Zalando ist eine europäische Online-Plattform für Mode und Lifestyle, die Kund*innen und Markenpartner miteinander verbindet. Mit einer umfassenden Auswahl an Lifestyle-Artikeln wie Schuhen, Bekleidung, Accessoires und Beauty-Produkten bei kostenlosem Versand und Rückversand sowie vielfältigen Zahlungsmöglichkeiten bietet das in Berlin ansässige Unternehmen seinen Kund*innen ein Einkaufserlebnis aus einer Hand, verbunden mit einem inspirierendem und personalisiertem digitalen Kund*innenerlebnis. Zalandos Sortiment von mehr als 3.500 internationalen Marken reicht von beliebten weltweit bekannten Marken über Fast-Fashion bis hin zu lokalen Brands und wird durch Eigenmarken ergänzt.
Der Zalando Fashion Store, die wichtigste Komponente des Leistungsangebots von Zalando, wird durch die Zalando Lounge erweitert und abgerundet, welche Verkaufsaktionen zu rabattierten Preisen für registrierte Mitglieder anbietet. Die zehn zwischen 2012 und 2020 eröffneten stationären Outlet-Stores in Berlin, Frankfurt, Köln, Leipzig, Hamburg, Hannover, Münster, Stuttgart, Mannheim und Ulm bieten Zalando und seinen Markenpartnern einen zusätzlichen Absatzkanal für Warenüberhänge. Durch die Erweiterung der Plattform um die Kategorie Pre-Owned ab September 2020 (zunächst in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Polen und Spanien) baut Zalando sein Leistungsspektrum für europäische Kund*innen weiter aus. Das auf lokale Bedürfnisse zugeschnittene Angebot trägt den unterschiedlichen Vorlieben der Kund*innen in jedem der von Zalando bedienten 17 europäischen Märkte Rechnung: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz, Spanien und Tschechien. Zalandos Logistiknetzwerk mit elf Logistikzentren ermöglicht die Belieferung aller Kund*innen in ganz Europa. Das Zalando-Management ist davon überzeugt, dass der Dreiklang aus Mode, Kund*innenfreundlichkeit und Technologie es dem Unternehmen ermöglicht, Kund*innen und Markenpartnern einen überzeugenden und einzigartigen Mehrwert zu bieten.
1.1.2Konzernstruktur
Leitung und Kontrolle
Die Steuerung des Zalando-Konzerns erfolgt durch die 2008 gegründete Muttergesellschaft ZALANDO SE. In der ZALANDO SE mit Sitz in Berlin, Deutschland, sind alle Leitungsfunktionen gebündelt. Die Umsätze des Konzerns werden fast ausschließlich von der ZALANDO SE erwirtschaftet. Zalando umfasst neben der Muttergesellschaft 47 Tochtergesellschaften, die u. a. in den Bereichen Logistik, Kund*innenservice, Zahlungsverkehr, Produktdarstellung, Werbung, Marketing, Softwareentwicklung sowie in der internen Entwicklung von Eigenmarken tätig sind. Die ZALANDO SE übt entweder direkt oder indirekt vollständige Beherrschung über alle Tochtergesellschaften aus. Ergänzende Angaben zum Einzelabschluss sind in Punkt 2.5 dargestellt.
Der Vorstand der ZALANDO SE setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen, denen die gemeinsame Verantwortung für die Steuerung des Konzerns obliegt. David Schneider (Co-CEO) arbeitet eng mit Markenpartnern zusammen und verantwortet das Modesortiment von Zalando. Robert Gentz (Co-CEO) ist für die Bereiche Marketing und Sales sowie Personal verantwortlich. Rubin Ritter (Co-CEO) verantwortet die Bereiche Strategie, Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion sowie Kommunikation. Er hat bekannt gegeben, Zalando zur nächsten Hauptversammlung 2021 zu verlassen. David Schröder ist Chief Financial Officer (CFO) von Zalando und übernimmt die Verantwortung für die Bereiche Finanzen, operatives Geschäft und Steuerung. Jim Freeman vervollständigt als Chief Technology Officer (CTO) den Vorstand und verantwortet Zalandos Produkt- und Technologiestrategie sowie deren Umsetzung.
Der Aufsichtsrat, bestehend aus neun Mitgliedern, bestellt nicht nur den Vorstand, sondern berät diesen auch regelmäßig und überwacht dessen Geschäftsführung. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen wird der Aufsichtsrat direkt eingebunden. Insbesondere prüft er den Jahresabschluss und Lagebericht und berichtet darüber an die Hauptversammlung. Im Zalando-Aufsichtsrat sind Vertreter*innen der langfristigen Investor*innen von Zalando, Mitarbeiter*innen und unabhängige Expert*innen vertreten.
Die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die variablen Vergütungssysteme werden im Vergütungsbericht näher erläutert. Der Vergütungsbericht und die übernahmerechtlichen Angaben nach § 289 Abs. 4 und § 315 Abs. 4 HGB, die beide Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts sind, sind in der Erklärung zur Unternehmensführung dargestellt. Die Erklärung zur Unternehmensführung enthält auch die Entsprechenserklärung.
Segmente des Konzerns
Die interne Steuerung der ZALANDO SE basiert auf einer absatzkanalbezogenen Perspektive. Der Fashion Store (Zalando App und Webseite) ist nach wie vor unser Hauptabsatzkanal. Das Segment Offprice umfasst die Absatzkanäle Zalando Lounge (Zalando Lounge App und Webseite), stationäre Outlet-Stores und B2B-Überbestandsmanagement. Darüber hinaus bündeln alle sonstigen Segmente von Zalando eine Reihe von Emerging Businesses, z. B. unsere partnerorientierten Zalando Marketing Services und unsere persönliche Stilberatung Zalon.
Sowohl die mit externen Geschäftspartnern erzielten Umsatzerlöse und Ergebnisse als auch die konzerninternen Transaktionen zwischen Segmenten von Zalando werden gemäß IFRS 8 separat an den Vorstand (die verantwortlichen Entscheidungsträger*innen) berichtet. Daher enthält die Segmentberichterstattung eine Überleitungsspalte, um von den Werten der Geschäftssegmente (einschließlich interner und externer Transaktionen) auf die Werte des Konzerns (lediglich externe Transaktionen) überzuleiten.
Unsere Plattformvision und -strategie
Unser Ziel ist es, auf den Märkten, die wir bedienen, die erste Anlaufstelle für Mode zu werden. Unsere Plattformstrategie ist eine Schlüsselkomponente, um dieses Ziel zu erreichen. Sobald unsere Vision vollständig umgesetzt ist, wird die Plattform unseren Kund*innen eine umfassende Auswahl aus einer Palette von Kategorien, Styles und Preisklassen bieten. Dies wird durch inspirierende und personalisierte Empfehlungen, die von einem tiefgreifenden Verständnis der modischen Ansprüche und Wünsche unserer Kund*innen zeugen, ermöglicht und durch ein optimales Convenience-Angebot abgerundet. Durch die vollständige Umsetzung dieser Vision passen wir unsere Interessen und Werte an die unserer Kund*innen und Partner in einer für alle vorteilhaften Art und Weise an.
Seit unserer Gründung stellen die Beziehungen zu unseren Partnern einen Wachstumstreiber für Zalando dar. Wir unterstützen unsere Partner auf ihrer digitalen Reise und arbeiten mit ihnen Hand in Hand. Wir möchten ein optimales Multi-Brand-Umfeld für unsere Partner schaffen, in dem sie mit Kund*innen interagieren können, und ihnen Expertise, Erkenntnisse und Dienstleistungen zur Verfügung stellen, mittels derer sie ihren Erfolg vorantreiben können. Unserer Ansicht nach speisen diese starken, für beide Seiten vorteilhaften Partnerschaften das Schwungrad Plattform, auf der sich Kund*innenfrequenz und -bindung, Partnerbeteiligung und -auswahl sowie Plattformfunktionen und Investitionen gegenseitig verstärken. Hiervon profitieren sowohl Kund*innen und Partner als auch Zalando selbst.
Obwohl die Coronavirus-Pandemie das gesamte europäische Modeökosystem 2020 vor viele Herausforderungen gestellt hat, haben wir unsere Strategie im Einklang mit unseren strategischen Prioritäten weiter umgesetzt: Wir haben unseren aktiven Kund*innenstamm auf mehr als 38 Millionen vergrößert, unsere Kund*innenbeziehungen bei einem Allzeithoch von 4,8 Bestellungen pro aktivem*r Kund*in weiter vertieft und das GMV unseres Partnerprogramms im Jahresvergleich um 96,4 % gesteigert. Wir gehen mit einer starken Dynamik in das Jahr 2021 und stellen unter Beweis, dass unsere Strategie relevanter ist als jemals zuvor.
Die Modebranche im Jahr 2020
Die Coronavirus-Pandemie hatte erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Modebranche. In dieser herausfordernden Zeit, in der der gesamte europäische Modemarkt im Jahresvergleich rückläufig war, haben wir entscheidende Maßnahmen ergriffen, um unsere Mitarbeiter*innen zu schützen, die finanzielle Gesundheit unseres Unternehmens zu gewährleisten und auf sich während dieser Krise ergebende Chancen zu reagieren.
Verbraucher*innen
2020 ist der E-Commerce zu einem noch wichtigeren Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Nach einem anfänglichen negativen Nachfrageschock im März verzeichneten wir eine deutlich beschleunigte Verschiebung der langfristigen Nachfrage von Offline zu Online. Darauf haben wir ab April aufgebaut, um den Zuwachs an aktiven Kund*innen weiter zu beschleunigen. Mit der Anpassung der Verbraucher*innen an Lockdowns, soziale Distanzierung und Homeoffice verzeichneten wir eine starke Nachfrage in Kategorien wie Sportbekleidung, Kindermode und Beauty. Außerdem beobachteten wir einen starken Anstieg der Nachfrage nach unserem wachsenden Angebot an nachhaltiger Mode und frühzeitige Kund*innenreaktionen auf unser neues Pre-owned Erlebnis, das im September eingeführt wurde. Während die Nachfrage wieder auf das Niveau von vor der Coronavirus-Pandemie zurückkehrte und dieses sogar übertraf, konnten wir unseren Abverkauf zum vollen Preis steigern. Wir verzeichneten außerdem einen Rückgang der Retourenquote, welchen wir weiterhin als eher vorübergehenden Effekt erachten. Auf lange Sicht sehen wir die Möglichkeit, die Retourenquoten strukturell durch Investitionen in Technologien, welche Kund*innen beim Entdecken des passenden Produkts in der richtigen Größe und Passform unterstützen, zu verringern.
Modemarken und Einzelhändler in ganz Europa waren erheblich von der Coronavirus-Pandemie betroffen, da der Umsatz im stationären Handel angesichts der Lockdowns und Maßnahmen zur sozialen Distanzierung stark zurückging. Durch den daraus resultierenden Rentabilitäts- und Liquiditätsdruck waren Marken und Einzelhändler dazu veranlasst, neue Wege zu finden, um verlorene Umsätze im stationären Handel auszugleichen. Da sich die Kund*innennachfrage hin zu Onlineangeboten verlagerte, beschleunigten auch Marken und Einzelhändler ihre Umstellung auf Online. Zalando unterstützte seine Partner bei dieser Umstellung maßgeblich, insbesondere diejenigen Marken und Partner mit begrenzten bestehenden digitalen Kapazitäten. Wir haben den stationären Handel unterstützt, indem wir auf Connected Retail-Provisionen verzichtet und die Ressourcen unserer Tochtergesellschaft Tradebyte aufgestockt haben, um noch mehr Marken die Integration in unsere Plattform zu ermöglichen. Unsere Partner konnten von diesen Investitionen sowie von unseren Marketing- und Fulfillment-Services, die sich selbst zum Höhepunkt der Krise als widerstandsfähig und skalierbar erwiesen, profitieren. Neben einer verbesserten Sichtbarkeit bei den Kund*innen, wurden deren Bestellungen komfortabel, effizient und sicher ausgeliefert. Im Durchschnitt haben unsere Partner ihren Umsatz auf unserer Plattform im Jahresvergleich um über 75 % gesteigert und ihr Sortiment auf der Zalando-Plattform mehr als verdoppelt. Über 25 % unserer Partner sind einen weiteren Schritt gegangen und haben mit uns ihr Geschäft auf mindestens einen internationalen Markt ausgeweitet. Wir werden weiterhin in Kapazitäten investieren, die diese Internationalisierung für all unsere Partner noch einfacher und überzeugender machen.
Strategische Investitionsbereiche
Ausbau des aktiven Kund*innenstamms
Brand und Marketing
Wir glauben, dass wir Wachstum vorantreiben können, indem wir zu einer beliebten Marke mit einer sozialen DNA werden. 2020 haben wir uns das Ziel gesetzt, die Herzen unserer Kund*innen zu gewinnen, indem wir ihnen Inhalte zeigen, mit denen sie sich identifizieren können. Wir verfolgen eine Social-First-Strategie und haben unseren Marketingansatz an das neue Umfeld angepasst, indem wir unsere Markenbotschaft und unsere Storytelling-Kapazitäten verstärkt haben. Mit Marketinginitiativen wie #TogetherIamstrong, unserer ersten komplett aus der Ferne produzierten „Social-First“-Initiative, oder „Wir werden uns wieder umarmen“ sind wir von traditionellen Modekampagnen zu ermutigenden Fashion Stories übergegangen. Wir haben unsere Investitionen in soziale Medien entlang des gesamten User-Funnel von Instagram, Facebook und Tiktok erhöht. Infolgedessen hat sich die Nutzerinteraktion auf Instagram basierend auf Likes, Shares und Kommentaren um 67 % erhöht. TikTok Follower stiegen gar um 1.300 %. Gleichzeitig haben wir durch die Senkung der Costs per Reach auch die Marketingeffizienz gesteigert. Wir werden auch in Zukunft die Art, wie wir Geschichten erzählen, und unsere Social-First-Mentalität weiterentwickeln, um unseren aktiven Kund*innenstamm zu vergrößern und auf einer tieferen Ebene zu binden.
Vertiefung der Kund*innenbeziehungen
Auswahl
Unsere Vision ist es, zum zentralen Ausgangspunkt für Mode zu werden – mit dem breitesten Sortiment sämtlicher Online-Modedestinationen. 2020 steigerten wir die Anzahl der bei Zalando angebotenen Artikel um 40 % und erweiterten somit die Auswahl in allen Kategorien und Produktgruppen in den Bereichen Mode und Beauty. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf dem weiteren Ausbau unserer Premiumkategorie, die wir in „Designer“ umbenannt haben, um das breite Sortiment an High-End-Produkten besser widerzuspiegeln. Außerdem haben wir unser Nachhaltigkeitssortiment erweitert und führen im Fashion Store nun über 80.000 nachhaltige Artikel. Mit dem weiteren Ausbau unseres Angebots steuern wir mit großen Schritten auf unser Ziel zu, für eine steigende Anzahl an Kund*innen die erste Anlaufstelle für Mode zu werden.
Erlebnis
Wir möchten ein differenziertes Einkaufserlebnis schaffen. 2020 haben wir das Benutzererlebnis neu gestaltet, sodass es unseren Kund*innen einen überzeugenderen und emotionaleren Look and Feel bietet, der für ein umfangreicheres Gesamterlebnis sorgt. Darüber hinaus haben wir Brand Homes eingeführt, womit Partner auf inspirierendere Art und Weise ihre Geschichten erzählen und Kollektionen zusammenstellen können, während es Kund*innen möglich ist, ihren Lieblingsmarken zu folgen. Mit der Übernahme des Züricher 3D-Body-Scan-Spezialisten Fision haben wir einen weiteren Schritt zur Lösung des Problems richtiger Größen und Passformen unternommen, das für unsere Kund*innen eines der größten Probleme beim Onlineshopping darstellt. Des Weiteren haben wir unser Pre-owned Erlebnis eingeführt, das es Kund*innen ermöglicht, äußerst komfortabel Kleidung gegen eine Gutschrift zu verkaufen und ausgewählte, qualitätsgeprüfte pre-owned Mode zu kaufen.
Kund*innenfreundlichkeit
Wir möchten unseren Kund*innen das Leben einfacher machen, indem wir ihnen ein hohes Maß an Kund*innenfreundlichkeit bieten, und zwar vom Entdecken und Bestellen von Artikeln auf unserer Online-Plattform bis hin zu Lieferung, Rückversand und Zahlung. Wir haben unsere Zalando Premium-Logistikplattform auf wichtige Ballungsgebiete ausgeweitet, in denen Kund*innen nun von der Lieferung am gleichen und nächsten Tag profitieren. Darüber hinaus haben wir unser neues Logistikzentrum in Verona in Betrieb genommen, um unsere Kund*innen in Südeuropa besser bedienen zu können.
Offprice
Mit unserem Offprice-Geschäft verfolgen wir das Ziel, Schnäppchenjäger*innen und rabattaffinen Kund*innen die besten Angebote zu machen. In einem Jahr, das von einem Konjunkturabschwung und für viele Verbraucher*innen von großer Unsicherheit geprägt war, ist es uns gelungen, die erhöhte Nachfrage nach Schnäppchen zu bedienen. Dies wird durch eine Rekordzunahme der Anzahl aktiver Kund*innen in unserem Offprice-Geschäft unterstrichen. Wir haben weiterhin sowohl in unsere Online- als auch Offline-Kanäle investiert, unser Angebot lokalisiert sowie automatisierungs- und datengetriebene Technologielösungen genutzt. Darüber hinaus haben wir unser Logistiknetzwerk durch den Ausbau unseres Offprice-Logistikzentrums in Olsztynek, Polen, erweitert. Außerdem haben wir zwei neue Zalando Outlet-Stores in Mannheim und Ulm eröffnet, womit wir nun in zehn deutschen Städten mit Geschäften vertreten sind.
Vorantreiben der Plattformtransformation
Partnerprogramm
Der Übergang zu einem Plattformmodell ist unabdingbar, um die erste Anlaufstelle für Mode zu werden. Eine erfolgreiche Plattform bietet Kund*innen einen schnelleren Sortimentswechsel als ein Großhandelsmodell und ermöglicht den Partnern einen gesunden Wettbewerb um Sichtbarkeit und Kund*innenbindung. Nach unserer Einschätzung versetzt dies Marken und Einzelhändler in die Lage, sich direkt mit Kund*innen zu verbinden und deren Bedürfnisse besser zu verstehen, und letztendlich das von den Kund*innen gewünschte Sortiment auf der Plattform anzubieten, welches wiederum die Anzahl der Kund*innenbesuche erhöht. Unser Partnerprogramm ist ein wesentlicher Bestandteil des Ausbaus der Plattform. Darum haben wir in Technologien und Dienstleistungen investiert, um diese Partner besser bedienen zu können, indem wir sie schneller in unsere Plattform einführen und es ihnen ermöglichen, unsere Kund*innen effektiver zu erreichen. Durch die Vergrößerung unseres Tradebyte-Teams konnte die Einführung neuer Marken auf der Zalando-Plattform beschleunigt werden. Wir investieren weiterhin in unsere in zDirect zur Verfügung stehenden Tools, welche Partner, die in diese tiefe Ebene der direkten Integration investieren, eine noch feiner abgestimmte Kontrolle über das Sortiment ermöglichen. Diese Investitionen haben sich ausgezahlt, da sowohl die Anzahl der Partner auf unserer Plattform als auch ihr Umsatz auf der Plattform im Jahresvergleich um über 80 % gestiegen sind.
Connected Retail
Über Connected Retail kann der stationäre Handel direkt an Zalando-Kund*innen verkaufen. Dadurch vergrößern wir Produktauswahl und -verfügbarkeit für unsere Kund*innen und bieten ihnen gleichzeitig die Möglichkeit, künftig lokale Kurationskompetenz und schnellere, nachhaltigere lokale Lieferoptionen zu nutzen. Unseren Partnern ermöglicht Connected Retail direkten Zugang zu Zalandos Kund*innenstamm und bietet ihnen operative Effizienz sowie finanzielle Flexibilität unter herausfordernden Marktbedingungen. Mit 2.400 aktiv auf der Plattform handelnden Geschäften haben wir das Ordervolumen im Bereich Connected Retail 2020 um das 11-Fache gesteigert. Wir beabsichtigen, unser Netzwerk 2021 auf 6.000 Geschäfte und von derzeit acht auf 13 Länder zu erweitern, damit noch mehr Kund*innen und Partner in Europa die Vorteile von Connected Retail nutzen können.
Zalando Fulfillement Solutions (ZFS)
ZFS ist ein wichtiger Enabler für die Transformation hin zur Plattform, da es die Logistik für Partner erleichtert und Kund*innen ein gleichbleibendes Convenience-Angebot bietet, unabhängig davon, ob sie einen Artikel bei einem Partner oder bei Zalando selbst kaufen. 2020 wurden über 45 % aller im Rahmen des Partnerprogramms verkauften Artikel von ZFS ausgeliefert, und wir gehen davon aus, dass sich dieser Anteil mit dem Ausbau von Diensten wie Zalando Shipping Solutions (ZSS) und Zalando Return Services (ZRS), die Partnern grenzüberschreitenden Versand ermöglichen bzw. ihre Logistikabläufe für Rücksendungen vereinfachen, erhöhen wird. Außerdem haben wir vor Kurzem Serviceerweiterungen wie ZFS für die Schweiz eingeführt, wodurch Zollprobleme zwischen der EU und der Schweiz gelöst werden sollen und es Partnern ermöglicht werden soll, von Zalandos großem Kund*innenstamm in der Schweiz zu profitieren.
Zalando Marketing Services (ZMS)
Mit den Zalando Marketing Services (ZMS) bieten wir digitale Technologien und Leistungen an, die unsere Partner dabei unterstützen, ihre Reichweite und Markenwirkung zu verbessern sowie ihre Kund*innen besser zu verstehen. Wir investieren weiter in unser ZMS-Angebot, indem wir unsere digitalen Touchpoints erweitern und die Automatisierung verbessern. Darüber hinaus verstärken wir ständig unsere Kapazitäten für den Markenaufbau, beispielsweise durch die 2020 eingeführten Brand Homes, und indem wir Marken mit zielgerichteten ZMS-Kampagnen dabei unterstützen, die Sichtbarkeit ihrer hochwertigen Kollektionen und Outfits zu erhöhen.
1.1.4Nichtfinanzieller Bericht
Weitere Informationen über unsere Nachhaltigkeitsstrategie und unseren gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b Abs. 1 und 3 HGB und § 315b Abs. 1 und 3 HGB stellen wir in einem separaten Nachhaltigkeitsbericht dar. Es ist geplant, diesen gleichzeitig mit dem zusammengefassten Lagebericht auf der Internetseite der Gesellschaft zu veröffentlichen.
Zu den für die Unternehmenssteuerung wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren gehört neben GMV, Umsatz, EBIT (Marge), bereinigtem EBIT (Marge) und Capex auch das Nettoumlaufvermögen. Der Vorstand steuert die Gesellschaft auf Konzernebene.
Zalando verwendet neben diesen finanziellen Kennzahlen auch eine Reihe nicht-finanzieller Leistungsindikatoren zur Steuerung des Unternehmens.
―Site-Visits: Steigende Site-Visits unterstützen das Umsatzwachstum durch eine höhere Anzahl an Bestellungen und höhere Werbeumsätze. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Site-Visits 2020 um 29,1 %.
―Anteil der Site-Visits über mobile Endgeräte: Nutzer greifen immer häufiger über mobile Endgeräte auf das Internet zu. In dem Bemühen, den Kund*innen die Möglichkeit zu bieten, auf hohem Qualitätsniveau mobil zu shoppen, entwickelt Zalando die mobilen Webseiten und Apps ständig weiter. Dadurch konnte Zalando den Anteil der Site-Visits über mobile Endgeräte an der Gesamtzahl aller Site-Visits im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um rund 2,6 Prozentpunkte von 83,7 % auf 86,3 % erhöhen.
―Aktive Kund*innen: Der Zalando-Konzern misst seinen Erfolg auch an der Entwicklung der Anzahl aktiver Kund*innen. Jede*r Kund*in mit mindestens einer Bestellung innerhalb des letzten Jahres (bezogen auf den Stichtag) wird als aktiv betrachtet. Im Jahr 2020 hat sich die Anzahl der aktiven Kund*innen im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Mio. von 31,0 Mio. auf nunmehr 38,7 Mio. erhöht.
―Anzahl der Bestellungen: Neben den Umsatzerlösen ist die Anzahl der Bestellungen ein wichtiger Leistungsindikator (KPI) für die Steuerung des Konzerns. Dieser Indikator wird unabhängig vom Warenwert überwacht und ist ein wesentlicher Wachstumstreiber. 2020 hat sich die Anzahl der Bestellungen von 144,9 Mio. im Jahr 2019 auf 185,5 Mio. erhöht.
―Durchschnittliche Anzahl von Bestellungen pro aktivem*r Kund*in: Die durchschnittliche Anzahl von Bestellungen, die aktive Kund*innen innerhalb der letzten zwölf Monate getätigt haben, beträgt zum 31. Dezember 2020 4,8 Bestellungen (Vorjahr: 4,7 Bestellungen). Dieser KPI ist ein wichtiger Indikator für das Vertrauen, das Kund*innen in das Unternehmen setzen, und wird hauptsächlich von Kund*innenspezifika und vom Kategoriemix beeinflusst.
―Durchschnittlicher Warenkorb: Der durchschnittliche Warenkorb nimmt – wie die Anzahl der Bestellungen – direkten Einfluss auf den Umsatz des Konzerns. Die durchschnittliche Warenkorbgröße (nach Rücksendungen) erhöhte sich im Geschäftsjahr 2020 leicht von 56,6 EUR auf 57,7 EUR. Sie wird vom Kategoriemix, vom Kund*innenmix sowie vom Einkaufskanal beeinflusst.
1.1.6Forschung und Entwicklung
Zalando entwickelt zentrale Software-Bestandteile seiner Plattform selbst. Die Entwicklung stellt eine strukturierte und personalintensive Phase der Programmierung neuer Funktionalitäten sowie des Ausbaus der bestehenden Systemlandschaft durch wichtige Systemfunktionalitäten entlang der gesamten Wertschöpfungs- und Prozesskette dar. Dadurch wird sichergestellt, dass die Software auf die operativen Prozesse und Systeme abgestimmt ist. Die Entwicklungstätigkeiten werden bei Zalando von Entwicklerteams durchgeführt, die in den jeweiligen Teil- oder Geschäftsbereichen wie Fashion Store, einschließlich Zalando Plus, Zalando Fulfillment Solutions und Partnerprogramm, Payments, Zalando Marketing Services, Zalon und Offprice organisiert sind.
Im Geschäftsjahr 2020 erfasste der Konzern Entwicklungskosten in Höhe von 65,6 Mio. EUR (Vorjahr: 68,5 Mio. EUR), die in Höhe von 30,8 Mio. EUR (Vorjahr: 41,6 Mio. EUR) in Entwicklung befindliche Vermögenswerte betreffen. Die Entwicklungskosten sind auf neue Projekte und Verbesserungen zurückzuführen, die für fortlaufende Innovationen erforderlich sind und Zalandos Attraktivität als erste Anlaufstelle für Mode verbessern sollen.
Forschungskosten bestehen nur in unwesentlicher Höhe.
1.2.1Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene
Rahmenbedingungen
www.euromonitor.com
Das in den vergangenen Jahren stabile Wachstum der europäischen Modebranche wurde 2020 durch die flächendeckenden Schließungen des stationären Einzelhandels als Schutzmaßnahme gegen die Coronavirus-Pandemie unterbrochen. Tatsächlich sank das Gesamtvolumen der Modeverkäufe um 19,8 % auf ca. 350 Mrd. EUR.
Andererseits verzeichnete der E-Commerce 2020 ein beispielloses Wachstum, das zu einer starken Verkaufsdynamik im europäischen Online-Modeeinzelhandel führte. Laut Euromonitor wuchs der europäische Online-Modemarkt 2020 auf ein Gesamthandelsvolumen von 85 Mrd. EUR, was einem Anstieg von 12,4 % entspricht.
In ähnlicher Weise erlebte der deutsche Modemarkt, der größte in Europa, einen Rückgang des Handelsvolumens um 21,1 % auf 61 Mrd. EUR. Die Online-Modeverkäufe hingegen verzeichneten eine Erhöhung des Handelsvolumens auf ca. 20 Mrd. EUR. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr zwar einen Anstieg von 5,5 %, liegt aber insgesamt deutlich unter europäischem Durchschnitt.
Zalando hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem starken Wachstum und einer verbesserten Rentabilität erfolgreich abgeschlossen. Der Konzern verzeichnete ein Umsatzwachstum von 23,1 % auf insgesamt 7.982,0 Mio. EUR (Vorjahr: 6.482,5 Mio. EUR). Das vom Konzern ausgewiesene EBIT in Höhe von 367,0 Mio. EUR (Vorjahr: 165,8 Mio. EUR) entspricht einer EBIT-Marge von 4,6 % (Vorjahr: 2,6 %).
Im August beschaffte Zalando zusätzliches Kapital durch die Platzierung von zwei Tranchen nicht nachrangiger, unbesicherter Wandelanleihen mit einem Gesamtnennbetrag von jeweils 500 Mio. EUR. Aus der Transaktion ergaben sich Bruttoerlöse in Höhe von 1.004,4 Mio. EUR. Die Erlöse werden verwendet, um die Umsetzung unserer Strategie, insbesondere die Transformation zu einem Plattformmodell, zu beschleunigen, und unabhängig von externen Marktbedingungen mehr Kapital in Anlagemöglichkeiten und Wachstum zu investieren.
Bekleidung blieb Zalandos stärkste Produktkategorie, gefolgt von Schuhen, Sport und Beauty-Produkten. Der Kund*innenstamm nahm weiter kräftig zu und erreichte Ende 2020 38,7 Mio. aktive Kund*innen (Vorjahr: 31,0 Mio.). 2020 wurden 5.393,6 Mio. Besuche im Zalando-Onlineshop gezählt (2019: 4.178,1 Mio.). Davon erfolgten 86,3 % über ein mobiles Endgerät (Vorjahr: 83,7 %). Wie schon in den Vorjahren investierte Zalando weiterhin in großem Umfang in das Leistungsangebot an seine Kund*innen, u. a. in den Bereichen Sortiment, Kund*innenfreundlichkeit, Modedienstleistungen und -erlebnisse. Unter anderem führte Zalando seine neue Pre-owned-Kategorie ein, um die Lücke zwischen neuer und gebrauchter Kleidung zu schließen. Zudem wurde durch die Übernahme des Züricher 3D-Body-Scan-Spezialisten Fision ein Schritt zur Lösung der großen Herausforderung richtiger Größen und Passformen in der Modebranche getan. Insgesamt führten Zalandos Maßnahmen zu einem konstanten Anstieg der Anzahl der Bestellungen (2020: 185,5 Mio. ggü. 2019: 144,9 Mio.) und der durchschnittlichen Anzahl der jährlichen Bestellungen pro Kund*in (2020: 4,8 ggü. 2019: 4,7). Diese Entwicklung hebt Zalandos strategischen Fokus, den Aufbau langfristiger Beziehungen mit seinen Kund*innen, hervor.
Zalando treibt seine Plattformtransformation weiterhin erfolgreich voran und profitiert dabei unter anderem von der beschleunigten Verschiebung von Offline nach Online. Dies spiegelt sich in der starken Entwicklung des Partnerprogramms wider, die durch die zunehmende Nutzung der Plattform durch Marken sowie durch eine starke Zunahme neuer Partner und Händler (2020: 579 ggü. 2019: 320) angetrieben wird. Dies wiederum bietet Zalando-Kund*innen eine deutlich größere Auswahl und Verfügbarkeit. Im vierten Quartal 2020 überstieg die Anzahl der im Rahmen des Partnerprogramms angebotenen Stock Keeping Units (SKU) erstmals die der über das Handelsgeschäft angebotenen. Entsprechend dem wachsenden Anteil des Partnerprogramms waren zum Jahresende mehr als 2.400 Geschäfte mit Connected Retail, Zalandos Lösung zur Verbindung von Offline- und Online-Handel, verbunden. Während diese Entwicklungen die zunehmende Bedeutung und den zunehmenden Erfolg unserer Plattformstrategie insgesamt belegen, zeigen sie auch unsere Anstrengungen, Teil der Lösung für das gesamte europäische Modeökosystem zu werden und unseren Partnern durch zusätzliche Verkaufsmöglichkeiten und besondere kommerzielle Anreize in einem sehr herausfordernden Umfeld eine willkommene Entlastung zu bieten.
Auch das Outlet-Geschäft ist 2020 weiter deutlich gewachsen, was sich in einem Umsatzanstieg von 48,3 % im Offprice-Segment zeigt. Trotz der Coronavirus-Pandemie eröffnete Zalando im Geschäftsjahr zwei neue Outlet-Stores in Mannheim und Ulm, womit sich die Gesamtzahl der stationären Stores auf zehn erhöhte. Bis Ende 2022 sind vier weitere Outlets in Konstanz, München, Nürnberg und Düsseldorf geplant.
2019 führte Zalando seine neue Nachhaltigkeitsstrategie do.MORE ein, die unsere Vision, eine nachhaltige Mode-Plattform mit einer netto-positiven Auswirkung auf Mensch und Erde zu werden, darlegt. Gemäß dieser Strategie erweiterte Zalando sein Sortiment an nachhaltigen Produkten und setzte sich als erste Mode-Plattform weltweit mit Science Based Targets wissenschaftlich fundierte Zielvorgaben, um bis 2025 CO2-Emissionen im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu reduzieren. Zudem wurde ein Ansatz zur Beurteilung der Nachhaltigkeit von Marken eingeführt, welcher auf dem Higg Brand and Retail Module der Sustainable Apparel Coalition basiert.
Des Weiteren hat sich Zalando im Vorjahr das Ziel gesetzt, eine ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern zu erreichen, wobei der Anteil für beide Geschlechter auf den oberen sechs Führungsebenen bis Ende 2023 zwischen 40 % und 60 % liegen soll. Der Diversitäts- und Inklusionsbericht 2020 zeigt, dass das Unternehmen dieses Ziel im Aufsichtsrat bereits erreicht hat. Der Frauenanteil liegt hier nun bei 56 %. Außerdem zeigt er einen deutlichen Fortschritt auf der Ebene des Senior Vice President (SVP) (30 %) und Vice President (VP) (22 %). Das Unternehmen hat sein Bestreben, das Diversitätsziel im Vorstand bis 2023 zu erreichen, nochmals bekräftigt.
Die Konzernertragslage
Weitere Informationen
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Die allgemeine Geschäftsentwicklung war 2020 außergewöhnlich stark. Das GMV und die Umsatzerlöse sind um 30,4 % bzw. 23,1 % gestiegen. Das starke Wachstum ist insbesondere auf die durch die Coronavirus-Pandemie beschleunigte Verlagerung der Kund*innennachfrage hin zu digitalen Angeboten, die schnelle und konsequente Antwort des Unternehmens auf die Krise und die damit verbundene Fokussierung auf die Umsetzung der Plattformstrategie zurückzuführen. Neben dem herausragenden Umsatzwachstum erzielte Zalando ein EBIT von 367,0 Mio. EUR und verbesserte die EBIT-Marge um 2,0 Prozentpunkte. Die EBIT-Verbesserung wurde insbesondere durch eine Verbesserung des Gemeinkostenverhältnisses infolge der zunehmenden Skaleneffekte und unternehmensweiten Sparmaßnahmen sowie durch einen erheblichen Rückgang der Retourenquoten im Jahresvergleich begünstigt. Den Rückgang der Retourenquoten wertet das Unternehmen als Folge des durch die Pandemie und die resultierenden Lockdown-Beschränkungen geänderten Kund*innenverhaltens und erachtet ihn deshalb als temporär. Mit einem Periodenergebnis in Höhe von 226,1 Mio. EUR bleibt Zalando insgesamt weiterhin klar profitabel.
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in Mio. EUR |
| 01.01. – |
| In % vom |
| 01.01. – |
| In % vom |
| Verände- |
Umsatzerlöse |
| 7.982,0 |
| 100,0% |
| 6.482,5 |
| 100,0% |
| 0,0pp |
Umsatzkosten |
| –4.587,8 |
| –57,5% |
| –3.724,3 |
| –57,5% |
| 0,0pp |
Bruttoergebnis vom Umsatz |
| 3.394,2 |
| 42,5% |
| 2.758,2 |
| 42,5% |
| 0,0pp |
Fulfillmentkosten |
| –2.055,1 |
| –25,7% |
| –1.773,0 |
| –27,3% |
| 1,6pp |
Marketingkosten |
| –660,9 |
| –8,3% |
| –522,2 |
| –8,1% |
| –0,2pp |
Verwaltungskosten |
| –319,2 |
| –4,0% |
| –298,9 |
| –4,6% |
| 0,6pp |
Sonstige betriebliche Erträge |
| 26,7 |
| 0,3% |
| 18,2 |
| 0,3% |
| 0,1pp |
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
| –18,7 |
| –0,2% |
| –16,6 |
| –0,3% |
| 0,0pp |
Betriebliches Ergebnis (EBIT) |
| 367,0 |
| 4,6% |
| 165,8 |
| 2,6% |
| 2,0pp |
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Die wichtigsten Leistungsindikatoren haben sich im Berichtszeitraum wie folgt entwickelt.
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| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
| Veränderung |
Site-Visits** (in Mio.) |
| 5.393,6 |
| 4.178,1 |
| 29,1% |
Anteil der Site-Visits über mobile Endgeräte** (in %) |
| 86,3 |
| 83,7 |
| 2,6pp |
Aktive Kund*innen (in Mio.) |
| 38,7 |
| 31,0 |
| 25,0% |
Anzahl Bestellungen (in Mio.) |
| 185,5 |
| 144,9 |
| 28,0% |
Durchschnittliche Bestellungen pro aktivem*r Kund*in |
| 4,8 |
| 4,7 |
| 2,4% |
Durchschnittliche Warenkorbgröße |
| 57,7 |
| 56,6 |
| 1,9% |
Bruttowarenvolumen (GMV) |
| 10.699,8 |
| 8.202,9 |
| 30,4% |
Umsatzerlöse (in Mio. EUR) |
| 7.982,0 |
| 6.482,5 |
| 23,1% |
EBIT (in Mio. EUR) |
| 367,0 |
| 165,8 |
| 121,5% |
EBIT-Marge |
| 4,6 |
| 2,6 |
| 2,0pp |
Bereinigtes EBIT (in Mio. EUR) |
| 420,8 |
| 224,9 |
| 87,1% |
Bereinigte EBIT-Marge |
| 5,3 |
| 3,5 |
| 1,8pp |
EBITDA (in Mio. EUR) |
| 581,5 |
| 360,6 |
| 61,3% |
EBITDA-Marge |
| 7,3 |
| 5,6 |
| 1,7pp |
Bereinigtes EBITDA (in Mio. EUR) |
| 635,3 |
| 419,7 |
| 51,4% |
Bereinigte EBITDA-Marge |
| 8,0 |
| 6,5 |
| 1,5pp |
Nettoumlaufvermögen (in Mio. EUR) |
| –87,4 |
| –147,7 |
| 40,8% |
Mittelzufluss aus laufender |
| 527,4 |
| 327,2 |
| 61,2% |
Capex (in Mio. EUR) |
| –250,0 |
| –306,5 |
| 18,4% |
Frei verfügbarer Cashflow (in Mio. EUR) |
| 284,5 |
| 41,6 |
| 583,9% |
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*) Weitere Erläuterungen zu den wichtigsten Leistungsindikatoren finden sich im Glossar.
**)Aufgrund einer Änderung des Einwilligungsprozesses gemäß der Einführung der DSGVO wird ein Teil der Daten basierend auf einer statistischen Methode geschätzt.
GMV-Entwicklung nach Jahren (2019 – 2020)
GMV-Entwicklung nach Quartalen (2019 – 2020)
Umsatz-Entwicklung nach Jahren (2017 – 2020)
2020 ist das GMV um 2.496,9 Mio. EUR auf 10.699,8 Mio. EUR gestiegen. Dies entspricht im Jahresvergleich einem GMV-Wachstum von 30,4 %. Nach einem starken Rückgang der Kund*innennachfrage im ersten Quartal des Jahres ab Beginn der Coronavirus-Pandemie in Europa erholte sich Zalando deutlich schneller als erwartet und verzeichnete ein außergewöhnlich starkes Wachstum in den übrigen Quartalen des Jahres, wobei Zalando im vierten Quartal das stärkste GMV-Wachstum seit seinem Börsengang 2014 verzeichnete.
Das starke GMV-Wachstum wurde insbesondere angetrieben durch die Fokussierung auf die Umsetzung der Plattformstrategie und den bemerkenswerten Anstieg der Anzahl neuer Kund*innen durch die aufgrund der andauernden Coronavirus-Pandemie beschleunigte Verlagerung der Kund*innennachfrage hin zu digitalen Angeboten.
Die starke Entwicklung des Partnerprogramms im Jahr 2020 spiegelt deutlich unsere Bemühungen im Rahmen der Plattformtransformation wider. Das Partnerprogramm setzte seinen Wachstumskurs während des gesamten Geschäftsjahres fort. Zalandos Partnerprogramm ist stark gewachsen, da Marken und Händler ihre Online-Aktivitäten ausgebaut und mehr Sortiment auf der Zalando-Plattform angeboten haben, um Kund*innen in ganz Europa zu erreichen. 2020 kamen über 250 neue Partner zum Partnerprogramm hinzu. Das starke Wachstum unseres Partnerprogramms, mit dem wir unseren Kund*innen ein noch breiteres und attraktiveres Sortiment anbieten können, führte zu einem höheren Anteil des Partnerprogramms am GMV und trug außerdem zum starken Anstieg des GMV bei. Insgesamt stieg das GMV des Partnerprogramms im Geschäftsjahr 2020 um mehr als 100 % gegenüber dem Vorjahr auf 1.998,2 Mio. EUR.
