Anlage II
Konzernabschluss für das Geschäftsjahr
vom 01. Januar bis 31. Dezember 2020
Alle Angaben in Mio. EUR
Auftragseingang
2020
2019
2018
2017
2016
72,8
95,6
88,1
78,0
82,5
Umsatzerlöse
EBITDA (IFRS)
EBIT (IFRS)
EBIT (operativ)
77,6
7,8
-3,9
1,6
91,1
12,1
4,3
83,9
9,0
4,1
78,7
6,8
2,3
80,4
12,3
7,2
4,1
3,5
1,1
6,7
Konzernergebnis (IFRS)
Ergebnis je Aktie in EUR (IFRS)
-4,6
-0,50
2,9
0,31
3,3
0,38
0,7
0,10
5,7
0,82
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Eigenkapital
64,3
40,9
63,0
70,6
46,1
69,6
63,0
36,8
68,4
45,9
34,8
52,3
48,9
34,0
47,6
Eigenkapitalquote
Zahlungsmitte/-äquivalente
Anzahl der Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
59,9%
10,2
59,6%
14,9
404
68,5%
9,7
65,0%
10,3
415
57,0%
10,9
430
397
404
Zusammengefasster Lagebericht der Softing AG sowie des Softing-
Konzerns für das Geschäftsjahr 2020
GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS UND DES KONZERNS
GESCHÄFTSMODELL
Geschäftsmodell des Softing-Konzerns
Der Softing-Konzern ist als Software- und Systemhaus in den Segmenten Industrial, Automotive und
IT Networks international etabliert. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet komplexe und hochwer-
tige Software, Hardware sowie komplette Systemlösungen. Hardware-Prototypen werden im eigenen
Haus entwickelt, die Fertigung erfolgt extern.
Im Segment Industrial ist Softing ein weltweit führender Anbieter von industriellen Kommunikationslösun-
gen und Produkten für die Fertigungs- und Prozessindustrie. Die Produkte sind zugeschnitten auf die An-
forderungen von System- und Geräteherstellern, Maschinen- und Anlagenbauern sowie Endanwendern.
Sie sind bekannt für ihre ausgesprochene Benutzerfreundlichkeit und funktionalen Vorteile. Die Schwer-
punkte liegen in Komponenten und Werkzeugen für Feldbussysteme und industrieller Steuerungen sowie
in Lösungen für die Produktionsautomatisierung.
Die Kernthemen Diagnose, Messen und Testen des Segments Automotive von Softing stehen für Schlüs-
seltechnologien in der Automobilelektronik sowie nah verwandter Elektronik-Bereiche, z. B. in der Nutz-
fahrzeug- oder Landmaschinen-Branche. Das Leistungsangebot umfasst Hard- und Softwareprodukte,
passgenaue Lösungen sowie Consulting und Engineering vor Ort. Softing ist der Spezialist für den ge-
samten Lebenszyklus elektronischer Steuergeräte und Systeme, von der Entwicklung über die Produktion
bis zum Service. Automotive setzt bei seinen Entwicklungen auf Standardisierung. Softing ist aktives Mit-
glied in den wesentlichen Standardisierungsgremien der Automobilelektronik, wie ASAM und ISO. Das
Thema Datenfernübertragung hat mit der Akquisition der GlobalmatiX AG eine neue Dimension im Jahr
2018 erfahren und wurde im Jahr 2019 zur Marktreife gebracht. 2020 wurde die Vermarktung gestartet.
Das Segment IT Networks steht für das Testen, Qualifizieren und Zertifizieren von Verkabelungen in IT-
Systemen, basierend auf weltweiten technologischen Standards. Die Kunden optimieren mit den Mess-
geräten von IT Networks für Kupfer- und Glasfasernetze ihre täglichen Arbeitsabläufe und schaffen Si-
cherheit im Datenaustausch.
Beratung, Analysen, Studien und Schulungen runden in allen drei Geschäftssegmenten das Leistungsan-
gebot ab. Softing bedient mit seinen Dienstleistungen und Produkten schwerpunktmäßig den europäi-
schen und den nordamerikanischen Markt. Die asiatischen Märkte wie China, Japan und Korea gewinnen
jedoch zunehmend an Bedeutung.
Umsatzerlöse
(in Mio. EUR)
100
(in Mio. EUR)
95,6
100
88,1
91,1
83,9
82,5
72,8
80
78,0
77,6
80
78,7
80,4
60
40
20
60
40
20
0
0
2020
2019
2018
2017
2016
2020
2019
2018
2017
2016
1
Darstellung der Segmente
Die Segmentierung des Softing-Konzerns erfolgt auf Basis der internen Berichts- und Organisationsstruk-
tur und berücksichtigt die unterschiedlichen Risiken und Ertragsstrukturen der einzelnen Geschäftsfelder.
Bei der Segmentierung nach Geschäftsfeldern werden die Aktivitäten in die Geschäftsfelder Automotive,
Industrial und IT Networks aufgeteilt. Für weitere Details sowie quantitative Angaben zu den Segmenten
des Softing-Konzerns verweisen wir auf die Segmentberichterstattung im Konzernanhang.
Geschäftsmodell des Unternehmens
Softing AG
Die Softing AG ist die zentrale Management-Holding des Softing-Konzerns.
Segment Industrial
Softing Industrial Automation GmbH
Die Softing Industrial Automation GmbH ist ein weltweit führender Anbieter von industriellen Kommunika-
tionslösungen und Produkten sowohl für die Fertigungs- als auch die Prozessindustrie. Die Produkte sind
zugeschnitten auf die Anforderungen von System- und Geräteherstellern, Maschinen-und Anlagenbauern
oder Endanwendern und bekannt für ihre Benutzerfreundlichkeit und funktionalen Vorteile.
Softing Italia s.r.l.
Softing Italia ist organisatorisch eine Tochter der Softing Industrial Automation GmbH. Softing Italia in
Mailand betreut Kunden in Italien direkt vor Ort. Im Jahr 2020 trug die Gesellschaft erneut positiv zum
Gesamtergebnis des Softing-Konzerns bei.
Online Development Inc. (OLDI) und Softing Inc.
Online Development Inc. (OLDI) und Softing Inc. mit Sitz in Knoxville, Tennessee, sowie das Vertriebsbüro
der Softing Inc. in Newburyport, Massachusetts, sind organisatorisch Töchter der Softing North America
Holding Inc. mit Sitz in Delaware. OLDI ist seit fast 30 Jahren ein führender Original Design Manufacturer
(ODM) mit einer Bandbreite an Hardware- und Software-Produkten, die zahlreiche industrielle Marktseg-
mente unterstützen. Große Markenhersteller nutzen OLDIs tiefreichendes Wissen der industriellen Daten-
verarbeitung und Kommunikation, um die Markteinführung neuer und bewährter Technologien zu verbes-
sern. Softing Inc. bedient den nordamerikanischen Markt, bietet mit eigenen Kapazitäten Projektdienst-
leistungen an und betreut das Produktgeschäft vor Ort. 2020 trugen die amerikanischen Gesellschaften
insgesamt positiv zum Gesamterfolg des Softing-Konzerns bei.
Buxbaum Automation GmbH
Die Vertriebsniederlassung Buxbaum Automation GmbH in Eisenstadt betreut Kunden in Österreich direkt
vor Ort. Die Gesellschaft trug 2020 mit Ihren Verkäufen in den Segmenten Industrial und IT Networks
wieder positiv zum Gesamtergebnis des Softing-Konzerns bei.
EBITDA
(in Mio. EUR)
8
(in Mio. EUR)
15
6,7
12,3
12,1
12
6
4
9,0
9
4,1
7,8
6,8
3,5
6
3
1,6
2
1,1
0
2020
2019
2018
2017
2016
2020
2019
2018
2017
2016
2
Segment IT Networks
Softing IT Networks GmbH und Softing Singapore Pte. Ltd.
Softing IT Networks GmbH mit Sitz in Haar, München, ist Anbieter von Geräten zur Diagnose von IT-
Netzwerken, die im Bereich der Industrieautomation, in der Büroinstallation sowie bei Rechenzentren ein-
gesetzt werden. Softing Singapore mit Sitz in Singapur entwickelt und liefert Test- und Messgeräte für
Kupferkabel- und Glasfaser-Daten-Netzwerke. Dies schließt sowohl die Entwicklung und Herstellung von
Produkten mit der höchsten Performance in diesem Bereich als auch Zubehör zur Unterstützung des Ver-
triebs ein. Neben dem Vertrieb liefert die Gesellschaft auch technischen Support und Kalibrierungsleistun-
gen für die angebotenen Produkte. Die zwei Softing IT Networks-Gesellschaften trugen mit einer wach-
senden Produktpalette, bestehend aus Eigen- und Distributionsprodukten 2019 positiv zum internationa-
len Erfolg bei, aufgrund der COVID-19-Pandemie drehte das Segmentergebnis 2020 ins Negative.
Segment Automotive
Softing Automotive Electronics GmbH
Die Softing Automotive Electronics GmbH mit Sitz in Haar bietet Produkte und Dienstleistungen in der
Diagnose und der Testautomatisierung an. Der prozessübergreifende Ansatz der Softing-Lösungen stei-
gert Qualität und Zuverlässigkeit in der Steuergerätekommunikation. Im Wachstumsmarkt für Diagnose-
und Testsysteme in der Fahrzeugelektronik besitzt Softing mit über 80.000 Installationen eine führende
Stellung im Markt. Weltweit vertrauen Fahrzeughersteller sowie System- und Steuergerätelieferanten auf
bewährte Hard- und Software-Werkzeuge sowie Lösungen von Softing. Darüber hinaus deckt SMT (Sof-
ting Mess-Technik) den gesamten Bereich der mobilen und stationären Messwerterfassung ab.
Softing Engineering & Solutions GmbH
Die Softing Engineering & Solutions GmbH ist organisatorisch eine Tochter der Softing Automotive
Electronics GmbH. Softing ist seit mehr als 20 Jahren erfolgreich im Bereich Automotive Test Solutions
tätig und bietet umfangreiches Expertenwissen rund um das automatisierte Testen der Fahrzeugelektro-
nik. Für viele im Kraftfahrzeug vorhandene Steuergeräte hat Softing bereits Funktionsprüfungen und Test-
Designs realisiert. Zur optimalen Unterstützung der Kunden bietet die Softing Engineering & Solutions
GmbH hochwertige Dienstleistungen unmittelbar am jeweiligen Kundenstandort an. Für Kunden werden
qualifizierte Consulting- und Engineering-Leistungen mit Fokus auf die Kernthemen Diagnose, Messen
und Testen erbracht. Die gut ausgebildeten Mitarbeiter arbeiten teilweise direkt in den Fachabteilungen
der Kunden. Die enge Vernetzung mit allen maßgeblichen Beteiligten ist ein wesentliches Kennzeichen
der Arbeitsweise der Softing Engineering & Solutions GmbH und spielt eine entscheidende Rolle für den
Erfolg der Projekte.
EBIT
Konzernergebnis
(in Mio. EUR)
7,2
(in Mio. EUR)
5,7
6
4
2
5,0
2,5
3,3
4,3
4,1
2,9
2,3
0,7
–4,6
0
–3,9
0
–2,5
–2
–4
–5,0
2020
2019
2018
2017
2016
2020
2019
2018
2017
2016
3
Softing Automotive Electronics Kirchentellinsfurt GmbH
Die Softing Automotive Electronics Kirchentellinsfurt GmbH mit Sitz in Kirchentellinsfurt fungiert als interne
Entwicklungsgesellschaft im Segment Automotive.
Das Kerngeschäft des Automotive Segments verzeichnete nach guten Gewinnen im Jahr 2019 bedingt
durch das Coronavirus und seine Auswirkungen Verluste im Jahr 2020.
GlobalmatiX AG und GlobalmatiX Inc
.
Die GlobalmatiX AG mit Sitz in Liechtenstein ist ein Mobile Virtual Network Operator (MVNO) der in Europa
und Nordamerika mobile Datenkommunikation für Fahrzeuge und Maschinen anbietet, wie diese in den
Bereichen (teil-)autonomes Fahren wie auch bei anderen „Connected Services“ von Fahrzeugen und Ma-
schinen benötigt werden. Softing weitet mit dieser Akquisition ihre Kompetenzen im Bereich der Me-
gatrends Digitalisierung und Industrie 4.0 massiv aus und legt damit die Basis zu neuen serviceorientierten
Umsätzen. Die GlobalmatiX Inc. hat die Vermarktung der Produkte der GlobalmatiX AG in Nordamerika
übernommen. Diese Gesellschaften haben trotz Corona-bedingter Einschränkungen den Aufbau des Ver-
triebes im Jahr 2020 vorangetrieben. Die im Jahr 2020 geschaffenen Vertriebskontakte bilden eine solide
Basis für den Vertriebserfolg in den kommenden Jahren. Die Verluste im Jahr 2020 sind dem Technologie-
und Vertriebsaufbau geschuldet.
Softing Services GmbH
Die Softing Services GmbH mit Sitz in Haar stellt Dienstleistungen für die operativen Gesellschaften der
Softing AG zur Verfügung.
SoftingROM s.r.l.
Die Tochter SoftingROM s.r.l. (SoftingROM) mit Sitz in Cluj, Rumänien, fungiert als Tochtergesellschaft
der Softing Services GmbH. SoftingROM bildet für den Softing-Konzern einen wichtigen Pool von IT-Spe-
zialisten bei anspruchsvollen Entwicklungsaufgaben und ist ein strategisch wichtiges Mitglied des Softing-
Konzerns.
Softing S.A.R.L.
Die Softing S.A.R.L. mit Sitz in Paris, Frankreich, stellt den rechtlichen und organisatorischen Rahmen für
Vertriebsaktivitäten des Softing-Konzerns in Frankreich zur Verfügung.
(in Mio. EUR)
(EUR)
0,9
0,82
70,6
75
64,3
63,0
0,6
0,3
0
60
45
30
15
48,9
0,38
45,9
0,31
0,10
–0,50
2020
–0,3
–0,6
0
2019
2018
2017
2016
2020
2019
2018
2017
2016
4
Softing Electronic Science & Technology (Shanghai) Co., Ltd.
Die Softing Services GmbH und die Firma Beijing Windhill Technology Co., Ltd. betreiben ein Joint Venture
für die Vermarktung der Produkte aus dem Softing-Konzern im chinesischen Markt.
Softing North America Holding Inc., Delaware/USA
Die Softing North America Holding Inc. ist die zentrale Holdinggesellschaft für die nordamerikanischen
Tochtergesellschaften.
Geschäftsmodell der Softing AG
Die Softing AG fungiert als Management-Holding für den Softing-Konzern. Sie erzielt Erlöse durch die
Verrechnung von Management-Leistungen, von Unterstützung in Rechtsfragen und im Qualitätsmanage-
ment an die Tochterunternehmen. Darüber hinaus beschränkt sich das Geschäftsmodell auf die Verwal-
tung der Beteiligungen.
Der Konzernabschluss wurde gemäß § 315e Abs. 1 HGB unter Anwendung der IFRS-Rechnungslegungs-
vorschriften, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt.
STEUERUNGSSYSTEM
Der Softing-Konzern orientiert sich bei der Steuerung seiner Geschäftsaktivitäten vor allem an den Kenn-
größen Konzernumsatz und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und dem davon abgeleiteten opera-
tiven EBIT (EBIT bereinigt um aktivierte Entwicklungsleistungen und deren Abschreibungen sowie Aus-
wirkungen aus der Kaufpreisverteilung). Daneben steuert der Softing-Konzern das Working Capital über
ausgewählte Kennzahlen. Das Working Capital besteht im Wesentlichen aus Vorräten sowie Forderungen
und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Bezüglich der Corporate Social Responsibility
(CSR) wird auf die Anmerkungen im Geschäftsbericht verwiesen.
Der Lagerbestand wird laufend analysiert und anhand der Reichweite auf eventuellen Abwertungsbedarf
hin geprüft. Zudem wird anhand kurzfristiger Absatzprognosen die Bestellung neuer Ware im Hinblick auf
Verfügbarkeit gesteuert. Ziel ist es, kontinuierlich lieferfähig zu sein, um Produkte auch kurzfristig unseren
Kunden zur Verfügung stellen zu können. Während der Coronapandemie waren die Vertriebsgesellschaf-
ten im Konzern jederzeit lieferfähig.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden regelmäßig anhand der Altersstruktur analysiert
und auf Wertberichtigungsbedarf überprüft. Die Kunden werden üblicherweise durch interne Limit-Verga-
ben einer entsprechenden Steuerung unterzogen. Überfällige Forderungen werden stringent nachverfolgt.
Es kam zu keinen erhöhten Forderungsausfällen während der COVID -19-Pandemie.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden meist unter Ausnutzung von Skontobeträ-
gen beglichen, sofern diese angeboten werden.
Eigenkapital
(in Mio. EUR)
50
(in Mio. EUR)
69,6
68,4
70
63,0
46,1
40,9
40
36,8
52,3
56
42
28
14
34,8
47,6
34,0
30
20
10
0
0
2020
2019
2018
2017
2016
2020
2019
2018
2017
2016
5
Grundlage der Steuerung sind für die Softing AG auf Grund des Geschäftsmodells im Wesentlichen die
Ergebnisse aus Gewinnabführungsverträgen und Dividenden von Konzerngesellschaften. Durch die oben
erläuterte Steuerung der Tochterunternehmen bewirkt die Softing AG auch die Steuerung der Ergebnisse
aus Gewinnabführungsverträgen in der AG selbst.
Forschung und Entwicklung
Der Softing-Konzern investiert seit Jahren große Teile des Mittelzuflusses aus seinen Umsatzerlösen in
Forschung und Entwicklung. Insgesamt hat der Softing Konzern 15,7 Mio. EUR (Vj. 20,6 Mio. EUR) in
die Entwicklung neuer sowie in die Weiterentwicklung bestehender Produkte im Zusammenhang mit
Kundenprojekten investiert. Dies entspricht einer Investitionsquote (Verhältnis der Entwicklungskosten
zu den Umsatzerlösen) in Höhe von 20,3 % (Vj. 22,6%), davon hat der Softing Konzern 23,3% (Vj.
26,7%) aktiviert.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr ergaben sich Abschreibungen und Wertberichtigungen auf aktivierte
Entwicklungskosten in Höhe von 7,2 Mio. EUR (Vj. 3,3 Mio. EUR).
Zum Jahresende waren 216 (Vj. 226) Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung beschäftigt. Die
Softing AG selbst betreibt keinerlei Forschung und Entwicklung. Diese findet ausschließlich in den ope-
rativen Gesellschaften statt, wie nachfolgend dargestellt.
Softing Industrial Automation GmbH
Die Softing Industrial Automation GmbH ist als Produkt und Engineering Dienstleister sowie als indust-
rieller Partner der Prozess- und Fabrikautomation mit weltweiter Wirkung gut aufgestellt.
Weit mehr als 30 Jahre Wissens- und Erfahrungsaufbau in Software und Embedded Engineering prägen
das Unternehmen und seine Mitarbeiter mit einem starken „Softing Brand“, bekannt speziell für exzel-
lente industrielle Kommunikationslösungen.
Der deutlich verstärkte Trend hin zu flächiger Digitalisierung, mit der Ausprägung hin zu IoT sowie IIoT
Lösungen verstärken diese Marktposition von Softing und bewirken eine solide Nachfrage nach Dienst-
leistungen und Produkten des Unternehmens für Anwendungen in bestehenden Industrieanlagen als
auch in neuen Produktionsstätten.
Softing IT Networks GmbH und Softing Singapore Pte. Ltd.
Das Geschäftsjahr 2020 war bei der Softing IT Networks stark durch das Thema Covid 19 geprägt. Der
erste harte Lockdown im Frühjahr 2020 hat unverzüglich den Absatz der höherwertigen Messtechnik-
Produkte beeinflusst. Zwar konnte im Laufe des Jahres, mit Schwerpunkt im vierten Quartal, ein Großteil
des Umsatzes wieder aufgeholt, jedoch nicht komplett kompensiert werden.
Anzahl der Mitarbeiter
(in Mio. EUR)
14,9
15
12
9
500
400
300
200
100
0
430
415
404
404
10,9
399
10,3
10,2
9,7
6
3
0
2020
2019
2018
2017
2016
2020
2019
2018
2017
2016
6
Covid 19 hat die Markteinführung von neu entwickelten Produkten wie die neue CableMaster Serie um
einige Monate verzögert. Die im Jahr 2020 geplanten Produkteinführungen wurden auf das erste Halb-
jahr 2021 verschoben. Produktserien wie der WireXpert wurden soft- und hardware-technisch auf ein
erweitertes Niveau gehoben. Der Mix aus bewährter und neuer Hardware-Technologie, gepaart mit in-
novativer Software, hat sehr viele Nutzer überzeugt. Auf Kontaktbeschränkungen hat IT Networks sehr
schnell mit einer noch nie dagewesenen Anzahl von webbasierten Seminaren geantwortet. Die tech-
nisch hochwertigen virtuellen Seminare wurden sehr gut vom Markt angenommen und die Kontakte zu
vielen Interessenten und Anwendern konnten ausgebaut werden.
Softing Automotive Electronics GmbH
Die weltwirtschaftlichen Randbedingungen im Jahr 2020 insgesamt sowie die daraus resultierenden
Effekte in der Automotive Industrie haben auch die Softing Automotive Electronics GmbH (SAE) maß-
geblich negativ beeinflusst. Aufgrund der anhaltenden Pandemie und der damit verbundenen Unsicher-
heiten herrschte auf vielen Absatzmärkten Zurückhaltung. Dennoch gelang der SAE die erfolgreiche
Verbreiterung der Kundenbasis für die Diagnose- und Testlösung DTS9. Es wurden wichtige Partner für
die neue Lösung gewonnen, wodurch der Anteil der Software-Mietmodelle insgesamt weiter anstieg.
Das Erschließen neuer Zielkunden im Marktsegment der Personenkraftwagen schritt voran, führte je-
doch noch nicht zum gewünschten Erfolg. Die Marktresonanz zeigt allerdings eindeutig, dass neue
Funktionalitäten im Remote-Anwendungsfeld hochrelevant und für die Kunden attraktiv sind.
Trotz der schwierigen Lage, konnten im Produktsegment DTS9 Diagnose-Middleware SDE (Smart Di-
agnostic Engine) eine Reihe attraktiver Anfragen generiert und Neukunden gewonnen werden. So ge-
lang es erfolgreich, die SDE.onboard bei Kunden zu platzieren und entsprechende Serieneinführungen
vorzubereiten. Auch die Kombination der SDE mit Produkten aus dem Segment Vehicle Communication
Interfaces (VCI) als effiziente Lösung für Test- und Flashanwendungen stößt weltweit auf großes Inter-
esse. Aktuell laufen mehrere Proof of Concepts zu entsprechenden Anwendungen für eine Reihe von
OEM in den Marktsegmenten Personenkraftwagen sowie Bus und LKW. Um den Kunden noch größere
Effizienzhebel bieten zu können, wurde 2020 die Integration der verschiedenen Produktsegmente in
übergreifende Kundenlösungen vorangetrieben. Doch auch als klassisches Diagnose-Interface allein
stieß das VIN|ING 2000 weltweit auf Interesse. So befindet sich Softing aktuell in mehreren Neukunden-
Ausschreibungen in einem fortgeschrittenen Stadium und rechnet mit dem Gewinn von zumindest ei-
nem Kundenprojekt noch im ersten Halbjahr 2021. Technisch stehen im Segment VCI Optimierungen
für die flexible und effiziente Gerätekonfiguration sowie die weitere Erhöhung der Verfügbarkeit im Vor-
dergrund.
Im Produktsegment Servicetester konnte mit der neuen Generation von TDX die Geschäftsbasis erfolg-
reich verbreitert werden. Insbesondere wurde mit Porsche Rennsport ein neuer Kunde mit weiterfüh-
renden Perspektiven gewonnen. Obwohl die Anzahl von Anfragen und Ausschreibungen ab dem zwei-
ten Quartal 2020 spürbar abnahm, konnte die SAE sich bei größeren Ausschreibungen erfolgreich für
die Vergabe qualifizieren und rechnet mit entsprechenden Projektgewinnen im zweiten Quartal 2021.
Bei der flexiblen Integration von Datenbanksystemen sowie dem Einsatz von skalierbaren Cloud-Tech-
nologien hat Softing neue Partner gewonnen und arbeitet an der nächsten Produktgeneration.
Bei der Überprüfung aktivierter Vermögenswerte zeichnete sich im zweiten Halbjahr für ein Produkt im
Segment Automotive Electronics ein Korrekturbedarf ab. Das bei der Entwicklung von Verbrennungsmo-
toren eingesetzte Produkt wird seine Planerwartungen aufgrund veränderter Entwicklungspolitik der Fahr-
zeughersteller nicht erreichen. Softing fokussiert daher seine Entwicklungsschwerpunkte auf Produkte
verstärkt für hybride und elektrische Antriebe sowie für autonomes Fahren. Die Korrektur hat das Konzern-
EBIT und das Konzern-Jahresergebnis einmalig mit ca. 3,6 Mio. EUR belastet (Vj. TEUR 0).
7
Globalmatix
Auch die GlobalmatiX wurde durch Covid-19 beeinflusst. Kurzarbeit und eine vorsichtige Ausgabenpo-
litik in Folge der beiden Lockdowns haben das abgelaufene Geschäftsjahr geprägt: Projekte in der For-
schung wurden verschoben, angelaufene Projekte in der Entwicklung wurden verzögert. Trotzdem
konnten einige Kundenprojekte erfolgreich umgesetzt werden, besonders wo Kunden einen direkten
Vorsprung durch Digitalisierung oder Kosteneinsparung erzielen konnten, wie beispielsweise der kon-
taktlose Rückgabeprozess von gemieteten oder geleasten Fahrzeugen mittels Telematik Lösungen. Zu-
dem konnten für Telematik Provider (TSP) standardisierte, vorinstallierte Produkte entwickelt werden
für Anwendungen aus den Bereichen digitales Fahrtenbuch, Fahrzeugferndiagnose, Spritverbrauch, Si-
cherheit und Wartung.
8
WIRTSCHAFTSBERICHT
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDIN-
GUNGEN
Die Weltwirtschaft hat laut dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) im dritten Quartal einen erheblichen Teil
der in der ersten Jahreshälfte aufgrund der Covid-19-Pandemie erlittenen Rückgänge im Produktionsni-
veau wieder aufgeholt. Derzeit wird die Erholung durch eine weitere Infektionswelle und Maßnahmen zu
ihrer Eindämmung zwar gebremst, im weltweiten Aggregat bleibt die Produktion aber aufwärtsgerichtet.
Anders als im Frühjahr sind bislang keine gravierenden negativen Auswirkungen der Pandemie auf die
Produktion im Verarbeitenden Gewerbe, den internationalen Warenhandel und die Rohstoffpreise erkenn-
bar. Mit dem erwarteten Abflauen der Infektionswelle dürfte sich die wirtschaftliche Aktivität im Verlauf des
ersten Quartals auch dort wieder erholen, wo sie zwischenzeitlich spürbar gesunken war. Für den weiteren
Verlauf des Jahres ist dann mit zunehmender Durchimpfung der Bevölkerung eine nachhaltige Verringe-
rung der Infektionsrisiken und eine fortschreitende Normalisierung der Rahmenbedingungen auch für die
besonders kontaktintensiven Wirtschaftszweige zu erwarten. Für das Jahr 2021 rechnet das IfW mit einem
Anstieg der Weltproduktion (gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten) um 6,1 Prozent, nach einem
Einbruch um 3,8 Prozent im Jahr 2020. Auch im Jahr 2022 wird die weltwirtschaftliche Aktivität mit 4,1
Prozent voraussichtlich stärker steigen als im mittelfristigen Trend, die Produktion wird gleichwohl länger-
fristig deutlich unter dem Niveau bleiben, mit dem vor der Krise gerechnet werden konnte. Damit wurde
die September-Prognose für das Jahr 2020 um 0,2 Prozentpunkte und für das Jahr 2021 um 0,6 Prozent-
punkte reduziert. Für den Welthandel (Waren) rechnet das IfW mit einem Anstieg von 8,8 Prozent, nach
einem Rückgang um 5,4 Prozent in diesem Jahr
(Quelle: IfW, Kieler Konjunkturberichte Nr. 70, 2020|Q4, www.ifw-kiel.de)
Angesichts eines besser als erwartet verlaufenen dritten Quartals korrigiert der Verband Deutscher Ma-
schinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) seine Produktionsprognose 2020 leicht nach oben. Statt eines
Rückgangs der realen Produktion von 17 Prozent rechnen die VDMA-Volkswirte nur mit einem Minus von
14 Prozent. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts sank die Produktion im Maschinen- und Anla-
genbau in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres um 13,1 Prozent. Die sich leicht aufhellende
Konjunktur wirkt sich auch auf die Prognose für 2021 aus. Der VDMA rechnet jetzt mit einem realen Pro-
duktionszuwachs von 4 Prozent statt der bisher erwarteten plus 2 Prozent, allerdings ist diese Prognose
mehr als unsicher. Das hohe Maß an Unsicherheit in der globalen Wirtschaft treffe den Maschinen- und
Anlagenbau in besonderer Weise. Hinzu kommt der weiterhin vorhandene Protektionismus sowie der ra-
sante Strukturwandel in der wichtigen Abnehmerbranche Fahrzeugbau. Liquiditätsengpässe im Auf-
schwung werden 2021 die eigentliche Herausforderung, denn mit besserer Konjunktur und Auftragslage
müssen die Maschinenbauer in Vorleistungen gehen. Allerdings bietet die weitere Entwicklung auch Chan-
cen in der konjunkturellen Beschleunigung aus dem Corona-Tal einerseits und eine Beschleunigung des
technologischen Wandels andererseits. In dieser doppelten Beschleunigung liegen im europäischen Ma-
schinenbau spannende Potenziale, für all diejenigen, die die richtigen Antworten auf die Herausforderun-
gen finden.
(Quelle: VDMA, Maschinen- und Anlagenbau schöpfen neuen Mut, 08.12.2020, www.vdma.org)
Mit 14,0 Prozent mehr Bestellungen gegenüber Vorjahr lagen die Auftragseingänge in der deutschen
Elektroindustrie im November 2020 den dritten Monat in Folge im Plus. Allerdings waren die Orders im
November 2019 auch zweistellig gesunken, so dass der jüngste starke Anstieg nicht zuletzt auf einem
Basiseffekt beruht, stellt der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) fest. Die
Inlandsbestellungen nahmen im November 2020 um 16,7 Prozent gegenüber Vorjahr zu, die Auslandsauf-
träge um 11,7 Prozent. Kunden aus der Eurozone orderten 10,2 Prozent mehr und Kunden aus Drittlän-
dern 12,6 Prozent. In den gesamten ersten elf Monaten des vergangenen Jahres lief damit ein Auftrags-
rückgang von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. Die Inlandsorders stagnierten mehr oder weniger
9
(- 0,1 Prozent), wohingegen die Auslandsaufträge um 8,5 Prozent geringer ausfielen. Die Bestellungen
aus dem Euroraum (- 9,0 Prozent) und aus Drittländern (- 8,2 Prozent) gaben dabei in ähnlicher Größen-
ordnung nach. Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der deutschen Elektroindustrie stieg im Novem-
ber 2020 um 2,5 Prozent über das entsprechende Vorjahreslevel. In den gesamten ersten elf Monaten
2020 lag die Erzeugung damit um 7,0 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Der Branchenumsatz nahm
im November 2020 um 2,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 17,0 Milliarden Euro zu. Im Gesamtzeitraum
von Januar bis November 2020 beliefen sich die aggregierten Branchenerlöse auf 163,8 Milliarden Euro,
womit sie ihren Vorjahreswert um 6,2 Prozent verfehlten. Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroin-
dustrie hat sich im Dezember 2020 den nunmehrachten Monat in Folge verbessert. Sowohl die Bewertung
der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen günstiger aus als im Vormonat.
Angesichts verschärfter Lockdown-Maßnahmen nicht nur in Deutschland würde es aber kaum überra-
schen, wenn die Ergebnisse der Januar-Befragung wieder schlechter ausfielen.
(Quelle: ZVEI, Auftragseingänge erholen sich dritten Monat in Folge, 11.01.2021, www.zvei.org)
Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) ist der bisherige Einfluss der Pandemie auf die internati-
onalen Automobilmärkte schwerwiegend. In der ersten Jahreshälfte 2020 ist der Absatz weltweit massiv
eingebrochen. Der durch das Corona-Virus bedingte parallele Rückgang der meisten Märkte ist historisch
beispiellos: In den großen Absatzregionen China, USA und Europa wurden in Summe 7,5 Mio. Pkw we-
niger verkauft als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Absatzrückgang von 28 Prozent. In einigen
Ländern Europas kam der Pkw-Absatz in den Monaten April und Mai fast gänzlich zum Erliegen. Ge-
schlossene Handelsbetriebe und Zulassungsstellen über nahezu alle Länder hinweg ließen die Pkw-
Neuzulassungen in Europa um 67 Prozent zurückgehen. In Italien, Spanien und dem Vereinigten König-
reich ging es zwischenzeitlich um 97 Prozent und mehr nach unten. Im ersten Halbjahr 2020 gingen die
Pkw-Neuzulassungen in Deutschland um knapp 35 Prozent auf 1,21 Mio. Pkw zurück. Zu Beginn der
zweiten Jahreshälfte zeigten sich in Teilen Europas Erholungsanzeichen, die jedoch auch durch statisti-
sche Verzerrungen im Vorjahresvergleich begünstigt waren. Auch die Produktion kam vielerorts zum Er-
liegen. In Deutschland wurden im April nur 11.000 Pkw gefertigt (ebenfalls minus 97 Prozent). Der drama-
tische Einbruch der Nachfrage, der zeitweise Abriss der Lieferketten sowie wochenlange Produktions-
stopps führten dazu, dass die Pkw-Produktion in Deutschland im ersten Halbjahr auf das niedrigste Niveau
seit 45 Jahren gesunken ist. Von Januar bis Juni wurden an den deutschen Standorten knapp 1,5 Mio.
Fahrzeuge hergestellt, das sind 40 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ähnlich entwickelte sich der
Pkw-Export: In den ersten sechs Monaten des Jahres war er um 40 Prozent auf 1,1 Mio. Einheiten einge-
brochen. Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte ist die Produktion wieder angelaufen. Nachholeffekte zeich-
nen sich bislang jedoch nicht ab. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Erholung der Märkte einige
Zeit in Anspruch nehmen wird. Die Nutzfahrzeugmärkte waren von der Entwicklung noch stärker betroffen.
In Europa steht der Markt nach dem ersten Halbjahr bei einem Rückgang von 44 Prozent, die Vereinigten
Staaten bei minus 29 Prozent, in China deutete sich zur Jahresmitte hin eine Erholung an. Die Corona-
Krise hat die Automobilindustrie erreicht, als sich die Märkte ohnehin im Abschwung befanden. Solange
es keine medizinische Lösung der Pandemie gibt, sind auch weitere wirtschaftliche Rückschläge nicht
ausgeschlossen. Die Situation für die weltweite Automobilindustrie bleibt damit außerordentlich ange-
spannt – gerade vor dem Hintergrund, dass bereits die Ausgangslage schon sehr herausfordernd war.
