 | 60 | 280 | — | 280 |
Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | 45 | 341 | — | 386 | — | 386 |
Planmäßige Abschreibungen | 1.604 | 544 | 37 | 2.186 | — | 2.186 |
Wertminderungen (inkl. Exploration und Evaluierung) | 211 | 32 | 0 | 243 | — | 243 |
Wertaufholungen | 35 | 0 | 0 | 35 | — | 35 |
Operatives Ergebnis | 1.879 | 1.847 | –91 | 3.636 | –54 | 3.582 |
Sondereffekte für Personallösungen | 17 | 5 | 11 | 34 | — | 34 |
Sondereffekte für Wertminderungen und Wertaufholungen | 9 | 30 | — | 39 | — | 39 |
Sondereffekte für Anlagenverkäufe | –3 | –1 | — | –5 | — | –5 |
Sonstige Sondereffekte | 48 | –65 | 13 | –4 | — | –4 |
Sondereffekte | 71 | –31 | 24 | 64 | — | 64 |
CCS Effekte | — | –139 | — | –139 | 29 | –110 |
CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten | 1.951 | 1.677 | –67 | 3.561 | –25 | 3.536 |
Segmentvermögen2 | 15.049 | 5.315 | 277 | 20.642 | — | 20.642 |
Zugänge SAV/IV3 | 1.648 | 630 | 72 | 2.351 | — | 2.351 |
At-equity bewertete Beteiligungen | 457 | 4.695 | — | 5.151 | — | 5.151 |
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Weitere Informationen zu Wertminderungen sind der Anhangangabe 7 – Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen – zu entnehmen.
- Sonstige Sondereffekte im Segment Upstream enthielten hauptsächlich die Neubewertung des Vermögenswertes hinsichtlich der Neufeststellung von Reserven am Feld Juschno Russkoje und temporäre Hedging- Effekte. Im Bereich Downstream waren die sonstigen Sondereffekte hauptsächlich auf die Akquisition von zusätzlichen 39% Anteilen an Borealis AG (für weitere Details siehe Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur) zurückzuführen, teilweise kompensiert durch temporäre Hedging-Effekte.
- In 2019 enthielten die sonstigen Sondereffekte im Segment Upstream hauptsächlich die Neubewertung des Vermögenswertes hinsichtlich der Neufeststellung von Reserven am Feld Juschno Russkoje, teilweise kompensiert durch temporäre Hedging-Effekte. Im Bereich Downstream waren die sonstigen Sondereffekte auf temporäre Hedging-Effekte zurückzuführen, teilweise kompensiert durch die Bildung von Umweltrückstellungen in Rumänien.
Informationen über geografische Bereiche |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Umsätze mit Dritten | Zugeordnetes Vermögen1 | At-equity bewertete Beteiligungen2 | Umsätze mit Dritten | Zugeordnetes Vermögen1 | At-equity bewertete Beteiligungen2 |
Österreich | 3.466 | 4.388 | 78 | 6.599 | 3.452 | 2.465 |
Deutschland | 3.268 | 1.105 | 33 | 4.962 | 1.098 | 29 |
Rumänien | 3.456 | 6.106 | — | 4.389 | 6.265 | — |
Russland | 448 | 619 | 102 | 633 | 896 | 134 |
Neuseeland | 402 | 607 | — | 528 | 1.199 | — |
Vereinigte Arabische Emirate | 325 | 1.479 | 6.874 | 488 | 1.780 | 2.190 |
Malaysia | 210 | 1.037 | — | 122 | 1.333 | — |
Übriges MOE3 | 2.878 | 639 | 6 | 3.564 | 659 | — |
Übriges Europa | 1.709 | 4.862 | 21 | 1.379 | 1.954 | 10 |
Übrige Welt4 | 388 | 1.306 | 1.207 | 799 | 1.456 | 323 |
Gesamt | 16.550 | 22.148 | 8.321 | 23.461 | 20.092 | 5.151 |
Nicht zugeordnetes Vermögen | — | 498 | — | — | 550 | — |
Segmentvermögen | — | 22.646 | 8.321 | — | 20.642 | 5.151 |
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Nicht zugeordnetes Vermögen enthielt einen der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „Mittlerer Osten und Afrika“ zugeordneten Firmenwert in Höhe von EUR 297 Mio (2019: EUR 325 Mio), EUR 183 Mio (2019: EUR 199 Mio) der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „SapuraOMV“ zugeordneten Firmenwert
und EUR 18 Mio (2019: EUR 26 Mio) der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „Raffinerien West“ zugeordneten Firmenwert, da diese ZGEs in mehreren geographischen Bereichen tätig sind.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
5 Umsatzerlöse
Umsatzerlöse |
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in EUR Mio |
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| 2020 | 2019 |
Umsätze aus Kundenverträgen | 16.076 | 22.616 |
Umsätze aus fixen Leasingzahlungen | 11 | 17 |
Umsätze aus variablen Leasingzahlungen | 58 | 63 |
Umsätze aus anderen Quellen | 406 | 765 |
Umsatzerlöse | 16.550 | 23.461 |
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Umsätze aus Kundenverträgen |
In EUR Mio |
| Upstream | Downstream | Konzern- bereich & Sonstiges | OMV Konzern |
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| 2020 |
Rohöl, NGL und Kondensate | 769 | 615 | — | 1.384 |
Erdgas und LNG | 715 | 3.280 | — | 3.995 |
Treibstoffe, Heizöl und sonstige Raffinerieprodukte | — | 6.932 | — | 6.932 |
Petrochemische Produkte | — | 2.329 | — | 2.329 |
Gasspeicherung, Transit, Verteilung und Transport | 11 | 231 | — | 242 |
Sonstige Produkte und Dienstleistungen1 | 27 | 1.164 | 3 | 1.194 |
Umsätze aus Kundenverträgen | 1.521 | 14.551 | 3 | 16.076 |
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| 2019 |
Rohöl, NGL und Kondensate | 1.228 | 1.073 | — | 2.302 |
Erdgas und LNG | 876 | 4.973 | — | 5.849 |
Treibstoffe, Heizöl und sonstige Raffinerieprodukte | — | 11.161 | — | 11.161 |
Petrochemische Produkte | — | 1.768 | — | 1.768 |
Gasspeicherung, Transit, Verteilung und Transport | 20 | 232 | — | 252 |
Sonstige Produkte und Dienstleistungen1 | 24 | 1.259 | 2 | 1.285 |
Umsätze aus Kundenverträgen | 2.148 | 20.466 | 2 | 22.616 |
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6 Sonstige betriebliche Erträge und Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen
Sonstige betriebliche Erträge und Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Fremdwährungskursgewinne aus operativen Geschäften | 159 | 80 |
Gewinne aus Marktwertänderungen finanzieller Vermögenswerte | 28 | — |
Gewinne aus Marktwertänderungen zu Handelszwecken gehaltener Vorräte | 90 | — |
Gewinne aus Marktwertänderungen zu sonstigen Derivaten | 68 | — |
Gewinne aus Abgängen von Geschäftseinheiten, Tochterunternehmen, Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten | 22 | 21 |
Übrige sonstige betriebliche Erträge | 1.510 | 179 |
Sonstige betriebliche Erträge | 1.877 | 280 |
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Erträge aus at-equity bewerteten Beteiligungen | 250 | 392 |
Aufwendungen aus at-equity bewerteten Beteiligungen | –212 | –6 |
Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | 38 | 386 |
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- Fremdwährungskursgewinne aus operativen Geschäften waren in 2020 und 2019 wesentlich von der USD Entwicklung beeinflusst.
- Gewinne aus Marktwertänderungen finanzieller Vermögenswerte beinhalteten positive Diskontierungseffekte aus Vermögenswerten in Zusammenhang mit dem Erwerb von Anteilen am Feld Juschno Russkoje. Nähere Details können der Anhangsangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte – entnommen werden.
- Gewinne aus Marktwertänderungen zu Handelszwecken gehaltener Vorräte betreffen Emissionszertifikate in Downstream (Österreich, Deutschland und Rumänien). Nähere Details zu Emissionszertifikaten können der Anhangangabe 23 – Rückstellungen – entnommen werden.
- Gewinne aus Marktwertänderungen zu sonstigen Derivaten bezogen sich auf Forward Verträge für Emissionszertifikate in Downstream (Österreich und Deutschland).
- Übrige sonstige betriebliche Erträge beinhalteten Erträge aus der Neubewertung und Recycling-Effekte im Zusammenhang mit den vormals gehaltenen 36% Anteilen an der Borealis AG (siehe Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur) sowie Erträge aus Lagerhaltung im Zusammenhang mit der Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H. von EUR 50 Mio (2019: EUR 49 Mio). Darüber hinaus enthielt die Position Versicherungsentschädigungen im Zusammenhang mit einem Prozess-Sicherheitsvorfall bei einem Cracker von Borealis in Schweden in Höhe von EUR 41 Mio.
- 2019 beinhaltete Erträge im Zusammenhang mit der Klärung von steuerlichen Themen in Rumänien in Höhe von EUR 14 Mio.
- Erträge aus at-equity bewerteten Beteiligungen beinhalteten im Wesentlichen das anteilige Konzernergebnis der vormals gehaltenen 36% Anteile an Borealis AG in Höhe von EUR 172 Mio (2019: EUR 314 Mio).
- Verluste aus at-equity bewerteten Beteiligungen waren im Wesentlichen von Abu Dhabi Oil Refining Company beeinflusst. Nähere Details können der Anhangangabe 16 – At-equity bewertete Beteiligungen – entnommen werden.
7 Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen
- Wertminderungen sind in der Zeile „Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen“ in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten, mit Ausnahme der Wertminderungen auf Vermögenswerte aus Exploration und Evaluierung, welche in den „Explorationsaufwendungen“ gezeigt werden. Die folgenden Tabellen zeigen eine Überleitung zu den in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträgen:
Abschreibungen, Wertminderungen (ohne Exploration und Evaluierung) und Wertaufholungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Planmäßige Abschreibungen | 1.965 | 2.186 |
Wertaufholungen | –230 | –35 |
Wertminderungen (ohne Exploration und Evaluierung) | 683 | 151 |
Abschreibungen, Wertminderungen (ohne Exploration und Evaluierung) und Wertaufholungen | 2.418 | 2.302 |
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Wertminderungen (inkl. Exploration und Evaluierung) |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Wertminderungen (ohne Exploration und Evaluierung) | 683 | 151 |
Wertminderungen (Exploration und Evaluierung) | 779 | 92 |
Wertminderungen (inkl. Exploration und Evaluierung) | 1.462 | 243 |
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Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen – Aufteilung auf die Funktionen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Planmäßige Abschreibungen | 1.965 | 2.186 |
davon Explorationsaufwendungen | — | — |
davon Produktions- und operative Aufwendungen | 1.717 | 1.926 |
davon Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen | 248 | 259 |
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Wertaufholungen | –230 | –35 |
davon Explorationsaufwendungen | — | — |
davon Produktions- und operative Aufwendungen | –227 | –35 |
davon Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen | –3 | — |
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Wertminderungen (inkl. Exploration und Evaluierung) | 1.462 | 243 |
davon Explorationsaufwendungen | 779 | 92 |
davon Produktions- und operative Aufwendungen | 673 | 125 |
davon Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen | 10 | 26 |
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Wertminderungen und Wertaufholungen in Upstream
- Der signifikante Rückgang der Öl- und Gaspreise führte zu einer Änderung der Preisannahmen der OMV und lösten eine Überprüfung des gesamten Upstream-Portfolios auf Wertminderungen aus. Für weitere Informationen im Zusammenhang mit der Änderung der Preisannahmen siehe Anhangangabe 2 – Bilanzierungsgrundsätze, Ermessensentscheidungen und Schätzungen.
- Dies führte in 2020 zu Wertminderungen vor Steuern in Höhe von EUR 1.222 Mio (immaterielle Vermögenswerte EUR 614 Mio und Sachanlagen EUR 608 Mio) und Wertaufholungen vor Steuern in Höhe von EUR 91 Mio der Vermögenswerte aus Exploration und Evaluierung sowie von in Entwicklung befindlichen und produzierenden Öl- und Gasvermögenswerten. Diese Wertminderungen wurden in verschiedenen Ländern über das gesamte Portfolio verteilt verbucht, vor allem in Neuseeland, Rumänien, Österreich und den Vereinigten Arabischen Emirate.
- Eine etwaige Erhöhung des Diskontierungszinssatzes nach Steuern um 1 Prozentpunkt würde zu zusätzlichen Wertminderungen nach Steuern in Höhe von ungefähr EUR 250 Mio für produzierende Vermögenswerte und Vermögenswerte in der Entwicklungsphase sowie für Vermögenswerte aus Exploration und Evaluierung führen. Weiters würde ein Rückgang des Brent Ölpreises um USD 10/bbl und des Gaspreises um EUR 3 /MwH pro Jahr zu zusätzlichen Wertminderungen nach Steuern von ungefähr EUR 1,7 Mrd führen.
Wesentliche Upstream Wertminderungen und Wertaufholungen in 2020 |
In EUR Mio |
Land | Nettoeffekt von Wertminderungen und Wertaufholungen vor Steuern | Nutzungs- wert der Vermögenswerte1 | Diskontierungs- zinssatz nach Steuern1 |
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Neuseeland | 447 | 403 | 8,5% |
Vereinigten Arabischen Emirate | 291 | 1.236 | 7,5% |
Rumänien | 196 | 564 | 9,7% |
Österreich | 156 | 824 | 8,7% |
Jemen | 59 | 52 | 10,8% |
Tunesien | 19 | 29 | 8,4% |
Malaysia | 7 | 34 | 7,1% |
Norwegen | –43 | 782 | 7,6% |
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- Darüber hinaus beinhalteten die Wertminderungen 2020 nicht erfolgreiche Generalbehandlungen und veraltete oder ersetzte Sachanlagen in Rumänien (EUR 58 Mio). Weiters enthielten die Wertminderungen 2020 Wertminderungen in Höhe von EUR 149 Mio für nicht erfolgreiche Explorationsbohrungen und Explorationslizenzen in Malaysia, Österreich, Norwegen und Neuseeland.
- Der geplante Verkauf der Vermögenswerte in Kasachstan durch OMV Petrom (51%-ige Tochtergesellschaft der OMV) in 2020 und die damit verbundene Umgliederung in die Bilanzposition „Zu Veräußerungszwecken gehalten“ führte zu einer Wertaufholung vor Steuern in Höhe von EUR 28 Mio. Für weitere Informationen siehe Anhangangabe 20 – Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und Verbindlichkeiten.
- 2019 führte ein Verkaufsprozess von 40 marginalen Öl- und Gasfeldern in Rumänien zu einer Wertminderung von Sachanlagen vor Steuern in Höhe von EUR 36 Mio. Die übrigen Wertminderungen im Jahr 2019 sind hauptsächlich auf nicht erfolgreiche Generalbehandlungen und veraltete oder ersetzte Sachanlagen in Rumänien (EUR 76 Mio) sowie auf trockene Explorationsbohrungen in Rumänien, Österreich, Neuseeland und Norwegen (EUR 92 Mio) zurückzuführen. Darüber hinaus führte die Umgliederung des Maari Feldes in Neuseeland in 2019 auf zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen zu einer Wertaufholung vor Steuern von EUR 34 Mio.
Wertminderungen und Wertaufholungen in Downstream
- 2020 gab es keine wesentlichen Wertminderungen im Geschäftsbereich Downstream.
- In Q3/20 wurden die langfristigen Preisannahmen für Strom und CO2, unter Berücksichtigung des verbesserten Marktes für Stromerzeugung in Rumänien, angepasst. Dies führte zu einer vollständigen Wertaufholung für das Gaskraftwerk Brazi in Rumänien in Höhe von EUR 107 Mio vor Steuern basierend auf einem Diskontierungszinssatz nach Steuern von 4,26%.
- 2019 wurde die at-equity bilanzierte Beteiligung an Enerco Enerji Sanayi Ve Ticaret A.Ş. zur Gänze aufgrund der Kündigung von langfristigen Lieferverträgen abgeschrieben. Dies führte zu einer Wertminderung in Höhe von EUR 12 Mio. Übrige Wertminderungen betrugen EUR 20 Mio und waren hauptsächlich auf Vermögenswerte aus dem Ölgeschäft zurückzuführen.
8 Explorationsaufwendungen
- Die folgende Tabelle zeigt die Konzernbeiträge der Aktivitäten, welche auf die Exploration und Evaluierung von Öl- und Gasressourcen entfallen.
- All diese Aktivitäten sind im Segment Upstream enthalten.
Exploration und Evaluierung von Öl- und Gasressourcen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Wertminderungen (Exploration und Evaluierung) | 779 | 92 |
Sonstiger Explorationsaufwand | 117 | 136 |
Explorationsaufwand | 896 | 229 |
Immaterielle Vermögenswerte – aktivierte Explorations- und Evaluierungsausgaben inkl. Erwerb von unsicheren Reserven | 1.260 | 2.500 |
Mittelabfluss aus der Betriebstätigkeit | 106 | 138 |
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit1 | 122 | 261 |
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9 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Fremdwährungskursverluste aus operativen Geschäften | 135 | 67 |
Verluste aus dem Abgang von Geschäftseinheiten, Tochterunternehmen, Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten | 8 | 14 |
Verluste aus Marktwertänderungen finanzieller Vermögenswerte | –0 | 5 |
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten | 12 | 33 |
Personallösungen | 39 | 26 |
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen | 61 | 49 |
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen | 134 | 128 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen | 389 | 322 |
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- Fremdwährungskursverluste aus operativen Geschäften waren 2020 und 2019 wesentlich von der USD Entwicklung beeinflusst.
- Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten beinhalteten im Wesentlichen Wertminderungen von Forderungen in Tunesien in Höhe von EUR 9 Mio (2019: EUR 18 Mio). Die Wertminderungen in 2019 resultierten aus einer Neubewertung der zukünftigen Produktion.
- Der Anstieg in den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen war vor allem auf die Borealis Gruppe zurückzuführen. Für nähere Informationen zu dem Erwerb zusätzlicher Anteile an Borealis AG siehe Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur.
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen enthielten Aufwendungen im Zusammenhang mit verschiedenen Digitalisierungsinitiativen in Höhe von EUR 36 Mio (2019: EUR 44 Mio), sowie Aufwendungen in Zusammenhang mit der Lagerhaltung der Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H. von EUR 56 Mio (2019: EUR 53 Mio).
10 Personalaufwendungen
Personalaufwendungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Löhne und Gehälter | 944 | 869 |
Aufwendungen aus leistungsorientierten Plänen | 9 | 18 |
Aufwendungen aus beitragsorientierten Plänen | 33 | 28 |
Nettoaufwendungen im Zusammenhang mit Personallösungen | 39 | 26 |
Sonstiger Personalaufwand | 128 | 157 |
Steuern und Sozialabgaben | 155 | 130 |
Personalaufwendungen | 1.308 | 1.228 |
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- Der Anstieg der Nettoaufwendungen im Zusammenhang mit Personallösungen ist hauptsächlich auf Aufwendungen aus Restrukturierungen im Zusammenhang mit Outsourcing-Aktivitäten in Rumänien zurückzuführen.
- Nähere Details zu den leistungsorientierten Plänen sind in Anhangangabe 23 – Rückstellungen – zu finden.
11 Finanzerfolg
Zinserträge |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 38 | 52 |
Abgezinste Forderungen | 17 | 24 |
Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte | 30 | 23 |
Ausleihungen | 88 | 70 |
Sonstige | 3 | — |
Zinserträge | 177 | 169 |
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- Die Position Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte beinhaltete 2020 hauptsächlich Zinserträge aus verspäteten Zahlungen im Zusammenhang mit einer erfolgreichen Schlichtung in Rumänien, während 2019 im Wesentlichen Zinserträge aus verspäteten Zahlungen im Zusammenhang mit der Klärung von steuerlichen Themen in Rumänien enthielt.
- Die Position Zinserträge aus Ausleihungen enthielt EUR 84 Mio (2019: EUR 70 Mio) Zinserträge aus der Nord Stream 2 Finanzierungsvereinbarung. Weitere Details können der Anhangangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte – entnommen werden.
Zinsaufwendungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Anleihen | 136 | 129 |
Leasingverbindlichkeiten | 24 | 23 |
Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 20 | 27 |
Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen | 74 | 91 |
Rückstellungen für Jubiläumsgeld, Personallösungen und andere Leistungen an Arbeitnehmer | 2 | 2 |
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen | 11 | 19 |
Rückstellungen für belastende Verträge | 15 | 17 |
Sonstige | 5 | 2 |
Zinsaufwendungen, brutto | 287 | 309 |
Aktivierte Fremdkapitalzinsen | –7 | –6 |
Zinsaufwendungen | 280 | 304 |
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- Weitere Details zu Anleihen können der Anhangangabe 24 – Verbindlichkeiten – entnommen werden.
- Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Rekultivierungsrückstellung der OMV Petrom SA wurde mit den Zinserträgen aus der Forderung gegenüber dem rumänischen Staat saldiert. Weitere Details können der Anhangangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte – entnommen werden.
- Die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen wurden mit den Erträgen aus dem Planvermögen von EUR 5 Mio (2019: EUR 8 Mio) saldiert dargestellt.
- Rückstellungen für belastendende Verträge beinhalteten Aufwendungen aus der Aufzinsung auf abgeschlossene Transport- und Gate LNG-Terminalkapazitäten der OMV Gas Marketing & Trading GmbH. Weitere Details können der Anhangangabe 23 – Rückstellungen – entnommen werden.
- Die für qualifizierte Vermögenswerte aktivierten Fremdkapitalzinsen bezogen sich vorwiegend auf Öl- und Gasvermögen in der Entwicklungsphase in Tunesien und Norwegen.
Sonstiges Finanzergebnis |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Buchwert verkaufter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | –5.212 | –5.771 |
Erlöse aus verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 5.189 | 5.740 |
Finanzierungskosten für Factoring und Securitization | –24 | –31 |
Nettofremdwährungsgewinne/(-verluste) | –53 | 40 |
Sonstige | –14 | –8 |
Sonstiges Finanzergebnis | –91 | 1 |
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- Nettofremdwährungsgewinne/(-verluste) waren in 2020 im Wesentlichen von RUB und USD beeinflusst. 2019 war die Position zusätzlich wesentlich von NOK beeinflusst.
- Die Position Sonstige enthielt hauptsächlich Bankgebühren.
12 Steuern vom Einkommen und Ertrag
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Ergebnis vor Steuern | 875 | 3.453 |
Laufende Steuern | 244 | 1.207 |
davon betreffend Vorjahre | 2 | 13 |
Latente Steuern | –846 | 100 |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | –603 | 1.306 |
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Entwicklung der latenten Steuern |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Latente Steuern zum 1. Jänner | –445 | 28 |
Latente Steuern zum 31. Dezember | –57 | –445 |
Veränderung latente Steuern | 388 | –473 |
Im Eigenkapital erfasste latente Steuern | 17 | –4 |
Konsolidierungskreisänderungen, Kursdifferenzen und Sonstiges1 | 441 | 377 |
Latente Steuern laut Gewinn- und Verlustrechnung | 846 | –100 |
Die latenten Steuern laut Gewinn- und Verlustrechnung setzen sich wie folgt zusammen: |
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Steuersatzänderung | 12 | 5 |
Auflösung und Bildung von Wertberichtigungen zu latenten Steuern | 320 | 5 |
Anpassungen bei den Verlustvorträgen (in den Vorjahren nicht berücksichtigte oder verfallene Verlustvorträge sowie sonstige Anpassungen) | 59 | 16 |
Umkehrung von temporären Differenzen inklusive Neubildung und Verbrauch von Verlustvorträgen | 456 | –125 |
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Direkt im sonstigen Ergebnis verbuchte Ertragsteuern |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Latente Steuern | –8 | –4 |
Laufende Steuern | –0 | 0 |
Direkt im sonstigen Ergebnis verbuchte Ertragsteuern | –8 | –4 |
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- Die OMV Aktiengesellschaft bildet eine Steuergruppe gemäß § 9 Körperschaftsteuergesetz 1988, in der das steuerpflichtige Ergebnis aller wesentlichen österreichischen Tochtergesellschaften sowie allfällige Verluste einer ausländischen Tochtergesellschaft (OMV AUSTRALIA PTY LTD) zusammengefasst werden.
- Beteiligungserträge inländischer Tochtergesellschaften sind grundsätzlich in Österreich steuerbefreit. Dividenden von EU- und EWR-Beteiligungen sowie von Tochtergesellschaften, die in einem Staat ansässig sind, mit welchem Österreich ein umfassendes Amtshilfeabkommen abgeschlossen hat, sind ebenfalls in der Regel von der österreichischen Körperschaftsteuer befreit, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Dividenden sonstiger ausländischer Beteiligungen, an denen der Konzern einen Anteil von 10% oder mehr besitzt und mindestens ein Jahr hält, sind ebenfalls auf der Ebene der österreichischen Muttergesellschaft steuerbefreit.
- Veränderungen der Wertberichtigung für die österreichische Steuergruppe wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, ausgenommen in dem Umfang, in welchem die aktiven latenten Steuern aus Geschäftsvorfällen oder Ereignissen herrührten, welche außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurden, dies bedeutet im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital.
- Bei der Ermittlung des Effektivsteuersatzes werden die Ertragsteuern dem Ergebnis vor Steuern gegenübergestellt. Der sich daraus ergebende Steuersatz wird mit dem österreichischen Regelsteuersatz von 25% verglichen, und die wesentlichen Abweichungen werden analysiert.
Steuerüberleitungsrechnung |
In % |
| 2020 | 2019 |
Körperschaftsteuersatz in Österreich | 25,0 | 25,0 |
Steuereffekte durch: |
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Abweichende ausländische Steuersätze | –8,3 | 14,7 |
Nicht abzugsfähige Aufwendungen | 22,6 | 5,0 |
Steuerfreies Einkommen | –55,7 | –5,3 |
Steuersatzänderung | –1,3 | –0,2 |
Permanente Effekte aus Verlustvorträgen | 0,1 | –0,0 |
Steuerliche Beteiligungsabschreibungen und -zuschreibungen auf Ebene der Muttergesellschaft | –14,1 | –0,6 |
Veränderung der Wertberichtigung latenter Steuern | –36,5 | –0,1 |
Steuern betreffend Vorjahre | –6,2 | –0,6 |
Sonstige | 5,5 | –0,1 |
Effektivsteuersatz im Konzernabschluss | –68,8 | 37,8 |
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Steuerüberleitungsrechnung |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Theoretische Steuern vom Einkommen und Ertrag auf Basis des österreichischen Körperschaftssteuersatzes | 219 | 863 |
Steuereffekte durch: |
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Abweichende ausländische Steuersätze | –73 | 508 |
Nicht abzugsfähige Aufwendungen | 198 | 172 |
Steuerfreies Einkommen | –487 | –182 |
Steuersatzänderung | –12 | –5 |
Permanente Effekte aus Verlustvorträgen | 1 | –2 |
Steuerliche Beteiligungsabschreibungen und -zuschreibungen auf Ebene der Muttergesellschaft | –123 | –20 |
Veränderung der Wertberichtigung latenter Steuern | –320 | –5 |
Steuern betreffend Vorjahre | –55 | –19 |
Sonstige | 49 | –4 |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | –603 | 1.306 |
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- Die nicht abzugsfähigen Aufwendungen beinhalteten unter anderem negative Ergebnisbeiträge von at-equity bewerteten Beteiligungen und permanente Effekte aus Abschreibungen.
- Das steuerfreie Einkommen 2020 war insbesondere auf Effekte aus der Neubewertung und Recycling im Zusammenhang mit den vormals gehaltenen 36% Anteilen an der Borealis AG (siehe Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur) beeinflusst. Des Weiteren enthielt die Position positive Ergebnisbeiträge von at-equity bewerteten Beteiligungen und Steuerbegünstigungen in Norwegen.
- Veränderung der Wertberichtigung latenter Steuern war im Wesentlichen durch die Auflösung von Wertberichtigungen auf Verlustvorträge in Österreich beeinflusst. Weitere Details können der Anhangangabe 25 – Latente Steuern – entnommen werden.
13 Ergebnis je Aktie
Ergebnis je Aktie |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Den Aktionären des Mutterunter- nehmens zu zurechnendes Ergebnis in EUR Mio | Durchschnittliche Anzahl an Aktien | Ergebnis je Aktie in EUR | Den Aktionären des Mutterunter- nehmens zu zurechnendes Ergebnis in EUR Mio | Durchschnittliche Anzahl an Aktien | Ergebnis je Aktie in EUR |
Unverwässert | 1.258 | 326.830.270 | 3,85 | 1.678 | 326.610.239 | 5,14 |
Verwässert | 1.258 | 326.989.851 | 3,85 | 1.678 | 326.863.180 | 5,13 |
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- Für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wurde die gewichtete durchschnittliche Anzahl an Aktien berücksichtigt, welche sich nach Umwandlung aller potenziellen Aktien mit Verwässerungseffekten
ergeben würde. Dies umfasste 159.581 (2019: 252.941) Stück aus den Long Term Incentive Plänen und aus dem Equity Deferral zu gewährende Bonusaktien.
Erläuterungen zur Bilanz
14 Immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte |
In EUR Mio |
| Konzessionen, Software, Lizenzen, Rechte | Öl- und Gasvermögen mit nicht sicheren Reserven | Firmenwerte | Gesamt |
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| 2020 |
Entwicklung der Kosten |
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1. Jänner | 1.936 | 2.860 | 622 | 5.418 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –266 | –106 | –53 | –425 |
Konsolidierungskreisänderungen | 887 | — | — | 887 |
Zugang | 68 | 117 | — | 185 |
Umbuchung | 3 | –514 | — | –511 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | –91 | — | –38 | –129 |
Abgang | –29 | –162 | — | –191 |
31. Dezember | 2.509 | 2.195 | 531 | 5.235 |
Entwicklung der Abschreibung |
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1. Jänner | 895 | 360 | — | 1.255 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –61 | –29 | — | –90 |
Planmäßige Abschreibung | 113 | — | — | 113 |
Wertminderung | 1 | 768 | — | 769 |
Umbuchung | –0 | –5 | — | –5 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | –54 | — | — | –54 |
Abgang | –29 | –160 | — | –189 |
Wertaufholung | –9 | –0 | — | –9 |
31. Dezember | 857 | 934 | — | 1.792 |
Buchwert 1. Jänner | 1.041 | 2.500 | 622 | 4.163 |
Buchwert 31. Dezember | 1.652 | 1.260 | 531 | 3.443 |
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| 2019 |
Entwicklung der Kosten |
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1. Jänner | 1.769 | 2.252 | 420 | 4.441 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | 124 | 20 | 7 | 150 |
Konsolidierungskreisänderungen | 0 | 678 | 195 | 874 |
Zugang | 46 | 254 | — | 300 |
Umbuchung | 0 | –183 | — | –183 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | –0 | –26 | — | –27 |
Abgang | –2 | –135 | — | –137 |
31. Dezember | 1.936 | 2.860 | 622 | 5.418 |
Entwicklung der Abschreibung |
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1. Jänner | 779 | 346 | — | 1.125 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | 6 | 2 | — | 8 |
Planmäßige Abschreibung | 113 | — | — | 113 |
Wertminderung | 0 | 92 | — | 92 |
Umbuchung | –0 | –15 | — | –16 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | –0 | –1 | — | –1 |
Abgang | –2 | –64 | — | –66 |
31. Dezember | 895 | 360 | — | 1.255 |
Buchwert 1. Jänner | 991 | 1.906 | 420 | 3.317 |
Buchwert 31. Dezember | 1.041 | 2.500 | 622 | 4.163 |
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- Konsolidierungskreisänderungen in 2020 in Höhe von EUR 887 Mio enthielten hauptsächlich aktivierte Entwicklungskosten, Patente und Lizenzen aufgrund des Erwerbs eines zusätzlichen 39%-Anteils an der Borealis AG. Für zusätzliche Details siehe Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur.
- Die Umbuchungen stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Umgliederung der Lizenz SK408 Jerun in Malaysia von immateriellen auf in Entwicklung befindliche Vermögenswerte aufgrund der endgültigen Investitionsentscheidung.
- Immaterielle Vermögenswerte mit einem Buchwert von EUR 75 Mio (2019: EUR 26 Mio) wurden auf zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen umgegliedert und bezogen sich hauptsächlich auf den geplanten Verkauf der OMV Anteile an der Gas Connect Austria GmbH sowie auf den Verkauf des Retail-Netzwerks der OMV in Deutschland. Für Details siehe Anhangangabe 20 – Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und Verbindlichkeiten.
- Nähere Details zu Wertminderungen und Wertaufholungen sind in Anhangangabe 7 – Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen – zu finden.
- Firmenwerte aus Unternehmenszusammenschlüssen wurden folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) und Gruppen von ZGEs zwecks Wertminderungstests zugeordnet:
Firmenwertzuordnung |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Mittlerer Osten und Afrika | 297 | 325 |
SapuraOMV | 183 | 199 |
Upstream zugeordnete Firmenwerte | 480 | 524 |
Downstream Gas Österreich | — | 38 |
Raffinerien West | 18 | 26 |
Retail Slowakei | 7 | 7 |
Raffinerie Österreich | 26 | 27 |
Downstream zugeordnete Firmenwerte | 52 | 98 |
Firmenwerte | 531 | 622 |
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- 2020 sank der Firmenwert im Geschäftsbereich Upstream aufgrund von negativen Währungsumrechnungsdifferenzen.
- Im Downstream Geschäftsbereich ist der Firmenwert aufgrund des geplanten Verkaufs des 51%-Anteils der OMV an der Gas Connect Austria GmbH gesunken. Da der Downstream Gas Österreich Firmenwert Teil der Veräußerungsgruppe war, wurde dieser demzufolge auf zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen umgegliedert. Für zusätzliche Details siehe Anhangangabe 20 – Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und Verbindlichkeiten. Darüber hinaus sind die dem Downstream Geschäftsbereich zugeordneten Firmenwerte Raffinerien West und Raffinerien Österreich aufgrund von negativen Währungsumrechnungsdifferenzen gesunken.
- Die Überprüfung aller Firmenwerte auf Werthaltigkeit auf Basis des Nutzungswerts führte zu keinen Wertminderungen. Für die Überprüfung der Werthaltigkeit des auf die Region Mittlerer Osten und Afrika zugeordneten Firmenwerts wurde ein Diskontierungszinssatz nach Steuern von 9,23% (2019: 8,66%) und des der SapuraOMV zugeordneten Firmenwerts ein Diskontierungszinssatz nach Steuern von 7,88% angewandt.
- Keine vernünftige Änderung des Diskontierungszinssatzes würde zu einer Wertminderung führen. Des Weiteren führt ein Rückgang des Brent Ölpreises um USD 10/bbl und des Gaspreises um EUR 3 /MwH pro Jahr zu keinen zusätzlichen Wertminderungen für den der Region Mittlerer Osten und Afrika zugeordneten Firmenwert. Die Veränderungen der Preisannahmen würde zu einer Wertminderung nach Steuern in Höhe von ungefähr EUR 50 Mio für den der SapuraOMV zugeordneten Firmenwert führen.
- Anhangangabe 15 – Sachanlagen – enthält Details zu vertraglichen Verpflichtungen zum Erwerb von immateriellen Vermögenswerten.
15 Sachanlagen
Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte |
In EUR Mio |
| Grundstücke und Bauten | Öl- und Gasvermögen | Technische Anlagen und Maschinen | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | Anlagen in Bau | Gesamt |
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| 2020 |
Entwicklung der Kosten |
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1. Jänner | 3.520 | 23.974 | 8.987 | 2.120 | 415 | 39.017 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –33 | –1.032 | –21 | –15 | –3 | –1.104 |
Konsolidierungskreisänderungen | 396 | — | 3.025 | 85 | 624 | 4.129 |
Zugang | 96 | 965 | 263 | 108 | 320 | 1.753 |
Neue Verpflichtungen und Änderung der Parameter für Rekultivierung | 11 | 101 | 29 | — | — | 141 |
Umbuchung | 40 | 512 | 175 | 27 | –242 | 511 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | –430 | –901 | –920 | –300 | –33 | –2.584 |
Abgang | –15 | –175 | –55 | –58 | –0 | –303 |
31. Dezember | 3.584 | 23.445 | 11.483 | 1.967 | 1.081 | 41.560 |
Entwicklung der Abschreibung |
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1. Jänner | 1.714 | 13.433 | 5.875 | 1.504 | 11 | 22.538 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –17 | –525 | –28 | –10 | –0 | –581 |
Planmäßige Abschreibung | 142 | 1.182 | 406 | 129 | — | 1.858 |
Wertminderung | 4 | 658 | 17 | 1 | 0 | 679 |
Umbuchung | –0 | 8 | –0 | 0 | –3 | 5 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | –163 | –768 | –480 | –221 | –1 | –1.633 |
Abgang | –9 | –173 | –51 | –56 | 0 | –289 |
Wertaufholung | –1 | –119 | –98 | –0 | — | –219 |
31. Dezember | 1.669 | 13.695 | 5.640 | 1.346 | 7 | 22.358 |
Buchwert 1. Jänner | 1.806 | 10.541 | 3.111 | 616 | 404 | 16.479 |
Buchwert 31. Dezember | 1.915 | 9.750 | 5.843 | 622 | 1.073 | 19.203 |
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Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte |
In EUR Mio |
| Grundstücke und Bauten | Öl- und Gasvermögen | Technische Anlagen und Maschinen | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | Anlagen in Bau | Gesamt |
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| 2019 |
Entwicklung der Kosten |
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1. Jänner | 3.394 | 23.033 | 8.694 | 2.018 | 411 | 37.550 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –21 | –6 | –54 | –7 | –4 | –92 |
Konsolidierungskreisänderungen | 5 | 588 | 0 | 0 | 10 | 604 |
Zugang | 162 | 1.271 | 237 | 162 | 218 | 2.051 |
Neue Verpflichtungen und Änderung der Parameter für Rekultivierung | 2 | 212 | 2 | — | — | 216 |
Umbuchung | 8 | 147 | 177 | 2 | –212 | 123 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | 2 | –1.151 | –4 | –1 | –3 | –1.157 |
Abgang | –33 | –119 | –65 | –54 | –6 | –278 |
31. Dezember | 3.520 | 23.974 | 8.987 | 2.120 | 415 | 39.017 |
Entwicklung der Abschreibung |
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1. Jänner | 1.607 | 13.060 | 5.608 | 1.459 | 12 | 21.747 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –9 | –5 | –31 | –5 | 0 | –51 |
Planmäßige Abschreibung | 145 | 1.442 | 366 | 122 | — | 2.075 |
Wertminderung | 13 | 117 | 3 | 0 | 6 | 139 |
Umbuchung | –25 | 10 | –5 | –21 | –1 | –43 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | 1 | –1.038 | –3 | –1 | — | –1.041 |
Abgang | –17 | –118 | –61 | –51 | –6 | –253 |
Wertaufholung | 0 | –35 | –0 | –0 | — | –35 |
31. Dezember | 1.714 | 13.433 | 5.875 | 1.504 | 11 | 22.538 |
Buchwert 1. Jänner | 1.787 | 9.972 | 3.086 | 559 | 399 | 15.803 |
Buchwert 31. Dezember | 1.806 | 10.541 | 3.111 | 616 | 404 | 16.479 |
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Konsolidierungskreisänderungen von EUR 4.129 Mio
in 2020 beinhalteten den Erwerb eines zusätzlichen 39%- Anteils an der Borealis AG. Für zusätzliche Details siehe Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur.
- Die Umbuchungen stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Umgliederung der Lizenz SK408 Jerun in Malaysia von immateriellen auf in Entwicklung befindliche Vermögenswerte nach der endgültigen Investitionsentscheidung.
- Sachanlagen mit einem Buchwert von EUR 950 Mio (2019: EUR 116 Mio) wurden in die Position zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen umgegliedert und sind auf den geplanten Verkauf der OMV Anteil an der Gas Connect Austria GmbH und des Retail-Netzwerks der OMV in Deutschland sowie auf den geplanten Verkauf der Vermögenswerte in Malaysia und Kasachstan zurückzuführen. Für weitere Informationen siehe Anhangangabe 20 – Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und Verbindlichkeiten.
- Nähere Details zu Wertminderungen und Wertaufholungen sind in Anhangangabe 7 – Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen – zu finden.
Vertragliche Verpflichtungen für Akquisitionen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Immaterielle Vermögenswerte | 395 | 491 |
Sachanlagen | 1.134 | 852 |
Vertragliche Verpflichtungen | 1.529 | 1.343 |
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- 2020 und 2019 bestanden vertragliche Verpflichtungen hauptsächlich in Verbindung mit Explorations- und Produktionstätigkeiten im Bereich Upstream. Der Anstieg in 2020 ist hauptsächlich auf die zusätzlichen Verpflichtungen der Borealis Gruppe zurückzuführen.
OMV als Leasingnehmer
- Die Nutzungsrechte betreffen im Wesentlichen Leasing im Zusammenhang mit Tankstellengrundstücken und – gebäuden sowie Bürogebäuden. Darüber hinaus least die OMV hauptsächlich eine Wasserstoffanlage in der Petrobrazi Raffinerie in Rumänien, verschiedene Anlagen und technische Ausrüstungsgegenstände, andere Grundstücke und Fahrzeuge.
- Konsolidierungskreisänderungen in 2020 sind auf den Erwerb eines zusätzlichen 39%- Anteils an der Borealis AG zurückzuführen und inkludieren hauptsächlich Leasing im Zusammenhang mit Grundstücken und eines Frachters.
- Nutzungsrechte mit einem Buchwert von EUR 136 Mio wurden in die Position zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen umgegliedert und sind hauptsächlich auf den geplanten Verkauf des Retail- Netzwerkes in Deutschland zurückzuführen.
Die Umgliederung ist Teil der Position Sonstige Bewegungen.
Nutzungsrechte nach IFRS 16 |
In EUR Mio |
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| Grundstücke und Bauten | Technische Anlagen und Maschinen | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- ausstattung | Gesamt |
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| 2020 |
1. Jänner | 667 | 37 | 111 | 815 |
Konsolidierungskreisänderungen | 75 | 19 | 76 | 170 |
Zugang | 62 | 12 | 57 | 131 |
Planmäßige Abschreibung | –66 | –14 | –46 | –126 |
Sonstige Bewegungen | –145 | –6 | –3 | –155 |
31. Dezember | 593 | 48 | 194 | 836 |
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| 2019 |
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1. Jänner | 670 | 33 | 66 | 768 |
Konsolidierungskreisänderungen | 5 | — | — | 5 |
Zugang | 81 | 18 | 79 | 178 |
Planmäßige Abschreibung | –66 | –10 | –32 | –108 |
Sonstige Bewegungen | –23 | –4 | –2 | –28 |
31. Dezember | 667 | 37 | 111 | 815 |
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Ausgewiesene Beträge in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Operatives Ergebnis |
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Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse | 30 | 107 |
davon aktivierte Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse | 16 | 73 |
Aufwendungen für Leasingverhältnisse über Vermögenswerte mit geringem Wert | 2 | 2 |
Aufwand für variable Leasingzahlungen | 7 | 9 |
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Finanzerfolg |
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Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten | 24 | 23 |
Netto-Fremdwährungskursverlust aus Leasingverbindlichkeiten | 3 | 2 |
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- Der Rückgang der Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse ist hauptsächlich auf die Erstanwendung von IFRS 16 in 2019 zurückzuführen. OMV hat keine Nutzungsrechte für Verträge angesetzt, die im Laufe von 2019 ausgelaufen sind, da sie als kurzfristige Leasingverhältnisse behandelt wurden. Weiters ist der Rückgang ebenfalls auf reduzierte Bohraktivitäten in 2020 im Vergleich zu 2019 zurückzuführen.
- Aufwendungen für variable Leasingzahlungen enthielten hauptsächlich umsatzabhängige Mieten für Tankstellen. Angaben zu Leasingverbindlichkeiten sind in Anhangangabe 24 – Verbindlichkeiten – zu finden.
16 At-equity bewertete Beteiligungen
Wesentliche assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
- Durch den Erwerb eines zusätzlichen Anteils von 39% an der Borealis Gruppe (bisheriger Anteil: 36%) hat die OMV die Kontrolle über die Borealis Gruppe erworben und die Anwendung der at-equity Methode gemäß IAS 28 beendet. Siehe Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur – für weitere Details. Infolge der Vollkonsolidierung der Borealis Gruppe hält die OMV einen 40%-Anteil an Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge) und einen 50%-Anteil an Bayport Polymers LLC.
- Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge), mit Sitz in Abu Dhabi, ist ein führender Anbieter von innovativen, wertschöpfenden Kunststofflösungen für die Energie-, Infrastruktur-, Automobil-, Gesundheits- und Agrarindustrie sowie von modernen Verpackungsanwendungen. Da die OMV mit ihrem 40%-Anteil über keine gemeinschaftliche Kontrolle über die Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge) verfügt, wird die Gesellschaft als assoziiertes Unternehmen bilanziert.
- Bayport Polymers LLC, mit Sitz in Pasadena (eingetragen in Wilmington), baut derzeit eine Polyethylen-Anlage sowie einen Ethan-Dampfcracker mit dem Ziel, das in den USA reichlich vorhandene und preislich konkurrenzfähige Ethan an seine Polyethylen-Anlagen zu liefern. Da die OMV gemeinschaftliche Führung über Bayport Polymers LLC ausübt (Anteilsteilung 50/50), wird das Unternehmen als ein Gemeinschaftsunternehmen bilanziert.
- Die OMV hält auch einen 15% Anteil (2019: 15%) an der in Abu Dhabi registrierten Abu Dhabi Oil RefiningCompany, welche ein Raffineriezentrum mit integrierter Petrochemie betreibt. Gemäß der vertraglichen Vereinbarung zwischen den Teilhabern hat die OMV starke Gesellschafterrechte, welche einen wesentlichen Einfluss gemäß der IAS 28 Definition darstellen.
- Die Gesellschaften sind nicht börsennotiert und daher existieren keine notierten Marktpreise.
- Folgende Tabellen zeigen die Eckdaten aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Buchwerte der wesentlichen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die Gewinn-und Verlustrechnung als auch die Gesamtergebnisrechnung der Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge) und Bayport Polymers LLC stellen die Beträge seit dem Erwerb am 29. Oktober 2020 dar. Die Gewinn-und Verlustrechnung als auch die Gesamtergebnisrechnung der Abu Dhabi Oil Refining Company in 2019 stellen die Beträge seit dem Erwerb am 31. Juli 2019 dar.
Gesamtergebnisrechnung |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Assoziierte Unternehmen | Gemeinschafts-unternehmen | Assoziierte Unternehmen |
| Abu Dhabi Oil Refining Company | Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge) | Bayport Polymers LLC | Abu Dhabi Oil Refining Company | Borealis |
Umsatzerlöse | 11.361 | 715 | 75 | 8.381 | 8.111 |
Jahresüberschuss | –1.296 | 64 | 14 | 67 | 873 |
Sonstige Ergebnisse | — | –9 | — | –13 | –23 |
Gesamtergebnis des Jahres | –1.296 | 55 | 14 | 53 | 851 |
OMV Anteile am Gesamtergebnis | –194 | 22 | 7 | 8 | 306 |
Dividendenausschüttungen | — | — | 21 | 34 | 297 |
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Bilanz |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Assoziierte Unternehmen | Gemeinschafts-unternehmen | Assoziierte Unternehmen |
| Abu Dhabi Oil Refining Company | Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge) | Bayport Polymers LLC | Abu Dhabi Oil Refining Company | Borealis |
Langfristiges Vermögen | 17.207 | 6.422 | 2.543 | 18.464 | 7.691 |
Kurzfristiges Vermögen | 4.137 | 1.515 | 332 | 4.184 | 2.428 |
Langfristige Verbindlichkeiten | 4.943 | 335 | 1.515 | 3.683 | 2.182 |
Kurzfristige Verbindlichkeiten | 3.311 | 461 | 76 | 3.389 | 1.491 |
Eigenkapital | 13.089 | 7.142 | 1.284 | 15.577 | 6.445 |
OMV Anteil | 1.963 | 2.857 | 642 | 2.337 | 2.320 |
Firmenwerte | 64 | 1.770 | — | 70 | 30 |
Anpassungen OMV Konzern | –280 | 436 | –22 | –297 | –12 |
Buchwert der Investition | 1.747 | 5.062 | 620 | 2.109 | 2.339 |
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Überleitungsrechnung Buchwert |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Assoziierte Unternehmen | Gemeinschafts-unternehmen | Assoziierte Unternehmen |
| Abu Dhabi Oil Refining Company | Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge) | Bayport Polymers LLC | Abu Dhabi Oil Refining Company | Borealis |
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1. Jänner | 2.109 | — | — | — | 2.319 |
Konsolidierungskreisänderungen | — | 5.290 | 515 | 2.150 | — |
Zugänge und andere Änderungen | — | — | 143 | — | — |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –168 | –250 | –24 | –15 | — |
Anteilige Jahresergebnisse | –194 | 26 | 7 | 10 | 314 |
Sonstige Ergebnisse | — | –3 | — | –2 | –8 |
Umgliederung von Cashflow-Hedges in die Bilanz | — | — | — | — | –1 |
Dividende und Zwischenergebniseliminierung | — | — | –21 | –34 | –286 |
31. Dezember | 1.747 | 5.062 | 620 | 2.109 | 2.339 |
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Einzeln unwesentliche assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
- Die OMV hält 55,6% (2019: 55,6%) an der Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H. (ELG), mit Sitz in Lannach, welche den größten Teil der Pflichtnotstandsreserve für Rohöl- und Erdölprodukte in Österreich hält. Trotz Mehrheit der Stimmrechte in der Generalversammlung übt die OMV keine Beherrschung über ELG aus. Die wesentlichen Entscheidungen über die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens wurden an das Gremium der Ständigen Versammlung der Gesellschafter, in dem für Beschlüsse ein Quorum von zwei Drittel des Stammkapitals erforderlich ist, delegiert.