Darüber hinaus ist Zalandos Anzahl neuer Kund*innen außergewöhnlich stark gestiegen, darunter zahlreiche Neulinge im Mode-Onlineshopping. Im vierten Quartal 2020 verzeichnete Zalando bei der Gewinnung neuer Kund*innen ein Allzeithoch. Der Konzern hatte zum 31. Dezember 2020 38,7 Millionen aktive Kund*innen im Vergleich zu 31,0 Millionen aktiven Kund*innen zum 31. Dezember 2019, was einer Steigerung von 25,0 % entspricht. Entsprechend dieser Entwicklung wurde ein grundsätzlich höheres Kund*innenbindungsniveau verzeichnet, was sich in der Zunahme der Site-Visits um 29,1 % widerspiegelt. Der gewachsene Kund*innenstamm hat eine größere Anzahl an Bestellungen getätigt als im Vorjahreszeitraum. Die Anzahl der Bestellungen stieg um 28,0 % und die durchschnittliche Anzahl der Bestellungen pro aktivem*r Kund*in um 2,4 %, unterstützt durch unser permanentes Bestreben, das Kund*innenerlebnis zu verbessern. Die steigende Anzahl aktiver Kund*innen geht mit einem veränderten Einkaufsverhalten der Kund*innen einher. Die günstige Entwicklung der Retourenquote im Jahr 2020 ist auf den veränderten Kund*innenmix mit einem hohen Anteil neuer Kund*innen sowie den veränderten Kategoriemix mit einem höheren Anteil an bedarfsorientierten Kategorien zurückzuführen. Wir erachten diese Entwicklung weiterhin als temporär.
Die Umsatzerlöse haben sich 2020 um 23,1 % bzw. 1.499,5 Mio. EUR von 6.482,5 Mio. EUR auf 7.982,0 Mio. EUR erhöht. Die Umsatztreiber sind identisch mit den GMV-Treibern. Aufgrund des starken Wachstums des Partnerprogramms war das GMV-Wachstum jedoch höher als das Umsatzwachstum. Während sich das Partnerprogramm vollständig in der Kennzahl GMV widerspiegelt, beinhaltet der Umsatz nur den Provisionssatz und Servicegebühren von Partnern und wird durch zusätzliche kommerzielle Anreize für Partner im Rahmen der aktuellen Hilfsmaßnahmen weiter reduziert.
Die unterjährigen GMV- und Umsatzschwankungen reflektieren insbesondere die Saisonalität des Geschäfts. Typischerweise werden die Herbst- und Winterkollektionen zu höheren Preisen verkauft als die Frühlings- und Sommerware. Somit sind das GMV und die Umsätze in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres tendenziell höher als in der ersten Hälfte. Darüber hinaus sind das zweite und das vierte Quartal in der Regel stärker als das erste und dritte Quartal, da sie nicht die Schlussverkaufszeiträume, die insbesondere zum Saisonende stattfinden, enthalten.
Der Konzern hat 2020 ein EBIT in Höhe von 367,0 Mio. EUR (Vorjahr: 165,8 Mio. EUR) erwirtschaftet. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 4,6 % (Vorjahr: 2,6 %) und stellt einen Anstieg um 2,0 Prozentpunkte dar. Der Anstieg der EBIT-Marge resultiert überwiegend aus einer Verbesserung des Fulfillmentkostenverhältnisses um 1,6 Prozentpunkte.
Die Umsatzkosten erhöhten sich im Jahresvergleich um 23,2 % von 3.724,3 Mio. EUR auf 4.587,8 Mio. EUR, womit die Bruttogewinnmarge mit 42,5 % (Vorjahr: 42,5 %) stabil blieb. Obwohl die Bruttogewinnmarge durch die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Vorräte im ersten Quartal 2020 (40,2 Mio. EUR), die Veränderungen im Länder- und Produktmix sowie den größeren Umsatzanteil von Offprice im zweiten Quartal 2020 nachteilig beeinflusst wurde, erholte sie sich im dritten und vierten Quartal 2020 vollständig. Die starke Umsatzentwicklung bei den Frühjahr-/Sommerartikeln und Herbst-/Winterartikeln 2020 führte zu geringeren Überbeständen und damit zu einem positiven Effekt aus geringeren Wertberichtigungen auf Waren (einschließlich der Auflösung der außerplanmäßigen Abschreibung im ersten Quartal 2020) und niedrigeren Rabatten. Hierdurch konnten die negativen Effekte der beiden vorherigen Quartale ausgeglichen werden.
Das Fulfillmentkostenverhältnis in Prozent vom Umsatz verbesserte sich 2020 gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozentpunkte von 27,3 % auf 25,7 %. Die negativen Auswirkungen höherer Lagerkosten aufgrund einer geringeren Auslastung auf die Marge im ersten Quartal 2020 wurden durch die positive Entwicklung während der letzten drei Quartale des Jahres mehr als ausgeglichen. Niedrigere Logistikkosten, die hauptsächlich aus der günstigen Entwicklung der Retourenquote und höheren Auslastungsquoten resultieren, begünstigten die Entwicklung der Marge in diesen Quartalen. Gleichzeitig setzt Zalando die Ausweitung seines europaweiten Logistiknetzwerks fort und investiert weiterhin in das Leistungsversprechen an Kund*innen und Marken.
Insgesamt erhöhte sich das Marketingkostenverhältnis 2020 gegenüber 2019 um 0,2 Prozentpunkte von 8,1 % auf 8,3 %. Im ersten Quartal 2020 verfolgte Zalando weiterhin seinen bewährten und langfristig ausgelegten renditebasierten Marketingansatz, was zu höheren Ausgaben und einem entsprechenden Effekt auf die Margen führte. In den beiden darauffolgenden Quartalen wirkten sich die starke organische Nachfrage und die geringeren relativen Investitionen in Marken- und Performance-Marketing im Zuge der im zweiten Quartal als Reaktion auf die Coronavirus-Krise ergriffenen unternehmensweiten Sparmaßnahmen positiv auf das Marketingkostenverhältnis aus. Im vierten Quartal 2020 nutzte Zalando die Kund*innennachfrage zu seinem Vorteil, indem Investitionen in personalisiertes Marketing auf Basis der positiven Renditeentwicklung erhöht wurden, um die Verkäufe über die Plattform weiter voranzutreiben und die Sichtbarkeit der Brand-Marketingkampagnen mit Schwerpunkt auf wichtigen Markenmomenten (z. B. Beginn der Urlaubssaison und Weihnachten) wie „Wir werden uns wieder umarmen“ zu erhöhen und so die Markenbekanntheit zu fördern und zusätzliche Kund*innennachfrage zu schaffen.
Die Verwaltungskosten stiegen von 298,9 Mio. EUR im Jahr 2019 auf 319,2 Mio. EUR im Jahr 2020, was einem Rückgang um 0,6 Prozentpunkte im Verhältnis zum Umsatz entspricht. Die Verbesserung des Verwaltungskostenverhältnisses ist auf das fortlaufende Streben nach Gemeinkosteneffizienz im Rahmen unserer unternehmensweiten Sparmaßnahmen und das starke Umsatzwachstum zurückzuführen.
Mit einem Periodenergebnis in Höhe von 226,1 Mio. EUR bleibt Zalando insgesamt weiterhin klar profitabel.
Bereinigtes EBIT
Um die operative Leistung des Geschäfts beurteilen zu können, betrachtet das Zalando-Management auch das bereinigte EBIT und die bereinigte EBIT-Marge vor Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente, vor Restrukturierungskosten und vor nicht operativen Einmaleffekten.
Im Jahr 2020 hat Zalando ein bereinigtes EBIT von 420,8 Mio. EUR (Vorjahr: 224,9 Mio. EUR) erwirtschaftet, was einer bereinigten EBIT-Marge von 5,3 % im Jahr 2020 (Vorjahr: 3,5 %) entspricht.
2020 umfasst das EBIT Aufwendungen aus anteilsbasierter Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente in Höhe von 53,8 Mio. EUR (Vorjahr: 46,0 Mio. EUR). Bei der Berechnung des bereinigten EBIT wurden dieses Jahr keine weiteren Kosten herausgerechnet.
2019 enthielt das EBIT außerdem Restrukturierungskosten in Höhe von 13,1 Mio. EUR, die in Verbindung mit der Neustrukturierung des Eigenmarkengeschäfts im ersten Quartal 2019 angefallen sind (davon 10,3 Mio. EUR in den Umsatzkosten, 2,4 Mio. EUR in den Verwaltungskosten und 0,4 Mio. EUR in den Marketingkosten). Diese Kosten wurden bei der Berechnung des bereinigten EBIT herausgerechnet.
Die verkürzte Segmentergebnisrechnung für 2020 verdeutlicht insbesondere das starke Wachstum im Segment Fashion Store und die herausragende Entwicklung des Offprice-Segments. Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den Segmenten des Zalando-Konzerns stellen sich wie folgt dar:
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in Mio. EUR |
| Fashion Store |
| Offprice |
| Alle |
| Summe |
| Überleitung |
| Summe |
Umsatzerlöse |
| 7.257,7 |
| 978,1 |
| 196,0 |
| 8.431,8 |
| –449,8 |
| 7.982,0 |
davon zwischen den |
| 403,9 |
| 1,3 |
| 44,7 |
| 449,8 |
| –449,8 |
| 0,0 |
Betriebliches Ergebnis |
| 296,9 |
| 82,3 |
| –12,4 |
| 366,8 |
| 0,2 |
| 367,0 |
Bereinigtes EBIT |
| 341,7 |
| 88,0 |
| –9,1 |
| 420,6 |
| 0,2 |
| 420,8 |
|
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| |||||||||
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in Mio. EUR |
| Fashion Store |
| Offprice |
| Alle |
| Summe |
| Überleitung |
| Summe |
Umsatzerlöse |
| 5.964,9 |
| 659,4 |
| 252,3 |
| 6.876,6 |
| –394,1 |
| 6.482,5 |
davon zwischen den |
| 280,5 |
| 0,0 |
| 113,6 |
| 394,1 |
| –394,1 |
| 0,0 |
Betriebliches Ergebnis |
| 181,4 |
| 23,2 |
| –39,4 |
| 165,2 |
| 0,6 |
| 165,8 |
Bereinigtes EBIT |
| 219,9 |
| 27,7 |
| –23,3 |
| 224,3 |
| 0,6 |
| 224,9 |
|
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|
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Die Finanzinformationen für das Segment Fashion Store, einschließlich der Transaktionen zwischen den Segmenten, gliedern sich wie folgt in die Regionen DACH und Übriges Europa:
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in Mio. EUR |
| DACH |
| Übriges Europa |
| Fashion Store |
Umsatzerlöse |
| 3.319,0 |
| 3.938,7 |
| 7.257,7 |
davon zwischen den Segmenten |
| 219,8 |
| 184,1 |
| 403,9 |
Betriebliches Ergebnis (EBIT) |
| 267,3 |
| 29,6 |
| 296,9 |
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in Mio. EUR |
| DACH |
| Übriges Europa |
| Fashion Store |
Umsatzerlöse |
| 2.897,2 |
| 3.067,7 |
| 5.964,9 |
davon zwischen den Segmenten |
| 140,1 |
| 140,4 |
| 280,5 |
Betriebliches Ergebnis (EBIT) |
| 200,1 |
| –18,7 |
| 181,4 |
|
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2020 stieg der Umsatz im Segment Fashion Store um 21,7 %. Diese Entwicklung ergibt sich aus einer Kombination aus einem deutlichen Rückgang der Kund*innennachfrage im ersten Quartal des Jahres zu Beginn der Coronavirus-Pandemie und einem außergewöhnlich starken Wachstum in den darauffolgenden drei Quartalen. Das starke Wachstum resultiert aus dem herausragenden Neukund*innenwachstum infolge der allgemeinen Verlagerung der Kund*innennachfrage hin zu digitalen Angeboten sowie der beschleunigten Umsetzung der Transformation der Plattform in ein stark wachsendes Partnerprogramm, das Kund*innen ein attraktives Sortiment bietet. Das Segment Fashion Store wies 2020 eine starke Rentabilität auf und erwirtschaftete eine EBIT-Marge von 4,1 %, was einem Anstieg von 1,0 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Verbesserung ergab sich insbesondere aus einem niedrigeren Fulfillmentkostenverhältnis, das sich aufgrund der besseren Retourenquoten und der höheren Auslastung im weiteren Jahresverlauf vollständig von den Auswirkungen der Unterauslastung im ersten Quartal 2020 erholt hat. Der Verbesserung des Fulfillmentkostenverhältnisses um 1,5 Prozentpunkte standen ein leichter Rückgang der Bruttogewinnmarge (0,2 Prozentpunkte) und ein höheres Marketingkostenverhältnis (0,6 Prozentpunkte) gegenüber. Die Bruttogewinnmarge wurde durch die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Vorräte sowie die Länder- und Produktmixeffekte aus dem ersten und zweiten Quartal 2020 beeinflusst. Diese konnten durch die positive Entwicklung im dritten und vierten Quartal 2020, die von hohen saisonalen Verkäufen geprägt war, die zu einem geringeren Überbestand und niedrigeren Wertberichtigungen auf Vorräte führten (einschließlich der Auflösung der außerplanmäßigen Abschreibung im ersten Quartal 2020), nicht vollständig kompensiert werden. Bewusste Investitionen in langfristige personalisierte Marketingmaßnahmen und Verkaufskampagnen, um mehr Kund*innen anzuziehen und die Kund*innenentwicklung voranzutreiben, führten insbesondere im ersten und vierten Quartal 2020 zu einem höheren Marketingkostenverhältnis als im Vorjahr.
2020 stieg der Umsatz im Offprice-Segment im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48,3 %, und die EBIT-Marge verbesserte sich deutlich um 4,9 Prozentpunkte von 3,5 % im Jahr 2019 auf 8,4 % im Jahr 2020. Das starke Wachstum des Segments Offprice im Jahr 2020 ist größtenteils auf die herausragende Entwicklung der Zalando Lounge zurückzuführen. Das geringere Absatzvolumen der Zalando Outlets infolge der vorübergehenden Lockdown-Beschränkungen für den nicht systemrelevanten stationären Handel hatte insgesamt geringere Auswirkungen auf die Wachstumsentwicklung. Die Verbesserung der EBIT-Marge ist hauptsächlich auf das verbesserte Fulfillmentkostenverhältnis (um 2,4 Prozentpunkte auf 25,2 % gesunken) zurückzuführen, das durch allgemeine Effizienzsteigerungen im Jahr 2020 und ein durch einen starken organischen Anstieg der Nachfrage begünstigtes verbessertes Marketingkostenverhältnis (um 1,3 Prozentpunkte auf 2,3 % gesunken) erreicht wurde.
In allen sonstigen Segmenten gingen die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um insgesamt 22,3 % zurück, in erster Linie aufgrund der Neustrukturierung des Eigenmarkengeschäfts im ersten Quartal 2019, das im zweiten Quartal 2019 in das Segment Fashion Store integriert wurde. Folglich wurden die Umsatzerlöse aus dem Eigenmarkengeschäft von allen sonstigen Segmenten in das Fashion Store-Segment umgegliedert. Da die Umsatzerlöse aus dem Eigenmarkengeschäft ausschließlich intersegmentäre Transaktionen mit dem Fashion Store-Segment betreffen, hatte die Umgliederung keine Auswirkungen auf die Umsatzerlöse des Fashion Stores. Neben dieser Umgliederung wurde das Wachstum in allen sonstigen Segmenten hauptsächlich von den Zalando Marketing Services beeinflusst, bei der die Nachfrage nach einem anfänglichen Dämpfer zu Beginn der Coronavirus-Pandemie infolge der Entscheidung der Marken, Marketinginvestitionen zu kürzen, wieder zurückkehrte. Entgegen dieser positiven Entwicklung litt unsere persönliche Stilberatung Zalon unter dem geringeren Interesse der Kund*innen an anlassorientiertem Shopping. Die EBIT-Marge in allen sonstigen Segmenten verbesserte sich 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,3 Prozentpunkte auf –6,3 %. Dieser Anstieg basiert in erster Linie auf im Jahr 2020 nicht angefallenen Restrukturierungskosten.
Bereinigtes EBIT nach Segmenten
Das EBIT umfasst auch die folgenden Aufwendungen aus anteilsbasierter Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente:
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in Mio. EUR |
| 01.01. – |
| 01.01. – |
| Veränderung |
|
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente |
| 53,8 |
| 46,0 |
| 7,8 |
|
Fashion Store |
| 44,8 |
| 38,4 |
| 6,4 |
|
Offprice |
| 5,7 |
| 4,5 |
| 1,2 |
|
Alle sonstigen Segmente |
| 3,3 |
| 3,1 |
| 0,3 |
|
|
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2019 enthielt das EBIT die oben genannten, im ersten Quartal 2019 in allen sonstigen Segmenten in Verbindung mit der Neustrukturierung des Eigenmarkengeschäfts angefallenen Restrukturierungskosten in Höhe von 13,1 Mio. EUR. Im EBIT 2020 waren keine Restrukturierungskosten enthalten.
Die Liquiditätssituation und die finanzielle Entwicklung des Zalando-Konzerns werden anhand der nachfolgenden verkürzten Kapitalflussrechnung aufgezeigt:
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in Mio. EUR |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit |
| 527,4 |
| 327,2 |
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit |
| –217,8 |
| –290,3 |
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit |
| 1.354,1 |
| –57,3 |
Zahlungswirksame Veränderungen des |
| 1.663,6 |
| –20,4 |
Wechselkursbedingte und sonstige Veränderung des |
| 3,9 |
| 1,9 |
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode |
| 976,5 |
| 995,0 |
Finanzmittelbestand am 31.12. |
| 2.644,0 |
| 976,5 |
|
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Zalando hat im Geschäftsjahr 2020 einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 527,4 Mio. EUR (Vorjahr: 327,2 Mio. EUR) erwirtschaftet. Der Anstieg um 200,2 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahreszeitraum spiegelt sowohl das starke positive Periodenergebnis vor Abschreibungen als auch die zahlungsunwirksamen Aufwendungen und die sonstigen Vermögenswerte und Schulden wider, teilweise ausgeglichen durch die Entwicklung des Nettoumlaufvermögens.
Die Kapitalbindung im Nettoumlaufvermögen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr und wirkte sich somit negativ auf den Cashflow aus. Das Nettoumlaufvermögen, das sich aus den Vorräten, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlichen Schulden zusammensetzt, erhöhte sich zum 31. Dezember 2020 von –147,7 Mio. EUR im Vorjahr auf –87,4 Mio. EUR (nähere Informationen zur Entwicklung des Nettoumlaufvermögens sind auch unter Punkt 2.2.3 Vermögenslage zu finden). Die Entwicklung der sonstigen Vermögenswerte und Schulden war vor allem von aufgrund des höheren Geschäftsvolumens gestiegenen Umsatzsteuerverbindlichkeiten geprägt, was sich positiv auf den Cashflow auswirkte und die sich aus dem Nettoumlaufvermögen ergebenden negativen Auswirkungen ausglich.
Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit wird insbesondere vom Capex beeinflusst, d. h. von den Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, die sich auf 250,0 Mio. EUR (Vorjahr: 306,5 Mio. EUR) beliefen. Der Capex umfasste in erster Linie Investitionen in die Logistikinfrastruktur der Logistikzentren in Verona (Nogarole Rocca), Italien, Olsztynek, Polen, Rotterdam (Bleiswijk), Niederlande, sowie Ausgaben für intern entwickelte Software. Im Oktober 2020 übernahm Zalando 100 % des Schweizer Software-Unternehmens Fision AG, was zu einem Nettomittelabfluss in Höhe von 31,5 Mio. EUR führte. Darüber hinaus umfasste der Cashflow aus der Investitionstätigkeit Einzahlungen in Höhe von 30,3 Mio. EUR aus dem Verkauf eines unbebauten Grundstücks auf dem Zalando Campus, in Höhe von 6,0 Mio. EUR aus der Veräußerung einer Tochtergesellschaft und 2,4 Mio. EUR aus dem Verkauf von Lagerausstattung (Brieselang, Deutschland).
Der frei verfügbare Cashflow ist daher im Vergleich zum Vorjahr um 242,9 Mio. EUR von 41,6 Mio. EUR auf 284,5 Mio. EUR gestiegen.
Im ersten Quartal 2020 nahm Zalando seine revolvierende Kreditfazilität in Anspruch, was zu einem Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 375,0 Mio. EUR führte. Darüber hinaus platzierte Zalando im dritten Quartal 2020 zwei Tranchen nicht nachrangiger, unbesicherter Wandelanleihen mit einem Gesamtnennbetrag von 1.000,0 Mio. EUR, was zu einem Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 994,0 Mio. EUR führte.
2020 verzeichnete Zalando einen Mittelzufluss in Höhe von 55,1 Mio. EUR (Vorjahr: 38,5 Mio. EUR) aus Strike Price-Zahlungen in Verbindung mit der Ausübung von Mitarbeiter*innenaktienoptionen sowie Mittelabflüsse in Höhe von 67,2 Mio. EUR (Vorjahr: 54,2 Mio. EUR) für Tilgungszahlungen in Verbindung mit Leasingverbindlichkeiten.
Im Ergebnis erhöhten sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Geschäftsjahr um 1.667,5 Mio. EUR, sodass Zalando zum 31. Dezember 2020 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 2.644,0 Mio. EUR verfügt.
Am 15. Dezember 2016 hat die ZALANDO SE mit einer Gruppe von Banken eine revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 500,0 Mio. EUR abgeschlossen, die in verschiedenen Währungen in Anspruch genommen werden kann. Die revolvierende Kreditfazilität kann für allgemeine Gesellschaftszwecke (einschließlich Akquisitionen) sowie für Avale in Anspruch genommen werden. Die Fazilität hat eine Laufzeit bis zum 15. Dezember 2023. Zum 31. Dezember 2020 waren im Rahmen dieser revolvierenden Kreditlinie 375,0 Mio. EUR in Anspruch genommen, davon 79,6 Mio. EUR mit Avalkrediten und Akkreditiven.
Die Vermögenslage des Konzerns wird in folgender verkürzter Bilanz dargestellt.
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in Mio. eur |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
| Veränderung | ||||||
Langfristige |
| 1.560,0 |
| 24,0% |
| 1.455,1 |
| 33,6% |
| 105,0 |
| 7,2% |
Kurzfristige |
| 4.934,8 |
| 76,0% |
| 2.878,0 |
| 66,4% |
| 2.056,8 |
| 71,5% |
Gesamtvermögen |
| 6.494,8 |
| 100,0% |
| 4.333,1 |
| 100,0% |
| 2.161,7 |
| 49,9% |
|
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| ||
in Mio. EUR |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
| Veränderung | ||||||
Eigenkapital |
| 2.151,1 |
| 33,1% |
| 1.683,8 |
| 38,9% |
| 467,4 |
| 27,8% |
Langfristige |
| 1.404,2 |
| 21,6% |
| 542,6 |
| 12,5% |
| 861,6 |
| 158,8% |
Kurzfristige |
| 2.939,5 |
| 45,3% |
| 2.106,7 |
| 48,6% |
| 832,8 |
| 39,5% |
Gesamtkapital |
| 6.494,8 |
| 100,0% |
| 4.333,1 |
| 100,0% |
| 2.161,7 |
| 49,9% |
|
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Das Gesamtvermögen von Zalando hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 2.161,7 Mio. EUR (49,9 %) erhöht.
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten (langfristig) werden zum 31. Dezember 2020 mit einem Buchwert von 479,8 Mio. EUR erfasst. Diese betreffen in erster Linie Leasingverträge für Logistikzentren, Bürogebäude und Outlets (siehe Punkt 3.5.7. (13)).
2020 wurden insgesamt Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 110,7 Mio. EUR (Vorjahr: 69,7 Mio. EUR) und in das Sachanlagevermögen in Höhe von 179,5 Mio. EUR (Vorjahr: 247,7 Mio. EUR) getätigt.
Der Konzern entwickelt zentrale Bestandteile der im Unternehmen eingesetzten Software selbst. Dadurch wird sichergestellt, dass die Software optimal auf die operativen Prozesse und Systeme abgestimmt ist. So werden Bestell- und Logistikprozesse durch eigenentwickelte Software unterstützt. Die Zugänge im Geschäftsjahr 2020 entfielen mit 98,4 Mio. EUR (Vorjahr: 68,5 Mio. EUR) auf aktivierte Entwicklungskosten sowie geleistete Anzahlungen und in Entwicklung befindliche Vermögenswerte, wovon 63,6 Mio. EUR (Vorjahr: 41,6 Mio. EUR) in den geleisteten Anzahlungen und in Entwicklung befindlichen Vermögenswerten enthalten sind.
Das Vorratsvermögen umfasste 2020 im Wesentlichen Waren für das Handelsgeschäft von Zalando. Der Anstieg der Vorräte um 262,9 Mio. EUR auf 1.361,2 Mio. EUR resultiert aus dem höheren Geschäftsvolumen und dem umfangreicheren Lagerbestand zur Verbesserung der Verfügbarkeit und damit der Kund*innenzufriedenheit.
Die zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind kurzfristig. Der Anstieg von 140,1 Mio. EUR auf 602,5 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus dem höheren Absatzvolumen während des gesamten Jahres.
Das Eigenkapital erhöhte sich im Geschäftsjahr von 1.683,8 Mio. EUR auf 2.151,1 Mio. EUR. Der Anstieg um 467,4 Mio. EUR resultiert hauptsächlich aus dem positiven Periodenergebnis, den Wandelanleihen und anteilsbasierten Vergütungen. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich im Berichtszeitraum von 38,9 % zum Jahresanfang auf 33,1 % zum 31. Dezember 2020. Der Rückgang ist in erster Linie auf die Platzierung von zwei Tranchen von Wandelanleihen mit einem Gesamtnennbetrag von 1.000,0 Mio. EUR im dritten Quartal 2020 zurückzuführen.
Zum 31. Dezember 2020 bestehen Leasingverbindlichkeiten mit einem Buchwert in Höhe von 516,7 Mio. EUR, wovon 443,0 Mio. EUR auf langfristige und 73,7 Mio. EUR auf kurzfristige Leasingverbindlichkeiten entfallen. Sie spiegeln die abgezinsten finanziellen Verpflichtungen wider, die sich gemäß IFRS 16 aus Leasingverträgen ergeben.
Die kurzfristigen Schulden haben sich im Berichtszeitraum um 832,8 Mio. EUR erhöht. Dies ist hauptsächlich auf einen Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlichen Schulden und der Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlichen Schulden sind um 342,2 Mio. EUR von 1.708,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 2.050,5 Mio. EUR im Berichtszeitraum gestiegen. Die Erhöhung ist im Wesentlichen den Warenanlieferungen angesichts des gestiegenen Geschäftsvolumens geschuldet. Ferner hatten zum 31. Dezember 2020 eine Anzahl von Lieferant*innen im Rahmen von Reverse-Factoring-Verträgen ihre Forderungen gegen Zalando in einem Umfang von 449,8 Mio. EUR an verschiedene Factoring-Anbieter übertragen (31. Dezember 2019: 394,5 Mio. EUR). Der Ausweis in der Bilanz erfolgte unter Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Schulden.
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich zum 31. Dezember 2020 um 374,9 Mio. EUR auf 377,7 Mio. EUR. Die Inanspruchnahme der revolvierenden Kreditfazilität durch Zalando im ersten Quartal 2020 in Höhe von 375,0 Mio. EUR wurde in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten erfasst. Gegen Ende des Geschäftsjahres 2020 erfolgte eine Umgliederung von den langfristigen in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten mit dem Ziel, die Kreditlinie Anfang 2021 zu tilgen.
Das Nettoumlaufvermögen, das sich aus den Vorräten, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlichen Schulden zusammensetzt, erhöhte sich zum 31. Dezember 2020 von –147,7 Mio. EUR im Vorjahr auf –87,4 Mio. EUR. Das höhere Nettoumlaufvermögen ist auf eine Zunahme der Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen infolge des insgesamt höheren Geschäftsvolumens im Geschäftsjahr 2020 zurückzuführen, die durch höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Schulden teilweise kompensiert wurde.
Der Vorstand beurteilt die Entwicklung im Jahr 2020 als sehr erfolgreich. Der Zalando-Konzern hat das GMV und die Umsätze deutlich gesteigert und Marktanteile hinzugewonnen. Das starke Wachstum ist insbesondere auf die durch die Coronavirus-Pandemie beschleunigte Verlagerung der Kund*innennachfrage hin zu digitalen Angeboten, die schnelle und konsequente Antwort des Unternehmens auf die Krise und die damit verbundene Fokussierung auf die Umsetzung der Plattformstrategie zurückzuführen. Zalando hat sich auf Wachstumschancen konzentriert, wichtige strategische Investitionen getätigt und ist dabei profitabel geblieben. Das EBIT stieg im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von temporären Verbesserungen der Retourenquote und des Operating Leverage, wobei weiterhin Investitionen in die Gewinnung von Kund*innen sowie die Verbesserung des Leistungsangebots getätigt wurden.
Die Unternehmensziele wurden im Jahr 2020 zum Teil übertroffen. Im Konzernlagebericht 2019 war für 2020 ein GMV-Wachstum von 20-25 %, ein Umsatzwachstum von 15-20 % sowie ein bereinigtes EBIT zwischen 225,0 Mio. EUR und 275,0 Mio. EUR (EBIT zwischen 175,0 Mio. EUR und 225,0 Mio. EUR) angenommen worden. Zalando hat diese Prognose nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie in Europa in der am 5. Mai 2020 veröffentlichten Quartalsmitteilung für das erste Quartal 2020 reduziert. Nach einem außergewöhnlich starken und profitablen Wachstum im dritten Quartal hat Zalando seine überarbeitete Jahresprognose, die in der am 11. August 2020 veröffentlichten Quartalsmitteilung für das zweite Quartal 2020 dargestellt ist, wieder angehoben. Die aktuellste geänderte Prognose für das GMV-Wachstum von 25-27 % und für das Umsatzwachstum von 20-22 % wurde mit einem tatsächlichen GMV- und Umsatzwachstum von 30,4 % bzw. 23,1 % übertroffen. Das bereinigte EBIT von 420,8 Mio. EUR und das EBIT von 367,0 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2020 liegen am oberen Ende des für das bereinigte EBIT bzw. das EBIT angenommenen Bereiches zwischen 375,0 Mio. EUR und 425,0 Mio. EUR bzw. zwischen 325,0 Mio. EUR und 375,0 Mio. EUR.
Im Konzernlagebericht 2019 war für 2020 ein Investitionsvolumen von rund 330,0 Mio. EUR angenommen worden. Zalando hat diese Angaben in der am 5. Mai 2020 veröffentlichten Quartalsmitteilung für das erste Quartal 2020 angepasst und für weitere Investitionen in das europäische Logistiknetzwerk und die Technologieinfrastruktur im Rahmen der Plattformstrategie für das Geschäftsjahr 2020 ein Investitionsvolumen von 230,0 Mio. EUR bis 280,0 Mio. EUR prognostiziert. Zum Jahresende belief sich das Investitionsvolumen erwartungsgemäß auf 250,0 Mio. EUR.
Insgesamt erzielte der Konzern im Geschäftsjahr 2020 ein sehr starkes Wachstum und war weiterhin deutlich profitabel.
Zum Jahresende 2020 beschäftigte Zalando 14.194 Mitarbeiter*innen (Vorjahr: 13.763), womit der Mitarbeiterstand gegenüber dem Vorjahr um 3,1 % gestiegen ist. Die durchschnittliche Mitarbeiter*innenzahl ging um 369 von 14.237 auf 13.868 Mitarbeiter*innen zurück. Dieser Rückgang basiert hauptsächlich auf der Änderung des Logistik-Betriebsmodells und der damit verbundenen Auslagerung an Dritte, wie 2019 in Brieselang, sowie dem Ausbau des neuen Lagers in Gardno, Polen, und das daraus resultierende niedrigere Volumen in den deutschen Lagern. Andererseits wurde die Mitarbeiter*innenzahl aufgrund weiterer Investitionen in die Plattforminitiative und technische Bereiche, überwiegend in Berlin, erhöht.
Die Identifikation und das schnelle Ergreifen von Chancen sowie die Minderung von Risiken sind wesentlich für den anhaltenden Erfolg unseres Unternehmens.
Wir definieren Chancen und Risiken als Ereignisse, die bei ihrem Eintritt zu positiven oder negativen Abweichungen von unseren Unternehmenszielen führen.
Im aktuellen Prognosezeitraum haben wir keine Risiken oder Risikocluster identifiziert, die den Fortbestand von Zalando gefährden könnten.
Als internationales Unternehmen ist Zalando makroökonomischen, finanziellen, branchen- und unternehmensspezifischen Risiken und Chancen ausgesetzt. Im vorliegenden Risiko- und Chancenbericht werden die für Zalando als wesentlich erachteten Risiken und Chancen dargestellt sowie ein Überblick über das implementierte Risiko- und Chancenmanagementsystem gegeben.
1.3.1Risiko- und Chancenmanagementsystem
Der Vorstand der ZALANDO SE trägt die Gesamtverantwortung für die Entwicklung und Aufrechterhaltung eines effektiven Risiko- und Chancenmanagementsystems (RMS) für Zalando.
Als Instrument des Vorstands hat das Risikomanagement-Team das RMS auf der Grundlage des Enterprise Risk Management Standard des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) sowie den Anforderungen des Prüfungsstandards 981 des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) implementiert. Das RMS bei Zalando setzt sich aus den folgenden Elementen zusammen:
RMS Elemente
Ziele des RMS
Das Ziel des RMS ist es, die für Entscheidungsträger*innen notwendige Transparenz bezüglich Risiken und Chancen zu schaffen, die Risiko- und Chancenkultur zu fördern und ein gemeinsames Verständnis von Risiken und Chancen innerhalb des Unternehmens aufzubauen.
Identifikation und Überwachung von Risiken und Chancen
Die Identifikation und Bewertung von Risiken und Chancen erfolgt sowohl fortlaufend durch den*die Risiko- und Chancenverantwortliche*n als auch halbjährlich durch das Risikomanagement-Team unter Einsatz verschiedener Instrumente wie Workshops und Self-Assessments. Zusätzlich hat Zalando eine Ad-hoc-Berichterstattung implementiert, durch welches das Risikomanagement-Team und der Vorstand über aktuelle Risikoereignisse und -änderungen informiert werden.
Die systematische Identifikation und Nutzung von Chancen sind wichtige Elemente zur Sicherstellung eines anhaltend starken und nachhaltigen Wachstums.
Bewertung von Risiken und Chancen
Alle identifizierten Risiken und Chancen werden durch drei verschiedene Szenarien (optimistisches Szenario, realistisches Szenario, pessimistisches Szenario) hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer potenziellen Auswirkungen innerhalb eines Zeitraumes von einem Jahr bewertet. Die identifizierten Risiken und Chancen werden anschließend unter Anwendung der Monte-Carlo-Simulation in 19 unternehmensspezifischen Clustern zusammengefasst. Die Zusammenfassung der einzelnen Cluster wird unter Verwendung der folgenden Risiko- und Chancenmatrix dargestellt:
Risiko- und Chancenmatrix
Die Eintrittswahrscheinlichkeit stellt die Wahrscheinlichkeit dar, mit der eine bestimmte Auswirkung eines Risikos oder einer Chance innerhalb des festgelegten Zeitraums von einem Jahr eintreten könnte. Die Bewertung der möglichen Auswirkung erfolgt mittels quantitativer oder qualitativer Skalen. Die quantitative Skala bezieht sich auf die potenzielle finanzielle Gewinnauswirkung (EBIT). Die qualitative Skala berücksichtigt die Auswirkung auf Zalandos Reputation. Risiken, deren Höhe 200 Mio. EUR überschreitet, werden von Zalando als geschäftskritische Risiken eingestuft und separat überwacht, da sie den Fortbestand von Zalando gefährden könnten.
Bei der Bewertung einzelner Risiken berücksichtigen wir sowohl Brutto- als auch Nettorisiken. Das Bruttorisiko stellt das inhärente Risiko vor Berücksichtigung risikomindernder Maßnahmen dar. Das Nettorisiko ist das nach Betrachtung aller risikomindernder Maßnahmen verbleibende Restrisiko. Unsere in diesem Bericht dargestellten Risikocluster spiegeln ausschließlich das Nettorisiko wider.
Auf Basis der Bewertung und der jeweiligen Kombination aus Wahrscheinlichkeit und Auswirkung werden Risiken und Chancen als gering, moderat, signifikant oder wesentlich eingestuft. Die wesentlichen Risiken und Chancen werden in diesem Bericht ausführlich beschrieben.
Steuerung von Risiken und Chancen
Risiko- und Chancenverantwortliche sind für die Entwicklung und Implementierung effektiver Maßnahmen zur Minderung von Risiken und Ergreifung von Chancen innerhalb ihres Verantwortungsbereichs zuständig. Je nach Art, Charakteristik und Bewertung der Risiken wenden die Risikoverantwortlichen unter Berücksichtigung von Kosten und Wirksamkeit unterschiedliche Risikostrategien zur Minderung des Risikos an. Mögliche Risikostrategien sind die Risikoakzeptanz, -vermeidung, -minderung oder die Übertragung eines Risikos auf Dritte.
Verbesserungen des Risiko- und Chancenmanagements
und Berichterstattung
Das Risikomanagement-Team berichtet in einem halbjährlichen Turnus an das Senior Management, den Vorstand und den Aufsichtsrat über die unternehmensweite Risiko- und Chancensituation. Die interne Revision bewertet im Rahmen ihres risikobasierten Prüfungsplans die Einhaltung und Wirksamkeit der relevanten risikomindernden Maßnahmen und Kontrollen. Ferner überprüft die interne Revision regelmäßig die Angemessenheit und Funktionsfähigkeit des RMS. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht unter Einbeziehung des gesetzlichen Abschlussprüfers die Wirksamkeit des internen Kontroll-, Risikomanagement-, Compliance-Management- und Internal Auditsystems.
Rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem
Zusätzlich zum RMS hat Zalando gemäß § 315 Abs. 4 HGB ein rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem implementiert. Ziel des Systems ist die Identifikation, Bewertung und Steuerung all jener Risiken, die sich wesentlich auf den ordnungsgemäßen Inhalt und die angemessene Darstellung des Einzel- und Konzernabschlusses auswirken könnten. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem umfasst als integraler Bestandteil des Rechnungslegungs- und Berichterstattungsprozesses präventive, überwachende und aufdeckende Kontrollmaßnahmen und stellt somit einen ordnungsgemäßen Abschlusserstellungsprozess sicher. Das interne Kontrollsystem wird in den verschiedenen Prozessen des Unternehmens, die einen wesentlichen Einfluss auf die finanzielle Berichterstattung haben, umgesetzt.
Diese Prozesse, die für die Finanzberichterstattung relevanten Risiken sowie die Kontrollen werden analysiert und dokumentiert. In einer prozessübergreifenden Risikokontrollmatrix sind relevante Kontrollen inklusive Beschreibung und Art der Kontrolle, Häufigkeit der Kontrollausführung, gemindertes Risiko sowie ausführende Verantwortliche definiert. Die implementierten Kontrollmechanismen wirken prozessübergreifend und greifen somit häufig ineinander. Diese Mechanismen umfassen u. a. die Festlegung von Grundsätzen und Verfahrensweisen, die Definition von Prozessabläufen und Kontrollen, die Einführung von Freigabe- und Prüfkonzepten sowie die Formulierung von Richtlinien. Das interne Kontrollsystem wird auf Grundlage regelmäßiger Überprüfungen durch das Rechnungswesen, vom Risikomanagement-Team durchgeführter Risikoworkshops und von der internen Revision vorgenommener risikobasierter Bewertungen fortlaufend überprüft und verbessert.
In der Berichtsperiode wurden keine Risiken oder Risikocluster identifiziert, die den Fortbestand der ZALANDO SE gefährden könnten. In der folgenden Tabelle werden die Risikocluster von Zalando dargestellt und mit 2019 verglichen. Finanzielle Risiken (Ausfallrisiko, Liquiditätsrisiko sowie Währungs- und Zinsrisiko) werden aus Wesentlichkeitsgründen nicht gesondert im Risiko- und Chancenbericht aufgeführt, sondern unter Sonstige Angaben (siehe Punkt 3.5.8) behandelt.