Schon im Jahr 2019 war der Weltmarkt deutlich zurückgegangen – und zwar absolut gesehen deutlicher
als im Jahr der weltweiten Finanzkrise.
(Quelle: VDA, Jahresbericht 2020, www.vda.de)
10
GESCHÄFTSVERLAUF
Auftragseingang
Der Auftragseingang ist im Vergleich zum Vorjahr von 95,6 Mio. EUR auf 72,8 Mio. EUR gesunken.
Bedingt durch die COVID-19-Pandemie waren gegenüber dem Vorjahr deutliche Rückgänge im Seg-
ment Automotive (-61,4 %) im Segment IT Networks von (-12,9 %) und Industrial (-9,7 %) zu verzeich-
nen.
Dem Pandemie-bedingt rückläufigen Auftragseingang folgend waren für den Softing-Konzern in allen
Umsatzbereichen, in allen Märkten und in allen Segmenten Umsatzrückgänge zur verzeichnen. 2020
lag der Umsatz mit 77,6 Mio. EUR (Vj. 91,1 Mio. EUR) um 13,5 Mio. EUR (14,8 %) unter dem Vorjah-
resniveau, eine Prognose war aufgrund der Markteinbrüche durch die Pandemie nicht möglich. Das
EBITDA betrug im Geschäftsjahr7,8 Mio. EUR (Vj. 12,1 Mio. EUR), dies entspricht einer EBITDA-Marge
von 10 % (Vj. 13,3 %). Das operative EBIT (EBIT bereinigt um aktivierte Entwicklungsleistungen von
3,7 Mio. EUR und deren Abschreibungen von 7,2 Mio. EUR sowie Auswirkungen aus der Kaufpreisver-
teilung 2,0 Mio. EUR) beträgt 2020 1,6 Mio. EUR (Vj. 4,1 Mio. EUR). Das EBIT 2020 drehte im Laufe
des Jahres aufgrund erhöhter Abschreibungen und aufgrund von Impairmentanpassungen mit Fort-
schreiten der Pandemie mit -3,9 Mio. EUR ins Negative nach 4,3 Mio. EUR im Vorjahr. In diesen Berei-
chen war eine Prognose wiederum nicht möglich.
Die Softing Gruppe wurde am 20. Oktober 2020 Opfer eines Cyber-Angriffs auf die deutschen Gesell-
schaften und die Entwicklungstochter in Rumänien. Nach unseren Informationen wurden in dieser Zeit von
einer Reihe deutscher Industrieunternehmen gleichartige Cyber-Angriffe gemeldet. Trotz aller professio-
nellen Vorkehrungen ist es dabei auch uns nicht gelungen, den rechtswidrigen Zugriff auf unsere IT-Infra-
struktur umfänglich zu verhindern. Wir mussten feststellen, dass Unbekannte Einblick in die in unserem
System vorhandenen Daten erhalten haben und diese teilweise entwenden konnten.
Nach der Entdeckung des Angriffs haben wir sofort gehandelt und das zuständige Dezernat der Kriminal-
polizei, das Dezernat Cybercrime des Landeskriminalamtes (LKA) Bayern, eingeschaltet. Ermittlungen
wurden aufgenommen und dauern an. Die zuständige Landesdatenschutzbehörde wurde ebenfalls von
dem Vorfall in Kenntnis gesetzt. Ein externes Unternehmen für IT-Sicherheit wurde mit der forensischen
Untersuchung und Abwehr des Vorfalls beauftragt.
Die operativen Organisationen waren kurz nach dem Vorfall wieder mit leichten Einschränkungen arbeits-
fähig, bis zum Bilanzstichtag wurde die IT-Infrastruktur zu 90% verbessert wiederhergestellt. Der daraus
resultierende finanzielle Schaden (Kosten des Wiederaufbaues und Ertragsausfälle) ist durch Versiche-
rungen gedeckt.
Die Aufwandspositionen im Konzern entwickelten sich folgendermaßen:
2020
2019
TEUR
TEUR
Materialaufwand
35.130
39.311
Zuwendungen an Arbeitnehmer
31.684
11.691
35.441
7.820
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
8.397
10.474
Betriebliche Aufwendungen
86.902
93.046
11
Das Segment Industrial erzielte einen Umsatz von 55,8 Mio. EUR (Vj. 58,3 Mio. EUR). Das EBITDA betrug
7,5 Mio. EUR (Vj. 7,3 Mio. EUR). Das EBIT sank aufgrund des leicht verminderten Umsatzes von im
Vorjahr 4,4 Mio. EUR auf 4,3 Mio. EUR.
Der Umsatz von Automotive sank um 37% von 22,0 Mio. EUR auf 13,9 Mio. EUR, daraus resultierte ein
EBITDA von -0,6 Mio. EUR nach 3,5 Mio. EUR im Vorjahr. Das EBIT sank stark aufgrund der Umsatz-
rückgänge durch die COVID-19-Pandemie und den Belastungen für den Geschäftsaufbau der Globalma-
tiX von 0,4 Mio. EUR auf -7,2 Mio. EUR.
Im Segment IT Networks sank der Umsatz um 27 % von 10,8 Mio. EUR auf 7,9 Mio. EUR und es wurde
ein EBITDA von 0,0 Mio. EUR (Vj. 0,4 Mio. EUR) sowie ein EBIT von -1,0 Mio. EUR (Vj. -0,5 Mio. EUR)
erzielt.
Daraus resultierte ein Konzernergebnis nach Zinsen und Steuern von -4,6 Mio. EUR nach 2,9 Mio. EUR
im Vorjahr.
Geschäftsverlauf der Softing AG
Der Gewinn der Konzernmutter, Softing AG, sank auf Grund gesunkener Ergebnisabführung von 2,8 Mio.
EUR im Jahr 2019 um 4,3 Mio. EUR auf -1,5 Mio. EUR im Jahr 2020.
ERTRAGSLAGE
Ertragslage Softing-Konzern
Die finanziellen Leistungsindikatoren im Konzern sind die Umsatzerlöse, das erzielte operative EBIT und
das EBIT.
Im vergangenen Geschäftsjahr sank der Konzernumsatz um 14,8 % auf 77,6 Mio. EUR. Das Segment
Industrial zeigte hierbei den geringsten Rückgang in den Umsatzerlösen mit 2,4 Mio. EUR. Die aktivierten
Eigenleistungen (Produktentwicklungen) betrugen 3,7 Mio. EUR und lagen um 1,9 Mio. EUR unter dem
Vorjahresniveau (5,5 Mio. EUR), der Anteil der aktivierten Eigenleistungen im Verhältnis zum Gesamtum-
satz sank im Geschäftsjahr 2020 von 6,1% auf 4,7%. Die sonstigen betrieblichen Erträge von 1,7 Mio.
EUR wurden stark durch Erträge aus Entschädigungsansprüchen aus Versicherungsleistungen von 0,8
Mio. EUR geprägt. Im Vorjahr betrugen die sonstigen betrieblichen Erträge 0,8 Mio. EUR.
Der Materialaufwand sank aufgrund der Umsatzrückgänge um 4,2 Mio. EUR oder 10,6%. Der Grund
dafür liegt hauptsächlich im starken Umsatzrückgang in den Segmenten mit dementsprechenden Waren-
einständen für Eigen- und Fremdprodukte im Vergleich zum Vorjahr. Besonders ein erhöhter Warenein-
stand bei unserer amerikanischen Tochter OLDI, die von den COVID-19 Pandemie Rückgängen nicht
betroffen war und die Umsatzerlöse sogar steigern konnte. Insgesamt betrug die Materialaufwandsquote
(Materialaufwand im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) 45,3 % (Vj. 43,2%) und der Rohertrag (Umsatzer-
löse abzüglich Materialaufwand) sank daher proportional von 51,8 Mio. EUR auf 42,5 Mio. EUR.
Der Personalaufwand sank aufgrund diverser Personalmaßnahmen und staatlichen Unterstützungen in
der Pandemie um 10,6% auf 31,7 Mio. EUR. Zum Stichtag waren 397 Mitarbeiter im Softing-Konzern
beschäftigt (Vj. 407).
Die Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen/Nut-
zungsrechte stiegen von 7,8 auf 11,7 Mio. EUR, bedingt durch die einmalige Wertminderung von selbst-
erstellen Wirtschaftsgütern aufgrund vom Strukturwandel in der Automobilindustrie betroffener Produkte.
12
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken um 2,1 Mio. EUR auf 8,4 Mio. EUR. Zum großen Teil
aufgrund von verminderten Vertriebskosten, Reisekosten und Marketingaufwendungen in der
Coronakrise.
Eine zentrale Größe für die Beurteilung und die Steuerung der Ertragslage ist das Ergebnis vor Zinsen
und Steuern (EBIT) von -3,9 Mio. EUR (Vj. 4,3 Mio. EUR) und dem davon abgeleiteten operativen EBIT
von 1,6 Mio. EUR (Vj. 4,1 Mio. EUR).
Das Zinsergebnis und die übrigen Finanzaufwendungen beliefen sich auf -1,5 Mio. EUR (Vj. -0,1 Mio.
EUR). Bei den übrigen Finanzerträgen/Finanzaufwendungen TEUR -1.158 (Vj. TEUR 322) handelt es sich
um Währungsschwankungen eines USD Darlehens an die amerikanische Holdinggesellschaft, dass mit
einer laufenden Rückzahlungsvereinbarung unterlegt ist.
Nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag resultierte daraus ein Konzerner-
gebnis von -4,6 Mio. EUR (Vj. 2,9 Mio. EUR).
Ertragslage Softing AG
Als Management-Holding erzielte die Softing AG Erlöse nur durch die Leistungserbringung an die Toch-
tergesellschaften. Im Wesentlichen bestanden diese Leistungen in der aktiven Geschäftsführung in den
Gesellschaften sowie in der Unterstützung in Rechtsfragen und im Qualitätsmanagement. Die hierfür an-
fallenden Kosten wurden zu festgelegten Teilen an die Tochtergesellschaften belastet; nicht belastet wur-
den die Kosten für allgemeine Kontrollleistungen.
Die Softing AG tritt nicht direkt am Markt auf, sondern erhält Erträge aus Beteiligungen und Ergebnisab-
führungsverträgen. Ergebnisabführungsverträge bestehen mit folgenden Tochtergesellschaften:
Unmittelbar:
Softing Industrial Automation GmbH
Softing Automotive Electronics GmbH
Softing Services GmbH
Softing IT Networks GmbH
Mittelbar (via Softing Automotive Electronics GmbH):
Softing Engineering & Solutions GmbH
Die Ergebnisse aus Ergebnisabführungen sind die wesentlichen Steuerungsgrößen für die Softing AG und
stellen den finanziellen Leistungsindikator dar. Im vergangenen Geschäftsjahr veränderten sich diese von
1,8 Mio. EUR auf -1,2 Mio. EUR. Aufgrund der pandemiebedingten Einflüsse war eine Prognose der Er-
gebnisse aus Ergebnisabführungen für das Geschäftsjahr 2020 nicht möglich.
Der Personalaufwand sank von 3,1 Mio. EUR auf 2,2 Mio. EUR auf Grund gesunkener Aufwendungen für
Altersversorgung und gesunkener variabler Gehaltskomponenten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken insgesamt von 0,9 Mio. EUR auf 0,5 Mio. EUR. Der
Rückgang ist im Wesentlichen durch geringere Reisekosten und durch geringere Aufwendungen aus
Kursdifferenzen begründet.
13
Auf Grund gesunkener Kosten im Zusammenhang mit der Steuerung der Tochtergesellschaften ergab
sich für 2020 eine Verminderung der Erlöse mit verbundenen Unternehmen von 3,3 Mio. EUR auf 2,7 Mio.
EUR.
Für Verpflichtungen aus Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer abgelaufener Geschäftsjahre wurden im
Geschäftsjahr Steuerrückstellungen in Höhe von 0,04 Mio. EUR gebildet, für das Geschäftsjahr selbst
waren keine Steuerrückstellungen zu bilden.
Der Jahresfehlbetrag beträgt -1,5 Mio. EUR (im Vj. Jahresüberschuss in Höhe von 2,8 Mio. EUR).
FINANZLAGE
Finanzlage Softing-Konzern
Finanzmanagement
Im Rahmen des Konzern-Finanzmanagements sind die deutschen Tochtergesellschaften in ein Cash
Pooling einbezogen, das die Softing AG führt. Falls notwendig werden die Cashflows der Fremdwährungs-
gesellschaften durch klassische Termingeschäfte abgesichert. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden
keine Termingeschäfte abgeschlossen.
Kapitalstruktur
Zum Jahresende 2020 belief sich das Eigenkapital des Softing-Konzerns auf 63,0 Mio. EUR (Vj. 69,6 Mio.
EUR).
Die Eigenkapitalquote erreichte wie im Vorjahr 60 %.
Die langfristigen Schulden beliefen sich auf 21,2 Mio. EUR (VJ. 25,5 Mio. EUR). Die Verminderung resul-
tiert aus dem Rückgang passiver latenter Steuern und der Umgliederung von Darlehensverbindlichkeiten
in kurzfristige Finanzschulden.
Die kurzfristigen Schulden sanken um 0,7 Mio. EUR auf 21,0 Mio. EUR, im Wesentlichen bedingt durch
die Tilgung sonstiger kurzfristiger Schulden.
Investitionen
Im vergangenen Geschäftsjahr investierte der Softing-Konzern 5,6 Mio. EUR (Vj. 7,7 Mio. EUR) in selbst-
erstellte und fremderstellte immaterielle Vermögensgegenstände. Die Investitionen in das übrige Anlage-
vermögen betrugen im Jahr 2020 1,5 Mio. EUR (Vj. 1,2 Mio. EUR). Hinsichtlich der segmentbezogenen
Angaben zu Investitionen verweisen wir auf den Abschnitt Forschung und Entwicklung.
Liquidität
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit sank ergebnisbedingt um 5,5 Mio. EUR von 10,4 Mio.
EUR auf 4,9 Mio. EUR.
Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit betrug 8,5 Mio. EUR (Vj. 8,5 Mio. EUR), größtenteils geprägt
durch die Investitionen in Neuentwicklungen und Ersatzbeschaffungen.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug -1,1 Mio. EUR (Vj. 3,4 Mio. EUR).
Die dem Konzern zur Verfügung stehenden Zahlungsmittel standen zum Jahresende bei 10,2 Mio. EUR
(Vj. 14,9 Mio. EUR).
14
Finanzlage Softing AG
Kapitalstruktur
Das Eigenkapital sank zum 31. Dezember 2020 von 49,9 Mio. EUR auf 47,5 Mio. EUR. Die Veränderun-
gen begründen sich in der Auszahlung der Dividende von – 0,4 Mio. EUR, dem Erwerb eigener Anteile
in Höhe von – 0,4 Mio. EUR und dem Jahresfehlbetrag von -1,5 Mio. EUR.
Die Eigenkapitalquote betrug 66,80 % (Vj. 68,84 %).
Die Reduzierung der Rückstellungen von 3,2 Mio. EUR auf 2,7 Mio. EUR basiert größtenteils auf Verän-
derungen in den Personalrückstellungen im Bereich der variablen Vergütung.
Die sonstigen Verbindlichkeiten sanken von 3,3 Mio. EUR auf 2,3 Mio. EUR wesentlich begründet durch
die Zahlung einer Kaufpreisverbindlichkeit für eine Beteiligung und gesunkener Lohnsteuer- und Umsatz-
steuerzahllast. Gegenläufig wirkte der Aufbau von variablen Vergütungsansprüchen, da diese nicht aus-
bezahlt wurden.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich um 2,0 Mio. EUR auf Grund der Nutzung
zugesagter Kreditlinien zur Finanzierung des Geschäftsaufbaues der GlobalmatiX.
Liquidität
Die Finanzierung der Tochtergesellschaften erfolgte fast ausschließlich durch das Cash-Pooling-System
der Softing AG und eigene, operative Geldzuflüsse für Tochtergesellschaften, die nicht am Cash-Pooling-
System teilnehmen. In geringem Umfang wurden separate Bankfinanzierungen von Tochtergesellschaften
genutzt. Zur Finanzierung des festen Kaufpreises von OLDI hatte die Softing AG insgesamt Darlehen in
Höhe von 11,0 Mio. EUR von zwei deutschen Geschäftsbanken aufgenommen. Diese valutierten zum
31.12.2019 noch mit 0,0 Mio. EUR. Zur Rückführung dieser Darlehen, der Finanzierung der GlobalmatiX
AG und von Produktinnovationen hat die Softing AG 2019 insgesamt Darlehen in Höhe von 14,0 Mio. EUR
von zwei deutschen Geschäftsbanken aufgenommen, die am 31.12.2020 mit 14,0 Mio. EUR valutieren.
Die Finanzmittel betrugen zum Jahresende 6,4 Mio. EUR (Vj. 12,6 Mio. EUR). Es bestehen nicht ausge-
nutzte Kreditlinien in Höhe von 5,2 Mio. EUR (Vj. 7,4 Mio. EUR).
VERMÖGENSLAGE
Vermögenslage Softing-Konzern
Die langfristigen Vermögenswerte beinhalten unter anderem immaterielle Vermögenswerte, Geschäfts-
oder Firmenwerte, das Sachanlagevermögen und latente Steueransprüche und repräsentierten Ende
2020 einen Anteil von 61,2 % der Bilanzsumme (Vj. 60,5 %). Dem gegenüber standen Eigenkapital und
langfristige Schulden in Höhe von zusammen 80,0 % (Vj. 81,4 %) in der Bilanzsumme.
Die langfristigen Vermögenswerte sanken um 6,3 Mio. EUR auf 64,3 Mio. EUR. Die Gründe lagen zum
größten Teil in der Abschreibung einer Produktgruppe für Prüfstandsanwendungen im Bereich von Ver-
brennungsmotoren und der Verminderung von Aktivierungen aus Eigenentwicklungen.
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Die kurzfristigen Vermögenswerte umfassen Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken von 46,1 Mio.
EUR auf 40,8 Mio. EUR und sind im Wesentlichen auf einen Rückgang von Zahlungsmitteln von 4,7 Mio.
EUR, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 1,1 Mio. EUR zurückzuführen. Der Anstieg der
Vorräte um 1,1 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus dem Lageraufbau während der COVID 19 Pan-
demie.
Die Bilanzsumme sank im Geschäftsjahr auf 105,2 Mio. EUR (Vj. 116,8 Mio. EUR).
Vermögenslage Softing AG
Die Bilanzsumme der Softing AG verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Mio. EUR auf 71,2 Mio.
EUR (Vj. 72,5 Mio. EUR).
Die Anteile an verbundenen Unternehmen blieben unverändert zum Vorjahr bei 31,1 Mio. EUR.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden kurzfristige Darlehen in Höhe von 2,0 Mio. EUR aufgenommen.
Im Jahr 2019 wurden die langfristigen Darlehen neu mit den Hausbanken verhandelt, die Altschulden in
Höhe von TEUR 1.740 wurden komplett getilgt und Darlehen in Höhe von TEUR 14.000 neu aufgenom-
men. Diese Darlehen wurden für 2 Jahre tilgungsfrei gestellt, die Rückzahlung erfolgt danach innerhalb
von 5 Jahren linear/quartalsweise. Die Softing AG hat sich im Zuge der Darlehensgewährung zur Einhal-
tung von Financial Covenants (Verpflichtung zur Einhaltung von Finanzkennzahlen) verpflichtet. Die Fi-
nancial Covenants sind bezogen auf die Einhaltung einer bestimmten Eigenkapitalquote und eines maxi-
malen Verschuldungsgrades bezogen auf den Konzern. Im Geschäftsjahr hat die Softing AG das Kriterium
der Eigenkapitalquote und des maximalen Verschuldungsgrad problemlos erfüllt.
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen stiegen um 2,1 Mio. EUR auf 17,6 Mio. EUR aufgrund
von Auszahlungen. Der Bestand an flüssigen Mitteln sank auf 6,4 Mio. EUR.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen stiegen von 11,3 Mio. EUR auf 14,4 Mio. EUR auf
Grund gestiegener Forderungen aus dem Cashpooling.
BERICHTERSTATTUNG ZU NICHT FINANZIELLEN LEISTUNGSINDIKATOREN
Als Technologie- und Entwicklungsunternehmen ist das Know-How, die Qualifikation sowie die Motiva-
tion und Zufriedenheit der Mitarbeiter eine der wichtigsten Ressourcen für den nachhaltigen Unterneh-
menserfolg des Softing-Konzerns. Der Konzern misst daher den Mitarbeitern und ihrer Qualifikation
besonders große Bedeutung bei. Das Wissen, die Fähigkeiten, die Weiterentwicklung und das Engage-
ment der Mitarbeiter sind essenziell für den bisherigen und weiteren Erfolg des Softing-Konzerns. Der
Konzern sieht daher die Mitarbeiterfluktuation als einen wichtigen nicht-finanziellen Leistungsindikator
und bemüht sich die Fluktuation möglichst unter 10 % zu halten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sank
die Mitarbeiterfluktuation in den deutschen Gesellschaften von 6,6% auf 6,4%. Die ausländischen Nie-
derlassungen zeigten eine ähnlich niedrige Mitarbeiterfluktuation.
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GESAMTAUSSAGE ZUR LAGE DES SOFTING-KONZERNS
UND DER SOFTING AG
Die Finanz- und Vermögenslage sowohl des Softing-Konzerns als auch der Softing AG hat sich in der
Corona Krise bisher als sehr stabil erwiesen. Sie hat sich zwar krisenbedingt verschlechtert, ist aber wei-
terhin sehr solide und bietet dadurch die Basis vieler neuer Geschäftsmöglichkeiten nach der Krise.
BERICHTE ZU CHANCEN, RISIKEN UND PROGNOSEN
CHANCENBERICHT
Die dargelegten Ausführungen gelten gleichermaßen für den Softing-Konzern als auch für die Softing AG.
Die Chancen und Risiken entstehen in den einzelnen Tochterunternehmen der Softing AG. Über die ab-
geschlossenen Ergebnisabführungsverträge bzw. Beteiligungserträge wirken sie sich direkt, gegebenen-
falls mit einem zeitlichen Verzug zur IFRS-Rechnungslegung auch auf den Einzelabschluss der Softing
AG aus.
Softing Industrial Automation GmbH
Der Trend zur Mikroelektronik, die stark ansteigende Anzahl kommunizierender Vernetzungspartner
und Devices, der Kosten- sowie Technologiedruck der Industrie die Umfeldbedingungen präzise zu er-
fassen, um Daten dann architekturgerecht und richtig interpretiert zu kommunizieren, beschreiben das
Wachstums-Umfeld, in dem sich das Unternehmen befindet.
Immer wieder ein Schlüssel und Fundament zu einem Erfolgsweg ist, die langjährige Mitwirkung und
aktive Ausgestaltung der OPC UA Gemeinschaft und deren Pflege.
Durch Lösungs- sowie Innovationspartnerschaften mit Unternehmen aus dem IT sowie OT Umfeld wer-
den Wertegemeinschaften geschaffen, auf deren Basis ein Produkte- sowie Lösungsportfolio fortwäh-
rend aufbauend geschaffen wird. Das inhaltliche Zusammenwachsen der Fachbereiche IT sowie OT hin
zur IoT / IIoT, ergibt einen deutlichen Nachfrageschub nach technisch anspruchsvoller Systemintegra-
tion, welche durch das Unternehmen und seine Partner sehr glaubwürdig geleistet werden kann.
Softing IT Networks GmbH und Softing Singapore Pte. Ltd.
Der weitere Ausbau der Softing IT Networks Produktpalette mit Eigenprodukten, die Vorstellung von
Marktneuheiten und die Mitarbeit in internationalen Normengremien festigt die Marke Softing als renom-
mierter Messtechnik-Hersteller und steigert weiterhin den Bekanntheitsgrad. Mit der neuen LinkXpert
Serie wird ein neues Marktsegment zwischen einzigartigen Qualifizierern wie dem NetXpert XG und der
bewährten Cablemaster Serie erschlossen. Das moderne Design und die erweiterten Funktionalitäten
ergänzen das neue Softing Portfolio. Die Softing Inc. in USA zeigte bereits in den letzten Jahren sehr
gute Vermarktungserfolge, welche im Jahr 2021 ausgebaut werden können. Das Team von Softing
Electronic Science & Technology (Shanghai) Co., Ltd. zeigte ebenfalls Erfolge bei der Etablierung im
chinesischen Markt. Der Fokus des europäischen Teams lag in den letzten zwei Jahren auf den Märkten
DACH, Frankreich, Italien und Spanien. Außerhalb dieser Märkte besteht weiteres Potential für Erwei-
terungen des Vertriebs. Neue Absatzmärkte entstehen gerade im Online Segment. Hier bieten sich
große Chancen, neue Märkte durch Digitalisierung der Verkaufsprozesse zu erschließen.
Softing Automotive Electronics GmbH
Die steigende Nachfrage nach integrierten Lösungen rund um Test- und Flashanwendungen zeigt das
große Interesse an Effizienzsteigerungen insbesondere von OEM. So erlangen parallel und remote be-
triebene Lösungen immer mehr Bedeutung. Softing verfügt mit seinen erfolgreich im Markt eingeführten,
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modularen und auf Standards basierenden Produkten großes Zutrauen von Kunden weltweit. Ein
Schlüssel liegt in der durchgängigen Integration aller Softwareschichten von der Applikation bis zum
embedded device des Kunden – auch onboard. Dem sicheren, effizienten und einfachen Konfigurieren
kommt hierbei besondere Bedeutung zu. Softing verfügt über marktanerkannte Expertise in allen hierfür
erforderlichen Kompetenzfeldern. Daher wird das Business Development sich weiterhin auf die Gene-
rierung von Opportunities bei Bestandskunden sowie auch bei strategischen Zielkunden konzentrieren.
Hierüber sollen sowohl langfristige Lösungsgeschäfte etabliert werden als auch die Kundenstruktur wei-
ter verbreitert werden. Durch diesen Weg sieht Softing gute Chance für stabiles profitables Wachstum.
Globalmatix
Unsere Entwicklungen für Connected Car und Connected Machine ermöglichen GlobalmatiX in den
Segmenten Automotive und Industrielle Automatisierung smarte Produkte, Lösungen und Dienstleistun-
gen anzubieten, die nun auch über die Vertriebswege der Softing Geschäftsfelder an deren Kunden
angeboten werden können.
Zudem erschließen Corporate Private Netzwerke (Campus 5G), auch in Verbindung mit Autonomem
Fahren, neue Möglichkeiten. Unsere Lösungen werden zunehmend für Firmen interessant, die über
Künstliche Intelligenz und Maschinen lernende Algorithmen große Mengen von Daten in annähernder
Echtzeit aus dem Maschinenraum von Fahrzeugen und Anlagen für ihre Weiterverarbeitung zu Ange-
boten im Umfeld vorhersehbare Instandhaltung benötigen. Dabei wird das Telematikgerät der Global-
matiX zunehmend als CANbus Datenlogger eingesetzt.
RISIKOBERICHT
Die dargelegten Ausführungen gelten gleichermaßen für den Softing-Konzern als auch für die Softing AG.
Die Risiken entstehen in den einzelnen Tochterunternehmen der Softing AG. Über die abgeschlossenen
Ergebnisabführungsverträge bzw. Beteiligungserträge wirken sie sich direkt, gegebenenfalls mit einem
zeitlichen Verzug zur IFRS-Rechnungslegung auch auf den Einzelabschluss der Softing AG aus. Die auf-
geführten Risiken betreffen alle Segmente.
Softing ist ein international tätiges Unternehmen auf dem Gebiet der industriellen Automatisierungstech-
nik, der Fahrzeugelektronik und Netzwerkkommunikation. Es ist mit einer Reihe von Risiken konfrontiert,
die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind.
Dies betrifft insbesondere Risiken, die aus der Marktentwicklung, der Positionierung von Produkten und
Dienstleistungen, aus vertraglicher und außervertraglicher Haftung sowie aus kaufmännischen Vorgängen
resultieren. Die Geschäftspolitik besteht darin, vorhandene Geschäftschancen bestmöglich zu nutzen.
Aufgabe der Risikopolitik ist es, die damit verbundenen Risiken sorgfältig abzuwägen. Risikomanagement
ist daher fester Bestandteil aller Geschäftsprozesse und Unternehmensentscheidungen. Das Risikoma-
nagement-System des Softing-Konzerns bzw. der Softing AG umfasst Risiken und Chancen gleicherma-
ßen.
Die Risikogrundsätze werden vom Vorstand formuliert. Sie beinhalten Aussagen zu Risikostrategie, Risi-
kobereitschaft und Geltungsbereich.
Bei der Risikoanalyse erfolgt eine Beurteilung der identifizierten Risiken hinsichtlich der Eintrittswahr-
scheinlichkeit (Quantitätsdimension) und der möglichen Schadenshöhe (Intensitätsdimension). Der Risi-
kobewertung sind jedoch insbesondere im Bereich der operativen Risiken praktische Grenzen gesetzt, da
die Anzahl der möglichen Risiken hoch ist, die Risikodaten häufig jedoch nur unvollständig vorliegen. Da
der Aufwand für das Risikomanagement im vertretbaren Rahmen liegen sollte, muss daher in vielen Risi-
kobereichen auf eine subjektive Risikoeinschätzung zurückgegriffen werden.
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Um die Risiken bewerten zu können, werden die Risiken in verschiedene Kategorien eingeteilt. Aus dem
Produkt der Eintrittswahrscheinlichkeit und dem Schadensmaß ergeben sich folgende Risikostufen:
a.
Kleine Risiken (relative Risikowirkung bis 25 %) sind für das Unternehmen unwesentlich und es
sind keine Maßnahmen zur Risikoreduktion zu vereinbaren. Dabei errechnet sich die relative Risikowir-
kung aus dem Verhältnis der Schadenshöhe multipliziert mit der Risiko-Eintrittswahrscheinlichkeit zum
geplanten EBIT einer Konzerngesellschaft.
b.
Mittlere Risiken (relative Risikowirkung bis 50 %) bestehen bei einem begrenzten Schadensaus-
maß und einer mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit. Es besteht kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Effi-
ziente und effektive Maßnahmen reichen aus, um mittlere Risiken zu reduzieren oder im Ernstfall rasch
zu bewältigen.
c.
Große Risiken (relative Risikowirkung über 50 %) haben im Vergleich zu mittleren Risiken ein
höheres Ausmaß und/oder eine größere Eintrittswahrscheinlichkeit. Sie sollten durch geeignete Kontrollen
oder Prozessoptimierung reduziert werden. Wenn möglich, sollte das erhebliche Bruttorisiko durch geeig-
nete Maßnahmen auf die mittlere oder kleine Risikostufe reduziert werden.
d.
Bestandsgefährdende Risiken (relative Risikowirkung über 75 %) können den Fortbestand einer
Organisationseinheit oder des Softing-Konzerns insgesamt gefährden. Maßnahmen zur Reduktion des
Bruttorisikos sind zwingend und unmittelbar einzuleiten.
Die Risiken werden als Bruttorisiken vor Risikobegrenzungsmaßnahmen genannt.
Um die Risiken überwachen und steuern zu können, nutzt der Konzern eine Reihe von Kontrollsystemen.
Dazu gehört auch ein unternehmenseinheitlicher Planungsprozess. Die Erreichung der Geschäftsziele
und die damit verbundenen Risiken werden regelmäßig überwacht, ebenso die Prozesse der Rechnungs-
legung.
Im Berichtszeitraum wurden auch die Risiken in den einzelnen Geschäftsprozessen periodisch erfasst,
analysiert und bewertet. Dabei wurde auch abgeschätzt, ob sich Einzelrisiken, die isoliert betrachtet von
nachrangiger Bedeutung sind, in ihrem Zusammenwirken zu einem bestandsgefährdenden Risiko entwi-
ckeln können.
Die im Folgenden genannten Risikofaktoren könnten Geschäftsentwicklung, Finanzlage und Ergebnis
stark negativ beeinflussen. Unerwähnt bleiben Risiken, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt als wenig ge-
schäftsrelevant erachtet werden.
Umfeldrisiken
Die Gesellschaft hat in den letzten Jahren ihre Abhängigkeit vom britischen Markt im Hinblick auf den
Brexit untersucht. Folgende Risikopositionen wurden ermittelt und Maßnahmen zur Risikoreduzierung ge-
troffen: eine Konzerngesellschaft bezieht aus dem britischen Markt Handelswaren in Höhe von rund 3,9
Mio. EUR, dieser Einkauf unterliegt wie in der Vergangenheit dem Währungsrisiko. Bei sich stark abzeich-
nenden Währungsabweichungen vom Plankurs werden Sicherungsmaßnahmen getroffen. Aufgrund der
derzeit, trotz getroffener Vertragsbeziehungen zwischen der EU und Großbritannien, unsicheren Liefersi-
tuation, begegnet die Gesellschaft dem Risiko mit alternativen Lieferanten aus der europäischen Union
und Asien.
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Verschiedene Konzerngesellschaften aus der europäischen Union liefern Produkte in den britischen
Markt, im Jahr 2019 rund 2,0 Mio. EUR bei 91,1 Mio. EUR Konzernumsatz (2,2% vom Konzernumsatz)
und im Jahr 2020 rund 1,3 Mio. EUR bei77,6 Mio. EUR Konzernumsatz (1,7% vom Konzernumsatz).Diese
Lieferungen sind keinem Währungsrisiko unterworfen, da die Rechnungslegung in Euro erfolgt. Das Zoll-
risiko hat sich noch nicht vollständig geklärt, kann aber durch eine teilweise Erhöhung der Verkaufspreise
kompensiert werden.
Insgesamt ist das Risiko nach dem Ausscheiden von Großbritannien auf die Geschäftstätigkeit des Kon-
zerns als eher gering einzuschätzen, zumal bereits Maßnahmen zur Risikoreduzierung im Vorfeld getrof-
fen wurden.
Die Administration informiert sich laufend über etwaige Änderungen in den Zollregularien und kann kurz-
fristige Maßnahmen bei Änderungen treffen.
Softing stellt sich den Herausforderungen aufgrund der -Pandemie mit folgenden Maßnahmen, um das
Risiko in diesen Zeiten so gut wie möglich beherrschbar zu machen.
Um die Mitarbeiter während der COVID-19--Pandemie zu schützen, wurden kurzfristig Desinfektionsmittel
an den Eingängen und in den Waschräumen zur Verfügung gestellt. Türklinken, Schreibtische usw. wur-
den durch die Gebäudereinigungsfirma regelmäßig desinfiziert. An die Mitarbeiter wurden Schutzmasken
verteilt, Meetings mit ausreichendem Sicherheitsabstand und/oder als Videokonferenzen durchgeführt
und Dienstreisen und Messen auf ein notwendiges Minimum beschränkt. Daneben wurden bedarfsge-
rechte Arbeitspläne je Gesellschaft erstellt (Home-Office, Urlaubs- und Überstundenabbau, Kurzarbeit),
um die Anwesenheit zu reduzieren. Den Mitarbeitern wurden Notebooks und ein VPN-Zugang bereitge-
stellt. Im Mai wurde die Hauptversammlung virtuell ohne physische Präsenz von Aktionären und Aktio-
närsvertretern durchgeführt. Zur Verbesserung der Liefersicherheit erhöhte Softing die Lagerbestände in
den eigenen Gesellschaften sowie bei seinen Lieferanten.