- Die OMV hält 15,53% (2019: 15,53%) an Trans Austria Gasleitung GmbH, ansässig in Wien. Da eine einstimmige Genehmigung für relevante Tätigkeiten erforderlich ist und die OMV entsprechend der rechtlichen Struktur Rechte auf das Nettovermögen von Trans Austria Gasleitung GmbH hat, wird das Unternehmen als Gemeinschaftsunternehmen im Sinne von IFRS 11 bilanziert. Im Jahr 2020 wurde die Trans Austria Gasleitung GmbH infolge des geplanten Verkaufs des 51%-Anteils der OMV an der Gas Connect Austria GmbH in die Bilanzposition „zu Veräußerungszwecken gehalten“ umgegliedert (für nähere Details siehe Anhangangabe 20 – Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und Verbindlichkeiten).
- Die OMV übt gemeinschaftliche Führung über Abu Dhabi Petroleum Investments LLC (ADPI, OMV Anteil 25%, 2019: 25%), mit Sitz in Abu Dhabi, und Pak-Arab Refinery Limited (PARCO; indirekte Beteiligung der OMV beträgt 10%, 2019: 10%), mit Sitz in Karachi, aus und bilanzierte beide Beteiligungen at-equity. ADPI ist eine Holding Gesellschaft mit 40% Anteil an PARCO. Da für die Entscheidungen über relevante Aktivitäten eine einstimmige Zustimmung der Parteien erforderlich ist und OMV aufgrund der rechtlichen Struktur Rechte am Nettovermögen hat, stufte die OMV die Unternehmen gemäß IFRS 11 als Gemeinschaftsunternehmen ein.
- Darüber hinaus hält die OMV einen Anteil von 10% (2019: 10%) an Pearl Petroleum Company Limited mit Sitz in Road Town, British Virgin Islands, welche in der Exploration und Produktion von Kohlenwasserstoffen in der Region Kurdistan im Irak tätig ist. Aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung zwischen der OMV und Pearl Petroleum Company Limited (Pearl) hat die OMV maßgeblichen Einfluss im Sinne von IAS 28 auf Pearl, da es für einige strategische Entscheidungen einstimmiger Zustimmung bedarf. Daher wird dieses Unternehmen trotz eines nur 10%-Anteils at-equity einbezogen.
Infolge der Vollkonsolidierung der Borealis AG hält die OMV nun auch 50% an der Borouge Pte.Ltd. mit Sitz in Singapur, die für Marketing und Vertrieb der von der Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge) hergestellten Produkte verantwortlich ist. Obwohl die OMV eine 50%-ige Beteiligung an Borouge Pte. Ltd. hält, übt die OMV keine gemeinschaftliche Führung aus und bilanziert die Gesellschaft daher als assoziiertes Unternehmen.
Gesamtergebnisrechnung für individuell unwesentliche assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen – OMV Anteil |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Assoziierte Unternehmen | Gemeinschafts- unternehmen | Assoziierte Unternehmen | Gemeinschafts- unternehmen |
Umsatzerlöse | 1.177 | 136 | 441 | 224 |
Jahresüberschuss | 28 | 0 | 44 | 17 |
Sonstige Ergebnisse | –2 | — | 1 | — |
Gesamtergebnis des Jahres | 25 | 0 | 44 | 17 |
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Überleitungsrechnung Buchwert für individuell unwesentliche assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Assoziierte Unternehmen | Gemeinschafts- unternehmen | Assoziierte Unternehmen | Gemeinschafts- unternehmen |
1. Jänner | 553 | 150 | 537 | 154 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –69 | –9 | 19 | –8 |
Konsolidierungskreisänderungen1 | 322 | 7 | — | — |
Zugänge und andere Änderungen | 13 | — | 4 | 1 |
Anteilige Jahresergebnisse | 28 | 0 | 44 | 17 |
Sonstige Ergebnisse | –2 | — | 1 | — |
Veräußerungen und andere Änderungen | –1 | –54 | –1 | — |
Wertminderung | — | — | –12 | — |
Dividendenausschüttungen | –42 | –5 | –39 | –14 |
31. Dezember1 | 802 | 91 | 553 | 150 |
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17 Vorräte
Vorratsbestand |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Rohöl | 427 | 676 |
Erdgas | 122 | 180 |
Sonstige Rohstoffe | 466 | 219 |
Unfertige Erzeugnisse | 74 | 100 |
Fertige Mineralölprodukte | 540 | 624 |
Sonstige fertige Erzeugnisse | 723 | 47 |
Vorratsbestand | 2.352 | 1.845 |
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Zukäufe (inklusive Bestandsveränderungen) |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Material- und Warenaufwand | 8.992 | 13.629 |
Bestandsveränderungen | 540 | –88 |
Wertminderungen zum Nettoveräußerungswert und Abschreibungen von Vorräten | 134 | 74 |
Wertaufholungen von Vorräten | –68 | –6 |
Zukäufe (inklusive Bestandsveränderungen) | 9.598 | 13.608 |
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- Die Wertaufholungen von Vorräten in 2020 betrafen den Gas Bereich und resultierten aus erhöhten Preisen.
18 Finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte1 |
In EUR Mio |
| Ergebnis-wirksam zum beizu- legenden Zeitwert bewertet | Ergebnis-neutral durch das sonstige Ergebnis zum beizu- legenden Zeitwert bewertet | Zu fortgeführten Anschaf- fungskosten bewertet | Summe Buchwerte | davon kurzfristig | davon langfristig |
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| 2020 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit Kunden | 71 | — | 1.806 | 1.876 | 1.876 | — |
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | — | — | 1.440 | 1.440 | 1.440 | — |
Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 71 | — | 3.245 | 3.316 | 3.316 | — |
Anteile an sonstigen Unternehmen | 1 | 14 | — | 15 | — | 15 |
Anleihen | 35 | — | — | 35 | — | 35 |
Bonds | — | — | 64 | 64 | 0 | 63 |
Als Sicherungsinstrumente designierte und effektive Derivate | — | 71 | — | 71 | 63 | 8 |
Sonstige Derivate | 2.502 | — | — | 2.502 | 2.105 | 397 |
Ausleihungen | — | — | 1.720 | 1.720 | 85 | 1.636 |
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 744 | — | 1.313 | 2.058 | 765 | 1.293 |
Summe sonstige finanzielle Vermögenswerte | 3.283 | 84 | 3.097 | 6.464 | 3.018 | 3.447 |
Finanzielle Vermögeswerte | 3.353 | 84 | 6.343 | 9.780 | 6.334 | 3.447 |
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| 2019 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit Kunden | 131 | — | 1.423 | 1.553 | 1.553 | — |
Sonstige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | — | — | 1.489 | 1.489 | 1.489 | — |
Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 131 | — | 2.911 | 3.042 | 3.042 | — |
Anteile an sonstigen Unternehmen | — | 24 | — | 24 | — | 24 |
Anleihen | — | — | 78 | 78 | 18 | 60 |
Als Sicherungsinstrumente designierte und effektive Derivate | — | 284 | — | 284 | 255 | 30 |
Sonstige Derivate | 2.391 | — | — | 2.391 | 2.237 | 154 |
Ausleihungen | — | — | 855 | 855 | 2 | 854 |
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 721 | — | 1.182 | 1.903 | 611 | 1.292 |
Summe sonstige finanzielle Vermögenswerte | 3.112 | 308 | 2.115 | 5.535 | 3.121 | 2.414 |
Finanzielle Vermögenswerte | 3.243 | 308 | 5.026 | 8.577 | 6.163 | 2.414 |
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- Der Buchwert der ergebniswirksam zum Fair
Value bewerteten Vermögenswerte betrug zum 31. Dezember 2020 EUR 3.353 Mio (2019: EUR 3.243 Mio). Diese Position enthielt hauptsächlich zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte sowie eine erworbene vertragliche Position gegenüber Gazprom hinsichtlich der Neufeststellung von Reserven in Höhe von EUR 688 Mio (2019: EUR 662 Mio), resultierend aus dem Erwerb von Anteilen an dem Feld Juschno Russkoje. Nähere Details können der Anhangangabe 6 – Sonstige betriebliche Erträge und Ergebnis aus at-equity Beteiligungen – entnommen werden. Weiters beinhaltete diese Position finanzielle Vermögenswerte in Höhe von EUR 57 Mio (2019: EUR 59 Mio) in Verbindung mit den bedingten Gegenleistungen aus der Veräußerung des 30%-Anteils an Rosebank und der Veräußerung der OMV (U.K.) Limited, die vom Datum der finalen Investmententscheidung der Rosebank-Projektpartner abhängig sind. - Die Position Ausleihungen enthielt 2020 Ausleihungen sowie damit verbundene abgegrenzte Zinsen aus Inanspruchnahmen im Rahmen der Finanzierungsvereinbarungen für das Pipelineprojekt Nord Stream 2 in der Höhe von EUR 953 Mio (2019: EUR 852 Mio). Die in 2020 getätigten Inanspruchnahmen beliefen sich auf EUR 18 Mio (2019: EUR 113 Mio). Nähere Details können der Anhangangabe 11 – Finanzerfolg – entnommen werden. Resultierend aus der Borealis Akquisition enthielt die Position weiters Ausleihungen und damit verbundene abgegrenzte Zinsen im Rahmen eines Gesellschafterdarlehens an Bayport Polymers LLC. Nähere Details können der Anhangangabe 35 – Nahestehende Unternehmen und Personen – entnommen werden.
- Die übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte beinhalteten vom rumänischen Staat erstattungsfähige Kosten in Höhe von EUR 493 Mio (2019: EUR 410 Mio) im Zusammenhang mit Rekultivierungsverpflichtungen und Umweltschutzmaßnahmen von OMV Petrom SA. Die Forderung bestand aus EUR 442 Mio (2019: EUR 375 Mio) betreffend Rekultivierungskosten und aus EUR 51 Mio (2019: EUR 35 Mio) betreffend Kosten sonstiger Umweltschutzmaßnahmen.
- Am 7. März 2017 hat die OMV, als Partei der OMV Petrom Privatisierungsvereinbarung, ein Schiedsgerichtsverfahren gegen das rumänische Umweltministerium gemäß den Regeln der ICC (International Chamber of Commerce/Internationale Handelskammer) zu unbezahlten Forderungen hinsichtlich Verpflichtungen für Rekultivierungskosten und Umweltschutzmaßnahmen eingeleitet. Diese unbezahlten Forderungen betrugen EUR 60 Mio. Am 9. Juli 2020 erließ das Schiedsgericht den endgültigen Schiedsspruch und forderte das rumänische Umweltsministerium auf, OMV Petrom den Betrag von EUR 59 Mio und entsprechende Zinsen zu erstatten. Zum 31. Dezember 2020 ist das Verfahren zur Anerkennung und Vollstreckung des Schiedsspruchs in Rumänien im Gange. Am 2. Oktober 2020 hat die OMV AG, als Partei des Privatisierungsvertrags, ein Schiedsverfahren gegen das rumänische Umweltministerium gemäß den Regeln der Internationalen Handelskammer eingeleitet, in dem es um bestimmte unbezahlte Forderungen des rumänischen Umweltministeriums in Bezug auf Rekultivierungskosten für Bohrungen und Kosten sonstiger Umweltschultzmaßnahmen in Höhe von EUR 32 Mio geht. Zum 31. Dezember 2020 war das Schiedsverfahren noch nicht abgeschlossen.
- Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte enthielten des Weiteren Forderungen gegenüber Partnern im Geschäftsbereich Upstream sowie Seller Participation Notes an Carnuntum DAC (siehe Anhangangabe 36 – Nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen – für nähere Details).
Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Investition | Marktwert | Marktwert- änderungen im sonstigen Ergebnis | Dividenden- ertrag | Marktwert | Marktwert- änderungen im sonstigen Ergebnis | Dividenden- ertrag |
APK-Pensionskasse Aktiengesellschaft | 3 | 0 | — | 3 | 0 | 0 |
BSP Bratislava-Schwechat Pipeline GmbH | — | –3 | — | 3 | — | — |
CEESEG Aktiengesellschaft | 5 | 0 | 0 | 5 | –1 | 0 |
CISMO Clearing Integrated Services and Market Operations GmbH1 | — | 0 | 0 | 4 | 1 | 0 |
FSH Flughafen-Schwechat-Hydranten-Gesellschaft GmbH & Co OG | 2 | — | 0 | 2 | 1 | 0 |
H2 Mobility Deutschland GmbH & Co KG1 | — | — | — | 3 | — | — |
WAV Wärme Austria VertriebsgmbH | 2 | — | 0 | 2 | 1 | 0 |
Sonstige | 2 | 0 | 2 | 2 | –0 | 4 |
Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI | 14 | –2 | 3 | 24 | 1 | 5 |
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Ausfallswahrscheinlichkeit |
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| Äquivalent zum externen credit rating | Ausfallswahrscheinlichkeit |
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| 2020 | 2019 |
Risiko Klasse 1 | AAA, AA+, AA, AA-, A+, A, A- | 0,07% | 0,07% |
Risiko Klasse 2 | BBB+, BBB, BBB | 0,25% | 0,24% |
Risiko Klasse 3 | BB+, BB, BB- | 1,19% | 1,22% |
Risiko Klasse 4 | B+, B, B-, CCC/C | 10,26% | 10,27% |
Risiko Klasse 5 | SD/D | 100,00% | 100,00% |
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Weitere Informationen zum Management des Kreditrisikos können der Anhangangabe 28 – Risikomanagement – entnommen werden.
Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
1. Jänner | 62 | 79 |
Ausbuchungen | –2 | –13 |
Nettobewertung des erwarteten Verlusts | 4 | –3 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –2 | –1 |
Umgliederung in die Position "Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte" | –1 | — |
31. Dezember | 61 | 62 |
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- Die Nettobewertungen des erwarteten Verlustes sind hauptsächlich auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit Kunden zurückzuführen.
Kreditqualität von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Risiko Klasse 1 | 999 | 1.228 |
Risiko Klasse 2 | 981 | 821 |
Risiko Klasse 3 | 1.031 | 825 |
Risiko Klasse 4 | 238 | 38 |
Risiko Klasse 5 | 57 | 60 |
Gesamt Bruttobuchwerte | 3.306 | 2.973 |
Erwarteter Ausfall | –61 | –62 |
Gesamt | 3.245 | 2.911 |
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Wertminderung von sonstigen finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten |
In EUR Mio |
| 12-Monate ECL | Lifetime ECL not credit impaired | Lifetime ECL credit impaired | Gesamt |
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| 2020 |
1. Jänner | 5 | 80 | 154 | 238 |
Ausbuchungen | 0 | — | –4 | –4 |
Nettobewertung des erwarteten Verlusts | 2 | –0 | 11 | 13 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –0 | –7 | –3 | –10 |
Umgliederung in die Position "Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte" | — | — | –3 | –3 |
31. Dezember1 | 7 | 73 | 155 | 235 |
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| 2019 |
1. Jänner | 4 | 59 | 158 | 221 |
Nettobewertung des erwarteten Verlusts | 1 | 20 | –1 | 20 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | 0 | 1 | –3 | –2 |
31. Dezember1 | 5 | 80 | 154 | 238 |
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Kreditqualität von sonstigen finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten |
In EUR Mio |
| 12-Monate ECL | Lifetime ECL not credit impaired | Lifetime ECL credit impaired | Gesamt | 12-Monate ECL | Lifetime ECL not credit impaired | Lifetime ECL credit impaired | Gesamt |
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| 2020 | 2019 |
Risiko Klasse 1 | 1.252 | 154 | 9 | 1.415 | 471 | 174 | 4 | 649 |
Risiko Klasse 21 | 1.554 | — | 9 | 1.563 | 1.398 | – | 14 | 1.412 |
Risiko Klasse 3 | 217 | — | 4 | 221 | 154 | – | 2 | 156 |
Risiko Klasse 4 | 0 | — | 22 | 22 | 1 | – | 22 | 22 |
Risiko Klasse 5 | 0 | — | 111 | 111 | 0 | – | 113 | 114 |
Gesamt Bruttobuchwerte | 3.022 | 154 | 155 | 3.332 | 2.024 | 174 | 155 | 2.353 |
Erwarteter Ausfall2 | –7 | –73 | –155 | –235 | –5 | –80 | –154 | –238 |
Gesamt | 3.016 | 81 | –0 | 3.097 | 2.020 | 94 | 1 | 2.115 |
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19 Sonstige Vermögenswerte
Sonstige Vermögenswerte |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Kurzfristig | Langfristig | Kurzfristig | Langfristig |
Aktivische Abgrenzungen | 57 | 12 | 45 | 12 |
Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagevermögen | 38 | — | 19 | — |
Sonstige geleistete Anzahlungen | 91 | 13 | 98 | — |
Forderungen aus sonstigen Steuern und Sozialversicherung | 227 | 39 | 64 | 39 |
Vertragsvermögenswerte | — | 7 | 1 | — |
Emissionszertifikate1 | 37 | — | 41 | — |
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte | 87 | 30 | 29 | 5 |
Sonstige Vermögenswerte | 537 | 103 | 297 | 56 |
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1 Weitere Details sind in Anhangangabe 23 - Rückstellungen - zu finden.
20 Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und Verbindlichkeiten
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und Verbindlichkeiten |
In EUR Mio |
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| Gas Connect Gruppe | OMV Retail Netzwerk Deutsch- land | Übrige | Gesamt |
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| Upstream | Downstream | OMV Konzern | Upstream | Down- stream | OMV Konzern |
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| 2020 | 2019 |
Immaterielle Vermögenswerte | 26 | 68 | 10 | — | 77 | 104 | 27 | — | 27 |
Sachanlagen | 255 | 629 | 231 | 10 | 870 | 1.124 | 120 | 13 | 133 |
At-equity bewertete Beteiligungen | — | 54 | — | — | 54 | 54 | — | — | — |
Sonstige Vermögenswerte inkl. latenter Steuern | 13 | 13 | 4 | — | 17 | 30 | — | — | — |
Langfristiges Vermögen | 293 | 763 | 245 | 10 | 1.018 | 1.312 | 146 | 13 | 160 |
Vorräte | 14 | 6 | 19 | — | 25 | 39 | 5 | — | 5 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 9 | 17 | 36 | — | 53 | 62 | — | — | — |
Sonstige Vermögenswerte | 27 | 9 | 0 | — | 9 | 36 | 5 | — | 5 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 15 | 0 | — | — | 0 | 15 | 7 | — | 7 |
Kurzfristiges Vermögen | 64 | 32 | 56 | — | 88 | 152 | 18 | — | 18 |
Summe Aktiva | 358 | 795 | 301 | 10 | 1.106 | 1.464 | 164 | 13 | 177 |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | — | 58 | 0 | — | 59 | 59 | — | — | — |
Leasingverbindlichkeiten | 3 | 4 | 125 | — | 129 | 131 | — | — | — |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | — | 147 | — | — | 147 | 147 | — | — | — |
Rückstellungen für Rekultivierungs-verpflichtungen | 186 | 5 | 23 | — | 27 | 214 | 138 | — | 138 |
Sonstige Verbindlichkeiten inkl. Rückstellungen und latenter Steuern | 7 | 13 | — | — | 13 | 20 | — | — | — |
Langfristige Verbindlichkeiten | 197 | 226 | 148 | — | 374 | 571 | 138 | — | 138 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 21 | 24 | 52 | — | 76 | 97 | 17 | — | 17 |
Rückstellungen für Rekultivierungs-verpflichtungen | 11 | — | — | — | — | 11 | — | — | — |
Sonstige Verbindlichkeiten inkl. Rückstellungen | 15 | 19 | 22 | — | 42 | 56 | 1 | — | 1 |
Kurzfristige Verbindlichkeiten | 47 | 43 | 75 | — | 118 | 165 | 18 | — | 18 |
Summe Verbindlichkeiten | 243 | 269 | 223 | — | 492 | 736 | 156 | — | 156 |
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Upstream
- In 2020 entschied sich die OMV ihre Öl Vermögens-werte in Malaysia zu verkaufen. Dies führte zu einer Umgliederung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in die Bilanzposition „Zu Veräußerungszwecken gehalten“. Die Umgliederung führte zu keiner Wertminderung.
- Im Dezember 2020 hat die OMV Petrom (51%-ige Tochtergesellschaft der OMV) den Vertrag zum Verkauf ihrer Vermögenswerte in Kasachstan an Magnetic Oil Limited unterschrieben, was zu einer Umgliederung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in die Bilanzposition „Zu Veräußerungszwecken gehalten“ führte. Der geplante Verkauf führte zu einer Wertaufholung.
- Nähere Details zu Wertminderungen und –aufholungen sind in Anhangangabe 7 – Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen zu finden.
- In Upstream wurden keine Veräußerungsgruppen in 2020 verkauft.
Zum 31. Dezember 2020 beinhalteten die zu Veräußerungszwecken gehaltenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten Öl Offshore-Vermögenswerte in Malaysia, Onshore-Vermögenswerte in Kasachstan, den 69%-Anteil am Maari Feld im neuseeländischen Offshore Becken Taranaki und 40 marginale Öl- und Gasfelder in Rumänien.
Downstream
- Der geplante Verkauf des 51 %-Anteils der OMV an der Gas Connect Austria GmbH führte zu einer Umgliederung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Gas Connect Konzerns sowie des damit verbundenen Firmenwerts (EUR 38 Mio) in die Bilanzposition „Zu Veräußerungszwecken gehalten“. Zum Zeitpunkt der Umgliederung gab es keine Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung. Am 23. September 2020 haben die OMV und VERBUND den Transaktionsvertrag unterschrieben. Das Closing wird vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen für die erste Hälfte 2021 erwartet.
- Am 14. Dezember 2020 haben sich die OMV und EG Group über den Kauf des OMV Retail-Netzwerks (285 Tankstellen) in Deutschland geeinigt. Das Closing wird, vorbehaltlich benötigter behördlicher Genehmigungen, für 2021 erwartet. Der geplante Verkauf des deutschen Tankstellengeschäfts führte zu einer Umgliederung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in die Bilanzposition „Zu Veräußerungszwecken gehalten“. Die Umgliederung führte zu keiner Wertminderung.
- In Downstream wurden keine Veräußerungsgruppen in 2020 verkauft.
- Zum 31. Dezember 2020 enthielten die zu Veräußerungszwecken gehaltenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Downstream die Gas Connect Gruppe, das OMV Retail-Netzwerk Deutschland und weitere nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte.
21 Eigenkapital der OMV Anteilseigner
Grundkapital
- Das Grundkapital der OMV Aktiengesellschaft besteht aus 327.272.727 (2019: 327.272.727) voll einbezahlten Stückaktien mit einem Gesamtbetrag von EUR 327.272.727 (2019: EUR 327.272.727). Es bestehen weder unterschiedliche Aktiengattungen noch Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Für das Geschäftsjahr 2020 sind alle Aktien dividendenberechtigt, mit Ausnahme der von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien.
- Da das von der Hauptversammlung am 14. Mai 2014 geschaffene genehmigte Kapital am 14. Mai 2019 auslief, beschloss die Hauptversammlung am 29. September 2020 ein neues genehmigtes Kapital. Die Hauptversammlung ermächtigte den Vorstand bis einschließlich 29. September 2025 das Grundkapital von OMV mit Zustimmung des Aufsichtsrats – auf einmal oder in mehreren Tranchen – um insgesamt höchstens EUR 32.727.272 durch Ausgabe von bis zu 32.727.272 neuen, auf Inhaber lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlage zu erhöhen. Die Kapitalerhöhung kann auch im Wege eines mittelbaren Bezugsangebots nach Übernahme durch ein oder mehrere Kreditinstitute gemäß § 153 Abs. 6 Aktiengesetz durchgeführt werden. Der Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen können durch den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festgesetzt werden.
- Der Vorstand wurde auch ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen, wenn die Kapitalerhöhung (i) dem Ausgleich von Spitzenbeträgen oder (ii) der Bedienung von Aktienübertragungsprogrammen, insbesondere Long Term Incentive Plänen, Equity Deferrals oder sonstigen Beteiligungsprogrammen für Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands/der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens sowie sonstigen Mitarbeiterbeteiligungsmodellen dient.
- Zudem wurde der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die sich durch die Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben.
Kapitalrücklagen
- Kapitalrücklagen wurden bei der OMV Aktiengesellschaft durch Mittel gebildet, die der OMV Aktiengesellschaft von ihren Anteilseignern aufgrund ihrer Eigentümerstellung über das Grundkapital zugeführt wurden.
Hybridkapital
- Das im Eigenkapital ausgewiesene Hybridkapital in der Höhe von EUR 3.228 Mio besteht aus unbefristeten, nachrangigen Hybridschuldverschreibungen. Die Netto-Erlöse aus den Hybridschuldverschreibungen werden gemäß IFRS zur Gänze als Eigenkapital klassifiziert, da die Rück- sowie Zinszahlungen im alleinigen Ermessen der OMV liegen. In 2020 wurden Emissionskosten in Höhe von EUR 9 Mio als Reduktion des Eigenkapitals angesetzt.
- Am 7. Dezember 2015 begab die OMV Hybridschuldverschreibungen im Gesamtvolumen von EUR 1.500 Mio in zwei Tranchen von je EUR 750 Mio mit folgender Verzinsung:
- ▸ Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 1 werden bis zum 9. Dezember 2021 (ausschließlich), dem erstmöglichen Kündigungstag von Tranche 1, mit einem jährlichen festen Zinssatz von 5,250% verzinst. Von 9. Dezember 2021 (einschließlich) bis 9. Dezember 2025 (ausschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Reset-Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge entspricht. Ab 9. Dezember 2025 (einschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Zinssatz, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht, verzinst.
- ▸ Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 2 werden bis zum 9. Dezember 2025 (ausschließlich), dem erstmöglichen Kündigungstag von Tranche 2, mit einem jährlichen festen Zinssatz von 6,250% verzinst. Ab 9. Dezember 2025 (einschließlich) wird die Tranche 2 mit einem jährlichen Zinssatz, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht, verzinst.
- Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 9. Dezember eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich OMV nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere, wenn die Hauptversammlung der OMV beschließt eine Dividende auf die OMV Aktien zu leisten.
- Am 19. Juni 2018 begab die OMV Hybridschuldverschreibungen im Gesamtvolumen von EUR 500 Mio. Die Hybridschuldverschreibungen werden bis zum 19. Juni 2024 (ausschließlich) mit einem jährlichen festen Zinssatz von 2,875% verzinst. Von 19. Juni 2024 (einschließlich) bis 19. Juni 2028 (ausschließlich) werden die Hybridschuldverschreibungen mit einem jährlichen Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge entspricht. Ab dem 19. Juni 2028 (einschließlich) werden die Hybridschuldverschreibungen mit einem jährlichen Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht. Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 19. Juni eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich die OMV nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere, wenn die Hauptversammlung der OMV beschließt eine Dividende auf die OMV Aktien zu leisten.
- Am 1. September 2020 begab die OMV Hybridschuldverschreibungen im Gesamtvolumen von EUR 1.250 Mio in zwei Tranchen (Tranche 1: EUR 750 Mio; Tranche 2: EUR 500 Mio) mit folgender Verzinsung:
- ▸ Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 1 werden bis zum 1. September 2026 (ausschließlich), dem ersten Resettermin von Tranche 1, mit einem jährlichen festen Zinssatz von 2,500% verzinst. Von 1. September 2026 (einschließlich) bis 1. September 2030 (ausschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Reset-Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge entspricht. Ab dem 1. September 2030 (einschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht.
- ▸ Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 2 werden bis zum 1. September 2029 (ausschließlich), dem ersten Resettermin von Tranche 2, mit einem jährlichen festen Zinssatz von 2,875% verzinst. Von 1. September 2029 (einschließlich) bis 1. September 2030 (ausschließlich) wird die Tranche 2 mit einem jährlichen Reset-Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge entspricht. Ab dem 1. September 2030 (einschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht.
- Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 1. September eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich OMV nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere, wenn die Hauptversammlung der OMV beschließt eine Dividende auf die OMV Aktien zu leisten.
- Die zum 31. Dezember 2020 ausstehenden Hybrid-schuldverschreibungen haben keinen Endfälligkeitstag und können seitens OMV unter bestimmten Bedingungen gekündigt werden. Die OMV hat insbesondere das Recht, die Hybridschuldverschreibungen zu bestimmten Stichtagen zurückzuzahlen. Bei Rückzahlung werden sämtliche ausständige Zinsen zur Zahlung fällig. Im Fall eines Kontrollwechsels, zum Beispiel, hat die OMV die Möglichkeit, die Hybridschuldverschreibungen vorzeitig zurückzuzahlen, anderenfalls tritt gemäß Anleihebedingungen eine Erhöhung der Verzinsung ein.
Gewinnrücklagen
- Die Ergebnisse der vollkonsolidierten Unternehmen sowie der nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen sind unter Berücksichtigung der Konsolidierungsvorgänge in den Gewinnrücklagen enthalten.
Eigene Anteile
- In den Hauptversammlungen der Jahre 2000 bis 2011 (mit Ausnahme von 2010) und 2019 wurde der Erwerb eigener Anteile genehmigt. Das Eigenkapital wurde in Höhe der Anschaffungskosten der zurückgekauften eigenen Anteile gekürzt. Gewinne oder Verluste aus dem erneuten Verkauf eigener Anteile im Vergleich zu den Anschaffungskosten erhöhen oder vermindern die Kapitalrücklagen.
- In der Hauptversammlung vom 18. Mai 2016 wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren ab Beschlussfassung, sohin bis einschließlich 17. Mai 2021, ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien nach erfolgtem Rückerwerb sowie die bereits derzeit im Bestand der Gesellschaft befindlichen eigenen Aktien zur Ausgabe an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und/oder Mitglieder des Vorstands/der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens, einschließlich zur Bedienung von Aktienübertragungsprogrammen, insbesondere von Long-Term-Incentive-Plänen einschließlich Matching Share Plänen oder sonstigen Beteiligungsprogrammen, unter Ausschluss der allgemeinen Kaufmöglichkeit der Aktionäre zu veräußern oder zu verwenden (Bezugsrechtsausschluss). Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise und auch in mehreren Tranchen durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z 7 Unternehmensgesetzbuch) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden.
- Die Hauptversammlung vom 14. Mai 2019 ermächtigte den Vorstand gemäß §65 Abs. 1 Z 8 Aktiengesetz auf Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 5% des Grundkapitals der Gesellschaft, während einer Geltungsdauer von 15 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung, zu einem niedrigsten Gegenwert je Aktie, der höchstens 30% unter dem durchschnittlichen, ungewichteten Börseschlusskurs der vorangegangenen zehn Handelstage liegen darf, und einem höchsten Gegenwert je Aktie, der höchstens 20% über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börseschlusskurs der vorangegangenen zehn Handelstage liegen darf, zu erwerben, wobei allfällige Erwerbe so auszuüben sind, dass die Gesellschaft zu keinem Zeitpunkt mehr als 1.300.000 Stück eigene Aktien hält. Der Erwerb kann über die Börse, im Wege eines öffentlichen Angebots oder auf eine sonstige gesetzlich zulässige Weise und zum Zweck der Bedienung von Aktienübertragungsprogrammen, insbesondere von Long-Term-Incentive-Plänen einschließlich Matching Share Plänen, Equity Deferrals oder sonstigen Beteiligungsprogrammen erfolgen.
- Der Vorstand wurde weiters ermächtigt eigene Aktien nach erfolgtem Rückerwerb sowie die bereits im Bestand der Gesellschaft befindlichen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen und der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise und auch in mehreren Tranchen durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z 7 Unternehmensgesetzbuch) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden, wobei die Ausübung jederzeit zum Wohl und im besten Interesse der Gesellschaft zu erfolgen hat.
- Die direkt im sonstigen Ergebnis berücksichtigten Gewinne und Verluste und damit verbundenenSteuereffekte setzen sich wie folgt zusammen:
Steuereffekte im Zusammenhang mit den Bestandteilen des sonstigen Ergebnisses |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Brutto Aufwand (–) Ertrag (+) | Steuer Aufwand (–) Ertrag (+)1 | Netto Aufwand (–) Ertrag (+) | Brutto Aufwand (–) Ertrag (+) | Steuer Aufwand (–) Ertrag (+)1 | Netto Aufwand (–) Ertrag (+) |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –1.234 | –2 | –1.236 | 39 | –0 | 39 |
Gewinne (+)/Verluste (–) aus der Bewertung von Hedges | 38 | –8 | 31 | –45 | 11 | –35 |
Gewinne (+)/ Verluste(–) aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen | 4 | –8 | –4 | –90 | 6 | –84 |
Gewinne (+)/Verluste (–) aus der Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten | –2 | –0 | –2 | 1 | –0 | 1 |
Gewinne (+)/Verluste (–) aus der Bewertung von Hedges, die nachfolgend auf den Buchwert des Grundgeschäftes übertragen werden | –113 | 26 | –88 | 95 | –12 | 83 |
Auf at-equity bewertete Beteiligungen entfallender Anteil am sonstigen Ergebnis | –1082 | n.a. | –108 | –82 | n.a. | –8 |
Sonstiges Ergebnis des Jahres | –1.415 | 8 | –1.407 | –7 | 4 | –3 |
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- Für das Geschäftsjahr 2020 wurde seitens des Vorstands der OMV Aktiengesellschaft eine Ausschüttung in Höhe von EUR 1,85 je dividendenberechtigter Aktie vorgeschlagen, welche von der Hauptversammlung in 2021 zu bestätigen ist. Die Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 erfolgte im Oktober 2020 und betrug EUR 572 Mio (EUR 1,75 je Aktie). 2019 betrug die Dividendenzahlung EUR 572 Mio (EUR 1,75 je Aktie). Im Jahr 2020 beliefen sich die bezahlten Zinsen für Hybridanleihen auf EUR 101 Mio (2019: EUR 101 Mio).
Eigene Anteile |
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| Anzahl der Aktien | in EUR Mio |
1. Jänner 2019 | 542.151 | 6,0 |
Abgang | –169.538 | –1,9 |
31. Dezember 2019 | 372.613 | 4,1 |
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Abgang | –74.767 | –0,8 |
31. Dezember 2020 | 297.846 | 3,3 |
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Entwicklung der Anzahl der im Umlauf befindlichen Anteile |
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| Anzahl der Aktien | Eigene Anteile | Im Umlauf befindliche Anteile |
1. Jänner 2019 | 327.272.727 | 542.151 | 326.730.576 |
Bedienung von aktienbasierten Vergütungen | — | –169.538 | 169.538 |
31. Dezember 2019 | 327.272.727 | 372.613 | 326.900.114 |
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Bedienung von aktienbasierten Vergütungen | — | –74.767 | 74.767 |
31. Dezember 2020 | 327.272.727 | 297.846 | 326.974.881 |
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22 Nicht beherrschende Anteile
Teilkonzerne mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Teilkonzerne | Nicht beherr- schende Anteile (%) | Nicht beherr- schenden Anteilen zu- geordnetes Ergebnis | Kumu- lierte nicht beherr- schende Anteile | Nicht beherr- schende Anteile (%) | Nicht beherr- schenden Anteilen zu- geordnetes Ergebnis | Kumu- lierte nicht beherr- schende Anteile |
OMV Petrom Gruppe | 49% | 131 | 3.302 | 49% | 372 | 3.411 |
Borealis Gruppe | 25% | –21 | 2.442 | — | — | — |
SapuraOMV Gruppe | 50% | –27 | 229 | 50% | –18 | 276 |
Gas Connect Gruppe | 49% | 51 | 155 | 49% | 35 | 133 |
Sonstige Tochterunternehmen | n.a. | 3 | 32 | n.a. | 4 | 31 |
OMV Gruppe | n.a. | 136 | 6.159 | n.a. | 393 | 3.851 |
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- Die Beteiligungsquote der nicht beherrschenden Anteile stimmt in allen Fällen mit deren Stimmrechtsquote überein.
- Die Haupttätigkeiten der OMV Petrom Gruppe sind die Auffindung und Produktion von Kohlenwasserstoffen (in Rumänien und Kasachstan), Raffineriebetrieb (in Rumänien), der Verkauf von Mineralölprodukten (in Rumänien, Bulgarien, Serbien und Moldawien) und Erdgas sowie Stromproduktion und -verkauf (in Rumänien).
- Die Borealis Gruppe wird infolge der Akquisition eines zusätzlichen 39%-Anteils an Borealis AG am 29. Oktober 2020 voll in den Konzernabschluss einbezogen (siehe Anhangangabe 3 – Änderung der Konzernstruktur). Die Borealis Gruppe ist ein führender Anbieter von Basischemikalien, Polyolefinen und Düngemitteln und ist der zweitgrößte Polyolefinhersteller in Europa und unter den Top-Ten-Produzenten weltweit. Der Großteil der Produktion von Borealis befindet sich in Europa, mit drei Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten, einer in Brasilien und einer in Südkorea.
- Die SapuraOMV Gruppe ist ein Öl- und Gasunternehmen mit Sitz in Malaysia. Es verfügt über ein starkes Wachstumspotential mit beträchtlichen entdeckten Ressourcen und einem starken Portfolio an Explorationsaussichten. Neben Malaysia bestehen Explorationsbeteiligungen in Mexiko, Australien und Neuseeland.
- Die Gas Connect Gruppe betreibt ein Erdgas-Hochdruckleitungsnetz in Österreich und ist zuständig für die Vermarktung und Bereitstellung von Transportkapazitäten für den inländischen Bedarf an Erdgas sowie für Exporte nach Europa. Der Konzern übt die Funktionen des Markt– und Verteilergebietsmanagers innerhalb des österreichischen Bundesgebiets aus. 2020 wurde der Gas Connect Konzern in die Bilanzposition „Zu Veräußerungszwecken gehalten“ umgegliedert (siehe Anhangangabe 20 - Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und Verbindlichkeiten).
- Die folgenden Tabellen fassen die Finanzinformationen der Teilkonzerne mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen zusammen:
Gesamtergebnisrechnung1 |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| OMV Petrom Gruppe | Borealis Gruppe2 | OMV Petrom Gruppe |
Umsatzerlöse | 4.075 | 1.106 | 5.371 |
Jahresüberschuss | 267 | –79 | 766 |
Gesamtergebnis des Jahres | 258 | –320 | 772 |
davon nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen | 126 | –81 | 378 |
an nicht beherrschende Anteile gezahlte Dividende | 175 | 0 | 155 |
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Bilanz zum 31. Dezember1 |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| OMV Petrom Gruppe | Borealis Gruppe | OMV Petrom Gruppe |
Langfristiges Vermögen | 7.088 | 11.829 | 7.303 |
Kurzfristiges Vermögen | 2.517 | 2.159 | 2.581 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen | 177 | — | 45 |
Langfristige Verbindlichkeiten | 1.817 | 2.527 | 1.714 |
Kurzfristige Verbindlichkeiten | 1.087 | 1.719 | 1.165 |
Zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten | 85 | — | 47 |
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Cash Flow Rechnung1 |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| OMV Petrom Gruppe | Borealis Gruppe2 | OMV Petrom Gruppe |
Cashflow aus der Betriebstätigkeit | 1.148 | 280 | 1.434 |
Cashflow aus der Investitionstätigkeit | –654 | –269 | –749 |
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | –397 | –8 | –388 |
Nettozunahme (+)/-abnahme (–) liquider Mittel | 97 | 3 | 296 |
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23 Rückstellungen
Rückstellungen |
In EUR Mio |
| Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | Rekultivierungs-verpflichtungen | Sonstige Rückstellungen | Gesamt |
1. Jänner 2020 | 1.111 | 3.959 | 865 | 5.935 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | 4 | –138 | –15 | –149 |
Konsolidierungskreisänderungen | 457 | 38 | 39 | 533 |
Verbrauch und Auflösungen | –104 | –350 | –183 | –637 |
Fondsdotierung | –10 | — | — | –10 |
Zuweisung | 73 | 567 | 184 | 825 |
Umbuchungen | –13 | — | 13 | 0 |
Umgliederung auf zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten | –59 | –78 | –22 | –159 |
31. Dezember 2020 | 1.458 | 3.999 | 881 | 6.337 |
davon kurzfristig zum 31. Dezember 2020 | — | 72 | 304 | 377 |
davon kurzfristig zum 1. Jänner 2020 | — | 87 | 293 | 379 |
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- Pensionen und ähnliche Verpflichtungen beinhalten hauptsächlich Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläen. Das Kapitel Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthält nähere Details über wesentliche Leistungen an Arbeitnehmer im Sinne von IAS 19.
- Details zu Rekultivierungen sind im Kapitel Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen enthalten.
- Sonstige Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen sonstige Personalrückstellungen als auch Rückstellungen für die Unterdeckung an Emissionszertifikaten. Weitere Details sind im Kapitel Sonstige Rückstellungen enthalten.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen bilanziert nach IAS 19
- Die untenstehende Tabellen beinhalten Details zu den über einen Fonds finanzierten Pensionsplänen und zu nicht über einen Fonds finanzierten Pensionsplänen (im Wesentlichen in Österreich, Deutschland und Belgien), als auch zu Abfertigungen (hauptsächlich in Österreich) und zu Plänen zur Sicherstellung medizinischer Versorgung (in Belgien).
- Der Großteil der Anwartschaften für Pensionszusagen von mehreren OMV Gesellschaften wurde an länderspezifische externe Pensionsfonds übertragen. Die Pensionsverpflichtungen wurden auf Basis von länder- und planspezifischen Annahmen berechnet.
- Nähere Details sind der Anhangangabe 2 – Bilanzierungsgrundsätze, Ermessensentscheidungen und Schätzungen – zu entnehmen.
Leistungsorientierte Pensionspläne, Abfertigungen und sonstige Pläne |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 |
Barwert der über einen Fonds finanzierten Verpflichtung | 1.102 | 840 | 776 | 729 | 764 |
Marktwert des Planvermögens | –589 | –473 | –413 | –436 | –453 |
Rückstellung der über einen Fonds finanzierten Verpflichtung | 513 | 366 | 363 | 293 | 311 |
Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten Verpflichtung | 619 | 499 | 490 | 463 | 479 |
Rückstellung der nicht über einen Fonds finanzierten Verpflichtung | 619 | 499 | 490 | 463 | 479 |
Barwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und sonstige Pläne | 197 | 141 | 129 | 135 | 144 |
Effekt der Vermögensobergrenze („asset ceiling“) | 3 |
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Gesamt | 1.332 | 1.007 | 982 | 891 | 935 |
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Barwert der Verpflichtungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Pensionspläne | Abfertigungen & sonstige Pläne | Pensionspläne | Abfertigungen & sonstige Pläne |
Barwert der Verpflichtungen zum 1. Jänner | 1.339 | 141 | 1.266 | 129 |
Konsolidierungskreisänderungen | 519 | 78 | — | — |
Währungsumrechnungsdifferenzen | 4 | –1 | 1 | –1 |
Umgliederung auf zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten | –79 | –11 | — | — |
Laufender Dienstzeitaufwand | 8 | 5 | 7 | 4 |
Nachzuverrechender Dienstzeitaufwand1 | — | –5 | — | 0 |
Zinsaufwand auf die Verpflichtung | 13 | 2 | 23 | 3 |
Auszahlungen | –72 | –18 | –75 | –11 |
Erwartete Verpflichtung zum 31. Dezember | 1.733 | 192 | 1.221 | 126 |
Tatsächliche Verpflichtung zum 31. Dezember | 1.722 | 197 | 1.339 | 141 |
Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis) | –11 | 5 | 118 | 15 |
davon aufgrund demografischer Annahmen | — | — | –25 | — |
davon aufgrund finanztechnischer Annahmen | –2 | 2 | 133 | 14 |
davon aufgrund erfahrungsbedingter Annahmen | –9 | 3 | 9 | 1 |
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Marktwert des Planvermögens |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Marktwert des Planvermögens zum 1. Jänner | 473 | 413 |
Konsolidierungskreisänderungen | 177 | — |
Umgliederung auf zu Veräußerungszwecken gehalten | –33 | — |
Zinserträge | 5 | 8 |
Fondsdotierung | 10 | 51 |
Auszahlungen | –41 | –41 |
Neubewertung der Periode (sonstiges Ergebnis) | –1 | 43 |
Marktwert des Planvermögens zum 31. Dezember | 589 | 473 |
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- Der Großteil der Anwartschaften für Pensionszusagen betrifft die Pläne in Österreich und Belgien und wurde auf externe Pensionsfonds übertragen, die von der APK-Pensionskasse AG in Österreich und von Vivium und KBC Asset Management in Belgien verwaltet werden. Die Veranlagung des Planvermögens in Österreich wird durch § 25 Pensionskassengesetz und das Investmentfondsgesetz geregelt. Zusätzlich zu diesen Vorschriften sind in den Veranlagungsrichtlinien der APK-Pensionskasse AG u.a. die Bandbreite der Asset-Allokation, der Einsatz von Dachfonds sowie die Auswahl von Fondsmanagern geregelt. Die Investitionspläne in Belgien folgen der Investment
strategie der jeweiligen Versicherungsgesellschaft als auch den lokalen rechtlichen Vorschriften. - Das Planvermögen ist hauptsächlich in Schuldverschreibungen und Versicherungsverträge veranlagt. Mit der Ausnahme der Versicherungsverträge, für welche keine Preisnotierungen existieren, ist der Großteil des Planvermögens in liquiden aktiven Märkten investiert, an welchen Preisnotierungen existieren.
- Im Jahr 2021 sind für leistungsorientierte Pläne Zahlungen für das Jahr 2020 im Ausmaß von EUR 2 Mio geplant.
Rückstellungen und Aufwendungen |
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In EUR Mio |
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| 2020 | 2019 |
| Pensionspläne | Abfertigungen & sonstige Pläne | Pensionspläne | Abfertigungen & sonstige Pläne |
Rückstellung zum 1. Jänner | 866 | 141 | 853 | 129 |
Konsolidierungskreisänderungen | 345 | 78 | — | — |
davon Effekt der Vermögensobergrenze („asset ceiling“) | 3 | — | — | — |
Währungsumrechnungsdifferenzen | 5 | –1 | 0 | –1 |
Umgliederung auf zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten | –45 | –11 | — | — |
Periodenaufwand | 16 | 2 | 23 | 8 |
Auszahlungen | –32 | –18 | –34 | –11 |
Fondsdotierung | –10 | — | –51 | — |
Neubewertung | –10 | 5 | 75 | 15 |
davon aufgrund demografischer Annahmen | — | — | –25 | — |
davon aufgrund finanztechnischer Annahmen | –1 | 2 | 91 | 14 |
davon aufgrund erfahrungsbedingter Annahmen | –10 | 3 | 9 | 1 |
Rückstellung zum 31. Dezember | 1.135 | 197 | 866 | 141 |
davon Effekt der Vermögensobergrenze („asset ceiling“) | 3 | — | — | — |
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Laufender Dienstzeitaufwand | 8 | 5 | 7 | 4 |
Nachzuverrechender Dienstzeitaufwand1 | — | –5 | — | 0 |
Nettozinsaufwand | 9 | 2 | 16 | 3 |
Aufwendungen aus leistungsorientierten Plänen der Periode | 16 | 2 | 23 | 8 |
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Annahmen zur Berechnung des Pensionsaufwands und der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31. Dezember |
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| 2020 | 2019 |
| Pensionspläne | Abfertigungen und sonstige Pläne | Pensionspläne | Abfertigungen und sonstige Pläne |
Kapitalmarktzinssatz | 0,79-2,60% | 0,64-3,35% | 1,00% | 0,70-4,41% |
Gehaltstrend | 2,00-5,00% | 2,00-3,50% | 3,00% | 3,00-4,19% |
Pensionstrend | 1,25-2,00% | — | 2,00% | — |
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- Die folgenden versicherungsmathematischen Annahmen zur Berechnung des Pensionsaufwands und der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche werden als erheblich erachtet und in folgenden Bandbreiten einem Stresstest unterzogen. Die daraus resultierenden Steigerungen und Verringerungen im
- Vergleich zu den Verpflichtungen der leistungsorientierten Ansprüche sind in prozentualen und absoluten Veränderungen wie folgt:
Sensitivitäten - prozentuale Veränderung |
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| 2020 |
| Kapitalmarktzinssatz | Gehaltstrend | Pensionstrend |
| +0,50% | -0,50% | +0,25% | -0,25% | +0,25% | -0,25% |
Pensionspläne | -6,08% | 6,76% | 0,96% | -0,90% | 2,56% | -2,42% |
Abfertigungen & sonstige Pläne | -5,48% | 6,13% | 2,36% | -2,25% | — | — |
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Sensitivitäten - absolute Veränderung |
In EUR Mio |
| 2020 |
| Kapitalmarktzinssatz | Gehaltstrend | Pensionstrend |
| +0,50% | -0,50% | +0,25% | -0,25% | +0,25% | -0,25% |
Pensionspläne | –106 | 117 | 16 | –15 | 44 | –41 |
Abfertigungen & sonstige Pläne | –10 | 11 | 4 | –4 | — | — |
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Durchschnittliche Laufzeiten (Duration) und Laufzeitprofile leistungsorientierter Pläne zum 31. Dezember |
In EUR Mio |
| 2020 |
| Laufzeitprofile | Durchschnittliche Laufzeiten (Duration) |
| 1–5 Jahre | 6–10 Jahre | >10 Jahre | in Jahren |
Pensionspläne | 392 | 391 | 939 | 12 |
Abfertigungen & sonstige Pläne | 53 | 55 | 88 | 10 |
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Veranlagung des Planvermögens zum 31. Dezember |
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| 2020 | 2019 |
Vermögenskategorien |
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Anteilswertpapiere | 18% | 27% |
Schuldverschreibungen | 37% | 58% |
Liquide Mittel und Geldmarktveranlagungen | 7% | 8% |
Versicherungsverträge | 28% | — |
Sonstige | 10% | 7% |
Gesamt | 100% | 100% |
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Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen
Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen |
In EUR Mio |
| Buchwert |
1. Jänner 2020 | 3.959 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –138 |
Konsolidierungskreisänderungen | 38 |
Neue Verpflichtungen | 51 |
Erhöhung aus Parameteränderung | 432 |
Kürzung aus Parameteränderung | –299 |
Aufzinsung | 84 |
Umgliederung auf zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten | –78 |
Verbrauch, Abgänge und andere Änderungen | –51 |
31. Dezember 2020 | 3.999 |
davon kurzfristig zum 31. Dezember 2020 | 72 |
davon kurzfristig zum 1. Jänner 2020 | 87 |
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Die Erhöhung aus Parameteränderungen war vor allem bedingt durch eine Verringerung der realen Diskontierungssätze für RON, USD und EUR verglichen mit 2019.