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| 2020 |
| 2019 | ||||
ID – Risikocluster |
| Bewertung |
| Auswirkung |
| Wahrschein- |
| Auswirkung |
| Wahrschein- |
Märkte, Wettbewerb und |
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1. Wettbewerbsumfeld |
| Wesentlich |
| ↓ Hoch |
| Mittel |
| Sehr hoch |
| Mittel |
2. Investitionen |
| Signifikant |
| Mittel |
| Gering |
| Mittel |
| Gering |
Reputation und Nachhaltigkeit |
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3. Marke und Image |
| Signifikant |
| Mittel |
| ↑ Mittel |
| Mittel |
| Gering |
4. Umweltbezogene und soziale Verantwortung |
| Moderat |
| Gering |
| Gering |
| Gering |
| Gering |
Operativ |
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5. Logistik |
| Wesentlich |
| Sehr hoch |
| ↑ Mittel |
| Sehr hoch |
| Gering |
6. Mitarbeiter*innen |
| Signifikant |
| Mittel |
| Hoch |
| Mittel |
| Hoch |
7. Einkauf und Vertrieb |
| Wesentlich |
| Sehr hoch |
| Mittel |
| Sehr hoch |
| Mittel |
8. Indirekte Beschaffung |
| Signifikant |
| Mittel |
| Hoch |
| Mittel |
| Hoch |
9. IT-Sicherheit |
| Wesentlich |
| Hoch |
| Mittel |
| Hoch |
| Mittel |
10. IT-Systeme und Infrastruktur |
| Signifikant |
| ↓ Mittel |
| ↓ Mittel |
| Hoch |
| Hoch |
11. Kund*innenerlebnis |
| Wesentlich |
| Hoch |
| Mittel |
| Hoch |
| Mittel |
Compliance |
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12. Regulatorische Änderungen |
| Signifikant |
| ↓ Medium |
| Hoch |
| Hoch |
| Hoch |
13. Datenschutz |
| Wesentlich |
| Hoch |
| Mittel |
| Hoch |
| Mittel |
14. Betrug und Bestechung |
| Signifikant |
| Mittel |
| Mittel |
| Mittel |
| Mittel |
15. Produkt-Compliance |
| Moderat |
| ↓ Gering |
| ↓ Gering |
| Mittel |
| Mittel |
16. Wettbewerbsrecht |
| Signifikant |
| Mittel |
| Gering |
| Mittel |
| Gering |
17. Sonstige rechtliche Aspekte |
| Signifikant |
| Mittel |
| ↓ Gering |
| Mittel |
| Hoch |
Finanzielle Berichterstattung |
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18. Liquiditäts-, Ausfall-, |
| Signifikant |
| Hoch |
| ↓ Sehr |
| Hoch |
| Gering |
19. Sonstige finanzielle Risiken |
| Signifikant |
| Mittel |
| Mittel |
| Mittel |
| Mittel |
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Im Vergleich zum Risiko- und Chancenbericht 2019 wird das Risiko „Änderung regulatorischer Anforderungen“ nicht länger als wesentliches Risiko für Zalando betrachtet, da insbesondere die Auswirkungen des Brexit durch weitere risikomindernde Maßnahmen reduziert wurden. Auf Grundlage der Ergebnisse der 2020 erstmals durchgeführten Aggregation wurde das Cluster „IT-Systeme und Infrastruktur“ gegenüber 2019 ebenfalls von wesentlich auf signifikant herabgestuft. Dies gelang hauptsächlich durch die Verbesserung unserer Cloud-Infrastruktur.
Nachfolgend werden die wesentlichen Risikocluster von Zalando in absteigender Reihenfolge in Abhängigkeit von ihrer Position in der Risikomatrix dargestellt: Um die Vergleichbarkeit mit dem Risiken- und Chancenbericht 2019 zu gewährleisten, sind die wesentlichen Einzelrisiken aus dem Jahr 2019, die nun zu Clustern zusammengefasst wurden, im entsprechenden Cluster benannt.
Logistik
(beinhaltet das Top-Risiko – Unterbrochene Lieferketten aufgrund von Ereignissen in Bezugsländern aus dem Jahr 2019 – bleibt auch 2020 Top-Risiko)
Die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt die gesamte Lieferkette und Logistik von Zalando und erhöht die Unsicherheit sowohl in Bezug auf internationale Versorgungswege, Lagerhaltung und Fulfillment als auch die Lieferung an und die Rücksendung von Endkund*innen. Durch Stilllegungen der wesentlichen Infrastruktur, Grenzschließungen und Kapazitätsengpässe verursachte Unterbrechungen oder Verzögerungen ein- und ausgehender Lieferungen sowie durch möglicherweise hohe Infektionsraten oder Quarantäne bedingter Personalmangel in Lagern können zu erhöhten Kosten, Umsatzverlusten, Serviceeinschränkungen und geringerer Kund*innenzufriedenheit führen.
Zalandos Lieferkette ist im Gegensatz zu anderen Branchen nicht auf Just-in-Time Prozesse ausgelegt. Vielmehr ist unser saisonaler Planungsansatz durch langfristige Beschaffungsprozesse charakterisiert. Hierdurch stellen wir sicher, dass der Großteil der saisonalen Ware frühzeitig vor der jeweiligen Verkaufssaison bestellt und angeliefert wird. Kurzfristige Störungen der vorgelagerten Wertschöpfungs- und Lieferketten können so teilweise ausgeglichen werden. Zusätzlich haben wir innerhalb unserer Lieferkette die Überwachung verfeinert und unsere Flexibilität verbessert, was uns resilienter macht.
Um unsere Lager- und Logistikkapazitäten auf einem hohen Niveau zu halten, haben wir zum Schutz unserer Mitarbeiter*innen eine Reihe zusätzlicher vorbeugender Maßnahmen für Sicherheit und Gesundheitsschutz eingeführt, unsere Eingangs- und Ausgangskapazitäten in unserem gesamten europäischen Logistiknetzwerk proaktiv erhöht und ausbalanciert sowie detaillierte Pläne für die Fortführung des Geschäftsbetriebs im Falle vorübergehender Stilllegungen von Lagern erarbeitet.
Die Lieferung an Endkund*innen profitiert von unserer langfristigen Kapazitätsplanung, die sich auf strategische langfristige Geschäftsbeziehungen mit wichtigen Transportunternehmen für die letzte Meile stützt. Zudem konnten wir in verschiedenen Märkten weitere Transportunternehmen gewinnen, wodurch wir Serviceunterbrechungen bei einzelnen Transportunternehmen besser ausgleichen können.
Im Vergleich zu 2019 hat sich die Gesamtrisikosituation im Logistikcluster aufgrund der genannten Unsicherheiten, die sich aus den Auswirkungen von COVID-19 ergeben, um eine Eintrittswahrscheinlichkeitsstufe von gering auf mittel erhöht.
(beinhaltet das Top-Risiko – Auswirkung des Klimawandels auf die Geschäftsaktivitäten aus dem Jahr 2019 – bleibt auch 2020 Top-Risiko)
Zalandos Umsatz wird unmittelbar von den Auswirkungen von COVID-19 beeinflusst. Die durch die beschleunigte Verschiebung von Offline nach Online gestiegene Kund*innennachfrage schafft zusätzliches Umsatzpotenzial und stellt gleichzeitig die Beschaffungsseite vor die Herausforderung, der Nachfrage hinreichend gerecht zu werden. Unsicherheiten über mögliche Lockdowns in den Produktionsländern, das Risiko von Unterbrechungen der weltweiten Modelieferkette sowie die Finanzlage unserer Marken und Partner, von denen einige stark von den Einschränkungen im stationären Einzelhandel betroffen sind, beeinflussen weiterhin die Beschaffung, sodass 2021 mit möglichen Beschränkungen der Sortimentstiefe und Sortimentsbreite zu rechnen sein könnte.
Um dieses Risiko zu minimieren, überwachen wir fortlaufend die Lage in den Produktionsländern und stehen mit unseren Marken und Partner in besonders engem Austausch. Außerdem sind wir bereit und in der Lage, unsere vorab mit dem Handel vereinbarten Abnahmeverpflichtungen zu erhöhen, um Planungssicherheit für beide Seiten zu gewährleisten und unseren Marken und Partner in verschiedenen Bereichen aktiv unsere Unterstützung anzubieten. Darüber hinaus bauen wir verstärkt unser Partnerprogramm und unser Connected Retail-Programm aus, um weitere Marken- und Händlerbestände mit unserer Plattform zu verknüpfen und unseren Kund*innen eine noch größere Verfügbarkeit und Vielfalt attraktiver Mode- und Lifestyle-Produkte zu bieten.
Neben den Auswirkungen von COVID-19 auf die Beschaffung stellt auch der Einfluss des Klimawandels weiterhin ein wesentliches Risiko für Zalando dar. Zalandos Produktauswahl, -einkauf und Verkaufsprognosen sind auf die in der Modebranche üblichen Saisonalitäten ausgerichtet und berücksichtigen die jahreszeitlich bedingten klimatischen Verhältnisse. Extreme Wetterverhältnisse wie beispielsweise sehr lange Saisons (Sommer/Winter) können einen verspäteten bzw. verfrühten Start in die folgende Saison bewirken. Beide Situationen können, je nach Auswirkung auf die jeweilige Saison, erhebliche Einflüsse auf unsere kurzfristige Geschäftsentwicklung haben. Es ist davon auszugehen, dass bedingt durch den klimatischen Wandel extreme Wetterbedingungen wahrscheinlicher auftreten und somit Einfluss auf unsere Unternehmensziele nehmen können.
Dieser wetterbedingten Unsicherheit begegnen wir mit flexibleren Beschaffungs- und Planungsprozessen, der Erweiterung unserer Produktpalette in saisonunabhängigen Bereichen und der Erhöhung des Anteils unseres Partnerprogramms. Darüber hinaus übernehmen wir Verantwortung für unsere Umweltauswirkungen und arbeiten mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie do.MORE daran, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Wettbewerbsumfeld
(beinhaltet das Top-Risiko – Höhere Kosten oder Wachstumsbeschränkungen aufgrund des Wettbewerbs aus dem Jahr 2019 – bleibt auch 2020 Top-Risiko)
Das Wettbewerbsumfeld hat sich infolge der Coronavirus-Pandemie deutlich verändert. Einerseits beschleunigt dies die Verschiebung der Kund*innennachfrage hin zu digitalen Angeboten, andererseits veranlasst diese Verschiebung auch große internationale E-Commerce-Unternehmen, den lokalen Wettbewerb sowie globale Technologie- und Modeunternehmen, ihre E-Commerce-Angebote noch schneller zu verbessern und in weitere Märkte vorzudringen. Dadurch könnte das zukünftige Geschäftswachstum gefährdet sein oder zumindest teurer werden, da der Online-Modemarkt stärker umkämpft sein wird.
Angesichts dieses Wettbewerbsumfelds sind wir der Überzeugung, dass unsere „Starting Point for Fashion“-Strategie die richtige Antwort auf die Zukunft ist, da sie es uns ermöglicht, unseren aktiven Kund*innenstamm zu vergrößern, unsere Kund*innenbeziehungen zu vertiefen und unsere Partnerplattform auszubauen, weshalb die Auswirkungen des Clusters gegenüber 2019 um eine Stufe von sehr hoch auf hoch herabgestuft werden.
IT-Sicherheit
(beinhaltet das Top-Risiko – Bedrohung der Cybersicherheit aus dem Jahr 2019 – bleibt auch 2020 Top-Risiko)
Cyber-Bedrohungen durch interne oder externe Angriffe sowie Schwachstellen der internen Kontrollen können wesentliche Aspekte bestimmter Zalando-Domains, einschließlich unserer kund*innenbezogenen Anwendungen, Lager-IT-Systeme, Zahlungssysteme und internen IT-Systeme beeinträchtigen. Diese Bedrohungen könnten sich auf die Verfügbarkeit von Daten- oder Informationssystemen (Datenverlust), Integrität (fehlerhafte Daten) und Vertraulichkeit (Datenschutzverletzung) von Zalando auswirken. Wenn ein Cyberangriff (insbesondere in großem Umfang) erfolgreich ist, könnte Zalando einen schweren Schaden erleiden, der letztendlich zu Umsatzverlusten (gegenwärtig und in Zukunft), Ausgleichszahlungen an Kund*innen und Partner, Erpressungszahlungen, Rufschädigung oder Wiederherstellungsaufwand führen kann. Zalando ist aufgrund seiner Größe, seiner wertvollen Daten und seiner Abhängigkeit von IT-Systemen ein potenzielles Ziel.
Umfassende technologische Sicherheitslösungen, festgelegte Präventionsansätze sowie spezialisierte interne Ressourcen wie das IT-Security-Team unterstützen Zalando bei der Früherkennung, der zielgerichteten Maßnahmensteuerung sowie der grundsätzlichen Prävention von Cyberbedrohungen und Cybervorfällen.
Kund*innenerlebnis
(beinhaltet das Top-Risiko – Mangel an zeitgemässen Onlineshops aus dem Jahr 2019 – bleibt auch 2020 Top-Risiko)
Um die steigenden und sich wandelnden Anforderungen und Erwartungen unserer Kund*innen zu erfüllen und Marktchancen zu nutzen, sind fortlaufend innovative und angemessene Anpassungen des Kund*innenerlebnisses erforderlich. Eine Vernachlässigung der erforderlichen Änderungen oder eine unzulängliche Umsetzung solcher Maßnahmen kann zu Kund*innenabwanderungen und in der Folge zu Umsatzeinbußen für Zalando führen.
Unser Digital Experience-Team identifiziert und schlägt relevante Weiterentwicklungen vor, führt Anpassungen durch und koordiniert die entsprechende Umsetzung mit anderen Teams. Ergebnisse des ständigen Innovationsprozesses 2020 waren zum Beispiel die Neugestaltung der Webseite und der App, die Einführung einer neuen Kategorie für pre-owned Mode, die Verbesserung der Einführung und Bindung neuer Kund*innen durch Verbesserungen des Kund*innenerlebnisses.
Datenschutz
(beinhaltet das Top-Risiko – Datenschutzanforderungen aus dem Jahr 2019 – bleibt auch 2020 Top-Risiko)
Der Datenschutz steht bei Zalando im Mittelpunkt. Millionen von Kund*innen vertrauen uns ihre personenbezogenen Daten an. Dementsprechend unterliegt Zalando auf EU- und nationaler Ebene zahlreichen Gesetzen und Vorschriften in Bezug auf Datenschutz und Privatsphäre. Dazu gehören insbesondere die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), aber auch lokale Gesetzesrahmen sowie Änderungen des Telemediengesetzes, der ePrivacy-Richtlinie und der vorgeschlagenen ePrivacy-Verordnung oder der DSGVO-bezogenen Bußgeldrichtlinien, die gemeinsam von den nationalen Datenschutzbehörden veröffentlicht wurden.
Es ist unsere Pflicht, mit diesen Daten verantwortungsbewusst umzugehen und sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Um das Risiko potenzieller Verstöße zu minimieren, überwachen unser Datenschutzbeauftragter (DSB) und unser Data & IT Law-Team fortlaufend die Datenschutzanforderungen, unterstützen bei der Erarbeitung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen und Prozesse, bieten Beratung, Expertise und Training. Diese Aufsicht umfasst eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung insbesondere mit den IT-Security-Teams, um zur Umsetzung geeigneter technischer und organisatorischer Maßnahmen zum Schutz der Kund*innendaten beizutragen. Darüber hinaus arbeitet Zalando mit externen Partnern und Rechtsberater*innen zusammen, um sicherzustellen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen korrekt auslegen und angemessen darauf reagieren.
Unter Zugrundelegung der Definition einer Chance als positive Abweichung von geplanten Werten haben wir eine wesentliche Chance identifiziert, weiterhin von den niedrigen Retourenquoten, die infolge des sich ändernden Kund*innenverhaltens unter dem Niveau von vor der Coronavirus-Pandemie liegen, zu profitieren. Jenseits der Wesentlichkeitsgrenze gelten unsere wichtigsten Initiativen wie die Vertiefung von Kund*innenbeziehungen, die Befähigung von Partnern auf unserer Plattform und unsere do.MORE-Strategie weiterhin als Haupttreiber, die uns in die Lage versetzen, Chancen zu ergreifen, und unsere Wachstumsziele nachhaltig stützen.
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| 2020 |
| 2019 | ||||
Chance |
| Bewertung |
| Auswirkung |
| Wahrscheinlichkeit |
| Auswirkung |
| Wahrscheinlichkeit |
Verringerung der Retourenquote |
| Wesentlich |
| Hoch |
| Mittel |
| - |
| - |
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Verringerung der Retourenquote
Hohe Retourenquoten wirken sich erheblich auf unsere Logistikkosten aus. Eine deutliche Verringerung der Retourenquoten, wie sie unlängst im Rahmen von COVID-19 und den damit verbundenen Veränderungen des Kund*innenmixes, der Warenkorbzusammenstellung und des Kategoriemixes aufgetreten ist, stellt zwar eine wesentliche, aber höchstwahrscheinlich nur vorübergehende Chance dar, die Rentabilität zu erhöhen.
Um dies als langfristige Chance zu nutzen und auch nach der Coronavirus-Pandemie eine im Vergleich zu den Vorjahren niedrigere Retourenquote aufrechtzuerhalten, haben wir mehrere Initiativen gestartet, um die Größenauswahl, die Produktpräsentation und die Bündelung von Rücksendungen zu verbessern.
Vertiefung der Kund*innenbeziehungen
Wir sind von einer starken Kund*innenorientierung überzeugt und konzentrieren uns daher auf den Aufbau langfristiger Kund*innenbeziehungen, um für eine wachsende Anzahl von Kund*innen in ganz Europa der Ausgangspunkt für Mode zu werden. Dies bedeutet für uns, dass wir in Sachen Mode und Lifestyle der Dreh- und Angelpunkt im Bewusstsein unserer Kund*innen sind.
Wir sehen Personalisierung und Inspiration als zwei entscheidende Elemente bei der Anpassung des individuellen Zalando-Kund*innenerlebnisses. Zu diesem Zweck bauen unsere Teams durch die Entwicklung von Software, Nutzung von Daten und Anwendung von Algorithmen, einschließlich Algorithmen im Bereich künstliche Intelligenz (KI), das Kund*innen- und Partnererlebnis weiter aus.
Neben unserem digitalen Erlebnis wollen wir ein überzeugendes Convenience-Angebot anbieten, das von der Artikelsuche und -bestellung auf unserer Online-Plattform bis hin zur Lieferung, Rücksendung und Zahlung auf Mode zugeschnitten ist. Wir werden weiterhin in die Ausweitung unseres Zalando Plus Treueprogramms, den Ausbau unseres europäischen Logistiknetzwerks und die Verbesserung unserer Zahlungsdienste investieren, um unsere Beziehungen zu unseren Kund*innen weiter zu vertiefen.
Wir wissen, dass viele unserer Kund*innen gerne nachhaltigere Entscheidungen treffen möchten, die Modebranche ihnen das aber nicht immer leicht macht. Bei Zalando wird das Entdecken und Kaufen nachhaltigerer Mode übersichtlich und einfach. Dabei stellen wir sicher, dass unsere Kund*innen aus einer Hand die Anregungen und Informationen erhalten, die sie suchen. Durch neue Kollektionen machen wir Nachhaltigkeit ansprechender als je zuvor.
Strategische Partnerschaften
Seit unserer Gründung sind unsere Beziehungen zu unseren Partnern ein wichtiger Wachstumstreiber für Zalando. Wir sind überzeugt, dass starke, auf Vertrauen basierende Partnerschaften uns auch weiterhin dabei unterstützen werden, der Ausgangspunkt für Mode zu werden.
Während der Coronavirus-Pandemie wurde es wichtiger als je zuvor, sich mit unseren Partnern zusammenzuschließen und gemeinsame Lösungen für den Umgang mit dieser beispiellosen Situation zu finden. Unser Partnerprogramm ermöglicht Marken und Einzelhändlern den Verkauf ihrer Waren über die Zalando-Plattform, wobei sie die volle Kontrolle über Angebot, Inhalt und Preisgestaltung behalten. Im Mittelpunkt dieses Ansatzes stehen die Online-Markenshops von Zalando, die es Partnern ermöglichen sollen, direkt mit den Kund*innen zu interagieren und diese an ihre Marke zu binden.
Des Weiteren unterstützen wir unsere Partner bei der Bewältigung der Coronavirus-Krise, indem wir es ihnen ermöglichen, ihre Offline-Bestände im Rahmen unseres Connected Retail-Geschäfts über unsere Plattform zu verkaufen. Um diese erfolgreiche Zusammenarbeit weiterzuführen, werden wir das Connected Retail-Geschäft auf zusätzliche Märkte ausweiten.
Mit Blick auf das Jahr 2021 steht die digitale Beschleunigung des Modeökosystems zwar noch am Anfang, deutet jedoch auf ein anhaltend starkes Wachstum des Mode- E-Commerce hin. Wir glauben, dass für Marken jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, die Verschiebung hin zum Online-Geschäft optimal zu nutzen, Wachstumschancen zu ergreifen und Marktanteile in ganz Europa zu gewinnen. Um unsere Partner auf diesem Weg zu unterstützen, bietet Zalando ganzheitliche Technologielösungen an, die auf die spezifischen Anforderungen der Partner zugeschnitten sind, darunter Integrationsdienstleistungen, Zalando Marketing Services (ZMS) sowie Zalando Fulfillment Solutions (ZFS).
Über unser ZMS-Geschäft bieten wir digitale Technologien und Dienstleistungen an, die unseren Partnern helfen, ihre Reichweite zu erhöhen, ihre Markenwirkung zu steigern und die Präferenzen ihrer Kund*innen besser zu verstehen. Wir werden weiterhin in das ZMS-Angebot investieren und beabsichtigen, ein breites Spektrum an skalierbaren, effektiven und effizienten Leistungen im Bereich Markenmarketing anzubieten.
ZFS und unsere Zalando Shipping Solutions (ZSS) stellen unsere Logistikinfrastruktur für Partner zur Verfügung und verschaffen ihnen Zugang zu 17 Märkten innerhalb Europas. Durch diesen Service können unsere Partner die Logistikkapazitäten von Zalando nutzen, um ihrem Unternehmen internationale Reichweite zu verschaffen und ihren Kund*innen in ganz Europa Zalandos Lieferstandards zu bieten.
Märkte und Segmente
Wir streben an, unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen, indem wir die Märkte genau beobachten, um Trends zu erkennen und in praktische Erkenntnisse umzusetzen, indem wir uns auf unsere Kernmärkte konzentrieren und Möglichkeiten zur Expansion in neue Märkte und Segmente prüfen.
Wir bieten unseren Kund*innen weiterhin ein großes Modesortiment mit mehr als 3.500 Marken und mehr als 700.000 Produkten in den Kategorien Herren, Damen, Kinder, Beauty, Sport und Designer. Um den nächsten Schritt zu gehen und unserer Wachstums- und do.MORE-Strategie gerecht zu werden, werden wir unser Angebot an nachhaltigeren Produkten weiter ausbauen. Dabei verfolgen wir das Ziel, 2023 20 % unseres GMV mit nachhaltigen Produkten zu erzielen. Zur Realisierung dieser Chance werden wir versuchen, nachhaltigere Marken auf unserer Plattform zu etablieren, eng mit nachhaltigen Industriepartnern wie der Sustainable Apparel Coalition zusammenarbeiten und die Nachhaltigkeit unserer Eigenmarkenprodukte zu verbessern, wie wir dies bereits bei unserer Eigenmarke ZIGN getan haben, bei der alle Produkte die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
Um unsere do.MORE-Strategie weiter zu unterstützen und die nächsten Schritte zur Erfüllung weiterer Modebedürfnisse unserer Kund*innen zu unternehmen, erweitern wir unser Angebot an pre-owned Mode. Dadurch haben Kund*innen die Möglichkeit qualitätsgeprüfte pre-owned Mode zu kaufen und ungewollte Artikel an uns zu verkaufen. Hierbei wenden wir einen Grundsatz der Kreislaufwirtschaft an: Produkte und Materialien weiterverwenden. Indem wir die Postproduktionsphasen wie Kauf, Tragen und Verwertung durch (Weiter-)Verkauf oder Spende beeinflussen, können wir dazu beitragen, die Lebensdauer von Modeprodukten zu verlängern und das lineare Modesystem kreislauforientierter zu gestalten.
Weiterhin positive Aussichten für den Online-Modehandel in Europa und in Deutschland.
Für Online-Modeverkäufe wird 2021 eine Zunahme von 14,2 % in Europa und 13,4 % in Deutschland erwartet.
Zalando will weiterhin deutlich stärker als der Online-Modemarkt wachsen und seinen Marktanteil weiter ausbauen.
Für 2021 wird ein GMV-Wachstum von 27 % – 32 % und ein Umsatzwachstum von 24 % – 29 % prognostiziert; das bereinigte EBIT wird voraussichtlich bei 350 Mio. EUR bis 425 Mio. EUR liegen.
1.4.1Künftige gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Situation
2021 wird sich die europäische Modebranche voraussichtlich leicht von den Auswirkungen von COVID-19 erholen und um 8,7 % auf 380 Mrd. EUR wachsen. Für Deutschland wird mit 17,2 % und einem Handelsvolumen von 71 Mrd. EUR – 6 Mrd. EUR unter dem Niveau von vor der Coronavirus-Pandemie 2019 – eine etwas schnellere Erholung erwartet.
Der europäische Online-Modemarkt wird 2021 sein beschleunigtes Wachstum mit 14,2 % voraussichtlich fortsetzen, wobei insbesondere für Deutschland ein weiterer Anstieg des Wachstums um 13,4 % prognostiziert wird. Dieser starke Anstieg wird auch durch die weitere Zunahme des mobilen E-Commerce gestützt, für den in Europa für 2021 ein Wachstum von 17,4 % vorhergesagt wird.
Dank unserer zentralen Stärke im Bereich Innovationen und Technologie, kombiniert mit der hohen Markenbekanntheit unter europäischen Verbraucher*innen, einem großen und sehr aktiven Kund*innenstamm, starken Lieferant*innenbeziehungen, der bereits aufgebauten Infrastruktur und der Expertise in Mode sehen wir uns in einer hervorragenden Position, um von der steigenden Verbraucher*innennachfrage nach Online-Angeboten und der verstärkten Fokussierung von Modemarken und Händlern auf digitale Kanäle zu profitieren.
1.4.2Künftige Entwicklung des Konzerns
Zalando wird angetrieben von seiner Vision, die erste Anlaufstelle für Mode zu werden, sowie von der grundlegenden Überzeugung, dass ein Plattformmodell der Schlüssel zum Erfolg ist. Wir glauben, dass Zalando für unsere Markenpartner durch die Erweiterung unseres aktiven Kund*innenstamms und den Aufbau enger Beziehungen mit europäischen Modekund*innen noch bedeutender wird. In enger Zusammenarbeit mit unseren Markenpartnern können wir unseren Kund*innen das attraktivste Sortiment und die inspirierendsten Inhalte bieten. Daher ist es unser Ziel, weiterhin deutlich schneller zu wachsen als der Online-Modemarkt und unseren Marktanteil weiter zu erhöhen, da wir der Überzeugung sind, dass dies für das Unternehmen die langfristige Strategie zur Wertmaximierung darstellt.
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet Zalando ein GMV-Wachstum im angestrebten Korridor von 27 % bis 32 % und ein Umsatzwachstum im Korridor von 24 % bis 29 %, das aufgrund der anhaltenden Plattform-Transformation geringer ausfällt als das GMV-Wachstum. Das weiterhin starke GMV- und Umsatzwachstum wird 2021 voraussichtlich in erster Linie von einem gewachsenen aktiven Kund*innenstamm sowie einer Erhöhung der Anzahl an Bestellungen pro aktivem*r Kund*in infolge weiterer Investitionen in die Kund*innenakquise und Vertiefung der Kund*innenbeziehungen angetrieben.
Zalando geht davon aus, 2021 weiter profitabel zu wachsen und das bereinigte EBIT zu steigern. So rechnet die Gesellschaft mit einem bereinigten EBIT von 350,0 Mio. EUR bis 425,0 Mio. EUR (EBIT 300,0 Mio. EUR bis 375,0 Mio. EUR) (Geschäftsjahr 2020: bereinigtes EBIT von 420,8 Mio. EUR; EBIT von 367,0 Mio. EUR).
Die Gesellschaft wird weiter in Logistik und Technologie investieren und plant für 2021 Investitionen in Höhe von 350,0 Mio. EUR bis 400,0 Mio. EUR (2020: 250,0 Mio. EUR).
1.4.3Gesamtaussage des Vorstands der ZALANDO SE
Insgesamt beurteilt der Vorstand den Verlauf des Geschäftsjahres 2020 als äußerst erfolgreich und die wirtschaftliche Lage von Zalando als sehr positiv. Zalando verzeichnete ein deutliches Wachstum, tätigte wichtige langfristige Investitionen und ist dabei profitabel geblieben. Das Unternehmen ist in allen Märkten beachtlich gewachsen und hat seine Marktposition weiter verbessert. Zalando wird 2021 voraussichtlich an die positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Geschäftsjahre anknüpfen können.
Die in diesem Lagebericht enthaltenen Aussagen über zukünftige Entwicklungen beruhen auf Einschätzungen des Vorstands nach bestem Wissen und Gewissen zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses. Die Aussagen sind naturgemäß einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten unterworfen. Die tatsächlichen Ergebnisse können daher von den Erwartungen der voraussichtlichen Entwicklung abweichen, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.
Der Lagebericht und der Konzernlagebericht der ZALANDO SE wurden zusammengefasst. Die folgenden Erläuterungen basieren auf dem Jahresabschluss der ZALANDO SE, der nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes in Verbindung mit Art. 61 EU-VO 2157/2001 aufgestellt wurde.
Die ZALANDO SE ist die Muttergesellschaft des Zalando-Konzerns. Ihr Sitz ist als Konzernzentrale in Berlin angesiedelt. Die Gesellschaft betreibt eine europäische Online-Plattform für Mode und Lifestyle und verbindet Kund*innen, Marken und Partner. Die Geschäftstätigkeit umfasst im Wesentlichen die Entwicklung, Beschaffung, Vermarktung, den Handel und den Provisionsverkauf von Waren verschiedener Art, insbesondere Bekleidung und Schuhe, sowie damit verbundene Dienstleistungen für Kund*innen und Partner. Weitere Aufgaben umfassen das Management der Online-Destinationen, das Personalmanagement, die IT, das Finanzmanagement sowie das Risikomanagement.
Die ZALANDO SE wird als Konzernobergesellschaft durch ihren Vorstand vertreten, der für die Ausrichtung des Konzerns zuständig ist und die Strategie des Unternehmens bestimmt.
Der Jahresabschluss der ZALANDO SE wird nach deutschem Handelsrecht aufgestellt. Der Konzernabschluss wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Daraus ergeben sich Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Die Unterschiede betreffen vor allem die Rückstellungen, das Anlagevermögen, Finanzinstrumente und latente Steuern.
Darüber hinaus hat die ZALANDO SE umfangreiche Liefer- und Leistungsbeziehungen mit ihren Tochtergesellschaften. Die erbrachten Leistungen umfassen im Wesentlichen Logistik- und Vertriebsdienstleistungen, Produktpflege, Kund*innenservice sowie Einkaufsdienstleistungen, Verwaltungsdienstleistungen, Zahlungsdienste und IT-Dienstleistungen.
1.5.2Wirtschaftslage der ZALANDO SE
Die Ertragslage der ZALANDO SE wird in folgender verkürzter Gewinn- und Verlustrechnung nach Aufwandsarten innerhalb der Gesellschaft dargestellt. Sie zeigt ein starkes Wachstum und eine verbesserte Rentabilität. Das starke Wachstum ist insbesondere auf die durch die Coronavirus-Pandemie beschleunigte Verlagerung der Kund*innennachfrage hin zu digitalen Angeboten zurückzuführen. Weitere Faktoren waren unter anderem die schnelle und konsequente Antwort des Unternehmens auf die Krise und die damit verbundene Fokussierung auf die Umsetzung der Plattformstrategie.
Im Berichtszeitraum konnte Zalando seine Umsatzerlöse um 1.522,7 Mio. EUR auf 7.913,6 Mio. EUR steigern. Der Anstieg der Umsatzerlöse um 23,8 % resultiert aus einem größeren Kund*innenstamm und einer stärkeren Kund*innenbindung, wie die höhere Anzahl von Bestellungen (plus 28,0 %) zeigt. Grund für den deutlichen Anstieg dieser Umsatztreiber war die bemerkenswerte Zunahme der Anzahl neuer Kund*innen durch die aufgrund der Coronavirus-Pandemie beschleunigte Verlagerung der Kund*innennachfrage hin zu digitalen Angeboten.
Die DACH-Länder haben im aktuellen Geschäftsjahr 46,3 % des Gesamtumsatzes generiert. Gleichzeitig sind die in den übrigen europäischen Ländern erzielten Umsätze solide gestiegen und tragen zum Gesamtwachstum bei.
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IN Mio. EUR |
| 2020 |
| 2019 |
| Veränderung | ||||||
DACH* |
| 3.667,4 |
| 46,3% |
| 2.935,5 |
| 45,9% |
| 731,9 |
| 24,9% |
Übriges Europa** |
| 4.246,3 |
| 53,7% |
| 3.455,5 |
| 54,1% |
| 790,8 |
| 22,9% |
Summe |
| 7.913,6 |
| 100,0% |
| 6.391,0 |
| 100,0% |
| 1.522,7 |
| 23,8% |
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*) Die Region DACH umfasste Deutschland, Österreich und die Schweiz.
**) Die Region Übriges Europa umfasste die Niederlande, Frankreich, Italien, Großbritannien, Polen, Belgien, Schweden, Finnland, Dänemark, Spanien, Norwegen, Luxemburg, Irland und Tschechien.
Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus Erlösen im Rahmen der Fremdwährungsbewertung und Konzernverrechnungen.
Die Materialaufwendungen haben sich entsprechend der Ausweitung des Geschäfts um 745,6 Mio. EUR auf 4.294,9 Mio. EUR erhöht. Insgesamt erzielte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2020 ein Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von 3.847,8 Mio. EUR (Vorjahr: 2.996,0 Mio. EUR).
Die Personalaufwendungen haben sich entsprechend dem Anstieg der Mitarbeiter*innenzahl um 57,2 Mio. EUR auf 430,0 Mio. EUR erhöht. Die durchschnittliche Mitarbeiter*innenzahl hat sich 2020 gegenüber dem Vorjahr um 460 von 4.532 auf 4.992 Mitarbeiter*innen erhöht.
Die Abschreibungen sind im Jahresvergleich aufgrund weiterer Investitionen in langfristige Vermögensgegenstände gestiegen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Marketingaufwendungen sowie Fracht- und Logistikkosten. Der Anstieg in Höhe von 629,3 Mio. EUR ist in erster Linie auf höhere Fracht- und Logistikkosten, Marketingkosten sowie Paymentkosten zurückzuführen. Die Erhöhung der Fracht- und Logistik- sowie der Marketingkosten war hauptsächlich durch die Ausweitung des Geschäfts bedingt. Der Anstieg der Paymentkosten resultierte aus höheren Factoring-Kosten, da Factoring im zweiten Halbjahr 2019 eingeführt, aber erst 2020 erstmalig für das gesamte Geschäftsjahr angewendet wurde.
Das betriebliche Ergebnis in Höhe von 265,1 Mio. EUR verbesserte sich um 1,7 Prozentpunkte, insbesondere aufgrund einer höheren Bruttogewinnmarge und leicht verbesserten Personalaufwendungen, die teilweise durch höhere Paymentkosten ausgeglichen wurden.
Das Finanzergebnis enthält im Berichtszeitraum im Wesentlichen einen Zinsaufwand in Höhe von 70,6 Mio. EUR (Vorjahr: 27,7 Mio. EUR) und Zinserträge in Höhe von 43,5 Mio. EUR (Vorjahr: 31,9 Mio. EUR) sowie Erträge aus Ergebnisabführungen in Höhe von 8,1 Mio. EUR (Vorjahr: Aufwendungen in Höhe von 5,5 Mio. EUR). Der Zinsaufwand erhöhte sich hauptsächlich aufgrund der gestiegenen Aufwendungen aus Finanzinstrumenten sowie der Zinsen aus den Wandelanleihen und dem neuen Bankdarlehen.
In den Steuern vom Einkommen und Ertrag sind die latenten Steuern sowie die gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und Ertrag erfasst. Sie umfassen Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag. Der Körperschaftsteuersatz für den Veranlagungszeitraum 2020 betrug unter Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags wie im Vorjahr 15,8 %. Der maßgebliche Gewerbesteuersatz lag wie im Vorjahr bei 14,8 %.
Laufende und latente Steuern sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
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IN Mio. EUR |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Latente Steuern |
| 17,8 |
| 14,6 |
Laufende Steuern im Inland |
| –90,3 |
| –54,1 |
Summe |
| –72,6 |
| –39,5 |
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Die Vermögenslage der ZALANDO SE wird in folgender verkürzter Bilanz dargestellt.
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IN Mio. EUR |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
| Veränderung | ||||
Langfristige Vermögensgegenstände |
| 1.799,4 |
| 30,3% |
| 1.448,4 |
| 37,5% |
| 350,9 |
Umlaufvermögen |
| 4.087,7 |
| 68,9% |
| 2.389,7 |
| 61,9% |
| 1.698,1 |
Rechnungsabgrenzungsposten |
| 18,6 |
| 0,3% |
| 16,4 |
| 0,4% |
| 2,2 |
Aktive latente Steuern |
| 24,3 |
| 0,4% |
| 6,5 |
| 0,2% |
| 17,8 |
Gesamtvermögen |
| 5.930,0 |
| 100,0% |
| 3.861,0 |
| 100,0% |
| 2.069,0 |
|
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IN Mio. EUR |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
| Veränderung | ||||
Eigenkapital |
| 1.932,1 |
| 32,6% |
| 1.647,7 |
| 42,7% |
| 284,4 |
Sonderposten für Zuschüsse der |
| –0,0 |
| –0,0% |
| 0,0 |
| 0,0% |
| 0,0 |
Rückstellungen |
| 553,6 |
| 9,3% |
| 467,6 |
| 12,1% |
| 86,1 |
Verbindlichkeiten |
| 3.441,7 |
| 58,0% |
| 1.744,0 |
| 45,2% |
| 1.697,6 |
Rechnungsabgrenzungsposten |
| 2,6 |
| 0,0% |
| 1,8 |
| 0,0% |
| 0,8 |
Passive latente Steuern |
| 0,0 |
| 0,0% |
| 0,0 |
| 0,0% |
| 0,0 |
Gesamtkapital |
| 5.930,0 |
| 100,0% |
| 3.861,0 |
| 100,0% |
| 2.069,0 |
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Das Gesamtvermögen der ZALANDO SE hat sich um etwa 53,6 % erhöht. Dieser Anstieg ist in erster Linie auf die höhere Liquidität aus Finanzierungstransaktionen sowie einen weiteren Anstieg des Geschäftsvolumens und gestiegene Investitionen zurückzuführen. Das Vermögen der ZALANDO SE setzt sich vornehmlich aus Finanzanlagen und Umlaufvermögen, insbesondere Wertpapieren und Zahlungsmitteln, Anteilen an verbundenen Unternehmen sowie Vorräten und Forderungen, zusammen. Die Passivseite besteht aus dem Eigenkapital sowie kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen.
Die Zugänge zum Anlagevermögen betrafen im Geschäftsjahr 2020 in erster Linie die immateriellen Vermögensgegenstände (57,6 Mio. EUR) sowie die Finanzanlagen (609,1 Mio. EUR), wobei Letztere Darlehen an verbundene Unternehmen (417,8 Mio. EUR) und Anteile an verbundenen Unternehmen (191,4 Mio. EUR) umfassen.
Das Vorratsvermögen beinhaltete im Geschäftsjahr 2020 ausschließlich Waren für das operative Kerngeschäft der ZALANDO SE.
Die Eigenkapitalquote beträgt 32,6 % (Vorjahr: 42,7 %).
Die Rückstellungen und Verbindlichkeiten haben sich um 1.783,7 Mio. EUR auf 3.995,3 Mio. EUR erhöht. Dieser Anstieg ist auf die von der Gesellschaft ausgegebenen Wandelanleihen in Höhe von 1.000,0 Mio. EUR und neue Bankdarlehen in Höhe von 375,0 Mio. EUR zurückzuführen. Die restliche Zunahme spiegelt die Ausweitung des Geschäfts wider. Dieser Posten beinhaltet zum 31. Dezember 2020 insbesondere Wandelanleihen, Bankdarlehen, Rückstellungen für Ansprüche aus Retouren, ausstehende Rechnungen für Logistik- und Marketingaufwendungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Zum 31. Dezember 2020 hatten bestimmte Lieferant*innen ihre Forderungen gegen Zalando in einem Umfang von 449,8 Mio. EUR im Rahmen von Reverse-Factoring-Verträgen an verschiedene Factoring-Anbieter übertragen (31. Dezember 2019: 394,5 Mio. EUR). Der Ausweis in der Bilanz erfolgt unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Im Hinblick auf die Liquiditätssituation und die finanzielle Entwicklung der ZALANDO SE verweisen wir auf die Kapitalflussrechnung des Zalando-Konzerns, da diese im Wesentlichen die finanzielle Entwicklung der ZALANDO SE widerspiegelt. Die ZALANDO SE verantwortet das Cashmanagement des Zalando-Konzerns.
Zalando hat im Geschäftsjahr 2020 einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 500,1 Mio. EUR (Vorjahr: 244,3 Mio. EUR) erwirtschaftet. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit stieg neben einer Zunahme des Jahresüberschusses (von 35,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 170,0 Mio. EUR im Berichtsjahr) insbesondere aufgrund des höheren Mittelzuflusses aus den konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit wurde im Geschäftsjahr 2020 im Wesentlichen durch eine Zunahme der Darlehen an verbundene Unternehmen und Kapitalerhöhungen in Tochtergesellschaften geprägt, die für Investitionen in die Logistikinfrastruktur sowie für den weiteren Ausbau der jeweiligen Geschäftsfelder der Tochtergesellschaften verwendet wurden. Der Finanzmittelbestand setzt sich aus Bank- und Kassenbeständen sowie Festgeldanlagen bei Kreditinstituten und Geldmarktfonds mit Laufzeiten von bis zu drei Monaten zusammen.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält hauptsächlich Mittelzuflüsse aus der Ausgabe von zwei Tranchen Wandelanleihen und aus neuen Bankdarlehen.