Um die wirtschaftlichen Risiken wie Umsatzverschiebungen/-ausfälle und Versorgungsengpässe durch
den „Shutdown“ bei Kunden und Lieferanten zu managen, wurden diverse Forecast-Szenarien bezüglich
der Länge des Shutdowns erstellt. Durch Überstunden- und Urlaubsabbau sowie Kurzarbeit und die ge-
nerelle Überprüfung von Anschaffungen und Investitionen konnten Kosteneinsparungen erzielt werden.
Auch die Nutzung staatlicher Unterstützungen in In- und Ausland, z.B. JSS (Job Support Scheme) in Sin-
gapur, trug zur Minderung des wirtschaftlichen Risikos bei. Durch ständigen Informationsaustausch mit
den Geschäftsführen erfolgten Risikoanalysen der durch Pandemie (z.B. Ausbreitung) und Maßnahmen
(z.B. Shutdown, geplante Wirtschaftshilfen, Grenzöffnungen) unterschiedlich betroffenen Regionen/Län-
der.
Leistungswirtschaftliche Risiken
Der Umsatz ist 2020 im Vergleich zu 2019 um 14,8 % gesunken. Grundsätzlich besteht immer das Risiko
der Unterauslastung und des Drucks auf die zu erzielenden Erlöse. Softing begegnet diesen Risiken mit
einem konsequenten Kostenmanagement sowie flexiblen Arbeitszeitmodellen, um sich schnell an Nach-
frageänderungen anpassen zu können. Insgesamt wird dieses Risiko als großes Risiko eingeschätzt.
Das Marktgeschehen ist geprägt von einem raschen Wandel der eingesetzten Technologien. Damit ver-
bunden ist die Gefahr, dass erworbenes Know-how durch eine unvorhergesehene Marktentwicklung wert-
los wird. Softing reagiert auf dieses Risiko, indem es in einer Vielzahl von nationalen und internationalen
Arbeitsgruppen aktiv mitarbeitet. So lassen sich Technologietrends frühzeitig erkennen und mitgestalten.
20
Insbesondere die Automobilzulieferindustrie befindet sich derzeit in einem länger anhaltenden Trans-
formationsprozess und ist durch die COVID-19-Pandemie zusätzlich stark belastet. Der Konzern konnte
sich dieser Entwicklung in den vergangenen Jahren und im aktuellen Berichtsjahr nicht entziehen und
investiert daher weiterhin in neue Entwicklungen (insbesondere Telematikbereich) und achtet auf das
Kostenniveau, um mittel- und langfristig die Profitabilität nachhaltig zu steigern. Sollte eine mittel- und
langfristige Erholung in dem Bereich jedoch ausbleiben, würde dies das Ertragsniveau des Konzerns
dauerhaft belasten und die Entwicklung des Softing Konzerns beeinträchtigen. Der Konzern sieht den
Eintritt des Szenarios als nicht wahrscheinlich an. Bei Eintritt des Szenarios wären die finanziellen Aus-
wirkungen jedoch groß für die Ertragslage der Gesellschaft.
In Teilen des Geschäfts, sowohl im Segment Industrial als auch bei Automotive ist der Konzern in kom-
plexe Entwicklungsprojekte der Kunden eingebunden. Diese Projekte beinhalten ein Realisierungsrisiko
bezüglich des geplanten Kosten- und Zeitrahmens. Überschreitungen können zu einer Verschlechterung
der Ertragslage sowie zu Schadenersatzansprüchen führen. Softing begegnet diesem Risiko dadurch,
dass derartige Projekte nach einem im Qualitätsmanagement-System definierten Verfahrensmodell ge-
plant und der Projektfortschritt sorgfältig überwacht wird. Der Konzern investiert kontinuierlich, um den
bereits hohen Qualitätsstandard bei Softing weiter zu verbessern. Insgesamt wird dieses Risiko als mitt-
leres Risiko eingeschätzt.
Bei der Herstellung von Produkten, insbesondere von Hardwareprodukten, bedient sich der Konzern in
erheblichem Umfang der Zulieferung durch Fremdfirmen. Die Einbeziehung von Dritten in die Wertschöp-
fungskette reduziert naturgemäß die eigenen Einflussmöglichkeiten auf Qualität, Termintreue und Kosten.
Unerwartete Preiserhöhungen können das Ergebnis wesentlich beeinflussen. Softing begegnet diesem
Risiko durch möglichst langfristige Lieferverträge. Der Ausfall von Lieferanten kann zu Lieferengpässen
führen. Der Konzern senkt das Risiko dadurch, dass die Lieferpartner mittels Audits regelmäßig überprüft
und die Lieferanteile eines einzelnen Lieferanten konsequent begrenzt werden. Insgesamt wird dieses
Risiko als mittleres Risiko eingeschätzt.
Die Produkte und Dienstleistungen des Konzerns finden Verwendung in der Produktion von industriellen
Gütern. Ausfall oder Fehlfunktion könnte zu erheblichen Schäden an Personen und Sachen führen. Sof-
ting senkt dieses Risiko durch einen sorgfältigen, auf den jeweiligen Anwendungszweck abgestimmten
Entwicklungsprozess. Die wesentlichen verbleibenden Restrisiken werden durch Versicherungsverträge
gedeckt. Insgesamt wird dieses Risiko als mittleres Risiko eingeschätzt.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Kreditrisiken haben in der Vergangenheit keine wesentliche Rolle gespielt. Durch den restriktiven Kredit-
management-Prozess erkennt der Konzern drohende Insolvenzfälle schneller und könnte rechtzeitig ge-
gensteuern. Als Ergebnis der gesamten Maßnahmen waren auch 2020, trotz erhöhter Risiken in der
Coronakrise, keine wesentlichen Forderungsausfälle zu verzeichnen. Die Kunden des Softing Konzerns
sind zum großen Teil namhafte und führende Industrieunternehmen. Insgesamt wird dieses Risiko als
kleineres Risiko eingeschätzt.
Verwendung von Finanzinstrumenten
Der Konzern ist durch seine Geschäftstätigkeit verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt. Das Ri-
sikomanagement zielt darauf ab, die potenziell negativen Auswirkungen auf die Finanzlage des Kon-
zerns zu minimieren. Im Konzern werden derivative Finanzinstrumente nicht in Anspruch genommen.
Der Konzern ist aufgrund seiner internationalen Ausrichtung einem Währungsrisiko ausgesetzt, bei dem
insbesondere Währungsschwankungen des USD, des britischen Pfunds, des Schweizer Franken und
des Singapur Dollars einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben
können. Ein Großteil der Transaktionen ist von Natur aus abgesichert, da die Transaktionen innerhalb
des Währungsraums durch die amerikanische Tochtergesellschaft abgewickelt werden. Die Restrisiken
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aus Transaktionen in Fremdwährung hält der Konzern für vertretbar, so dass bewusst keine Währungs-
sicherungsinstrumente eingesetzt werden. Bei Sonderfällen kann der Konzern im Ausnahmefall Absi-
cherungen vornehmen. Insgesamt wird dieses Risiko als mittleres Risiko eingeschätzt.
Zur Absicherung der Finanzierung setzt der Konzern auf feste Kreditzinsen für langfristige Darlehen.
Für die bestehenden variabel verzinsten Kontokorrentlinien wurde keine Zinssicherung vereinbart. Eine
Absicherung gegen Schwankungen des Zinsniveaus findet über die Vereinbarung von Festzinskrediten
nicht statt.
Zur Absicherung von Forderungsausfällen werden keine gesonderten Finanzinstrumente gehalten. Auf-
grund der hohen Bonität des Kundenstamms sind die Risiken von Forderungsausfällen gering. Zur wei-
teren Erhöhung der Liquidität nimmt der Konzern an einem Reverse-Facotring Programm eines Groß-
kunden in den USA teil. Dabei werden Forderungen an eine namhafte Bank veräußert und der Konzern
erhält unmittelbar nach Ankauf die Zahlungen.
Über die hier beschriebenen Finanzinstrumente hinaus hält die Gesellschaft keine weiteren Finanzin-
strumente, die für die Beurteilung der Lage oder der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft
wesentlich sind.
Sonstige Risiken
IT Risiken
Wie bei allen Unternehmen hängt das reibungslose Funktionieren der Geschäftsprozesse von der Verfüg-
barkeit der IT-Infrastruktur ab. Angriffe aus dem Internet oder sonstige Ausfälle und Schäden in der IT-
Infrastruktur stellen eine ernste Bedrohung für die Funktionsfähigkeit des Unternehmens dar. Softing hat
IT-Sicherheitsmaßnahmen realisiert, die Schäden durch Computer-Viren und durch Sabotage bisher ver-
hindert haben. Aus diesen Gründen wurde die Wahrscheinlichkeit einer Gefährdung der Sicherheit der
Datenbestände oder der Informationssysteme als beherrschbar eingeschätzt. Wie in den Ausführungen
zum Geschäftsverlauf erläutert, hat der Cyberangriff auf die deutsche Infrastruktur von Softing gezeigt,
dass sich die Risiken Opfer eines Cyberangriffs zu werden im letzten Jahr stark erhöht haben. Insgesamt
griffen die im Vorfeld getroffenen Maßnahmen, zur Beherrschung dieses Risikos, die Arbeitsfähigkeit in
den Unternehmen kurzfristig wieder herzustellen. Ein finanzieller Schaden konnte durch eine kluge Absi-
cherung mit einer Cyberversicherung fast auf null reduziert werden. Dieses Risiko wird zukünftig als sehr
hohes Risiko bewertet.
Mitarbeiter Risiken
Der wirtschaftliche Erfolg des Softing-Konzerns beruht zu einem wesentlichen Teil auf den Fähigkeiten
und Qualifikationen der Mitarbeiter. Aus diesem Grund werden alle Mitarbeiter permanent geschult, um
zu gewährleisten, dass die Qualität der Leistungen den Anforderungen der Kunden entspricht.
Auf dem Arbeitsmarkt herrscht derzeit ein intensiver Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Füh-
rungskräfte. Für eine wertsteigernde Entwicklung des Unternehmens sind qualifizierte Mitarbeiter eine we-
sentliche Voraussetzung. Deshalb ist Softing bestrebt, neue, sehr gut ausgebildete Mitarbeiter zu gewin-
nen, diese optimal zu integrieren, zu fördern und eine langfristige Zusammenarbeit aufzubauen. Den Mit-
arbeitern werden neben attraktiven Anstellungsbedingungen gezielte Schulungen und Fortbildungen an-
geboten. Dennoch besteht das latente Risiko, dass geeignete Fach- oder Führungskräfte nicht rechtzeitig
am Markt akquiriert werden können und dies negative Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Ver-
mögenslage haben könnte. Insgesamt wird dieses Risiko als großes Risiko eingeschätzt.
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Rechtliche Risiken
Bisher ist kein Compliance-Fall bei Softing aufgetreten. Trotzdem nehmen Vorstand und Rechtsabteilung
den Themenkomplex Compliance unverändert sehr ernst. Durch Teilnahme an Workshops und Vortrags-
serien stellt der Konzern sicher, die jeweils aktuellen Trends und Themen aufzunehmen und diese auf die
Verhältnisse bei Softing abzubilden. Insgesamt wird dieses Risiko als geringes Risiko eingeschätzt.
Akute Risiken, die den Bestand des Konzerns gefährden oder seine Entwicklung beeinträchtigen, liegen
nach Einschätzung des Managements derzeit nicht vor.
Basierend auf der Risikopolitik und der aktuellen Einschätzung der Risiken wird die Risikogefährdung so-
wohl für den Konzern als auch für die Softing AG als beherrschbar erachtet. Auf Grund der guten, trotz
einer Corona bedingten Verschlechterung der Finanz- und Vermögenslage und sich einer wieder voraus-
sichtlich verbessernden Ertragslage im Jahre 2021, ist der Vorstand der Auffassung, dass die nicht durch
Versicherungen gedeckten Restrisiken auch bei ungünstiger Entwicklung durch den Konzern getragen
werden können.
PROGNOSEBERICHT
Der Aufschwung lässt auf sich warten
Die Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich nach Meinung des Instituts für Weltwirtschaft (ifw).
Maßgeblich ist das Wiederaufflammen der COVID-19-Pandemie sowie die wieder eingeführten Shut-
down-Maßnahmen. Da diese Maßnahmen zum Teil auch in den kommenden Monaten Bestand haben
werden, zeichnen sich für das erste Quartal 2021 Rückgange des Bruttoinlandsprodukts ab. Diese
Rückgänge werden jedoch nicht das Ausmaß vom Frühjahr 2020 erreichen. So konzentrieren sich die
Belastungen stärker auf einzelne, konsumnahe Branchen. Zudem dürften die Exporte angesichts der
vergleichsweise robusten Weltkonjunktur weiter aufwärts gerichtet bleiben. Alles in allem rechnet das
ifw mit einer Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts von 3,1 Prozent in 2021 nach einem Rückgang
von 5,2 Prozent in 2020. Sofern die Pandemie ab Frühjahr nachhaltig zurückgedrängt werden kann,
wird sich im Verlauf des kommenden Jahres eine kräftige Erholung einstellen und sich in einem deutli-
chen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 4,5 Prozent im Jahr 2022 widerspiegeln.
(Quelle: IfW, Kieler Konjunkturberichte Nr. 70, 2020|Q4, www.ifw-kiel.de)
Softing Industrial Automation GmbH
Auf Basis messbarer Kundenakzeptanz und -nachfrage und konkret vorliegenden Kundenanfragen und -
projekten ist derzeit ein solider Jahresverlauf zu erwarten. Wenngleich die ausgeprägte und volatile Wirt-
schaftslage dieser Prognose auch durch die COVID-19-Pandemie bedingt entgegensteht, wird sich der
Ausblick nicht gänzlich eintrüben lassen.
Es ist mehr denn je gefragt, quasi auch aus erfassten Sichtflugbedingungen heraus mit großer Sensibilität,
die Lage immer wieder neu zu erfassen und richtig sowie angemessen zu meistern.
Die deutlich gestiegene Aufmerksamkeit und Relevanz für gute praxisorientierte Digitalisierung, der Bedarf
hin zu durchgängigen Datenketten vom Sensor in die Cloud werden das Unternehmen weiterhin erfolg-
reich mit in die Zukunft tragen. Die Berufung sowie aktive Teilnahme an der Ausgestaltung und Wirkung
industriell relevanter Plattformenkonzepte wie OMP, DPP, VDW UMATI, sowie der NAMUR open archi-
tecture, Allianzen und Partnerschaften, positionieren das Unternehmen im Zukunfts- und Wachstums-
markt der Digitalisierung und Industrie 4.0 auf lange Sicht sehr nachhaltig.
Softing Automotive Electronics GmbH
Nach dem pandemiebedingten Einbruch des Automotive-Sektors hat sich das Geschäft im vierten Quartal
wieder stabilisiert und wächst wieder langsam. Die aus dem Jahr 2020 verschobenen Neuinvestitionen
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werden voraussichtlich in weiten Teilen nachgeholt. Da die Pandemie noch nicht überwunden ist und wei-
terhin weltwirtschaftliche Risiken birgt, werden alle Kunden weiterhin vorsichtig agieren und nur essenzi-
elle Neuinvestitionen durchführen. So ist von einem kontinuierlichen, jedoch geringem bis mittlerem
Wachstum auszugehen Die Erholung dürfte sich über das gesamte Jahr 2021 erstrecken. Der grundsätz-
liche Bedarf an effizienzsteigernden Tools und Lösungen besteht jedoch unverändert und wird sich vo-
raussichtlich noch verstärken. Insbesondere rund um Diagnose und Test von Fahrzeugen werden in den
kommenden Jahren eine Vielzahl neuer Technologien und Vorgehensweisen eingeführt werden, so dass
die Softing Automotive Electronics GmbH mit ihrem Produktportfolio gut positioniert ist, denn viele Kunden
suchen gerade in diesen Themen nach strategischen Lieferanten, um die technologischen Herausforde-
rungen der Zukunft erfolgreich meistern zu können. Hieraus ergeben sich für die SAE neue Chancen, so
dass wir mittel- und langfristig wieder Wachstum erwarten.
Globalmatix
GlobalmatiX bietet für Fahrzeug und Maschinen Ferndiagnose über ein innovatives Telematikgerät mit
einem integrierten 4G / LTE CANbus Datenlogger. Geschäftskunden aus der ‚Connected Car‘-Automobil-
branche, Flottendienstleister in den Bereichen Service, Transport, Leasing, Versicherung, Entwicklung,
Motorsport sind unsere Abnehmer genau wie der ‚Connected Machine‘-Hersteller. Die Versorgung dieser
Flotten mit unserer Telematik/Datenlogger-Lösung stehen im Zentrum der Vertriebsaktivitäten. Das
Thema Diagnose wird zu Fern-Diagnose durch Big Data Analytics, welche daraus vorausplanbare und
vorhersehbare Wartung ermöglicht.
Mit unserem Zugang zur 4G- und 5G- Mobilfunktechnologie als Mobilfunkbetreiber in unseren Softing
Kernmärkten Nordamerika, Europa und Asien sind wir dafür gut vorbereitet, das digitalisierte Geschäfts-
feld der Softing Gruppe auf- und auszubauen.
Softing IT Networks GmbH und Softing Singapore Pte. Ltd.
Die Konkurrenz-Situation im Bereich Zertifizierer wird 2021 speziell in Europa unverändert zu spüren sein,
bis Softing den Nachfolger der WireXpert-Serie vorstellt. Die Märkte Nordamerika und Asien werden vo-
raussichtlich weniger durch diese Konkurrenzsituation beeinflusst werden, da der Mitbewerber in diesen
Regionen wesentlich schwächer ist. Die starken Veränderungen im Absatzkanal des Handels hin zum
Online-Handel werden Softing IT Networks noch mehr Möglichkeiten erschließen, die Eigenprodukte in
weiteren Märkten zu platzieren. In den Bereichen Zertifizierer, Qualifizierer und Verifizierer wird Softing
durch weitere Produktneuvorstellungen seinen Anspruch als Technologieführer ausbauen. Neue Techno-
logien werden 2021 zwar als Technologietrend sichtbar werden, aber erst in den Folgejahren zu wesent-
lichem Geschäft beitragen.
Online Development Inc. (OLDI)
OLDI ist ein führender Auftragsfertiger (ODM), der mit seinem breiten Angebot von Hardware- und Soft-
ware-Produkten zahlreiche Markenunternehmen und Marktsegmente in der Industrie unterstützt. Die Kun-
den nutzen OLDI’s weitreichende Kompetenzen in EDV und Kommunikation, um die Markteinführung für
neue und bestehende Technologien zu beschleunigen. Durch das Wissen und die Erfahrung in der Si-
cherheit und Skalierbarkeit von EDV-Anlagen erweitert OLDI sein Geschäft ständig auf neue Kunden,
Projekte und Produkte. Für 2021 sind die Aussichten gemischt. OLDI brachte im Jahr 2020 einige neue
Produkte auf den Markt und gewann neue Projekte, die weiter zu Wachstum und Profitabilität beitragen
werden. Andererseits stellen eine neue US-Regierung mit wachsender Schuldenlast, die geschwächte Öl-
und Gasindustrie und die Notwendigkeit, neue Mitarbeiter zu gewinnen und die Infrastruktur zu erneuern,
große Herausforderungen im neuen Jahr dar.
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Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 der Softing AG
Erklärtes Ziel der Softing AG ist, durch Verstärkung der eigenen Aktivitäten, sowie durch gezielte Partner-
schaften die Präsenz weltweit systematisch auszubauen.
Softing ist aufgrund der Kombination aus modernem Produktportfolio, großer Nähe zum Kunden und guter
finanzieller Reserven besser als viele Wettbewerber aufgestellt und damit in der Lage, Chancen am Markt
auch kurzfristig wahrzunehmen.
Die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft ist im Wesentlichen von einer schnellen positiven Entwicklung
der Weltwirtschaft, nach der COVID-19-Pandemie, abhängig. Deshalb kann die tatsächliche Entwicklung
der Gesellschaft von den Erwartungen der Geschäftsführung abweichen.
Für das Geschäftsjahr 2021 geht die Softing AG auf Grund der geplanten Ergebnisse von Erträgen aus
Ergebnisabführungsverträgen und Dividenden in Höhe von bis zu 1,0 Mio. EUR aus.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 des Softing-Konzerns
Erklärtes Ziel bleibt es, die operative Exzellenz des Konzerns durch die Optimierung einer regional balan-
cierten und einer inhaltlich fokussierten Marktdurchdringung weiter zu steigern. Dieser Weg wird auch im
Geschäftsjahr 2021, trotz Pandemie bedingter Einschränkungen, konsequent weiterverfolgt. Aufgrund der
Ausrichtung des Softing-Konzerns und Rückmeldungen von Kunden sieht Softing für 2021 Chancen für
eine Steigerung bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis. Dem stehen auch im Jahr 2021 eine Reihe
unvermeidbarer Unsicherheiten in der konjunkturellen Entwicklung sowohl in Europa als auch in Asien
und in Nordamerika gegenüber. Anhaltenden Einbrüchen an den Nachfragemärkten würde sich auch Sof-
ting nicht entziehen können. Diese externen Risiken sind in der Prognose als dämpfende Einflussfaktoren
berücksichtigt.
Als Technologiekonzern mit Führungsanspruch muss und wird Softing den technischen Wandel aktiv mit-
gestalten. Die Geschwindigkeit des Wandels nimmt dabei in allen Segmenten weiter deutlich zu. Daher
sind auf Basis des durch Bestand und Zukäufe verfügbaren Know-hows auch für 2021 umfangreiche Neu-
und Weiterentwicklungen von Produkten geplant. 2021 wird in Summe tendenziell eine gleichbleibende
Aktivierung von Entwicklungskosten, auf Grund hoher Investitionen in neue Produkte, erwartet. Einige
Produktlinien werden aufgrund der Fertigstellung abnehmende Investitionen erfahren, wo hingegen neue
Zukunftstechnologien und –produkte angeschoben werden. Dem gegenüber stehen Chancen auf über-
proportionale Erträge im Bestandsgeschäft z.B. in der Prozess- und Fertigungsindustrie, bei Softing ge-
bündelt im Segment Industrial. Aufgrund neuer Produkte erwarten wir weiter starkes Wachstum bei unse-
ren hauseigenen Produkten im Segment IT Networks. Im Segment Automotive ist in erster Linie die Be-
auftragung von Neuprojekten durch Großkunden entscheidend, auch wenn diese im laufenden Jahr nur
einen schwachen Einfluss auf den Umsatz haben werden. Es bleibt bei der Überlagerung durch die bereits
erwähnte Pandemie bedingten konjunkturellen Risiken und politischen Unsicherheiten.
Die seit Februar 2021 drohende dritte Corona Welle durch die Virus-Mutation sowie die schleppend ver-
laufende Impfaktion stellt eine zusätzliche Unsicherheitskomponente dar und die Auswirkungen sind der-
zeit nicht vorhersehbar. Die dadurch wieder aufflammende Unsicherheit hinsichtlich der gesamtwirtschaft-
lichen Entwicklung mit wiederum schwer abschätzbaren Auswirkungen auf wichtige Kundensegmente der
Softing AG resultieren in einer weiterhin besonders hohen Prognoseunsicherheit für den weiteren Verlauf
der Geschäftsentwicklung und sie beeinträchtigen die Prognosefähigkeit wesentlich.
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Diese Corona spezifischen Rahmenbedingungen sind in Ergänzung zum Transformationsprozess in der
Automobilindustrie zu sehen und erschweren eine zuverlässige und realistische Einschätzung der Prog-
nose für das Geschäftsjahr 2021.
Der Vorstand hat sich daher dafür entschieden die voraussichtliche Entwicklung der zu internen Steuerung
verwendeten finanziellen und nicht-finanziellen Leistungsindikatoren anhand von zwei denkbaren Szena-
rien vorzunehmen, wobei eine Gewichtung oder Wahrscheinlichkeitsaussage zum Eintritt der Szenarien
derzeit noch nicht möglich erscheint.
Für die folgenden Szenarien geht der Vorstand davon aus, dass der Sondereffekt der Wertberichtigung in
Höhe von 3,7 Mio. EUR im Automotive Segment aus dem Jahr 2020, sich in 2021 nicht wiederholt.
Szenario 1: Abflauendes Pandemiegeschehen und erfolgreiche Umsetzung der wirtschaftlichen Unterstüt-
zungsmaßnahmen
Auf Segmentebene wird in allen Segmenten ein Anstieg von Umsatz zwischen 10% und 15,0% erwartet
und ein stabiles oder steigendes EBIT und operatives EBIT erwartet. Die Normalisierung der Betriebskos-
ten führt zu einer EBIT Erwartung im Konzern im Bereich von 1,5 bis 3,0 Mio. EUR. Für das operative
EBIT rechnet der Vorstand mit einer Steigerung auf 2,0 bis 3,0 Mio. EUR.
Szenario 2: Anhaltende oder weitere Verschärfung der Coronavirus-Pandemie mit weiterhin restriktiven
staatlichen Maßnahmen
Der Vorstand rechnet in diesem Szenario mit einem 2020 vergleichbaren Geschäftsverlauf und einem
damit unveränderten EBIT und operativen EBIT im Konzern und den Segmenten.
Bei den nicht-finanziellen Leistungsindikatoren ist geplant, das erreichte Niveau im Geschäftsjahr 2021
weiter zu halten.
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INTERNES KONTROLLSYSTEM UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM BEZOGEN
AUF DEN KONZERNRECHNUNGSLEGUNGSPROZESS
Begriffsbestimmungen und Elemente des internen Kontroll- und Risikomanage-
mentsystems im Softing-Konzern
Das interne Kontrollsystem im Softing-Konzern umfasst alle Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur
Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung, sowie zur
Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.
Im Softing-Konzern besteht das interne Kontrollsystem aus dem internen Steuerungs- und dem internen
Überwachungssystem.
Prozessintegrierte und prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen bilden die Elemente des inter-
nen Überwachungssystems im Softing-Konzern. Neben manuellen Prozesskontrollen (z. B. „Vier-Augen-
Prinzip“) sind auch die maschinellen IT-Prozesskontrollen ein Teil der prozessintegrierten Maßnahmen.
Das Risikomanagementsystem als Bestandteil des internen Kontrollsystems ist hinsichtlich der Konzern-
rechnungslegung auf das Risiko der Falschaussage in der Konzernbuchführung und der externen Bericht-
erstattung ausgerichtet. Im Softing-Konzern umfasst das Risikomanagementsystem neben dem operati-
ven Risikomanagement, das auch den Risikotransfer auf Versicherungsgesellschaften durch die Absiche-
rung von Schadens- oder Haftungsrisiken sowie den Abschluss geeigneter Sicherungsgeschäfte zur Be-
grenzung von Fremdwährungsrisiken beinhaltet, konzernweit auch die systematische Risikofrüherken-
nung, -steuerung und -überwachung. Zur Sicherstellung der konzernweiten systematischen Risikofrüher-
kennung ist im Softing-Konzern ein „Überwachungssystem zur Früherkennung existenzgefährdender Ri-
siken“ gemäß § 91 Absatz 2 AktG eingerichtet. Weitere Erläuterungen zum Risikomanagementsystem
sind im Abschnitt „Risikobericht“ enthalten.
Im Rahmen der Risikoberichterstattung wird der Vorstand regelmäßig über Risiken informiert. Risiken
werden dabei frühzeitig identifiziert und bewertet. Die Berichterstattung erfolgt über alle Gesellschaften,
wobei die erfassten Risiken aufgelistet und bewertet werden. Der Vorstand verantwortet die Definition
geeigneter Risikosteuerungsmaßnahmen. Wesentliche Einzelrisiken werden unabhängig vom Turnus auf-
genommen und unverzüglich berichtet.
Einsatz von IT-Systemen
Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt in den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen der
deutschen Gesellschaften in dem Buchhaltungssystem des Herstellers IFS. Unsere ausländischen Toch-
tergesellschaften greifen auf lokale Anbieter von Buchhaltungssystemen zurück. Zur Aufstellung des Kon-
zernabschlusses der Softing AG werden durch die Tochterunternehmen die jeweiligen Einzelabschlüsse
durch weitere Informationen in standardisierten Berichtspaketen ergänzt, die dann zentral bei der Softing
AG zunächst in das Konsolidierungssystem eingestellt werden. Als Konsolidierungssystem wird das Sys-
tem des Softwareherstellers Lucanet verwendet. Im Konsolidierungssystem werden sämtliche Konsolidie-
rungsvorgänge zur Erstellung des Konzernabschlusses der Softing AG, z. B. die Kapitalkonsolidierung,
die Vermögens- und Schuldenkonsolidierung oder die Aufwands- und Ertragseliminierung generiert und
dokumentiert.
Spezifische konzernrechnungslegungsbezogene Risiken
Spezifische konzernrechnungslegungsbezogene Risiken können z. B. aus dem Abschluss ungewöhnli-
cher oder komplexer Geschäfte auftreten, die in den Buchhaltungssystemen fehlerhaft abgebildet werden
können. Weiterhin sind Geschäftsvorfälle, die nicht routinemäßig verarbeitet werden, mit einem latenten
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Risiko behaftet. Aus den Ermessensspielräumen, die Mitarbeitern notwendigerweise bei Ansatz und Be-
wertung von Vermögensgegenständen und Schulden eingeräumt werden, können weitere konzernrech-
nungslegungsbezogene Risiken resultieren.
Wesentliche Regelungs- und Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ord-
nungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung
Die auf die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung ausgerichteten Maß-
nahmen des internen Kontrollsystems stellen sicher, dass Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den
gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften vollständig und zeitnah erfasst werden. Weiterhin ist ge-
währleistet, dass Inventuren ordnungsgemäß durchgeführt werden, Vermögensgegenstände und Schul-
den im Konzernabschluss zutreffend angesetzt, bewertet und ausgewiesen werden. Die Regelungsaktivi-
täten stellen ebenfalls sicher, dass durch die Buchungsunterlagen verlässliche und nachvollziehbare In-
formationen zur Verfügung gestellt werden. Sollten dennoch Fehler auftreten und erkannt werden, werden
diese zeitnah korrigiert.
Die Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungsle-
gung umfassen beispielhaft die Analyse von Sachverhalten und Entwicklungen anhand spezifischer Kenn-
zahlenanalysen. Die Trennung von Verwaltungs-, Ausführungs-, Abrechnungs- und Genehmigungsfunk-
tionen und deren Wahrnehmung durch verschiedene Personen reduziert die Möglichkeit zu vorsätzlichen
Handlungen. Weiterhin ist z. B. sichergestellt, dass auch bei Veränderungen in den eingesetzten IT-Sys-
temen der zugrundeliegenden Buchführungen in den Konzerngesellschaften eine periodengerechte und
vollständige Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt.
Das interne Kontrollsystem gewährleistet auch die Abbildung von Veränderungen im wirtschaftlichen oder
rechtlichen Umfeld des Softing-Konzerns und stellt die Anwendung neuer oder geänderter gesetzlicher
Vorschriften zur Konzernrechnungslegung sicher.
Die Bilanzierungsvorschriften zur Rechnungslegung nach den International Financial Reporting Standards
(IFRS) bilden die einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für die in den Softing-Konzern-
abschluss einbezogenen inländischen und ausländischen Unternehmen. Neben allgemeinen Bilanzie-
rungsgrundsätzen und -methoden sind vor allem Regelungen zu Bilanz, Gewinn-und-Verlust-Rechnung,
Anhang, Lagebericht, Kapitalflussrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrech-
nung und Segmentberichterstattung bei Einhaltung der in der EU geltenden Rechtslage getroffen worden.
Die Softing-Bilanzierungsvorschriften regeln auch konkrete formale Anforderungen an den Konzernab-
schluss. Neben der Festlegung des Konsolidierungskreises sind auch die Bestandteile der durch die Kon-
zerngesellschaften zu erstellenden Berichtspakete im Detail festgelegt. Die formalen Anforderungen re-
geln unter anderem die verbindliche Verwendung eines standardisierten und vollständigen Formularsat-
zes. Die Softing-Bilanzierungsvorschriften enthalten weiterhin z. B. konkrete Vorgaben zur Abbildung und
Abwicklung des Konzern-Verrechnungsverkehrs und der darauf aufbauenden Saldenabstimmungen.
Auf Konzernebene umfassen die spezifischen Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßig-
keit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung die Analyse und gegebenenfalls Korrektur der durch
die Konzerngesellschaften vorgelegten Einzelabschlüsse. Mit der zentralen Durchführung sogenannter
Werthaltigkeitstests für die aus Konzernsicht spezifischen Zahlungsmittel generierenden Geschäftseinhei-
ten wird die Anwendung einheitlicher und standardisierter Bewertungskriterien sichergestellt. Weiterhin
erfolgt auf Konzernebene die Aufbereitung und Aggregation weiterer Daten für die Erstellung externer
Informationen im Anhang und Lagebericht, einschließlich wesentlicher Ereignisse nach dem Bilanzstich-
tag.
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Einschränkende Hinweise
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ermöglicht durch die im Softing-Konzern festgelegten
Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen die vollständige Erfassung, Aufbereitung und Wür-
digung von unternehmensbezogenen Sachverhalten, sowie deren sachgerechte Darstellung in der Kon-
zernrechnungslegung.
Insbesondere persönliche Ermessensentscheidungen, fehlerbehaftete Kontrollen, kriminelle Handlungen
oder sonstige Umstände können allerdings der Natur der Sache nach nicht ausgeschlossen werden und
führen damit zur eingeschränkten Wirksamkeit und Verlässlichkeit des eingesetzten internen Kontroll- und
Risikomanagementsystems, so dass auch die konzernweite Anwendung der eingesetzten Systeme nicht
die absolute Sicherheit hinsichtlich der richtigen, vollständigen und zeitnahen Erfassung von Sachverhal-
ten in der Konzernrechnungslegung gewährleisten kann.
Angaben nach § 289a HGB sowie erläuternder Bericht
1
2
Das Grundkapital der Softing AG im Jahr 2020 betrug 9.105.381 EUR, eingeteilt in ebenso viele Stück-
aktien (Aktien ohne Nennbetrag), die jeweils die gleichen Rechte – insbesondere gleiche Stimmrechte
– gewähren. Keinem Aktionär und keiner Aktionärsgruppe stehen Sonderrechte zu.
.
Das Stimmrecht derAktionäre unterliegt weder durch Gesetz noch durch die Satzung der Gesellschaft
Beschränkungen. Die Stimmrechte sind nicht auf eine bestimmte Anzahl von Aktien oder eine be-
stimmte Stimmenzahl begrenzt. Auch sonstige Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, sind dem
Vorstand nicht bekannt.
.
Die Aktionäre der Softing AG sind in ihrer Entscheidung, Aktien zu erwerben oder zu veräußern, weder
durch Gesetz noch durch die Satzung der Gesellschaft beschränkt. Der Erwerb und die Veräußerung
von Aktien bedürfen zu ihrer Wirksamkeit nicht der Zustimmung der Organe der Gesellschaft. Auch
sonstige Beschränkungen, die die Übertragbarkeit von Aktien betreffen, sind dem Vorstand nicht be-
kannt.
3. Folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten,
wurden uns gemeldet:
Herr Hugh Alan Durell hat uns am 16.09.2020 mitgeteilt, dass alle Mitteilungen zu Schwellenberüh-
rungen am 01.12.2011 auf 24,03%, am 05.12.2011 auf 26,69 % und am 26.03.2018 auf 22,43 % von
Hugh Alan Durell und Helm Trust Company Ltd. (zuletzt veröffentlicht am 19.07.2018) zurückgenom-
men werden. Diese Mitteilungen haben sich nachträglich als nicht erforderlich erwiesen, weil die
Stimmrechte den Genannten nicht zuzurechnen waren.