- Die Umgliederung auf zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten bezieht sich hauptsächlich auf die Veräußerungsgruppen in Deutschland, Malaysia und Kasachstan. Für weitere Details siehe Anhangangabe 20 – Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und Verbindlichkeiten.
Geschätzte Fälligkeit der Rekultivierungsverpflichtungen |
In EUR Mio |
| 2020 |
≤1 Jahr | 72 |
1 – 5 Jahre | 368 |
5 – 10 Jahre | 956 |
10 – 20 Jahre | 1.686 |
20 – 30 Jahre | 654 |
30 – 40 Jahre | 261 |
>40 Jahre | 1 |
Gesamt | 3.999 |
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- Ein Rückgang um 1 Prozentpunkt bei den realen Diskontierungszinssätzen, die für die Berechnung der Rekultivierungsrückstellungen angewandt werden, würde zu einer zusätzlichen Rückstellung von EUR 545 Mio führen.
- Die Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen enthielt Verpflichtungen von OMV Petrom SA in Höhe von EUR 1.542 Mio (2019: EUR 1.401 Mio). Gemäß der Privatisierungsvereinbarung sollte ein Teil der Verpflichtung vom rumänischen Staat refundiert werden. Zum 31. Dezember 2020 wies OMV Petrom SA eine Forderung im Zusammenhang mit Rekultivierungsverpflichtungen gegenüber dem rumänischen Staat von EUR 442 Mio (2019: EUR 375 Mio) aus.
Sonstige Rückstellungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Kurzfristig | Langfristig | Kurzfristig | Langfristig |
Umweltschutzkosten | 13 | 90 | 12 | 81 |
Belastende Verträge | 31 | 364 | 29 | 383 |
Sonstige Personalrückstellungen | 134 | 6 | 119 | 14 |
Emissionszertifikate | 75 | — | 61 | — |
Sonstige | 51 | 116 | 71 | 95 |
Sonstige Rückstellungen | 304 | 576 | 293 | 572 |
|
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- Zum 31. Dezember 2020 enthielten die Rückstellungen für Umweltschutzkosten eine Rückstellung für Bodensanierung im Zusammenhang mit der Raffinerie Arpechim in Rumänien in Höhe von EUR 65 Mio.
- Rückstellungen für belastende Verträge beinhalteten im Wesentlichen abgeschlossene Transport- und Gate LNG-Terminalkapazitäten der OMV Gas Marketing & Trading GmbH.
- Die Rückstellung für die Gate LNG Terminalkapazitäten betrifft einen langfristigen, unkündbaren Vertrag für Regasifizierungs- und Speicherkapazität, der aufgrund nachteiliger Veränderungen der europäischen Marktbedingungen belastend wurde. Der Barwert der Rückstellung per 31. Dezember 2020 betrug EUR 327 Mio (2019: EUR 327 Mio). Die Rückstellung wurde für unvermeidbare Verluste aus der Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen gebildet. Dabei wurden Kosten und Erträge aus dem zukünftigen Erwerb von LNG-Volumen berücksichtigt, da die Regasifizierung und der anschließende Verkauf des Gases zur Deckung der Fixkosten beitragen. Die Mengenannahmen spiegeln die beste Schätzung des Managements bezüglich der in Zukunft verfügbaren LNG-Volumina wider. Die Preise basieren, sofern verfügbar, auf Forward-Preisen. Sind keine Forward-Preise vorhanden, stellen die Preise die beste Schätzung des Managements dar, wobei diese sich an gegenwärtigen Marktpreisen oder an Forward-Preisen vergangener Perioden orientieren. Die Berechnung basiert auf einem Diskontierungszinssatz von 3,96 % (2019: 3,88 %). Eine 50%ige Reduktion des geplanten LNG-Volumens oder der LNG-Marge würde zu einer zusätzlichen Rückstellung von EUR 173 Mio führen. Des Weiteren würde ein Rückgang von einem Prozentpunkt im Diskontierungssatz eine zusätzliche Rückstellung von EUR 23 Mio auslösen.
- Die Rückstellung für unkündbare Transportverpflichtungen von OMV Gas Marketing & Trading GmbH betrug 2020 EUR 68 Mio (2019: EUR 78 Mio). Die Ermittlung der Rückstellung wurde als Differenz zwischen den Fixkosten der Nutzung der Kapazitäten und dem erwarteten Gewinn aus der Verwendung der Kapazitäten ermittelt. Der angewandte Diskontierungssatz betrug 3,96 % (2019: 3,88 %). Neben dem Diskontierungssatz sind die Schlüsselannahmen die erwarteten Preise der relevanten Gas Hubs. Diese Preise basieren, wenn verfügbar, auf den Forward Preisen und auf den Managementannahmen für die Restlaufzeit des Vertrages.
- Die sonstigen Personalrückstellungen enthielten kurzfristige Personallösungskosten in Höhe von EUR 29 Mio (2019: EUR 28 Mio).
Emissionszertifikate
- Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rats über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroffenen Gesellschaften im OMV Konzern für 2020 in Summe 3.038.336 Emissionszertifikate unentgeltlich zugeteilt (2019: 3.181.456).
- Auf Basis des Plans 2002 zur Anpassung an den Klimawandel über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten haben neuseeländische Gesellschaften keinen Anspruch auf eine Zuteilung von Gratiszertifikaten. Die OMV hat Emissionszertifikate gekauft um ihren eigenen Verpflichtungen nachzukommen. Darüber hinaus entsteht für die OMV mit jedem Gasverkauf an inländische Kunden in Neuseeland eine Verpflichtung, für deren Erfüllung die OMV Emissionszertifikate von den Kunden erhält.
- Der Marktwert der Emissionszertifikate betrug zum 31. Dezember 2020 EUR 400 Mio (31. Dezember 2019: EUR 232 Mio).
- Für (noch nicht extern verifizierte) Emissionen werden 2021 voraussichtlich 14.325.729 Emissionszertifikate zurückgegeben werden. Darin enthalten sind 3.510.052 Zertifikate für Neuseeland, welche von Kunden erhalten werden sollten.
Emissionszertifikate |
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| 2020 | 2019 |
Emissionszertifikate gehalten zum 1. Jänner | 9.437.367 | 9.077.418 |
Unentgeltliche Zuteilung für das Jahr | 3.038.336 | 3.181.456 |
Rückgabe für tatsächliche Emissionen des Vorjahres | –12.238.002 | –9.685.184 |
Konsolidierungskreisänderungen | 5.310.058 | — |
Netto-Zukäufe und -Verkäufe während des Jahres | 1.577.313 | 4.005.464 |
Von Kunden erhaltene Emissionszertifikate | 5.196.819 | 2.858.213 |
Emissionszertifikate gehalten zum 31. Dezember | 12.321.891 | 9.437.367 |
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24 Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten 1 |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Kurzfristig | Langfristig | Gesamt | Kurzfristig | Langfristig | Gesamt |
Anleihen | 850 | 8.019 | 8.869 | 540 | 5.262 | 5.802 |
Sonstige verzinsliche Finanz- verbindlichkeiten | 703 | 1.280 | 1.983 | 148 | 620 | 769 |
Leasingverbindlichkeiten | 141 | 943 | 1.084 | 120 | 934 | 1.053 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.304 | — | 4.304 | 4.155 | — | 4.155 |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 3.095 | 454 | 3.549 | 2.818 | 301 | 3.120 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 868 | 135 | 1.003 | 903 | 157 | 1.060 |
Verbindlichkeiten | 9.961 | 10.830 | 20.791 | 8.684 | 7.274 | 15.958 |
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Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Kurz- fristig | Lang- fristig | Gesamt | Kurz- fristig | Lang- fristig | Gesamt |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten gegenüber Banken | 703 | 1.280 | 1.983 | 148 | 473 | 622 |
Übrige sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | — | — | — | — | 147 | 147 |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | 703 | 1.280 | 1.983 | 148 | 620 | 769 |
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- Die OMV nimmt an mehreren Supplier Finance Programmen teil, in deren Rahmen sich ihre Lieferanten entscheiden können, eine vorzeitige Zahlung ihrer Rechnung von einer Bank zu erhalten, indem sie ihre Forderungen gegenüber dem Konzern an die Bank abtreten. Im Rahmen dieser Vereinbarung erklärt sich die Bank bereit, Beträge an einen am Programm teilnehmenden Lieferanten für die von der OMV geschuldeten Rechnungsbeträge zu zahlen, und erhält den Ausgleich von der OMV zu einem späteren Zeitpunkt. Der Hauptzweck dieser Programme ist die Erleichterung einer effizienten Zahlungsabwicklung und die Möglichkeit für die zustimmenden Lieferanten, ihre Forderungen gegenüber der OMV vor deren Fälligkeit an eine Bank zu verkaufen. Der Konzern hat den Großteil der ursprünglichen Verbindlichkeiten, auf die sich die Vereinbarung bezieht, nicht ausgebucht, da weder eine rechtliche Befreiung erlangt wurde noch die ursprüngliche Verbindlichkeit bei Abschluss der Vereinbarung wesentlich verändert wurde und weist diese Verbindlichkeiten bis zur Zahlung weiterhin in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus. Aus Sicht der OMV verlängern diese Vereinbarungen die Zahlungsfristen nicht wesentlich gegenüber den üblichen, mit anderen Lieferanten, die nicht an den Programmen teilnehmen, vereinbarten Fristen.
Anleihen
Begebene Anleihen |
In EUR Mio |
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| 2020 | 2019 |
| Nominale | Kupon | Rückzahlung | Buchwert zum 31. Dezember | Buchwert zum 31. Dezember |
Private Placement | EUR 300.000.000 | 0,106% variabel1 | 11.06.2021 | 300 | 301 |
Internationale Unternehmensanleihen | EUR 500.000.000 | 4,375% fix | 10.02.2020 | — | 519 |
| EUR 500.000.000 | 4,25% fix | 12.10.2021 | 504 | 503 |
| EUR 750.000.000 | 2,625% fix | 27.09.2022 | 753 | 752 |
| EUR 750.000.000 | 0,00% fix | 16.06.2023 | 746 | — |
| EUR 500.000.000 | 0,75% fix | 04.12.2023 | 498 | 498 |
| EUR 500.000.000 | 1,50% fix | 09.04.2024 | 501 | — |
| EUR 500.000.000 | 0,00% fix | 03.07.2025 | 496 | 495 |
| EUR 300.000.000 | 1,75% fix | 10.12.2025 | 324 | — |
| EUR 1.000.000.000 | 1,00% fix | 14.12.2026 | 993 | 992 |
| EUR 750.000.000 | 3,50% fix | 27.09.2027 | 750 | 749 |
| EUR 500.000.000 | 2,00% fix | 09.04.2028 | 505 | — |
| EUR 500.000.000 | 1,875% fix | 04.12.2028 | 499 | 499 |
| EUR 750.000.000 | 0,75% fix | 16.06.2030 | 747 | — |
| EUR 750.000.000 | 2,375% fix | 09.04.2032 | 757 | — |
| EUR 500.000.000 | 1,00% fix | 03.07.2034 | 495 | 495 |
Begebene Anleihen |
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| 8.869 | 5.802 |
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Anleihen und sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
- Zum 31. Dezember 2020 erfüllte der OMV Konzern alle in den Kreditvereinbarungen festgelegten Finanzkennzahlen (Covenants).
Anleihen und sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Kurzfristige Kreditfinanzierungen | 143 | 88 |
Kurzfristiger Teil langfristiger Finanzierungen | 1.410 | 600 |
Gesamt kurzfristig | 1.553 | 688 |
Fälligkeit langfristiger Finanzierungen |
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2021/2020 (kurzfristiger Teil langfristiger Finanzierungen) | 1.410 | 600 |
2022/2021 | 937 | 1.158 |
2023/2022 | 1.295 | 769 |
2024/2023 | 850 | 501 |
2025/2024 | 1.112 | 236 |
2026/2025 und folgende Jahre | 5.105 | 3.218 |
Gesamt ab 2021/2020 | 10.709 | 6.482 |
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Gliederung der Anleihen und sonstigen verzinslichen Finanzverbindlichkeiten |
In EUR Mio |
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| 2020 | 2019 |
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| Gewogener Durch- schnittszins- satz | Gewogener Durch- schnittszins- satz |
Anleihen und sonstige langfristige verzinsliche Finanz- verbindlichkeiten 1 |
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Fixe Zinssätze | EUR | 9.363 | 1,63% | 5.559 | 2,12% |
| USD | 288 | 4,27% | 14 | 2,28% |
| Sonstige Währungen | 33 | 9,40% | — | — |
Gesamt |
| 9.685 | 1,74% | 5.573 | 2,12% |
Variable Zinssätze2 | EUR | 718 | 0,25% | 753 | 0,30% |
| USD | 264 | 1,62% | 157 | 3,66% |
| Sonstige Währungen | 42 | 0,67% | — | — |
Gesamt |
| 1.024 | 0,62% | 910 | 0,88% |
Sonstige kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten |
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EUR |
| 125 | 0,17% | 4 | 0,50% |
USD |
| 17 | 0,68% | 6 | 0,50% |
NZD |
| — | — | 42 | 1,76% |
Sonstige Währungen |
| 1 | 0,65% | 36 | 0,67% |
Gesamt |
| 143 | 0,24% | 88 | 1,17% |
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Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
In EUR Mio |
| Kurzfristig | Langfristig | Gesamt |
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| 2020 |
Verbindlichkeiten aus Derivaten | 2.169 | 347 | 2.516 |
Verbindlichkeiten aus als Sicherungsinstrumenten designierten und effektiven Derivaten | 86 | 12 | 98 |
Verbindlichkeiten aus sonstigen Derivaten | 2.083 | 335 | 2.418 |
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 926 | 106 | 1.033 |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 3.095 | 454 | 3.549 |
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| 2019 |
Verbindlichkeiten aus Derivaten | 2.299 | 179 | 2.478 |
Verbindlichkeiten aus als Sicherungsinstrumenten designierten und effektiven Derivaten | 209 | 28 | 237 |
Verbindlichkeiten aus sonstigen Derivaten | 2.090 | 151 | 2.241 |
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 519 | 122 | 642 |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.818 | 301 | 3.120 |
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- Die nachfolgende Tabelle fasst die Fristigkeitsstruktur der vertraglichen, nicht diskontierten Mittelabflüsse aus Finanzverbindlichkeiten zusammen:
Finanzverbindlichkeiten (nicht diskontierte Mittelabflüsse) |
In EUR Mio |
| ≤1 Jahr | 1 – 5 Jahre | >5 Jahre | Gesamt |
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| 2020 |
Anleihen | 942 | 3.707 | 5.068 | 9.717 |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | 723 | 881 | 437 | 2.041 |
Leasingverbindlichkeiten | 169 | 430 | 777 | 1.377 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.304 | — | — | 4.304 |
Verbindlichkeiten aus Derivaten | 2.169 | 347 | — | 2.516 |
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 926 | 22 | 113 | 1.062 |
Finanzverbindlichkeiten (nicht diskontierte Mittelabflüsse) | 9.233 | 5.387 | 6.395 | 21.016 |
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| 2019 |
Anleihen | 617 | 2.324 | 3.436 | 6.378 |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | 154 | 623 | — | 777 |
Leasingverbindlichkeiten | 142 | 419 | 787 | 1.348 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.155 | — | — | 4.155 |
Verbindlichkeiten aus Derivaten | 2.299 | 179 | — | 2.478 |
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 519 | 90 | 92 | 701 |
Finanzverbindlichkeiten (nicht diskontierte Mittelabflüsse) | 7.886 | 3.635 | 4.316 | 15.836 |
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Sonstige Verbindlichkeiten |
In EUR Mio |
| Kurzfristig | Langfristig | Gesamt |
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| 2020 |
Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern sowie im Rahmen der sozialen Sicherheit | 607 | — | 607 |
Fremde Vorauszahlungen | 34 | 15 | 49 |
Vertragsverbindlichkeiten | 96 | 117 | 214 |
Übrige sonstige Verbindlichkeiten | 131 | 3 | 134 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 868 | 135 | 1.003 |
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| 2019 |
Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern sowie im Rahmen der sozialen Sicherheit | 699 | — | 699 |
Fremde Vorauszahlungen | 19 | 11 | 30 |
Vertragsverbindlichkeiten | 80 | 142 | 222 |
Übrige sonstige Verbindlichkeiten | 104 | 5 | 109 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 903 | 157 | 1.060 |
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Vertragsverbindlichkeiten |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
1. Jänner | 222 | 192 |
Währungsumrechnungsdifferenzen | –3 | –1 |
Realisierte Umsatzerlöse, die zu Jahresbeginn in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren | –71 | –78 |
Anstieg aufgrund von Zahlungseingängen, exklusive während der Periode als Umsatzerlöse realisierte Beträge | 69 | 109 |
Sonstige Änderungen | –3 | — |
31. Dezember | 214 | 222 |
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- Die Vertragsverbindlichkeiten beinhalteten hauptsächlich nicht rückzahlbare Vorauszahlungen der Entgelte aus Lager- und Dienstleistungsverträgen seitens der Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H., Lannach.
25 Latente Steuern
Latente Steuern |
In EUR Mio |
| Aktive latente Steuern Summe | Nicht angesetzte aktive latente Steuern | Angesetzte aktive latente Steuern | Passive latente Steuern |
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| 2020 |
Immaterielle Vermögenswerte | 209 | 20 | 188 | 606 |
Sachanlagen | 137 | 89 | 48 | 2.322 |
Vorräte | 37 | — | 37 | 27 |
Derivate | 539 | — | 539 | 597 |
Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 55 | 17 | 38 | 53 |
Latente Steuern, welche auf zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und gehaltene Verbindlichkeiten umgegliedert wurden | 27 | 22 | 5 | 12 |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 291 | 151 | 140 | 111 |
Rückstellungen für Rekultivierungsmaßnahmen und Umweltschutzkosten | 1.318 | 14 | 1.305 | — |
Sonstige Rückstellungen | 121 | — | 121 | 34 |
Verbindlichkeiten | 305 | 60 | 245 | 23 |
Abzugsfähige Siebentelabschreibungen (§ 12 (3) Z 2 KStG) | 226 | — | 226 | — |
Verlustvorträge | 1.654 | 780 | 875 | — |
Outside basis Differenzen | — | — | — | 40 |
Gesamt | 4.919 | 1.153 | 3.765 | 3.823 |
Saldierung aufgrund gleicher Steuerhoheiten |
|
| –2.581 | –2.581 |
Latente Steuern, welche auf zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen und gehaltene Verbindlichkeiten umgegliedert wurden |
|
| –5 | –12 |
Latente Steuern laut Bilanz |
|
| 1.179 | 1.229 |
|
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| 2019 |
Immaterielle Vermögenswerte | 114 | 22 | 91 | 751 |
Sachanlagen | 124 | 68 | 56 | 1.699 |
Vorräte | 32 | 0 | 32 | 28 |
Derivate | 496 | — | 496 | 588 |
Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 51 | 16 | 34 | 80 |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 215 | 144 | 70 | 48 |
Rückstellungen für Rekultivierungsmaßnahmen und Umweltschutzkosten | 1.362 | 39 | 1.323 | — |
Sonstige Rückstellungen | 130 | 0 | 130 | 32 |
Verbindlichkeiten | 265 | 61 | 204 | 3 |
Abzugsfähige Siebentelabschreibungen (§ 12 (3) Z 2 KStG) | 275 | — | 275 | — |
Verlustvorträge | 1.091 | 1.011 | 80 | — |
Outside basis Differenzen | — | — | — | 7 |
Gesamt | 4.153 | 1.361 | 2.791 | 3.236 |
Saldierung aufgrund gleicher Steuerhoheiten |
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| –2.105 | –2.105 |
Latente Steuern laut Bilanz |
|
| 686 | 1.132 |
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- Latente Steuern resultierten im Wesentlichen aus unterschiedlichen Bewertungsregeln, Unterschieden bei Wertminderungen und Abschreibungen sowie unterschiedlichen Kostendefinitionen.
- Allgemein waren die Positionen für latente Steuern stark beeinflusst durch die Akquisition von zusätzlichen Anteilen an der Borealis AG (siehe Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur). Latente Steuern
der Borealis Gruppe betrafen im Wesentlichen immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. - Die Summe der angesetzten aktiven latenten Steuern von jenen Steuerhoheiten, welche entweder im Berichtsjahr oder im vorangegangenen Jahr einen steuerlichen Verlust aufgewiesen haben, belief sich auf EUR 720 Mio, wovon EUR 640 Mio der österreichischen Steuergruppe zuzuordnen sind (2019: EUR 268 Mio, davon EUR 260 Mio der österreichischen Steuergruppe zuordenbar).
- 2020 war ebenso wie im Vorjahr eine Wertberichtigung auf aktive latente Steuern für die österreichische Steuergruppe erfasst.
- Zum 31. Dezember 2020 waren steuerliche Verlustvorträge von EUR 6.302 Mio vorhanden (2019: EUR 4.179 Mio). Davon wurden EUR 3.331 Mio (2019: EUR 351 Mio) als werthaltig für die Berechnung latenter Steuern angesehen.
- Aufgrund steuerlicher Synergieeffekte aus der Akquisition von zusätzlichen Anteilen an der Borealis AG sind die aktiven latenten Steuern der österreichischen Steuergruppe um ungefähr EUR 500 Mio, unter Berücksichtigung der erwarteten positiven Steuerergebnisse der nächsten fünf Jahre der Borealis Steuergruppenmitglieder, gestiegen.
- Die zeitliche Verteilung der Vortragsfähigkeit von steuerlichen Verlusten stellte sich wie folgt dar:
Steuerliche Verlustvorträge |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Basiswert (vor Wertberichtigung) | davon nicht angesetzt | Basiswert (vor Wertberichtigung) | davon nicht angesetzt |
2020 | — | — | 5 | 5 |
2021 | 5 | 5 | 0 | 0 |
2022 | 0 | 0 | 1 | 1 |
2023 | 2 | 2 | 1 | 1 |
2024 | 4 | 4 | 112 | 111 |
2025 | 48 | 17 |
|
|
Nach 2025/2024 | 47 | 24 | 61 | 14 |
Unbegrenzt | 6.196 | 2.919 | 3.998 | 3.694 |
Steuerliche Verlustvorträge | 6.302 | 2.971 | 4.179 | 3.827 |
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- Nicht angesetzte steuerliche Verlustvorträge bezogen sich im Wesentlichen auf die österreichische Steuergruppe.
Zum 31. Dezember 2020 bestanden temporäre Differenzen in Höhe von EUR 4.657 Mio (2019: EUR 4.485 Mio), die im Zusammenhang mit Anteilen an vollkonsolidierten Tochtergesellschaften und at-equity bewerteten Beteiligungen stehen und für die keine latente Steuerverbindlichkeit gebildet wurde. Die Realisierung von Gewinnen aus dem Verkauf von Unternehmensbeteiligungen ist in Abhängigkeit von der Strukturierung des Veräußerungsvorgangs auf verschiedenen Stufen des Konzerns möglich. Aufgrund der komplexen rechtlichen Struktur im Konzern und der damit verbundenen steuerlichen Implikationen wurden für die Ermittlung der temporären Differenzen vereinfachende Annahmen getroffen, um Kaskadeneffekte zu minimieren.
Ergänzende Angaben zur Finanzlage
26 Cashflow-Rechnung
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Kassenbestände und Bankguthaben | 741 | 710 |
Kurzfristige Veranlagungen | 2.128 | 2.228 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 2.869 | 2.938 |
|
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Wesentliche unbare Effekte
- Das Neubewertungsergebnis des vormals gehaltenen at-equity bewerteten 36% Anteils an Borealis wurde in der Zeile „Sonstige Änderungen“ in der Cashflow-Rechnung erfasst. Nähere Details sind in Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur – zu finden.
- 2020 beinhalteten die nicht zahlungswirksamen Zugänge im Anlagevermögen, wie bereits in 2019, im Wesentlichen die Neubewertung der Rekultivierungsverpflichtungen.
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
- Nähere Details zu Zahlungen in Bezug auf das Nord Stream 2 Pipelineprojekt sind in Anhangangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte – zu finden und Details zu zahlungswirksamen Effekten von Akquisitionen in Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur.
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
- Am 9. April 2020 hat die OMV Anleihen mit einem Gesamtvolumen von EUR 1,75 Mrd und am 16. Juni 2020 Anleihen mit einem Gesamtvolumen von EUR 1,5 Mrd begeben. Diese Transaktionen sind in der Zeile “Zugänge langfristige Finanzierungen“ ausgewiesen. Die Zeile „Rückzahlung langfristige Finanzierungen“ enthielt hingegen die Rückzahlung einer Anleihe von EUR 500 Mio.
- Die Platzierung von zwei Hybridanleihen am 1. September 2020 mit einem Emissionsvolumen von EUR 1,25 Mrd wurde in der Zeile „Zugänge Hybridanleihe“ erfasst.
Veränderungen der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit (inkl. zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten) |
In EUR Mio |
| 2020 |
| Anleihen | Sonstige ver- zinsliche Finanzver- bindlichkeiten | Leasing- verbind- lichkeiten | Gesamt |
1. Jänner | 5.802 | 769 | 1.053 | 7.624 |
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Zugänge langfristige Finanzierungen | 3.225 | 114 | — | 3.338 |
Rückzahlung langfristige Finanzierungen | –500 | –164 | –133 | –797 |
Erhöhung (+)/Verminderung (–) kurzfristige Finanzierungen | — | –96 | — | –96 |
Summe Mittelflüsse aus der Finanzierungstätigkeit | 2.725 | –146 | –133 | 2.446 |
|
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Währungsumrechnungsdifferenzen | — | –33 | –7 | –41 |
Konsolidierungskreisänderungen | 329 | 1.538 | 174 | 2.041 |
Differenz Zinsaufwendungen und gezahlte Zinsen | 13 | –2 | 0 | 12 |
Sonstige Änderungen | — | 4 | 1301 | 134 |
Summe nicht zahlungswirksamer Änderungen | 342 | 1.508 | 297 | 2.147 |
|
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31. Dezember | 8.869 | 2.130 | 1.217 | 12.216 |
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Veränderungen der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit (inkl. zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten) |
In EUR Mio |
| 2019 |
| Anleihen | Sonstige verzinsliche Finanzver- bindlich- keiten | Leasing- verbind- lichkeiten | Gesamt |
1. Jänner | 5.007 | 745 | 994 | 6.746 |
|
|
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|
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Zugänge langfristige Finanzierungen | 1.287 | 89 | — | 1.376 |
Rückzahlung langfristige Finanzierungen | –500 | –371 | –109 | –980 |
Erhöhung (+)/Verminderung (–) kurzfristige Finanzierungen | — | –22 | — | –22 |
Summe Mittelflüsse aus der Finanzierungstätigkeit | 787 | –303 | –109 | 374 |
|
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|
Währungsumrechnungsdifferenzen | — | 7 | –2 | 5 |
Konsolidierungskreisänderungen | — | 314 | 5 | 319 |
Differenz Zinsaufwendungen und gezahlte Zinsen | 8 | 5 | 2 | 15 |
Sonstige Änderungen | — | — | 1641 | 164 |
Summe nicht zahlungswirksamer Änderungen | 8 | 326 | 169 | 503 |
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31. Dezember | 5.802 | 769 | 1.053 | 7.624 |
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- Der Mittelabfluss in Verbindung mit Leasingverbindlichkeiten betrug in Summe EUR 157 Mio (2019: EUR 131 Mio).
- Am 31. Dezember 2020 betrugen die nicht in Anspruch genommenen, zugesagten Kreditlinien, welche ohne Einschränkungen für künftige Aktivitäten verwendet werden können, EUR 4.332 Mio (31. Dezember 2019: EUR 3.250 Mio).
- Per 31. Dezember 2020 bestanden keine Kreditzusagen an Nord Stream 2 AG für die Finanzierung des Nord Stream 2 Projektes (31. Dezember 2019: EUR 238 Mio). Finanzierungszusagen an nahestehende Unternehmen und Personen werden in Anhangangabe 35 – Nahestehende Unternehmen und Personen –beschrieben.
27 Eventualverbindlichkeiten
- Für Rechtsstreitigkeiten, aus denen wahrscheinlich Verpflichtungen resultieren, werden Rückstellungen gebildet. Der Vorstand vertritt den Standpunkt, dass jene Rechtsstreitigkeiten, die nicht durch Rückstellungen oder Versicherungen gedeckt sind, keinen wesentlichen Einfluss auf die Finanzlage haben werden.
- Jede Konzerngesellschaft unterliegt mit ihren Produktionsanlagen und ihrem Grundvermögen in den jeweiligen Ländern einer Reihe von Umweltschutzbestimmungen. Für die geschätzten Kosten bestehender Verpflichtungen aus Umweltschutzmaßnahmen wurde in Übereinstimmung mit den Bilanzierungsregeln des Konzerns bilanziell vorgesorgt. Für Rekultivierungen werden Rückstellungen gebildet, wenn zum Bilanzstichtag eine Verpflichtung bereits besteht.
- Der Vorstand ist der Ansicht, dass die Einhaltung der gegenwärtigen Gesetze und Bestimmungen und der künftig strengeren Gesetze und Bestimmungen keinen wesentlichen negativen Einfluss auf die Konzernergebnisse, -bilanz und -cashflows der näheren Zukunft haben wird.
Im Mai 2009 hat die OMV eine Vereinbarung mit den Verkäufern Crescent Petroleum Company International (Crescent) und Dana Gas PJSC (Dana) für den Kauf eines 10%-Anteils an der Pearl Petroleum Company Limited (Pearl), eine Gesellschaft, die die Gasfelder Khor Mor und Chemchemal in der irakischen Region Kurdistan betreibt, abgeschlossen. Die Vereinbarung umfasste bedingte Zahlungsverpflichtungen für die OMV, welche abhängig von der weiteren Feststellung der Reserven sind. Die Feststellung der Reserven hat von einem gemeinsam beauftragten unabhängigen Experten zu erfolgen. In Mai 2019 hat die OMV in diesem Zusammenhang eine Rechnung von Crescent und Dana in Höhe von ungefähr USD 241 Mio und später unbegründete und zurückgewiesene Schadenersatzanspruche in Höhe von mehr als einer Milliarde USD erhalten. Die OMV hat diese Rechnung zurückgewiesen aufgrund von einer zu diesem Zeitpunkt anhängigen unabhängigen Sachbestimmung (independent expert determination) vor der International Chamber of Commerce (ICC) und der Schiedsverfahren vor dem London Court of International Arbitration (LCIA) im Zusammenhang mit unter anderem Revisionen des Feldentwicklungsplans (FDP) des Gasfeldes Chemchemal und einer Revision des FDP von Khor Mor, welche auf Joint Venture Ebene nicht genehmigt wurden, und der unterschiedlichen Ansichten von Crescent/Dana und der OMV unter anderem über den Umfang des Ölfundes in Khor Mor. Im September 2019 hat eine unabhängige Sachverständigenbestimmung vor der ICC hinsichtlich einer Chemchemal FDP Revision zu Gunsten der OMV entschieden und das Schiedsgericht erklärte die Sachverständigenbestimmung für endgültig und verbindlich. Im Juni 2020 wurde eine zweite unabhängige Sachverständigenbestimmung betreffend einer anderen Chemchemal FDP Revision zu Gunsten der OMV entschieden. Abhängig von den weiteren Fortschritten der Schiedsverfahren und der noch nicht begonnenen Feststellung der Reserven hinsichtlich der Anteilsverkaufsvereinbarung im Rahmen des Schiedsverfahrens, könnte möglicherweise eine bedingte Zahlung entstehen, wobei dies derzeit als nicht wahrscheinlich angenommen wird. Daher wurde keine Rückstellung im OMV Konzernabschluss erfasst. Weiters kann am Tag der Veröffentlichung dieses Konzernabschlusses keine verlässliche Schätzung einer möglichen zusätzlichen Zahlung getroffen werden, sofern diese überhaupt eintritt.
- Am 16. April 2020 kündigte die bulgarische Wettbewerbskommission die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens bezüglich der Preisfestlegung auf dem Kraftstoffmarkt an. OMV Bulgaria EOOD ist neben anderen großen Herstellern und Händlern auf dem bulgarischen Markt Gegenstand dieses Ermittlungsverfahrens. Im Jahr 2020 wurden von den Behörden zwei Auskunftsersuchen gestellt, die fristgerecht beantwortet wurden. Die Sanktionen für kartellrechtliche Verstöße belaufen sich auf bis zu 10% des gesamten Unternehmensumsatzes für das Geschäftsjahr vor der Sanktionsentscheidung. Am Tag der Veröffentlichung dieses Konzernabschlusses kann die OMV den Ausgang der Untersuchung nicht beurteilen und daher wurde keine Rückstellung in diesem Zusammenhang gebildet.
28 Risikomanagement
Kapitalrisiko
- Die Finanzsteuerungsstrategie der OMV basiert auf den Prinzipien der operativen Effizienz, Kapitaleffizienz, Finanzierungseffizienz sowie des nachhaltigen Portfoliomanagements. Mit dem Fokus auf eine Stärkung der OMV Bilanz, des Erzielens eines positiven freien Cashflows und der Verbesserung der Profitabilität ist die Finanzsteuerungsstrategie die Basis für eine nachhaltige, risikobewusste und zukunftsorientierte Wertsteigerung für die OMV und ihre Stakeholder.
- Die OMV steuert ihre Kapitalstruktur zur Sicherung der Kapitalbasis, um das Vertrauen von Investoren, Gläubigern und des Kapitalmarkts zu erhalten sowie um eine nachhaltige finanzielle Basis für die zukünftige operative Entwicklung des Konzerns zu schaffen. Die Finanzierungsstrategie der OMV fokussiert sich auf den Cashflow und die finanzielle Stabilität des Konzerns. Die wichtigsten Ziele sind das Erreichen eines positiven freien Cashflows nach Dividenden sowie ein starkes Investment Grade Rating auf Basis einer gesunden Bilanz und eines langfristigen Verschuldungsgrads exklusive Leasing von unter 30%
Kapitalmanagement – wichtige Leistungskennzahlen |
In EUR Mio (wenn nichts anderes angegeben) |
| 2020 | 2019 |
Anleihen | 8.869 | 5.802 |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten1 | 2.130 | 769 |
Schulden exklusive Leasing | 10.999 | 6.570 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2 | 2.869 | 2.938 |
Nettoverschuldung exklusive Leasing | 8.130 | 3.632 |
Eigenkapital | 19.899 | 16.863 |
Verschuldungsgrad exklusive Leasing in % | 41 | 22 |
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- 1 Inklusive sonstiger verzinslicher Finanzverbindlichkeiten, die auf „zu Veräußerungszwecken gehaltene Verbindlichkeiten“ umgegliedert wurden
- 2 Inklusive liquider Mittel, die auf „zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen“ umgegliedert wurden
Liquiditätsrisiko
- Zur Beurteilung des Liquiditätsrisikos werden konzernweit die jährlich geplanten operativen sowie finanziellen Zahlungsströme auf Monatsbasis beobachtet und analysiert. In der Folge werden der monatlich geplanten Nettoliquiditätsentwicklung die zum Monatsende bestehenden Geldanlagen und Finanzierungen, deren geplante Abreifung sowie bestehende Liquiditätsreserven gegenübergestellt. Diese Analyse stellt die Basis für Finanzierungsentscheidungen und Kapitalanlagen dar.
- Um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität des OMV Konzerns sicherzustellen, wird eine Liquiditätsreserve in Form von zugesagten Kreditlinien und kurzfristigen Geldmarktaufnahmen gehalten. Zum 31. Dezember 2020 beträgt die durchschnittlich gewichtete Laufzeit des Schuldenportfolios des OMV Konzerns 5,3 Jahre (31. Dezember 2019: 5,2 Jahre).
- Das operative Liquiditätsmanagement des Konzerns wird zentral durchgeführt und umfasst einen Cash-Concentration-Prozess, durch den eine Zusammenführung von liquiden Mitteln (Cash Pooling) erfolgt. Dadurch können Liquiditätsüberschüsse und -anforderungen entsprechend den Bedürfnissen der einzelnen Teilnehmer dieses Prozesses und somit zum optimalen Nutzen des Konzerns gesteuert werden.
- Detaillierte Angaben zu den finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns enthält Anhangangabe 24 – Verbindlichkeiten.
Politisches Risiko
- Die OMV ist unter anderem in Ländern tätig, die aktuell Schauplatz politischer Instabilität sind (vor allem im Jemen, in Libyen, Kasachstan, Russland, Brasilien und Tunesien), oder verfügt über Vermögenswerte in diesen Ländern. Unterbrechungen bzw. Rückgänge der Produktion sowie höhere Steuersätze, Begrenzung von Eigentum ausländischer Investoren bis hin zur Enteignung könnten die Folge möglicher politischer Veränderungen sein. Die OMV verfügt allerdings über langjährige Erfahrungen und Kenntnisse hinsichtlich des politischen Umfelds in Schwellenländern. Die politischen Entwicklungen werden für alle Märkte, in denen der Konzern tätig ist, kontinuierlich beobachtet. Spezifische Länderrisiken werden vor dem Eintritt in neue Länder überprüft.
Die OMV analysiert das Risiko potenzieller US- oder EU-Sanktionen und ihrer Auswirkungen auf geplante oder bestehende Aktivitäten, mit dem Ziel alle geltenden Sanktionen vollumfänglich einzuhalten. Insbesondere Risiken aufgrund politischer und regulativer Entwicklungen innerhalb als auch außerhalb Europas, mit potentiellen ungünstigen Auswirkungen auf das Nord Stream 2 Projekt sowie auf Aktivitäten in Russland, werden regelmäßig bewertet und überwacht.
Klimawandel Risiken
- Die OMV bewertet regelmäßig das Risiko des Konzerns im Zusammenhang mit dem Klimawandel sowie das Marktpreisrisiko aus dem europäischen Emissionshandel. Zu diesen Risiken zählen die potenziellen Auswirkungen akuter oder chronischer Ereignisse wie häufigere extreme Wetterereignisse oder systembedingte Änderungen unseres Geschäftsmodells aufgrund eines sich ändernden Rechtsrahmens oder die Substitution von OMV-Produkten aufgrund eines sich ändernden Verbraucherverhaltens. Die OMV betrachtet den Klimawandel als zentrale globale Herausforderung. Bei der Entwicklung der Geschäftsstrategie berücksichtigt die OMV deshalb klimarelevante Risiken und Chancen. Änderungen in der Geschwindigkeit der Energiewende im Vergleich zu den Erwartungen der OMV und damit Änderungen der zukünftigen Entwicklung von Angebot und Nachfrage könnten sich negativ auf die Bewertung der Öl- und Gasvermögenswerte der OMV auswirken.
Marktrisiko
- Derivative und nicht-derivative Instrumente werden bei Bedarf zur Steuerung von Marktrisiken eingesetzt, welche sich aus der Veränderung von Zinsen, Wechselkursen und Rohstoffpreisen ergeben und einen negativen Effekt auf Vermögenswerte, Verbindlichkeiten oder erwartete zukünftige Zahlungsströme haben können.
- Hedges werden in der Regel in jener Gesellschaft abgeschlossen, in der das zugrundeliegende Risiko besteht. Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, kann der OMV Konzern Hedge Accounting nach IFRS 9 anwenden, um kompensatorische Effekte aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments mit dem zugrunde liegenden Grundgeschäft gleichzeitig in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
Derivate werden ausschließlich zu wirtschaftlichen Absicherungszwecken abgeschlossen und nicht als spekulative Investitionen. Wenn Derivate nicht als Sicherungsinstrument designiert werden (d.h. Hedge Accounting wird nicht angewendet), werden diese zu Rechnungslegungszwecken zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Die nachfolgenden Tabellen legen die Markt- sowie Nominalwerte der derivativen Finanzinstrumente dar. Der Nominalwert ist Brutto erfasst, stellt den Wert des zugrundeliegenden Vermögenswerts, Referenzsatzes oder Indizes dar und ist die Basis für die Messung der Änderungen des Marktwerts. Der Nominalwert gibt das Volumen der am Jahresende ausstehenden Transaktionen an und lässt weder auf Markt- noch auf Kreditrisiko schließen.
Nominal- und Marktwerte offener derivativer Finanzinstrumente |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Nomi- nale | Marktwert aktiv | Marktwert passiv | Nomi- nale | Marktwert aktiv | Marktwert passiv |
Rohstoff Preisrisiko |
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Downstream, Öl inkl. Öl-Produkte | 515 | 30 | –71 | 7.102 | 284 | –237 |
Downstream, Gas | 31 | 3 | –7 | — | — | — |
Downstream, Strom | 213 | 24 | –14 | — | — | — |
Downstream (Cashflow Hedges)1 | 759 | 57 | –93 | 7.102 | 284 | –237 |
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Upstream, Gas | 150 | 1 | –11 | 56 | 10 | –4 |
Upstream | 150 | 1 | –11 | 56 | 10 | –4 |
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Downstream, Öl inkl. Öl-Produkte | 6.305 | 445 | –386 | 11.496 | 318 | –339 |
Downstream, Gas | 20.156 | 1.931 | –1.985 | 15.103 | 2.013 | –1.885 |
Downstream, Strom | 209 | 5 | –6 | 216 | 15 | –6 |
Downstream, Sonstige | 334 | 98 | –29 | 23 | 0 | –0 |
Downstream | 27.003 | 2.478 | –2.406 | 26.839 | 2.347 | –2.231 |
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Fremdwährungsrisiko |
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USD (Cashflow Hedge) | 168 | 9 | –1 | — | — | — |
SEK (Net-Investment-Hedge) | 143 | 6 | — | — | — | — |
Fremdwährungsabsicherungen (designiert in einer Sicherungsbeziehung)1 | 311 | 14 | –1 | — | — | — |
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USD | 793 | 17 | –1 | 684 | 15 | –3 |
NOK | 272 | 4 | –0 | 501 | 10 | — |
RUB | — | — | — | 288 | 8 | — |
NZD | 69 | 1 | –0 | 153 | 0 | –1 |
RON | 5 | 0 | –0 | 35 | 0 | –0 |
SEK | 44 | — | –0 | — | — | — |
Sonstige | 108 | 1 | –0 | 118 | 1 | –1 |
Fremdwährungsabsicherungen | 1.290 | 22 | –1 | 1.778 | 35 | –6 |
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Zinsrisiko |
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Zinsabsicherungen | 113 | 0 | –4 | — | — | — |
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Das in der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals dargestellte Hedging Portfolio bezieht sich auf folgende Absicherungsinstrumente:
Cashflow hedging – Auswirkung des Hedge Accounting |
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In EUR Mio |
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| Planbe- schaffung | Plan- umsätze | Fremd- währungs absich- erung, Kaufpreis für Akquisition | sonstige Fremd- währungs- absich- erungen | Zins- absich- erungen | Gesamt | davon Absicherungs- kosten Hedge Rücklage |
| Rohstoff Preisrisiko | Fremdwährungsrisiko | Zinsrisiko |
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| 2020 |
Cashflow-Hedge Rücklage zum 1. Jänner (netto nach Steuern) | 5 | 39 | — | — | — | 44 | — |
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+)/Verluste (–) | –7 | 364 | –62 | 10 | 0 | 305 | 16 |
Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung | –6 | –353 | n.a. | –0 | 0 | –359 | n.a. |
Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund Ausfall künftiger Cashflows | 3 | –24 | — | — | — | –21 | n.a. |
Umgliederung in die Bilanz | 40 | — | 62 | –0 | — | 102 | –16 |
Steuereffekte | –8 | 5 | — | –2 | –0 | –6 | — |
Cashflow-Hedge Rücklage zum 31. Dezember (netto nach Steuern) | 26 | 31 | — | 8 | 0 | 65 | — |
davon entfallen auf aufgelöste Sicherungsbeziehungen | — | 57 | — | — | — | 57 | n.a. |
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In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Ineffektivitäten | –2 | 2 | — | — | — | 0 | — |
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| 2019 |
Cashflow-Hedge Rücklage zum 1. Jänner (netto nach Steuern) | –33 | 73 | –1 | — | — | 39 | –1 |
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+)/Verluste (–) | 53 | –11 | 41 | — | — | 84 | –1 |
Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung | n.a. | –34 | n.a. | — | — | –34 | n.a. |
Umgliederung in die Bilanz | –4 | — | –40 | — | — | –44 | 2 |
Steuereffekte | –12 | 11 | — | — | — | –1 | — |
Cashflow-Hedge Rücklage zum 31. Dezember (netto nach Steuern) | 5 | 39 | — | — | — | 44 | — |
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In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Ineffektivitäten | –14 | –0 | — | — | — | –14 | — |
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Rücklage unrealisierter Gewinne + /Verluste - der Absicherung einer Nettoinvestition1 |
In EUR Mio |
| Fremdwährungsrisiko |
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| 2020 | 2019 |
Rücklage zum 1. Jänner (netto nach Steuern) | — | — |
Bewertung der USD Darlehen | 10 | — |
Steuereffekte | –2 | — |
Rücklage zum 31. Dezember (netto nach Steuern) | 7 | — |
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1 Enthalten in Währungsumrechnungsdifferenzen innerhalb des sonstigen Ergebnisses
Zum 31. Dezember 2020 und 31. Dezember 2019 hielt der Konzern folgende Cashflow Hedges und Absicherungen einer Nettoinvestition. Die folgende Tabelle zeigt das Fälligkeitsprofil der Nominalwerte der Absicherungsinstrumente:
Auswirkung von Hedge Accounting auf die Bilanz |
In EUR Mio |
| Planbe- schaffung | Plan- umsätze | Ab- sicherung von Netto- investi tionen | sonstige Fremd- währungs- absich- erungen | Zins- absich- erungen | Gesamt |
| Rohstoff Preisrisiko | Fremdwährungsrisiko | Zinsrisiko |
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| 2020 |
Nominalwert | 541 | 218 | 176 | 311 | 113 | 1.358 |
innerhalb eines Jahres | 415 | 196 | — | 311 | — | 921 |
länger als ein Jahr | 126 | 22 | 176 | — | 113 | 437 |
Marktwert - aktiv | 52 | 5 | n.a. | 14 | 0 | 71 |
Marktwert - passiv | 60 | 33 | n.a. | 1 | 4 | 98 |
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| 2019 |
Nominalwert | 66 | 7.036 | — | — | — | 7.102 |
innerhalb eines Jahres | 41 | 5.415 | — | — | — | 5.455 |
länger als ein Jahr | 25 | 1.621 | — | — | — | 1.647 |
Marktwert - aktiv | 6 | 279 | — | — | — | 284 |
Marktwert - passiv | 0 | 237 | — | — | — | 237 |
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- Die in der vorgehenden Tabelle dargestellten aktiven und passiven Marktwerte sind in den Posten Sonstige finanzielle Vermögenswerte und Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in der Konzernbilanz der OMV ausgewiesen.
Risikomanagement von Rohstoffpreisen
Upstream
- Um Konzernergebnis und -Cashflow vor dem potenziell negativen Einfluss fallender Öl- und Gaspreise zu schützen sowie ausreichende Liquiditätsreserven sicherzustellen, werden von Zeit zu Zeit derivative Instrumente zur Sicherung von günstigen Marktpreisen eingesetzt. Im Zuge dessen geht die OMV Positionen in derivativen Finanzinstrumenten zum Verkauf der zukünftigen Produktion ein, um so den zukünftigen Öl- bzw. Gaspreis zu fixieren und dadurch das Marktpreisrisiko für jene Zeiträume, für welche die Hedges abgeschlossen werden, zu reduzieren. Die OMV greift dabei auf einen flexiblen Ansatz zurück, welcher auch die Realisierung von Hedges mittels Rückkäufen beinhalten kann, mit dem Ziel einen positiven Ergebnisbeitrag zu leisten.
- Im Jahr 2020 wurden Derivatkontrakte für Öl- und Gasvolumina eingegangen. Der negative Beitrag zum Operativen Ergebnis dieser Absicherungsgeschäfte belief sich auf EUR –37 Mio (Öl: EUR –30 Mio, Gas: EUR –7 Mio).
- Im Jahr 2019 lag der positive Beitrag zum Operativen Ergebnis der abgeschlossenen Gas-Absicherungsgeschäfte bei EUR 2 Mio.
- Für diese derivativen Finanzinstrumente kam kein Hedge-Accounting zur Anwendung.
Downstream
- Risikomanagement von Rohstoffpreisen im Bereich Downstream umfasst die Analyse, Bewertung, Berichterstattung und Absicherung von Marktpreisrisiken, welche aus Handels- und Nicht-Handelsaktivitäten entstehen. Dies umfasst Raffinerie- (Raffineriemarge, Petrochemie-Marge, Lagerbestände bis zu einem vordefinierten Schwellenwert, Marktpreisrisiko von europäischen Emissionszertifikaten) sowie Öl- und Gasverkaufsaktivitäten (Verkaufsmarge, Lagerbestände bis zu einem vordefinierten Schwellenwert) ebenso wie die Stromerzeugung (Spark Spreads) und die Aktivitäten im Eigenhandel.
