529900VYY1MRNR59PN57 2021-01-01 2021-12-31 529900VYY1MRNR59PN57 2020-01-01 2020-12-31 529900VYY1MRNR59PN57 2019-12-31 ifrs-full:IssuedCapitalMember 529900VYY1MRNR59PN57 2019-12-31 ifrs-full:CapitalReserveMember 529900VYY1MRNR59PN57 2019-12-31 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900VYY1MRNR59PN57 2019-12-31 ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMember 529900VYY1MRNR59PN57 2019-12-31 ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMember 529900VYY1MRNR59PN57 2019-12-31 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900VYY1MRNR59PN57 2019-12-31 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900VYY1MRNR59PN57 2019-12-31 529900VYY1MRNR59PN57 2020-12-31 ifrs-full:IssuedCapitalMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-12-31 ifrs-full:CapitalReserveMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-12-31 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-12-31 ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-12-31 ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-12-31 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-12-31 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-12-31 529900VYY1MRNR59PN57 2021-01-01 2021-12-31 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-01-01 2021-12-31 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-01-01 2021-12-31 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-01-01 2021-12-31 ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-01-01 2021-12-31 ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-12-31 ifrs-full:IssuedCapitalMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-12-31 ifrs-full:CapitalReserveMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-12-31 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-12-31 ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-12-31 ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-12-31 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-12-31 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900VYY1MRNR59PN57 2021-12-31 529900VYY1MRNR59PN57 2020-01-01 2020-12-31 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-01-01 2020-12-31 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-01-01 2020-12-31 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-01-01 2020-12-31 ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMember 529900VYY1MRNR59PN57 2020-01-01 2020-12-31 ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMember xbrli:shares iso4217:EUR iso4217:EUR xbrli:shares
Graphics
Jahres
finanz
bericht
2021

Graphics
3
5
16
30
32
33
34
35
128
134
135
141
153
156
157
158
177
INHALTSVERZEICHNIS
Unternehmen
Investor Relations
Corporate Governance Bericht
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Konzernbilanz
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
Konzern-Cashflow-Statement
Konzernanhang
Bestätigungsvermerk
Erklärung der gesetzlichen Vertreter
Bericht des Aufsichtsrates
Jahresabschluss
Lagebericht
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Entwicklung des Anlagevermögens
Anhang zum Jahresabschluss
Bestätigungsvermerk
Erklärung der gesetzlichen Vertreter
Jahresfinanzbericht zum 31. Dezember 2021
183
2

Graphics
INVESTOR RELATIONS
Aktie
Die Aktien der Wiener Privatbank SE notieren seit 9. Jänner 2007 im Standard Market Auction der
Wiener Börse. Das Erstlisting erfolgte bereits 1992 als Kapital & Wert Vermögensverwaltung AG.
Das Grundkapital der Wiener Privatbank belief sich zum 31. Dezember 2020 auf EUR 11,36 Mio. und
war in 5.004.645 Stück Aktien geteilt. Daraus ergab sich zum Bilanzstichtag ein unverändert
anteiliger Betrag am Grundkapital von EUR 2,27 je Aktie.
Der Wiener Leitindex ATX hat das von einer globalen Erholung nach der Corona-Krise geprägte Jahr
2021 mit einem Plus von knapp 38,9 Prozent beendet. Somit konnte der ATX die Verluste des
Vorjahres überkompensieren und das höchste Niveau seit 2008 erreichen. Somit konnte der ATX
2021 die internationale Peer Group deutlich überflügeln (DAX: +15,8%, Stoxx Europe 600: +22,1%).
Die Wiener Privatbank-Aktie startete mit einem Kurs von EUR 5,30 in das Jahr 2021. Der Jahres-
Schlusskurs kam bei EUR 5,40 zu liegen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Geschäftsberichts
notierte die Wiener Privatbank-Aktie bei EUR 5,25 (31.03.2021).
Kursentwicklung der Wiener Privatbank-Aktie (ISIN AT0000741301)
Angaben in EUR
Ergebnis und Dividende je Aktie
Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die Wiener Privatbank ein IFRS-Ergebnis je Aktie (unverwässert) von
EUR 0,71 (2020: EUR -1,58). Im Sinne des weiteren Wachstums der Bank sowie zur weiteren Stärkung
der Kapitalbasis wurde der Jahresüberschuss aus dem Geschäftsjahr 2021 zur Gänze der Rücklage
zugeführt. Mit Unterstützung der Kernaktionäre zeigt die Bank damit, dass es weiterhin ein
klares Bekenntnis zum Gütemaß einer kapitalstarken Bank, sowie zu einer fortgesetzten
Wachstumsstrategie gibt.
3

Graphics
Die Wiener Privatbank verfügt über eine stabile Aktionärsgruppe. Mit einem Anteil von 16,04 % war
die K5 Beteiligungs GmbH weiterhin Hauptaktionär der Wiener Privatbank.
Die K5 Beteiligungs GmbH geht mit der Kerbler Holding GmbH (Anteil 15,80 %), Günter Kerbler
(Anteil 7,71 %), MMag. Dr. Helmut Hardt (Anteil 4,95 %), der ELMU Beteiligungsverwaltung GmbH
(Anteil 1,43 %) und der Toem GmbH (Anteil 4,27 %) iSv § 133 Z 7 BörseG 2018 gemeinsam vor.
Zusammen hielten diese Aktionäre einen 50,20 %igen Anteil an der Wiener Privatbank.
Weitere Großaktionäre waren Mag. Johann Kowar (Stiftung und Beteiligungsgesellschaften) mit einer
Beteiligung von 9,91 %, die Aventure Capital AG mit 8,64 % sowie die Arca Investments, a.s. mit
9,90 %.
Der Rest der Aktien befand sich mit einem Anteil von 21,35 % in Streubesitz.
Siehe dazu auch weitere Erläuterungen im Konzernlagebericht 2021, Kapitel „Aktien der Gesellschaft
und Stellung der Aktionäre“.
Gerald Michlits
WIENER PRIVATBANK
Parkring 12, 1010 Wien
T +43 1 534 31-245
gerald.michlits@wienerprivatbank.com
27.04.2022 Ergebnis Geschäftsjahr 2021
08.06.2022 ordentliche Hauptversammlung
15.09.2022 Ergebnis Halbjahr 2022
4

Graphics
KONSOLIDIERTER CORPORATE GOVERNANCE BERICHT
DER WIENER PRIVATBANK SE
gemäß § 243c UGB
5

Graphics
1. Bekenntnis zum Corporate Governance Kodex
Der Österreichische Corporate Governance Kodex bietet österreichischen Aktiengesellschaften einen
Ordnungsrahmen für die verantwortungsvolle Leitung und Überwachung von Unternehmen. Dieser
enthält international übliche Standards für gute Unternehmensführung, aber auch die in diesem
Zusammenhang wesentlichen Regelungen des österreichischen Aktien-, Börse- und Kapitalmarktrechts.
Der Kodex verfolgt das Ziel einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung
ausgerichteten Leitung und Kontrolle von Unternehmen. Mit dem Kodex soll ein hohes Maß an
Transparenz für alle Stakeholder des Unternehmens bewirkt werden. Der für das Geschäftsjahr 2021
gültige Österreichische Corporate Governance Kodex wurde im Jänner 2021 veröffentlicht und ist auf
der Website des Arbeitskreises für Corporate Governance unter www.corporate-governance.at abrufbar.
Die Wiener Privatbank SE bekannte sich auch im Geschäftsjahr 2021 zum Österreichischen Corporate
Governance Kodex und betrachtet den Kodex als Regelwerk für verantwortungsvolle
Unternehmensführung, das ein hohes Maß an Transparenz gegenüber ihren Aktionären gewährleistet.
2. Zusammensetzung und die Arbeitsweise der Organe
a. Mitglieder des Vorstandes:
Mitglieder des Vorstandes vom 01.01.2021 bis 31.12.2021
Mag. Christoph Raninger, PhD (geb. 03.02.1972)
Vorstandsvorsitzender
Erstbestellung: 01. Jänner 2020
Ende der laufenden Funktionsperiode: 31. Dezember 2024
Verantwortungsbereiche:
Stabsstellen:
o Human Resources, Organisationsentwicklung & Office Management
o Marketing, PR & Investors Relations
Bereiche:
o Legal, Compliance* & Product Governance
o Finanzen & Beteiligungen
o Risikomanagement & Operations
o Core Banking & Melderegime
o IT & Digital Banking
6

Graphics
Eduard Berger (geb. 19.04.1968)
Mitglied des Vorstandes
Erstbestellung: 1. August 2011
Ende der Funktionsperiode: 26. April 2013
Wiederbestellung: 20. Dezember 2013
Mandatsverlängerung: Beschlüsse per 06. November 2017 und per 23. Februar 2022
Ende der laufenden Funktionsperiode: 31. Dezember 2024
Verantwortungsbereiche:
Stabsstellen:
o Immobilienprodukte & Vertrieb
Bereiche:
o Private Banking: Austria & International, CIS & CEE
o Treasury & Financial Markets
o Unternehmens- & Projektfinanzierung
o Capital Markets
Dem Gesamtvorstand unterstellt: Interne Revision, Research und *Compliance (regulatorische
Berichtslinie an den Gesamtvorstand)
Aufsichtsratsmandate, Leitungs- und Überwachungsaufgaben der Vorstandsmitglieder:
Aufsichtsratsmandate in
in-und ausländischen
Unternehmen
Leitungs- und Überwachungsaufgaben
in wesentlichen Tochterunternehmen
Mag. Christoph Raninger
Wüstenrot & You AG Mitglied
des Aufsichtsrates
Eduard Berger
Century Casinos, Inc.
Class I Director
Matejka & Partner Asset Management
GmbH - Geschäftsführer
BODEN-INVEST-Beteiligungsgesellschaft
m.b.H. - Geschäftsführer
7

Graphics
b. Mitglieder des Aufsichtsrates:
Mitglieder des Aufsichtsrates und der Ausschüsse vom 01.01.2021 bis 31.12.2021
Der Aufsichtsrat bestand im Geschäftsjahr 2021 aus vier Mitgliedern.
inklusive Organfunktionen
Datum der
Erstbestellung
Ende der
laufenden
Funktionsperiode
Ausschüsse
Vorsitzender des Aufsichtsrats
(geb. 07.11.1963)
19.12.2013 o. HV im
Jahr 2023
Prüfungs- und
Risikoausschuss:
Vorsitzender
BWG-
Ausschuss/Ausschuss für
dringliche Angele-
genheiten:
Vorsitzender
Vergütungs-
& Nomi-
nierungsausschuss:
Vorsitzender
Stellvertreter des
Aufsichtsratsvorsitzenden
(geb. 24.03.1959)
Wiederbestellung:
19.12.2013
o. HV im Jahr 2023
Prüfungs- und
Risikoausschuss: Mitglied
BWG-
Ausschuss/Ausschuss für
dringliche Angele-
genheiten: Mitglied
Mitglied des Aufsichtsrates
(geb. 07.07.1955)
Wiederb
estellung:
19.12.2013
o. HV im
Jahr 2023
Prüfungs- und
Risikoausschuss: Mitglied
Vergütungs- & Nomi-
nierungsausschuss:
Mitglied
Mitglied des Aufsichtsrates
(geb. 06.09.1955)
19.12.2013
o. HV im
Jahr 2023
Prüfungs- und
Risikoausschuss:
Stellvertreter des
Vorsitzenden
BWG-
Ausschuss/Aus
schuss für
dringliche Angele-
genheiten:
Stellvertreter des
Vorsitzenden
Vergütungs- & Nomi-
nierungsausschuss:
Stellvertreter des
Vorsitzenden
8

Graphics
c. Unabhängigkeit des Aufsichtsrates:
Entsprechend C-Regel 53 des Corporate Governance Kodex ist ein Aufsichtsratsmitglied als unabhängig
anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren
Vorstand steht, die einen materiellen Interessenskonflikt begründet und daher geeignet ist, das
Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen.
Der Aufsichtsrat hat sich bei der Festlegung der Kriterien für die Beurteilung der Unabhängigkeit eines
Aufsichtsratsmitglieds an folgenden, in Anhang 1 des Corporate Governance Kodex empfohlenen,
Leitlinien orientiert:
Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstands oder
leitender Angestellter der Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft gewesen
sein.
Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem Tochterunternehmen der Gesellschaft
kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten
oder im letzten Jahr unterhalten haben. Dies gilt auch für Geschäftsverhältnisse mit Unternehmen,
an denen das Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches wirtschaftliches Interesse hat, jedoch nicht für
die Wahrnehmung von Organfunktionen im Konzern. Die Genehmigung einzelner Geschäfte durch
den Aufsichtsrat gemäß L-Regel 48 führt nicht automatisch zur Qualifikation als nicht unabhängig.
Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht Abschlussprüfer der Gesellschaft oder
Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein.
Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer anderen Gesellschaft sein, in der ein
Vorstandsmitglied der Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist.
Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht länger als 15 Jahre dem Aufsichtsrat angehören. Dies gilt nicht
für Aufsichtsratsmitglieder, die Anteilseigner mit einer unternehmerischen Beteiligung sind oder die
Interessen eines solchen Anteilseigners vertreten.
Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger (direkte Nachkommen, Ehegatten,
Lebensgefährten, Eltern, Onkeln, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds
oder von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden Punkten beschriebenen Position
befinden.
Die Wiener Privatbank SE ist als Kreditinstitut an die Unabhängigkeitsregelung des § 28a Abs. 5a BWG
gebunden, wobei zwei Aufsichtsratsmitglieder (Herr Dr. Kranebitter und Herr Meidlinger) die
entsprechenden Voraussetzungen gemäß § 28a Abs. 5b BWG erfüllen.
Aufsichtsratsmitglied
Unabhängig gem. C-Regel 53
Unabhängig gem. C-Regel 54
#
Dr. Gottwald Kranebitter
nein
ja
Heinz Meidlinger
nein
ja
Mag. Johann Kowar
nein
ja
Mag. Günter Kerbler
nein
nein
#) keine Vertretung eines Anteilseigners mit einer Beteiligung von mehr als 10 %
3. Angaben zur Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat
a. Ad Vorstand:
Die Vorstände führen die Geschäfte der Gesellschaft gemäß dem Gesetz, der Satzung und der
Geschäftsordnung für den Vorstand. In der Geschäftsordnung sind die Geschäftsverteilung und die
Zusammenarbeit des Vorstandes geregelt. Siehe dazu oben unter Punkt 2.a. die
Verantwortungsbereiche des Vorstandes. Des Weiteren enthält sie die Informations- und
9

Graphics
Berichtspflichten des Vorstandes sowie einen Katalog der Maßnahmen, die eine Zustimmung durch den
Aufsichtsrat erfordern. Die Vorstände halten im Regelfall wöchentliche Sitzungen zur gegenseitigen
Information sowie zur Abstimmung und Entscheidungsfindung ab.
b. Ad Aufsichtsrat:
Der Aufsichtsrat nimmt die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr und zeichnet für
die strategische Leitung der Gesellschaft verantwortlich. Er berät und überwacht den Vorstand bei der
Geschäftsführung. Der Aufsichtsrat lässt sich vom Vorstand regelmäßig und umfassend über die
wirtschaftliche Lage und die Entwicklung der Wiener Privatbank-Gruppe unterrichten.
c. Ad Ausschüsse des Aufsichtsrates:
Der Aufsichtsrat hielt im Geschäftsjahr 2021 sieben Sitzungen ab. Neben dem Plenum des Aufsichtsrates
sind folgende Ausschüsse eingerichtet:
ad Prüfungs- und Risikoausschuss:
Der Prüfungs- und Risikoausschuss der Wiener Privatbank SE setzt sich aus denselben Mitgliedern wie
der Aufsichtsrat der Wiener Privatbank SE zusammen. Die Aufgaben dieses Ausschusses sind in zwei
Bereiche aufgeteilt: Werden Themen der Rechnungslegung bzw. des Internen Kontrollsystems (IKS)
behandelt, wird der Prüfungs- und Risikoausschuss funktionell als Prüfungsausschuss tätig. Stehen
Themen der Risikobereitschaft bzw. strategie zur Diskussion und Beschlussfassung an, wird der
Prüfungs- und Risikoausschuss funktionell als Risikoausschuss tätig. Dazu im Einzelnen:
Der Prüfungs- und Risikoausschuss ist gemäß § 63a Abs. 4 BWG als „Prüfungsausschuss“ für die
Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie die Erteilung von Empfehlungen oder Vorschlägen
zur Gewährleistung seiner Zuverlässigkeit, für die Überwachung der Wirksamkeit des Internen
Kontrollsystems, des Internen Revisionssystems sowie des Risikomanagementsystems der Gesellschaft
verantwortlich. Die Überwachung der Abschlussprüfung und der Konzernabschlussprüfung (unter
Einbeziehung von Erkenntnissen und Schlussfolgerungen in Berichten, die von der
Abschlussprüferaufsichtsbehörde nach § 4 Abs. 2 Z 12 APAG veröffentlicht werden), die Prüfung und
Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers (Konzernabschlussprüfers), insbesondere im
Hinblick auf die für die Wiener Privatbank SE erbrachten zusätzlichen Leistungen gehören ebenso zu
seinen Tätigkeiten.
Ferner hat der Prüfungsausschuss über das Ergebnis der Abschlussprüfung an den Aufsichtsrat zu
berichten und darzulegen, wie die Abschlussprüfung zur Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung
beigetragen hat und welche Rolle der Prüfungsausschuss dabei eingenommen hat.
Weiters obliegt ihm die Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses, des
Lageberichtes, des Corporate Governance Berichtes, des Vorschlags für die Gewinnverteilung für das
jeweilige Geschäftsjahr und die Prüfung des Konzernabschlusses und des -lageberichtes sowie die
Erstattung des Berichtes über die Prüfungsergebnisse an den Aufsichtsrat. Dazu zählt auch die
Durchführung des Verfahrens zur Auswahl des Abschlussprüfers (Konzernabschlussprüfers) unter
Bedachtnahme auf die Angemessenheit des Honorars sowie die Empfehlung für die Bestellung des
Abschlussprüfers.
Der Prüfungsausschuss ist ebenso verantwortlich für die Genehmigung von Nichtprüfungsleistungen
(gemäß der Verordnung (EU) Nr. 537/2014) durch den Abschlussprüfer unter Bedachtnahme auf die
Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und die anzuwendenden Schutzmaßnahmen.
10

Graphics
Die Interne Revision hat ordnungsgemäß über die Prüfungsgebiete und die wesentlichen
Prüfungsfeststellungen quartalsweise dem Prüfungsausschuss Bericht erstattet.
Ebenfalls ist der Prüfungs- und Risikoausschuss gemäß § 39d BWG als „Risikoausschuss“ verantwortlich
für die Beratung der Geschäftsleitung hinsichtlich der aktuellen und zukünftigen Risikobereitschaft und
Risikostrategie der Wiener Privatbank SE, die Überwachung der Umsetzung dieser Risikostrategie im
Zusammenhang mit der Steuerung, Überwachung und Begrenzung von Risiken
(Risikosorgfaltspflichten), der Eigenmittelausstattung und der Liquidität. Weiters obliegt ihm die
Überprüfung, ob die Preisgestaltung der von der Wiener Privatbank SE angebotenen Dienstleistungen
und Produkte das Geschäftsmodell und die Risikostrategie der Wiener Privatbank SE angemessen
berücksichtigt, wobei der Risikoausschuss gegebenenfalls einen Plan mit Abhilfemaßnahmen vorlegen
wird. Des Weiteren überprüft der Risikoausschuss, ob bei den vom internen Vergütungssystem
angebotenen Anreizen das Risiko, das Kapital, die Liquidität und die Wahrscheinlichkeit und der
Zeitpunkt von realisierten Gewinnen berücksichtigt werden.
Der Leiter der Risikomanagementabteilung hat an allen Sitzungen des Risikoausschusses im
Geschäftsjahr 2021 teilgenommen und über Risikoarten und die Risikolage der Wiener Privatbank SE
berichtet. Er hat dabei auf mögliche riskante Entwicklungen hingewiesen, welche sich auf die Wiener
Privatbank SE möglicherweise negativ ausgewirkt hätten.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss hat unter Anwesenheit des Bankprüfers der Gesellschaft im
Geschäftsjahr 2021 fünfmal getagt.
ad BWG Ausschuss und Ausschuss für dringliche Angelegenheiten:
Der BWG Ausschuss und Ausschuss für dringliche Angelegenheiten hielt im Geschäftsjahr 2021 fünf
Sitzungen ab und hatte insbesondere über Geschäfte gemäß § 80 AktG und § 28a BWG (Geschäfte mit
nahestehenden Unternehmen und Personen, Organgeschäfte) sowie über Darlehen, Kredite oder
sonstigen Veranlagungen im Sinne des § 28b BWG (Großkredite) zu entscheiden. Dem BWG Ausschuss
und Ausschuss für dringliche Angelegenheiten obliegt ferner die Genehmigung von etwaigen weiteren
Geschäften und Maßnahmen, für welche das Gesetz oder die Satzung eine Zustimmung des
Aufsichtsrates vorsieht, sofern nicht die Zuständigkeit eines anderen Ausschusses normiert ist.
Des Weiteren ist er für den Abschluss von Verträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrates zuständig, durch
die sich diese außerhalb ihrer Tätigkeit im Aufsichtsrat gegenüber der Gesellschaft oder einem
Tochterunternehmen zu einer Leistung gegen ein nicht bl geringfügiges Entgelt verpflichten. Dies gilt
auch für Verträge mit Unternehmen, an denen ein Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches wirtschaftliches
Interesse hat.
ad Vergütungs- und Nominierungsausschuss:
Der Vergütungs- und Nominierungsausschuss ist einerseits für Vergütungsthemen und andererseits für
Nominierungsthemen zuständig.
Der Vergütungsausschuss ist gemäß § 39c Abs. 2 BWG für die Vorbereitung von Beschlüssen zum Thema
Vergütung, einschließlich solcher, die sich auf Risiko und Risikomanagement auswirken, verantwortlich.
Er ist ebenso für die Überwachung der Vergütungspolitik, der Vergütungspraktiken und der
vergütungsbezogenen Anreizstrukturen, insbesondere unter Berücksichtigung von Risiken, der
Eigenmittelausstattung, der Liquidität und der langfristigen wirtschaftlichen Interessen (Aktionäre,
Investoren, Mitarbeiter sowie die Volkswirtschaft) zuständig. Ebenso ist dieser mit der Beschlussfassung
über die Bonifikation der Vorstände und der leitenden Angestellten betraut.
11

Graphics
Unter die Aufgaben des Nominierungsausschusses gem. § 29 BWG fallen insbesondere die Vorbereitung
der Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder und der Aufsichtsratsmitglieder. Weiters
obliegen ihm der Abschluss der Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder sowie deren
Geschäftsverteilung. Er ist ebenso für die Ermittlung von Bewerbern für die Besetzung freiwerdender
Stellen im Vorstand zuständig. Dafür hat er auch dem Aufsichtsrat entsprechende Vorschläge zu
unterbreiten. Des Weiteren hat der Nominierungsausschuss den Aufsichtsrat bei der Erstellung von
Vorschlägen an die Hauptversammlung für die Besetzung von freiwerdenden Stellen im Aufsichtsrat zu
unterstützen.
Der Nominierungsausschuss hat im Rahmen seiner Aufgaben die Ausgewogenheit und
Unterschiedlichkeit der Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrung der Organe im Hinblick auf Bewerbungen
zu berücksichtigen, eine Aufgabenbeschreibung mit Bewerberprofil zu erstellen und den mit der Aufgabe
verbundenen Zeitaufwand anzugeben. Auch ist er für die Festlegung und Entwicklung zur Erreichung
einer Zielquote für das unterrepräsentierte Geschlecht in der Geschäftsleitung und dem Aufsichtsrat
verantwortlich.
Der Nominierungsausschuss ist ferner für die Befreiung der Vorstandsmitglieder vom
Wettbewerbsverbot geß § 79 AktG zuständig. Er hat weiters darauf zu achten, dass die
Entscheidungsfindung in den Organen nicht durch eine einzelne Person oder kleine Gruppen dominiert
wird. Er hat im Bedarfsfall neue Beurteilungen in Geschäftsleitung und Aufsichtsrat anzuzeigen und eine
Bewertung der Struktur, Größe, Zusammensetzung und Leistung der Geschäftsleitung und des
Aufsichtsrates durchzuführen und dem Aufsichtsrat nötigenfalls Änderungsvorschläge zu unterbreiten.
Der Nominierungsausschuss hat ferner eine regelmäßige Re-Evaluierung der Organe durchzuführen.
Weiters überprüft er den Kurs der Geschäftsleitung bei der Auswahl des höheren Managements und
unterstützt den Aufsichtsrat bei der Erstellung von Empfehlungen an den Vorstand. Der Vergütungs-
und Nominierungsausschuss hat im Geschäftsjahr 2021 dreimal getagt.
d. Ad Directors’ Dealings:
Directors’ Dealings, Käufe und Verkäufe von Mitgliedern des Vorstandes oder des Aufsichtsrates sowie
in enger Beziehung zu ihnen stehende Personen werden gemäß der Marktmissbrauchsverordnung
(Verordnung (EU) Nr. 596/2014) gemeldet. Die Wiener Privatbank SE ist ebenso verpflichtet, die
Marktmissbrauchsverordnung einzuhalten und Eigengeschäfte von Führungskräften (gemäß der
Marktmissbrauchsverordnung) zu veröffentlichen (erfolgt über euro adhoc / APA-OTS Originaltext-
Service GmbH).
12

Graphics
4. Angaben über die Evaluierung der C-Regeln des Kodex:
Die Wiener Privatbank SE überprüft regelmäßig intern die Einhaltung des Österreichischen Corporate
Governance Kodex und sieht unter Bezugnahme auf C-Regel 62 keinen Handlungsbedarf einer externen
Evaluierung. Für die interne Evaluierung verwendet sie den vom Österreichischen Arbeitskreis für
Corporate Governance herausgegebenen Fragebogen, der eine größtmögliche Einheitlichkeit bei der
Evaluierung sämtlicher C-Regeln sicherstellt. Die Wiener Privatbank SE erachtet auch eine Beurteilung
des Abschlussprüfers über die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements (C-Regel 83) als nicht
notwendig, weil sie im Rahmen ihrer Tätigkeit als Kreditinstitut den strengen bankenspezifischen
regulatorischen Vorgaben hinsichtlich der Funktionsfähigkeit des Risikomanagements unterliegt, welche
sowohl intern als auch extern regelmäßig überwacht und überprüft wird.
5. Maßnahmen zur Förderung von Frauen, Diversität
Die Wiener Privatbank SE befolgt den Gleichbehandlungsgrundsatz sowohl im Rekrutierungsprozess als
auch in allen Bereichen des Beschäftigungsverhältnisses.
Die Zusammensetzung der Geschlechterstruktur in der Wiener Privatbank SE zeigt bereits, dass der
Förderung von Frauen eine große Bedeutung beigemessen wird. Im Jahr 2021 betrug der Frauenanteil
an der Gesamtbelegschaft 53%, jener der Männer 47%. Das heißt es sind mehr Frauen als Männer in
der Wiener Privatbank SE beschäftigt.
Darüber hinaus zeigt sich der Frauenanteil auch in der Besetzung der zweiten Führungsebene, wo
überdurchschnittlich viele Frauen Führungspositionen aufweisen (B-2). Bezogen auf die 25 im Punkt 2a.
angeführten Verantwortungsbereichen sind ebenfalls 6 Frauen Leiterinnen von
Verantwortungsbereichen. Von den insgesamt 7 in der Bank vorhandenen Prokuren sind ebenfalls 2 an
Frauen vergeben. Ein weiterer Punkt zur Förderung der Diversität und Vielfältigkeit in der Bank zeigt
sich in der Belegschaftsstruktur dahingehend, dass 15% der Mitarbeiter aus internationalem Umfeld
stammen.
Bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats wird neben der fachlichen Qualifikation und persönlichen
Kompetenz der Mitglieder des Aufsichtsrats auch der Aspekt der Diversität berücksichtigt. So reicht das
Alter der Aufsichtsratsmitglieder am Berichtsstichtag von 59 bis 66 Jahre.
6. Nachhaltigkeit
Zum Themenbereich „Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR)“ hat die Wiener
Privatbank im vergangenen Jahr erfolgreich zahlreiche Initiativen gesetzt: Ein umfassendes
Gesundheitsangebot für Mitarbeiter, das von Obstkörben, Sportmöglichkeiten bis hin zu einer
arbeitsmedizinischen & -psychologischen Betreuung reicht, die weitere Ausrollung der Mülltrennung, das
Jobticket der Wiener Linien für alle Mitarbeiter sowie ein innovatives Recycling-Projekt in der IT. Weiters
wurden Maßnahmen für eine gute Unternehmensführung, die vom Ausbau der Informationstransparenz,
der Korruptionsbekämpfung, einer nachhaltigen Vergütungspolitik bis hin zu Umfragen zur Kunden-
/Mitarbeiter-zufriedenheit reichen, gesetzt.
Ebenso zieht die Wiener Privatbank nachhaltige Aspekte in ihre Produktgestaltung und Dienstleistungen
ein. Das Asset Management der Wiener Privatbank, welches durch ihr Tochterunternehmen Matejka &
Partner Asset Management GmbH umgesetzt wird, ordnet etwa dem Themenkomplex Nachhaltigkeit im
Management von Fondsprodukten bereits heute einen hohen Stellenwert zu. Die Bank plant dazu 2022
bei der Gestaltung und Umsetzung eines nachhaltigen Mezzaninkapitalfonds mitzuwirken.
13

Graphics
Erklärtes Ziel der Wiener Privatbank ist es, sowohl auf Unternehmens- als auch auf Produktebene künftig
noch nachhaltiger, CO2-schonender und ressourceneffizienter zu werden. Dafür wurde die
Verantwortung für „Sustainable Finance“ einerseits in der Stelle Product Governance im Hinblick auf
Produktüberwachung und Produkteinführungsprozess, sowie andererseits in der Stelle
Risikomanagement im Hinblick auf eine regelmäßige Analyse der Nachhaltigkeitsrisiken und Ableitung
von geeigneten Maßnahmen je Geschäftsbereich oder für das Unternehmen selbst verankert.
Hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung wird auf den Konzernlagebericht verwiesen.
7. Angaben zu konsolidierten Unternehmen:
Die Grundsätze der Vergütungspolitik sowie die Maßnahmen zur Förderung von Frauen gelten auch für
die Unternehmen, die im Vollkonsolidierungskreis der Wiener Privatbank SE einbezogenen sind. In den
vollkonsolidierten Tochtergesellschaften bestehen keine Aufsichtsräte.
Wien, am 19.04.2022
MAG.
CHRISTOPH EDUARD
RANINGER,
PHD BERGER
VORSTANDSVORSITZENDER MITGLIED DES VORSTANDES
14

Graphics
KONZERNABSCHLUSS
UND KONZERNLAGEBERICHT
WIENER PRIVATBANK SE
für das Geschäftsjahr
2021
15

Graphics
KONZERNLAGEBERICHT
für das Geschäftsjahr 2021
16

Graphics
WIRTSCHAFTLICHES UMFELD
Nach dem dramatischen Einbruch der Weltwirtschaft 2020, war das Jahr 2021 von einer deutlichen
Erholung gekennzeichnet. Das globale BIP-Wachstum betrug insgesamt 4,0%, wobei die US-
amerikanische Wirtschaft mit 5,7% ein leicht stärkeres Wachstum als jenes der Eurozone (5,3%)
aufwies. Grundsätzlich waren die teilweise Aufhebung restriktiver Maßnahmen (Lockdowns), sowie
stimulierende Maßnahmen der Politik und der Notenbanken, hauptverantwortlich für diese positive
Entwicklung. Im zweiten Halbjahr 2021 drückten jedoch steigende Energie- und Rohstoffpreise und deren
mangelhafte Verfügbarkeit, sowie instabile Lieferketten auf das Wachstum und sorgten für steigende
Inflationszahlen. Während die Inflation in den USA auf 4,7% stieg, legte diese in der Eurozone auf 2,6%
zu. Diese Entwicklung sollte in den USA 2022 zu Erhöhungen des Leitzinssatzes führen, während die EZB
sich noch offenlässt, ob sie 2022 eine Zinserhöhung durchführen wird.
In Österreich erreichte das reale BIP-Wachstum im Jahr 2021 4,9%, nach einem Rückgang von 6,9% im
Vorjahr. Für 2022 sollte sich die positive Dynamik beim Wirtschaftswachstum fortsetzen. Das WIFO
prognostiziert einen Anstieg von 3,9% (März 2022), die EU Kommission sieht ein Wachstum von 4,3%
(Februar 2022) und die OECD erwartet ein Plus von 4,6% (Dezember 2021). Zuletzt haben sich jedoch
die Risikofaktoren aufgrund des Ausbruchs des Kriegs in der Ukraine, deutlich steigender Energie und
Rohstoffpreise und der anhaltenden Lieferkettenproblematik nochmals intensiviert. Die Arbeitslosen-
quote verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg von 6,1% auf 6,2%, wobei sich das
Auslaufen staatlicher Unterstützungsprogramme im Zuge der COVID-19 Pandemie negativ auswirkte.
Quellen: Bloomberg, WIFO, OECD, EU-Kommission
MARKTUMFE
LD
Kapitalm
arkt
Die Kapitalmärkte standen im Jahr 2021 nach wie vor unter starkem Einfluss von COVID-19, sowie gegen
Jahresende kräftig ansteigenden Energiepreisen. Die dadurch stark gestiegene Inflation veränderte die
Renditeerwartungen bei Anleihen und begann auch die Aktienmärkte in einzelnen Sektoren zu bewegen.
Bis dahin hatte der ATX ein herausragendes Jahr erlebt, dass er mit +38,87% abschloss. Das stabil hohe
Wachstum in Osteuropa und seine hohen Rohstoffreserven, ließ internationale Investoren, aufgrund der
hohen wirtschaftlichen Konnektivität Österreichs mit Osteuropa, stärker in unseren Aktienmarkt
investieren. Der DAX stieg im selben Zeitraum um 15,79% und lag somit im europäischen Mittel.
Quellen: Bloomberg, EY, VÖIG, Wiener Börse
Immobilienmarkt
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien war auch 2021 unverändert hoch. Nicht nur die Anzahl der
Verbücherungen, sondern auch der Verkaufswert haben letztes Jahr signifikant zugenommen. Aufgrund
von fehlenden attraktiven Veranlagungsalternativen, der immer noch steigenden Inflation und dem
weiterhin vorherrschend niedrigen Zinsniveau bei Fremdfinanzierungen konnten Wohnimmobilien an
Beliebtheit zulegen.
Die Immobilie ist nach wie vor ein sicheres und rentables Investment: Österreichweit konnten mit einem
verbüchterten Gesamtverkaufswert von EUR 43,2 Mrd. 2021 Rekordumsätze verzeichnet werden. Der
größte Teil entfiel, mit einem Gesamtverkaufswert von EUR 12,7 Mrd., naturgemäß auf Wien.
Der sehr hohen Nachfrage im Eigentums- und Vorsorgewohnungsbereich steht mittlerweile ein eher
geringes Angebot gegenüber. Doch nicht nur der Mangel an Angeboten, auch die erhöhten Baupreise
und die gestiegenen Grundstückspreise haben zu Preissteigerungen geführt.
17

Graphics
Mittlerweile wird eine Eigentumswohnung im Erstbezug in Wien bei etwa EUR 5.000/m² als leistbar
erachtet und zeigt eher das untere Niveau der Wohnungspreise. Der Durchschnittspreis über ganz Wien
gerechnet liegt im Neubaubereich bei EUR 5.485/m² (im Jahr 2020 lag dieser noch bei EUR 5.237/m²),
dies bedeutet eine Steigerung von 5,0%. Während bei Altbauwohnungen ein Preisanstieg von 3,7% zu
erkennen war. Für 2022 wird ein weiterer Preisanstieg von bis zu 7% im Neubaubereich erwartet.
Die Herausforderung geeignete Vorsorge-Wohnungseigentumsobjekte für potenzielle Kunden am Markt
ausfindig zu machen und diese unter Berücksichtigung aller Umstände zu bewerten war im Jahre 2021
sehr groß. Manche Bauträger gingen mittlerweile dazu über, ihre Bauprojekte bereits nach Bau-
genehmigung an institutionelle Investoren als Gesamtprojekt zu veräußern. Punkten konnte die Wiener
Privatbank mit ihrem Alleinstellungsangebot am Immobilienmarkt, den Altwiener-Vorsorgewohnungen.
Dieser Vorsorge-Wohnungstyp wurden im vergangen Jahr vermehrt von professionellen Immobilien-
investoren nachgefragt.
Ausrichtung als Sachwert- und Kapitalmarktspezialist
Als Kapitalmarktspezialist setzt die Bank auf fundierte Kapitalmarktkompetenz bestehend aus
professioneller Vermögensberatung und -verwaltung mit einem konzerneigenen Fondsmanagement,
sowie auf maßgeschneiderte Kapitalmarkt- bzw. Emittenten-Dienstleistungen. Aktien Brokerage mit
globalen Börse-Zugängen runden das Programm ab und in diesem Segment konnte die Bank ihren
Kunden, insbesondere in Zeiten bewegter Märkte, einen klaren Mehrwert bieten. Besonders durch die
integrierte Angebotskombination, bestehend aus Emittenten-Dienstleistungen, in Verbindung mit
Brokerage und Depotservice mit Fokus auf das KMU Segment, ist es der Bank gelungen, eine interessante
Nische zu besetzen, um damit für Kunden und Bank Mehrwert zu generieren.
Daneben bietet die Bank als Immobilien One-Stop-Shop eine integrierte Kombination aus
Veranlagungsmöglichkeiten und Finanzierungen rund um Immobilien aus einer Hand an und eröffnet
damit einen ganzheitlichen Zugang zu einer der nach wie vor interessanten und stabilsten
Veranlagungsformen im Markt. Dabei eröffnet die Bank interessierten Anlegern sowohl den Zugang zu
attraktiven Renditeobjekten, als auch die Möglichkeit, in Anlageobjekte mit stillen Reserven und somit
künftigem Gewinnpotenzial zu investieren. Somit Kapital in werthaltiges bzw. über Mieten wertge-
sichertes „Betongold“ zu veranlagen.
Mit neuen Immobilienprojekten und innovativen Neuerungen bei Kapitalmarktprodukten, die den
aktuellen Zeitgeist treffen, wird die Bank weiterhin punkten. Gleichzeitig wird der USP als bevorzugter
Partner für KMUs bei Kapitalmarktpositionen weiter gefestigt und die Wertschöpfung für die Bank und
ihre Kunden durch die enge Verschränkung zwischen Kapitalmarktdienstleistungen, Depotgeschäft und
Brokerage kontinuierlich ausgebaut.
GESCHÄFTSENTWICKLUNG, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE
Der Wiener Privatbank gelang 2021 ein deutlicher Ergebnissprung: Im Kerngeschäft erfolgte eine
Steigerung der Assets under Management um 22%. Das Jahresergebnis dreht nach einem weiteren
COVID-19 bedingtem Krisenjahr wieder deutlich ins Positive. Die Kernkapitalquote der Bank ist
mit 18,33% stabil auf hohem Niveau. Die Positionierung als Sachwert- und Kapitalmarktspezialist
bleibt weiterhin im Fokus.
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021
18

Graphics
Freundliches Marktumfeld und Zunahme im Kerngeschäft sorgen für Wachstum und Sprung
im Jahresergebnis
Nach Bereinigung der COVID-19 bedingten Altlasten des Vorjahres setzte die Wiener Privatbank ihren
Wachstumskurs fort und legte im Ergebnis deut
lich zu. Durch die im Jahresverlauf einsetzende
Stabilisierung der Pandemie gestaltete sich das Marktumfeld in Form einer deutlichen Erholung der
Aktienmärkte, sowie durch positive realwirtschaftliche Entwicklungen im Berichtsjahr deutlich
freundlicher als im Jahr zuvor. Dadurch konnte die Bank in ihrem Geschäftsverlauf profitieren. Durch
gestiegene Marktpreise kam es nicht nur zu einer verbesserten Bewertung der Depotvolumina, sondern
es gab im Berichtsjahr auch deutliche Substanzzuwächse an verwaltetem Kundenvermögen. So konnten
die für die Bank wesentlichen Assets under Management um 22% von EUR 1.761 Mio. auf EUR 2.143
Mio. gesteigert werden, wodurch erstmals seit Bestehen der Bank die „2-Milliarden Schwelle“
überschritten wurde. Das verwaltete Depotvolumen konnte im Jahresverlauf um 30% von EUR 1.056
Mio. auf EUR 1.374 Mio. zulegen. Die Bilanzsumme legte im Jahresvergleich von EUR 356 Mio. auf EUR
364 Mio. zu.
Die solide Entwicklung im Kerngeschäft schlägt sich in einem deutlichen Ergebniszuwachs nieder: durch
eine geringere Verzinsung im Interbankenbereich, sank zwar der Zinsüberschuss trotz stabilem
Kreditgeschäft von EUR 4,09 Mio. auf EUR 3,42 Mio.. Im Jahresvergleich jedoch deutlich zulegen konnte
der Provisionsüberschuss, welcher sich bedingt durch die starke Zunahme bei den Assets under
Management um 18,65% von EUR 9,51 Mio. auf EUR 11,28 Mio. erhöhte. Noch deutlicher konnte das
Ergebnis aus Immobilienhandel gesteigert werden, welches sich angesichts eines freundlichen
Marktumfeldes um 70,27% von EUR 2,50 Mio. auf EUR 4,26 Mio. verbesserte. Durch Sondermaßnahmen
konnte auch der sonstige betriebliche Erfolg auf EUR 3,08 Mio. gegenüber EUR 0,31 Mio. im Vorjahr
spürbar zulegen. Auf Basis erheblich reduzierter Risikovorsorgen, einem verbesserten Ergebnis aus
finanziellen Vermögenswerten und annähernd unveränderten Verwaltungsaufwendungen konnte somit
mit einem Ergebnis vor Steuern von EUR 5,09 Mio. (gegenüber EUR -10,14 EUR Mio. 2020) ein deutlicher
Ergebnissprung erzielt werden.
FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
Starke Kapitalbasis
Die Wiener Privatbank kann per 31.12.2021 weiterhin auf eine solide Kapitalbasis verweisen.
Die Eigenkapitalquote lag bei 18,33% nach 18,68% im Vorjahr. Mit dieser Eigenkapitalausstattung liegt
die Bank weiterhin deutlich über den regulatorischen Vorgaben und ist für weiteres Wachstum gut
gerüstet.
Die Ertragskennzahlen
*)
der Wiener Privatbank entwickelten sich im
Geschäftsjahr 20201 wie folgt:
Die Cost-Income-Ratio (CIR) betrug 68,73%, nach 90,12% im Jahr 2020. Der Return on Equity (ROE)
stieg auf 9,56% (2020: -19,19%). Auch der Return on Assets (ROA) stieg auf 1,05%, nach -1,95%
im Jahr 2020.
*) CIR: Verwaltungsaufwand ÷ (Zinsüberschuss + Provisionsüberschuss + Ergebnis at-equity bewerteter Unternehmen +
Handelsergebnis + Erfolg aus Immobilienhandel + sonstiger betrieblicher Erfolg), ROE: Jahresüberschuss ÷ øEigenkapital,
ROA: Jahresüberschuss ÷ øBilanzsumme
19

Graphics
RISIKOBERICHT
Im Zentrum der Risikopolitik der Wiener Privatbank steht der Grundsatz eines ausgewogenen
Verhältnisses von Risiko und Rendite. Die Risikosituation im Geschäftsjahr 2021 war weiterhin geprägt
von der COVID-19 Pandemie und den damit einhergehenden ökonomischen Unsicherheiten, mit denen
erhebliche Herausforderungen in der internen Risiko- und Ertragssteuerung gegeben waren. In diesem
Zusammenhang wurde wieder das höchste Augenmerk auf die systematische Überwachung und
Weiterentwicklung der Indikatoren und Verfahren zur Identifikation, Messung und Steuerung der Risiken
gelegt. Der effektive Umgang mit Risiken sowie die frühzeitige Identifikation und Realisierung von
Chancen wird durch eine eigene Risikomanagementabteilung kontrolliert.
Den wesentlichen Risiken tritt die Wiener Privatbank wie in der folgenden Tabelle beschrieben entgegen:
Risiko
Auswirkung
Gegensteuerung
Marktrisiko
Veränderung von
Bewertungsparametern wie
Wertpapierkurse
Belastung des
Jahresergebnisses durch
Wertveränderungen
Laufendes Monitoring
Klar festgelegte Limits
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
Liquiditätsrisiko
Mangelnde Möglichkeiten zur
Beschaffung von Finanzmitteln
zur Begleichung von
Verpflichtungen
Eingeschränkte
Investitionsmöglichkeiten
Belastung der
Liquiditätsposition durch
Abflüsse liquider Mittel
Laufende Liquiditätsüberwachung-
und -steuerung im Treasury
Klar festgelegte Limits
Durchführung von Stress-Tests
Vorhaltung eines Liquiditätspuffers
Diversifizierung der Refinanzierungs-
quellen
Kreditrisiko
Ausfall von Kreditnehmern bzw.
Gegenparteien
Belastung des
Jahresergebnisses durch
höhere Risikovorsorgen /
Direktabschreibungen
Umfassende Bonitätsprüfung und
regelmäßiges Monitoring der
Kreditnehmer
Klar festgelegte Limits
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
20

Graphics
Risiko
Auswirkung
Gegensteuerung
Beteiligungsrisiko
(als Teil des Kreditrisikos)
Abwertung des
Beteiligungsansatzes
Belastung des
Jahresergebnisses durch
höhere Risikovorsorgen /
Direktabschreibungen
Jährliche Budgeterstellung
Laufende Managementgespräche zur
Beurteilung der wirtschaftlichen
Situation
Klar festgelegte Limits
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
Bonitätsrisiko
Verschlechterung der Bonität
bzw. Zahlungsfähigkeit von
Kunden
Belastung des
Jahresergebnisses durch
höhere Risikovorsorgen /
Marktwertveränderung
Umfassende Bonitätsprüfung und
regelmäßiges Monitoring der
Kreditnehmer
Zinsänderungsrisiko
Veränderung der Marktzinsen
Veränderung des Werts
von Finanzinstrumenten
Belastung des
Jahresergebnisses
Geringe Fristentransformation
Klar festgelegte Limits
Durchführung von
Sensitivitätsanalysen in den
Dimensionen Barwertveränderung
und Zinsergebnis
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
Operationelles Risiko
Fehlerhafte interne Prozesse
Technologieversagen
Katastrophen bzw. externe
Ereignisse
Cyberrisiken
Belastung des
Jahresergebnisses
Laufende Weiterentwicklung des
Internes Kontrollsystems (IKS)
Regelmäßige Risikoanalysen
Laufende Entwicklung und
Überarbeitung von Arbeitsrichtlinien
und -anweisungen
Führung einer Verlustdatenbank
Strategieworkshops und
Schulungsmaßnahmen
Vorhalten eines Notfallplanes
21

Graphics
Risiko
Auswirkung
Gegensteuerung
Immobilienrisiko
Konzentrationsrisiko im
Zusammenhang mit dem
Geschäftsmodell
Belastung des
Jahresergebnisses
Definition von Risikoleitlinien für
Immobilienengagements
Klar festgelegte Limits
Umfassende Bewertung mittels
Immobilienrating
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
Ertrags- bzw. Geschäftsrisiko
Schwankung des Ertragsprofils
aufgrund reduzierter laufender
Einnahmen
Belastung des
Jahresergebnisses
Jährliche Budgeterstellung
Laufendes Managementreporting zur
Beurteilung der wirtschaftlichen
Situation
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
Die Wiener Privatbank war zum Bilanzstichtag keinen wesentlichen sonstigen Risiken, wie u.a.
Währungsrisiken, ausgesetzt. Die rechtlichen Risiken werden durch eine eigene Rechtsabteilung, sowie
durch Kooperation mit unabhängigen Rechtsanwälten überwacht und minimiert.
Der Vorstand hat Ende 2021 keine bestandsgefährdenden oder anderen ernsthaften Risiken für die
Wiener Privatbank identifiziert. Die Auswirkungen der Corona Pandemie werden jedoch im Geschäftsjahr
2022 weiter andauern. Darüber hinaus hat der schockierende Einmarsch Russlands in die Ukraine für ein
geopolitisches Erdbeben gesorgt, das weltweit deutlich zu spüren ist. Die weitreichenden
Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland, sowie russischen Personen haben bereits sichtbare
Auswirkungen. Nach dem neuerlichen Absturz der Aktienmärkte und anhaltend hoher Volatilität haben
explodierende Energie- und Rohstoffpreise, die zu Jahresbeginn ohnehin bereits erhöhte Inflation, noch
weiter ansteigen lassen. Auch Lieferketten sind in zahlreichen Industriezweigen, insbesondere mit
Rohstoff- und Zulieferbezug, unterbrochen oder beeinträchtigt. Die weiteren Entwicklungen der
Kapitalmärkte, sowie die volks- und realwirtschaftlichen Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen
werden von der Dauer und dem weiteren Verlauf des Konfliktes abhängen und sind aus heutiger Sicht
noch schwer einschätzbar. Daher ist auch nicht auszuschließen, dass erhöhte Anspannungsfaktoren kurz-
bis mittelfristig in den wesentlichen Risikokategorien, wie insbesondere dem Marktrisiko, Liquiditäts-
risiko, Kreditrisiko, sowie Ertrags- und Geschäftsrisiko auftreten können.
Von einer spürbaren Entspannung ist voraussichtlich erst bei Verfügbarkeit von verbesserten Therapie-
und Vorsorgemöglichkeiten bezüglich dem Virus, insbesondere auch im Konnex zu potenziellen
Mutationen dazu, sowie einer nachhaltigen Deeskalation zwischen den Konfliktparteien, auszugehen.
Makroökonomische Prognosen zeigen, zum Zeitpunkt der Berichterstellung für das laufende Jahr, zwar
eine deutlich positive Entwicklung (siehe u.a. WKO Statistik Österreich vom Dezember 2021 mit Daten
der EU-Kommission), jedoch ist darin ein potenziell negativer Effekt aus dem militärischen Konflikt noch
22