Herr Dr. Dr. Wolfgang Trier hat uns am 24.11.2020 mitgeteilt, dass ihm seit 01.12.2011 von der Trier
Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG 24,03 % der Stimmrechte zugerechnet werden.
Herr Dr. Dr. Wolfgang Trier hat uns am 24.11.2020 mitgeteilt, dass ihm seit 26.03.2018 von der Trier
Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG 22,43 % der Stimmrechte zugerechnet werden.
Weiter hat uns Herr Dr. Dr. Wolfgang Trier am 27.11.2020 mitgeteilt, dass ihm seit 24.11.2020 keine
Stimmrechte der Trier Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG mehr zugerechnet werden, weil er die
Gesellschaft nicht mehr kontrolliert. Die Trier Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG hält zum
24.11.2020 weiterhin 22,43% der Stimmrechte und keine Finanzinstrumente.
29
Herr Gerhard Hönig hat uns am 04.12.2020 mitgeteilt, dass ihm seit dem 03.12.2020 22,43% der
Stimmrechte zugerechnet werden. Die Kontrollstellung erlangte er durch die persönliche Übernahme
der Leitungsfunktion bei der Trier Familienstiftung.
Die Zurechnung der Stimmrechte erfolgt über
- Trier Familienstiftung
- Trier Asset Management GmbH
- Trier Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG
Herr Alois Widmann Vaduz/Liechtenstein hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimm-
rechtsanteil an unserer Gesellschaft am 28.03.2018 die Schwelle von 15 % überschritten hat und zu
diesem Tag 15,92 % (1.450.000 Stimmrechte) betrug.
Davon sind 15,92 % (1.450.000 Stimmrechte) nach § 34 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Herrn Widmann zuzu-
rechnen.
4. Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, hat die Gesellschaft nicht ausgegeben.
5. Es besteht keine Beteiligung von Arbeitnehmern am Kapital, aus der die Arbeitnehmer ihre Kontroll-
rechte unmittelbar ausüben können.
6. Der Vorstand der Softing AG besteht laut § 7 der Satzung der Softing AG aus einer oder mehreren
Personen. Auch bei einem Grundkapital der Gesellschaft von mehr als 3.000.000 EUR kann der Vor-
stand aus einer Person bestehen. Es können stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden.
Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands und bestimmt ihre Zahl. Der Aufsichtsrat kann
einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernen-
nen.
Der Aufsichtsrat ist befugt, Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, zu beschließen.
Bei weitergehenden Satzungsänderungen sind die §§ 133, 179 AktG einschlägig.
Im Geschäftsjahr 2020 waren durchschnittlich 9.080.751 Aktien im Umlauf.
Der Vorstand der Softing AG wurde auf der Hauptversammlung im Mai 2018 ermächtigt, bis zum 8.
Mai 2023 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehr-
fach um bis zu insgesamt 4.552.690 EUR durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautenden Stückak-
tien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018). Das bestehende ge-
nehmigte Kapital (genehmigtes Kapital 2015) wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Mai
2018 aufgehoben.
Das voll eingezahlte Grundkapital beträgt zum Bilanzstichtag 9.105.381 EUR (Vj. 9.105.381 EUR) und
ist eingeteilt in 9.105.381 (Vj. 9.105.381) Inhaber-Stückaktien mit rechnerischem Nennbetrag von 1
EUR.
Das genehmigte Kapital 2018 betrug zum 31. Dezember 2020 4.552.690 EUR.
7. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, das Grundkapital um bis zu
4.552.690,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 4.552.690 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückak-
tien bedingt zu erhöhen (Bedingtes Kapital 2018). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung
von Optionsrechten bzw. Optionspflichten nach Maßgabe der Optionsbedingungen an die Inhaber von
Optionsscheinen aus Optionsanleihen bzw. von Wandlungsrechten bzw. Wandlungspflichten nach
30
Maßgabe der Wandelanleihebedingungen an die Inhaber von Wandelschuldverschreibungen, die auf
Grund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 8. Mai 2018 bis zum 8. Mai 2023
von der Gesellschaft ausgegeben werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maß-
gabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zum bestimmenden Options-
bzw. Wandlungspreis. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur im Falle der Begebung der Options- bzw.
Wandelschuldverschreibungen und nur insoweit durchzuführen, wie die Inhaber der Optionsscheine
bzw. der Wandelschuldverschreibungen von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch ma-
chen bzw. zur Wandlung bzw. Optionsausübung verpflichtete Inhaber von Anleihen ihre Verpflichtung
zur Wandlung/Optionsausübung erfüllen und das bedingte Kapital nach Maßgabe der Options- bzw.
Wandelanleihebedingungen benötigt wird. Die auf Grund der Ausübung des Options- bzw. Wand-
lungsrechts oder der Erfüllung der Wandlungs- bzw. Optionspflicht ausgegebenen neuen Aktien neh-
men vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand wird
ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der beding-
ten Kapitalerhöhung festzusetzen. Von dieser Ermächtigung wurde bisher kein Gebrauch gemacht.
Das bestehende bedingte Kapital (bedingtes Kapital 2013) wurde mit Beschluss der Hauptversamm-
lung vom 09. Mai 2018 aufgehoben.
8. Der Vorstand wurde auf der Hauptversammlung vom 6. Mai 2020 ermächtigt, bis zum 5. Mai 2025
außer zum Zweck des Handels in eigenen Aktien zu Preisen, die den durchschnittlichen Schlusskurs
der Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten zehn Tage vor dem Erwerb nicht
um mehr als 10 % über- bzw. unterschreiten, eigene Aktien zu erwerben (Aktienrückkauf). Maßgebli-
cher Kurs ist der Schlusskurs der Aktie der Gesellschaft in der Schlussauktion im elektronischen Han-
del der Frankfurter Wertpapierbörse (Xetra-Handel) oder eines Nachfolgesystems. Die Ermächtigung
kann einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen ausgeübt werden. Sie ist auf den Erwerb von eigenen
Aktien mit einem Anteil am Grundkapital der Gesellschaft von insgesamt bis zu 10 % beschränkt. Die
auf Grund dieser Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen
Aktien, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt, 10 % des Grundkapitals der
Gesellschaft nicht übersteigen.
9. Der Rückkauf dient dem Aufbau einer mittelfristig benötigten Akquisewährung zu Kursen, die aus Sicht
der Gesellschaft deutlich unter dem Fair Value liegen. Zum 31. Dezember 2020 waren 90.000 eigenen
Aktien im Bestand. Bezüglich des Rückkaufprogramms 2020, verweisen wir auf die Ausführungen in
den IFRS Notes im Konzernanhang.
10. Es existieren keine wesentlichen Vereinbarungen des Mutterunternehmens, die unter der Bedingung
eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen.
11. Mit einem Vorstand besteht eine Vereinbarung, die ihm, wenn mindestens ein fremder Aktionär oder
eine abgestimmt agierende Aktionärsgruppe durch Eigenbesitz oder Zurechnung 1,4 Millionen Stimm-
rechte erreicht, ein Sonderkündigungsrecht einräumt. Bei Ausübung des Sonderkündigungsrechts
steht dem Vorstand eine Entschädigungsleistung in Höhe von ca. zwei Jahresgehältern zu.
31
Grundzüge des Vergütungssystems der Organe
Die Bezüge des Vorstands teilen sich in fixe und erfolgsabhängige, also variable Gehaltsbestandteile auf.
Die erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile sind abhängig vom Konzernergebnis. Ebenso ist die Entwick-
lung des Aktienkurses der Softing AG ein Bemessungsfaktor der erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile.
Darüber hinaus besteht für die Vorstände der Softing AG Anspruch auf eine Dienstwagenregelung. Ein
Aktienoptionsprogramm liegt nicht vor. Weitere Angaben zu den Vorstandsbezügen erfolgen im Konzern-
anhang.
Für ehemalige Mitglieder und ein aktives Mitglied des Vorstands sind zum 31.12.2020 Pensionsrückstel-
lungen gebildet worden. Für Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang zur Pensionsrückstel-
lung.
Die Verträge der Mitglieder des Vorstands laufen bis 2021 bzw. 2023.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für jedes volle Geschäftsjahr ihrer Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat
eine feste Vergütung in Höhe von 10.000 EUR. Darüber hinaus erhalten sie eine variable Vergütung.
Diese beträgt 0,5 % des Konzern-EBIT vor Belastung mit der variablen Vergütung des Aufsichtsrats. Der
Vorsitzende erhält das Doppelte, der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache sowohl der festen
als auch der variablen Vergütung. Die Aufsichtsratsvergütung ist für den gesamten Aufsichtsrat auf insge-
samt maximal 200.000 EUR je Geschäftsjahr begrenzt.
32
ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Der Vorstand der Softing AG berichtet in dieser Erklärung – zugleich für den Aufsichtsrat – gemäß
Grundsatz 22 des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie gemäß §§ 289f Abs. 1 und 315d
HGB über die Unternehmensführung. Die Erklärung ist gleichermaßen für die Softing AG als Mutterge-
sellschaft als auch für den Softing-Konzern gültig. Zu den Inhalten der Erklärung verweisen wir auf
den Link https://investor.softing.com/de/corporate-governance/erklaerung-289-a-hgb.html auf unserer
Homepage www.softing.com.
VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER
„Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
der Konzernabschluss und der Jahresabschluss der Softing AG ein den tatsächlichen Verhältnissen ent-
sprechendes Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Softing-Konzerns und der Softing AG
vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftser-
gebnisses sowie die Lage des Softing-Konzerns und der Softing AG so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Ri-
siken der voraussichtlichen Entwicklung des Softing-Konzerns und der Softing AG beschrieben sind.“
Haar, den 19. März 2021
Softing AG
Der Vorstand
33
Anlage II
Softing AG, Haar
Konzerngewinn- und -verlustrechnung für die Zeit
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020
01.01.2020
-31.12.2020
01.01.2019
-31.12.2019
Angaben in Tausend €
Umsatzerlöse
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
D1
D2
D3
Betriebliche Erträge
Materialaufwand / Aufwand für bezogene Leistungen
Personalaufwand
Abschreibungen auf Sachanlagen, Nutzungsrechte und immaterielle Vermögenswerte
davon Abschreibungen aus Kaufpreisverteilung
davon Abschreibungen aus Bilanzierung von Nutzungsrechten
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebliche Aufwendungen
-35.130
-31.684
-11.691
-2.010
-1.301
-8.397
-86.902
-39.311
-35.441
-7.820
-2.034
-1.416
-10.474
-93.046
D4
D5
D6
D7
Betriebsergebnis (EBIT)
-3.934
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Zinsaufwendungen aus der Leasingbilanzierung
Übrige Finanzerträge/Finanzaufwendungen
D8
D8
-260
-121
-273
-163
D8
-1.158
Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und Ertrag
-5.420
Steuern vom Einkommen und Ertrag
D9
-1.317
Konzernergebnis
-4.581
Zurechnung Konzernergebnis
Aktionäre der Softing AG
Nicht beherrschende Anteile
Konzernergebnis
-4.738
-4.581
Ergebnis je Aktie (verwässert=unverwässert)
-0,50
Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert)
9.080.751
9.105.381
Anlage II
Softing AG, Haar
Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020
01.01.2020
-31.12.2020
01.01.2019
-31.12.2019
Angaben in Tausend €
Konzernergebnis
-4.581
Posten, die künftig nicht in das Konzerngesamtergebnis umgeliedert werden:
Neubewertungen Pensionen
Steuereffekt
-22
-994
Neubewertungen aus Pensionen gesamt
-16
-715
Posten, die künftig in das Konzerngesamtergebnis umgegliedert werden:
Unterschiede aus der Währungsumrechnung
Veränderung der unrealisierten Gewinne/Verluste
Steuereffekt
-1.128
-23
Unterschiede aus der Währungsumrechnung gesamt
-1.151
Sonstiges Ergebnis
-1.167
-5.748
-545
Konzerngesamtergebnis der Periode
Zurechnung Konzerngesamtergebnis der Periode
Aktionäre der Softing AG
-5.905
Nich beherrschende Anteile
Konzerngesamtergebnis der Periode
-5.748
Anlage II
Softing AG, Haar
Konzernbilanz
zum 31. Dezember 2020
Aktiva
31.12.2020
31.12.2019
Angaben in Tausend €
Anhang
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwert
C1/C2
C3/C4
Übrige Immaterielle Vermögenswerte
Sonstige fianzielle Vermögenswerte
Sachanlagevermögen
C5
C6
D9
Latente Steueransprüche
Langfristige Vermögenswerte, gesamt
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
C7
C8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte
Vertragsvermögenswerte
C9
C10
C11
C12
C13
Steuererstattungsansprüche aus Ertragsteuern
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte, gesamt
Aktiva, gesamt
Anlage II
Passiva
31.12.2020
31.12.2019
Angaben in Tausend €
Anhang
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
C14
C14
Eigene Anteile
C14
C14
-485
Gewinnrücklagen
Eigenkapital, der Aktionäre der Softing AG
Nicht beherrschende Anteile
Eigenkapital, gesamt
C14
Langfristige Schulden
Pensionen
C15
C16
C16
D 9
Langfristige Finanzschulden
Sonstige langfristige finanzielle Schulden
Latente Steuerschulden
Langfristige Schulden, gesamt
Kurzfristige Schulden
Schulden aus Lieferungen und Leistungen
Vertragsschulden
C17
C10
C18
C19
C20
C21
C22
Rückstellungen
Schulden aus Ertragsteuern
Kurzfristige Finanzschulden
Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden
Kurzfristige nicht finanzielle Schulden
Kurzfristige Schulden, gesamt
Passiva, gesamt
Anlage II
Softing AG, Haar
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Eigene
Anteile
Gewinnrücklagen
Eigenkapital der
Aktionäre der Softing AG
Nicht beherrschende
Anteile
Eigenkapital
insgesamt
Angaben in Tausend €
Bilanzgewinn und
Andere
Neubewertungen
Währungs-
umrechung
Gesamt
Stand am 01. Januar 2020
Konzernergebnis 2020
Sonstiges Ergebnis 2020
davon aus Neubewertungen
davon Währungsumrechnungen
davon Steuereffekt
-2.013
-4.738
-1.167
-22
-1.128
-17
-4.738
-1.167
-22
-1.128
-17
-4.738
-4.581
-1.167
-22
-1.128
-17
-16
-22
-1.151
-1.128
-23
Konzerngesamtergebnis der Periode
Dividendenausschüttung
-4.738
-364
-16
-1.151
-5.905
-364
-5.905
-364
-5.748
-364
Kauf eigener Aktien
-485
-485
-485
Änderung Minderheiten
Transaktionen mit Eigentümern in ihrer Eigenschaft als
Eigentümer
-364
-364
-849
-846
Stand am 31. Dezember 2020
-485
-2.029
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Eigene
Anteile
Gewinnrücklagen
Eigenkapital der
Aktionäre der Softing AG
Nicht beherrschende
Anteile
Eigenkapital
insgesamt
Angaben in Tausend €
Bilanzgewinn und
Andere
Neubewertungen
Währungs-
umrechung
Gesamt
Stand am 01. Januar 2019
-1.298
Konzernergebnis 2019
Sonstiges Ergebnis 2019
-715
-994
-545
-994
-545
-994
-545
-994
davon aus Neubewertungen
davon Währungsumrechnungen
davon Steuereffekt
Konzerngesamtergebnis der Periode
Dividendenausschüttung
-1.184
-715
-1.184
-1.184
-1.184
Änderung Minderheiten
Transaktionen mit Eigentümern in ihrer Eigenschaft als
Eigentümer
Stand am 31. Dezember 2019
-1.184
-1.184
-1.184
-1.180
-2.013
Anlage II
Konzern-Kapitalflussrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020
01.01.2020
01.01.2019
- 31.12.2020
- 31.12.2019
Angaben in Tausend €
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Ergebnis (vor Steuern)
-5.420
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Sonstige nicht zahlungswirksame Transaktionen
Perioden Cashflow
Zinserträge
-53
-57
Zinsaufwendungen
Änderung sonstige Rückstellungen und abgegrenzte Schulden
Änderung der Vorräte
-14
-879
-2.039
-1.663
-386
-1.075
Änderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Änderung finanzielle Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Änderung Schulden aus Lieferungen und Leistungen
Änderung der finanziellen und nicht finanziellen und sonstige Schulden
Erhaltene Zinsen
-477
-3.281
Erhaltene Ertragsteuern
Gezahlte Ertragsteuern
-245
-816
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in Anlagevermögen
Auszahlung für Investitionen in Produktneuentwicklungen intern/extern
Auszahlungfür den Erwerb von Beteiligung
-1.522
-5.446
-1.500
-8.468
-1.118
-7.364
Cashflow aus Investitionstätigkeit
-8.482
Auszahlung aus Dividenden
-364
-1.244
-1.184
-1.554
Tilgung Leasingverbindlichkeiten
Einzahlung aus der Aufnahme kurzfristiger Banklinie
Einzahlung aus der Aufnahme langfristiger Darlehen
Auszahlung für den Erwerb eigener Aktien
Auszahlungen für die Tilgung Bankdarlehen
Zinsen Leasingbilanzierung
-485
-1.291
-121
-7.547
-163
Übrige gezahlte Zinsen
-260
-180
Summe gezahlte Zinsen
-381
-343
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
-1.110
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
-4.665
-86
-22
Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zu weiteren Erläuterungen wird auf Anhangsziffer E3 verwiesen.
Anlage II
Anlage II
Softing AG, Haar
Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und
Sachanlagen im Geschäftsjahr 2020
Angaben in Tausend €
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Währungs-
Kumulierte Abschreibungen
Buchwerte
Abschreibungen
des
Währungs-
differenzen
Anpassungen/U
mbuchungen
01.01.2020
Zugänge
differenzen
Abgänge
190
31.12.2020
01.01.2020
Geschäftsjahres
Abgänge
190
31.12.2020
31.12.2020
31.12.2019
Immaterielle Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwert
18.420
30.316
6.993
-624
-65
17.796
37.748
2.974
296
296
17.500
10.142
2.974
18.124
9.572
Selbsterstellte Immaterielle Vermögenswerte
In der Entwicklung befindliche selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
3.668
3.954
20.744
7.052
27.606
-3.954
6.993
38.176
93.905
1.923
5.591
-1.661
-2.350
738
928
37.700
96.218
10.450
31.490
-686
-686
2.454
9.506
726
916
11.492
39.394
26.208
56.824
27.726
62.415
Beteiligungen
1.500
1.500
1.500
1.500
1.500
1.500
1.500
1.500
Sachanlagen
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung
54
21
75
23
22
45
30
31
Nutzungsrechte Gebäude
4.331
415
-130
300
19
14
99
4.487
492
1.174
168
-54
1.100
178
14
101
2.206
245
2.281
247
3.158
247
Nutzungsrechte Kraftfahrzeuge
157
1.376
1.533
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
5.869
10.669
-113
-243
1.796
1.909
5.336
10.390
3.356
4.721
-65
885
1.788
1.903
2.388
4.884
2.948
5.506
2.513
5.949
340
340
-119
2.185
106.074
7.124
-2.593
2.837
108.108
36.211
-805
11.691
2.819
44.278
63.830
69.864
Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und
Sachanlagen im Geschäftsjahr 2019
Angaben in Tausend €
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
Buchwerte
Erstanwendung IFRS 16
Leasingbilanzierung
01.01.2019
Währungs-
differenzen
Währungs-
differenzen
Abschreibungen
Geschäftsjahres
Anpassungen/U
mbuchungen
01.01.2019
Zugänge
Abgänge
31.12.2019
01.01.2019
Abgänge
31.12.2019
31.12.2019
31.12.2018
Immaterielle Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwert
18.281
27.041
6.028
34.313
85.663
139
18.420
30.316
6.993
38.176
93.905
296
17.638
296
20.744
18.124
9.572
6.993
27.726
62.415
17.985
9.403
6.028
26.451
59.867
Selbsterstellte Immaterielle Vermögenswerte
In der Entwicklung befindliche selbsterstellte imaterielle Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
3.275
3.106
1.837
2.640
7.752
-871
871
1
7
8
359
498
7.862
25.796
100
100
2.488
5.594
10.450
31.490
Beteiligungen
1.500
1.500
1.500
1.500
1.500
1.500
Sachanlagen
Nutzungsrechte Betriebs- und Geschäftsausstattung
Nutzungsrechte Gebäude
Nutzungsrechte Kraftfahrzeuge
56
4.318
321
2
12
37
54
4.331
415
25
1.186
205
2
11
37
23
1.173
168
31
3.158
247
120
141
26
-121
-10
-2
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4.960
4.960
985
1.246
12
38
88
139
5.869
10.669
2.612
2.612
810
2.226
66
116
3.356
4.720
2.513
5.949
2.348
2.348
4.695
4.695
-131
-131
-2
90.623
10.498
536
147
106.074
28.408
98
7.820
116
36.210
69.864
62.215
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020
A. ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN
1. GRUNDLAGEN
Der Konzernabschluss der
Softing AG
wurde in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen
International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB)
und aller für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen des IFRS Interpretations
Committee (IFRS IC) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1.606/2002 des Europäischen
Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der
Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Daneben wurden die Änderungen an IFRS 16 in
Verbindung mit Mietzugeständnissen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, welche laut
Standard für Geschäftsjahre anwendbar sind, die am oder nach dem 1. Juni 2020 beginnen, freiwillig
vorzeitig angewandt. Die Bezeichnung IFRS umfasst auch die noch gültigen International Accounting
Standards (IAS). Ergänzend wurden die gemäß § 315e Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen
Vorschriften berücksichtigt.
Die Konzern-Gewinn-und Verlust-Rechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Der
Konzernabschluss entspricht den Gliederungsvorschriften des IAS 1. Die Darstellung der Konzernbilanz
unterscheidet zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten. Vermögenswerte werden als kurzfristig
klassifiziert, wenn sie innerhalb eines Jahres fällig werden. Weiterhin unterscheidet die Konzernbilanz
zwischen kurz-und langfristigen Schulden. Schulden werden als kurzfristig klassifiziert, wenn sie innerhalb
eines Jahres fällig werden.
Berichtswährung ist der Euro (EUR). Alle Beträge werden in Tausend Euro (TEUR) angegeben, soweit
nichts anderes vermerkt ist. Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr 2020 auf der Basis der
Berichtsperiode vom 1. Januar bis 31. Dezember des Jahres. Aufgrund von Rundungen ist es möglich,
dass sich einzelne Beträge und Prozentangaben nicht genau zu den angegebenen Summen addieren.
Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht werden im elektronischen Bundesanzeiger bekannt
gemacht.
Der Vorstand der Softing AG hat den Konzernabschluss am 19. März 2021 zur Weitergabe an den
Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu
erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.
2. GEGENSTAND DES KONZERNS
Muttergesellschaft des Konzerns ist die Softing AG mit Sitz in
Haar bei München
. Die Softing AG ist eine
der Adresse „
Richard-Reitzner-Allee 6, 85540 Haar
“ eingetragen. Die Softing AG ist gleichzeitig das
oberste Mutterunternehmen der Unternehmensgruppe.
Gegenstand der Softing AG und ihrer Tochtergesellschaften ist die Analyse, Beratung, Entwicklung und
Durchführung von EDV-Projekten sowie betriebswirtschaftlicher Studien, Gutachten und Schulungen,
insbesondere für die Bereiche Prozessautomatisierung und Betriebsdatenerfassung, System- und
Anwendersoftware
für
Mikro-
und
Minirechnersysteme,
Datenfernübertragung
und
Rechnerverbundsysteme sowie kommerzielle EDV-Anwendungen. Die Ergebnisse dieser Aktivitäten
fließen in Produkte ein, die durch den Softing-Konzern vertrieben werden.
1
3. AUFSTELLUNG DES KONZERNABSCHLUSS UNTER FORTFÜHRUNGS-PRÄMISSE
Der Vorstand bleibt bei seiner realistischen Erwartung, dass der Konzern über ausreichende
Ressourcen verfügt, um seine Geschäftstätigkeit für mindestens zwölf weitere Monate fortzuführen und
dass die Annahme der Unternehmensfortführung als Grundlage der Rechnungslegung angemessen
bleibt. Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie und die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des
Virus in den meisten Ländern haben den Konzern beeinträchtigt. Infolge der Maßnahmen, die einen
eingeschränkten Zugang zu unseren Kunden hervorgerufen haben, war Softing gezwungen,
Vertriebsaktivitäten seit Beginn der Pandemie zu verändern oder einzuschränken. Hieraus haben sich
im Berichtsjahr negative Auswirkungen auf die Ertrags- und Liquiditätslage des Konzerns ergeben.
Für das zum 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr weist der Konzern ein negatives EBIT in Höhe
von 3,9 Mio. EUR aus. Das operative EBIT (EBIT bereinigt um aktivierte Entwicklungsleistungen von 3,7
Mio. EUR und deren Abschreibungen von 7,2 Mio. EUR sowie Auswirkungen aus der Kaufpreisverteilung
von 2,0 Mio. EUR) des Konzerns lag trotz der COVID-19-Beeinträchtigungen bei positiven 1,6 Mio. EUR.
Der Konzern verzeichnete zum 31. Dezember2020 ein Nettoumlaufvermögen in Höhe von 22,4 Mio. EUR.
Dem Softing Konzern stehen zum 28. Februar 2021 liquide Mittel von 12,1 Mio. EUR, kurzfristige
Forderungen von 10,2 Mio. EUR und vereinbarte aber noch nicht genutzte Kreditlinien von rund 7,7
Mio. EUR zur Verfügung. Somit verfügt der Konzern über kurzfristig verfügbare liquiditätsnahe Mittel
von bis zu 30 Mio. EUR zur Bewältigung der Krise.
4. NEUE UND GEÄNDERTE STANDARDS
Zum 1. Januar 2020 wendete der Konzern folgende neue und überarbeitete Standards und
Interpretationen erstmals an.
Änderungen an IAS 1 und IAS 8: Definition von Wesentlichkeit
Die Änderungen enthalten eine neue Definition des Begriffs „wesentlich“, gemäß den Informationen, die
wesentlich sind, „wenn unter normalen Umständen davon auszugehen ist, dass ihre unterlassene, falsche
oder verschleierte Angabe die Entscheidungen beeinflusst, die von den Hauptadressaten eines
Abschlusses, der Finanzinformationen zum berichtenden Unternehmen enthält, für allgemeine Zwecke
getroffen werden.“ Die Änderungen präzisieren, dass die Wesentlichkeit von der Art oder vom Umfang der
Informationen, entweder für sich allein genommen oder in Verbindung mit anderen Informationen, vor dem
Hintergrund des gesamten Abschlusses abhängt. Eine falsche Information ist wesentlich, wenn unter
normalen Umständen davon auszugehen ist, dass sie die von den Hauptadressaten getroffenen
Entscheidungen beeinflusst. Diese Änderungen hatten keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
und werden sich voraussichtlich auch nicht in Zukunft auf den Konzern auswirken.
Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung, veröffentlicht am 29. März 2018
Bei dem Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung handelt es sich nicht um einen Standard, und
keines der darin enthaltenen Konzepte geht den in den Standards enthaltenen Konzepten oder
Vorschriften im Rang vor. Das Rahmenkonzept dient insbesondere zur Unterstützung des IASB bei der
Entwicklung von Standards, der Abschlussersteller bei der Entwicklung einheitlicher
Rechnungslegungsmethoden, wenn die bilanzielle Behandlung eines Geschäftsvorfalls nicht durch einen
Standard geregelt ist, und aller Parteien beim Verständnis und bei der Interpretation der Standards. Dies
wird jene Unternehmen betreffen, die ihre Rechnungslegungsmethoden auf der Grundlage des
Rahmenkonzepts entwickelt haben. Das überarbeitete Rahmenkonzept enthält einige neue Konzepte,
aktualisierte Definitionen und Ansatzkriterien für Vermögenswerte und Schulden sowie Klarstellungen zu
einigen wichtigen Konzepten. Diese Änderungen hatten keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
2
Änderungen an IFRS 16: Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit COVID-19
Am 28. Mai 2020 hat das IASB Covid-19-Related Rent Concessions – Amendment to IFRS 16 Leases
(Änderungen an IFRS 16: Mietzugeständnisse im Zusammenhang mit COVID-19) veröffentlicht.
Die Änderungen gewähren Leasingnehmern Erleichterungen bei der Anwendung der Regelungen in IFRS
16 zur Bilanzierung von Änderungen des Leasingvertrags (lease modifications) aufgrund von
Mietzugeständnissen infolge der COVID-19-Pandemie. Als praktischen Behelf kann sich ein
Leasingnehmer dafür entscheiden, die Beurteilung, ob ein pandemiebedingtes Mietzugeständnis eines
Leasinggebers eine Änderung des Leasingvertrags darstellt, auszusetzen. Ein Leasingnehmer, der diese
Wahl trifft, bilanziert jede qualifizierte Änderung der Leasingzahlungen, die sich aus dem Mietzugeständnis
im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie ergibt, auf dieselbe Weise, wie er die Änderung nach
IFRS 16 bilanzieren würde, wenn sie keine lease modification wäre.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juni 2020 beginnen. Eine vorzeitige
Anwendung ist jedoch zulässig. Der Konzern hat Erleichterungen bei Mietzugeständnissen im
Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie in Anspruch genommen. Diese Änderungen hatten keine
wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Änderungen an IFRS 3 Definition eines Geschäftsbetriebs
Die Gesellschaft hat die Änderungen an IFRS 3 erstmals im laufenden Geschäftsjahr angewendet. Die
Änderungen dienen der Klarstellung der Definition eines Geschäftsbetriebs. Ein Geschäftsbetrieb ist
unverändert durch die drei Elemente lnputfaktor(en), Prozess(e) und Output definiert. Die lnputfaktoren
und darauf angewendete Prozesse sollen dabei derart zum Einsatz kommen, dass sie zur Erzeugung von
Output beitragen können. Die geänderte Definition von Output legt den Fokus auf die Bereitstellung von
Gütern und Dienstleistungen an den Kunden, umfasst daneben aber auch Investitionserträge wie
Dividenden, Zinsen und sonstige Erträge. Dagegen dienen Kostenreduktionen nicht mehr als Merkmal
von Output.
Die Änderungen stellen klar, dass für das Vorliegen eines Geschäftsbetriebs ein Erwerb mindestens einen
lnputfaktor und einen substanziellen Prozess umfassen muss, die zusammen signifikant zur Fähigkeit
beitragen, Output erzeugen zu können. Das Vorliegen von Prozessen ist demnach letztlich der
Unterschied zwischen dem Erwerb eines Geschäftsbetriebs und dem Erwerb einer Gruppe von
Vermögenswerten. Die Prüfung ist dabei abhängig davon, ob mit der erworbenen Gruppe von Tätigkeiten
und Vermögenswerten bereits Output erzeugt wird oder nicht.
Zusätzlich wurde ein sog. Konzentrationstest als transaktionsbezogenes Wahlrecht eingeführt, der eine
vereinfachte Beurteilung ermöglicht, ob ein erworbenes Bündel von Aktivitäten und Vermögenswerten
keinen Geschäftsbetrieb darstellt. Dies ist dann der Fall, wenn sich der beizulegende Zeitwert des
erworbenen Bruttovermögens ganz überwiegend („substantially all“) auf einen einzelnen identifizierbaren
Vermögenswert (bzw. eine Gruppe von vergleichbaren identifizierbaren Vermögenswerten) konzentriert.
Die Änderungen wurden prospektiv auf alle Unternehmenszusammenschlüsse und Erwerbe von
Vermögenswerten angewendet, bei denen das Erwerbsdatum am oder nach dem 1. Januar 2020 liegt.
Die Anwendung der Änderungen hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7: Reform der Referenzzinssätze (Phase 1)
Die Änderungen an den Standards IFRS 9 und IAS 39 sehen verschiedene Erleichterungsregelungen vor,
die auf alle Sicherungsbeziehungen Anwendung finden, die von der Reform der Referenzzinssätze
unmittelbar betroffen sind. Solche Sicherungsbeziehungen sind daran zu erkennen, dass die Reform zu
Unsicherheiten hinsichtlich des Eintrittszeitpunkts und/oder der Höhe der referenzzinssatzbasierten
Zahlungsströme aus dem gesicherten Grundgeschäft oder dem Sicherungsinstrument führt.
3
Diese Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss, da der Konzern keine
Sicherungsbeziehungen zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossen hat.
Veröffentlichte, noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards
Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Konzernabschlusses veröffentlichte, jedoch noch nicht
verpflichtend anzuwendende neue und geänderte Standards und Interpretationen werden nachfolgend
dargestellt. Der Konzern beabsichtigt, diese neuen und geänderten Standards und Interpretationen ab
dem Zeitpunkt ihres Inkrafttretens anzuwenden.
Änderungen an IFRS 9 „Finanzinstrumente – Ansatz und Bewertung“, IAS 39 „Finanzinstrumente:
Ansatz und Bewertung“, IFRS 7 „Finanzinstrumente – Angaben“, IFRS 4 „Versicherungsverträge“
und IFRS 16 „Leasingverhältnisse“: Interest Rate Benchmark Reform (Phase 2)
Am 27. August 2020 hat das IASB die finalisierten Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und
IFRS 16 aus der IBOR-Reform (Phase 2) veröffentlicht. Im Fokus der zweiten Phase steht die
Unterstützung der Ersteller bei der bilanziellen Abbildung von Änderungen von vertraglichen
Zahlungsströmen bei Finanzinstrumenten und Sicherungsbeziehungen aus dem Übergang zu alternativen
Referenzzinssätzen. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2021 anzuwenden. Das
EU-Endorsement erfolgte am 13. Januar 2021.
Diese Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss, da der Konzern keine
Sicherungsbeziehungen zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossen hat.
IFRS 17 Versicherungsverträge
Im Mai 2017 veröffentlichte das IASB IFRS 17 Versicherungsverträge, einen umfassenden neuen
Rechnungslegungsstandard, der Grundsätze für Ansatz, Bewertung, Darstellung und Angabepflichten in
Bezug auf Versicherungsverträge enthält. Mit seinem Inkrafttreten ersetzt IFRS 17 den 2005 in Kraft
getretenen IFRS 4 Versicherungsverträge. IFRS 17 ist unabhängig von der Art des auflegenden
Unternehmens auf alle Arten von Versicherungsverträgen (d. h. Lebensversicherungen,
Sachversicherungen, Direktversicherungen und Rückversicherungen) und auf bestimmte Garantien und
Finanzinstrumente mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung anzuwenden. Hinsichtlich des
Anwendungsbereichs gelten einzelne Ausnahmeregelungen. Das übergeordnete Ziel von IFRS 17 ist es,
ein für die Versicherer nützlicheres und einheitlicheres Bilanzierungsmodell zu schaffen. Im Gegensatz zu
den Regelungen von IFRS 4, die weitgehend Bestandsschutz für frühere lokale Bilanzierungsvorschriften
gewähren, stellt IFRS 17 ein umfassendes Modell für Versicherungsverträge dar, das alle relevanten
Aspekte der Bilanzierung abbildet. Den Kern des IFRS 17 bildet das allgemeine Modell, ergänzt durch
• eine spezifische Variante für Verträge mit direkter Überschussbeteiligung (variable fee approach: Ansatz
der variablen Vergütung) und
• ein vereinfachtes Modell (premium allocation approach: Ansatz der Prämienallokation), in der Regel für
kurzfristige Verträge.