- Um Marktzugang zu Öl-, Strom- sowie Gasmärkten zu gewinnen, wird im begrenzten Ausmaß auch Eigenhandel betrieben. In Downstream Gas werden OTC Swaps, Optionen, Futures und Forwards zur Absicherung von Risiken auf der Beschaffungs- und Absatzseite eingesetzt. Ziel ist es, das Preisrisiko aus Mengenbewegungen der Vorräte sowie aus dem Unterschied von Ein- und Verkaufsparametern abzusichern.
- In Downstream Öl werden Derivate sowohl für die Ergebnisabsicherung selektiver Produktenverkäufe als auch zur Reduktion des Preisrisikos aus den volatilen Vorratsbeständen verwendet. Eingesetzt werden Rohöl- und Produktswaps, welche die Produktmarge (Crack-Spread), die Preisdifferenz zwischen Rohöl und den erzeugten Bulk-Produkten, absichern sollen.
- Für die petrochemische Produktion wird ein Teil der geplanten Cracker Rohstoff-Beschaffung sowie Produktverkäufe mittels Swaps auf raffinierte Erdölerzeugnisse abgesichert. Für diese Derivate wird Cashflow Hedge Accounting angewandt, mit Ausnahme von Derivaten zur Begrenzung von Preisrisiken von Vorräten, die zum unmittelbaren Verbrauch zur Verfügung stehen. Derivatkontrakte, welche nicht als Cashflow Hedges designiert werden, werden zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechung bewertet.
- Darüber hinaus werden börsengehandelte Ölfutures wie auch OTC-Kontrakte (Contracts for Difference und Swaps) zur Absicherung von kurzfristigen Einkaufs- wie Verkaufspreisrisiken eingesetzt.
- Swaps erfordern beim Vertragsabschluss kein initiales Investment. Der Zahlungsausgleich erfolgt regelmäßig zum Quartals- bzw. Monatsende. Die Prämien für gekaufte Optionen sind bei Vertragsabschluss zu bezahlen. Bei Ausübung der Option erfolgt die Auszahlung der Differenz zwischen dem Basispreis und dem durchschnittlichen Marktpreis der Periode am Ende der Laufzeit.
- Beschaffungen von Europäischen Emisisonszertifikaten erfolgen fristgerecht um alle rechtlichen Anforderungen zu erfüllen; diese werden, unter Berücksichtigung des Preisrisikos, sorgfältig ausgeführt.
Cashflow-Hedge Accounting in Downstream
- Im Downstream Öl-Geschäft ist die OMV insbesondere schwankenden Raffineriemargen, Bestandsrisiken und Preisrisiken von Emissionszertifikaten ausgesetzt. Um diese Risiken zu reduzieren werden entsprechende Absicherungsgeschäfte getätigt. Diese umfassen die Absicherung künftiger Raffineriemargen (margin hedges) sowie die Absicherung der Bestände (stock hedges). Weiters wird Cashflow Hedge Accounting für erwartete Zukäufe von Elektrizität und Erdgas angewendet. Ebenso ein Teil der Hedges der Planbeschaffung und Planumsätze von Cracker-Produkten wurde als Cashflow Hedge designiert.
- Das Ziel der Risikomanagementaktivitäten ist es, die Bepreisung von Produktenverkäufen und –zukäufen zu harmonisieren, um stets innerhalb eines genehmigten Zielbereichs der bepreisten Lagerbestände zu bleiben. Dies wird durch Bestands-Hedging erreicht, in dem das Preisrisiko reduziert wird. Der genehmigte Zielbereich definiert sich als Maximalabweichung vom Zielwert, welcher im Rahmen des Jahresplans für Hedging-Aktivitäten freigegeben wird.
- Beim Hedging der Raffineriemargen werden Rohöl und daraus gewonnene Erzeugnisse separat behandelt, um zukünftige Margen zu sichern. Die Mandate sind im Rahmen des Jahresplans für Hedging-Aktivitäten dokumentiert und freigegeben.
- Im Falle von Absicherungen künftiger Raffineriemargen ist das abgesicherte Grundgeschäft die Produktmarge, dabei erfolgt Kauf von Rohöl auf fixer Basis und Verkauf von Produkten auf fixer Basis. Die Marge der verschiedenen Ölprodukte ist eine separat identifizierbare Komponente und stellt daher die spezifische Risikokomponente dar, welche als abgesicherte Risikokomponente designiert wird. Um eine übermäßige Absicherung zu verhindern, werden hinsichtlich der geplanten Verkäufe Höchstgrenzen festgesetzt.
Im Jahr 2020 änderte sich die Zielsetzung des Risikomanagements in Bezug auf die Absicherung künftiger Raffineriemargen, weshalb ein wesentlicher Teil der Absicherungsbeziehungen aufgelöst wurde. Die kumuliert im sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne und Verluste verbleiben in der Cashflow-Hedge Rücklage bis zum Realisationszeitpunkt des gesicherten Grundgeschäfts. Weiters wurde Hedge Accounting für künftige Umsätze von bestimmten Produkten beendet, da die Umsätze aufgrund der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie nicht mehr erwartet wurden. Die kumulierten Gewinne und Verluste wurden frühzeitig von der Cashflow-Hedge Rücklage in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Bestands-Hedging wird dazu eingesetzt, das Marktpreisrisiko zu verringern, sobald die tatsächlichen bepreisten Bestände von den Zielwerten abweichen. Die geplanten Verkäufe von Produkten und Zukäufe von Rohöl sowie Ölprodukten stellen das abgesicherte Grundgeschäft dar. Erfahrungsgemäß ist Rohöl die wesentlichste Risikokomponente der Bestandspreise, allerdings werden in vereinzelten Fällen auch Ölprodukte für die Absicherung von Beständen eingesetzt. In solchen Fällen werden Platts / Argus Produktnotierungen als Risikokomponente definiert. Weitere Komponenten, wie Produktmargen oder lokale Marktkosten, werden nicht abgesichert.
- Die Sicherungsbeziehungen werden mit einer Absicherungsquote von 1:1 aufgebaut, da das zugrundeliegende Risiko der Commodity Derivate identisch mit dem abgesicherten Risiko der Komponenten ist. Ineffektivität von Sicherungsgeschäften kann entstehen im Falle von unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen Absicherungsinstrument und Lieferung vom Grundgeschäft und unterschiedlicher Preisbildung (Derivate werden auf Basis zukünftiger Monatsdurchschnittspreise (oder anderer Perioden) bewertet und Zu-/Verkäufe zum Stichtagskurs zum Zeitpunkt der Transaktion/Lieferung).
- Für die erwarteten Beschaffungen ist die erfasste Ineffektivität in dem Posten „Zukäufe (inklusive Bestandsveränderungen)“ in der OMV Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung inkludiert. Die erfasste Ineffektivität sowie die Umgliederung aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung von Planumsätzen, bei denen die Risikokomponente eines nicht-finanziellen Postens als Grundgeschäft in einer Sicherungsbeziehung designiert wurde, sind im Posten „Umsatzerlöse“ in der OMV Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Risikomanagement im Fremdwährungsbereich
Die OMV ist in einer Vielzahl von Ländern und unterschiedlichen Währungsräumen aktiv. Daher müssen branchenspezifische Transaktions- und entsprechende Umrechnungsrisiken genau analysiert werden. Die größten Risikopositionen stellen der USD und die jeweilige Veränderung des USD im Verhältnis zum EUR sowie zu anderen Hauptwährungen des OMV Konzerns (RON, RUB, NOK, NZD und SEK) dar. Veränderungen dieser Währungen im Verhältnis zum EUR spielen auch eine wichtige Rolle in der Risikobetrachtung. Andere Währungen haben nur geringen Einfluss auf Cashflow und Operatives Ergebnis. Das Transaktionsrisiko der Fremdwährungszahlungsströme wird laufend beobachtet. Mindestens halbjährlich werden die Long- und Short-Nettopositionen des Konzerns und deren Sensitivität für den Konzern berechnet. Diese Analyse stellt die Basis für das Risikomanagement des Transaktionsrisikos bei Währungen dar. Als Produzent von hauptsächlich in USD gehandelten Rohstoffen weist der OMV Konzern eine USD-Long-Position auf.
- FX Forwards und Swaps werden hauptsächlich zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken in offenen Forderungen oder Verbindlichkeiten verwendet. Der Marktwert dieser Instrumente entwickelt sich bei einer Veränderung der zugrundeliegenden Wechselkurse genau gegenläufig zur Veränderung der Forderung oder Verbindlichkeit. Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, kann der OMV Konzern Hedge Accounting nach IFRS 9 anwenden, um kompensatorische Effekte aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments mit dem zugrunde liegenden Grundgeschäfts gleichzeitig in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Bestimmte Hedges für geplante Fremdwährungspositionen sind als Cashflow Hedges designiert und werden zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet.
- Das Translationsrisiko auf Konzernebene wird ebenfalls laufend beobachtet und die daraus resultierende Risikoposition bewertet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung von Tochtergesellschaften entsteht, die in einer funktionalen Währung ungleich EUR bilanzieren. Die größten Risikopositionen stellen dabei Veränderungen auf RON, USD, RUB, NOK und SEK lautende Nettovermögenswerte im Verhältnis zum EUR dar.
- Aus den langfristigen Nettoinvestitionen des Konzerns in seine Tochtergesellschaften, assoziierten Unternehmen und Joint Ventures bestehen Fremdwährungsrisiken. Umrechnungsdifferenzen aus diesen Nettoinvestitionen werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Borealis sichert einen Teil seiner Investitionen in ein assoziiertes Unternehmen, deren funktionale Währung auf USD lautet, mittels USD-Krediten ab, die Borealis als Sicherungsgeschäfte für die Nettoinvestitionen in einen ausländischen Betrieb hält. Das abgesicherte Risiko in einem Sicherungsgeschäft zur Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Betrieb ist das Risiko einer Schwächung des USD gegenüber dem EUR, was zu einer Reduzierung des Buchwerts der Nettoinvestition in das assoziierte Unternehmen in der Konzernbilanz führt. Der EUR/USD-Effekt auf die Bewertung des Kredites wird im sonstigen Ergebnis erfasst.
- Um die Wirksamkeit des Sicherungsgeschäftes zu beurteilen, legt der Konzern die wirtschaftliche Beziehung zwischen dem Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft fest, indem die Buchwertänderungen des Kredits, welche auf eine Änderung des Kassakurses zurückzuführen sind, mit den Änderungen des Buchwerts der Nettoinvestition in einen ausländischen Betrieb auf Grund von Kassakursschwankungen verglichen werden (Dollar Offset-Methode). Eine Absicherung der Nettoinvestition in ausländische Geschäftsbetriebe erfolgt maximal in Höhe des Kreditbetrages.
- Es liegt eine wirtschaftliche Beziehung zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument vor, da die Nettoinvestition ein Umrechnungsrisiko birgt, welches das Fremdwährungsrisiko aus dem USD-Kredit aufhebt. Der Konzern hat eine Sicherungsquote von 1:1 festgelegt, da das dem Sicherungsinstrument zu Grunde liegende Risiko ident mit dem abgesicherten Risiko ist. Das Sicherungsgeschäft wird dann unwirksam, wenn der Nettoinvestitionsbetrag in ausländische Geschäftsbetriebe kleiner ist als der Finanzierungsbetrag.
Zinsmanagement
- Um das Zinsrisiko in ausgewogener Form zu steuern, wird das Profil der Verbindlichkeiten hinsichtlich fixer und variabler Verzinsung, Währungen und Fristigkeiten analysiert. Es werden entsprechende Vergleichskennzahlen festgelegt und bei Abweichungen über definierte Bandbreiten mittels derivativer Instrumente optimiert.
- OMV ist grundsätzlich Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Interest Rate Benchmark Reform ausgesetzt, in Bezug auf die Absicherung der (6-Monats-) EURIBOR und (3-Monats-) LIBOR-Zinssätze, da es zwei USD-Zinsswaps mit einem Gesamtnominalbetrag in Höhe von USD 110 Mio und einem Zinsswap mit einem Nominalbetrag in Höhe von EUR 23 Mio einsetzt. Der Absicherungszeitraum geht über das Jahr 2021 hinaus, wo Unsicherheiten über die Existenz des USD-LIBOR entstehen. OMV geht davon aus, dass sich durch die Reform keine Änderungen auf das Sicherungsinstrument oder das abgesicherte Risiko des Grundgeschäftes ergeben. Etwaige unwirksame Sicherungsgeschäfte würden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.
- OMV wendet die in September 2019 erlassenen Änderungen zu IFRS 9 für jene Absicherungsbeziehungen, die von der IBOR Reform direkt beinflusst sind (siehe Anhangangabe 2 – Bilanzierungsgrundsätze, Ermessensentscheidungen und Schätzungen), an.
Fallweise können festverzinsliche Kredite mittels Zinsswaps in variable Kredite oder vice versa konvertiert werden.
Zum Bilanzstichtag war der Effekt aus dem Zinsswap unwesentlich (2019: keine offenen Positionen).
Die erfasste Ineffektivität sowie die Umgliederung aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung vom Zinsswap werden im Posten „Zinsaufwendungen“ in der OMV Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Sensitivitätsanalyse
- Für die offenen Absicherungskontrakte wird der Effekt einer Marktpreisschwankung (+/–10%) auf deren Marktwert mittels Sensitivitätsanalyse gemessen. Die Sensitivität der Gesamtergebnisse des Konzerns weicht von der unten gezeigten Sensitivität ab, da die abgeschlossenen Kontrakte zur Absicherung von operativen Positionen verwendet werden.
- Die Unterscheidung zwischen der Auswirkung einer Marktpreisschwankung auf die Gewinn- und Verlustrechnung oder auf das sonstige Ergebnis ist abhängig von der Art des eingesetzten Derivats und der Anwendung von Hedge-Accounting. Die Marktpreissensitivität für Derivate, für die Cashflow-Hedge- Accounting angewendet wird, ist in der Tabelle als Sensitivität des sonstigen Ergebnisses dargestellt. Marktpreissensitivitäten für alle weiteren offenen Derivate werden in der Sensitivität des Ergebnisses
vor Steuern gezeigt.
Sensitivitätsanalyse der offenen Rohstoff Derivate auf das Ergebnis vor Steuern |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Marktpreis +10% | Marktpreis –10% | Marktpreis +10% | Marktpreis –10% |
Upstream, Gas | –6 | 5 | –2 | 2 |
Upstream | –6 | 5 | –2 | 2 |
Downstream, Öl inkl. Öl Produkte | –14 | 14 | –18 | 18 |
Downstream, Gas | –1 | 0 | –25 | 25 |
Downstream, Strom | –20 | 20 | –13 | 13 |
Downstream, sonstige | 23 | –23 | 2 | –2 |
Downstream | –12 | 11 | –54 | 54 |
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Sensitivitätsanalyse der offenen Rohstoff Derivate auf das sonstige Ergebnis |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Marktpreis +10% | Marktpreis +10% | Marktpreis +10% | Marktpreis –10% |
Downstream, Öl und Öl Produkte | –32 | 32 | –80 | 80 |
Downstream, Gas | –2 | 2 | — | — |
Downstream, Strom | 24 | –24 | — | — |
Downstream | –10 | 10 | –80 | 80 |
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- Für Finanzinstrumente wird eine Sensitivitätsanalyse zu Wechselkursänderungen durchgeführt. Auf Konzernebene beinhaltet die EUR-RON-Sensitivität nicht nur die RON-Nettoposition gegenüber EUR, sondern auch die RON-Nettoposition gegenüber USD, da diese in eine EUR-RON- sowie eine EUR-USD-Position aufgeteilt werden kann. Gleiches gilt für die EUR-NOK-, EUR-SEK- sowie EUR-NZD-Position.
Sensitivitätsanalyse der Finanzinstrumente auf das Ergebnis vor Steuern1 |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| EUR wird um 10% stärker | EUR wird um 10% schwächer | EUR wird um 10% stärker | EUR wird um 10% schwächer |
EUR-RON | –11 | 11 | –20 | 20 |
EUR-USD | –27 | 27 | –22 | 22 |
EUR-NZD | –4 | 4 | –15 | 15 |
EUR-NOK | –8 | 8 | –6 | 6 |
EUR-RUB | –0 | 0 | –30 | 30 |
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1 Bezieht sich nur auf Finanzinstrumente und entspricht nicht der vom Konzern berechneten Gesamt-Währungssensitivität auf das operative Ergebnis
Sensitivitätsanalyse der Finanzinstrumente auf das sonstige Ergebnis1 |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| EUR wird um 10% stärker | EUR wird um 10% schwächer | EUR wird um 10% stärker | EUR wird um 10% schwächer |
EUR-USD | 33 | –33 | — | — |
EUR-SEK | –15 | 15 | — | — |
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1 Inklusive der Sensitivität des Net-InvestmentHedge
- Die OMV hält finanzielle Vermögenswerte, deren Marktwerte von Zinsänderungen beeinflusst werden. Der Marktwert der ergebniswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte wäre bei einer Zinssteigerung am 31. Dezember 2020 um 0,5%-Punkte um EUR –9 Mio niedriger (2019: EUR –12 Mio). Eine Zinssenkung um 0,5%-Punkte würde am 31. Dezember 2020 zu einer Erhöhung des Marktwerts um EUR 9 Mio führen (2019: EUR 12 Mio).
- Des Weiteren analysiert die OMV regelmäßig den Einfluss von Zinsänderungen auf das Zinsergebnis aus variabel verzinsten Geldanlagen und -aufnahmen. Derzeit werden Effekte aus dem Zinsänderungsrisiko nicht als substanzielles Risiko eingestuft.
Kreditrisiko der Kontrahenten
- Das Kreditrisiko der Hauptkontrahenten wird auf Konzernebene und Geschäftsbereichsebene bewertet und mittels definierter Limitgrenzen für Banken, Geschäftspartner und Sicherheitengeber überwacht. Für alle Geschäftspartner, Banken und Sicherheitengeber werden, basierend auf einer Risikobewertung, Limithöhe, interne Risikoklasse und Limitlaufzeit vergeben. Die Bonitätseinschätzung wird zumindest jährlich oder ad hoc überprüft. Diese Vorgehensweise ist bei der OMV in einer Konzernrichtlinie festgelegt, in der konzernweite Mindestanforderungen definiert und vorgegeben werden. Derivative Finanzinstrumente werden zum überwiegenden Teil mit Vertragspartnern mit „Invest-ment Grade Rating“ abgeschlossen. OMV verwendet für Teile der Forderungen in einigen Geschäftsbereichen kommerzielle Versicherungen zur Reduktion von Kreditrisiken. Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Unsicherheit resultierend aus der COVID-19 Pandemie, wird besonderes Augenmerk auf frühzeitige Frühwarnsignale, wie zum Beispiel Änderungen im Zahlungsverhalten, gelegt.
- Kreditrisiko ist das Risiko, dass die Kontrahenten des OMV Konzerns ihren Verpflichtungen aus einem Finanzinstrument oder Kundenvertrag nicht nachkommen, was zu einem finanziellen Verlust führen würde. Der Konzern ist einem Kreditrisiko aus Kundenforderungen aus der operativen Geschäftstätigkeit (siehe Anhangangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte) sowie aus Finanzanlagen einschließlich Einlagen bei Banken und Finanzinstituten (siehe Anhangangabe 26 – Cashflow-Rechnung), Fremdwährungstransaktionen und sonstigen Finanzinstrumenten (siehe Anhangangabe 18 – Finanzielle Vermögenswerte) ausgesetzt.
29 Bemessungshierarchie
Bemessungshierarchie der finanziellen Vermögenswerte1 und Nettobetrag zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert |
In EUR Mio |
| Buchwert | Stufe des beizulegenden Zeitwerts |
| Zu fortgeführten Anschaffungs- kosten | Zum beizu- legenden Zeitwert | Gesamt | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Gesamt |
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| 2020 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 3.245 | 71 | 3.316 | — | 71 | — | 71 |
Anteile an sonstigen Unternehmen | — | 15 | 15 | — | — | 15 | 15 |
Investmentfonds | — | 35 | 35 | 35 | — | — | 35 |
Anleihen | 64 | — | 64 | — | — | — | — |
Als Sicherungsinstrumente designierte und effektive Derivate | — | 71 | 71 | — | 71 | — | 71 |
Sonstige Derivate | — | 2.502 | 2.502 | 69 | 2.433 | — | 2.502 |
Ausleihungen | 1.720 | — | 1.720 | — | — | — | — |
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte2 | 1.313 | 744 | 2.058 | — | — | 744 | 744 |
Nettobetrag zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten | n.a. | 98 | 98 | — | 98 | — | 98 |
Gesamt | 6.343 | 3.536 | 9.878 | 104 | 2.672 | 759 | 3.536 |
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| 2019 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 2.911 | 131 | 3.042 | — | 131 | — | 131 |
Anteile an sonstigen Unternehmen | — | 24 | 24 | — | — | 24 | 24 |
Anleihen | 78 | — | 78 | — | — | — | — |
Als Sicherungsinstrumente designierte und effektive Derivate | — | 284 | 284 | — | 284 | — | 284 |
Sonstige Derivate | — | 2.391 | 2.391 | 241 | 2.150 | — | 2.391 |
Ausleihungen | 855 | — | 855 | — | — | — | — |
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte 2 | 1.182 | 721 | 1.903 | — | — | 721 | 721 |
Nettobetrag zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten | n.a. | 8 | 8 | — | 8 | — | 8 |
Gesamt | 5.026 | 3.559 | 8.585 | 241 | 2.573 | 745 | 3.559 |
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Bemessungshierarchie der finanziellen Verbindlichkeiten1 |
In EUR Mio |
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| Buchwert | Stufe des beizulegenden Zeitwerts |
| Zu fortgeführten Anschaffungs- kosten | Zum beizu- legenden Zeitwert | Gesamt | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Gesamt |
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| 2020 |
Verbindlichkeiten aus Liefe- rungen und Leistungen | 4.304 | — | 4.304 | — | — | — | — |
Anleihen | 8.869 | — | 8.869 | — | — | — | — |
Leasingverbindlichkeiten | 1.084 | — | 1.084 | — | — | — | — |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | 1.983 | — | 1.983 | — | — | — | — |
Verbindlichkeiten aus als Sicherungsinstrumenten designierten und effektiven Derivaten | — | 98 | 98 | — | 98 | — | 98 |
Verbindlichkeiten aus sonstigen Derivaten | — | 2.418 | 2.418 | 70 | 2.349 | — | 2.418 |
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.033 | — | 1.033 | — | — | — | — |
Gesamt | 17.272 | 2.516 | 19.788 | 70 | 2.446 | — | 2.516 |
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| 2019 |
Verbindlichkeiten aus Liefe- rungen und Leistungen | 4.155 | — | 4.155 | — | — | — | — |
Anleihen | 5.802 | — | 5.802 | — | — | — | — |
Leasingverbindlichkeiten | 1.053 | — | 1.053 | — | — | — | — |
Sonstige verzinsliche Finanz- verbindlichkeiten | 769 | — | 769 | — | — | — | — |
Verbindlichkeiten aus als Sicherungsinstrumenten designierten und effektiven Derivaten | — | 237 | 237 | — | 237 | — | 237 |
Verbindlichkeiten aus sonstigen Derivaten | — | 2.241 | 2.241 | 266 | 1.976 | — | 2.241 |
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 642 | — | 642 | — | — | — | — |
Gesamt | 12.420 | 2.478 | 14.898 | 266 | 2.213 | — | 2.478 |
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Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für die der beizulegende Zeitwert angegeben wird1 |
In EUR Mio |
| Beizulegender Zeitwert | Stufe des beizulegenden Zeitwerts |
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| Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 |
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| 2020 |
Anleihen | 64 | — | 64 | — |
Finanzielle Vermögenswerte | 64 | — | 64 | — |
Anleihen | 9.652 | 9.352 | 300 | — |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | 2.002 | — | 2.002 | — |
Finanzielle Verbindlichkeiten | 11.654 | 9.352 | 2.302 | — |
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| 2019 |
Anleihen | 77 | 5 | 72 | — |
Finanzielle Vermögenswerte | 77 | 5 | 72 | — |
Anleihen | 6.317 | 6.317 | — | — |
Sonstige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten | 792 | — | 792 | — |
Finanzielle Verbindlichkeiten | 7.109 | 6.317 | 792 | — |
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30 Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
- Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden nur saldiert, wenn der Konzern zum gegenwärtigen Zeitpunkt einen Rechtsanspruch auf die Saldierung der erfassten Beträge hat und die Absicht besteht, entweder den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen, oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswertes die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.
- Der OMV Konzern schließt im Rahmen des normalen Geschäftsverlaufs diverse Globalnettingvereinbarungen in Form von International Swaps and Derivatives Association (ISDA) Vereinbarungen, European Federation of Energy Traders (EFET) Vereinbarungen oder ähnlichen Vereinbarungen ab, die die Kriterien für die Saldierung in der Bilanz nach IAS 32 nicht erfüllen.
- Die nachfolgenden Tabellen stellen die Buchwerte der erfassten Finanzinstrumente dar, die diversen Aufrechnungsvereinbarungen unterliegen. Die Werte in der Spalte Netto würden die Positionen in der Bilanz darstellen, wenn alle Aufrechnungsrechte ausgeübt worden wären.
Saldierung von finanziellen Vermögenswerten |
In EUR Mio |
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| Anhang- angabe | Finanz- instrumente (brutto) | Saldierte Beträge in der Bilanz | Finanz- instrumente in der Bilanz (netto) | Verbind- lichkeiten mit Saldierungs- rechten (nicht saldiert) | Netto |
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| 2020 |
Derivative Finanzinstrumente | 18 | 2.573 | — | 2.573 | –2.023 | 550 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 18 | 3.325 | –9 | 3.316 | –1.298 | 2.018 |
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 18 | 2.058 | — | 2.058 | –104 | 1.954 |
Gesamt |
| 7.955 | –9 | 7.947 | –3.424 | 4.522 |
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| 2019 |
Derivative Finanzinstrumente | 18 | 2.676 | — | 2.676 | –2.264 | 412 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 18 | 3.056 | –14 | 3.042 | –1.204 | 1.838 |
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte | 18 | 1.903 | — | 1.903 | –44 | 1.858 |
Gesamt |
| 7.634 | –14 | 7.620 | –3.512 | 4.108 |
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Saldierung von finanziellen Verbindlichkeiten |
In EUR Mio |
| Anhang- angabe | Finanz- instrumente (brutto) | Saldierte Beträge in der Bilanz | Finanz- instrumente in der Bilanz (netto) | Vermögens- werte mit Saldierungs- rechten (nicht saldiert) | Netto |
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| 2020 |
Derivative Finanzinstrumente | 24 | 2.516 | — | 2.516 | –2.024 | 492 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 24 | 4.313 | –9 | 4.304 | –1.298 | 3.006 |
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 24 | 1.033 | — | 1.033 | –103 | 930 |
Gesamt |
| 7.861 | –9 | 7.853 | –3.424 | 4.428 |
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| 2019 |
Derivative Finanzinstrumente | 24 | 2.478 | — | 2.478 | –2.288 | 190 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 24 | 4.168 | –14 | 4.155 | –1.204 | 2.951 |
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 24 | 642 | — | 642 | –20 | 622 |
Gesamt |
| 7.288 | –14 | 7.274 | –3.512 | 3.762 |
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31 Ergebnis aus Finanzinstrumenten
Ergebnis aus Finanzinstrumenten |
In EUR Mio |
| Betrag | Finanz- instrumente- ergebnis- wirksam zum beizulegenden Zeitwert | Eigenkapital- instrumente designiert zum beizulegenden Zeitwert durch das sonstige Ergebnis | Finanzielle Vermögens- werte zu fortgeführten Anschaffungs- kosten | Finanzielle Verbindlich- keiten zu fortgeführten Anschaffungs- kosten |
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| 2020 |
Marktwertänderungen finanzieller Vermögenswerte, Derivate und zu Handelszwecken gehaltener Vorräte | 36 | 36 | — | — | — |
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte | –10 | — | — | –10 | — |
Ergebnis aus Finanzinstrumenten im operativen Ergebnis | 25 | 36 | — | –10 | — |
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Dividendenerträge | 19 | — | 19 | — | — |
Zinserträge | 177 | — | — | 165 | 3 |
Zinsaufwendungen | –280 | 0 | — | — | –168 |
Marktwertänderungen FX Derivate | –62 | –62 | — | — | — |
Finanzierungskosten für Factoring und Securitization | –24 | –24 | — | — | — |
Wertminderung von Finanzinstrumenten, netto | –5 | — | — | –4 | — |
Sonstige | –10 | — | — | — | –10 |
Ergebnis aus Finanzinstrumenten im Finanzergebnis | –183 | –85 | 19 | 161 | –175 |
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| 2019 |
Marktwertänderungen finanzieller Vermögenswerte und Derivate | 241 | 241 | — | — | — |
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte | –33 | — | — | –33 | — |
Ergebnis aus Finanzinstrumenten im operativen Ergebnis | 208 | 241 | — | –33 | — |
| — | — | — | — | — |
Dividendenerträge | 5 | — | 5 | — | — |
Zinserträge | 169 | — | — | 152 | — |
Zinsaufwendungen | –304 | — | — | — | –170 |
Marktwertänderungen FX Derivate | 28 | 28 | — | — | — |
Finanzierungskosten für Factoring und Securitization | –31 | –31 | — | — | — |
Wertminderung von Finanzinstrumenten, netto | –1 | — | — | –1 | — |
Sonstige | –7 | — | — | — | –7 |
Ergebnis aus Finanzinstrumenten im Finanzergebnis | –141 | –3 | 5 | 151 | –177 |
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- Die Zinsaufwendungen, die nicht aufgeteilt wurden, bezogen sich im Wesentlichen auf die Aufzinsung von Rückstellungen. Weitere Details können der Anhangangabe 11 – Finanzerfolg – entnommen werden.
32 Anteilsbasierte Vergütungen
Long Term Incentive (LTI) Pläne
- Im Konzern werden jährlich LTI Pläne mit vergleichbaren Bedingungen für den Vorstand und einen bestimmten Kreis leitender Führungskräfte gewährt. Zum Ausübungszeitpunkt erfolgt die Zuteilung der Aktien an die Teilnehmer. Die Zahl der Aktien hängt vom Ausmaß der Erreichung definierter Leistungskriterien ab. Die festgelegten Leistungskriterien dürfen während des LTIP-Zeitraums nicht geändert werden. Um den Anreizcharakter des Programms zu erhalten, hat der Vergütungsausschuss jedoch die Möglichkeit, die Schwellen-, Ziel- und Maximalwerte bei wesentlichen Änderungen der äußeren Einflussfaktoren wie Öl- und Gaspreise anzupassen. Die Anpassung ist in beide Richtungen möglich und wird vom Vergütungsausschuss festgelegt. Die Auszahlung erfolgt in bar oder in Form von Aktien. Vorstand und Führungskräfte sind verpflichtet, ein angemessenes Ausmaß an Aktien an der Gesellschaft aufzubauen und bis zu ihrer Pensionierung oder ihrem Ausscheiden aus dem Unternehmen zu halten. Für Führungskräfte, die für zukünftige LTI Pläne nicht mehr anspruchsberechtigt sind, aber noch in einem aufrechten Anstellungsverhältnis mit dem Unternehmen stehen, endet die Aktienbesitzerfordernis mit Auszahlung des letzten LTI Plans. Das Aktienbesitzerfordernis ist als Prozentsatz des Bruttojahresgehalts für den Vorstand und als Prozentsatz der jeweiligen Ziel-Long Term Incentives für die Führungskräfte definiert.
- Vorstandsmitglieder müssen dieses Aktienbesitzerfordernis innerhalb von fünf Jahren nach der ersten diesbezüglichen Vereinbarung erfüllen. Bis zur Erfüllung des Aktienbesitzerfordernisses erfolgt die Auszahlung in Form von Aktien, während die Planteilnehmer danach zwischen Barzahlung und Zahlung in Form von Aktien entscheiden können. Solange das Aktienbesitzerfordernis nicht erfüllt ist, werden die gewährten Aktien nach Abzug von Steuern auf ein vom Unternehmen verwaltetes Treuhanddepot hinterlegt.
- Bei den auf Aktien basierenden Zahlungen werden die beizulegenden Zeitwerte zum Gewährungszeitpunkt als Aufwand über den dreijährigen Leistungszeitraum verteilt, bei gleichzeitiger Erhöhung des Eigenkapitals. Im Falle zu erwartender Barzahlungen wird für die erwarteten zukünftigen Kosten des LTI Plans zum Bilanzstichtag auf Basis von beizulegenden Zeitwerten eine Rückstellung gebildet.
Long Term Incentive Pläne |
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| Plan 2020 | Plan 2019 | Plan 2018 | Plan 2017 |
Planbeginn | 01.01.2020 | 01.01.2019 | 01.01.2018 | 01.01.2017 |
Ende Leistungszeitraum | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
Anspruchstag | 31.03.2023 | 31.03.2022 | 31.03.2021 | 31.03.2020 |
Aktienerfordernis |
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Vorstandsvorsitzender | 200% vom Bruttojahres- grundgehalt | 200% vom Bruttojahres- grundgehalt | 200% vom Bruttojahres- grundgehalt | 200% vom Bruttojahres- grundgehalt |
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender | 175% vom Bruttojahres- grundgehalt | 175% vom Bruttojahres- grundgehalt | 175% vom Bruttojahres- grundgehalt | 175% vom Bruttojahres- grundgehalt |
Andere Vorstandsmitglieder | 150% vom Bruttojahres- grundgehalt | 150% vom Bruttojahres- grundgehalt | 150% vom Bruttojahres- grundgehalt | 150% vom Bruttojahres- grundgehalt |
Führungskräfte | 75% vom Ziel Long Term Incentive | 75% vom Ziel Long Term Incentive | 75% vom Ziel Long Term Incentive | 75% vom Ziel Long Term Incentive |
Erwartete Aktien zum 31. Dezember 2020 | 97.501 | 201.604 | 199.678 | — |
Maximale Aktien zum 31. Dezember 2020 | 463.562 | 412.340 | 321.099 | — |
Beizulegender Zeitwert des Plans (in EUR Mio) zum 31. Dezember 2020 1 | 3 | 7 | 7 | — |
Rückstellungen (in EUR Mio) zum 31. Dezember 2020 1 | 1 | 3 | 5 | — |
Geschätze Steuerzahlungen für Vergütungen durch Eigenkapitalinstrumente (in EUR Mio)2 | 1 | 1 | 1 | — |
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Equity Deferral
- Das Equity Deferral (Aktienteil des Jahresbonus) dient als langfristiges Vergütungsinstrument für die Vorstandsmitglieder, welches die Bindung an die OMV und die Angleichung an Aktionärsinteressen fördert, indem die Interessen des Managements und der Aktionäre durch ein langfristiges Investment in Aktien mit eingeschränkter Verfügbarkeit zusammengeführt werden. Die Behaltedauer für das Equity Deferral ist drei Jahre ab dem Anspruchstag. Mit dem Plan wird auch das Ziel verfolgt, dem Eingehen unangemessener Risiken vorzubeugen.
- Der Jahresbonus ist mit 180% des Zieljahresbonus (bis 2017: 200% des Bruttojahresgehalts) begrenzt. Mindestens ein Drittel (bis 2017: 50%) des Jahresbonus wird in Form von Aktien zugeteilt. Die Bonuserreichung wird am 31. März des Folgejahres festgestellt, wobei die Zielerreichung und der Aktienkurs am Bilanzstichtag geschätzt werden, letzterer auf Basis von Marktnotierungen. Im Falle von wesentlichen Änderungen der äußeren Einflussfaktoren kann der Vergütungsausschuss nach eigenem Ermessen die Werte für Schwelle, Ziel und/oder Maximum der Finanzziele (jedoch nicht die Leistungskriterien an sich) anpassen. Die gewährten Aktien werden nach Abzug von Steuern für einen Zeitraum von drei Jahren auf ein vom Unternehmen verwaltetes Treuhanddepot hinterlegt.
- 2020 wurden Aufwendungen von EUR 1 Mio erfasst, bei gleichzeitiger Erhöhung des Eigenkapitals (2019: EUR 2 Mio).
In Aktien gehaltenes Eigeninvestment1 |
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| 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
Aktive Vorstandsmitglieder |
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Seele | 99.309 | 91.974 | 70.890 | 48.435 |
Pleininger | 50.166 | 45.032 | 28.511 | 19.333 |
Florey | 30.009 | 24.351 | 13.401 | 8.335 |
Gangl 2 | 12.527 | 10.730 | — | — |
Skvortsova3 | — | — | — | — |
Ehemalige Vorstandsmitglieder |
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Leitner | 15.244 | 44.211 | 65.245 | 59.335 |
Vorstände gesamt | 207.255 | 216.298 | 178.047 | 135.438 |
Andere Führungskräfte gesamt | 326.030 | 368.268 | 299.997 | 256.202 |
Eigeninvestment gesamt | 533.285 | 584.566 | 478.044 | 391.640 |
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Gesamte Aufwendungen
- Die Aufwendungen in Bezug auf anteilsbasierte Vergütungen sind in untenstehender Tabelle zusammengefasst und beinhalten Long Term Incentive Pläne als auch Equity Deferral
Aufwendungen in Bezug auf anteilsbasierte Vergütungen 1 |
In EUR Mio |
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| 2020 | 2019 |
Ausgleich in bar | –7 | 21 |
Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente | 2 | 4 |
Gesamtaufwand für anteilsbasierte Vergütungen | –5 | 25 |
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Sonstige Angaben
33 Durchschnittliche Anzahl Arbeitnehmer
Durchschnittliche Anzahl Arbeitnehmer 1 |
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| 2020 | 2019 |
OMV Konzern ohne OMV Petrom Konzern und Borealis Konzern | 7.471 | 7.407 |
OMV Petrom Konzern | 11.790 | 12.720 |
Borealis Gruppe2 | 1.813 | — |
OMV Konzern | 21.074 | 20.127 |
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- Die Verringerung der Mitarbeiter im OMV Petrom Konzern war wesentlich bedingt durch die Auslagerung von Aktivitäten als auch durch Reorganisations- und Restrukturierungsmaßnahmen als Folge von Prozess-optimierungen und Kosteneffizienzmaßnahmen.
34 Aufwendungen Konzernabschlussprüfer
- Die Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers (einschließlich des internationalen Netzwerks im Sinne des § 271b UGB) setzten sich wie folgt zusammen.
Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers (einschließlich des internationalen Netzwerks) |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Konzern- abschlussprüfer | davon Ernst&Young Wirtschafts- prüfungsgesell- schaft m.b.H | Konzern- abschlussprüfer | davon Ernst&Young Wirtschafts- prüfungsgesell- schaft m.b.H |
Konzern- und Jahresabschluss- prüfung | 3,57 | 1,64 | 3,15 | 1,39 |
Sonstige Bestätigungsleistungen | 0,89 | 0,56 | 0,71 | 0,44 |
Steuerberatungsleistungen | 0,10 | — | 0,09 | 0,00 |
Sonstige Beratungsleistungen | 1,15 | — | 0,29 | 0,02 |
Gesamt | 5,70 | 2,20 | 4,24 | 1,84 |
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35 Nahestehende Unternehmen und Personen
- Gemäß IAS 24 müssen Beziehungen zu nahestehenden Personen sowie nahestehenden, nicht konsolidierten Unternehmen (Related Parties) offengelegt werden. Unternehmen und Personen gelten als nahestehend, wenn ein Beherrschungsverhältnis oder maßgeblicher Einfluss vorliegt. Die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG), Wien, hält einen Anteil von 31,5% und die Mubadala Petroleum and Petrochemicals Holding Company L.L.C. (MPPH), Abu Dhabi, einen Anteil von 24,9% an der OMV Aktiengesellschaft; beide Gesellschaften sind Related Parties im Sinne des IAS 24.
- 2020 bestanden folgende Liefer- und Leistungsbeziehungen (inklusive der Vergabe von Lizenzen für die Nutzung von Technologien des Konzerns) zu fremdüblichen Marktpreisen zwischen dem OMV Konzern und at-equity bewerteten Unternehmen, ausgenommen Gaszukäufe von OJSC Severneftegazprom, welche nicht auf Marktpreisen, sondern auf Kosten zuzüglich einer definierten Marge basieren.
Transaktionen mit at-equity bewerteten Beteiligungen – Umsätze und Forderungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Umsätze und sonstige Erträge | Forderungen aus Liefe- rungen und Leistungen | Umsätze und sonstige Erträge | Forderungen aus Liefe- rungen und Leistungen |
Abu Dhabi Oil Refining Company | 4 | 1 | 0 | 0 |
Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge) | 16 | 22 | — | — |
Abu Dhabi Trading LTD | 1 | 1 | — | — |
Bayport Polymers LLC | 2 | 1 | — | — |
Borealis AG | 897 | — | 1.284 | 58 |
Borouge Pte. Ltd. | 40 | 37 | — | — |
Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H. | 51 | 0 | 76 | 5 |
GENOL Gesellschaft m.b.H. 1 | 93 | 13 | 196 | 20 |
PEGAS CEGH Gas Exchange Services GmbH | 1 | 0 | 1 | 0 |
Trans Austria Gasleitung GmbH2 | 10 | 1 | 10 | 1 |
Gesamt | 1.116 | 78 | 1.567 | 84 |
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Transaktionen mit at-equity bewerteten Beteiligungen – Zukäufe und Verbindlichkeiten |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
| Zukäufe und erhaltene Leistungen | Verbindlich- keiten aus Lieferungen und Leistungen | Zukäufe und erhaltene Leistungen | Verbindlich- keiten aus Lieferungen und Leistungen |
Borealis AG | 31 | — | 42 | 9 |
Borouge Pte. Ltd. | 51 | 64 | — | — |
Chemiepark Linz Betriebsfeuerwehr GmbH | 1 | 0 | — | — |
Deutsche Transalpine Oelleitung GmbH | 27 | 2 | 34 | 3 |
Enerco Enerji Sanayi Ve Ticaret A.Ş. | — | — | 9 | — |
EPS Ethylen-Pipeline-Süd GmbH & Co KG | 2 | — | 2 | — |
Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H. | 68 | 27 | 59 | 29 |
GENOL Gesellschaft m.b.H. 1 | 1 | — | 2 | 0 |
OJSC Severneftegazprom | 133 | 12 | 179 | 20 |
PetroPort Holding AB | 1 | 0 | — | — |
Trans Austria Gasleitung GmbH2 | 23 | 2 | 22 | 1 |
Gesamt | 338 | 106 | 348 | 63 |
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Dividendenausschüttungen von at-equity bewerteten Beteiligungen |
In EUR Mio |
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| 2020 | 2019 |
Abu Dhabi Oil Refining Company | — | 34 |
Abu Dhabi Petroleum Investments LLC | 5 | — |
Bayport Polymers LLC | 21 | — |
Borealis AG | 108 | 297 |
Deutsche Transalpine Oelleitung GmbH | 1 | — |
GENOL Gesellschaft m.b.H.1 | 0 | 1 |
OJSC SEVERNEFTEGAZPROM | 14 | 6 |
Pearl Petroleum Company Limited | 25 | 31 |
PEGAS CEGH Gas Exchange Services GmbH | 1 | 1 |
Società Italiana per l'Oleodotto Transalpino S.p.A. | 1 | — |
Trans Austria Gasleitung GmbH2 | 16 | 14 |
Dividendenausschüttungen von at-equity bewerteten Beteiligungen | 191 | 384 |
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Sonstige ausstehende Salden mit at-equity bewerteten Beteiligungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Kilpilahti Power Plant LTD | 17 | — |
Bayport Polymers LLC | 735 | — |
SMATRICS GmbH & Co KG | 2 | — |
Ausleihungen | 753 | — |
Kilpilahti Power Plant LTD | 13 | — |
Bayport Polymers LLC | 3 | — |
Geleistete Anzahlungen | 16 | — |
Abu Dhabi Oil Refining Company | — | 34 |
Freya Bunde-Etzel GmbH & Co. KG | 7 | 7 |
Sonstige Forderungen | 7 | 41 |
Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge) | 1 | — |
Bayport Polymers LLC | 7 | — |
Vertragsvermögenswerte | 7 | — |
Trans Austria Gasleitung GmbH | 0 | 1 |
Bayport Polymers LLC | 143 | — |
Sonstige Verbindlichkeiten | 143 | 1 |
Vertragsverbindlichkeiten Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H. | 144 | 170 |
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- Die Ausleihungen und damit verbundene abgegrenzte Zinsen an Bayport Polymers LLC beinhalteten Inanspruchnahmen im Rahmen eines Gesellschafterdarlehens. Die offenen Finanzierungszusagen gegenüber Bayport Polymers LLC betrugen per 31. Dezember 2020 EUR 407 Mio.
- Zum Bilanzstichtag bestanden weitere Finanzierungs-zusagen gegenüber Kilpilahti Power Plant LTD in Höhe von EUR 16 Mio. Diese Ansprüche sind abhängig von der Erfüllung bestimmter Ereignisse, die in den zugrundeliegenden Verträgen definiert wurden.
- Die sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Bayport Polymers LLC betrafen geleistete Kapitalzuschüsse.
- Die Vertragsverbindlichkeiten gegenüber der Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H. standen im Zusammenhang mit einem langfristigen Servicevertrag.
- Die sonstigen Forderungen in 2019 gegenüber Abu Dhabi Oil Refining Company beinhalteten eine Dividendenforderung.
Unternehmen mit staatlichem Naheverhältnis
- Über die ÖBAG besitzt die OMV ein Naheverhältnis zur Republik Österreich, die damit ebenso wie die im Mehrheitsbesitz der Republik stehenden Unternehmen – im Wesentlichen die Österreichische Post Aktiengesellschaft, die Verbund AG, die Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft, die Bundesbeschaffung GmbH und jeweils deren Tochtergesellschaften – als nahestehende Parteien einzustufen sind. Transaktionen mit diesen Unternehmen erfolgten zu fremdüblichen Konditionen.
- Am 23.September 2020 haben die OMV und die Verbund AG den Transaktionsvertrag für den geplanten Verkauf des 51%-Anteils der OMV an der Gas Connect Austria GmbH unterschrieben. Darüber hinaus hat die strategische Energie-Kooperation zwischen der OMV und der Verbund AG die größte Photovoltaik-Freiflächeninstallation in Österreich in 2020 in Betrieb genommen.
- Über die MPPH sind weiters das Emirat Abu Dhabi
sowie die im Mehrheitsbesitz von Abu Dhabi stehenden Gesellschaften als nahestehende Unternehmen einzustufen. Liefer- und Leistungsbeziehungen bestanden in 2020 zum Beispiel mit Compañía Española de Petróleos (CEPSA), Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und NOVA Chemicals Corporation (NOVA). Am 29. Oktober 2020 erwarb die OMV zusätzliche 39% Anteile an der Borealis AG von der Mubadala Investment Company (Abu Dhabi). Für nähere Details siehe Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur. Die OMV hat mehrere Kooperationen mit ADNOC im Bereich Upstream. In 2019 haben die OMV und ADNOC eine strategische Partnerschaft, die das bestehende ADNOC Raffineriegeschäft wie auch ein neues Trading Joint Venture umfasst, abgeschlossen.