Graphics
nicht eingepreist dieser ist aufgrund der vorliegenden idiosynkratischen Unwägbarkeiten noch nicht
hinreichend genau abschätzbar. Zudem ist, nach Rücknahme der staatlichen Stützungsmaßnahmen, ein
post-pandemisch erhöhtes Insolvenzaufkommen nicht auszuschließen. Im neuen Geschäftsjahr 2022
werden daher laufende Anstrengungen zur Diversifizierung der Ertragsstrukturen verstärkt fortgeführt
und bestehende Risiken engmaschig überwacht und proaktiv gesteuert.
Die Wiener Privatbank ist in den betroffenen Regionen vor Ort nicht präsent. Es besteht somit kein
nennenswertes Engagement mit Russland-Bezug im Portfolio und die Bank ist somit von der Ukraine-
Krise wirtschaftlich hauptsächlich indirekt über Sekundäreffekte betroffen.
Die seit Februar 2022 anhaltenden kriegerischen Aggressionen der Russischen Föderation gegen die
Ukraine führten zu weitreichenden Sanktionen von Regierungen zahlreicher Staaten, einschließlich der
Europäischen Union. Die gesetzten Sanktionsprogramme, die in erster Linie auf die Schwächung der
russischen Wirtschaft abzielen, wurden bereits von der Wiener Privatbank im vollen Umfang umgesetzt.
Auf Grund der hohen Kernkapital- und Liquiditätsquoten ist die Bank für diese Krise weiterhin gut
gerüstet.
Risikomanagement und internes Kontrollsystem
Nach üblichen Bankenstandards werden Risiken über das Risikomanagement identifiziert, gemessen und
gesteuert. In der Wiener Privatbank ist eine klare Trennung zwischen den Marktabteilungen und der
Risikobeurteilung/Risikokontrolle implementiert. Die Grundsätze und Methoden für das Management
betriebswirtschaftlicher Risiken sind in Handbüchern und internen Richtlinien festgelegt. Das
Risikomanagement der Wiener Privatbank ist dem Vorstand Marktfolge zugeordnet.
Das Kreditrisiko inklusive dem Beteiligungsrisiko ist das größte Risiko, mit dem die Wiener Privatbank
konfrontiert ist. Die Marktfolgeabteilungen beurteilen alle Finanzierungs- und Beteiligungsanträge
(Grundsatz der Doppelvotierung entsprechend den Mindeststandards für das Kreditgeschäft der FMA)
und bestätigen, auf Basis der im Einsatz befindlichen Modelle, die mindestens jährlich neu zu erstellenden
Bonitätsbeurteilungen. Darüber hinaus werden Engagements mit erhöhtem Risikoprofil identifiziert und
gemeinsam mit der betreuenden Marktabteilung Maßnahmen zur Risikoreduktion vereinbart. Anhand
eines Ampelsystems innerhalb einer Watch Loan-List werden diese Engagements laufend überwacht.
Direktes Kreditgeschäft mit natürlichen oder juristischen Personen aus Russland und Belarus besteht
keines. Kreditengagements, die potenziell indirekt von der aktuellen Situation in der Region betroffen
sein können, werden laufend überwacht bei den wenigen identifizierten Engagements, wie
beispielsweise Kreditnehmer mit Bezug zur Ukraine, besteht jeweils eine vollständige materielle
Besicherung. Aus heutiger Sicht ist derzeit von keiner besonderen Betroffenheit auszugehen.
Neben dem Kreditrisiko wird in den Hauptrisikoarten zwischen Markt-, Liquiditäts-, Geschäfts- und
operationellen Risiken unterschieden. Die Messung des Markt- und Geschäftsrisikos erfolgt in Form des
Value at Risk. Um die ungünstigen Effekte extremer Marktbewegungen zu simulieren, werden Stress-
Tests durchgeführt. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität auch in adversen Szenarien wird
in der Steuerung ein Liquiditätspuffer vorgehalten, der regelmäßig angepasst und über Stress-Tests
validiert wird. Dem operationellen Risiko wird über ein umfassendes internes Kontrollsystem (IKS) und
laufende Risikoanalysen begegnet. Das Immobilienrisiko, sowie das Konzentrationsrisiko manifestieren
sich hauptsächlich in den genannten Hauptrisikoarten. Es bestehen klare Leitlinien und Limitierungen zur
Begrenzung und Steuerung dieser Risiken. Die zentrale Steuerungsgröße, im Zusammenhang mit dem
Risikomanagement, ist das ökonomische Eigenkapital. Eine Risikotragfähigkeitsrechnung stellt die
Gesamtrisikoposition in einer ökonomischen Betrachtung dar.
23

Graphics
Auch im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ist ein internes Kontrollsystem (IKS) im Einsatz. Die
Kontrollen werden durch entsprechende organisatorische Maßnahmen, die in die Unternehmensprozesse
integriert sind, gewährleistet. Die für die Rechnungslegung und das Controlling zuständige Einheit ist
unabhängig von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Markteinheit der Bank. Die Bank verfügt über
Funktionstrennungen bei der Buchungseingabe und der anschließenden Buchungsfreigabe in das zentrale
IT-System. Personen aus den Marktbereichen können keine Buchungsfreigaben tätigen. Somit zählen
das 4-Augen-Prinzip, Zugriffsbeschränkungen im IT-Bereich und Zahlungsrichtlinien zu den präventiven
Kontrollen. Arbeitsrichtlinien enthalten Regelungen, die einen korrekten Arbeitsablauf garantieren und
sicherstellen, dass betriebliche Vorgänge, die regelmäßig anfallen, einheitlich abgewickelt werden.
Stellenbeschreibungen enthalten genaue Beschreibungen des Aufgabenbereiches des jeweiligen
Mitarbeiters, sowie die personelle Zuordnung. Regelmäßig erfolgen Prüfungen der Konten und deren
Bewertungen.
Die internen Kontrollsysteme (IKS) und das Risikomanagement werden von der dem Vorstand
unterstellten Abteilung Interne Revision überprüft.
DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE
Hinsichtlich dieses Punkts wird auf den Anhang verwiesen.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Aufgrund der Geschäftstätigkeit als Bank sind Forschung und Entwicklung nicht in einer eigenen F&E-
Abteilung angesiedelt. Es werden daher auch keine eigenen Mittel für Forschung und Entwicklung
aufgewendet oder ausgewiesen.
AKTIEN DER GESELLSCHAFT UND STELLUNG DER AKTIONÄRE
Das Grundkapital der Wiener Privatbank betrug zum 31. Dezember 2021 unverändert
EUR 11.360.544,15 und war in 5.004.645 Stückaktien eingeteilt. Der auf die einzelne Aktie entfallende
anteilige Betrag des Grundkapitals belief sich damit unverändert auf EUR 2,27.
Sämtliche Aktien sind in einer veränderbaren Sammelurkunde verbrieft, die bei der Österreichischen
Kontrollbank Aktiengesellschaft, Am Hof 4, 1010 Wien, als Wertpapiersammelbank hinterlegt ist. Eine
Einzelverbriefung der Aktien ist satzungsgemäß ausgeschlossen. Alle zum Bilanzstichtag ausgegebenen
Aktien der Gesellschaft sind zum Handel an der Wiener Börse zugelassen. Die ISIN der Aktien lautet
AT0000741301. Im Geschäftsjahr 2021 waren gemäß IAS 33.30 durchschnittlich 5.004.645 Aktien im
Umlauf. Jede Aktie gewährt das Recht zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des
Stimmrechts, wobei jede Aktie eine Stimme gewährt. Kein Aktionär verfügt daher über besondere
Kontrollrechte. Stimmrechtsbeschränkungen aufgrund von Vereinbarungen zwischen Aktionären sind
dem Vorstand nicht bekannt.
Nach Kenntnis des Vorstandes hielten die Kernaktionäre per 31. Dezember 2021 folgende Anteile:
Mit einem Anteil von 19,04 % war die K5 Beteiligungs GmbH weiterhin Hauptaktionär der Wiener
Privatbank. Die K5 Beteiligungs GmbH geht mit der Kerbler Holding GmbH (Anteil 15,80 %), Günter
Kerbler (Anteil 4,71 %), MMag. Dr. Helmut Hardt (Anteil 4,95 %), der ELMU Beteiligungsverwaltung
GmbH (Anteil 1,43 %) iSv § 133 Z 7 BörseG 2018 gemeinsam vor. Zusammen hielten diese Aktionäre
einen 45,92 %igen Anteil an der Wiener Privatbank.
24

Graphics
Weitere Großaktionäre waren 2021 Mag. Johann Kowar (Stiftung und Beteiligungsgesellschaften) mit
einer Beteiligung von 9,91 %, die Aventure Capital AG mit 8,64 % sowie die Arca Investments, a.s. mit
9,90 %. Der Rest der Aktien befand sich mit einem Anteil von 25,63 % in Streubesitz.
VORSTAND UND AUFSICHTSRAT
Die Mitglieder des Aufsichtsrates werden von der Hauptversammlung gewählt. Der Aufsichtsrat wählt
aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen oder zwei Stellvertreter. Sich nicht unmittelbar aus dem
Gesetz ergebende Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats
betreffen § 10 Pkt. 4 der Satzung, wonach, für die Abberufung von Mitgliedern des Aufsichtsrats, vor
Abschluss der Funktionsperiode eine Mehrheit von drei Viertel der abgegebenen gültigen Stimmen auf
der Hauptversammlung erforderlich ist.
Die Verträge mit Mitgliedern des Vorstands sehen Change of Control-Klauseln vor, die das
Vorstandsmitglied zur vorzeitigen Auflösung des Vertrags berechtigt. Teilweise ist die Gesellschaft bei
einem Change of Control-Ereignis nach Maßgabe der Vorstandsverträge und der jeweiligen
Restlaufzeiten im Auflösungsfall verpflichtet, Entschädigungszahlungen zu leisten.
Der Aufsichtsrat der Wiener Privatbank bestand während des Geschäftsjahres 2021 aus Dr. Gottwald
Kranebitter (Vorsitzender), Mag. Johann Kowar (Vorsitzender-Stellvertreter), Günter Kerbler und Heinz
Meidlinger.
Mitglieder im Vorstand waren im Geschäftsjahr 2021 Mag. Christoph Raninger, PhD (Vorstands-
vorsitzender / „Marktfolge“) und Eduard Berger (Mitglied des Vorstandes / „Markt“).
MITARBEITER
Die Bindung von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die unternehmerisch denken und über
hohe Fachexpertise verfügen, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den langfristigen Erfolg. Die Wiener
Privatbank legte daher auch im Geschäftsjahr 2021 Wert darauf, die fachliche Qualifikation ihrer
Mitarbeiter laufend auszubauen. In der Berichtsperiode wurden EUR 55.971,70 in Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen investiert. Dies bedeutet eine Steigerung des Ausbildungsbudgets verglichen
mit dem Jahr 2020 um circa 38%. Die Unternehmenskultur fördert die Übernahme von Verantwortung
und sorgt für eine leistungsfreundliche und gerechte Arbeitsumgebung. Auf Basis einer flachen Hierarchie
bietet die Wiener Privatbank ihren Mitarbeitern individuelle Aufstiegsmöglichkeiten, sowie ein erfolgs-
und leistungsabhängiges Bonusmodell. Bei der Auswahl neuen Personals setzte die Wiener Privatbank
auch 2021 auf einen mehrstufigen Selektionsprozess, der sicherstellt, dass die hohen Qualitäts-
anforderungen in allen Abteilungen erfüllt werden. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl betrug im Jahr
2021 89. Verglichen mit dem Jahr 2020 bedeutet dies eine Senkung des Personalstandes auf HC-Basis
um 9,5%.
NACHHALTIGKEIT
Zum Themenbereich „Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR)“ hat die Wiener
Privatbank SE schon ab dem Geschäftsjahr 2020 erfolgreich zahlreiche Initiativen gesetzt: Ein
umfassendes Gesundheitsangebot für Mitarbeiter, das von Obstkörben, Sportmöglichkeiten bis hin zu
einer arbeitsmedizinischen & -psychologischen Betreuung reicht, die weitere Ausrollung der
Mülltrennung, das Jobticket der Wiener Linienr alle Mitarbeiter sowie ein innovatives Recycling-Projekt
25

Graphics
in der IT. Weiters wurden Maßnahmen für eine gute Unternehmensführung, die vom Ausbau der
Informationstransparenz und der Korruptionsbekämpfung bis hin zu Umfragen zur Kunden-/Mitarbeiter-
zufriedenheit reichen, gesetzt.
Ebenso zieht die Wiener Privatbank SE nachhaltige Aspekte in ihre Produktgestaltung und
Dienstleistungen ein. Das Asset Management der Wiener Privatbank SE, welches durch ihr
Tochterunternehmen Matejka & Partner Asset Management GmbH umgesetzt wird, ordnet etwa dem
Themenkomplex Nachhaltigkeit im Management von Fondsprodukten einen hohen Stellenwert zu. Die
Bank selbst plant künftig bei der Gestaltung und Umsetzung eines nachhaltigen Mezzaninkapitalfonds
mitzuwirken.
Auf Ebene der Gesamtbank erfolgt eine Identifikation und Beurteilung der Nachhaltigkeitsrisiken im Zuge
einer regelmäßigen ESG Risikoanalyse, woraus Rückschlüsse über die Wesentlichkeit auf
Gesamtbankebene und das Erfordernis etwaiger struktureller Risikomitigationserfordernisse gezogen
werden.
Die Wiener Privatbank SE setzt sich zum Ziel, sowohl auf Unternehmensebene als auch auf Produktebene
sukzessive nachhaltiger, CO2-schonender und ressourceneffizienter zu werden.
Zu diesem Zweck wurde die Verantwortung für „Sustainable Finance“ einerseits in der Stelle Product
Governance im Hinblick auf Produktüberwachung und Produkteinführungsprozess sowie andererseits in
der Stelle Risikomanagement im Hinblick auf eine regelmäßige Analyse der Nachhaltigkeitsrisiken und
Ableitung von geeigneten Maßnahmen je Geschäftsbereich oder für das Unternehmen selbst, verankert.
Informationen über die Ergebnisse der ESG Analyse auf Gesamtbankebene sind dem Risikobericht zu
entnehmen.
NACHHALTIGKEIT IN PRODUKTEN UND DIENSTLEISTUNGEN
ANLAGEBERATUNG
Die Wiener Privatbank SE bezieht Nachhaltigkeitsrisiken bei der Anlageberatung von Finanzprodukten im
Sinne der Disclosure-VO (das sind beispielsweise Investmentfonds oder Alternative Investmentfonds) in
folgender Weise ein:
Die Identifizierung der Nachhaltigkeitsrisiken erfolgt bei relevanten Finanzprodukten durch den
Produkthersteller (Finanzmarktteilnehmer). In der Anlageberatung wird (auch) auf die Informationen
des Produktherstellers zurückgegriffen. Die von den Produktherstellern zur Verfügung gestellten
Informationen zu Nachhaltigkeitsrisiken werden von uns dem Kunden/der Kundin zur Verfügung gestellt
und im Zuge des Beratungsgespräches werden diese näher erläutert und der Kunde/die Kundin auf die
zu erwartenden Auswirkungen der Nachhaltigkeitsrisiken auf die Rendite der angebotenen Finanz-
produkte hingewiesen.
PORTFOLI
OVERWALTUNG
Die Wiener Privatbank SE bezieht Nachhaltigkeitsrisiken bei Investitionsentscheidungen im Rahmen der
Portfolioverwaltung wie folgt ein:
Die Identifikation der Nachhaltigkeitsrisiken hängt insbesondere von der Art des Finanzinstrumentes,
welches in die Portfolioverwaltung einbezogen werden soll, ab. Bevor Finanzprodukte iSd Disclosure-VO
(Investmentfonds oder Alternative Investmentfonds) in das jeweilige Portfolio einbezogen werden,
werden Informationen des Produktherstellers zur Strategie der Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken
eingeholt.
Zu anderen Finanzinstrumenten, die nicht unter den Begriff des Finanzprodukts iSd Disclosure-VO (wie
beispielsweise Aktien und Anleihen) fallen, werden diverse Nachhaltigkeitsdaten wie etwa die nicht-
finanzielle Berichterstattung sowie veröffentlichte CO2-Emissionskennzahlen der Investitions-
26

Graphics
unternehmen seitens der Wiener Privatbank SE eingeholt und folglich herangezogen, um Einschätzungen
zu den Nachhaltigkeitsrisiken dieser Finanzinstrumente evaluieren zu können. Dabei werden auch der
Wirtschaftssektor bzw. die Branche des Investitionsunternehmens (Emittenten) berücksichtigt. Zur
Beurteilung möglicher Reputationsrisiken iZm Nachhaltigkeitsfaktoren der Investitionsunternehmen wird
zusätzlich auch auf Medienberichte zurückgegriffen. Darüber hinaus werden weitere zugängliche
Nachhaltigkeitsdaten (wie etwa Informationen von Datenprovidern sowie internen und externen
Research-Partnern) herangezogen, um Einschätzungen zur Nachhaltigkeitsperformance der Emittenten
und deren Betroffenheit gegenüber Nachhaltigkeitsrisiken zu erhalten. Derzeit wird von der Wiener
Privatbank SE die Heranziehung von mehreren ESG-Ratinganbietern evaluiert, welche in weiterer Folge
in den ESG-Prozess integriert werden sollen.
Abhängig von der bei der Portfolioverwaltung gewählten Anlagestrategie können die Nachhaltigkeits-
risiken unterschiedlich ausgeprägt sein. Dies wird bei jedem Portfolio separat ausgewiesen. Eine eigene
nachhaltige Anlagestrategie wird derzeit nicht angeboten, jedoch werden in allen Anlagestrategien
Ausschlusskriterien angewendet. Emittenten, deren Erträge überwiegend aus den Bereichen Atomkraft,
Tabakwaren, militärische Waffen oder aus dem Glücksspielsektor stammen, sowie Emittenten, die
Menschenrechte oder ArbeitnehmerInnenrechte oder -schutz missachten, werden ausgeschlossen.
Der Kunde/die Kundin wird über die zu erwartenden Auswirkungen von Nachhaltigkeitsrisiken auf die
Rendite seines/ihres verwalteten Portfolios informiert, sofern eine Auswirkung identifiziert wurde.
ERSTANWENDUNG DER EU TAXONOMIE VERORDNUNG
In Übereinstimmung mit dem Artikel 8 der EU Taxonomie Verordnung und der zugehörigen Delegierten
Rechtsakte ist die Wiener Privatbank verpflichtet den Anteil der Taxonomie-fähigen und nicht Taxonomie-
fähigen Aktivitäten im Zusammenhang mit den Umweltzielen Anpassung an den Klimawandel und
Eindämmung des Klimawandels für 31.12.2021 zu veröffentlichen. Der Delegierte Rechtsakt über die
Offenlegung trat in Kraft am 1. Januar 2022 in Kraft. Gemäß Artikel 10 (2a) des Delegierten Rechtakts
sind die Taxonomie-fähigen und nicht Taxonomie-fähigen Positionen zu den Umweltzielen 1 und 2 für
das Geschäftsjahr 2021 offenzulegen. Ebenso sind der Gesamtbruttobuchwert des von der Green Asset
Ratio (GAR) ausgeschlossenen Exposures, Informationen zum Anteil des Handelsbestands und der
Interbankenkredite sowie qualitative Angaben nach Annex XI zu veröffentlichen. Für das Geschäftsjahr
2022 müssen Taxonomie-hige und nicht Taxonomie-fähigen Positionen zu allen Umweltzielen
veröffentlicht werden.
Da sich die EU Taxonomie und die weiteren Ziele der Verordnung aktuell noch in Entwicklung befinden
und die Daten zur Bestimmung der Taxonomie-Fähigkeit beschränkt sind, hat die Wiener Privatbank die
EU Taxonomie noch nicht vollständig in Einklang mit der ESG Strategie und zugehörigen Zielsetzungen
verankert. Die Wiener Privatbank verpflichtet sich aber die Offenlegung stets unter Beachtung des
letztverfügbaren Standards durchzuführen und zu ergänzen.
27

Graphics
Auf Basis dieser Informationen ergeben sich für die Wiener Privatbank per 31.12.2021 im Einklang mit
der EU Taxonomie, dem delegierten Rechtsakt 2121/2178 und den Klarstellungen der Europäischen
Kommission die folgenden Kennzahlen:
Kennzahlen 2021
%
Anteil der Risikopositionen in Wirtschaftstätigkeiten, die in der Taxonomie enthalten
sind (Taxonomie-fähig) auf Basis der gesamten Aktiva
21%
Anteil der Risikopositionen in Wirtschaftstätigkeiten, die nicht in der Taxonomie
enthalten sind (Nicht Taxonomie-fähig) auf Basis der gesamten Aktiva
20%
Anteil der Risikopositionen gegenüber Zentralstaaten und Zentralbanken
auf Basis der gesamten Aktiva
24%
Anteil der Risikopositionen gegenüber nicht NFRD-pflichtigen Unternehmen
auf Basis der gesamten Aktiva
15%
Anteil der Forderungen im Handelsportfolio auf Basis der gesamten Aktiva 0%
Anteil der Interbankenkredite auf Abruf auf Basis der gesamten Aktiva 21%
Anteil der Derivatepositionen auf Basis der gesamten Aktiva 0%
Gesamte Aktiva 364.074.539
Für die Bestimmung der relevanten Kennzahlen wurde wie folgt vorgegangen:
Anteil der Taxonomie-fähigen und nicht-Taxonomie-fähigen Risikopositionen
Auf Basis der gesamten Aktiva der Wiener Privatbank wurde für die Forderungen an Kunden und zum
Handel bestimmte Immobilien die Taxonomie-higkeit der Positionen durch Abgleich des ÖNACE-Codes
mit der Taxonomie VO überprüft. Alle Forderungen gegenüber Kunden, die innerhalb der EU sind, deren
ÖNACE-Code in der Taxonomie VO enthalten ist und die unter die NFRD fallen, wurden als Taxonomie-
fähig angesetzt. Bei den zum Handel bestimmte Immobilien wurde von einer Taxonomie-Fähigkeit
ausgegangen.
Spezialpositionen
Zusätzlich wurden die unter Artikel 10 genannten spezifischen Positionen zu Zentralbanken, kurzfristigen
Interbankengeschäften und Derivaten erhoben und im Verhältnis zu den gesamten Aktiva gesetzt. Da
die Wiener Privatbank kein Handelsportfolio besitzt, wurde die entsprechende Position mit Null angesetzt.
CORPORATE GOVERNANCE BERICHT
Der konsolidierte Corporate Governance Bericht für das Geschäftsjahr 2021 wurde erstellt und ist auf
der Website der Wiener Privatbank unter https://www.wienerprivatbank.com/ueber-uns/investor-
relations-adhoc/berichte/ abrufbar.
28

Graphics
AUSBLICK 2022 WEITER WACHSTUM DURCH SCHÄRFUNG DES GESCHÄFTSMODELLS
Die Wiener Privatbank ist mit ihrer starken Kapitalausstattung weiterhin gut positioniert, um einers
eits
auf allfällig unerwartete Markt- und wirtschaftliche Entwicklungen gut vorbereitet zu sein und um
andererseits ihre Positionierung als Spezialbank mit Fokus auf Sachwert- und Kapitalmarktkompetenz
weiter auszubauen.
Im Immobilienbereich wird sich die Bank weiterhin auf die Strukturierung und die Finanzierung von
Immobilienprojekten, maßgeblich im Bereich Wohnbau, fokussieren. Nach dem erfolgreichen Zukauf von
zwei Zinshäusern im Jahr 2021 steht die Entwicklung dieser Projekte, sowie der Aufbau weiterer
Beteiligungen im Fokus. Aus Projektentwicklungen und Beteiligungen sollen dann wiederum attraktive
Anlageprodukte für den Vertrieb von Vorsorgewohnungen kreiert werden. Als neuer Impuls zur
Entwicklung von Immobilienprojekten einerseits undr ein interessantes Renditeprodukt andererseits
wird der erste nachhaltige Mezzaninkapitalfonds für Immobilienentwicklungsprojekte in Österreich
dienen, welchen die Wiener Privatbank, gemeinsam mit einem Partner, in Kürze auf den Markt
bringen wird.
Im Kapitalmarktgeschäft liegt der Fokus auf dem Ausbau der Position als präferierter Partner für KMUs
zur Begleitung von Anleihe- und Aktienemissionen. Im Sinne eines integrierten Wertschöpfungsansatzes
sollen dabei gleichzeitig Wachstumsimpulse für das Depot- und Brokerage Geschäft erzielt werden. Auch
ein innovativer Ansatz wird nachfrageorientiert verfolgt, nämlich die Begleitung tokenisierter
Kapitalmarktemissionen in Zusammenarbeit mit einem Technologiepartner. Im Veranlagungsbereich
wird am bewährten Ziel festgehalten, in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktsituation ein
ausgewogenes Anlagespektrum vorzuhalten, um institutionellen Kunden, sowie vermögenden
Privatkunden, in jeder Marktphase das passende Angebot in Form von Sachwerten und
Kapitalmarktprodukten anbieten zu können. Auch hier setzt die Bank laufend auf Neuerungen: Neben
dem bereits erwähnten nachhaltigen Mezzaninkapitalfonds für Immobilienprojekte wurde kürzlich der
„VV Megatrends“ als Ergänzung ins Programm der Vermögensverwaltung aufgenommen, um die
Möglichkeit zu bieten, auf ausgewogener Basis an aktuellen Trends im Bereich nachhaltige Investments,
Gesundheit, Technologien etc. partizipieren zu können.
Wien, am 19. April 2022
MAG.
CHRISTOPH EDUARD
RANINGER,
PHD BERGER
VORSITZENDER DES VORSTANDES MITGLIED DES VORSTANDES
29

Graphics
KONZERNBILANZ
KONZERN- GESAMTERGEBNISRECHNUNG
ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS
KONZERN-CASH-FLOW-STATEMENT
KONZERNANHANG
für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2021
30

Graphics
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021 (IFRS)
Anhang
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
in EUR in EUR
AKTIVA
Barreserve 1) 85.876.016 70.298.689
Forderu
ngen an Kreditinstitute 2) 76.430.652 50.100.816
Forderungen an Kunden 3) 85.750.520 80.690.535
Finanzanlagen 4) 60.397.685 89.945.231
Anteile an assoziierten Unternehmen 5) 2.450.712 1.222.606
Zum Handel bestimmte Immobilien 6) 43.202.879 50.645.995
Immaterielle Vermögenswerte 7) 858.112 1.108.161
Sachanlagen 8) 3.009.932 3.714.643
Steueransprüche 9) 892.630 2.402.869
hievon Steuererstattungsansprüche 0 712.766
hievon latente Steueransprüche 892.630 1.690.103
Sonstige Aktiva 10) 5.205.400 5.495.668
Summe Aktiva 364.074.539 355.625.213
PASSIVA
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11) 39.680.548 37.342.511
Verbindl
ichkeiten gegenüber Kunden 12) 255.960.957 252.902.654
Steuerverpflichtungen 13) 333.480 106.604
hievon tatsächliche Steuerverpflichtungen 333.480 106.604
hievon latente Steuerverpflichtungen 0 0
Verbriefte Verbindlichkeiten 14) 16.624.900 16.706.169
Rückstellungen 15) 3.469.698 3.755.272
Sonstige Passiva 16) 5.920.682 6.481.439
Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 41.203.396 37.557.108
Nicht beherrschende Anteile 880.879 773.456
Eigenkapital 17) 42.084.274 38.330.564
Summe Passiva 364.074.539 355.625.213
31

Graphics
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 1. Jänner 2021 bis 31. Dezember 2021 (IFRS)
Anhang
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
in EUR in EUR
Zinsen und ähnliche Erträge 5.734.329 6.466.297
Zinserträge nach Effektivzinsmethode 4.454.825 4.855.471
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.312.631 -2.379.968
Zinsüberschuss 21) 3.421.698 4.086.328
Provisionserträge 12.743.992 11.002.439
Provisionsaufwendungen -1.464.255 -1.495.407
Provisionsüberschuss 22) 11.279.736 9.507.032
Ergebnis at-equity bewerteter Unternehmen 23) 396.021 67.756
Handelsergebnis 24) 676.397 657.668
Ertrag aus Immobilienhandel 25) 13.024.817 9.382.164
Aufwand aus Immobilienhandel 26) -8.765.567 -6.880.644
Sonstiger betrieblicher Ertrag 27) 3.216.268 604.457
Sonstiger betrieblicher Aufwand 28) -133.409 -292.685
Verwaltungsaufwand 29) -15.887.895 -15.439.817
Risikovorsorge 30) -1.431.240 -9.439.234
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten 31) -709.962 -2.395.725
Ergebnis vor Steuern 5.086.865 -10.142.701
Ertragsteuern 32) -1.322.890 2.245.620
Periodenergebnis 3.763.975 -7.897.081
Nicht beherrschende Anteile am Periodenergebnis 191.422 3.439
Periodenergebnis ohne nicht beherrschende Anteile 3.572.552 -7.900.520
Ergebnis der im Eigenkapital erfassten Ertrags- und Aufwandsposten
Gesamtergebnisrechnung
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Konzernperiodenergebnis 3.763.975 -7.897.081
Posten, die zukünftig über die GuV gebucht werden können
Bewertungsergebnis der FV-Umwertung
von FVOCI bewerteter Schuldinstrumente 75.012 -121.407
(darauf entfallende Steuereffekte) -18.753 30.352
Posten, die zukünftig nicht über die GuV gebucht werden können
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 23.301 51.540
(darauf entfallende Steuereffekte) -5.825 -12.885
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 73.735 -52.400
Gesamtergebnis 3.837.710 -7.949.481
Zuordnung des Gesamtergebnisses
Anteile im Besitz der Eigentümer der Wiener Privatbank 3.646.288 -7.952.920
nicht beherrschende Anteile 191.422 3.439
Ergebnis je Aktie
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
in EUR in EUR
Aktienzahl zum Ultimo 5.004.645 5.004.645
Durchschnittliche Anzahl der umlaufenden Aktien 5.004.645 5.004.645
Periodenergebnis ohne nicht beherrschende Anteile 3.572.552
-7.900.520
Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert = unverwässert) 19) 0,71 - 1,58
32

Graphics
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 1. Jänner 2021 bis 31. Dezember 2021 (IFRS)
Gezeichnetes Kapital- Gewinn- FV IAS 19 Eigenkapital ohne nicht beherrschender Eigenkapital mit
Kapital rücklagen rücklagen Umwertun
g versichungsm. nicht Anteil nicht
Konzern- Gewinne und beherrschenden beherrschendem
Angaben in EUR gewinn Verluste Anteil Anteil
Stand zum 1. Jänner 2020 11.360.544 18.308.278 14.928.973 132.820 35.825 44.766.440 358.329 45.124.769
Periodenergebnis 2020 -7.900.520 -7.900.520 3.439 -7.897.081
Im sonstigen Ergebnis erfasste
Erträge und Aufwendungen -91.056 38.655 -52.400 -52.400
Ausschüttung 0 -136.000 -136.000
Veränderungen nicht beherrschender Anteil 743.589 743.589 547.688 1.291.277
Stand zum 31. Dezember 2020 11.360.544 18.308.278 7.772.041 41.764 74.480 36.813.519 773.456 38.330.564
Periodenergebnis 2021 3.572.552 3.572.552 191.422 3.763.975
Im sonstigen Ergebnis erfasste
Erträge und Aufwendungen 56.259 17.476 73.735 73.735
Ausschüttung 0 -84.000 -84.000
Stand zum 31. Dezember 2021 11.360.544 18.308.278 11.344.593 98.023 91.956 40.459.807 880.879 42.084.274
33

Graphics
Konzern-Cash-Flow-Statement für das Geschäftsjahr
vom 1. Jänner 2021 bis 31. Dezember 2021
2021 2020
Anhang in TEUR in TEUR
Periodenergebnis (vor Fremdanteilen) 3.764 -7.897
Ergebnis aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen 27) -82 0
Abgangsgewinne(-)/Abgangsverluste(+) aus Finanzanlagen 31) 810 1.983
Abgangsgewinne(-)/Abgangsverluste(+) aus Sac hanlagen 27) - 40 0
Abschreibungen(+)/Zusc hreibungen(-) auf Finanzanlagen 31) -100 412
Abschreibungen(+)/Zusc hreibungen(-) auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 29) 1.190 1.201
Veränderung der Risikovorsorge 30) 1.431 9.439
Ergebnisanteil der assoziierten Unternehmen 23) -396 -67
Nicht zahlungswirksame Veränderung der Pensionsrückstellungen/ähnliche Rückstellungen 15) 56 15
Steueraufwand(+)/Steuerertrag(-) 32) 1.323 -2.246
Nettozinsertrag(-)/Nettozinsaufwand(+) 21) -3.422 -4.086
Sonstige Korrekturen 2 0
Korregiertes Periodenergebnis 4.536 -1.246
Zunahme/ Abnahme der Forderungen an Kreditinstitute 2) -26.341 58.953
Zunahme/ Abnahme der Forderungen an Kunden 3) -6.421 -1.268
Zunahme/ Abnahme der zum Handel bestimmten Immobilien 6) 7.443 -1.552
Zunahme/ Abnahme der sonstige Aktiva 10) -4 795
Zunahme/ Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitute 11) 2.255 7.213
Zunahme/ Abnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 12) 3.058 -96.689
Zunahme/ Abnahme der verbrieften Verbindlichkeit 14) -180 -2.695
Zunahme/ Abnahme der Rückstellungen 15) -50 0
Zunahme/ Abnahme der sonstigen Passiva 16) -70 -335
Erhaltene Zinsen 21) 6.900 6.968
Gezahlte Zinsen 21) -2.131 -2.623
Steuergutschrift 703 0
Steuerzahlungen 13) -310 -437
Cash-Flow aus der operativen Tätigkeit -10.612 -32.916
Zufluss aus Veräußerung von assoziierten Unternehmen 150 0
Zufluss aus Ausschüttungen assoziierte Unternehmen 100 125
Abfluss aus dem Erwerb von Finanzanlagen 4) -37.280 -64.219
Abfluss aus den Zuschüssen assoziierter Unternehmen 5) -1.000 0
Zufluss aus der Veräußerung von Finanzanlagen 4) 64.974 84.554
Abfluss aus dem Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 7) 8) -250 -615
Zufluss aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 55 206
Cash-Flow aus Investitionstätigkeiten 26.750 20.052
Tilgung von Leasingverbindlic hkeiten 16) -477 -492
Gezahlte Dividenden 17) -84 -136
Einzahlung Verkauf von Eigentumsanteilen an Toc hterunternehmen 0 1.291
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit -561 663
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 70.299 82.500
Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit -10.612 -32.916
Cash-Flow aus Invest itionst ätigkeit 26.750 20.052
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit -561 663
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 85.876 70.299
34

Graphics
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
für das Geschäftsjahr 2021
35

Graphics
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM
1. JÄNNER 2021 BIS 31. DEZEMBER 2021
I. Allgemeine Grundsätze
Die Wiener Privatbank SE ist eine börsenotierte Privatbank mit Sitz am Parkring 12, 1010 Wien, und betreibt
als Kreditinstitut im Sinne des § 1 Abs. 1 des österreichischen Bankwesengesetzes Bankgeschäfte. Sie ist
unter der Firmenbuchnummer FN 84890 p beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch eingetragen. Der
geographische Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in Österreich.
Die Angebots- und Dienstleistungspalette für private und institutionelle Kunden umfasst die
Kerngeschäftsfelder Private Banking, Finanzierungen, Asset Management (Matejka & Partner), Brokerage,
Research, Capital Markets, Unternehmens & Projektfinanzierung und Immobilienprodukte & -projekte.
In diesen Geschäftsfeldern bietet die Wiener Privatbank ihren Kunden maßgeschneiderte Lösungen an.
Die Wiener Privatbank SE hat als Medium für die Offenlegung gemäß Art. 431 ff. CRR das Internet gewählt.
Die Offenlegung ist auf der Website der Wiener Privatbank unter https:
//www.wienerprivatbank.com/ueber-uns/investor-relations/berichte dargestellt.
Der Konzernabschluss der Wiener Privatbank-Gruppe wurde nach den Vorschriften der am
Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting
Standards Board (IASB) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations
Committee (IFRIC), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt und erfüllt auch die Voraussetzungen des
§ 59a BWG und des § 245a UGB über Konzernabschlüsse nach international anerkannten
Rechnungslegungsgrundsätzen.
Im vorliegenden Konzernabschluss wurden bei der Bilanzierung und Bewertung alle zum Zeitpunkt der
Rechnungslegung am 31. Dezember 2021 verabschiedeten und zu diesem Zeitpunkt verpflichtend
anzuwendenden IAS/IFRS berücksichtigt. Die Möglichkeit der vorzeitigen Anwendung von überarbeiteten
Standards wurde nicht wahrgenommen. Die funktionelle hrung ist der Euro (EUR). Alle Betragsangaben
werden, sofern nicht besonders darauf hingewiesen wird, in EUR dargestellt. Bei Summierung von
gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen
rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Die in Klammern angegebenen Zahlen betreffen das
Vorjahr.
Der Konzernabschluss wurde am 19.April 2022 aufgestellt und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat
freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den
Konzernabschluss billigt.
36

Graphics
II. Konsolidierungsgrundsätze
Konsolidierungskreis
Muttergesellschaft ist die Wiener Privatbank SE, Wien. In den Konzernabschluss sind alle Unternehmen,
die unter dem beherrschenden Einfluss der Muttergesellschaft stehen (Tochtergesellschaften), durch
Vollkonsolidierung einbezogen. Es darf von einer Beherrschung ausgegangen werden, wenn die
Beteiligungshöhe der WPB SE gegenüber der Tochtergesellschaft über 50% liegt, wobei es gem. IFRS 10,
auch bei weniger als 50% Beteiligungshöhe zu einer Vollkonsolidierung kommen kann. Hierbei sind die
Einflussmöglichkeiten der Mutter auf die Tochtergesellschaft maßgeblich. Sollte die Wiener Privatbank SE
in der Lage sein die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens sowie die variablen Rückflüsse der
Gesellschaft der Höhe nach zu bestimmen, so ist auch eine Tochtergesellschaft mit weniger als 50%
vollzukonsolidieren. Nicht konsolidiert werden Tochterunternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns insgesamt unwesentlich sind.
Wesentliche Beteiligungen, auf welche die Wiener Privatbank SE einen maßgeblichen Einfluss ausübt, ohne
diese jedoch zu beherrschen, werden als „assoziierte Unternehmen“ nach der Equity-Methode einbezogen
und in dem Bilanzposten Anteile an assoziierten Unternehmen ausgewiesen. In der Regel besteht ein
maßgeblicher Einfluss bei einem Anteilsbesitz zwischen 20 % und 50 %. Eine Einbeziehung erfolgt auf
Grundlage des zum 31. Dezember 2021 erstellten Jahresabschlusses.
Die übrigen Beteiligungen werden als Fair-Value-Finanzanlagen eingestuft und dementsprechend bewertet.
Insgesamt 6 (VJ: 6) Tochterunternehmen wurden im Rahmen der Vollkonsolidierung mit der
Muttergesellschaft zusammengefasst. Zum Berichtszeitpunkt gibt es außerdem noch zwei
Equitygesellschaften, welche als nicht wesentlich bezeichnet werden können.
Nähere Details zum Konsolidierungskreis sind unter Punkt 33 Tochterunternehmen und Beteiligungen
dargestellt.
Die Entscheidung ob eine Gesellschaft voll- oder equitykonsolidiert wird, hängt neben der Beteiligungshöhe
auch noch von der Möglichkeit der Einflussnahme auf die Geschäfts- sowie die Finanzgebarung der
Tochtergesellschaft ab.
Wenn Beherrschung auf eine Gesellschaft festgestellt wird (durch die Möglichkeit der Einflussnahme auf die
wirtschaftlichen oder finanziellen Entscheidungen sowie die Möglichkeit die variablen Rückflüsse zu
beeinflussen), wird diese Gesellschaft als vollkonsolidierte Tochtergesellschaft in den Konzernabschluss
miteinbezogen.
Für den Fall, dass eine solche Entscheidung nicht eindeutig gefällt werden kann, wird im nächsten Schritt
entsprechend den Prüfschritten des IFRS 10 die Einflussmöglichkeit der Wiener Privatbank SE auf die
Gesellschaft genauer analysiert und untersucht.
Hierzu wird genauer untersucht, ob Verfügungsgewalt über das Unternehmen vorliegt. Verfügungsgewalt
besteht u.a. dann, wenn folgende Rechte gegeben sind: Vertragliche Vereinbarungen mit anderen
Stimmberechtigten über die Ausübung von Stimmrechten; Größe des Stimmrechtsbesitzes des Konzerns
im Verhältnis zur Größe und Verteilung der Stimmrechtsbesitze anderer Investoren sowie potenzielle
Stimmrechte des Konzerns und anderer Stimmberechtigter oder sonstiger Parteien. Können
37

Graphics
Entscheidungen der Tochtergesellschaft durch die Wiener Privatbank SE beeinflusst bzw. gesteuert werden
oder nicht? Unterliegt die Wiener Privatbank SE variablen unbeeinflussbaren Rückflüssen, oder können hier
Entscheidungen durch Einflussnahme abgeändert werden?
Zusätzlich ist auf eine womöglich vorliegende "Principal-Agent" Situation einzugehen bzw. muss kontrolliert
werden ob bei der Gesellschaft eine "de facto control" Beherrschung besteht.
Abschließend findet noch eine Kontrolle im Hinblick auf sonstige wirtschaftliche Verbindungen zwischen der
Gesellschaft und der Wiener Privatbank SE statt. Kontrolliert wird hierbei ob es zwischen den Gesellschaften
über den Rahmen einer normalen Geschäftsbeziehung hinausgehende Verbindungen bzw.
Geschäftstätigkeiten gibt.
Wenn das Ergebnis ergibt, dass keine Beherrschung nach IFRS 10 vorliegt, erfolgt eine Klassifizierung nach
IAS 28 bzw. IFRS 11.
Die Wiener Privatbank SE konnte zweifelsfrei alle Gesellschaften entweder als voll- oder equitykonsolidiert
klassifizieren.
Bilanzierungsgrundsätze zu at Equity Unternehmen
Die Anteile des Konzerns an nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen umfassen Anteile an
assoziierten Unternehmen.
Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss, jedoch
keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung, in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik hat.
Sie werden zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt, wozu auch Transaktionskosten zählen. Nach
dem erstmaligen Ansatz enthält der Konzernabschluss den Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis der
nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen bis zu dem Zeitpunkt, an dem der maßgebliche
Einfluss endet.
Konsolidierungsstichtag
Abschlussstichtag des Konzernabschlusses ist der Abschlussstichtag des Mutterunternehmens; die
Jahresabschlüsse der im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogenen Unternehmen sind zum Stichtag des
Konzernabschlusses aufgestellt.
Konsolidierungsmethoden
Entsprechend IFRS 3 erfolgt die Erstkonsolidierung bei allen Unternehmenszusammenschlüssen nach der
Erwerbsmethode. Gemäß der Methode werden die erworbenen Vermögenswerte und Schulden mit ihren
beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Bei der Bewertung des nicht beherrschenden
Anteils gewährt IFRS 3 ein Bewertungswahlrecht auf Transaktionsbasis, nach dem der nicht beherrschende
Anteil entweder zum beizulegenden Zeitwert (bisweilen „Full-Goodwill-Methode“ genannt) oder zum
proportionalen Anteil des nicht beherrschenden Anteils am beizulegenden Zeitwert des Nettovermögens
des erworbenen Unternehmens erfolgen kann. Ein Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert
(Goodwill) ausgewiesen. Dieser unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung, sondern wird einem jährlich
durchzuführenden Impairment-Test unterzogen, bei dem die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder
Firmenwertes überprüft wird (Impairment-only-Approach). Ist die Werthaltigkeit nicht mehr gegeben, wird
eine Abschreibung vorgenommen. Andernfalls wird der Wertansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes
unverändert gegenüber dem Vorjahr beibehalten.
38

Graphics
Soweit die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs die beizulegenden Zeitwerte der übernommenen
identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden unterschreiten, ist der Unterschiedsbetrag in der Periode
des Erwerbs ertragswirksam zu vereinnahmen.
Alle Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, andere Erträge und Aufwendungen aus der Verrechnung
zwischen den vollkonsolidierten Gesellschaften werden eliminiert. Ebenso werden sämtliche
Zwischenergebnisse eliminiert.
Verliert der Konzern die Beherrschung über ein Tochterunternehmen, bucht er die Vermögenswerte und
Schulden des Tochterunternehmens und alle zugehörigen, nicht beherrschenden Anteile und anderen
Bestandteile am Eigenkapital aus. Jeder entstehende Gewinn oder Verlust wird in der Gewinn- oder
Verlustrechnung erfasst. Jeder zurückbehaltene Anteil an dem ehemaligen Tochterunternehmen wird zum
beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Verlustes der Beherrschung bewertet.
Nicht beherrschende Anteile werden zum Erwerbszeitpunkt mit ihrem entsprechenden Anteil am
identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens bewertet.
Änderungen des Anteils des Konzerns an einem Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der
Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert.
Währungsumrechnung
Die einzelnen Konzerngesellschaften erfassen ihre Geschäftsfälle in ausländischer Währung mit dem am
Tag der Transaktion gültigen Devisenreferenzkurs der EZB. Die Umrechnung von auf Fremdwährung
lautenden Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie nicht abgewickelten Fremdwährungskassa-
geschäften in Euro erfolgt mit dem am Bilanzstichtag gültigen Devisenreferenzkurs der EZB.
Devisentermingeschäfte werden zu den am Bilanzstichtag für die Restlaufzeit gültigen Terminkursen
bewertet. Aus Währungsänderungen zwischen den zwei Bilanzstichtagen resultierende Fremdwährungs-
gewinne und -verluste werden im Geschäftsjahr erfolgswirksam erfasst.
Keines der in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 einbezogenen Tochterunternehmen hat einen
Abschluss in fremder Währung aufgestellt.
39

Graphics
III. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die in der Folge genannten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden durchgängig auf alle in diesem
Konzernabschluss genannten Geschäftsjahre angewendet.
Zahlungsmittelbestand
Der Zahlungsmittelbestand laut Konzern-Cashflow-Statement setzt sich aus der Barreserve zusammen.
Finanzinstrumente
Unter dem Überbegriff „Finanzinstrumente“ werden alle finanzielle Vermögenswerte und finanzielle
Verbindlichkeiten zusammengefasst. Gemäß IAS 32 stellt ein Finanzinstrument im Allgemeinen einen
Vertrag dar, welcher gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und
bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument
führt.
Die erstmalige Erfassung der Finanzinstrumente erfolgt zum Zeitpunkt, an dem das Unternehmen
Vertragspartei des Finanzinstruments wird und somit ist für Käufe/Verkäufe finanzieller Vermögenswerte
der Erfüllungstag maßgeblich. Als Erfüllungstag gilt der Tag, an dem ein finanzieller Vermögenswert
übertragen wird. Die Klassifizierung von Finanzinstrumenten beim erstmaligen Ansatz hängt von ihrer
Eigenschaft sowie vom Zweck und der Absicht des Managements hinsichtlich der Anschaffung ab.
Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten
Ein finanzieller Vermögenswert wird bei seiner erstmaligen Erfassung einer Bewertungskategorie
zugeordnet, welcher über die zukünftigen Folgebewertungen entscheidet. Der erstmalige Ansatz erfolgt
unabhängig von der Zuordnung zu einer Bewertungskategorie - mit dem Transaktionspreis (Fair Value).
Das Klassifizierungsmodell für finanzielle Vermögenswerte sieht die Zuordnung in die folgenden drei
Geschäftsmodelle und der damit verbundenen Folgebewertung vor:
“Hold-to-Collect“ (“Halten“) Folgebewertung: Amortised Cost, AC
“Hold-to-Collect-and-Sell“ (“Halten und Verkaufen“) Folgebewertung: Fair value through other
comprehensive income, FVTOCI
“Other Business Model“ (“Sonstiges Geschäftsmodell”) Folgebewertung: Fair value through profit
or loss, FVTPL
Im Rahmen der Klassifizierung sind die vertraglichen Zahlungsströme pro Einzelgeschäft gemäß des SPPI-
Kriteriums („Solely Payments of Principle and Interest“) zu überprüfen. Wird dieses Kriterium erfüllt, so ist
abhängig vom gewählten Geschäftsmodell eine Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)
oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVTOCI) erlaubt. Ist das SPPI-Kriterium nicht erfüllt, so
hat die Folgebewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL) zu erfolgen.
Ausschlaggebend für die Klassifizierung und Bewertung nach IFRS 9 sind folgende Kriterien:
das Geschäftsmodellkriterium dieses definiert die Geschäftsmodelle, in welchen die Vermögens-
werte gemanagt werden, sowie
40

Graphics
das Zahlungsstromkriterium, welches die Charakteristika der vertraglichen Zahlungsströme des
finanziellen Vermögenswertes definiert, welches zusätzlich zum Geschäftsmodell über die Folge-
bewertung des Finanzinstruments entscheiden.
Geschäftsmodell
Die Festlegung des Geschäftsmodells für finanzielle Vermögenswerte erfolgt auf Portfolio Ebene, da dies
am besten widerspiegelt, wie Gruppen von finanziellen Vermögenswerten gemeinsam gesteuert und
entscheidungsrelevante Informationen berichtet werden, um ein bestimmtes Geschäftsziel zu erreichen.
Als Beurteilungsfaktoren für die ganzheitliche Betrachtung werden alle relevanten und objektiv verfügbaren
Anhaltspunkte herangezogen. Diese umfassen insbesondere die Zielsetzung und Portfolio-Strategie,
Performance-Messung und -Berichte, Risiko-Messung und -Steuerung, Vergütungssysteme des
Managements sowie Häufigkeit, Volumen, Zeitpunkte und Gründe von Verkaufsaktivitäten.
In der Wiener Privatbank wurden folgende Geschäftsmodelle auf Portfolio-Ebene festgelegt:
Kreditportfolio: Bei Erf
üllung des SPPI-Kriteriums erfolgt eine Geschäftsmodellzuordnung unter
„Hold-to-Collect“. Alle anderen Kredite werden dem sonstigen Geschäftsmodell zugeordnet.
Anleihenportfolio: Bei Privatp
latzierungen erfolgt eine Geschäftsmodellzuordnung unter „Hold-to-
Collect“, bei öffentlichen Emissionen erfolgt eine Geschäftsmodellzuordnung unter „Hold-to-Collect-
and-Sell“.
Barresserve: Es erfolgt e
ine Geschäftsmodellzuordnung unter „Hold-to-Collect“.
Forderungen KI: Es erfolgt eine Geschäftsmodellzuordnung unter „Hold-to-Collect“.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: Es erfolgt eine Geschäftsmodellzuordnung unter
„Hold-to-Collect“
Beurteilung der vertraglichen Zahlungsströme (SPPI-Kriterium)
Zum Zweck der Beurteilung, ob die vertraglichen Zahlungsströme eines finanziellen Vermögenswertes,
ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen, gilt die
Definition des Kapitalbetrags als der beizulegende Zeitwert des finanziellen Vermögenswerts beim
erstmaligen Ansatz. Zinsen umfassen das Entgelt für den Zeitwert des Geldes, für das Ausfallrisiko, das mit
dem über einen bestimmten Zeitraum ausstehenden Kapitalbetrag verbunden ist, und für andere
grundlegende Risiken und Kosten des Kreditgeschäfts (z.B. Liquiditätsrisiko und Verwaltungskosten) sowie
eine Gewinnmarge.
Die Beurteilung erfolgt dabei auf Basis der vertraglichen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes
und berücksichtigt dabei auch Vertragsbedingungen, die den Zeitpunkt oder die Höhe der vertraglichen
Zahlungsströme ändern.
Im Rahmen der Überprüfung ob die vertraglichen Zahlungsströme eines finanziellen Vermögenswertes
ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen, werden die
vertraglichen Ausstattungsmerkmale des Instruments herangezogen. Dabei wird mitüberprüft ob der
Vermögenswert Vertragsbedingungen enthält, die den Zeitpunkt oder den Betrag vertraglicher
Zahlungsströme so verändern können, dass diese Bedingung nicht mehr erfüllt wird.
41