IFRS 17 ist erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen.
Vergleichsinformationen sind zwingend anzugeben. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig, sofern das
Unternehmen bereits IFRS 9 und IFRS 15 anwendet oder zum gleichen Zeitpunkt wie IFRS 17 erstmals
anwendet. IFRS 17 findet auf den Konzern keine Anwendung.
Am 25. Juni 2020 wurde die Ausnahmeregelung zur vorübergehenden Befreiung von der Anwendung von
IFRS 9 analog zur Verschiebung des Erstanwendungszeitpunkts von IFRS 17 für entsprechende
Anwender verlängert, sodass IFRS 9 in diesen Fällen ebenfalls für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2023
anzuwenden ist. Das EU-Endorsement erfolgte am 15. Dezember 2020.
Der Konzern geht davon aus, dass die Änderungen keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben
werden.
4
Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig
Im Januar 2020 hat das IASB Änderungen an den Paragrafen 69 bis 76 des IAS 1 Darstellung des
Abschlusses veröffentlicht, um die Vorschriften für die Klassifizierung von Schulden als kurz- oder
langfristig zu präzisieren. Die Änderungen stellen Folgendes klar:
• Es wird das Recht, die Erfüllung einer Schuld zu verschieben, erläutert.
• Das Recht auf Verschiebung der Erfüllung einer Schuld muss zum Abschlussstichtag bestehen.
• Für die Klassifizierung ist es unerheblich, ob das Unternehmen erwartet, dass es dieses Recht auch
tatsächlich ausüben wird.
• Nur wenn es sich bei einem Derivat, das in ein wandelbares Schuldinstrument eingebettet ist, um ein
separat zu bilanzierendes Eigenkapitalinstrument handelt, müssen die Bedingungen des
Schuldinstruments bei dessen Klassifizierung nicht berücksichtigt werden.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, und sind
rückwirkend anzuwenden. Der Konzern prüft derzeit, welche Auswirkungen die Änderungen auf die
aktuelle Bilanzierungspraxis haben werden und ob bestehende Kreditvereinbarungen gegebenenfalls neu
verhandelt werden müssen.
Änderungen an IFRS 3: Verweis auf das Rahmenkonzept
Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse: Verweis auf das
Rahmenkonzept veröffentlicht. Mit den Änderungen wird der Verweis auf das 1989 veröffentlichte
Rahmenkonzept für die Aufstellung und Darstellung von Abschlüssen durch einen Verweis auf das im
März 2018 veröffentlichte Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung ersetzt, ohne die bestehenden
Regelungen des Standards signifikant zu ändern.
Das Board hat darüber hinaus eine Ausnahmeregelung in Bezug auf die Grundsätze für den Ansatz in
IFRS 3 eingeführt, um zu vermeiden, dass bei separat erfassten Schulden und Eventualschulden im
Anwendungsbereich von IAS 37 oder IFRIC 21 Abgaben sog. Day-2-Gewinne oder Verluste entstehen.
Gleichzeitig beschloss das Board, den Standard um eine klarstellende Aussage zu ergänzen, dass die
bestehenden Regelungen für Eventualforderungen in IFRS 3 durch den Ersatz des Verweises auf das
Rahmenkonzept für die Aufstellung und Darstellung von Abschlüssen nicht berührt werden.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, sind
prospektiv anzuwenden.
Änderungen an IAS 16: Erzielung von Erlösen, bevor sich ein Vermögenswert in seinem
betriebsbereiten Zustand befindet
Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 16 Sachanlagen: Erzielung von Erlösen, bevor sich ein
Vermögenswert in seinem betriebsbereiten Zustand befindet, veröffentlicht. Danach wird es Unternehmen
künftig nicht mehr gestattet sein, Erlöse aus dem Verkauf von Gütern, die produziert werden, während
eine Sachanlage zu dem Standort und in den vom Management beabsichtigten betriebsbereiten Zustand
gebracht wird, von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieser Sachanlage abzuziehen.
Stattdessen sind diese Erlöse zusammen mit den Herstellungskosten der Sachanlagen in der Gewinn-
und Verlust-Rechnung zu erfassen.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, und sind
rückwirkend auf Sachanlagen anzuwenden, die am oder nach dem Beginn der frühesten in dem
Abschluss, in dem die Änderungen erstmals angewendet werden, dargestellten Berichtsperiode in einen
betriebsbereiten Zustand gebracht wurden.
5
Der Konzern geht davon aus, dass die Änderungen keine signifikanten Auswirkungen auf den
Konzernabschluss haben werden.
Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrags
Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und
Eventualforderungen: Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrags veröffentlicht, um zu
konkretisieren, welche Kosten ein Unternehmen bei der Beurteilung, ob ein Vertrag belastend oder
verlustbringend ist, zu berücksichtigen hat.
Die Änderung stellt auf Kosten ab, die sich direkt auf den Vertrag beziehen (directly related cost approach).
Die Kosten im Zusammenhang mit der Erfüllung von Verträgen über die Lieferung von Gütern oder die
Erbringung von Dienstleistungen umfassen sowohl die direkt zurechenbaren (inkrementellen) Kosten der
Vertragserfüllung als auch Gemeinkosten, die sich unmittelbar auf Tätigkeiten zur Vertragserfüllung
beziehen. Allgemeine Verwaltungskosten stehen in keinem direkten Zusammenhang mit dem Vertrag und
fallen somit nicht unter die Vertragserfüllungskosten, es sei denn, eine Weiterbelastung an den Kunden
ist im Vertrag ausdrücklich vorgesehen.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Der Konzern
wird diese Änderungen auf Verträge anwenden, bei denen zu Beginn des Geschäftsjahres, in dem er die
Änderungen erstmals anwendet, noch nicht alle Verpflichtungen erfüllt sind. Der Konzern geht davon aus,
dass die Änderungen keine signifikanten Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.
Änderung an IFRS 1: Erstanwendung durch ein Tochterunternehmen
Im Rahmen seines jährlichen Verbesserungsverfahrens an den IFRS für den Zyklus 2018–2020 hat das
IASB eine Änderung an IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards
vorgenommen. Die Änderung gestattet einem Tochterunternehmen, das Paragraph D16(a) des IFRS 1
anwendet, kumulierte Umrechnungsdifferenzen auf der Grundlage der vom Mutterunternehmen
ausgewiesenen Beträge zu bewerten, ausgehend von dem Zeitpunkt, zu dem das Mutterunternehmen auf
IFRS umgestellt hat. Diese Änderung gilt auch für assoziierte Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen, die IFRS 1.D16(a) anwenden.
Die Änderung ist wirksam für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Eine
vorzeitige Anwendung ist zulässig.
Der Konzern geht davon aus, dass diese Änderungen keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
haben werden.
Änderung an IFRS 9: Gebühren beim 10 %-Barwerttest vor Ausbuchung finanzieller Schulden
Im Rahmen seines jährlichen Verbesserungsverfahrens an den IFRS für den Zyklus 2018–2020 hat das
IASB eine Änderung an IFRS 9 Finanzinstrumente veröffentlicht. Durch die Änderung wird klargestellt,
welche Gebühren ein Unternehmen bei der Beurteilung, ob die Bedingungen einer neuen oder
modifizierten finanziellen Verbindlichkeit wesentlich von denjenigen der ursprünglichen finanziellen
Verbindlichkeit abweichen, zu berücksichtigen hat. Dazu zählen nur solche Gebühren, die zwischen dem
Kreditnehmer und dem Kreditgeber gezahlt oder erhalten wurden, einschließlich solcher, die entweder
vom Kreditnehmer oder vom Kreditgeber im Namen des jeweils anderen gezahlt oder erhalten wurden.
Ein Unternehmen hat die Änderung auf finanzielle Verbindlichkeiten anzuwenden, die am oder nach
Beginn des Geschäftsjahres, in dem das Unternehmen die Änderung erstmals anwendet, modifiziert oder
ausgetauscht werden.
6
Die Änderung ist wirksam für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Eine
vorzeitige Anwendung ist zulässig. Der Konzern wird die Änderung auf finanzielle Verbindlichkeiten
anwenden, die am oder nach Beginn des Geschäftsjahres, in dem er die Änderung erstmals anwendet,
modifiziert oder ausgetauscht werden.
Der Konzern geht davon aus, dass die Änderungen keine signifikanten Auswirkungen auf den
Konzernabschluss haben werden.
Änderungen an IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“: Angabe von Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden und Änderungen am IFRS-Leitliniendokument
Am 12. Februar 2021 hat das IASB mit „Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ weitere
Änderungen an IAS 1 veröffentlicht. Nach diesen Änderungen sollen IFRS-Anwender ihre „wesentlichen“
(material) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angeben. Bislang sind die „bedeutenden“ (significant)
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzugeben. Was als „wesentlich“ gilt, richtet sich nach der
Entscheidungsnützlichkeit der Informationen für die Bilanzadressaten. Begleitend dazu hat das IASB
Änderungen am IFRS-Leitliniendokument 2 herausgegeben, das zusätzliche Leitlinien zur Anwendung
des Konzepts der Wesentlichkeit auf die Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie
Beispiele beinhaltet. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2023 anzuwenden. Das
EU-Endorsement steht aus.
Der Konzern geht davon aus, dass diese Änderungen keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
haben werden.
Änderungen an IAS 8 „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen
und Fehler“: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen
Am 12. Februar 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 8 mit dem Titel „Definition von
rechnungslegungsbezogenen Schätzungen“ veröffentlicht. Mit der Standardänderung wird die
Abgrenzung von „Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ und „Änderungen von
Schätzungen“ klargestellt. Änderungen von Schätzungen werden demnach prospektiv auf
Geschäftsvorfälle und sonstige Ereignisse ab dem Zeitpunkt der Schätzungsänderung angewendet,
wohingegen Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in der Regel auch rückwirkend
auf vergangene Geschäftsvorfälle und sonstige vergangene Ereignisse angewendet werden. Die
Änderungen sind für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2023 anzuwenden. Das EU-Endorsement steht
aus.
Der Konzern geht davon aus, dass diese Änderungen keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss
haben werden.
7
B. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE
Die Abschlüsse der Softing AG sowie der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden nach
einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzenaufgestellt. Dabei wurden die Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze für alle im Konzernabschluss dargestellten Perioden stetig angewandt.
1. ERFASSUNG VON ERTRÄGEN
Erträge werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu beanspruchenden Gegenleistung,
abzüglich von Retouren sowie gewährten Preisnachlässen und Mengenrabatten erfasst. Für die
Erfassung von Erträgen gilt im Einzelnen Folgendes:
Umsatzerlöse aus Verkäufen
Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten werden mit dem Übergang der Verfügungsgewalt über
abgrenzbare Güter an den Kunden erfasst. Der Kunde muss somit die Fähigkeit haben, über die Nutzung
zu bestimmen und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus ziehen. Grundlage hierfür ist ein
Vertrag zwischen Softing und dem Kunden. Dem Vertrag und den darin enthalten Vereinbarungen müssen
die Parteien zugestimmt haben, die einzelnen Verpflichtungen der Parteien und die Zahlungsbedingungen
müssen feststellbar sein, der Vertrag muss wirtschaftliche Substanz haben und Softing die Gegenleistung
für die erbrachte Leistung wahrscheinlich erhalten. Der Transaktionspreis entspricht in der Regel dem
Umsatzerlös. Zur Bestimmung des Übergangs der Verfügungsgewalt stellt Softing auf die vereinbarten
Incoterms ab. Eine Forderung wird bei Versand der Güter ausgewiesen, weil zu diesem Zeitpunkt der
Anspruch auf Gegenleistung unbedingt ist, d.h. dass die Fälligkeit ab diesem Zeitpunkt automatisch mit
Zeitablauf eintritt. Wenn der Vertrag mehr als eine abgrenzbare Leistungsverpflichtung beinhaltet, wird der
Transaktionspreis auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen
Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Sind keine Einzelveräußerungspreise beobachtbar, schätzt Softing
diese. Die einzelnen identifizierten Leistungsverpflichtungen werden zu einem bestimmten Zeitpunkt
realisiert. Die Zahlungen werden in der Regel spätestens 30 Tage nach Versand an den Kunden fällig.
Umsatzerlöse aus Dienstleistungen
Umsatzerlöse
aus
Dienstleistungen
umfassen
im
Wesentlichen
kundenspezifische
Softwareentwicklungen. Wenn die Kundenentwicklungen aufgrund ihrer Spezifikationen keinen
alternativen Nutzen haben und gegenüber dem Kunden ein durchsetzbarer Zahlungsanspruch
mindestens in Höhe einer Erstattung der durch die bereits erbrachten Leistungen entstandenen Kosten
einschließlich einer angemessenen Gewinnmarge besteht, erfolgt eine zeitraumbezogene
Umsatzrealisierung. Der Leistungsfortschritt wird mittels der cost-to-cost-Methode bestimmt, da die
angefallenen Kosten den besten Indikator für die bereits erfüllte Leistungsverpflichtung darstellen. Die
tatsächlich am Ende der Berichtsperiode erbrachten Leistungen werden im Verhältnis zu den insgesamt
zu erbringenden Leistungen erfasst. Beinhalten Verträge die Installation von Hardware, wird der
Umsatzerlös für die Hardware zu dem Zeitpunkt erfasst, an dem sie ausgeliefert wurde, das Eigentum
übergegangen ist und der Kunde die Hardware abgenommen hat. Schätzungen hinsichtlich der Erlöse,
Kosten oder des Auftragsfortschritts werden korrigiert, wenn sich Umstände ändern. Etwaige daraus
resultierende Erhöhungen oder Verminderungen der geschätzten Erlöse oder Kosten werden in der
Periode im Gewinn oder Verlust abgebildet, in der die Umstände, die Anlass zur Korrektur geben, der
Geschäftsleitung zur Kenntnis gelangen. Bei Festpreisverträgen zahlt der Kunde einen mittels
Zahlungsplan festgelegten Betrag. Überschreiten die von der Softing erbrachten Dienstleistungen den
zum jeweiligen Zeitpunkt bereits geleisteten Zahlungsbetrag, wird ein Vertragsvermögenswert erfasst.
Liegen die bereits erhaltenen Zahlungen über dem Wert der erbrachten Dienstleistungen, wird eine
Vertragsschuld ausgewiesen.
8
Erlöse aus der Erbringung von sonstigen Dienstleistungen werden in der Berichtsperiode erfasst, in der
die Dienstleistungen erbracht werden. Beinhaltet der Vertrag einen festen Stundensatz, werden die Erlöse
in der Höhe erfasst, in der Softing einen Anspruch auf Rechnungstellung hat. Die Rechnungstellung erfolgt
in der Regel monatlich oder quartalsweise und die Gegenleistung ist innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt
der Rechnung zu zahlen.
Erträge aus Zinsen
Zinsen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Zinserträge aus Guthaben bei
Kreditinstituten und sonstigen finanziellen Vermögenswerten werden erst als Ertrag erfasst, wenn es
wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche Nutzen zufließt und die Höhe der Erträge
verlässlich bestimmt werden kann.
2. KONSOLIDIERUNGSKREIS
In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 sind neben der Softing AG folgende
Tochtergesellschaften einbezogen worden, bei denen die Softing AG unmittelbar bzw. mittelbar über die
Kontrolle/Beherrschung verfügt:
Softing-Konzern zum 31.12.2020
Kapitalanteil/Stimmrechtsanteil
2020
%
2019
%
Softing AG, Haar /
Deut
schland
Softing Automotive Electronics GmbH, Haar/Deutschland
Softing Services GmbH, Haar/Deutschland
100
100
100
100
100
100
Softing Engineering & Solutions GmbH, Kirchentellinsfurt, Deutschland,
vormals Softing Messen und Testen GmbH
Softing Industrial Automation GmbH, Haar/Deutschland
Softing Italia s.r.l., Cesano Boscone/Italien
SoftingROM s.r.l., Cluj-Napoca/Rumänien
Buxbaum Automation GmbH, Eisenstadt/Österreich
Softing Inc., Newburyport/USA
100
100
100
65
100
100
100
65
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
Softing North America Holding Inc., Delaware/USA
OLDI Online Development Inc., Knoxville/USA
Softing IT Networks GmbH, Haar/Deutschland
Softing Singapore Pte. Ltd., Singapur
Softing S.A.R.L., Paris/Frankreich
100
50
100
50
Softing Electronic Science & Technology (Shanghai) Co., Ltd, Shanghai/China
vormals Shanghai Softing software Co., Ltd.
Softing Automotive Electronics (Kirchentellinsfurt) GmbH,
Kirchentellinsfurt/Deutschland vormals Softing Automotive Electronics
Services GmbH
100
100
GlobalmatiX AG Vaduz/Liechtenstein
GlobalmatiX Inc., Knoxville/USA
100
100
100
100
Der Ergebnisanteil der Minderheiten bei der Softing Electronic Science & Technology (Shanghai) Co., Ltd,
Shanghai/China vormals Shanghai Softing software Co., Ltd. betrug im Geschäftsjahr TEUR 69 (Vj. TEUR
110) und der Minderheitenanteil der Buxbaum Automation GmbH, Eisenstadt/Österreich betrug TEUR 87
(Vj. TEUR 10).
9
Die Softing Electronic Science & Technology (Shanghai) Co., Ltd. wird in den Kreis der vollkonsolidierten
verbundenen Unternehmen einbezogen, weil die wirtschaftliche und finanzielle Führung der Gesellschaft
durch Softing erfolgt. Softing besetzt zwei der drei Verwaltungsratsmandate und die Softing Electronic
Science & Technology (Shanghai) Co., Ltd. ist von der Vermarktung von Softwareprodukten aus den
Tochterunternehmen von Softing abhängig.
Es wurden von der Softing Electronic Science & Technology (Shanghai) Co., Ltd. und der Buxbaum
Automation GmbH, Eisenstadt/Österreich keine Dividenden ausbezahlt.
Bis zum 31. Dezember 2020 haben sich keine Änderungen im Konsolidierungskreis der Softing AG im
Vergleich zum 31. Dezember 2019 ergeben.
Bis zum 31. Dezember 2019 haben sich auch keine Änderungen im Konsolidierungskreis der Softing AG
im Vergleich zum 31. Dezember 2018 ergeben.
Weiterhin ist der Konzern an der YOMA Solutions GmbH in Norderstedt mit 8,33% beteiligt. Das
handelsrechtliche Eigenkapital 2019 betrug 0 TEUR und der Jahresverlust betrugt 763 TEUR.
Folgende Tochtergesellschaften machen von der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch:
Softing Industrial Automation GmbH (Haar)
Softing Automotive Electronics GmbH (Haar)
Softing Services GmbH (Haar)
Softing Engineering & Solutions GmbH (Kirchentellinsfurt)
Softing IT Networks GmbH (Haar)
•
•
•
•
•
3. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen der Konzern die Kontrolle über die Finanz- und
Geschäftspolitik ausübt. Die Voraussetzung zur Konsolidierung eines Unternehmens ist die Möglichkeit
der Beherrschung. Ein Beherrschungsverhältnis setzt nach IFRS 10 Verfügungsgewalt, Renditen sowie
eine Verknüpfung von Verfügungsgewalt und Renditen voraus. Unter Verfügungsgewalt versteht man die
Möglichkeit, gegenwärtig die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens zu lenken, die
wesentlichen Einfluss auf die Renditen haben. Verfügungsgewalt kann mittels Stimmrechte oder sonstiger
vertraglicher Rechte nachgewiesen werden. Auch eine Kombination aus beiden kann zu
Verfügungsgewalt führen. Verfügungsgewalt liegt vor, wenn ein Unternehmen mehr als 50 % der
Stimmrechte an einem Beteiligungsunternehmen hält und keine sonstigen Vereinbarungen oder
Umstände vorliegen, die dagegensprechen. Bei der Beurteilung der Beherrschungseigenschaft sind so
genannte potenzielle Stimmrechte, wirtschaftliche Abhängigkeiten und die Beteiligungsquote im Vergleich
zu den übrigen Anteilseignern, zusammen mit dem auf Hauptversammlungen praktizierten
Abstimmungsverhalten, zu berücksichtigen.
Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die übertragene
Gegenleistung des Erwerbs entspricht den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen
Vermögenswerte, der durch den Konzern ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der von den
früheren Eigentümern des erworbenen Tochterunternehmens übernommenen Schulden zum
Erwerbszeitpunkt. Außerdem beinhaltet die übertragene Gegenleistung die beizulegenden Zeitwerte
jeglicher angesetzten Vermögenswerte oder Schulden, die aus vereinbarten, bedingten Gegenleistungen
resultieren. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare erworbene
Vermögenswerte, sowie übernommene Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei Zugang mit
10
ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Für jeden Unternehmenserwerb
entscheidet der Konzern auf individueller Basis, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen
Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen
des erworbenen Unternehmens erfasst werden. Historisch gab es keine Anwendung der Full Goodwill
Methode.
Etwaige durch den Konzern zu übertragende bedingte Gegenleistungen werden zum Erwerbszeitpunkt
mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Künftige Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer als
Vermögenswert oder als Verbindlichkeit eingestuften bedingten Gegenleistung werden nach IFRS 9
bewertet und im Gewinn oder Verlust erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft
ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen ohne Verlust der Beherrschung werden als
Transaktionen mit den Eigentümern des Konzerns, die in ihrer Eigenschaft als Eigentümer handeln,
bilanziert. Ein aus dem Erwerb eines nicht beherrschenden Anteils entstehender Unterschiedsbetrag
zwischen dem beizuliegenden Zeitwert der gezahlten Leistung und dem erworbenen Anteil am Buchwert
des Nettovermögens des Tochterunternehmens wird im Eigenkapital erfasst. Gewinne und Verluste, die
bei der Veräußerung an nicht beherrschende Anteilseigner entstehen, werden ebenfalls im Eigenkapital
erfasst.
Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt enthalten, an dem
die Beherrschung beginnt und bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung endet.
Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie
Ergebnisse aus konzerninternen Transaktionen (Zwischengewinne) werden im Rahmen der
Konsolidierung eliminiert.
4. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Die immateriellen Vermögenswerte umfassen den Geschäfts- oder Firmenwert aus der
Kapitalkonsolidierung sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte und aktivierte Entwicklungskosten.
Mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts aus der Kapitalkonsolidierung haben alle immateriellen
Vermögenswerte eine bestimmte Nutzungsdauer.
5. ENTWICKLUNGSKOSTEN
Entwicklungsaufwendungen für Neuentwicklungen und die wesentliche Weiterentwicklung eines Produkts
oder Prozesses werden aktiviert, wenn das Produkt oder der Prozess technisch und wirtschaftlich
realisierbar ist, eine Absicht zur Fertigstellung besteht, die Entwicklung vermarktbar ist, die Aufwendungen
zuverlässig bewertbar sind und der Konzern über ausreichende Ressourcen zur Fertigstellung des
Entwicklungsprojekts verfügt. Alle übrigen Entwicklungsaufwendungen werden sofort ergebniswirksam
erfasst. Aktivierte Entwicklungsaufwendungen abgeschlossener Projekte werden zu Herstellungskosten
abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderung ausgewiesen. Dabei umfassen die
Herstellungskosten die Lohnkosten sowie weitere direkt umlegbare Kosten, die für die Erstellung des
Entwicklungsprojektes notwendig sind. Der Softing-Konzern schreibt die Entwicklungskosten für neue
Produktlinien und Produktversionen entsprechend ihrer jeweiligen Nutzungsdauer planmäßig zwischen
drei und fünf Jahren linear ab, wobei im Jahr der Fertigstellung zeitanteilig die Abschreibung erfolgt. Die
Abschreibungen werden in der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibung auf
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte“ ausgewiesen. Forschungskosten sind gemäß IAS 38
nicht aktivierungsfähig und werden unmittelbar als Aufwand in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.
11
6. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT
Der Geschäfts- oder Firmenwert resultiert aus dem Erwerb von Tochterunternehmen und entspricht der
Summe aus der übertragenen Gegenleistung, dem Betrag aller nicht beherrschenden Anteile an dem
erworbenen Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert der zuvor gehaltenen Eigenkapitalanteile an
dem erworbenen Unternehmen abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des erworbenen Nettovermögens.
Übersteigt der beizulegende Zeitwert des erworbenen Nettovermögens die Summe aus der übertragenen
Gegenleistung, dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile und dem beizulegenden Zeitwert der zuvor
gehaltenen Eigenkapitalanteile, wird die Differenz unmittelbar im Gewinn oder Verlust erfasst.
Gemäß IFRS 3 werden Geschäfts- oder Firmenwerte nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich,
sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung, einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS
36 unterzogen. Für Zwecke dieses Werthaltigkeitstests wird der Geschäfts- oder Firmenwert einer
zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) zugeordnet.
Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten entsprechen bei Softing den einzelnen Gesellschaften,
ausgenommen die Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit in mehrere Segmente fällt. Hier wird eine
Aufteilung
der
jeweiligen
Werte
nach
Segmenten
herangezogen.
Die
relevanten
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für die Geschäfts- und Firmenwerte sind:
Softing Engineering & Solutions GmbH, Kirchentellinsfurt/Deutschland
Softing Industrial Automation GmbH, Haar/Deutschland
OLDI Online Development Inc., Knoxville/USA
Softing IT Networks GmbH, Haar/Deutschland & Softing Singapore Pte. Ltd., Singapore
GlobalmatiX AG Vaduz/Liechtenstein & GlobalmatiX Inc. Knoxville/USA
•
•
•
•
•
Eine Wertberichtigung wird dann vorgenommen, wenn der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden
Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, den erzielbaren Betrag übersteigt. Der
erzielbare Betrag entspricht dem höheren der beiden Werte aus beizulegendem Zeitwert abzüglich
Veräußerungskosten und Nutzungswert. Übersteigt der Buchwert der CGU ihren erzielbaren Betrag, wird
die Differenz unmittelbar als Wertminderungsaufwand im Gewinn und Verlust erfasst. Da der
beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten nicht mit angemessenem Aufwand ermittelt werden
kann, wird der Nutzungswert zugrunde gelegt.
Der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wurde wie folgt ermittelt: Auf Grund der
Bottom-Up-Planung der nächsten vier Geschäftsjahre, die vom Management der Softing AG genehmigt
worden ist, wurden die zukünftigen Zahlungsströme (vor Zinsen und Steuern) der
zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt. Den Planungen liegen Erfahrungswerte der Vergangenheit
sowie bestmögliche Einschätzungen des Managements über die zukünftige Entwicklung zugrunde. (Um
die
Überprüfung
der
Werthaltigkeit
durchzuführen,
schätzte
das
Management
die
Zahlungsmittelrückflüsse über die Planungsperiode hinaus, (indem ein Wachstum von 1,5 % (Vj. 1,5 %)
für die Folgejahre angesetzt wurde.) Unter Verwendung eines Discounted-Cashflow-Verfahrens wurde
der Nutzungswert für die zugrundeliegende zahlungsmittelgenerierende Einheit ermittelt. Der verwendete
Diskontierungssatz ist ein Vorsteuerzinssatz, und basiert auf dem Konzept der durchschnittlichen
gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital – WACC). Diese setzten sich zusammen
aus den zu Marktwerten gewichteten Eigen- und Fremdkapitalkosten. Die Eigenkapitalkosten werden
jeweils nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelt und setzen sich demnach aus dem
risikolosen Zinssatz und einem Risikoaufschlag zusammen, der sich aus der Differenz der
durchschnittlichen
Marktrendite und dem
risikolosen
Zinssatz multipliziert mit
dem
unternehmensspezifischen Risiko (Beta-Faktor) ergibt. Der Beta-Faktor wird dafür von einer Gruppe
vergleichbarer Unternehmen abgeleitet. Die Fremdkapitalkosten setzten sich aus einem Basiszinssatz
12
und einen spezifischen aus Kapitalmarktdaten abgeleiteten Bonitätsaufschlag zusammen. Bei der
Nutzungswertermittlung werden je nach zahlungsmittelgenerierender Einheit Diskontierungszinssätze vor
Steuern zugrunde gelegt.
Ein für den Geschäfts- oder Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand wird in den nachfolgenden
Perioden nicht aufgeholt.
7. SONSTIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte wurden mit den fortgeführten Anschaffungskosten
angesetzt. Sie werden entsprechend ihrer jeweiligen Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben.
Software und Technologie werden entsprechend ihrer jeweiligen Nutzungsdauer planmäßig über drei bis
sieben Jahre linear abgeschrieben. Rechte und Geschäftsbeziehungen werden über fünf bis zwanzig
Jahre abgeschrieben. Die Abschreibungen werden in der Konzerngewinn- und Verlust-Rechnung in dem
Posten „Abschreibung auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte“ ausgewiesen.
8. SACHANLAGEN
Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um
kumulierte Abschreibungen und kumulierte Wertminderungen, nutzungsbedingte Abschreibungen und
Wertminderungsaufwendungen.
Die Abschreibung der Sachanlagen erfolgt entsprechend des Nutzungsverlaufs nach der linearen
Methode. Hardware wird über drei Jahre, Betriebsausstattung über fünf bis sieben Jahre und Einbauten
entsprechend der Restlaufzeit des Mietvertrags verteilt abgeschrieben. Die Abschreibungen werden in der
Konzerngewinn-und-Verlust-Rechnung in dem Posten „Abschreibung auf Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte“ ausgewiesen. Bei Anlageabgängen werden die Anschaffungs- und Herstellungskosten
sowie die kumulierten Abschreibungen ausgebucht, Ergebnisse aus Anlageabgängen werden in der
Konzern-Gewinn- und Verlust-Rechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen
ausgewiesen.
Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand
erfasst. Wesentliche Neuerungen und Verbesserungen werden nur dann dem Buchwert des
ursprünglichen Vermögenswertes zugeschlagen bzw. als separater Vermögenswert aktiviert, wenn es
wahrscheinlich ist, dass dem Konzern zukünftig ein wirtschaftlicher Nutzen in Verbindung mit dem
Vermögenswert zufließen wird und dieser Nutzen verlässlich ermittelt werden kann.
9. WERTMINDERUNGEN
Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte und
Sachanlagen dahingehend, ob Anhaltspunkte vorliegen, dass eine Wertminderung eingetreten sein
könnte. In diesem Fall wird der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswertes ermittelt, um den
Umfang einer gegebenenfalls vorzunehmenden Wertberichtigung zu bestimmen. Der erzielbare Betrag
entspricht dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder dem Nutzungswert; der
höhere Wert ist maßgeblich. Der Nutzungswert entspricht dem Barwert der erwarteten Cashflows. Als
Diskontierungszinssatz wird ein den Marktbedingungen entsprechender Zinssatz vor Steuern verwendet.
Sofern kein erzielbarer Betrag für einen einzelnen Vermögenswert ermittelt werden kann, wird der
erzielbare Betrag für die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten (Cash Generating Unit)
bestimmt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann. Aus Unternehmenserwerben
resultierende Geschäfts- oder Firmenwerte werden den Gruppen von Vermögenswerten (CGU)
zugeordnet, die aus den Synergien des Erwerbs Nutzen ziehen sollen. Solche Gruppen stellen die
niedrigste Berichtsebene im Konzern dar, auf der Geschäfts- oder Firmenwerte durch das Management
13
für interne Steuerungszwecke überwacht werden. Der erzielbare Betrag einer CGU, die einen Geschäfts-
oder Firmenwert enthält, wird mindestens jährlich auf Werthaltigkeit überprüft. Dies erfolgt auch für
Entwicklungsprojekte, die sich in der Entwicklung befinden. Ist der erzielbare Betrag eines
Vermögenswertes niedriger als der Buchwert, erfolgt eine sofortige ergebniswirksame Wertberichtigung
des Vermögenswertes. Ergibt sich nach einer vorgenommenen Wertminderung zu einem späteren
Zeitpunkt ein höherer erzielbarer Betrag des Vermögenswertes oder der CGU, erfolgt bezogen auf den
Geschäfts- oder Firmenwert keine Wertaufholung.
10. LEASINGVERHÄLTNISSE
Softing tritt ausschließlich als Leasingnehmer im Rahmen von Miet- und Leasingverträgen auf. Hierbei folgt
die bilanzielle Abbildung von Leasingverhältnissen seit dem 1. Januar 2019 den Vorgaben des IFRS 16.
Im Folgenden werden lediglich die für den Konzern relevanten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
aus Sicht des Softing-Konzerns als Leasingnehmer dargestellt. Konzerninterne Leasingverhältnisse
werden auch weiterhin der internen Berichterstattung folgend wie vormalige operative Mietverhältnisse
gem. IAS 17 dargestellt und für Zwecke des Konzernabschlusses eliminiert.
Für alle neuen Verträge, die am oder nach dem 1. Januar 2019 wirksam werden, prüft Softing, ob ein
Vertrag ein Leasingverhältnis ist oder enthält. Hierbei wendet der Konzern die Regelungen des IFRS 16
jedoch nicht auf Nutzungsrechte an immateriellen Vermögenswerten an.
Ein Leasingverhältnis ist definiert als ein Vertrag oder Teil eines Vertrages, der das Recht einräumt, einen
Vermögenswert für einen bestimmten Zeitraum gegen Entgelt zu nutzen. Zur Anwendung dieser Definition
beurteilt der Konzern, ob der Vertrag die folgenden drei Voraussetzungen erfüllt:
Der Vertrag bezieht sich auf einen identifizierten Vermögenswert, der entweder im Vertrag
ausdrücklich gekennzeichnet oder implizit spezifiziert wird und so als identifiziert gelten kann.
Der Konzern hat das Recht, im Wesentlichen den gesamten wirtschaftlichen Nutzen aus der
Nutzung des identifizierten Vermögenswerts während der gesamten Nutzungsdauer unter
Berücksichtigung seiner Rechte im Rahmen des definierten Vertragsumfangs zu ziehen.
Der Konzern hat das Recht, die Nutzung des identifizierten Vermögenswertes während des
gesamten Nutzungszeitraums zu bestimmen.
•
•
•
Bei Mehrkomponentenverträgen wird jede separate Leasingkomponente grundsätzlich getrennt bilanziert.
Hiervon ausgenommen sind Immobilienleasingverträge für einzelne Standorte. Hierbei werden, in
Abhängigkeit von der jeweiligen Vertragsausgestaltung, Nutzungsüberlassungen von Büro- und
Lagerflächen sowie Parkplätzen je Standort zusammengefasst als eine Leasingkomponente bilanziert.
Nicht-Leasingkomponenten wie Service und Wartung, werden periodengerecht direkt im Aufwand erfasst.
Die Bestimmung der maßgeblichen Leasinglaufzeit beinhaltet die vertragliche Laufzeit,
Verlängerungsoptionen und Kündigungsoptionen. Die Beurteilung, ob es hinreichend sicher ist, dass eine
Kündigungs-, Verlängerungs- oder Kaufoption gezogen wird, obliegt im Softing-Konzern grundsätzlich der
Geschäftsleitung der einzelnen Gesellschaft und wird umfassend unter Würdigung sämtlicher
ökonomischer Vor- und Nachteile festgelegt und regelmäßig überprüft.