Bezüge von Führungskräften
Vorstandsbezüge |
In EUR Mio |
| 2020 |
| Vorstandsmitglieder zum 31. Dezember 2020 | Ehemalige Vorstandsmitglieder |
| Seele | Pleininger | Florey | Gangl6 | Skvortsova8 | Leitner10 | Davies11 | Roiss12 | Gesamt |
Kurzfristige Vergütungen | 2,27 | 1,34 | 1,30 | 0,79 | 0,50 | 1,12 | — | — | 7,33 |
Fixer Bezug (Grundbezug) | 1,10 | 0,75 | 0,70 | 0,58 | 0,31 | — | — | — | 3,44 |
Fixer Bezug (Funktionszulage) | 0,333 | — | — | — | — | — | — | — | 0,33 |
Variabel (Zahlung für die Zielerreichung)1 | 0,83 | 0,58 | 0,56 | 0,20 | — | 1,12 | — | — | 3,29 |
Sachbezüge | 0,01 | 0,01 | 0,054 | 0,01 | 0,199 | — | — | — | 0,27 |
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 0,28 | 0,19 | 0,18 | 0,14 | 0,08 | — | — | — | 0,86 |
Pensionskassen- beiträge | 0,28 | 0,19 | 0,18 | 0,14 | 0,08 | — | — | — | 0,86 |
Anteilsbasierte Vergütungen | 0,90 | 0,52 | 0,53 | 0,10 | — | 0,82 | 0,06 | 0,27 | 3,20 |
Variabel (Equity Deferral 2019) | 0,41 | 0,29 | 0,28 | 0,10 | — | 0,28 | — | — | 1,35 |
Variabel (LTIP 2017)2 | 0,49 | 0,24 | 0,255 | —7 | — | 0,55 | 0,06 | 0,27 | 1,85 |
Vorstandsbezüge | 3,45 | 2,05 | 2,01 | 1,03 | 0,58 | 1,94 | 0,06 | 0,27 | 11,39 |
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Vorstandsbezüge |
in EUR Mio |
| 2019 |
| Vorstandsmitglieder zum 31. Dezember 2019 | Ehemalige Vorstandsmitglieder |
| Seele | Pleininger | Florey | Gangl5 | Leitner6 | Davies7 | Huijskes8 | Roiss9 | Gesamt |
Kurzfristige Vergütungen | 3,36 | 1,64 | 1,59 | 0,29 | 1,55 | — | — | — | 8,43 |
Fixer Bezug (Grundbezug) | 1,10 | 0,75 | 0,70 | 0,29 | 0,70 | — | — | — | 3,54 |
Fixer Bezug (Funktionszulage) | 1,002 | — | — | — | — | — | — | — | 1,00 |
Variabel (Zahlung für die Zielerreichung)1 | 1,25 | 0,87 | 0,84 | — | 0,84 | — | — | — | 3,80 |
Sachbezüge | 0,01 | 0,01 | 0,043 | 0,01 | 0,01 | — | — | — | 0,09 |
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 0,28 | 0,19 | 0,18 | 0,07 | 0,18 | — | — | — | 0,88 |
Pensionskassen- beiträge | 0,28 | 0,19 | 0,18 | 0,07 | 0,18 | — | — | — | 0,88 |
Leistungen im Zusammenhang mit Beendigung von Dienst- verhältnissen | — | — | — | — | 0,224 | — | — | — | 0,22 |
Anteilsbasierte Vergütungen | 3,60 | 1,75 | 1,16 | — | 2,08 | 0,25 | 0,42 | 3,13 | 12,39 |
Variabel (Equity Deferral 2018) | 0,70 | 0,49 | 0,47 | — | 0,47 | — | — | — | 2,13 |
Variabel (LTIP 2016) | 2,90 | 1,26 | 0,69 | — | 1,61 | 0,25 | 0,42 | 3,13 | 10,26 |
Vorstandsbezüge | 7,23 | 3,58 | 2,93 | 0,37 | 4,03 | 0,25 | 0,42 | 3,13 | 21,92 |
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Vergütung für leitende Führungskräfte (exkl. Vorstand)1 |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 |
Gehälter und Prämien | 19,0 | 17,1 |
Pensionskassenbeiträge | 1,1 | 1,0 |
Abfertigungsbeträge | 0,4 | 0,6 |
Anteilsbasierte Vergütungen | 3,7 | 15,3 |
Vergütung für leitende Führungskräfte (exkl. Vorstand) 1 | 24,2 | 34,0 |
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- Daneben sind die Vorstandsmitglieder und Mitglieder des Aufsichtsrats im Rahmen einer Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O) und einer Straf-Rechtsschutzversicherung versichert. Auch eine große Anzahl anderer OMV Mitarbeiter sind Begünstigte
dieser Versicherungen, und es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, so dass eine spezifische Zuordnung an Vorstandsmitglieder nicht stattfindet. - Anhangangabe 32 – Anteilsbasierte Vergütungen – enthält Details zu Long Term Incentive Plänen und Equity Deferral.
Die Aufsichtsratsvergütungen betrugen 2020 EUR 0,6 Mio (2019: EUR 0,6 Mio).
36 Nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen
- Die OMV verkauft im Rahmen eines Securitization-Programms Lieferforderungen an Carnuntum DAC mit Sitz in Dublin, Irland. 2020 hat OMV Lieferforderungen im Wert von EUR 3.458 Mio an Carnuntum DAC übertragen (2019: EUR 4.805 Mio).
- Zum 31. Dezember 2020 wurden von der OMV in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesene Seller Participation Notes in Carnuntum DAC in Höhe von EUR 88 Mio (2019: Seller Participation Notes und Complementary Notes: EUR 160 Mio) gehalten. Das maximale Verlustrisiko aus dem Securitization-Programm zum 31. Dezember 2020 betrug EUR 80 Mio (2019: EUR 108 Mio).
- Eine Loss Reserve und eine Beteiligung durch einen Drittinvestor sind gegenüber den Seller Participation Notes nachrangig.
Die Complementary Notes sind vorrangig zu den Seller Participation Notes und haben den gleichen Rang wie die durch das Programm ausgegebenen Senior Notes. Das beim OMV Konzern verbleibende Risiko ist nicht signifikant, weshalb die veräußerten Lieferforderungen zur Gänze ausgebucht wurden. Die Forderungen werden zu ihrem Nominalbetrag abzüglich eines Kaufpreisabschlags verkauft. Die Kaufpreisabschläge, die 2020 in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht wurden, beliefen sich in Summe auf EUR 21 Mio (2019: EUR 29 Mio). Die Zinserträge für die in Carnuntum DAC gehaltenen Notes betrugen 2020 EUR 2 Mio (2019: EUR 4 Mio). Weiters erhielt die OMV ein Serviceentgelt für das Debitorenmanagement der verkauften Forderungen.
37 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
- Am 3. Februar 2021 hat der Aufsichtsrat der OMV Aktiengesellschaft eine Neuorganisation der OMV Gruppe beschlossen, die eine Teilung und Erweiterung des bisherigen Bereiches Refining & Petrochemical Operations in Refining & Marketing und Chemicals & Materials vorsieht. Diese Strukturänderung trägt der Vorwärtsintegration in den Chemiesektor Rechnung, die mit der Übernahme der Mehrheitsanteile an Borealis eingeleitet wurde. Damit ist die OMV organisatorisch konsequent entlang der gesamten erweiterten Wertschöpfungskette aufgestellt und kann alle relevanten Verantwortlichkeiten für den Petrochemie- und Chemiebereich in einem Ressort bündeln.
- Der OMV Aufsichtsrat hat Alfred Stern (56) als Vorstandsmitglied für den Bereich Chemicals & Materials bestellt.
- Die Änderung der OMV Unternehmensstruktur sowie die neue Vorstandsbestellung treten mit 1. April 2021 in Kraft.
Aufgrund der Neuorganisation des OMV Konzerns wird die OMV beginnend mit Q1/21 ihre Berichtsstruktur anpassen. Künftig werden die Geschäftsbereiche wie folgt berichtet: Exploration & Production, Refining & Marketing und Chemicals & Materials.
Am 4. Februar 2021 hat die OMV ein Veräußerungspaket mit folgenden zwei Veräußerungen bekanntgegeben:
- Der Verkauf des OMV Geschäfts in Slowenien, wo die OMV derzeit 120 Tankstellen unter den Marken OMV, Eurotruck, Avanti und Diskont betreibt. Mit seiner eingeschränkten Integration in die Downstream Öl Wertschöpfungskette, stellt die Veräußerung dieses Geschäfts einen weiteren Schritt in der Optimierung des OMV Portfolios dar.
- Die OMV Tochtergesellschaft Borealis hat beschlossen einen Veräußerungsprozess ihres Stickstoff-Geschäfts einschließlich Düngemittel, technische Stickstoff- und Melaminprodukte zu starten. Die Anteile des Unternehmens an den Düngemittelproduktionsstätten in den Niederlanden und in Belgien („Rosier“) sind im möglichen Verkaufsprozess derzeit nicht berücksichtigt. Borealis wird sich weiterhin auf die Kernaktivitäten – Bereitstellung innovativer Lösungen auf dem Gebiet der Polyolefine und Grundchemikalien – fokussieren. Dies erweitert die Wertschöpfungskette der OMV in Richtung hochwertiger chemischer Produkte und unterstützt die Transformation hin zur Kreislaufwirtschaft.
- Am 5. Februar 2021 hat der Borealis Aufsichtsrat Thomas Gangl (49) als Chief Executive Officer von Borealis AG bestellt. Er wird diese Funktion mit 1. April 2021 von Alfred Stern übernehmen. Thomas Gangl ist derzeit Mitglied des OMV Vorstandes und für den Bereich Refining & Petrochemical Operations zuständig.
38 Direkte und indirekte Beteiligungen der OMV Aktiengesellschaft
Konsolidierungskreisänderungen |
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Firma | Sitz | Art der Veränderung1 | Wirksamkeitsdatum |
Upstream |
OMV Maurice Energy GmbH | Wien | Entkonsolidierung (I) | 31. Oktober 2020 |
OMV Oil and Gas Exploration GmbH | Wien | Entkonsolidierung (I) | 31. Oktober 2020 |
PETROM EXPLORATION & PRODUCTION LIMITED | Douglas | Entkonsolidierung (I) | 31. Oktober 2020 |
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Downstream |
OMV Deutschland Marketing & Trading GmbH & Co. KG | Burghausen | Erstkonsolidierung | 1. April 2020 |
OMV Deutschland Operations GmbH & Co. KG | Burghausen | Erstkonsolidierung | 1. April 2020 |
OMV Gas Marketing & Trading d.o.o. | Zagreb | Entkonsolidierung (L) | 30. Juni 2020 |
Susana Beteiligungsverwaltungs GmbH | Wien | Erstkonsolidierung (A) | 29. Oktober 2020 |
Borealis AG | Wien | Anteilserhöhung2 | 29. Oktober 2020 |
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- Weitere Informationen betreffend Akquisitionen und Veräußerungen sind in der Anhangangabe 3 – Änderungen in der Konzernstruktur zu finden.
Anzahl der einbezogenen Unternehmen |
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| 2020 | 2019 |
| Vollkonsoli- dierung |
| Equity- konsoli dierung | Vollkonsoli- dierung | Equity- konsoli dierung |
1. Jänner | 111 |
| 19 | 99 | 17 |
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen | 441 |
| 5 | 15 | 3 |
Änderung in der Konsolidierungsmethode | — |
| –11 | — | — |
Im Berichtsjahr entkonsolidiert | –4 |
| — | –3 | –1 |
31. Dezember | 151 |
| 23 | 111 | 19 |
davon mit Sitz und Betrieb im Ausland | 105 |
| 16 | 68 | 11 |
davon mit Sitz in Österreich und Betrieb im Ausland | 19 |
| — | 20 | — |
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Investmentliste
Register der Tochtergesellschaften, at-equity bewerteten Gesellschaften und anderen Beteiligungen der OMV Aktiengesellschaft mit einem Anteil von mind. 20% |
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| Obergesell- schaft | Konsolidie-rungsart1 | Anteil der Obergesell-schaft am Kapital in % am 31. Dezember 2020 | Anteil der Obergesell-schaft am Kapital in % am 31. Dezember 2019 |
Upstream |
|
|
|
|
Energy Infrastructure Limited, Wellington | NZEA | VK | 100,00 | 100,00 |
Energy Petroleum Holdings Limited, Wellington (EPHNZ) | OPLNZ | VK | 100,00 | 100,00 |
Energy Petroleum Investments Limited, Wellington (EPILNZ) | OSLNZ | VK | 100,00 | 100,00 |
Energy Petroleum Taranaki Limited, Wellington (EPTLNZ) | OPLNZ | VK | 100,00 | 100,00 |
ENERGY PRODUCTION ENHANCEMENT SRL, Bukarest | PETROM | V0 |
| 99,99 |
| ROMAN |
|
| 0,01 |
JSC GAZPROM YRGM Development, Sankt Petersburg2 | OMVEP | VK | — | — |
KOM MUNAI LLP, Aktau | PETROM | VK | 100,00 | 100,00 |
Maui Development Limited, Wellington | EPTLNZ |
| 38,75 | 38,75 |
| EPILNZ |
| 20,00 | 20,00 |
| EPHNZ | V0 | 18,75 | 18,75 |
| NZEA |
| 16,25 | 16,25 |
| TOPNZ |
| 6,25 | 6,25 |
OJSC SEVERNEFTEGAZPROM, Krasnoselkup | OMVEP | AE | 24,99 | 24,99 |
OMV Abu Dhabi E&P GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Abu Dhabi Offshore GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Abu Dhabi Production GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV AUSTRALIA PTY LTD, Perth (OAUST) | OMV AG | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Austria Exploration & Production GmbH, Wien (OEPA) | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Barrow Pty Ltd, Perth | OAUST | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Beagle Pty Ltd, Perth | OAUST | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV (Berenty) Exploration GmbH, Wien | OMVEP | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Bina Bawi GmbH, Wien | PETEX | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Block 70 Upstream GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV East Abu Dhabi Exploration GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (EGYPT) Exploration GmbH in Liqu., Wien | OMVEP | V0 |
| 100,00 |
OMV Exploration & Production GmbH, Wien (OMVEP) | OMV AG | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV EXPLORATION & PRODUCTION LIMITED, Douglas | OMVEP | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV (FAROE ISLANDS) Exploration GmbH in Liqu., Wien | OMVEP | V0 |
| 100,00 |
OMV GSB LIMITED, Wellington | NZEA | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (IRAN) onshore Exploration GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Jardan Block 3 Upstream GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (Mandabe) Exploration GmbH, Wien | OMVEP | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Maurice Energy GmbH, Wien3 | OMVEP | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Middle East & Africa GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Myrre Block 86 Upstream GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (Namibia) Exploration GmbH, Wien | ONAFRU | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV New Zealand Limited, Wellington (NZEA) | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (NORGE) AS, Stavanger | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV New Zealand Production Limited, Wellington (OPLNZ) | NZEA | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV New Zealand Services Limited, Wellington (OSLNZ) | NZEA | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV OF LIBYA LIMITED, Douglas | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Offshore (Namibia) GmbH, Wien (ONAFRU) | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Offshore Bulgaria GmbH, Wien | PETROM | VK | 100,00 |
|
| OMVEP |
|
| 100,00 |
OMV Offshore Morondava GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Oil and Gas Exploration GmbH, Wien3 | OMVEP | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Oil Exploration GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Oil Production GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Orient Hydrocarbon GmbH, Wien | OMVEP | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Orient Upstream GmbH, Wien | OMVEP | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Oystercatcher Exploration GmbH in Liqu., Wien | OMVEP | V0 |
| 100,00 |
OMV Petroleum Exploration GmbH, Wien (PETEX) | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Petroleum Pty Ltd, Perth | NZEA | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Proterra GmbH, Wien | OEPA | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Russia Upstream GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Taranaki Limited, Wellington | NZEA | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (Tunesien) Production GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (TUNESIEN) Sidi Mansour GmbH, Wien | OMVEP | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Upstream International GmbH, Wien (OUPI) | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (West Africa) Exploration & Production GmbH in Liqu., Wien (OWEAFR)4 | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (YEMEN) Al Mabar Exploration GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (Yemen Block S 2) Exploration GmbH, Wien | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV (YEMEN) South Sanau Exploration GmbH, Wien | OMVEP | V0 | 100,00 | 100,00 |
Pearl Petroleum Company Limited, Road Town | OUPI | AE | 10,00 | 10,00 |
PEI Venezuela Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Burghausen | OMVEP | V0 | 100,00 | 100,00 |
Petroleum Infrastructure Limited, Wellington | NZEA | VK | 100,00 | 100,00 |
PETROM EXPLORATION & PRODUCTION LIMITED, Douglas3 | PETROM | V0 | 99,99 | 99,99 |
Preussag Energie International GmbH, Burghausen | OMVEP | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Block 30, S. de R.L. de C.V., Mexico-Stadt | SEUPMY | VK | 99,00 | 99,00 |
| SEMXMY |
| 1,00 | 1,00 |
SapuraOMV Upstream (Americas) Sdn. Bhd., Seri Kembangan (SEAMMY) | SEUPMY | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream (Australia) Sdn. Bhd., Seri Kembangan (SEAUMY) | SEOCMY | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream (Holding) Sdn. Bhd., Kuala Lumpur (SEUPMY) | SOUPMY | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream JV Sdn. Bhd., Seri Kembangan | SENZMY | V0 | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream (Malaysia) Inc., Nassau (SEMYBH) | SESABH | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream (Mexico) Sdn. Bhd., Seri Kembangan (SEMXMY) | SEAMMY | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream (NZ) Sdn. Bhd., Seri Kembangan (SENZMY) | SEOCMY | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream (Oceania) Sdn. Bhd., Seri Kembangan (SEOCMY) | SEUPMY | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream (PM) Inc., Nassau | SEMYBH | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream (Sarawak) Inc., Nassau | SEMYBH | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream Sdn. Bhd., Seri Kembangan (SOUPMY) | OMVEP | VK | 50,00 | 50,00 |
SapuraOMV Upstream (Southeast Asia) Inc., Nassau (SESABH) | SEUPMY | VK | 100,00 | 100,00 |
SapuraOMV Upstream (Western Australia) Pty Ltd, Perth | SEAUMY | VK | 100,00 | 100,00 |
Taranaki Offshore Petroleum Company of New Zealand, Wellington (TOPNZ)5 | OPLNZ | VK | 100,00 | 100,00 |
TASBULAT OIL CORPORATION LLP, Aktau | PETROM | VK | 100,00 | 100,00 |
|
|
|
|
|
Downstream |
|
|
|
|
Abu Dhabi Oil Refining Company, Abu Dhabi | OMVRM | AE | 15,00 | 15,00 |
Abu Dhabi Petroleum Investments LLC, Abu Dhabi (ADPINV) | OMVRM | AE2 | 25,00 | 25,00 |
Abu Dhabi Polymers Company Limited (Borouge), Abu Dhabi6 | BORAAG | AE | 40,00 |
|
ADNOC Global Trading LTD, Abu Dhabi | OMVRM | AE | 15,00 | 15,00 |
AGCS Gas Clearing and Settlement AG, Wien | OGG | S0 | 23,13 | 23,13 |
AGGM Austrian Gas Grid Management AG, Wien | OGG | VK | 51,00 | 51,00 |
AGRIPRODUITS S.A.S., Courbevoie (BAGRFR)6 | BCHIFR | V0 | 100,00 |
|
Aircraft Refuelling Company GmbH, Wien | OMVRM | S0 | 33,33 | 33,33 |
Autobahn – Betriebe Gesellschaft m.b.H., Wien | OMVRM | S0 | 47,19 | 47,19 |
Avanti Deutschland GmbH, Berchtesgaden | FETRAT | VK | 100,00 | 100,00 |
Avanti GmbH, Anif (FETRAT) | OMVRM | VK | 100,00 | 100,00 |
AZOLOR S.A.S., Bras Sur Meuse6 | BCHIFR | S0 | 34,00 |
|
Bayport Polymers LLC, Pasadena6, 7 | BNOVUS | AE2 | 50,00 |
|
Borealis AB, Stenungsund (BABSWE)6 | BSVSWE | VK | 100,00 |
|
Borealis AG, Wien (BORAAG) 3 | BHOLAT |
| 39,00 |
|
| OMVRM | VK | 32,67 | 32,67 |
| OMV AG |
| 3,33 | 3,33 |
Borealis Agrolinz Melamine Deutschland GmbH, Wittenberg6 | BAGMAT | VK | 100,00 |
|
Borealis Agrolinz Melamine GmbH, Linz (BAGMAT)6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis Antwerpen N.V., Zwijndrecht6 | BPOBE | VK | 90,00 |
|
| BORAAG |
| 10,00 |
|
Borealis Argentina SRL, Buenos Aires6 | BORAAG | V0 | 98,00 |
|
| BSVSWE |
| 2,00 |
|
Borealis Asia Ltd, Hong Kong6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis BoNo Holdings LLC, Port Murray (BBNHUS)6, 7 | BUS | VK | 100,00 |
|
Borealis Brasil S.A., Itatiba6 | BORAAG | VK | 80,00 |
|
Borealis Chemicals ZA (PTY) LTD, Germiston6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis Chile SpA, Santiago de Chile6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis Chimie S.A.R.L., Casablanca6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis Chimie S.A.S., Courbevoie (BCHIFR)6 | BFR | VK | 100,00 |
|
Borealis Colombia S.A.S., Bogota6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis Compounds Inc., Port Murray (BCOMUS)6 | BUS | VK | 100,00 |
|
Borealis Denmark ApS, Kopenhagen6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis Digital Studios BV, Zaventem6 | BORAAG | V0 | 90,00 |
|
| BPOBE |
| 10,00 |
|
Borealis Financial Services N.V., Mechelen6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
| BSVSWE |
| 0,00 |
|
Borealis France S.A.S., Courbevoie (BFR)6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis Group Services AS, Bamble6 | BABSWE | VK | 100,00 |
|
Borealis Insurance A/S, Kopenhagen6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis Italia S.p.A., Monza6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis Kallo N.V., Kallo6 | BPOBE | VK | 99,94 |
|
| BORAAG |
| 0,06 |
|
Borealis L.A.T Belgium B.V., Beringen6 | BLATAT | V0 | 100,00 |
|
Borealis L.A.T Bulgaria EOOD, Sofia6 | BLATAT | V0 | 100,00 |
|
Borealis L.A.T Czech Republic spol. s.r.o., Budweis6 | BLATAT | V0 | 100,00 |
|
Borealis L.A.T d.o.o. Beograd, Belgrad6 | BLATAT | VK | 100,00 |
|
Borealis L.A.T France S.A.S., Courbevoie6 | BFR | VK | 100,00 |
|
Borealis L.A.T GmbH, Linz (BLATAT)6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis L.A.T Greece Single Member P.C., Athen6 | BLATAT | V0 | 100,00 |
|
Borealis L.A.T Hrvatska d.o.o., Klisa6 | BLATAT | V0 | 100,00 |
|
Borealis L.A.T Hungary Kft., Budapest6 | BLATAT | V0 | 100,00 |
|
Borealis L.A.T Italia s.r.l., Mailand6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis L.A.T Polska sp.z.o.o., Warschau6 | BLATAT | V0 | 100,00 |
|
Borealis L.A.T Romania s.r.l., Bukarest6 | BLATAT | V0 | 100,00 |
|
Borealis L.A.T Slovakia s.r.o., Chotin6 | BLATAT | V0 | 100,00 |
|
Borealis México S.A. de C.V., Mexico-Stadt6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
| BCOMUS |
| 0,00 |
|
Borealis Plasticos S.A. de C.V., Mexico-Stadt6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
| BABSWE |
| 0,00 |
|
Borealis Plastik ve Kimyasal Maddeler Ticaret Limited Sirketi, Istanbul6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis Plastomers B.V., Geleen6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis Poliolefinas da América do Sul Ltda, Itatiba6 | BORAAG | V0 | 99,99 |
|
| BSVSWE |
| 0,01 |
|
Borealis Polska Sp. Z.o.o., Warschau6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis Polymere GmbH, Burghausen6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis Polymers N.V., Beringen (BPOBE)6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
| BSVSWE |
| 0,00 |
|
Borealis Polymers Oy, Porvoo6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis Polyolefine GmbH, Schwechat6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
| BSVSWE |
| 0,00 |
|
Borealis Produits et Engrais Chimiques du Rhin S.A.S., Ottmarsheim6 | BFR | VK | 100,00 |
|
Borealis Química España S.A., Barcelona6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis RUS LLC, Moskau6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis s.r.o., Prag6 | BORAAG | V0 | 100,00 |
|
Borealis Services S.A.S., Courbevoie6 | BFR | V0 | 100,00 |
|
Borealis Sverige AB, Stenungsund (BSVSWE)6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis Technology Oy, Porvoo6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis UK Ltd, Manchester6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borealis US Holdings LLC, Port Murray6 | BCOMUS | VK | 100,00 |
|
Borealis USA Inc., Port Murray (BUS)6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Borouge Pte. Ltd., Singapur6 | BORAAG | AE2 | 50,00 |
|
BSP Bratislava-Schwechat Pipeline GmbH, Wien | OMVRM | S0 | 26,00 | 26,00 |
BTF Industriepark Schwechat GmbH, Wien3, 6 | OMVRM | V0 | 50,00 | 50,00 |
| BORAAG |
| 50,00 |
|
Central European Gas Hub AG, Wien (HUB) | OGI | VK | 65,00 | 65,00 |
Chemiepark Linz Betriebsfeuerwehr GmbH, Linz6 | BAGMAT | S0 | 47,50 |
|
Deutsche Transalpine Oelleitung GmbH, München | OMVD | AE | 32,26 | 32,26 |
DUNATÀR Köolajtermék Tároló és Kereskedelmi Kft., Budapest | OHUN | VK | 48,28 | 48,28 |
| PDYNHU |
| 51,72 | 51,72 |
DYM Solution Co., Ltd, Cheonan6 | BORAAG | VK | 90,52 |
|
Ecoplast Kunststoffrecycling GmbH, Wildon6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
EEX CEGH Gas Exchange Services GmbH, Wien5 | HUB | AE | 49,00 | 49,00 |
E-Mobility Provider Austria GmbH, Wien | OMVRM | AE2 | 40,00 | 40,00 |
Enerco Enerji Sanayi Ve Ticaret A.Ş., Istanbul | OGI | AE | 40,00 | 40,00 |
EPS Ethylen-Pipeline-Süd Geschäftsführungs GmbH, München6 | OMVD | S0 | 15,46 | 15,46 |
| BORAAG |
| 8,20 |
|
EPS Ethylen-Pipeline-Süd GmbH & Co KG, München6 | OMVD | AE | 20,66 | 20,66 |
| BORAAG |
| 10,30 |
|
Erdöl-Lagergesellschaft m.b.H., Lannach | OMVRM | AE1 | 55,60 | 55,60 |
Etenförsörjning i Stenungsund AB, Stenungsund6 | BABSWE | VK | 80,00 |
|
FEBORAN EOOD, Sofia6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
FE-Trading trgovina d.o.o., Ljubljana6 | SLOVJA | VK | 100,00 |
|
| FETRAT |
|
| 100,00 |
Franciade Agrifluides S.A.S. (FASA), Blois8 | BCHIFR | S0 | 40,00 |
|
| BAGRFR |
| 9,98 |
|
Freya Bunde-Etzel GmbH & Co. KG, Bonn | OGSG | AE | 39,99 | 39,99 |
GAS CONNECT AUSTRIA GmbH, Wien (OGG) | OGI | VK | 51,00 | 51,00 |
GENOL Gesellschaft m.b.H., Wien | OMVRM | AE | 29,00 | 29,00 |
Haramidere Depoculuk Anonim Şirketi, Istanbul | OMVRM | VK | 51,00 | 51,00 |
| GASTR |
| 49,00 | 49,00 |
KB Munkeröd 1:72, Stenungsund6 | BABSWE | V0 | 100,00 |
|
| BSVSWE |
| 0,00 |
|
Kilpilahti Power Plant LTD, Porvoo6 | BORAAG | S0 | 20,00 |
|
KSW Beteiligungsgesellschaft m.b.H., Wien (SWJS) | OMVRM | V0 | 100,00 | 100,00 |
KSW Elektro- und Industrieanlagenbau Gesellschaft m.b.H., Feldkirch | SWJS | S0 | 25,10 | 25,10 |
mtm compact GmbH, Niedergebra6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
mtm plastics GmbH, Niedergebra6 | BORAAG | VK | 100,00 |
|
Neochim AD, Dimitrovgrad6 | BFEBGR | AE | 20,30 |
|
Novealis Holdings LLC, Port Murray (BNOVUS)6 | BBNHUS | VK | 50,00 |
|
| BSBHUS |
| 50,00 |
|
OMV – International Services Ges.m.b.H., Wien | OMVRM | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV BULGARIA OOD, Sofia | PETROM | VK | 99,90 | 99,90 |
| OMVRM |
| 0,10 | 0,10 |
OMV Česká republika, s.r.o., Prag | OMVRM | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Deutschland GmbH, Burghausen (OMVD) | OMVRM | VK | 90,00 | 90,00 |
| OMV AG |
| 10,00 | 10,00 |
OMV Deutschland Marketing & Trading GmbH & Co. KG, Burghausen8 | OMVD | VK | 99,99 |
|
| OMVDS |
| 0,01 |
|
OMV Deutschland Operations GmbH & Co. KG, Burghausen | OMVD | VK | 99,99 |
|
| OMVDS |
| 0,01 |
|
OMV Deutschland Services GmbH, Burghausen (OMVDS) | OMVD | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Downstream GmbH, Wien (OMVRM)5 | OMV AG | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Enerji Ticaret Anonim Şirketi, Istanbul (GASTR) | OMVRM | VK | 100,00 |
|
| OGI |
|
| 100,00 |
OMV Gas, Marketing & Trading Belgium BVBA, Brüssel | ECOGAS | VK | 100,00 | 99,90 |
| ECONDE |
|
| 0,01 |
OMV Gas Logistics Holding GmbH, Wien (OGI)5 | OMV AG | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Gas Marketing & Trading d.o.o., Zagreb | ECOGAS | VK |
| 100,00 |
OMV Gas Marketing & Trading Deutschland GmbH, Regensburg (ECONDE) | ECOGAS | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Gas Marketing & Trading GmbH, Wien (ECOGAS) | OMVRM | VK | 100,00 |
|
| OGI |
|
| 100,00 |
OMV Gas Marketing & Trading Hungária Kft., Budapest | ECOGAS | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Gas Marketing & Trading Italia S.r.l., Milan | ECOGAS | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Gas Marketing Trading & Finance B.V., Amsterdam | OFS | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Gas Storage Germany GmbH, Cologne (OGSG) | OGI | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Gas Storage GmbH, Wien | OGI | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Gaz Iletim A.S., Istanbul | OMVRM | VK | 100,00 |
|
| OGI |
|
| 100,00 |
OMV Hungária Ásványolaj Korlátolt Felelösségü Társaság, Budapest (OHUN) | OMVRM | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Kraftwerk Haiming GmbH in Liqu., Haiming5 | OGI | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV PETROM Aviation SRL, Otopeni | PETROM | VK | 99,99 | 99,99 |
| ROMAN |
| 0,01 | 0,01 |
OMV PETROM GAS SRL, Bukarest | PETROM | VK | 99,99 | 99,99 |
OMV PETROM MARKETING SRL, Bukarest (ROMAN) | PETROM | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Refining & Marketing Middle East & Asia GmbH, Wien | OMVRM | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV SLOVENIJA trgovina z nafto in naftnimi derivati, d.o.o., Koper (SLOVJA) | OMVRM | VK | 92,25 | 92,25 |
OMV Slovensko s.r.o., Bratislava | OMVRM | VK | 99,96 | 99,96 |
OMV SRBIJA d.o.o., Belgrad | PETROM | VK | 99,96 | 99,96 |
| OMVRM |
| 0,04 | 0,04 |
OMV Supply & Trading AG, Baar | OMVRM | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Supply & Trading Italia S.r.l., Trieste | OMVRM | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Supply & Trading Limited, London (OTRAD) | OMVRM | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Supply & Trading Singapore PTE LTD., Singapur | OTRAD | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV Switzerland Holding AG, Zug | OGI | VK | 100,00 | 100,00 |
Pak-Arab Refinery Limited, Karachi | ADPINV | AE2 | 40,00 | 40,00 |
PETRODYNE-CSEPEL Zrt., Budapest (PDYNHU) | OHUN | VK | 100,00 | 100,00 |
Petrom-Moldova S.R.L., Chisinau | PETROM | VK | 100,00 | 100,00 |
PetroPort Holding AB, Stenungsund6 | BABSWE | AE2 | 50,00 |
|
Rosier France S.A.S., Beaumetz-Les-Loges6 | BROSBE | VK | 100,00 |
|
Rosier Nederland B.V., Sas Van Gent6 | BROSBE | VK | 100,00 |
|
Rosier S.A., Moustier (BROSBE)6 | BORAAG | VK | 77,47 |
|
Routex B.V., Amsterdam | OMVRM | S0 | 20,00 | 20,00 |
Salzburg Fuelling GmbH, Salzburg | OMVRM | S0 | 33,33 | 33,33 |
Silleno Limited Liability Partnership , Nur-Sultan6 | BORAAG | S0 | 50,10 |
|
SMATRICS GmbH & Co KG, Wien | OMVRM | AE2 | 40,00 | 40,00 |
Società Italiana per l’Oleodotto Transalpino S.p.A., Trieste | OMVRM | AE | 32,26 | 32,26 |
Société d'Intérêt Collectif Agricole Laignes Agrifluides (SICA Laignes Agrifluides), Monéteau6 | BCHIFR | S0 | 39,97 |
|
| BAGRFR |
| 9,93 |
|
Société d'Intérêt Collectif Agricole par Actions Semplifiée de Gouaix (SICA de Gouaix), Paris6 | BCHIFR | S0 | 25,00 |
|
| BLATAT |
| 0,00 |
|
South Stream Austria GmbH, Wien | OGI | S0 | 50,00 | 50,00 |
Star Bridge Holdings LLC, Port Murray (BSBHUS)6, 7 | BUS | VK | 100,00 |
|
STOCKAM G.I.E., Grand-Quevilly | BAGRFR | V0 | 99,00 |
|
| BCHIFR |
| 1,00 |
|
SuperShop Marketing GmbH, Budapest | OHUN | S0 | 50,00 | 50,00 |
Susana Beteiligungsverwaltungs GmbH, Wien (BHOLAT) | OMVRM | VK | 100,00 |
|
TGN Tankdienst-Gesellschaft Nürnberg GbR, Nürnberg | OMVD | S0 | 33,33 | 33,33 |
Transalpine Ölleitung in Österreich Gesellschaft m.b.H., Matrei in Osttirol | OMVRM | AE | 32,26 | 32,26 |
Trans Austria Gasleitung GmbH, Wien9 | OGG | AE2 | 15,53 | 15,53 |
|
|
|
|
|
Konzernbereich und Sonstiges |
|
|
|
|
ASOCIATIA ROMANA PENTRU RELATIA CU INVESTITORII, Bukarest | PETROM | S0 | 20,00 | 20,00 |
Diramic Insurance Limited, Gibraltar | OMV AG | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Clearing und Treasury GmbH, Wien | SNO | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Finance Services GmbH, Wien (OFS) | SNO | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Finance Services NOK GmbH, Wien | SNO | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Finance Solutions USD GmbH, Wien | SNO | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Insurance Broker GmbH, Wien | OMV AG | V0 | 100,00 | 100,00 |
OMV International Oil & Gas GmbH, Baar | OMV AG | VK | 100,00 | 100,00 |
OMV Petrom Global Solutions SRL, Bukarest | SNO | VK | 75,00 | 75,00 |
| PETROM |
| 25,00 | 25,00 |
OMV Solutions GmbH, Wien (SNO) | OMV AG | VK | 100,00 | 100,00 |
PETROMED SOLUTIONS SRL, Bukarest | PETROM | VK | 99,99 | 99,99 |
|
|
|
|
|
Petrom |
|
|
|
|
OMV PETROM SA, Bukarest (PETROM)10 | OMV AG | VK | 51,01 | 51,01 |
|
|
|
|
|
- Bei den nicht in den Vollkonsolidierungskreis einbezogenen Tochterunternehmen, assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen handelt es sich ausschließlich um Gesellschaften mit geringem Geschäftsvolumen sowie um Vertriebsgesellschaften, wobei deren Umsatzvolumina, Jahresüberschüsse bzw. -fehlbeträge und deren Eigenkapital insgesamt unter 1% der Konzernwerte liegen.
Wesentliche gemeinschaftliche Tätigkeiten (IFRS 11) |
|
Name | Tätigkeit | Sitz | % Anteile 2020 | % Anteile 2019 |
Nafoora – Augila1 | Onshore-Entwicklung von Kohlenwasserstoffen | Libyen | 100 | 100 |
Concession 1031 | Onshore-Entwicklung und Produktion von Kohlenwasserstoffen | Libyen | 100 | 100 |
Pohokura | Offshore-Produktion von Kohlenwasserstoffen | Neuseeland | 74 | 74 |
Neptun Deep | Offshore-Exploration nach Kohlenwasserstoffen | Rumänien | 50 | 50 |
Nawara | Onshore-Produktion von Kohlenwasserstoffen | Tunesien | 50 | 50 |
|
|
|
|
|
Anteile an anderen wesentlichen Tätigkeiten |
|
|
|
|
|
Name | Tätigkeit | Sitz | % Anteile 2020 | % Anteile 2019 |
NC 1151 | Onshore-Entwicklung und Produktion von Kohlenwasserstoffen | Libyen | 30 | 30 |
NC 1861 | Onshore-Entwicklung und Produktion von Kohlenwasserstoffen | Libyen | 24 | 24 |
SK 408 | Offshore-Entwicklung von Kohlenwasserstoffen | Malaysia | 40 | 40 |
Aasta Hansteen | Offshore-Produktion von Kohlenwasserstoffen | Norwegen | 15 | 15 |
Edvard Grieg | Offshore-Produktion von Kohlenwasserstoffen | Norwegen | 20 | 20 |
Gullfaks | Offshore-Produktion von Kohlenwasserstoffen | Norwegen | 19 | 19 |
Wisting | Offshore-Exploration nach Kohlenwasserstoffen | Norwegen | 25 | 25 |
Sarb & Umm Lulu | Offshore-Entwicklung und Produktion von Kohlenwasserstoffen | Abu Dhabi | 20 | 20 |
Ghasha | Offshore-Exploration und Entwicklung von Kohlenwasserstoffen | Abu Dhabi | 5 | 5 |
|
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1Die OMV hält 100% der Second Party Beteiligung. Der libyschen staatlichen Ölgesellschaft NOC stehen 88-90% der Produktion zu („primary split“).
Ergänzende Informationen zu Öl- und Gasreserven (ungeprüft)
- Die folgenden Tabellen stellen Zusatzinformationen hinsichtlich der Öl- und Gasaktivitäten des Konzerns dar. Da dieser Themenbereich unter IFRS nicht detailliert geregelt ist, hat der Konzern beschlossen, jene Daten freiwillig zu veröffentlichen, die gemäß der ASC 932 erforderlich wären, würde nach US GAAP berichtet werden.
- Sofern sich die nachfolgenden Zusatzangaben auf Jahresabschlussinformationen beziehen, beruhen diese auf den Daten des IFRS Konzernabschlusses.
- Die regionale Aufteilung wird nachfolgend beschrieben 1:
- Rumänien und Schwarzes Meer
| - Bulgarien, Kasachstan und Rumänien
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- Mittlerer Osten und Afrika
| - Iran (Evaluierung ausgesetzt), Region Kurdistan im Irak, Libyen, Tunesien, Vereinigte Arabische Emirate, Jemen, Madagaskar (bis 2019), Pakistan (bis 2018)
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- Neuseeland und Australien
| - Australien und Neuseeland
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Akquisitionen
- Es gab keine wesentlichen Akquisitionen in 2020.
- Am 31. Januar 2019 erwarb die OMV einen 50%-Anteil am begebenen Aktienkapital der SapuraOMV Upstream Sdn. Bhd. Da die OMV die Entscheidungsgewalt über die relevanten Tätigkeiten besitzt, werden die neugegründete Gesellschaft sowie ihre Tochtergesellschaften per Vollkonsolidierung in den OMV Konzernabschluss einbezogen. Neben einer zukünftig steigenden Tagesproduktion in malaysischen Offshore-Gasfeldern, gewährt diese Transaktion der OMV Zugang zu Explorationsblöcken in Neuseeland, Australien und Mexiko. SapuraOMV Upstream Sdn.Bhd. und ihre Tochtergesellschaften werden in den nachfolgenden Tabellen in der Region Malaysia gezeigt.
- Am 29. April 2018 erwarb die OMV einen 20%-Anteil an einer Offshore-Konzession in Abu Dhabi, bestehend aus zwei Hauptfeldern – SARB und Umm Lulu – mit der dazugehörigen Infrastruktur. Weiters unterzeichnete die OMV am 19. Dezember 2018 ein Konzessionsabkommen für die Vergabe an der Ghasha-Konzession Offshore Abu Dhabi, die das Mega-Projekt Ghasha umfasst.
- Die OMV hat am 28.Dezember 2018 auch die Übernahme des Shell Upstream Geschäfts in Neuseeland abgeschlossen.
Veräußerungen
- Es gab keine wesentlichen Veräußerungen im Jahr 2020 und 2019.
- Am 28. Juni 2018 hat die OMV den Verkauf ihrer in Pakistan aktiven Upstream-Unternehmungen abgeschlossen. Weiters wurde der Verkauf von OMV Tunisia Upstream GmbH , die einen Teil des OMV Upstream Geschäfts in Tunesien beinhaltet, am 21. Dezember 2018 abgeschlossen.
Nicht beherrschende Anteile
- Da die OMV 51% an OMV Petrom hält, ist diese vollkonsolidiert; es sind daher 100% der OMV Petrom Vermögenswerte und Ergebnisse enthalten.
- Die OMV hält eine 50% Beteiligung an SapuraOMV, die vollkonsolidiert ist. Die Zahlen beinhalten daher 100% der Vermögenswerte und Ergebnisse der SapuraOMV.
At-equity bewertete Beteiligungen
- Die OMV hält 10% an Pearl Petroleum Company Limited (Region Mittlerer Osten und Afrika).
- Die OMV hat 24,99%-Anteile an OJSC Severnefte-gazprom (Region Russland).
- Die nachfolgenden Angaben zu den at-equity bewerteten Beteiligungen entsprechen dem OMV Anteil an den Unternehmen.
- Die nachfolgenden Darstellungen können Rundungsdifferenzen enthalten.
Tabellen
a) Aktivierte Kosten
- Die aktivierten Kosten umfassen die Summe des aktivierten Öl- und Gasvermögens einschließlich sonstiges immaterielles Vermögen und Sachanlagen wie Grundvermögen, Betriebs- und Geschäftsausstattung, Konzessionen, Lizenzen und Rechte.
Aktivierte Kosten – Tochtergesellschaften |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 | 2018 |
Öl- und Gasvermögen ohne sichere Reserven | 2.461 | 3.211 | 2.587 |
Öl- und Gasvermögen mit sicheren Reserven | 26.988 | 26.830 | 24.510 |
Gesamt | 29.449 | 30.041 | 27.097 |
Kumulierte Abschreibung | –17.117 | –15.484 | –13.961 |
Aktivierte Kosten (abzüglich Abschreibung) | 12.333 | 14.557 | 13.136 |
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Aktivierte Kosten – at equity bewertete Beteiligungen |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 | 2018 |
Öl- und Gasvermögen ohne sichere Reserven | 154 | 173 | 249 |
Öl- und Gasvermögen mit sicheren Reserven | 346 | 315 | 202 |
Gesamt | 501 | 489 | 451 |
Kumulierte Abschreibung | –76 | –67 | –35 |
Aktivierte Kosten (abzüglich Abschreibung) | 424 | 421 | 417 |
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b) Kosten der Periode
- Die Kosten der Periode umfassen alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Anschaffung, Exploration und Entwicklung von Öl- und Gasvorkommen anfallen, unabhängig davon, ob diese Kosten aktiviert werden oder Aufwand der laufenden Periode sind.
Kosten der Periode |
In EUR Mio |
| Rumänien und schwarzes Meer | Österreich | Russland | Nordsee | Mittlerer Osten und Afrika | Neusee- land und Australien | Malaysia | Gesamt |
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| 2020 |
Tochterunternehmen |
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Anschaffungskosten für sichere Reserven | — | — | — | — | — | — | — | — |
Anschaffungskosten für nicht sichere Reserven | — | — | — | — | — | — | — | — |
Explorationskosten | 51 | 25 | — | 55 | 17 | 46 | 32 | 227 |
Entwicklungskosten | 330 | 20 | — | 187 | 163 | 60 | 19 | 778 |
Kosten der Periode | 380 | 45 | — | 242 | 180 | 106 | 51 | 1.005 |
At-equity bewertete Beteiligungen | — | — | 55 | — | 7 | — | — | 62 |
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| 2019 |
Tochterunternehmen |
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Anschaffungskosten für sichere Reserven | — | — | — | 1 | — | 1 | 604 | 605 |
Anschaffungskosten für nicht sichere Reserven | — | — | — | — | 12 | — | 683 | 695 |
Explorationskosten | 93 | 53 | — | 121 | 32 | 40 | 20 | 360 |
Entwicklungskosten | 411 | 58 | — | 174 | 222 | 65 | 90 | 1.021 |
Kosten der Periode | 504 | 112 | — | 296 | 266 | 105 | 1.398 | 2.681 |
At-equity bewertete Beteiligungen | — | — | 30 | — | 15 | — | — | 45 |
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| 2018 |
Tochterunternehmen |
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Anschaffungskosten für sichere Reserven | — | — | — | — | 1.014 | 788 | — | 1.801 |
Anschaffungskosten für nicht sichere Reserven | — | — | — | — | 321 | 386 | — | 707 |
Explorationskosten | 118 | 61 | — | 99 | 12 | 9 | — | 300 |
Entwicklungslosten | 412 | 59 | — | 210 | 196 | 10 | — | 887 |
Kosten der Periode | 531 | 120 | — | 309 | 1.542 | 1.193 | — | 3.695 |
At-equity bewertete Beteiligungen | — | — | 9 | — | 12 | — | — | 21 |
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c) Operatives Ergebnis aus der Öl- und Gasproduktion
- Die folgenden Tabellen stellen Erträge und Aufwendungen dar, die direkt im Zusammenhang mit der Öl- und Gasproduktion der OMV anfallen. Das Ergebnis aus der Öl- und Gasproduktion entspricht nicht dem Ergebnis des Upstream-Bereichs, da Zinsen, allgemeine Verwaltungskosten und andere Aufwendungen nicht enthalten sind. Die Ertragsteuer wird nach Berücksichtigung von Investitionsbegünstigungen und Verlustvorträgen und unter Anwendung des lokalen Steuersatzes hypothetisch errechnet.
Operatives Ergebnis aus der Öl- und Gasproduktion |
In EUR Mio |
| Rumänien und schwarzes Meer | Österreich | Russland | Nordsee | Mittlerer Osten und Afrika | Neusee- land und Australien | Malaysia | Gesamt |
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| 2020 |
Tochterunternehmen |
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Umsatz mit Dritten1 | 57 | –25 | 389 | 569 | 102 | 228 | 209 | 1.529 |
Konzerninterner Umsatz | 1.203 | 186 | — | 269 | 365 | 102 | — | 2.125 |
| 1.260 | 161 | 389 | 838 | 467 | 330 | 209 | 3.654 |
Produktionsaufwand | –472 | –77 | — | –144 | –125 | –77 | –24 | –920 |
Förderzinsabgaben | –180 | –40 | — | — | –67 | –34 | –4 | –325 |
Explorationsaufwand2 | –179 | –96 | — | –56 | –298 | –201 | –67 | –896 |
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen | –538 | –223 | –74 | –309 | –226 | –384 | –126 | –1.880 |
Sonstige Kosten 3 | –63 | –16 | –343 | –135 | –14 | –23 | –26 | –619 |
| –1.432 | –452 | –417 | –644 | –730 | –719 | –246 | –4.641 |
Ergebnis vor Steuern | –172 | –291 | –28 | 194 | –263 | –389 | –38 | –987 |
Ertragsteuern4 | 25 | 107 | 5 | –122 | 118 | 107 | –16 | 224 |
Operatives Ergebnis aus der Öl- und Gasproduktion | –148 | –184 | –23 | 72 | –145 | –282 | –53 | –763 |
Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | — | — | 15 | — | 16 | — | — | 31 |
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| 2019 |
Tochterunternehmen |
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Umsatz mit Dritten1 | 94 | 19 | 550 | 891 | 527 | 335 | 171 | 2.586 |
Konzerninterner Umsatz | 1.909 | 324 | — | 379 | 822 | 191 | — | 3.624 |
| 2.002 | 343 | 550 | 1.270 | 1.348 | 526 | 171 | 6.210 |
Produktionsaufwand | –500 | –82 | — | –158 | –124 | –98 | –30 | –991 |
Förderzinsabgaben | –250 | –62 | — | — | –103 | –65 | –16 | –496 |
Explorationsaufwand2 | –53 | –45 | — | –73 | –16 | –24 | –18 | –229 |
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen | –553 | –119 | –91 | –414 | –233 | –199 | –73 | –1.681 |
Sonstige Kosten 3 | –93 | –29 | –429 | –132 | –45 | –20 | –13 | –761 |
| –1.449 | –336 | –520 | –777 | –520 | –407 | –149 | –4.159 |
Ergebnis vor Steuern | 553 | 7 | 30 | 493 | 828 | 119 | 21 | 2.051 |
Ertragsteuern4 | –88 | 1 | –5 | –402 | –675 | –25 | –28 | –1.222 |
Operatives Ergebnis aus der Öl- und Gasproduktion | 465 | 8 | 24 | 91 | 153 | 94 | –7 | 829 |
Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | — | — | 34 | — | 11 | — | — | 45 |
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Operatives Ergebnis aus der Öl- und Gasproduktion |
In EUR Mio |
| 2018 |
Tochterunternehmen |
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Umsatz mit Dritten1 | 105 | –194 | 605 | 1.051 | 520 | 84 | — | 2.172 |
Konzerninterner Umsatz | 1.981 | 418 | — | 394 | 427 | 132 | — | 3.351 |
| 2.086 | 224 | 605 | 1.445 | 947 | 216 | — | 5.523 |
Produktionsaufwand | –509 | –86 | — | –156 | –72 | –50 | — | –872 |
Förderzinsabgaben | –267 | –79 | — | — | –21 | –25 | — | –392 |
Explorationsaufwand 2 | –58 | –33 | — | –50 | –26 | –8 | — | –175 |
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen | –420 | –114 | –90 | –409 | –129 | –64 | — | –1.226 |
Sonstige Kosten3 | –51 | –21 | –406 | –102 | –7 | –10 | — | –598 |
| –1.304 | –333 | –496 | –717 | –255 | –157 | — | –3.263 |
Ergebnis vor Steuern | 781 | –109 | 109 | 729 | 691 | 59 | — | 2.261 |
Ertragsteuern 4 | –138 | 26 | –21 | –549 | –474 | –21 | — | –1.178 |
Operatives Ergebnis aus der Öl- und Gasproduktion | 643 | –83 | 89 | 179 | 217 | 37 | — | 1.083 |
Ergebnis aus at-equity bewerteten Beteiligungen | — | — | 14 | — | 26 | — | — | 40 |
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d) Öl- und Gasreserven
- Sichere Reserven sind jene Mengen an Erdöl und -gas, für welche durch Analysen von geologischen und technischen Daten mit begründeter Sicherheit beurteilt werden kann, dass sie aus bekannten Lagerstätten unter gegenwärtigen wirtschaftlichen, produktionstechnischen und regulatorischen Bedingungen in der Zukunft und innerhalb der Konzessionsdauer – außer die Verlängerung der Konzession ist sicher – wirtschaftlich gefördert werden können. Die sicheren Reserven werden auf Basis eines 12-Monats-Durchschnittspreises ermittelt, es sei denn, die Preise sind vertraglich festgelegt.