Graphics
Eine genaue Unterteilung bzw. Definition der jeweiligen Finanzinstrumente ist in den nächsten Punkten zu
finden:
Finanzielle Vermögenswerte Amortized Cost (AC)
Das AC-Geschäftsmodell hat die Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme zum Ziel. Die Bewertung
von Finanzinstrumenten die im Rahmen dieses Geschäftsmodells gehalten werden hat zu fortgeführten
Anschaffungskosten zu erfolgen, sofern diese Instrumente auch das SPPI-Kriterium erfüllen.
Die Wiener Privatbank SE hat die Position Barreserve, Forderungen an Kreditinstitute und Kunden, nicht
börsenotierte Anleihen und Forderungen aus Lieferungen & Leistungen diesem Geschäftsmodell zugeordnet
(wenn diese das SPPI-Kriterium erfüllen). Zinserträge aus diesen Portfolien werden in der Gewinn- und
Verlustrechnung im Posten Zinsüberschuss ausgewiesen.
Sofern Direktabschreibungen vorgenommen wurden, haben diese die Forderungen vermindert. Die
Risikovorsorge nach IFRS 9, welche als eigener Posten im Anhang ausgewiesen wird, vermindert ebenfalls
diese Positionen. Abschreibungen und Wertberichtigungen werden unter dem Posten Risikovorsorge
ausgewiesen.
Wenn es zu Vertragsänderungen kommt, beurteilt der Konzern, ob sich die Cashflows des modifizierten
Vermögensgegenstandes wesentlich verändert haben. Wenn die Cashflows wesentlich abweichen, werden
die vertraglichen Rechte auf die Cashflows des ursprünglichen finanziellen Vermögenswertes als verfallen
erachtet. In diesem Fall wird der ursprüngliche finanzielle Vermögenswert ausgebucht und ein neuer
finanzieller Vermögenswert wird zum beizulegenden Zeitwert angesetzt.
Fair Value Option:
Unternehmen die einen finanziellen Vermögenswert in die Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertetoder zur FVTOCI einzuordnen hätten, können diesen beim erstmaligen Ansatz freiwillig aber
unwiderruflich als aufwands- oder ertragswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designieren. Die
Wiener Privatbank SE wendet dieses Wahlrecht nicht an.
Finanzielle Vermögenswerte Fair Value Through Other Comprehensive Income
Ziel dieses Geschäftsmodells ist sowohl das Verkaufen, als auch das Vereinnahmen von vertraglichen
Zahlungsströmen. Finanzinstrumente die diesem Geschäftsmodell zugeordnet werden, sind erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten und im sonstigen Ergebnis (Fair Value Through Other
Comprehensive Income; FVTOCI) zu erfassen, sofern diese Instrumente auch das SPPI-Kriterium erfüllen.
Die Wiener Privatbank SE hat das Portfolio der börsennotierten Anleihen diesem Geschäftsmodell
zugeordnet (wenn diese das SPPI-Kriterium erfüllen).
Die sich aus der Bewertung zum Fair Value ergebenden Wertänderungen werden solange erfolgsneutral in
einem gesonderten Posten des Eigenkapitals (FV-Umwertung) ausgewiesen, bis der jeweilige Vermö-
genswert veräußert ist. Bei Vorliegen von Wertminderungsgründen (Impairment Losses) erfolgt eine
Umbuchung des Impaiments vom OCI in die Gewinn & Verlustrechnung, womit der Bilanzansatz dem Fair
Value entspricht.
42

Graphics
Finanzielle Vermögenswerte Fair Value Through Profit or Loss
Dieses Geschäftsmodell stellt eine Restkategorie für alle Finanzinstrumente dar, die weder einem HtC noch
einem HtC&S-Geschäftsmodell zugeordnet werden können oder dürfen. Finanzinstrumente dieser Kategorie
sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert über die GuV (Fair Value Through Profit or Loss; FVTPL)
zu bewerten
Auch werden alle Eigenkapitalinstrumente sowie Vermögenswerte, die das SPPI-Kriterium nicht erfüllen,
dieser Position zugeordnet.
OCI-Wahlrecht bei Eigenkapitalinstrumenten:
Beim erstmaligen Ansatz von Eigenkapitalinstrumenten, für die keine Handelsabsicht besteht, kann das
unwiderrufliche Wahlrecht, die Wertschwankungen des beizulegenden Zeitwerts mit Ausnahme von
Dividenden erfolgsneutral über das sonstige Ergebnis darzustellen, in Anspruch genommen werden. Die
Wiener Privatbank SE wendet dieses Wahlrecht nicht an.
Derivative Finanzinstrumente
Nach IFRS 9 werden Derivate, die in Verträge eingebettet sind, bei denen die Basis ein finanzieller
Vermögenswert im Anwendungsbereich des Standards ist, niemals getrennt bilanziert. Stattdessen wird
das hybride Finanzinstrument insgesamt im Hinblick auf die Einstufung beurteilt. Derivate sowie
Eigenkapitalinstrumente werden nach IFRS 9 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL)
bewertet.
Positive Fair Values werden in der Bilanz als Vermögenswert unter den Sonstigen Aktiva und negative Fair
Values als Verbindlichkeit unter den Sonstigen Passiva dargestellt. Der Erfolg / Aufwand aus Derivaten wird
im „Handelsergebnis“ gezeigt.
Wertminderung Finanzielle Vermögenswerte und vertragliche Vermögenswerte
Bei Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bzw. erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert (FVTOCI) zu bilanzieren sind, sieht der IFRS 9 die Berechnung eines erwarteten
Kreditverlusts (Expected Credit Loss) vor. Hierfür sind Kreditrisikoparameter (Ausfallswahrscheinlichkeit -
PD, Verlust bei Ausfall - LGD und Kreditbetrag bei Ausfall EAD) unter Berücksichtigung historischer,
gegenwärtiger und zukunftsorientierter Informationen zu modellieren.
Im Rahmen der Ermittlung der Risikovorsorge sieht IFRS 9 eine Stufenzuordnung von Finanzinstrumenten
in drei Stufen vor. Eine ausführliche Erläuterung dazu erfolgt im Risikobericht ab Seite 78ff.
Verluste werden im Gewinn oder Verlust erfasst und in einem Konto für Wertberichtigungen wiedergegeben.
Falls der Konzern keine realistischen Aussichten auf die Einbringlichkeit des Vermögenswertes hat, werden
die Beträge abgeschrieben. Wenn ein nach der Erfassung der Wertberichtigung eintretendes Ereignis eine
Verringerung der Höhe der Wertberichtigung zur Folge hat, wird die Verringerung der Wertberichtigung
ebenso im Gewinn oder Verlust erfasst.
Verbriefte Ve
rbindlichkeiten
In dieser Position (Punkt 14.) werden begebene Anleihen von Tochterunternehmen der Wiener Privatbank
SE ausgewiesen, welche mit fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden überwiegend mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten
angesetzt. Neben dem Zinsaufwand werden Unterschiedsbeträge zwischen Auszahlungsbetrag und
43

Graphics
Nennbetrag effektivzinsgerecht abgegrenzt und im Zinsaufwand ausgewiesen. Die Wiener Privatbank hat
in dieser Kategorie Kundeneinlagen, Wertpapieremissionen, die der Refinanzierung dienen, sowie
Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen ausgewiesen.
Die restliche Kategorie der Finanziellen Verbindlichkeiten umfasst entweder Verbindlichkeiten, die zu
Handelszwecken gehalten oder die zum FVTPL designiert werden.
Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
Die Wiener Privatbank SE wendet kein Hedge Accounting an.
Angaben über den beizulegenden Zeitwert (Fair Value)
Der beizulegende Zeitwert ist jener Preis, zu welchem in einem geordneten Geschäftsvorfall unter
Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag ein Vermögenswert verkauft oder eine Schuld übertragen
werden könnte (d. h. ein Abgangspreis).
Bei Finanzinstrumenten, welche an einem aktiven Markt notieren, bemisst sich der beizulegende Zeitwert
nach den offiziellen Preisen des Hauptmarktes, zu dem die Gruppe Zugang hat („Mark to Market“). Der
beizulegende Zeitwert einer kurzfristig abrufbaren finanziellen Verbindlichkeit ist nicht geringer als der bei
Fälligkeit zahlbare Betrag unter Abzinsung ab dem ersten Termin, an dem die Zahlung des Betrags verlangt
werden könnte.
Ein Finanzinstrument gilt als an einem aktiven Markt notiert, wenn Preisnotierungen von einem
Preisberechnungs-Service, einem Händler, einem Broker, einer Agentur, die Kurse bestimmt, oder einer
Aufsichtsbehörde leicht und regelmäßig erhältlich sind und diese Preise tatsächliche und regelmäßig
auftretende Markttransaktionen zwischen unabhängigen Geschäftspartnern darstellen. Gibt es für ein
Finanzinstrument in seiner Gesamtheit keine veröffentlichte Preisnotierung an einem aktiven Markt, gibt es
jedoch aktive Märkte für die Bestandteile des Finanzinstruments, wird der beizulegende Zeitwert auf der
Grundlage der Marktpreise für die Bestandteile ermittelt.
Für die Ermittlung des Fair Values für Finanzinstrumente, für welche es keinen aktiven Markt gibt und die
nur mit selbst bestimmten Parameter berechnet werden können, wird auf den Punkt „Berechnung Level 3
Fair Values“ (Punkt 35 der Anhangangaben) verwiesen.
Fair Values Fair Value-Hierarchie
Die Ermittlung der Fair Values erfolgt gemäß den Vorschriften des IFRS 13:
Level 1
Der beizulegende Zeitwert der Level 1 Instrumente wird anhand von an aktiven Märkten beobachteten
Preisnotierungen ermittelt.
Level 2
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Instrumenten des Levels 2 erfolgt auf der Grundlage von
Bewertungstechniken unter Anwendung von Inputfaktoren, welche an aktiven Märkten beobachtbar sind.
44

Graphics
Level 3
Level 3 bezieht sich auf Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, deren beizulegender Zeitwert nicht
ausschließlich auf Grundlage beobachtbarer Marktdaten ermittelt wird. Hier wird der beizulegende Zeitwert
von Instrumenten anhand von Bewertungstechniken ermittelt, bei denen vor allem Inputfaktoren
verwendet werden, die nicht an aktiven Märkten beobachtbar sind.
Zum Handel bestimmte Immobilien
Ein Teil des Geschäftsmodells des Konzerns ist der Erwerb von Wohnhausanlagen und eine im Rahmen des
operativen Geschäftszyklus des Unternehmens beabsichtigte Veräußerung der Immobilien (sowohl
Einzelverwertung als auch Verwertung des gesamten Hauses). Aus diesem Grund erfolgt die Bilanzierung
dieser Immobilien unter dem Vorratsvermögen gemäß IAS 2.
Die Immobilienvorräte werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die
Herstellungs- oder Anschaffungskosten umfassen alle Kosten des Erwerbs und der Be- und Verarbeitung
sowie sonstige Kosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und Zustand zu
versetzen. Hierzu zählen beispielsweise Notarkosten, Gutachterkosten, usw... Die Bewertung erfolgt gem.
IAS 2 mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert
zum jeweiligen Bilanzstichtag. Werthaltigkeitsprüfungen werden mittels Verkehrswertgutachten sowie
mittels eines Vergleichswertverfahrens vorgenommen. Vergleichswerte werden aus einer retrograden
Verkaufspreisberechnung, aus statistischen sowie rechnerischen, um Verkaufspreisnebenkosten
bereinigten Berechnung abgeleitet. Wurden in der Vergangenheit Wertminderungen auf den
Nettoveräußerungswert vorgenommen und sind die Gründe für diese Wertminderung aufgrund geänderter
Verhältnisse entfallen, so wird eine Wertaufholung bis zur Höhe der historischen Anschaffungs- und
Herstellungskosten vorgenommen.
Immateriel
le Vermögenswerte
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet, die
um die planmäßigen Abschreibungen vermindert sind. Diese werden auf die voraussichtliche
Nutzungsdauer linear abgeschrieben.
Folgende Nutzungsdauer wird der planmäßigen Abschreibung zugrunde gelegt:
Jahre Prozent
Rechte (Software) 3-5 33%-20%
Die Abschreibung wird unter dem Posten Verwaltungsaufwand erfasst.
Gemäß IFRS 3 ist ein Firmenwert jener Betrag, um den die Summe der übertragenen Gegenleistungen den
zum Erwerbszeitpunkt bestehenden Saldo der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen
Schulden übersteigt. Firmenwerte aus dem Erwerb von Tochterunternehmen werden als immaterielle
Vermögenswerte angesetzt. Firmenwerte aus dem Erwerb von assoziierten Unternehmen hingegen sind im
Buchwert der Anteile an den assoziierten Unternehmen enthalten.
Der Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer
werden jährlich auf Wertminderung überprüft.
45

Graphics
Sachanlagen
Das abnutzbare Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die um
planmäßige Abschreibungen vermindert werden. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei Wert-
minderungen vorgenommen. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear entsprechend der voraus-
sichtlichen Nutzungsdauer vorgenommen und unter dem Posten Verwaltungsaufwand ausgewiesen.
Folgende Nutzungsdauer wird den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt:
Jahre Prozent
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1-20 100% - 05%
Fahrzeuge 3-5 033% - 20%
Leasing
Ein Unternehmen muss bei Vertragsabschluss beurteilen, ob ein Leasingverhältnis vorliegt oder nicht. Die
Definition lautet demnach: Ein Leasingverhältnis liegt vor, wenn dem Leasingnehmer vom Leasinggeber
vertraglich das Recht zur Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes für einen festgelegten Zeitraum
eingeräumt wird und der Leasinggeber im Gegenzug eine Gegenleistung vom Leasingnehmer erhält.
Dieses Bilanzierungsmodell sieht vor, dass in der Bilanz Vermögenswerte aus einem Nutzungsrecht (right-
of-use-asset, kurz: RoU; in der Bilanz als Sachanlagen erfasst) und Verbindlichkeiten aus
Leasingvereinbarungen darzustellen sind (Ausnahme: die Leasinglaufzeit beträgt 12 Monate oder weniger,
oder es handelt sich um Vermögenswerte von geringen Wert).
Das Nutzungsrecht wird zu Anschaffungskosten am Bereitstellungsdatum bewertet. Das Nutzungsrecht wird
anschließend nach der linearen Methode gemäß IFRS 16 vom Bereitstellungdatum bis zum früheren Ende
der Nutzungsdauer oder dem Ende der Leasingdauer des Nutzungsrechts abgeschrieben. Das
Nutzungsrecht wird um etwaige Wertminderungen verringert und um bestimmte Neubewertungen der
Leasingverbindlichkeiten bereinigt.
Die in der Bilanz ausgewiesenen Nutzungsrechte beziehen sich größtenteils auf die Miete von
Geschäftsräumlichkeiten des Konzerns vor allem den Standort Parkring 12, 1010 Wien. Sonstige
wesentliche Leasingverträge im Sinn von IFRS 16 (KFZ, Kopiergeräte, etc.) gibt es im Wiener Privatbank
Konzern nicht. Des Weiteren nahm die Wiener Privatbank nur die Ausnahme auf Einzelbasis für kurz
laufende Leasingvereinbarung in Anspruch.
Die Wiener Privatbank SE wendet IFRS 16 nicht für immaterielle Vermögensgegenstände an.
Sonstige Aktiva
Im Posten Sonstige Aktiva werden hauptsächlich Forderungen, die nicht aus dem Bankgeschäft stammen,
ausgewiesen. Das sind im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die mit fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet werden sowie Forderungen aus Immobilienverkäufen. Abschreibungen
werden im Posten Risikovorsorge ausgewiesen.
Steueransprüche und Verpflichtungen
In diesen Positionen werden die tatsächlichen sowie latenten Steueransprüche und -verpflichtungen
ausgewiesen.
46

Graphics
Nach den Bestimmungen des § 9 KStG zur Gruppenbesteuerung besteht zum 31. Dezember 2021 eine
Unternehmensgruppe aus der Wiener Privatbank SE als Gruppenträger und 4 Gruppenmitgliedern (ATI
Vermögenstreuhandgesellschaft m.b.H., BODEN-INVEST Beteiligungsgesellschaft m.b.H., Wiener
Stadthäuser Alpha GmbH und Setup Auhofstraße 181 GmbH).
Die Steuerumlage bemisst sich nach der fiktiven positiven oder negativen Steuerbelastung eines jeden
Gruppenmitgliedes entsprechend der „Stand alone“ Betrachtung und wird in einem weiteren Schritt um den
Gruppenvorteil bereinigt. Eine allenfalls bestehende Vorgruppen-Mindestkörperschaftsteuer vermindert die
Steuerumlage um den an den Gruppenträger weiterverrechneten Betrag.
Steuerabgrenzung
Laufende Steuern
Laufende Steueransprüche und schulden werden mit jenem Betrag angesetzt, in dessen Höhe eine
Erstattung oder eine Zahlung an / von der Steuerbehörde erwartet wird.
Latente Steuern
Latente Steuern werden für temporäre Differenzen angesetzt, wenn steuerliche Wertansätze von
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und deren Buchwerten auseinanderliegen. Latente Steueran-
sprüche werden für alle steuerlich absetzbaren temporären Unterschiede, wenn es wahrscheinlich ist, dass
in Zukunft ein zu versteuernder Gewinn zur Verrechnung zur Verfügung stehen wird, angesetzt.
Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen
erfasst. Steuerliche Verlustvorträge, die im Steuerplanungszeitraum genutzt werden können, werden in
Höhe des latenten Steueranspruches aktiviert. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden
saldiert, soweit sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.
Rückstellungen
Rückstellungen werden entsprechend IAS 37 angesetzt, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung
gegenüber Dritten aufgrund eines vergangenen Ereignisses besteht, es wahrscheinlich ist, dass diese
Verpflichtung zu einem Abfluss von Ressourcen führen wird und eine verlässliche Schätzung der Höhe der
Verpflichtung möglich ist.
Die Rückstellungen werden mit jenem Wert angesetzt, der zum Zeitpunkt der Erstellung des
Jahresabschlusses nach bester Schätzung angesetzt werden kann. Unterscheidet sich der auf Basis eines
marktüblichen Zinssatzes ermittelte Barwert der Rückstellung wesentlich vom Nominalwert, wird der
Barwert der Verpflichtung angesetzt. Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft ob ein
Anpassungsbedarf besteht. Wenn ein Abfluss nicht mehr wahrscheinlich ist, ist die Rückstellung
erfolgswirksam aufzulösen.
Personalrückstellungen
Die Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen werden nach den Bestimmungen des IAS 19 nach
dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) gebildet. Der Rechnungszinssatz
beträgt 1,2 % (VJ 0,7 %), es wird von einer jährlichen Valorisierung der Gehälter von 2,7% (VJ 2,0%)
ausgegangen. Ein Fluktuationsabschlag wird nicht angesetzt. Die jeweiligen gesetzlichen Regelungen zum
Pensionsantrittsalter werden berücksichtigt. Dienstzeitkomponenten, als auch Zinsaufwendungen und
Erträge werden entsprechend der Regelungen des IAS 19 in der GuV, wohingegen versicherungs-
47

Graphics
mathematische Gewinne und Verluste im sonstigen Ergebnis (Other Comprehensive Income OCI)
erfasst werden.
Sonstige Passiva
Im Posten Sonstige Passiva werden sonstige Verpflichtungen, die keinem anderen Bilanzposten zugeordnet
werden können, ausgewiesen und mit fortgeführten Anschaffungskosten (ausgenommen Derivate, die zum
Fair-Value angesetzt werden) bewertet.
Leasingverbindlichkeit
Liegt ein Leasingverhältnis vor erfolgt durch den Leasingnehmer die Bewertung der Leasingverbindlichkeit
zum Barwert der zu diesem Zeitpunkt noch offenen Leasingzahlungen. Dabei werden die Leasingzahlungen
mit dem dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden - Zinssatz abgezinst, sofern sich dieser ohne weiteres
bestimmen lässt. Ist dies nicht möglich so ist der Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers
heranzuziehen.
In weiterer Folge wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit nach der Effektivzinsmethode mit dem
entsprechenden Zinssatz aufgezinst, um Leasingzahlungen reduziert und neu bewertet, um Anpassungen
oder Modifikationen Rechnung zu tragen.
Eigenkapital
Das Eigenkapital setzt sich aus eingezahltem Kapital, das ist das dem Unternehmen von den Eigentümern
zur Verfügung gestellte Kapital (gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklagen), und aus erwirtschaftetem
Kapital (Gewinnrücklagen, Fair-Value Umwertung, IAS 19 Rücklage, Gewinnvortrag und Jahresüberschuss)
zusammen. Unter der Position Fair-Value Umwertung werden die nicht ergebniswirksam erfassten
Bewertungsänderungen des HtC&S-Bestandes ausgewiesen.
Treuhand
vermögen
Die Wiener Privatbank SE und ihr Tochterunternehmen ATI Vermögenstreuhandgesellschaft m.b.H. bieten
Treuhandgeschäfte und sonstige treuhänderische Leistungen an, bei denen sie im Namen von Kunden
Vermögenswerte halten oder investieren. Treuhänderisch gehaltene Vermögenswerte werden im
Konzernabschluss nicht ausgewiesen, da sie keine Vermögenswerte des Wiener Privatbank-Konzerns sind.
Zinsüberschuss
Zinserträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern
zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Zinserträge werden nach
Maßgabe des ausstehenden Nominalbetrages abgegrenzt.
Dividendenerträge werden erfasst, wenn der Rechtsanspruch der Gesellschaft auf Zahlung entstanden ist.
Voraussetzung ist, dass es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird
und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann.
Der Posten Zinsen und ähnliche Erträge umfasst vor allem Zinserträge aus Forderungen an Kreditinstitute
und Kunden, aus Wertpapieren sowie Beteiligungserträge von nicht konsolidierten Gesellschaften.
Zinserträge werden periodengerecht abgegrenzt und erfasst. Zinsen und ähnliche Aufwendungen umfassen
vor allem Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie
Anleihezinsen. Sie werden ebenso periodengerecht abgegrenzt und erfasst.
48

Graphics
In den Fällen, in denen ein zugehöriges Finanzinstrument existiert, werden Provisionen, die integraler
Bestandteil des Effektivzinssatzes dieses Finanzinstruments sind, als Teil des Zinsertrages ausgewiesen.
Provisionsübe
rschuss
Unter Provisionsüberschuss sind die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft und diesen zuzuordnenden
Aufwendungen gegenüber Dritten abgegrenzt ausgewiesen, die überwiegend zeitnah abgerechnet werden.
Diese umfassen vor allem Erträge und Aufwendungen für Dienstleistungen aus dem Zahlungsverkehr, dem
Wertpapiergeschäft und dem Kreditgeschäft (soweit sie nicht in der Effektivverzinsung miteinbezogen
werden) sowie aus dem Real Estate-Bereich, welche direkt von der Wiener Privatbank SE vermittelt wurden.
Die Vereinnahmung von Gebühren und Provisionen für Leistungen, die über einen bestimmten Zeitraum
erbracht werden, erfolgt über die Periode der Leistungserbringung. Darin enthalten sind Provisionen aus
dem Kredit- und Girogeschäft, Haftungsprovisionen und sonstige Verwaltungs- und Depotgebühren.
Gebühren, die mit der vollständigen Erbringung einer bestimmten Dienstleistung oder einem signifikanten
Ereignis (transaktionsbezogene Leistungen) verbunden sind, werden vereinnahmt, wenn die Dienstleistung
vollständig erbracht wurde oder das signifikante Ereignis eingetreten ist. Provisionen aus der Durchführung
von transaktionsbezogenen Leistungen umfassen unter anderem das Wertpapiergeschäft und das Devisen-
und Valutengeschäft.
Aufwendungen, die im direkten und inkrementellen Zusammenhang mit der Generierung von
Provisionseinnahmen stehen, werden im Provisionsaufwand gezeigt. Gebühren- und Provisionserträge
werden auf der Grundlage der in einem rechtskräftigen Vertrag mit einem Kunden festgelegten
Gegenleistung bewertet.
Handelsergebnis
Im Handelsergebnis werden Ergebnisse aus dem Gold- und Devisenhandel erfasst sowie die Veränderungen
des Fair Values von Derivaten.
Ertrag aus Immobilienhandel
Unter dieser Position werden die Veräußerungserlöse aus dem zum Verkauf gehaltenen Immobilien sowie
die zwischenzeitlich bis zum Verkauf vereinnahmten Erlöse aus Vermietungen (Erlöse aus der Vermietung
fallen jedoch in den Anwendungsbereich von IFRS 16) ausgewiesen. Die Erlöse aus der Veräußerung von
Immobilien fallen unter die zeitpunktbezogene Erlösrealisierung. Die Realisierung der Umsatzerlöse aus
Liegenschaftsverkäufen erfolgt bei Gefahren und Risikoübergang und entspricht auch den Bestimmungen
hinsichtlich des Kontrollübergangs nach IFRS 15.
Weitere Erlöse, die unter der Position Ertrag aus Immobilienhandel ausgewiesen werden, sind die bis zum
Verkauf der Immobilien, vereinnahmten Erlöse aus Betriebskosten, die auch in den Anwendungsbereich
des IFRS 15 fallen. Bei diesen Erlösen sind die vertraglichen Leistungsverpflichtungen identifizierbar und
die dazugehörige Gegenleistung kann pro Leistungsverpflichtung eindeutig bestimmt werden. Der Wiener
Privatbank Konzern ist primär Ansprechpartner der Kunden für die Leistungserbringung und trägt das in
der Immobilienbranche übliche Vorratsrisiko für die Nutzungsbereitschaft der Immobilie und auch das
Risiko, dass die branchenüblich über einen Aufteilungsschlüssel verteilten Aufwendungen nicht abgerechnet
werden können. Somit wird für die wesentlichen Leistungen davon ausgegangen, dass der Wiener
Privatbank Konzern als Principal fungiert.
49

Graphics
Aufwand aus Immobilienhandel
Unter dieser Position werden sämtliche Veränderungen des Bestands an Immobilien, die Aufwendungen für
Material und sonstige bezogenen Herstellungsleistungen, die Aufwendungen aus Vermietungen sowie
sonstige Immobilienaufwendungen (Immobilien-Asset Management) ausgewiesen.
Sonstiger betrieblicher Ertrag
Im Sonstigen betrieblichen Ertrag sind all jene Erträge ausgewiesen, die einer bankfremden
Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind, sowie Erträge die keiner anderen Position zugeordnet werden können.
Die unter dieser Position ausgewiesenen Erlöse aus Treuhanddienstleistungen fallen diesbezüglich unter die
zeitraumbezogene Erlösrealisierung.
Hierunter werden auch die positiven Endkonsolidierungsergebnisse der assoziierten Gesellschaften sowie
verbundener Unternehmen ausgewiesen.
Sonstig
er betrieblicher Aufwand
Im Sonstigen betrieblichen Aufwand werden etwaige Abschreibungen aus dem Impairment von
Firmenwerten gem. IAS 36 gezeigt. Darüber hinaus werden in diesem Posten die Aufwendungen aus
bankfremden Tätigkeiten sowie sonstige betriebliche Aufwendungen die nicht aus Verwaltungstätigkeiten
entstammen ausgewiesen.
Hierunter werden auch die negativen Endkonsolidierungsergebnisse der assoziierten Gesellschaften sowie
verbundener Unternehmen ausgewiesen.
Verwaltungsaufwand
Im Verwaltungsaufwand werden auf die Berichtsperiode abgegrenzt der Personalaufwand, der
Sachaufwand sowie planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögenswerte
ausgewiesen. Im Personalaufwand werden Löhne und Gehälter, Bonuszahlungen, gesetzliche und freiwillige
Sozialaufwendungen, personalabhängige Steuern und Abgaben sowie Aufwendungen für Abfertigungen und
Pensionen erfasst. Im Sachaufwand sind neben dem EDV-Aufwand, dem Raumaufwand sowie den
Aufwendungen für den Bürobetrieb, dem Aufwand für Werbung und Marketing, den Rechts- und
Beratungsaufwendungen noch sonstige Sachaufwendungen enthalten.
Risikovorsorge
Die Position Risikovorsorge enthält Veränderungen der erfassten Wertminderungen bzw.
Risikorückstellungen auf finanzielle Vermögenswerte (zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw.
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet) sowie auf außerbilanzielle Verpflichtungen (iW
Kreditzusagen und Finanzgarantien) basierend auf dem IFRS 9 Wertminderungsmodell der erwarteten
Kreditverluste. Auch realisierte Forderungsausfälle sowie nachträgliche Eingänge ausgebuchter
Forderungen werden hier ausgewiesen. Gewinne oder Verluste aus Modifizierungen von finanziellen
Vermögenswerten, wenn es sich um bonitätsbedingte Modifizierungen handelt, werden ebenfalls in dieser
Position dargestellt.
50

Graphics
Ergebnis a
us finanziellen Vermögenswerten
Ergebnis FVTPL mandatorily
Unter dieser Position werden sowohl Bewertungsergebnisse als auch realisierte Gewinne und Verluste aus
Wertpapieren des FVTPL-Portfolios erfasst.
Ergebnis FVTOCI
Das Veräußerungsergebnis des FVTOCI Portfolios werden unter dieser Position ausgewiesen.
Steuern vom Einkommen
Laufende und latente Ertragsteuern werden in dieser Position erfasst.
51

Graphics
IV. Ermessensentscheidungen und Schätzunsicherheiten
des
Konzernabschlusses
Für die Erstellung des Konzernabschlusses sind naturgemäß regelmäßige Ermessensbeurteilungen,
Entscheidungen und die Festlegung von Annahmen und Erwartungen über ausgewiesene Buchwerte durch
die Unternehmensleitung notwendig. Anhand dieser Einschätzungen und Beurteilungen kann der Ansatz
und Wert von Vermögenswerten und Schulden am Bilanzstichtag als auch die Höhe von Aufwendungen und
Erträgen während des Geschäftsjahres bedeutend beeinflusst werden.
Aufgrund dieser Entscheidungen bzw. Beurteilungen besteht bei folgenden Punkten die Möglichkeit, dass
sie zu einer Anpassung von Vermögenswerten und Schulden im nächsten Geschäftsjahr führen können:
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts des Immobilienvermögens sowie der Immobilienvorräte der
Wiener Privatbank SE erfolgt mittels Gutachten, welche von unabhängigen Sachverständigen erstellt
werden. Der Nettoveräußerungswert der Immobilienvorräte basiert auf Berechnungen, welche auf den
zukünftigen Verkaufserlös abzüglich der geschätzten noch anfallenden Kosten der Fertigstellung als auch
des Verkaufes basieren. Diese Berechnung wird zu den jeweiligen Stichtagen aktualisiert und angepasst,
wodurch es zu Wertschwankungen der Immobilienvorräte kommen kann (siehe Punkt 6).
Die Höhe der rückgestellten Abfertigungs- und Pensionsansprüche basiert auf geschätzten Beträgen. Diese
Schätzungen basieren auf von Sachverständigen erstellten Gutachten als auch auf Erfahrungswerten der
Vergangenheit. Abfertigungs- und Pensionsansprüche werden mittels Annahmen bezüglich
Pensionsantrittsalter, Fluktuation, zukünftiger Bezugserhöhung und Lebenserwartung errechnet. Weitere
Informationen sind unter Entwicklung der langfristigen Personalrückstellungen ersichtlich (siehe Punkt 15).
Geschäfts- oder Firmenwerte werden unter zukunftsbezogenen Blickwinkeln und Annahmen beurteilt. Zur
Ermittlung der zukünftig erzielbaren Beträge werden im Rahmen des Wertminderungstests mehrere
Annahmen getroffen und zugrunde gelegt. Die zur Berechnung herangezogenen Mittelüberschüsse,
entsprechen der zur Abschlusserstellung aktuellsten Einschätzung (siehe Punkt 7).
Finanzinstrumente, für welche kein aktiver Markt vorhanden ist, werden mittels finanzmathematischer
Bewertungsmethoden bewertet und auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft. Details hierzu sind unter
Hierarchie der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zu finden (siehe Punkt 35).
Das Wertminderungsmodell nach IFRS 9 erfolgt auf Basis der erwarteten Kreditverluste. Die Berechnung
des Expected Credit Loss, („ECL“) spiegelt ein wahrscheinlichkeitsgewichtetes Ergebnis, den Zeitwert des
Geldes und angemessene und belastbare zukunftsorientierte Informationen wider. Eine Darstellung
betreffend Wertberichtigungen und deren Schätzungen ist in Note Punkt VIII Risikomanagement
offengelegt.
Eine Entscheidung ob eine Gesellschaft nach IAS 28 bzw. IFRS 11 einbezogen wird, kann ebenso
ermessensbehaftet sein (siehe Punkt II Konsolidierungsgrundsätze). Im Geschäftsjahr 2021 haben sich
keine neuen Anhaltspunkte ergeben, die eine Neueinschätzungen der zuvor getroffenen Klassifizierungen
begründet.
52

Graphics
Leasing - Mietdauer
Die getroffenen Annahmen werden laufend überprüft und angepasst. Überarbeitungen der Schätzungen
werden prospektiv erfasst.
V. Anwendung geänderter und neuer Standards
(IFRS und IAS)
Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze der vorhergehenden Konzernabschlüsse wurden
unverändert auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021, angewandt.
Folgende IFRS Regelungen, die im Geschäftsjahr 2021 neu anzuwenden sind, wurden vom Konzern
erstmals angewendet. Eine Auswirkung auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 ergab sich
jedoch nur, wenn dies in der folgenden Tabelle mit „ja“ gekennzeichnet ist.
Verpflichtend anzuwendende Standards im Geschäftsjahr
1
Inkrafttreten
Auswirkungen
auf den
Konzern-
abschluss
Regelungen IFRS
Änderungen an IFRS 4,
IFRS 9, IAS 39, IFRS 7,
IFRS 16
Interest Rate Benchmark Reform
Phase 2
01.01.2021 nein
Änderung IFRS 4 Verlängerung der vorübergehenden
Befreiung von der Anwendung von IFRS 9
01.01.2021 nein
Änderung IFRS 16 Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene
Mietkonzessionen (Fristverlängerung)
01.04.2021 nein
1
Die Standards und Interpretationen sind für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des
Inkrafttretens beginnen.
53

Graphics
Regelungen IAS
Noch nicht anzuwenden, außer vorzeitige Anwendung
Inkrafttreten
Auswirkungen
auf den
Konzern-
abschluss
Änderung IAS 1 Änderung an der Klassifizierung von
Schulden als kurzfristig- oder langfristig
01.01.2023 nein
Änderung IAS 16 Sachanlagen Einnahmen vor der
beabsichtigen Nutzung
01.01.2022 nein
Änderung IAS 37
Belastende Verträge
01.01.2022
nein
Änderungen an IFRS 3
Verweis auf das Rahmenkonzept
01.01.2022
nein
Jährliche Verbesserung
an den IFRS Zyklus
2018 - 2020
Verbesserungen an IFRS 1, IFRS 9,
IFRS 16 und IAS 41 01.01.2022 nein
IFRS 17
Versicherungsverträge
01.01.2023
nein
Änderung IAS 8 Änderung in Bezug auf
rechnungslegungsbezogenen Schätzungen
01.01.2023 nein
Änderung IAS 1 Änderungen in Bezug auf die Angabe von
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
01.01.2023 nein
54

Graphics
VI. Erläuterungen zur Bilanz und Gesamtergebnisrechnung
1. Barreserve
1.1. Barreserve
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Kassenbestand
10.640
42.658
Guthaben bei Zentralnotenbanken
85.866.341
70.256.558
Risikovorsorge Barreserve
-966
-527
Barreserve
85.876.016
70.298.689
Sämtliche Forderungen gegenüber Zentralnotenbanken wurden dem Geschäftsmodell „Hold-to-Collect“
zugeordnet und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
1.2. Entwicklung Risikovorsorge
1. Jänner 2021 –
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Risikovorsorge zum 1. Jänner
-527
-619
Veränderung der Risikovorsorge
-439
92
Risikovorsorge zum 31. Dezember
-966
-527
2. Forderungen an Kreditinstitute
2.1. Forderungen an Kreditinstitute nach Regionen 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Forderungen an inländische Kreditinstitute
60.511.727
32.326.755
Forderungen an ausländische Kreditinstitute
15.920.629
17.776.804
Risikovorsorge Forderungen Kreditinstitute
-1.705
-2.743
Forderungen an Kreditinstitute
76.430.652
50.100.816
Sämtliche Forderungen gegenüber Kreditinstituten wurden dem Geschäftsmodell „Hold-to-Collect“
zugeordnet und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
55

Graphics
2.2. Entwicklung Risikovorsorge
1. Jänner 2021 –
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Risikovorsorge zum 1. Jänner
-2.743
-46.811
Veränderung der Risikovorsorge
1.038
44.068
Risikovorsorge zum 31. Dezember
-1.705
-2.743
2.3. Forderungen an Kreditinstitute nach Fristen 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Täglich fällig
47.135.783
43.797.325
Befristet mit Restlaufzeit
bis 3 Monate
29.136.500
4.246.594
über 3 Monate bis 1 Jahr
9.020
1.856.692
über 1 Jahr bis 5 Jahre
151.054
0
über 5 Jahre
0
202.948
Risikovorsorge
-1.705
-2.743
Forderungen an Kreditinstitute
76.430.652
50.100.816
2.4. Forderungen an Kreditinstitute
nach Art der Forderung
31. Dezember 202
1
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Tagesgelder
44.399.862
41.348.783
Termingelder
29.145.520
6.103.267
Marginkonten / Sicherheiten
2.886.975
2.651.509
Risikovorsorge
-1.705
-2.743
Forderungen an Kreditinstitute
76.430.652
50.100.816
3. Forderungen an Kunden
3.1. Forderungen an Kunden nach Regionen 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Forderungen an inländische Kunden
56.729.636
52.876.559
Forderungen an ausländische Kunden
40.152.467
37.584.212
Risikovorsorge
-11.131.582
-9.770.237
Forderungen an Kunden
85.750.520
80.690.535
56

Graphics
Sämtliche Forderungen an Kunden wurden dem Geschäftsmodell „Hold to Collect“ zugeordnet und werden
somit zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
3.2. Entwicklung Risikovorsorge
1. Jänner 2021 –
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020
31. Dezember
2020
Angaben in EUR
Risikovorsorge zum 1. Jänner
-9.770.237
-246.685
Aufzinsung der Risikovorsorge
-924.176
0
Veränderung der Risikovorsorge
-437.609
-9.523.552
Risikovorsorge zum 31. Dezember
-11.131.582
-9.770.237
3.3. Forderungen an Kunden nach Fristen 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Täglich fällig
11.202.795
10.222.808
Befristet mit Restlaufzeit
bis 3 Monate
7.697.862
5.281.523
über 3 Monate bis 1 Jahr
35.163.510
18.126.339
über 1 Jahr bis 5 Jahre
42.817.936
56.430.102
über 5 Jahre
0
400.000
Risikovorsorge
-11.131.582
-9.770.237
Forderungen an Kunden
85.750.520
80.690.535
3.4. Forderungen an Kunden nach Art der Forderung 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Kontokorrentkredite
27.943.483
22.816.703
Hypothekarkredite
24.761.364
15.617.466
Immobilienfinanzierung
17.510.303
10.836.769
Lombardkredite
12.881.989
15.259.821
Barmittelkredite
13.784.963
25.930.013
Risikovorsorge
-11.131.582
-9.770.237
Forderungen an Kunden
85.750.520
80.690.535
57

Graphics
4. Finanzanlagen
4.1. Finanzanlagen nach Kategorien 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Finanzielle Vermögenswerte mandatorily at fair value
through profit or loss
Wertpapiere
9.410.162
9.710.060
Anteile an verbunden Unternehmen
2.454
107.453
Sonstige Beteiligungen 240.156
261.693
Finanzielle Vermögenswerte at fair value through
other comprehensive income
Schuldver
schreibungen und andere festverzinsliche
Wertpapiere
38.365.544
65.225.808
Schuldtitel öffentliche Stellen
1.077.380
3.626.288
Finanzielle Vermögenswerte at amortized cost
Anleihen
11.336.301
11.059.238
Risikovorsorge -34.312 -45.309
Finanzanlagen
60.397.685
89.945.231
Die für zu FVTOCI bewerteten Schuldinstrumenten berechnete Auflösung der Risikovorsorge beläuft
sich auf EUR 13.493 (VJ Dotierung EUR - 17) (IFRS 7.16A).
4.2. Finanzanlagen nach Fristigkeiten
12/2021
< 1 Jahr
12/2021
> 1 Jahr
12/2020
< 1 Jahr
12/2020
> 1 Jahr
Angaben in TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
mandatorily at fair value through profit
or loss
Wertpapiere
9.410
0
9.710
0
Anteile an verbunden Unternehmen
2
0
107
0
Sonstige Beteiligungen
240
0
261
1
Finanzielle Vermögenswerte at fair
value through other comprehensive
income
35.606
3.837
63.884
4.968
Finanzielle Vermögenswerte
at amortized cost
1.500
9.836
1.423
9.636
58

Graphics
4.3. Aufgliederung der zum Börsehandel
zugelassenen Finanzanlagen
12/2021
börsenotiert
12/2021
nicht
börsenotiert
12/2020
börsenotiert
12/2020
nicht
börsenotiert
Angaben in TEUR
Finanzielle Vermögenswerte mandatorily at
fair value through profit or loss
3.474
6.179
3.306
6.774
Finanzielle Vermögenswerte at fair value
through other comprehensive income
39.443
0
68.852
0
Finanzielle Vermögenswerte at amortized
cost incl. Risikovorsorge
0
11.336
0
11.013
In der Berichtsperiode wurden EUR 20.395 (VJ TEUR 23) vom sonstigen Ergebnis in die G&V umgegliedert.
5. Anteile an assoziierten Unternehmen
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Anteile an assoziierten Unternehmen
2.450.712
1.222.606
Anteile an assoziierten Unternehmen
2.450.712
1.222.606
Die Anteile an assoziierten Unternehmen betreffen die Anteile an der EXIT One Immobilien GmbH und der
Entwicklung KHWP Immo Alpha GmbH, welche als nicht wesentlich eingestuft wurden.
Die anteiligen Periodenergebnisse setzen sich auf Einzelebene wie folgt zusammen:
Equity Unternehmen
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Entwicklung KHWP Immo Alpha GmbH
102.753
-66.988
Wiener Privatbank Immobilien Makler GmbH
30.960
101.497
EXIT One Immobilien GmbH
262.307
33.247
Gesamt
396.020
67.756
Zum 31. Dezember 2021 sind keine börsenotierten at-equity Unternehmen in den Konzernabschluss
miteinbezogen. Auch im Vorjahr waren per 31. Dezember 2020 keine börsenotierten at-equity bewerteten
Unternehmen Bestandteil des Konzernabschlusses.
59

Graphics
6. Zum Handel bestimmte Immobilien
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Wohnungen
43.202.879
50.645.995
Zum Handel bestimmte Immobilien
43.202.879
50.645.995
Der Nettoveräußerungswert der Vorratsimmobilien betrug zum Stichtag TEUR 59.465 (VJ TEUR 67.885).
Es wurden weder Wertminderungen noch Wertaufholungen vorgenommen.
7. Immaterielle Vermögenswerte
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Immaterielle Vermögenswerte
858.112
1.108.161
Immaterielle Vermögenswerte
858.112
1.108.161
Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten iHv EUR 412.522 (VJ TEUR 413) den aktivierten Firmenwert
der Matejka & Partner Asset Management GmbH und iHv EUR 445.590 (VJ TEUR 696) diverse Software.
7.1. Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte
Entwicklung zu Anschaffungs- und Herstellungskosten Entwicklung der Abschreibung Buchwert
Immaterielle
Vermögenswerte
2020
1.1.
2020
Zugänge Abgänge
31.12.
2020
1.1.
2020
Zugänge
Abgänge
31.12.
2020
Buchwert
31.12.2020
Angaben in TEUR
Sonstige immaterielle
Vermögenswerte
1.983
327
335
1.975
1.226
278
224
1.280
696
Geschäfts- oder
Firmenwerte
681
0
0
681
268
0
0
268
413
2.664
327
335
2.656
1.494
278
224
1.548
1.108
60

Graphics
Entwicklung zu Anschaffungs- und Herstellungskosten Entwicklung der Abschreibung Buchwert
Immaterielle
Vermögenswerte
2021
1.1.
2021
Zugänge Abgänge
31.12.
2021
1.1.
2021
Zugänge
Abgänge
31.12.
2021
Buchwert
31.12.2021
Angaben in TEUR
Sonstige immaterielle
Vermögenswerte
1.975
49
1
2.023
1.280
299
1
1.578
445
Geschäfts- oder
Firmenwerte
681
0
0
681
268
0
0
268
413
2.656
49
1
2.704
1.548
299
1
1.846
858
Impairment Firmenwert
Bei der Überprüfung auf Wertminderungen des Bilanzansatzes wird der Buchwert mit dem Barwert aller
künftigen cashwirksamen Zahlungsströme, die der Gesellschaft zuzurechnen sind, verglichen (Nutzwert).
Der Barwert wird auf Grundlage eines Discounted-Cash-Flow-Modells ermittelt. Im ersten Schritt werden
die Free Cash Flows der nächsten drei Jahre aufgrund von Planungsrechnungen ermittelt und diskontiert.
Im zweiten Schritt wird auf Basis des Free Cash Flows des letzten Planjahres eine ewige Rente errechnet.
Der Abzinsungssatz setzt sich wie folgt zusammen:
2021 2020
Risikoloser Zinssatz
30 Jahre Nullkupon-Bundesanleihe
(0,12%)
30 Jahre Nullkupon-Bundesanleihe
(-0,14%)
Marktrisikoprämie
7,75%
8,25%
Betafaktor
-0,076
0,107
Wachstumsrate in der
ewigen Rente
2,00%
2,00%
Kapitalisierungszinssatz
7,794%
8,217%
Zur Ermittlung der stillen Reserven wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, wobei die Mark-
trisikoprämie soweit erhöht wurde, dass die stillen Reserven auf Euro 0,00 absinken. Bei einer Erhöhung
der Marktrisikoprämie um rund 156,89% entspricht der anteilige Unternehmenswert dem Carrying Value
zum 31. Dezember 2021.
Im Vergleich zum Vorjahr musste der Risikoaufschlag deutlich erhöht werden (rund +118%) um die stillen
Reserven auf 0% absinken zu lassen. Den größten Einfluss auf die Simulation hat die Reduktion der
Marktrisikoprämie und des Basiszinssatzes der 30-jährigen deutschen Nullkupon-Bundesanleihe, da dieser
in 2021 ins Positive gedreht hat (in 2020 negativer Wert).
Bei einer weiteren Reduktion der Marktrisikoprämie um 1% (geringerer Abzinsungsfaktor) würde sich die
Stillen Reserven um weitere EUR +2,38 Mio. erhöhen. Bei einer konstanten Markrisikoprämie von 7,75%,
aber einer Erhöhung des Basiszinssatzes für die 30-hrige Null-Kupon-Bundesanleihe um 1% würde das
zu einer Reduktion der Stillen Reserven um rund EUR -1,86 Mio. führen, jedoch zu keinem Impairment.
61

Graphics
8. Sachanlagen
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Betriebs- und Geschäftsausstattung
833.021
1.037.960
Nutzungsrechte Leasing
2.176.911
2.676.683
Sachanlagen
3.009.932
3.714.643
8.1. Entwicklung der Sachanlagen
Entwicklung zu Anschaffungs- und Herstellungskosten Entwicklung der Abschreibung Buchwert
Sachanlagen
2020
1.1.
2020
Zugänge Abgänge
31.12.
2020
1.1.
2020
Zugänge
Abgänge
31.12.
2020
Buchwert
31.12.2020
Angaben in TEUR
Sachanlagen
2.504
288
207
2.585
1.267
391
110
1.547
1.038
IFRS 16
Vermögenswerte
3.811
220
298
3.734
524
533
0
1.057
2.677
6.315 508 505 6.319 1.791 924 110 2.604 3.715
Entwicklung zu Anschaffungs- und Herstellungskosten Entwicklung der Abschreibung Buchwert
Sachanlagen
2021
1.1.
2021
Zugänge Abgänge
31.12.
2021
1.1.
2021
Zugänge
Abgänge
31.12.
2021
Buchwert
31.12.2021
Angaben in TEUR
Sachanlagen
2.585
161
180
2.566
1.547
351
165
1.733
833
IFRS 16
Vermögenswerte
3.734
40
0
3.774
1.057
540
0
1.597
2.177
6.319
201
180
6.340
2.604
891
165
3.330
3.010
62

Graphics
9. Latente Steuern
Aktive und passive latente Steuerabgrenzungen resultieren aus folgenden zeitlich begrenzten Bewertungs-
und Bilanzierungsunterschieden zwischen den Werten des IFRS-Konzernabschlusses und den
entsprechenden steuerlichen Buchwerten.
12/2021
Aktiva
12/2021
Passiva
12/2020
Aktiva
12/2020
Passiva
Angaben in EUR
Barreserve
241
0
132
0
Forderung an Kreditinstitute
426
0
686
0
Forderung an Kunden
0
1.437
1.290
0
Finanzanlagen
0
113.598
0
21.651
Zum Handel bestimmte Immobilien
61.343
0
49.441
0
Sachanlagen
0
544.228
0
669.171
Sonstige Aktiva
0
37.616
0
102.051
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
68.359
0
86.897
0
Rückstellungen
95.119
0
155.889
0
Sonstige Passiva
574.158
0
694.382
0
Steuerliche Verlustvorträge
789.864
0
1.494.259
0
LATENTE STEUERN
1.589.509
696.879
2.482.976
792.873
Saldierung
696.879
-696.879
792.873
-792.873
LATENTE STEUERN SALDIERT
892.630
0
1.690.103
0
Verbleibende latente Steuern
892.630
0
1.690.103
0
Der Berechnung der Steuerlatenz liegt der derzeit in Österreich gültige Steuersatz von 25 % zugrunde.
63