Zum Bereitstellungsdatum des Leasinggegenstandes erfasst der Konzern ein Nutzungsrecht und eine
Leasingverbindlichkeit in der Bilanz. Die Anschaffungskosten des Nutzungsrechts entsprechen im
Zugangszeitpunkt der Höhe der Leasingverbindlichkeit, berichtigt um die anfänglichen direkten Kosten des
Konzerns, einerSchätzung der Kosten für die Demontage und den Ausbau desVermögenswertesam Ende
des Leasingverhältnisses sowie den vor Beginn des Leasingverhältnisses geleisteten Leasingzahlungen
abzüglich etwaiger Leasinganreize. In den Folgeperioden wird das Nutzungsrecht zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet.
14
Die Leasingverbindlichkeit bemisst sich als der Barwert der Leasingzahlungen, die während der Laufzeit
des Leasingverhältnisses gezahlt werden, unter Anwendung des dem Leasingverhältnisses zugrunde
liegenden Zinssatzes oder, wenn dieser nicht verfügbar ist, des Grenzfremdkapitalzinssatzes. Im Rahmen
der Folgebewertung wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit unter Anwendung des zur Abzinsung
verwendeten Zinssatzes aufgezinst und um die geleisteten Leasingzahlungen reduziert.
Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen setzen sich auf Basis
desderzeitigen Vertragsbestandes beiSofting lediglich aus festen Zahlungen (einschließlich de facto festen
Zahlungen) sowie variablen Zahlungen, die an einen Index oder (Zins-)satz gekoppelt sind, zusammen.
Änderungen der Leasingverhältnisse und Neubewertungen der Leasingverbindlichkeiten werden
grundsätzlich erfolgsneutral gegen das Nutzungsrecht erfasst. Eine erfolgswirksame Erfassung in der
Konzerngewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt, wenn der Buchwert des Nutzungsrechts bereits auf null
reduziert ist oder diese aufgrund einer teilweisen Beendigung des Leasingverhältnisses resultiert.
Der Konzern schreibt die Nutzungsrechte i.d.R. vom Beginn des Leasingverhältnisses bis zu dem früheren
Zeitpunkt aus dem Ende der Nutzungsdauer des Leasinggegenstands oder bis zum Ende der
Vertragslaufzeit linear ab. Der Konzern führt bei Vorliegen entsprechender Indikatoren zudem
Werthaltigkeitsprüfungen durch.
Bei kurzfristigen Leasingverhältnissen (short-term-leases) und Leasingverhältnissen über Vermögenswerte
von geringem Wert (low-value-leases) werden die zugehörigen Zahlungen linear über die Laufzeit des
Leasingverhältnisses als Aufwand in der Konzerngewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.
In der Bilanz werden Nutzungsrechte sowie Leasingverbindlichkeiten unter den Sachanlagen bzw. den
kurz- und langfristigen sonstigen finanziellen Schulden ausgewiesen.
Bis 2018 wendete die Gesellschaft die Vorschriften des IAS 17 zur Klassifizierung und Bewertung ihrer
Leasingverhältnisse an. Es wurden ausschließlich Operating-Leasing-Verträge abgeschlossen. Die
Leasingraten wurden als Aufwand linear überdie Laufzeit erfasst. Finanzierungsleasingverträge lagen gem.
IAS 17 nicht vor.
11. VORRÄTE
Die Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder
Nettoveräußerungswert angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren/Fertigerzeugnisse
werden grundsätzlich zu dem gewichteten Durchschnitt bewertet.
Die Herstellungskosten umfassen die direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Material- und
Fertigungseinzelkosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten.
Vertriebskosten und Kosten der allgemeinen Verwaltung sind nicht Bestandteil der Herstellungskosten.
Liegt der am Abschlussstichtag erwartete Nettoveräußerungswert unter den Anschaffungs- oder
Herstellungskosten, z.B. auf Grund von Lagerdauer, Beschädigungen oder verminderter Marktgängigkeit,
so wird eine Abwertung auf den niedrigeren Wert vorgenommen. Der Nettoveräußerungswert ist der
geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis
zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.
15
12. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE IFRS 9
Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere:
Eigenkapitalinstrumente an anderen Unternehmen, die durch den Konzern gehalten werden
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
•
•
•
•
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten werden unter den langfristigen
finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen.
Die Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte erfolgt in Abhängigkeit des zugrundeliegenden
Geschäftsmodells und des Zahlungsstromkriteriums, wonach die vertraglichen Zahlungsströme eines
finanziellen Vermögenswerts ausschließlich aus Zinsen und Tilgung auf den ausstehenden Kapitalbetrag
des Finanzinstruments bestehen dürfen. Die Prüfung des Zahlungsstromkriteriums erfolgt dabei immer
auf Ebene des einzelnen Finanzinstruments. Die Beurteilung des Geschäftsmodells bezieht sich auf die
Frage, wie finanzielle Vermögenswerte zur Generierung von Zahlungsströmen gesteuert werden. Die
Steuerung kann entweder auf ein Halten, Verkaufen oder eine Kombination aus beidem abzielen.
Der Konzern teilt finanzielle Vermögenswerte in eine der folgenden Kategorien ein:
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (Schuldinstrumente)
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral mit Recycling zum beizulegenden Zeitwert bewertet
(Schuldinstrumente)
•
•
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral ohne Recycling zum beizulegenden Zeitwert bewertet
(Eigenkapitalinstrumente)
•
•
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (Schuldinstrumente)
Die für den Konzern bedeutendste Kategorie finanzieller Vermögenswerte ist die Kategorie der zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Vermögenswerte in Bezug auf Schuldinstrumente. Die
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt, wenn die folgenden beiden Kriterien erfüllt sind:
Das Geschäftsmodell zur Steuerung dieser Finanzinstrumente ist auf deren Halten ausgerichtet,
um die zugrundeliegenden vertraglichen Zahlungsströme zu erzielen und
die hieraus erzielten vertraglichen Zahlungsströme bestehen ausschließlich aus Zins und Tilgung
auf den ausstehenden Kapitalbetrag.
•
•
Die Folgewertung dieser finanziellen Vermögenswerte erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode
und unterliegt den Vorschriften für Wertminderungen gem. IFRS 9.5.5ff. Im Konzern unterliegen im
Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenwerte und
Bankguthaben dieser Kategorie.
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral mit Recycling zum beizulegenden Zeitwert bewertet
(Schuldinstrumente)
Die Bewertung erfolgsneutral mit Recycling zum beizulegenden Zeitwert für Schuldinstrumente erfolgt,
wenn die folgenden beiden Kriterien erfüllt sind:
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Das Geschäftsmodell zur Steuerung dieser Finanzinstrumente ist auf deren Halten, um die
zugrundeliegenden vertraglichen Zahlungsströme zu erzielen und auch auf den Verkauf
ausgerichtet.
•
•
Die hieraus erzielten vertraglichen Zahlungsströme bestehen ausschließlich aus Zins und Tilgung
auf den ausstehenden Kapitalbetrag.
Für diese finanziellen Vermögenswerte werden Zinsen, Fremdwährungsbewertungseffekte und
Aufwendungen und Erträge im Zusammenhang mit Wertminderungen erfolgswirksam in der
Konzerngewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Die verbleibenden Änderungen werden in
Übereinstimmung mit den Vorgaben des IFRS 9 erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst und bei
Abgang in den Gewinn oder Verlust umgegliedert (Recycling).
Im Konzern unterliegen aktuell keine finanziellen Vermögenswerte dieser Bewertung.
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet
Die Kategorie umfasst finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden,
Finanzinstrumente unter Anwendung der Fair Value-Option, finanzielle Vermögenswerte, für die eine
verpflichtende Bewertung zum beizulegenden Zeitwert vorgesehen ist und Eigenkapitalinstrumente, die
nicht erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Ein Handelszweck liegt vor, wenn ein
kurzfristiger Kauf oder Verkauf vorgesehen ist. Derivate, die nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind,
werden immer zu Handelszwecken gehalten. Finanzielle Vermögenswerte, die nicht das
Zahlungsstromkriterium erfüllen, werden immer erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet,
unabhängig vom zugrundeliegenden Geschäftsmodell. Die gleiche Bewertung ergibt sich für
Finanzinstrumente, die einem Geschäftsmodell „Verkaufen“ unterliegen.
Die Fair-Value-Option für finanzielle Vermögenswerte kommt im Konzern nicht zum Einsatz.
Jegliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts dieser Instrumente werden im Gewinn oder Verlust
erfasst.
Im Konzern unterliegt aktuell nur die Beteiligung an der YOMA Solutions GmbH, Norderstedt dieser
Bewertung.
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral ohne Recycling zum beizulegenden Zeitwert bewertet
(Eigenkapitalinstrumente)
Beim erstmaligen Ansatz eines Eigenkapitalinstruments hat der Konzern das unwiderrufliche Wahlrecht,
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Voraussetzung ist, dass es sich um ein
Eigenkapitalinstrument gem. IAS 32 handelt, welches nicht zu Handelszwecken gehalten wird und es sich
nicht um eine bedingte Gegenleistung i.S.v. IFRS 3 handelt. Das Wahlrecht wird für jedes
Eigenkapitalinstrument gesondert ausgeübt.
Gewinne oder Verluste aus einem solchen finanziellen Vermögenswert werden bei Abgang nicht in den
Gewinn oder Verlust umgegliedert (kein Recycling). Dividenden aus solchen Instrumenten werden
erfolgswirksam erfasst. Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet
werden, unterliegen nicht den Regelungen für Wertminderungen.
Im Konzern unterliegen aktuell keine finanziellen Vermögenswerte dieser Bewertung.
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Ausbuchung
Ein finanzieller Vermögenswert (bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder ein Teil einer
Gruppeähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird hauptsächlich dann ausgebucht (d. h. aus der
Konzernbilanz entfernt), wenn eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist:
• Die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert sind
erloschen.
• Der Konzern hat seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen
Vermögenswert an Dritte übertragen oder eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung des
Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer sog. Durchleitungsvereinbarung übernommen und dabei
entweder
(a) im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen
Vermögenswert verbunden sind, übertragen oder
(b) im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert
verbunden sind, weder übertragen noch zurückbehalten, jedoch die Verfügungsmacht über den
Vermögenswert übertragen.
Der Konzern nimmt an einem Reverse Factoring Programm eines Kunden teil und veräußert im Rahmen
dessen bestehende Forderungen an ein Kreditinstitut. Wenn der Konzern seine vertraglichen Rechte auf
den Bezug von Cashflows aus einem Vermögenswert überträgt oder eine Durchleitungsvereinbarung
eingeht, bewertet er, ob und in welchem Umfang die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und
Risiken bei ihm verbleiben.
Wenn der Konzern im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an diesem
Vermögenswert verbunden sind, weder überträgt noch zurückbehält noch die Verfügungsmacht über den
Vermögenswert überträgt, erfasst er den übertragenen Vermögenswert weiterhin im Umfang seines
anhaltenden Engagements. In diesem Fall erfasst der Konzern auch eine damit verbundene
Verbindlichkeit. Der übertragene Vermögenswert und die damit verbundene Verbindlichkeit werden so
bewertet, dass den Rechten und Verpflichtungen, die der Konzern behalten hat, Rechnung getragen wird.
Wenn das anhaltende Engagement der Form nach dem übertragenen Vermögenswert garantiert, so
entspricht der Umfang des anhaltenden Engagements dem niedrigeren Betrag aus dem ursprünglichen
Buchwert des Vermögenswerts und dem Höchstbetrag der erhaltenen Gegenleistung, den der Konzern
eventuell zurückzahlen müsste.
Im Rahmen des Factorings gehen die Chancen und Risiken auf den Vertragspartner über und die
Forderungen werden zum Zeitpunkt der Veräußerung ausgebucht.
Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten
Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme von zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewerteten
finanziellen Vermögenswerten, Vertragsvermögenswerte gem. IFRS 15, Leasingforderungen,
Kreditzusagen sowie finanzielle Garantien unterliegen dem Wertminderungsmodell i.S.v. IFRS 9.5.5.
Danach erfasst der Konzern für diese Vermögenswerte eine Wertminderung auf Basis der erwarteten
Kreditverluste. Erwartete Kreditverluste ergeben sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den
vertraglich vereinbarten Zahlungsströmen und den erwarteten Zahlungsströmen, bewertet zum Barwert
mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Die erwarteten Zahlungsströme beinhalten auch Erlöse aus
Sicherungsverkäufen und sonstigen Kreditsicherheiten, die integraler Bestandteil des jeweiligen Vertrages
sind.
18
Erwartete Kreditverluste werden in drei Stufen erfasst. Für finanzielle Vermögenswerte, für die sich keine
signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz ergeben hat, wird die
Wertberichtigung in Höhe des erwarteten 12-Monats-Kreditverlusts bemessen (Stufe 1). Im Falle einer
signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos wird der erwartete Kreditverlust für die verbleibende Laufzeit des
Vermögenswerts ermittelt (Stufe 2). Der Konzern unterstellt grundsätzlich, dasseine signifikante Erhöhung
des Kreditrisikos vorliegt, sofern eine Überfälligkeit von 30 Tagen vorliegt. Dieser Grundsatz kann
widerlegt werden, wenn im jeweiligen Einzelfall belastbare und vertretbare Informationen darauf
hinweisen, sich das Kreditrisiko nicht erhöht hat. Sofern objektive Hinweise auf eine Wertminderung
vorliegen, sind die zugrundeliegenden Vermögenswerte der Stufe 3 zuzuordnen. Objektive Hinweise auf
eine Wertminderung werden bei einer Überfälligkeit von länger 90 Tagen unterstellt, außer, es liegen im
jeweiligen Einzelfall belastbare und vertretbare Informationen vor, dass ein längerer Rückstand besser
geeignet ist. Darüber hinaus werden eine Zahlungsverweigerung und Ähnliches als objektiver Hinweis
angesehen.
Die für den Konzern relevante Klasse von Vermögenswerten für die Anwendung des vereinfachten
Wertminderungsmodells
sind
Forderungen
aus
Lieferungen
und
Leistungen
sowie
Vertragsvermögenswerte. Für diese wendet die Gruppe den vereinfachten Ansatz gem. IFRS 9.5.15 an.
Danach wird die Wertberichtigung stets in Höhe, der über die Laufzeit zu erwartender Kreditverluste
bemessen.
Für die übrigen Vermögenswerte, die im Anwendungsbereich des geänderten Wertminderungsmodells
von IFRS 9 sind und die dem allgemeinen Ansatz unterliegen, werden zur Bemessung der erwarteten
Verluste finanzielle Vermögenswerte auf Basis gemeinsamer Kreditrisikomerkmale entsprechend
zusammengefasst bzw. individuelle Ausfallinformationen herangezogen. Berechnungsgrundlage sind in
jedem Fall aktuelle Ausfallwahrscheinlichkeiten zum jeweiligen Stichtag.
Softing unterstellt grundsätzlich einen Ausfall, wenn die vertraglichen Zahlungen um mehr als 360 Tage
überfällig sind. Zusätzlich werden in Einzelfällen auch interne oder externe Informationen herangezogen,
die darauf hindeuten, dass die vertraglichen Zahlungen nicht vollständig geleistet werden können.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn keine begründbare Erwartung über die zukünftige
Zahlung besteht.
13. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE UND VERTRAGSSCHULDEN
Vertragsvermögenswerte entstehen aus der Anwendung der Umsatzrealisierung über einen Zeitraum.
Dies ist bei Softing vor allem der Fall, wenn die Produkte aufgrund ihrer Spezifikationen keinen alternativen
Nutzen haben und gegenüber dem Kunden ein durchsetzbarer Zahlungsanspruch mindestens in Höhe
einer Erstattung der durch die bereits erbrachten Leistungen entstandenen Kosten einschließlich einer
angemessenen Gewinnmarge besteht (Softwareentwicklungen im Kundenauftrag). In diesen Fällen
realisiert Softing auf Basis der Inputorientierten Methode cost-to-cost Umsatzerlöse. Dabei werden die
Umsätze entsprechend dem Fertigstellungsgrad realisiert. Der Fertigstellungsgrad ergibt sich aus dem
Verhältnis der bis zum Stichtag angefallenen Auftragskosten zu den Gesamtkosten des Auftrags.
Da die Umsatzrealisierung vor dem Zeitpunkt liegt, an dem Softing die volle Gegenleistung erhalten hat,
wird ein Vertragsvermögenswert aktiviert
Vertragsverbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus erhaltenen Anzahlungen von Kunden, wenn
diese im Zusammenhang mit einem Kundenauftrag stehen und die Produkte noch nicht ausgeliefert bzw.
die Leistung noch nicht erbracht ist.
19
Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten werden auf Vertragsebene saldiert. Die
Vertragssalden bei Softing besitzen in der Regel eine kurzfristige Restlaufzeit.
Auf Vertragsvermögenswerte werden die Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 angewendet.
14. KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Die kurzfristigen Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung mit ihrem beizulegenden
Zeitwert und danach zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.
15. LAUFENDE UND LATENTE STEUERN
Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen.
Steuern werden in der Konzern-Gewinn-und Verlust-Rechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf
Posten, die unmittelbar im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden
die Steuern ebenfalls im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst.
Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden (oder in Kürze
geltenden) Steuervorschriften der Länder, in denen Softing und ihre Tochtergesellschaften tätig sind und
zu versteuernde Einkommen erwirtschaften, berechnet. Das Management überprüft regelmäßig
Steuerdeklarationen, vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte, und bildet, wenn
angemessen, Rückstellungen basierend auf den Beträgen, die an die Finanzverwaltung
erwartungsgemäß abzuführen sind. Die Ermittlung der Ertragsteuern erfolgt nach der bilanzorientierten
Verbindlichkeiten-Methode.
Latente Steuerforderungen und latente Steuerverbindlichkeiten werden grundsätzlich für alle temporären
Wertunterschiede zwischen dem Buchwert eines Vermögenswertes oder einer Schuld und dem für
steuerliche Zwecke beizulegenden Wert bilanziert. Latente Steuerforderungen werden auch für
steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften bilanziert.
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge sind in dem Maße zu bilden, in dem es wahrscheinlich ist, dass
die steuerlichen Verlustvorträge in der Zukunft genutzt werden können. Daher wurden sämtliche aktiven
latenten Steuern auf steuerliche Verluste unter Berücksichtigung ihrer Realisierbarkeit angesetzt.
Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in
den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Die Wirkung von
Steuersatzänderungen auf latente Steuern wird mit Inkrafttreten der gesetzlichen Änderung
ergebniswirksam bzw. ergebnisneutral erfasst.
Latente Steuerforderungen werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein
zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet
werden können.
Latente Steuerverbindlichkeiten bzw. Steuerforderungen, die durch temporäre Differenzen im
Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der
Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und es
wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit auf Grund dieses Einflusses
nicht umkehren werden.
Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender
Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und
20
-verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden
für entweder dasselbe Steuersubjekt oder unterschiedliche Steuersubjekte, die beabsichtigen, den
Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.
16. PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN
Rückstellungen für leistungsorientierte Pensionspläne werden gemäß IAS 19 nach dem
Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag
bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartenden Steigerungen
von Renten bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt. Die Berechnung
erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung von biometrischen
Annahmen sowie eines Rechnungszinses, der sich aus der Rendite hochwertiger festverzinslicher
Unternehmensanleihen gleicher Fristigkeit ableitet. Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für
leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am Bilanzstichtag
abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens. Der Barwert wird berechnet, indem die
erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse mit dem Zinssatz von hochwertigen Unternehmensanleihen
abgezinst werden. Versicherungsmathematische Neubewertungen werden ergebnisneutral im sonstigen
Ergebnis erfasst.
17. RÜCKSTELLUNGEN
Die sonstigen Rückstellungen werden für alle übrigen ungewissen Verpflichtungen und Risiken des
Softing-Konzerns gegenüber Dritten gebildet. Voraussetzung für den Ansatz ist, dass eine gegenwärtige
Verpflichtung (rechtlich oder faktisch) aus einem Ereignis in der Vergangenheit besteht, eine
Inanspruchnahme wahrscheinlich und die Höhe der Verpflichtung zuverlässig schätzbar ist. Die
angesetzten Beträge stellen den Barwert der zu erwartenden Ausgaben, inkl. einer etwaigen Aufzinsung
bei langfristigen Rückstellungen dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag
erforderlich ist.
18. KURZFRISTIGE UND LANGFRISTIGE FINANZIELLE SCHULDEN
Finanzielle Schulden begründen regelmäßig eine Rückgabeverpflichtung in Zahlungsmitteln und
Zahlungsmitteläquivalenten oder einem sonstigen finanziellen Vermögenswert. Finanzielle Schulden
werden immer nur dann in der Bilanz angesetzt, wenn Softing Vertragspartei der Regelungen der
finanziellen Verbindlichkeit ist. Die Ausbuchung einer finanziellen Verbindlichkeit erfolgt dann, wenn diese
getilgt ist, d.h. wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen beglichen oder aufgehoben sind oder
auslaufen.
Finanzielle Schulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert und nach Abzug
von Transaktionskosten angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet; jede Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug von Transaktionskosten) und
dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der Ausleihung unter Anwendung der
Effektivzinsmethode in der Konzern-Gewinn-und Verlust-Rechnung erfasst. Unter die Kategorie der
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten fallen alle
finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden. Hierunter fallen Derivate, die
nicht Teil einer Sicherungsbeziehung sind sowie Finanzinstrumente, für die die Fair-Value-Option
ausgeübt wurde. Aktuell verfügt Softing über keine solchen Finanzinstrumente.
Die Fair-Value-Option für Schuldinstrumente gemäß IFRS 9 kommt nicht zum Einsatz.
Die finanziellen Schulden setzen sich aus folgenden Bilanzposten zusammen: „kurzfristige und langfristige
Finanzschulden“, „Schulden aus Lieferungen und Leistungen“ sowie „Sonstige kurzfristige finanzielle
Schulden“.
21
19. KURZFRISTIGE UND LANGFRISTIGE FINANZSCHULDEN
Kurzfristige Finanzschulden beinhalten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einer kurzfristigen
Laufzeit bis zu einem Jahr. Langfristige Finanzschulden beinhalten Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten mit einer Laufzeit über einem Jahr. Der erstmalige Ansatz von kurzfristigen und
langfristigen Finanzschulden erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.
Finanzschulden werden als kurzfristig klassifiziert, sofern Softing nicht das unbedingte Recht hat, die
Tilgung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu
verschieben.
20. KURZFRISTIGE NICHT FINANZIELLE SCHULDEN
Die nicht finanziellen Schulden sind mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt.
21. ERMESSENSAUSÜBUNG UND SCHÄTZUNGSUNSICHERHEITEN
Die Aufstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der Vorschriften des IASB erfordert, dass
zukunftsbezogene Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf Höhe und
Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, Erträge und Aufwendungen sowie der
Eventualschulden auswirken. Die zukunftsbezogenen Annahmen und Schätzungen beziehen sich im
Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung von Nutzungsdauern, die Bestimmung der Laufzeit
von Leasingverhältnissen, die Bestimmung des Grenzfremdkapitalzinssatzes für Leasingverhältnisse, die
Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen (insbesondere Pensionsrückstellungen) sowie auf die
Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen und wesentliche Ermessensausübung bzgl. des
erwarteten Eintrittszeitpunkts, der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens und der künftigen
Steuerplanungsstrategien
(steuerliche
Planungsrechnung).
Grundsätzlich
basieren
die
zukunftsbezogenen Annahmen und Schätzungen auf Erfahrungen und Erkenntnissen aus der
Vergangenheit, wobei auch verschiedene gesamtwirtschaftliche Faktoren, die als verlässliche Grundlage
eingeschätzt werden, herangezogen werden. Prognosen unterliegen einer natürlichen Unsicherheit und
Schwierigkeit, besonders da sie in die Zukunft gerichtet sind. Die tatsächlichen Werte können in
Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Die Annahmen und
Schätzungen werden regelmäßig überprüft. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis
erfolgswirksam berücksichtigt bzw. in der Periode der besseren Erkenntnis und in den zukünftigen
Perioden, sofern die Änderungen mehrere Perioden umfassen.
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie die sonstigen am Stichtag wesentlichen Quellen
von Schätzungsunsicherheiten, durch die ein beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des
nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der ausgewiesenen Vermögenswerte und
Schulden erforderlich wird, bestehen bei der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen sowie der
Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte. Wesentliche Prämissen bei der
Durchführung des jährlichen Werthaltigkeitstests zur Überprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes
bilden die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten sowie die Steuersätze.
Bei der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung nach der cost-to-cost Inputmethode erfolgt die Erfassung
der Umsatzerlöse in Abhängigkeit vom Leistungsfortschritt. Bei dieser Methode kommt es besonders auf
die sorgfältige Einschätzung des Fertigstellungsgrads an. Die Auftragserlöse, die Gesamtauftragskosten,
die noch bis zur Fertigstellung anfallenden Kosten und die Auftragsrisiken gehören zu den maßgeblichen
Schätzgrößen.
Bei der Einschätzung der für die Aktivierung von Entwicklungskosten relevanten Kriterien, sowie bei der
Höhe der bei einer Aktivierung angewendeten Personalstundensätze, besteht ein Ermessensspielraum.
22
Insbesondere die Beurteilung, ob eine technische und kommerzielle Nutzbarkeit des Vermögenswertes
zum Verkauf oder zur Eigennutzung gegeben ist, ob wir beabsichtigen und fähig sind, den immateriellen
Vermögenswert fertig zu stellen und ihn entweder zu nutzen oder zu verkaufen, sowie ob der
Vermögenswert künftig einen wirtschaftlichen Nutzenzufluss generieren wird, unterliegt unserem
Ermessen.
22. WÄHRUNGSUMRECHNUNG
Fremdwährungen werden gemäß IAS 21 nach der Methode der funktionalen Währung umgerechnet. Die
funktionale Währung aller ausländischen Gesellschaften ist die jeweilige Landeswährung, mit Ausnahme
von Softing IT Networks in Singapur, hier ist die funktionale Währung der USD, da die in den
Konzernabschluss einbezogenen wesentlichen Auslandsgesellschaften ihr Geschäft in finanzieller,
wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig primär im jeweiligen Wirtschaftsumfeld
betreiben. Das Wechselkursrisiko im Softing-Konzern ist im Wesentlichen auf die Währungen USD, RON
und CHF beschränkt.
An jedem Abschlussstichtag werden monetäre Posten in Fremdwährung mit dem gültigen Stichtagskurs
umgerechnet. Nicht-monetäre Posten in Fremdwährung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet
werden, werden mit den Kursen umgerechnet, die zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden
Zeitwertes Gültigkeit hatten. Zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertete nicht-monetäre Posten
werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der erstmaligen bilanziellen Erfassung umgerechnet.
Zur Aufstellung des Konzernabschlusses werden bei Jahresabschlüssen von Konzernunternehmen, die
nicht in EUR berichten, die Vermögenswerte und Schulden mit dem Kurs am Bilanzstichtag sowie die
Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu
historischen
Kursen
umgerechnet.
Umrechnungsdifferenzen,
die
sich
aus
der
Fremdwährungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe ergeben, werden ergebnisneutral im
sonstigen Ergebnis erfasst und in den Gewinnrücklagen angesammelt. Dabei erfolgt ein separater
Ausweis als Währungsrücklage im Eigenkapitalspiegel.
Ein Geschäfts- oder Firmenwert und Anpassungen des beizulegenden Zeitwertes, die beim Erwerb eines
ausländischen Unternehmens entstanden sind, werden als Vermögenswerte und Schulden des
ausländischen Unternehmens behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet. Alle sich ergebenden
Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.
Umrechnungsdifferenzen aus zu erhaltenden bzw. zu zahlenden monetären Posten von / an einen
ausländischen Geschäftsbetrieb,deren Erfüllung wedergeplant noch wahrscheinlich ist und die deswegen
Teil der Nettoinvestition in diesen ausländischen Geschäftsbetrieb sind, werden zunächst im sonstigen
Ergebnis erfasst und bei Veräußerung oder Rückführung von Darlehen vom Eigenkapital in den Gewinn
und Verlust ungegliedert.
Bei der Veräußerung eines ausländischen Geschäftsbetriebs oder der Rückzahlung eines langfristigen
Darlehens werden alle angesammelten Umrechnungsdifferenzen, die dem Konzern aus dem
Geschäftsbetrieb zuzurechnen sind, in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Dabei werden
folgende Transaktionen als Veräußerung eines ausländischen Geschäftsbetriebs angesehen:
-
Die Veräußerung des gesamten Konzernanteils oder die Teilveräußerung mit Verlust der
Beherrschung oder Teil- oder Vollrückzahlungen von Darlehen, die ursprünglich als nicht
rückzahlbar galten.
23
Die für die Währungsumrechnung zugrunde liegenden Wechselkurse haben sich im Verhältnis zum Euro
wie folgt verändert:
USD / EUR
2020
RON / EUR
2020
CHF / EUR
2020
2019
1,12
2019
4,78
2019
1,09
Stichtagskurs (31.12.)
Durchschnittskurs
1,23
1,14
4,87
4,84
1,08
1,08
1,12
4,75
1,13
Kursgewinne bzw. -verluste aus Fremdwährungsgeschäften (Geschäfte in einer anderen Währung als der
funktionalen Währung der Gesellschaft) werden in den Einzelabschlüssen der Konzernunternehmen als
sonstige betriebliche Erträge bzw. sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen.
Währungsdifferenzen, die sich aus der Finanzierung ergeben, werden unter den Finanzerträgen
Finanzaufwendungen ausgewiesen.
/
24
C. ANGABEN ZUR KONZERNBILANZ
1. ÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS
Bis zum 31. Dezember 2020 haben sich keine Änderungen im Konsolidierungskreis der Softing AG im
Vergleich zum 31. Dezember 2019 ergeben.
Bis zum 31. Dezember 2019 haben sich auch keine Änderungen im Konsolidierungskreis der Softing AG
im Vergleich zum 31. Dezember 2018 ergeben.
2. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT
31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
Softing Engineering & Solutions GmbH
Softing Industrial Automation GmbH
Softing IT Networks GmbH (Psiber Data GmbH)
OLDI Online Development Inc.
GlobalmatiX AG
2.055
384
2.055
384
5.181
6.763
3.117
17.500
5.181
7.387
3.117
18.124
Geschäfts- oder Firmenwert
Auf Grund der Wechselkursänderung EUR zu USD hat sich der Geschäft- oder Firmenwert der OLDI
Online Development Inc. 2020 um 624 TEUR geändert.
Softing hat dem vorübergehend eingetrübten Geschäftsumfeld mit Blick auf zukünftige Cash Flow-
Schätzungen seiner Impairment-Betrachtung dadurch Rechnung getragen, dass die zukünftigen Cash
Flow-Schätzungen nicht mehr auf Basis einer einwertigen bestmöglichen Schätzung erfolgen, sondern
durch Szenarien (siehe auch Angaben zum Management der Krise „Forecast-Szenarien auf Basis
verschiedener Modelle über den wirtschaftlichen Verlauf der Pandemiefolgen“) ergänzt wurden. Zusätzlich
wurden auch längerfristige Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die relevanten Märkte analysiert.
Im Ergebnis wurden in der Detailplanungsperiode 2021 die Umsatz- und Margenerwartungen nach unten
korrigiert, um die momentane Unsicherheit und Investitionszurückhaltung einiger Kunden aufgrund von
Einsparmaßnahmen sachgerecht abzubilden und die derzeit bereits beobachtbaren Rückgänge des
Auftragseingangs und des Auftragsbestands angemessen zu reflektieren.
In der mittleren Sicht ab 2022 bis 2024 geht Softing jedoch davon aus, dass Covid-19 den Trend zu neuen
Technologien eher beschleunigt und die Trends und Annahmen des Vorjahres für die Geschäftssegmente
von Softing bestehen bleiben, da Softing in den vergangenen Jahren schwerpunktmäßig in neue
Technologien (Digitalisierung, Datenanalyse etc.) investierte. Dementsprechend nivellieren sich in der
bestmöglichen Schätzung kurzfristig negative und längerfristig positive Effekte aus der Covid-19-
Pandemie, so dass die Annahmen in der ewigen Rente zum 31. Dezember 2019 sich nur leicht verändert
haben. In Summe wurde kein Impairment-Bedarf bei den Firmenwerten festgestellt. Das Management
beobachtet jedoch das weitere Marktumfeld und die Planungsparameter weiterhin aufmerksam, um
daraus möglicherweise erforderliche Anpassungen in den Schätzungen vorzunehmen.
Zur Überprüfung möglicher Wertminderungsaufwendungen wurde ein Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36
für die Geschäfts- oder Firmenwerte durchgeführt. Der erzielbare Betrag der CGUs wurde basierend auf
Berechnungen des Nutzungswertes der Gesellschaften ermittelt. Der Werthaltigkeitstest ergab keine
25
Notwendigkeit zur Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte. Für die Geschäfts- oder Firmenwerte
wurden die folgenden Parameter verwendet:
Diskontierungszinssätze (WACC) vor Steuern:
9,98 % – 11,42 % (Vj. 7,52 % – 9,12 %)
Risikoloser Zinssatz:
•
•
•
•
-0,19 % – 1,65 % (Vj. 0,19 % – 2,28 %)
Marktrisikoprämie:
6,00 % – 8,00 % (Vj. 5,25 % – 7,00 %)
Beta-Faktor (gewichteter Durchschnitt einer Gruppe vergleichbarer Unternehmen):
1,27 (Vj. 1,18)
Der Zeitraum, für den das Management die Cashflows geplant hat, beträgt 4 Jahre (VJ. 4 Jahre), danach
wurde zur Extrapolation der Cashflow-Prognosen eine Wachstumsrate von 1,5 % (VJ. 1,5%)
angenommen.
Eine Änderung des Zinssatzes um 100 Basispunkte würde zu keinem Wertminderungsbedarf des
Geschäfts- oder Firmenwertes führen. Ein Absinken der geplanten Roherträge um 5 % würde ebenfalls
nicht zu einem Wertminderungsbedarf des Geschäfts- oder Firmenwertes führen. Eine Ausnahme bildet
der Firmenwert der Softing Engineering & Solutions GmbH, hier könnte ein Abwertungsbedarf drohen.
Zu den wesentlichen Planungsprämissen gehören vor allem die erwartete Marktentwicklung in Relation
zu der Entwicklung der Softing AG, die Entwicklung des Umsatzes und des Ergebnisses sowie der
Abzinsungsfaktor. Bei der Festlegung der Annahmen werden sowohl allgemeine Marktprognosen,
aktuelle Entwicklungen als auch historische Erfahrungen berücksichtigt. Die langfristigen Wachstumsraten
spiegeln insbesondere geschäftsspezifische Gegebenheiten wider.
Der wesentliche Werttreiber bei der Ermittlung des erzielbaren Betrags ist neben der Umsatzentwicklung
die Marge. Daneben hat der Diskontierungssatz einen deutlichen Einfluss auf die Höhe des
Bewertungsergebnisses.
Die Marge wird im Laufe des Budgetzeitraums an die erwarteten Entwicklungen des Marktumfelds
angepasst.
3. ENTWICKLUNGSKOSTEN
Die Entwicklung der aktivierten Entwicklungskosten ist in der Entwicklung der immateriellen
Vermögenswerte und Sachanlagen (Anlage zum Konzernanhang) dargestellt.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (ohne aktivierte Entwicklungskosten) betrugen im
abgelaufenen Geschäftsjahr TEUR 12.071 (Vj. TEUR 15.138).