- Sichere, entwickelte Reserven sind jene Reserven, die voraussichtlich mittels bestehenden Bohrungen mit bestehenden Ausrüstungen und Verfahren, oder wenn die Kosten der benötigten Ausrüstung relativ gering verglichen mit den Kosten einer neuen Bohrung sind, gefördert werden können. Weiters ist von sicheren entwickelten Reserven auszugehen, falls sichere Reserven voraussichtlich durch bereits vorhandene und zurzeit in Betrieb befindlicher Förderanlagen und
-infrastruktur gefördert werden können. Es sollte sichergestellt sein, dass die benötigten zukünftigen Aufwendungen zur Sicherstellung der bestehenden Ausrüstungen innerhalb des aktuellen Budgets geleistet werden. - Sichere, nicht entwickelte Reserven sind jene sicheren Reserven, die voraussichtlich aus neuen Bohrungen in Gebieten, in denen noch keine Bohrungen stattgefunden haben oder aus bestehenden Bohrungen, die zur Rekomplettierung eine verhältnismäßig hohe Aufwendung oder substanzielle neue Investition benötigen, um den Zustand alternder Einrichtungen zu gewährleisten oder diese zu ersetzen, gefördert werden können.
Erdöl und NGL |
in Mio bbl |
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| Rumänien und Schwarzes Meer | Österreich | Russland | Nordsee | Mittlerer Osten und Afrika | Neusee- land und Australien | Malaysia | Gesamt |
Sichere, entwickelte und nicht entwickelte Reserven – Tochterunternehmen |
1. Jänner 2018 | 341,4 | 38,0 | — | 47,6 | 126,7 | 5,0 | — | 558,6 |
Revision früherer Schätzungen | 9,5 | 3,3 | — | 15,8 | –1,8 | 1,0 | — | 27,7 |
Erwerb von Reserven | — | — | — | — | 100,3 | 6,3 | — | 106,6 |
Verkauf von Reserven | — | — | — | — | –2,4 | — | — | –2,4 |
Erweiterungen und Neufunde | 0,3 | — | — | 2,2 | 0,8 | — | — | 3,3 |
Produktion | –26,8 | –4,3 | — | –17,1 | –15,3 | –2,1 | — | –65,6 |
31. Dezember 2018 | 324,4 | 37,0 | — | 48,4 | 208,3 | 10,2 | — | 628,3 |
Revision früherer Schätzungen | 20,2 | 2,1 | — | 13,3 | 26,7 | 6,0 | — | 68,4 |
Erwerb von Reserven | — | — | — | — | — | — | 9,5 | 9,5 |
Verkauf von Reserven | –3,4 | — | — | — | — | — | — | –3,4 |
Erweiterungen und Neufunde | 0,1 | — | — | 6,0 | — | — | — | 6,1 |
Produktion | –26,1 | –4,0 | — | –16,6 | –21,8 | –4,6 | –2,1 | –75,2 |
31. Dezember 2019 | 315,2 | 35,2 | — | 51,1 | 213,2 | 11,6 | 7,4 | 633,7 |
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Revision früherer Schätzungen | 8,6 | 2,7 | — | 8,5 | 69,7 | 0,2 | 1,0 | 90,7 |
Erwerb von Reserven | — | — | — | — | — | — | — | — |
Verkauf von Reserven | — | — | — | — | — | — | — | — |
Erweiterungen und Neufunde | 0,5 | — | — | — | — | — | — | 0,5 |
Produktion | –25,5 | –3,8 | — | –15,1 | –12,8 | –3,8 | –2,7 | –63,7 |
31. Dezember 2020 | 298,8 | 34,0 | — | 44,5 | 270,2 | 8,0 | 5,7 | 661,2 |
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Sichere, entwickelte und nicht entwickelte Reserven - At-equity bewertete Beteiligungen |
31. Dezember 2018 | — | — | — | — | 13,3 | — | — | 13,3 |
31. Dezember 2019 | — | — | — | — | 15,3 | — | — | 15,3 |
31. Dezember 2020 | — | — | — | — | 18,4 | — | — | 18,4 |
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Sichere, entwicklelte Reserven - Tochterunternehmen |
31. Dezember 2018 | 295,9 | 35,5 | — | 42,6 | 162,1 | 9,1 | — | 545,2 |
31. Dezember 2019 | 287,2 | 35,2 | — | 37,2 | 179,7 | 7,8 | 5,7 | 552,7 |
31. Dezember 2020 | 273,1 | 33,9 | — | 32,7 | 172,7 | 5,6 | 5,7 | 523,8 |
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Sichere, entwicklelte Reserven - at-equity bewertete Beteiligungen |
31. Dezember 2018 | — | — | — | — | 13,3 | — | — | 13,3 |
31. Dezember 2019 | — | — | — | — | 14,9 | — | — | 14,9 |
31. Dezember 2020 | — | — | — | — | 15,7 | — | — | 15,7 |
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Erdgas |
in Mio bcf |
| Rumänien und Schwarzes Meer | Österreich | Russland | Nordsee | Mittlerer Osten und Afrika | Neusee- land und Australien | Malaysia | Gesamt |
Sichere, entwickelte und nicht entwickelte Reserven – Tochterunternehmen |
1. Jänner 2018 | 1.214,1 | 219,1 | — | 375,0 | 74,3 | 58,4 | — | 1.941,0 |
Revision früherer Schätzungen | 77,4 | 8,6 | — | 110,3 | 17,3 | 27,1 | — | 240,7 |
Erwerb von Reserven | — | — | — | — | — | 166,1 | — | 166,1 |
Verkauf | — | — | — | — | –26,6 | — | — | –26,6 |
Erweiterungen und Neufunde | 3,5 | — | — | 4,9 | 0,3 | — | — | 8,8 |
Produktion | –170,4 | –30,9 | — | –60,9 | –9,9 | –16,0 | — | –288,1 |
31. Dezember 2018 ¹ | 1.124,7 | 196,8 | — | 429,4 | 55,5 | 235,6 | — | 2.041,9 |
Revision früherer Schätzungen | 58,2 | 10,1 | — | 76,0 | 9,6 | 145,4 | — | 299,3 |
Erwerb von Reserven | — | — | — | — | — | — | 351,2 | 351,2 |
Verkauf | –6,3 | — | — | — | — | — | — | –6,3 |
Erweiterungen und Neufunde | 2,2 | — | — | 7,4 | — | — | — | 9,5 |
Produktion | –158,0 | –29,2 | — | –90,0 | –3,2 | –65,2 | –15,5 | –360,9 |
31. Dezember 2019 ¹ | 1.020,7 | 177,8 | — | 422,8 | 61,9 | 315,8 | 335,7 | 2.334,7 |
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Revision früherer Schätzungen | 61,3 | 2,5 | — | 58,3 | 27,5 | –62,8 | 93,9 | 180,7 |
Erwerb von Reserven | — | — | — | — | — | — | — | — |
Verkauf | — | — | — | — | — | — | — | — |
Erweiterungen und Neufunde | 7,2 | — | — | — | — | — | — | 7,2 |
Produktion | –148,6 | –24,9 | — | –97,5 | –7,0 | –57,7 | –53,3 | –389,0 |
31. Dezember 2020 ¹ | 940,7 | 155,3 | — | 383,6 | 82,4 | 195,3 | 376,3 | 2.133,6 |
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Sichere, entwickelte und nicht entwickelte Reserven – At-equity bewertete Beteiligungen |
31. Dezember 2018 | — | — | 1.392,0 | — | 212,6 | — | — | 1.604,7 |
31. Dezember 2019 | — | — | 1.376,8 | — | 277,3 | — | — | 1.654,1 |
31. Dezember 2020 | — | — | 1.321,0 | — | 383,8 | — | — | 1.704,8 |
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Sichere, entwickelte Reserven – Tochterunternehmen |
31. Dezember 2018 | 1.026,6 | 120,3 | — | 410,6 | 7,3 | 202,3 | — | 1.767,1 |
31. Dezember 2019 | 923,0 | 110,2 | — | 407,8 | 57,4 | 203,2 | 124,0 | 1.825,5 |
31. Dezember 2020 | 851,9 | 76,1 | — | 335,7 | 55,2 | 143,5 | 376,3 | 1.838,7 |
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Sichere, entwickelte Reserven – At-equity bewertete Beteiligungen |
31. Dezember 2018 | — | — | 997,3 | — | 212,6 | — | — | 1.209,9 |
31. Dezember 2019 | — | — | 880,2 | — | 262,9 | — | — | 1.143,1 |
31. Dezember 2020 | — | — | 1.003,1 | — | 293,5 | — | — | 1.296,6 |
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e) Standardisierte Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows
- Die zukünftige Netto-Cashflow-Information wird unter der Annahme erstellt, dass die vorherrschenden wirtschaftlichen und operativen Rahmenbedingungen über die Produktionsdauer der sicheren Reserven bestehen bleiben. Weder zukünftige Veränderungen der Preise, noch Fortschritte in der Technologie oder Veränderungen der operativen Bedingungen werden berücksichtigt.
- Der zukünftige Cash-Inflow beinhaltet die Erlöse aus dem Verkauf der Produktionsmengen, inklusive Kissengas in Gasspeicherreservoirs, unter der Annahme, dass die zukünftige Produktion zu jenen Preisen verkauft wird, welche zur Schätzung der sicheren Reserven zu den Jahresend-Mengen dieser Reserven verwendet werden (12-Monats-Durchschnittspreis). Die zukünftigen Produktionskosten umfassen Ausgaben für die Förderung sicherer Reserven sowie entsprechende Steuern ohne Berücksichtigung der Inflation. In den zukünftigen Rekultivierungsausgaben sind die Kosten der Rekultivierung von Sonden und Produktionsanlagen enthalten. Die zukünftigen Entwicklungsausgaben umfassen die geschätzten Kosten für Entwicklungsbohrungen und Produktionsanlagen. Allen drei Bereichen liegt die Annahme zugrunde, dass das Kostenniveau zum Bilanzstichtag ohne Berücksichtigung der Inflation beibehalten wird. Die zukünftigen Steuerzahlungen werden unter Verwendung des Steuersatzes jenes Landes berechnet, in dem die OMV tätig ist. Der Barwert ergibt sich aus der Diskontierung des zukünftigen Netto-Cashflows mit einem Diskontfaktor von 10% pro Jahr. Die standardisierte Ermittlung stellt keine Schätzung des beizulegenden Zeitwertes der sicheren Reserven im Konzern dar. Eine Schätzung des beizulegenden Zeitwertes würde neben vielen anderen Faktoren auch die Gewinnungsmöglichkeit von Reserven, die über die Menge der sicheren Reserven hinausgeht, und voraussichtliche Veränderungen in den zukünftigen Preisen und Kosten sowie einen dem Risiko der Öl- und Gasproduktion entsprechenden Diskontierungssatz berücksichtigen.
Standardisierte Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows |
In EUR Mio |
| Tochterunternehmen und at-equity bewertete Beteiligungen |
| Rumänien und Schwarzes Meer | Österreich | Russland | Nordsee | Mittlerer Osten und Afrika | Neusee- land und Australien | Malaysia | Gesamt |
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| 2020 |
Tochterunternehmen |
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Zukünftiger Cash-Inflow | 12.167 | 1.513 | 2.497 | 2.628 | 9.914 | 928 | 959 | 30.607 |
Zukünftige Produktions- und Rekultivierungsausgaben | –7.748 | –1.159 | –2.276 | –1.857 | –3.907 | –1.257 | –450 | –18.654 |
Zukünftige Entwicklungsausgaben | –1.632 | –297 | — | –373 | –698 | –226 | –24 | –3.249 |
Zukünftiger Netto-Cashflow vor Ertragsteuern | 2.787 | 58 | 220 | 399 | 5.308 | –554 | 486 | 8.704 |
Zukünftige Ertragssteuern | –69 | — | –60 | –1 | –2.954 | 199 | –104 | –2.990 |
Zukünftiger Netto-Cashflow undiskontiert | 2.718 | 58 | 160 | 397 | 2.354 | –355 | 382 | 5.714 |
10% jährlicher Diskontsatz für die zeitliche Differenz des Cashflows | –1.038 | –5 | 1 | –40 | –696 | 153 | –103 | –1.727 |
Standardisierte Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows | 1.680 | 53 | 161 | 357 | 1.659 | –202 | 279 | 3.987 |
At-equity bewertete Beteiligungen | — | — | 100 | — | 233 | — | — | 333 |
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| 2019 |
Tochterunternehmen |
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Zukünftiger Cash-Inflow | 19.932 | 2.554 | 3.402 | 4.432 | 12.597 | 1.972 | 1.246 | 46.135 |
Zukünftige Produktions- und Rekultivierungsausgaben | –9.156 | –1.704 | –2.779 | –2.196 | –3.398 | –1.785 | –461 | –21.480 |
Zukünftige Entwicklungsausgaben | –2.081 | –370 | — | –527 | –563 | –325 | –36 | –3.901 |
Zukünftiger Netto-Cashflow vor Ertragsteuern | 8.696 | 479 | 622 | 1.709 | 8.637 | –138 | 749 | 20.754 |
Zukünftige Ertragsteuern | –819 | –21 | –125 | –959 | –5.188 | 101 | –178 | –7.191 |
Zukünftiger Netto-Cashflow undiskontiert | 7.877 | 458 | 497 | 750 | 3.448 | –37 | 570 | 13.563 |
10% jährlicher Diskontsatz für die zeitliche Differenz des Cashflows | –3.918 | –47 | –117 | –286 | –1.025 | 184 | –126 | –5.334 |
Standardisierte Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows | 3.960 | 411 | 381 | 464 | 2.424 | 147 | 444 | 8.230 |
At-equity bewertete Beteiligungen | — | — | 101 | — | 136 | — | — | 238 |
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Standardisierte Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows |
In EUR Mio |
| Tochterunternehmen und at-equity bewertete Beteiligungen |
| Rumänien und Schwarzes Meer | Österreich | Russland | Nordsee | Mittlerer Osten und Afrika | Neusee- land und Australien | Malaysia | Gesamt |
| 2018 |
Tochterunternehmen |
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Zukünftiger Cash-Inflow | 20.818 | 3.436 | 3.673 | 5.477 | 12.932 | 1.843 | — | 48.179 |
Zukünftige Produktions- und Rekultivierungsausgaben | –9.738 | –1.933 | –2.902 | –1.982 | –3.154 | –1.734 | — | –21.443 |
Zukünftige Entwicklungsausgaben | –1.921 | –401 | — | –166 | –613 | –69 | — | –3.171 |
Zukünftiger Netto-Cashflow vor Ertragsteuern | 9.158 | 1.102 | 771 | 3.329 | 9.164 | 40 | — | 23.564 |
Zukünftige Ertragsteuern | –846 | –92 | –155 | –2.117 | –5.422 | 61 | — | –8.571 |
Zukünftiger Netto-Cashflow undiskontiert | 8.312 | 1.010 | 616 | 1.212 | 3.742 | 101 | — | 14.993 |
10% jährlicher Diskontsatz für die zeitliche Differenz des Cashflows | –4.036 | –413 | –140 | –120 | –1.145 | 166 | — | –5.689 |
Standardisierte Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows | 4.275 | 597 | 476 | 1.092 | 2.597 | 267 | — | 9.304 |
At-equity bewertete Beteiligungen | — | — | 166 | — | 152 | — | — | 318 |
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f) Veränderung der standardisierten Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows
Veränderung der standardisierten Berechnung des diskontierten zukünftigen Netto-Cashflows |
In EUR Mio |
| 2020 | 2019 | 2018 |
Tochterunternehmen |
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1. Jänner | 8.230 | 9.304 | 6.300 |
Verkauf von gefördertem Öl und Gas abzüglich Produktionsausgaben | –3.397 | –3.942 | –2.323 |
Nettoveränderung der Preise und Produktionskosten | –7.040 | –1.810 | 4.183 |
Nettoveränderung aus dem Kauf und Verkauf von Mineralvorkommen | — | 531 | 2.706 |
Nettoveränderung aufgrund von Erweiterungen und neuen Funden | 22 | 72 | 133 |
Entwicklungs- und Rekultivierungsausgaben der laufenden Periode | 1.031 | 674 | 669 |
Veränderung der geschätzten zukünftigen Entwicklungs- und Rekultivierungskosten in der Periode | 259 | –398 | –420 |
Revision früherer Schätzungen | 757 | 1.216 | 983 |
Zuwachs aus der Diskontierung | 732 | 828 | 550 |
Nettoveränderung der Ertragsteuern (inkl. Steuereffekte aus Zukäufen und Verkäufen) | 3.625 | 1.646 | –3.310 |
Sonstiges1 | –232 | 108 | –168 |
31. Dezember | 3.987 | 8.230 | 9.304 |
At-equity bewertete Beteiligungen | 333 | 238 | 318 |
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- Wien, am 10. März 2021
- Der Vorstand
- Rainer Seele e.h.
- Vorstandsvorsitzender
- und Generaldirektor
| - Johann Pleininger e.h.
- Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
- und Chief Upstream Operations Officer
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- Reinhard Florey e.h.
- Finanzvorstand
- Elena Skvortsova e.h.
- Chief Commercial Officer
| - Thomas Gangl e.h.
- Chief Downstream Operations Officer
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Lagebericht
Geschäftsverlauf 2020
- Die im Geschäftsjahr 2020 erwirtschafteten Umsatzerlöse betrugen EUR 234,20 Mio (2019: EUR 208,96 Mio). Da die OMV Aktiengesellschaft die Aufgaben einer Management-Holding wahrnimmt, bestehen die Umsatzerlöse hauptsächlich aus den an die Tochtergesellschaften verrechneten Konzernumlagen und Servicedienstleistungen.
- Das Betriebsergebnis beläuft sich auf EUR -52,35 Mio (2019: EUR -68,21 Mio).
- Der Finanzerfolg beträgt im Geschäftsjahr 2020 EUR 445,66 Mio (2019: EUR 1.092,44 Mio). Das Finanzergebnis der OMV Aktiengesellschaft als Holding besteht im Wesentlichen aus Dividenden- und Beteiligungserträgen der operativen Gesellschaften. Die Netto-Erträge aus Beteiligungen betrugen EUR 535,37 Mio und lagen damit deutlich unter dem Niveau von 2019 (EUR 1.150,25 Mio). Die Dividende von OMV Petrom lag mit EUR 185,18 Mio (2019: EUR 163,84 Mio) über dem Vorjahresniveau.
- Das Beteiligungsergebnis der Gesellschaften im Bereich Upstream exklusive OMV Petrom lag mit EUR -4,81 Mio unter dem Vorjahresniveau (EUR -2,04 Mio).
- Das Beteiligungsergebnis der Gesellschaften im Bereich Downstream exklusive OMV Petrom lag mit EUR 390,36 Mio unter dem Vorjahresniveau (2019: EUR 896,11 Mio). Das Beteiligungsergebnis des Bereichs Downstream Öl exklusive OMV Petrom verringerte sich auf EUR 326,19 Mio (2019: EUR 1.147,91 Mio). Die geringeren Ergebnisse der Tochtergesellschaften sind im Wesentlichen auf das generell ungünstigere Umfeld für Rohstoffpreise und niedrigere Verkaufsmengen für die meisten Produkte – hauptsächlich bedingt durch die Covid-19-Pandemie – zurückzuführen. Das Beteiligungsergebnis des Bereichs Downstream Gas exklusive OMV Petrom lag für Ergebnisabführungen mit EUR 64,18 Mio (2019: EUR -251,80 Mio) deutlich über dem Vorjahresniveau.
- Aus dem Bereich Downstream Gas wurden keine Dividenden ausgeschüttet, ebenso wie im Vorjahr.
- Die Investitionen im Geschäftsjahr 2020 wurden im Wesentlichen geprägt von einer Kapitalzuführung an die OMV Downstream GmbH im Zusammenhang mit der Finanzierung des Erwerbs eines zusätzlichen 39%-Anteils an der Borealis AG.
- Der Cashflow aus der operativen Tätigkeit für das Geschäftsjahr 2020 betrug EUR 1.537,24 Mio (2019: EUR 1.142,97 Mio), der Cashflow aus der Investitionstätigkeit EUR -4.035,13 Mio (2019: EUR -2.297,43 Mio) und der Cashflow aus der Finanzierung EUR 2.300,99 (2019: EUR
-199,41 Mio). - Der Jahresüberschuss betrug EUR 235,46 Mio (2019: EUR 1.124,80 Mio).
- Die Bilanzsumme erhöhte sich 2020 auf EUR 21.521,35 Mio (2019: EUR 19.270,82 Mio).
- Das Eigenkapital wurde zum 31. Dezember 2020 mit EUR 5.433,62 Mio ermittelt (2019: EUR 5.769,60 Mio). Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2020 betrug 25,25% (2019: 29,94%).
- Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme zum 31. Dezember 2020 lag bei rund 92,19% (2019: 84,06%).
- Die Eigenkapitalrendite (Return On Equity) wurde mit 4,20% (2019: 20,47%) ermittelt.
- Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Konzernzentrale tätig waren, betrug 2020 901 (2019: 705).
- Definitionen dieser Kennzahlen finden Sie in der Beilage „Abkürzungen und Definitionen”, welche ein integraler Bestandteil des Lageberichts ist.
Eigene Anteile
- An eigenen Aktien wurden zum Bilanzstichtag 2020 insgesamt 297.846 Stück gehalten (EUR 297.846), was 0,09% des Grundkapitals entspricht.
- Zum Erwerb der eigenen Anteile verweisen wir auf den Punkt „Informationen gemäß § 243a Unternehmensgesetzbuch (UGB)“.
- Im Geschäftsjahr wurden zur Bedienung von aktienbasierten Vergütungsprogrammen -74.767 Stück, das entspricht 0,02% des Grundkapitals, mit einem Kurswert von TEUR 3.614 verwendet. Die Differenz zum historischen Rückkaufswert in Höhe von TEUR 2.793 wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.
Corporate Governance Bericht
- Der im Geschäftsbericht integrierte Corporate Governance Bericht ist auf der OMV Website unter www.omv.com > Investoren> Geschäftsberichte abrufbar.
Informationen gemäß § 243a Unternehmensgesetzbuch (UGB)
- 1. Das Grundkapital beträgt EUR 327.272.727 und ist in 327.272.727 auf Inhaber lautende Stückaktien zerlegt. Es gibt keine unterschiedlichen Aktiengattungen.
- 2. Zwischen den Kernaktionären Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) und Mubadala Petroleum and Petrochemicals Holding Company L.L.C (MPPH) besteht ein Syndikatsvertrag, der ein gemeinsames Verhalten sowie Übertragungsbeschränkungen bezüglich der gehaltenen Aktien vorsieht.
- 3. ÖBAG hält 31,5% und MPPH hält 24,9% des Grundkapitals.
- 4. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
- 5. Arbeitnehmer, die Aktien halten, üben bei der Hauptversammlung ihr Stimmrecht unmittelbar aus.
- 6. Der Vorstand der Gesellschaft muss aus zwei bis sechs Mitgliedern bestehen. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft muss aus mindestens sechs von der Hauptversammlung gewählten und den gemäß § 110 Abs. 1 Arbeitsverfassungsgesetz entsandten Mitgliedern bestehen. Die Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern gemäß § 87 Abs. 8 Aktiengesetz (AktG) bedarf der einfachen Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen. Für Kapitalerhöhungen gemäß § 149 AktG und Satzungsänderungen (ausgenommen Änderungen des Unternehmensgegenstands) genügt die einfache Stimmen und Kapitalmehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals.
- 7.
- 7.a) Da das von der Hauptversammlung am 14. Mai 2014 geschaffene genehmigte Kapital am 14. Mai 2019 auslief, beschloss die Hauptversammlung am 29. September 2020 ein neues genehmigtes Kapital. Die Hauptversammlung ermächtigte den Vorstand, bis einschließlich 29. September 2025 das Grundkapital der OMV mit Zustimmung des Aufsichtsrats – auf einmal oder in mehreren Tranchen – um insgesamt höchstens EUR 32.727.272 durch Ausgabe von bis zu 32.727.272 neuen, auf Inhaber lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlage zu erhöhen. Die Kapitalerhöhung kann auch im Wege eines mittelbaren Bezugsangebots nach Übernahme durch ein oder mehrere Kreditinstitute gemäß § 153 Abs. 6 Aktiengesetz durchgeführt werden. Der Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen können durch den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festgesetzt werden. Der Vorstand wurde auch ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen, wenn die Kapitalerhöhung
- (i) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen oder
- (ii) der Bedienung von Aktienoptionen oder von Long Term Incentive Plänen (einschließlich Matching Share Plänen für Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vor-stands bzw. der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens) sowie sonstigen Mitarbeiterbeteiligungsmodellen dient.
Zudem wurde der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die sich durch die Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben.
- 8. Die OMV hat unbefristete Hybridschuldverschreibungen im Ausmaß von EUR 3.250 Mio begeben, die gegenüber allen sonstigen Gläubigern nachrangig sind. Die Nettoerlöse aus den Hybridschuldverschreibungen in der Höhe von EUR 3.228 Mio werden gemäß IFRS zur Gänze als Eigenkapital klassifiziert, da die Rück- sowie Zinszahlungen im alleinigen Ermessen der OMV liegen.
Am 7. Dezember 2015 begab die OMV Hybridschuldverschreibungen im Gesamtvolumen von EUR 1.500 Mio in zwei Tranchen von je EUR 750 Mio mit folgender Verzinsung:
- (i) Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 1 werden bis zum 9. Dezember 2021 (ausschließlich), dem erstmöglichen Kündigungstag von Tranche 1, mit einem festen Zinssatz von 5,250% verzinst. Von 9. Dezember 2021 bis 9 Dezember 2025 (ausschließlich) wird die Tranche 1 mit einem ResetZinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5JahresSwapsatz zuzüglich einer Marge von 4,942% entspricht, und ab dem 9. Dezember 2025 ist zusätzlich ein Stepup von 1% per annum anwendbar.
- (ii) Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 2 werden bis zum 9. Dezember 2025 (ausschließlich), dem erstmöglichen Kündigungstag von Tranche 2, mit einem festen Zinssatz von 6,250% verzinst. Ab 9. Dezember 2025 wird die Tranche 2 mit einem ResetZinssatz, der dem dann geltenden 5JahresSwapsatz zuzüglich einer Marge von 5,409% zuzüglich eines Stepups von 1% per annum entspricht, verzinst.
Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 9. Dezember eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich OMV nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere wenn die Hauptversammlung der OMV beschließt, eine Dividende auf die OMV Aktien zu leisten.
Am 19. Juni 2018 begab die OMV Hybridschuldverschreibungen im Gesamtvolumen von EUR 500 Mio. Die Hybridschuldverschreibungen werden bis zum 19. Juni 2024 (ausschließlich) mit einem festen Zinssatz von 2,875% verzinst. Von 19. Juni 2024 bis 19. Juni 2028 (ausschließlich) werden die Hybridschuldverschreibungen mit einem Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5JahresSwapsatz zuzüglich einer Marge von 2,335 % per annum entspricht, und ab dem 19. Juni 2028 ist zusätzlich ein Stepup von 1% per annum anwendbar. Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 19. Juni eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich die OMV nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere, wenn die Hauptversammlung der OMV beschließt, eine Dividende auf die OMV Aktien zu leisten.
Am 1. September 2020 begab die OMV Hybridschuldverschreibungen im Gesamtvolumen von EUR 1.250 Mio in zwei Tranchen (Tranche 1: EUR 750 Mio; Tranche 2: EUR 500 Mio) mit folgender Verzinsung:
- (iii) Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 1 werden bis zum 1. September 2026 (ausschließlich), dem ersten Resettermin von Tranche 1, mit einem jährlichen festen Zinssatz von 2,500% verzinst. Von 1. September 2026 (einschließlich) bis 1. September 2030 (ausschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Reset-Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge entspricht. Ab dem 1. September 2030 (einschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht.
- (iv) Die Hybridschuldverschreibungen der Tranche 2 werden bis zum 1. September 2029 (ausschließlich), dem ersten Resettermin von Tranche 2, mit einem jährlichen festen Zinssatz von 2,875% verzinst. Von 1. September 2029 (einschließlich) bis 1. September 2030 (ausschließlich) wird die Tranche 2 mit einem jährlichen Reset-Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge entspricht. Ab dem 1. September 2030 (einschließlich) wird die Tranche 1 mit einem jährlichen Zinssatz verzinst, der dem dann geltenden 5-Jahres Swapsatz zuzüglich einer definierten Marge und eines Step-ups von 100 Basispunkten entspricht.
Die Zinsen sind jährlich nachträglich am 1. September eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich OMV nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere, wenn die Hauptversammlung der OMV beschließt eine Dividende auf die OMV Aktien zu leisten.
Die zum 31. Dezember 2020 ausstehenden Hybridschuldverschreibungen haben keinen Endfälligkeitstag und können seitens der Gesellschaft unter bestimmten Bedingungen gekündigt werden. Die OMV hat insbesondere das Recht, die Hybridschuldverschreibungen zu bestimmten Stichtagen zurückzuzahlen. Bei Rückzahlung werden sämtliche ausständige Zinsen zur Zahlung fällig. Im Fall eines Kontrollwechsels hat die OMV die Möglichkeit, die Hybridschuldverschreibungen vorzeitig zurückzuzahlen, anderenfalls tritt gemäß Anleihebedingungen eine Erhöhung der Verzinsung ein.
- 9. Die wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist, und von OMV begebene Anleihen beinhalten übliche Standardklauseln für den Fall eines Kontrollwechsels.
- 10. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.
- 11. Die wichtigsten Merkmale des internen Kontroll und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sind: Die Governance für das interne Kontrollsystem wird in einer internen Konzernrichtlinie (Richtlinie internes Kontrollsystem und ihre Anhänge) festgelegt. Corporate Internal Audit überwacht die Einhaltung dieser Grundsätze und Anforderungen durch regelmäßige Prüfungen, basierend entweder auf dem vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats genehmigten Jahresprüfungsplan oder in Form von AdhocPrüfungen. Die Ergebnisse der durchgeführten Prüfungen werden dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats präsentiert. Für die Überwachung der wesentlichen „EndtoEnd“Prozesse (z. B. PurchasetoPay, OrdertoCash) werden konzernweit gültige Mindestanforderungen definiert. Diese werden nach einem festgelegten Zeitplan hinsichtlich Umsetzung und Effektivität überprüft. Die Festlegung von konzerneinheitlichen Regelungen für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Zwischenabschlüssen durch das KonzernIFRSAccountingManual wird ebenfalls in einer internen Konzernrichtlinie geregelt. Der Konzern verfügt über ein umfassendes Risikomanagementsystem. Der Rechnungslegungsprozess wurde hinsichtlich wesentlicher Teilprozesse analysiert. Zusätzlich beurteilen die Abschlussprüfer regelmäßig die Funktionsfähigkeit des RisikomanagementSystems. Die Ergebnisse werden dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berichtet.
- 12. Gemäß § 267a Abs. 6 UGB wird ein gesonderter konsolidierter nichtfinanzieller Bericht erstellt.
Risikomanagement
- Wie die Öl-, Gas- und petrochemische Industrie insgesamt ist auch die OMV einer Reihe von Risiken ausgesetzt – unter anderem Marktpreisrisiken und anderen finanziellen Risiken, operativen sowie strategischen Risiken. Im Risikomanagementprozess des Konzerns liegt der Schwerpunkt auf der Identifizierung, Bewertung und Beurteilung dieser Risiken und ihrer Auswirkungen auf die finanzielle Stabilität und Rentabilität. Ziel ist es, die Risiken im Rahmen des Risikoappetits und der festgelegten Risikotoleranzen des Konzerns aktiv zu steuern, um die langfristige Strategie der OMV zu verwirklichen.
- Der Konzern vertritt die Ansicht, dass durch sein integriertes Geschäftsmodell und die damit verbundenen teilweise gegenläufigen Risiken das Gesamtrisiko wesentlich niedriger ist als die Summe der einzelnen Risiken. Die ausgleichende Wirkung von Branchenrisiken erfolgt jedoch häufig zeitlich verzögert oder abgeschwächt. Die Risikomanagementaktivitäten fokussieren sich daher auf die Nettoposition der Risiken des aktuellen und zukünftigen Geschäftsportfolios des Konzerns. Die wechselseitigen Abhängigkeiten und Korrelationen zwischen den einzelnen Risiken spiegeln sich auch im konzernweiten Risikoprofil wider. Die Themenbereiche Risikomanagement und Versicherung werden zentral durch den Bereich Treasury & Risk Management koordiniert. Damit wird sichergestellt, dass im gesamten Konzern klare und konsistente Prozesse, Methoden und Techniken in Bezug auf das Risikomanagement angewendet werden. Für jedes Risiko wird ein Risk Owner definiert, der am besten geeignet ist, die Überwachung und Steuerung des jeweiligen Risikos zu verantworten.
- Das generelle Ziel der Risikopolitik ist es, die Liquidität des Konzerns abzusichern und ein dem Risikoappetit des OMV Konzerns entsprechend starkes InvestmentGradeRating zu erhalten.
- Die OMV beobachtet die Entwicklung der Folgen der Covid-19-Pandemie genau und evaluiert regelmäßig die Auswirkungen auf den Cashflow und die Liquiditätslage des Konzerns. Die OMV reagiert auf die Situation mit gezielten Maßnahmen, um die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens und die sichere Versorgung mit Energie zu gewährleisten. Die Gesundheit und das Wohlergehen jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes einzelnen Mitarbeiters haben für uns oberste Priorität. Gleichzeitig setzt die OMV gezielte Maßnahmen zum Erhalt der Finanzkraft des Unternehmens um. Dazu zählen die Reduktion von Investitionen, Kostensenkungen und die Verschiebung von Akquisitionsprojekten.
Unternehmensweites Risikomanagement
- Nicht finanzielle und finanzielle Risiken werden regelmäßig im Rahmen des unternehmensweiten Risikomanagement-(UWRM-)Prozesses des OMV Konzerns identifiziert, beurteilt und berichtet.
- Hauptzweck des UWRM-Prozesses ist es, einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen zu leisten, indem risikobasierte Managemententscheidungen ermöglicht werden. Dies erfolgt mithilfe des Modells der drei Verteidigungslinien: 1. Unternehmensführung, 2. Risikomanagement und Aufsichtsfunktionen, 3. Interne Revision. Durch die richtige Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken wird die Nutzung von Geschäftsmöglichkeiten systematisch unterstützt, wodurch der Wert der OMV nachhaltig gesteigert wird. Das UWRM-System hat seit 2003 in allen Bereichen des Konzerns, einschließlich der Tochtergesellschaften in mehr als 20 Ländern , das Risikobewusstsein und die Kenntnisse über das Risikomanagement deutlich verbessert. Die OMV arbeitet laufend an der Weiterentwicklung des UWRM-Prozesses gemäß den internen und externen Anforderungen.
- Ein funktionsübergreifender Ausschuss bestehend aus Mitgliedern des Senior Managements und unter der Leitung des CFO – das Risk Committee – stellt sicher, dass wesentliche Risiken innerhalb des Konzerns im Rahmen des UWRM-Prozesses effektiv erfasst und gesteuert werden.
- Der Prozess wird durch ein konzernweites ITSystem unterstützt, in dem sämtliche festgelegten Prozessschritte dokumentiert werden: Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikosteuerung, Berichterstattung und Monitoring führen zur kontinuierlichen Überwachung von Änderungen des Risikoprofils. Die Auswirkungen der durch einen BottomupProzess ermittelten Konzernrisiken werden mithilfe einer MonteCarloSimulation bewertet und den Planungsdaten gegenübergestellt. Diese Herangehensweise wird vom Senior Management in einem TopdownProzess unter Einbeziehung der mit der Strategie verbundenen Risiken ergänzt. Auch nicht voll konsolidierte Gesellschaften sind in diesem Prozess inkludiert. Zweimal im Jahr werden die Ergebnisse dieses Prozesses zusammengeführt und dem Vorstand sowie dem Audit Committee präsentiert. In Übereinstimmung mit dem Österreichischen Corporate Governance Kodex wird die Funktionsfähigkeit des UWRM jährlich durch den Wirtschaftsprüfer evaluiert. Folgende nicht finanzielle und finanzielle Schlüsselrisiken wurden in Bezug auf die Erreichung des Mittelfristplans der OMV ermittelt:
- ▸ Finanzielle Risiken wie Marktpreisrisiken und Währungsrisiken
- ▸ Operative Risiken inklusive aller mit Anlagen verbundenen Risiken, Produktionsrisiken, Projektrisiken, Personalrisiken, ITRisiken, HSSE und regulatorische bzw. ComplianceRisiken
- ▸ Strategische Risiken, die zum Beispiel durch den Klimawandel oder den technologischen Fortschritt entstehen, aber auch Reputationsrisiken und politische Risiken wie Sanktionen beinhalten
Management der finanziellen Risiken
- Marktpreis- und andere finanzielle Risiken, einschließlich der Marktpreisrisiken durch EU-Emissionsberechtigungen, entstehen durch die Volatilität von Rohstoffpreisen, Wechselkursen und Zinssätzen. Kreditrisiken, die durch die Unfähigkeit einer Geschäftspartnerin oder eines Geschäftspartners entstehen können, einer Zahlungs- oder Lieferverpflichtung nachzukommen, zählen ebenfalls zu den wesentlichen Risiken. Als Öl-, Gas- und Petrochemieunternehmen ist die OMV den Preisschwankungen der entsprechenden Rohstoffe in signifikantem Maße ausgesetzt. Auf der Währungsseite hat der Konzern wesentliche Risikopositionen in USD, RON, NOK, NZD, SEK und RUB. Aus dem Verkauf von Rohöl resultiert eine Netto-USD-Long-Position in der OMV. Die vergleichsweise weniger signifikanten Short-Positionen in RON, NOK, NZD, SEK und RUB entstehen aus Kosten in lokalen Währungen in den jeweiligen Ländern.
Management von Marktpreisrisiken, Währungsrisiken und Risiken im Zusammenhang mit EU Emissionsberechtigungen
- Die Analyse und das Management finanzieller Risiken, die aus Fremdwährungen, Zinssätzen, Rohstoffpreisen, EU-Emissionsberechtigungen, Kontrahentinnen bzw. Kontrahenten, Liquidität und versicherbaren Risiken resultieren, werden zentral konsolidiert. Marktpreisrisiken werden konzernweit betrachtet und ihre möglichen Cashflow-Auswirkungen werden mittels eines Risikomodells analysiert, das Portfolioeffekte berücksichtigt. Die Auswirkungen der finanziellen Risiken (in erster Linie bezüglich Rohstoffpreisen und Währungen) auf Cashflow und Liquidität des Konzerns werden quartalsweise im Risk Committee präsentiert. Dieser Ausschuss unter der Leitung des CFO setzt sich aus den Mitgliedern des Senior Managements der Geschäftsbereiche und Konzernfunktionen zusammen.
- In Bezug auf Marktpreisrisiken und Währungsrisiken entscheidet der Vorstand bei Bedarf über Hedging-Strategien zur Reduzierung dieser Risiken. Die OMV setzt Finanzinstrumente zu Sicherungszwecken ein, um die Konzernliquidität gegen den potenziell negativen Einfluss fallender Öl- und Gaspreise im Upstream-Geschäft abzusichern.
- Im Downstream-Geschäft ist die OMV insbesondere volatilen Raffinerie- und Petrochemiemargen und Erdgaspreisen sowie Preisrisiken bei Lagerbeständen ausgesetzt. Entsprechende Optimierungs- und Hedging-Aktivitäten werden durchgeführt, um diese Risiken zu reduzieren. Hierunter fallen insbesondere Margen-Hedges sowie Lagerbestands-Hedges. Die Einrichtung eines Governance-Systems zur Steuerung von Optimierungs-, Handels- und Hedging-Risiken definiert klare Mandate einschließlich Risikoschwellen für solche Aktivitäten. Weiters werden Emissionszertifikate gehandelt, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Dabei streben wir eine ausgeglichene Position an Emissionszertifikaten durch den Verkauf im Falle eines Überhangs bzw. den Zukauf im Falle einer Unterdeckung an.
Zinsrisikomanagement
- Zur Ausbalancierung des Zinsportfolios des Konzerns können im Rahmen definierter Regelungen Kredite von fixer auf variable Zinsbindung und vice versa umgestellt werden. Weiters analysiert die OMV regelmäßig den Einfluss von Zinsänderungen auf das Zinsergebnis aus variabel verzinsten Geldanlagen und -aufnahmen. Derzeit werden Effekte aus dem Zinsänderungsrisiko nicht als substanzielles Risiko eingestuft.
Kreditrisikomanagement
- Das Kreditrisiko wesentlicher Kontrahentinnen und Kontrahenten wird auf Konzern- und Geschäftsbereichsebene bewertet und mittels definierter Limits für Banken, Geschäftspartnerinnen bzw. -partner und Sicherheitengeberinnen bzw. -geber überwacht und gesteuert. Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Unsicherheit infolge der Covid-19-Pandemie legen wir besonderes Augenmerk auf Frühwarnsignale, wie beispielsweise Änderungen im Zahlungsverhalten.
Operative Risiken
- Die OMV ist durch ihre Geschäftstätigkeit verschiedenen Risiken in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (Health, Safety, Security, and Environment; HSSE) ausgesetzt. Dazu zählen die möglichen Auswirkungen von Naturkatastrophen sowie von Vorfällen im Bereich der Prozesssicherheit und der Sicherheit von Personen. Weitere operative Risiken gehen mit der Durchführung von Investitionsprojekten und der Nichteinhaltung von gesetzlichen oder regulatorischen Bestimmungen einher. Sämtliche operativen Risiken werden nach dem definierten Risikomanagementverfahren des Konzerns identifiziert, analysiert, überwacht und gemindert.
- Die bewerteten Risiken werden auf allen Unternehmensebenen unter Anwendung der definierten Risikorichtlinien und mit klar zugeordneten Verantwortlichkeiten gesteuert und gemindert. Die Schlüsselrisiken, wie beispielsweise Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz, Recht und Compliance, Personalmanagement sowie Nachhaltigkeit, werden zentral durch definierte Konzernrichtlinien geregelt, um sicherzustellen, dass Planungsziele erreicht werden können.
- Die OMV konzentriert sich insbesondere auf fünf Schwerpunktbereiche der Nachhaltigkeitsstrategie: Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (HSSE); CO2-Effizienz; Innovation; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Geschäftsgrundsätze und soziale Verantwortung. Die Vorstandsmitglieder der OMV diskutieren regelmäßig (zumindest vierteljährlich) über aktuelle und bevorstehende Richtlinien und Vorschriften zu folgenden Themen: Umwelt, Klima und Energie, diesbezügliche Entwicklungen in den Kraftstoff- und Gasmärkten, finanzielle Auswirkungen von CO2-Emissionshandelspflichten, Status von Innovationsprojekten und Fortschritt in Bezug auf die Nachhaltigkeitsziele. Die OMV legt einen starken Fokus auf die potenzielle Vulnerabilität des Unternehmens durch den Klimawandel (z.B. Wasserknappheit, Dürreperioden, Überschwemmungen und Erdrutsche), die Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt und die Maßnahmen zur Gewährleistung eines erfolgreichen Wandels hin zu einer CO2-armen Umwelt (z.B. Reduzierung der CO2-Emissionen und Einhaltung neuer regulatorischer Anforderungen).
- Da die OMV bei ihren Aktivitäten auf IT-Systeme angewiesen ist, kann es zu Beeinträchtigungen aufgrund von größeren Cyberattacken kommen. Zum Schutz von Daten und Cyber-Assets, die Daten speichern und verarbeiten, werden daher konzernweit entsprechende Sicherheitskontrollen implementiert. IT-Risiken werden laufend bewertet und überwacht sowie mithilfe von geeigneten IT- und Sicherheitsprogrammen im gesamten Konzern aktiv gesteuert.
- Im Personalmanagement gibt es eine gezielte Nachfolge und Entwicklungsplanung, um geeignete Führungskräfte für weitere Wachstumsschritte zu entwickeln und damit Personalrisiken zu mindern.
Strategische Risiken
- Zur Identifizierung strategischer Risiken, die potenziell langfristige Auswirkungen auf die Unternehmensziele haben könnten, beobachtet die OMV laufend ihr internes und externes Umfeld.
- Die OMV ist unter anderem in Ländern tätig, die derzeit Schauplätze politischer Instabilität sind, wie etwa im Jemen, in Libyen, Kasachstan, Brasilien, Russland und Tunesien, bzw. verfügt über Vermögenswerte in diesen Ländern. Unterbrechungen bzw. Rückgänge in der Produktion oder höhere Steuersätze, die Begrenzung von Eigentum ausländischer Investorinnen und Investoren bis hin zur Enteignung könnten die Folge möglicher politischer Veränderungen sein. Die OMV verfügt jedoch über umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse hinsichtlich des politischen Umfelds in Schwellenländern. Die politischen Entwicklungen werden für alle Märkte, in denen der Konzern tätig ist, kontinuierlich beobachtet und spezifische Länderrisiken vor dem Eintritt in neue Länder überprüft.
- Die OMV analysiert das Risiko potenzieller US- oder EU-Sanktionen und deren Auswirkungen auf geplante oder bestehende Aktivitäten, mit dem Ziel alle geltenden Sanktionen vollumfänglich einzuhalten. Insbesondere Risiken aufgrund politischer und regulatorischer Entwicklungen innerhalb als auch außerhalb Europas mit potenziell ungünstigen Auswirkungen auf das Nord-Stream-2-Projekt und die Aktivitäten der OMV in Russland werden regelmäßig bewertet und überwacht.
- Neben dem Marktpreisrisiko im Zusammenhang mit EU-Emissionsberechtigungen bewertet die OMV laufend die Exposition des Konzerns gegenüber Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Dazu zählen die potenziellen Auswirkungen von plötzlichen oder anhaltenden Ereignissen wie etwa häufigere extreme Wetterereignisse, aber auch systemische Änderungen unseres Geschäftsmodells aufgrund veränderter rechtlicher Rahmenbedingungen oder die Substitution von OMV Produkten durch verändertes Konsumverhalten. Die OMV betrachtet den Klimawandel als zentrale globale Herausforderung. Bei der Entwicklung unserer Geschäftsstrategie berücksichtigen wir deshalb klimarelevante Risiken und Chancen. Maßnahmen, die wir zur Steuerung oder Minderung solcher Risiken ergreifen, werden in den entsprechenden Abschnitten dieses Berichts, insbesondere in den Abschnitten Nachhaltigkeit und Strategie, näher erläutert.
Nachhaltigkeit & HSSE (Gesundheit, Sicherheit und Umwelt)
- Der verantwortungsbewusste Geschäftsansatz der OMV sieht die Vermeidung und Minderung der mit unserer Geschäftstätigkeit verbundenen Nachhaltigkeitsrisiken vor. Wir wollen auch die Chancen nutzen, die sich durch einen nachhaltigen Geschäftsansatz ergeben. Der steigende Energiebedarf und der fortschreitende Klimawandel stellen die Energiewirtschaft vor große Herausforderungen. Die OMV betrachtet den Klimawandel zweifellos als eine der größten globalen Herausforderungen der Gegenwart und bekennt sich zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden unserem Bekenntnis zum Pariser Übereinkommen und den EU-Klimazielen gerecht werden. Deshalb verändern wir unser Geschäftsmodell Schritt für Schritt mit dem Ziel, die CO2-Bilanz des Unternehmens zu verbessern.
- Unsere Nachhaltigkeitsstrategie 2025 ist ein Bestandteil unserer Unternehmensstrategie 2025 und stellt die Nachhaltigkeitskomponente in der Geschäftsentwicklung der OMV dar. Nachhaltiges Handeln ist für die OMV entscheidend. Nur so können wir langfristig Wert schaffen und sichern, vertrauensvolle Partnerschaften aufbauen und Kundinnen und Kunden wie auch die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Investorinnen und Investoren sowie Lieferantinnen und Lieferanten gewinnen. Wir haben die mit unserer Geschäftstätigkeit und unseren Produkten verbundenen Nachhaltigkeitsziele auf die Pläne unserer Unternehmensstrategie für Produktion, Vertrieb und Produktportfolio abgestimmt. Im Jahr 2020 haben wir unserer Nachhaltigkeitsstrategie aktualisiert, um uns neue Ziele zur Reduzierung der CO2-Intensität zu stecken, einschließlich der Zielerklärung, bis 2050 in unserer Geschäftstätigkeit CO2-neutral zu sein.
- Zur Verwirklichung dieser Vision etablierte die OMV die HSSE-Strategie 2025 als integralen Bestandteil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie im Konzern. Die HSSE-Strategie konzentriert sich auf die funktionsübergreifenden Ziele eines starken HSSE-Engagements und entsprechender Führung, die Steigerung der Effizienz und Effektivität von HSSE-Prozessen, das Management von HSSE-Risiken und qualifiziertes Personal; sowie spezifische Ziele in den Bereichen Gesundheit, Arbeitsschutz, Sicherheit und Umwelt.
- Im Jahr 2020 lagen die Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit (Lost-Time Injury Rate; LTIR) für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OMV sowie von Vertragsunternehmen bei insgesamt 0,32 (2019: 0,34) und die Häufigkeit der berichtspflichtigen Arbeitsunfälle (Total Recordable Injury Rate; TRIR) bei insgesamt 0,60 (2019: 0,95). Es waren keine Arbeitsunfälle mit Todesfolge zu beklagen.