Graphics
Die Veränderung der latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:
9.1. Latente Steuern
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Aktive latente Steuern zu Beginn der Berichtsperiode
2.482.976
1.157.195
Barreserve
110
-23
Forderung an Kreditinstitute
-260
-11.017
Forderung an Kunden
-1.290
0
Finanzanlagen
0
0
Zum Handel bestimmte Immobilien
11.901
15.910
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
-18.539
-18.539
Rückstellungen
-60.770
15.380
Sonstige Passiva
-120.224
-144.700
Steuerliche Verlustvorträge
-704.395
1.467.480
Saldierung
-696.879
-791.583
Aktive latente Steuern am Ende der Berichtsperiode
892.630
1.690.103
Passive latente Steuern zu Beginn der Berichtsperiode
792.873
1.163.876
Forderung an Kunden
1.437
-1.290
Finanzanlagen
91.947
-220.897
Zum Handel bestimmte Immobilien
0
0
Sachanlagen
-124.943
-152.517
Sonstige Aktiva
-64.435
2.411
Saldierung
-696.879
-791.583
Passive latente Steuern am Ende der Berichtsperiode
0
0
Saldierte Steuerabgrenzung
892.630
1.690.103
Davon ergebniswirksame Veränderungen
-772.895
1.679.317
Davon erfolgsneutrale Veränderungen
-24.578
17.467
Die Laufzeit der Aktiven Latenten Steuern iHv. TEUR 905 (Vorjahr EUR 1,47 Mio.) beträgt über 1
Jahr. Der Rest der latenten Steuern sowie die Steuerschuld hat eine Laufzeit von unter 1 Jahr.
64

Graphics
10. Sonstige Aktiva
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
515.066
629.283
Einzelwertberichtigungen aus Lieferungen und Leistungen
-15.000 0
Forderung aus Immobilienverkauf
248.159 350.000
Forderungen gegenüber Equity Gesellschaften
3.000
0
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
16.821
13.443
Forderungen gegenüber Hausverwaltungen
7.082
15.658
Derivate mit positiven Marktwert
6.575 13.635
Übrige Aktiva
154.273 112.809
Risikovorsorge Sonstige Finanzielle Vermögenswerte
-199 -612
935.777 1.134.216
Sonstige Vermögenswerte
Forderung aufgrund einer Verpflichtungserklärung
2.846.393
3.114.492
Provisionsabgrenzungen
336.208
248.959
Forderungen Reparaturfonds
522.653
477.767
Rechnungsabgrenzungsposten
255.240
198.131
Sonstige Vorlagen
309.102
322.056
Übrige Aktiva
27
47
4.269.623
4.361.452
- -
Sonstige Aktiva 5.205.400 5.495.668
Sämtliche Sonstige Aktiva werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Bei der Forderung aufgrund einer Verpflichtungserklärung handelt es sich um Erstattungsansprüche gem.
IAS 19.116
10.1.
Überleitungsrechnung der Forderung aufgrund
einer Verpflichtungserklärung
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Forderung zum 1. Jänner
3.114.492
3.079.466
Erfasst im Gewinn und Verlust
21.801
36.954
Zinsertrag
21.801
36.954
Erfasst im sonstigen Ergebnis
-94.039
190.982
Versicherungstechnische Gewinne (-) /Verluste (+)
Erfahrungsbedingte oder
36.306
48.674
finanzielle Annahmen
-130.345
142.308
Zahlung Erstattungsanspruch
-195.862
-192.911
Forderung zum 31. Dezember
2.846.393
3.114.492
65

Graphics
10.2. Sonstige Aktiva nach Fristen 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Täglich fällig
554.836
671.169
Befristet mit Restlaufzeit
bis 3 Monate
1.137.603
1.031.328
über 3 Monate bis 1 Jahr
687.992
675.655
über 1 Jahr bis 5 Jahre
758.543
773.491
über 5 Jahre
2.066.427
2.344.026
Sonstige Aktiva
5.205.400
5.495.668
11. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
11.1.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
nach Art der Verbindlichkeit
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Einlagen Kreditinstitute
19.126.877
10.064.677
Kreditfinanzierung Immobilien
20.553.671
27.277.834
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
39.680.548
37.342.511
Sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet und bestehen gegenüber inländischen Kreditinstituten.
11.2.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
nach Fristen
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Täglich fällig
19.126.877
6.064.677
Befristet mit Restlaufzeit
bis 3 Monate
4.006.088
11.974.254
über 3 Monate bis 1 Jahr
1.629.098
2.020.187
über 1 Jahr bis 5 Jahre
10.510.769
10.612.573
über 5 Jahre
4.407.716
6.670.821
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
39.680.548
37.342.511
Als Sicherheiten wurde ein Betrag von EUR 151.054 (VJ TEUR 203) ausgewiesen. Die Fristigkeit beläuft
sich dabei auf über 1 Jahr bis 5 Jahre.
66

Graphics
12. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
12.1.
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
nach Region
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Verbindlichkeiten gegenüber inländischen Kunden
94.369.424
74.386.060
Verbindlichkeiten gegenüber ausländischen Kunden
161.591.533
178.516.593
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
255.960.957
252.902.654
Sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber Kunden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
12.2.
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
nach Fristen
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Täglich fällig
213.117.908
212.228.264
Befristet mit Restlaufzeit
bis 3 Monate
8.080.303
11.042.474
über 3 Monate bis 1 Jahr
24.663.082
21.918.687
über 1 Jahr bis 5 Jahre
10.099.664
7.713.229
über 5 Jahre
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
255.960.957
252.902.654
12.3.
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
nach der Art der Verbindlichkeit
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Kontokorrent
213.117.908
212.228.264
Einlagenkonten
42.843.049
40.674.390
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 255.960.957 252.902.654
13. Steuerverpflichtungen
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Tatsächliche Steuern
333.480
106.604
Latente Steuern
0
0
Steuerverpflichtungen
333.480
106.604
Entwicklung der Steuerverpflichtungen: Bezüglich der Entwicklung der latenten Steuern siehe Punkt 9.1.
67

Graphics
14. Verbriefte Verbindlichkeiten
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Anleihen
16.624.900
16.706.169
Verbriefte Verbindlichkeiten
16.624.900
16.706.169
Bei den Anleihen handelt es sich um begebene nachrangige Anleihen der Wiener Stadthäuser One GmbH
und Wiener Stadthäuser Alpha GmbH, welche zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.
14.1.
Verbriefte Verbindlichkeiten
nach Fristen
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Täglich fällig
0
0
Befristet mit Restlaufzeit
bis 3 Monate
0
0
über 3 Monate bis 1 Jahr
1.044.900
946.169
über 1 Jahr bis 5 Jahre
15.580.000
10.855.000
über 5 Jahre
0
4.905.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 16.624.900 16.706.169
15. Rückstellungen
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Langfristige Personalrückstellungen
3.466.346
3.751.701
Risikovorsorge für gegebene Garantien
2.306
2.154
Risikovorsorge Off Balance Kreditzusagen
1.047
1.416
Rückstellungen
3.469.698
3.755.272
Die Restlaufzeit beträgt wie im Vorjahr über ein Jahr.
68

Graphics
Die expected DBO für 2022 beträgt rund TEUR 602.
15.1. Entwicklung der Abfertigungsrückstellung
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Abfertigungsrückstellung zum 1. Jänner
637.210
659.137
Erfasst im Gewinn und Verlust
56.359
68.975
Dienstzeitaufwand
52.285
61.758
Zinsaufwand
4.074
7.247
Erfasst im sonstigen Ergebnis
-23.301
-51.540
Versicherungstechnische Gewinne (-) /Verluste (+)
Erfahrungsbedingte oder
-36.421
-53.584
finanzielle Annahmen
13.120
2.043
Abfertigungszahlungen
-50.314
-39.363
Abfertigungsrückstellung zum 31. Dezember
619.953
637.210
15.2. Entwicklung der Pensionsrückstellung
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Pensionsrückstellung zum 1. Jänner
3.114.491
3.079.466
Erfasst im Gewinn und Verlust
21.801
36.954
Zinsaufwand
21.801
36.954
Erfasst im sonstigen Ergebnis
-94.039
190.982
Versicherungstechnische Gewinne (-) /Verluste (+)
Erfahrungsbedingte oder
36.306
48.674
finanzielle Annahmen
-130.345
142.308
Pensionszahlungen
-195.862
-192.911
Pensionsrückstellung zum 31. Dezember
2.846.393
3.114.491
15.3. Sensitivitätsanalyse
Abfertigungsrückstellung
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Veränderung der Abfertigungsrückstellung bei einer Veränderung von:
Zinssatz +1 %
-74.202
-72.811
Zinssatz – 1 %
89.692
87.843
Bezugssteigerung +1 %
83.746
82.164
Bezugssteigerung – 1 %
-71.109
-69.894
69

Graphics
Die versicherungsmathematischen Gewinne betragen im laufenden Jahr EUR 94.039 (VJ TEUR 191).
16. Sonstige Passiva
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
691.399
546.912
Verbindlichkeiten Immobilienbereich
785.106
858.660
Leasingverbindlichkeiten
2.292.234
2.769.405
Verbindlichkeiten aus Beratungsaufwand und Aufwand für
Wirtschaftsprüfung
184.685
155.282
Aufsichtsratvergütung
165.250
153.250
Verbindlichkeiten aus Provisionen
225.712
142.491
Derivate mit negativen Marktwert
4.397
8.123
4.348.783
4.634.122
Nicht konsumierte Urlaube, Tantiemen
und Sonderzahlungen
145.243 293.239
Verbindlichkeiten aus Steuern, soziale Sicherheit
641.471
717.854
Kulanzen, Garantien und ungewisse Verbindlichkeiten
75.283
334.876
Rechnungsabgrenzungsposten
224.279
160.351
Veröffentlichung
49.080
49.080
Valutaausgleich
296.567
197.616
Übrige Passiva
139.976
94.302
1.571.899
1.847.317
Sonstige Passiva
5.920.682
6.481.439
15.4. Sensitivitätsanalyse
Pensionsrückstellung
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Veränderung der Pensionsrückstellung bei einer Veränderung von:
Zinssatz +1 %
-234.280
-274.393
Zinssatz – 1 %
270.637
319.503
Bezugssteigerung +1 %
265.606
311.867
Bezugssteigerung – 1 %
-234.735
-273.662
70

Graphics
16.1. Sonstige Passiva nach Fristen 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Täglich fällig
1.084.308
811.130
Befristet mit Restlaufzeit
bis 3 Monate
1.107.004
1.209.122
über 3 Monate bis 1 Jahr
1.201.142
1.351.143
über 1 Jahr bis 5 Jahre
2.203.346
2.394.271
über 5 Jahre
324.883
715.773
Sonstige Passiva 5.920.682 6.481.439
17. Eigenkapital
Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals ist in der Eigenkapitalentwicklung als Bestandteil des
Konzernabschlusses dargestellt.
17.1. Zusammensetzung Eigenkapital 31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Grundkapital
11.360.544
11.360.544
Kapitalrücklagen
18.308.278
18.308.278
Gewinnrücklagen (inklusive Bilanzgewinn)
11.344.593
7.772.041
Im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen
FV Umwertung
98.023
41.764
versicherungsmathematische Gewinne/Verluste gemäß
IAS 19
91.956
74.480
Nicht beherrschende Anteile
880.879
773.456
Eigenkapital 42.084.274
38.330.564
17.2. Grundkapital
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt TEUR 11.361 (VJ TEUR 11.361). Dieses ist in 5.004.645
Stückaktien im Nennbetrag von je EUR 2,27 zerlegt.
71

Graphics
17.3. Genehmigtes Kapital
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 21. Oktober 2020 wurden folgende Ermächtigungen erteilt
bzw. Beschlussfassungen getroffen (nach Widerruf der vorherigen Ermächtigungen und
Beschlussfassungen):
Der Vorstand wird gemäß § 169 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, bis zum 30.
September 2025 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 5.680.272 durch Ausgabe von bis zu
2.502.322 Stück auf Inhaber lautende Stückaktien zum Mindestausgabekurs von 100 % des anteiligen
Betrages des Grundkapitals in einer oder in mehreren Tranchen gegen Bareinlage zu erhöhen und den
Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Der Aufsichtsrat der
Gesellschaft ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Ausgabe von Aktien aus dem
genehmigten Kapital sowie aus diesem Tagesordnungspunkt ergeben, zu beschließen.
Der Vorstand wird gemäß § 174 Abs. 2 AktG ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren ab dem Datum der
Beschlussfassung mit Zustimmung des Aufsichtsrates Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen,
mit denen ein Umtausch- oder Bezugsrecht auf den Erwerb von Aktien der Gesellschaft verbunden ist, auch
in mehreren Tranchen, auszugeben und alle weiteren Bedingungen, die Ausgabe und das
Wandlungsverfahren der Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, den Ausgabebetrag sowie das
Umtausch- oder Wandlungsverhältnis festzusetzen. Das Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeschlossen.
Die Ausgabebedingungen können zusätzlich oder anstelle eines Bezugs- oder Umtauschrechts auch eine
Wandlungspflicht zum Ende der Laufzeit oder zu einem anderen Zeitpunkt begründen. Die Begebung von
Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen darf höchstens in jenem Umfang erfolgen, der eine
Befriedigung geltend gemachter Umtausch- oder Bezugsrechte und, im Fall einer in den
Ausgabebedingungen festgelegten Wandlungspflicht, die Erfüllung der entsprechenden Wandlungspflichten
aus der bedingten Kapitalerhöhung gewährleistet. Der Preis der Wandel- und/oder Optionsschuld-
verschreibungen ist unter Berücksichtigung anerkannter finanzmathematischer Methoden in einem
anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln.
Die Hauptversammlung beschließt die bedingte Erhöhung des Grundkapitals gemäß § 159 Abs 2 Z 1 AktG
um bis zu Nominale EUR 5.680.272 durch Ausgabe von bis zu 2.502.322 Stück neuen, auf Inhaber
lautenden Stammaktien zur Ausgabe an Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen,
zu der der Vorstand in dieser Hauptversammlung ermächtigt wurde. Weiters wird der Vorstand ermächtigt,
die weiteren Einzelheiten der bedingten Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des
Aufsichtsrats festzusetzen, insbesondere die Einzelheiten der Ausgabe und des Wandlungsverfahrens der
Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, den Ausgabebetrag sowie das Umtausch- oder
Wandlungsverhältnis. Weiters wird der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch
die Ausgabe der Aktien aus dem bedingten Kapital ergeben, zu beschließen. Ausgabebetrag und
Umtauschverhältnis sind nach Maßgabe finanzmathematischer Methoden sowie des Aktienkurses der
Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln. Im Fall einer in den
Ausgabebedingungen von Wandelschuldverschreibungen festgelegten Wandlungspflicht dient das bedingte
Kapital auch zur Erfüllung dieser Wandlungspflicht. Beschlussfassung über die sich aus diesem
Tagesordnungspunkt ergebende Satzungsänderung.
72

Graphics
17.4.
Überleitungsrechnung der im Umlauf
befindlichen Aktien
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in Stück
im Umlauf befindliche Aktien am 1. Jänner
5.004.645
5.004.645
im Umlauf befindliche Aktien am 31. Dezember
5.004.645
5.004.645
Anzahl Aktien am 31. Dezember
5.004.645
5.004.645
Es bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungs- und Managementoptionsprogramme. Es wird der
Hauptversammlung eine Dividende von EUR 0,00 pro Aktie vorgeschlagen. Für das Geschäftsjahr 2020 wurde
keine Dividende ausgeschüttet.
17.5. Entwicklung der Fair-Value-Umwertung
17.5.1
erfolgsneutrale Fair-Value-Bewertung (mit
Recycling)
FV
Umwertung
Latente Steuern
Angaben in EUR
FV Umwertung zum 01. Jänner 2021
41.764
13.921
Unrealisierte Gewinne/ Verluste der Periode
76.654
25.551
In die GuV umgegliederte Gewinne/ Verluste
-20.395
-6.798
FV Umwertung (mit Recycling) zum 31. Dezember 2021
98.023
32.674
17.5.2
erfolgsneutrale Fair-Value-Bewertung (mit
Recycling)
FV Umwertung Latente Steuern
Angaben in EUR
FV Umwertung zum 01.Jänner 2020
132.820
44.273
Unrealisierte Gewinne/ Verluste der Periode
-113.756
-37.919
In die GuV umgegliederte Gewinne/ Verluste
22.700
7.567
FV Umwertung (mit Recycling) zum 31. Dezember 2020
41.764
13.921
Da keine OCI-Option für Eigenkapitalinstrumente gezogen wurde unterbleibt eine Darstellung der
Entwicklung der FV-Umwertung ohne Recycling.
73

Graphics
18. Kapitalmanagement
Ziel des Konzerns ist es, eine starke Kapitalbasis und dementsprechende Kapitalquoten beizubehalten um
eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen:
Eigenmittel der Wiener Privatbank SE gemäß CRR*
Eigenmittelstruktur
Angaben in TEUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
Gezeichnetes Kapital (Grundkapital)
11.317
11.212
Kapitalrücklagen
15.875
15.729
Sonstige anrechenbare Rücklagen
9.505
9.505
Einbehaltene Gewinne Vorjahre
200
199
Fonds für allgemeine Bankrisiken
1.000
1.000
(-) Abzugsposten vom CET 1 Kapital
-1.257
-696
CET 1 Kapital
36.640
36.949
Eingezahlte Kapitalinstrumente
0
0
(-) Abzugsposten vom Tier I Kapital
0
0
TIER I Kapital
36.640
36.949
Allgemeine Risikovorsorge KSA Banken
0
0
Ergänzende Eigenmittel TIER II
36.640
36.949
Eigenmittel gesamt
(nach Abzugsposten)
36.640
36.949
Gesamtrisikobetrag
199.901
197.833
Harte Kernkapitalquote
18,33% 18,68%
Kernkapitalquote
18,33% 18,68%
Gesamtkapitalquote
18,33% 18,68%
*Die Matejka & Partner Asset Management GmbH wird als österreichische Wertpapierfirma und
Finanzinstitut iSd CRR unter Anwendung von Artikel 19 Abs 1 CRR aus dem Konsolidierungskreis
ausgenommen. Die Eigenmitteldarstellung erfolgt auf Solo-Ebene (UGB) und daher ist keine
Vergleichbarkeit zum Konzernabschluss gegeben.
Aufsichtsrechtliche Entwicklungen nach Basel 3
Seit 1. Jänner 2014 erfolgt die Berechnung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel sowie der Kapitalquoten
nach der Kapitaladäquanzverordnung (Capital Requirements Regulation CRR) und der
Kapitaladäquanzrichtlinie (Capital Requirements Directive CRD IV) zur Umsetzung von Basel 3 in der
Europäischen Union. Des Weiteren unterliegen CRR und CRD IV Übergangsbestimmungen für die
österreichische Umsetzung, die in der CRR-Begleitverordnung vom 11. Dezember 2013 geregelt sind.
Das Kapital wird ebenso vom Risikomanagement überwacht. Es wird eine Kapitalstrategie erstellt und vom
Vorstand genehmigt. Das Kapitalmanagement des Konzerns erfolgt auf Basis der Eigenmittel gemäß CRR
und im Sinne des ökonomischen Kapitalsteuerungsansatzes des ICAAP. Im Rahmen des ICAAP wird die
Risikotragfähigkeit sichergestellt sowie der effiziente Einsatz der Risikodeckungsmaße verfolgt.
74

Graphics
Die Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 CRR wurden im Berichtsjahr, wie auch im Vorjahr, jederzeit
eingehalten.
Die Gesamtkapitalrentabilität gemäß § 64 (1) 19 BWG beträgt 1,03 % (VJ -2,01 %).
19. Ergebnis je Aktie
1. Jänner 2021 –
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020
31. Dezember 2020
Aktienanzahl per 31. Dezember
5.004.645
5.004.645
Durchschnittliche Anzahl der umlaufenden Aktien
5.004.645
5.004.645
Jahresergebnis ohne nicht beherrschende Anteile in EUR
3.572.552
- 7.900.520
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert)
0,71
- 1,58
Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert)
0,71
-1,58
20. Nicht beherrschende Anteile
Aufgrund von Unwesentlichkeit wird auf die Detailangabe der nicht beherrschenden Anteile verzichtet.
21. Zinsüberschuss
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Zinsen und ähnliche Erträge aus
Kredit- und Geldmarktgeschäften
4.035.751
4.649.197
Negativzinsen
26.252
53.931
verzinslichen Wertpapieren
1.549.520
1.508.887
Aktien und nicht festverzinslichen Wertpapieren
60.298
229.315
Sonstige Beteiligungen
62.508
24.967
Zwischensumme Zinsen und ähnliche Erträge
5.734.329
6.466.297
Zinsen und ähnliche Aufwendungen für
Einlagen von Kreditinstituten / Finanzierungen
-625.024
-682.341
Einlagen von Kunden
-205.514
-286.616
Negativzinsen
-340.309
-295.073
Anleihezinsen
-1.049.467
-1.002.983
Leasingverbindlichkeit
-92.316 -112.955
Zwischensumme Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-2.312.631
-2.379.968
Zinsüberschuss
3.421.698
4.086.328
Zinsertrag/-aufwand unter Verwendung der EIR-Methode gegliedert nach den Bewertungskategorien
(IFRS 7.20 b):
75

Graphics
21.1 Zinserträge und -aufwendungen
nach der EIR-Methode berechnet
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Zinserträge nach der Effektivzinsmethode
Forderungen Kreditinstitute
69.934 334.610
Forderungen Kunden Kredite
2.835.370 3.011.974
Finanzielle Vermögenswerte - AC
533.829 536.654
Finanzielle Vermögenswerte - FVTOCI
1.015.692 972.233
Zinsaufwendungen
finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet werden
-1.664.026 -1.678.855
Summe
2.790.799
3.176.616
22. Provisionsüberschuss
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Vertrieb Finanzprodukte
2.596.222
2.087.066
Real Estate
240.515
487.063
Wertpapier-, Depot- und Kreditgeschäft
8.442.999
6.932.903
Provisionsüberschuss
11.279.736
9.507.032
In den Provisionserträgen sind Erträge für Verwaltungs- und Agenturdienstleistungen gegenüber Dritten
iHv. EUR 2.305.719 (Vorjahr: TEUR 1.481) aus der Depotverwaltung enthalten.
22.1 Aufgliederung der Erträge nach Art der Dienstleistung
auf Grundlage von IFRS 15
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
Angaben in EUR
Art der Dienstleistung
aus dem Zahlungsverkehr 2.377.832
aus dem Kreditgeschäft und sonstigen Dienstleistungen 29.927
aus dem Wertpapiergeschäft 9.559.056
aus dem Devisen- und Edelmetallgeschäft 492.821
aus dem Real Estate Bereich 284.356
Provisionsertrag Gesamt 12.743.992
Provisionsaufwand -1.464.255
Provisionsüberschuss Gesamt 11.279.736
76

Graphics
22.2 Aufgliederung der Erträge nach Art der Dienstleistung
auf Grundlage von IFRS 15
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Art der Dienstleistung
aus dem Zahlungsverkehr 1.309.484
aus dem Kreditgeschäft und sonstigen Dienstleistungen 28.626
aus dem Wertpapiergeschäft 8.441.107
aus dem Devisen- und Edelmetallgeschäft 620.748
aus dem Real Estate Bereich 602.473
Provisionsertrag Gesamt 11.002.439
Provisionsaufwand -1.495.407
Provisionsüberschuss Gesamt 9.507.032
23. Ergebnis at-equity bewerteter Unternehmen
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Ergebnis at-equity bewerteter Unternehmen
396.021
67.756
Ergebnis at-equity bewerterter Unternehmen 396.021 67.756
24. Handelsergebnis
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Ergebnis aus Devisen- und Edelmetallgeschäften
667.297
670.535
Ergebnis aus Bewertung von Derivaten
9.100
-12.867
Handelsergebnis
676.397
657.668
77

Graphics
25. Ertrag aus Immobilienhandel
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Veräußerungserlös aus zum Verkauf gehaltenen Immobilien
(IFRS 15)
11.752.202 8.060.456
Vermietungserlöse (IFRS 16) 549.115 568.998
Betriebskostenerträge und sonstige Immobilienerträge
(IFRS 15)
723.499 752.710
Ertrag aus Immobilienhandel 13.024.817 9.382.164
Nach IFRS 15 werden Umsatzerlöse erfasst, sobald der Kunde die Beherrschung über die Immobilie erlangt.
Dies erfolgt in der Regel mit der Übergabe an den Kunden.
Den Erlösen aus verkauften Immobilienvorräten in Höhe von EUR 11.752.202 (VJ TEUR 8.060)
stehen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten der verkauften Immobilienvorräte von
EUR -7.566.977 (VJ TEUR -5.557) gegenüber.
26. Aufwand aus Immobilienhandel
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Veränderungen des Bestands an Immobilien
-7.566.977 -5.557.279
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
-97.313 -124.423
Aufwendungen aus Vermietungen (inklusive
Betriebskostenaufwendungen)
-791.278 -873.003
Sonstige Immobilienaufwendungen
-309.998 -325.939
Aufwand aus Immobilienhandel -8.765.567 -6.880.644
78

Graphics
27. Sonstiger betrieblicher Ertrag
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Sonstiger betrieblicher Ertrag
- Umsatzerlöse aus Treuhandschaft/Verwaltung (IFRS 15)
390.203
419.420
- Erträge aus Veräußerung Anteile assoziierte Unternehmen
82.085
0
- Sonstige
2.743.980
185.037
Sonstiger betrieblicher Ertrag
3.216.268
604.457
Die Wiener Privatbank SE selbst betreibt kein Treuhandgeschäft; die Erträge des Tochterunternehmens ATI
Vermögenstreuhandgesellschaft m.b.H. werden in dieser Position ausgewiesen.
Die Position Erträge aus Veräußerung Anteile assoziierte Unternehmen beinhaltet das Ergebnis des Verkaufs
der Wiener Privatbank Immobilienmakler GmbH.
Die Position sonstige Erträge beinhaltet die ertragswirksame Vereinnahmung von verjährten
Verbindlichkeiten iHv. EUR 2.520.896.
28. Sonstiger betrieblicher Aufwand
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Sonstiger betrieblicher Aufwand
- Aufwendungen aus Treuhandschaft und Verwaltung
-87.462
-88.230
- Aufwendungen aus Schadensfällen
-30.800
-169.513
- Aufwendungen aus Garantien und Kulanzen
-15.147
-34.942
Sonstiger betrieblicher Aufwand
-133.409
-292.685
79

Graphics
29. Verwaltungsaufwand
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Personalaufwand
Löhne und Gehälter
-7.193.924
-7.179.076
Gesetzliche Sozialabgaben
-1.698.223
-1.700.938
Aufwendungen für Abfertigungen
-143.619
-299.451
Aufwendungen für Altersversorgung
-177.263
-177.319
Sonstiger Personalaufwand
-127.889
-84.366
Zwischensumme Personalaufwand
-9.340.918
-9.441.149
Andere Verwaltungsaufwendungen
EDV-Kosten
-2.341.635
-2.409.877
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten
-1.083.976
-529.688
Nicht abzugsfähige Vorsteuern
-374.997
-456.272
Gebühren und Einlagensicherungsbeiträge
-400.049
-310.400
Werbekosten, Marketing
-164.485
-161.686
Bürokosten
-155.751
-185.075
Aufsichtsratvergütung
-172.860
-161.225
Betriebliche Versicherungen
-267.446
-182.534
Mieten inklusive Betriebskosten
-93.155
-90.232
Nachrichtenaufwand
-114.514
-80.628
KFZ-Kosten
-64.174
-64.747
Sonstige Aufwendungen
-123.745
-164.872
Zwischensumme andere Verwaltungsaufwendungen
-5.356.787
-4.797.236
Abschreibungen und Wertberichtigungen
auf Sachanlagen und GWGs
-351.889
-390.656
auf Nutzungsrechte Leasing
-540.354
-532.849
auf immaterielle Vermögenswerte
-297.946
-277.927
Zwischensumme Abschreibungen und
Wertberichtigungen
-1.190.190 -1.201.432
Verwaltungsaufwand
-15.887.895
-15.439.817
80

Graphics
Die in den sonstigen Verwaltungsaufwendungen enthaltenen, auf das Geschäftsjahr entfallenden
Aufwendungen, für den Abschlussprüfer betreffen:
29.1 Sonstigen Verwaltungsaufwendungen
1. Jänner 2021 –
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Aufwendungen für die Prüfung des Einzel- und
Konzernabschlusses
-122.640 -122.640
Aufwendungen für sonstige Beratungsleistungen
-40.833
-46.010
Aufwendungen für Steuerberatungsleistungen
0
0
Gesamt -163.473 -168.650
30. Risikovorsorge
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Wertberichtigungen von zu AC bewerteten Forderungen an Kunden, Kreditinstituten und Barreserve
Dotierung
-437.609
-9.538.658
Auflösung
1.038
59.266
Wertberichtigungen von zu AC bewerteten Finanzanlagen
Auflösung
10.997
2.485
Wertberichtigungen zu AC bewerteter sonstiger Aktiva
Dotierung
-19.819
-31.370
Auflösung
2.253
66.173
Abschreibungen Kundenforderungen sonstige Aktiva
Abschreibung
-1.811
-5.385
Wertberichtigungen von zu FVTOCI bewerteten
Schuldinstrumenten
Dotierung
-1.000.000
0
Auflösung
13.493
6.605
Risikovorsorge für gegebene Garantien und
Kreditzusagen
Dotierung
-151
-1.416
Auflösung
369
3.064
Gesamt
-1.431.240
-9.439.234
Die Dotier
ung der Wertberichtigung von zu AC bewerteten Forderungen an Kunden beinhalten
Einzelwertberichtigung von Kunden iHv. EUR -410.276.
81

Graphics
31. Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Ergebnis FVTPL mandatorily
Bewertung
100.433
-412.110
Veräußerungs-/Liqudiationsergebnis
94.596
-1.916.825
Ergebnis FVTOCI
Veräußerungs-/ Liquidationsergebnis
-904.991
-66.790
Gesamt
-709.962
-2.395.725
32. Ertragssteuern
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Laufender Steuerertrag/-aufwand
-534.216
536.321
Steuerertrag/-aufwand aus Vorperioden
-15.780
29.981
Latenter Steuerertrag/-aufwand
-772.894
1.679.317
,
Gesamt
-1.322.890
2.245.620
Die Differenz zwischen der rechnerischen Ertragssteuerbelastung (Ergebnis vor Steuern multipliziert mit
dem nationalen Steuersatz von 25 %) und der tatsächlichen Ertragssteuerbelastung des jeweiligen
Geschäftsjahres gemäß Gewinn- und Verlustrechnung ist auf folgende Ursachen zurückzuführen:
32.1. Effektivsteuer
1. Jänner 2021 –
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Ergebnis vor Ertragsteuern
5.086.865
-10.142.701
Ertragssteueraufwand zum Steuersatz von 25 %
-1.271.716
2.535.675
Steuerbefreite Beteiligungserträge und permanente
Differenzen aus Equity-Anteilen
128.867 79.622
Auswirkung von Steuern aus Vorperioden
-15.780
29.981
Differenzen aus der Veränderung von Anteilen an
Tochterunternehmen
0 -211.631
Nicht abzugsfähige Aufwendungen
-156.414
-177.995
Sonstiges
-7.847
-10.032
Effektivsteuer
-1.322.890
2.245.620
Es werden keine bisher nicht angesetzten temporären Differenzen berücksichtigt.
82

Graphics
Zum Stichtag bestanden steuerliche Verlustvorträge iHv EUR 3.159.456 (VJ TEUR 5.977), hierauf werden
EUR 789.864 (VJ TEUR 1.494) latente Steuern gebildet.
33. Tochterunternehmen und Beteiligungen
Darstellung der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen:
Name der Gesellschaft Sitz
Kapitalanteil
in %
Konsolidier-
ungsart
1
ATI Vermögenstreuhandgesellschaft m.b.H.
Wien
100,00 %
V
SETUP Auhofstraße 181 GmbH
Wien
100,00 %
V
BODEN-INVEST Beteiligungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,00 %
V
Wiener Stadthäuser Alpha GmbH
Wien
100,00 %
V
Wiener Stadthäuser One Immobilien GmbH
Wien
80,00 %
V
Matejka & Partner Asset Management GmbH
Wien
80,00 %
V
EXIT One Immobilien GmbH
Wien
50,00 %
E
Entwicklung KHWP Immobilien Alpha GmbH
Wien
50,00 %
E
1
V Vollkonsolidiert, E Equity Konsolidiert, N nicht konsolidiert
Im Geschäftsjahr ergaben sich folgende Änderungen in der Konzernstruktur:
Mittels Kauf- und Abtretungsvertrag vom 15. Dezember 2021 wurde der 50% Anteil an der Wiener
Privatbank Immobilienmakler GmbH (
FN 426185v) veräußert.
Nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden die BODEN-INVEST Beteiligungs- GmbH & Co. KG,
BODEN-INVEST Beteiligungs- GmbH & Co. „Victor“ KG, BODEN-INVEST GmbH & Co. „Kapital & Wert
Sachwerte-Fonds“ KG und Real-Wert Immobilienmanagement GmbH & Co. „Städtefonds eins“ KG. Diese
sind Vermögensveranlagungsgesellschaften, bei denen einbezogene Konzerngesellschaften die Komple-
mentärstellung innehaben, die wesentlichen Vermögenswerte und Schulden jedoch wirtschaftlich den nicht
zum Konzern gehörenden Kommanditisten zuzurechnen sind. Da die Kommanditisten über die
überwiegende Stimmenmehrheit verfügen, sind diese Gesellschaften nicht in den Konsolidierungskreis
einzubeziehen.
83

Graphics
An den nachfolgend angeführten Unternehmen besteht per 31. Dezember 2021 ein Anteilsbesitz von
mindestens 20 % aller Anteile:
Name und Sitz
des Unternehmens
Anteil
in %
Kons.
Art
1
Eigenkapital
EUR
(Vorjahr)
Anteiliges
Eigenkapital
EUR
(Vorjahr)
Jahresüberschuss/
fehlbetrag
EUR
(Vorjahr)
ATI
Vermögenstreuhand
gesellschaft m.b.H.,
Wien
100
V
645.068
(687.650)
645.068
(687.650)
157.418
(116.470)
SETUP Auhofstraße
181 GmbH, Wien
100
V
472.055
(729.920)
472.055
(729.920)
137.135
(291.295)
Wiener Stadthäuser
Alpha GmbH, Wien
100
V
4.123.052
(2.772.581)
4.123.052
(2.772.581)
1.350.471
(231.032)
BODEN-INVEST
Beteiligungs-
gesellschaft mbH
100
V
80.486
(73.717)
80.486
(73.717)
6
.769
(14.261)
Wiener Stadthäuser
One Immobilien
GmbH, Wien
80
V
2.849.868
(2.506.925)
2.279.895
(2.005.540)
342.943
(36.105)
Matejka & Partner
Asset Management
GmbH, Wien
80
V
886.391
(703.094)
709.113
(562.475)
603.296
(423.287)
EXIT One Immobilien
GmbH, Wien
50
A
1.938.666
(1.414.051)
969.333
(707.026)
524.614
(66.495)
Entwicklung KHWP
Immo Alpha GmbH,
Wien
50
A
2.941.244
(749.024)
1.470.622
(374.5
12)
192.221
(-133.976)
Bei dieser Angabe handelt es sich ausschließlich um UGB-Werte, da eine IFRS-Bilanzierung auf
Einzelgesellschaftsebene aufgrund unwesentlicher IFRS Anpassungsbuchungen nicht erfolgt und diese
erst in Zuge der Konzernabschlusserstellung berücksichtigt werden.
1 Konsolidierungsart: V = Vollkonsolidierung, A = at equity N = nicht konsolidiert
84

Graphics
34. Finanzinstrumente
IFRS 9 unterscheidet zur Klassifizierung folgende Bewertungskategorien:
Finanzielle Vermögensgegenstände:
Finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertetet werden AC
Finanzielle Vermögenswerte, die verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet
werden FVTPL mandatorily
Finanzielle Vermögenswerte, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert
wurden FVTPL designated
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (inkl. OCI-
Option für Eigenkapitalinstrumente) FVTOCI
Finanzi
elle Verbindlichkeiten:
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 für 2020 der Wiener Privatbank SE
(IFRS 7.8):
per 31. Dezember 2020
Finanzielle
Vermögenswerte/
Verbindlichkeiten zu
fortgeführten
Anschaffungskosten
FVTOCI FVTPL mandatorily Gesamt
Angaben in TEUR
AKTIVA
Barreserve 70.299 70.299
Forderungen an
Kreditinstitute
50.101 50.101
Forderungen an Kunden 80.691 80.691
Finanzanlagen 11.014 68.852 10.079 89.945
Sonstige Aktiva 1.121 14 1.134
Finanzielle Vermögens-
werte gesamt
213.226 68.852 10.093 292.170
PASSIVA
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
37.343 37.343
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
252.903 252.903
Sonstige Passiva 6.473 8 6.481
Verbriefte
Verbindlichkeiten
16.706 16.706
Finanzielle Verbind-
lichkeiten gesamt
313.425 0 8 313.433
85

Graphics
In der Berichtsperiode kam es zu keinen Klassifizierungsänderungen einzelner Geschäfte.
IFRS 7.25 folgend, sind die beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) des Finanzvermögens und der
Finanzverbindlichkeiten nach Bewertungskategorien angegeben. Bei den unter sonstige Aktiva
ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerten handelt es sich überwiegend um kurzfristige Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus Immobilienverkäufen und aufgrund der Geringfügigkeit
auch Derivate, wobei der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht.
per 31. Dezember 2021
Finanzielle
Vermögenswerte/
Verbindlichkeiten zu
fortgeführten
Anschaffungskosten
FVTOCI FVTPL mandatorily Gesamt
Angaben in TEUR
AKTIVA
Barreserve 85.876 85.876
Forderungen an
Kreditinstitute
76.431 76.431
Forderungen an Kunden 85.751 85.751
Finanzanlagen 11.302 39.443 9.653 60.398
Sonstige Aktiva 929 7 936
Finanzielle Vermögens-
werte gesamt
260.289 39.443 9.659 309.391
PASSIVA
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
39.681 39.681
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
255.961 255.961
Sonstige Passiva 4.345 4 4.349
Verbriefte
Verbindlichkeiten
16.625 16.625
Finanzielle Verbind-
lichkeiten gesamt
316.612 0 4 316.616
86

Graphics
Finanzielle Vermögenswerte, die zu
fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet werden
31.12.2021 31.12.2020
Marktwert Buchwert Marktwert Buchwert
Angaben in TEUR
Barreserve
85.877
85.876
70.299
70.299
Forderungen an Kreditinstitute
76.432
76.431
50.105
50.101
Forderungen an Kunden
85.670
85.751
80.912
80.691
Anleihen
Nicht börsenotiert
12.447
11.302
12.085
11.014
Sonstige Aktiva
929
929
1.121
1.121
Gesamt
230.270
260.289
214.522
213.226
Finanzielle Vermögenswerte
mandatorily at fair value through
profit or loss
31.12.2021 31.12.2020
Marktwert Buchwert Marktwert Buchwert
Angaben in TEUR
Forderungen an Kunden
0
0
0
0
Wertpapiere
Börsenotiert
3.474
3.474
3.306
3.306
Nicht börsenotiert
5.936
5.936
6.404
6.404
Anteile an Tochterunternehmen
2
2
107
107
Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis
240
240
262
262
Sonstige Aktiva (Derivate)
7
7
14
14
Gesamt
9.659
9.659
10.093
10.093
Finanzielle Vermögenswerte
FVTOCI
31.12.2021 31.12.2020
Marktwert Buchwert Marktwert Buchwert
Angaben in TEUR
Wertpapiere
Börsenotiert
39.443
39.443
68.852
68.852
Gesamt
39.443
39.443
68.852
68.852
87

Graphics
Finanzielle Verbindlichkeiten, die
erfolgswirksam zum beizulegen-
den Zeitwert bewertet werden
31.12.2021 31.12.2020
Marktwert Buchwert Marktwert Buchwert
Angaben in TEUR
Sonstige Passiva (Derivate)
4
4
8
8
Gesamt 4 4 8 8
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu
fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet werden
31.12.2021 31.12.2020
Marktwert Buchwert Marktwert Buchwert
Angaben in TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
40.679 39.681 38.338 37.343
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
256.085
255.961
252.982
252.903
Sonstige Passiva
4.345
4.345
6.473
6.473
Verbriefte Verbindlichkeiten
18.209
16.625
16.706
16.706
Gesamt
319.318
316.612
316.126
313.425
Die in der Tabelle angeführten beizulegenden Zeitwerte ergeben sich, entsprechend der Klasse, aus den
Börsenkursen oder werden auf Grundlage anerkannter Bewertungsmethoden errechnet. Details hierzu
sind im Punkt 35 zu finden. Für genauere Informationen bezüglich der Sensitivitätsanalyse als auch zur
Liquiditätsanalyse darf auf den Risikobericht und die Value at Risk-Berechnung verwiesen werden (gem.
IFRS 7.41).
Nettogewin
n/-verlust nach Bewertungskategorien (gem. IFRS 7.20 a)
Nettogewinne bzw. -verluste
aus Finanzinstrumenten der Kategorie
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
HTC
3.226.705
-4.209.707
FVtPL
317.835
-2.074.652
FVTOCI
-875.806
912.048
finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet werden
-1.664.026 -1.678.855
Reklassifizierungen
Im Berichtszeitraum fanden keinerlei Reklassifizierungen statt, somit entfallen die Anhangsangaben
gemäß IFRS 7.12 B-D.
88

Graphics
35. Hierarchie der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte
Die Fair Values von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten werden drei
Kategorien der IFRS-Fair Value-Hierachie zugeordnet. Dazu werden drei Levels von Bewertungsmethoden
definiert:
Level 1: Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt
Level 2: Inputs, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind
und nicht unter Level 1 fallen
Level 3: Inputs für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen
Berechnung Level 3 Sensitivitäten
Bei der Berechnung handelt sich um einen einkommensbasierten Ansatz (Discounted Cash Flow Verfahren,
das die zukünftigen Cashflows berücksichtigt, die ein Marktteilnehmer erwartet). Der
Diskontierungszinssatz wird dabei mittels additivem Verfahren aus einem risikolosen Zinssatz sowie
diversen Risikofaktoren (Länderrisiko, Bonitätsrisiko, Liquiditätsrisiko) ermittelt. Prinzipiell erfolgt die
Ermittlung des Discounted Cash Flow soweit möglich aus dem Informationssystem Bloomberg. Dabei wird
aus dem System der Present Value der Anleihe zum jeweiligen Stichtag unter Heranziehung der von
Bloomberg verwendeten Zinskurve berechnet. Für Anleihen, die nicht im Bloombergsystem vorhanden sind,
erfolgt die Berechnung des Diskontierungszinssatzes unter Heranziehung des jeweils geeigneten
Referenzindex plus zusätzlichen Auf- oder Abschlägen im Hinblick auf das Länderrisiko des Landes, in dem
der Emittent ansässig ist, plus einen eventuell fälligen Liquiditätsaufschlag abgestimmt auf die
Handelbarkeit der jeweiligen Anleihe, der zwischen 0,5% und 1,0% betragen kann, dieser
Liquiditätsaufschlag kommt allerdings nur zum Tragen, wenn die Anleihe in geregelten Märkten oder in
Interbankenhandelssystemen verkauft wird.
Die zur Berechnung der jeweiligen Abzinsung herangezogenen Indices sind in nachstehender Tabelle
angeführt:
Rating Name Ticker
1
EUR Composite AA XX Year
BVCSECXX Index
2+
EUR Composite AA XX Year
BVCSECXX Index
2 stabil
IG Corporate Industrial A XX Year
IGEEIAXX Index
2-
IG Corporate Industrial A XX Year
IGEEIAXX Index
3+
IG Corporate Industrial BBB- BBB BBB+ XX Year
IGEEIB Index
3 stabil
IG Corporate Industrial BBB- BBB BBB+ XX Year
IGEEIB Index
3-
Bloomberg Barclays EUR High Yield
LP02TREU Index + Spread Differenz
4+
Bloomberg Barclays EUR High Yield
LP02TREU Index +0,5 % +Spread Differenz
4 stabil
Bloomberg Barclays EUR High Yield
LP02TREU Index + 1 % + Spread Differenz
4 -
Bloomberg Barclays EUR High Yield
LP02TREU Index +1,5 % + Spread Differenz
5
Bloomberg Barclays EUR High Yield
LP02TREU Index +2 % + Spread Differenz
89

Graphics
Die erste Spalte gibt das jeweilige interne Bonitätsrating des Wertpapieres wieder. Spalte zwei enthält den
Namen des jeweils zur Anwendung kommenden Index, Spalte drei den Bloomberg Ticker. XX steht dabei
jeweils für die Laufzeit des Papieres (bei Anleihen mit Bonität von 3- und schlechter werden aufgrund der
diskretionären Verfügbarkeit des Index die Laufzeiten wie folgt zusammengefasst: LP02TREU Index +
Spread Differenz der GTATSXXY Govt für die Laufzeiten 1-3 Jahre, 3-5 Jahre und 5-9 Jahre; Laufzeit
mindestens 10 Jahre: LP02TREU Index + Spread GTATS10Y Govt).
Für Anleihen, deren Bonität unter 3- liegt (entspricht Anleihen mit Bonität < Investment Grade) wird der
Bloomberg Barclays High Yield Index verwendet. Für Bonitäten unter 3- wird für jedes Notch ein Aufschlag
von 0,5 % zum jeweils für die Laufzeit gültigen Zinssatz sowie ein entsprechender Laufzeitenspread
hinzugezählt.
Entsprechend der zuvor beschriebenen Berechnungslogik ergibt sich ein Level 3 Fair Value für die
Wertpapiere der Kategorie Hold-to-Collect von EUR 12.446.748 (VJ TEUR 12.085) und für die verbrieften
Verbindlichkeiten der Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten EUR 18.208.858 (VJ TEUR 18.333).
Bei einer Veränderung der verwendeten Inputparameter im Rahmen der Sensitivitätsanalyse ergibt sich für
die Wertpapiere der Kategorie Hold-to-Collect mit fixer Verzinsung ein Fair Value (ausgehend von einem
Ausgangswert von EUR 12.446.748 (VJ TEUR 12.085) von:
Sensitivitätsanalyse (Aktiv)
2021
Veränderung
des FV
2020
Veränderung
des FV
Fair Value bei einem
3 Stufen Upgrade
12.570.206
123.457
12.720.719
19.803
3 Stufen Downgrade
12.334.585
-112.163
12.232.522
-468.394
Risikoloser Zinssatz +2 %
11.983.073
-463.676
12.168.888
-532.028
Risikoloser Zinssatz – 2 %
12.941.497
494.749
13.197.408
496.492
Liquiabschlag +1 %
12.211.192
-235.556
12.983.282
282.366
Liquiabschlag – 1 % 12.690.068 243.320 12.512.768
-188.149
Für die verbrieften Verbindlichkeiten der Kategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten mit einer variablen
Verzinsung verändert sich der Fair Value (ausgehend von einem Ausgangswert von
EUR 18.208.858 (VJ TEUR 18.333)) folgendermaßen:
Sensitivitätsanalyse (Passiv)
2021
Veränderung
des FV
2020
Veränderung
des FV
Fair Value bei einem
3 Stufen Upgrade
18.532.281
323.423
18.306.370
184.886
3 Stufen Downgrade
17.879.028
-329.830
16.324.799
-1.796.685
Risikoloser Zinssatz +2 %
17.053.427
-1.155.431
16.394.713
-1.726.770
Risikoloser Zinssatz – 2 %
19.474.763
1.265.904
19.675.028
1.553.545
Liquiabschlag +1 %
17.624.216
-584.643
18.894.168
772.685
Liquiabschlag – 1 %
18.834.021
625.162
17.407.864
-713.619
Variable Verzinsung minimal
17.129.264
-1.079.594
17.044.590
-1.076.894
Variable Verzinsung maximal 19.293.689 1.084.831 19.200.041 1.078.558
90

Graphics
Die folgenden Tabellen zeigen die Zuordnung der bilanzierten Finanzinstrumente zu den Level-
Kategorien der Fair Value-Hierachie:
31.12.2020
Angaben in TEUR
Fair Value
Level 1
Level 2
Level 3
Summe
Aktiva
Barreserve
70.299
70.299
Forderungen an Kreditinstitute
50.105
50.105
Forderungen an Kunden
80.912
80.912
Finanzanlagen
72.158
6.404
11.059
89.621
Sonstige Aktiva
14
1.135
1.148
Passiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
38.338
38.338
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
252.982
252.982
Sonstige Passiva
8
6.473
6.481
Verbriefte Verbindlichkeiten
18.333
18.333
31.12.2021
Angaben in TEUR
Fair Value
Level 1
Level 2
Level 3
Summe
Aktiva
Barreserve
85.877
85.877
Forderungen an Kreditinstitute
76.432
76.432
Forderungen an Kunden
85.670
85.670
Finanzanlagen
42.875
4.034
13.280
60.189
Sonstige Aktiva
7
929
936
Passiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
40.679
40.679
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
256.085
256.085
Sonstige Passiva
4
4.345
4.349
Verbriefte Verbindlichkeiten
18.209
18.209
Während des Geschäftsjahres 2021 wurden keine Umgruppierungen von Stufe 2 in Stufe 1 oder in die
andere Richtung vorgenommen.
91

Graphics
Umgruppierung in Stufe 3
Die Wiener Privatbank SE hält eine Nominale in Höhe von EUR 1,0 Mio. der 5,5% Anleihe 2018/2023 (ISIN
DE000A2GSSP3) der EYEMAXX Real Estate AG, wobei am 4.11.2021 einen Antrag auf ein
Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung gestellt wurde. Aufgrund diesen Sachverhaltes erfolgte die
Umgruppierung von Level 1 auf Level 3. Der beizulegende Zeitwert beläuft sich auf TEUR 42 per 31.12.2021
gegenüber TEUR 870 per 31.12.2020.
Bei den Fondanteilen des Nova Green Energy (ISIN CZ0008474053) wurde ebenso eine Umgruppierung
von Level 2 in Level 3 vorgenommen. Ausschlaggebend war die Aussetzung der Rücknahme und Ausgabe
neuer Fondsanteile von der Fondsgesellschaft bis 30.04.2022, aufgrund einzelner insolvenz-behafteter
Vermögenswerte innerhalb des Fonds. Der beizulegende Zeitwert beläuft sich auf EUR 1,90 Mio per
31.12.2021 gegenüber EUR 1,98 Mio per 31.12.2020.
2020
Überleitung beizulegende Zeitwert Level 3 Finanzanlagen
Angaben in TEUR
Stand zum 01.Jänner 2020
13.307
Tilgungen / Käufe
- 3.548
Unrealisierte Gewinne/ Verluste der Periode
0
In die GuV umgegliederte Gewinne/ Verluste 0
Stand zum 31. Dezember 2020
11.059
2021 Überleitung beizulegende Zeitwert Level 3 Finanzanlagen
Angaben in TEUR
Stand zum 01.Jänner 2021
11.059
Tilgungen / Käufe
277
Umgliederung in Level 3
2.980
Unrealisierte Gewinne/ Verluste der Periode
42
In die GuV umgegliederte Gewinne/ Verluste - 1.078
Stand zum 31. Dezember 2021
13.280
92