Bei der Überprüfung aktivierter Vermögenswerte zeichnete sich im zweiten Halbjahr für ein Produkt im
Segment Automotive ein Korrekturbedarf ab aufgrund eines nach Bewertungshierarchie Stufe 3
ermittelten Nutzungswertes. Das bei der Entwicklung von Verbrennungsmotoren eingesetzte Produkt wird
seine Cashflow Planerwartungen aufgrund veränderter Entwicklungspolitik der Fahrzeughersteller nicht
erreichen, so dass kein positiver Nutzungswert mehr erwartet wird. Softing fokussiert daher seine
Entwicklungsschwerpunkte auf Produkte verstärkt für hybride und elektrische Antriebe sowie für
autonomes Fahren. Die Korrektur hat das EBIT und das Jahresergebnis einmalig mit TEUR 3.577 belastet
(Vj. TEUR 0). Der Vermögenswert wurde vollständig wertgemindert. Der Wertminderungsaufwand wurde
26
in der Position Abschreibungen auf Sachanlagen, Nutzungsrechte und immaterielle Vermögenswerte
erfasst.
In der folgenden Übersicht sind die Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung dargestellt:
2020
2019
TEUR
TEUR
Aktivierte Entwicklungskosten
3.668
12.071
15.739
5.526
15.138
20.664
Nicht aktivierungsfähige Ausgaben
4. ÜBRIGE IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Die Entwicklung der sonstigen immateriellen Vermögenswerte ist in der Entwicklung der immateriellen
Vermögenswerte und Sachanlagen (Anlage zum Konzernanhang) dargestellt. Außer den planmäßigen
Abschreibungen wurden keine Wertminderungen vorgenommen.
5. SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
Softing beteiligte sich Ende Dezember 2019 im Wege einer Kapitalerhöhung an einem Startup-
Unternehmen, welches dem Segment Automotive zuzuordnen ist. Die erworbene Beteiligungsquote liegt
unter <10%. Im Rahmen der Beteiligungsvereinbarung wurde eine Zuzahlungsverpflichtung in die
Kapitalrücklage der Beteiligungsgesellschaft i.H.v. TEUR 1.495 vereinbart diese Zahlung ist Anfang 2020
geleistet worden. Der Konzern hat sich dazu entschieden für die Folgebewertung der Beteiligung
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlust-Rechnung zu
erfassen. Es ergaben sich keine Tatsachen, die eine Änderung des beizulegenden Zeitwertes ergeben
würden.
6. SACHANLAGEN
Die Entwicklung der Sachanlagen ist in der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und
Sachanlagen dargestellt, welche als Anlage zum Konzernabschluss beigefügt ist. Außer den planmäßigen
Abschreibungen wurden keine Wertminderungen vorgenommen. Der Konzern hat mehrere Immobilien-
Leasingverträge abgeschlossen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Büroflächen und im geringen
Maße Lagerflächen. Zudem sind weitere Leasingverträge im Bereich KFZ-Leasing abgeschlossen. In der
Berichtsperiode wurde keine neuen Immobilien Leasingvertrag abgeschlossen. Mietverträge wurden mit
Laufzeiten zwischen ein und fünf Jahren abgeschlossen und beinhalten teilweise Verlängerungsoptionen.
Die Nutzungsrechte an Kraftfahrzeugen umfassen den gemieteten Fuhrpark. Zum 31. Dezember 2020
waren rund 60 Mietverträge über Kraftfahrzeuge mit Restlaufzeiten von ein bis drei Jahren abgeschlossen.
Angaben zu den korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten finden sich im Abschnitt C16.
7. VORRÄTE
31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Fertige Erzeugnisse und Waren
Vorräte
3.974
9.697
3.680
8.916
13.671
12.596
27
Die Höhe der erfassten Wertminderungen auf Vorräte beträgt 2020 TEUR 126 (Vj. TEUR 116).
Erfolgswirksame Wertaufholungen wurden wie im Vorjahr nicht vorgenommen. Die eingekauften Vorräte
stehen bis zur Erfüllung der Kaufpreisforderung unter Eigentumsvorbehalt.
8. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben eine Laufzeit von weniger
als einem Jahr. Alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Forderungen aus Verträgen mit
Kunden. Das Forderungsmanagement wird stärker als vor der Corona Krise überwacht, bisher konnte bei
dem Zahlungsverhalten der Kunden keine Verschlechterung festgestellt werden. Dies ist auch der
Tatsache geschuldet, dass die Kunden von Softing weitgehend große internationale Konzerne mit
ausreichend finanziellen Mitteln sind.
Softing erfasst Wertminderungen für allgemeine Kreditrisiken unter Anwendung des Modells der
erwarteten Verluste gem. IFRS 9.5.5. Sie werden zunächst auf Wertberichtigungskonten erfasst, sofern
nicht bereits bei Entstehung des Grundes für die Wertberichtigung angenommen werden kann, dass die
Forderung vollständig oder teilweise uneinbringlich sein wird. In solchen Fällen wird der Buchwert der
Forderungen direkt erfolgswirksam abgeschrieben.
Davon
Davon weder
wertberichtigte
Forderungen
(Stufe 3)
Davon nicht wertberichtigt und in den
folgenden Zeitbändern überfällig
überfällig noch
wertberichtigt
91 bis
180
181 bis
360
Über
360
Unter
90 Tage
Tage
Tage
Tage
31.12.2020
TEUR
TEUR
240
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
(brutto)
14.582
12.093
–12
1.972
–7
252
–2
25
Risikovorsorge (Stufe 2)
Risikovorsorge (Stufe 3)
-21
-240
–240
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
(netto)
14.321
0
12.081
1.965
250
25
0
28
Entwicklungen der erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in der
folgenden Tabelle dargestellt:
Stand am
01.01.2020
TEUR
Stand am
31.12.2020
TEUR
Verbrauch Auflösung Zuführung
TEUR
TEUR
TEUR
250
35
0
46
261
Davon
Davon weder
überfällig noch
wertberichtigt
wertberichtigte
Forderungen
(Stufe 3)
Davon nicht wertberichtigt und in den
folgenden Zeitbändern überfällig
Buchwert
91 bis
180
181 bis
360
Über
360
Unter
90 Tage
Tage
Tage
Tage
31.12.2019
Forderungen aus
TEUR
TEUR
228
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
Lieferungen und Leistungen
(brutto)
15.630
13.198
–13
2.070
–7
133
–1
Risikovorsorge (Stufe 2)
Risikovorsorge (Stufe 3)
–21
–228
–228
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
(netto)
15.380
0
13.185
2.063
132
0
0
Stand am
Stand am
31.12.2019
TEUR
Verbrauch Auflösung Zuführung
01.01.2019
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
297
60
0
13
250
9. KURZFRISTIGE SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
Forderungen Versicherung
758
0
25
25
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
81
839
29
10. VERTRAGSVERMÖGENSWERTE UND VERTRAGSSCHULDEN
Risikovorsorge für Vertragsvermögenswerte:
Davon weder
Buchwert
überfällig noch
wertberichtigt
31.12.2020
TEUR
TEUR
442
Vertragsvermögenswerte (brutto)
Risikovorsorge (Stufe 2)
442
0
0
2.717
Vertragsschulden
2.717
-2.275
Verrechnungssaldo
-2.275
Davon weder
überfällig noch
wertberichtigt
Buchwert
31.12.2019
TEUR
534
TEUR
534
Vertragsvermögenswerte (brutto
Risikovorsorge (Stufe 2)
Vertragsschulden
-1
-1
2.641
-2.108
2.641
-2.108
Verrechnungssaldo
In Höhe von TEUR 2.261 (VJ. TEUR 1.551) wurden in der aktuellen Berichtsperiode Umsatzerlöse aus
Verträgen mit Kunden realisiert, die zu Beginn der Periode in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten
waren. Den zum Ende der Berichtsperiode ganz oder teilweise nichterfüllten Leistungsverpflichtungen ist
insgesamt ein Transaktionspreis von TEUR 4.784 (VJ. TEUR 3.389) zugeordnet. Die Realisierung dieses
Transaktionspreises wird von Softing in Höhe von TEUR 4.340 (VJ. TEUR 2.743) in der Folgeperiode und
in Höhe von TEUR 444 (VJ.TEUR 646) in den darauffolgenden Perioden gerechnet. Bei den angegebenen
Transaktionspreisen handelt es sich um Preise für kundenspezifische Software, Wartungsverträge und
kundenspezifische Ingenieursleistungen. Für Leistungsverpflichtungen mit einer Laufzeit von maximal
einem Jahr oder wenn mit festen Stundensätzen abgerechnet wird, wird in Einklang mit IFRS 15 auf die
Angabe des Transaktionspreises verzichtet.
11. STEUERERSTATTUNGSANSPRÜCHE AUS ERTRAGSSTEUERN
Die laufenden Ertragssteueransprüche betreffen Körperschaftsteuerforderungen in Höhe von TEUR 556
(Vj. TEUR 1.864). Eine ausführliche Darstellung der Konzernsteuern ist im Abschnitt D 9 dargestellt.
12. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
10.166
14.917
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten Barmittel sowie Guthaben bei
Kreditinstituten und werden mit dem Nennwert zum Bilanzstichtag bewertet. Die Guthaben bei
30
Kreditinstituten setzen sich aus Festgeldern und aus Geldern auf Kontokorrentkonten zusammen, diese
Festgelder sind innerhalb von 3 Monaten liquidierbar. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
werden nicht wesentlich von ausländischen Währungen beeinflusst. Eine Überprüfung des Ratings der
Banken hat keine zusätzlichen Risiken für den Zahlungsmittelbestand ergeben. Das maximale
Ausfallrisiko entspricht den Buchwerten.
13. KURZFRISTIGE NICHT FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
24
Forderungen an Mitarbeiter
1
51
USt Forderungen
77
588
58
Aktive Rechnungsabgrenzung/Vorauszahlungen
Geleistete Anzahlungen
603
56
Übrige nicht finanzielle Vermögenswerte
103
850
119
830
14. EIGENKAPITAL
GEZEICHNETES KAPITAL
Das voll eingezahlte Grundkapital beträgt zum Bilanzstichtag 9.105.381 EUR (Vj. 9.105.381 EUR) und ist
eingeteilt in 9.105.381 (Vj. 9.105.381) Inhaber-Stückaktien mit rechnerischem Nennbetrag von 1 EUR. Im
Geschäftsjahr waren durchschnittlich 9.080.751 (Vj. 9.105.381) Aktien im Umlauf. Zu Beginn des
Geschäftsjahres betrug die Anzahl der ausstehenden Aktien 9.105.381. Durch den Ankauf von 90.000
Aktien hat sich der Bestand der ausstehenden Aktien zum Ende des Geschäftsjahres auf 9.015.381
verringert.
Das Stimmrecht der Aktionäre unterliegt weder durch Gesetz noch durch die Satzung der Gesellschaft
Beschränkungen. Die Stimmrechte sind nicht auf eine bestimmte Anzahl von Aktien oder eine bestimmte
Stimmenzahl begrenzt.
Für weitere Angaben verweisen wir auf die Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB im Lagebericht.
GENEHMIGTES KAPITAL
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 8. Mai 2023 das Grundkapital der
Gesellschaft einmalig oder mehrfach um bis zu insgesamt 4.552.690,00 EUR durch Ausgabe von bis zu
4.552.690 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen
(genehmigtes Kapital 2018). Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das
gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen:
soweit es erforderlich ist, um Spitzenbeträge auszugleichen;
•
•
wenn die Aktien gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen oder von
Beteiligungen an Unternehmen oder Unternehmensteilen oder zum Zwecke des Erwerbs von
Forderungen gegen die Gesellschaft ausgegeben werden;
wenn eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt und der
Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet (§ 186 Abs. 3
Satz 4 AktG); beim Gebrauch machen dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss nach
§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ist der Ausschluss des Bezugsrechts auf Grund anderer
Ermächtigungen nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG zu berücksichtigen.
•
31
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der
Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung der
Satzung entsprechend dem Umfang der Durchführung der Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital
jeweils anzupassen.
Das genehmigte Kapital beträgt zum 31. Dezember 2020 4.552.690 EUR (Vj. 4.552.690 EUR).
Die Ermittlung des ausschüttungsfähigen Bilanzgewinns bestimmt sich nach dem Bilanzgewinn der
Softing AG gemäß deutschem Handelsrecht.
BEDINGTES KAPITAL
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, das Grundkapital um bis zu 4.552.690,00
EUR durch Ausgabe von bis zu 4.552.690 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt zu
erhöhen (Bedingtes Kapital 2018). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von
Optionsrechten bzw. Optionspflichten nach Maßgabe der Optionsbedingungen an die Inhaber von
Optionsscheinen aus Optionsanleihen bzw. von Wandlungsrechten bzw. Wandlungspflichten nach
Maßgabe der Wandelanleihebedingungen an die Inhaber von Wandelschuldverschreibungen, die auf
Grund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 9. Mai 2018 bis zum 8. Mai 2023 von
der Gesellschaft ausgegeben werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des
vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zum bestimmenden Options- bzw.
Wandlungspreis. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur im Falle der Begebung der Options- bzw.
Wandelschuldverschreibungen und nur insoweit durchzuführen, wie die Inhaber der Optionsscheine bzw.
der Wandelschuldverschreibungen von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw.
zur Wandlung bzw. Optionsausübung verpflichtete Inhaber von Anleihen ihre Verpflichtung zur
Wandlung/Optionsausübung erfüllen und das bedingte Kapital nach Maßgabe der Options- bzw.
Wandelanleihebedingungen benötigt wird. Die auf Grund der Ausübung des Options- bzw.
Wandlungsrechts oder der Erfüllung der Wandlungs- bzw. Optionspflicht ausgegebenen neuen Aktien
nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand wird
ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten
Kapitalerhöhung festzusetzen. Von dieser Ermächtigung wurde bisher kein Gebrauch gemacht.
KAPITALRÜCKLAGE
Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien abzüglich Transaktionskosten.
EIGENE ANTEILE
Am 3. April 2020 hat die Softing AG per ad hoc-Mitteilung angekündigt ein Aktienrückkaufprogramm
beginnend am 15. April 2020 zu starten, dieses Programm ist mit 28. Dezember 2020 vollumfänglich
ausgeschöpft worden und damit beendet. Ein Kreditinstitut wurde beauftragt, maximal bis zu Stück 90.000
Aktien der Gesellschaft zurückzukaufen, wobei jedoch der Rückkauf auf eine solche Anzahl von Aktien
bzw. auf einen Gesamtkaufpreis von EUR 500.000 begrenzt war. Die erworbenen Aktien sollen vorrangig
als Akquisitionswährung genutzt werden. Der Vorstand macht damit von der durch die ordentliche
Hauptversammlung vom 4. Mai 2016 eingeräumten Ermächtigung zum Rückerwerb eigener Aktien nach
§ 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG Gebrauch.
Das Kreditinstitut wurde beauftragt, die Aktien ausschließlich an der Börse unabhängig und unbeeinflusst
von der Gesellschaft zurückzukaufen. Das Recht der Gesellschaft, das Mandat mit dem Wertpapierhaus
jederzeit zu beenden und ein anderes Wertpapierhaus oder eine Investmentbank zu beauftragen, bleibt
unberührt. Der gebotene Kaufpreis je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) durfte den durchschnittlichen
Schlusskurs an der Frankfurter Wertpapierbörse an den zehn Börsenhandelstagen vor dem Tag der
Veröffentlichung des Angebots um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.
32
Der Rückkauf erfolgt unter Führung eines Kreditinstituts im Einklang mit der Marktmissbrauchsverordnung
und Art. 2 bis 4 der delegierten Verordnung (EU) 2016/1052 der Kommission vom 8. März 2016 zur
Ergänzung der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates durch
technische Regulierungsstandards für die auf Rückkaufprogramme und Stabilisierungsmaßnahmen
anwendbaren Bedingungen. Das Kreditinstitut darf hiernach an einem Tag zusammen nicht mehr als 25
% des durchschnittlichen täglichen Aktienumsatzes an der Börse, an der der jeweilige Kauf erfolgt,
erwerben. Der durchschnittliche tägliche Aktienumsatz wurde berechnet auf Basis des durchschnittlichen
täglichen Handelsvolumens in den 20 Börsentagen vor dem Kauftermin.
Die Transaktionen wurden in einer den Anforderungen des Artikels 5 Abs. 3 der Verordnung (EU) Nr.
596/2014 des Europäischen Parlaments und Rates vom 16. April 2014 in Verbindung mit Art. 2 Abs. 2 und
Abs. 3 der delegierten Verordnung (EU) 2016/1052 entsprechenden Weise spätestens am Ende des 7.
Handelstags nach deren Ausführung bekanntgegeben und unter anderem auf der Webseite der
Gesellschaft unter investor.softing.com/de/aktie/aktienrueckkauf.html veröffentlicht.
Die Hauptversammlung hat am 06. Mai 2020 den Vorstand ermächtigt bis zum 05. Mai. 2025 eigene
Aktien der Gesellschaft zu erwerben und eigene Aktien in Pfand zu nehmen. Der Zukauf der eigenen
Anteile in 2020 erfolgte noch unter der Ermächtigung von der Hauptversammlung vom 04. Mai 2016.
Durchschnittliche
Anteiliger
Betrag des
Zeitpunkte der
Transaktionen
Anteil am
Anschaffungskosten
pro Aktie
Anzahl Aktien
Anschaffungskosten
TEUR
Grundkapital
Grundkapitals
EUR
TEUR
%
Bestand 31.12.2019
0
5,36
Zugänge 2020
90.000 April-Dezember 2020
90
0,99
0,99
482
Bestand 31.12.2020
90.000
90
482
2019 wurden keine Geschäfte mit eigenen Aktien getätigt.
Zum Bilanzstichtag hatte die Softing AG 90.000 Aktien im Besitz. Softing bilanziert die eigenen Anteile
nach der sogenannten cost method, wonach die Anschaffungskosten der eigenen Anteile in einem
separaten Posten innerhalb des Eigenkapitals als Abzugsposten ausgewiesen werden.
Die Veränderungen des Konzerneigenkapitals, inklusive der Veränderungen aus Unternehmenserwerben,
sind in der „Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung“ 2020/2019 dargestellt.
GEWINNRÜCKLAGE
Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den
Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Im Geschäftsjahr
2020 wurde für das Jahr 2019 eine Dividende von 0,04 EUR je Aktie (Vj. 0,13 EUR) ausgeschüttet. Für
das Geschäftsjahr 2020 schlägt der Vorstand eine Dividende von 0,04 EUR je Aktie vor. Dies entspricht
einer Gesamtdividende von TEUR 364.
Bestandteil der Gewinnrücklagen sind auch die Differenzen aus der erfolgsneutralen
Währungsumrechnung und deren latente Steuern von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen,
sowie die erfolgsneutral erfassten Neubewertungen aus Pensionszusagen und deren latente
Steuereffekte.
Im aktuellen Jahr wurden TEUR 82 (VJ. TEUR 131) aus der teilweisen Auflösung einer Nettoinvestition in
einen ausländischen Geschäftsbetrieb im Zusammenhang mit einer Teiltilgung eines Darlehens aus dem
sonstigen Ergebnis in die GuV umgegliedert. Dementsprechend erfolgte auch die Umgliederung der
33
aufzulösenden passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 23 (Vj. TEUR 23) aus dem sonstigen
Ergebnis in die GuV. Das sonstige Ergebnis ist in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen.
NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE
Die nicht beherrschenden Anteile in Höhe von TEUR 429 (Vj. TEUR 269) betreffen andere Gesellschafter
in Österreich und China.
15. PENSIONEN
Der Ausweis betrifft die den drei ehemaligen Vorständen sowie einem aktiven Vorstand gewährten und
teilweise rückgedeckten, leistungsorientierten Pensionszusagen, die die Gewährung von lebenslangen
Alters- und Witwenrenten sowie Voll- und Halbwaisenrenten vorsehen. Dabei besteht neben einer
Festbetragszusage zusätzlich eine variable Zusage. Die Höhe der Leistungen ist individuell festgelegt. Die
Verpflichtungen aus den Pensionsplänen werden jährlich von unabhängigen Gutachtern nach dem
Anwartschafts-Barwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) bewertet. Der Aktivwert der
Rückdeckungsversicherungen in Höhe von TEUR 3.318 (Vj. TEUR 3.210) wurde mit der
Pensionsrückstellung saldiert. Versicherungsmathematische Neubewertungen werden nach IAS 19.120
erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die darin erfassten kumulierten Gewinne und
Verluste betrugen zum 31. Dezember 2020 TEUR -2.040 (Vj. TEUR -2.012).
Die Renten aus variablen Zusagen erhöhen oder vermindern sich um die Veränderung des
Verbraucherindexes für Deutschland (Grundlage 2015=100). Dieser ist im Jahresdurchschnitt von 2019
auf 2020 von 105,3 auf 105,0 Punkte gesunken.
Die bei der Berechnung zugrunde gelegten versicherungsmathematischen Annahmen sind in der
folgenden Tabelle zusammengefasst:
31.12.2020
%
31.12.2019
%
Berechnungsgrundlagen
Rechnungszins
0,75
0,0
0,9
0,0
1,1
0,0
Gehaltstrend
Rentenanpassung
1,1
Fluktuationswahrscheinlichkeit
Biometrische Rechnungsgrundlage
0,0
Richttafeln 2018 G / Prof. Dr. Heubeck
2020
2019
Entwicklung der Verpflichtung
TEUR
TEUR
DBO Stichtag 1. Januar
6.294
182
56
5.239
143
93
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Pensionsleistungen an Pensionäre
Erwartete DBO zum Stichtag 31. Dezember
Neubewertungen, davon
–176
6.356
23
–174
5.301
994
880
116
-2
Effekte aus der Anpassung des Rechnungszinses
Effekte aus der Änderung der Trendannahmen
Effekte aus erfahrungsbedingten Anpassungen
tatsächliche DBO zum Stichtag 31. Dezember
156
0
-133
6.379
6.294
34
Die durchschnittliche Restlaufzeit der Verpflichtung beträgt 18 Jahre (Vj. 17 Jahre).
2020
2019
Ermittlung des Jahresertrags und Jahresaufwands
TEUR
TEUR
56
-93
Zinsertrag
29
-56
Zinsaufwand
-143
-180
Dienstzeitaufwand
Jahresaufwand
-182
-209
2020
2019
Entwicklung des Planvermögens
TEUR
TEUR
Stand Planvermögen 1. Januar
3.210
-79
3.099
–93
107
56
Auszahlung aus Planvermögen
Einzahlung in Planvermögen des Arbeitgebers
Zinsertrag aus Planvermögen
107
29
Anpassung des Planvermögens
51
40
Planvermögen zum Stichtag 31. Dezember
3.318
3.210
Zur Absicherung eines Teils der Verpflichtungen aus Pensionen werden ausschließlich
Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Diese haben
jeweils einen direkten Bezug zur zugrundeliegenden Pensionszusage. Die voraussichtlichen Beiträge zum
Planvermögen betragen im Jahr 2021 TEUR 107 (Vj. TEUR 107).
31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
Überleitungsrechnung zum Bilanzausweis
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO)
Zeitwert des externen Planvermögens
Rückstellung
6.379
3.318
3.060
6.294
3.210
3.085
35
2020
2019
Entwicklung der Rückstellung
TEUR
TEUR
2.140
143
Stand Rückstellung 1. Januar
Dienstzeitaufwand
3.085
182
37
Netto-Zinsaufwand/-ertrag
Neubewertungen
27
954
-48
–82
Auszahlungen
–79
–107
3.085
Einzahlung in Planvermögen
Rückstellung 31. Dezember
–107
3.060
Die Sensitivität der Gesamtpensionsverpflichtung auf Änderungen in den gewichteten Hauptannahmen
beträgt:
Auswirkung auf die Verpflichtung
Veränderung
Annahme –
Veränderung
Annahme +
0,25 %
4,3 %
0,25 %
4,5%
0,25 %
–4,0%
0,25 %
-4,2%
Relative Auswirkung einer Zinsänderung auf DBO 2020
Relative Auswirkung einer Zinsänderung auf DBO 2019
Auswirkung auf die Verpflichtung
Veränderung
Annahme –
Veränderung
Annahme +
0,25 %
–1,2 %
0,25 %
–1,2%
0,25 %
1,2 %
Relative Auswirkung einer Änderung des Rententrends auf DBO 2020
Relative Auswirkung einer Änderung des Rententrends auf DBO 2019
0,25 %
1,2 %
Auf eine Darstellung der Sensitivität bezogen auf die Lebenserwartung wurde verzichtet, da sich der Kreis
der maßgeblichen Personen lediglich auf drei ehemalige Berechtigte und einen aktiven Berechtigten
bezieht.
Die Sensitivitäten wurden ermittelt mit der Veränderung eines Parameters und der Beibehaltung aller
anderen Parameter.
Für das Geschäftsjahr 2021 werden Rentenzahlungen in Höhe von TEUR 175 (Vj. TEUR 172) erwartet.
Die Beiträge zum Plan werden mit TEUR 107 (Vj. TEUR 107) und Zinserträge von TEUR 47 (Vj. TEUR
29) erwartet.
36
16. LANGFRISTIGE FINANZSCHULDEN UND SONSTIGE LANGFRISTIGE FINANZIELLE
SCHULDEN
Im Jahr 2019 wurden die langfristigen Finanzschulden neu mit den Hausbanken verhandelt, die
langfristigen Altschuldenwurden wurden komplett getilgt und Darlehen in Höhe von TEUR 14.000 neu
aufgenommen, diese Darlehen wurden für 2 Jahre tilgungsfrei gestellt, die Rückzahlung erfolgt danach
innerhalb von 5 Jahren linear/quartalsweise. Die Softing AG hat sich im Zuge der Darlehensgewährung
zur Einhaltung von Financial Covenants (Verpflichtung zur Einhaltung von Finanzkennzahlen) verpflichtet.
Die Financial Covenants sind bezogen auf die Einhaltung einer bestimmten Eigenkapitalquote und eines
maximalen Verschuldungsgrades bezogen auf den Konzern. Im Geschäftsjahr hat die Softing AG das
Kriterium der Eigenkapitalquote und des maximalen Verschuldungsgrad problemlos erfüllt. Der langfristige
Anteil dieser Darlehen beträgt zum 31.12.2020 TEUR 12.250 (VJ. TEUR 14.000).
Daneben bestehen langfristige Darlehen einer Tochtergesellschaft gegenüber einer Bank in Höhe von
TEUR 6 (Vj. TEUR 6).
Mit Erstanwendung des IFRS 16 zum 1. Januar 2019 wurden zusätzliche Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen i.H.v. TEUR 4.695 in den sonstigen langfristigen und kurzfristigen Schulden erfasst.
Die Verbindlichkeiten aus Leasing >1 Jahr beliefen sich zu diesem Zeitpunkt auf TEUR 3.379 und die
Leasingverbindlichkeiten <1 Jahr auf TEUR 1.316. Zum Bilanzstichtag beträgt der Buchwert der
Verbindlichkeiten aus Leasing TEUR 2.691 (Vj. TEUR 3.502). Hiervon werden TEUR 1.490 (Vj. TEUR
2.228) langfristig und TEUR 1.201 (Vj. TEUR 1.275) als kurzfristig ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden sonstige finanzielle Schulden aus Leasingverhältnissen in Höhe von TEUR
1.244 (Vj. TEUR 1.554) getilgt sowie TEUR 121 (Vj. TEUR 163) an Zinsen für Leasing gezahlt. Der
gesamte Zahlungsmittelabfluss aus Leasingverträgen inkl. variabler Leasingzahlungen und Zahlungen im
Zusammenhang mit kurzfristigen Leasingverhältnissen, sowie Leasingverhältnissen, denen ein
Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, betrug das Geschäftsjahr 2020 TEUR 1.379 (Vj. TEUR
1.721). Zum Bilanzstichtag ergeben sich künftige Mittelabflüsse in Höhe von TEUR 2.849 (Vj. TEUR
3.776).
Mögliche zukünftige Mittelabflüsse in Höhe von TEUR 1.366 (Vj. TEUR 1.639) wurden nicht in die
Leasingverbindlichkeit einbezogen, da es nicht hinreichend sicher ist, dass die Leasingverträge verlängert
(oder nicht gekündigt) werden. Zahlungsabflüsse aus Leasingverhältnissen, die der Softing-Konzern als
Leasingnehmer zum Bilanzstichtag eingegangen ist, die aber noch nicht begonnen haben, ergeben sich
zum 31.Dezember 2020 nicht.
Zum 31. Dezember 2020 war der Konzern zu kurzfristigen Leasingverträgen verpflichtet, für die das
entsprechende Erleichterungswahlrecht in Anspruch genommen wurde. Die Gesamtverpflichtung zu
diesem Zeitpunkt entspricht annähernd dem Aufwand des Geschäftsjahres.
Die Nutzungsrechte an Leasinggegenständen sind mit Buchwerten in Höhe von TEUR 2.557 (Vj. TEUR
3.438) in der Position Sachanlagen aktiviert.
Die Tilgungsmodalitäten für die Leasingverbindlichkeiten, die überwiegend aus Immobilien
Leasingverträgen und KFZ-Leasingverträgen resultieren, werden monatlich ratierlich bis zum Ende der
jeweiligen Laufzeit getilgt.
Im Geschäftsjahr beträgt der Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse, für die die
Erleichterungsvorschriften in Anspruch genommen wurden, TEUR 14 (Vj. TEUR 3) und der Aufwand für
Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert beträgt TEUR 1 (Vj. TEUR 1).
Der Aufwand für nicht in die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten einbezogene variable
Leasingzahlungen beträgt im Geschäftsjahr TEUR 0 (Vj. TEUR 0).
37
17.
SCHULDEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
Schulden aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 5.999 (Vj. TEUR 6.476) betreffen ausschließlich
kurzfristige Schulden gegenüber fremden Dritten für Warenlieferungen und Dienstleistungen. Alle
Schulden aus Lieferungen und Leistungen sind innerhalb eines Jahres fällig.
18.
RÜCKSTELLUNGEN
Die sonstigen Rückstellungen werden für alle übrigen ungewissen Verpflichtungen und Risiken des
Softing-Konzerns gegenüber Dritten gebildet. Voraussetzung für den Ansatz ist, dass eine
Inanspruchnahme wahrscheinlich und die Höhe der Verpflichtung zuverlässig schätzbar ist. Die
angesetzten Beträge stellen die bestmögliche Schätzung der Ausgaben dar, die zur Erfüllung der
gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich sind.
Stand am
01.01.2020
TEUR
Stand am
31.12.2020
TEUR
Verbrauch
TEUR
Auflösung
TEUR
Zuführung
TEUR
Gewährleistung
Sonstige
93
8
87
8
0
0
0
87
9
94
9
Gesamt
101
95
97
103
Es handelt sich ausschließlich um kurzfristige Rückstellungen mit einer geschätzten Fälligkeit innerhalb
eines Jahres.
19. SCHULDEN AUS ERTRAGSTEUERN
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Verbindlichkeiten für zu erwartende Steuerzahlungen in Höhe von
TEUR 305 (Vj. TEUR 1.255) bilanziert. Eine ausführliche Darstellung der Konzernsteuern ist im Abschnitt
D9 dargestellt.
20. KURZFRISTIGE FINANZSCHULDEN
Die kurzfristigen Finanzschulden betragen TEUR 4.678 (Vj. TEUR 1.581), hierbei handelt es sich im
Geschäftsjahr um die Inanspruchnahme von Kontokorrentlinien und der kurzfristige Anteil an langfristigen
Darlehen.
38
21. SONSTIGE KURZFRISTIGE FINANZIELLE SCHULDEN
31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten
3.821
0
4.660
1.495
Zuzahlungsverpflichtung in die Kapitalrücklage für die erworbene Beteiligung
Leasingverbindlichkeiten < 1 Jahr
1.201
856
1.275
0
PPP Überbrückungshilfen Corona USA, siehe Punkt 8 sonstige Angaben
Übrige
242
262
7.691
6.120
22. KURZFRISTIGE NICHT FINANZIELLE SCHULDEN
31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
515
1.273
149
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
Sonstige Steuerverbindlichkeiten (Umsatz- und Lohnsteuer)
Übrige
363
633
91
1.937
1.087
39
D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND VERLUST-RECHNUNG
1. UMSATZERLÖSE
2020
2019
Aufgliederung der Umsatzerlöse nach geographischen Gesichtspunkten:
TEUR
TEUR
Inland
22.617
32.774
22.206
77.597
31.035
34.090
25.943
91.068
USA
Restliches Ausland
2020
2019
Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produkten und Dienstleistungen:
TEUR
TEUR
Produkte
68.533
9.064
82.742
8.326
Dienstleistungen
77.597
91.068
2020
2019
Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Zeitpunkt bzw. Zeitraum:
TEUR
TEUR
82.742
82.742
0
Zeitpunkt
68.533
68.533
0
Davon Produkte:
Davon Dienstleistungen:
Zeitraum
8.326
0
9.064
0
Davon Produkte:
Davon Dienstleistungen:
8.326
91.068
9.064
77.597
2020 überschritt ein Kunde mit 22% die Umsatzschwelle mit einem Betrag von TEUR 19.559 von 10 %,
anteilig zu den Konzernumsatzerlösen, im Segment Industrial. 2019 überschritt ein Kunde die
Umsatzschwelle von 10 %, anteilig zu den Konzernumsatzerlösen.
Zu den Angaben nach Geschäftssegmenten verweisen wir auf die Segmentberichterstattung (siehe
Kapitel E1).
2. ANDERE AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN
Die anderen aktivierten Eigenleistungen betreffen die Kosten/Investitionen für die Entwicklung neuer
Softwareprodukte. Es handelt sich zum größten Teil um Personalkosten der Entwicklungsabteilungen und
damit einhergehender Kosten.
40
3. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
2020
2019
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR
TEUR
Erträge aus Kursdifferenzen
281
849
17
445
18
4
Erträge aus Versicherungsleistungen
Erlöse aus Herabsetzung von Wertberichtigungen
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen
Weiterberechnete Kosten
1
2
5
29
0
Covid 19 Beihilfe Singapur
187
363
1.703
Übrige Erträge
257
755
4. MATERIALAUFWAND
2020
2019
TEUR
TEUR
Wareneinkauf Produkte und Bauteile
Fremdleistungen
34.298
832
37.842
1.469
35.130
39.311
5. PERSONALAUFWAND
2020
2019
TEUR
TEUR
Laufende Gehälter
25.241
4.259
1.707
-14
27.456
4.452
3.202
-4
Soziale Abgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung
Erfolgsbeteiligungen, Tantiemen
Kraftfahrzeug-Überlassung Arbeitnehmer
Sonstige Aushilfslöhne
491
334
31.684
35.441
Die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland wird als beitragsorientierter Versorgungsplan
angesehen.
Der für die gesetzliche Rentenversicherung erfasste Aufwand beträgt TEUR 1.348 (Vj. TEUR 1.434). Der
Dienstzeitaufwand für die Pensionsrückstellungen beträgt TEUR 182 (Vj. TEUR 143).
41
6. ABSCHREIBUNG UND WERTMINDERUNG AUF IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE,
SACHANLAGEN UND NUTZUNGSRECHTE
Die Abschreibungen und Wertminderungen sind im Anlagenspiegel (Anlage zum Konzernanhang)
aufgegliedert. Im Geschäftsjahr 2020 wurden keine Zuschreibungen vorgenommen. Es wurden
Wertminderungen in Höhe von TEUR 3.577 vorgenommen. Die Erläuterung des Betrags findet sich in den
Angaben zu den Übrige Immaterielle Vermögenswerte.