Die Geschäftsentwicklung der ZALANDO SE unterliegt im Wesentlichen den gleichen operativen Risiken und Chancen wie die des Konzerns. An den operativen Risiken der Tochtergesellschaften partizipiert die ZALANDO SE in vollem Umfang. Die Aussagen zur Gesamtbewertung der Risikosituation des Konzerns durch den Vorstand gelten daher auch als Zusammenfassung der Risikosituation der ZALANDO SE. Die nach § 289 Abs. 5 HGB geforderte Beschreibung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems für die ZALANDO SE erfolgt im Risiko- und Chancenbericht des Konzerns.
Aufgrund der Verflechtungen der ZALANDO SE mit den Konzerngesellschaften und ihres Gewichts im Konzern wird auf die für den Konzern getroffenen Aussagen zur Intensität und Richtung der Markt-, Umsatz- und Ergebnisentwicklung verwiesen. Die Aussagen spiegeln im Hinblick auf Trends und Intensität der erwarteten Entwicklung der wichtigsten Leistungsindikatoren auch die Erwartungen für die Muttergesellschaft wider. Der Vorstand erwartet damit einen deutlichen Anstieg der Umsatzerlöse der ZALANDO SE und einen leichten Anstieg des betrieblichen Ergebnisses.
Berlin, 15. März 2021
Robert Gentz David Schneider Rubin Ritter James M. Freeman, II David Schröder
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in Mio. EUR |
| Anhang |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – |
Umsatzerlöse |
| (1.) |
|
| ||
Umsatzkosten |
| (2.) |
| – |
| – |
Bruttoergebnis vom Umsatz |
|
|
|
| ||
Fulfillmentkosten |
| (3.) |
| – |
| – |
Marketingkosten |
| (3.) |
| – |
| – |
Verwaltungskosten |
| (4.) |
| – |
| – |
Sonstige betriebliche Erträge |
| (5.) |
|
| ||
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
| (6.) |
| – |
| – |
Betriebliches Ergebnis (EBIT) |
|
|
|
| ||
Zinsertrag |
|
|
|
| ||
Zinsaufwand |
|
|
| – |
| – |
Ergebnis aus nach der |
|
|
|
| – | |
Übriges Finanzergebnis |
|
|
| – |
| |
Finanzergebnis |
| (7.) |
| – |
| – |
Ergebnis vor Steuern (EBT) |
|
|
|
| ||
Steuern vom Einkommen und Ertrag |
| (8.) |
| – |
| – |
Periodenergebnis |
|
|
|
| ||
davon den Anteilseigner*innen der ZALANDO SE |
|
|
|
| ||
davon den nicht beherrschenden Anteilen |
|
|
|
| ||
Periodenergebnis in Prozent vom Umsatz |
|
|
| 2,8% |
| 1,5% |
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) |
| (9.) |
|
| ||
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) |
| (9.) |
|
| ||
|
|
|
|
|
|
|
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| |||||
|
|
|
|
|
|
|
in Mio. EUR |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – | ||
Periodenergebnis |
|
| ||||
Posten, die in Folgeperioden in das Periodenergebnis |
|
|
|
| ||
Effektiver Teil der Gewinne / Verluste aus Cashflow Hedges |
| – | ||||
Währungsumrechnungsdifferenzen ausländischer Jahresabschlüsse |
| – |
| – | ||
Sonstiges Ergebnis |
|
| – | |||
Gesamtergebnis |
|
| ||||
davon den Anteilseigner*innen der ZALANDO SE |
|
| ||||
davon den nicht beherrschenden Anteilen |
|
| ||||
|
|
|
|
|
|
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|
|
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in Mio. EUR |
| Anhang |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
Langfristige Vermögenswerte |
|
|
|
|
|
|
Immaterielle Vermögenswerte |
| (11.) |
|
| ||
Sachanlagen |
| (12.) |
|
| ||
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten |
| (13.) |
|
| ||
Finanzielle Vermögenswerte |
| (14.) |
|
| ||
Latente Steueransprüche |
| (8.), (27.) |
|
| ||
Nicht finanzielle Vermögenswerte |
| (14.) |
|
| ||
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen |
| (15.) |
|
| ||
|
|
|
|
| ||
Kurzfristige Vermögenswerte |
|
|
|
|
|
|
Vorräte |
| (16.) |
|
| ||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
| (17.) |
|
| ||
Sonstige finanzielle Vermögenswerte |
| (18.) |
|
| ||
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte |
| (18.) |
|
| ||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
| (19.) |
|
| ||
|
|
|
|
| ||
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte |
| (12.) |
|
| ||
Bilanzsumme |
|
|
|
| ||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
in Mio. EUR |
| Anhang |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
Eigenkapital |
|
|
|
|
|
|
Gezeichnetes Kapital |
|
|
|
| ||
Kapitalrücklage |
|
|
|
| ||
Sonstige Rücklagen |
|
|
| – |
| – |
Gewinnrücklagen |
|
|
|
| ||
Eigenkapital der Aktionär*innen der ZALANDO SE |
|
|
|
| ||
Nicht beherrschende Anteile |
|
|
| – |
| – |
|
| (20.) |
|
| ||
Langfristige Schulden |
|
|
|
|
|
|
Rückstellungen |
| (22.) |
|
| ||
Leasingverbindlichkeiten |
| (13.) |
|
| ||
Finanzverbindlichkeiten |
| (25.) |
|
| ||
Wandelanleihen |
| (25.) |
|
| ||
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
|
|
|
| ||
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
|
|
|
| ||
Latente Steuerschulden |
| (8.), (27.) |
|
| ||
|
|
|
|
| ||
Kurzfristige Schulden |
|
|
|
|
|
|
Rückstellungen |
| (22.) |
|
| ||
Leasingverbindlichkeiten |
| (13.) |
|
| ||
Finanzverbindlichkeiten |
| (25.) |
|
| ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Schulden |
| (23.) |
|
| ||
Erhaltene Anzahlungen |
| (23.) |
|
| ||
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern |
|
|
|
| ||
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
| (24.) |
|
| ||
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten |
| (24.) |
|
| ||
|
|
|
|
| ||
Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten |
| (12.) |
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Bilanzsumme |
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in Mio. EUR |
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Stand 01.01.2020 |
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Periodenergebnis |
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Sonstiges Ergebnis |
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Gesamtergebnis |
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Kapitalerhöhung |
| (20.) |
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Wandelanleihen |
| (20). |
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Ausgabe von eigenen Aktien |
| (20.) |
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Anteilsbasierte Vergütungen |
| (21.) |
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Latente Steuern aus anteilsbasierten Vergütungen |
| (27.) |
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Stand 31.12.2020 |
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in Mio. EUR |
| Anhang |
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| Kapitalrücklage |
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Stand 01.01.2019 |
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Periodenergebnis |
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Sonstiges Ergebnis |
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Gesamtergebnis |
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Kapitalerhöhung |
| (20.) |
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Ausgabe und Rückerwerb von eigenen Aktien |
| (20.) |
| – |
| – |
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Anteilsbasierte Vergütungen |
| (21.) |
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Stand 31.12.2019 |
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| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 2020 |
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| Sonstige Rücklagen |
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| Cashflow Hedges |
| Währungs- |
| Gewinnrücklagen |
| Anteilseigner*innen der |
| Nicht beherrschende |
| Summe |
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| – |
| – |
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| – |
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| – |
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| – |
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| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 2019 |
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| Sonstige Rücklagen |
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| Cashflow Hedges |
| Währungs- |
| Gewinnrücklagen |
| Anteilseigner*innen der |
| Nicht beherrschende |
| Summe |
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| – |
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| – |
| ||||
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| ||||||
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| – |
| – |
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| – |
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| – | ||
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| – |
| – |
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| ||||
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| ||||||
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| – |
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| – | ||||
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| – |
| – |
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| – |
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in Mio. EUR |
| Anhang |
| 01.01. – |
| 01.01. – | ||
1 |
| Periodenergebnis |
|
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| ||
2 | + | Zahlungsunwirksamer Aufwand aus anteilsbasierten Vergütungen |
| (21.) |
|
| ||
3 | - | Zahlungen zur Ablösung von Ansprüchen aus anteilsbasierten Vergütungen |
|
|
| – |
| |
4 | + | Abschreibungen auf Sachanlagen, Vermögenswerte aus Nutzungsrechten und |
| (11.), (12.) |
|
| ||
5 | + | Steuern vom Einkommen und Ertrag |
| (8.) |
|
| ||
6 | - | Gezahlte Steuern vom Einkommen und Ertrag, abzüglich Erstattungen |
|
|
| – |
| – |
7 | +/- | Zunahme / Abnahme der Rückstellungen |
| (22.) |
| – |
| |
8 | -/+ | Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen |
|
|
|
| ||
9 | +/- | Abnahme / Zunahme der Vorräte |
| (16.) |
| – |
| – |
10 | +/- | Abnahme / Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
| (17.) |
| – |
| – |
11 | +/- | Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und |
| (23.) |
|
| ||
12 | +/- | Zunahme / Abnahme der sonstigen Aktiva / Passiva |
| (14.), (18.), (24.) |
|
| – | |
13 | = | Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit |
| (26.) |
|
| ||
14 | + | Einzahlungen aus Verkäufen von Sachanlagevermögen, immateriellen und finanziellen |
| (12.) |
|
| ||
15 | + | Einzahlungen aus Verkäufen von Anteilen an assoziierten Unternehmen und anderen Unternehmen |
|
|
|
| ||
16 | - | Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen |
| (12.) |
| – |
| – |
17 | - | Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte |
| (11.) |
| – |
| – |
18 | - | Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen sowie den |
| (15.) |
| – |
| – |
19 | +/- | Ein- / Auszahlungen für Investitionen in Termingelder |
| (18.) |
|
| – | |
20 | +/- | Änderung von Zahlungsmitteln, die einer Verfügungsbeschränkung unterliegen |
| (14.) |
|
| ||
21 | = | Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit |
| (26.) |
| – |
| – |
22 | + | Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen der Anteilseigner*innen und Aktienoptionsausübungen abzgl. Transaktionskosten |
| (20.) |
|
| ||
23 | - | Auszahlungen für den Rückerwerb von eigenen Aktien |
| (20.) |
|
| – | |
24 | - | Auszahlungen für die Tilgung von Krediten |
|
|
| – |
| – |
25 | + | Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten |
| (26.) |
|
| ||
26 | + | Einzahlungen aus der Ausgabe von Wandelanleihen, abzüglich Transaktionskosten |
| (25.), (26.) |
|
| ||
27 | - | Auszahlungen für die Tilgung der Leasingverbindlichkeiten |
| (13.) |
| – |
| – |
28 | = | Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit |
| (26.) |
|
| – | |
29 | = | Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands |
|
|
|
| – | |
30 | +/- | Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands |
|
|
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| ||
31 | + | Verfügbarer Finanzmittelbestand zu Beginn des Geschäftsjahres |
|
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|
| ||
32 | = | Verfügbarer Finanzmittelbestand am 31.12. |
|
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| ||
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Die im Mittelzufluss und Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit enthaltenen gezahlten bzw. erhaltenen Zinsen stellen sich wie folgt dar:
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in Mio. EUR |
| 01.01. – |
| 01.01. – | ||||
Gezahlte Zinsen |
| -28,5 |
| -25,6 | ||||
Erhaltene Zinsen |
| 3,7 |
| 7,2 | ||||
Summe |
| -24,8 |
| -18,4 | ||||
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Die zahlungswirksamen Zinsen enthalten im Geschäftsjahr 2020 auch die Auszahlungen für den Zinsanteil der Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 11,8 Mio. EUR (Vorjahr: 12.5 Mio. EUR), welche als Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit eingestuft wurden (siehe Punkt 3.5.5 und 3.5.7 (13.)).
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Berechnung des frei verfügbaren Cashflow ausgehend vom Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit.
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in Mio. EUR |
| 01.01. – |
| 01.01. – | ||||
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit |
| 527,4 |
| 327,2 | ||||
Erlöse aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte |
| 38,7 |
| 22,5 | ||||
Auszahlungen für Investitionen |
| –177,6 |
| –233,7 | ||||
Auszahlungen für Investitionen |
| –72,5 |
| –72,8 | ||||
Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten |
| –31,5 |
| –1,7 | ||||
Frei verfügbarer Cashflow |
| 284,5 |
| 41,6 | ||||
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1.10.1Informationen zum Unternehmen
Firma, Sitz
Die
Art der Geschäftstätigkeit
Zalando ist eine europäische Online-Plattform für Mode und Lifestyle. Mit seiner umfassenden Auswahl an Lifestyle-Artikeln wie Schuhen, Bekleidung, Accessoires und Beauty-Produkten bei kostenlosem Versand und Rückversand bietet das in Berlin ansässige Unternehmen seinen Kund*innen ein Einkaufserlebnis aus einer Hand.
Weitere Informationen zum Geschäftsmodell und zur Art der Geschäftstätigkeit von Zalando finden sich im zusammengefassten Lagebericht unter Punkt 2.1.1 Geschäftsmodell.
Anwendung der IFRS
Der Konzernabschluss der ZALANDO SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 ist nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU zum Abschlussstichtag anzuwenden sind, aufgestellt. Ergänzend werden die Vorschriften des § 315e Abs. 1 HGB berücksichtigt. Der Konzernabschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Allgemeines
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt auf der Basis einer Bilanzierung der Vermögenswerte und Schulden zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Ausgenommen sind bestimmte Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die Gewinn- und Verlustrechnung innerhalb der Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. Vermögenswerte und Schulden werden als kurzfristig bzw. langfristig eingestuft und dargestellt.
Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass eine Addition von einzelnen Zahlen zur angegebenen Summe nicht genau möglich ist und dargestellte Prozentangaben nicht genau die Zahlen widerspiegeln, auf die sie sich beziehen.
1.10.3Neue Rechnungslegungsvorschriften
Auswirkungen neuer bzw. geänderter IFRS, die für das Geschäftsjahr 2020 relevant sind
Der Konzernabschluss berücksichtigt alle zum Abschlussstichtag verabschiedeten und in der Europäischen Union verpflichtend anzuwendenden IFRS.
Der IASB hat keine neuen IFRS veröffentlicht, die für das Geschäftsjahr 2020 erstmalig verpflichtend anzuwenden sind.
Geringfügige Änderungen betreffen IFRS 2, IFRS 3, IFRS 6, IFRS 7, IFRS 9, IFRS 14, IAS 1, IAS 8, IAS 34, IAS 37, IAS 38, IAS 39, IFRIC 12, IFRIC 19, IFRIC 20, IFRIC 22 und SIC-32.
Alle oben genannten Änderungen sind seit dem 1. Januar 2020 verpflichtend anzuwenden.
Die im Geschäftsjahr 2020 erstmals anzuwendenden geänderten Standards haben auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Zalando sowie auf die Angaben im Abschluss keinen wesentlichen Einfluss.
Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr keine Standards oder geänderten Standards, für die eine vorzeitige Anwendung zulässig ist, angewendet.
Noch nicht angewendete neue bzw. geänderte IFRS
Die nachfolgenden Rechnungslegungsnormen und Änderungen wurden zum Zeitpunkt der Freigabe des Abschlusses zur Veröffentlichung bereits vom IASB verabschiedet. Sie sind jedoch noch nicht verpflichtend anzuwenden und wurden von Zalando auch noch nicht angewendet.
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Standard / |
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| Bevorstehende Änderung |
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IFRS 17 |
| Versicherungsverträge, einschließlich Änderungen an IFRS 17, veröffentlicht im Juni 2020 |
| IFRS 17 enthält ein einheitliches Modell für die Bilanzierung von Versicherungsverträgen. Der Standard |
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Änderungen an IFRS 16 |
| Leasingverhältnisse |
| Ausnahmeregelung, nach der Leasingnehmer beschließen können, nicht zu beurteilen, ob eine auf die |
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Änderungen an IFRS 4 |
| Verlängerung der |
| Verlängert die Befreiung von der Anwendung von IFRS 9 für Versicherer bis vor dem 1. Januar 2023 |
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Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 |
| Reform der |
| Umfasst mehrere Ausnahmeregelungen, hauptsächlich in Bezug auf die Modifizierung von Finanzinstrumenten, Änderungen bei bestehenden Sicherungsbeziehungen sowie die Designation von Risikokomponenten aufgrund der Reform der Referenzzinssätze. |
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Änderungen an IFRS 3 |
| Verweis auf das |
| Aktualisierung der Verweise auf das im März 2018 veröffentlichte Rahmenkonzept in IFRS 3 und |
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Änderungen an IAS 16 |
| Sachanlagen: Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung |
| Festlegung, dass Einnahmen, die aus der Veräußerung von Artikeln entstehen, die produziert werden, während eine Sachanlage getestet wird, sowie die Kosten dieser Artikel ergebniswirksam und nicht als Anpassung der Kosten der Sachanlage zu erfassen sind. |
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Änderungen an IAS 37 |
| Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrags |
| Klarstellung, dass die Kosten der Vertragserfüllung sich aus den Kosten, die sich direkt auf den Vertrag beziehen, zusammensetzen, und Spezifizierung der direkt mit einem Vertrag verbundenen Kostenbestandteile. |
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Änderungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41 |
| Jährliche Verbesserungen an den IFRS-Standards 2018-2020 |
| Geringfügige Änderungen an mehreren IFRS. |
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Änderungen an IAS 1 |
| Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig und Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig – Verschiebung des Zeitpunkts des |
| Klarstellung, dass Schulden nicht als kurzfristig klassifiziert werden dürfen, wenn das Unternehmen zum Abschlussstichtag über das Recht verfügt, die Begleichung der Schuld um mindestens zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag zu verschieben. |
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Änderungen an IAS 8 |
| Definition von |
| Ersetzt die Definition von Änderungen von Schätzungen mit einer Definition von Schätzungen, um |
|
|
Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2 |
| Angabe von Rechnungslegungs- |
| Verpflichtet Unternehmen ihre wesentlichen anstelle ihrer bedeutenden Rechnungslegungsmethoden anzugeben. Es wird zudem klargestellt und illustriert, wie Unternehmen feststellen, ob eine Rechnungslegungsmethode wesentlich ist. Die Änderungen umfassen auch kleinere Anpassungen von |
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| IASB-Datum des |
| Übernahme |
| Voraussichtliche Auswirkungen |
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| 1. Januar 2023, |
| Nein |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
|
| 1. Juni 2020, |
| Ja |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
|
| 1. Januar 2021, |
| Ja |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
|
| 1. Januar 2021, |
| Ja |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
|
| 1. Januar 2022, |
| Nein |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
|
| 1. Januar 2022, |
| Nein |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
|
| 1. Januar 2022, |
| Nein |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
|
| 1. Januar 2022, |
| Nein |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
|
| 1. Januar 2023, |
| Nein |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
|
| 1. Januar 2023, |
| Nein |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
|
| 1. Januar 2023, |
| Nein |
| Die Anwendung wird voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. |
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1.10.4Grundsätze der Konsolidierung
Konsolidierungskreis
Die Anzahl der im Konsolidierungskreis eingeschlossenen Tochtergesellschaften hat sich von 48 (vergangenes Geschäftsjahr) auf 47 im Geschäftsjahr 2020 verringert (für weitere Erläuterungen siehe Punkt 3.5.8 (5.) und (8.)).
Stichtag des Konzernabschlusses
Der vorliegende Konzernabschluss umfasst das Geschäftsjahr 2020 auf Basis der Berichtsperiode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020. Die einbezogenen Unternehmen haben – abgesehen von gründungs- und erwerbsbedingten Rumpfgeschäftsjahren – ebenfalls ein dem Kalenderjahr entsprechendes Geschäftsjahr.
Konsolidierungsgrundsätze
Ein Unternehmenszusammenschluss ist eine Transaktion, durch die ein Erwerber die Beherrschung über einen Geschäftsbetrieb oder mehrere Geschäftsbetriebe erlangt. Im Zuge der Erstkonsolidierung eines solchen Geschäftsbetriebs werden sämtliche erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt in der Bilanz angesetzt. Ein aktiver Unterschiedsbetrag zwischen Anschaffungskosten und dem anteiligen beizulegenden Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Ein passivischer Unterschiedsbetrag wird ergebniswirksam erfasst.
In den Konzernabschluss sind die ZALANDO SE und ihre Tochtergesellschaften einbezogen, über die sie Beherrschung im Sinne von IFRS 10 ausübt.
Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind nach einheitlichen Rechnungslegungsmethoden der Muttergesellschaft aufgestellt.
Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten werden gegeneinander aufgerechnet. Aufrechnungsdifferenzen werden, soweit sie im Berichtszeitraum entstanden sind, erfolgswirksam erfasst. Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden eliminiert und latente Steuererträge bzw. -aufwendungen aus ergebniswirksamen Konsolidierungen berücksichtigt. Im Rahmen der Erfolgskonsolidierung werden die konzerninternen Umsatzerlöse sowie die übrigen konzerninternen Erträge mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet.
Anteile an assoziierten Unternehmen, d. h. Unternehmen, über die die Anteilseigner*innen einen maßgeblichen Einfluss im Sinne von IAS 28 ausübt, werden mit der Equity-Methode bilanziert. Dies gilt auch für Gemeinschaftsunternehmen im Sinne von IFRS 11, d. h. für Vereinbarungen, in denen das Nettovermögen der gemeinschaftlichen Führung zweier oder mehrerer Parteien unterliegt. Diese Beteiligungen werden dabei zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt und nachfolgend um etwaige Veränderungen beim Anteil der Anteilseigner*innen (Partnerunternehmen) am Nettovermögen des Beteiligungsunternehmens (Gemeinschaftsunternehmen) nach dem Erwerbszeitpunkt angepasst.
Die angewendeten Konsolidierungsgrundsätze haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.
Währungsumrechnung
Der Konzernabschluss wurde in Euro, der funktionalen Währung der ZALANDO SE und der Darstellungswährung des Konzerns, aufgestellt. Geschäftsvorfälle, die in einer davon abweichenden Währung getätigt wurden, werden zum Transaktionskurs in die funktionale Währung umgerechnet.
Die Umrechnung aller in fremder Währung erstellten Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften erfolgt nach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21.
Die Vermögenswerte und Schulden von Tochtergesellschaften, deren funktionale Währungen nicht dem Euro entsprechen, werden zu dem am Berichtsstichtag einschlägigen Kurs umgerechnet. Die Erträge und Aufwendungen der Gesamtergebnisrechnungen werden gemäß IAS 21.40 zum Jahresdurchschnittskurs in Euro umgerechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die sich in der Bilanz und Gesamtergebnisrechnung ergeben, werden als Währungsumrechnungsdifferenzen ausländischer Jahresabschlüsse erfolgsneutral behandelt.
Monetäre Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung von Tochtergesellschaften werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskassakurses in die funktionale Währung umgerechnet. Die Umrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst.
Nicht monetäre Posten in Fremdwährung werden mit historischen Kursen umgerechnet.
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| Stichtagskurs |
| Jahresdurchschnittskurs | ||||
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| ISO-Code |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
| 2020 |
| 2019 |
Britische Pfund |
| GBP |
| 0,8990 |
| 0,8508 |
| 0,8897 |
| 0,8778 |
Chinesische |
| CNY |
| 8,0225 |
| 7,8205 |
| 7,8747 |
| 7,7355 |
Tschechische Kronen |
| CZK |
| 26,2420 |
| 25,4080 |
| 26,4551 |
| 25,6705 |
Dänische Kronen |
| DKK |
| 7,4409 |
| 7,4715 |
| 7,4542 |
| 7,4661 |
Hong Kong Dollar |
| HKD |
| 9,5142 |
| 8,7473 |
| 8,8587 |
| 8,7715 |
Norwegische Kronen |
| NOK |
| 10,4703 |
| 9,8638 |
| 10,7228 |
| 9,8511 |
Polnische Zloty |
| PLN |
| 4,5597 |
| 4,2568 |
| 4,4431 |
| 4,2976 |
Schwedische Kronen |
| SEK |
| 10,0343 |
| 10,4468 |
| 10,4848 |
| 10,5891 |
Schweizer Franken |
| CHF |
| 1,0802 |
| 1,0854 |
| 1,0705 |
| 1,1125 |
US-Dollar |
| USD |
| 1,2271 |
| 1,1234 |
| 1,1422 |
| 1,1195 |
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1.10.5Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung
Immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Sämtliche immateriellen Vermögenswerte, mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts, der Marken- und Domain-Rechte, weisen eine begrenzte Nutzungsdauer auf. Sie werden linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von drei bis fünfzehn Jahren abgeschrieben. Die Buchwerte der Marken- und Domain-Rechte sind aus Konzernsicht unwesentlich. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden bei immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende jeder Berichtsperiode überprüft. Änderungen der jeweiligen Nutzungsdauern werden in der Bemessung der Abschreibungsbeträge prospektiv berücksichtigt. Sämtliche immateriellen Vermögenswerte werden auf eine mögliche Wertminderung überprüft, sofern Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Sich in Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte werden, unabhängig davon, ob Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen, einmal jährlich auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu der der Vermögenswert gehört, auf Wertminderung überprüft.
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden in Höhe ihrer Entwicklungskosten aktiviert, wenn die Aktivierungskriterien gemäß IAS 38 „Immaterielle Vermögenswerte“ erfüllt sind, d. h., ein neu entwickeltes oder wesentlich verbessertes Produkt oder eine neu entwickelte oder wesentlich verbesserte Software eindeutig identifiziert werden kann, Zalando plant und über die erforderlichen Mittel verfügt, die Entwicklung bzw. Verbesserung abzuschließen und das Produkt bzw. die Software technisch realisierbar und für die eigene Nutzung vorgesehen ist. Weitere Voraussetzungen für die Aktivierung sind die voraussichtliche Erzielung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens und eine zuverlässige Bewertbarkeit der dem immateriellen Vermögenswert zurechenbaren Ausgaben.
Aktivierte Entwicklungskosten werden planmäßig über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer von durchschnittlich etwa drei Jahren abgeschrieben. Die Abschreibung beginnt nach dem Abschluss der Entwicklungsphase zu dem Zeitpunkt, zu dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Forschungskosten werden in der Periode ihrer Entstehung als Aufwand verbucht. Solange sich der Vermögenswert in der Entwicklung befindet, erfolgt unabhängig vom Vorliegen von Anzeichen einer Wertminderung einmal jährlich eine Wertminderungsprüfung. Gleiches gilt für erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer.
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Aufwandskategorie erfasst, die der Funktion des immateriellen Vermögenswerts im Unternehmen entspricht.
Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam erfasst.
Beim Impairment-Test nach IAS 36 ist der Buchwert des Vermögenswerts dem korrespondierenden erzielbaren Betrag gegenüberzustellen. Ein Vermögenswert ist wertgemindert, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet. Der Vermögenswert ist auf diesen Betrag grundsätzlich erfolgswirksam abzuschreiben. Andernfalls ist der Buchwert beizubehalten. Der erzielbare Betrag ist der höhere aus beizulegendem Zeitwert (gemäß IFRS 13) abzüglich Kosten der Veräußerung und Nutzungswert. Intern entwickelte Software sowie Geschäfts- oder Firmenwerte werden auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, zu der der Vermögenswert gehört, überprüft.
Für die zu testenden Vermögenswerte übersteigt der Nutzungswert den Buchwert, sodass auf die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten der Veräußerung verzichtet wird (IAS 36.19). Lediglich bei zu testenden Transaktionen mit zeitlicher Nähe zum Abschlussstichtag wird in der Regel auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung abgestellt. Der Nutzungswert wird bei Zalando anhand von auf genehmigten Budgets basierenden Cashflow-Prognosen bestimmt. Es wird eine konstante jährliche Wachstumsrate unterstellt und für die Abzinsung ein risikoäquivalenter Kapitalkostensatz vor Steuern verwendet. Die Länge der Detailplanungsphase orientiert sich an der (Rest-)Nutzungsdauer der zu testenden Vermögenswerte und beträgt maximal fünf Jahre. Bei erworbenem Geschäfts- oder Firmenwert und bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer wird diese um eine ewige Rente erweitert. Im Fall von Start-ups und ähnlichen auf Wertminderung zu überprüfenden Einheiten wird zwischen der Planungsphase und der ewigen Rente eine zusätzliche Phase eingefügt, die den Übergang zu einem eingeschwungenen Zustand widerspiegelt.
Sachanlagen
Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und planmäßig linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungen werden über die folgenden wirtschaftlichen Nutzungsdauern vorgenommen:
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| Jahre |
Einbauten |
| 7 – 17 |
Technische Anlagen und Maschinen |
| 5 – 20 |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
| 2 – 15 |
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Sachanlagen werden bei Abgang ausgebucht oder wenn kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in der der Vermögenswert ausgebucht wird.
Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden der Sachanlagen werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf prospektiv angepasst.
Wertminderung von nicht finanziellen Vermögenswerten
Der Konzern ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung für in der Bilanz ausgewiesene nicht finanzielle Vermögenswerte vorliegen. Sind solche Anhaltspunkte erkennbar bzw. ist eine jährliche Überprüfung vorgeschrieben, wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt.
Klassifizierung in kurzfristig und langfristig
Der Konzern gliedert seine Bilanz nach kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden.
Ein Vermögenswert ist als kurzfristig einzustufen, wenn:
―die Realisierung innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird oder der Vermögenswert zum Verkauf oder Verbrauch innerhalb dieses Zeitraums gehalten wird,
―die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder
―es sich um Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente handelt, es sei denn, der Tausch oder die Nutzung des Vermögenswerts zur Erfüllung einer Verpflichtung sind für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten eingeschränkt.
Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig eingestuft.
Eine Schuld ist als kurzfristig einzustufen, wenn:
―die Erfüllung der Schuld innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird,
―die Erfüllung der Schuld innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder
―das Unternehmen kein uneingeschränktes Recht zur Verschiebung der Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag hat.
Alle anderen Schulden werden als langfristig eingestuft.
Latente Steueransprüche und -schulden werden stets als langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden eingestuft.
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte (oder die Vermögenswerte einer Veräußerungsgruppe) werden als zur Veräußerung gehalten eingestuft und somit in der Bilanz gesondert ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Dies ist der Fall, wenn:
―der Vermögenswert (oder die Veräußerungsgruppe) zur Veräußerung verfügbar ist und
―die Veräußerung hochwahrscheinlich ist.
Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte langfristige Vermögenswerte (oder die Vermögenswerte einer Veräußerungsgruppe) werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Derartige Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Die Schulden einer als zur Veräußerung gehalten eingestuften Veräußerungsgruppe werden getrennt von anderen Schulden in der Bilanz ausgewiesen.
Leasingverhältnisse – Konzern als Leasingnehmer
Zu Beginn eines Leasingverhältnisses erfasst Zalando einen Vermögenswert aus Nutzungsrechten sowie eine Leasingverbindlichkeit für alle Leasingverhältnisse, ausgenommen kurzfristige Leasingverhältnisse (d. h. Leasingverhältnisse mit einer Leasinglaufzeit von bis zu zwölf Monaten) sowie Leasingverhältnisse, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist. Für diese Leasingverhältnisse macht Zalando von der Ausnahmeregelung Gebrauch, nach der die mit diesen Leasingverhältnissen verbundenen Leasingzahlungen linear über die Leasinglaufzeit als Aufwand erfasst werden.
Zu Beginn eines Leasingverhältnisses umfassen die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit berücksichtigten Leasingzahlungen in erster Linie feste Zahlungen (abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize) sowie variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind und deren erstmalige Bewertung anhand des am Bereitstellungsdatum gültigen Indexes oder Zinssatzes erfolgt. Eine Änderung der variablen Zahlungen in Verbindung mit einer Änderung des zugrunde liegenden Indexes oder Zinssatzes führt zu einer Neubewertung der Leasingverbindlichkeit zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Änderung. Kann der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden, wird der Barwert der Leasingzahlungen anhand des fristen- und risikoäquivalenten Grenzfremdkapitalzinssatzes ermittelt. Die Leasinglaufzeit basiert auf der unkündbaren Grundlaufzeit eines Leasingverhältnisses. Zeiträume mit Verlängerungsoption (oder Kündigungsoption) werden in der Leasinglaufzeit berücksichtigt, sofern die Ausübung einer solchen Option (bzw. Nicht-Ausübung im Falle einer Kündigungsoption) hinreichend wahrscheinlich ist.
Vermögenswerte aus Nutzungsrechten werden zunächst in Höhe der entsprechenden Leasingverbindlichkeit zuzüglich anfänglicher direkter Kosten sowie abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize erfasst. Kosten für den Abbruch und die Beseitigung werden berücksichtigt, sofern sie sich auf das Nutzungsrecht beziehen. In Folgeperioden werden Vermögenswerte aus Nutzungsrechten über die zugrunde liegende Leasinglaufzeit von einem bis siebzehn Jahren linear abgeschrieben.
Abschreibungen auf Vermögenswerte aus Nutzungsrechten werden innerhalb der Funktionsbereiche, auf die sie sich beziehen, dargestellt. Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten werden als Zinsen und ähnliche Aufwendungen erfasst. Sie werden zudem in den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit einbezogen, während Auszahlungen für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten als separater Posten des Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit dargestellt werden.
Ertragsteuern
Der Ertragsteueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Steuern werden im Periodenergebnis erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die unmittelbar im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden die entsprechenden Steuern ebenfalls im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst.
Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der zum Abschlussstichtag geltenden Steuervorschriften der Länder, in denen die Gesellschaften tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften, berechnet.
Das Management erstellt die Steuererklärungen unter besonderer Würdigung auslegungsfähiger Sachverhalte und bildet Rückstellungen basierend auf den Beträgen, die an die Finanzverwaltung erwartungsgemäß abzuführen sind.
Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt nach der Liability-Methode gemäß IAS 12. Die latenten Steuern werden aufgrund von temporären Differenzen zwischen im Konzernabschluss angesetzten Buchwerten und den Steuerwerten gebildet, sofern der Abbau dieser Differenzen in der Zukunft zu Steuererträgen oder Steueraufwendungen führen kann. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt unter Berücksichtigung der Steuersätze und Steuervorschriften, deren Geltung zum Zeitpunkt der Umkehr der Differenzen erwartet wird.
Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und nicht genutzte Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es hinreichend sicher ist, dass ein zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können.
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ermöglichen wird.
Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, soweit ein einklagbarer Anspruch zur Aufrechnung tatsächlicher Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und sich die Posten auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.
Vorräte
Die als Vorräte bilanzierten Handelswaren werden gemäß IAS 2 zu Anschaffungskosten angesetzt. Die Anschaffungskosten werden auf Basis einer Einzelbewertung unter Verwendung von Marktpreisen oder der gleitenden Durchschnittskostenmethode ermittelt. Vergütungen von Lieferant*innen, die als Anschaffungskostenminderung zu klassifizieren sind, reduzieren den Buchwert der Vorräte.
Die Bewertung der Handelswaren zum Abschlussstichtag erfolgt zum jeweils niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert stellt den voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Vertriebskosten dar. Risiken aus überdurchschnittlicher Lagerdauer und / oder geminderter Verwertbarkeit wurden durch angemessene Abwertungen im Nettoveräußerungswert berücksichtigt. Wenn die Gründe, die zu einer Abwertung der Handelswaren geführt haben, weggefallen sind, ist eine entsprechende Wertaufholung zu erfassen.
Finanzinstrumente
Allgemeines
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder zu einem Eigenkapitalinstrument führt. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn Zalando Vertragspartei eines Finanzinstruments wird. Es werden alle Kassageschäfte unabhängig von ihrer Kategorisierung zum Erfüllungstag bilanziert. Der Erfüllungstag ist der Tag, an dem ein Vermögenswert an oder durch das Unternehmen geliefert wird. Der Handelstag hingegen ist der Tag, an dem das Unternehmen bereits die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf eines Vermögenswerts eingegangen ist. Derivative Finanzinstrumente werden zum Handelstag bilanziert.
Als finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten erfasste Finanzinstrumente werden in der Regel unsaldiert dargestellt; sie werden nur saldiert, sofern ein Aufrechnungsrecht besteht und beabsichtigt wird, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Cashflows aus diesen finanziellen Vermögenswerten auslaufen oder die finanziellen Vermögenswerte übertragen werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen sind.
Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments ist der Betrag, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Sofern Preisnotierungen auf einem Hauptmarkt vorliegen (z. B. Börsennotierungen), werden diese bei der Bewertung zugrunde gelegt. Wenn ein solcher Hauptmarkt nicht existiert, so ist bei der Bewertung der für das Unternehmen vorteilhafteste Markt auszuwählen.
Als fortgeführte Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanziellen Verbindlichkeit wird der Betrag bezeichnet,
―mit dem ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Verbindlichkeit bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde,
―abzüglich eventueller Tilgungen und
―zu- oder abzüglich der kumulierten Verteilung einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei der Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode sowie
―berichtigt um Risikovorsorgen für finanzielle Vermögenswerte.
Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag bzw. dem Rückzahlungsbetrag.
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte werden für Zwecke der Folgebewertung einer der folgenden Kategorien zugeordnet:
―zu fortgeführten Anschaffungskosten,
―erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis oder
―erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert.
Beim erstmaligen Ansatz erfolgt die Bewertung eines finanziellen Vermögenswerts zum beizulegenden Zeitwert. Ausgenommen hiervon sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Zalando bei erstmaligem Ansatz zum Transaktionspreis erfasst. Bei allen Kategorien – mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte – werden die angefallenen Transaktionskosten in die Zugangsbewertung einbezogen.
Für die Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten ist die Zuordnung zu den zuvor genannten Kategorien zu beachten. Für jede Kategorie gelten unterschiedliche Bewertungsregeln.
Finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn sie im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und wenn die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Dieser Bewertungskategorie werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte, die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie die kurzfristigen Einlagen zugeordnet.
Die Kategorie der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerte betrifft finanzielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung sowohl in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch im Verkauf finanzieller Vermögenswerte besteht. Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Die Übernahme der erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfassten Wertschwankungen in das Periodenergebnis erfolgt zum Zeitpunkt der Ausbuchung des Vermögenswerts. Wertminderungen und Gewinne oder Verluste aus der Währungsumrechnung werden jedoch erfolgswirksam erfasst.
Sämtliche finanziellen Vermögenswerte, die nicht den oben erläuterten entsprechen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Diese werden somit im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung nicht darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und ihre Zahlungsströme stellen nicht ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag dar. Ferner sind derivative Finanzinstrumente, die nicht in einer wirksamen bilanziellen Sicherungsbeziehung stehen, sowie Beteiligungen dieser Kategorie zuzuordnen. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts dieser finanziellen Vermögenswerte werden erfolgswirksam erfasst.
Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten
Zalando erfasst für sämtliche finanziellen Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, eine Risikovorsorge in Höhe des erwarteten Kreditverlusts. Die Risikovorsorge wird zu jedem Abschlussstichtag mit dem erwarteten 12-Monats-Kreditverlust bemessen. Bei einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos wird die Risikovorsorge mit dem über die Laufzeit erwarteten Kreditverlust bemessen. Dies gilt auch für finanzielle Vermögenswerte, die wertgemindert erworben wurden.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wendet Zalando das von IFRS 9 vorgesehene vereinfachte Modell an und bemisst die Risikovorsorge mit dem über die Laufzeit erwarteten Kreditverlust. Hierzu verwendet Zalando einen szenariobasierten Ansatz und berücksichtigt vertriebskanal- und länderspezifische Wertberichtigungssätze auf Basis von erwarteten Ausfallrisiken und Überfälligkeiten.
Forderungen werden einschließlich der für sie angesetzten Wertberichtigung ausgebucht, wenn sie als uneinbringlich eingestuft und sämtliche Sicherheiten in Anspruch genommen und verwertet oder die Ansprüche auf Cashflows beglichen wurden.
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet, im Fall von Darlehen abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten. Beim erstmaligen Ansatz von finanziellen Verbindlichkeiten legt Zalando die Zuordnung zu einer der folgenden Kategorien fest:
―erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder
―zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten umfassen finanzielle Verbindlichkeiten, die bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert werden. Darunter fallen insbesondere derivative Finanzinstrumente, die nicht als Sicherungsinstrument einer Sicherungsbeziehung designiert sind. Aus der Folgebewertung resultierende Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst.
Nach der erstmaligen Erfassung werden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Darlehen sowie die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und somit der Bewertungskategorie der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten zugeordnet.
Zusammengesetzte Finanzinstrumente
Zalando beurteilt bei der Begebung eines nicht derivativen Finanzinstruments, ob es sowohl eine Fremd- als auch eine Eigenkapitalkomponente enthält. Für Wandelanleihen werden bei Zalando eine finanzielle Verbindlichkeit im Posten Wandelanleihen und ein Eigenkapitalinstrument in der Kapitalrücklage separat erfasst. Die Schuldkomponente wird zunächst auf Basis der Zins- und Tilgungszahlungen, abgezinst mit einem risikoadjustierten Zinssatz eines vergleichbaren Schuldinstruments ohne Wandlungsrecht, zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Eigenkapitalkomponente wird zunächst zum Restwert bewertet, der sich aus Subtraktion des beizulegenden Zeitwerts der Schuldkomponente vom beizulegenden Zeitwert des gesamten zusammengesetzten Instruments, d. h. dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Erlöse, ergibt. Die Schuldkomponente wird in der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die Eigenkapitalkomponente wird in der Folge nicht neubewertet. Direkt mit der Begebung des zusammengesetzten Instruments verbundene Kosten werden den Komponenten basierend auf ihren ursprünglichen beizulegenden Zeitwerten anteilig als Transaktionskosten zugeordnet. Somit ergibt sich der anfängliche Buchwert einer jeden Komponente aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich zugeordneter Transaktionskosten.