Graphics
36. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
In der Wiener Privatbank SE sind die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates (namentlich
ersichtlich unter Punkt VIII) als Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen definiert. Als
nahestehende Personen gelten auch die nahen Familienangehörigen dieser Personen.
Als nahestehende Unternehmen wurden beherrschte jedoch nicht konsolidierte Unternehmen sowie
assoziierte Unternehmen, die mittels Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden,
definiert. Darüber hinaus gelten Unternehmen als nahestehend, die von einem Mitglied des Managements
in Schlüsselpositionen oder von einer ihm nahestehenden Person beherrscht werden oder an dessen
gemeinschaftlicher Führung sich dieser Personenkreis beteiligt.
Bilanzpositionen und außerbilanzielle Positionen mit als nahestehend identifizierten Unternehmen und
Personen sind im Nachfolgenden dargestellt:
Aktiva 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in TEUR
Anteile an Unternehmen
- verbundene Unternehmen
2
107
- At-equity bewertete Unternehmen
2.451
1.223
Forderungen gegenüber Kunden
- At-equity bewertete Unternehmen
6.197
7.282
- Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen
0
183
- andere nahestehende Unternehmen und Personen
4.005
9.633
Sonstige Aktiva
- At-equity bewertete Unternehmen
3
0
Summe AKTIVA 8.653 18.428
Passiva 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
- At-equity bewertete Unternehmen
596
326
- verbundene Unternehmen
0
183
- Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen
802
355
- andere nahestehende Unternehmen und Personen
2.300
2.240
Summe PASSIVA 3.698 3.104
93

Graphics
Außerbilanzielle Positionen 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in TEUR
Gegebene Kreditzusagen, finanzielle Garantien
- At-equity bewertete Unternehmen
250
0
- verbundene Unternehmen
3.160
3.078
- Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen
0
17
- andere nahestehende Unternehmen und Personen
0
200
Erhaltene Sicherheiten
- At-equity bewertete Unternehmen
3.179
1.377
- Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen
0
140
- andere nahestehende Unternehmen und Personen
1.388
18.290
Alle aushaftenden Salden mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind kurzfristig fällig. Es musste
keine Wertberichtigung für uneinbringliche Forderungen oder zweifelhafte Forderung gebildet werden.
Sonstige
Angaben und Beziehungen
Es wurden Organkredite inklusive Rahmen und Garantien iHv EUR 8.617.100 (VJ TEUR 12.757) gewährt.
Davon betrugen die gewährten Kredite an die Mitglieder des Vorstandes sowie deren Unternehmen 2021
EUR 0 (VJ TEUR 530) und bei Unternehmen in denen Aufsichtsratsmitglieder tätig sind, beliefen sich diese
Kredite auf EUR 8.617.100 (VJ TEUR 12.227). Bezüglich der Mitgliedern des Aufsichtsrates nahestehenden
Personen belaufen sich die Kredite zum 31. Dezember 2021 auf EUR 0,00 (VJ TEUR 0).
31.12.2021
Angaben in EUR
Erträge /Aufwendungen gegenüber nahestehenden
Personen und Unternehmen
Mitglieder des
Managements in
Schlüsselpositionen
andere
nahestehende
Unternehmen und
Personen
At-equity
bewertete
Unternehmen
Erträge
Zinserträge
1.753
157.210
255.524
Ergebnis At-Equity bewerteter Unternehmen
396.021
Provisionserträge
8.846
43.267
2.885
Sonstige Erträge
78
21.744
Aufwendungen
Aufwand aus Immobilienhandel
-30.419
Bei den Sonstigen Erträgen gegen At-equity bewertete Unternehmen handelt es sich um Verrechnungen
für Verwaltungsdienstleistungen im Bereich Rechnungswesen.
94

Graphics
31.12.2020
Angaben in EUR
Erträge /Aufwendungen gegenüber nahestehenden
Personen und Unternehmen
Mitglieder des
Managements in
Schlüsselpositionen
andere
nahestehende
Unternehmen und
Personen
At-equity
bewertete
Unternehmen
Erträge
Zinserträge
3.156
234.774
174.308
Ergebnis At-Equity bewerteter Unternehmen
67.756
Provisionserträge
20.181
58.451
508
Sonstige Erträge
1.604
33.750
Aufwendungen
Aufwand aus Immobilienhandel
-31.031
Bezüge des Vorstands
1. Jänner 2021
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Kurzfristige fällige Leistungen
985.275
1.205.074
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
68.575
144.529
Gesamt
1.053.850
1.349.603
Die Position kurzfristige fällige Leistungen beinhalten Gehälter, Sachbezüge und Bonusrückstellungen die
kurzfristig fällig werden.
Unter Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind Zahlungen an Pensionskassen und die
Mitarbeitervorsorgekasse, Abfertigungen, Urlaubsabfindungen sowie Dotierungen für Abfertigungsrück-
stellungen ausgewiesen.
Es bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungs- und Managementoptionsprogramme bzw. sonstige langfristig
fällige Leistungen.
Die Aufsichtsratsvergütung für die Mitglieder des Aussichtsrates der Wiener Privatbank SE belief sich im
Geschäftsjahr 2021 auf EUR 165.250 (VJ TEUR 153).
95

Graphics
37. Weitere Anhangangaben
Nachrangige Aktiva / Passiva 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Forderungen an Kunden
23.717.100
13.229.500
Finanzanlagen
11.100.000
10.800.000
Nachrangige Aktiva
34.817.100
24.029.500
Anleihen
16.624.900
16.706.169
Nachrangige Passiva
16.624.900
16.706.169
Der Gesamtbetrag der im Berichtsjahr geleisteten Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten
betragen EUR 1.044.900 (VJ TEUR 1.003).
Fremdwährungsaktiva und Fremdwährungspassiva
Die Aktiva, die auf fremde Währung lauten, betragen EUR 112.517.554 (VJ TEUR 110.395) und die Passiva,
die auf fremde Währung lauten, betragen EUR 112.851.532 (VJ TEUR 110.817).
Derivative Finanzinstrumente 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte
Devisentermingeschäfte
Nominalbeträge Restlaufzeit < 1 Jahr
880.184
2.730.000
Eventualverbindlichkeiten 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Garantien und Haftungen
6.628.444
7.025.537
Kreditrisiko (nicht in Anspruch genommene Kredite)
14.879.466
9.647.178
Bürgschaften
100.000
100.000
Gesamt
21.607.910
16.772.714
Die Wiener Privatbank SE hat eine Bürgschaft für die Anleihe der Wiener Stadthäuser One Immobilien
GmbH iHv. EUR 100.000 (VJ TEUR 100) übernommen. Außerdem beinhalten die Position Garantien eine
Kapital- und Zinsgarantie iHv. EUR 2.060.000 (VJ TEUR 2.020) für die Anleihe der Wiener Stadthäuser One
Immobilien GmbH.
96

Graphics
Treuhandvermögen 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Forderungen an Kreditinstitute
35.794
10.208
Treuhandbeteiligungen
19.779.481
22.795.023
Treuhandaktiva
19.815.275
22.805.231
Einlage von Treugebern
19.755.716
22.725.237
Sonstige Treuhandverbindlichkeiten
59.560
79.994
Treuhandpassiva
19.815.275
22.805.231
Die Aufstellung beinhaltet das Treuhandvermögen der ATI Vermögenstreuhandges.m.b.H.
Die Treuhandbeteiligungen betreffen vor allem Finanzierungsfonds, Aktien, Genussrechte aus Einbring-
ungen, Kommanditeinlagen sowie atypisch stille Beteiligungen.
Leasing
In der Erfolgsrechnung werden die Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten im Zinsüberschuss, die
Aufwände für geringwertige Vermögenswerte im Sachaufwand dargestellt
Realisierte Ergebnisse in der Erfolgsrechnung
1. Jänner 2021 –
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Zinsaufwendungen
-92.316
-112.955
Aufwände für geringwertige Vermögenswerte
-9.323
-11.516
Gesamt
-101.639
-124.471
Aufwände für kurzfristige Leasingverhältnisse fielen im Geschäftsjahr 2021 keine (VJ TEUR 0) an.
Leasingverbindlichkeiten nach Fristen 31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
bis 3 Monate
132.754
126.250
über 3 Monate bis 1 Jahr
405.446
385.587
über 1 Jahr bis 5 Jahre
1.754.034
2.119.073
über 5 Jahre
0
138.495
Leasingverbindlichkeiten
2.292.234
2.769.405
97

Graphics
Personal
In der Wiener Privatbank-Gruppe waren im Geschäftsjahr im Jahresdurchschnitt folgende Personal-
kapazitäten im Einsatz:
Mitarbeiterkapazität *)
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Arbeiter
0
0
Angestellte
89
97
Gesamtkapazität
89
97
*) durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer in der Gruppe (Vollkonsolidierungskreis) während des Geschäftsjahres
Mitarbei
ter der assoziierten Unternehmen
Die in den Konzernabschluss at-equity einbezogenen Unternehmen beschäftigen 0 (VJ 8) Mitarbeiter.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat für erhebliche geopolitische Unruhen gesorgt, welche weltweit
deutlich zu spüren sind. Die weitreichenden Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland sowie russischen
Personen haben bereits sichtbare Auswirkungen. Nach dem neuerlichen Absturz der Aktienmärkte und
anhaltend hoher Volatilität haben explodierende Energie- und Rohstoffpreise die zu Jahresbeginn ohnehin
bereits erhöhte Inflation noch weiter ansteigen lassen. Auch Lieferketten sind in zahlreichen
Industriezweigen insbesondere mit Rohstoff- und Zulieferbezug unterbrochen bzw. beeinträchtigt. Die
weiteren Entwicklungen der Kapitalmärkte sowie die volks- und realwirtschaftlichen Auswirkungen der
Wirtschaftssanktionen werden von der Dauer und dem weiteren Verlauf des Konfliktes abhängen.
Die Auswirkungen auf die Ertrags- und Risikolage der Wiener Privatbank SE sind zum Berichtszeitpunkt
nicht abschätzbar, jedoch ist die Wiener Privatbank weder in den betroffenen Regionen vor Ort präsent
noch hat die Bank eine signifikante Anzahl an Kunden russischer Herkunft. Es besteht somit kein
nennenswertes Engagement mit Russland Bezug im Portfolio und die Bank ist somit von der Ukraine Krise
wirtschaftlich hauptsächlich indirekt über Sekundäreffekte betroffen.
Darüber hinaus ergaben sich keine wesentlichen Ereignisse bis zur Unterzeichnung des Jahres-
abschlusses.
98

Graphics
VII. Erläuterungen zur Konzernsegmentberichterstattung
Die Segmentberichterstattung erfolgt im Wiener Privatbank Konzern gemäß den Ausweis- und
Berechnungsregeln des IFRS 8. Diesem Ansatz entsprechend, werden Segmentinformationen auf Basis
interner Managementberichterstattung erstellt, die dem Vorstand (CODM) regelmäßig berichtet wird und
zur Beurteilung der Ertragskraft der einzelnen Segmente sowie zur Ressourcenallokation herangezogen
wird.
Die Managementberichterstattung erfolgt im Wesentlichen durch Vorlage der UGB Abschlüsse, wobei auf
Einzelgesellschaftsebene der Wiener Privatbank SE zusätzlich eine Segmentberichterstattung nach
folgenden Sparten erfolgt:
Private Banking / Kreditgeschäft / Vertrieb / Real Estate / Brokerage / Treasury / Capital Markets /
Beteiligungen.
Bei dieser Berichterstattung erfolgt eine Verteilung des UGB Ergebnisses auf oben genannte Sparten.
Die Gliederung der Segmentberichterstattung erfolgt im IFRS Abschluss in komprimierter Form.
Der Segmentbericht besteht aus den drei Hauptsegmenten, in denen die Einzelgesellschaften des Wiener
Privatbank Konzerns wie folgt zusammengefasst dargestellt werden:
Bank (Wiener Privatbank SE (komprimierte Darstellung) + Matejka & Partner Asset Management GmbH)
Real Estate (alle Tochterunternehmen mit einem immobiliennahen Geschäftszweck)
Treuhand und Verwaltung (ATI Vermögenstreuhandgesellschaft m.b.H.)
Die Veränderungen aufgrund von IFRS-Anpassungs- und Konsolidierungsbuchungen werden in der
jeweiligen Spalte dargestellt.
Da der Konzern seine Geschäftstätigkeit ausschließlich in Wien entfaltet und somit keine regionale
Steuerung erfolgt, entfällt die geografische Gliederung der Segmente.
99

Graphics
Segmentberichterstattung zum 31.12.2020
Bank
Real Estate
Produkte und
Dienstleistungen
Treuhand und
Verwaltung
Überleitung
IFRS
Überleitung
Konsolidierung
Summe
in TEUR
in TEUR
in TEUR
in TEUR
in TEUR
in TEUR
Zinsen und ähnliche
Erträge 7.625 1 25 -265 -920 6.466
Zinsen und ähnliche
Aufwendungen -588 -1.713 0 -102 24 -2.380
Zinsüberschuss 7.037 -1.712 25 -367 -896 4.086
Provisionserträge
11.629
0
0
0
-626
11.002
Provisionsaufwendungen
-1.539
0
0
0
44
-1.495
Provisionsüberschuss 10.089 0 0 0 -582 9.507
Ergebnis at-equity bewerteter
Unternehmen 100 0 0 0 -32 68
Ergebnis aus
Handelsgeschäften 651 0 0 7 0 658
Ertrag aus Immobilienhandel
0
9.382
0
0
0
9.382
Aufwand aus
Immobilienhandel -262 -6.555 0 -64 0 -6.881
Sonstiger betrieblicher
Ertrag 2.086 305 419 -677 -1.529 604
Sonstiger betrieblicher
Aufwand -204 0 -88 0 0 -293
Verwaltungsaufwand
-15.786
-767
-187
20
1.280
-15.440
Risikovorsorge
-8.216
29
0
-1.253
0
-9.439
Ergebnis aus finanziellen
Vermögenswerten -1.988 0 - 4 -527 123 -2.396
Ergebnis vor Steuern -6.493 682 165 -2.861 -1.636 -10.143
Ertragsteuern
1.901
-124
-34
501
2
2.246
Periodenergebnis -4.593 558 131 -2.360 -1.634 -7.897
Segmentvermögen 309.879 53.549 888 3.389 -12.080 355.625
Davon Beteiligungen an
at-equity einbezogenen
Unternehmen
1.245 0 0 0 -23 1.223
Segmentverbindlichkeiten 272.174 47.539 127 1.787 -4.332 317.295
Segmentinvestitionen 411 0 0 0 0 411
Abschreibung (inkl.
Impairment)
-669 0 0 0 0 -669
100

Graphics
Segmentberichterstattung zum 31.12.2021
Bank
Real Estate
Produkte und
Dienstleistungen
Treuhand und
Verwaltung
Überleitung
IFRS
Überleitung
Konsolidierung
Summe
in TEUR
in TEUR
in TEUR
in TEUR
in TEUR
in TEUR
Zinsen und ähnliche
Erträge 8.511 73 74 -1.080 -1.843 5.734
Zinsen und ähnliche
Aufwendungen -556 -1.665 0 -156 64 -2.313
Zinsüberschuss 7.954 -1.592 74 -1.236 -1.779 3.422
Provisionserträge
13.274
0
0
0
-530
12.744
Provisionsaufwendungen
-1.512
0
0
0
48
-1.464
Provisionsüberschuss 11.763 0 0 0 -483 11.280
Ergebnis at-equity bewerteter
Unternehmen 0 0 0 0 396 396
Ergebnis aus
Handelsgeschäften 671 0 0 5 0 676
Ertrag aus Immobilienhandel
0
12.998
0
0
27
13.025
Aufwand aus
Immobilienhandel -235 -8.457 0 -74 0 -8.766
Sonstiger betrieblicher
Ertrag 3.197 0 391 0 -372 3.216
Sonstiger betrieblicher
Aufwand -46 0 -87 0 0 -133
Verwaltungsaufwand
-16.009
-583
-147
46
804
-15.888
Risikovorsorge
-2.377
-5
0
950
0
-1.431
Ergebnis aus finanziellen
Vermögenswerten -1.113 0 -29 422 10 -710
Ergebnis vor Steuern 3.806 2.363 202 140 -1.423 5.087
Ertragsteuern
-683
-532
-38
-68
-3
-1.323
Periodenergebnis 3.123 1.831 164 72 -1.426 3.764
Segmentvermögen 326.696 47.962 801 2.840 -14.224 364.075
Davon Beteiligungen an
at-equity einbezogenen
Unternehmen
2.228 0 0 0 223 2.451
Segmentverbindlichkeiten 286.288 40.517 75 1.102 -5.993 321.990
Segmentinvestitionen 189 0 0 0 0 189
Abschreibung (inkl.
Impairment)
-650 0 0 0 0 -650
101

Graphics
Erörterung der wesentlichen Anpassungsbuchungen 2020 sowie 2021:
Zinsen un
d ähnliche Erträge:
Bei der Überleitung IFRS Zinsen und ähnliche Erträge handelt es sich um die Amortisation nach der
Effektivzinsmethode der festverzinslichen finanziellen Vermögenswerte.
Bei der Überleitung IFRS Zinsen und ähnliche Aufwendungen handelt es ich um Zinsanpassung nach der
Effektivzinsmethode der Verbindlichkeiten Kreditinstitute sowie um Zinsaufwendungen der
Leasingverbindlichkeiten (IFRS 16). Wertberichtigung von Zinserträgen wertgeminderter Forderungen
werden in der IFRS Darstellung netto dargestellt (Gegenposition Risikovorsorge).
Bei der Überleitung Konsolidierung handelt es sich um die Eliminierung der phasengleichen
Dividendenausschüttung (2021 EUR 1,78 Mio. und 2020 EUR 0,88 Mio.) sowie um die Aufwands- und
Ertragskonsolidierung der verrechneten Zinsen an die Tochtergesellschaften. Der Gegenposten findet sich
in den Zinsen und ähnliche Aufwendungen wieder.
Provisionserträge:
In diesem Posten werden im Rahmen der Überleitung Konsolidierung die konzerninternen Provisionserträge
eliminiert. Die Ausgleichsposten befinden sich im Posten Provisionsaufwendungen sowie unter den
Verwaltungsaufwendungen.
Sonstiger betrieblicher Ertrag:
Durch die Überleitung Konsolidierung werden die Konzerndienstleistungen der Wiener Privatbank SE
gegenüber ihren Tochtergesellschaften korrigiert.
Der IFRS-Buchwert Abgang der Wiener Privatbank Makler GmbH wurde auch in dieser Position
berücksichtigt.
Verwaltungsaufwendungen:
Bei der Überleitung Konsolidierung handelt es sich um die Gegenposition der Aufwands- und
Ertragskonsolidierung der Provisionserträge sowie des Sonstigen betrieblichen Ertrages. Außerdem wurden
Auflösungen von Personalrückstellungen von den Sonstigen betrieblichen Ertrag umgegliedert.
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten:
Bei der Überleitung IFRS handelt es sich einerseits um Aufwertungsbuchungen zum Fair Value und
andererseits um Anpassungen der IFRS Buchwerte beim Verkauf der jeweiligen Wertpapiere.
Bei der Überleitung Konsolidierung handelt es sich um die auf Konzernebene stattfindende
Anpassungsbuchung der zu stornierenden ausschüttungsbedingten UGB Teilwertabschreibung.
102

Graphics
VIII. Risikobericht
Die betrieblichen Risiken der Wiener Privatbank SE verbleiben im Geschäftsjahr 2021 aufgrund der Covid-
19 Pandemie und den damit einhergehenden wirtschaftlichen Folgewirkungen auf akzentuiertem Niveau.
Nach dem starken Einbruch 2020 im Zuge der Coronavirus-Krise hat sich die Wirtschaft in der Euro-Zone
vergangenes Jahr wieder erholt, jedoch bestehen erhebliche Prognoseunsicherheiten. Diese manifestieren
sich weiterhin in erhöhten Anspannungsfaktoren in den Risikokategorien, wie insbesondere dem
Marktrisiko, dem Liquiditätsrisiko, dem Kreditrisiko und dem Ertrags- und Geschäftsrisiko.
Die Auswirkungen des Coronavirus auf das Risiko- und Ertragsprofil der Bank werden somit auch im neuen
Geschäftsjahr 2022 spürbar bleiben. Ergänzend wirft der militärische Konflikt zwischen Russland und der
Ukraine seine Schatten über die Geschäftsplanung. Die weitere Schwere und zeitliche Dauer dieser Krise
werden wesentlich von der Entwicklung der Pandemie sowie des Konfliktes beeinflusst. Von einer spürbaren
Entspannung ist voraussichtlich erst bei Verfügbarkeit von verbesserten Therapie- und
Vorsorgemöglichkeiten bezüglich dem Virus, insbesondere auch im Konnex zu potentiellen Mutationen
dazu, sowie einer nachhaltigen Deeskalation zwischen den Konfliktparteien, auszugehen.
Makroökonomische Prognosen zeigen zum Zeitpunkt der Berichtserstellung für das laufende Jahr zwar eine
deutlich positive Entwicklung (siehe u.a. WKO Statistik Österreich vom Dezember 2021 mit Daten der EU-
Kommission), jedoch ist darin ein potentiell negativer Effekt aus dem militärischen Konflikt noch nicht
eingepreist dieser ist aufgrund der vorliegenden idiosynkratischen Unwägbarkeiten noch nicht hinreichend
genau abschätzbar. Nach Rücknahme der staatlichen Stützungsmaßnahmen ist zudem ein post-
pandemisch erhöhtes Insolvenzaufkommen nicht auszuschließen im Jahr 2021 waren diese befürchteten
Klippeneffekte nicht ausgeprägt, jedoch wurden viele Unternehmen mittels monetärer Zuschüsse, die auch
teilweise im Jahr 2022 noch andauern, gestützt und ist die weitere Entwicklung abzuwarten. Im neuen
Geschäftsjahr 2022 werden daher laufende Anstrengungen zur Diversifizierung unserer Ertragsstrukturen
verstärkt fortgeführt und bestehende Risiken engmaschig überwacht und proaktiv gesteuert.
Auf Grund der hohen Kernkapital- und Liquiditätsquoten ist die Wiener Privatbank weiterhin gut gerüstet.
Die Wiener Privatbank hat frühzeitig Maßnahmen gesetzt, um auf alle damit verbundenen Risiken aber
auch auf die mit einem Wirtschaftsaufschwung verbundenen Chancen bestmöglich vorbereitet zu sein und
diese zielgerichtet nutzen zu können.
Die Kernfunktion einer jeden Bank ist die bewusste und selektive Übernahme von Risiken und deren
professionelle Steuerung. Der Konzern, welcher im Wesentlichen aus der Wiener Privatbank SE besteht,
verfolgt mit seiner Unternehmenspolitik die Zielsetzung, die sich aus dem Bankbetrieb ergebenden Risiken
frühzeitig zu erkennen und durch eine systematische Überwachung und wirksame Risikosteuerung zu
begrenzen.
Basierend auf den gesetzlichen Vorgaben obliegt die zentrale Verantwortung für die Einrichtung und
Ausgestaltung eines den Anforderungen des Unternehmens entsprechenden internen Risikomanagement-
systems dem Vorstand der Wiener Privatbank.
Der Konzern arbeitet laufend an der Verbesserung der Identifikation, Messung und Überwachung der
Risiken. Der Vorstand entscheidet über die Risikopolitik und genehmigt die Grundsätze des Risiko-
103

Graphics
managements, die Festlegung von Limiten für alle relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung
der Risiken. Bei der Erfüllung dieser Aufgaben wird der Vorstand durch eine Risikomanagementabteilung
unterstützt. Diverse Kontrolleinrichtungen unterstehen in der Organisationsstruktur dem Vorstand und sind
diesem berichtspflichtig. Berichtsinhalte, Berichtswege und Berichtsfrequenzen sind klar definiert und
festgelegt. Darüber hinaus werden seitens der internen Revision die Angemessenheit und Wirksamkeit der
Risikokontrollsysteme überprüft.
Die Risikosteuerung erfolgt nach regulatorischen Vorgaben für die Kreditinstitutsgruppe gemäß § 30 BWG.
Um das Risiko adäquat und verlässlich darzustellen, beziehen sich die quantitativen Angaben auf die
regulatorische Risikosteuerung der Kreditinstitutsgruppe, jedoch auf konsolidierter Ebene soweit nicht
anders angegeben.
Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.
Die bedeutendsten Risiken, welchen der Konzern ausgesetzt ist, sind:
Liquiditätsrisiko
Marktrisiko (inkl. Zinsänderungsrisiko und Währungsrisiko)
Kreditrisiko (inkl. Beteiligungsrisiko und Bonitätsrisiko)
Operationelles Risiko (inkl. Rechtsrisiko)
Geschäftsrisiko
Reputationsrisiko
Das Immobilienrisiko sowie das Konzentrationsrisiko sowie etwaige Nachhaltigkeitsrisiken manifestieren
sich hauptsächlich in den genannten Hauptrisikoarten.
Im Jahr 2021 wurde erstmals eine umfassende E(nvironmental) S(ocial) G(overnance) Analyse zum
Einfluss von Nachhaltigkeitsfaktoren auf die Risikokategorien durchgeführt und die Ergebnisse in einer
Risikomatrix kartographiert. Zusammengefasst hat sich keine wesentliche Exponierung gegenüber ESG
Risiken gezeigt, bei keiner Risikoart wurden überdurchschnittliche Risiken identifiziert.
Wesentlichste Konzernrisiken
Liquidi
tätsrisiko
Liquiditätsrisiken ergeben sich aus der Möglichkeit, dass ein Unternehmen nicht in der Lage ist, die
Finanzmittel zu beschaffen, die zur Begleichung der eingegangenen Verpflichtungen notwendig sind.
Liquiditätsrisiken können auch dadurch entstehen, dass ein finanzieller Vermögenswert nicht jederzeit
innerhalb kurzer Zeit zu seinem beizulegenden Zeitwert verkauft werden kann.
Der Konzern finanziert das operative Geschäft aus dem laufenden Cashflow. Ein übergreifendes Cash-
Management im Bereich Treasury gewährleistet dessen Liquiditätsüberwachung und
-steuerung. Zur Abdeckung kurzfristiger Liquiditätsabflüsse hält die Wiener Privatbank neben der
gesetzlichen Mindestreserve eine laufende Liquiditätsreserve. Diese wird über Stresstests anhand aus dem
Risikoappetit abgeleiteter Survival Periods in Form von Limits regelmäßig überprüft und angepasst.
104

Graphics
Die Überwachung der Limits erfolgt mittels Ampelsystem und ist im Berichtswesen an die Unternehmens-
leitung verankert. Bei Überschreitung der Limits bestehen definierte Eskalationsmechanismen und ein
schriftlicher Notfallplan mit Handlungsoptionen. Im Geschäftsjahr waren keine Abhilfemaßnahmen
erforderlich. Die gesetzlichen Anforderungen/Vorgaben hinsichtlich der LCR und NSFR sind ebenso
durchgehend eingehalten worden.
Die Liquiditätssteuerung der Wiener Privatbank erfolgt unter bankwirtschaftlichen Gesichtspunkten unter
der besonderen Berücksichtigung der jederzeitigen Fähigkeit, allen Zahlungsverpflichtungen nachkommen
zu können. Die strategische Steuerung der Liquiditätsposition erfolgt durch das Asset Liability Committee
(ALCo) der Wiener Privatbank.
Die in der Arbeitsrichtlinie zum Liquiditätsmanagement definierten Rahmenbedingungen sowie die
Vorgaben und Limits der Liquiditätsrisikostrategie werden vom Risikomanagement auf Einhaltung
überwacht (wöchentlich/bzw. seit Ausbruch der COVID-19 Pandemie täglich betreffend kurzfristige
Liquiditätssituation, monatlich betreffend mittelfristiger Liquiditätsplanung, vierteljährlich betreffend
Bilanzstruktur; monatlich betreffend gesetzlich erforderliche Liquidität gem. LCR, wöchentlich betreffend
Einhaltung Limits der Großkredit-Vorschriften bei Bankenveranlagungen, vierteljährlich betreffend
belastete Vermögenswerte (Verpfändungen)).
105

Graphics
Fristigkeitsstruktur der Verbindlichkeiten (auf Basis Buchwerte):
106

Graphics
Aufgliederung der Kundenverbindlichkeiten nach Länder:
Land Verbindlichkeit in EUR
Österreich 103.036.654,22
USA 24.262.646,90
Polen 11.154.671,20
Usbekistan 10.456.461,76
Zypern 8.637.229,77
Hongkong 8.441.867,14
Großbritannien 7.495.836,33
Russische Föderation 7.346.340,74
Estland 6.917.465,06
Seychellen 6.162.401,67
Deutschland 4.677.155,92
Ungarn 4.392.802,14
Irland 4.210.741,47
Ecuador 3.315.952,75
Liechtenstein 3.275.617,60
Kanada 2.618.037,65
Lettland 2.567.076,34
Anguilla 2.516.899,85
Marshall Inseln 2.513.159,23
Belize 2.175.972,38
Jungfern-Inseln, GB 2.071.224,19
Ukraine 2.036.271,69
Spanien 1.933.546,67
Rumänien 1.613.505,52
Malta 1.585.926,81
Aserbaidschan 1.580.461,91
Moldau, Republik 1.314.543,82
Israel 1.312.464,72
Bahamas 1.223.619,47
Schweiz 1.205.165,80
Bulgarien 993.157,31
Slowakische Republik 943.165,44
Litauen 935.308,69
Kasachstan 616.375,74
Dominica 581.642,08
Portugal 575.128,03
St. Kitts-Nevis 538.978,42
Costa Rica 526.326,72
Vereinigte Arabische Emirate 524.822,08
Sonstige (< TEUR 500) 7.674.331,80
Summe 255.960.957,03
107

Graphics
Marktrisiko
Das Marktrisiko (auch Marktpreisrisiko oder Marktpreisänderungsrisiko) ist das Risiko, das sich aus
Veränderungen von Marktwerten direkt über die Kursstellung aus Angebot und Nachfrage oder indirekt
über sonstige Marktdaten wie Wechselkurse oder Zinssätze ergibt.
Der Konzern geht Marktpreisrisiken nur innerhalb klar festgelegter Limits einerseits im Rahmen seiner
Gesamtbankrisikostrategie sowie präzisiert in der Veranlagungsstrategie ein. Marktrisiken, denen die
Wiener Privatbank ausgesetzt ist, werden in monatlichen Stress-Tests im Rahmen der ICAAP-Analyse sowie
wöchentlich mittels Value at Risk Berechnungen überwacht. Darüber hinaus werden die Auswirkungen auf
das Eigenkapital ebenfalls monatlich im Rahmen der ICAAP-Analyse überprüft. Bei der Wahl der in der
Folge beschriebenen Risikomessmethode wurde darauf Bedacht genommen, neben Normalszenarien auch
Stressszenarien abzudecken. Soweit aufgrund der vorhandenen Marktdaten möglich, wird für alle
Positionen in Aktien und Investmentfonds mit verfügbaren Tagesdaten ein 10-Tages Value at Risk mit
Konfidenzintervall 95 % und 99,90 % berechnet. Dies betrifft die Positionen in Aktien, Anleihen und
Investmentfonds des Bankbuches. Dabei wird die Monte-Carlo-Simulation als VaR Quantifizierungsmethode
angewendet. Im ICAAP werden die berechneten 95 % (Going Concern/ GC) bzw. 99,90 %
(Liquidationssicht/ LS) VaR Werte (10 Tage) auf 255 Tage GC bzw. 64 Tage LS hochskaliert.
Marktrisiko im Bank- und Handelsbuch
In den Geschäftsjahren 2020 und 2021 wurde kein großes Handelsbuch gemäß CRR geführt. Für das kleine
Handelsbuch wird die Ausnahmeregelung des Artikel 94 CRR in Anspruch genommen und erfolgt die
Steuerung und Überwachung etwaiger Handelsbuchpositionen daher gemeinsam mit dem Titeln des
Bankbuches.
In der Nostroveranlagung werden nur Instrumente eingesetzt, deren Abbildbarkeit in den Systemen der
Wiener Privatbank gewährleistet ist. Es soll sichergestellt sein, dass Eigengeschäfte in neuen Produkten
und Märkten erfolgen, wenn Risiken eindeutig identifizierbar sind und gesteuert werden können. Die
strategische Steuerung des Bankbuches erfolgt durch das Asset Liability Committee (ALCo) der Wiener
Privatbank. Jede Eigenveranlagung im Bankbuch wird mittels Antrag durch die Stelle Treasury beantragt
und anschließend dem Kreditgremium zur Genehmigung vorgelegt. Die Risikomessung und Kontrolle der
Positionen erfolgt laufend durch das Risikomanagement.
Das Ergebnis der Value at Risk Berechnung per Ende Dezember 2021 (Berechnung aus Kalenderwoche 52)
ergab folgendes IST-Risiko für das Bankbuch:
In EUR:
VaR 99,90 %, Behaltedauer 10 Tage EUR 307.086
(EUR 778.713 per 31.Dezember 2020)
VaR 95 %, Behaltedauer 10 Tage EUR 123.578
(EUR 305.090 per 31.Dezember 2020)
VaR 99,90 %, hochskaliert auf 64 Tage EUR 776.873
(EUR 1.970.005 per 31.Dezember 2020)
VaR 95 %, hochskaliert auf 255 Tage EUR 624.038
(EUR 1.540.629 per 31.Dezember 2020)
108

Graphics
In USD:
VaR 99,90 %, Behaltedauer 10 Tage USD 63.672
(USD 177.362 per 31.Dezember 2020)
VaR 95 %, Behaltedauer 10 Tage USD 23.834
(USD 63.701 per 31.Dezember 2020)
VaR 99,90 %, hochskaliert auf 64 Tage USD 161.079
(USD 448.694 per 31.Dezember 2020)
VaR 95 %, hochskaliert auf 255 Tage USD 120.356
(USD 321.674 per 31.Dezember 2020)
Darüber hinaus erfolgt eine Überprüfung, ob die eingesetzten Instrumente zulässig sind und korrekt
abgebildet werden. Bei Limitüberschreitungen erfolgt eine umgehende Eskalation. Es wurde ein
standardisiertes Berichtswesen installiert, welches im Falle einer Limitüberschreitung die
Maßnahmensetzung, Umsetzung und Überwachung der Maßnahmensetzung gewährleistet.
Im Geschäftsjahr 2021 bestanden keine direkten oder indirekten wesentlichen Positionen in Aktientitel.
Zinsänderungsrisiko
Zinsänderungsrisiken entstehen grundsätzlich nur im Banken- und Kreditbuch durch Veränderung von
Marktzinsen. Dieses Risiko entsteht, wenn die Laufzeiten bzw. die Zinsanpassungszeitpunkte von Aktiva
und Passiva nicht übereinstimmen. Das Zinsänderungsrisiko im Konzern ist durch eine geringe
Fristentransformation niedrig und wird regelmäßig im Rahmen der Gesamtbanksteuerung überwacht und
bewertet.
Neukredite und Prolongationen werden überwiegend auf Basis des 6-Monats-Euribors vergeben.
Fixzinsvereinbarungen stellen bei Ausleihungen einen geringen Anteil dar. Bei Veranlagungen im Bankbuch
in Form von Anleihen werden auch längerfristige Zinsbindungen eingegangen. Die Passivseite besteht zu
einem überwiegenden Teil aus Sichteinlagen, wofür die gesetzlichen Fristenr Zinssatzänderungen
angewendet werden. Eine Ausnahme bildet das Produkt „Festgeld“. Hier kann es auch zu längerfristigen
Zinsbindungen kommen.
Das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch wird gemäß den IRRBB Vorgaben der EBA ermittelt. Die
Quantifizierung erfolgt dabei durch die Simulation von sowohl Änderungen des Barwertes der verzinslichen
Aktiv- und Passivpositionen als auch der Änderungen des Nettozinsertrages der Bank in unterschiedlichen
Szenarien, die nach EU-weit einheitlich vorgegebenen Parametern währungsspezifisch berechnet werden.
Die Messung des Zinsrisikos erfolgt monatlich. Stärkere Schwankungen der Zinsrisiken werden regelmäßig
im Rahmen der Gesamtbanksteuerung besprochen und analysiert. Die strategische Steuerung der
Zinsbindungen erfolgt durch das Asset Liability Committee (ALCo) der Wiener Privatbank. Ziel ist es, auch
bei Auf- und Abwärtsschocks bzw. Änderungen der Laufzeitstruktur der Zinssätze diese Risiken angemessen
zu begrenzen und jederzeit Deckung dafür zu halten. Das barwertige Zinsänderungsrisiko per 31. Dezember
109

Graphics
2021 beträgt TEUR 603 (31. Dezember 2020: TEUR 1.492). Dieser Wert wurde unter Anwendung des
aufsichtlichen Zinsschockszenarios mit einer positiven Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve im
vorgeschriebenen Ausmaß (z.B. 200bp für EUR und USD) ermittelt. Etwaige positive Barwertänderungen
in einer Währung wurden für die Berechnung der gesamten Barwertänderung nur mit 50% gewichtet.
Währungsrisiko
Das Wechselkursrisiko besteht aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwertes oder künftigen
Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Wechselkursschwankungen. Es besteht weitgehend
Währungskongruenz zwischen der Aktiv- und der Passivseite. Laufzeitinkongruenzen bestehen bei den
Fremdwährungen des Konzerns im Wesentlichen nur im USD, wobei täglich fällige Kundeneinlagen in HQLA
und bei bonitätsstarken Banken mit einer Laufzeit bis maximal 12 Monate veranlagt werden. Der Konzern
ist derzeit somit keinen wesentlichen Währungsrisiken ausgesetzt.
Kreditrisiko
Kreditrisiko entsteht einerseits aus dem traditionellen Kreditgeschäft (Verluste durch den Ausfall eines
Kreditnehmers oder notwendige Bevorsorgung von Kreditengagements durch die Bonitätsverschlechterung
von Kreditnehmern) sowie andererseits aus dem Handel mit Marktrisikoinstrumenten (Ausfallsrisiko auf
Seiten der Kontrahenten). Länderrisiken werden implizit in der Kalkulation des Kreditrisikos
mitberücksichtigt.
Die Wiener Privatbank SE ist bemüht, ihr Kreditrisiko so gering wie möglich zu halten. Dies wird durch eine
umfassende Bonitätsbeurteilung der Kreditnehmer, die Hereinnahme von Sicherheiten und Vereinbarung
von Berichtspflichten erreicht. Als Besicherung für an Kunden ausgereichte Kredite werden neben
abstrakten Garantien in der Regel Immobiliensicherheiten und/oder finanzielle Sicherheiten
hereingenommen. Veranlagungen bei Kreditinstituten und in Instrumenten des Kapitalmarktes erfolgen in
der Regel unbesichert.
Die Genehmigung von Kreditanträgen und laufende Überwachung der
Kreditengagements erfolgt durch das Kreditgremium der Wiener Privatbank SE.
Mit Erkennen der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie in Verbindung mit den nachfolgenden Lock Downs
wurden in der Wiener Privatbank zusätzliche Monitoring Prozesse für das Kreditportfolio implementiert. Es
erfolgt eine laufende Analyse auf Einzelengagementebene mit einer regelmäßigen Berichterstattung anhand
eines Ampelsystems in den internen Gremien. Die Beurteilung basiert auf einer Kombination von
Informationen aus Kundengesprächen und Einzelanalysen sowie öffentlich zugänglichen Quellen.
Direktes Kreditgeschäft mit natürlichen oder juristischen Personen aus Russland und Belarus besteht
keines. Kreditengagements, die potentiell indirekt davon betroffen sein können, werden laufend überwacht
bei den wenigen identifizierten Engagements, wie beispielsweise Kreditnehmer mit Bezug zur Ukraine,
besteht jeweils eine vollständige materielle Besicherung und ist aus aktueller Sicht von keiner besonderen
Betroffenheit auszugehen.
Gleichzeitig wurden mit Beginn der Coronakrise Initiativen gestartet,r Kundenengagements mit
identifizierten nachteiligen Auswirkungen der Pandemie, Mitigationsstrategien auf Einzelfallebene zu
entwickeln und entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Bei den Maßnahmen handelte es sich entweder
um Zahlungsmoratorien im Einklang mit EBA-Leitlinien oder um sonstige individuelle Vereinbarungen. Dazu
110

Graphics
gehörten unter anderem (Teil-)Tilgungen und die Hereinnahme zusätzlicher Sicherheiten. Im Geschäftsjahr
2021 waren keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich, sämtliche erforderlichen Mitigationsstrategien
wurden bereits im vorangegangenen Geschäftsjahr gesetzt und hat das interne Monitoring keinen
zusätzlichen Handlungsbedarf ergeben.
Per 31. Dezember 2021 bestanden
insgesamt ein nicht abgelaufener finanzieller Vermögenswert, für den bereits im Geschäftsjahr
2020 Covid-19-bedingte Maßnahmen gewährt wurden, mit einem Volumen in Höhe von rd. EUR 1
Mio.
keine finanziellen Vermögenswerte, deren Bedingungen neu verhandelt wurden, da sie anderenfalls
überfällig oder wertgemindert gewesen wären.
Im Kreditportfolio hat sich im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie ein wesentliches Einzelrisiko im
Geschäftsjahr 2020 materialisiert und wurde für das betroffene Engagement eine vollständige
Risikovorsorge gebildet. Diese Vorsorgebuchung bleibt auch im Geschäftsjahr 2021 bestehen. Darüber
hinaus wurde die Abwertung einer Anleiheninvestition im Geschäftsjahr 2021 vollständig in der Bilanz
verarbeitet und (Teil-)Vorsorgen zu einzelnen Gebührenbuchungen sowie zu einem Kreditengagement
gebildet.
Auswertung des Kreditportfolios
Zum 31. Dezember 2021 betrug die Summe der bei Kreditinstituten (inkl. OeNB) veranlagten Gelder des
Wiener Privatbank Konzerns insgesamt EUR 162.298.698 (per 31. Dezember 2020: EUR 120.360.117).
Solche Eigenveranlagungen werden nur bei Kreditinstituten mit guter Bonität / bzw. bei der OeNB
durchgeführt.
Das Kreditportfolio gegenüber Kunden exkl. wertgeminderter Forderungen setzt sich zusammen aus:
Einmalbarkredite:
2021: EUR 68.778.107
2020: EUR 58.111.021
Kontokorrentkredite inklusive interner Rahmen und Überziehungen:
2021: EUR 17.246.887
2020: EUR 22.811.137
Kreditkonzentrationen:
2021: Die höchste aushaftende Einzelkreditsumme beträgt per 31. Dezember 2021 EUR 8.500.000.
Weiters bestanden insgesamt 34 Einzelkredite mit einer Kreditsumme größer EUR 1.000.000.
2020: Die höchste aushaftende Einzelkreditsumme beträgt per 31. Dezember 2019 EUR 8.500.000.
Weiters bestanden insgesamt 24 Einzelkredite mit einer Kreditsumme größer EUR 1.000.000.
111

Graphics
Das Kreditportfolio ist insbesondere im Immobilienbereich akzentuiert, wodurch es in dieser Branche zu
einer Risikokonzentration kommt. Zur Begrenzung und Überwachung dieser Risiken wurde ein umfassendes
Limitsystem auf Teilkreditportfolioebene (z.B. Bauträger- und Immobilienprojekt-finanzierungen, sonstige
Immobilienfinanzierungen, …), sowie auf Beteiligungsebene hinsichtlich Immobilienrisiken definiert.
Zusätzlich erfolgt eine eigenständige Quantifizierung der Immobilien-konzentration im Kredit- und
Beteiligungsportfolio und besteht dazu ein Risikolimit. Risikomanagement überwacht die Einhaltung der
Limits auf monatlicher Basis. In Ergänzung dazu erfolgt ein laufendes Monitoring des Immobilienmarktes
und der Immobilienprojekte im Beteiligungsportfolio. Wiedervorlagen mit einer tourlichen Beurteilung des
jeweiligen Engagements erfolgen mindestens jährlich. Zum 31.12.2021 umfasste die Risikokategorie
„Immobilien“ Engagements im Ausmaß von insgesamt EUR 71,3 Mio. Das größte Einzelengagement dieser
Kategorie beträgt EUR 4,6 Mio.
Aufgliederung der Kreditforderungen exkl. wertgeminderter Forderungen nach Länder:
Land Gesamtkreditobligo in EUR
AT 57.224.260
DE 13.170.303
JE 4.370.330
IM 3.459.442
US 2.654.309
CH 1.599.673
SK 783.649
LU 582.683
MD 487.473
AD 455.789
RO 450.470
HU 331.090
MT 249.121
BG 99.464
Sonstige 106.938
Summe 86.024.994
Zum Stichtag 30.06.2021 hat die Wiener Privatbank Änderungen an ihrer Ratingskala und den damit
verbundenen Risikomess- und -steuerungsmethoden vorgenommen. Die bis zu diesem Stichtag
verwendete Ratingskala mit vier Lebendratingstufen und zwei Ausfallsklassen wurde durch eine neue Skala
mit nunmehr 18 Lebendratingstufen und unverändert zwei Ausfallsklassen abgelöst.
112

Graphics
PD Spannen der Ratingklassen
Rating PD Untergrenze PD Obergrenze Mittlere PD
1 0,000% 0,030% 0,015%
2 0,030% 0,031% 0,030%
3 0,031% 0,033% 0,031%
4 0,033% 0,038% 0,035%
5 0,038% 0,047% 0,042%
6 0,047% 0,060% 0,052%
7 0,060% 0,083% 0,069%
8 0,083% 0,126% 0,099%
9 0,126% 0,214% 0,160%
10 0,214% 0,390% 0,287%
11 0,390% 0,723% 0,531%
12 0,723% 1,338% 0,984%
13 1,338% 2,476% 1,820%
14 2,476% 4,580% 3,367%
15 4,580% 8,474% 6,230%
16 8,474% 15,676% 11,525%
17 15,676% 29,204% 21,322%
18 29,204% 100,000% 40,000%
19 Ausfall gem. Basel III-Ausfallskriterien
20 uneinbringlicher Ausfall
Die Umstellung der Ratingskala geht auch mit einer Änderung des angewendeten Ratingmodells für
bilanzierende Unternehmenskunden (Corporates) einher, wodurch eine präzisere Schätzung des
Ausfallsrisikos für diese Kundengruppe ermöglicht wird. Die für diese Kundengruppe neu angewendete
Ratingapplikation löst das bisher verwendete Ratingtool ab und ist dabei so konzipiert, dass eine 1-Jahres
PD für Forderungen ermittelt wird. Dies geschieht mittels eines statistischen Multifaktormodells in Form
eines Hardfacts-Ratings, welches um qualitative Faktoren, Third Party Support und Mutter- sowie
Länderdeckel ergänzt wird. Die im Rahmen der Applikation verwendeten Ratingmodelle für Banken, Staaten
und Unternehmen werden regelmäßig validiert und im Zuge dessen auch empirische Migrationsmatrizen
erstellt, welche für die ECL Berechnung herangezogen werden.
Bei allen Kunden, für welche das neue Ratingmodell Anwendung findet, erfolgte zum Berichtsstichtag ein
Re-Rating unter Anwendung der bereits neuen Ratingskala. Die Überleitung bestehender Kundenratings
von der alten auf die neue Ratingskala erfolgt für alle übrigen Kunden mittels direktem PD-Mapping.
113

Graphics
PD-basiertes Mapping der bestehenden Ratingklassen
Rating vor
Änderung
mittlere PD
Rating nach
Änderung
mittlere PD
1 0,020% 1 0,015%
2 0,115% 9 0,160%
3 0,750% 12 0,984%
4 18,765% 17 21,322%
Das Mapping führte zu einem geringfügigen PD-Anstieg der betroffenen Positionen (Privatkunden und nicht
bilanzierende Unternehmenskunden). Auf Portfolioebene kam es hingegen aufgrund der nunmehr
präziseren PD-Schätzungen für Corporates in Verbindung mit dem deutlich überwiegenden relativen Anteil
dieser Kundengruppe am Gesamtbestand der Forderungen an Kunden (rund 76% der Kundenforderungen
bestehen gegenüber Corporates), zu einem leichten Rückgang der mittleren PD. Quantitative Angaben zu
den Auswirkungen dieser Änderungen auf den berechneten ECL des Wiener Privatbank Konzerns sind dem
nächsten Abschnitt „IFRS 9 & Wertberichtigungen“ zu entnehmen.
Gesamtkreditobligo exkl. wertberichtigte und außerbilanzmäßige Geschäfte:
Gesamtkreditobligo gegenüber Kunden per 31.12.2021
Einmalbarkredite
Rating
Kontokorrent
Rating
Gesamt
Rating
Blanko
Rating
0
1
0
1
0
1
0
1
0
2
0
2
0
2
0
2
0
3
0
3
0
3
0
3
0
4
0
4
0
4
0
4
0
5
0
5
0
5
0
5
0
0
1.840.111
9.991.225
2.086.878
7.319.676
46.625.136
145.995
0
0
0
0
0
769.086
0
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
0
3.434.490
5146
596.939
9.858.218
859.240
2.359.940
0
0
0
0
0
0
132.914
0
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
0
3.434.490
1.845.257
10.588.164
11.945.096
8.178.916
48.985.076
145.995
902.000
0
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
0
3.094.490
568.007
3.178.191
11.504.975
6.349.359
28.445.773
145.995
0
0
0
0
0
440.000
0
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
0
keines
0
keines
0
keines
0
keines
68.778.107
17.246.887
86.024.994
53.726.790
114