- Das Wohlergehen und die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind grundlegend für den Unternehmenserfolg, da sie wesentlich dazu beitragen, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Im Jahr 2020 war die Covid-19-Pandemie das alles beherrschende Thema. Unsere medizinischen Teams und Fachkräfte waren gefordert, die Notfallmanagementteams bei der Aktualisierung und Implementierung von Pandemieplänen, Richtlinien und Gesundheitsinformationen zu unterstützen sowie Covid-19-infizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Hause oder im Krankenhaus Beistand zu leisten. Darüber hinaus setzte die OMV ihre lange Tradition der Gesundheitsversorgung und vorsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Maßnahmen wie HerzKreislaufVorsorgeprogrammen, freiwilligen Gesundheitschecks, Impfungen (vor allem gegen Grippe) und virtuellen Sprechstunden und Veranstaltungen fort, die weit über die lokalen gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.
- Auch für das Sicherheitsmanagement brachte die Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 erhebliche Herausforderungen mit sich. Auf betrieblicher Ebene wurden Schutzmaßnahmen wie streng getrennte Teams in Schlüsselbereichen, Hygienemaßnahmen und Initiativen zur fortlaufenden Bewusstseinsbildung implementiert. Dank digitaler Kommunikations- und Kollaborationstools führten wir trotz Reisebeschränkungen eine Reihe wichtiger sicherheitsrelevanter Maßnahmen durch:
- ▸ Wir führten ein neu entwickeltes E-Learning-Modul zu den lebensrettenden HSSE-Regeln (Life Saving Rules) ein, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einfache Regeln zur Vermeidung von Gefahren zu erinnern, die schwere Verletzungen zur Folge haben könnten.
- ▸ Die Neubewertungen der Sicherheitskultur wurden wie geplant abgeschlossen, zum Teil in virtuellen Meetings.
- ▸ Die Koordinatorinnen und Koordinatoren des Programms zur Förderung der Sicherheitskultur trafen sich vierteljährlich in einem virtuellen Forum, um sich über Best Practices im OMV Konzern weltweit auszutauschen. Die halbjährlichen Treffen mit dem Programmverantwortlichen fanden online statt.
- ▸ Das HSSE-Management unserer Vertragsunternehmen ist für die Sicherheitsleistung des OMV Konzerns entscheidend. Deshalb schulten wir Bedarfsträgerinnen und Bedarfsträger sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Beschaffungswesens im Umgang mit dem aktualisierten Rahmenwerk der internen Vorschriften. Wir führten strategische Lieferantenmeetings mit den wichtigsten Vertragsunternehmen durch, um Informationen, Erfahrungen und Erwartungen auszutauschen.
- ▸ Wir führten einen harmonisierten Satz von KPIs zur Prozesssicherheit ein. Mit dem Ziel, eine konzernweite Roadmap zur Prozesssicherheit zu entwickeln, erarbeiteten wir ein Konzept und eine Anleitung, an der sich Unternehmen, Assets und Raffinerien bei der Erstellung eigener Roadmaps für ihre Anlagen orientieren können. Darüber hinaus bauten wir das Prozesssicherheitsnetzwerk des OMV Konzerns auf einer Online-Kollaborationsplattform auf und hielten virtuelle Meetings mit mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, einschließlich Mitgliedern des Senior Managements, ab.
- ▸ Die Einführung des neuen cloudbasierten HSSE-Melde- und Berichtssystems verlief erfolgreich.
- Die OMV betrachtet den Klimawandel als eine der derzeit größten globalen Herausforderungen und bekennt sich zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens. Bei der Entwicklung unserer Geschäftsstrategie und der Planung unserer betrieblichen Tätigkeiten berücksichtigen wir klimarelevante Risiken und Chancen. Um die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit und unseres Produktportfolios auf den Klimawandel zu mindern, werden wir unsere CO2-Bilanz verbessern. Im Jahr 2020 haben wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie aktualisiert um uns neue Ziele zur Reduzierung der CO2-Intensität zu stecken, einschließlich der Zielerklärung, bis 2050 in unserer Geschäftstätigkeit CO2-neutral zu sein.
Forschung und Entwicklung
- Die OMV Aktiengesellschaft betreibt selbst keine Forschung und Entwicklung, koordiniert jedoch die gruppenweiten Forschungs- und Entwicklungsprojekte.
Ausblick für den OMV Konzern
- Aufgrund der Neuorganisation der OMV Gruppe wird die OMV beginnend mit Q1/21 ihre Berichtsstruktur anpassen. Künftig werden die Geschäftsbereiche wie folgt berichtet: Exploration & Production, Refining & Marketing und Chemicals & Materials.
Marktumfeld
- Die OMV erwartet für 2021 einen durchschnittlichen Brent-Rohölpreis zwischen USD 50/bbl und USD 55/bbl (2020: USD 42/bbl). Der durchschnittlich realisierte Gaspreis wird nun für 2021 oberhalb von EUR 10/MWh erwartet (2020: EUR 8,9/MWh).
Konzern
- Organische Investitionen werden sich im Jahr 2021 voraussichtlich auf rund EUR 2,7 Mrd belaufen. Dies beinhaltet nicht-zahlungswirksame Investitionen im Zusammenhang mit Leasingverträgen von rund EUR 0,2 Mrd.
Exploration & Production
- Gesamtproduktion von rund 480 kboe/d (2020: 463 kboe/d), abhängig von der Sicherheitslage in Libyen und auferlegten Produktionskürzungen durch Regierungen.
- Organische Investitionen in Exploration & Production werden sich im Jahr 2021 voraussichtlich auf EUR 1,1 Mrd belaufen.
- Für 2021 werden Explorations- und Evaluierungsausgaben (E&A) in Höhe von EUR 230 Mio prognostiziert (2020: EUR 227 Mio).
Refining & Marketing
- Die OMV Referenz-Raffineriemarge wird voraussichtlich über dem Niveau des Vorjahres liegen (2020: USD 2,4/bbl).
- Die Gesamtverkaufsmenge an Raffinerieprodukten wird für 2021 höher als für 2020 prognostiziert (2020: 17,8 Mio t). Für die OMV Märkte werden Retail-Margen unterhalb des Vorjahresniveaus und Commercial-Margen oberhalb des Vorjahresniveaus erwartet.
- Der Auslastungsgrad der Raffinerien in Europa wird in etwa in Höhe des Vorjahres erwartet (2020: 86%). Für 2021 ist keine Generalüberholung unserer Raffinerien in Europa geplant.
- Die Erdgas-Verkaufsmengen im Jahr 2021 sollten über jenen von 2020 liegen (2020: 164 TWh).
- Die organischen Investitionen in Refining & Marketing werden voraussichtlich EUR 0,7 Mrd betragen.
Chemicals & Materials
- Es wird eine europäische Referenz-Ethylen-Marge auf dem Niveau des Vorjahres erwartet (2020: EUR 435/t). Auch die europäische Referenz-Propylen-Marge wird auf dem Vorjahresniveau erwartet (2020: EUR 364/t).
- Das Polyethylen-Verkaufsvolumen der Borealis AG wird 2021 voraussichtlich leicht über dem Vorjahresniveau liegen (2020: 1,76 Mio t). Das Verkaufsvolumen von Polypropylen der Borealis AG wird nach aktueller Einschätzung dem Vorjahresniveau entsprechen (2020: 2,12 Mio t).
- Die europäische Referenz-Polyethylen-Marge wird 2021 voraussichtlich über dem Vorjahresniveau liegen (2020: EUR 350/t). Die europäische Referenz-Polypropylen-Marge wird über dem Niveau des Vorjahres erwartet. (2020: EUR 413/t).
- Die organischen Investitionen im Bereich Chemicals & Materials werden mit EUR 0,9 Mrd veranschlagt.
Wien, am 10. März 2021
Rainer Seele e.h.
Vorstandsvorsitzender
und Generaldirektor
- Reinhard Florey e.h.
Finanzvorstand - Johann Pleininger e.h.
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
und Chief Upstream Operations Officer
Thomas Gangl e.h.
Chief Downstream Operations Officer- Elena Skvortsova e.h.
Chief Commercial Officer
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Jahresabschluss
Prüfungsurteil
- Wir haben den Jahresabschluss der
OMV Aktiengesellschaft, Wien,
- bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
- Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres
- waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
- Nachfolgend stellen wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:
Besonders wichtiger Prüfungssachverhalt
Werthaltigkeit des Buchwerts von Anteilen und Ausleihungen an verbundenen Unternehmen
Der Buchwert der Anteile an verbundenen Unternehmen beträgt zum 31. Dezember 2020 € 13.925 Mio. nach einer außerplanmäßigen Abschreibung von € 360 Mio. im Jahr 2020, die größtenteils ausschüttungsbedingt war. Der Buchwert der Ausleihungen an verbundene Unternehmen beträgt € 5.875 Mio.
Die Beurteilung der Wertminderung von Anteilen bzw. Ausleihungen an verbundene Unternehmen erfordert Ermessensentscheidungen, ob ein Wertminderungsbedarf eines bestimmten Vermögenswertes besteht und wie hoch ein solcher ist.
Das wesentliche Risiko liegt in der Einschätzung zukünftiger Zahlungsströme und Diskontierungssätze durch das Management.
Die Angaben der Gesellschaft zu Anteilen und Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind in den Anhangangaben "Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze", Punkt 1 (Anlagevermögen), Punkt 12 (Erträge und Aufwendungen im Finanzergebnis) und dem Anlagespiegel enthalten.
Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Abschlussprüfung adressiert haben
Wir haben die Einschätzung des Managements betreffend die Werthaltigkeit des Buchwerts von Anteilen und Ausleihungen an verbundenen Unternehmen hinterfragt und geprüft. Unsere Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:
- ▸ Nachvollziehen und Evaluieren der Beurteilung des Managements betreffend das Bestehen von Wertminderungsanzeichen;
- ▸ Abstimmen der Annahmen (prognostizierte Umsätze, Aufwendungen, Investitionen und Änderungen im Working Capital), welche zur Ermittlung der zukünftigen Zahlungsströme verwendet wurden, mit den genehmigten Budgets und Geschäftsplänen;
- ▸ Beiziehen unserer Bewertungsspezialisten zur Beurteilung der Diskontierungssätze.
Sonstige Informationen
- Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht und im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Von den sonstigen Informationen haben wir den "Konsolidierten Corporate-Governance-Bericht" und den "Konsolidierten Bericht über Zahlungen an staatliche Stellen" vor dem Datum des Bestätigungsvermerkes erlangt, die übrigen Teile des Geschäftsberichtes und des Jahresfinanzberichtes werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
- Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
- In Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
- Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss
- Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
- Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
- Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses
- Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
- Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
- Darüber hinaus gilt:
- ▸ Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
- ▸ Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
- ▸ Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
- ▸ Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
- ▸ Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
- Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
- Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
- Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Lagebericht
- Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
- Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
- Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Urteil
- Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Erklärung
- Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO
- Wir wurden von der Hauptversammlung am 29. September 2020 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 19. November 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2011 Abschlussprüfer.
- Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
- Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
- Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Gerhard Schwartz.
- Wien, am 10. März 2021
- Ernst & Young
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m. b. H.
Mag. Alexander Wlasto e.h.
Wirtschaftsprüfer
- Mag. Gerhard Schwartz e.h.
Wirtschaftsprüfer
Jahresabschluss
Bilanz Aktiva |
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| Anhangangabe | in EUR | in EUR 1,000 |
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| 2020 | 2019 |
A. | Anlagevermögen | 1 |
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| I. | Immaterielle Vermögensgegenstände |
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| 1. | Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Rechte
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| 26.171.330 | 22.562 |
| II. | Sachanlagen |
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| 1. | Grundstücke und Bauten auf fremden Grund |
| 1.729.639 | 2.079 |
|
| 2. | andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
| 9.514.725 | 9.811 |
|
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| 11.244.364 | 11.891 |
| III. | Finanzanlagen |
|
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| 1. | Anteile an verbundenen Unternehmen |
| 13.924.583.752 | 9.904.265 |
|
| 2. | Ausleihungen an verbundene Unternehmen |
| 5.874.554.527 | 6.227.059 |
|
| 3. | Beteiligungen |
| — | 26.624 |
|
| 4. | Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens |
| 4.506.435 | 4.506 |
|
| 5. | sonstige Ausleihungen |
| 67.219 | 1.725 |
|
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| 19.803.711.933 | 16.164.179 |
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| 19.841.127.627 | 16.198.632 |
B. | Umlaufvermögen |
|
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| I. | Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 2 |
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| 1. | Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
| 165.587 | 810 |
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| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr |
| — | — |
|
| 2. | Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen |
| 904.936.923 | 2.018.430 |
|
|
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr |
| — | — |
|
| 3. | Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
| 1.923.311 | 5 |
|
|
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr |
| — | — |
|
| 4. | sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände |
| 4.463.067 | 23.755 |
|
|
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr |
| — | — |
|
|
|
|
| 911.488.888 | 2.043.000 |
| II. | Wertpapiere und Anteile |
|
|
|
|
| 1. | sonstige Wertpapiere |
| 88.872.138 | 160.800 |
| III. | Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten |
| 636.079.213 | 832.984 |
|
|
|
|
| 1.636.440.239 | 3.036.783 |
C. | Rechnungsabgrenzungsposten |
| 43.780.991 | 35.401 |
D. | Aktive latente Steuern | 3 | — | — |
|
|
|
|
| 21.521.348.856 | 19.270.817 |
|
|
|
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Bilanz Passiva |
|
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| Anhangangabe | in EUR | in EUR 1,000 |
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| 2020 | 2019 |
A. | Eigenkapital | 4 |
|
|
| I. | eingefordertes und eingezahltes Grundkapital |
|
|
|
|
|
| übernommenes Grundkapital |
| 327.272.727 | 327.273 |
|
|
| Nennbetrag eigener Anteile |
| –297.846 | –373 |
|
|
|
|
| 326.974.881 | 326.900 |
| II. | Kapitalrücklagen |
|
|
|
|
| 1. | gebundene |
| 1.744.761.707 | 1.741.969 |
|
| 2. | nicht gebundene |
| 333.728 | 334 |
|
|
|
|
| 1.745.095.435 | 1.742.302 |
| III. | Rücklage für anteilsbasierte Vergütungen |
| 4.583.238 | 8.655 |
| IV. | Gewinnrücklagen |
|
|
|
|
| 1. | freie Rücklagen |
| 2.720.239.843 | 2.718.196 |
|
| 2. | Rücklage für eigene Anteile |
| 297.846 | 373 |
|
|
|
|
| 2.720.537.689 | 2.718.568 |
| V. | Bilanzgewinn |
| 636.428.750 | 973.172 |
|
|
| davon Gewinnvortrag |
| 400.965.459 | 148.374 |
|
|
|
|
| 5.433.619.993 | 5.769.597 |
B. | Rückstellungen | 5 |
|
|
| 1. | Rückstellungen für Abfertigungen |
| 11.562.339 | 14.031 |
| 2. | Rückstellungen für Pensionen |
| 52.861.862 | 47.123 |
| 3. | Steuerrückstellungen |
| 219.275.273 | 232.383 |
| 4. | sonstige Rückstellungen |
| 31.778.425 | 46.963 |
|
|
|
|
| 315.477.899 | 340.501 |
C. | Verbindlichkeiten | 6 |
|
|
| 1. | Anleihen |
| 11.800.000.000 | 7.800.000 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr |
| 800.000.000 | 500.000 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr |
| 11.000.000.000 | 7.300.000 |
| 2. | Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
| 347.204.451 | 462.561 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr |
| 343.582.542 | 119.050 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr |
| 3.621.909 | 343.511 |
| 3. | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
| 37.100.919 | 27.638 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr |
| 37.100.919 | 27.638 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr |
| — | — |
| 4. | Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen |
| 3.366.444.030 | 4.613.672 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr |
| 3.366.444.030 | 4.613.672 |
| 5. | sonstige Verbindlichkeiten |
| 221.312.025 | 256.231 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr |
| 191.381.993 | 221.451 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr |
| 29.930.032 | 34.780 |
|
| davon aus Steuern |
| 105.220.949 | 158.910 |
|
|
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr |
| 105.220.949 | 158.910 |
|
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit |
| 1.772.725 | 1.682 |
|
|
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr |
| 1.772.725 | 1.682 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr |
| 4.738.509.484 | 5.481.811 |
|
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr |
| 11.033.551.941 | 7.678.291 |
|
|
|
|
| 15.772.061.424 | 13.160.102 |
D. | Rechnungsabgrenzungsposten |
| 189.540 | 617 |
|
|
|
|
| 21.521.348.856 | 19.270.817 |
|
|
|
|
|
|
|
Gewinn- und Verlustrechnung
Gewinn- und Verlustrechnung |
|
|
|
|
| Anhangangabe | in EUR | in EUR 1,000 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
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|
| 2020 | 2019 |
1. | Umsatzerlöse | 7 | 234.196.172 | 208.961 |
2. | sonstige betriebliche Erträge | 8 |
|
|
| a) | Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen |
| 35.692 | 738 |
| b) | Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen |
| 6.306.616 | 269 |
| c) | übrige |
| 1.235.744 | 1.076 |
|
|
|
|
| 7.578.052 | 2.083 |
3. | Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen | 9 |
|
|
| a) | Materialaufwand |
| –477.767 | –845 |
| b) | Aufwendungen für bezogene Leistungen |
| –53.696.099 | –40.681 |
|
|
|
|
| –54.173.865 | –41.526 |
4. | Personalaufwand | 10 |
|
|
| a) | Gehälter |
| –103.546.201 | –102.658 |
| b) | soziale Aufwendungen |
| –37.440.002 | –25.514 |
|
| davon Aufwendungen für Altersversorgung |
| –12.381.761 | –2.377 |
|
| aa) | Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen |
| –3.938.641 | –2.743 |
|
| bb) | Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
| –20.480.781 | –19.686 |
|
|
|
|
| –140.986.203 | –128.172 |
5. | Abschreibungen |
|
|
|
| a) | auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
| –9.621.781 | –9.363 |
6. | sonstige betriebliche Aufwendungen | 11 |
|
|
| a) | Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen und vom Ertrag fallen |
| –758.878 | –1.009 |
| b) | übrige |
| –88.581.583 | –99.184 |
|
|
|
|
| –89.340.461 | –100.193 |
7. | Zwischensumme aus Z 1 bis 6 (Betriebserfolg) |
| –52.348.087 | –68.210 |
8. | Erträge aus Beteiligungen |
| 895.679.920 | 1.768.874 |
| davon aus verbundenen Unternehmen |
| 882.942.170 | 1.737.790 |
9. | Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens |
| 174.357.037 | 170.078 |
| davon aus verbundenen Unternehmen |
| 174.247.223 | 170.073 |
10. | sonstige Zinsen und ähnliche Erträge |
| 540.343.424 | 338.645 |
| davon aus verbundenen Unternehmen |
| 114.155.697 | 59.850 |
11. | Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen |
| 56.305 | 3.285 |
| davon aus Zuschreibungen |
| 56.305 | 3.285 |
12. | Aufwendungen aus Finanzanlagen |
| –392.027.051 | –628.985 |
| davon Abschreibungen |
| –392.027.051 | –368.395 |
| davon aus verbundenen Unternehmen |
| –390.380.601 | –620.191 |
13. | Zinsen und ähnliche Aufwendungen |
| –772.745.003 | –559.457 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen |
| –59.421.235 | –85.021 |
14. | Zwischensumme aus Z 8 bis 13 (Finanzerfolg) | 12 | 445.664.431 | 1.092.440 |
15. | Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Z 7 und Z 14) |
| 393.316.543 | 1.024.230 |
16. | Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 13 | –157.853.252 | 100.567 |
| davon latente Steuern |
| 3.155.968 | –16 |
17. | Jahresüberschuss |
| 235.463.291 | 1.124.797 |
18. | Zuweisung zu Gewinnrücklagen |
| — | –300.000 |
19. | Gewinnvortrag aus dem Vorjahr |
| 400.965.459 | 148.374 |
20. | Bilanzgewinn |
| 636.428.750 | 973.172 |
|
|
|
|
|
|
|
Anhang
- Der vorliegende Jahresabschluss der OMV Aktien-gesellschaft, Wien zum 31. Dezember 2020 ist nach den Vorschriften des österreichischen Unter-nehmensgesetzbuchs (UGB) in der aktuellen Fassung unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung, sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.
- Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegen-stände und Schulden wird von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen und der Grundsatz der Einzelbewertung angewendet. Es gibt aus Sicht des Unternehmens keine Auswirkungen der Covid-19 Pandemie, die der Fortführung entgegenstehen. Im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie getroffene Massnahmen sind im Lagebericht dargestellt.
- Dem Vorsichtsprinzip wird dadurch Rechnung getra-gen, dass nur die am Abschlussstichtag realisierten Gewinne ausgewiesen werden. Für alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wird vorge-sorgt.
- Weiters erstellt die OMV Aktiengesellschaft als Mutterunternehmen des OMV Konzerns einen gesonderten Konzernabschluss nach International Financial Reporting Standards (IFRSs). Der Konzernabschluss der OMV Aktiengesellschaft liegt zur Einsichtnahme beim Handelsgericht Wien unter Nummer FN 93363z auf bzw. ist im Internet veröffentlicht.
- Eine detaillierte Darstellung der einzelnen Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt im Anhang. Die Darstellung der Gewinn-und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkosten-verfahren.
- Der Jahresabschluss wurde in Euro (EUR) erstellt. Die zahlenmäßige Darstellung im Anhang erfolgt in Tausend Euro (EUR 1.000 sowie TEUR). Aufgrund der Darstellung in TEUR kann es zu Rundungsdiffe-renzen kommen.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig abgeschrieben. Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zu Grunde:
Kategorie |
|
|
| Nutzungsdauer |
Immaterielle Vermögensgegenstände | 4-5 Jahre |
Bauten auf fremden Grundstücken | 15 Jahre |
Maschinen und maschinelle Anlagen | 4-10 Jahre |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 4-10 Jahre |
|
|
- In Anlehnung an die steuerrechtlichen Bestimmun-gen wird für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halb-jahr eine halbe Jahresabschreibung vorgenommen.
- Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende wesentliche und andauernde Wert-minderungen bei Anlagegegenständen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berück-sichtigt.
- Geringwertige Vermögensgegenstände mit einem Betrag von bis EUR 800 werden im Jahr der An-schaffung aktiviert und voll abgeschrieben und im Anlagespiegel im Anschaffungsjahr als Zu- und Ab-gang ausgewiesen.
- Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten be-wertet. Bei wesentlichen Wertminderungen werden niedrigere Werte angesetzt. Beim Wegfall der Gründe für eine vorangegangene außerplanmäßige Abschreibung wird eine Zuschreibung im Umfang der Werterhöhung vorgenommen.
- Forderungen und sonstige Vermögensgegen-stände werden mit den Anschaffungswerten be-wertet. Unverzinsliche Forderungen mit einer Rest-laufzeit von über einem Jahr werden bei Wesentlichkeit abgezinst. Fremdwährungsforderungen werden mit Anschaffungskursen bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag bewertet. Für alle erkennbaren Risiken werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet.
- Sonstige Wertpapiere und Anteile werden mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren bei-zulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag bewertet.
- Die latenten Steuern werden in der Bilanz entweder unter der Position aktive latente Steuern oder Steuerrückstellungen und in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ausgewiesen. Mit Wirkung ab 1. Jänner 2005 besteht eine Unternehmensgruppe gemäß § 9 Körperschaftsteuergesetz (KStG) mit der OMV Aktiengesellschaft als Gruppenträger. In der Unternehmensgruppe werden die steuerpflichtigen Ergebnisse aller wesentlichen österreichischen Tochtergesellschaften sowie allfällige Verluste einer ausländischen Tochtergesellschaft (OMV AUSTRALIA PTY LTD) zusammengefasst. Im Rahmen der Gruppenbesteuerung erhält die OMV Aktiengesellschaft von jenen Gruppenmitgliedern, die im Wirtschaftsjahr ein positives Einkommen erzielen, eine Steuerumlage in Höhe der auf diesen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer. An jene Gruppenmitglieder, die im Wirtschaftsjahr einen steuerlichen Verlust erzielen, entrichtet die OMV Aktiengesellschaft eine Steuerumlage in Höhe von 25% bzw. den jeweils gültigen Körperschaftsteuersatz des überrechneten steuerlichen Verlusts. Im Rahmen der steuerlichen Unternehmensgruppe werden auf Basis von Ergebnisabführungsverträgen Gewinne und Verluste von 11 inländischen Tochtergesellschaften übernommen. Darüber hinaus bestehen mit 17 Gesellschaften Steuerumlageverträge nach der Belastungsmethode.
- Die Bilanzierung latenter Steuern basiert auf dem bilanzorientierten Konzept. Dabei sind aktive und passive Steuern verpflichtend zu bilanzieren, wenn temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen der Aktiva und Passiva in der Bilanz nach UGB im Vergleich zu den Wertansätzen nach den steuerlichen Vorschriften bestehen. Für aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge besteht grundsätzlich ein Ansatzwahlrecht.
- Der Nennbetrag der erworbenen Eigenen Anteile wird gemäß § 229 Abs. 1a UGB offen vom Grund-kapital abgezogen. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennbetrag und den Anschaffungskosten ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
- In der OMV Aktiengesellschaft gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensions-vorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensions-zusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt. Teilnehmern leistungsorientierter Pensionspläne wird hingegen eine bestimmte Pensionshöhe zugesagt. Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen bzw. durch Zahlung an eine außerbetriebliche Pensionskasse Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei OMV.
- Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehaltssteigerungen werden berücksichtigt. Die Darstellung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, die für das laufende Geschäftsjahr ermittelt werden, erfolgt im Rahmen der Gesamtbetrachtung im Personalaufwand bzw. im sonstigen betrieblichen Ertrag.
- Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen sowie die Erträge aus dem Planvermögen werden im Finanzerfolg dargestellt.
- Zahlungen für beitragsorientierte Pensionsverpflichtungen sind im laufenden Pensionsaufwand ausgewiesen.
- Verbindlichkeiten für Personallösungen werden mit dem Erfüllungsbetrag gebucht, wenn diese betragsmäßig fixiert sind und ein detaillierter Plan mit Zustimmung des Managements vor dem Bilanz-stichtag vorliegt, dem sich das Unternehmen nicht mehr entziehen kann.
- Rückstellungen und langfristige Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bewertet, weshalb zukünftige Kostensteigerungen berücksichtigt sind. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr sind mit einem marktüblichen Zinssatz abgezinst. In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach der bestmöglichen Schätzung erforderlich sind.
- Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit Anschaffungskursen bzw. mit dem höheren Rückzahlungsbetrag am Bilanzstichtag angesetzt.
- Die mit Banken sowie mit Konzernunternehmen abgeschlossenen Fremdwährungsderivate bilden Bewertungseinheiten aus der Sicht der OMV Aktiengesellschaft; der bilanzielle Ausweis dieser Derivate erfolgt nicht in der OMV Aktiengesellschaft, sondern in den jeweiligen Konzerngesellschaften.
Long Term Incentive (LTI) Pläne
- Im Konzern werden jährlich LTI Pläne mit vergleich-baren Bedingungen für den Vorstand und einen be-stimmten Kreis leitender Führungskräfte gewährt. Zum Ausübungszeitpunkt erfolgt die Zuteilung der Aktien an die Teilnehmer. Die Zahl der Aktien hängt vom Ausmaß der Erreichung definierter Leistungs-kriterien ab. Die festgelegten Leistungskriterien dürfen während des LTIP-Zeitraums nicht geändert werden. Um den Anreizcharakter des Programms zu erhalten, hat der Vergütungsausschuss jedoch die Möglichkeit, die Schwellen-, Ziel- und Maximalwerte bei wesentlichen Änderungen der äußeren Einflussfaktoren wie Öl- und Gaspreise anzupassen. Die Anpassung ist in beide Richtungen möglich und wird vom Vergütungsausschuss festgelegt. Die Auszahlung erfolgt in bar oder in Form von Aktien. Vorstand und Führungskräfte sind verpflichtet, ein angemessenes Ausmaß an Aktien an der Gesellschaft aufzubauen und bis zu ihrer Pensionierung oder ihrem Ausscheiden aus dem Unternehmen zu halten. Für Führungskräfte, die für zukünftige LTI Pläne nicht mehr anspruchsberechtigt sind, aber noch in einem aufrechten Anstellungsverhältnis mit dem Unternehmen stehen, endet die Aktienbesitzerfordernis mit Auszahlung des letzten LTI Plans. Das Aktienbesitzerfordernis ist als Prozentsatz des Bruttojahresgehalts für den Vorstand und als Prozentsatz der jeweiligen Ziel-Long Term Incentives für die Führungskräfte definiert. Vorstandsmitglieder müssen dieses Aktienbesitzerfordernis innerhalb von fünf Jahren nach der ersten diesbezüglichen Vereinbarung erfüllen. Bis zur Erfüllung des Aktienbesitzerfordernisses erfolgt die Auszahlung in Form von Aktien, während die Planteilnehmer danach zwischen Barzahlung und Zahlung in Form von Aktien entscheiden können. Solange das Aktienbesitzerfordernis nicht erfüllt ist, werden die gewährten Aktien nach Abzug von Steuern auf ein vom Unternehmen verwaltetes Treuhanddepot hinterlegt.
- Bei den auf Aktien basierenden Zahlungen werden die beizulegenden Zeitwerte zum Gewährungszeit-punkt als Aufwand über den dreijährigen Leistungs-zeitraum verteilt, bei gleichzeitiger Erhöhung des Eigenkapitals. Im Falle zu erwartender Barzahlungen wird für die erwarteten zukünftigen Kosten des LTI Plans zum Bilanzstichtag auf Basis von beizulegenden Zeitwerten eine Rückstellung gebildet. Für die Rückstellungsberechnung kam ein Diskontierungssatz von 1,33% zur Anwendung (bis 2019: 3,5%).
Long Term Incentive Pläne |
|
| Plan 2020 | Plan 2019 | Plan 2018 | Plan 2017 |
Planbeginn | 01.01.2020 | 01.01.2019 | 01.01.2018 | 01.01.2017 |
Ende Leistungszeitraum | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
Anspruchstag | 31.03.2023 | 31.03.2022 | 31.03.2021 | 31.03.2020 |
Aktienerfordernis |
|
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Vorstandsvorsitzender | 200% vom Bruttojahres- grundgehalt | 200% vom Bruttojahres- grundgehalt | 200% vom Bruttojahres- grundgehalt | 200% vom Bruttojahres- grundgehalt |
Stellvertretender Vorstands- vorsitzender | 175% vom Bruttojahres- grundgehalt | 175% vom Bruttojahres- grundgehalt | 175% vom Bruttojahres- grundgehalt | 175% vom Bruttojahres- grundgehalt |
Andere Vorstandsmitglieder | 150% vom Bruttojahres- grundgehalt | 150% vom Bruttojahres- grundgehalt | 150% vom Bruttojahres- grundgehalt | 150% vom Bruttojahres- grundgehalt |
Führungskräfte | 75% vom Ziel Long Term Incentive | 75% vom Ziel Long Term Incentive | 75% vom Ziel Long Term Incentive | 75% vom Ziel Long Term Incentive |
Erwartete Aktien zum 31. Dezember 2020 (OMV Konzern) | 97.501 Aktien | 201.604 Aktien | 199.678 Aktien | — |
Maximale Aktien zum 31. Dezember 2020 (OMV Konzern) | 463.562 Aktien | 412.340 Aktien | 321.099 Aktien | — |
Beizulegender Zeitwert des Plans (in EUR 1.000) zum 31. Dezember 2020 ¹ | 3.104 | 6.584 | 6.723 | — |
Rückstellungen (in EUR 1.000) zum 31. Dezember 2020 | 379 | 2.143 | 4.251 | — |
Geschätze Steuerzahlungen für Vergütungen durch Eigenkapitalinstrumente (in EUR 1.000)2 | 182 | 357 | 47 | — |
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|
|
|
|
Equity Deferral
- Ein Drittel des Jahresbonus wird in Form von Aktien zugeteilt (Equity Deferral), die übrigen zwei Drittel werden bar ausgezahlt (Cash Bonus). Das Equity Deferral (Aktienteil des Jahresbonus, vormals OMV Share Part of the Annual Bonus) dient als langfristi-ges Vergütungsinstrument für die Vorstandsmitglie-der, welches die Bindung an die OMV und die An-gleichung an Aktionärsinteressen fördert, indem die Interessen des Managements und der Aktionäre durch ein langfristiges Investment in Aktien mit ein-geschränkter Verfügbarkeit zusammengeführt wer-den. Die Behaltedauer für das Equity Deferral ist 3 Jahre ab dem Anspruchstag. Mit dem Plan wird auch das Ziel verfolgt, dem Eingehen unangemess-ener Risiken vorzubeugen.
- Der Jahresbonus ist mit 180% des Zieljahresbonus (bis 2017: 200% des Bruttojahresgehalts) begrenzt. Mindestens ein Drittel (bis 2017: 50%) des Jahresbonus wird in Form von Aktien zugeteilt. Die Bonuserreichung wird am 31. März des Folgejahres festgestellt, wobei die Zielerreichung und der Aktienkurs am Bilanzstichtag geschätzt werden, letzterer auf Basis von Marktnotierungen. Im Falle von wesentlichen Änderungen der äußeren Einflussfaktoren kann der Vergütungsausschuss nach eigenem Ermessen die Werte für Schwelle/Ziel/Maximum der Finanzziele (jedoch nicht die Leistungskriterien an sich) anpassen. Die gewährten Aktien werden nach Abzug von Steuern für einen Zeitraum von drei Jahren auf ein vom Unternehmen verwaltetes Treuhanddepot hinterlegt.
Die folgende Tabelle bezieht sich auf den OMV Konzern:
In Aktien gehaltenes Eigeninvestment1 |
|
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
Aktive Vorstandsmitglieder |
|
|
|
|
Seele | 99.309 Aktien | 91.974 Aktien | 70.890 Aktien | 48.435 Aktien |
Pleininger | 50.166 Aktien | 45.032 Aktien | 28.511 Aktien | 19.333 Aktien |
Florey | 30.009 Aktien | 24.351 Aktien | 13.401 Aktien | 8.335 Aktien |
Gangl2 | 12.527 Aktien | 10.730 Aktien | — | — |
Skvortsova3 | — | — | — | — |
Ehemalige Vorstandsmitglieder |
|
|
|
|
Leitner | 15.244 Aktien | 44.211 Aktien | 65.245 Aktien | 59.335 Aktien |
Vorstände gesamt | 207.255 Aktien | 216.298 Aktien | 178.047 Aktien | 135.438 Aktien |
Andere Führungskräfte gesamt | 326.030 Aktien | 368.268 Aktien | 299.997 Aktien | 256.202 Aktien |
Eigeninvestment gesamt | 533.285 Aktien | 584.566 Aktien | 478.044 Aktien | 391.640 Aktien |
|
|
|
|
|
Gesamte Aufwendungen
2020 wurden folgende Aufwendungen in Bezug auf anteilsbasierte Vergütungen erfasst:
Aufwendungen in Bezug auf anteilsbasierte Vergütungen |
In EUR 1.000 |
| 20201 | 2019 |
Gesamtaufwand für anteilsbasierte Vergütungen | –1.457 | 13.304 |
davon in bar ausgezahlt | –3.001 | 10.739 |
davon Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente | 1.544 | 2.565 |
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1 davon sind TEUR 4.768 in der Position Erträge aus Auflösung von Rückstellungen enthalten
Erläuterungen zur Bilanz
1 Anlagevermögen
- Die Entwicklung des Anlagevermögens 2020 ist im Anlage- und Abschreibungsspiegel dargestellt. In der Bilanzposition Grundstücke ist ein Grundwert von TEUR 665 (2019: TEUR 665) enthalten. Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen in folgendem Umfang vor:
Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
Im nächsten Jahr | 5.144 | 4.187 |
In den nächsten fünf Jahren | 10.875 | 10.059 |
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- Ausleihungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr belaufen sich auf insgesamt TEUR 41.088 (2019: TEUR 580.323). Das Darlehen an die OMV Finance Services GmbH wurde im Geschäftsjahr 2020 refinanziert.
Ausleihungen |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
Inland |
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OMV Exploration & Production GmbH | 4.351.862 | 4.678.191 |
OMV Finance Services GmbH | 617.628 | 534.309 |
OMV Austria Exploration & Production GmbH | 332.000 | 332.000 |
OMV Downstream GmbH | 300.000 | 300.000 |
GAS CONNECT AUSTRIA GmbH | 153.000 | 153.000 |
OMV (Tunesien) Production GmbH | 39.201 | 79.289 |
BSP Bratislava-Schwechat Pipeline GmbH | — | 1.646 |
EGW Heimstätte GmbH | 67 | 78 |
Ausland |
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OMV Hungária Ásványolaj Korlátolt Felelösségü Társaság | 21.985 | 30.254 |
OMV New Zealand Ltd | 58.879 | 117.897 |
OMV Gas Marketing & Trading Hungaria Kft | — | 2.118 |
Gesamt | 5.874.622 | 6.228.783 |
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- Die OMV Aktiengesellschaft gewährte im abgelaufe-nen Geschäftsjahr ein weiteres Darlehen an die OMV Finance Services GmbH in Höhe von TEUR 83.319. Im Geschäftsjahr wurden folgende Darlehen getilgt: OMV Exploration & Production GmbH TEUR 300.000, OMV (Tunesien) Production GmbH TUSD 43.778, OMV Hungária Ásványolaj Korlátolt Felelösségü Társaság THUF 2.000.000 sowie OMV New Zealand Limited TNZD 100.000. Das Darlehen an die BSP Bratislava-Schwechat Pipeline GmbH wurde im Geschäftsjahr zur Gänze wertberichtigt.
2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
| ≤1 Jahr | >1 Jahr | ≤1 Jahr | >1 Jahr |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 166 | — | 810 | — |
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 904.937 | — | 2.018.430 | — |
davon aus Lieferungen und Leistungen | 25.429 | — | 30.471 | — |
davon aus Finanzierung | 28.809 | — | 43.803 | — |
davon aus Gewinnübernahmen | 682.351 | — | 1.557.355 | — |
davon sonstige | 168.349 | — | 386.802 | — |
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 1.923 | — | 5 | — |
davon aus Lieferungen und Leistungen | 1.923 | — | 5 | — |
Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 4.463 | — | 23.755 | — |
Gesamt | 911.489 | — | 2.043.000 | — |
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- Die im Vorjahr in den Sonstigen Forderungen enthaltene Forderung aus dem Verkauf der OMV Petrol Ofisi Holding Anonim Şirketi im Jahr 2017 in Höhe von TEUR 18.263 wurde im Geschäftsjahr beglichen. Diese Position beinhaltet ebenso eine Forderung an das Finanzamt in Höhe von TEUR 4.177 (2019: TEUR 4.150). Die sonstigen Forderungen beinhalten Erträge, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Diese resultieren im wesentlichen aus Forderungen an das Finanzamt in Höhe von TEUR 4.177 (2019: Forderung aus dem Verkauf von Beteiligungen von TEUR 18.263).
3 Latente Steuern
- Latente Steuern resultieren im Wesentlichen aus unterschiedlichen Bewertungsregeln und unter-schiedlichen Verteilungsnormen. Mangels ausreichender zu versteuernder Ergebnisse in der Zukunft wurden im Geschäftsjahr keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Das Wahlrecht zum Ansatz der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge wird nicht ausgeübt.
4 Eigenkapital
- Das Grundkapital der OMV Aktiengesellschaft besteht aus 327.272.727 (2019: 327.272.727) voll einbezahlten Stückaktien mit einem Gesamtbetrag von EUR 327.272.727 (2019: EUR 327.272.727). Es bestehen weder unterschiedliche Aktiengattungen noch Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Für das Geschäftsjahr 2020 sind alle Aktien dividendenberechtigt, mit Ausnahme der von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien.
- Da das von der Hauptversammlung am 14. Mai 2014 geschaffene genehmigte Kapital am 14. Mai 2019 auslief, beschloss die Hauptversammlung am 29. September 2020 ein neues genehmigtes Kapital. Die Hauptversammlung ermächtigte den Vorstand bis einschließlich 29. September 2025 das Grundkapital von OMV mit Zustimmung des Aufsichtsrats – auf einmal oder in mehreren Tranchen – um insgesamt höchstens EUR 32.727.272 durch Ausgabe von bis zu 32.727.272 neuen, auf Inhaber lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlage zu erhöhen. Die Kapitalerhöhung kann auch im Wege eines mittelbaren Bezugsangebots nach Übernahme durch ein oder mehrere Kreditinstitute gemäß § 153 Abs. 6 Aktiengesetz durchgeführt werden. Der Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen können durch den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festgesetzt werden.
- Der Vorstand wurde auch ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen, wenn die Kapitalerhöhung (i) dem Ausgleich von Spitzenbeträgen oder (ii) der Bedienung von Aktienübertragungsprogrammen, insbesondere Long Term Incentive Plänen, Equity Deferrals oder sonstigen Beteiligungsprogrammen insbesondere für Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands / der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens sowie sonstigen Mitarbeiterbeteiligungsmodellen dient.
- Zudem wurde der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die sich durch die Ausgabe von Aktien aus dem genehmigten Kapital ergeben.
- Kapitalrücklagen wurden bei der OMV Aktiengesellschaft durch Mittel gebildet, die der OMV Aktiengesellschaft von ihren Anteilseignern aufgrund ihrer Eigentümerstellung über das Grundkapital zugeführt wurden. Laufende Veränderungen dieser Position stehen in Zusammenhang mit der Verwendung eigener Anteile für anteilsbasierte Vergütungen.
- Eigene Anteile: In den Hauptversammlungen der Jahre 2000 bis 2011 (mit Ausnahme von 2010) und 2019 wurde der Erwerb eigener Anteile genehmigt. Das Eigenkapital wurde in Höhe der Anschaffungskosten der zurückgekauften eigenen Anteile gekürzt. Gewinne oder Verluste aus dem erneuten Verkauf eigener Anteile im Vergleich zu den Anschaffungskosten erhöhen oder vermindern die Kapitalrücklagen.
- In der Hauptversammlung vom 18. Mai 2016 wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren ab Beschlussfassung, sohin bis einschließlich 17. Mai 2021, ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien nach erfolgtem Rückerwerb sowie die bereits derzeit im Bestand der Gesellschaft befindlichen eigenen Aktien zur Ausgabe an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und/oder Mitglieder des Vorstands/der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens, einschließlich zur Bedienung von Aktienübertragungsprogrammen, insbesondere von Long-Term-Incentive-Plänen einschließlich Matching Share Plänen
oder sonstigen Beteiligungsprogrammen, unter Ausschluss der allgemeinen Kaufmöglichkeit der Aktionäre zu veräußern oder zu verwenden (Bezugsrechtsausschluss). Die Ermächtigung kann ganz
oder teilweise und auch in mehreren Tranchen durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z 7 Unternehmensgesetzbuch) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. - Die Hauptversammlung vom 14. Mai 2019 er-mächtigte den Vorstand gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 Aktiengesetz auf Inhaber lautende Stückaktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 5% des Grundkapitals der Gesellschaft, während einer Geltungsdauer von 15 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung, zu einem niedrigsten Gegenwert je Aktie, der höchstens 30% unter dem durchschnittlichen, ungewichteten Börseschlusskurs der vorangegangenen zehn Handelstage liegen darf, und einem höchsten Gegenwert je Aktie, der höchstens 20% über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börseschlusskurs der vorangegangenen zehn Handelstage liegen darf, zu erwerben, wobei allfällige Erwerbe so auszuüben sind, dass die Gesellschaft zu keinem Zeitpunkt mehr als 1.300.000 Stück eigene Aktien hält. Der Erwerb kann über die Börse, im Wege eines öffentlichen Angebots oder auf eine sonstige gesetzlich zulässige Weise und zum Zweck der Bedienung von Aktienübertragungsprogrammen, insbesondere von Long-Term-Incentive-Plänen einschließlich Matching Share Plänen, Equity Deferrals oder sonstigen Beteiligungsprogrammen erfolgen.
- Der Vorstand wurde weiters ermächtigt eigene Aktien nach erfolgtem Rückerwerb sowie die bereits im Bestand der Gesellschaft befindlichen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen und der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise und auch in mehreren Tranchen durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z 7 Unternehmensgesetzbuch) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden, wobei die Ausübung jederzeit zum Wohl und im besten Interesse der Gesellschaft zu erfolgen hat.
- Der Nennbetrag der erworbenen Eigenen Anteile wird gemäß § 229 Abs. 1a UGB offen vom Grundkapital abgezogen. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennbetrag und den Anschaffungskosten ist mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
- Die eigenen Anteile entwickelten sich in den Berichtsperioden wie folgt:
Eigene Anteile |
In EUR 1,000 |
| Anzahl der Aktien | Anschaffungswert |
Stand 1.1.2019 | 542.151 | 5.960 |
Abgang | –169.538 | –1.860 |
Stand 31.12.2019 | 372.613 | 4.100 |
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Abgang | –74.767 | –820 |
Stand 31.12.2020 | 297.846 | 3.280 |
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- Folgende Tabelle stellt die Entwicklung der Anzahl der im Umlauf befindlichen Anteile dar:
Entwicklung der Anzahl der im Umlauf befindlichen Anteile |
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| Anzahl der Aktien | Eigene Anteile | Im Umlauf befindliche Anteile |
Stand 1.1.2019 | 327.272.727 | 542.151 | 326.730.576 |
Bedienung von aktienbasierten Vergütungen | — | –169.538 | 169.538 |
Stand 31.12.2019 | 327.272.727 | 372.613 | 326.900.114 |
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Bedienung von aktienbasierten Vergütungen | — | –74.767 | 74.767 |
Stand 31.12.2020 | 327.272.727 | 297.846 | 326.974.881 |
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5 Rückstellungen
- Die Bildung des Sozialkapitals erfolgt nach dem laufenden Einmalprämienverfahren. Die Anwartschaften für wertgesicherte Pensionszusagen wurden an die außerbetriebliche APK-Pensionskasse AG übertragen. Grundsätzlich sind die Ansprüche bei leistungsorientierten Pensionsplänen vom Dienstalter und dem Durchschnitt der Bezüge der letzten fünf Kalenderjahre abhängig.
- Die Pensionspläne erfordern keine Beitragsleistungen von den Mitarbeitern. Die Entwicklung der leistungsorientierten Pläne und Jubiläumsgeldrückstellung stellt sich wie folgt dar:
Entwicklung leistungsorientierter Pläne und Jubiläumsgelder |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
| Pensions- pläne | Abferti- gung | Jubiläums- geld | Pensions- pläne | Abferti- gung | Jubiläums- geld |
Barwert der über einen Fonds finanzierten Verpflichtung | 109.856 | — | — | 105.578 | — | — |
Marktwert des Planvermögens | –56.995 | — | — | –58.456 | — | — |
Rückstellung der über einen Fonds finanzierten Verpflichtung | 52.861 | — | — | 47.122 | — | — |
Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten Verpflichtung | — | 11.563 | 5.135 | — | 14.031 | 4.857 |
Rückstellung der nicht über einen Fonds finanzierten Verpflichtung | — | 11.563 | 5.135 | — | 14.031 | 4.857 |
Rückstellung zum 1.1. | 47.123 | 14.031 | 4.857 | 53.047 | 13.975 | 4.312 |
Periodenaufwand | 6.654 | 885 | 661 | 331 | 1.082 | 764 |
Fondsdotierung | –915 | — | — | –6.255 | — | — |
Auszahlungen | — | –3.688 | –443 | — | –1.043 | –305 |
Konzernübertrag | — | 334 | 60 | — | 17 | 86 |
Rückstellung zum 31.12. | 52.862 | 11.562 | 5.135 | 47.123 | 14.031 | 4.857 |
Zinsaufwand | 1.862 | 182 | 76 | 2.115 | 231 | 84 |
Laufender Dienstzeitaufwand | — | 493 | 338 | — | 526 | 273 |
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen | –1.014 | — | — | –1.668 | — | — |
Realisierung versicherungsmathematischer Verlust (+)/Gewinn (–) | 5.806 | 210 | 247 | –116 | 325 | 407 |
Periodenaufwand | 6.654 | 885 | 661 | 331 | 1.082 | 764 |
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- Annahmen zur Berechnung des Pensionsaufwands und der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31. Dezember:
Annahmen zur Berechnung |
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| 2020 | 2019 |
| Pensions- pläne | Abferti- gungen | Jubiläen | Pensions- pläne | Abferti- gungen | Jubiläen |
Kapitalmarktzinssatz | 1,35% | 1,16% | 1,42% | 1,80% | 1,40% | 1,60% |
Gehaltstrend | 3,00% | 3,00% | 3,00% | 3,00% | 3,00% | 3,00% |
Pensionstrend | 2,00% | — | — | 2,00% | — | — |
Langfristige Planvermögensrendite | 3,10% | — | — | 3,50% | — | — |
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- Für die Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen werden die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018 P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte zugrunde gelegt.
- Die Fluktuationswahrscheinlichkeiten wurden alters-spezifisch bzw. abhängig vom Dienstalter geschätzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensions-antrittsalter richtet sich nach dem frühestmöglichen Pensionsantrittsalter gemäß den gesetzlichen Be-stimmungen des ASVG in geltender Fassung.
- Unter Anwendung der AFRAC-Stellungnahme 27 „Personalrückstellungen (UGB)“ wurde für die Be-rechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubilä-umsgeldrückstellung der jeweilige Durchschnitts-zinssatz aus dem Zinssatz des aktuellen Stichtags und den Zinssätzen der 6 vorangegangenen Abschlussstichtage anhand der jeweiligen durch-schnittlichen Restlaufzeit der Gesamtverpflichtung ermittelt.