Derivative Finanzinstrumente und Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen
Zalando setzt derivative Finanzinstrumente wie Devisenterminkontrakte und Zinsswaps ausschließlich ein, um sich gegen Wechselkurs- und Zinsrisiken abzusichern. Diese derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zunächst zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert neu bewertet. Derivative Finanzinstrumente werden als finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist. Sie werden als finanzielle Verbindlichkeiten in der Bilanz gezeigt, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist.
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts derivativer Finanzinstrumente werden entweder erfolgswirksam oder erfolgsneutral erfasst, je nachdem, ob die Regelungen zur Bilanzierung von Sicherungsgeschäften gemäß IFRS 9 erfüllt sind.
Beim Hedge Accounting werden derivative Finanzinstrumente grundsätzlich entweder als Instrumente zur Absicherung des Risikos einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts eines bilanzierten Grundgeschäfts (Fair Value Hedge), als Instrumente zur Absicherung von zukünftig erwarteten Transaktionen (Cashflow Hedge) oder als Instrumente zur Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (hedge of a net investment in a foreign operation) klassifiziert.
Im Rahmen des Risikomanagements hat Zalando Zielsetzungen und Strategien zur Reduzierung des Risikos bei der Nutzung von Cashflow Hedges formal festgelegt und dokumentiert.
Ein Teil der Devisenterminkontrakte dient zur Sicherung von Wareneinkäufen in US-Dollar und Britischen Pfund und den daraus entstehenden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Ein weiterer Teil der Devisenterminkontrakte dient zur Sicherung von Warenverkäufen in Fremdwährung und den daraus resultierenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Diese Devisenterminkontrakte sind in Britischen Pfund, Schweizer Franken, Tschechischen Kronen, Norwegischen Kronen, Polnischen Zloty und Schwedischen Kronen abgeschlossen.
Die Zinssicherungsinstrumente wurden zur Reduzierung des Zinsrisikos aus den variabel verzinslichen Bankdarlehen abgeschlossen.
Absicherung von Cashflows (Cashflow Hedge)
Ein Cashflow Hedge sichert die Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme aus bilanzierten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (im Falle von Zinsrisiken), aus geplanten oder mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden Transaktionen und aus fest kontrahierten, nicht bilanzierten Verpflichtungen.
Soweit ein Cashflow Hedge effektiv ist, werden die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des ineffektiven Teils des Sicherungsinstruments werden sofort erfolgswirksam im Periodenergebnis berücksichtigt. Die aus Sicherungsmaßnahmen resultierenden Gewinne und Verluste bleiben zunächst im Eigenkapital stehen und sind später in derjenigen Periode erfolgswirksam zu erfassen, in der die abgesicherte Transaktion das Periodenergebnis beeinflusst.
Zalando nutzt Devisenterminkontrakte als Sicherungsinstrumente zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken, die aus kontrahierten, aber noch nicht erfüllten Warenbeschaffungsgeschäften resultieren. Außerdem nutzt Zalando Devisenterminkontrakte, um geplante Umsätze in Fremdwährung gegen Wechselkursschwankungen abzusichern. Diese Fälle werden – sofern die Bedingungen des Hedge Accounting erfüllt sind – als Cashflow Hedge bilanziert. Eine erfolgswirksame Umbuchung des im sonstigen Ergebnis erfassten Betrags erfolgt erst bei der Realisation des Grundgeschäfts. Das sonstige Ergebnis wird im Fall der Absicherung von kontrahierten Warenbeschaffungsgeschäften über den Materialaufwand ausgebucht. Der Anteil des sonstigen Ergebnisses, der auf die Absicherung des Umsatzes gerichtet ist, wird über die Umsatzerlöse erfolgswirksam gebucht.
Die von Zalando zur Absicherung von Zinsrisiken aus aufgenommenen variabel verzinslichen Bankdarlehen genutzten Zinsswaps werden ebenfalls als Cashflow Hedge abgebildet. Im Eigenkapital erfasste Beträge werden über die Zinsaufwendungen abgeschmolzen.
Bemessung des beizulegenden Zeitwerts
Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei sind beobachtbare Inputfaktoren den nicht beobachtbaren Inputfaktoren vorzuziehen.
Die im Abschluss für Vermögenswerte und Schulden angesetzten oder berichteten beizulegenden Zeitwerte werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet. Die Klassifizierung basiert auf dem Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:
―Stufe 1: auf aktiven Märkten notierte (unverändert übernommene) Preise für identische Vermögenswerte und Schulden
―Stufe 2: von notierten Preisen abweichende Inputfaktoren, die direkt oder indirekt beobachtbar sind
―Stufe 3: mindestens ein Inputfaktor ist nicht beobachtbar
Für Devisentermingeschäfte wird der beizulegende Zeitwert anhand der am Abschlussstichtag geltenden aktuellen Referenzkurse der Europäischen Zentralbank unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen für die jeweilige Restlaufzeit des Kontrakts im Vergleich zum kontrahierten Devisenkurs ermittelt. Die Bewertung der Zinssicherungsinstrumente erfolgt unter Abzinsung zukünftig erwarteter Cashflows mithilfe marktkonformer Diskontierungssätze, die für die Restlaufzeit der Kontrakte gelten.
Rückstellungen
Allgemeines
Rückstellungen sind nach IAS 37 zu bilden, wenn der Konzern eine gegenwärtige (rechtliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich ist und die Höhe der Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann.
Die Rückstellungshöhe wird unter Berücksichtigung aller aus der Verpflichtung erkennbaren Risiken bestmöglich geschätzt. Dabei wird grundsätzlich vom Erfüllungsbetrag mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit ausgegangen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden auf den Abschlussstichtag abgezinst.
Der Konzern erfasst Rückstellungen für Rückbauaufwand von Einbauten in den angemieteten Logistikzentren und Bürogebäuden. Die Rückstellung wird in Höhe des Barwerts der geschätzten künftigen Rückbauverpflichtungen angesetzt. In entsprechender Höhe werden die Rückbauverpflichtungen als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten der Mietereinbauten aktiviert. Die geschätzten Cashflows werden auf der Basis eines laufzeit- und risikoadäquaten Abzinsungssatzes abgezinst. Die Aufzinsung wird in der Periode, in der sie anfällt, in der Gesamtergebnisrechnung als Zinsaufwand erfasst.
Anteilsbasierte Vergütungen
Die im Konzern bestehenden anteilsbasierten Vergütungsprogramme werden als anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert.
Für die anteilsbasierten Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente erfasst Zalando einen Aufwand in Höhe des beizulegenden Zeitwerts der zugesagten Optionen. Aufwandserfassung und Zuführung in die Kapitalrücklage erfolgen über den vertraglich vereinbarten Erdienungszeitraum. Das ist der Zeitraum, über den die Leistungs- und Dienstbedingungen erfüllt werden müssen. Der beizulegende Zeitwert der gewährten Optionen wird zum Zeitpunkt ihrer Gewährung (grant date) bewertet und in der Folge nicht angepasst.
Die Erfassung von aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente resultierenden Aufwendungen und die korrespondierende Erhöhung der Kapitalrücklage im Eigenkapital erfolgt über den Erdienungszeitraum. Die an jedem Abschlussstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit ausgewiesenen kumulierten Aufwendungen aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente reflektieren den bereits abgelaufenen Teil des Erdienungszeitraums sowie die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die nach bestmöglicher Schätzung mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich ausübbar werden. Der im Periodenergebnis erfasste Ertrag oder Aufwand entspricht der Veränderung der kumulierten Aufwendungen im Berichtszeitraum.
Für Vergütungsrechte, die nicht ausübbar werden, weil eine Dienst- oder Leistungsbedingung nicht eingehalten worden ist, wird kein Aufwand erfasst. Marktbezogene Leistungsbedingungen und sonstige Nicht-Ausübungsbedingungen wirken sich bei Vergütungsmodellen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente nur auf die Höhe des beizulegenden Zeitwerts der Vergütung zum Zusagezeitpunkt aus.
Werden die Bedingungen einer Transaktion mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente geändert, so werden Aufwendungen mindestens in der Höhe erfasst, in der sie angefallen wären, wenn die Vergütungsvereinbarung in der ursprünglichen Fassung erfüllt worden wäre.
Zalando erfasst außerdem die durch eine Modifikation entstehende Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts der zugesagten Eigenkapitalinstrumente.
Wird eine Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente annulliert, wird diese so behandelt, als ob sie am Tag der Annullierung ausgeübt worden wäre. Der bislang noch nicht erfasste Aufwand wird grundsätzlich sofort erfasst. Wird die annullierte Vergütungsvereinbarung jedoch durch eine neue Vergütungsvereinbarung ersetzt und die neue Vergütungsvereinbarung am Tag ihrer Gewährung als Ersatz für die annullierte Vergütungsvereinbarung deklariert, wird die neue Vereinbarung wie eine Änderung der ursprünglichen Vergütungsvereinbarung bilanziert.
Umsatzrealisierung
Die Erfassung von Umsatzerlösen erfolgt gemäß den Bestimmungen von IFRS 15 zu dem Zeitpunkt, an dem die zugesagten Güter und Dienstleistungen auf den*die Kund*in übertragen werden, d. h., wenn Zalando die Leistungsverpflichtung erfüllt, sofern die Vereinnahmung der Gegenleistung wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse werden in der Höhe erfasst, mit der Zalando im Gegenzug für die Übertragung der zugesagten Güter oder Dienstleistungen rechnen kann. Im Wholesale werden die Umsatzerlöse in voller Höhe erfasst, im Partnerprogramm werden sie hingegen in Höhe der von den Partnern erwartungsgemäß zu erhaltenden Provision angesetzt. Die Umsatzerlöse werden um Erlösschmälerungen, Steuern und Gebühren gemindert.
Zalando identifiziert seine Leistungsverpflichtungen als die in einem Vertrag mit einem*r Kund*in zugesagten abgrenzbaren Waren oder Dienstleistungen. Die von Zalando zugesagten Waren und Dienstleistungen (Ware, kostenloser Versand und Rückversand, bis zu 100-tägiges Rückgaberecht, kostenloser Kund*innendienst) bilden, mit Ausnahme von Liefergebühren (z. B. „Express-Versand“ oder „Mindestbestellgebühr“) und „Zalando Plus“, ein eigenständig abgrenzbares Bündel, d. h. die identifizierte Leistungsverpflichtung.
Beim Verkauf von Waren an Kund*innen überträgt Zalando die Verfügungsgewalt über die zugesagten Waren oder Dienstleistungen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Das ist regelmäßig bei Auslieferung der Waren der Fall. Im Rahmen von „Zalando Plus“ werden Leistungsverpflichtungen hingegen über einen bestimmten Zeitraum erfüllt und die Umsatzerlöse daher zeitraumbezogen erfasst.
Zalando berücksichtigt bei der Bewertung der erwartungsgemäß zu erhaltenden Gegenleistung das den Kund*innen eingeräumte Rückgaberecht; der Umsatz wird nur dann realisiert, wenn ausreichende Erfahrungswerte zur Wahrscheinlichkeit der Ausübung dieser Rechte vorliegen. Auf Basis dieser Erfahrungswerte werden die voraussichtlichen Rückgaben betragsmäßig geschätzt und umsatzmindernd behandelt.
Erwartete Retouren
Zalando bildet die erwartete Rücksendung von Waren in der Gewinn- und Verlustrechnung brutto ab und schmälert die Erlöse um den geschätzten retournierten Umsatz in voller Höhe. Der beim Versand aufwandswirksam erfasste Warenabgang wird in Höhe der geschätzten Retouren korrigiert.
Zalando bildet die erwartete Rücksendung von Waren auch in der Bilanz brutto ab. Dabei wird in den sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerten ein Herausgabeanspruch auf Waren aus erwarteten Retouren aktiviert. Die Höhe des Vermögenswerts entspricht den Anschaffungskosten der gelieferten Waren, für die eine Rücklieferung erwartet wird, unter Berücksichtigung der für die Retourenabwicklung anfallenden Kosten und der sich bei der Verwertung dieser Waren ergebenden Verluste.
Zudem werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für gelieferte Waren, für die eine Rücksendung erwartet wird, ausgebucht.
Für bereits gezahlte Kund*innenforderungen, die voraussichtlich in der Zukunft noch retourniert werden, passiviert Zalando innerhalb der sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten eine Rückerstattungsverpflichtung gegenüber dem*r Kund*in.
Zuwendungen der öffentlichen Hand
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden, weil Zalando die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Investitionszuschüsse werden in der Bilanz von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten der bezuschussten Vermögenswerte abgesetzt.
Aufwandsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, über den die entsprechenden Aufwendungen, für deren Ausgleich sie bestimmt sind, anfallen. Zuwendungen für den Ausgleich von bereits entstandenen Aufwendungen werden erfolgswirksam in der Periode der Anspruchsentstehung erfasst und mit dem entsprechenden Aufwand verrechnet.
1.10.6Verwendung von Schätzungen und Annahmen
Die Erstellung von Abschlüssen in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert vom Management Annahmen und Schätzungen, die sich auf die im Abschluss ausgewiesenen Beträge und die dazu gehörenden Angaben auswirken. Obwohl diese Schätzungen nach bestem Wissen und auf den gegenwärtigen Ereignissen und Umständen beruhend erfolgen, können die tatsächlichen Ergebnisse von diesen Schätzungen abweichen. Wesentliche Schätzungen und Annahmen werden insbesondere bei folgenden Sachverhalten vorgenommen:
―Identifizierung und Bestimmung von Wertberichtigungen auf Handelswaren und Forderungen; siehe Ausführungen unter Punkt 3.5.7 (16.) und 3.5.7 (17.),
―Bestimmung von erwarteten Retourenquoten; siehe Ausführungen unter Punkt 3.5.7 (23.),
―Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts finanzieller Verbindlichkeiten und anteilsbasierter Vergütungen; siehe Ausführungen unter 3.5.7 (21.) sowie Punkt 3.5.8 (1.),
―Bestimmung der Werthaltigkeit und Ermittlung von aktiven Steuerlatenzen auf Verlustvorträge und aus anteilsbasierten Vergütungen; siehe Ausführungen unter Punkt 3.5.7 (8.) und 3.5.7 (27.),
―Überprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie von in der Entwicklung befindlichen immateriellen Vermögenswerten auf Wertminderung; siehe Ausführungen unter Punkt 3.5.7 (11.),
―Bestimmung der Laufzeit des Leasingverhältnisses und des entsprechenden Abzinsungssatzes; siehe Punkt 3.5.7 (13.).
Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Einschätzungen am Abschlussstichtag und der erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung des Konzerns unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Entwicklung seines wirtschaftlichen Umfeldes. Soweit sich diese Rahmenbedingungen abweichend entwickeln, werden die Annahmen sowie die Buchwerte der angesetzten Vermögenswerte und Schulden entsprechend angepasst.
1.10.7Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung
und -Bilanz
(1.)Umsatzerlöse
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in Mio. EUR |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Erträge aus dem Verkauf von Handelswaren |
| 7.322,0 |
| 6.155,5 |
Erträge aus übrigen Dienstleistungen |
| 660,0 |
| 327,0 |
Summe |
| 7.982,0 |
| 6.482,5 |
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Erträge aus dem Verkauf von Handelswaren umfassen den Betrag, den die ZALANDO SE als Gegenleistung für die Bereitstellung der Handelswaren für unsere Kund*innen im Wholesale oder Offprice-Geschäft erhalten hat oder wahrscheinlich erhalten wird. Erträge aus übrigen Dienstleistungen enthalten im Wesentlichen die Provisionen aus dem Partnerprogramm sowie Umsatzerlöse aus unseren Zalando Marketing Services, unseren Zalando Fulfillment Solutions und aus Versandgebühren.
Die Umsatzerlöse haben sich 2020 um 23,1 % bzw. 1.499,5 Mio. EUR von 6.482,5 Mio. EUR auf 7.982,0 Mio. EUR erhöht. Nach einem starken Rückgang der Kund*innennachfrage im ersten Quartal des Jahres ab Beginn der Coronavirus-Pandemie in Europa erholte sich Zalando deutlich schneller als erwartet und verzeichnete ein außergewöhnlich starkes Wachstum in allen anderen Quartalen des Jahres.
Das starke Wachstum wurde insbesondere angetrieben durch die Fokussierung auf die Umsetzung der Plattformstrategie und den bemerkenswerten Anstieg der Anzahl neuer Kund*innen durch die aufgrund der andauernden Coronavirus-Pandemie beschleunigte Verlagerung der Kund*innennachfrage hin zu digitalen Angeboten.
Die starke Entwicklung des Partnerprogramms im Jahr 2020 spiegelt deutlich unsere Bemühungen im Rahmen der Plattformtransformation wider. Das Partnerprogramm setzte seinen Wachstumskurs während des gesamten Geschäftsjahres fort. Zalandos Partnerprogramm ist stark gewachsen, da Marken und Händler ihre Online-Aktivitäten ausgebaut und mehr Sortiment auf der Zalando-Plattform angeboten haben, um Kund*innen in ganz Europa zu erreichen. 2020 kamen über 250 neue Partner zum Partnerprogramm hinzu.
Darüber hinaus ist Zalandos Anzahl neuer Kund*innen außergewöhnlich stark gestiegen, darunter zahlreiche Neulinge im Mode-Onlineshopping. Im vierten Quartal 2020 verzeichnete Zalando bei der Gewinnung neuer Kund*innen ein Allzeithoch. Der Konzern hatte zum 31. Dezember 2020 38,7 Millionen aktive Kund*innen im Vergleich zu 31,0 Millionen aktiven Kund*innen zum 31. Dezember 2019, was einer Steigerung um 25,0 % entspricht. Entsprechend dieser Entwicklung wurde ein grundsätzlich höheres Kund*innenbindungsniveau verzeichnet, was sich in der Zunahme der Site-Visits um 29,1 % widerspiegelt. Der gewachsene Kund*innenstamm hat eine größere Anzahl an Bestellungen getätigt als im Vorjahreszeitraum. Die Anzahl der Bestellungen stieg um 28,0 % und die durchschnittliche Anzahl der Bestellungen pro aktivem*r Kund*in um 2,4 %, unterstützt durch unser permanentes Bestreben, das Kund*innenerlebnis zu verbessern. Die steigende Anzahl aktiver Kund*innen geht mit einem veränderten Einkaufsverhalten der Kund*innen einher. Die günstige Entwicklung der Retourenquote im Jahr 2020 ist auf den veränderten Kund*innenmix mit einem hohen Anteil neuer Kund*innen sowie den veränderten Kategoriemix mit einem höheren Anteil an bedarfsorientierten Kategorien zurückzuführen. Wir erachten diese Entwicklung weiterhin als temporär.
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in Mio. EUR |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Sachkosten |
| 4.437,1 |
| 3.582,7 |
Personalkosten |
| 150,7 |
| 141,6 |
Summe |
| 4.587,8 |
| 3.724,3 |
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Die Umsatzkosten umfassen im Wesentlichen Materialaufwand, Personalkosten, Wertberichtigungen auf Vorräte, Fremdleistungen sowie Kosten der Infrastruktur. Der Materialaufwand im Konzern beträgt insgesamt 3.953,9 Mio. EUR (Vorjahr: 3.268,5 Mio. EUR).
Die Umsatzkosten erhöhten sich im Jahresvergleich um 23,2 % von 3.724,3 Mio. EUR auf 4.587,8 Mio. EUR, womit die Bruttogewinnmarge mit 42,5 % (Vorjahr: 42,5 %) stabil blieb. Obwohl die Bruttogewinnmarge durch die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Vorräte im ersten Quartal 2020 (40,2 Mio. EUR), die Veränderungen im Länder- und Produktmix sowie einen größeren Umsatzanteil über Offprice im zweiten Quartal 2020 nachteilig beeinflusst wurde, erholte sie sich im dritten und vierten Quartal 2020 vollständig. Die starke Umsatzentwicklung bei den Frühjahr-/Sommerartikeln und Herbst-/Winterartikeln 2020 führte zu geringeren Überbeständen und damit zu einem positiven Effekt aus geringeren Wertberichtigungen auf Waren (einschließlich der Auflösung der außerplanmäßigen Abschreibung im ersten Quartal 2020) und niedrigeren Rabatten, wodurch die negativen Effekte der beiden vorherigen Quartale ausgeglichen wurden.
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in Mio. EUR |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Sachkosten |
| 2.346,5 |
| 1.920,6 |
Personalkosten |
| 369,5 |
| 374,6 |
Summe |
| 2.716,0 |
| 2.295,2 |
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Die Vertriebskosten sind 2020 von 2.295,2 Mio. EUR auf 2.716,0 Mio. EUR gestiegen. Dieser Betrag setzt sich aus Fulfillmentkosten in Höhe von 2.055,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1.773,0 Mio. EUR) und Marketingkosten in Höhe von 660,9 Mio. EUR (Vorjahr: 522,2 Mio. EUR) zusammen.
Das Fulfillmentkostenverhältnis in Prozent vom Umsatz verbesserte sich 2020 gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozentpunkte von 27,3 % auf 25,7 %. Die negativen Auswirkungen höherer Lagerkosten aufgrund einer geringeren Auslastung auf die Marge im ersten Quartal 2020 wurden durch die positive Entwicklung während der letzten drei Quartale des Jahres mehr als ausgeglichen. Niedrigere Logistikkosten, die hauptsächlich aus der günstigen Entwicklung der Retourenquote und höheren Auslastungsquoten resultieren, begünstigten die Entwicklung der Marge in diesen Quartalen. Gleichzeitig setzt Zalando die Ausweitung seines europaweiten Logistiknetzwerks fort und investiert weiterhin in das Leistungsversprechen an Kund*innen und Marken.
Insgesamt erhöhte sich das Marketingkostenverhältnis 2020 gegenüber 2019 um 0,2 Prozentpunkte von 8,1 % auf 8,3 %. Im ersten Quartal 2020 verfolgte Zalando weiterhin seinen bewährten und langfristig ausgelegten renditebasierten Marketingansatz, der zu höheren Ausgaben und einem entsprechenden Effekt auf die Margen führte. In den beiden darauffolgenden Quartalen wirkten sich die starke organische Nachfrage und die geringeren relativen Investitionen in Marken- und Performance-Marketing im Zuge der im zweiten Quartal als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie ergriffenen unternehmensweiten Sparmaßnahmen positiv auf das Marketingkostenverhältnis aus. Im vierten Quartal 2020 nutzte Zalando die Kund*innennachfrage zu seinem Vorteil, indem es Investitionen in personalisiertes Marketing auf Grundlage der positiven Renditeentwicklung erhöhte, um die Verkäufe über die Plattform weiter voranzutreiben und die Sichtbarkeit der Brand-Marketingkampagnen mit Schwerpunkt auf wichtigen Markenmomenten (z. B. Beginn der Urlaubssaison und Weihnachten) wie „Wir werden uns wieder umarmen“ zu erhöhen und so die Markenbekanntheit zu fördern und zusätzliche Kund*innennachfrage zu schaffen.
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in Mio. EUR |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Sachkosten |
| 134,1 |
| 131,8 |
Personalkosten |
| 185,1 |
| 167,1 |
Summe |
| 319,2 |
| 298,9 |
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Die Verwaltungskosten stiegen von 298,9 Mio. EUR im Jahr 2019 auf 319,2 Mio. EUR im Jahr 2020, was einem Rückgang um 0,6 Prozentpunkte von 4,6 % auf 4,0 % im Verhältnis zum Umsatz entspricht. Die Verbesserung der Verwaltungskostenmarge ist auf das fortlaufende Streben nach Gemeinkosteneffizienz im Rahmen unserer unternehmensweiten Sparmaßnahmen und das starke Umsatzwachstum zurückzuführen.
Die Sachkosten umfassen überwiegend Bürokosten, Abschreibungen sowie Aufwendungen für Rechtsberatung und andere Beratungsleistungen.
(5.)Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich 2020 gegenüber dem Vorjahr um 8,5 Mio. EUR von 18,2 Mio. EUR auf 26,7 Mio. EUR.
In diesem Posten werden periodenfremde Erträge, Schadenersatzleistungen sowie Erlöse aus der Veräußerung von Vermögenswerten erfasst.
(6.)Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 18,7 Mio. EUR (Vorjahr: 16,6 Mio. EUR) sind hauptsächlich auf periodenfremde Aufwendungen, Schadenersatzleistungen sowie Abgänge von Vermögenswerten zurückzuführen (siehe Punkt 3.5.7 (12.)).
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in Mio. EUR |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Zinsertrag |
| 16,1 |
| 10,4 |
davon aus zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivaten |
| 15,1 |
| 10,7 |
davon aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
| 1,5 |
| 0,9 |
davon aus sonstigen Finanzinstrumenten |
| –0,5 |
| –1,2 |
Zinsaufwand |
| –58,2 |
| –29,4 |
davon aus finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten |
| –27,5 |
| –7,4 |
davon aus zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivaten |
| –21,6 |
| –9,4 |
davon sonstiger Zinsaufwand |
| –9,1 |
| –12,6 |
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten |
| 0,1 |
| –3,9 |
Übriges Finanzergebnis |
| –6,6 |
| 2,0 |
davon aus Sicherungsgeschäften |
| –4,5 |
| –2,1 |
davon aus Währungseffekten |
| –2,1 |
| 4,1 |
Finanzergebnis |
| –48,6 |
| –20,9 |
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In den Zinsen und ähnlichen Erträgen aus sonstigen Finanzinstrumenten sind negative Zinsen in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vorjahr: 1,3 Mio. EUR) enthalten. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen haben sich insbesondere aufgrund des Zinsaufwands der neu begebenen Wandelanleihen von 10,2 Mio. EUR erhöht. Darüber hinaus umfasst dieser Posten Zinsen auf Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 11,8 Mio. EUR (Vorjahr: 12,5 Mio. EUR). Die Aufwendungen für zu Sicherungszwecken eingesetzte Derivate sind aufgrund der weniger günstigen Entwicklung der Wechselkurse gestiegen. Im sonstigen Zinsaufwand sind negative Zinsen in Höhe von 6,2 Mio. EUR enthalten. Die im übrigen Finanzergebnis erfassten Währungseffekte resultieren in erster Linie aus Bewertungseffekten in PLN.
(8.)Steuern vom Einkommen und Ertrag
Als Steuern vom Einkommen und Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten latenten Steuern und Steuern vom Einkommen und Ertrag erfasst. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich dabei aus Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den entsprechenden ausländischen Einkommen- und Ertragsteuern zusammen. Der Körperschaftsteuersatz in Deutschland für den Veranlagungszeitraum 2020 betrug unter Berücksichtigung des Solidaritätszuschlags wie im Vorjahr 15,8 %. Der maßgebliche Gewerbesteuersatz lag unverändert zum Vorjahr bei 14,7 %. Daraus ergibt sich ein erwarteter Konzernsteuersatz von 30,5 % (Vorjahr: 30,5 %).
Laufende und latente Steuern sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
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in Mio. EUR |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Latente Steuern |
| 8,5 |
| 15,0 |
Laufende Steuern |
| –100,9 |
| –60,2 |
Summe |
| –92,4 |
| –45,2 |
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Zum Abschlussstichtag verfügt der Zalando-Konzern über körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 101,8 Mio. EUR (Vorjahr: 99,5 Mio. EUR) sowie über gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 42,6 Mio. EUR (Vorjahr: 44,3 Mio. EUR). Die Verlustvorträge entfallen wie im Vorjahr in erster Linie auf ausländische Tochtergesellschaften und sind zeitlich unbegrenzt nutzbar. Die Höhe dieser steuerlichen Verlustvorträge ist abhängig von der finalen Festsetzung durch die zuständigen Finanzverwaltungen.
Aus der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen, auf die bislang keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden, ergab sich im Berichtsjahr ein Effekt auf das Steuerergebnis in Höhe von 0,3 Mio. EUR (Vorjahr: 4,6 Mio. EUR).
Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem erwarteten und dem ausgewiesenen Steueraufwand im Konzern stellen sich wie folgt dar:
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in Mio. EUR |
| 01.01. – |
| 01.01. – |
Ergebnis vor Steuern |
| 318,5 |
| 144,9 |
Ertragsteuersatz Konzern |
| 30,5% |
| 30,5% |
Erwarteter Steueraufwand (–) / Steuerertrag (+) |
| –97,1 |
| –44,2 |
Steueranteil für: |
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steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen |
| –7,0 |
| –9,9 |
Aktivierung nicht angesetzter Verlustvorträge der Vorjahre |
| 3,5 |
| 0,7 |
nicht angesetzte Verlustvorträge |
| 0,2 |
| 0,8 |
at-Equity bilanzierte Finanzanlagen |
| 0,0 |
| –1,2 |
Periodenfremde Steueraufwendungen (–) / Steuererträge (+) |
| 3,6 |
| 3,0 |
Steuersatzabweichungen |
| 4,6 |
| 5,8 |
davon Anteil von Tochtergesellschaften mit höheren Steuersätzen |
| –0,4 |
| 0,3 |
davon Anteil von Tochtergesellschaften mit niedrigeren |
| 5,1 |
| 5,5 |
Sonstige |
| 0,0 |
| –0,2 |
Ertragsteueraufwand laut Konzern-Gesamtergebnisrechnung |
| –92,4 |
| –45,2 |
Effektiver Steuersatz |
| 29,0% |
| 31,2% |
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Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich, indem das auf die Anteilseigner*innen der ZALANDO SE entfallende Periodenergebnis durch die unverwässerte durchschnittliche gewichtete Anzahl der Aktien dividiert wird.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ist aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr höheren Periodenergebnisses gestiegen.
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| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Anteilseigner*innen der ZALANDO SE zuzurechnendes |
| 226,1 |
| 99,7 |
Unverwässerte gewichtete durchschnittliche |
| 250,5 |
| 247,6 |
Summe (in EUR) |
| 0,90 |
| 0,40 |
|
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Das verwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich, indem das auf die Anteilseigner*innen der Gesellschaft entfallende Periodenergebnis durch die verwässerte durchschnittliche gewichtete Anzahl der Aktien dividiert wird.
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| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Anteilseigner*innen der ZALANDO SE zuzurechnendes |
| 226,1 |
| 99,7 |
Verwässerte gewichtete durchschnittliche |
| 261,5 |
| 256,3 |
Summe (in EUR) |
| 0,86 |
| 0,39 |
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Der verwässernde Effekt ist ausschließlich auf anteilsbasierte Vergütungszusagen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente gegenüber Mitarbeiter*innen zurückzuführen. Bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wurden sämtliche Mitarbeiter*innenoptionen beachtet. Nicht in die Berechnung eingeflossen sind jedoch solche anteilsbasierten Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente, die eine zum Abschlussstichtag noch nicht erreichte Leistungsbedingung enthalten oder aus dem Geld sind. Teile der unter dem LTI 2018 und dem LTI 2019 gewährten Optionen (Vorjahr: LTI 2019, LTI 2018, VSOP 2018 und EIP im Jahr 2019 sowie 2017 und 2018 unter dem EIP gewährte OTM Optionen sowie unter dem VSOP 2017 gewährte Typ-B-Optionen) wurden daher bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie nicht berücksichtigt.
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in Mio. EUR |
| 01.01. – 31.12.2020 |
| 01.01. – 31.12.2019 |
Löhne und Gehälter |
| 656,4 |
| 630,8 |
Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersversorgung |
| 116,4 |
| 108,4 |
davon für Altersversorgung |
| 0,5 |
| 0,4 |
Summe |
| 772,8 |
| 739,2 |
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Im Geschäftsjahr 2020 waren im Konzern durchschnittlich 13.868 angestellte Mitarbeiter*innen (Vorjahr: 14.237) beschäftigt. Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung sind um 0,7 Mio. EUR auf 49,5 Mio. EUR (Vorjahr: 48,8 Mio. EUR) gestiegen.
(11.)Immaterielle Vermögenswerte
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IN Mio. EUR |
| Aktivierte |
| Gewerbliche |
| Geschäfts- |
| Geleistete |
| Summe |
Anschaffungs- bzw. |
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Stand 01.01.2020 |
| 225,5 |
| 51,6 |
| 49,4 |
| 47,7 |
| 374,2 |
Zugänge |
| 34,8 |
| 5,3 |
| 7,0 |
| 63,6 |
| 110,7 |
Abgänge |
| –0,6 |
| –0,2 |
| 0,0 |
| –2,0 |
| –2,8 |
Umbuchungen |
| 23,1 |
| 16,7 |
| 0,0 |
| –39,7 |
| 0,0 |
In „Zur Veräußerung |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
Währungsumrechnungs- |
| 0,0 |
| 0,4 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,4 |
Stand 31.12.2020 |
| 282,8 |
| 73,8 |
| 56,4 |
| 69,6 |
| 482,6 |
Abschreibungen |
|
|
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|
Stand 01.01.2020 |
| 142,0 |
| 38,5 |
| 0,0 |
| 1,0 |
| 181,5 |
Zugänge |
| 58,4 |
| 6,8 |
| 0,0 |
| 0,4 |
| 65,6 |
Abgänge |
| –0,5 |
| –0,1 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| –0,6 |
Umbuchungen |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
In „Zur Veräußerung |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
Währungsumrechnungs- |
| 0,0 |
| 0,1 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,1 |
Stand 31.12.2020 |
| 199,9 |
| 45,3 |
| 0,0 |
| 1,4 |
| 246,6 |
Buchwerte |
|
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Stand 31.12.2019 |
| 83,5 |
| 13,1 |
| 49,4 |
| 46,7 |
| 192,8 |
Stand 31.12.2020 |
| 82,9 |
| 28,5 |
| 56,4 |
| 68,2 |
| 236,0 |
|
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IN Mio. EUR |
| Aktivierte |
| Gewerbliche |
| Geschäfts- |
| Geleistete |
| Summe |
Anschaffungs- bzw. |
|
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Stand 01.01.2019 |
| 171,2 |
| 57,7 |
| 49,4 |
| 41,6 |
| 319,9 |
Zugänge |
| 26,9 |
| 1,2 |
| 0,0 |
| 41,6 |
| 69,7 |
Abgänge |
| –2,5 |
| –0,6 |
| 0,0 |
| –3,5 |
| –6,6 |
Umbuchungen |
| 29,8 |
| 2,3 |
| 0,0 |
| –32,0 |
| 0,0 |
In „Zur Veräußerung |
| 0,0 |
| –9,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| –9,0 |
Währungsumrechnungs- |
| 0,1 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,1 |
Stand 31.12.2019 |
| 225,5 |
| 51,6 |
| 49,4 |
| 47,7 |
| 374,2 |
Abschreibungen |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Stand 01.01.2019 |
| 96,3 |
| 34,5 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 130,9 |
Zugänge |
| 47,2 |
| 13,3 |
| 0,0 |
| 1,8 |
| 62,3 |
Abgänge |
| –2,5 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| –0,8 |
| –3,3 |
Umbuchungen |
| 1,0 |
| –1,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
In „Zur Veräußerung |
| 0,0 |
| –8,3 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| –8,3 |
Währungsumrechnungs- |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
Stand 31.12.2019 |
| 142,0 |
| 38,5 |
| 0,0 |
| 1,0 |
| 181,5 |
Buchwerte |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Stand 31.12.2018 |
| 74,9 |
| 23,2 |
| 49,4 |
| 41,6 |
| 189,1 |
Stand 31.12.2019 |
| 83,5 |
| 13,1 |
| 49,4 |
| 46,7 |
| 192,8 |
|
|
|
|
|
|
|
|
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Die Zugänge zu den immateriellen Vermögenswerten entfallen mit insgesamt 98,4 Mio. EUR (Vorjahr: 68,5 Mio. EUR) in erster Linie auf aktivierte Entwicklungskosten sowie geleistete Anzahlungen und in Entwicklung befindliche Vermögenswerte. Davon sind 67,3 Mio. EUR auf intern entwickelte Software zurückzuführen, und 31,1 Mio. EUR des unter geleistete Anzahlungen und in Entwicklung befindliche Vermögenswerte ausgewiesenen Betrags stehen in Verbindung mit der Akquisition der Fision AG, Zürich, Schweiz („Fision“) (siehe Punkt 3.5.8 (5.)). In Verbindung mit dem Unternehmenszusammenschluss wurde zudem ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 7,0 Mio. EUR erfasst.
Da keine rechtlichen, regulatorischen, vertraglichen, wettbewerbsbedingten, wirtschaftlichen oder anderen Faktoren vorliegen, die die Nutzungsdauer bestimmen würden, weisen neben dem Geschäfts- oder Firmenwert (siehe unten) Markenrechte und Domains in Höhe von 2,6 Mio. EUR (Vorjahr: 2,6 Mio. EUR) eine unbestimmte Nutzungsdauer auf.
Forschungskosten wurden unmittelbar erfolgswirksam erfasst.
In der Berichtsperiode wurden planmäßige Abschreibungen in Höhe von 65,6 Mio. EUR (Vorjahr: 62,3 Mio. EUR) vorgenommen. Davon sind 9,6 Mio. EUR (Vorjahr: 7,1 Mio. EUR) in den Umsatzkosten, 47,7 Mio. EUR (Vorjahr: 47,8 Mio. EUR) in den Vertriebskosten und 8,3 Mio. EUR (Vorjahr: 7,4 Mio. EUR) in den Verwaltungskosten erfasst.
Überprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts auf Wertminderung (Impairment-Test)
Zalando hat zum 31. Dezember 2020 einen Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von insgesamt 56,4 Mio. EUR (Vorjahr: 49,4 Mio. EUR) erfasst. Da dieser Betrag für den Konzern als nicht wesentlich eingestuft ist, werden lediglich die folgenden Angaben zum Impairment-Test gemacht.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird drei Einheiten (Anatwine, Tradebyte und Fashion Store) zugeordnet, die entweder einzelne zahlungsmittelgenerierende Einheiten darstellen oder eine Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten bilden. Anatwine und Tradebyte werden in „Alle sonstigen Segmente“ ausgewiesen, wohingegen der Fashion Store als Geschäftssegment identifiziert wurde, für das Zalando separate Angaben macht. Keine Einheit oder Gruppe von Einheiten, der Geschäfts- oder Firmenwert zugewiesen wird, ist größer als ein nach IFRS 8 definiertes Geschäftssegment.
Der jährliche Impairment-Test wurde im vierten Quartal des Berichtsjahrs auf Ebene dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppe zahlungsmittelgenerierender Einheiten durchgeführt. Die erzielbaren Beträge wurden anhand des Nutzungswertkonzepts berechnet. Zalando ermittelt den Nutzungswert basierend auf abgestimmten Finanzplänen, die vom Vorstand genehmigt wurden. Es wird eine zusätzliche Phase hinzugefügt, um das starke Wachstum der Zalando-Unternehmen sowie den Übergang zu einem eingeschwungenen Zustand darzustellen. Im Anschluss wird ein Restwert als ewige Rente ermittelt. Die zugrunde liegenden Finanzpläne spiegeln die aktuelle Performance sowie die besten Schätzungen des Managements in Bezug auf die künftige Entwicklung einzelner Einflussfaktoren, wie etwa Marktpreise und Gewinnmargen, wider. Marktannahmen, wie z. B. Konjunkturverlauf und Marktwachstum, werden unter Berücksichtigung externer makroökonomischer und geschäftsspezifischer Quellen mit einbezogen.
Zalando berechnet den Diskontierungszinssatz vor Steuern anhand des Capital Asset Pricing Model. Entsprechend wurden auf Basis der jeweiligen geschäftsspezifischen Vergleichsgruppe ein risikoloser Zinssatz, eine Marktrisikoprämie und ein Zuschlag für das Kreditrisiko (Spread) ermittelt. Zudem berücksichtigt die Berechnung die Kapitalstruktur und den Beta-Faktor der jeweiligen Vergleichsgruppe sowie den für die jeweilige zahlungsmittelgenerierende Einheit geltenden durchschnittlichen Steuersatz. Die resultierenden Diskontierungszinssätze vor Steuern liegen zwischen 11,3 % und 13,2 % (Vorjahr: 12,1 % und 12,9 %).
Der jährliche Impairment-Test ergab keine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts. Über den Impairment-Test hinaus wurde getestet, ob mögliche Änderungen der wesentlichen Annahmen dazu führen könnten, dass der Buchwert der Einheiten ihren jeweiligen erzielbaren Betrag übersteigt. Dies war zum 31. Dezember 2020 (wie im Vorjahr) nicht der Fall.