Graphics
Gesamtkreditobligo gegenüber Kunden per 31.12.2020
Einmalbarkredite
Rating
Kontokorrent
Rating
Gesamt
Rating
Blanko
Rating
0
1
0
1
0
1
0
1
7.901.194
2
8.744.384
2
16.645.578
2
12.584.100
2
50.128.070
3
13.718.293
3
63.852.663
3
39.724.348
3
81.757
4
0
4
81.757
4
81.757
4
0
5
257.711
5
257.711
5
257.711
5
0
6
0
6
0
6
0
6
0
keines
90.749
keines
90.749
keines
90.749
keines
58.111.021
22.811.137
80.922.158
52.738.665
Die in der Übersicht berücksichtigten materiellen Sicherheiten umfassen verpfändete Einlagen, Wertpapiere
und hypothekarische Sicherheiten (angesetzt mit dem internen Belehnwert). Darüber hinaus werden mit
Kreditnehmern in der Regel noch weitere nicht materielle Sicherheiten (wie beispielsweise abstrakte
Garantien, Bürgschaften, Zessionen, Einverleibungsfähige Pfandbestellungsurkunden, Rang-ordnungen,
etc.) vereinbart, die in dieser Aufstellung nicht berücksichtigt wurden.
IFRS 9 & Wertberichtigungen
Freiwillig gewährte Stundungen sowie Moratorien ändern die vertraglichen Cashflows und werden deshalb
als vertragliche Modifikation im Sinne des IFRS 9 behandelt. Nur wenn sich die Bedingungen wesentlich
von den ursprünglichen Bedingungen unterscheiden, müssen die ursprünglichen finanziellen Vermögens-
werte ausgebucht und als neues Finanzinstrument eingebucht werden.
Im Wiener Privatbank Konzern wurden im Geschäftsjahr 2021 bei keinen (VJ: drei) nicht abgelaufenen
finanziellen Vermögenswerten Stundungen gewährt.
Für Rückstellungen auf Portfolioebene wird eine Berechnung der allgemeinen Kreditrisikoanpassung
angewandt, welche den Anforderungen nach IFRS 9 entspricht.
Stufenzuordnung:
Im Rahmen der Ermittlung der Risikovorsorge sieht IFRS 9 eine Stufenzuordnung von Finanzinstrumenten
in drei Stufen vor, welche künftig die Höhe der zu erfassenden Verluste bestimmen. Zum Zeitpunkt der
Ersterfassung des Finanzinstruments erfolgt in der Regel die Zuordnung in Stufe 1. Die Risikovorsorge
entspricht hier der Höhe der im folgenden Jahr erwarteten Verluste (12-Monats-Expected Credit Loss).
Erfolgt eine signifikante Erhöhung des Ausfallsrisikos so erfolgt der Transfer in die Stufe 2 (Details zur
Bestimmung der Signifikanz siehe weiter unten). Hier entspricht die Höhe der Risikovorsorge der über die
gesamte Restlaufzeit des Finanzinstruments erwarteten Verluste (Lifetime Expected Credit Loss). Ein
Rücktransfer aus der Stufe 2 in die Stufe 1 erfolgt unter der Maßgabe, dass die ursprünglichen
Transferkriterien zum jeweils folgenden Bewertungsstichtag nicht mehr gegeben sind. Bei Eintritt eines
objektiven Hinweises auf eine Wertminderung („Ausfall“ Details zur Bestimmung eines Ausfalls siehe
115

Graphics
weiter unten) erfolgt der Transfer in Stufe 3. Für Engagements in der Stufe 3 werden Risikovorsorgen auf
individueller Basis mittels DCF Methode berechnet.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und für vertragliche Vermögenswerte ohne eine
wesentliche Finanzierungskomponente ist eine Risikovorsorge über die gesamte Restlaufzeit des
Finanzinstruments (Lifetime Expected Credit Loss) zu bilden. Für Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen und für vertragliche Vermögenswerte mit einer wesentlichen Finanzierungskomponente sowie
für Leasingforderungen besteht ein Wahlrecht zur Anwendung eines vereinfachten Ansatzes zur Erfassung
einer Risikovorsorge über die gesamte Restlaufzeit. Die Wiener Privatbank SE weist in der Regel keine
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und vertragliche Vermögenswerte mit einer wesentlichen
Finanzierungskomponente aus und hat beschlossen wenn dieser Fall doch eintreten sollte - dieses
Wahlrecht anzuwenden.
Wahlrecht für Finanzinstrumente mit niedrigem Ausfallsrisiko:
Ein Unternehmen kann festlegen, dass das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswertes nicht signifikant
gestiegen ist, wenn der Vermögenswert am Abschlussstichtag ein geringes Kreditrisiko („low credit risk“)
aufweist. Die Wiener Privatbank SE hat beschlossen diese Methode nicht anzuwenden.
Signifikanter Anstieg des Kreditrisikos:
Für die Bestimmung, ob sich das Kreditrisiko bei einem Finanzinstrument seit dem erstmaligen Ansatz
signifikant erhöht hat, berücksichtigt die Wiener Privatbank SE angemessene und belastbare Informationen
die ohne unangemessenen Kosten- oder Zeitaufwand verfügbar sind und auf eine signifikante Erhöhung
des Kreditrisikos hindeuten.
Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos wird in der Wiener Privatbank SE über quantitative sowie über
qualitative Kriterien festgestellt. Für die quantitative Bewertung einer signifikanten Erhöhung erfolgt ein
Vergleich der aktuellen und der erwarteten Ausfallwahrscheinlichkeiten über die gesamte Restlaufzeit und
wird eine numerische Signifikanzschwelle von 50% gesetzt; d.h. erhöht sich die Ausfallswahrscheinlichkeit
bei einem Finanzinstrument mehr als 50%, erfolgt aufgrund eines signifikanten Anstiegs des Kreditrisikos
eine unmittelbare Zuordnung zur Stufe 2. Unterstützend zu den quantitativen Transferkriterien finden auch
qualitative Kriterien in der Wiener Privatbank SE Anwendung. Als qualitativer Faktor wird ergänzend zu
einer eventuellen Bonitätsveränderung definiert, dass eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos bei einer
Überfälligkeit von 30 Tagen vorliegt. Dabei wird jedoch zwischen bonitätsinduzierten Überfälligkeiten und
administrativen Fehlern unterschieden bei Letzteren wird der qualitative Faktor nicht gesetzt.
Maßnahmen im Sinne von Erleichterungen für die Kreditnehmer, die im Einklang mit den EBA COVID-19
Leitlinien gesetzt wurden, haben keine automatische Verschiebung von Stufe 1 in Stufe 2 verursacht. Die
Beurteilung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos erfolgte aufgrund des geringen
Portfolioumfanges immer auf individueller Basis unter Berücksichtigung der oben definierten Kriterien.
Definition des Ausfallbegriffs:
Die Bezugsgröße für die Bestimmung einer Wertminderung stellt in der Wiener Privatbank SE die
aufsichtsrechtliche Vorgabe eines Schuldnerausfalls gemäß Art. 178 CRR dar und kommt in dieser Form für
alle relevanten Vermögensklassen einheitlich zur Anwendung. Hinweise, ob ein finanzieller Vermögenswert
wertgemindert ist, umfassen insbesondere den wesentlichen Zahlungsverzug, die Fälligstellung oder
116

Graphics
bonitätsbezogene Restrukturierung, die Erfassung einer erheblichen Kreditrisiko-anpassung sowie die
Insolvenz oder Überschuldung.
Inputparameter zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste:
Die Inputparameter zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste sind im Wesentlichen die
laufzeitadäquaten Werte:
Probability of Default (PD)
Loss Given Default (LGD)
Exposure at Default (EAD)
Die Herleitung der 12-Monats-PD je Ratingklasse erfolgt entweder direkt aus den verwendeten
Ratingmodellen oder (bei Scoringmodellen) über ein Mappingverfahren zu den Ratingklassen der Wiener
Privatbank. In weiterer Folge wird die Berechnung und Konvertierung von Ein-Jahres Migrationsmatrizen
(diese werden vom Anbieter der verwendeten Ratingmodelle auf jährlich aktualisierter Basis zur Verfügung
gestellt) in Mehr-Jahres Migrationsmatrizen anhand des Homogene-Zeitdiskrete-Markovketten-Verfahrens
(HDTMC) mittels Matrixmultiplikation vorgenommen. Im nächsten Schritt werden mittels einfacher linearer
Interpolation über eine stetige Funktion zu den diskreten Jahresscheiben des Default Vektors der
ganzjährigen Mehr-Jahres Migrationsmatrizen die Ausfallswahrscheinlichkeiten auf Monatsbasis berechnet.
Das Ergebnis daraus sind Through-the-Cycle (TTC) PD-Kurven auf Monatsbasis, welche die mittlere
Entwicklung der PDs über einen Wirtschaftszyklus beschreiben. Für die weitere Verwendung in IFRS 9
erfolgt eine Transformation dieser TTC PD Kurven auf eine Point-in-Time (PIT) Betrachtung, welche
vergangene und aktuelle ökonomische Einflussfaktoren sowie zukunftsgewandte Informationen (Forward-
Looking-Information, kurz FLI) berücksichtigt. Dazu erfolgt eine Skalierung der TTC PD Kurven anhand
eines Expertenverfahrens. Dabei werden adäquate Makrovariablen identifiziert, welche einen potentiellen
Effekt auf die Ausfallsrate im Portfolio haben. Es erfolgt eine Bestimmung der Wirkungsrichtung dieser
Variablen. Anschließend werden die aktuellen/ bzw. prognostizierten Werte der Makrovariablen mit deren
historischen Durchschnitt (z.B. 10 Jahre) verglichen. Auf Basis vordefinierter Signifikanzschwellen werden
diese Werte eingestuft um den relativen Einfluss auf die Ausfallsrate identifizieren zu können. Anhand
dieser Schätzer erfolgt eine Anpassung der ersten 36 Monate der TTC Kurven auf eine Point-in-Time (PIT)
Betrachtung:
Aufgliederung der FLI Anpassungsfaktoren der PIT PD-Kurven
Makrovariable Gewicht
PD Auf- (+) und Abschläge (-)
2022 2023 2024
Entwicklung Wiener Wohnimmobilienpreisindex 10% -3,00% -3,00% -3,00%
Renditedifferenz 2 und 10-jähriger Deutscher Bundesanleihen 30% 9,00% 6,00% 6,00%
Entwicklung 12-Monats Euribor 20% 0,00% -3,00% 0,00%
Entwicklung Bruttoinlandsprodukt Euro-Zone 25% -6,00% -3,00% 0,00%
Entwicklung Bruttoinlandsprodukt USA 15% -3,00% 0,00% 0,00%
Finale Anpassungsfaktoren der PIT PD-Kurven 100% 0,45% 0,15% 1,50%
Im Zusammenhang mit COVID-19 wurden keine Änderungen an der FLI Methodik vorgenommen. Die aus
heutiger Sicht absehbaren Auswirkungen der Pandemie werden über die definierten Makrovariablen
angemessen erfasst und führen zu einer entsprechenden Adaption der verwendeten PD-Kurven.
117

Graphics
Mangels verfügbarer empirischer Daten kommt in der Wiener Privatbank SE kein Lifetime LGD und somit
auch keine FLI Anpassung zur Anwendung. Stattdessen wird auf Basis einer Experteneinschätzung („expert
judge“) ein über die Zeit konstanter LGD angenommen.
Der EAD wird anhand des Bruttobuchwertes unter Berücksichtigung der künftigen vertraglichen
Amortisation des jeweiligen finanziellen Vermögenswertes approximiert, wobei außerbilanzielle Geschäfte
anhand eines über Erfahrungswerte („expert judge“) hergeleiteten Gewichtungsfaktors (CCF)
miteinbezogen werden. Diese Erfahrungswerte beruhen im Wesentlichen auf historischen Beobachtungen
innerhalb der letzten 3 bis 5 Jahre im Hinblick auf den Abruf von ausgestellten Garantien und dem
durchschnittlichen Ausnützungsverhalten bei verbrieften sowie internen Kontokorrentrahmen. Wiederum
erfolgt mangels empirischer Daten keine FLI Anpassung des EAD.
Auswirkungen der im Geschäftsjahr vorgenommenen Änderungen an der Ratingskala und den
Ratingverfahren auf den Expected Credit Loss (ECL) je Bilanzposten:
ECL Wirkung der Änderungen der Ratingskala und -verfahren per 31.12.2021
Bilanzposten
ECL nach
Änderungen
ECL vor
Änderungen
ECL Differenz aufgrund der
Änderungen
Forderungen an Kreditinstitute 2.671 39.399 -36.728
Forderungen an Kunden 266.526 247.916 18.610
Finanzanlagen 37.788 48.094 -10.306
davon FVTOCI 3.476 12.365 -8.889
davon AC 34.312 35.729 -1.417
sonstige Aktiva 199 142 57
Summe 307.184 335.552 -28.368
Die zum 30.06.2021 vorgenommene Änderung der Ratingskala und verfahren führte bei der zum
31.12.2021 durchgeführten Vergleichsrechnung bei zwei Engagements zu einem Transfer von Stage 1 in
Stage 2. Dieser Unterschied resultiert im Wesentlichen aus der besseren Erfassung von Veränderung der
Lifetime PD durch die feinere Ratingskala bzw. die engeren PD-Spannen in den einzelnen Ratingklassen.
In der Gesamtbetrachtung sind die durch die Änderung der Ratingskala und der Ratingverfahren bedingten
Veränderungen am ECL des Wiener Privatbank Konzerns und der Stage-Zuordnung der einzelnen
Engagements gering und im Wesentlichen auf die präziseren PD-Schätzungen durch die Umstellung des
Ratingmodells für bilanzierende Unternehmenskunden zurückzuführen.
Sensitivitätsanalyse
Zum Stichtag 31. Dezember 2021 wurden die wesentlichen Treiber des berechneten ECL (Stage 1 und
Stage 2) untersucht. Dabei zeigt sich, dass der FLI Effekt und der EIR Effekt jeweils einen nur
unwesentlichen Einfluss auf den ECL der Wiener Privatbank ausüben.
Dies ist betreffend FLI einerseits darauf zurückzuführen, dass für LGD und EAD keine FLI Anpassungen
erfolgen und FLI Effekte daher allein aus PD-Anpassungen stammen. Andererseits gehen die FLI
118

Graphics
Anpassungen der PD Schätzungen aufgrund der guten Kreditqualität im Lebendportfolio der Wiener
Privatbank von einer sehr niedrigen Basis aus, sodass sich der Gesamteffekt dieser Anpassungen nur
unwesentlich auf den berechneten ECL auswirkt.
Der EIR Effekt wird ebenfalls als unwesentlich eingestuft, da sich aufgrund der überwiegend sehr kurzen
Fristigkeit der Aktiva nur ein geringer Diskontierungseffekt ergibt.
Zum 31.12.2021 wirken sich Staging-Effekte (Differenz zwischen 12-Monats-ECL und Lifetime-ECL der in
Stage 2 befindlichen Instrumente) nur in sehr geringem Umfang auf den ECL aus. Dies zum einen aufgrund
des geringen Bestandes an Stage 2 Vermögenswerten und zum anderen aufgrund der überwiegend kurzen
Restlaufzeit der betroffenen Instrumente von weniger als 12 Monaten.
Folgende Sensitivitätsanalyse ermöglicht eine Einschätzung des Ausmaßes der erwarteten ECL-Änderung
infolge einer Erhöhung des Risikogehaltes in den bestehenden Kredit-, Banken- und Fixed-Income-
Portfolios, die zu einer Staging-Änderung der betroffenen Positionen führen würde:
Erwartete ECL-Änderung bei Transfer von Stage 1 zu Stage 2
Portfolio
ECL Änderung bei Transfer
von 10% des Portfolios
Forderungen an Kunden 10.791
Forderungen an Kreditinstitute 0
Finanzanlagen 3.345
Zwischen LGD bzw. PD und ECL besteht jeweils ein annähernd linear proportionaler Zusammenhang. Eine
Erhöhung der durchschnittlichen Portfolio LGD oder Portfolio PD der Stage 1 und Stage 2 zugeordneten
Vermögenswerte um 10% führt folglich jeweils zu einem ECL Anstieg um rund EUR 30.718.
Quantitative Angaben zur Risikovorsorgenänderung
Die folgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der Bruttobuchwerte sowie der korrespondierenden
Risikovorsorgen in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 nach IFRS 9 Ausfallsstufen (Details zur Einordnung
in die Stufen 1 bis 3 siehe weiter oben) aufgeteilt nach Asset-Klassen:
Forderungen an Kunden:
Bruttobuchwertänderung
Kredite und Forderungen an Kunden
Bruttobuchwert
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2021
80.656.114
8.289 9.796.368 0
90.460.772
Aufzinsung 924.176
Transfer von Stage 1 zu Stage 2 -1.127.610
1.127.610 0 0
0
Transfer von Stage 2 zu Stage 1 0
0 0 0
0
Transfer von Stage 1/2 zu Stage 3 -1.046.246 0 1.046.246 0
0
Ausreichung neuer finanzieller Vermögenswerte 33.509.199
0 0 0
34.433.374
Rückzahlung -27.996.072 -8.289 -7.682 0
-28.012.043
Summe zum 31.12.2021 83.995.385
1.127.610 11.759.108 0 96.882.103
119

Graphics
Risikovorsorgenänderung
Kredite und Forderungen an Kunden
Risikovorsorge
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2021
231.312
267 9.538.658 0
9.770.237
Aufzinsung der Wertberichtigung 924.176
Transfer von Stage 1 zu Stage 2 -4.057 4.057 0 0
0
Transfer von Stage 2 zu Stage 1 0
0 0 0
0
Transfer von Stage 1/2 zu Stage 3 -3.044 0 3.044 0
0
Nettoänderung der Risikovorsorge -63.173 3.693 407.233 0
347.753
Ausreichung neuer finanzieller
Vermögenswerte
125.859
0 0 0
1.050.034
Rückzahlung -36.174 -267 0 0
-36.441
Summe zum 31.12.2021 250.722
7.751 10.873.110 0
11.131.583
Bruttobuchwertänderung
Kredite und Forderungen an Kunden
Bruttobuchwert
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2020 82.853.
751 6.338.659 0 0
89.192.410
Transfer von Stage 1 zu Stage 2 -7.227 7.227 0 0
0
Transfer von Stage 2 zu Stage 1 150.917 -150.917 0 0
0
Transfer von Stage 1/2 zu Stage 3 -9.796.368 0 9.796.368 0
0
Ausreichung neuer finanzieller Vermögenswerte 25.244.496 5.924 0 0
25.250.419
Rückzahlung -17.789.453 -6.192.604 0 0
-23.982.057
Summe zum 31.12.2020 80.656.114 8.289 9.796.368 0 90.460.772
Risikovorsorgenänderung
Kredite und Forderungen an Kunden
Risikovorsorge
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2020 241.428
5.258 0 0
246.685
Transfer von Stage 1 zu Stage 2 -2 2
0 0
0
Transfer von Stage 2 zu Stage 1 549
-549 0 0
0
Transfer von Stage 1/2 zu Stage 3 -2.515 0
2.515 0
0
Nettoänderung der Risikovorsorge -32.322 248
9.536.142 0
9.504.069
Ausreichung neuer finanzieller Vermögenswerte 43.393 17
0 0
43.409
Rückzahlung -19.217 -4.710 0 0
-23.927
Summe zum 31.12.2020 231.312
267 9.538.658 0
9.770.237
Sonstige AC bewertetet Vermögenswerte:
Bruttobuchwertänderung Sonstige
AC bewertete Vermögenswerte
Bruttobuchwert
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2021 131.412
.780 896.193 0 0
132.308.973
Ausreichung neuer finanzieller
Vermögenswerte
65.201.742 681.242 0 0
65.882.983
Rückzahlung -22.968.882 -896.193 0 0
-23.865.074
Summe zum 31.12.2021 173.645.640 681.242 0 0
174.326.882
120

Graphics
Risikovorsorgenänderung Sonstige
AC bewertete Vergenswerte
Risikovorsorge
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2021 48.579 61
2 0 0 49.191
Nettoänderung der Risikovorsorge -11.301 0 0 0 -11.301
Erwerb neuer finanzieller Vermögenswerte 623 199 0 0 822
Rückzahlung -918 -612 0 0 -1.530
Summe zum 31.12.2021 36.983 199 0 0 37.182
Bruttobuchwertänderung Sonstige
AC bewertete Vermögenswerte
Bruttobuchwert
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2020 206.378
.102 689.268
0 0
207.067.370
Ausreichung neuer finanzieller
Vermögenswerte
122.274.563 896.193
0 0
123.170.756
Rückzahlung -197.239.885 -689.268 0 0
-197.929.153
Summe zum 31.12.2020 131.412.780 896.193
0 0
132.308.973
Risikovorsorgenänderung Sonstige
AC bewertete Vergenswerte
Risikovorsorge
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2020 96.095
950 0 0 97.045
Nettoänderung der Risikovorsorge -1.629 0 0
0 -1.629
Ausreichung neuer finanzieller Vermögenswerte 10.488 612 0
0 11.100
Rückzahlung -56.374 -950 0
0 -57.324
Summe zum 31.12.2020 48.579
612 0 0 49.191
Zu FVTOCI bewertete Vermögenswerte:
Bruttobuchwertänderung
zu FVTOCI Vermögenswerte
Bruttobuchwert
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2021
68.869.065
0 0 0
68.869.065
Transfer von Stage 1/2 zu Stage 3 -875.474 0 875.474 0
0
Erwerb neuer finanzieller Vermögenswerte 35.401.043
0 0 0
35.401.043
Rückzahlung -63.888.616 0 0 0
-63.888.616
Nettomarktwertänderungen -101.818 0 -833.274 0
-935.092
Summe zum 31.12.2021 39.404.201
0 42.200 0 39.446.401
Risikovorsorgenänderung
zu FVTOCI Vermögenswerte
Risikovorsorge
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2021
16.969
0 0 0 16.969
Transfer von Stage 1/2 zu Stage 3 -5.501 0 5.501 0 0
Nettoänderung der Risikovorsorge -5.551 0 -5.501 0 -11.052
Erwerb neuer finanzieller Vermögenswerte 1.693 0 0 0 1.693
Rückzahlung -4.134 0 0 0 -4.134
Summe zum 31.12.2021 3.476
0 0 0 3.476
121

Graphics
Bruttobuchwertänderung
zu FVTOCI Vermögenswerte
Bruttobuchwert
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2020 81.353.
934
2.013.299 0
0 83.367.233
Erwerb neuer finanzieller Vermögenswerte 62.480.869
0 0
0
62.480.869
Rückzahlung -74.716.890
-2.013.299 0
0
-76.730.189
Nettomarktwertänderungen -248.847 0 0
0
-248.847
Summe zum 31.12.2020 68.869.065
0 0
0 68.869.065
Risikovorsorgenänderung
zu FVTOCI Vermögenswerte
Risikovorsorge
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2020 18.133 5.
440
0 0 23.574
Nettoänderung der Risikovorsorge -5.321 0
0
0 -5.321
Erwerb neuer finanzieller Vermögenswerte 4.213 0
0
0 4.213
Rückzahlung -56 -5.440 0
0 -5.496
Summe zum 31.12.2020 16.969 0
0 0 16.969
Garantien und Bürgschaften:
Bruttobuchwertänderung
Garantien und Bürgschaften
Bruttobuchwert
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2021 7.125.5
37 0
0 0 7.125.537
Transfer von Stage 1 zu Stage 2 -27.500 27.500 0 0 0
Ausreichung neuer finanzieller Vermögenswerte 132.400 0
0 0 132.400
Rückzahlung -529.493 0
0 0 -529.493
Summe zum 31.12.2021 6.700.944 27.500
0 0 6.728.444
Risikovorsorgenänderung
Garantien und Bürgschaften
Risikovorsorge
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2021 2.154
0
0 0 2.154
Transfer von Stage 1 zu Stage 2 -2 2
0 0 0
Nettoänderung der Risikovorsorge 140 53
0 0 193
Ausreichung neuer finanzieller Vermögenswerte 7 0
0 0 7
Rückzahlung -48 0
0 0 -48
Summe zum 31.12.2021 2.251 55
0 0 2.306
Bruttobuchwertänderung
Garantien und Bürgschaften
Bruttobuchwert
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2020 10.042.
366 13.750 0
0 10.056.116
Transfer von Stage 2 zu Stage 1 3.750 -3.750 0
0
0
Ausreichung neuer finanzieller Vermögenswerte 16.250 0 0
0
16.250
Rückzahlung -2.936.830 -10.000 0
0
-2.946.830
Summe zum 31.12.2020 7.125.536 0 0
0 7.125.536
122

Graphics
Risikovorsorgenänderung
Garantien und Bürgschaften
Risikovorsorge
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Stand per 01.01.2020 5.216 3 0 0
5.219
Transfer von Stage 2 zu Stage 1 1 -1 0 0
0
Nettoänderung der Risikovorsorge -2.903 -2 0 0
-2.905
Ausreichung neuer finanzieller Vermögenswerte 6 0 0 0
6
Rückzahlung -165 0 0 0
-165
Summe zum 31.12.2020 2.154 0 0 0
2.154
Bonitätsrisiko
Das Bonitätsrisiko manifestiert sich in einer Verschlechterung der Bonität und definiert sich als Gefahr der
Verringerung der Zahlungsfähigkeit von Kunden bzw. des Marktwertes eines Finanzinstrumentes. Für große
Teile der Forderungen auf der Aktivseite wie das gesamte Kreditportfolio sowie sämtliche
Fremdkaptalinstrumente des Bankbuches stellt das Bonitätsrisiko einen Risikofaktor dar und wird daher
auch in der Berechnung der allgemeinen Kreditrisikoanpassung nach IFRS 9 berücksichtigt.
Migrationen bestehender Kreditnehmer in schlechtere Ratingstufen erfolgten im Geschäftsjahr 2021 nur in
geringem Ausmaß, sind bei Andauern der Krise, insbesondere im Zusammenhang mit möglichen
Klippeneffekten bei Auslaufen der staatlichen Stützungsmaßnahmen, jedoch nicht auszuschließen, derzeit
aufgrund der bestehenden Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf und der weiteren politischen
Maßnahmen in Verbindung mit dem militärischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine aber nicht
hinreichend genau bestimmbar.
Wesentliche Wertschwankungen nicht ausgefallener Instrumente resultierend aus dem Bonitätsrisiko sind
im Geschäftsjahr daher nicht aufgetreten.
Beteiligungsrisiko
Das Beteiligungsrisiko zeigt sich über Dividendenausfälle, (Teil-)wertabschreibungen, Veräußerungs-
verluste oder Verminderungen der stillen Reserven sowie über Haftungsrisiken und/ oder
Verlustübernahmen. Darüber hinaus können in Beteiligungen Liquiditätserfordernisse, die zu einem
Finanzierungsbedarf führen, erwachsen.
Die Risiken in Beteiligungen werden mittels laufender Abweichungsanalysen und quartalsweiser
Managementgesprächen mit den Geschäftsführern der Gesellschaften beobachtet, um bei allfälligen
Abweichungen zeitgerecht Maßnahmen zur Gegensteuerung einleiten zu können. Weiters werden die
Risiken in Beteiligungen im Rahmen der laufenden Kreditüberwachung und im Rahmen der
Gesamtbankrisikosteuerung mitberücksichtigt.
Wesentliche Wertschwankungen resultierend aus dem Beteiligungsrisiko sind im Geschäftsjahr nicht
aufgetreten.
123

Graphics
Immobilienrisiko und Konzentrationsrisiko
Der Konzern hat langjährige und umfassende Erfahrung im Immobiliengeschäft. Deshalb liegt der
Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit des Konzerns und auch die strategische Ausrichtung auf Transaktionen
mit „Nähe“ zum Thema „Immobilien“, wie die Führung von Hypothekarkrediten, Umsetzung und
Finanzierung von Immobilienprojekten, Beteiligungen an Immobilienprojektgesellschaften, Erbringung von
Immobiliendienstleistungen und die Entwicklung und der Vertrieb von „immobiliennahen
Veranlagungsprodukten“ wie zum Beispiel Vorsorgewohnungen oder Immobilienanleihen. Damit geht die
Wiener Privatbank SE bewusst ein Klumpenrisiko ein, welches bei der ICAAP-Berechnung
(Gesamtbankrisikosteuerung) eigenständig quantifiziert und limitiert wird. Um diesem Risiko angemessen
Rechnung zu tragen wurden ein standardisiertes Immobilienprojektrating sowie ein Beteiligungs-controlling
implementiert.
Es ist geplant in den kommenden Geschäftsjahren weiterhin das bestehende umfassende Know-How im
Immobiliengeschäft für Ertragschancen in den oben genannten Geschäftsbereichen zu nutzen.
Operationelles Risiko (inkl. Rechtsrisiko)
Zu den operationellen Risiken zählen gem. CRR Artikel 4 Nr. 52 jene Verluste, die durch menschliches
Versagen, fehlerhafter interner Prozesse, Technologieversagen, Katastrophen oder durch externe
Ereignisse entstehen. Rechtsrisiken sind in diesem Definitionsumfang explizit mit umfasst.
Im Zuge des bankinternen Prozesses zur Sicherstellung der Kapitaladäquanz (ICAAP) wurden die
operationellen Risiken mittels Basisindikatoransatzes berücksichtigt. Die im Risikohandbuch geregelte,
tourliche Evaluierung der operationellen Risiken sowie deren Bewertung und die Sensibilisierung der
Mitarbeiter finden im „Workshop Risikoanalyse“ statt. Liegt die Bewertung einzelner Risiken über der
definierten Risikotoleranzschwelle, werden Risiko-reduzierende Maßnahmen definiert und umgesetzt.
Zur Risikobegrenzung der operationellen Risiken des Konzerns werden folgende Maßnahmen gesetzt:
Entwicklung und Überarbeitung der Arbeitsrichtlinien/Arbeitsanweisungen/sonstigen Dokumenten
Führung einer Verlustdatenbank
Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiter
Weiterentwicklung des IKS
Kontrollstruktur und Risiko-Kontrollmatrizen zur Dokumentation der Kontrollstruktur
IKS Berichterstattung
Monitoring der laufenden Projekte
Strategieworkshops
Whistle Blowing Prozess
Systematische Erfassung und Analyse von Kundenbeschwerden und von Gerichtsverfahren
Durchführung von Risikoanalysen
Bankinterner Workshop zur Bewertung operationeller Risiken, von Nachhaltigkeits- und
Reputationsrisiken
Um operationelle Risiken besser steuern zu können, wird eine Verlustdatenbank geführt, in der
Schadensfälle ab EUR 100,00 vom Risikomanagement aufgelistet und dokumentiert werden. Alle
Kundenbeschwerden werden ebenfalls zentral gesammelt und zeitnah behandelt.
124

Graphics
Das operationelle Risiko der Wiener Privatbank SE wurde wie folgt berechnet:
Betriebsertrag 2019
2
EUR 17.588.562
Betriebsertrag 2020
3
EUR 14.232.323
Betriebsertrag 2021
4
EUR 17.727.447
durchschnittlicher Betriebsertrag in Höhe von EUR
17.653.589
davon 15% ergibt das Eigenmittelerfordernis für das operationelle Risiko von EUR
2.511.667
(per 31.12.2020 EUR 2.415.557).
Im Geschäftsjahr 2021 wurden COVID-19 bedingt keine wesentlichen neuen operationellen Risiken
identifiziert, noch haben sich derartige Risiken materialisiert. Es wurden rechtzeitig entsprechende
operative Vorkehrungen im Sinne eines effektiven Notfallplanes getroffen, sodass die Wiener Privatbank
für derartige Szenarien organisatorisch und technisch ausreichend vorbereitet war und ist. In der internen
Verlustdatenbank besteht keine Häufung von Schadensfällen im Zusammenhang mit der COVID-19
Pandemie.
Geschäftsrisiko
Das Ertrags- bzw. Geschäftsrisiko umfasst Schwankungen im Ertragsprofil, welche sich aus reduzierten
laufenden Einnahmen ergeben und dadurch das erwartete Niveau an Profitabilität zum Beispiel aufgrund
einer nicht adäquaten Diversifizierung der Ertragsstrukturen oder einer Veränderung der eigenen
Marktposition bzw. der Marktstruktur nicht erreicht werden kann und deckt damit auch negative Effekte
aus dem makroökonomischen Umfeld ab.
Es erfolgt ein laufendes Monitoring der Geschäftsentwicklung anhand von standardisierten Berichtsvorlagen
und -linien. Die Quantifizierung des Ertrags- bzw. Geschäftsrisikos in der Gesamtbank-risikosteuerung
erfolgt über einen historischen Value at Risk (VaR) Ansatz.
Reputati
onsrisiko
Das Geschäftsmodell einer Privatbank basiert auf dem Vertrauen ihrer Kunden und dem Ansehen in der
Öffentlichkeit. Die Reputation der Bank ist daher von hoher Bedeutung für den künftigen Geschäftserfolg.
Das Reputationsrisiko wird definiert als die Gefahr eines potentiellen Schadens für die Marke und Reputation
bei gleichzeitiger negativer Auswirkung auf die Erträge, das Kapital oder die Liquidität.
Die Identifikation und Beurteilung von Reputationsrisiken erfolgt regelmäßig im Zuge von qualitativen
Risikoinventuren. In Folge dessen werden für Risiken, die über der definierten Risikotoleranzschwelle
liegen, Risiko reduzierende Maßnahmen umgesetzt.
2
gem. CRR Art. 316 Abs 1 lit. b sublit. ii dürfen außerordentliche oder unregelmäßige Erträge aus dem Indikator herausgerechnet
werden. Das Betriebsergebnis laut G&V beträgt rund EUR 18,2 Mio. - abzüglich ao. Erträge von rund EUR 0,6 Mio. ergibt das einen
anzusetzenden Betriebsertrag in Höhe von EUR 17,6 Mio.
3
gem. CRR Art. 316 Abs 1 lit. b sublit. ii dürfen außerordentliche oder unregelmäßige Erträge aus dem Indikator herausgerechnet
werden. Das Betriebsergebnis laut G&V beträgt rund EUR 14,9 Mio. - abzüglich ao. Erträge von rund EUR 0,7 Mio. ergibt das einen
anzusetzenden Betriebsertrag in Höhe von EUR 14,2 Mio.
4
gem. CRR Art. 316 Abs 1 lit. b sublit. ii dürfen außerordentliche oder unregelmäßige Erträge aus dem Indikator herausgerechnet
werden. Das Betriebsergebnis laut G&V beträgt rund EUR 21,1 Mio. - abzüglich ao. Erträge von rund EUR 3,4 Mio. ergibt das einen
anzusetzenden Betriebsertrag in Höhe von EUR 17,7 Mio.
125

Graphics
IX. Angaben über Organe
Im Geschäftsjahr und bis zur Erstellung des Konzernabschlusses waren folgende Personen als Vorstände
tätig:
Mag. Christoph Raninger, PHD
Eduard Berger
Der Aufsichtsrat setzte sich im Berichtsjahr aus folgenden Personen zusammen:
Dr. Gottwald Kranebitter (Vorsitzender)
Mag. Johann Kowar (Vorsitzender-Stellvertreter)
Günter Kerbler
Heinz Meidlinger
Wien, am 19. April 2022
MAG.
CHRISTOPH EDUARD
RANINGER,
PHD BERGER
VORSITZENDER DES VORSTANDES MITGLIED DES VORSTANDES
126

Graphics
X. Erklärung der Vorstände über die Einhaltung der
INTERNATIONAL FINANCIAL REPORTING Standards (IFRS)
Die Vorstände der Wiener Privatbank SE haben den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. nner
2021 bis 31. Dezember 2021 sowie vom 1. Jänner 2020 bis 31. Dezember 2020 in Übereinstimmung mit
den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen und von der Europäischen
Union übernommenen International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Der Konzernlagebericht
wurde in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften erstellt und
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht enthalten alle erforderlichen Angaben, insbesondere
sind Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres und sonstige für die künftige
Entwicklung des Konzerns wesentliche Umstände zutreffend erläutert.
Wien, am 19. April 2022
MAG.
CHRISTOPH EDUARD
RANINGER,
PHD BERGER
VORSITZENDER DES VORSTANDES MITGLIED DES VORSTANDES
127

Graphics
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Jahresabschluss
Prüfungsurteil
Wir haben den Jahresabschluss der
Wiener Privatbank SE,
Wien,
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an
diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und
vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2021
sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in
Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften und
den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014
(im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschluss-
prüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards
on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im
Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses"
unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unab-
hängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens-, bank- und
berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Überein-
stimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten
Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet
sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem
pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des
Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des
Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt
und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
128

Graphics
Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden
Das Risiko für den Abschluss
Die Forderungen an Kunden werden in der Bilanz nach Abzug der Risikovorsorgen mit einem
Betrag in Höhe von TEUR 87.679 ausgewiesen.
Der Vorstand beschreibt den Prozess zur Überwachung des Kreditrisikos und die Vorgehens-
weise für die Ermittlung der Risikovorsorgen unter Kapitel "Angaben zu den Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden" im Anhang.
Die Bank überprüft im Rahmen der Kreditüberwachung, ob Kreditausfälle vorliegen und somit
Einzelwertberichtigungen zu bilden sind. Dies beinhaltet auch die Einschätzung, ob Kunden die
vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe leisten können.
Die Berechnung der Wertberichtigung für ausgefallene individuell bedeutsame Forderungen an
Kunden basiert auf einer Analyse der erwarteten und szenariogewichteten, zukünftigen Rück-
flüsse. Diese Analyse ist von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des
jeweiligen Kunden, der Bewertung von Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des
Zeitpunkts der daraus abgeleiteten Rückflüsse abhängig.
Bei allen anderen Forderungen an Kunden wird für den erwarteten Kreditverlust ("expected credit
loss", "ECL") eine Portfoliowertberichtigung gebildet. Dabei wird grundsätzlich der 12 Monats-
ECL (Stufe 1) verwendet. Bei einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (Stufe 2) wird der
ECL auf Basis der Gesamtlaufzeit berechnet. Bei der Ermittlung des ECL sind Schätzungen und
Annahmen erforderlich. Diese umfassen ratingbasierte Ausfallswahrscheinlichkeiten und Verlust-
quoten, die gegenwartsbezogene und zukunftsgerichtete Informationen sowie Stufentransfers
berücksichtigen.
Das Risiko für den Abschluss ergibt sich daraus, dass die Ermittlung der Risikovorsorgen in be-
deutendem Ausmaß auf Annahmen und Schätzungen basiert, aus denen sich Ermessensspiel-
räume und Schätzunsicherheiten in Bezug auf die Höhe der Wertberichtigungen ergeben.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Bei der Prüfung der Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden haben wir folgende wesentliche
Prüfungshandlungen durchgeführt:
Wir haben die bestehende Dokumentation der Prozesse zur Überwachung und Risikovor-
sorgebildung von Kreditforderungen analysiert und beurteilt, ob diese Prozesse geeignet sind,
Ausfälle zu identifizieren und die Wertberichtigungen für Forderungen an Kunden in ange-
messener Höhe zu ermitteln. Dabei haben wir die relevanten Schlüsselkontrollen erhoben
deren Ausgestaltung und Implementierung beurteilt und in Stichproben deren Effektivität
getestet.
Wir haben auf Basis einer Stichprobe von Forderungen an Kunden aus unterschiedlichen Port-
folien untersucht, ob Indikatoren für Ausfälle bestehen. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte
zufallsorientiert.
Bei Ausfällen von individuell bedeutsamen Krediten wurden die von der Bank getroffenen
Annahmen hinsichtlich Schlüssigkeit und Konsistenz von Zeitpunkt und Höhe der ange-
nommenen Rückflüsse untersucht.
129

Graphics
Bei allen anderen Forderungen an Kunden haben wir die Methodendokumentation auf Konsis-
tenz mit den Vorgaben des IFRS 9 analysiert. Weiters haben wir unter Berücksichtigung
interner Validierungen die Modelle und deren mathematische Funktionsweisen sowie die darin
verwendeten Parameter dahingehend überprüft, ob diese geeignet sind, Wertberichtigungen
in angemessener Höhe zu ermitteln. Dabei wurden insbesondere die Angemessenheit der
verwendeten Modelle und Parameter sowie die mathematischen Funktionsweisen beurteilt.
Zusätzlich wurden die Auswahl und Bemessung von zukunftsgerichteten Schätzungen
analysiert und deren Berücksichtigung im Rahmen der Parameterschätzung beurteilt.
Die rechnerische Richtigkeit und Vollständigkeit der Wertberichtigungen haben wir mittels
einer vereinfachten Nachrechnung der statistisch ermittelten Wertberichtigungen überprüft.
Bei diesen Prüfungshandlungen haben wir unsere Finanzmathematiker als Spezialisten
eingebunden
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen
Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den
Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns
voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen,
und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit,
diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob
die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder unseren
bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt
erscheinen.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses
für den Jahresabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und
dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und
bankrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen ein möglichst getreues
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die
gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten,
um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen
Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich,
die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachver-
halte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig
anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmens-
tätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die
Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realis-
tische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungs-
prozesses der Gesellschaft.
130

Graphics
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des
Jahresabschlusses
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als
Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder
Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hin-
reichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in
Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer
Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine
wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen
können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich ange-
sehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass
sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen
von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen
Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben
wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine
kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von
dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion
auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und
geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus
dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt
werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives
Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Dar-
stellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontroll-
system, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange-
messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kon-
trollsystems der Gesellschaft abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech-
nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge-
stellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende
Angaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungs-
legungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen
Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche
Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche
Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit auf-
werfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit
besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen
Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unange-
messen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf
der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnach-
weise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft
von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
131

Graphics
Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses
einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäfts-
vorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht
wird.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang
und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungs-
feststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die
wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruf-
lichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über
alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise
angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und sofern ein-
schlägigdamit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausge-
tauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des
Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs-
sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es
sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sach-
verhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in
unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird,
dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse
übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Lagebericht
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf
zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden recht-
lichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Überein-
stimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sonder-
gesetzlichen Bestimmungen.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des
Lageberichts durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen
aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit
dem Jahresabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des
gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen
fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.
132

Graphics
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO
Wir wurden von der Generalversammlung am 21. Oktober 2020 als Abschlussprüfer gewählt und
am 4. November 2020 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am
31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Am 5. Oktober 2021 wurden wir für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr gewählt
und am 11. November 2021 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 30. September 2006 Abschluss-
prüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem
zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO)
erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit
von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Walter
Reiffenstuhl.
Wien, 19. April 2022
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Walter Reiffenstuhl
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in
der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den
deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind
die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
133

Graphics
Die unterzeichnenden Mitglieder des Vorstandes bestätigen gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG als
gesetzliche Vertreter der Wiener Privatbank SE,
a) dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte
Jahresabschluss ihres Wissens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Emittenten vermittelt;
b) dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des
Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage entsteht, und dass er die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten, denen sie
ausgesetzt sind, beschreibt.
Wien, am 19. April 2022
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021
134

Graphics
Bericht des Aufsichtsrates
Einleitung
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigten sich im Geschäftsjahr 2021 trotz der COVID-19
Pandemie bedingten anhaltenden Maßnahmen und Einschränkungen deutlich freundlicher als noch im
Jahr zuvor. Im Laufe des Berichtsjahrs konnte eine deutliche Erholung der Aktienmärkte sowie positive
Entwicklungen in der Realwirtschaft wahrgenommen werden.
Nicht zuletzt aufgrund dieser positiven Entwicklungen konnte die Wiener Privatbank SE in ihrem
Geschäftsverlauf profitieren und ihre Assets under Management nicht nur aufgrund einer verbesserten
Bewertung der Depotvolumina, sondern auch wegen deutlicher Substanzzuwächse an verwalteten
Kundenvolumen steigern. Dadurch konnte erstmals seit Bestehen der Bank die „2-Milliarden-Schwelle“
überschritten werden.
Die insgesamt solide Entwicklung im Kerngeschäft schlägt sich in einem deutlichen Ergebniszuwachs
nieder, auch die Kernkapitalquote ist weiterhin stabil auf hohem Niveau. Die Positionierung der Wiener
Privatbank SE als Sachwert- und Kapitalmarktspezialist soll daher beibehalten bzw. weiter ausgebaut
werden.
Personalia
Im Geschäftsjahr 2021 kam es zu keinen personellen Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat der
Wiener Privatbank SE.
Tätigkeit im Geschäftsjahr 2021
Der Aufsichtsrat hielt im Geschäftsjahr 2021 sieben Sitzungen ab. Außerdem beriet sich der Vorstand
der Wiener Privatbank SE mit dem Aufsichtsrat und seinen Ausschüssen bei Bedarf durch
Telefonkonferenzen außerhalb von Sitzungen regelmäßig und ausführlich.
Eingeflossen in die Tätigkeiten des Aufsichtsrates sind weiters auch die Ergebnisse und wesentlichen
Inhalte der folgenden Ausschüsse:
ad Prüfungs- und Risikoausschuss:
Die Aufgaben des Prüfungs- und Risikoausschusses der Wiener Privatbank SE sind in zwei
Bereiche aufgeteilt: Werden Themen der Rechnungslegung bzw. des Internen Kontrollsystems (IKS)
behandelt, wird der Prüfungs- und Risikoausschuss funktionell als Prüfungsausschuss tätig. Stehen
Themen der Risikobereitschaft bzw. –strategie zur Diskussion und Beschlussfassung an, wird der
Prüfungs- und Risikoausschuss funktionell als Risikoausschuss tätig. Dazu im Einzelnen:
Der Prüfungs- und Risikoausschuss ist gemäß § 63a Abs. 4 BWG als Prüfungsausschuss für
die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie die Erteilung von Empfehlungen oder
Vorschlägen zur Gewährleistung seiner Zuverlässigkeit, für die Überwachung der Wirksamkeit des
Internen Kontrollsystems, des Internen Revisionssystems sowie des Risikomanagementsystems der
Gesellschaft verantwortlich. Die Überwachung der Abschlussprüfung und der Konzernabschlussprüfung
135

Graphics
(unter Einbeziehung von Erkenntnissen und Schlussfolgerungen in Berichten, die von der
Abschlussprüferaufsichtsbehörde nach § 4 Abs. 2 Z 12 APAG veröffentlicht werden), die Prüfung und
Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers (Konzernabschlussprüfers), insbesondere im
Hinblick auf die für die Wiener Privatbank SE erbrachten zusätzlichen Leistungen, gehören ebenso zu
seinen Tätigkeiten. Ferner hat der Prüfungsausschuss über das Ergebnis der Abschlussprüfung an den
Aufsichtsrat zu berichten und darzulegen, wie die Abschlussprüfung zur Zuverlässigkeit der
Finanzberichterstattung beigetragen hat und welche Rolle der Prüfungsausschuss dabei eingenommen
hat.
Weiters obliegt ihm die Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses, des
Lageberichtes, des konsolidierten Corporate Governance Berichtes, des Vorschlages für die
Gewinnverteilung für das jeweilige Geschäftsjahr und die Prüfung des Konzernabschlusses und des -
lageberichtes sowie die Erstattung des Berichtes über die Prüfungsergebnisse an den Aufsichtsrat.
Dazu zählt auch die Durchführung des Verfahrens zur Auswahl des Abschlussprüfers
(Konzernabschlussprüfers) unter Bedachtnahme auf die Angemessenheit des Honorars sowie die
Empfehlung für die Bestellung des Abschlussprüfers.
Der Prüfungsausschuss ist ebenso verantwortlich für die Genehmigung von Nichtprüfungsleistungen
(gemäß der Verordnung (EU) Nr. 537/2014) durch den Abschlussprüfer unter Bedachtnahme auf die
Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und die anzuwendenden Schutzmaßnahmen.
Die Interne Revision hat ordnungsgemäß über die Prüfungsgebiete und die wesentlichen
Prüfungsfeststellungen quartalsweise dem Prüfungsausschuss Bericht erstattet.
Ebenfalls ist der Prüfungs- und Risikoausschuss gemäß § 39d BWG als Risikoausschuss
verantwortlich für die Beratung der Geschäftsleitung hinsichtlich der aktuellen und zukünftigen
Risikobereitschaft und Risikostrategie der Wiener Privatbank SE, die Überwachung der Umsetzung
dieser Risikostrategie im Zusammenhang mit der Steuerung, Überwachung und Begrenzung von
Risiken (Risikosorgfaltspflichten), der Eigenmittelausstattung und der Liquidität. Weiters obliegt ihm
die Überprüfung, ob die Preisgestaltung der von der Wiener Privatbank SE angebotenen
Dienstleistungen und Produkte das Geschäftsmodell und die Risikostrategie der Wiener Privatbank SE
angemessen berücksichtigt, wobei der Risikoausschuss gegebenenfalls einen Plan mit
Abhilfemaßnahmen vorlegen wird. Des Weiteren überprüft der Risikoausschuss, ob
bei den vom
internen Vergütungssystem angebotenen Anreizen das Risiko, das Kapital, die Liquidität und die
Wahrscheinlichkeit und der Zeitpunkt von realisierten Gewinnen becksichtigt werden.
Der Leiter der Risikomanagementabteilung hat an allen Sitzungen des Risikoausschusses im
Geschäftsjahr 2021 teilgenommen und über Risikoarten und die Risikolage der Wiener Privatbank SE
berichtet. Er hat dabei insbesondere über das Risikobild der Bank und Entwicklungsszenarien
berichtet.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss hat unter Anwesenheit des Bankprüfers der Gesellschaft im
Geschäftsjahr 2021 fünfmal getagt.
ad BWG Ausschuss und Ausschuss für dringliche Angelegenheiten:
Der BWG Ausschuss und Ausschuss für dringliche Angelegenheiten hielt im Geschäftsjahr 2021
fünf Sitzungen ab und hatte insbesondere über Geschäfte gemäß § 80 AktG und § 28 BWG (Geschäfte
mit nahestehenden Unternehmen und Personen, Organgeschäfte) sowie über Darlehen, Kredite oder
136