Veranlagung des Planvermögens zum 31. Dezember |
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| 2020 | 2019 |
| VRG IV Österreich | VRG VI Österreich | VRG IV Österreich | VRG VI Österreich |
Vermögenskategorien |
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Anteilswertpapiere | 24,20% | 24,22% | 26,22% | 26,42% |
Schuldverschreibungen | 53,96% | 53,51% | 59,08% | 59,01% |
Liquide Mittel und Geldmarktveranlagungen | 9,47% | 9,19% | 7,55% | 7,03% |
Sonstige | 12,37% | 13,08% | 7,15% | 7,54% |
Gesamt | 100,00% | 100,00% | 100,00% | 100,00% |
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- Ziele der Investitionspolitik sind ein optimierter Aufbau des Planvermögens und die jederzeitige Deckung der bestehenden Ansprüche. Die Veranlagung des Planvermögens in Österreich wird durch § 25 Pensionskassengesetz und das Investmentfondsgesetz geregelt. Zusätzlich zu diesen Vorschriften sind in den Veranlagungsrichtlinien der APK-Pensionskasse AG u.a. die Bandbreite der Asset-Allokation, der Einsatz von Dachfonds sowie die Auswahl von Fondsmanagern geregelt. Der Einsatz neuer Instrumente oder eine Erweiterung der Fondspalette ist vom Vorstand der APK-Pensionskasse AG zu genehmigen. Sowohl im Bereich der Anteilswertpapiere als auch der Schuldverschreibungen erfolgt die Diversifikation global, wobei jedoch die Schuldverschreibungen schwerpunktmäßig auf EUR lauten oder EUR gesichert sind.
- Das Vermögen der Veranlagungs- und Risikogruppen VRG IV und VRG VI ist in internationale Aktien und Anleihenfonds, alternative Veranlagungsstrategien (Absolute Return Strategien, Immobilien und Private Equity) sowie Anlagen auf dem Geldmarkt investiert. Das langfristige Investitionsziel der VRG IV und VRG VI ist es, die Benchmark (20% globale Aktien, 65% globale Anleihe, 5% Cash, 5% Alternatives, 5% Immobilien) zu übertreffen und ihre bestehenden und künftigen Anspruchszahlungen zu decken. Das Vermögen der VRG IV und VRG VI ist gemäß § 25 des österreichischen Pensionskassengesetzes so veranlagt, dass die Sicherheit, Qualität, Liquidität und Rentabilität des der VRG IV und VRG VI zugeordneten Vermögens insgesamt gewährleistet ist. Eine zur Benchmark abweichende Asset Allokation oder regionale Allokation ist erlaubt, wenn dies nach Beurteilung der APK durch die aktuellen Bewertungen oder zukünftigen erwarteten Renditen begründet ist. Für alle Asset Klassen können Investmentvehikel, die nach einem aktiven Ansatz verwaltet werden, eingesetzt werden, wenn dies durch Markteigenschaften oder Kosten-/Nutzenerwägungen begründet werden kann. Der Großteil des Vermögens der VRG IV und VRG VI wird in liquiden aktiven Märkten investiert, an welchen Preisnotierungen existieren. Vermögenswerte, für die keine aktive Marktpreisnotierung vorhanden ist (z.B. bestimmte Immobilien und Absolute-Return-Strategien), können auf vorsichtigem Niveau gehalten werden, wenn das Rendite-/Risikoprofil solcher Vermögenswerte als günstig erachtet wird. Das Risiko wird aktiv gesteuert und es wird allgemein erwartet, dass die Volatilität und vor allem das Downsiderisiko niedriger sein werden als jenes der Benchmark.
- Im Jahr 2021 sind für leistungsorientierte Pläne Zahlungen für das Jahr 2020 im Ausmaß von TEUR 2.252 (2019: TEUR 2.500) an die APK-Pensionskasse AG geplant.
- Die sonstigen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen wie folgt zusammen
Sonstige Rückstellungen |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
Personalrückstellungen | 31.048 | 42.886 |
Übrige Rückstellungen | 730 | 4.077 |
Gesamt | 31.778 | 46.963 |
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- Die Personalrückstellungen enthalten eine Rückstellung für den Long Term Incentive Plan in Höhe von TEUR 6.773 (2019: TEUR 14.533). Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit einem Zinssatz von 1,33% abgezinst (2019: 3,5%).
- In der Position Steuerrückstellungen ist eine Körperschaftsteuerrückstellung für die Nachversteuerung von Verlusten ausländischer Gruppenmitglieder auf Gruppenträger-Ebene in Höhe von TEUR 28.274 (2019: TEUR 28.274) sowie eine Rückstellung für zukünftige Steuerumlageverpflichtungen aus der Überrechnung der Verluste von inländischen Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 191.001 (2019: TEUR 204.109) ausgewiesen.
6 Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
| ≤1 Jahr | >1 Jahr | ≤1 Jahr | >1 Jahr |
Anleihen | 800.000 | 11.000.000 | 500.000 | 7.300.000 |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 343.583 | 3.622 | 119.050 | 343.511 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 37.101 | — | 27.638 | — |
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 3.366.444 | — | 4.613.672 | — |
davon aus Lieferungen und Leistungen | 2.354 | — | 4.327 | — |
davon aus Finanzierung | 2.481.272 | — | 2.795.082 | — |
davon aus Clearing | 684.584 | — | 1.374.824 | — |
davon aus Verlustübernahmen | — | — | 251.796 | — |
davon sonstige | 198.233 | — | 187.642 | — |
Sonstige Verbindlichkeiten | 191.382 | 29.930 | 221.451 | 34.780 |
davon aus Steuern | 105.221 | — | 158.910 | — |
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | 1.773 | — | 1.682 | — |
Gesamt | 4.738.509 | 11.033.552 | 5.481.811 | 7.678.291 |
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- Im April des Geschäftsjahres wurde eine Anleihe in Höhe von TEUR 1.750.000 in drei Tranchen begeben, davon zwei Tranchen von je TEUR 500.000 und eine Tranche in Höhe von TEUR 750.000.
- Im Juni 2020 wurde eine weitere Anleihe in Höhe von TEUR 1.500.000 in zwei Tranchen zu je TEUR 750.000 begeben.
- Im September 2020 begab OMV weitere Hybridschuldverschreibungen im Gesamtvolumen von TEUR 1.250.000. Tranche 1 in Höhe von TEUR 750.000 wird bis zum 1. September 2026 (ausschließlich) mit einem festen Zinssatz von 2,5% und Tranche zwei in Höhe von TEUR 500.000 bis zum 1. September 2029 (ausschließlich) mit einem festen Zinssatz von 2,875% verzinst.
- Die im Jahr 2010 begebene Anleihe mit einem Emissionsvolumen von TEUR 500.000 wurde im Februar 2020 zurückbezahlt.
- Am 7. Dezember 2015 begab OMV Hybridschuldverschreibungen mit einem Gesamtvolumen von TEUR 1.500.000 in zwei Tranchen von je TEUR 750.000.Tranche 1 wird bis zum 9. Dezember 2021 (ausschließlich) mit einem festen Zinssatz von 5,250% und Tranche 2 bis zum 9. Dezember 2025 (ausschließlich) mit einem festen Zinssatz von 6,250% verzinst.
- Am 19. Juni 2018 wurde eine Hybridanleihe im Gesamtvolumen von TEUR 500.000 begeben, die bis 19. Juni 2024 (ausschließlich) mit einem festen Zinssatz von 2,875% verzinst wird.
- Im Vorjahr wurde eine Anleihe in Höhe von TEUR 1.000.000 in zwei Tranchen von je TEUR 500.000, sowie ein Private Placement in Höhe von TEUR 300.000 begeben.
- Die Position Verbindlichkeiten aus Finanzierung gegenüber verbundenen Unternehmen beinhaltet kurzfristige Aufnahmen (Geldmarktgeschäfte) von diversen Tochtergesellschaften im Rahmen des Liquiditätsmanagements der OMV Gruppe.
Begebene Anleihen |
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| Nominale | Kupon | Begebung | Rückzahlung |
Internationale Industrieanleihe | EUR 500.000.000 | 4,25% fix | Oktober 2011 | 12.10.2021 |
| EUR 750.000.000 | 2.625% fix | September 2012 | 27.09.2022 |
| EUR 500.000.000 | 0.75% fix | Dezember 2018 | 04.12.2023 |
| EUR 750.000.000 | 0.00% fix | Juni 2020 | 16.06.2023 |
| EUR 500.000.000 | 1.50% fix | April 2020 | 09.04.2024 |
| EUR 500.000.000 | 0.00% fix | Juli 2019 | 03.07.2025 |
| EUR 1.000.000.000 | 1.00% fix | Dezember 2017 | 14.12.2026 |
| EUR 750.000.000 | 3.50% fix | September 2012 | 27.09.2027 |
| EUR 500.000.000 | 2.00% fix | April 2020 | 09.04.2028 |
| EUR 500.000.000 | 1.875% fix | Dezember 2018 | 04.12.2028 |
| EUR 750.000.000 | 0.75% fix | Juni 2020 | 16.06.2030 |
| EUR 750.000.000 | 2.375% fix | April 2020 | 09.04.2032 |
| EUR 500.000.000 | 1.00% fix | Juli 2019 | 03.07.2034 |
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Privatplatzierung | EUR 300.000.000 | variabel | Juni 2019 | 11.06.2021 |
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Hybridanleihe | EUR 750.000.000 |
| Dezember 2015 |
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| EUR 750.000.000 |
| Dezember 2015 |
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| EUR 500.000.000 |
| Juni 2018 |
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| EUR 750.000.000 |
| September 2020 |
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| EUR 500.000.000 |
| September 2020 |
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Gesamt | EUR 11.800.000.000 |
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- Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten unter anderem Zinsen für Anleihen in Höhe von TEUR 73.915 (2019: TEUR 53.330) und Personallösungs-kosten in Höhe von TEUR 35.554 (2019: TEUR 40.414). Diese Posten werden erst nach dem Ab-schlusstichtag zahlungswirksam. In den Verbindlich-keiten größer als ein Jahr sind folgende Verbindlich-keiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren enthalten: eine Verbindlichkeit aus Anleihen über TEUR 8.000.000 (2019: TEUR 5.250.000) sowie eine Verbindlichkeit aus Personallösungen in Höhe von TEUR 10.887 (2019:TEUR 14.850).
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
7 Umsatzerlöse
Umsatzerlöse |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
Inland | 188.485 | 175.312 |
Ausland | 45.711 | 33.649 |
Gesamt | 234.196 | 208.961 |
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- Die Umsatzerlöse bestehen aus den an die Konzerngesellschaften verrechneten Konzernumlagen, Erlösen aus den für Konzerngesellschaften wahrgenommenen operativen Aufgaben und für den Konzern erbrachten Servicedienstleistungen in den Bereichen IT, Rechnungswesen, Personalwesen, Facility Management und betriebliche Medizin.
8 Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Erträge |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen | 36 | 738 |
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 6.307 | 269 |
Übrige | 1.236 | 1.076 |
Gesamt | 7.578 | 2.083 |
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- Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren aus der Auflösung von Rückstellungen für Personal in Höhe von TEUR 6.307 (2019: TEUR 269). In der Position Übrige sind unter anderem der Mitarbeiteranteil aus der Betriebskantine, diverse Bonifikationen und Funktionsentschädigungen enthalten.
9 Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
Materialaufwand | 478 | 845 |
Aufwendungen für sonstige bezogene Leistungen | 53.696 | 40.681 |
Gesamt | 54.174 | 41.526 |
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- Die Aufwendungen für sonstige bezogene Leistun-gen umfassen im Wesentlichen von Dritten zuge-kaufte Fremdleistungen in Höhe von TEUR 13.968 (2019: TEUR 16.049) und sonstige Leistungen von OMV Petrom Global Solutions SRL in Höhe von TEUR 10.352 (2019: TEUR 11.222). Für die Servicierung von Software wurden Fremdleistungen in Höhe von TEUR 23.332 (2019: TEUR 10.065) zugekauft.
10 Personalaufwand
- In den Aufwendungen für Gehälter sind Aufwendun-gen für anteilsbasierte Vergütungen enthalten. Wir verweisen diesbezüglich auf die Tabelle „Aufwendungen in Bezug auf anteilsbasierte Vergütungen“ im Abschnitt Long Term Incentive (LTI) Pläne und Equity Deferral des Jahresbonus.
- Die Aufwendungen für Rückstellungen für Jubilä-umsgeld betragen TEUR 585 (2019: TEUR 680).
Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sowie Altersversorgung |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
Aufwendungen für Abfertigungen | 2.645 | 1.543 |
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen | 1.293 | 1.200 |
Beitragsorientierter Personalaufwand | 4.538 | 3.588 |
Leistungsorientierter Personalaufwand | 7.844 | –1.211 |
Gesamt | 16.320 | 5.120 |
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- In der Position Aufwendungen für Abfertigungen sind TEUR 1.905 (2019: EUR 692) und in der Position Leistungsorientierter Personalaufwand ein Aufwand über TEUR 1.950 (2019: Ertrag TEUR 1.209) für Personallösungen enthalten. Der Ertrag im leistungsorientierten Personalaufwand im Vorjahr resultiert einerseits aus dem Entfall von Verpflichtungen und andererseits aus Parameteranpassungen.
- Die Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung verteilen sich folgendermaßen:
Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
| Abferti- gungen | Pensions- pläne | Abferti- gungen | Pensions- pläne |
Vorstände und ehemalige Vorstände | 126 | 858 | 251 | 725 |
Leitende Angestellte | 121 | 338 | 174 | 486 |
Andere Arbeitnehmer | 3.481 | 5.380 | 1.993 | 1.282 |
Versicherungsmathematischer Verlust (+)/Gewinn (–) | 210 | 5.806 | 325 | –116 |
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11 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
Steuern, soweit sie nicht unter Z 16 (Steuern vom Einkommen und Ertrag) fallen | 759 | 1.009 |
Übrige | 88.582 | 99.184 |
Gesamt | 89.340 | 100.193 |
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In der Position Steuern sind zum Großteil Gebühren für die Finanzmarktaufsicht enthalten. Im übrigen Aufwand sind unter anderem enthalten: Konzern-verrechnungen von TEUR 22.305 (2019: TEUR 25.390), Werbeaufwand TEUR 11.415 (2019: TEUR 16.472), Rechts- und Beratungskosten TEUR 28.465 (2019:TEUR 32.051), Mietaufwand Software TEUR 8.964 (2019: 3.577), diverse Fremdleistungen TEUR 1.292 (2019: TEUR 2.569), Versicherungsaufwand TEUR 1.752 (2019: TEUR 1.729), Nachrichtenaufwand TEUR 5.597 (2019: TEUR 5.195) und Instandhaltungsaufwand TEUR 2.099 (2019: TEUR 2.969).
12 Erträge und Aufwendungen im Finanzergebnis
- Von den Beteiligungserträgen in Höhe von TEUR 895.680 (2019: TEUR 1.768.874) resultieren TEUR 682.351 (2019: TEUR 1.557.355) aus Gewinnge-meinschaften, TEUR 200.592 (2019: TEUR 180.435) aus Dividenden von verbundenen Unter-nehmen und TEUR 12.738 (2019: TEUR 31.084) aus sonstigen Beteiligungserträgen. Ergebnisab-führungsverträge zum 31. Dezember 2020 liegen für folgende Gesellschaften vor: OMV Solutions GmbH, OMV Downstream GmbH, OMV Insurance Broker GmbH und OMV Gas Logistics Holding GmbH.
- Die Position Erträge aus Finanzanlagen beinhaltet eine Zuschreibung zu Finanzanlagen in Höhe von TEUR 56 (2019:TEUR 3.285).
- Die Aufwendungen aus Finanzanlagen enthalten Verlustübernahmen in Höhe von TEUR Null (2019: TEUR 251.796) auf der Basis von Ergebnisabführungsverträgen, eine ausschüttungsbedingte Abschreibung im Zusammenhang mit der OMV Solutions GmbH in Höhe von TEUR 355.500 (2019: TEUR 364.786), eine Beteiligungsabschreibung der OMV AUSTRALIA PTY LTD in Höhe von TEUR 4.806 (2019: TEUR 2.041) sowie die Abschreibung einer Ausleihung an die BSP Bratislava-Schwechat Pipeline GmbH in Höhe von TEUR 1.646 (2019: Wertberichtigung einer Forderung aus dem Verkauf der OMV Petrol Ofisi Holding Anonim Şirketi aus Vorjahren über TEUR 8.794) und eine Wertberichtigung zu Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 30.075 (2019: TEUR 1.568).
13 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Steuern vom Einkommen und Ertrag |
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| 2020 | 2019 |
Laufende Steuern | 161.009 | –100.583 |
Latente Steuern | –3.156 | 16 |
Gesamt | 157.853 | –100.567 |
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- Die laufende Steuer setzt sich aus einem Aufwand aus Vorjahren in Höhe von TEUR 49.153 (2019: TEUR 35.202) sowie aus dem Körperschaftsteueraufwand des Gruppenträgers in Höhe von TEUR 111.856 (2019: Ertrag TEUR 135.786) aufgrund der Gruppenbildung gemäß § 9 KStG nach den verrechneten Steuerumlagen zusammen. Im Körperschaftsteueraufwand des laufenden Jahres ist zusätzlich zur laufenden Steuerumlage die Auflösung der Rückstellung für zukünftige Steuerumlageverpflichtungen aus der Überrechnung der Verluste von inländischen Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 13.108 (2019: Ertrag von TEUR 86.336) enthalten.
- Der ausgewiesene latente Steuerertrag in Höhe von TEUR 3.156 (2019: Aufwand TEUR 16) betrifft die Wertberichtigung neutraler Anpassungen.
Ergänzende Angaben
14 Zinsmanagement und Derivate
- Um das Zinsrisiko in ausgewogener Form zu steuern, wird das Profil der Verbindlichkeiten hinsichtlich fixer und variabler Verzinsung, Währungen und Fristigkeiten analysiert. Es werden entsprechende Vergleichskennzahlen festgelegt und bei Abweichungen über definierte Bandbreiten mittels derivativer Instrumente optimiert.
- Fallweise werden festverzinsliche Kredite mittels Zinsswaps in variable Kredite oder vice versa umgewandelt. Die letzte Zinssicherung ist im Jahr 2015 ausgelaufen, danach wurden keine weiteren Zinsderivate mehr abgeschlossen.
- Die Gesellschaft sichert bei Bedarf entsprechende Fremdwährungsrisiken für die Gesellschaft selbst sowie für Konzerngesellschaften ab. Die OMV Aktiengesellschaft hat Derivate mit Banken abgeschlossen und diese an Konzerngesellschaften weitergegeben. Die Hauptpositionen per 31. Dezember 2020 betreffen den EUR-USD, EUR-NOK, USD-RON, EUR-NZD und EUR-HUF Wechselkurs. Mit den Devisentermingeschäften wurde der Zeitraum bis Januar 2022 abgesichert.
- Per 31. Dezember gab es zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos für die Konzerngesellschaften folgende Transaktionen, welche aufgrund der Bildung von Bewertungseinheiten in der OMV Aktiengesellschaft nicht angesetzt werden:
Währungsderivate: Forwards |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
| Beizulegender Zeitwert | Beizulegender Zeitwert |
| Nominale | aktiv | passiv | Bilanz- ansatz | Nominale | aktiv | passiv | Bilanz- ansatz |
Currency-Forwards | 828.508 | 19.133 | –19.099 | — | 831.737 | 18.781 | –18.749 | — |
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- Die Effektivität der Sicherungsbeziehung wird retrospektiv auf Basis des Wechselkurses des Sicherungsgeschäftes und der Korrelation mit dem Wechselkurs des dazugehörigen Grundgeschäftes ermittelt. Dabei wird die Kursdifferenz aus dem Grundgeschäft durch die Kursdifferenz aus dem Sicherungsgeschäft ausgeglichen. Prospektiv erfolgt die Effektivitätsmessung durch Überprüfung der Übereinstimmung der Critical Terms zwischen Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft (Critical Term Match).
- Ohne Bildung von Bewertungseinheiten wären aufgrund des imparitätischen Bewertungsprinzips Drohverlustrückstellungen in Höhe des passiven Marktwertes von TEUR 19.099 (2019: TEUR 18.749) zu bilden gewesen.
- Zur Liquiditätssteuerung verwendet die OMV Aktien-gesellschaft Devisenswaps.
- Per 31. Dezember gab es zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos für die OMV Aktiengesellschaft folgende Transaktionen:
Währungsderivate: FX Swaps |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
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| Nominale | Beizulegender Zeitwert | Bilanzansatz | Nominale | Beizulegender Zeitwert | Bilanzansatz |
FX Swap EUR-CZK | 5.351 | 19 | — | — | — | — |
FX-Swap EUR-HUF | 22.118 | 144 | — | — | — | — |
FX Swap NZD-USD | — | — | — | 153.126 | –1.142 | –1.397 |
FX Swap EUR-NOK | 265.228 | 3.716 | — | 500.630 | 9.935 | — |
FX Swap EUR-AUD | 19.003 | 495 | — | 23.418 | 307 | — |
FX Swap EUR-NZD | 52.513 | 465 | –94 | — | — | — |
FX Swap EUR-RUB | — | — | — | 287.686 | 8.371 | — |
FX Swap EUR-USD | 165.346 | –6 | –6 | 426.212 | –2.059 | –2.059 |
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- Der beizulegende Zeitwert (Tageswert) der derivati-ven Finanzinstrumente spiegelt den geschätzten Betrag wider, den OMV zahlen oder erhalten müsste, wenn diese Transaktion am Bilanzstichtag geschlossen würde. Für die Schätzung der Tages-werte von Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag werden Preisanbote von Banken oder entsprech-ende Preismodelle verwendet. Bei diesen Modellen werden die zum Bilanzstichtag geltenden Termin-preise und Wechselkurse sowie Volatilitätskenn-zahlen zur Preisberechnung herangezogen. Der Bilanzansatz erfolgt unter den sonstigen Rückstellungen.
15 Organe, Arbeitnehmer, Related Parties
- Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer betrug:
Durchschnitt |
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| 2020 | 2019 |
Angestellte | 901 | 705 |
Gesamt | 901 | 705 |
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- Die Vorstandsbezüge der OMV Aktiengesellschaft verteilen sich wie folgt:
Vorstandsbezüge |
In EUR 1,000 |
| 2020 |
| Vorstandsmitglieder zum 31. Dezember 2020 | Ehemalige Vorstandsmitglieder |
|
| Seele | Pleininger | Florey | Gangl6 | Skvortsova8 | Leitner10 | Davies11 | Roiss12 | Gesamt |
Kurzfristige Vergütungen | 2.274 | 1.342 | 1.304 | 790 | 503 | 1.117 | — | — | 7.330 |
Fixer Bezug (Grundbezug) | 1.100 | 750 | 700 | 575 | 313 | — | — | — | 3.438 |
Fixer Bezug (Funktionszulage) | 3343 | — | — | — | — | — | — | — | 334 |
Variabel (Zahlung für die Zielerreichung)1 | 828 | 579 | 559 | 203 | — | 1.117 | — | — | 3.285 |
Sachbezüge | 13 | 13 | 454 | 13 | 1909 | — | — | — | 273 |
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 275 | 188 | 175 | 144 | 77 | — | — | — | 858 |
Pensionskassen- beiträge | 275 | 188 | 175 | 144 | 77 | — | — | — | 858 |
Anteilsbasierte Vergütungen | 902 | 523 | 529 | 101 | — | 823 | 62 | 266 | 3.205 |
Variabel (Equity Deferral 2019) | 410 | 287 | 277 | 101 | — | 277 | — | — | 1.351 |
Variabel (LTIP 2017)2 | 491 | 236 | 2525 | —7 | — | 546 | 62 | 266 | 1.853 |
Vorstandsbezüge | 3.451 | 2.052 | 2.007 | 1.035 | 580 | 1.940 | 62 | 266 | 11.393 |
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Vorstandsbezüge |
In EUR 1,000 |
| 2019 |
| Vorstandsmitglieder zum 31. Dezember 2019 | Ehemalige Vorstandsmitglieder |
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| Seele | Pleininger | Florey | Gangl5 | Leitner6 | Davies7 | Huijskes8 | Roiss9 | Gesamt |
Kurzfristige Vergütungen | 3.361 | 1.635 | 1.586 | 294 | 1.554 | — | — | — | 8.430 |
Fixer Bezug (Grundbezug) | 1.100 | 750 | 700 | 288 | 700 | — | — | — | 3.538 |
Fixer Bezug (Funktionszulage) | 1.0022 | — | — | — | — | — | — | — | 1.002 |
Variabel (Zahlung für die Zielerreichung)1 | 1.246 | 872 | 841 | — | 841 | — | — | — | 3.800 |
Sachbezüge | 13 | 13 | 453 | 7 | 13 | — | — | — | 90 |
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 275 | 188 | 175 | 72 | 175 | — | — | — | 884 |
Pensionskassen- beiträge | 275 | 188 | 175 | 72 | 175 | — | — | — | 884 |
Leistungen im Zusammenhang mit Beendigung von Dienstverhältnissen | — | — | — | — | 2214 | — | — | — | 221 |
Anteilsbasierte Vergütungen | 3.596 | 1.754 | 1.165 | — | 2.081 | 247 | 415 | 3.129 | 12.387 |
Variabel (Equity Deferral 2018) | 698 | 489 | 471 | — | 471 | — | — | — | 2.129 |
Variabel (LTIP 2016) | 2.898 | 1.265 | 694 | — | 1.610 | 247 | 415 | 3.129 | 10.258 |
Gesamt | 7.232 | 3.576 | 2.926 | 366 | 4.031 | 247 | 415 | 3.129 | 21.923 |
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- Daneben sind die Vorstandsmitglieder und Mitglieder des Aufsichtsrats im Rahmen der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O) und einer Rechtsschutzversicherung versichert. Auch eine große Anzahl anderer OMV Mitarbeiter sind Begünstigte dieser Versicherungen, und es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, so dass eine spezifische Zuordnung an Vorstandsmitglieder nicht stattfindet.
- An Aufsichtsratsvergütungen wurden 2020 TEUR 572 aufgewendet (2019: TEUR 602).
- Die OMV Aktiengesellschaft ist das Mutterunternehmen des OMV Konzerns und nimmt als solches eine Holdingfunktion ein. Die OMV Aktiengesellschaft erbringt für die restlichen Konzerngesellschaften Finanzierungs-, Konzernsteuerungs- sowie diverse Servicedienstleistungen.
- Die Fremdüblichkeit der Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen wird laufend dokumentiert und überwacht.
- Bezüglich der auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Abschlussprüfer verweisen wir auf den OMV Konzernabschluss.
16 Haftungsverhältnisse gemäß § 199 und sonstige Verpflichtungen gemäß § 237 UGB
- Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:
Haftungsverhältnisse |
In EUR 1,000 |
| 2020 | 2019 |
Garantien | 1.962.676 | 2.125.626 |
davon für verbundene Unternehmen | 1.962.326 | 2.125.205 |
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- Die Reduktion der Haftungsverhältnisse resultiert im Wesentlichen aus dem Wegfall der Garantien für OMV New Zealand Limited in Höhe von TXDR 48.020 sowie aus der Reduktion der Garantien für OMV Gas Marketing & Trading GmbH um TEUR 73.111.
- Nicht in der Bilanz und unter den Haftungsverhältnissen ausgewiesene sonstige finanzielle Verpflichtungen:
- Die OMV Aktiengesellschaft hat sich gegenüber der OMV Clearing und Treasury GmbH, die das Konzern-Clearing betreibt, verpflichtet, deren Liquidität für die Dauer der Konzernzugehörigkeit aufrechtzuerhalten.
- Für einige Explorations-, Produktions- und Vertriebsgesellschaften bestehen seitens der OMV Aktiengesellschaft Garantien und Patronatserklärungen für die Einhaltung von Konzessionen, Lizenzen und von verschiedenen Verträgen, die in ihrer Höhe unbestimmt sind.
- Gegenüber der OMV Gas Storage Germany GmbH hat sich die OMV Aktiengesellschaft mit einem Letter of Financial Support zu finanzieller Unterstützung im Bedarfsfall verpflichtet.
- Die OMV Aktiengesellschaft haftet für die Auszahlung der im Rahmen von Schuldbeitritten von den Konzernunternehmen übernommenen Pensionsansprüchen, Nachschussverpflichtungen für an überbetriebliche Pensionskassen übertragene Ansprüche und Überbrückungszahlungen für Personallösungen.
17 Vorschlag zur Gewinnverteilung
- Der verteilungsfähige Bilanzgewinn des Geschäfts-jahrs 2020 wurde mit TEUR 636.429 (2019: TEUR 973.172) ermittelt.
- Für das Geschäftsjahr 2020 wird seitens des Vorstands der OMV Aktiengesellschaft eine Ausschüttung in Höhe von EUR 1,85 (2019: EUR 1,75) je dividendenberechtigter Aktie vorgeschlagen, welche von der Hauptversammlung zu bestätigen ist. Die Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 erfolgte im Oktober 2020 und betrug TEUR 572.206 (2019: TEUR 572.075).
18 Sonstige Berichterstattung
- Der konsolidierte Bericht über Zahlungen an staatliche Stellen sowie der gesonderte konsolidierte nichtfinanzielle Bericht sind in den Geschäftsbericht des OMV Konzerns integriert; dieser ist auf der OMV Website unter www.omv.com > Investoren > Berichte abrufbar.
19 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
- Am 3. Februar 2021 hat der Aufsichtsrat der OMV Aktiengesellschaft eine Neuorganisation der OMV Gruppe beschlossen, die eine Teilung und Erweiterung des bisherigen Bereichs Refining & Petrochemical Operations in Refining & Marketing und Chemicals & Materials vorsieht. Diese Strukturänderung trägt der Vorwärtsintegration in den Chemiesektor Rechnung, die mit der Übernahme der Mehrheitsanteile an Borealis eingeleitet wurde. Damit ist die OMV organisatorisch konsequent entlang der gesamten erweiterten Wertschöpfungskette aufgestellt und kann alle relevanten Verantwortlichkeiten für den Petrochemie- und Chemiebereich in einem Ressort bündeln.
- Der OMV Aufsichtsrat hat Alfred Stern (56) als Vorstandsmitglied für den Bereich Chemicals & Materials bestellt.
- Die Änderung der OMV Unternehmensstruktur sowie die neue Vorstandsbestellung treten mit 1. April 2021 in Kraft.
- Aufgrund der Neuorganisation der OMV Gruppe wird die OMV beginnend mit Q1/21 ihre Berichtsstruktur anpassen. Künftig werden die Geschäftsbereiche wie folgt berichtet: Exploration & Production, Refining & Marketing und Chemicals & Materials.
- Am 5. Februar 2021 hat der Borealis Aufsichtsrat Thomas Gangl (49) als Chief Executive Officer von Borealis AG bestellt. Er wird diese Funktion mit 1. April 2021 von Alfred Stern übernehmen. Thomas Gangl ist derzeit Mitglied des OMV Vorstands und für den Bereich Refining & Petrochemical Operations zuständig.
Direkte Beteiligungen der OMV Aktiengesellschaft mit einem Anteil von mindestens 20%
Direkte Beteiligungen |
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| Währung | Eigenkapital 31.12.2020 | Jahresüber- schuss/ Jahresfehl- betrag 2020 | Anteil am Kapital in % |
Inland |
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OMV Exploration & Production GmbH, Wien1 | in EUR 1.000 | 2.297.591 | –284.704 | 100 |
OMV Gas Logistics Holding GmbH, Wien1 | in EUR 1.000 | 470.952 | 64.176 | 100 |
OMV Insurance Broker GmbH, Wien1 | in EUR 1.000 | 45 | 15 | 100 |
OMV Downstream GmbH, Wien1 | in EUR 1.000 | 7.814.6963 | 301.289 | 100 |
OMV Solutions GmbH, Wien1 | in EUR 1.000 | 1.161.709 | 316.871 | 100 |
Ausland |
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Diramic Insurance Limited, Gibraltar | in EUR 1.000 | 99.932 | –1.041 | 100 |
OMV AUSTRALIA PTY LTD, Perth1 | in AUD 1.000 | –169.338 | –7.878 | 100 |
OMV International Oil & Gas GmbH, Zug2 | in CHF 1.000 | 1.908 | 486 | 100 |
OMV PETROM SA, Bukarest | in RON 1.000 | 32.012.940 | 1.381.580 | 51,01 |
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Aufsichtsrat
- Wolfgang C. Berndt
Vorsitzender (bis 29. September 2020)
Mark Garrett
- Vorsitzender (seit 29. September 2020)
Thomas Schmid
Alyazia Ali Al Kuwaiti
Mansour Mohamed Al Mulla
Stefan Doboczky
Karl Rose
Elisabeth Stadler
Christoph Swarovski
Cathrine Trattner
Gertrude Tumpel-Gugerell
Vom Betriebsrat delegiert:
Christine Asperger (bis 1. Oktober 2020)
Herbert Lindner
Alfred Redlich (bis 2. Dezember 2020)
Angela Schorna
Gerhard Singer
- Neben international erfahrenen Vorständen und Direktoren der Kernaktionäre setzt sich der von der Hauptversammlung gewählte Aufsichtsrat aus hochqualifizierten unabhängigen Mitgliedern zusammen, wobei sich OMV bezüglich der Unabhängigkeit an den Empfehlungen der EU orientiert.
Präsidial- und Nominierungsausschuss:
- Berndt (Vorsitzender bis 29. September 2020), Garrett (Vorsitzender seit 29. September 2020), Schmid (Stellvertreter), Al Kuwaiti (Stellvertreterin), Al Mulla, Asperger (bis 1. Oktober 2020), Redlich (bis 2. Dezember 2020), Schorna (seit 3. Dezember 2020), Lindner (seit 3. Dezember 2020)
Prüfungsausschuss:
- Tumpel-Gugerell (Vorsitzende), Al Kuwaiti (Stellvertreterin), Stadler (Stellvertreterin), Berndt (bis 29. September 2020), Garrett (seit 29. September 2020), Schmid, Trattner, Lindner, Schorna, Singer
Portfolio- und Projektausschuss:
- Rose (Vorsitzender), Schmid (Stellvertreter), Al Kuwaiti (Stellvertreterin), Berndt (bis 29. September 2020), Garrett (seit 29. September 2020), Al Mulla, Doboczky (seit 19. Juni 2020), Lindner, Redlich (bis 2. Dezember 2020), Schorna (seit 3. Dezember 2020), Singer
Vergütungsausschuss:
- Berndt (Vorsitzender bis 29. September 2020), Schmid (Vorsitzender seit 29. September 2020), Garrett (Stellvertreter seit 29. September 2020), Al Kuwaiti (Stellvertreterin), Swarovski, Tumpel-Gugerell
Vorstand
Rainer Seele
- Vorstandsvorsitzender
und Generaldirektor
Johann Pleininger
- Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
und Chief Upstream Operations Officer
Reinhard Florey
Thomas Gangl
- Chief Downstream Operations Officer
Elena Skvortsova
- Chief Commercial Officer
- Wien, am 10. März 2021
- Der Vorstand
Rainer Seele e.h.
Vorstandsvorsitzender
und Generaldirektor
- Reinhard Florey e.h.
Finanzvorstand - Johann Pleininger e.h.
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
und Chief Upstream Operations Officer
Thomas Gangl e.h.
Chief Downstream Operations Officer
- Elena Skvortsova e.h.
Chief Commercial Officer
Anlagespiegel gemäß § 226 Absatz 1 UGB
Entwicklung der Anschaffungskosten |
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In EUR 1,000 |
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| Stand 01.01. 2020 | Zugänge |
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Immaterielle Vermögensgegenstände |
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Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen | 30.825 | 8.7511 |
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Sachanlagen |
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Grundstücke und Bauten auf fremden Grund | 2.764 | — |
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Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 18.407 | 3.8741 |
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| 21.171 | 3.874 |
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Finanzanlagen |
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Anteile an verbundenen Unternehmen | 13.049.565 | 4.354.000 |
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Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 6.229.952 | 83.318 |
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Beteiligungen | 26.624 | — |
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Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 4.506 | — |
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Sonstige Ausleihungen | 1.725 | — |
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| 19.312.372 | 4.437.318 |
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| 19.364.368 | 4.449.943 |
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| Umbuchungen | Abgang | Stand 31.12.2020 | Abschreibungen 31.12.2020 (kumuliert) | Bilanzwert 31.12.2020 | Bilanzwert 31.12.2019 |
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| 64 | 113 | 39.527 | 13.356 | 26.171 | 22.562 |
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| — |
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| — | — | 2.764 | 1.034 | 1.730 | 2.079 |
| –64 | 896 | 21.323 | 11.808 | 9.515 | 9.811 |
| –64 | 896 | 24.087 | 12.842 | 11.245 | 11.891 |
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| 26.624 | — | 17.430.189 | 3.505.606 | 13.924.584 | 9.904.265 |
| — | 405.804 | 5.907.466 | 32.912 | 5.874.554 | 6.227.059 |
| –26.624 | — | — | — | — | 26.624 |
| — | — | 4.506 | — | 4.506 | 4.506 |
| — | 11 | 1.714 | 1.646 | 67 | 1.725 |
| — | 405.815 | 23.343.875 | 3.540.164 | 19.803.711 | 16.164.179 |
| — | 406.824 | 23.407.489 | 3.566.362 | 19.841.128 | 16.198.632 |
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Entwicklung der Abschreibungen |
In EUR 1,000 |
| 01.01.2020 | Plan- mäßige Abschrei- bungen | Außerplan- mäßige Abschrei- bungen 2020 | Zuschrei- bungen | Abgang | 31.12.2020 |
Immaterielle Vermögensgegenstände |
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Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen | 8.263 | 5.165 | — | — | 72 | 13.356 |
Sachanlagen | — | — | — | — | — | — |
Grundstücke und Bauten auf fremden Grund | 685 | 349 | — | — | — | 1.035 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 8.596 | 4.108 | — | — | 896 | 11.808 |
| 9.281 | 4.457 | — | — | 896 | 12.842 |
Finanzanlagen |
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Anteile an verbundenen Unternehmen | 3.145.300 | — | 360.306 | — | — | 3.505.606 |
Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 2.893 | — | 30.075 | 56 | — | 32.912 |
Beteiligungen | — | — | — | — | — | — |
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | — | — | — | — | — | — |
Sonstige Ausleihungen | — | — | 1.646 | — | — | 1.646 |
| 3.148.193 | — | 392.027 | 56 | — | 3.540.164 |
| 3.165.737 | 9.622 | 392.027 | 56 | 968 | 3.566.362 |
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Abkürzungen und Definitionen
A
- Ausschüttungsgrad
%-Verhältnis der Dividende je Aktie zum Ergebnis je Aktie
B
- bbl
Barrel (Fass zu zirka 159 Liter) - bbl /d
Barrel pro Tag - bcf
Milliarde Standard-Kubikfuß (cf) - BIP
Bruttoinlandsprodukt - boe
Barrel Öläquivalent - boe/d
Barrel Öläquivalent pro Tag
C
- CAPEX
Capital Expenditure, Investitionen - CCS/CCS Effekte/Lagerhaltungsgewinne /-verluste
(Current Cost of Supply; zu aktuellen Beschaffungskosten) Lagerhaltungsgewinne und -verluste stellen die Differenz zwischen den Umsatzkosten zu aktuellen Beschaffungskosten und den Umsatzkosten auf Basis der gleitenden Durch-schnittsmethode nach Anpass-ung jeglicher Wertberichtigungen – falls der Nettoveräußerungswert der Vorräte geringer ist als die Anschaffungskosten – dar. In volatilen Energiemärkten kann die Ermittlung der Kosten von verkauften Mineralölerzeugnissen basierend auf historischen Werten (zum Beispiel gleitenden Durchschnittskosten) zu verzerrenden Effekten der berichte
ten Ergebnisse (operatives Ergebnis, Jahresüberschuss etc.) führen. Der als CCS Effekt offengelegte Wert stellt die Differenz zwischen dem in der Gewinn- und Verlustrechnung für Vorräte erfassten Betrag auf Basis der Durchschnittsmethode (angepasst um Wertminderungen, bezogen auf den Nettoveräußerungswert) und dem zu aktuellen Beschaffungskosten bewerteten Betrag dar. Die aktuellen Beschaffungskosten werden monatlich auf Basis von Daten der Versorgungs- und Produktionssysteme auf Ebene des Bereichs Downstream Öl berechnet - CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten
Operatives Ergebnis vor Sondereffekten, bereinigt um Sondereffekte und CCS Effekte. Das Konzern CCS operative Ergebnis vor Sondereffekten stellt die Summe des CCS operativen Ergebnisses vor Sondereffekten von Downstream Öl, der operativen Ergebnisse vor Sondereffekten der anderen Geschäftsbereiche und den berichteten Konsolidierungseffekt, bereinigt um Änderungen von Wertberichtigungen – falls der Nettoveräußerungswert der Vorräte geringer ist als die Anschaffungskosten –, dar - CCS Ergebnis je Aktie vor Sondereffekten
CCS Ergebnis je Aktie vor Sondereffekten wird wie folgt berechnet: den Aktionären zuzurechnender CCS Jahresüberschuss vor Sondereffekten dividiert durch durchschnittlich gewichtete Aktienanzahl - CCS ROACE vor Sondereffekten
CCS Return On Average Capital Employed vor Sondereffekten wird wie folgt berechnet: NOPAT, bereinigt um Nach-Steuer-Effekte von Sondereffekten und CCS Effekten, dividiert durch durchschnittlich ein
gesetztes Kapital (auf rollierender Basis, als Durchschnitt der letzten vier Quartale; in %) - Den Aktionären zuzurechnender CCS Jahresüberschuss vor Sondereffekten
Den Aktionären zuzurechnender Jahresüberschuss, bereinigt um Nach-Steuer-Effekte von Sondereffekten und CCS Effekten - CEE
Mittel- und Osteuropa - cf
Standard-Kubikfuß (16 °C/60 °F) - CEGH
Central European Gas Hub
E
- ECL
Erwartete Kreditausfälle - EGT
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; Ergebnis vor Steuern und nach Zinsen und Ergebnis aus Beteiligungen und Finanzanlagevermögen - Eigenkapitalquote
%-Verhältnis Eigenkapital zu Gesamtkapital - Eingesetztes Kapital
Eigenkapital inklusive Anteilen anderer Gesellschafter, zuzüglich Nettoverschuldung - EPSA
Exploration and Production Sharing Agreement; Explorations- und Produktionsteilungsvertrag
Ergebnis je Aktie
Den Aktionären zuzurechnender Jahresüberschuss dividiert durch die durchschnittliche gewichtete Aktienanzahl- EU
Europäische Union - EUR
Euro
F
- FVOCI
Beizulegender Zeitwert mit Wertänderungen durch das sonstige Ergebnis - FVTPL
Beizulegender Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust - FX
Fremdwährungs-Wechselkurs
G
H
- HSSE
Health, Safety, Security, and Environment; Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz - HV
Hauptversammlung
I
- IASs
International Accounting Standards - IFRSs
International Financial Reporting Standards
J
- Jahresüberschuss
Nettogewinn bzw. Nettoverlust nach Zinsen und Steuern
K
- Kb&S
Konzernbereich und Sonstiges - kbbl/d
Tausend Barrel pro Tag - kboe
Tausend Barrel Öläquivalent - kboe/d
Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag - km2
Quadratkilometer - KPI
Key Performance Indicator; Leistungskennzahl, Schlüsselindikator - KStG
Körperschaftssteuergesetz
L
- Leverage-Grad
%-Verhältnis Nettoverschuldung zu Eingesetztes Kapital - LNG
Liquefied Natural Gas; Flüssigerdgas - LTIR
Lost-Time Injury Rate; Rate an Unfällen mit Arbeitszeitausfall pro 1 Mio Arbeitsstunden
M
- m3
Normal-Kubikmeter (0 °C / 32 °F) - Mio
Million, Millionen - Min
Minute - MPPH
Mubadala Petroleum and Petrochemicals Holding Company L.L.C - Mrd
Milliarde, Milliarden - MW
Megawatt - MWh
Megawattstunde
N
- n.a.
Not available;
Wert nicht verfügbar - n.m.
Not meaningful;
Wert nicht aussagefähig - Net assets
Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, at-equity bewertete Beteiligungen, Anteile an sonstigen Unternehmen, Ausleihungen an at-equity bewertete Beteiligungen, Summe Net Working Capital, abzüglich Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen - Nettoverschuldung
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten inklusive Anleihen und Finanzierungsleasing, abzüglich liquider Mittel - NGL
Natural Gas Liquids; Erdgas, das in flüssiger Form bei der Förderung von Kohlenwasserstoffen auftritt. - NOK
Norwegische Krone
NOPAT
Net Operating Profit After Tax, Jahresüberschuss + Nettozinseffekt aus Finanzierungsaktivitäten – Steuereffekt auf den Nettozinseffekt aus Finanzierungsaktivitäten NOPAT ist eine Kennzahl, die das finanzielle Unternehmensergebnis nach Steuern, unabhängig von der Finanzierungsstruktur einer Firma, zeigt- NZD
Neuseeland Dollar
O
- OECD
Organisation for Economic Cooperation and Development; Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - ÖBAG
Österreichische Beteiligungs AG - ÖCGK
Österreichischer Corporate Governance Kodex
P
- Pearl
Pearl Petroleum Company Limited
Q
- Q1, Q2, Q3, Q4
Erstes, zweites, drittes, viertes Quartal
R
- ROACE
Return On Average Capital Employed; %-Verhältnis NOPAT zu durchschnittlich eingesetztem Kapital - ROE
Return On Equity; %-Verhältnis Jahresüberschuss/-fehlbetrag zu durchschnittlichem Eigenkapital - RON
Neuer Rumänischer Leu - RRR
Reserve Replacement Rate; Reserven- Ersatzrate; Gesamtveränderung der Reserven Exklusive Produktion, dividiert durch Gesamtproduktion - RUB
Russischer Rubel
S
- Sondereffekte
Sondereffekte sind Aufwendungen und Erträge, welche separat offengelegt werden, da sie nicht der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind. Diese Effekte werden separat ausgewiesen, um Investoren zu ermöglichen, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des OMV Konzerns besser verstehen und beurteilen zu können
T
- t
Tonne - TEUR
Tausend Euro - toe
Tonne Öläquivalent - TSR
Total Shareholder Return; Aktienrendite - TWh
Terawattstunde
U
- UGB
Österreichisches Unternehmensgesetzbuch
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse ausgenommen Mineralölsteuer- USD
US Dollar
V
- VAE
Vereinigte Arabische Emirate - Verschuldungsgrad
Gearing Ratio; %-Verhältnis Nettoverschuldung zu Eigenkapital
Z
ZGE
Zahlungsmittelgenerierende Einheit
- Investor Relations Kontakt:
- OMV Aktiengesellschaft
- Investor Relations
- Trabrennstraße 6 – 8
- 1020 Wien, Österreich
- Tel. +43 1 40440-21600
- Fax +43 1 40440-621600
- investor.relations@omv.com
- info@omv.com
- www.omv.com
- www.twitter.com/omv
- www.omv.com/socialmedia
- Herausgeber
- OMV Aktiengesellschaft, Wien
- Fotos
- Titel: Kurt Prinz
Hinweise:
Zahlen in Tabellen und Grafiken lassen sich möglicherweise aufgrund von Rundungsdifferenzen nicht aufaddieren. Die Differenzen zwischen den Prozentsätzen werden im gesamten Dokument in Prozentpunkten angezeigt. - Im Interesse des Textflusses und der Lesefreundlichkeit wurden im Konzernanhang des Geschäftsberichts größtenteils geschlechterunspezifische Termini verwendet.
- Haftungshinweis für die Zukunft betreffende Aussagen:
Dieser Bericht beinhaltet die Zukunft betreffende Aussagen. Diese Aussagen sind üblicherweise durch Bezeichnungen wie „Ausblick“, „glauben“, „erwarten“, „rechnen“, „beabsichtigen“, „planen“, „Ziel“, „Einschätzung“, „können/könnten“, „werden“ und ähnliche Begriffe gekennzeichnet oder können sich aus dem Zusammenhang ergeben. Aussagen dieser Art beruhen auf aktuellen Erwartungen, Einschätzungen und Annahmen der OMV sowie der OMV aktuell zur Verfügung stehenden Informationen. Die Zukunft betreffende Aussagen unterliegen ihrer Natur nach bekannten und unbekannten Risiken und Unsicherheiten, weil sie sich auf Ereignisse beziehen und von Umständen abhängen, die in der Zukunft eintreten werden oder eintreten können und die außerhalb der Kontrolle der OMV liegen. Folglich können die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von jenen Ergebnissen, welche durch die Zukunft betreffende Aussagen beschrieben oder unterstellt werden, abweichen. Empfänger dieses Berichts sollten die Zukunft betreffende Aussagen daher mit der gebotenen Vorsicht zur Kenntnis nehmen. Weder die OMV noch irgendeine andere Person übernimmt für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen die Zukunft betreffenden Aussagen Verantwortung. Die OMV lehnt jede Verpflichtung ab und beabsichtigt nicht, diese Aussagen im Hinblick auf tatsächliche Ergebnisse, geänderte Annahmen und Erwartungen sowie zukünftige Entwicklungen und Ereignisse zu aktualisieren. Dieser Bericht stellt keine Empfehlung oder Einladung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren der OMV dar.
Erklärung gemäß § 124 Abs. 1 BörseG 2018
Erklärung aller gesetzlichen Vertreter
- Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
- Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Abschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
- Wien, am 10. März 2021
- Der Vorstand
- Rainer Seele e.h.
- Vorstandsvorsitzender
und Generaldirektor
| - Johann Pleininger e.h.
- Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
- und Chief Upstream Operations Officer
|
- Reinhard Florey e.h.
- Finanzvorstand
- Elena Skvortsova e.h.
- Chief Commercial Officer
| - Thomas Gangl e.h.
- Chief Downstream Operations Officer
|
- 1020 Wien
- Österreich
- Tel. + 43 1 40440-0
- www.omv.com
- www.omv.com/socialmedia