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IN Mio. EUR |
| Technische Anlagen und Maschinen |
| Andere |
| Grundstücke, Bauten und Bauten auf fremden |
| Geleistete |
| Summe |
Anschaffungs- bzw. |
|
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Stand 01.01.2020 |
| 496,8 |
| 173,6 |
| 3,3 |
| 223,1 |
| 896,8 |
Zugänge |
| 24,0 |
| 13,3 |
| 9,7 |
| 132,5 |
| 179,5 |
Abgänge |
| –8,0 |
| –12,3 |
| –0,6 |
| –1,0 |
| –21,9 |
Umbuchungen |
| 144,8 |
| 26,6 |
| 5,4 |
| –176,9 |
| 0,0 |
In „Zur Veräußerung |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
Währungsumrechnungs- |
| 2,0 |
| 0,2 |
| 0,0 |
| 0,6 |
| 2,8 |
Stand 31.12.2020 |
| 659,6 |
| 201,4 |
| 17,8 |
| 178,3 |
| 1.057,1 |
Abschreibungen |
|
|
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|
Stand 01.01.2020 |
| 101,8 |
| 85,6 |
| 1,0 |
| 0,0 |
| 188,4 |
Zugänge |
| 45,7 |
| 25,9 |
| 0,9 |
| 0,0 |
| 72,5 |
Abgänge |
| –8,0 |
| –11,4 |
| –0,5 |
| 0,0 |
| –19,9 |
Umbuchungen |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
In „Zur Veräußerung |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
Währungsumrechnungs- |
| 4,7 |
| 1,2 |
| 0,1 |
| 0,0 |
| 6,0 |
Stand 31.12.2020 |
| 144,2 |
| 101,3 |
| 1,5 |
| 0,0 |
| 247,0 |
Buchwerte |
|
|
|
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|
Stand 31.12.2019 |
| 395,0 |
| 88,0 |
| 2,3 |
| 223,1 |
| 708,4 |
Stand 31.12.2020 |
| 515,4 |
| 100,1 |
| 16,3 |
| 178,3 |
| 810,1 |
|
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|
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IN Mio. EUR |
| Technische Anlagen und Maschinen |
| Andere |
| Grundstücke, Bauten und Bauten auf fremden |
| Geleistete |
| Summe |
Anschaffungs- bzw. |
|
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|
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|
Stand 01.01.2019 |
| 387,9 |
| 132,7 |
| 2,7 |
| 153,1 |
| 676,4 |
Zugänge |
| 37,7 |
| 31,4 |
| 2,3 |
| 176,3 |
| 247,7 |
Abgänge |
| –1,2 |
| –5,1 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| –6,3 |
Umbuchungen |
| 74,8 |
| 16,8 |
| 0,1 |
| –91,8 |
| –0,1 |
In „Zur Veräußerung |
| –2,5 |
| –2,2 |
| –1,8 |
| –14,6 |
| –21,1 |
Währungsumrechnungs- |
| 0,1 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,1 |
| 0,2 |
Stand 31.12.2019 |
| 496,8 |
| 173,6 |
| 3,3 |
| 223,1 |
| 896,8 |
Abschreibungen |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Stand 01.01.2019 |
| 64,0 |
| 65,4 |
| 0,6 |
| 0,0 |
| 130,0 |
Zugänge |
| 38,4 |
| 24,9 |
| 1,2 |
| 0,0 |
| 64,5 |
Abgänge |
| –0,5 |
| –4,1 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| –4,6 |
Umbuchungen |
| 0,0 |
| 0,7 |
| –0,7 |
| 0,0 |
| 0,0 |
In „Zur Veräußerung |
| –0,1 |
| –1,2 |
| –0,1 |
| 0,0 |
| –1,4 |
Währungsumrechnungs- |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
Stand 31.12.2019 |
| 101,8 |
| 85,6 |
| 1,0 |
| 0,0 |
| 188,4 |
Buchwerte |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Stand 31.12.2018 |
| 323,9 |
| 67,3 |
| 2,1 |
| 153,1 |
| 546,4 |
Stand 31.12.2019 |
| 395,0 |
| 88,0 |
| 2,3 |
| 223,1 |
| 708,4 |
|
|
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Die Zugänge zu den Sachanlagen in Höhe von 179,5 Mio. EUR (Vorjahr: 247,7 Mio. EUR) betreffen in diesem Jahr überwiegend den fortlaufenden Ausbau der Logistikzentren in Rotterdam (Bleiswijk), Niederlande, Verona (Nogarole Rocca), Italien, sowie Olsztynek, Polen. Die Abgänge betreffen in erster Linie zuvor in Brieselang genutzte Vermögenswerte, die aufgrund des Endes ihrer Nutzungsdauer nicht mehr genutzt werden und im Geschäftsjahr 2020 ausgebucht wurden.
2020 wurden keine Vermögenswerte in „zur Veräußerung gehalten“ umgegliedert. 2019 umfassten die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte in Höhe von 35,9 Mio. EUR insbesondere ein unbebautes Grundstück in Berlin sowie Vermögenswerte in Verbindung mit der Veräußerungsgruppe Kickz.com GmbH. Bei den Hauptgruppen von Vermögenswerten und Schulden, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert waren, handelte es sich um Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, Vermögenswerte aus Nutzungsrechten sowie Vorräte, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Leasingverbindlichkeiten. Sämtliche zum 31. Dezember 2019 als zur Veräußerung klassifizierte Vermögenswerte wurden im ersten Halbjahr 2020 veräußert.
Die planmäßigen Abschreibungen der Sachanlagen beliefen sich auf insgesamt 72,5 Mio. EUR (Vorjahr: 64,5 Mio. EUR). Davon sind 11,0 Mio. EUR (Vorjahr: 7,7 Mio. EUR) in den Umsatzkosten, 49,2 Mio. EUR (Vorjahr: 43,8 Mio. EUR) in den Vertriebskosten und 12,3 Mio. EUR (Vorjahr: 13,0 Mio. EUR) in den Verwaltungskosten erfasst.
(13.)Vermögenswerte aus Nutzungsrechten und Leasingverbindlichkeiten
Die Leasingverhältnisse von Zalando betreffen insbesondere Gebäude (z. B. Logistikzentren, Bürogebäude und Outlets). Diese Verträge enthalten Verlängerungsoptionen und in einigen Fällen Optionen zur Kündigung des Vertrags. Darüber hinaus sehen die Verträge variable Zahlungen vor, die von der Entwicklung des Verbraucherpreisindex abhängig sind, sowie Zahlungen in Verbindung mit Nichtleasingkomponenten (z. B. Servicekosten). Unter den Vermögenswerten aus Nutzungsrechten erfasste sonstige Leasingverhältnisse betreffen hauptsächlich andere Anlagen (z. B. Firmenwagen).
Die Vermögenswerte aus Nutzungsrechten beliefen sich zum Ende des Berichtszeitraums auf insgesamt 479,8 Mio. EUR (Vorjahr: 525,6 Mio. EUR). Die Zugänge zu den Vermögenswerten aus Nutzungsrechten betrugen 27,9 Mio. EUR (Vorjahr: 134,6 Mio. EUR) und betreffen in erster Linie den Beginn der Leasingverträge für unser neues Büro in Dublin, Irland, sowie unsere neuen Outlets in Mannheim und Ulm. Im Geschäftsjahr erfasste Zalando Abschreibungen in Höhe von 72,7 Mio. EUR (Vorjahr: 68,1 Mio. EUR). Davon sind 6,2 Mio. EUR (Vorjahr: 4,9 Mio. EUR) in den Umsatzkosten, 39,7 Mio. EUR (Vorjahr: 36,9 Mio. EUR) in den Vertriebskosten und 26,8 Mio. EUR (Vorjahr: 26,4 Mio. EUR) in den Verwaltungskosten erfasst. Die Aufgliederung nach Klassen zugrunde liegender Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
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in Mio. EUR |
| Abschreibungen |
| Zugänge |
| Buchwert |
Gebäude |
| 72,4 |
| 27,9 |
| 479,5 |
Betriebs- und |
| 0,3 |
| 0,0 |
| 0,3 |
Summe |
| 72,7 |
| 27,9 |
| 479,8 |
|
|
|
|
|
|
|
| ||||||
in Mio. EUR |
| Abschreibungen |
| Zugänge |
| Buchwert |
Gebäude |
| 67,8 |
| 134,2 |
| 524,9 |
Betriebs- und |
| 0,3 |
| 0,4 |
| 0,7 |
Summe |
| 68,1 |
| 134,6 |
| 525,6 |
|
|
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|
Die Summe der Leasingverbindlichkeiten betrug zum 31. Dezember 2020 516,7 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 549,3 Mio. EUR). Die nicht abgezinsten Zahlungen in Verbindung mit Leasingverbindlichkeiten haben folgende Fälligkeiten:
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|
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| Restlaufzeit |
|
| ||||||
in Mio. EUR |
| bis 1 Jahr |
| 1 – 5 Jahre |
| über 5 Jahre |
| Summe |
| Buchwert |
2020 |
| 83,1 |
| 280,2 |
| 203,2 |
| 566,5 |
| 516,7 |
2019 |
| 80,1 |
| 280,6 |
| 249,8 |
| 610,5 |
| 549,3 |
|
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Variable Zahlungen betreffen Mietzahlungen und sind von Verbraucherpreisindizes abhängig. Grundsätzlich werden Anpassungen ggf. einmal jährlich vorgenommen. Dabei ändert sich die Mietverbindlichkeit durchschnittlich um 80-90 % der Änderung des zugrunde liegenden Index. 2020 beliefen sich die zusätzlichen Zahlungen für diese indexbasierten Mietanpassungen auf insgesamt 0,4 Mio. EUR (Vorjahr: 0,2 Mio. EUR). Die 2020 nicht in die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten einbezogenen Aufwendungen betrugen 0,3 Mio. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR).
Optionen zur Verlängerung von Leasingverträgen sind aus Sicht des Konzerns wesentlich und bewegen sich zwischen 3 und 20 Jahren. Die Ausübung aller dieser Optionen könnte zu einem zusätzlichen Mittelabfluss in Höhe von insgesamt 860,7 Mio. EUR (Vorjahr: 810,7 Mio. EUR) führen. Darüber hinaus ist Zalando mehrere Leasingverträge eingegangen, die noch nicht begonnen haben. Diese betreffen ein neues Logistikzentrum in den Niederlanden und einen neuen Logistikstandort in Spanien, drei neue Büros in Berlin sowie vier neue Outlets in Deutschland und werden zwischen 2021 und 2023 beginnen. Diese Leasingverträge führen zu zusätzlichen Zahlungen (einschließlich sämtlicher Optionen zur Verlängerung dieser Leasingverträge) in Höhe von insgesamt bis zu 598,5 Mio. EUR (Vorjahr: 538,8 Mio. EUR).
Des Weiteren least Zalando Büro-, Fotoausrüstung sowie Mietwagen. Bei den entsprechenden Leasingverhältnissen handelt es sich grundsätzlich entweder um kurzfristige Leasingverhältnisse oder um Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte. Entsprechend den in Punkt 3.5.5 erläuterten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden macht Zalando für diese Verträge von der in IFRS 16.5 vorgesehenen Ausnahmeregelung Gebrauch und erfasst Leasingzahlungen gemäß IFRS 16.6 linear über die jeweilige Leasinglaufzeit. Im Geschäftsjahr 2020 beliefen sich die Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse auf 2,9 Mio. EUR (Vorjahr: 5,6 Mio. EUR) und die Aufwendungen für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte auf 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr haben sich keine wesentlichen Änderungen des Portfolios aus kurzfristigen Leasingverhältnissen ergeben.
Der Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten beträgt im Geschäftsjahr 2020 insgesamt 11,8 Mio. EUR (Vorjahr: 12,5 Mio. EUR) und wird im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit dargestellt. Die Auszahlungen für die Tilgung der Leasingverbindlichkeiten beliefen sich auf insgesamt 67,2 Mio. EUR (Vorjahr: 54,2 Mio. EUR) und werden im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen (siehe Punkt 3.4 und 3.5.7 (26.)).
Die Summe der Mittelabflüsse für Leasingverhältnisse des Konzerns (einschließlich Zahlungen für kurzfristige und geringwertige Leasingverhältnisse) betrug 2020 82,3 Mio. EUR (Vorjahr: 73,5 Mio. EUR).
(14.)Langfristige finanzielle Vermögenswerte und langfristige
nicht finanzielle Vermögenswerte
Zum Abschlussstichtag setzen sich die langfristigen finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte wie folgt zusammen:
(15.)Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
Zum Abschlussstichtag umfassen die nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen die folgende Einheit:
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|
|
|
|
|
|
IN Mio. EUR |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
| Veränderung |
Le New Black SAS |
| 1,7 |
| 1,6 |
| 0,1 |
Summe |
| 1,7 |
| 1,6 |
| 0,1 |
|
|
|
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|
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|
Die Entwicklung des Gesamtbuchwerts wurde im Geschäftsjahr 2020 insbesondere durch Zalandos Anteil am Ergebnis (0,1 Mio. EUR) dieses assoziierten Unternehmens beeinflusst.
Als Vorräte wird der Wert des Bestands an Waren, der sich im Wesentlichen aus Schuhen und Textilien zusammensetzt, in Höhe von 1.361,2 Mio. EUR (Vorjahr: 1.098,3 Mio. EUR) ausgewiesen. Der Anstieg der Vorräte um 262,9 Mio. EUR resultierte aus dem allgemein höheren Geschäftsvolumen.
Auf Vorräte und den Herausgabeanspruch aus erwarteten Retouren wurden Wertminderungen in Höhe von 206,4 Mio. EUR (Vorjahr: 125,1 Mio. EUR) gebildet. Die Aufwendungen für Wertminderungen auf Vorräte betrugen im Berichtsjahr 218,1 Mio. EUR (Vorjahr: 179,7 Mio. EUR).
Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Vorräte in Höhe von 40,2 Mio. EUR, die Zalando im ersten Quartal aufgrund geänderter Verkaufserwartungen zu Beginn der Coronavirus-Pandemie erfasst hatte, wurden vollständig aufgelöst. Angesichts des starken Abverkaufs saisonaler Artikel war Zalando im zweiten und dritten Quartal 2020 in der Lage, Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von 11,3 Mio. EUR bzw. 28,9 Mio. EUR aufzulösen.
(17.)Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen im Wesentlichen gegen die Kund*innen der ZALANDO SE. Der gesamte Forderungsbestand wurde in der Berichtsperiode wie im Vorjahr um Wertminderungen reduziert.
Zusammengefasst entwickelten sich die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wie folgt:
Die Zuführungen zu den Wertminderungen betrugen im Berichtsjahr 64,4 Mio. EUR (Vorjahr: 59,2 Mio. EUR). Von den zum 31. Dezember des Vorjahres bestehenden Wertminderungen wurden 2,5 Mio. EUR (Vorjahr: 12,6 Mio. EUR) aufgelöst und 25,6 Mio. EUR (Vorjahr: 41,7 Mio. EUR) in Anspruch genommen. Darüber hinaus beliefen sich die Forderungsverluste für uneinbringliche Forderungen im Geschäftsjahr auf 28,0 Mio. EUR (Vorjahr: 50,1 Mio. EUR).
Die Wertminderungen lagen auf dem Niveau des Vorjahres. Zalando verbessert die Steuerung der Zahlungsoptionen weiter und arbeitet zur besseren Überwachung betrügerischen Handelns bei der Bonitätsprüfung von Kund*innen mit Dienstleistern zusammen. Diese Maßnahmen führen im Ergebnis zu niedrigen Wertminderungen.
Die Zuführungen zu Wertminderungen werden unter den Vertriebskosten ausgewiesen. Die Forderungen werden nicht verzinst und unterliegen daher keinem Zinsrisiko.
Anzahlungen werden in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen und erhöhten sich zum 31. Dezember 2020 um 0,5 Mio. EUR auf 0,6 Mio. EUR.
(18.)Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte und sonstige
kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte
Zum Abschlussstichtag setzen sich die sonstigen kurzfristigen finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte wie folgt zusammen:
Die Investitionen in Termingelder von Zalando verringerten sich um 25,0 Mio. EUR aufgrund der Beendigung des zugrunde liegenden Vertrags. Der Herausgabeanspruch reduzierte sich 2020 gegenüber dem Vorjahr um 28,8 Mio. EUR aufgrund des geringeren durchschnittlichen Retourenvolumens und einer schnelleren Kund*innenretourenquote. Der Anstieg der Umsatzsteuerforderungen (2020: 48,9 Mio. EUR) resultierte aus dem höheren Geschäftsvolumen sowie aus anhaltenden Investitionen in unsere neuen Logistikzentren (siehe Punkt 3.5.7 (12.)).
(19.)Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von Zalando umfassen die in der folgenden Tabelle dargestellten Kategorien. Die dargestellten kurzfristigen Geldanlagen haben ursprüngliche Laufzeiten von bis zu drei Monaten. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 1.667,5 Mio. EUR. Dies resultierte aus einer Liquiditätszuführung aus Wandelanleihen in Höhe von 994,0 Mio. EUR im dritten Quartal 2020 und der revolvierenden Kreditfazilität in Höhe von 375,0 Mio. EUR, die Zalando im ersten Quartal 2020 in Anspruch nahm.
|
|
|
| |
|
|
|
|
|
in Mio. EUR |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
Geldmarktfonds |
| 1.117,7 |
| 121,9 |
Bankguthaben |
| 1.077,8 |
| 794,4 |
Kurzfristige Geldanlagen |
| 448,3 |
| 60,0 |
Kassenbestand |
| 0,2 |
| 0,2 |
Summe |
| 2.644,0 |
| 976,5 |
|
|
|
|
|
Die Muttergesellschaft des Zalando-Konzerns hat zum Abschlussstichtag 255.523.307 (Vorjahr: 252.848.768) auf den*die Inhaber*in lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) ausgegeben. Jede Aktie repräsentiert einen anteiligen Betrag des gezeichneten Kapitals von 1,00 EUR und berechtigt zu einer Stimme in der Hauptversammlung der Gesellschaft.
Das gezeichnete Kapital der Muttergesellschaft wurde im Laufe des Geschäftsjahres 2020 durch teilweise Ausnutzung des bedingten Kapitals 2013, 2014 und 2016 um insgesamt 2,4 Mio. EUR auf 255,5 Mio. EUR erhöht. Die Kapitaleinlage für die neu ausgegebenen Aktien ist voll eingezahlt.
Das genehmigte und das bedingte Kapital setzen sich zum Abschlussstichtag aus folgenden Bestandteilen zusammen:
|
| |||||
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|
|
|
|
|
|
|
| Betrag in |
| Anzahl der Stückaktien |
| Zweck |
Genehmigtes Kapital 2020 |
| 100,3 |
| 100.266.384 |
| Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlagen bis 22.06.2025 |
Bedingtes Kapital 2013 |
| 8,8 |
| 8.817.500 |
| Bedienung von Bezugsrechten |
Bedingtes Kapital 2014 |
| 3,4 |
| 3.442.394 |
| Bedienung von Bezugsrechten |
Bedingtes Kapital 2016 |
| 3,3 |
| 3.340.236 |
| Bedienung von Bezugsrechten |
Bedingtes Kapital 2019 |
| 1,5 |
| 1.522.269 |
| Bedienung von Bezugsrechten |
Bedingtes Kapital 2020 |
| 75,2 |
| 75.199.787 |
| Bedienung von Wandel- und / oder Optionsschuldverschreibungen oder einer Kombination aus diesen Instrumenten bis 22.06.2025 |
|
|
|
|
|
|
|
Die Kapitalrücklage beträgt 1.429,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1.200,5 Mio. EUR). Im Berichtsjahr erfolgten Beitragszuführungen aus anteilsbasierten Vergütungen nach IFRS 2 in Höhe von 50,3 Mio. EUR (Vorjahr: 46,0 Mio. EUR). Die Beitragszuführungen für die neu ausgegebenen Aktien resultierten in einer Zunahme der Kapitalrücklage um 24,7 Mio. EUR. Darüber hinaus wurde die Kapitalrücklage von der Übertragung eigener Aktien an Mitarbeiter*innen (26,0 Mio. EUR), latenten Steuern aus anteilsbasierten Vergütungen (33,3 Mio. EUR) und der Begebung von Wandelanleihen (94,2 Mio. EUR) beeinflusst.
2020 hat die ZALANDO SE keine eigenen Aktien zurückgekauft. Die bis zum 31. Dezember 2020 zurückgekauften Aktien belaufen sich auf einen rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2.125.734 EUR (Vorjahr: 4.167.899 EUR) und belaufen sich damit auf 0,83 % (Vorjahr: 1,65 %) des Grundkapitals. Die eigenen Anteile sollen zur Bedienung von Mitarbeiteroptionsprogrammen genutzt werden. 2020 wurden im Rahmen von Mitarbeiteroptionsprogrammen 2.042.165 eigene Aktien an Mitarbeiter*innen ausgeschüttet.
In den sonstigen Rücklagen sind die Effekte aus dem Cashflow Hedging in Höhe von 9,7 Mio. EUR (Vorjahr: -21,9 Mio. EUR) sowie dazugehörige latente Steuern in Höhe von 3,0 Mio. EUR (Vorjahr: 6,7 Mio. EUR) erfasst. Aufgrund von Cashflow Hedging wurden in Einklang mit IFRS 9 im Berichtsjahr Erträge in Höhe von 5,4 Mio. EUR (Vorjahr: Aufwendungen in Höhe von 12,4 Mio. EUR) aus den sonstigen Rücklagen in die Umsatzerlöse sowie Erträge in Höhe von 1,7 Mio. EUR aus den sonstigen Rücklagen in die Vorräte umgebucht (Vorjahr: Erträge in Höhe von 0,2 Mio. EUR). Zusätzlich wurden im Berichtsjahr Aufwendungen in Höhe von 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) aus Zinssicherungsinstrumenten in das Finanzergebnis umgebucht.
Die Gewinnrücklagen resultieren aus Gewinn- und Verlustvorträgen der vergangenen Berichtsperioden sowie dem in der aktuellen Berichtsperiode entstandenen Periodengewinn.
Aus der Akquisition und erstmaligen Vollkonsolidierung der Anatwine Ltd. im Geschäftsjahr 2017 ergaben sich nicht beherrschende Anteile. Minderheitsgesellschafter halten zum 31. Dezember 2020 1,3 % (Vorjahr: 1,5 %) der Anteile an Anatwine, die nicht beherrschenden Anteile beliefen sich auf -0,2 Mio. EUR (Vorjahr: -0,2 Mio. EUR).
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
(21.)Anteilsbasierte Vergütungen
Für die zum Abschlussstichtag bestehenden anteilsbasierten Vergütungszusagen von Zalando wurden Aufwendungen in Höhe von 53,8 Mio. EUR (Vorjahr: 46,0 Mio. EUR) erfasst. Von diesen Aufwendungen betreffen 53,8 Mio. EUR (Vorjahr: 46,0 Mio. EUR) anteilsbasierte Vergütungszusagen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Die für den Konzernabschluss der Gesellschaft wesentlichen Vergütungszusagen werden nachfolgend ausführlich erläutert. Sämtliche dieser Vergütungszusagen wurden Mitarbeiter*innen und Führungskräften 2020 und in Vorjahren im Rahmen von Plänen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente erteilt. Die Grundannahme dabei ist, dass die Regelungen der Programme für sämtliche Teilnehmer*innen gleichermaßen gelten. Zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften bestimmter Jurisdiktionen sind jedoch gegebenenfalls geringfügige Anpassungen für bestimmte Teilnehmergruppen erforderlich.
Erläuterung der Vorstandsprogramme
SOP 2011 und SOP 2013
Vor der Einführung des LTI 2018 partizipierten die Vorstandsmitglieder an den Aktienoptionsprogrammen SOP 2011 und SOP 2013. Die Wartefristen und Erdienungszeiträume des SOP 2011 und SOP 2013 endeten im Oktober 2018 bzw. November 2018.
Die Optionen des SOP 2011 wurden den Mitgliedern des Vorstands im Geschäftsjahr 2011 gewährt. Das SOP 2011 umfasst Optionsrechte, die jedes Vorstandsmitglied zum Erwerb von 1.028.500 neuen Aktien der Gesellschaft berechtigen. Jede Option berechtigt die Begünstigten zum Erwerb einer Aktie. Der Ausübungspreis beträgt 5,65 EUR je Option. Die den Begünstigten gewährten Optionen wurden in monatlichen Teiltranchen über einen Zeitraum von sieben Jahren unverfallbar und mit Eintreten der Unverfallbarkeit ausübbar. Die letzte Teiltranche des SOP 2011 wurde im Oktober 2018 unverfallbar. Die Optionen können zeitlich unbefristet ausgeübt werden, bis zum 27. Juli 2020 allerdings nur innerhalb festgelegter Ausübungsfenster, und zwar innerhalb von zwei Wochen nach der Veröffentlichung einer Quartalsmitteilung, eines Halbjahresberichts oder des Jahresabschlusses. Gemäß Beschluss des Aufsichtsrats vom 23. Juni 2020 können die Optionen im Rahmen des SOP 2011 ab diesem Datum jederzeit mit Ausnahme von Blackout-Perioden ausgeübt werden, die den Zeitraum vom 45. Kalendertag vor der Hauptversammlung der Gesellschaft bis zum Tag dieser Hauptversammlung, den Zeitraum von dem Tag, an dem die Gesellschaft oder eines ihrer verbundenen Unternehmen ein Wertpapierangebot öffentlich bekanntgibt, bis zu dem Tag, an dem die Angebotsfrist für dieses Angebot endet, sowie Zeiträume, die gemäß den allgemeinen Insiderrichtlinien der Gesellschaft gesperrt sind, betreffen. Die Begünstigten haben im Rahmen des SOP 2011 keinen Anspruch auf Barausgleich.
Die Optionen des SOP 2013 wurden den Mitgliedern des Vorstands im Geschäftsjahr 2013 gewährt. Das SOP 2013 umfasst Optionsrechte, die jedes Vorstandsmitglied zum Erwerb von 3.272.500 neuen Aktien der Gesellschaft berechtigen. Jede Option berechtigt die Begünstigten zum Erwerb einer Aktie. Der Ausübungspreis beträgt 15,63 EUR je Option. Die Begünstigten haben alternativ die Möglichkeit, für alle oder einen Teil der bereits unverfallbar gewordenen Optionen eine Reduktion des Ausübungspreises von 15,63 EUR auf 1,00 EUR zu verlangen. In diesem Fall reduziert sich die Anzahl an Optionen entsprechend, sodass die Begünstigten zum Zeitpunkt des Verlangens wirtschaftlich weder besser noch schlechter gestellt sind. Die den Begünstigten gewährten Optionen wurden in monatlichen Teiltranchen über einen Zeitraum von fünf Jahren unverfallbar. Die letzte Teiltranche des SOP 2013 wurde im November 2018 unverfallbar. Voraussetzung für die Ausübung der Optionen ist der Ablauf einer Wartefrist von vier Jahren sowie das Erreichen des Leistungskriteriums, das durch die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate während der vierjährigen Wartefrist bestimmt wird. Die Wartefrist endete im Dezember 2017 und das Leistungskriterium war zum Ende dieser Frist erreicht. Vor dem 27. Juli 2020 konnten die Optionen nur innerhalb festgelegter Ausübungsfenster ausgeübt werden, und zwar innerhalb von drei Wochen nach der Veröffentlichung einer Quartalsmitteilung, eines Halbjahresberichts oder des Jahresabschlusses. Mit Beschluss der Hauptversammlung der Gesellschaft und des Aufsichtsrats am 23. Juni 2020 wurden die Ausübungszeiträume im Rahmen des SOP 2013 wie folgt geändert: Die Optionen können jederzeit mit Ausnahme von Blackout-Perioden ausgeübt werden, die den Zeitraum vom 45. Kalendertag vor der Hauptversammlung der Gesellschaft bis zum Tag dieser Hauptversammlung, den Zeitraum von dem Tag, an dem die Gesellschaft oder eines ihrer verbundenen Unternehmen ein Wertpapierangebot öffentlich bekanntgibt, bis zu dem Tag, an dem die Angebotsfrist für dieses Angebot endet, sowie Zeiträume, die gemäß den allgemeinen Insiderrichtlinien der Gesellschaft gesperrt sind, betreffen.
LTI 2018
Im Rahmen des LTI 2018, das Teil des am 1. Dezember 2018 in Kraft getretenen neuen Vergütungssystems ist, wurden jedem Vorstandsmitglied 1.750.000 Optionen gewährt. Jede Option bezieht sich auf eine Aktie der Gesellschaft und hat einen Ausübungspreis von 47,44 EUR. Die Optionen werden in vierteljährlichen Tranchen über einen Zeitraum von fünf Jahren unverfallbar. Die Optionen können nur nach Ablauf einer Wartefrist ausgeübt werden; diese beträgt für 57 % der Optionen vier Jahre und für die verbleibenden 43 % der Optionen 4,75 Jahre ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens am 1. Dezember 2018. Der für das Erreichen des Leistungskriteriums relevante Leistungszeitraum entspricht der Wartefrist (d. h. 4 bzw. 4,75 Jahre) für die jeweiligen Optionen. Der ausübbare prozentuale Anteil der unverfallbaren Optionen eines Begünstigten basiert darauf, inwieweit eine angestrebte durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von wenigstens 15 % im relevanten Leistungszeitraum erreicht wurde. 100 % der unverfallbaren Optionen können ausgeübt werden, falls die CAGR 15 % oder mehr beträgt. Andernfalls, abhängig von der Abweichung der tatsächlichen CAGR von der angestrebten CAGR, verringert sich der prozentuale Anteil der unverfallbaren und ausübbaren Optionen im Wege einer Stufenfunktion dergestalt, dass jeder 0,5-Prozentpunkt der CAGR unter 15 % zu einer 10%igen Reduktion der Auszahlung führt; die letzte Stufe liegt bei (< 11,0 % und ≥ 10,0 %); unter 10 % CAGR findet keine Auszahlung statt. Die Begünstigten haben Anspruch auf den Betrag, um den der Aktienkurs am Ausübungstag den Ausübungspreis von 47,44 EUR übersteigt. Dieser Betrag ist auf 97,14 EUR je Option begrenzt.
LTI 2019 und angepasstes LTI 2019
Mit Wirkung zum April 2019 wurde der Vorstand von Zalando um zwei neue Mitglieder, David Schröder und Jim Freeman, erweitert. Jedem neuen Vorstandsmitglied wurden im Rahmen eines neuen Long-Term Incentive Plans (LTI 2019) Optionen gewährt. Insgesamt wurden 400.000 Typ-A-, 110.000 Typ-B- und 274.000 Typ-C-Optionen gewährt. Jede Option bezieht sich auf eine Aktie der Gesellschaft und hat einen Ausübungspreis von 29,84 EUR (Typ-A-Optionen) bzw. 1 EUR (Typ-B- und C-Optionen). Die Optionen werden in vierteljährlichen Tranchen über einen Zeitraum von vier Jahren unverfallbar. Die Optionen können nur nach Ablauf einer Wartefrist von einem, zwei, drei oder vier Jahren ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens am 1. April 2019 ausgeübt werden. Der für das Erreichen des Leistungskriteriums relevante Leistungszeitraum entspricht der Wartefrist für die jeweiligen Optionen. Der ausübbare prozentuale Anteil der unverfallbaren Optionen eines Begünstigten basiert darauf, inwieweit eine angestrebte durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von wenigstens 15 % im relevanten Leistungszeitraum erreicht wurde. 100 % der unverfallbaren Typ-A- und Typ-B-Optionen können ausgeübt werden, falls die CAGR innerhalb des relevanten Leistungszeitraums 15 % oder mehr beträgt. Andernfalls verringert sich der prozentuale Anteil der jeweiligen unverfallbaren und ausübbaren Optionen in Abhängigkeit davon, inwieweit die tatsächliche CAGR die angestrebte CAGR unterschreitet. Unter 10 % CAGR findet keine Auszahlung statt. Darüber hinaus ist die Anzahl der ausübbaren Typ-A- und Typ-B-Optionen eines bestimmten Leistungszeitraums auf die Anzahl beschränkt, die zusammen mit den bereits ausübbaren Optionen vorheriger Leistungszeiträume eine Gesamtanzahl ausübbarer Optionen ergibt, die ausübbar geworden wären, wenn das Leistungskriterium zum entsprechenden Zeitpunkt auf die Gesamtanzahl der unverfallbaren Optionen angewendet worden wäre. Für einen bestimmten Leistungszeitraum, in dem der CAGR unter null fällt, kann die Anpassung der Anzahl der ausübbaren Optionen jedoch nicht zur Anzahl der ausübbaren Optionen führen. 100 % der unverfallbaren Typ-C-Optionen können ausgeübt werden, falls die CAGR 15 % oder mehr beträgt. Andernfalls verringert sich der prozentuale Anteil der jeweiligen unverfallbaren und ausübbaren Optionen in Abhängigkeit davon, inwieweit die tatsächliche CAGR die angestrebte CAGR unterschreitet. Unter 11 % CAGR findet eine 50%ige Auszahlung statt. Optionen, die aufgrund einer Unterschreitung der CAGR nicht ausgeübt werden konnten (Non-Performing Options) und an eine Wartefrist von vier Jahren gebunden sind, verfallen entschädigungslos.
Non-Performing Options aller Optionstypen mit einer Wartefrist von weniger als vier Jahren können zu einem späteren Zeitpunkt ausübbar werden, vorausgesetzt die relevante CAGR steigt. Der Begünstigte hat Anspruch auf den Betrag, um den der Aktienkurs der Zalando-Aktie am Ausübungstag den entsprechenden Ausübungspreis (Abwicklungswert) übersteigt. Dieser Betrag ist für Optionen vom Typ B und C auf höchstens 99,00 EUR und für Typ-A-Optionen auf 70,16 EUR je Option begrenzt.
Im Hinblick auf nachteilige steuerliche Konsequenzen, die für Jim Freeman als Staatsbürger der Vereinigten Staaten von Amerika aus der Anwendung bestimmter Vorschriften von Section 409A des U.S. Internal Revenue Code (US-Bundessteuergesetz) resultieren, wurden bestimmte für Jim Freeman geltende Regelungen des LTI 2019 geändert („angepasstes LTI 2019“), und bis zum 31. März 2020 unverfallbar gewordene Optionen wurden eingezogen und von der Gesellschaft in bar und Aktien erfüllt. Die Gesellschaft hat Jim Freeman für die auf den Erfüllungswert und die im Rahmen des angepassten LTI 2019 verbleibenden Optionen erhobene Strafzahlung entschädigt.
Im Rahmen des angepassten LTI 2019 werden seit Ende Juni 2020 bis Ende März 2023 die 17.125 Jim Freeman gewährten Optionen am Ende eines jeden Quartals bzw., sofern das Datum der ersten Ausübungsmöglichkeit auf den 31. Dezember fällt, am 1. November eines jeden Kalenderjahres unverfallbar. Unverfallbare Optionen können, wie oben erläutert, ausschließlich nach Ablauf des jeweiligen Erdienungszeitraums ausgeübt werden. Nach Ablauf der Wartefrist verfallen sämtliche noch nicht ausgeübten Optionen zum Ende des jeweiligen Kalenderjahres entschädigungslos.
Management-Programme
SOP 2014
Das SOP 2014 berechtigt führende Mitglieder des Management-Teams sowie ausgewählte Leistungsträger zum Bezug von insgesamt 6.732.000 Anteilen der ZALANDO SE. Die Optionen werden unverfallbar, sofern der*die Empfänger*in die vorgesehene Dienstzeit einer Tranche ableistet. Unverfallbare Optionen können nur dann ausgeübt werden, wenn die im SOP 2014 enthaltenen Leistungsbedingungen erfüllt sind und die Wartefrist verstrichen ist. Der Ausübungspreis beträgt in Abhängigkeit vom jeweiligen Gewährungszeitpunkt der Option 17,72 EUR, 22,79 EUR, 25,03 EUR, 29,92 EUR, 30,48 EUR und 31,60 EUR je Option. Jede Option berechtigt die Empfänger*innen zum Erwerb eines Anteils. Die Optionsrechte werden in 16 Teiltranchen über einen Zeitraum von vier Jahren unverfallbar. Die Leistungsbedingung setzt voraus, dass Zalando über einen ab dem Tag der Gewährung beginnenden Zeitraum von vier Jahren ein bestimmtes Umsatzwachstum erreicht. Wird das vertragliche Umsatzziel nicht erreicht, verfallen die Optionen ersatzlos. Die vierjährige Wartefrist beginnt am Tag der Gewährung. Die Empfänger*innen können unverfallbare Optionen nach Ablauf der Wartefrist in einem Zeitraum von fünf Jahren ausüben. Vor dem 27. Juli 2020 konnten die Optionen nur innerhalb festgelegter Ausübungsfenster ausgeübt werden, und zwar innerhalb von drei Wochen nach der Veröffentlichung einer Quartalsmitteilung, eines Halbjahresberichts oder des Jahresabschlusses. Mit Beschluss der Hauptversammlung der Gesellschaft und des Aufsichtsrats am 23. Juni 2020 wurden die Ausübungszeiträume im Rahmen des SOP 2014 wie folgt geändert: Die Optionen können seit diesem Datum jederzeit mit Ausnahme von Blackout-Perioden ausgeübt werden, die den Zeitraum vom 45. Kalendertag vor der Hauptversammlung der Gesellschaft bis zum Tag dieser Hauptversammlung, den Zeitraum von dem Tag, an dem die Gesellschaft oder eines ihrer verbundenen Unternehmen ein Wertpapierangebot öffentlich bekanntgibt, bis zu dem Tag, an dem die Angebotsfrist für dieses Angebot endet, sowie Zeiträume, die gemäß den allgemeinen Insiderrichtlinien der Gesellschaft gesperrt sind, betreffen. Die Empfänger*innen haben keinen Anspruch auf Barausgleich.
VSOP 2017
Das VSOP 2017 berechtigt ausgewählte führende Mitglieder des Management-Teams zum Bezug virtueller Aktienoptionen der ZALANDO SE. Die virtuellen Aktienoptionen werden zum Teil zu einem Ausübungspreis von 25,00 EUR (sogenannte Typ-A-Optionen), zum Teil zu einem Ausübungspreis von 50,00 EUR (sogenannte Typ-B-Optionen), ausgegeben. Im Geschäftsjahr 2017 wurden insgesamt 270.000 A-Optionen und 600.000 B-Optionen gewährt. Für jede wirksam ausgeübte Option erhalten die Begünstigten einen Barzahlungsanspruch in Höhe des Schlusskurses der Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag des Zugangs der Ausübungsmitteilung abzüglich des jeweiligen Ausübungspreises. Die Gesellschaft hat das Recht, ihre Barzahlungsverpflichtungen gegenüber den Begünstigten durch die Lieferung von Aktien zu erfüllen. Die Optionen werden unverfallbar, sofern die Empfänger*innen die vorgesehene Dienstzeit einer Tranche ableisten. Unverfallbare Optionen können nur dann ausgeübt werden, wenn das im VSOP 2017 enthaltene Leistungsziel erreicht und die Wartefrist verstrichen ist. Die Optionen werden in zwölf Teiltranchen über einen Zeitraum von drei Jahren unverfallbar. Das Leistungsziel setzt voraus, dass Zalando über einen ab dem Tag der Gewährung beginnenden Zeitraum von drei Jahren ein bestimmtes Umsatzwachstum erreicht. Wird das Umsatzziel nicht erreicht, verfallen die Optionen ersatzlos. Die dreijährige Wartefrist beginnt am Tag der Gewährung. Die Begünstigten können ausübbare Optionen nach Ablauf der Wartefrist während eines Zeitraums von zwei Jahren mit Ausnahme von Blackout-Perioden jederzeit ausüben.
VSOP 2018 und angepasstes VSOP 2018
Das VSOP 2018 wurde 2018 ausgewählten führenden Mitgliedern des Management-Teams gewährt. Insgesamt wurden darunter 750.000 virtuelle Aktienoptionen gewährt. Die virtuellen Aktienoptionen unterteilen sich in 500.000 ITM (in the money) Virtual-Stock-Optionen, die einen Ausübungspreis von 29,84 EUR haben, und 250.000 OTM (out of the money) Virtual-Stock-Optionen, die einen Ausübungspreis von 57,38 EUR haben. Für jede wirksam ausgeübte Option erhalten die Begünstigten einen Barzahlungsanspruch in Höhe des Schlusskurses der Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag des Zugangs der Ausübungsmitteilung abzüglich des jeweiligen Ausübungspreises. Die Gesellschaft hat das Recht, ihre Barzahlungsverpflichtungen gegenüber den Begünstigten durch die Lieferung von Aktien zu erfüllen. Die Optionen werden unverfallbar, sofern die Empfänger*innen die vorgesehene Dienstzeit einer Tranche ableisten. Unverfallbare Optionen können nur dann ausgeübt werden, wenn das im VSOP 2018 enthaltene Leistungsziel erreicht ist und die Wartefristen verstrichen sind. Die Optionen werden in 20 Teiltranchen über einen Zeitraum von fünf Jahren unverfallbar. Das Leistungsziel setzt voraus, dass Zalando während der ab dem Tag der Gewährung beginnenden Wartefristen ein bestimmtes Wachstum erreicht. Wird das Leistungsziel nicht erreicht, verfallen die Optionen ersatzlos. Die Wartefristen belaufen sich auf zwei bis fünf Jahre ab dem Tag der Gewährung. Die Begünstigten können die ausübbaren Optionen nach Ablauf der jeweiligen Wartefrist während eines Zeitraums von zwei bis drei Jahren mit Ausnahme von Blackout-Perioden jederzeit ausüben.
Im Hinblick auf nachteilige steuerliche Konsequenzen, die für Jim Freeman als Staatsbürger der Vereinigten Staaten von Amerika aus der Anwendung bestimmter Vorschriften von Section 409A des U.S. Internal Revenue Code resultieren, wurden bestimmte Regelungen des VSOP 2018 geändert („angepasstes VSOP 2018“), und 250.000 bis zum 1. April 2020 unverfallbar gewordene Optionen wurden eingezogen und von der Gesellschaft in bar und Aktien erfüllt. Die Gesellschaft wird Jim Freeman für die auf den Erfüllungswert und die im Rahmen des angepassten VSOP 2018 verbleibenden Optionen gemäß Section 409A des U.S. Internal Revenue Code erhobene Strafzahlung entschädigen, wobei die Entschädigung in Verbindung mit den verbleibenden Optionen auf einen Betrag begrenzt ist, der zahlbar gewesen wäre, hätte der betreffende Wert der jeweiligen verbleibenden Optionen für Zwecke der Berechnung der jeweiligen Strafzahlung 55,00 EUR je Aktie betragen. Der Verfallstag der im Rahmen des angepassten VSOP 2018 verbleibenden ITM Virtual-Stock-Optionen ist der letzte Tag des Kalenderjahres, in dem die jeweilige Sperrfrist für diese Optionen abläuft.