Graphics
sonstige Veranlagungen im Sinne des § 28b BWG (Großkredite) zu entscheiden. Dem BWG Ausschuss
und Ausschuss für dringliche Angelegenheiten obliegt ferner die Genehmigung von etwaigen weiteren
Geschäften und Maßnahmen, für welche das Gesetz oder die Satzung eine Zustimmung des
Aufsichtsrates vorsieht, sofern nicht die Zuständigkeit eines anderen Ausschusses normiert ist.
Des Weiteren
ist er für den Abschluss von Verträgen mit Mitgliedern des Aufsichtsrates zuständig,
durch die sich diese außerhalb ihrer Tätigkeit im Aufsichtsrat gegenüber der Gesellschaft oder einem
Tochterunternehmen zu einer Leistung gegen ein nicht bloß geringfügiges Entgelt verpflichten. Dies
gilt auch für Verträge mit Unternehmen, an denen ein Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches
wirtschaftliches Interesse hat.
ad Vergütungs- und Nominierungsausschuss:
Der Vergütungs- und Nominierungsausschuss ist einerseits für Vergütungsthemen und
andererseits für Nominierungsthemen zuständig.
Der Vergütungsausschuss ist gemäß § 39c Abs. 2 BWG für die Vorbereitung von Beschlüssen zum
Thema Vergütung, einschließlich solcher, die sich auf Risiko und Risikomanagement auswirken,
verantwortlich. Er ist ebenso für die Überwachung der Vergütungspolitik, der Vergütungspraktiken und
der vergütungsbezogenen Anreizstrukturen, insbesondere unter Berücksichtigung von Risiken, der
Eigenmittelausstattung, der Liquidität und der langfristigen wirtschaftlichen Interessen (Aktionäre,
Investoren, Mitarbeiter sowie die Volkswirtschaft) zuständig. Ebenso ist dieser mit der
Beschlussfassung über die Bonifikation der Vorstände und der leitenden Angestellten betraut.
Unter die Aufgaben des Nominierungsausschusses gem. § 29 BWG fallen insbesondere die
Vorbereitung der Bestellung und Abberufung der Vorstandsmitglieder und der Aufsichtsratsmitglieder.
Weiters obliegen ihm der Abschluss der Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder sowie deren
Geschäftsverteilung. Er ist ebenso für die Ermittlung von Bewerbern für die Besetzung freiwerdender
Stellen im Vorstand zuständig. Dafür hat der Nominierungsausschuss dem Aufsichtsrat entsprechende
Vorschläge zu unterbreiten.
Des Weiteren hat der Nominierungsausschuss den Aufsichtsrat bei der
Erstellung von Vorschlägen an die Hauptversammlung für die Besetzung der freiwerdenden Stellen im
Aufsichtsrat zu unterstützen.
Der Nominierungsausschuss hat im Rahmen seiner Aufgaben die Ausgewogenheit und
Unterschiedlichkeit der Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrung der Organe im Hinblick auf
Bewerbungen zu berücksichtigen,
eine Aufgabenbeschreibung mit Bewerberprofil zu erstellen und den
mit der Aufgabe verbundenen Zeitaufwand anzugeben. Auch ist er für die Festlegung und Entwicklung
zur Erreichung einer Zielquote für das unterrepräsentierte Geschlecht im Vorstand und im Aufsichtsrat
verantwortlich.
Der Nominierungsausschuss ist ferner für die Befreiung der Vorstandsmitglieder vom
Wettbewerbsverbot gemäß § 79 AktG zuständig. Er hat weiters darauf zu achten, dass die
Entscheidungsfindung in den Organen nicht durch eine einzelne Person oder kleine Gruppen dominiert
wird. Er hat im Bedarfsfall neue Beurteilungen des Vorstandes und des Aufsichtsrates anzuzeigen und
eine Bewertung der Struktur, Größe, Zusammensetzung und Leistung des Vorstandes und des
Aufsichtsrates durchzuführen und dem Aufsichtsrat nötigenfalls Änderungsvorschläge zu unterbreiten.
Der Nominierungsausschuss hat ferner eine regelmäßige Re-Evaluierung der Organe durchzuführen.
Weiters überprüft er den Kurs des Vorstandes bei der Auswahl des höheren Managements und
137

Graphics
unterstützt den Aufsichtsrat bei der Erstellung von Empfehlungen an den Vorstand. Der Vergütungs-
und Nominierungsausschuss hat im Geschäftsjahr 2021 dreimal getagt.
Konsolidierter Corporate Governance Bericht gemäß § 243c UGB
Österreichischer Corporate Governance Kodex
Die Wiener Privatbank SE bekannte sich auch im Geschäftsjahr 2021 zum Österreichischen Corporate
Governance Kodex und betrachtet den Kodex als Regelwerk r verantwortungsvolle
Unternehmensführung, das ein hohes Maß an Transparenz gegenüber ihren Aktionären gewährleistet.
Jahresabschluss 2021
Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 und der Lagebericht der
Wiener Privatbank SE sowie der Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021
wurden durch die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft.
Die Prüfung hat nach ihrem abschließenden Ergebnis keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben. Der
Abschlussprüfer hat daher bestätigt, dass der Jahresabschluss der Wiener Privatbank SE den
gesetzlichen Vorschriften entspricht und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und
Finanzlage zum 31. Dezember 2021 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag
endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und
bankrechtlichen Vorschriften.
Weiters wurde der vom Vorstand in Anwendung von § 245a UGB und § 59a BWG nach den
Vorschriften der am Abschlussstichtag verpflichtend anzuwendenden, vom International Accounting
Standards Board (IASB) herausgegebenen, International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie
in der EU anzuwenden sind, aufgestellte Konzernabschluss und der Konzernlagebericht der Wiener
Privatbank SE für das Geschäftsjahr 2021 von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und
Steuerberatungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Die Prüfberichte des Abschlussprüfers und des Konzernabschlussprüfers wurden dem Aufsichtsrat
vorgelegt. Der Prüfungs- und Risikoausschuss hat den Jahresabschluss 2021 samt Lagebericht
einschließlich des Vorschlages für die Gewinnverwendung und des konsolidierten Corporate
Governance Berichtes und den Konzernabschluss 2021 samt dem Konzernlagebericht geprüft und die
Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat vorbereitet. Der Prüfungs- und
Risikoausschuss (funktionell als Prüfungsausschuss) des Aufsichtsrats ist sich seiner Verpflichtung,
einen Bericht gemäß § 92 AktG zu verfassen bewusst und hat sich mit dieser Berichterstattungspflicht
auseinandergesetzt. Von einer Berichterstattung an den Aufsichtsrat wurde jedoch wegen der
Personengleichheit Abstand genommen.
Der Aufsichtsrat hat alle Unterlagen geprüft und hat sich in seiner Sitzung vom 26. April 2022 mit dem
Jahresabschluss und dem Konzernabschluss 2021 einverstanden erklärt und den Jahresabschluss 2021
gebilligt, der damit festgestellt ist. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Gewinnverwendungsvorschlag
des Vorstandes an.
Der Aufsichtsrat der Wiener Privatbank SE schlägt nach Abstimmung mit dem Prüfungs- und
Risikoausschuss für das Geschäftsjahr 2022 die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und
Steuerberatungsgesellschaft, 1090 Wien, Porzellangasse 51, als Abschlussprüfer (Bankprüfer) vor.
138

Graphics
Wien, am 26. April 2022
Für den Aufsichtsrat
Der Vorsitzende
Dr. Gottwald Kranebitter
139

Graphics
www.wienerprivatbank.com
Wiener Privatbank SE
Parkring 12, 1010 Wien
T
+43 1 534 31
0
F
+43 1 534 31
710
o
ffice@wienerprivatbank.com
DVR 0812102
UID ATU59070249
FN
84890p,
HG Wien
BIC WIPBATWW
JAHRESABSCHLUSS DER WIENER PRIVATBANK SE
für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2021
140

Graphics
LAGEBERICHT JAHRESABSCHLUSS
für das Gesc
häftsjahr 2021
141

Graphics
WIRTSCHAFTLICHES UMFELD
Nach dem dramatischen Einbruch der Weltwirtschaft 2020, war das Jahr 2021 von einer deutlichen
Erholung gekennzeichnet. Das globale BIP-Wachstum betrug insgesamt 4,0%, wobei die US-
amerikanische Wirtschaft mit 5,7% ein leicht stärkeres Wachstum als jenes der Eurozone (5,3%)
aufwies. Grundsätzlich waren die teilweise Aufhebung restriktiver Maßnahmen (Lockdowns), sowie
stimulierende Maßnahmen der Politik und der Notenbanken, hauptverantwortlich für diese positive
Entwicklung. Im zweiten Halbjahr 2021 drückten jedoch steigende Energie- und Rohstoffpreise und deren
mangelhafte Verfügbarkeit, sowie instabile Lieferketten auf das Wachstum und sorgten für steigende
Inflationszahlen. Während die Inflation in den USA auf 4,7% stieg, legte diese in der Eurozone auf 2,6%
zu. Diese Entwicklung sollte in den USA 2022 zu Erhöhungen des Leitzinssatzes führen, während die EZB
sich noch offenlässt, ob sie 2022 eine Zinserhöhung durchführen wird.
In Österreich erreichte das reale BIP-Wachstum im Jahr 2021 4,9%, nach einem Rückgang von 6,9% im
Vorjahr. Für 2022 sollte sich die positive Dynamik beim Wirtschaftswachstum fortsetzen. Das WIFO
prognostiziert einen Anstieg von 3,9% (März 2022), die EU Kommission sieht ein Wachstum von 4,3%
(Februar 2022) und die OECD erwartet ein Plus von 4,6% (Dezember 2021). Zuletzt haben sich jedoch
die Risikofaktoren aufgrund des Ausbruchs des Kriegs in der Ukraine, deutlich steigender Energie und
Rohstoffpreise und der anhaltenden Lieferkettenproblematik nochmals intensiviert. Die Arbeitslosen-
quote verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg von 6,1% auf 6,2%, wobei sich das
Auslaufen staatlicher Unterstützungsprogramme im Zuge der COVID-19 Pandemie negativ auswirkte.
Quellen: Bloomberg, WIFO, OECD, EU-Kommission
MARKTUMFELD
Kapitalm
arkt
Die Kapitalmärkte standen im Jahr 2021 nach wie vor unter starkem Einfluss von COVID-19, sowie gegen
Jahresende kräftig ansteigenden Energiepreisen. Die dadurch stark gestiegene Inflation veränderte die
Renditeerwartungen bei Anleihen und begann auch die Aktienmärkte in einzelnen Sektoren zu bewegen.
Bis dahin hatte der ATX ein herausragendes Jahr erlebt, dass er mit +38,87% abschloss. Das stabil hohe
Wachstum in Osteuropa und seine hohen Rohstoffreserven, ließ internationale Investoren, aufgrund der
hohen wirtschaftlichen Konnektivität Österreichs mit Osteuropa, stärker in unseren Aktienmarkt
investieren. Der DAX stieg im selben Zeitraum um 15,79% und lag somit im europäischen Mittel.
Quellen: Bloomberg, EY, VÖIG, Wiener Börse
Immobilienmarkt
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien war auch 2021 unverändert hoch. Nicht nur die Anzahl der
Verbücherungen, sondern auch der Verkaufswert haben letztes Jahr signifikant zugenommen. Aufgrund
von fehlenden attraktiven Veranlagungsalternativen, der immer noch steigenden Inflation und dem
weiterhin vorherrschend niedrigen Zinsniveau bei Fremdfinanzierungen konnten Wohnimmobilien an
Beliebtheit zulegen.
Die Immobilie ist nach wie vor ein sicheres und rentables Investment: Österreichweit konnten mit einem
verbüchterten Gesamtverkaufswert von EUR 43,2 Mrd. 2021 Rekordumsätze verzeichnet werden. Der
größte Teil entfiel, mit einem Gesamtverkaufswert von EUR 12,7 Mrd., naturgemäß auf Wien.
Der sehr hohen Nachfrage im Eigentums- und Vorsorgewohnungsbereich steht mittlerweile ein eher
geringes Angebot gegenüber. Doch nicht nur der Mangel an Angeboten, auch die erhöhten Baupreise
und die gestiegenen Grundstückspreise haben zu Preissteigerungen geführt.
142

Graphics
Mittlerweile wird eine Eigentumswohnung im Erstbezug in Wien bei etwa EUR 5.000/m² als leistbar
erachtet und zeigt eher das untere Niveau der Wohnungspreise. Der Durchschnittspreis über ganz Wien
gerechnet liegt im Neubaubereich bei EUR 5.485/m² (im Jahr 2020 lag dieser noch bei EUR 5.237/m²),
dies bedeutet eine Steigerung von 5,0%. Während bei Altbauwohnungen ein Preisanstieg von 3,7% zu
erkennen war. Für 2022 wird ein weiterer Preisanstieg von bis zu 7% im Neubaubereich erwartet.
Die Herausforderung geeignete Vorsorge-Wohnungseigentumsobjekte für potenzielle Kunden am Markt
ausfindig zu machen und diese unter Berücksichtigung aller Umstände zu bewerten war im Jahre 2021
sehr groß. Manche Bauträger gingen mittlerweile dazu über, ihre Bauprojekte bereits nach Bau-
genehmigung an institutionelle Investoren als Gesamtprojekt zu veräußern. Punkten konnte die Wiener
Privatbank mit ihrem Alleinstellungsangebot am Immobilienmarkt, den Altwiener-Vorsorgewohnungen.
Dieser Vorsorge-Wohnungstyp wurden im vergangen Jahr vermehrt von professionellen Immobilien-
investoren nachgefragt.
Ausrichtung als Sachwert- und Kapitalmarktspezialist
Als Kapitalmarktspezialist setzt die Bank auf fundierte Kapitalmarktkompetenz bestehend aus
professioneller Vermögensberatung und -verwaltung mit einem konzerneigenen Fondsmanagement,
sowie auf maßgeschneiderte Kapitalmarkt- bzw. Emittenten-Dienstleistungen. Aktien Brokerage mit
globalen Börse-Zugängen runden das Programm ab und in diesem Segment konnte die Bank ihren
Kunden, insbesondere in Zeiten bewegter Märkte, einen klaren Mehrwert bieten. Besonders durch die
integrierte Angebotskombination, bestehend aus Emittenten-Dienstleistungen, in Verbindung mit
Brokerage und Depotservice mit Fokus auf das KMU Segment, ist es der Bank gelungen, eine interessante
Nische zu besetzen, um damit für Kunden und Bank Mehrwert zu generieren.
Daneben bietet die Bank als Immobilien One-Stop-Shop eine integrierte Kombination aus
Veranlagungsmöglichkeiten und Finanzierungen rund um Immobilien aus einer Hand an und eröffnet
damit einen ganzheitlichen Zugang zu einer der nach wie vor interessanten und stabilsten
Veranlagungsformen im Markt. Dabei eröffnet die Bank interessierten Anlegern sowohl den Zugang zu
attraktiven Renditeobjekten, als auch die Möglichkeit, in Anlageobjekte mit stillen Reserven und somit
künftigem Gewinnpotenzial zu investieren. Somit Kapital in werthaltiges bzw. über Mieten wertge-
sichertes „Betongold“ zu veranlagen.
Mit neuen Immobilienprojekten und innovativen Neuerungen bei Kapitalmarktprodukten, die den
aktuellen Zeitgeist treffen, wird die Bank weiterhin punkten. Gleichzeitig wird der USP als bevorzugter
Partner für KMUs bei Kapitalmarktpositionen weiter gefestigt und die Wertschöpfung für die Bank und
ihre Kunden durch die enge Verschränkung zwischen Kapitalmarktdienstleistungen, Depotgeschäft und
Brokerage kontinuierlich ausgebaut.
GESCHÄFTSENTWICKLUNG, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE
Der Wiener Privatbank gelang 2021 ein deutlicher Ergebnissprung: Im Kerngeschäft erfolgte eine
Steigerung der Assets under Management um 22%. Das Jahresergebnis dreht nach einem weiteren
COVID-19 bedingtem Krisenjahr wieder deutlich ins Positive. Die Kernkapitalquote der Bank ist
mit 18,33% stabil auf hohem Niveau. Die Positionierung als Sachwert- und Kapitalmarktspezialist
bleibt weiterhin im Fokus.
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021
143

Graphics
Freundliches Marktumfeld und Zunahme im Kerngeschäft sorgen für Wachstum und Sprung
im Jahresergebnis
Nach Bereinigung der COVID-19 bedingten Altlasten des Vorjahres setzte die Wiener Privatbank ihren
Wachstumskurs fort und legte im Ergebnis deutlich zu. Durch die im Jahresverlauf einsetzende
Stabilisierung der Pandemie gestaltete sich das Marktumfeld in Form einer deutlichen Erholung der
Aktienmärkte, sowie durch positive realwirtschaftliche Entwicklungen im Berichtsjahr deutlich
freundlicher als im Jahr zuvor. Dadurch konnte die Bank in ihrem Geschäftsverlauf profitieren. Durch
gestiegene Marktpreise kam es nicht nur zu einer verbesserten Bewertung der Depotvolumina, sondern
es gab im Berichtsjahr auch deutliche Substanzzuwächse an verwaltetem Kundenvermögen. So konnten
die für die Bank wesentlichen Assets under Management um 22% von EUR 1.761 Mio. auf EUR 2.143
Mio. gesteigert werden, wodurch erstmals seit Bestehen der Bank die „2-Milliarden Schwelle“
überschritten wurde. Das verwaltete Depotvolumen konnte im Jahresverlauf um 30% von EUR 1.056
Mio. auf EUR 1.374 Mio. zulegen. Die Bilanzsumme legte im Jahresvergleich von EUR 309 Mio. auf EUR
326 Mio. zu.
Die solide Entwicklung im Kerngeschäft schlägt sich in einem deutlichen Ergebniszuwachs nieder: durch
das stabile Kreditgeschäft konnte der Nettozinsertrag leicht von EUR 5,67 Mio. auf EUR 5,79 Mio.
gesteigert werden. Im Jahresvergleich deutlich zulegen konnte das Nettoprovisionsergebnis, welches
sich bedingt durch die starke Zunahme bei den Assets under Management um 14,23% von
EUR 8,40 Mio. auf EUR 9,60 Mio. erhöhte. Durch das freundlichere Marktumfeld 2021 konnte auch das
Ergebnis aus Finanzgeschäften von EUR -1,18 Mio. im Vorjahr auf EUR 0,87 Mio. ins Positive gedreht
werden. Bedingt durch Sondermaßnahmen kam es zudem bei den sonstigen betrieblichen Erträgen zu
einer spürbaren Steigerung von EUR 0,82 Mio. im Vorjahr auf EUR 3,04 Mio.. Auf Basis reduzierter
Risikovorsorgen und geringerer Betriebs-aufwendungen konnte somit mit einem Ergebnis der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von EUR 3 Mio. (gegenüber EUR -7,7 EUR Mio. 2020) ein
deutlicher Ergebnissprung erzielt werden.
FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
Starke Kapitalbasis
Die Wiener Privatbank kann per 31.12.2021 weiterhin auf eine solide Kapitalbasis verweisen.
Die Eigenkapitalquote lag bei 18,33% nach 18,68% im Vorjahr. Der leichte Rückgang in den Quoten
im Vergleich zum Vorjahr ist auf das Kreditwachstum zurückzuführen.
Die Ertragskennzahlen
*)
der Wiener Privatbank entwickelten sich im Geschäftsjahr 20201 wie folgt:
Die Cost-Income-Ratio (CIR) betrug 71,70%, nach 99,45% im Jahr 2020. Der Return on Equity (ROE)
stieg auf 6,42% (2020: -12,28%). Auch der Return on Assets (ROA) stieg auf 0,79%, nach -1,40%
im Jahr 2020.
*) CIR: Betriebsaufwendungen ÷ Betriebserträge (um Zinsen ausgefallener Kredite bereinigt), ROE: Jahresüberschuss ÷
øEigenkapital, ROA: Jahresüberschuss ÷ øBilanzsumme
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021
144

Graphics
RISIKOBERICHT
Im Zentrum der Risikopolitik der Wiener Privatbank steht der Grundsatz eines ausgewogenen
Verhältnisses von Risiko und Rendite. Die Risikosituation im Geschäftsjahr 2021 war weiterhin geprägt
von der COVID-19 Pandemie und den damit einhergehenden ökonomischen Unsicherheiten, mit denen
erhebliche Herausforderungen in der internen Risiko- und Ertragssteuerung gegeben waren. In diesem
Zusammenhang wurde wieder das höchste Augenmerk auf die systematische Überwachung und
Weiterentwicklung der Indikatoren und Verfahren zur Identifikation, Messung und Steuerung der Risiken
gelegt. Der effektive Umgang mit Risiken sowie die frühzeitige Identifikation und Realisierung von
Chancen wird durch eine eigene Risikomanagementabteilung kontrolliert.
Den wesentlichen Risiken tritt die Wiener Privatbank wie in der folgenden Tabelle beschrieben entgegen:
Risiko
Auswirkung
Gegensteuerung
Marktrisiko
Veränderung von
Bewertungsparametern wie
Wertpapierkurse
Belastung des
Jahresergebnisses durch
Wertveränderungen
Laufendes Monitoring
Klar festgelegte Limits
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
Liquiditätsrisiko
Mangelnde Möglichkeiten zur
Beschaffung von Finanzmitteln
zur Begleichung von
Verpflichtungen
Eingeschränkte
Investitionsmöglichkeiten
Belastung der
Liquiditätsposition durch
Abflüsse liquider Mittel
Laufende Liquiditätsüberwachung-
und -steuerung im Treasury
Klar festgelegte Limits
Durchführung von Stress-Tests
Vorhaltung eines Liquiditätspuffers
Diversifizierung der
Refinanzierungs-quellen
Kreditrisiko
Ausfall von Kreditnehmern bzw.
Gegenparteien
Belastung des
Jahresergebnisses durch
höhere Risikovorsorgen /
Direktabschreibungen
Umfassende Bonitätsprüfung und
regelmäßiges Monitoring der
Kreditnehmer
Klar festgelegte Limits
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
145

Graphics
Risiko
Auswirkung
Gegensteuerung
Beteiligungsrisiko
(als Teil des Kreditrisikos)
Abwertung des
Beteiligungsansatzes
Belastung des
Jahresergebnisses durch
höhere Risikovorsorgen /
Direktabschreibungen
Jährliche Budgeterstellung
Laufende Managementgespräche
zur Beurteilung der wirtschaftlichen
Situation
Klar festgelegte Limits
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
Bonitätsrisiko
Verschlechterung der Bonität
bzw. Zahlungsfähigkeit von
Kunden
Belastung des
Jahresergebnisses durch
höhere Risikovorsorgen /
Marktwertveränderung
Umfassende Bonitätsprüfung und
regelmäßiges Monitoring der
Kreditnehmer
Zinsänderungsrisiko
Veränderung der Marktzinsen
Veränderung des Werts
von Finanzinstrumenten
Belastung des
Jahresergebnisses
Geringe Fristentransformation
Klar festgelegte Limits
Durchführung von
Sensitivitätsanalysen in den
Dimensionen Barwertveränderung
und Zinsergebnis
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
Operationelles Risiko
Fehlerhafte interne Prozesse
Technologieversagen
Katastrophen bzw. externe
Ereignisse
Cyberrisiken
Belastung des
Jahresergebnisses
Laufende Weiterentwicklung des
Internes Kontrollsystems (IKS)
Regelmäßige Risikoanalysen
Laufende Entwicklung und
Überarbeitung von
Arbeitsrichtlinien und -
anweisungen
Führung einer Verlustdatenbank
Strategieworkshops und
Schulungsmaßnahmen
Vorhalten eines Notfallplanes
146

Graphics
Risiko
Auswirkung
Gegensteuerung
Immobilienrisiko
Konzentrationsrisiko im
Zusammenhang mit dem
Geschäftsmodell
Belastung des
Jahresergebnisses
Definition von Risikoleitlinien für
Immobilienengagements
Klar festgelegte Limits
Umfassende Bewertung mittels
Immobilienrating
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
Ertrags- bzw. Geschäftsrisiko
Schwankung des Ertragsprofils
aufgrund reduzierter laufender
Einnahmen
Belastung des
Jahresergebnisses
Jährliche Budgeterstellung
Laufendes Managementreporting
zur Beurteilung der wirtschaftlichen
Situation
Regelmäßige Überwachung und
Bewertung im Rahmen der
Gesamtbanksteuerung
Die Wiener Privatbank war zum Bilanzstichtag keinen wesentlichen sonstigen Risiken, wie u.a.
Währungsrisiken, ausgesetzt. Die rechtlichen Risiken werden durch eine eigene Rechtsabteilung, sowie
durch Kooperation mit unabhängigen Rechtsanwälten überwacht und minimiert.
Der Vorstand hat Ende 2021 keine bestandsgefährdenden oder anderen ernsthaften Risiken für die
Wiener Privatbank identifiziert. Die Auswirkungen der Corona Pandemie werden jedoch im Geschäftsjahr
2022 weiter andauern. Darüber hinaus hat der schockierende Einmarsch Russlands in die Ukraine für ein
geopolitisches Erdbeben gesorgt, das weltweit deutlich zu spüren ist. Die weitreichenden
Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland, sowie russischen Personen haben bereits sichtbare
Auswirkungen. Nach dem neuerlichen Absturz der Aktienmärkte und anhaltend hoher Volatilität haben
explodierende Energie- und Rohstoffpreise, die zu Jahresbeginn ohnehin bereits erhöhte Inflation, noch
weiter ansteigen lassen. Auch Lieferketten sind in zahlreichen Industriezweigen, insbesondere mit
Rohstoff- und Zulieferbezug, unterbrochen oder beeinträchtigt. Die weiteren Entwicklungen der
Kapitalmärkte, sowie die volks- und realwirtschaftlichen Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen
werden von der Dauer und dem weiteren Verlauf des Konfliktes abhängen und sind aus heutiger Sicht
noch schwer einschätzbar. Daher ist auch nicht auszuschließen, dass erhöhte Anspannungsfaktoren kurz-
bis mittelfristig in den wesentlichen Risikokategorien, wie insbesondere dem Marktrisiko, Liquiditäts-
risiko, Kreditrisiko, sowie Ertrags- und Geschäftsrisiko auftreten können.
Von einer spürbaren Entspannung ist voraussichtlich erst bei Verfügbarkeit von verbesserten Therapie-
und Vorsorgemöglichkeiten bezüglich dem Virus, insbesondere auch im Konnex zu potenziellen
Mutationen dazu, sowie einer nachhaltigen Deeskalation zwischen den Konfliktparteien, auszugehen.
Makroökonomische Prognosen zeigen, zum Zeitpunkt der Berichterstellung für das laufende Jahr, zwar
eine deutlich positive Entwicklung (siehe u.a. WKO Statistik Österreich vom Dezember 2021 mit Daten
der EU-Kommission), jedoch ist darin ein potenziell negativer Effekt aus dem militärischen Konflikt noch
nicht eingepreist dieser ist aufgrund der vorliegenden idiosynkratischen Unwägbarkeiten noch nicht
147

Graphics
hinreichend genau abschätzbar. Zudem ist, nach Rücknahme der staatlichen Stützungsmaßnahmen, ein
post-pandemisch erhöhtes Insolvenzaufkommen nicht auszuschließen. Im neuen Geschäftsjahr 2022
werden daher laufende Anstrengungen zur Diversifizierung der Ertragsstrukturen verstärkt fortgeführt
und bestehende Risiken engmaschig überwacht und proaktiv gesteuert.
Die Wiener Privatbank ist in den betroffenen Regionen vor Ort nicht präsent. Es besteht somit kein
nennenswertes Engagement mit Russland-Bezug im Portfolio und die Bank ist somit von der Ukraine-
Krise wirtschaftlich hauptsächlich indirekt über Sekundäreffekte betroffen.
Die seit Februar 2022 anhaltenden kriegerischen Aggressionen der Russischen Föderation gegen die
Ukraine führten zu weitreichenden Sanktionen von Regierungen zahlreicher Staaten, einschließlich der
Europäischen Union. Die gesetzten Sanktionsprogramme, die in erster Linie auf die Schwächung der
russischen Wirtschaft abzielen, wurden bereits von der Wiener Privatbank im vollen Umfang umgesetzt.
Auf Grund der hohen Kernkapital- und Liquiditätsquoten ist die Bank für diese Krise weiterhin gut
gerüstet.
Risikomanagement und internes Kontrollsystem
Nach üblichen Bankenstandards werden Risiken über das Risikomanagement identifiziert, gemessen und
gesteuert. In der Wiener Privatbank ist eine klare Trennung zwischen den Marktabteilungen und der
Risikobeurteilung/Risikokontrolle implementiert. Die Grundsätze und Methoden für das Management
betriebswirtschaftlicher Risiken sind in Handbüchern und internen Richtlinien festgelegt. Das
Risikomanagement der Wiener Privatbank ist dem Vorstand Marktfolge zugeordnet.
Das Kreditrisiko inklusive dem Beteiligungsrisiko ist das größte Risiko, mit dem die Wiener Privatbank
konfrontiert ist. Die Marktfolgeabteilungen beurteilen alle Finanzierungs- und Beteiligungsanträge
(Grundsatz der Doppelvotierung entsprechend den Mindeststandards für das Kreditgeschäft der FMA)
und bestätigen, auf Basis der im Einsatz befindlichen Modelle, die mindestens jährlich neu zu erstellenden
Bonitätsbeurteilungen. Darüber hinaus werden Engagements mit erhöhtem Risikoprofil identifiziert und
gemeinsam mit der betreuenden Marktabteilung Maßnahmen zur Risikoreduktion vereinbart. Anhand
eines Ampelsystems innerhalb einer Watch Loan-List werden diese Engagements laufend überwacht.
Direktes Kreditgeschäft mit natürlichen oder juristischen Personen aus Russland und Belarus besteht
keines. Kreditengagements, die potenziell indirekt von der aktuellen Situation in der Region betroffen
sein können, werden laufend überwacht bei den wenigen identifizierten Engagements, wie
beispielsweise Kreditnehmer mit Bezug zur Ukraine, besteht jeweils eine vollständige materielle
Besicherung. Aus heutiger Sicht ist derzeit von keiner besonderen Betroffenheit auszugehen.
Neben dem Kreditrisiko wird in den Hauptrisikoarten zwischen Markt-, Liquiditäts-, Geschäfts- und
operationellen Risiken unterschieden. Die Messung des Markt- und Geschäftsrisikos erfolgt in Form des
Value at Risk. Um die ungünstigen Effekte extremer Marktbewegungen zu simulieren, werden Stress-
Tests durchgeführt. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität auch in adversen Szenarien wird
in der Steuerung ein Liquiditätspuffer vorgehalten, der regelmäßig angepasst und über Stress-Tests
validiert wird. Dem operationellen Risiko wird über ein umfassendes internes Kontrollsystem (IKS) und
laufende Risikoanalysen begegnet. Das Immobilienrisiko, sowie das Konzentrationsrisiko manifestieren
sich hauptsächlich in den genannten Hauptrisikoarten. Es bestehen klare Leitlinien und Limitierungen zur
Begrenzung und Steuerung dieser Risiken. Die zentrale Steuerungsgröße, im Zusammenhang mit dem
Risikomanagement, ist das ökonomische Eigenkapital. Eine Risikotragfähigkeitsrechnung stellt die
Gesamtrisikoposition in einer ökonomischen Betrachtung dar.
148

Graphics
Auch im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ist ein internes Kontrollsystem (IKS) im Einsatz. Die
Kontrollen werden durch entsprechende organisatorische Maßnahmen, die in die Unternehmensprozesse
integriert sind, gewährleistet. Die für die Rechnungslegung und das Controlling zuständige Einheit ist
unabhängig von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Markteinheit der Bank. Die Bank verfügt über
Funktionstrennungen bei der Buchungseingabe und der anschließenden Buchungsfreigabe in das zentrale
IT-System. Personen aus den Marktbereichen können keine Buchungsfreigaben tätigen. Somit zählen
das 4-Augen-Prinzip, Zugriffsbeschränkungen im IT-Bereich und Zahlungsrichtlinien zu den präventiven
Kontrollen. Arbeitsrichtlinien enthalten Regelungen, die einen korrekten Arbeitsablauf garantieren und
sicherstellen, dass betriebliche Vorgänge, die regelmäßig anfallen, einheitlich abgewickelt werden.
Stellenbeschreibungen enthalten genaue Beschreibungen des Aufgabenbereiches des jeweiligen
Mitarbeiters, sowie die personelle Zuordnung. Regelmäßig erfolgen Prüfungen der Konten und deren
Bewertungen.
Die internen Kontrollsysteme (IKS) und das Risikomanagement werden von der dem Vorstand
unterstellten Abteilung Interne Revision überprüft.
DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE
Hinsichtlich dieses Punkts wird auf den Anhang verwiesen.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Aufgrund der Geschäftstätigkeit als Bank sind Forschung und Entwicklung nicht in einer eigenen F&E-
Abteilung angesiedelt. Es werden daher auch keine eigenen Mittel für Forschung und Entwicklung
aufgewendet oder ausgewiesen.
AKTIEN DER GESELLSCHAFT UND STELLUNG DER AKTIONÄRE
Das Grundkapital der Wiener Privatbank betrug zum 31. Dezember 2021 unverändert
EUR 11.360.544,15 und war in 5.004.645 Stückaktien eingeteilt. Der auf die einzelne Aktie entfallende
anteilige Betrag des Grundkapitals belief sich damit unverändert auf EUR 2,27.
Sämtliche Aktien sind in einer veränderbaren Sammelurkunde verbrieft, die bei der Österreichischen
Kontrollbank Aktiengesellschaft, Am Hof 4, 1010 Wien, als Wertpapiersammelbank hinterlegt ist. Eine
Einzelverbriefung der Aktien ist satzungsgemäß ausgeschlossen. Alle zum Bilanzstichtag ausgegebenen
Aktien der Gesellschaft sind zum Handel an der Wiener Börse zugelassen. Die ISIN der Aktien lautet
AT0000741301. Im Geschäftsjahr 2021 waren gemäß IAS 33.30 durchschnittlich 5.004.645 Aktien im
Umlauf. Jede Aktie gewährt das Recht zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des
Stimmrechts, wobei jede Aktie eine Stimme gewährt. Kein Aktionär verfügt daher über besondere
Kontrollrechte. Stimmrechtsbeschränkungen aufgrund von Vereinbarungen zwischen Aktionären sind
dem Vorstand nicht bekannt.
Nach Kenntnis des Vorstandes hielten die Kernaktionäre per 31. Dezember 2021 folgende Anteile:
Mit einem Anteil von 19,04 % war die K5 Beteiligungs GmbH weiterhin Hauptaktionär der Wiener
Privatbank. Die K5 Beteiligungs GmbH geht mit der Kerbler Holding GmbH (Anteil 15,80 %), Günter
Kerbler (Anteil 4,71 %), MMag. Dr. Helmut Hardt (Anteil 4,95 %), der ELMU Beteiligungsverwaltung
GmbH (Anteil 1,43 %) iSv § 133 Z 7 BörseG 2018 gemeinsam vor. Zusammen hielten diese Aktionäre
einen 45,92 %igen Anteil an der Wiener Privatbank.
149

Graphics
Weitere Großaktionäre waren 2021 Mag. Johann Kowar (Stiftung und Beteiligungsgesellschaften) mit
einer Beteiligung von 9,91 %, die Aventure Capital AG mit 8,64 % sowie die Arca Investments, a.s. mit
9,90 %. Der Rest der Aktien befand sich mit einem Anteil von 25,63 % in Streubesitz.
VORSTAND UND AUFSICHTSRAT
Die Mitglieder des Aufsichtsrates werden von der Hauptversammlung gewählt. Der Aufsichtsrat wählt
aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen oder zwei Stellvertreter. Sich nicht unmittelbar aus dem
Gesetz ergebende Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Aufsichtsrats
betreffen § 10 Pkt. 4 der Satzung, wonach, für die Abberufung von Mitgliedern des Aufsichtsrats, vor
Abschluss der Funktionsperiode eine Mehrheit von drei Viertel der abgegebenen gültigen Stimmen auf
der Hauptversammlung erforderlich ist.
Die Verträge mit Mitgliedern des Vorstands sehen Change of Control-Klauseln vor, die das
Vorstandsmitglied zur vorzeitigen Auflösung des Vertrags berechtigt. Teilweise ist die Gesellschaft bei
einem Change of Control-Ereignis nach Maßgabe der Vorstandsverträge und der jeweiligen
Restlaufzeiten im Auflösungsfall verpflichtet, Entschädigungszahlungen zu leisten.
Der Aufsichtsrat der Wiener Privatbank bestand während des Geschäftsjahres 2021 aus Dr. Gottwald
Kranebitter (Vorsitzender), Mag. Johann Kowar (Vorsitzender-Stellvertreter), Günter Kerbler und Heinz
Meidlinger.
Mitglieder im Vorstand waren im Geschäftsjahr 2021 Mag. Christoph Raninger, PhD (Vorstands-
vorsitzender / „Marktfolge“) und Eduard Berger (Mitglied des Vorstandes / „Markt“).
MITARBEITER
Die Bindung von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die unternehmerisch denken und über
hohe Fachexpertise verfügen, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den langfristigen Erfolg. Die Wiener
Privatbank legte daher auch im Geschäftsjahr 2021 Wert darauf, die fachliche Qualifikation ihrer
Mitarbeiter laufend auszubauen. In der Berichtsperiode wurden EUR 55.971,70 in Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen investiert. Dies bedeutet eine Steigerung des Ausbildungsbudgets verglichen
mit dem Jahr 2020 um circa 38%. Die Unternehmenskultur fördert die Übernahme von Verantwortung
und sorgt für eine leistungsfreundliche und gerechte Arbeitsumgebung. Auf Basis einer flachen Hierarchie
bietet die Wiener Privatbank ihren Mitarbeitern individuelle Aufstiegsmöglichkeiten, sowie ein erfolgs-
und leistungsabhängiges Bonusmodell. Bei der Auswahl neuen Personals setzte die Wiener Privatbank
auch 2021 auf einen mehrstufigen Selektionsprozess, der sicherstellt, dass die hohen Qualitäts-
anforderungen in allen Abteilungen erfüllt werden. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl betrug im Jahr
2021 in FTE 76,43 bzw. in HC 84. Verglichen mit dem Jahr 2020 bedeutet dies eine Senkung des
Personalstandes auf HC-Basis um 9,5%.
NACHHALTIGKEIT
Zum Themenbereich „Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR)“ hat die Wiener
Privatbank im vergangenen Jahr erfolgreich zahlreiche Initiativen gesetzt: Ein umfassendes Gesundheits-
angebot für Mitarbeiter, das von Obstkörben, Sportmöglichkeiten bis hin zu einer arbeitsmedizinischen
& -psychologischen Betreuung reicht, die weitere Ausrollung der Mülltrennung, das Jobticket der Wiener
Linien für alle Mitarbeiter sowie ein innovatives Recycling-Projekt in der IT. Weiters wurden Maßnahmen
für eine gute Unternehmensführung, die vom Ausbau der Informationstransparenz, der Korruptions-
150

Graphics
bekämpfung, einer nachhaltigen Vergütungspolitik bis hin zu Umfragen zur Kunden-/Mitarbeiter-
zufriedenheit reichen, gesetzt.
Ebenso zieht die Wiener Privatbank nachhaltige Aspekte in ihre Produktgestaltung und Dienstleistungen
ein. Das Asset Management der Wiener Privatbank, welches durch ihr Tochterunternehmen Matejka &
Partner Asset Management GmbH umgesetzt wird, ordnet etwa dem Themenkomplex Nachhaltigkeit im
Management von Fondsprodukten bereits heute einen hohen Stellenwert zu. Die Bank plant dazu 2022
bei der Gestaltung und Umsetzung eines nachhaltigen Mezzaninkapitalfonds mitzuwirken.
Erklärtes Ziel der Wiener Privatbank ist es, sowohl auf Unternehmens- als auch auf Produktebene künftig
noch nachhaltiger, CO2-schonender und ressourceneffizienter zu werden. Dafür wurde die
Verantwortung für „Sustainable Finance“ einerseits in der Stelle Product Governance im Hinblick auf
Produktüberwachung und Produkteinführungsprozess, sowie andererseits in der Stelle Risiko-
management im Hinblick auf eine regelmäßige Analyse der Nachhaltigkeitsrisiken und Ableitung von
geeigneten Maßnahmen je Geschäftsbereich oder für das Unternehmen selbst verankert. Hinsichtlich der
Nachhaltigkeitsberichterstattung wird auf den Konzernlagebericht verwiesen.
CORPORATE GOVERNANCE BERICHT
Der konsolidierte Corporate Governance Bericht für das Geschäftsjahr 2021 wurde erstellt und ist auf
der Website der Wiener Privatbank unter https://www.wienerprivatbank.com/ueber-uns/invest
or-
relations-adhoc/berichte/ abrufbar.
151

Graphics
AUSBLICK 2022 WEITER WACHSTUM DURCH SCHÄRFUNG DES GESCHÄFTSMODELLS
Die Wiener Privatbank ist mit ihrer starken Kapitalausstattung weiterhin gut positioniert, um einerseits
auf allfällig unerwartete Markt- und wirtschaftliche Entwicklungen gut vorbereitet zu sein und um
andererseits ihre Positionierung als Spezialbank mit Fokus auf Sachwert- und Kapitalmarktkompetenz
weiter auszubauen.
Im Immobilienbereich wird sich die Bank weiterhin auf die Strukturierung und die Finanzierung von
Immobilienprojekten, maßgeblich im Bereich Wohnbau, fokussieren. Nach dem erfolgreichen Zukauf von
zwei Zinshäusern im Jahr 2021 steht die Entwicklung dieser Projekte, sowie der Aufbau weiterer
Beteiligungen im Fokus. Aus Projektentwicklungen und Beteiligungen sollen dann wiederum attraktive
Anlageprodukte für den Vertrieb von Vorsorgewohnungen kreiert werden. Als neuer Impuls zur
Entwicklung von Immobilienprojekten einerseits und für ein interessantes Renditeprodukt andererseits
wird der erste nachhaltige Mezzaninkapitalfonds für Immobilienentwicklungsprojekte in Österreich
dienen, welchen die Wiener Privatbank, gemeinsam mit einem Partner, in Kürze auf den Markt bringen
wird.
Im Kapitalmarktgeschäft liegt der Fokus auf dem Ausbau der Position als präferierter Partner für KMUs
zur Begleitung von Anleihe- und Aktienemissionen. Im Sinne eines integrierten Wertschöpfungsansatzes
sollen dabei gleichzeitig Wachstumsimpulse für das Depot- und Brokerage Geschäft erzielt werden. Auch
ein innovativer Ansatz wird nachfrageorientiert verfolgt, nämlich die Begleitung tokenisierter
Kapitalmarktemissionen in Zusammenarbeit mit einem Technologiepartner. Im Veranlagungsbereich
wird am bewährten Ziel festgehalten, in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktsituation ein
ausgewogenes Anlagespektrum vorzuhalten, um institutionellen Kunden, sowie vermögenden
Privatkunden, in jeder Marktphase das passende Angebot in Form von Sachwerten und
Kapitalmarktprodukten anbieten zu können. Auch hier setzt die Bank laufend auf Neuerungen: Neben
dem bereits erwähnten nachhaltigen Mezzaninkapitalfonds für Immobilienprojekte wurde kürzlich der
„VV Megatrends“ als Ergänzung ins Programm der Vermögensverwaltung aufgenommen, um die
Möglichkeit zu bieten, auf ausgewogener Basis an aktuellen Trends im Bereich nachhaltige Investments,
Gesundheit, Technologien etc. partizipieren zu können.
Wien, am 19. April 2022
MAG.
CHRISTOPH EDUARD
RANINGER,
PHD BERGER
VORSITZENDER DES VORSTANDES MITGLIED DES VORSTANDES
152

Graphics
BILANZ
GEWINN UND VERLUSTRECHNUNG
für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2021
153

Graphics
Bilanz zum 31. Dezember 2021
Aktiva
31.12.2021 31.12.2020
EUR EUR TEUR TEUR
1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken
und Postgiroämtern 85.876.941,46 70.299
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und W echsel, die
zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank
zugelassen sind
Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche 2.948.936,76 5.536
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglichllig 46.390.402,41 43.139
b) sonstige Forderungen 30.205.029,03 76.595.431,44 7.081 50.220
4. Forderungen an Kunden 134.414.972,82 94.927
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche
Wertpapiere
a) von öffentlichen Emittenten 0,00 61.367
b) von anderen Emittenten 1.025.868,22 1.025.868,22 1.026 62.393
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 7.924.718,84 8.509
7. Beteiligungen 2.228.930,18 1.246
8. Anteile an verbundenen Unternehmen 6.775.534,27 6.884
9. Immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens 445.589,80 696
10. Sachanlagen 780.521,08 973
11. Sonstige Vermögensgegenstände 5.887.562,12 5.325
12. Rechnungsabgrenzungsposten 225.376,53 170
13. Aktive latente Steuern 848.122,45 1.550
325.978.505,97 308.728
Posten unter der Bilanz
1. Auslandsaktiva 100.288.105,50 131.783
154

Graphics
Passiva
31.12.2021 31.12.2020
EUR EUR TEUR TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
aa) glichllig 19.126.877,35 6.064
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder
Kündigungsfrist 0,00 19.126.877,35 4.000 10.064
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
sonstige Verbindlichkeiten
aa) glichllig 217.128.916,45 214.360
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder
Kündigungsfrist 42.843.048,75 259.971.965,20 40.674 255.034
3. Sonstige Verbindlichkeiten 1.613.337,13 964
4. Rechnungsabgrenzungsposten 659.163,52 392
5. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Abfertigungen 619.953,10 637
b) Rückstellungen für Pensionen 2.685.802,56 2.694
c) Steuerrückstellungen 222.890,00 0
d) sonstige 557.300,81 4.085.946,47 941 4.272
6. Fondsr allgemeine Bankrisiken 1.000.000,00 1.000
7. Gezeichnetes Kapital
Nennbetrag 11.360.544,15 11.361
8. Kapitalrücklagen
gebundene 18.361.464,49 18.361
9. Gewinnrücklagen
andere Rücklagen 7.080.000,00 7.080
10. Haftrücklage gemäß § 57 Abs 5 BWG 2.500.000,00 0
11. Bilanzgewinn 219.207,66 200
325.978.505,97 308.728
Posten unter der Bilanz
1. Eventualverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der
Bestellung von Sicherheiten 6.728.443,85 7.126
2. Kreditrisiken 14.879.465,67 9.647
3. Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der
Verordnung (EU) Nr. 575/2013
36.639.665,85
36.949
4. Eigenmittelanforderungen gemäß Art 92 der
Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (Gesamtrisikobetrag)
199.900.578,68
197.833
darunter: Eigenmittelanforderungen gemäß Art 92 Abs 1
lit a der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
18,3%
18,7%
lit b der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
18,3%
18,7%
lit c der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
18,3%
18,7%
5. Auslandspassiva 161.591.532,77 178.517
155

Graphics
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2021
2021 2020
EUR EUR TEUR TEUR
1. Zinsen und ähnliche Erträge 6.346.199,43 6.254
darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 1.705.398,63 1.774
2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -552.216,40 -588
I. NETTOZINSERTRAG 5.793.983,03 5.666
3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechte
n
und nicht festverzinslichen Wertpapieren 60.297,55 229
b) Ertr
äge aus Beteiligungen 0,00 100
c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 1.768.660,00 1.828.957,55 880 1.209
4. Provisionsertge 11.025.385,83 9.985
5. Provisionsaufwendungen -1.425.414,99 -1.580
6. Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften 873.029,67 -1.181
7. Sonstige betriebliche Ertge 3.043.940,71 818
II. BETRIEBSERTRÄGE 21.139.881,80 14.917
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) hne und Gelter -6.618.792,41 -6.976
bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene
soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige
Abgaben und Pflichtbeiträge -1.570.734,81 -1.669
cc) sonstiger Sozialaufwand -125.104,51 -82
dd) Aufwendungen für Altersversorgung
und Unterstützung -171.019,37 -172
ee)) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen
an betrieblicheVors orgekass en -137.575,69 -240
-8.623.226,79 -9.139
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen
(Sachaufwand) -4.684.894,32 -13.308.121,11 -4.426 -13.565
9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9
und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände -616.858,91 -637
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen -660.031,94 -634
III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN -14.585.011,96 -14.836
IV. BETRIEBSERGEBNIS 6.554.869,84 81
11.
Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführungen
zu Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und für
Kreditrisiken -2.520.173,99 -9.538
12. Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf
Forderungen und aus Rückstellungen für Eventual-
verbindlichkeiten undr Kreditrisiken 0,00 1.323
13. Wertberichtigungen auf/und Veräußerungsverluste
aus/ Wertpapiere/n, die wie Finanzanlagen
bewertet sind, sowie auf/aus/Beteiligungen
und Anteile/n an verbundenen Unternehmen -1.189.811,70 -200
14.
Erträge aus Wertberichtigungen auf/und Veräußerungs-
gewinne aus/Wertpapiere/n, die wie Finanzanlagen
bewertet werden, sowie auf/aus/Beteiligungen
und Anteile/n an verbundenen Unternehmen 150.972,35 586
V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 2.995.856,50 -7.748
15. Außerordentliche Ertge 0,00 685
darunter: Entnahmen aus dem Fonds 0,00 685
r allgemeine Bankrisiken
16. Steuern vom Einkommen und Ertrag -476.265,75 2.047
VI.
JAHRESÜBERSCHUSS / JAHRESFEHLBETRAG 2.519.590,75 -5.016
17. Rücklagenbewegung -2.500.000,00 5.017
darunter: Dotierung der Haftrücklage -2.500.000,00 3.297
VII. JAHRESGEWINN/JAHRESVERLUST 19.590,75 1
18. Gewinnvortrag 199.616,91 199
VIII. BILANZGEWINN 219.207,66 200
156

Graphics
Entwicklung des Anlagevermögens
für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2021
Posten des Anlagevermögens Stand Unterschiedsbetrag Umgliederung Zugänge Abgänge Stand Stand Umgliederung Jahres- Zuschreibung Abgänge Gesamt Stand Stand
1.1.2021 Währungsumrechnung 31.12.2021 1.1.2021 abschreibung 31.12.2021 31.12.2021 31.12.2020
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Schuldtitel öffentlicher Stellen und
ähnliche Wertpapiere 5.544.580,58 0,00 0,00 0,00 2.517.305,00 3.027.275,58 44.812,50 0,00 69.960,00 0,00 5.452,50 109.320,00 2.917.955,58 5.499.768,08
2. Forderungen Kreditinstiute 1.191.023,94 81.593,68 0,00 213.108,54 1.059.509,09 209.079,47 0,00 0,00 0,00 209.079,47 0,00 1.059.509,09 981.944,47
3. Forderung an Kunden 11.800.000,00 0,00 0,00 1.700.000,00 1.400.000,00 12.100.000,00 0,00 0,00 1.000.000,00 0,00 0,00 1.000.000,00 11.100.000,00 11.800.000,00
4. Schuldverschreibungen und andere fest-
verzinslichen Wertpapiere 1.001.560,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.001.560,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.001.560,00 1.001.560,00
5.
Aktien und andere nicht festverzinsliche WP
2.999.999,71 0,00 0,00 0,00 452.166,95 2.547.832,76 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.547.832,76 2.999.999,71
6. Beteiligungen 1.246.430,18 0,00 0,00 1.000.000,00 17.500,00 2.228.930,18 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.228.930,18 1.246.430,18
7. Anteile an verbundenen Unternehmen 21.169.028,09 0,00 0,00 0,00 8.270.428,61 12.898.599,48 14.285.493,82 0,00 10.000,00 0,00 8.172.428,61 6.123.065,21 6.775.534,27 6.883.534,27
8. Immaterielles Anlagevermögen
a. Lizenzen und Software 1.970.641,01 0,00 0,00 47.897,02 0,00 2.018.538,03 1.275.002,20 0,00 297.946,03 0,00 0,00 1.572.948,23 445.589,80 695.638,81
b. geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
1.970.641,01 0,00 0,00 47.897,02 0,00 2.018.538,03 1.275.002,20 0,00 297.946,03 0,00 0,00 1.572.948,23 445.589,80 695.638,81
9. Sachanlagen
a. Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.441.706,68 0,00 0,00 117.445,86 153.529,82 2.405.622,72 1.468.655,14 0,00 295.277,84 0,00 138.831,34 1.625.101,64 780.521,08 973.051,54
b. geringwertige Vermögensgegenstände 0,00 0,00 0,00 23.635,04 23.635,04 0,00 0,00 0,00 23.635,04 0,00 23.635,04 0,00 0,00 0,00
c. geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2.441.706,68 0,00 0,00 141.080,90 177.164,86 2.405.622,72 1.468.655,14 0,00 318.912,88 0,00 162.466,38 1.625.101,64 780.521,08 973.051,54
46.364.970,49 81.593,68 0,00 2.888.977,92 12.595.507,01 36.740.035,08 17.283.043,13 0,00 1.696.818,91 0,00 8.549.426,96 10.430.435,08 26.309.600,00 29.081.927,36
Entwicklung zu Anschaffungs- und Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibung
Buchwerte
157