EIP
Das EIP ist eine Vergütungszusage mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente, die Geschäftsführer*innen von Tochtergesellschaften, Führungskräften und ausgewählten Leistungsträger*innen des Konzerns jährlich gewährt wird. Die EIP-Vergütungszusagen wurden im Juli (als vollständige jährliche Gewährung) und im Januar (als anteilige jährliche Gewährung) eines jeden Jahres gewährt. Die erste EIP-Vergütungszusage wurde im Juli 2016 gewährt. Die im Rahmen des EIP ausgegebenen Optionen berechtigen die Teilnehmer*innen jährlich zum Erhalt einer Kombination (Portfolio) aus Performance Shares und Performance Options, abhängig von dem dem*der jeweiligen Teilnehmer*in gewährten Gesamtbetrag in Euro (die jährliche Gewährung). Der*die Teilnehmer*in kann entscheiden, wie die jährliche Gewährung zwischen Performance Shares und Performance Options aufgeteilt werden soll und ob die Performance Options als ATM (at the money) Performance Options oder OTM (out of the money) Performance Options gewährt werden sollen. Das Umtauschverhältnis basiert auf der Bewertung der Performance Shares und Performance Options zum beizulegenden Zeitwert. Die Performance Shares haben einen Ausübungspreis von 1,00 EUR, die ATM Performance Options einen Ausübungspreis, der dem volumengewichteten 60-Handelstage-Durchschnittskurs vor dem Tag der Gewährung (Basispreis) entspricht, und die OTM Performance Options haben einen Ausübungspreis von 120 % des Basispreises. Die Portfolios werden ausübbar, sofern der*die Empfänger*in die vorgesehene Dienstzeit einer Tranche ableistet. Ausübbare Portfolios können nur dann ausgeübt werden, wenn das im EIP enthaltene Leistungsziel erreicht und die Wartefrist verstrichen ist. Das Leistungsziel setzt voraus, dass Zalando über einen ab dem Tag der Gewährung beginnenden Zeitraum von vier Jahren ein bestimmtes Wachstum erreicht. Wird das vertragliche Leistungsziel nicht erreicht, verfallen die Portfolios ersatzlos. Die vierjährige Wartefrist beginnt am Tag der Gewährung. Die Empfänger*innen können unverfallbare Portfolios nach Ablauf der Wartefrist von vier Jahren mit Ausnahme von Blackout-Perioden ausüben. Das Zalando-Management zielt auf einen Ausgleich des EIP durch Eigenkapitalinstrumente ab. Zum Juli 2019 wurde das EIP durch den ZOP (Zalando Ownership Plan) ersetzt.
Im Juli 2019 wurde der ZOP (Zalando Ownership Plan) eingeführt, um künftig das EIP zu ersetzen. Im Rahmen des ZOP wird Teilnehmer*innen am Ende eines jeden Quartals während ihrer Anstellung unverfallbares Eigenkapital in Form von Aktienoptionen als Vergütung für das jeweilige Quartal gewährt. Performance Options können nur nach einer Wartefrist von zwei Jahren ab dem Gewährungszeitpunkt ausgeübt werden. Der für jede*n Teilnehmer*in jährlich angestrebte Eigenkapitalbetrag wird in vierteljährliche Tranchen unterteilt, und jede Tranche wird in eine bestimmte Anzahl an Performance Shares (Optionen mit einem Strike Price von 1,00 EUR) sowie Performance Options (Optionen mit einem Strike Price in Höhe des Schlusskurses der Zalando-Aktie zum Gewährungszeitpunkt (Aktienkurs zum Gewährungszeitpunkt)) umgerechnet. Die Teilnehmer*innen können wählen, in welchem Verhältnis die vierteljährlichen Tranchen in Performance Shares und Performance Options aufgeteilt werden sollen. Die Umrechnung in Aktienoptionen basiert auf für Performance Shares (1,05) und Performance Options (0,3) unterschiedlichen Umrechnungsfaktoren. Am Ende der zweijährigen Wartefrist für die Performance Shares der jeweiligen Tranche können die Begünstigten ihre Aktienoptionen mit Ausnahme von Blackout-Perioden jederzeit über einen Zeitraum von drei Jahren ausüben. Performance Options können nur innerhalb von drei Jahren nach dem Gewährungszeitpunkt ausgeübt werden.
Sonstige Programme
Zalando hat einen unternehmensweiten Top Performance Options Plan aufgelegt und 2020 den Zalando Share Plan, einen neuen unternehmensweiten leistungsorientierten Aktienplan für Mitarbeiter*innen, eingeführt. Der Zalando Share Plan ersetzt die bisherigen Programme Share Bonus und Share Invest.
Share Plan
Der Zalando Share Plan ermöglicht Teilnehmer*innen den selbstfinanzierten Erwerb von Aktien (Investment-Aktien) mit anschließender Gewährung von sogenannten Matching-Aktien der Gesellschaft sowie Verfahren für die Gewährung von Bonusaktien der Gesellschaft ohne Gegenleistung in bar.
Top Performance Options Plan
Ziel des jährlichen Top Performance Options Plan ist es, Mitarbeiter*innen zu belohnen, die während des Leistungsjahres hervorragende Leistungen erbracht haben. Eine Top Performance Option berechtigt den*die Teilnehmer*in zum Erhalt einer Aktie. Die Optionen können nach Ablauf einer Sperrfrist von einem Jahr ab dem Tag der Gewährung in einem Zeitraum von einem Jahr mit Ausnahme von Blackout-Perioden ausgeübt werden.
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| SOP 2011 |
| SOP 2013 |
| SOP 2014 |
| EIP |
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| Anzahl |
| Gewichteter |
| Anzahl |
| Gewichteter |
| Anzahl |
| Gewichteter |
| Anzahl |
| Gewichteter |
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Zum 01.01.2019 ausstehend |
| 1.346.400 |
| 5,65 |
| 9.445.771 |
| 15,37 |
| 4.119.559 |
| 20,15 |
| 3.470.790 |
| 36,07 |
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|
In der Berichtsperiode gewährt |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 314.757 |
| 29,09 |
|
|
In der Berichtsperiode verwirkt |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 156.798 |
| 40,18 |
|
|
In der Berichtsperiode ausgeübt |
| 0 |
| – |
| 170.571 |
| – |
| 2.004.805 |
| 19,01 |
| 0 |
| – |
|
|
Zum 31.12.2019 ausstehend |
| 1.346.400 |
| 5,65 |
| 9.275.200 |
| 15,63 |
| 2.114.754 |
| 21,23 |
| 3.628.749 |
| 35,31 |
|
|
Zum 31.12.2019 ausübbar |
| 1.346.400 |
| 5,65 |
| 9.275.200 |
| 15,63 |
| 1.743.132 |
| 21,23 |
| 0 |
| – |
|
|
|
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|
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Zum 01.01.2020 ausstehend |
| 1.346.400 |
| 5,65 |
| 9.275.200 |
| 15,63 |
| 2.114.754 |
| 21,23 |
| 3.628.749 |
| 35,31 |
|
|
In der Berichtsperiode gewährt |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
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|
In der Berichtsperiode verwirkt |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
|
|
In der Berichtsperiode annuliert |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
|
|
In der Berichtsperiode ausgeübt |
| 1.271.600 |
| 5,65 |
| 800.000 |
| 1,00 |
| 1.308.105 |
| 20,07 |
| 465.554 |
| 24,91 |
|
|
Zum 31.12.2020 ausstehend |
| 74.800 |
| 5,65 |
| 6.779.835 |
| 1,00 |
| 806.649 |
| 23,12 |
| 3.163.195 |
| 36,88 |
|
|
Zum 31.12.2020 ausübbar |
| 74.800 |
| 5,65 |
| 6.779.835 |
| 1,00 |
| 806.649 |
| 23,12 |
| 305.680 |
| 28,74 |
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Gewichtete durchschnittliche Vertragsrestlaufzeit ausstehender Optionen (in Jahren) |
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Zum 31.12.2019 |
| unbegrenzt |
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| 3,0 |
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|
| 4,0 |
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| 5,7 |
|
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Zum 31.12.2020 |
| unbegrenzt |
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|
| 2,0 |
|
|
| 3,2 |
|
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| 4,9 |
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Gewichteter durchschnittlicher Anteilswert (in EUR) für ausgeübte Optionen |
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| ||||||||||||||||
2019 |
| – |
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| 40,28 |
|
|
| 40,58 |
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|
| – |
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2020 |
| 69,22 |
|
|
| 67,52 |
|
|
| 55,62 |
|
|
| 67,5 |
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*)Für 542.300 Optionen wurde von der vertraglich vereinbarten Regelung zur Reduzierung des Ausübungspreises auf 1,00 EUR in 2018 Gebrauch gemacht. Dadurch verringerte sich die Anzahl der Optionen auf 370.571, wovon 2018 200.000 und 2019 170.571 zu einem Preis von 1,00 EUR ausgeübt wurden. In 2020 wurde für alle verbleibenden Optionen von der vertraglich vereinbarten Regelung zur Reduzierung des Ausübungspreises auf 1,00 EUR Gebrauch gemacht.
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| VSOP 2017 |
| VSOP 2018 |
| LTI 2018 |
| LTI 2019 |
| ZOP | ||||||||||
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| Anzahl |
| Gewichteter |
| Anzahl |
| Gewichteter |
| Anzahl |
| Gewichteter |
| Anzahl |
| Gewichteter |
| Anzahl |
| Gewichteter |
|
| 870.000 |
| 42,24 |
| 750.000 |
| 39,02 |
| 5.250.000 |
| 47,44 |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
|
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 784.000 |
| 15,71 |
| 353.565 |
| 14,84 |
|
| 120.834 |
| 42,24 |
| 250.000 |
| 57,38 |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
|
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
|
| 749.166 |
| 42,24 |
| 500.000 |
| 29,84 |
| 5.250.000 |
| 47,44 |
| 784.000 |
| 15,71 |
| 353.565 |
| 14,84 |
|
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| 749.166 |
| 42,24 |
| 500.000 |
| 29,84 |
| 5.250.000 |
| 47,44 |
| 784.000 |
| 15,71 |
| 353.565 |
| 14,84 |
|
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 650.999 |
| 26,46 |
|
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
|
| 3.936 |
| 35,47 |
| 254.026 |
| 29,84 |
| 78.051 |
| 47,44 |
| 77.004 |
| 2,76 |
| 28.611 |
| 18,60 |
|
| 530.230 |
| 39,15 |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 24.463 |
| 1,00 |
| 61.053 |
| 1,00 |
|
| 215.000 |
| 50,00 |
| 245.974 |
| 29,84 |
| 5.171.949 |
| 47,44 |
| 682.533 |
| 17,79 |
| 914.900 |
| 23,84 |
|
| 215.000 |
| 50,00 |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 0 |
| – |
| 93.871 |
| 1,07 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
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|
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| ||||||||||||||||||
|
| 2,5 |
|
|
| 3,8 |
|
|
| 6,8 |
|
|
| 6,3 |
|
|
| 3,8 |
|
|
|
| 1,5 |
|
|
| 1,8 |
|
|
| 5,8 |
|
|
| 3,9 |
|
|
| 4,1 |
|
|
|
|
| ||||||||||||||||||
|
| – |
|
|
| – |
|
|
| – |
|
|
| – |
|
|
| – |
|
|
|
| 73,3 |
|
|
| – |
|
|
| – |
|
|
| 79,96 |
|
|
| 74,5 |
|
|
|
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|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
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|
|
Bewertung neu gewährter Optionen
Die Berechnung der beizulegenden Zeitwerte von im aktuellen Jahr und im Vorjahr neu gewährten Optionen erfolgte anhand der in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Inputparameter. Der beizulegende Zeitwert setzt sich zusammen aus dem inneren Wert und dem Zeitwert multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit für das voraussichtliche Erreichen des Leistungsziels.
|
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| ||||
|
|
|
|
|
|
|
Bewertungsparameter 2020 |
| EIP |
| LTI 2019 |
| ZOP |
Optionspreismodell |
| – |
| – |
| Binomial |
Gewichteter durchschnittlicher Anteilswert (in EUR) |
| – |
| – |
| 53,8 |
Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis (in EUR) |
| – |
| – |
| 26,5 |
Erwartete Volatilität (%) |
| – |
| – |
| 35,9 |
Erwartete Dividenden (%) |
| – |
| – |
| 0,0 |
Erwartete Optionslaufzeit (Jahre) |
| – |
| – |
| – |
Fristenäquivalenter risikoloser Zinssatz (%) |
| – |
| – |
| -0,7 |
Wahrscheinlichkeit für das Erreichen des Leistungsziels (%) |
| – |
| – |
| n.a. |
Gewichteter durchschnittlicher beizulegender Zeitwert der Option (in EUR) |
| – |
| – |
| 31,2 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| ||||
|
|
|
|
|
|
|
Bewertungsparameter 2019 |
| EIP |
| LTI 2019 |
| ZOP |
Optionspreismodell |
| Black-Scholes |
| Binomial |
| Binomial |
Gewichteter durchschnittlicher Anteilswert (in EUR) |
| 22,4 |
| 26,2 |
| 43,5 |
Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis (in EUR) |
| 29,1 |
| 24,1 |
| 14,8 |
Erwartete Volatilität (%) |
| 34,7 |
| 35,0 |
| 37,0 |
Erwartete Dividenden (%) |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
Erwartete Optionslaufzeit (Jahre) |
| 4,2 |
| – |
| – |
Fristenäquivalenter risikoloser Zinssatz (%) |
| –0,4 |
| -0,2 |
| -0,6 |
Wahrscheinlichkeit für das Erreichen des Leistungsziels (%) |
| 90,5 |
| 89,2 |
| n.a. |
Gewichteter durchschnittlicher beizulegender Zeitwert der Option (in EUR) |
| 17,9 |
| 16,3 |
| 32,8 |
|
|
|
|
|
|
|
Die in die Bewertung einfließenden Parameter wurden folgendermaßen bestimmt: Der herangezogene Anteilswert wurde unter Berücksichtigung der Handelskurse der Zalando-Aktie bestimmt. Die in das Modell einfließende erwartete Volatilität basiert auf historischen Kursbewegungen der Zalando-Aktie. Die erwartete Optionslaufzeit wurde unter Berücksichtigung sowohl der Vertragslaufzeit als auch des erwarteten bzw. historischen Ausübungsverhaltens bestmöglich geschätzt. Der fristenäquivalente risikolose Zinssatz wurde mithilfe der Svensson-Methode errechnet. Die Wahrscheinlichkeit, mit der die Leistungsbedingung voraussichtlich erfüllt wird, wurde anhand von Marktannahmen für die künftige Leistung bestimmt.
Die Entwicklung der Rückstellungen für das Berichtsjahr stellt sich wie folgt dar:
|
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|
in Mio. EUR |
| 01.01.2020 |
| Verbrauch |
| Zuführung |
| Auflösung |
| Zinsaufwand |
| 31.12.2020 |
Rückbau- |
| 41,6 |
| 1,3 |
| 6,9 |
| 0,8 |
| 0,2 |
| 46,6 |
Sonstige |
| 4,2 |
| 3,1 |
| 0,5 |
| 0,1 |
| 0,0 |
| 1,6 |
Summe |
| 45,8 |
| 4,4 |
| 7,4 |
| 0,9 |
| 0,2 |
| 48,1 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
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|
Die Entwicklung der Rückstellungen für das Vorjahr stellt sich wie folgt dar:
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|
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|
in Mio. EUR |
| 01.01.2019 |
| Verbrauch |
| Zuführung |
| Auflösung |
| Zinsaufwand |
| 31.12.2019 |
Rückbau- |
| 33,1 |
| 0,2 |
| 8,9 |
| 0,5 |
| 0,3 |
| 41,6 |
Sonstige |
| 1,0 |
| 1,2 |
| 4,4 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 4,2 |
Summe |
| 34,1 |
| 1,4 |
| 13,3 |
| 0,5 |
| 0,3 |
| 45,8 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
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Die Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen betreffen ausschließlich Mietereinbauten und erhöhten sich in erster Linie aufgrund weiterer Lager in Italien und Polen. Die sonstigen Rückstellungen betreffen Rückstellungen für Aufbewahrungspflichten, belastende Verträge und Rückstellungen für Retouren.
Die folgende Tabelle zeigt die Fristigkeiten der Rückstellungen zum Ende des Geschäftsjahres 2020 auf:
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| Restlaufzeit |
|
| ||||
in Mio. EUR |
| bis 1 Jahr |
| 1 – 5 Jahre |
| über 5 Jahre |
| Summe |
Rückbauverpflichtungen |
| 0,2 |
| 4,6 |
| 41,8 |
| 46,6 |
Sonstige Rückstellungen |
| 0,5 |
| 0,8 |
| 0,3 |
| 1,6 |
Summe |
| 0,7 |
| 5,4 |
| 42,1 |
| 48,1 |
|
|
|
|
|
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Die folgende Tabelle zeigt die Fristigkeiten der Rückstellungen zum Ende des Geschäftsjahres 2019 auf:
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|
| Restlaufzeit |
|
| ||||
in Mio. EUR |
| bis 1 Jahr |
| 1 – 5 Jahre |
| über 5 Jahre |
| Summe |
Rückbauverpflichtungen |
| 0,1 |
| 2,3 |
| 39,2 |
| 41,6 |
Sonstige Rückstellungen |
| 3,2 |
| 0,8 |
| 0,3 |
| 4,2 |
Summe |
| 3,4 |
| 3,0 |
| 39,5 |
| 45,8 |
|
|
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|
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|
(23.)Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Schulden
und erhaltene Anzahlungen
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlichen Schulden haben sich um 342,2 Mio. EUR auf 2.050,5 Mio. EUR erhöht. Die Erhöhung ist im Wesentlichen den Warenanlieferungen angesichts des gestiegenen Geschäftsvolumens geschuldet.
Zum 31. Dezember 2020 hatten bestimmte Lieferant*innen ihre Forderungen gegen Zalando in einem Umfang von 449,8 Mio. EUR im Rahmen von Reverse-Factoring-Verträgen an verschiedene Factoring-Anbieter übertragen (31. Dezember 2019: 394,5 Mio. EUR). Der Ausweis in der Bilanz erfolgt unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnliche Schulden.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten Verbindlichkeiten in fremder Währung im Wert von 46,8 Mio. EUR zum Abschlussstichtag (Vorjahr: 46,5 Mio. EUR).
Die erhaltenen Anzahlungen betreffen Kund*innenanzahlungen auf Bestellungen.
(24.)Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten und sonstige kurzfristige
nicht finanzielle Verbindlichkeiten
Zum Abschlussstichtag setzen sich die sonstigen kurzfristigen finanziellen und nicht finanziellen Verbindlichkeiten wie folgt zusammen:
Zalandos Rückerstattungsverpflichtungen gegenüber Kund*innen aus Retouren erhöhten sich um 10,0 Mio. EUR, hauptsächlich aufgrund des höheren Absatzvolumens im Berichtszeitraum. Die Änderungen der derivativen Finanzinstrumente ergaben sich aus Wechselkursänderungen sowie dem leicht gestiegenen Sicherungsvolumen (siehe Punkt 3.5.7 (28.)). Der Anstieg der Umsatzsteuerverbindlichkeiten und der Verbindlichkeiten aus Geschenkgutscheinen resultiert in erster Linie aus dem höheren Geschäftsvolumen. Die Verbindlichkeiten aus dem Verkauf von Geschenkgutscheinen werden in Höhe der erwarteten Inanspruchnahme angesetzt.
(25.)Finanzverbindlichkeiten und Wandelanleihen
Finanzverbindlichkeiten
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich zum 31. Dezember 2020 um 374,9 Mio. EUR auf 377,7 Mio. EUR. Im ersten Quartal 2020 nahm Zalando seine revolvierende Kreditlinie in Anspruch, um die Liquidität des Konzerns während der Lockdown-Maßnahmen während der ersten Welle der Coronavirus-Pandemie zu stärken. Die Inanspruchnahme der revolvierenden Kreditfazilität durch Zalando wurde in Höhe von 375,0 Mio. EUR in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten erfasst. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 wurde dieser Betrag mit dem Ziel, die Kreditlinie Anfang 2021 zu tilgen, von den langfristigen in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten umgegliedert. Die Finanzverbindlichkeiten bestehen gegenüber Kreditinstituten. Nähere Ausführungen finden sich unter Punkt 3.5.8 (1.).
Wandelanleihen
Am 6. August 2020 begab Zalando zwei Tranchen („Tranche A“ und „Tranche B“) nicht nachrangiger, unbesicherter Wandelanleihen mit einem Gesamtnennbetrag von 1.000,0 Mio. EUR (jede der Tranchen in einem Gesamtnennbetrag von 500,0 Mio. EUR). Tranche A wurde zu einem Preis von 100,88 % und einem jährlich zahlbaren Kupon von 0,050 % pro Jahr bei einer Laufzeit von fünf Jahren platziert. Tranche B wurde mit 100,00 % bewertet und hat einen jährlich zahlbaren Kupon von 0,625 % pro Jahr sowie eine Laufzeit von sieben Jahren. Die Tranchen sind in 10.000 Anleihen zu jeweils 100.000 EUR unterteilt.
Zalando hat die Möglichkeit, die noch ausstehenden Wandelanleihen vollständig, aber nicht teilweise, zum Nennbetrag zzgl. aufgelaufener Zinsen (i) am oder nach dem 27. August 2023 (Tranche A) bzw. am oder nach dem 27. August 2025 (Tranche B) zurückzuzahlen, sofern der Börsenkurs der Zalando Aktie über eine bestimmte Periode hinweg mindestens 130 % (Tranche A) bzw. 150 % (Tranche B) des dann gültigen Wandlungspreises beträgt, oder (ii) wenn nur noch höchstens 15 % des Gesamtnennbetrags der Wandelanleihen der betreffenden ursprünglich ausgegebenen Tranche ausstehen. Im Fall einer Erlangung der Beherrschung haben Inhaber*innen von Wandelanleihen das Recht, ihre noch nicht umgewandelten oder zurückgezahlten Anleihen vollständig oder teilweise fällig zu stellen. Eine Erlangung der Beherrschung liegt vor, wenn ein*e Investor*in mittelbar oder unmittelbar eine ausreichende Anzahl an Aktien erwirbt, um mindestens 30 % der Stimmrechte von Zalando zu halten. Die Anteile, in Bezug auf die dieses Recht ausgeübt wird, werden zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung zu ihrem Nennwert zuzüglich aufgelaufener Zinsen zurückgezahlt.
Die Anleihen sind zunächst in etwa 11,1 Mio. neue oder bestehende auf den*die Inhaber*in lautende, nennbetragslose Stückaktien von Zalando wandelbar. Der anfängliche Wandlungspreis beträgt 87,6375 EUR (Tranche A) bzw. 92,2500 EUR (Tranche B), was einer Wandlungsprämie von 42,5 % bzw. 50,0 % über dem Referenzaktienkurs von 61,5 EUR entspricht. Der Wandlungspreis kann sich aufgrund üblicher Verwässerungsschutzklauseln ändern. Sofern sie nicht zuvor gewandelt, zurückgezahlt oder zurückgekauft und gekündigt wurden, werden die Wandelanleihen beider Tranchen bei ihrer jeweiligen Endfälligkeit zum Nennbetrag zurückgezahlt.
Die Wandelanleihen wurden institutionellen Investor*innen außerhalb bestimmter Länder, in denen das Angebot oder der Verkauf der Wandelanleihen gesetzlich untersagt ist, im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens zum Kauf angeboten. Die Bezugsrechte der bestehenden Zalando-Aktionär*innen auf den Bezug der Wandelanleihen wurden ausgeschlossen. Die Anleihen werden im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.
Zalando erhielt aus der Begebung der beiden Wandelanleihetranchen einen Bruttoerlös von insgesamt 1.004,4 Mio. EUR (siehe Punkt 3.5.7 (26.)).
Gemäß IAS 32 hat Zalando festgestellt, ob es sich bei den Wandelanleihen um zusammengesetzte Finanzinstrumente handelt. Das darin enthaltene Wandlungsrecht wurde als Eigenkapitalinstrument identifiziert, das getrennt von der finanziellen Verbindlichkeit erfasst werden muss. Die Schuldkomponente wird zunächst auf Basis der Zins- und Tilgungszahlungen, abgezinst mit einem risikoadjustierten Zinssatz eines vergleichbaren Schuldinstruments ohne Wandlungsrecht, zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der direkt zuordenbaren Transaktionskosten bewertet. Bei der Begebung wurde ein Betrag in Höhe von 441,3 Mio. EUR (Tranche A) bzw. 423,7 Mio. EUR (Tranche B) unter Wandelanleihen erfasst. Die Schuldkomponente wird in der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Die Differenz zwischen der ursprünglichen Bewertung und dem Nennbetrag wird unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit der Anleihen als Zinsaufwand erfasst.
Die Eigenkapitalkomponente wird zunächst zum Restwert bewertet, der sich aus Subtraktion des beizulegenden Zeitwerts der Schuldkomponente vom beizulegenden Zeitwert des gesamten zusammengesetzten Instruments, d. h. dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Erlöse, abzüglich der direkt zuordenbaren Transaktionskosten, ergibt. Dies führt zu einer anfänglichen Bewertung von 57,9 Mio. EUR (Tranche A) bzw. 71,2 Mio. EUR (Tranche B), die in der Kapitalrücklage erfasst wird. Von diesen Beträgen wurden anfänglich passive latente Steuern in Höhe von 14,6 Mio. EUR (Tranche A) bzw. 20,1 Mio. EUR (Tranche B) subtrahiert (siehe Punkt 3.5.7 (27.)). Die Eigenkapitalkomponente wird in der Folge nicht neubewertet.
Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2020 wurde unter Wandelanleihen ein Betrag in Höhe von 445,9 Mio. EUR (Tranche A) bzw. 427,8 Mio. EUR (Tranche B) ausgewiesen. Aufgelaufene Zinsen in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Tranche A) bzw. 1,3 Mio. EUR (Tranche B) werden in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
(26.)Angaben zur Kapitalflussrechnung
Zalando hat im Geschäftsjahr 2020 einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 527,4 Mio. EUR (Vorjahr: 327,2 Mio. EUR) erwirtschaftet. Der Anstieg um 200,2 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahreszeitraum spiegelt sowohl das starke positive Periodenergebnis vor Abschreibungen als auch die zahlungsunwirksamen Aufwendungen und die sonstigen Vermögenswerte und Schulden wider, teilweise ausgeglichen durch die Entwicklung des Nettoumlaufvermögens.
Die Kapitalbindung im Nettoumlaufvermögen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr und wirkte sich somit negativ auf den Cashflow aus. Das Nettoumlaufvermögen, das sich aus den Vorräten, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlichen Schulden zusammensetzt, verbesserte sich zum 31. Dezember 2020 von –147,7 Mio. EUR im Vorjahr auf –87,4 Mio. EUR (nähere Informationen zur Entwicklung des Nettoumlaufvermögens sind auch unter Punkt 2.2.3 Vermögenslage zu finden). Die Entwicklung der sonstigen Vermögenswerte und Schulden war vor allem von aufgrund des höheren Geschäftsvolumens gestiegenen Umsatzsteuerverbindlichkeiten geprägt, was sich positiv auf den Cashflow auswirkte und die sich aus dem Nettoumlaufvermögen ergebenden negativen Auswirkungen ausglich.
Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit wird insbesondere vom Capex beeinflusst, d. h. von den Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, der sich auf 250,0 Mio. EUR (Vorjahr: 306,5 Mio. EUR) belief. Der Capex umfasste in erster Linie Investitionen in die Logistikinfrastruktur der Logistikzentren in Verona (Nogarole Rocca), Italien, Olsztynek, Polen, Rotterdam (Bleiswijk), Niederlande, sowie Ausgaben für intern entwickelte Software. Im Oktober 2020 übernahm Zalando 100 % des Schweizer Software-Unternehmens Fision AG, was zu einem Nettomittelabfluss in Höhe von 31,5 Mio. EUR führte. Darüber hinaus umfasste der Cashflow aus der Investitionstätigkeit Einzahlungen in Höhe von 30,3 Mio. EUR aus dem Verkauf eines unbebauten Grundstücks auf dem Zalando Campus sowie in Höhe von 6,0 Mio. EUR aus der Veräußerung einer Tochtergesellschaft und 2,4 Mio. EUR aus dem Verkauf von Lagerausstattung (Brieselang, Deutschland).
Der frei verfügbare Cashflow ist daher im Vergleich zum Vorjahr um 237,8 Mio. EUR von 41,6 Mio. EUR auf 279,3 Mio. EUR gestiegen.
Im ersten Quartal 2020 nahm Zalando seine revolvierende Kreditfazilität in Anspruch, was zu einem Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 375,0 Mio. EUR führte. Darüber hinaus platzierte Zalando im dritten Quartal 2020 zwei Tranchen nicht nachrangiger, unbesicherter Wandelanleihen mit einem Gesamtnennbetrag von 1.000,0 Mio. EUR, was zu einem Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 994,0 Mio. EUR führte.
2020 verzeichnete Zalando einen Mittelzufluss in Höhe von 55,1 Mio. EUR (Vorjahr: 38,5 Mio. EUR) aus Strike Price-Zahlungen in Verbindung mit der Ausübung von Mitarbeiter*innenaktienoptionen sowie Mittelabflüsse in Höhe von 67,2 Mio. EUR (Vorjahr: 54,2 Mio. EUR) für Tilgungszahlungen in Verbindung mit Leasingverbindlichkeiten.
Im Ergebnis erhöhten sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Geschäftsjahr um 1.667,5 Mio. EUR, sodass Zalando zum 31. Dezember 2020 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 2.644,0 Mio. EUR verfügt.
Änderungen der Finanzverbindlichkeiten wirkten sich wie folgt auf die Kapitalflussrechnung und die Bilanz aus.
(27.)Latente Steuern
Zu den Stichtagen der Berichts- und der Vergleichsperiode ergeben sich die nachfolgend dargestellten aktiven und passiven latenten Steuern:
|
|
|
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| Aktive latente Steuern |
| Passive latente Steuern |
| Saldo | ||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
in Mio. EUR |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
Immaterielle |
| 0,7 |
| 0,2 |
| –36,8 |
| –29,0 |
| –36,1 |
| –28,8 |
Sachanlagen |
| 1,2 |
| 1,5 |
| –139,4 |
| –153,2 |
| –138,2 |
| –151,7 |
Vorräte |
| 0,1 |
| 0,0 |
| –8,1 |
| –7,9 |
| –8,0 |
| –7,9 |
Forderungen aus |
| 6,0 |
| 0,8 |
| –15,2 |
| –7,8 |
| –9,2 |
| –7,0 |
Rückstellungen |
| 12,5 |
| 9,3 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 12,5 |
| 9,3 |
Wandelanleihe |
| 0,6 |
| 0,0 |
| –38,8 |
| 0,0 |
| –38,2 |
| 0,0 |
Sonstige finanzielle und |
| 156,5 |
| 167,6 |
| –3,8 |
| –1,4 |
| 152,7 |
| 166,2 |
Anteilsbasierte |
| 54,4 |
| 16,9 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 54,4 |
| 16,9 |
Verlustvorträge |
| 6,3 |
| 1,5 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 6,3 |
| 1,5 |
Summe |
| 238,3 |
| 197,8 |
| –242,1 |
| –199,3 |
| –3,8 |
| –1,5 |
Saldierung |
| –222,9 |
| –188,6 |
| 222,9 |
| 188,6 |
| 0,0 |
| 0,0 |
Bilanzierung aktiver |
| 15,4 |
| 9,2 |
| –19,2 |
| –10,7 |
| –3,8 |
| –1,5 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der Anstieg der aktiven latenten Steuern ist hauptsächlich auf Optionen zurückzuführen, die unter den anteilsbasierten Vergütungsprogrammen von Zalando gewährt wurden. Im Gegensatz zur bilanziellen Behandlung nach IFRS, sind Aufwendungen aus anteilsbasierten Vergütungsprogrammen steuerllich erst zu berücksichtigen, wenn die Begünstigten ihre Optionen ausgeübt haben, weswegen bis zur Ausübung eine abzugsfähige temporäre Differenz besteht. Die abzugsfähige temporäre Differenz (der abzugsfähige Betrag) wurde aus der Differenz zwischen dem Aktienkurs am Bilanzstichtag und dem Ausübungspreis der Optionen ermittelt. Aufgrund des stark gestiegenen Kurses der Zalando-Aktie haben sich auch die im Rahmen dieser Programme erfassten aktiven latenten Steuern deutlich erhöht (Vorjahr: 37,5 Mio. EUR niedriger). Da der abzugsfähige Betrag unter anderem noch vom Aktienkurs im Zeitpunkt der Ausübung der Optionen abhängt, ist der Betrag der gebildeten aktiven latenten Steuer ein Schätzwert, der sich in Zukunft ändern kann. Gleichzeitig sind auch die passiven latenten Steuern deutlich gestiegen. Im dritten Quartal platzierte Zalando zwei Tranchen von Wandelanleihen, was zur Erfassung eines latenten passivischen Steuerüberhangs von 38,2 Mio. EUR führte. Zudem erfasste Zalando passive latente Steuern in Höhe von 6,1 Mio. EUR in Verbindung mit der erworbenen Software sowie aktive latente Steuern in Höhe von 1,3 Mio. EUR in Verbindung mit dem Vortrag nicht genutzter steuerlicher Verluste von Fision (siehe Punkt 3.5.8 (5.)).
Der gleichzeitige Anstieg der aktiven latenten Steuern aufgrund der anteilsbasierten Vergütungsprogramme sowie der passiven latenten Steuern aufgrund der Wandelanleihen ist auch der Hauptgrund für die Zunahme des Nettingeffekts.
Aufgrund der Anwendung von IAS 12.68C im Hinblick auf aktive latente Steuern für anteilsbasierte Vergütungsprogramme wurde ein Betrag in Höhe von 33,3 Mio. EUR unmittelbar im Eigenkapital erfasst. Eine Verminderung des Eigenkapitals resultierte hingegen aus der Erfassung passiver latenter Steuern für die Wandelanleihen. Infolge der unmittelbaren Erfassung der passiven latenten Steuern im Eigenkapital verringerte sich das Eigenkapital um 34,9 Mio. EUR. Darüber hinaus hatten erfolgsneutrale Veränderungen beizulegender Zeitwerte von zu Sicherungszwecken eingesetzten Derivaten (Cashflow Hedges) einen eigenkapitalreduzierenden Effekt aus latenten Steuern, der im sonstigen Ergebnis enthalten ist. Der entsprechende Eigenkapitalposten sank von 6,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 3,0 Mio. EUR im Berichtszeitraum.
Im Geschäftsjahr beziehen sich aktive latente Steuern aus nicht genutzten steuerlichen Verlusten und Steuergutschriften in Höhe von 4,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,8 Mio. EUR) auf ausländische Tochtergesellschaften. Die jeweiligen Aktivierungen basieren auf den erwarteten steuerlichen Ergebnissen im Planungszeitraum.
*)AC – Amortized Cost (fortgeführte Anschaffungskosten)
FLAC – Financial Liabilities measured at Amortized Cost (Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten)
FVtPL – Fair Value through Profit and Loss (erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert)
n.a. – keiner Kategorie zugeordnet
*)AC – Amortized Cost (fortgeführte Anschaffungskosten)
FLAC – Financial Liabilities measured at Amortized Cost (Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten)
FVtPL – Fair Value through Profit and Loss (erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert)
n.a. – keiner Kategorie zugeordnet
Bei kurzfristigen Posten wurde angenommen, dass der Buchwert einen angemessen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt. Deshalb wurde in diesen Fällen in der obigen Tabelle kein beizulegender Zeitwert angegeben. Am Abschlussstichtag hat Zalando Devisentermingeschäfte in Britischen Pfund, Norwegischen Kronen, Polnischen Zloty, Schwedischen Kronen, Schweizer Franken, Tschechischen Kronen und US-Dollar sowie Zinsswaps in Euro gehalten.
Die Nominal- und Marktwerte der am Abschlussstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar:
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| Marktwert |
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| ||||
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| Nominal- |
| Vermögens- |
| Schulden |
| Summe |
| Nominal- |
| Marktwert |
in Mio. EUR |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2020 |
| 31.12.2019 |
| 31.12.2019 |
Devisentermingeschäfte |
| 2.187,9 |
| 21,1 |
| 34,4 |
| –13,4 |
| 1.768,4 |
| –25,5 |
davon: in Cashflow Hedge |
| 2.159,7 |
| 21,1 |
| 32,3 |
| –11,2 |
| 1.624,1 |
| –21,9 |
davon: in Fair Value Hedge |
| 28,1 |
| 0,0 |
| 2,1 |
| –2,1 |
| 144,3 |
| –3,5 |
Zinsswaps in einer Hedge- |
| 1,6 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| –0,0 |
| 3,3 |
| –0,1 |
Freistehende |
| 50,3 |
| 0,3 |
| 1,7 |
| –1,4 |
| 71,9 |
| 0,5 |
Summe |
| 2.239,8 |
| 21,4 |
| 36,1 |
| –14,8 |
| 1.843,6 |
| –25,0 |
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Die Nominalwerte entsprechen der Summe aller unsaldierten Kauf- und Verkaufsbeträge derivativer Finanzgeschäfte. Die ausgewiesenen Marktwerte entsprechen dem beizulegenden Zeitwert. Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente wurden ohne Berücksichtigung von gegenläufigen Wertentwicklungen aus den Grundgeschäften berechnet.
Die Marktwerte der Zinsswaps in einer Hedge-Beziehung werden in der Bilanz unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Marktwerte der Devisentermingeschäfte in einer Hedge-Beziehung sowie der Devisentermingeschäfte, die nicht als Sicherungsinstrument designiert sind, werden in der Bilanz unter den sonstigen kurzfristigen oder langfristigen finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Für den Fall, dass sämtliche Vertragspartner ihren Verpflichtungen aus den Devisentermingeschäften nicht nachkommen, besteht für den Konzern zum Abschlussstichtag ein Ausfallrisiko von 2,3 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR).
Die am Abschlussstichtag bestehenden Devisentermingeschäfte haben alle eine Restlaufzeit von bis zu 14 Monaten. Der Nominalwert von Devisenterminkontrakten mit einer Laufzeit von über zwölf Monaten beträgt 222,8 Mio. EUR. Der Zinsswap hat eine Restlaufzeit von zwölf Monaten.
Im Berichtsjahr wurden Erträge aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert von Finanzinstrumenten, die als Cashflow Hedge designiert sind, in Höhe von 7,2 Mio. EUR (Vorjahr: -21,9 Mio. EUR) erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnet.
Die durchschnittlichen Terminkurse je Währung im Rahmen der Sicherungsinstrumente für Hedge Accounting stellen sich zum Abschlussstichtag wie folgt dar:
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| CHF |
| CZK |
| GBP |
| NOK |
| PLN |
| SEK |
| USD |
|
Durchschnittliche |
| 1,0712 |
| 26,5772 |
| 0,8943 |
| 10,7037 |
| 4,4762 |
| 10,6065 |
| 1,1565 |
|
Durchschnittliche |
| 1,1117 |
| 25,7867 |
| 0,8884 |
| 10,0627 |
| 4,3978 |
| 10,6366 |
| 1,1551 |
|
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Nettogewinne / -verluste aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
Die Nettogewinne / -verluste aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten Effekte aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert von Derivaten, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind, und Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts weiterer Finanzinstrumente sowie Zinszahlungen. Darüber hinaus enthalten die Nettogewinne / -verluste Effekte aus Wertminderungen, Wertaufholungen, Ausbuchungen und Wechselkursänderungen von ausgereichten Krediten und Forderungen sowie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten. Wertberichtigungen gemäß IFRS 9 wurden nur für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst, da der erwartete Kreditverlust für die sonstigen finanziellen Vermögenswerte nicht wesentlich war.
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| Erfolgs- |
| Erfolgswirksam aus der |
| Erfolgs- |
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| ||||
IN Mio. EUR |
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| Anpassung |
| Währungs- |
| Wert- |
|
| Summe | ||
Aktiva |
|
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|
Fortgeführte |
| –5,5 |
| 0,0 |
| –101,5 |
| –61,9 |
| 25,6 |
| –143,3 |
Erfolgswirksam zum |
| 0,0 |
| –11,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| –11,0 |
Passiva |
|
|
|
|
|
|
|
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|
|
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|
Fortgeführte |
| –15,7 |
| 0,0 |
| 99,2 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 83,5 |
Summe |
| –21,2 |
| –11,0 |
| –2,3 |
| –61,9 |
| 25,6 |
| –70,8 |
|
|
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| Erfolgs- |
| Erfolgswirksam aus der |
| Erfolgs- |
|
| ||||
IN Mio. EUR |
|
| Anpassung |
| Währungs- |
| Wert- |
|
| Summe | ||
Aktiva |
|
|
|
|
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|
|
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Fortgeführte |
| –0,7 |
| 0,0 |
| 2,4 |
| –46,6 |
| –4,5 |
| –49,4 |
Erfolgswirksam zum |
| 0,0 |
| 1,9 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 1,9 |
Passiva |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Fortgeführte |
| 6,9 |
| 0,0 |
| 0,9 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 7,8 |
Summe |
| 6,2 |
| 1,9 |
| 3,3 |
| –46,6 |
| –4,5 |
| –39,7 |
|
|
|
|
|
|
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*)Vorjahreswerte wurden angepasst.
| |||||||||
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IN MIO. EUR |
| OCI I |
| OCI II |
| OCI I |
| Gesamt |
|
Stand am 01.01.2020 |
| –21,8 |
| 0,0 |
| –0,1 |
| –21,9 |
|
Gewinne oder Verluste aus |
| 3,6 |
| 1,4 |
| 0,1 |
| 5,1 |
|
Reklassifizierungen aufgrund |
| –0,9 |
| 0,2 |
| 0,0 |
| –0,7 |
|
Reklassifizierungen aufgrund |
| 11,3 |
| –3,5 |
| 0,0 |
| 7,8 |
|
Stand am 31.12.2020 |
| –7,8 |
| –1,9 |
| 0,0 |
| –9,7 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| |||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
IN MIO. EUR |
| OCI I |
| OCI II |
| OCI I |
| Gesamt |
|
Stand am 01.01.2019 |
| –7,1 |
| 0,0 |
| –0,2 |
| –7,2 |
|
Gewinne oder Verluste aus |
| –2,7 |
| 0,0 |
| 0,1 |
| –2,6 |
|
Reklassifizierungen aufgrund |
| 0,2 |
| 0,0 |
| 0,0 |
| 0,2 |
|
Reklassifizierungen aufgrund |
| –12,2 |
| 0,0 |
| –0,1 |
| –12,3 |
|
Stand am 31.12.2019 |
| –21,8 |
| 0,0 |
| –0,1 |
| –21,9 |
|
|
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Fair-Value-Hierarchie
Zum Abschlussstichtag wurden finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert, gehalten. Diese Finanzinstrumente sind in eine dreistufige Fair-Value-Hierarchie eingeordnet.
Für Finanzinstrumente, die regelmäßig zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, stellt der Konzern fest, ob Umgliederungen innerhalb der Hierarchiestufen zu veranlassen sind. Diese Feststellung erfolgt anhand einer Neubeurteilung des Inputfaktors der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung erheblich ist, zum Ende jeder Berichtsperiode.
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| |
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AKTIVA |
|
|
Derivative Finanzinstrumente |
| Stufe 2 |
Sonstige derivative Finanzinstrumente |
| Stufe 2 |
Beteiligungen |
| Stufe 2 |
PASSIVA |
|
|
Finanzverbindlichkeiten |
| Stufe 2 |
Wandelanleihen |
| Stufe 1 |
|
|
|
Sicherungsinstrumente, die zur Absicherung gegen Währungsrisiken eingesetzt werden, werden wie im Vorjahr auf Basis von beobachtbaren Devisenkassakursen der Europäischen Zentralbank und den Zinsstrukturkurven der entsprechenden Währungen bewertet.
Die Bewertung von Zinssicherungsinstrumenten erfolgt durch Abzinsung der zukünftig zu erwartenden Cashflows, wobei laufzeitäquivalente Marktzinssätze zur Abzinsung herangezogen werden. Sonstige Inputfaktoren wurden nicht berücksichtigt.
2020 und 2019 bestanden für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten keine Globalnettingvereinbarungen der ISDA (International Swaps and Derivatives Association) oder andere vergleichbare nationale Rahmenvereinbarungen oder ähnliche Verträge, die zu einem Saldierungseffekt führen.
(1.)Risiken aus Finanzinstrumenten und Finanzrisikomanagement
Zalando ist im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Ausfallrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken (insbesondere Währungs- und Zinsrisiken) ausgesetzt. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, die aus der operativen Geschäftstätigkeit entstehenden Risiken durch den Einsatz ausgewählter derivativer und nicht derivativer Sicherungsinstrumente zu begrenzen. Die derivativen Finanzinstrumente werden im Konzern ausschließlich für die Zwecke des Risikomanagements eingesetzt. Ohne die Nutzung dieser Instrumente hätte Zalando höhere finanzielle Risiken zu verzeichnen. Die Steuerung der Risiken obliegt dabei dem Konzernmanagement.
Änderungen von Währungskursen und Zinssätzen können zu erheblichen Schwankungen der Marktwerte der eingesetzten Derivate führen. Daher sollten diese Marktwertschwankungen nicht isoliert von den gesicherten Grundgeschäften betrachtet werden, da Derivate und Grundgeschäfte im Hinblick auf ihre gegenläufige Wertentwicklung eine Einheit bilden.
Marktrisiko
Das Marktrisiko resultiert aus Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts der künftigen Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise. Zu den Marktrisiken zählen Zinsrisiken, Währungsrisiken und sonstige Preisrisiken.
Das Währungsrisiko lässt sich in zwei weitere Arten unterteilen – in das Transaktionsrisiko und in das Translationsrisiko. Das Translationsrisiko beschreibt das Risiko von Veränderungen der Bilanz- und GuV-Positionen einer Tochtergesellschaft aufgrund von Wechselkursänderungen bei der Umrechnung der ausländischen lokalen Abschlüsse in die Konzernwährung. Die durch Währungsschwankungen verursachten Veränderungen aus der Translation von Bilanzpositionen werden im Eigenkapital abgebildet. Zalando ist in Verbindung mit den ausländischen Tochtergesellschaften in Großbritannien, Polen, Hongkong und China einem Translationsrisiko ausgesetzt. Derzeit sichert Zalando das Translationsrisiko aus diesen Tochtergesellschaften nicht ab.
Das Transaktionsrisiko besteht darin, dass es aufgrund von Wechselkursschwankungen zu Wertänderungen von zukünftigen Fremdwährungszahlungen kommen kann. Zalando ist in verschiedenen Märkten geschäftstätig und somit Währungsrisiken ausgesetzt, die sich daraus ergeben, dass die Gesellschaft Umsatzerlöse in Fremdwährung erwirtschaftet und Beschaffungstransaktionen in Fremdwährung tätigt. Zur Absicherung der Währungsrisiken werden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Hierzu werden Plain Vanilla OTC-Finanzderivate abgeschlossen und grundsätzlich nach internen Richtlinien, die den Handlungsrahmen, die Verantwortlichkeiten sowie die Berichterstattung und die Kontrollen verbindlich festlegen, abgewickelt. Risiken werden anhand eines mehrstufigen Standardansatzes abgesichert. Die wirtschaftliche Beziehung zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument wird prospektiv anhand der Critical Terms Match-Methode basierend auf Währung, Laufzeit und Nominalbetrag bestimmt. Die Sicherungsquote wird durch interne Genehmigungsprozesse festgelegt und anhand des ausstehenden Nominalvolumens von Devisenterminkontrakten im Verhältnis zum Nominalvolumen der zugrunde liegenden höchstwahrscheinlich eintretenden Transaktionen berechnet. Zum Abschlussstichtag bewegt sich die durchschnittliche Sicherungsquote für 2020 je nach Währung zwischen 72,4 % und 81,7 % (Vorjahr: zwischen 77,2 % und 80,6 %). Ursachen einer Unwirksamkeit der Absicherung können Änderungen der zugrunde liegenden höchstwahrscheinlich eintretenden Geschäftsvorfälle sein.
Die Fremdwährungssensitivität des Konzerns wird durch die Aggregation aller Fremdwährungspositionen, die nicht in der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft abgebildet werden, ermittelt. Diesen Positionen werden die aggregierten Sicherungsgeschäfte gegenübergestellt. Die Marktwerte der einbezogenen Grund- und Sicherungsgeschäfte werden zu Ist-Wechselkursen und zu Sensitivitätskursen bewertet. Die Differenz zwischen diesen Bewertungen stellt die Auswirkungen auf Ergebnis und Eigenkapital dar.
Bei einer Aufwertung des Euro gegenüber den betrachteten Fremdwährungen zum 31. Dezember 2020 um 5 % wäre das Ergebnis vor Ertragsteuern um 15,8 Mio. EUR (Vorjahr: 10,3 Mio. EUR) niedriger ausgefallen. Bei einer Abwertung des Euro um 5 % im Vergleich zu dem am 31. Dezember 2020 bestehenden Kurs wäre das Ergebnis vor Ertragsteuern um 17,5 Mio. EUR (Vorjahr: 11,4 Mio. EUR) höher ausgefallen.
Die Effekte wirken sich wie folgt auf das Ergebnis aus:
Die Rücklage für Derivate im Konzerneigenkapital wäre bei einer Aufwertung des Euro um 5 % im Vergleich zu dem am 31. Dezember 2020 bestehenden Kurs um 102,5 Mio. EUR niedriger (Vorjahr: 57,1 Mio. EUR höher) gewesen. Bei einer Abwertung des Euro um 5 % wäre diese Rücklage um 113,3 Mio. EUR höher (Vorjahr: 63,1 Mio. EUR niedriger) ausgefallen.
Die Währungen wirken sich wie folgt auf das sonstige Ergebnis aus:
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|
|
| Auswirkung auf das sonstige Ergebnis | ||||||||||||||
In Mio. EUR |
| CHF |
| CZK |
| GBP |
| NOK |
| PLN |
| SEK |
| USD |
| Summe |
Wechselkurse zum 31.12.2020 |
| 1,0802 |
| 26,2420 |
| 0,8990 |
| 10,4703 |
| 4,5597 |
| 10,0343 |
| 1,2271 |
|
|
Aufwertung um 5 % |
| –43,9 |
| –6,5 |
| 0,9 |
| –10,6 |
| –16,0 |
| –12,5 |
| 8,9 |
| –79,7 |
Abwertung um 5 % |
| 48,5 |
| 7,2 |
| –1,0 |
| 11,8 |
| 17,6 |
| 13,9 |
| –9,9 |
| 88,1 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
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|
|
|
|
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|
|
|
|
|
|
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|
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|
|
| Auswirkung auf das sonstige Ergebnis | ||||||||||||||
In Mio. EUR |
| CHF |
| CZK |
| GBP |
| NOK |
| PLN |
| SEK |
| USD |
| Summe |
Wechselkurse zum 31.12.2019 |
| 1,0854 |
| 25,4080 |
| 0,8508 |
| 9,8638 |
| 4,2568 |
| 10,4468 |
| 1,1234 |
|
|
Aufwertung um 5 % |
| 35,6 |
| 2,1 |
| –2,5 |
| 7,8 |
| 13,0 |
| 9,2 |
| –8,1 |
| 57,1 |
Abwertung um 5 % |
| –39,4 |
| –2,3 |
| 2,8 |
| –8,6 |
| –14,4 |
| –10,2 |
| 9,0 |
| –63,1 |
|
|
|
|
|
|
|
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Das Zinsrisiko resultiert aus den Auswirkungen von Zinsschwankungen auf das Ergebnis, das Eigenkapital oder den Cashflow der aktuellen oder zukünftigen Berichtsperiode. Zinsrisiken aus Finanzinstrumenten entstehen im Konzern im Wesentlichen im Zusammenhang mit variabel verzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten. Diese Risiken werden durch Plain Vanilla OTC-Zinsswaps teilweise abgesichert. Die wirtschaftliche Beziehung zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument wird prospektiv anhand der Critical Terms Match-Methode basierend auf Zinssatz, Laufzeit, Nominalbetrag und Reset-Zeitraum bestimmt. Die Sicherungsquote wird durch interne Genehmigungsprozesse festgelegt und anhand des ausstehenden Nominalvolumens von Zinsswaps im Verhältnis zum Nominalvolumen von Kreditrisiken berechnet. Zum Abschlussstichtag liegt die durchschnittliche Sicherungsquote für 2020 bei 100 %.
Im Falle eines Rückgangs des 3-Monats-EURIBOR um 50 Basispunkte wäre der Zinsaufwand um 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) höher ausgefallen. Im Falle einer Erhöhung des 6-Monats-EURIBOR um 50 Basispunkte wäre der Zinsaufwand um 0,5 Mio. EUR höher ausgefallen (Vorjahr: keine Auswirkung). Weder eine Erhöhung des 3-Monats-EURIBOR noch ein Rückgang des 6-Monats-EURIBOR um 50 Basispunkte hätte 2020 oder 2019 eine Auswirkung gehabt.
Unter Ausfallrisiko wird das Risiko des Zahlungsausfalls von Kund*innen oder Vertragspartnern verstanden. Etwaige Zahlungsausfälle führen zu Wertberichtigungen von bilanzierten Vermögenswerten, finanziellen Vermögenswerten oder Forderungen. Ausfallrisiken bestehen bei Zalando im Wesentlichen bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Dem Ausfallrisiko wird durch eine auf Erfahrungswerten basierende und die Altersstruktur berücksichtigende pauschalierte Einzelwertberichtigung Rechnung getragen. Uneinbringliche Forderungen werden vollständig einzelwertberichtigt.
Es besteht keine nennenswerte Konzentration des Ausfallrisikos.
Zusätzlich besteht für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente dahingehend ein Ausfallrisiko, dass Finanzinstitute ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen können. Die maximale Risikoposition entspricht den Buchwerten dieser finanziellen Vermögenswerte zum jeweiligen Abschlussstichtag. Die Gesellschaft begegnet diesem Risiko, indem sie ihre derivativen Finanzinstrumente und ihre Bankguthaben auf verschiedene Kreditinstitute mit hoher Bonität sowie Geldmarktfonds mit dem Rating (nach Standard & Poor’s) AAA verteilt.
Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass möglicherweise nicht ausreichend Barmittel zur Erfüllung der finanziellen Verpflichtungen der Gesellschaft zur Verfügung stehen. Das Risiko kann aus einer unzureichenden Verfügbarkeit von Mitteln an den erforderlichen Stellen, aus ungenauen Liquiditätsprognosen oder einer einseitigen Investitionsstrategie für die Barreserven der Gesellschaft resultieren.
Zalando steuert das Liquiditätsrisiko durch eine regelmäßige Überprüfung der Liquiditätserfordernisse mithilfe einer integrierten Plattform für kurz-, mittel- und langfristige Prognosen des Mittelbedarfs.
Zudem legt der Konzern die Barreserven der Gesellschaft in Termingeldern und Geldmarktinstrumenten an, wobei die Barsalden regelmäßig auf einem zentralen Konto zusammen geführt werden, um sicherzustellen, dass die finanziellen Mittel dort verfügbar sind, wo sie gebraucht werden.
Zur weiteren Reduzierung des Liquiditätsrisikos nutzt Zalando Reverse-Factoring-Verträge als zusätzliche Finanzierungsquelle, um die Zahlungsziele bei verschiedenen Finanzpartnern und Lieferant*innen zu verlängern und so das Umlaufvermögen zu verbessern. Im Rahmen dieser Verträge erwirbt der Factoring-Anbieter Forderungen der jeweiligen Lieferant*innen gegenüber Zalando. Der Ausweis dieser Positionen erfolgt in der Konzernbilanz unter Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlichen Schulden.
Es besteht keine nennenswerte Konzentration des Liquiditätsrisikos.
In den nachfolgenden Tabellen werden die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente mit negativen Zeitwerten dargestellt. Einbezogen wurden alle Instrumente, die am 31. Dezember 2020 bzw. am 31. Dezember 2019 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Planzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten wurden dabei nicht berücksichtigt. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31. Dezember 2020 bzw. 31. Dezember 2019 fixierten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühestmöglichen Zeitpunkt zugeordnet.
Für die revolvierende Kreditfazilität und sämtliche anderen Kredite wurden 2020 alle Auflagen erfüllt.
Kapitalsteuerung
Die Ziele des Kapitalmanagements des Konzerns sind die kurzfristige Zahlungsfähigkeit sowie die Sicherung der Kapitalbasis zur fortwährenden Finanzierung des Wachstumsvorhabens und die langfristige Steigerung des Unternehmenswerts. Dabei wird sichergestellt, dass alle Konzerngesellschaften unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können.
Das Kapitalmanagement und dessen Ziele und Definition basieren auf Kennzahlen, die auf Basis des IFRS-Konzernabschlusses ermittelt werden. Zalando definiert die Kennzahl Eigenkapitalquote als das Verhältnis vom Eigenkapital zur Bilanzsumme und die Kennzahl Nettoumlaufvermögen als die Summe aus Vorräten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlichen Schulden. Die Eigenkapitalquote lag zum Abschlussstichtag bei 33,1 % (Vorjahr: 38,9 %) und das Nettoumlaufvermögen belief sich zum Abschlussstichtag auf -87,4 Mio. EUR (Vorjahr: -147,7 Mio. EUR).
Die vom Management angestrebten Ziele für diese Kennzahlen wurden sowohl im Geschäftsjahr 2020 als auch im Vorjahr erreicht.
Sicherheiten
Zalando hat im Berichtsjahr finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 2,5 Mio. EUR (Vorjahr: 2,5 Mio. EUR) als Sicherheiten gestellt. Sie entfallen im Wesentlichen auf Sicherheiten im Zusammenhang mit Leasingverträgen. Diese Sicherheiten können im Falle eines Nichtnachkommens von Zahlungsverpflichtungen seitens des Konzerns durch die Begünstigten in Anspruch genommen werden.
(2.)Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen
Zalando identifiziert die der ZALANDO SE nahestehenden Personen und Unternehmen in Übereinstimmung mit IAS 24. Zalando hat im Berichtszeitraum Transaktionen im Rahmen des gewöhnlichen Geschäftsverkehrs mit nahestehenden Unternehmen getätigt. Die Geschäfte wurden wie unter fremden Dritten abgeschlossen.
Aus Liefer- und Leistungsbeziehungen mit nahestehenden Personen und Unternehmen resultierten zum Abschlussstichtag Verbindlichkeiten in Höhe von 142,1 Mio. EUR (Vorjahr: 135,4 Mio. EUR). Davon entfallen 142,1 Mio. EUR (Vorjahr: 131,2 Mio. EUR) auf einen Reverse-Factoring-Anbieter, mit dem zwischen Zalando und nahestehenden Unternehmen Reverse-Factoring-Verträge bestehen. Die direkt gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen eingegangenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ähnlichen Schulden betragen somit 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 4,2 Mio. EUR). Ferner belaufen sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen auf 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,3 Mio. EUR).
Im Berichtszeitraum wurden Waren von nahestehenden Unternehmen in einem Umfang von 289,2 Mio. EUR geordert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres betrug das Ordervolumen 274,6 Mio. EUR. Zudem wurden Waren im Wert von 2,8 Mio. EUR an nahestehende Unternehmen veräußert (Vorjahr: 3,0 Mio. EUR). Die im Berichtszeitraum verbuchten Aufwendungen aus von nahestehenden Unternehmen bezogenen Dienstleistungen betragen 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,2 Mio. EUR). Darüber hinaus erbrachte Zalando für nahestehende Personen und Unternehmen Dienstleistungen in Höhe von 30,2 Mio. EUR (Vorjahr: 14,1 Mio. EUR).
Nahestehende Unternehmen, die von der ZALANDO SE beherrscht werden, sind in der Anteilsbesitzliste verzeichnet (siehe Punkt 3.5.8 (8.)).
Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden nach den in IAS 24 enthaltenen Grundsätzen als Zalando nahestehend identifiziert. Der Vorstand der ZALANDO SE setzt sich wie folgt zusammen:
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Vorstand |
| Ausgeübter Beruf |
Robert Gentz |
| Mitglied des Vorstands verantwortlich für Marketing, Sales und Personal |
David Schneider |
| Mitglied des Vorstands verantwortlich für das Sortiment und unsere Markenpartner |
Rubin Ritter |
| Mitglied des Vorstands verantwortlich für Strategie und |
James M. Freeman, II |
| Mitglied des Vorstands verantwortlich für Technologie und Customer Experience |
David Schröder |
| Mitglied des Vorstands verantwortlich für Finanzen und das operative Geschäft |
|
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Der Aufsichtsrat der ZALANDO SE setzt sich wie folgt zusammen:
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Aufsichtsrat |
| Ausgeübter Beruf |
| Mitglied des |
Matti Ahtiainen (Mitglied seit 23. Juni 2020) |
| Mitarbeiter der Zalando Finland Oy, |
| 23. Juni, 2020 |
Kelly Bennett |
| Aufsichtsrat und Executive Advisor |
| 22. Mai, 2019 |
Anthony Brew |
| Mitarbeiter der Zalando Ireland Ltd., |
| 23. Mai, 2018 |
Jade Buddenberg |
| Mitarbeiterin der ZALANDO SE, Berlin |
| 23. Juni, 2020 |
Jennifer Hyman |
| CEO und Mitbegründerin der Rent the Runway, Inc., New York, USA |
| 23. Juni, 2020 |
Anika Mangelmann |
| Mitarbeiterin der ZALANDO SE, Berlin |
| 23. Juni, 2020 |
Jørgen Madsen Lindemann |
| Investor |
| 31. Mai, 2016 |
Anders Holch Povlsen |
| CEO der Bestseller A / S, Brande, |
| 12. Dezember 2013 |
Mariella Röhm-Kottmann |
| Senior Vice President, Head of Corporate |
| 22. Mai, 2019 |
Alexander Samwer |
| Selbstständiger Internet-Unternehmer, |
| 12. Dezember 2013 |
Konrad Schäfers |
| Mitarbeiter der ZALANDO SE, Berlin |
| 2. Juni, 2015 |
Beate Siert |
| Mitarbeiterin der ZALANDO SE, Berlin |
| 2. Juni, 2015 |
Cristina Stenbeck |
| Unternehmerin, Investorin und Mitglied in Verwaltungsräten, Stockholm, Schweden |
| 22. Mai, 2019 |
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Die Mitglieder des Geschäftsführungs- und Aufsichtsorgans erhalten lediglich Bezüge aufgrund ihrer Funktion als Personen in Schlüsselpositionen.
Für die Mitglieder des Managements, die im Konzern Schlüsselpositionen einnehmen, wurden im Geschäftsjahr 2020 Aufwendungen in Höhe von 19,7 Mio. EUR (Vorjahr: 25,9 Mio. EUR) erfasst. Davon entfallen im Geschäftsjahr 2020 18,0 Mio. EUR auf anteilsbasierte Vergütungszusagen (Vorjahr: 24,2 Mio. EUR). Der Aufwandsberechnung von anteilsbasierten Vergütungszusagen liegt das sogenannte Frontloading-Modell (Graded Vesting) zugrunde. Dieses Modell führt zu einem degressiven Verlauf der periodengerecht zu erfassenden Aufwendungen während der Erdienungsphase. Alle anderen Bezüge sind als kurzfristig fällige Leistungen einzustufen.
Die anteilsbasierten Vergütungen wurden in den Geschäftsjahren 2011, 2013, 2018 und 2019 gewährt. Sie werden über eine bestimmte Zeitspanne unverfallbar und werden über diese Zeitspanne verteilt in die Angabe der Gesamtbezüge entsprechend der im jeweiligen Geschäftsjahr geleisteten Tätigkeit einbezogen. Die den Mitarbeiter*innen in Schlüsselpositionen gewährten anteilsbasierten Vergütungszusagen sind in den unter Punkt 3.5.7 (21.) im Konzernanhang erläuterten Plänen enthalten.
(3.)Bezüge von Vorstand und Aufsichtsrat der ZALANDO SE
Die dem Vorstand im Geschäftsjahr 2020 gewährten Gesamtbezüge belaufen sich auf 4,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1,7 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2020 wurden dem Vorstand keine neuen Optionsrechte gewährt (Vorjahr: 0,8 Mio. Optionen im Rahmen des LTI 2019; beizulegender Zeitwert insgesamt: 13,1 Mio. EUR). Die weiteren Angaben nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB sind dem Vergütungsbericht zu entnehmen, der in der Erklärung zur Unternehmensführung dargestellt ist und Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts ist.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2020 Bezüge in Höhe von 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: 0,8 Mio. EUR). Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen, eine Vergütung entsprechend der Regelung in § 15 der Satzung der ZALANDO SE zu gewähren.
(4.)Angabe zur Corporate-Governance-Erklärung
Die Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats zum Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG vom Dezember 2020 ist auf der Webseite des Konzerns öffentlich zugänglich gemacht (https://corporate.zalando.com/de/unternehmen/unsere-grundsaetze).
(5.)Unternehmenszusammenschlüsse
Im Oktober 2020 erwarb die ZALANDO SE 100 % der Eigenkapitalanteile mit Stimmrecht an Fision. Das Schweizer Software-Unternehmen wird Zalando bei der Lösung des Problems richtiger Größen und Passformen im Onlineshopping unterstützen. Mit Hilfe der innovativen Fision Body-Scanning-App und der virtuellen Umkleidekabine können Kund*innen Kleidungsstücke in der für sie perfekten Größe und Passform finden. Mit der Integration der innovativen Fision-Technologie in die Zalando-Plattform macht Zalando bei den Größenempfehlungen einen wichtigen Schritt nach vorne: von einer auf Feedback zu Passformen und Maßen der Kleidungsstücke basierenden Beratung hin zu einer personalisierteren Beratung, die sowohl die Passform von Kleidungsstücken als auch die individuellen Körpermaße der Kund*innen berücksichtigt.
Der beizulegende Zeitwert der Summe der übertragenen Gegenleistung zum Erwerbszeitpunkt beträgt 34,2 Mio. EUR, wovon 1,9 Mio. EUR 21 Monate nach dem Erwerbszeitpunkt gezahlt werden. Unabhängig vom Erwerb der Vermögenswerte und der Übernahme der Schulden im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses hat sich Zalando dazu verpflichtet, im Laufe der nächsten drei Jahre einen zusätzlichen Betrag von bis zu 2,8 Mio. EUR zu zahlen, um die Bindung der derzeitigen bzw. künftigen Mitarbeiter*innen von Fision zu gewährleisten. Im Rahmen dieser Verpflichtung zur Mitarbeiterbindung zu zahlende Beträge werden gemäß IAS 19 in dem Geschäftsjahr, in dem die Mitarbeiter*innen die Arbeitsleistungen erbringen, als Aufwand erfasst.
Der Unternehmenszusammenschluss führt zu Zugängen zu den immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 38,2 Mio. EUR, hauptsächlich in Verbindung mit der erworbenen Software, und umfasst auch einen erworbenen Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 7,0 Mio. EUR. Des Weiteren erfasste Zalando passive latente Steuern in Höhe von 6,1 Mio. EUR in Verbindung mit der erworbenen Software sowie aktive latente Steuern in Höhe von 1,4 Mio. EUR in Verbindung mit dem Vortrag nicht genutzter steuerlicher Verluste des erworbenen Unternehmens (siehe Punkt 3.5.7 (27.)). Fision wird vollständig in den Fashion Store integriert, weshalb der gesamte Geschäfts- oder Firmenwert, der im Wesentlichen erwartete Synergien betrifft, auch diesem Geschäftssegment zugeordnet wurde (siehe Punkt 3.5.7 (11.)).
Im vorherigen Geschäftsjahr 2019 erfolgten keine Unternehmenszusammenschlüsse.
Die durchschnittlichen Mitarbeiter*innenzahlen der einzelnen Bereiche stellen sich zum Abschlussstichtag wie folgt dar:
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in Mio. EUR |
| 2020 |
| 2019 |
Commercial |
| 2.452 |
| 2.504 |
Operations |
| 7.525 |
| 8.156 |
Technology |
| 2.347 |
| 2.138 |
Sonstige |
| 1.545 |
| 1.439 |
Summe |
| 13.868 |
| 14.237 |
|
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(7.)Angaben zum Abschlussprüfer
Der Konzernabschluss und der Einzelabschluss der ZALANDO SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 wurden von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, geprüft. Leitende Abschlussprüfer waren Kristian Ludwig (seit 2019) und Sebastian Haas (seit 2016). Die Prüfung des Abschlusses der Gesellschaft kann bis zum Jahr 2023 von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, durchgeführt werden, danach ist die Abschlussprüfung neu auszuschreiben.
Die im Berichtszeitraum als Aufwand erfassten Honorare für den Abschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, betragen:
―für die Abschlussprüfung (Einzel- und Konzernabschluss) 0,9 Mio. EUR (Vorjahr: 0,7 Mio. EUR),
―für andere Bestätigungsleistungen 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) und
―für andere Leistungen 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR).
Zum 31. Dezember 2020 stellt sich der mittelbare und unmittelbare Anteilsbesitz der ZALANDO SE an Tochtergesellschaften im Überblick folgendermaßen dar:
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Nr. |
| Unternehmen |
| Sitz |
| Währung |
| Anteils- |
| Anteils- |
Tochtergesellschaften |
|
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| ||
1 |
| zLabels GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
2 |
| Zalando Operations GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
3 |
| Zalando Logistics SE & Co. KG** |
| Erfurt |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,0 |
4 |
| Zalando Logistics Mönchengladbach |
| Mönchenglad- |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,0 |
5 |
| Zalando Logistics Süd SE & Co. KG** |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,0 |
6 |
| Zalando Logistics Operations France SAS |
| Paris, Frankreich |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
7 |
| Zalando Customer Care DACH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,0 |
8 |
| Zalando Customer Care International |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,0 |
9 |
| Zalando Fashion Entrepreneurs GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
10 |
| Zalando Lounge Service GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
11 |
| Zalando Outlets GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
12 |
| Zalando Ireland Ltd. |
| Dublin, Irland |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
13 |
| Zalando Finland Oy |
| Helsinki, |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
14 |
| BREAD & butter GmbH & Co. KG** |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
15 |
| Portokali Property Development III |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,9 |
16 |
| Zalando Studios Berlin GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
17 |
| Mobile Fashion Discovery GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
18 |
| Zalando Marketing Services GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
19 |
| BREAD & butter tradeshow Verwaltungs |
| Berlin |
| EUR |
| 14 |
| 100,0 |
20 |
| zLabels Trading Ltd. |
| Hongkong, |
| HKD |
| 1 |
| 100,0 |
21 |
| zLabels China Trading Co. Ltd. |
| Dongguan, China |
| CNY |
| 20 |
| 100,0 |
22 |
| ifansho Holding GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
23 |
| nugg.ad GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| 18 |
| 100,0 |
24 |
| Zalando Logistics Operations |
| Gardno, |
| PLN |
| 2 |
| 100,0 |
25 |
| Tradebyte Software GmbH |
| Ansbach |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
26 |
| Zalando Lounge Logistics SE & Co. KG** |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,0 |
27 |
| zLabels Trading Southern Europe S.L.U |
| Elche, Spanien |
| EUR |
| 1 |
| 100,0 |
28 |
| zLabels LP GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| 1 |
| 100,0 |
29 |
| Zalando Payments GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
| Fision AG |
| Zürich, |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 | |
31 |
| Connected Retail GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
32 |
| Zalando Beauty Store GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
33 |
| Zalando Lounge Logistics Polska |
| Olsztynek, |
| PLN |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
34 |
| Anatwine Ltd. |
| Cheltenham, |
| GBP |
| Unmittelbar |
| 98,7 |
35 |
| Anatwine, Inc. |
| New Castle, |
| USD |
| 34 |
| 100,0 |
36 |
| Zalando OpCo Polska Sp. z o.o. |
| Gluchow, Polen |
| PLN |
| 2 |
| 100,0 |
37 |
| zLabels Creation & Sales |
| Berlin |
| EUR |
| 1 |
| 99,0 |
38 |
| zLabels Platform Services |
| Berlin |
| EUR |
| 1 |
| 99,0 |
39 |
| Zalando Logistics Operations Italy S.R.L. |
| Bozen, Italien |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
40 |
| Zalando Logistics Operations Netherlands B.V. |
| Amsterdam, |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
41 |
| Zalando Lounge Content Solutions |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,0 |
42 |
| Zalando Customer Care Central |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,0 |
43 |
| Zalando Stores GmbH & Co. KG |
| Berlin |
| EUR |
| 11 |
| 99,0 |
44 |
| Fashion Circle GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
45 |
| Zalando Logistics Services SE & Co. KG** |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,0 |
46 |
| Zalando BTD 003 GmbH |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 100,0 |
47 |
| Zalando BTD 007 SE & Co. KG** |
| Berlin |
| EUR |
| Unmittelbar |
| 99,0 |
Assoziierte Unternehmen und |
|
|
|
|
|
|
|
| ||
48 |
| Le New Black SAS |
| Paris, Frankreich |
| EUR |
| 23 |
| 33,8 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
*)Die Zahl bezieht sich auf die Nummer der jeweiligen Gesellschaft in dieser Anteilsbesitzliste.
**)Gesellschaften, deren unbeschränkt haftender Gesellschafter das Mutterunternehmen oder ein anderes in den Konzernabschluss einbezogenes Unternehmen ist
Änderungen in der Anteilsbesitzliste:
―Akquisition der Fision AG,
―Veräußerung der Zalando Digital Portugal, Unipessoal Lda, Kickz.com GmbH und der FashionTrade.com B.V.,
―Zunahme des Anteilsbesitzes an der Anatwine Ltd. auf 98,7 % (Vorjahr: 98,5 %) sowie
―Umfirmierung der Zalando Logistics Operations France S.A.S. (Vorjahr: Zalando S.A.S.), Connected Retail GmbH (Vorjahr: Kickz Never Not Ballin’ GmbH) und Zalando Stores GmbH & Co. KG (Vorjahr: Zalando Outlet Stores GmbH & Co. KG).
Die in der Anteilsbesitzliste aufgeführten Personenhandelsgesellschaften sind nach den Bestimmungen des § 264b HGB von der Offenlegung ihrer Jahresabschlüsse und von der Aufstellung eines Anhangs und Lageberichts befreit. Die Gesellschaften zLabels GmbH, Zalando Lounge Service GmbH, Zalando Outlets GmbH, Zalando Fashion Entrepreneurs GmbH, Tradebyte Software GmbH, Zalando Studios Berlin GmbH und Zalando Marketing Services GmbH sind nach den Bestimmungen des § 264 Abs. 3 HGB von der Offenlegung ihrer Jahresabschlüsse und von der Aufstellung eines Anhangs und Lageberichts befreit.
Über die Geschäftssegmente wird in einer Art und Weise berichtet, die mit der internen Berichterstattung übereinstimmt. Grundsätzlich entspricht die Berichterstattung an das oberste Führungsorgan der ZALANDO SE für Zwecke der internen Steuerung den unter Punkt 3.5.2 beschriebenen Grundsätzen der Rechnungslegung nach IFRS.
Die interne Steuerung der ZALANDO SE basiert auf einer absatzkanalbezogenen Perspektive. Der Fashion Store (die Zalando-Onlineshops) ist nach wie vor unser Hauptabsatzkanal. Das Segment Offprice umfasst die Absatzkanäle Zalando Lounge, Outlet-Stores und Überbestandsmanagement. Alle sonstigen Segmente umfasst verschiedene Emerging Businesses.
Sowohl die mit externen Geschäftspartnern erzielten Umsatzerlöse und Ergebnisse als auch die konzerninternen Transaktionen zwischen Segmenten von Zalando werden gemäß IFRS 8 separat an die verantwortliche Unternehmensinstanz berichtet. Daher enthält die Segmentberichterstattung eine Überleitungsspalte, um von den Werten der Geschäftssegmente (einschließlich interner und externer Transaktionen) auf die Werte des Konzerns (ausschließlich externe Transaktionen) überzuleiten. Die internen Transaktionen betreffen den Austausch von Waren und Dienstleistungen zwischen den Segmenten.
Der Vorstand misst den Erfolg der Segmente durch das nach IFRS ermittelte EBIT. Die Segmentergebnisgröße EBIT ist definiert als Ergebnis vor Steuern und Zinsen. Informationen über Segmentvermögenswerte oder -schulden sind nicht vorhanden bzw. nicht entscheidungsrelevant.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
IN MIO. EUR |
| Fashion Store |
| Offprice |
| Alle |
| Summe 2020 |
| Überleitung |
| Summe |
Umsatzerlöse |
| 7.257,7 |
| 978,1 |
| 196,0 |
| 8.431,8 |
| –449,8 |
| 7.982,0 |
davon zwischen den Segmenten |
| 403,9 |
| 1,3 |
| 44,7 |
| 449,8 |
| –449,8 |
| 0,0 |
Umsatzkosten |
| –4.238,2 |
| –586,0 |
| –123,5 |
| –4.947,7 |
| 359,9 |
| –4.587,8 |
davon zwischen den Segmenten |
| –485,6 |
| 74,0 |
| –64,5 |
| –476,2 |
| 476,2 |
| 0,0 |
Bruttoergebnis vom Umsatz |
| 3.019,5 |
| 392,1 |
| 72,5 |
| 3.484,2 |
| –90,0 |
| 3.394,2 |
davon zwischen den Segmenten |
| –81,7 |
| 75,2 |
| –19,8 |
| –26,3 |
| 26,3 |
| 0,0 |
Vertriebskosten |
| –2.472,5 |
| –269,3 |
| –62,4 |
| –2.804,2 |
| 88,2 |
| –2.716,0 |
davon zwischen den Segmenten |
| –40,9 |
| –24,9 |
| –33,2 |
| –98,9 |
| 98,9 |
| 0,0 |
Verwaltungskosten |
| –255,4 |
| –40,8 |
| –23,8 |
| –320,0 |
| 0,7 |
| –319,2 |
Sonstige betriebliche Erträge / |
| 5,2 |
| 0,4 |
| 1,2 |
| 6,8 |
| 1,2 |
| 8,0 |
Betriebliches Ergebnis (EBIT) |
| 296,9 |
| 82,3 |
| –12,4 |
| 366,8 |
| 0,2 |
| 367,0 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
IN MIO. EUR |
| Fashion Store |
| Offprice |
| Alle |
| Summe 2019 |
| Überleitung |
| Summe |
Umsatzerlöse |
| 5.964,9 |
| 659,4 |
| 252,3 |
| 6.876,6 |
| –394,1 |
| 6.482,5 |
davon zwischen den Segmenten |
| 280,5 |
| 0,0 |
| 113,6 |
| 394,1 |
| –394,1 |
| 0,0 |
Umsatzkosten |
| –3.470,0 |
| –392,5 |
| –185,4 |
| –4.048,0 |
| 323,7 |
| –3.724,3 |
davon zwischen den Segmenten |
| –382,8 |
| 0,0 |
| –101,2 |
| –484,0 |
| 484,0 |
| 0,0 |
Bruttoergebnis vom Umsatz |
| 2.494,9 |
| 267,0 |
| 66,8 |
| 2.828,7 |
| –70,4 |
| 2.758,3 |
davon zwischen den Segmenten |
| –102,3 |
| 0,0 |
| 12,4 |
| –89,9 |
| 89,9 |
| 0,0 |
Vertriebskosten |
| –2.085,9 |
| –205,6 |
| –74,7 |
| –2.366,2 |
| 71,0 |
| –2.295,2 |
davon zwischen den Segmenten |
| –50,1 |
| –14,7 |
| –17,7 |
| –82,5 |
| 82,5 |
| 0,0 |
Verwaltungskosten |
| –228,5 |
| –38,8 |
| –31,6 |
| –298,9 |
| 0,0 |
| –298,9 |
Sonstige betriebliche Erträge / |
| 1,0 |
| 0,7 |
| 0,0 |
| 1,6 |
| 0,0 |
| 1,6 |
Betriebliches Ergebnis (EBIT) |
| 181,4 |
| 23,2 |
| –39,4 |
| 165,2 |
| 0,6 |
| 165,8 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von dem erwirtschafteten externen Gesamtumsatz des Konzerns entfällt auf Deutschland mit 28,9 % (Vorjahr: 31,3 %) der größte Anteil, gefolgt von der Schweiz mit einem Anteil im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Die externen Umsatzerlöse werden den einzelnen Ländern auf Basis des Orts zugewiesen, an dem Zalando die zugesagten Güter oder Dienstleistungen auf eine*n Kund*in überträgt. Der Großteil der langfristigen Vermögenswerte des Konzerns in Höhe von 1.598,0 Mio. EUR (52,2 %) befindet sich in Deutschland. Darüber hinaus hält der Konzern wesentliche langfristige Vermögenswerte in den Logistikzentren in Polen (18,9 %) und Italien (12,2 %).
In den Umsatzkosten sind Wertberichtigungen auf Vorräte für das Berichtssegment Fashion Store in Höhe von 189,1 Mio. EUR (Vorjahr: 162,1 Mio. EUR), für das Berichtssegment Offprice in Höhe von 27,8 Mio. EUR (Vorjahr: 14,8 Mio. EUR) sowie für alle sonstigen Segmente in Höhe von 1,3 Mio. EUR (Vorjahr: 2,8 Mio. EUR) enthalten.
Die Vertriebskosten enthalten Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Abschreibungen für uneinbringliche Forderungen für das Berichtssegment Fashion Store in Höhe von 65,4 Mio. EUR (Vorjahr: 38,6 Mio. EUR), für das Berichtssegment Offprice in Höhe von 0,0 Mio. EUR (Vorjahr: 1,0 Mio. EUR) sowie für alle sonstigen Segmente in Höhe von 2,7 Mio. EUR (Vorjahr: 2,6 Mio. EUR).
In den Gesamtaufwendungen sind Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Vermögenswerte aus Nutzungsrechten für das Berichtssegment Fashion Store in Höhe von 157,4 Mio. EUR (Vorjahr: 161,9 Mio. EUR), für das Berichtssegment Offprice in Höhe von 24,2 Mio. EUR (Vorjahr: 19,4 Mio. EUR) sowie für alle sonstigen Segmente in Höhe von 34,8 Mio. EUR (Vorjahr: 13,6 Mio. EUR) enthalten.
Das Finanzergebnis des Konzerns ist den Segmenten nicht zugeordnet.
(11.)Ereignisse nach der Berichtsperiode
Vorgänge von besonderer Bedeutung, die zwischen dem Abschlussstichtag (31. Dezember 2020) und dem Zeitpunkt der Genehmigung der Veröffentlichung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts durch den Vorstand (15. März 2021) eingetreten sind und wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten, haben sich nicht ergeben.
(12.)Genehmigung des Abschlusses
Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der ZALANDO SE werden im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Vorstand hat den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht am 15. März 2021 zur Veröffentlichung genehmigt.
Berlin, 15. März 2021
Der Vorstand
Robert Gentz David Schneider Rubin Ritter James M. Freeman, II David Schröder