Graphics
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS
für das Geschäftsjahr 2021
158

Graphics
I. ALLGEMEINE ANGABEN
Die Wiener Privatbank SE hat ihren Geschäftsschwerpunkt in Österreich. Die Hauptgeschäftsfelder sind
Private B
anking, Asset Management (Matejka & Partner), Brokerage, Research, Capital Markets,
Unternehmens & Projektfinanzierung und Immobilienprodukte & -projekte.
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 wurde nach den Vorschriften des UGB unter Beachtung
der für Kreditinstitute relevanten Regelungen des Bankwesengesetzes aufgestellt.
Die Bank gehört der Einlagensicherung AUSTRIA GesmbH (ESA) an.
Die Gesellschaft erstellt den Konzernabschluss nach IFRS für den größten Kreis von Unternehmen.
Die Wiener Privatbank SE hat als Medium für die Offenlegung gemäß Art. 431 ff. CRR das Internet
gewählt. Die Offenlegung ist auf der Website der Wiener Privatbank unter https:
//www.wienerprivatbank.com/ueber-uns/investor-relations/berichte dargestellt und begründet.
Der Konzernabschluss der Wiener Privatbank SE ist beim Handelsgericht Wien unter der
Firmenbuchnummer 84890p hinterlegt.
II. ANGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Generalnorm
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie
unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.
Die Gesellschaft ist ein Kreditinstitut. Dementsprechend werden die Bestimmungen über die
Rechnungslegung von Kreditinstituten gemäß § 43 ff Bankwesengesetz (BWG) in geltender Fassung
angewendet. Die Gliederung der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt gemäß den in der
Anlage II zu § 43 BWG enthaltenen Formblättern. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der
Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Hinsichtlich der Bewertung der einzelnen
Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine
Fortführung des Unternehmens unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde unter Berücksichtigung der
Besonderheiten des Bankgeschäftes Rechnung getragen. Insbesondere wurden nur die am
Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen und alle erkennbaren Risiken und drohenden
Verluste berücksichtigt.
Die bisherige Form der Darstellung wurde grundsätzlich bei der Erstellung des vorliegenden
Jahresabschlusses beibehalten.
Fremdwährungsumrechnung
Die auf Fremdwährungen lautenden Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden zu den von
der Europäischen Zentralbank bekannt gegebenen Devisen-Richtkursen des Bilanzstichtages
umgerechnet. Termingeschäfte sind mit dem Terminkurs angesetzt.
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden
Die Forderungen werden grundsätzlich mit dem Nennwert bewertet. Die Wiener Privatbank SE wendet
die IFRS 9-Wertberichtigungslogik an - jedoch nicht auf das gesamte Forderungsportfolio, sondern nur
auf die Bilanzposition Forderungen Kunden (excl. Anleihen). IFRS 9 sieht dabei die Berechnung eines
erwarteten Kreditverlusts (Expected Credit Loss) vor. Hierfür sind Kreditrisikoparameter
(Ausfallswahrscheinlichkeit, Verlust bei Ausfall und Kreditbetrag bei Ausfall) unter Berücksichtigung
historischer, gegenwärtiger und zukunftsorientierter Informationen zu modellieren.
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021
159

Graphics
Die Ermittlung der Wertminde
rung kann auf Einzelbasis oder auf Portfoliobasis erfolgen, wobei die
Einzelbetrachtung vorzuziehen ist.
In Stage 3 ist die Einzelbetrachtung bei signifikanten Vermögenswerten (szenariogewichtetes DCF
Verfahren) vorgesehen. Bei nicht signifikanten Vermögenswerten bzw. Vermögenswerten, die keiner
Gruppe zugeordnet werden können, ist auch die Portfoliobetrachtung gemäß IFRS 9 sachgerecht.
Die Wertberichtigung von Zinserträgen aus wertgeminderten Vermögenswerten werden im
Bewertungsergebnis ausgewiesen.
Wertpapiere
Die dauernd dem Geschäftsbetrieb gewidmeten Wertpapiere werden wie Anlagevermögen bewertet. Es
erfolgt eine Wertaufholung gemäß § 208 (1) UGB. Das Wahlrecht des § 56 Abs 2 und Abs 3 BWG
(Verteilung des Agios bzw. Disagios über die Laufzeit) wurde nicht in Anspruch genommen.
Wertpapiere des sonstigen Umlaufvermögens werden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten
beziehungsweise bei dauerhafter Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.
Zuschreibungen werden bei Wegfall der Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung bzw. bei einer
Wertaufholung vorgenommen.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Diese werden nur angesetzt, wenn sie entgeltlich erworben wurden.
Die Bewertung der Immateriellen Vermögensgegenstände erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich
planmäßiger Abschreibungen (lineare Abschreibungsmethode und Nutzungsdauer 4 bis 10 Jahre).
Gemäß den steuerlichen Vorschriften wird für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle
Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halbjahr eine halbe Jahresabschreibung vorgenommen.
Anhaltende Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.
Sachanlagen
Die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige
Abschreibungen, bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode. Es
wird eine Nutzungsdauer von 1 bis 10 Jahren zugrunde gelegt.
Gemäß den steuerlichen Vorschriften wird für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle
Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halbjahr eine halbe Jahresabschreibung vorgenommen.
Anhaltende Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.
Geringwertige Vermögensgegenstände
Geringwertige Vermögensgegenstände mit Einzelanschaffungswerten bis EUR 800,00 werden im Jahr
des Zuganges voll abgeschrieben.
Derivative Finanzinstrumente
Derivate werden zu Sicherungszwecken abgeschlossen. Die Eigenmittelunterlegung erfolgt grund-
sätzlich nach der Marktbewertungsmethode.
Devisentermingeschäfte werden mit dem Devisenmittelkurs bewertet.
Im Falle des Vorliegens eines negativen Marktwertes bei einem freistehenden Derivat wird in voller
Höhe eine Rückstellung gebildet.
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021
160

Graphics
Verpflichtungen
Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag, unter Bedachtnahme auf den
Grundsatz der
Vorsicht, angesetzt.
Rückstellungen
Die Rückstellung für Abfertigungen wird für die kollektivvertraglichen Ansprüche sowier 1 Mitarbeiter
welche sich in Abfertigung Alt“ befinden gebildet. Die Berechnung erfolgte nach dem
Anwartschaftsbarwertverfahren gemäß den Richtlinien der „International Accounting Standards IAS
19“.
Der Rechnungszinssatz beträgt 1,20 % (31. Dezember 2020: 0,70 %), es wird von einer jährlichen
Valorisierung der Gehälter von 2,70 % (31. Dezember 2020: 2,00 %) ausgegangen. Ein
Fluktuationsabschlag wurde nicht angesetzt. Die gesetzlichen Regelungen hinsichtlich des
Pensionsantrittsalters wurden unter der Verwendung der Übergangsregelung vom Herbst 2004
berücksichtigt. Der Zinsenanteil der Rückstellungszuführung wird innerhalb des Personalaufwandes
ausgewiesen.
Eine Rückstellung für Pensionen aktiver Mitarbeiter wurde nicht gebildet. Es wurden Verträge mit der
VBV Pensionskassen AG abgeschlossen.
Zusätzlich wurden Pensionsverpflichtungen gegenüber einem ehemaligen Vorstandsmitglied
übernommen. Als biometrische Rechnungsgrundlagen dienten die Tafeln A 2018-P ANG.
Unternehmensrechtlich wurde mit einem Zinssatz in Höhe von 1,87 % p.a. (31. Dezember 2020: 2,30
%) gerechnet. Die Anwartschaft auf Witwenpension wurde mittels Kollektivmethode berücksichtigt.
Für die Pensionszahlungen des ehemaligen Vorstandsmitglieds wurden Valorisierungen in Höhe von
2,00 % p.a. (31. Dezember 2020: 2,00 %) berücksichtigt.
Durch den eher niedrigen Ergebniseffekt, der sich durch die geänderte Sterbetafel (als Änderung der
biometrischen Rechnungsgrundlagen) ergeben hat, wurde auf Aufteilung des Unterschiedsbetrages
gleichmäßig auf einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren zu verteilen, verzichtet.
Die übrigen Rückstellungen sind unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle zum Zeitpunkt der
Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger
kaufmännischer Beurteilung gebildet. Langfristige Rückstellungen werden mit dem Erfüllungsbetrag
erfasst und abgezinst.
Steuerrückstellungen und Steuerlatenz
Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne
Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftssteuersatz von 25% gebildet. Dabei werden latente
Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.
Die Steuerrückstellungen betreffen Rückstellungen für die österreichische Körperschaftsteuer.
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021
161

Graphics
III. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
A. Darstellung der Fristigkeiten
Die nicht täglich fälligen Forderungen gegenüber Kreditinstituten gliedern sich wie folgt:
Angaben in EUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
mehr als fünf Jahre
0,00
0,00
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre
1.059.509,09
977.915,41
mehr als drei Monate bis ein Jahr
9.019,85
1.856.691,62
bis drei Monate
29.136.500,09
4.246.575,84
30.205.029,03
7.081.182,87
Forderungen gegenüber Kreditinstitute iHv. EUR 1.935.921,01 (VJ TEUR 1.851) dienen als
Sicherungseinlagen für Geschäfte in Zusammenhang mit Derivaten.
Die nicht täglich fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gliedern sich wie folgt:
Angaben in EUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
mehr als fünf Jahre
0,00
0,00
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre
0,00
0,00
mehr als drei Monate bis ein Jahr
0,00
0,00
bis drei Monate
0,00
4.000.000,00
0,00
4.000.000,00
Die nicht täglich fälligen Forderungen gegenüber Kunden gliedern sich wie folgt:
Angaben in EUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
mehr als fünf Jahre
0,00
489.033,01
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre
54.403.498,52
69.052.255,30
mehr als drei Monate bis ein Jahr
71.980.379,69
19.531.338,39
bis drei Monate
7.525.888,66
5.272.383,45
133.909.766,87
94.345.010,15
Die nicht täglich fälligen Verbindlichkeiten gegeber Kunden gliedern sich wie folgt:
Angaben in EUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
mehr als fünf Jahre
0,00
0,00
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre
10.099.663,75
7.713.229,41
mehr als drei Monate bis ein Jahr
24.663.082,31
21.918.686,66
bis drei Monate
8.080.302,69
11.042.473,69
42.843.048,75
40.674.389,76
B. Wertpapiere
Aufgliederung der zum Börsehandel zugelassenen Wertpapiere im Anlage- und Umlaufvermögen (exkl.
Zinsabgrenzungen):
162

Graphics
Angaben in EUR börsenotiert
(Vorjahr)
nicht börsenotiert
(Vorjahr)
Anlagevermögen
Schuldtitel öffentlicher Stellen 2.917.955,58
(5.499.768,08)
0,00
(0,00)
Forderungen Kreditinstitute 0,00
(0,00)
1.059.509,09
(981.944,47)
Forderungen Kunden 0,00
(0,00)
11.100.000,00
(11.800.000,00)
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere
1.001.560,00
(1.001.560,00)
0,00
(0,00)
Aktien und andere nicht festverzinsliche
Wertpapiere
0,00
(0,00)
2.547.832,76
(2.999.999,71)
Angaben in EUR
börsenotiert
(Vorjahr)
nicht börsenotiert
(Vorjahr)
Umlaufvermögen
Forderungen Kunden* 35.384.513,51
(0,00)
0,00
(0,00)
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere*
0,00
(61.161.812,40)
0,00
(0,00)
Aktien und andere nicht festverzinsliche
Wertpapiere
3.474.162,09
(3.299.970,57)
1.902.723,99
(2.209.101,80)
*Im Geschäftsjahr 2021 erfolgte - aufgrund der Notierung im ungeregelten Markt - eine Umgliederung
der US Treasuries von der BilanzpositionSchuldverschreibungen und andere festverzinsliche
Wertpapiere“ in die Bilanzposition „Forderungen Kunden“.
Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und des höheren Marktwertes der
Wertpapiere des Umlaufvermögens welche zum Börsehandel zugelassen sind beträgt EUR 117,50 (VJ
TEUR 6).
Von den unter den Aktivposten "Beteiligungen" sowie "Anteile an verbundenen Unternehmen"
ausgewiesenen Positionen sind EUR 0,00 (VJ TEUR 0) börsenotiert und EUR 9.004.464,45 (VJ
TEUR 8.130) nicht börsenotiert.
Aufgliederung der in den Aktivposten "Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere"
enthaltenen Wertpapieren nach folgenden Unterscheidungskriterien:
Angaben in EUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
Bewertung gem § 56 (1) BWG
(Anlagevermögen)
2.547.832,76
2.999.999,71
Sonstige (Umlaufvermögen)
5.376.886,08
5.509.072,37
7.924.718,84
8.509.072,08
Die Zuordnung zum Anlagevermögen erfolgte, da diese Wertpapiere längerfristige Finanzanlagen sind
und dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen.
163

Graphics
Das Kreditinstitut führt ein kleines Handelsbuch.
Der Betr
ag der Forderungen aus festverzinslichen Wertpapieren und Schuldverschreibungen, welche im
nächsten Jahr fällig wird, beläuft sich auf EUR 37.097.779,82 (VJ TEUR 65.074).
C. Forderungen an Kunden
Der Stand der Einzelwertberichtigungen auf Forderungen an Kunden betgt EUR 10.873.110,39 (VJ
TEUR 9.539), die der Portfoliowertberichtigungen EUR 264.220,88 (VJ TEUR 237).
D. Beteiligungen und Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen
Im Geschäftsjahr ergaben sich folgende Änderungen:
Mittels Kauf- und Abtretungsvertrag vom 15. Dezember 2021 wurde der 50% Anteil an der Wiener
Privatbank Immobilienmakler GmbH (
FN 426185v) veräußert.
Die Angaben zum Eigenkapital sowie des Jahresüberschusses/-fehlbetrages beziehen sich auf den
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 soweit nicht anders vermerkt.
An den nachfolgend angeführten Unternehmen besteht per 31. Dezember 2021 ein direkter
Anteilsbesitz von mindestens 20 % aller Anteile:
Name und Sitz
des Unternehmens
Anteil
in %
Kons.
Art
1
Eigenkapital
EUR
(Vorjahr)
Anteiliges
Eigenkapital
EUR
(Vorjahr)
Jahresüberschuss/
fehlbetrag
EUR
(Vorjahr)
ATI
Vermögenstreuhand
gesellschaft m.b.H.,
Wien
100 V
645.067,76
(687
.650,00)
645.067,76
(687.650,00)
157.417,76
(116.469,68)
SETUP Auhofstraße
181 GmbH, Wien
100 V
472.055,12
(729.919,64)
472.055,12
(729.919,64)
137.135,48
(291.295,44)
Wiener Stadthäuser
Alpha GmbH, Wien
90 V
4.123.051,95
(2.772.580,64)
3.710.746,76
(
2.495.322,58)
1.350.471,31
(231.032,14)
Wiener Stadthäuser
One Immobilien
GmbH, Wien
80 V
2.849.868,43
(2.506.925,46)
2.279.894,74
(2.005.540,37)
342.942,97
(36.105,00)
Matejka & Partner
Asset Management
GmbH, Wien
80 V
886.390,70
(703.094,25)
709.112,56
(562.475,40)
603.296,45
(423.287,16)
1 Konsolidierungsart: V = Vollkonsolidierung, A = at equity N = nicht konsolidiert
164

Graphics
EXIT One
Immobilien GmbH,
Wien
50 A
1.938.665,73
(1.414.051,26)
969.332,87
(707.0
25,63)
524.614,47
(66.494,64)
Entwicklung KHWP
Immo Alpha GmbH,
Wien
50 A
2.941.244,35
(749.023,61)
1.470.622,18
(374.511,81)
192.220,74
(-133.976,39)
Es wurden keine Gewinn-/Verlustabführungsverträge geschlossen. Es gibt im Wiener Privatbank SE
Konzern keine wechselseitigen Beteiligungen.
E. Gesonderte Angabe der Beträge der in den folgenden Aktivposten enthaltenen (unver-
brieften) Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sowie Vermögensgegensnde
nachrangiger Art
31. Dezember 2021 31. Dezember 2020
Angaben in EUR
verbundene
Unternehmen
Beteiligungs-
unternehmen
verbundene
Unternehmen
Beteiligungs-
unternehmen
AKTIVA
Forderungen an Kunden 1.500.000,00
6.197.224,65
1.942.000,00 7.282.000,00
Sonstige Vermögensgegenstände
2.261.902,46
3.000,00
1.195.091,17
100.000,00
PASSIVA
Verbindlichkeiten an Kunden
4.388.805,77
595.855,97
2.616.654,78
326.027,20
Sonstige Verbindlichkeiten
0,00
0,00
0,00
0,00
Vermögensgegenstände nachrangiger Art
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
Forderungen an Kunden
34.817.100,00
24.029.500,00
Gesamt
34.817.100,00
24.029.500,00
F. Anlagevermögen
Zur Entwicklung des Anlagevermögens wird auf Anlage 1 verwiesen.
165

Graphics
1. IMMATERI
ELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Angaben in EUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
Rechte und Lizenzen
445.589,80
695.638,81
Gesamt
445.589,80
695.638,81
2. VERPFLICHTUNGEN AUS DER NUTZUNG VON IN DER BILANZ NICHT AUSGEWIESENEN
SACHANLAGEN
Die künftigen Miet- und Leasingverpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen
Sachanlagen prognostizieren wir aus heutiger Sicht für 2022 mit ca. TEUR 698 (VJ TEUR 692) und für
2022 bis 2025 insgesamt mit ca. TEUR 2.793 (VJ TEUR 2.770).
G. Sonstige Vermögensgegenstände
Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert angesetzt und setzen
sich wie folgt zusammen:
Angaben in EUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
Forderungen an verbundene Unternehmen
2.261.902,46
1.195.091,17
Sonstige
3.625.659,66
4.129.858,55
Gesamt
5.887.562,12
5.324.949,72
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen iHv EUR 1.717.660,00 (VJ TEUR 880)
betreffen die Gewinnübernahmen, die Gruppenumlage (Körperschaftsteuer) iHv EUR 478.944,28 (VJ
TEUR 129) und diverse Konzernverrechnungen iHv EUR 68.298,18 (VJ TEUR 187). Die sonstigen
Forderungen setzten sich aus Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht iHv EUR 3.000,00 (VJ TEUR 100), EUR 0,00 (VJ TEUR 18) aus
geleisteten Anzahlungen, EUR 62.260,00 (VJ TEUR 57) aus Kautionszahlungen und Forderungen
gegenüber dem Personal iHv EUR 309.101,86 (VJ TEUR 322) zusammen. Die Forderungen aus
Lieferung und Leistung belaufen sich auf EUR 565.467,80 (VJ TEUR 677), die Forderung aufgrund einer
übernommenen Verpflichtungserklärung auf EUR 2.685.802,56 (VJ TEUR 2.694).
Forderungen iHv EUR 5.516.172,82 (VJ TEUR 4.928) sind erst nach dem Stichtag zahlungswirksam.
Die Fristigkeiten der sonstigen Vermögensgegenstände gliedern sich wie folgt:
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
täglich fällig
3.098.313,10
2.484.089,51
bis drei Monate
50.194,73
50.172,24
mehr als drei Monate bis ein Jahr
151.682,59
150.444,67
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre
743.794,54
773.490,58
mehr als fünf Jahre
1.843.577,16
1.866.752,72
5.887.562,12
5.324.949,72
166

Graphics
H. Aktive latente Steuern
Die aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für temporäre Differenzen zwischen dem
steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet:
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
Angaben in EUR
KFZ
16.500,00
25.500,00
Langfristige Personalrückstellungen
211.447,47
192.667,86
Langfristige Rückstellungen
5.086,32
6.635,20
Betrag Gesamtdifferenzen
233.033,79
224.803,06
Daraus resultierende latente Steuern per
31.12. (25%)
58.258,45
56.200,77
Aktivierung Verlustvortrag
789.864,00
1.494.259,23
Gesamt
848.122,45
1.550.460,00
I. Treuhandforderungen
Es bestanden per 31. Dezember 2021 sowie im Vorjahr keine Treuhandforderungen.
J. Eigenkapital
1. GRUNDKAPI
TAL
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt TEUR 11.361 (VJ TEUR 11.361). Dieses ist in 5.004.645
Stückaktien im Nennbetrag von je EUR 2,27 zerlegt.
2. EIGENE AKTIEN
Die Wiener Privatbank SE betreibt zurzeit keinen Handel mit eigenen Aktien.
3. GENEHMIGT
ES KAPITAL
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 21. Oktober 2020 wurden folgende Ermächtigungen erteilt
bzw. Beschlussfassungen getroffen (nach Widerruf der vorherigen Ermächtigungen und
Beschlussfassungen):
Der Vorstand wird gemäß § 169 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, bis zum 30.
September 2025 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 5.680.272 durch Ausgabe von bis
zu 2.502.322 Stück auf Inhaber lautende Stückaktien zum Mindestausgabekurs von 100 % des
anteiligen Betrages des Grundkapitals in einer oder in mehreren Tranchen gegen Bareinlage zu erhöhen
und den Ausgabekurs sowie die Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Der
Aufsichtsrat der Gesellschaft ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Ausgabe von
Aktien aus dem genehmigten Kapital sowie aus diesem Tagesordnungspunkt ergeben, zu beschließen.
Der Vorstand wird gemäß § 174 Abs. 2 AktG ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren ab dem Datum der
Beschlussfassung mit Zustimmung des Aufsichtsrates Wandel- und/oder
Optionsschuldverschreibungen, mit denen ein Umtausch- oder Bezugsrecht auf den Erwerb von Aktien
167

Graphics
der Gesellschaft verbunden ist, auch in mehreren Tranchen, auszugeben und alle weiteren
Bedingungen, die Ausgabe und das Wandlungsverfahren der Wandel- und/oder
Optionsschuldverschreibungen, den Ausgabebetrag sowie das Umtausch- oder Wa
ndlungsverhältnis
festzusetzen. Das Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeschlossen. Die Ausgabebedingungen können
zusätzlich oder anstelle eines Bezugs- oder Umtauschrechts auch eine Wandlungspflicht zum Ende der
Laufzeit oder zu einem anderen Zeitpunkt begründen. Die Begebung von Wandel- und/oder
Optionsschuldverschreibungen darf höchstens in jenem Umfang erfolgen, der eine Befriedigung geltend
gemachter Umtausch- oder Bezugsrechte und, im Fall einer in den Ausgabebedingungen festgelegten
Wandlungspflicht, die Erfüllung der entsprechenden Wandlungspflichten aus der bedingten
Kapitalerhöhung gewährleistet. Der Preis der Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen ist
unter Berücksichtigung anerkannter finanzmathematischer Methoden in einem anerkannten
Preisfindungsverfahren zu ermitteln.
Die Hauptversammlung beschließt die bedingte Erhöhung des Grundkapitals gemäß § 159 Abs 2 Z 1
AktG um bis zu Nominale EUR 5.680.272 durch Ausgabe von bis zu 2.502.322 Sck neuen, auf Inhaber
lautenden Stammaktien zur Ausgabe an Gläubiger von Wandel- und/oder
Optionsschuldverschreibungen, zu der der Vorstand in dieser Hauptversammlung ermächtigt wurde.
Weiters wird der Vorstand ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der bedingten Kapitalerhöhung und
ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen, insbesondere die Einzelheiten der
Ausgabe und des Wandlungsverfahrens der Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen, den
Ausgabebetrag sowie das Umtausch- oder Wandlungsverhältnis. Weiters wird der Aufsichtsrat
ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Ausgabe der Aktien aus dem bedingten Kapital
ergeben, zu beschließen. Ausgabebetrag und Umtauschverhältnis sind nach Maßgabe
finanzmathematischer Methoden sowie des Aktienkurses der Gesellschaft in einem anerkannten
Preisfindungsverfahren zu ermitteln. Im Fall einer in den Ausgabebedingungen von
Wandelschuldverschreibungen festgelegten Wandlungspflicht dient das bedingte Kapital auch zur
Erfüllung dieser Wandlungspflicht. Beschlussfassung über die sich aus diesem Tagesordnungspunkt
ergebende Satzungsänderung.
4. RÜCKLAGEN
Entwicklung der Kapitalrücklagen
Der Stand der Kapitalrücklagen betrug zum 31. Dezember 2021 EUR 18.361.464,49 (VJ
TEUR 18.361).
Entwicklung der Gewinnrücklagen
Der Stand der Gewinnrücklagen beläuft sich im Berichtsjahr auf EUR 7.080.000,00 (VJ TEUR
7.080).
Entwicklung der Haftrücklage
Der Stand der Haftrücklage betrug zum 31. Dezember 2021 EUR 2.500.000,00 (VJ TEUR 0). Im
Geschäftsjahr wurde ein Betrag von EUR 2.500.000,00 dotiert.
5. GESAMTKAPITALRENTABILITÄT
Die Gesamtkapitalrentabilität gemäß § 64 (1) 19 BWG beträgt 0,77 % (VJ -1,62 %).
168

Graphics
6. GEWINNVERWENDUNGSVORSCHLAG
Es wird der
Hauptversammlung keine Dividende vorgeschlagen. Im Geschäftsjahr 2021 wurde keine
Dividende ausgeschüttet.
K. Rückstellungen und Sonstige Verbindlichkeiten betreffende Angaben
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten folgende Rückstellungen mit erheblichem Umfang:
Angaben in EUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
Aufsichtsratvergütung
165.250,00
153.250,00
Rechts-, Prüfungs- und sonstige Beratungskosten
92.700,00
59.474,00
Personalrückstellung
89.998,81
271.971,72
Ungewisse Verbindlichkeiten
69.723,00
329.315,99
Geschäftsbericht/Veröffentlichung
49.080,00
49.080,00
Sonstige
83.949,00
77.900,00
Gesamt
550.700,81
940.991,71
Sonstige Verbindlichkeiten
In den Sonstigen Verbindlichkeiten sind überwiegend abgegrenzte Aufwendungen aus Provisionen von
EUR 140.668,08 (VJ TEUR 79), diverse Verrechnungskonten iHv EUR 47.995,60 (VJ TEUR 100) und
offene Lieferverbindlichkeiten iHv EUR 400.976,09 (VJ TEUR 293) enthalten. Die übrigen sonstigen
Verbindlichkeiten betreffen abgegrenzte Sachaufwendungen und Kautionen iHv EUR 130.162,32 (VJ
TEUR 125) und Verbindlichkeiten aus dem Valutaausgleich iHv EUR
296.566,62 (VJ TEUR 198). Die
Verbindlichkeit aus sozialer Sicherheit belaufen sich auf EUR 164.103,87 (VJ TEUR 170) und gegenüber
dem Finanzamt auf EUR 432.864,55 (VJ Forderung TEUR 262).
Verbindlichkeiten iHv EUR 1.379.524,72 (VJ TEUR 766) sind nach dem Stichtag zahlungswirksam.
Die Fristigkeiten der sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
Angaben in EUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
bis ein Jahr
1.676.091,34
963.877,42
Gesamt 1.676.091,34
963.877,42
L. Derivative F
inanzinstrumente
Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte per 31. Dezember 2021:
Bankbuch, in EUR
Nominalbeträge Restlaufzeit
< 1 Jahr
(Vorjahr)
Devisentermingeschäft
880.183,72
(2.730.000,00)
Devisentermingeschäfte in der Währungen USD, die mit Kunden abgeschlossen werden, werden eins-
zu-eins mit gegenläufigen Geschäften geschlossen. Das Unternehmen designiert in diesen Fällen eine
169

Graphics
Sicherungsbeziehung im Sinne der AFRAC-Stellungnahme 15 Derivate und Sicherungsinstrumente.
Aufgrund
des Critical Term Matches geht das Unternehmen von einer 100%-igen Effektivität aus.
Zum Jahresende 2021 betragen die Marktwerte der Sicherungsgeschäfte TEUR -5 (VJ TEUR –6) und
die der gesicherten Grundgeschäfte TEUR 3 (VJ TEUR -13). Alle Geschäfte sind 2022 fällig.
M. Fremdwährungsaktiva und Fremdwährungspassiva
Die Aktiva, die auf fremde Währung lauten, betragen EUR 112.517.554,29 (VJ TEUR 110.395) und die
Passiva, die auf fremde Währung lauten, betragen EUR 112.851.532,25 (VJ TEUR 110.817).
N. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften
Es bestanden per 31. Dezember 2021 sowie im Vorjahr keine Treuhandverbindlichkeiten.
O. Haftungsverhältnisse
In den Eventualverbindlichkeiten sind Garantien und Haftungen iHv EUR 6.728.443,85 (VJ TEUR 7.126)
enthalten. Zum 31. Dezember 2021 besteht ein Kreditrisiko iHv EUR
14.879.465,67 (VJ TEUR 9.647).
Es handelt sich dabei um noch nicht in Anspruch genommene Kredite.
P. Eigenmittel der Wiener Privatbank SE gemäß CRR*
Eigenmittelstruktur
Angaben in TEUR
31. Dezember 2021
31. Dezember 2020
Gezeichnetes Kapital (Grundkapital)
11.317
11.212
Kapitalrücklagen
15.875
15.729
Sonstige anrechenbare Rücklagen
9.505
9.505
Einbehaltene Gewinne Vorjahre
200
199
Fonds für allgemeine Bankrisiken
1.000
1.000
(-) Abzugsposten vom CET 1 Kapital
-1.257
-696
CET 1 Kapital
36.640
36.949
Eingezahlte Kapitalinstrumente
0
0
(-) Abzugsposten vom Tier I Kapital
0
0
TIER I Kapital
36.640
36.949
Allgemeine Risikovorsorge KSA Banken
0
0
Ergänzende Eigenmittel TIER II
36.640
36.949
Eigenmittel gesamt
(nach Abzugsposten)
36.640
36.949
Gesamtrisikobetrag
199.901
197.833
Harte Kernkapitalquote
18,33% 18,68%
Kernkapitalquote
18,33% 18,68%
Gesamtkapitalquote
18,33% 18,68%
* Die Matejka & Partner Asset Management GmbH wird als österreichische Wertpapierfirma und
Finanzinstitut iSd CRR unter Anwendung von Artikel 19 Abs 1 CRR aus dem Konsolidierungskreis
ausgenommen. Die Eigenmitteldarstellung erfolgt auf Solo-Ebene.
170

Graphics
IV. ERLÄUTERUNG
EN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Eine Aufgliederung der Erträge nach geographischen Märkten gemäß § 64 Abs 1 Z 9 BWG kann
aufgrund der Unwesentlichkeit der Unterscheidungsmerkmale unterlassen werden.
A. Aufgliederung der Zinsen und ähnliche Erträge
Angaben in EUR
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
für Forderungen an Kreditinstitute
69.934,28
401.352,36
für Forderungen an Kunden
4.570.866,52
4.078.991,67
Festverzinsliche Wertpapiere
1.705.398,63
1.773.931,53
Gesamt
6.346.199,43
6.254.275,56
B. Aufgliederung der Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Angaben in EUR
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
für Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstitute
-6.393,19
-5.944,27
Negativzinsen gegenüber Kreditinstitute
-340.309,36
-295.073,29
für Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
-205.513,85
-286.615,97
Gesamt
-552.216,40
-587.633,53
C. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen setzen sich aus Erträge aus Aktien und nicht
festverzinslichen Wertpapieren iHv EUR 60.297,55 (VJ TEUR 229), aus Beteiligungserträgen iHv EUR
0,00 (VJ TEUR 100) und der phasengleichen Dividendenausschüttung der Tochterunternehmen iHv
EUR 1.768.660,00 (VJ TEUR 880) zusammen.
D. Aufgliederung der Provisionserträge
Angaben in EUR
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
aus dem Zahlungsverkehr
2.380.387,65
1.312.536,15
aus dem Wertpapiergeschäft
7.062.219,22
6.637.548,93
aus dem Devisen- und Edelmetallgeschäft
493.032,64
620.748,46
aus dem Real Estate Bereich
687.704,16
1.084.099,18
aus sonstigen Dienstleistungen
402.042,16
329.971,25
Gesamt
11.025.385,83
9.984.903,97
In den Provisionserträgen sind Erträge für Verwaltungs- und Agenturdienstleistungen gegenüber
Dritten iHv EUR 2.305.794,34 (VJ TEUR 1.481) aus der Depotverwaltung enthalten.
171

Graphics
In den Provisionserträgen aus Zahlungsverkehr sind Einmaleffekte im Zuge von Kontenschließungen
iHv. EUR 891.538,83 (VJ TEUR 0) enthalten.
E. Auf
gliederung der Provisionsaufwendungen
Angaben in EUR
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
aus dem Zahlungsverkehr
-52.924,70
-75.374,07
aus dem Wertpapiergeschäft
-1.022.385,77
-967.237,09
aus dem Devisen- und Edelmetallgeschäft
-71.697,86
-160.933,17
aus dem Real Estate Bereich
-274.551,33
-376.931,44
aus sonstigen Dienstleistungen
-3.855,33
-106,47
Gesamt
-1.425.414,99
-1.580.582,24
F. Erträge / Aufwendungen aus Finanzgeschäften
Angaben in EUR
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
aus dem Wertpapiergeschäft
201.539,12
-1.831.734,93
aus dem Devisen- und Edelmetallgeschäft
671.490,55
651.095,37
Gesamt
873.029,67
-1.180.639,56
G. Aufgliederung der sonstigen betrieblichen Erträge
Angaben in EUR
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Weiterverrechnete Kosten
358.632,61
395.225,70
Auflösung Rückstellungen
37.732,31
367.910,14
Gewinn aus Verkauf Anlagevermögen
40.001,52
0,00
Sonstige
2.607.574,27
54.547,97
Gesamt
3.043.940,71
817.683,81
Die Position sonstige Erträge beinhaltet die ertragswirksame Vereinnahmung von verjährten
Verbindlichkeiten iHv. EUR 2.520.896,43 (VJ TEUR 0).
172

Graphics
H. Aufgliederung der Personalaufwendungen
Angaben in EUR
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Gehälter
-6.618.792,41
-6.976.497,80
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschrie-
bene Sozialabgaben sowie vom Entgelt
abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
-1.570.734,81
-1.668.562,37
Abfertigung
-137.575,69
-239.882,44
Aufwendungen für Altersvorsorge und
Unterstützung
-171.019,37
-171.560,47
Sonstiger Sozialaufwand
-125.104,51
-82.028,59
Gesamt
-8.623.226,79
-9.138.531,67
Die Bezüge der Vorstände einschließlich Sachbezüge haben 2021 insgesamt EUR 985.274,89 (VJ TEUR
1.282) betragen. Im Einzelnen setzen sich diese wie folgt zusammen:
Mag. Christoph Raninger, PhD:
Gesamtbezüge 2021: EUR 610.539,44 inklusive Sachbezüge
Eduard Berger:
Gesamtbezüge 2021: EUR 374.735,45 inklusive Sachbezüge
In den Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sind
Auszahlungen für Abfertigungen iHv EUR 106.930,93 (VJ TEUR 112) enthalten.
Der Aufwand für Abfertigungen inklusive der Rückstellungsdotation betrug für aktive Mitglieder des
Vorstandes und leitende Mitarbeiter EUR 25.168,85 (VJ Ertrag TEUR 67) und der Aufwand für andere
Arbeitnehmer EUR 112.406,84 (VJ TEUR 86).
Es bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungs- und Managementoptionsprogramme.
173

Graphics
I. Aufgliederung der sonstigen Verwaltungsaufwendungen
Angaben in EUR
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
EDV-Kosten
-2.271.141,54
-2.310.975,05
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten
-677.149,45
-358.074,21
Mieten inkl. Betriebskosten
-645.281,17
-635.431,44
Nicht abzugsfähige Vorsteuer
-312.097,44
-331.131,44
Werbekosten, Marketing
-145.797,04
-145.039,11
Bürokosten
-143.724,59
-157.616,79
Aufsichtsratsvergütung/-aufwand
-172.860,41
-161.225,22
Nachrichtenaufwand
-104.805,04
-67.668,50
Weiterverrechneter Aufwand
-55.198,61
-69.439,70
KFZ-Kosten
-54.301,64
-55.595,77
Übrige
-102.537,39
-133.947,72
Gesamt
-4.684.894,32
-4.426.144,95
Für die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wurden 2021 EUR 165.250,00 (VJ TEUR 153) dotiert. In
den übrigen Verwaltungskosten sind Fortbildungskosten iHv EUR 55.971,70 (VJ TEUR 40) und
Reisespesen iHv EUR 4.430,96 (VJ TEUR 7) enthalten.
J. Aufgliederung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen
Angaben in EUR
1. Jänner 2021 -
31. Dezember 2021
1. Jänner 2020 -
31. Dezember 2020
Gebühren und Beiträge inkl.
Einlagensicherung
-348.826,21
-238.461,18
Versicherungsleistungen
-256.883,95
-175.974,23
Drohende Verluste / Schadensfälle
-15.146,54
-204.454,79
Übrige
-39.175,24
-15.087,25
Gesamt
-660.031,94
-633.977,45
Betreffend die Angabe hinsichtlich der Aufwendungen, die den Abschlussprüfer betreffen, wird auf den
Konzernbericht verwiesen.
K. Außerordentliche Erträge
Es wurden im Geschäftsjahr 2021 dem Fond für Bankrisiken EUR 0,00 (VJ TEUR 685) als
außerordentlicher Ertrag entnommen.
174

Graphics
L. Steuern vom Einkommen
Nach den Bestimmungen des § 9 KStG zur Gruppenbesteuerung besteht zum 31. Dezember 2021 eine
Unternehmensgruppe aus der Wiener Privatbank SE als Gruppenträger und 4 Gruppenm
itgliedern (ATI
Vermögenstreuhandgesellschaft m.b.H., BODEN-INVEST Beteiligungs-gesellschaft m.b.H., Setup
Auhofstraße 181 GmbH und der Wiener Stadthäuser Alpha GmbH).
Es wurde mit 01. Dezember 2016 ein neuer Gruppen- und Steuerumlagevertrag mit den
Gruppenmitgliedern geschlossen. Vom Gruppenträger werden an die Mitglieder die von diesen
verursachten Körperschaftssteuerbeträge mittels Steuerumlagen belastet bzw. (im Verlustfall)
gutgeschrieben.
Der Steueraufwand für das Geschäftsjahr 2021 beträgt EUR 476.265,75 (VJ Ertrag TEUR 870), davon
resultieren aus der positiven Steuerumlage EUR 478.944,28 (VJ TEUR 127).
V. SONSTIGES
A. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen im Sinn des § 237 Z 8B UGB
Es wurden Organkredite iHv EUR 8.617.100,00 (VJ TEUR 12.757) gewährt. Davon betrugen die
gewährten Kredite an die Mitglieder des Vorstandes sowie deren Unternehmen 2021 EUR 0,00 (VJ
TEUR 530) und bei Unternehmen in denen Aufsichtsratsmitglieder tätig sind, beliefen sich diese Kredite
auf EUR 8.617.100,00 (VJ TEUR 12.227). Die Verzinsung, sonstige Bedingungen (Laufzeit und
Besicherung) und die Rückzahlung wurden vom Aufsichtsrat genehmigt und sind fremdüblich.
Es wurden weder Vorschüsse gewährt noch wurden Haftungen zugunsten der Mitglieder des Vorstandes
bzw. Aufsichtsrates übernommen.
Geschäfte mit anderen nahestehenden Unternehmen und Personen fanden im Geschäftsjahr nur zu
fremdüblichen Konditionen statt.
B. Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter
Im Zeitraum Jänner bis Dezember 2021 waren in der Wiener Privatbank SE durchschnittlich 76
Angestellte (VJ 81) beschäftigt. Arbeiter wurden keine beschäftigt.
C. Leasingaktivitäten
Die Gesellschaft war im Geschäftsjahr nicht im Leasinggeschäft tätig.
D. Anhangsangaben über außerbilanzielle Geschäfte gemäß §§ 237 Z 8A und 266 Z 2A UGB
Soweit Risiken bestehen wurden diese in der Bilanz berücksichtigt und im Anhang angeführt.
E. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat für erhebliche geopolitische Unruhen gesorgt, welche
weltweit deutlich zu spüren sind. Die weitreichenden Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland sowie
russischen Personen haben bereits sichtbare Auswirkungen. Nach dem neuerlichen Absturz der
Aktienmärkte und anhaltend hoher Volatilität haben explodierende Energie- und Rohstoffpreise die zu
Jahresbeginn ohnehin bereits erhöhte Inflation noch weiter ansteigen lassen. Auch Lieferketten sind in
zahlreichen Industriezweigen insbesondere mit Rohstoff- und Zulieferbezug unterbrochen bzw.
beeinträchtigt. Die weiteren Entwicklungen der Kapitalmärkte sowie die volks- und realwirtschaftlichen
Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen werden von der Dauer und dem weiteren Verlauf des
Konfliktes abhängen.
175

Graphics
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021
Die Auswirkungen auf die Ertrags- und Risikolage der Wiener Privatbank SE sind zum Berichtszeitpunkt
nicht abschätzbar, jedoch ist die Wiener Privatbank weder in den betroffenen Regionen vor Ort präsent
noch hat die Bank eine signifikante Anzahl an Kunden russischer Herkunft. Es besteht somit kein
nennenswertes Engagement mit Russland Bezug im Portfolio und die Bank ist somit von der Ukraine
Krise wirtschaftlich hauptsächlich indirekt über Sekundäreffekte betroffen.
Darüber hinaus ergaben sich keine wesentlichen Ereignisse bis zur Unterzeichnung des
Jahresabschlusses.
F. Angaben über Mitglieder der Unternehmensorgane
Vorstände im Geschäftsjahr:
Mag. Christoph Raninger, PhD
Eduard Berger
Die Vorstände sind berechtigt, die Gesellschaft gemeinsam mit einem weiteren Vorstand oder einem
Prokuristen zu vertreten. Die Gesellschaft wird ebenso durch zwei Gesamtprokuristen mit den
gesetzlichen Einschränkungen gemeinsam vertreten.
Der Aufsichtsrat setzte sich im Berichtsjahr aus folgenden Personen zusammen:
Dr. Gottwald Kranebitter (Vorsitzender)
Mag. Johann Kowar (Vorsitzender-Stellvertreter)
Günter Kerbler
Heinz Meidlinger
Gesamtprokuristen der Gesellschaft sind:
Mag. (FH) Alexandra Balik
Thomas Eschelmüller
Thomas Jung (bis 13. Jänner 2021)
Mag. Gernot Purgstaller
Berthold Maier
Mag. Mario Lang
Dr. Albert Fuhrmann
Mag. Gabriele Schiemer (ab 13. Jänner 2021)
Wien, am 19. April 2022
MAG.
CHRISTOPH EDUARD
RANINGER,
PHD BERGER
VORSITZENDER DES VORSTANDES MITGLIED DES VORSTANDES
176

Graphics
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Jahresabschluss
Prüfungsurteil
Wir haben den Jahresabschluss der
Wiener Privatbank SE,
Wien,
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an
diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und
vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2021
sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in
Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften und
den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014
(im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschluss-
prüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards
on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im
Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses"
unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unab-
hängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens-, bank- und
berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Überein-
stimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten
Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet
sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem
pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des
Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des
Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt
und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
177

Graphics
Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden
Das Risiko für den Abschluss
Die Forderungen an Kunden werden in der Bilanz nach Abzug der Risikovorsorgen mit einem
Betrag in Höhe von TEUR 87.679 ausgewiesen.
Der Vorstand beschreibt den Prozess zur Überwachung des Kreditrisikos und die Vorgehens-
weise für die Ermittlung der Risikovorsorgen unter Kapitel "Angaben zu den Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden" im Anhang.
Die Bank überprüft im Rahmen der Kreditüberwachung, ob Kreditausfälle vorliegen und somit
Einzelwertberichtigungen zu bilden sind. Dies beinhaltet auch die Einschätzung, ob Kunden die
vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe leisten können.
Die Berechnung der Wertberichtigung für ausgefallene individuell bedeutsame Forderungen an
Kunden basiert auf einer Analyse der erwarteten und szenariogewichteten, zukünftigen Rück-
flüsse. Diese Analyse ist von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des
jeweiligen Kunden, der Bewertung von Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des
Zeitpunkts der daraus abgeleiteten Rückflüsse abhängig.
Bei allen anderen Forderungen an Kunden wird für den erwarteten Kreditverlust ("expected credit
loss", "ECL") eine Portfoliowertberichtigung gebildet. Dabei wird grundsätzlich der 12 Monats-
ECL (Stufe 1) verwendet. Bei einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (Stufe 2) wird der
ECL auf Basis der Gesamtlaufzeit berechnet. Bei der Ermittlung des ECL sind Schätzungen und
Annahmen erforderlich. Diese umfassen ratingbasierte Ausfallswahrscheinlichkeiten und Verlust-
quoten, die gegenwartsbezogene und zukunftsgerichtete Informationen sowie Stufentransfers
berücksichtigen.
Das Risiko für den Abschluss ergibt sich daraus, dass die Ermittlung der Risikovorsorgen in be-
deutendem Ausmaß auf Annahmen und Schätzungen basiert, aus denen sich Ermessensspiel-
räume und Schätzunsicherheiten in Bezug auf die Höhe der Wertberichtigungen ergeben.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Bei der Prüfung der Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden haben wir folgende wesentliche
Prüfungshandlungen durchgeführt:
Wir haben die bestehende Dokumentation der Prozesse zur Überwachung und Risikovor-
sorgebildung von Kreditforderungen analysiert und beurteilt, ob diese Prozesse geeignet sind,
Ausfälle zu identifizieren und die Wertberichtigungen für Forderungen an Kunden in ange-
messener Höhe zu ermitteln. Dabei haben wir die relevanten Schlüsselkontrollen erhoben
deren Ausgestaltung und Implementierung beurteilt und in Stichproben deren Effektivität
getestet.
Wir haben auf Basis einer Stichprobe von Forderungen an Kunden aus unterschiedlichen Port-
folien untersucht, ob Indikatoren für Ausfälle bestehen. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte
zufallsorientiert.
Bei Ausfällen von individuell bedeutsamen Krediten wurden die von der Bank getroffenen
Annahmen hinsichtlich Schlüssigkeit und Konsistenz von Zeitpunkt und Höhe der ange-
nommenen Rückflüsse untersucht.
178

Graphics
Bei allen anderen Forderungen an Kunden haben wir die Methodendokumentation auf Konsis-
tenz mit den Vorgaben des IFRS 9 analysiert. Weiters haben wir unter Berücksichtigung
interner Validierungen die Modelle und deren mathematische Funktionsweisen sowie die darin
verwendeten Parameter dahingehend überprüft, ob diese geeignet sind, Wertberichtigungen
in angemessener Höhe zu ermitteln. Dabei wurden insbesondere die Angemessenheit der
verwendeten Modelle und Parameter sowie die mathematischen Funktionsweisen beurteilt.
Zusätzlich wurden die Auswahl und Bemessung von zukunftsgerichteten Schätzungen
analysiert und deren Berücksichtigung im Rahmen der Parameterschätzung beurteilt.
Die rechnerische Richtigkeit und Vollständigkeit der Wertberichtigungen haben wir mittels
einer vereinfachten Nachrechnung der statistisch ermittelten Wertberichtigungen überprüft.
Bei diesen Prüfungshandlungen haben wir unsere Finanzmathematiker als Spezialisten
eingebunden
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen
Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den
Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns
voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen,
und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit,
diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob
die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder unseren
bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt
erscheinen.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses
für den Jahresabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und
dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und
bankrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen ein möglichst getreues
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die
gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten,
um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen
Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich,
die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachver-
halte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig
anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmens-
tätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die
Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realis-
tische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungs-
prozesses der Gesellschaft.
179

Graphics
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des
Jahresabschlusses
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als
Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder
Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hin-
reichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in
Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer
Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine
wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen
können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich ange-
sehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass
sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen
von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen
Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben
wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine
kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von
dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion
auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und
geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus
dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt
werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives
Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Dar-
stellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontroll-
system, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange-
messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kon-
trollsystems der Gesellschaft abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech-
nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge-
stellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende
Angaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungs-
legungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen
Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche
Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche
Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit auf-
werfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit
besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen
Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unange-
messen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf
der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnach-
weise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft
von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
180

Graphics
Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses
einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäfts-
vorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht
wird.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang
und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungs-
feststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die
wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruf-
lichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über
alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise
angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und sofern ein-
schlägigdamit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausge-
tauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des
Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungs-
sachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es
sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sach-
verhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in
unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird,
dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse
übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Lagebericht
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf
zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden recht-
lichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Überein-
stimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sonder-
gesetzlichen Bestimmungen.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des
Lageberichts durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen
aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit
dem Jahresabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des
gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen
fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.
1
181

Graphics
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO
Wir wurden von der Generalversammlung am 21. Oktober 2020 als Abschlussprüfer gewählt und
am 4. November 2020 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am
31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Am 5. Oktober 2021 wurden wir für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr gewählt
und am 11. November 2021 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 30. September 2006 Abschluss-
prüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem
zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO)
erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit
von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Walter
Reiffenstuhl.
Wien, 19. April 2022
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Walter Reiffenstuhl
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in
der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den
deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind
die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
182

Graphics
Die unterzeichnenden Mitglieder des Vorstandes bestätigen gemäß § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG als
gesetzliche Vertreter der Wiener Privatbank SE,
a) dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte
Jahresabschluss ihres Wissens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Emittenten vermittelt;
b) dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des
Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage entsteht, und dass er die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten, denen sie
ausgesetzt sind, beschreibt.
Wien, am 19. April 2022
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021
183

Graphics
Impressum
Wiener Privatbank SE
Parkring 12, 1010 Wien
T +43 1 534 31-0
F +43 1 534 31-710
office@wienerprivatbank.com
www.wienerprivatbank.com
BLZ 19440
Handelsgericht Wien
FN 84890 p