2019 wurden weder Zuschreibungen noch außerplanmäßige Wertminderungen vorgenommen.
7. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
2020
2019
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:
TEUR
TEUR
Personalbezogene Kosten
Infrastrukturkosten
229
2.055
1.927
930
304
1.899
3.532
1.286
953
Vertriebskosten
Beratungskosten
Fremdleistungen
960
Kapitalmarktkosten
316
375
Beiträge und Gebühren
Betriebskosten
143
132
386
455
Kursdifferenzen
420
592
Sonstiger Aufwand der Produktentwicklung
Aufwendungen Cyberangriff
Sonstige Kosten
475
562
320
0
235
383
8.397
10.474
8. ZINSERTRÄGE/ZINSAUFWENDUNGEN
Das
Finanzergebnis
setzt
sich
aus
Zinsaufwendungen,
Zinserträgen
und
übrigen
Finanzerträge/Finanzaufwendungen zusammen.
Die gesamten Zinsaufwendungen setzen sich folgendermaßen
zusammen:
2020
2019
TEUR
TEUR
Übrige Zinsaufwendungen
Zinsen aus der Aufzinsung Pensionsrückstellungen
Darlehenszinsen
55
193
11
93
171
9
Sonstige Zinsen
Summe übrige Zinsaufwendungen
259
122
381
273
163
Zinsen aus der Leasingbilanzierung IFRS 16
436
2020
2019
Die Zinserträge setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR
TEUR
Zinserträge aus Pensionsrückstellungen
Sonstige Zinsen
29
24
53
56
1
57
42
Bei den übrigen Finanzerträgen/Finanzaufwendungen von TEUR -1.158 (Vj. TEUR 322) handelt es sich
um Währungsschwankungen eines USD Darlehens an die amerikanische Holdinggesellschaft, das mit
einer laufenden Rückzahlungsvereinbarung unterlegt ist.
9. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG
2020
2019
Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:
TEUR
TEUR
Latente Steuern auf temporäre Differenzen
Latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge
Summe latenter Steueraufwand
1.293
201
–660
-559
1.494
–1.219
Laufender Steueraufwand/Steuerertrag Geschäftsjahr
Laufender Steueraufwand/Steuerertrag aus Vorjahren
Summe laufender Steueraufwand/Steuerertrag
–609
-46
–102
4
-655
–98
839
–1.317
Effektiver Steuersatz
0,0 %
31,02 %
Latente Steuern werden gebildet auf temporäre Differenzen zwischen den bilanziellen und steuerlichen
Ansätzen und auf die sich aus der konzerneinheitlichen Bewertung und Konsolidierung ergebenden
Unterschiedsbeträge. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt mit den jeweiligen landesspezifischen
Steuersätzen. Der dabei zugrunde gelegte unveränderte Steuersatz für das Inland bestimmt sich wie folgt:
2020
%
2019
%
Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag
Gewerbesteuersatz
15,83
12,25
28,08
15,83
12,25
28,08
Die aktiven latenten Steuern auf in- und ausländische steuerliche Verlustvorträge wurden gebildet, da der
Konzern aufgrund positiver steuerlicher Planungsrechnungen sowie zum Bilanzstichtag positiver
Marktaussichten die Verlustvorträge in der bemessenen Höhe als werthaltig einschätzt.
43
Die steuerlichen Verlustvorträge der Einzelgesellschaften teilen sich wie folgt auf:
31.12.2020
TEUR
31.12.2019
TEUR
Nutzbar bis
Softing AG (GewSt)
Softing AG (KöSt)
4.202
3.038
824
3.446
2.625
689
Unbefristet
Unbefristet
Unbefristet
Unbefristet
Unbefristet
Unbefristet
Softing Singapore
Softing North America Holding (State)
GlobalmatiX AG
859
673
2.106
64
1.140
227
Buxbaum Automation GmbH
Von den insgesamt vorhandenen steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von TEUR 11.092
(Vj. TEUR 8.800) wurden auf TEUR 10.062 (Vj. TEUR 8.573) aktive latente Steuern und auf TEUR 1.030
(Vj. TEUR 227) keine aktiven latenten Steuern angesetzt.
Der tatsächliche Ertragsteueraufwand entwickelt sich aus dem erwarteten Ertragsteueraufwand wie folgt,
wobei wie im Vorjahr für den Konzern der Steuersatz der Softing AG als Gesellschaft mit dem wesentlichen
Geschäftsanteil verwendet wird.
2020
2019
TEUR
TEUR
-5.420
4.246
Ergebnis vor Steuern
1.192
22
Erwarteter Steuerertrag/Aufwand (28,08 %)
Steuerliche Hinzu- und Abrechnungen
Abweichende Steuersätze
-1.522
100
234
–126
6
365
Latente Steuern, temporäre Differenzen, Verlustvorträge
Steuern Vorjahre
171
41
6
-11
Sonstiges
Ausgewiesener laufender Steueraufwand lt. Gewinn-und Verlust-
Rechnung
-839
1.317
Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern ist folgenden Posten zuzuordnen:
2020
2019
TEUR
TEUR
Aktivisch
Passivisch
5.262
Aktivisch
110
Passivisch
6.471
Immaterielle Vermögenswerte
36
919
910
Pensionsrückstellung
(785)
(Davon direkt im Eigenkapital erfasst)
Währungsumrechnung (Direkt im Eigenkapital erfasst)
(792)
918
295
594
395
84
Vertragsvermögenswerte/Schulden und Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
35
-24
5
Sonstige Rückstellungen
123
9
Umlaufvermögen
25
87
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Künftige Steuervorteile aus Verlustvorträgen
Saldierung
1.139
–1.524
787
1.334
–1.940
516
–1.524
–1.940
6.160
Bruttobetrag/Bilanzansatz
4.336
44
E. SONSTIGE ANGABEN
1. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
Ziel der Segmentberichterstattung ist es, Informationen über die wesentlichen Geschäftsbereiche des
Konzerns zur Verfügung zu stellen. Die Segmentierung folgt dabei den Hauptproduktgruppen und
Anwendungsfällen. Die Aktivitäten des Konzerns werden entsprechend den Vorschriften des IFRS 8
gemäß dem Management-Approach segmentiert. Die Segmentierung erfolgt auf Basis der internen
Berichts- und Organisationsstruktur und berücksichtigt die unterschiedlichen Risiken und
Ertragsstrukturen der einzelnen Geschäftsfelder. Die Aufgliederung nach Geschäftsbereichen ist
entsprechend IFRS 8 in der folgenden Übersicht dargestellt.
Aufgliederung nach
Segmenten
Holding, sonstige
Konsolidierung
Industrial
Automotive
IT Networks
Gesamt
2020
2019
2020
2019
2020
2019
2020
2019
2020
2019
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
Außenumsatzerlöse
Abschreibungen
55.829
3.187
58.268
2.870
13.888
3.121
22.001
3.116
7.880
970
10.799
932
77.598
8.113
91.068
7.820
836
902
Wertminderungen von
Vermögenswerten
3.577
3.577
Segmentergebnis
(operatives EBIT)
5.036
4.273
4.191
4.403
-2.448
-7.249
109
417
-948
-958
-220
-517
1.640
4.080
4.303
Segmentergebnis
(EBIT)
-3.934
Segmentvermögen
davon IFRS 16
Segmentschulden
davon IFRS 16
Investitionen
46.639
957
47.701
1.549
34.825
554
39.836
731
14.103
197
14.177
344
9.624
849
15.083 105.191 116.796
814
20.524
820
2.557
42.181
2.690
3.438
47.192
3.502
11.594
1.010
13.368
1.589
7.186
575
11.042
744
1.360
207
2.258
349
22.041
898
2.172
2.770
2.413
5.657
1.740
1.804
800
267
7.125
10.498
Zeitbezug der Umsatz-
erlöse aus Verträgen
mit Kunden
Holding, sonstige
Konsolidierung
Industrial
Automotive
IT Networks
Gesamt
2020
2019
2020
2019
2020
2019
2020
2019
2020
2019
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
Zeitpunkt bezogen
52.228
55.452
8.424
16.555
7.881
10.735
0
0
68.533
82.742
Zeitraum bezogen
Gesamt
3.601
2.816
5.464
5446
0
64
0
0
0
0
9.064
8.326
55.829
56.268
13.888
22.001
7.881
10.799
77.597
91.068
Die Spalte „Holding, sonstige Konsolidierung“ umfasst die Geschäftstätigkeit der zentralen Einheiten der
Softing AG. Deren Kosten werden komplett verursachungsgerecht auf die operativen Segmente belastet.
Dies beinhaltet auch eine asymmetrische Verteilung der Abschreibungen auf das langfristige Vermögen
der Holding. Aufgrund unterschiedlicher Technologien und Kundengruppen bestehen innerhalb der
Segmente keine nennenswerten Umsatzerlöse.
45
Zentrale Größen für die Beurteilung und die Steuerung der Ertragslage eines Segments sind das Ergebnis
vor Zinsen und Steuern (EBIT) und das davon abgeleiteten operativen EBIT TEUR 1.640 (Vj. TEUR
4.080). Letzteres entspricht dem in der Konzerngewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesenen EBIT
bereinigt um aktivierte Entwicklungsleistungen von TEUR 3.668 (Vj. TEUR 5.526) und deren
Abschreibungen von TEUR 7.231 (Vj. TEUR 3.269) sowie Abschreibungen aus der Kaufpreisverteilung
von TEUR 2.010 (Vj. TEUR 2.034). Mit Ausnahme der Abschreibungen werden weitere Ertrags- und
Aufwandsposten aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für den Konzern von der verantwortlichen
Unternehmensinstanz nicht regelmäßig auf Segmentebene überprüft und daher nicht nach Segmenten
dargestellt.
Aufgliederung nach
Zugänge
Umsätze
Anlagevermögen
geographischen Segmenten
Anlagevermögen
2020
2019
2020
2019
2020
2019
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
Deutschland
USA
22.617
32.774
22.206
77.597
31.035
34.091
25.942
91.068
27.689
17.878
18.264
63.830
31.246
20.853
17.765
69.864
5.406
74
8.334
311
Restliches Ausland
Gesamt
1.645
7.125
1.853
10.498
Die regionale Zuordnung der Umsatzerlöse erfolgt nach Kundenadresse.
Es werden für die Segmentinformationen die gleichen Rechnungslegungsvorschriften wie für den
Konzernabschluss angewendet. Die Segmente werden anhand der operativen Ergebnisse beurteilt, dabei
bleiben Finanzierung und Steuereffekte unberücksichtigt. Für eine Überleitung aus dem Ergebnis vor
Steuern vom Einkommen und Ertrag verweisen wir daher auf die Konzerngewinn-und-Verlust-Rechnung.
Im Hinblick zu Angaben auf wichtige Kunden verweisen wir auf die Erläuterungen unter D.1.
2. GLIEDERUNG DER PRODUKTE NACH SEGMENTEN
Industrial Automation
Produkte
und
Dienstleistungen
zur
Integration
von
Kommunikationsfunktionen
in
Automatisierungssysteme und -geräte, speziell für Standards wie PROFIBUS, PROFINET, EthernetIP,
EtherCAT, -Powerlink, Modbus, CAN, CANopen, DeviceNet, FOUNDATION Fieldbus, (Wireless) HART,
Interface-Karten, Integrationsmodule, Chip-Lösungen und Kommunikationssoftware (Stacks) zur
Realisierung von Busanschaltungen in Systemen und Geräten der Prozess- und
Fertigungsautomatisierung; Gateways zur Anbindung von Feldbussen an Ethernet-basierte
Kommunikationssysteme und an unternehmensweite Planungs- und Verwaltungssysteme; Werkzeuge
zur Netzkonfiguration sowie Toolkits zur Integration von Konfigurationsfunktionen in die Engineering-
Systeme der Automatisierungshersteller; Werkzeuge und Geräte zur Signal- und Protokollanalyse
industrieller Kommunikationsnetze; OPC-Server, OPC-Middleware und Entwicklungswerkzeuge für OPC-
Clients und -Server (Toolkits);
Automotive Electronics Fahrzeug-Adapter und Datenbus-Interfaces:
Interfaces für CAN-, K-Line-, LIN-, Ethernet- und FlexRay-Datenbus-Systeme in unterschiedlichen
Formfaktoren mit vielfältigen PC-Anbindungen wie USB, WLAN, Bluetooth, PCI, PCIexpress, PC/104
und PCMCIA. Programmierschnittstellen nach ISO und anderen Standards sowie kundenspezifische
Anpassungen. Angepasste Lösungen für die Bereiche Entwicklung/Test, Produktion und Service.
46
Diagnosewerkzeuge:
Diagnose-Lösungen für Aufgabenstellungen in den Bereichen Entwicklung/Test, Produktion und Service.
Editoren für Diagnose-Daten. Diagnose-Server für die Echtzeitverarbeitung von Diagnosedaten basierend
auf ISO- und Kundenstandards. Kundenspezifische und proprietäre Analyse-Werkzeuge für Diagnose-
Daten. Hierbei spielen Lösungen rund um ODX und OTX eine wichtige Rolle.
Testautomatisierung:
Software-Schnittstellen für die Anbindung von Diagnose-Servern an Produktionssysteme. Editier- und
Ablaufsysteme für Testsequenzen mit Anbindung zahlreicher Fremdprodukte. Kundenspezifische
Prüfplätze für Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion. Lösungen für die Flash-Programmierung
von Steuergeräten. Geräte für die Simulation von elektronischen Steuergeräten und Restbus-Systemen.
Kundenspezifische Entwicklungen:
Soft- und Hardware-Entwicklungen im Umfeld „Datenkommunikation/Diagnose/Testsysteme“ nach
Kundenwunsch.
Resident Engineering:
Unterstützung von Kunden vor Ort durch Beratungsleistung, Projektleitung und -mitwirkung sowie aktive
Entwicklungstätigkeit in den Arbeitsgebieten Datenkommunikation, Diagnose, Messen und Testsysteme.
Messtechnik:
Die Softing MessTechnik (SMT) stellt eine in ihrer Art einzigartige Systematik dar, deren Entwicklung
komplett aus der Fahrzeugentwicklung getrieben wurde. Daraus ergeben sich breite Einsatzgebiete für
Prüfstandsbereiche oder „raue“ mobile Anwendungen in der Fahrzeugerprobung. Der
Anwendungsbereich dieses kompletten Mess- und Automatisierungssystems ist keinesfalls auf die
Automobiltechnik beschränkt, sondern auch für den Einsatz im gesamten industriellen Bereich geeignet.
IT Networks
Diagnosegeräte für Ethernet-Netzwerke in der Automatisierungsindustrie sowie zur Diagnose von
Kupfer- und Glasfasernetzwerken bei Rechenzentren und Büroinstallationen.
47
3. KAPITALFLUSSRECHNUNG
Die Kapitalflussrechnung stellt die konsolidierten Zahlungsströme der im Konzernabschluss
zusammengefassten Unternehmen dar und wurde indirekt ermittelt.
Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten.
Die Schulden aus Finanzierungstätigkeit umfassen bei Softing die separat in der Bilanz ausgewiesenen
kurz- und langfristigen Finanzschulden und seit 2019 die kurz- und langfristigen Leasingverbindlichkeiten
nach IFRS 16. Letztere werden innerhalb der Bilanzposition kurz- und langfristigen sonstigen finanziellen
Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Für Zwecke der Überleitung der Veränderung der Schulden aus Finanzierungstätigkeit teilt Softing die
entsprechenden Beträge nicht nach Fristigkeit auf. Die Darstellung der Überleitung wurde im Rahmen der
Einführung des IFRS 16 2019 angepasst und stellte sich wie folgt dar.
Veränderungen der Schulden aus
Finanzierungstätigkeit
TEUR
TEUR
Finanzschulden
Leasingverhältnisse
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit per 1. Januar 2019
Zahlungsflüsse
8.191
4.695
-1.351
262
7.418
Erwerbe Leasingverhältnisse
Wechselkursänderungen
-22
31
Änderungen des beizulegender Zeitwertes
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit per 31. Dezember 2019
Zahlungsflüsse
-134
3.503
-1.244
157
15.587
1.363
Erwerbe Leasingverhältnisse
Wechselkursänderungen
-16
-64
Änderungen beizulegender Zeitwert
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit per 31. Dezember 2020
339
16.934
2.691
Die Finanzschulden setzen sich aus kurzfristigen Finanzschulden in Höhe von TEUR 4.678 (Vj. TEUR
1.581) und langfristigen Finanzschulden in Höhe von TEUR 12.256 (Vj. TEUR 14.006) zusammen.
Die Leasingverhältnisse setzen sich aus kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.275
(Vj. TEUR 1.316) und langfristigen Finanzschulden in Höhe von TEUR 2.228 (Vj. TEUR 3.379) zusammen.
48
4. ERGEBNIS JE AKTIE IAS 33
2020
2019
Konzernergebnis der Aktionäre der Softing AG
(unverwässertes = verwässertes Konzernergebnis)
TEUR
-4.738
2.809
Nicht beherrschende Anteile
Konzernergebnis
TEUR
157
120
TEUR
-4.581
2.929
Gewichtete durchschnittliche Anzahl Aktien
Unverwässert
Stück
Stück
EUR
EUR
9.080.751
9.080.751
-0,50
9.105.381
9.105.381
0,31
Verwässert
Unverwässertes Ergebnis pro Aktie
Verwässertes Ergebnis pro Aktie
-0,50
0,31
Es bestehen zum 31. Dezember 2020 wie im Vorjahr keine Optionsrechte, die in Zukunft das verwässerte
Ergebnis pro Aktie beeinflussen können.
5. BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN
Neben den schon in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen standen im abgelaufenen
Geschäftsjahr die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats – entsprechend IAS 24 – des Softing-
Konzerns als Organmitglieder und teilweise auch als Aktionäre nahe.
Darüber hinaus ist nahestehende Person die Trier Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG, die mit 22,43%
(2.042.302) an der Gesellschaft beteiligt ist. Die Stimmrechte werden seit 7. Dezember 2020 der Trier
Asset Management GmbH, der Trier Familienstiftung und Herrn Gerhard Hönig zugerechnet. Die
Stimmrechte waren im Jahr 2019 Herrn Dr. Trier zuzurechnen.
Die Dividendenausschüttung an die maßgeblich beteiligte Aktionärin betrug im Geschäftsjahr 2020
TEUR 82 (Vj. TEUR 265).
Das Management in Schlüsselposition gem. IAS 24 setzt sich bei Softing aus dem Vorstand und dem
Aufsichtsrat zusammen. Bezüglich der Vergütung von Aufsichtsrat und Vorstand verweisen wir auf die
Kapitel E12 und E13.
Der Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Trier hielt zum 31. Dezember 2020 163.234 (Vj. 151.826) Stück
Aktien der Softing AG.
Der Vorstand Ernst Homolka hielt zum 31. Dezember 2020 5.900 (Vj. 4.900) Stück Aktien der Softing AG.
Der Aufsichtsrat Dr. Klaus Fuchs hielt zum 31. Dezember 2020 278.820 (Vj. 278.820) Stück Aktien der
Softing AG.
Der Aufsichtsrat Andreas Kratzer hielt zum 31. Dezember 2020 10.155 (Vj. 10.155) Stück Aktien der
Softing AG.
An das Management in Schlüsselposition wurden im Geschäftsjahr jeweils in Höhe ihres zum Zeitpunkt
der Dividendenausschüttung maßgeblichen Anteilsbesitzes Dividenden in einer Gesamthöhe von TEUR
7 (Vj. TEUR 17) ausgeschüttet.
49
Für beratende Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Koordination der Softing IT Networks hat das
Aufsichtsratsmitglied Dr. Fuchs insgesamt ein Honorar von TEUR 59 erhalten (Vj. TEUR 66). Ferner erhielt
das Aufsichtsratsmitglied Herr Kratzer für beratende Tätigkeit im Investor Relationsbereich TEUR 0 (Vj.
TEUR 20). Offene Posten aus diesen Transaktionen in Höhe von TEUR 59 liegen zum Bilanzstichtag vor.
6. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE
Zum Bilanzstichtag sind Tochtergesellschaften Bürgschaften in Höhe von TEUR 14.710
(Vj. TEUR 12.040) zur Absicherung von Darlehen der Softing AG und Überziehungslinien der Softing AG
eingegangen. Die Bürgschaften stehen zum großen Teil im Zusammenhang mit der im Jahr 2019
getätigten Refinanzierung.
7. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN/FORDERUNGEN
Zum Bilanzstichtag bestand ein Bestellobligo aus längerfristigen Lieferverträgen i.H.v. TEUR 2.376 (Vj.
TEUR 5.428). Ein Bestellobligo für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lag, wie im Vorjahr,
zum Bilanzstichtag nicht vor. Es bestehen im Konzern noch Eventualverbindlichkeiten, aus einer Anfrage
der BAFIN, bezüglich einer Ad Hoc Mitteilung. Der noch nicht zurück gestellte Anteil beträgt bis zu TEUR
200. Die Softing AG sieht sich nach Auskunft von Anwälten in diesem Fall im Recht, hat aber aufgrund
kaufmännischer Vorsicht eine Rückstellung von TEUR 100 gebildet. Die Softing AG wird alle ihre
zustehenden rechtlichen Möglichkeiten nutzen sich gegen diese Annahme zu schützen. Weiterhin
bestehen Eventualforderungen aus dem Cybervorfall für den erlittenen Ertragsausfall in Höhe von TEUR
200 bis TEUR 300.
8. ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND
2020
2019
TEUR
TEUR
0
0
0
Stand 1. Januar 2020
Im Geschäftsjahr erhalten
davon ertragswirksam aufgelöst
Stand 31. Dezember 2020
davon kurzfristig
1.303
443
860
860
0
0
0
0
davon langfristig
Die Zuwendungen der öffentlichen Hand wurden als Zuschüsse für laufende Aufwendungen in der
COVID-19-Pandemie von staatlichen Stellen gewährt. TEUR 443 wurden direkt von den
Personalaufwendungen in Abzug gebracht. Für einen Teil der erhaltenen Zuwendungen für unsere
amerikanischen Töchter handelt es sich um sogenannte „PPP Loans“ aus dem ersten staatlichen
Unterstützungsprogramm. Der Konzern geht derzeit davon aus, dass die Bedingungen aufgrund einer
besseren wirtschaftlichen Lage als erwartet nicht vollständig erfüllt werden und hat die Zuwendungen
als kurzfristig finanzielle Verbindlichkeit erfasst.
50
9. ANGABE VON BUCHWERTEN DER EINZELNEN KATEGORIEN VON FINANZINSTRUMENTEN
NACH IFRS 7
Beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte sämtlicher in den
Anwendungsbereich des IFRS 7 fallenden Finanzinstrumente im Konzernabschluss. Die beizulegenden
Zeitwerte entsprechen weitestgehend den Buchwerten, da es sich bei den ausgewiesenen
Finanzinstrumenten (mit Ausnahme der Zahlungsmittel) fast ausschließlich um originäre kurzfristige
Forderungen und Verbindlichkeiten handelt. Es bestanden zum 31. Dezember 2020 analog zum Vorjahr
keine Finanzinstrumente, die nicht vom IFRS 7 erfasst wurden.
Hierarchie-
Stufe
Kategorien
Bewertung
Beizulegender
Zeitwert
TEUR
gem. IFRS 9
Buchwert
31.12.2020
1.500
gem. IFRS 9
Fair value
OCI
Fair Value
PL
Finanzielle Vermögenswerte nach Klasse
Fortgeführte AK
31.12.2020
1.500
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Beteiligungen
FVTPL
1.500
Stufe 3
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
AC
14.321
14.321
14.321
AC
AC
839
839
839
Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
10.166
10.166
10.166
Finanzielle Schulden nach Klasse
Langfristige finanzielle Schulden
Langfristige Finanzschulden
Stufe 2
FLAC
12.256
12.256
12.320
29
1.519
1.490
29
Sonstige langfristige finanzielle Schulden
davon Schulden aus der Leasingbilanzierung n/a
davon langfristige Rückzahlungsverpflichtung FLAC
Kurzfristige finanzielle Schulden
n/a
29
Schulden aus Lieferungen und Leistungen
Kurzfristige Finanzschulden
FLAC
FLAC
5.999
4.678
6.120
1.201
5.999
4.678
5.999
4.699
Stufe 2
Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden
davon Schulden aus der Leasingbilanzierung n/a
n/a
davon übrige sonstige kurzfristige finanzielle
FLAC
4.919
4.919
4.919
Schulden
31.12.2020
Buchwerte nach Kategorie
Kategorie
TEUR
Finanzielle Vermögenswerte, die zu den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
AC
25.326
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert in der
Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden
FVTPL
FLAC
1.500
Finanzielle Schulden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
27.881
51
Kategorien
Bewertung
Beizulegender
Zeitwert
TEUR
Hierarchie-
Stufe
gem. IFRS 9
Buchwert
31.12.2019
1.500
gem. IFRS 9
Fair value
OCI
Fair Value
PL
Finanzielle Vermögenswerte nach Klasse
Fortgeführte AK
31.12.2019
1.500
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Beteiligungen
FVTPL
1.500
Stufe 3
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
AC
15.380
15.380
15.380
Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
AC
AC
25
25
25
14.917
14.917
14.917
Finanzielle Schulden nach Klasse
Langfristige finanzielle Schulden
Langfristige Finanzschulden
Stufe 2
FLAC
14.006
14.006
13.750
31
2.259
2.228
31
Sonstige langfristige finanzielle Schulden
davon Schulden aus der Leasingbilanzierung
davon langfristige Rückzahlungsverpflichtung
n/a
n/a
31
FLAC
Kurzfristige finanzielle Schulden
Schulden aus Lieferungen und Leistungen
Kurzfristige Finanzschulden
FLAC
FLAC
6.476
1.581
7.691
1.275
6.476
1.581
6.476
1.638
Stufe 2
Stufe 3
Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden
davon Schulden aus der Leasingbilanzierung
n/a
n/a
davon Schulden aus der Kaufpreisverpflichtung FLAC
1.495
4.921
1.495
1.495
4.921
davon übrige sonstige kurzfristige finanzielle
FLAC
4.921
Schulden
31.12.2019
Buchwerte nach Kategorie
Kategorie
TEUR
Finanzielle Vermögenswerte, die zu den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
AC
30.322
Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert in der
Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden
FVTPL
FLAC
FLAC
1.500
27.015
1.495
Finanzielle Schulden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
Finanzielle Schulden, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Gemäß IFRS 7.29a sind keine weiteren Informationen über den beizulegenden Zeitwert anzugeben, wenn
der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.
52
Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet
werden, sind folgenden Stufen der Fair Value-Hierarchie zugeordnet:
Auf aktiven Märkten notierte (nicht angepasste) Preise für identische Vermögenswerte oder
Verbindlichkeiten (Stufe 1)
•
•
Für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (als Preise) oder indirekt (von
Preisen abgeleitete) beobachtbare Inputdaten, die keine notierten Preise nach Stufe 1 darstellen
(Stufe 2)
Informationen, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (nicht beobachtbare Inputdaten)
(Stufe 3)
•
Der Fair Value der Ende Dezember 2019 erworbenen Beteiligung spiegelt den entsprechenden
Transaktionspreis zum Anschaffungszeitpunkt wider und basiert auf einem Unternehmenswertgutachten,
welches der Stufe 3 zuzuordnen ist.
Für das Geschäftsjahr 2020 hat die Gesellschaft zur Bewertung ein Discounted Cash Flow Verfahren
angewandt. Wesentliche Parameter sind der verwendete Abzinsungssatz sowie die Planungsrechnung
der Gesellschaft. Die Berechnung führte nicht zu einer Veränderung des beizulegenden Zeitwertes.
Aufgrund der Tatsache, dass es bei dieser Beteiligung um ein Startup Unternehmen handelt, wurden
Planungsabschläge von 50% vorgenommen.
Für den beizulegenden Zeitwert des Eigenkapitalinvestments hätte eine für möglich gehaltene Änderung
bei einem der wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren, unter Beibehaltung der anderen
Inputfaktoren, die folgenden Auswirkungen. Eine Erhöhung / Verminderung der erwarteten
Zahlungsströme um 5% würde zu einer erfolgswirksamen Erhöhung / Verminderung des
Beteiligungsbuchwertes um TEUR 100 führen. Eine Veränderung des risikobereinigten Abzinsungssatzes
um 100 Basispunkte würde zu einer Erhöhung / Verminderung im unteren zweistelligen TEUR Bereich
führen.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der festverzinslichen Darlehen, erfolgte auf Basis aktuell
verfügbarer Laufzeit äquivalenter Euro-Swapsätze.
Die Zahlungsverpflichtung aus der unternehmenswertbasierten Vergütung 2019 ermittelt sich
formelbasiert auf Basis eines Vergleichs der Marktkapitalisierung der Softing zu Beginn und zum Ende
des Geschäftsjahres und wird der Stufe 2 zugeordnet.
Die Nettoergebnisse der jeweiligen Kategorien von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 für 2020 und IAS 39
für 2019 werden in der nachfolgenden Übersicht gezeigt:
Nettogewinne und -verluste 2020
(TEUR)
Währungsgewinne &
Verluste
Zinsen
Wertberichtigung
Nettoergebnis
aus zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten
finanziellen Vermögenswerten
AC
24
17
-1.298
-1.256
–205
aus zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten
finanziellen Verbindlichkeiten
FLAC
–205
53
Nettogewinne und -verluste 2019
(TEUR)
Währungsgewinne &
Verluste
Zinsen
Wertberichtigung
Nettoergebnis
aus zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten
finanziellen Vermögenswerten
AC
1
4
-115
-110
aus zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewerteten
finanziellen Verbindlichkeiten
FLAC
–180
–180
Nettoergebnisse aus der Beteiligung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wobei die
Zeitwertänderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlust-Rechnung erfasst werden, ergaben sich nicht.
Die gesamten Zinserträge aus finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet werden belaufen sich in der aktuellen Periode auf TEUR 24 und Zinsaufwendungen aus
finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden auf TEUR 205.
Im Vorjahr betrugen die Zinserträge aus Ausleihungen und Forderungen TEUR 1 und die
Zinsaufwendungen aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
werden TEUR 180.
10.
ZIELSETZUNG UND METHODE DES FINANZRISIKOMANAGEMENTS
Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung der Softing AG ist es sicherzustellen, dass es zur Unterstützung
seiner Geschäftstätigkeit eine gute Eigenkapitalquote aufrechterhält. Der Konzern steuert seine
Kapitalstruktur und nimmt Anpassungen unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen vor. Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern
eine Kapitalrückzahlung an die Anteilseigner vornehmen oder neue Anteile ausgeben. Zum 31. Dezember
2020 bzw. 31. Dezember 2019 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren
vorgenommen.
Der Konzern überwacht sein Kapital mit Hilfe der Eigenkapitalquote. Eine konkrete Zielquote wird durch
den Vorstand nicht definiert. Die Eigenkapitalquote betrug im Geschäftsjahr 60 % (Vj. 60 %).
Das steuerungsrelevante Kapital der Softing AG besteht aus dem gezeichneten Kapital, den
Kapitalrücklagen, den Gewinnrücklagen, dem Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen und Verlusten,
sowie den nicht beherrschenden Anteilen und entspricht folglich dem bilanzierten Eigenkapital zum
Bilanzstichtag i.H.v. TEUR 63.010 (Vj. TEUR 69.604). Die Softing AG versucht soweit wie möglich, die
Geschäftsentwicklung aus dem eigenen Cashflow zu finanzieren.
Als international operierendes Unternehmen ist Softing im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit
unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Zielsetzung des Finanzrisikomanagements ist daher, alle
wesentlichen Finanzrisiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Sicherung bestehender
und künftiger Erfolgspotenziale zu ergreifen.
Bei diesen Risiken handelt es sich um Währungsrisiken, die aus Tätigkeiten in verschiedenen
Währungsräumen resultieren, um Ausfallrisiken, die durch die Nichterfüllung von vertraglichen
Verpflichtungen durch Vertragspartner begründet sind, um Zinsrisiken, die auf Grund der Schwankungen
des Marktzinssatzes zu einer Änderung des beizulegenden Wertes eines Finanzinstruments führen und
um zinsbedingte Cashflow-Risiken, die zu einer Veränderung der künftigen Cashflows eines
Finanzinstruments auf Grund sich ändernder Marktzinssätze führen.
54
Zur Beurteilung und Berücksichtigung solcher Risiken hat Softing durch ein zentralisiertes
Risikomanagementsystem Grundsätze definiert, die einer einheitlichen und systematischen Erfassung
und Bewertung von derartigen Risiken dienen. Zur Überprüfung der Einhaltung aller Grundsätze erfolgt
innerhalb von Softing eine kontinuierliche Berichterstattung. Dadurch können auftretende Risiken zeitnah
identifiziert und analysiert werden.
Im Konzern bestehen keine wesentlichen Risikokonzentrationen.
Des Weiteren verweisen wir auf die Angaben zu Chancen und Risiken im Lagebericht.
Ausfallrisiken
Softing ist Ausfallrisiken ausgesetzt, wenn Vertragspartner ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Zur
Vermeidung derartiger Risiken werden Kontrakte nur mit Vertragspartnern erstklassiger Bonität
abgeschlossen. Es bestand an den Stichtagen 31. Dezember 2020 und 31. Dezember 2019 kein
wesentliches Ausfallrisiko, so dass nach Auffassung des Vorstands das Risiko der Nichterfüllung durch
die Vertragspartner sehr gering, abschließend jedoch nicht vollständig auszuschließen ist.
Ausfallrisiken betreffen Softing im Wesentlichen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Soweit
bei einzelnen finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch
Wertberichtigungen erfasst. Die Wertberichtigungen zum 31. Dezember 2020 betrugen TEUR 261 (Vj.
TEUR 250).
Die bilanzierte Höhe von finanziellen Vermögenswerten gibt ungeachtet bestehender Sicherheiten das
maximale Ausfallrisiko für den Fall an, dass die Vertragspartner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht
nachkommen.
Zinsrisiken
Softing ist außerdem Zinsschwankungen ausgesetzt. Die zinssensiblen Aktiva beziehen sich im
Wesentlichen auf Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie auf kurzfristige Wertpapiere.
Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 10.166 (Vj. TEUR 14.917) werden zum Bilanzstichtag
mit einem Zinssatz von 0,00 % (Vj. 0,00 %) verzinst. Aus den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
in Höhe von TEUR 16.934 (Vj. TEUR 15.588) ergeben sich keine wesentlichen Zinsrisiken, da diese
Darlehen von TEUR 14.006 aus Festzinsdarlehen bestehen.
Ein Anstieg des Marktzinsniveaus um 50 Basispunkte würde sich bezogen auf den Bestand der
kurzfristigen Darlehen im Zinsaufwand mit TEUR 15 (Vj. TEUR 8) niederschlagen.
Wechselkursrisiko
Das Wechselkursrisiko im Softing-Konzern ist auf drei Währungen beschränkt, USD, CHF und RON. Dem
Wechselkursrisiko im USD-Bereich liegt ein natürlicher Hedge zu Grunde, da in den USA und in Singapur
(USD als funktionale Währung) Erträge und Aufwendungen für die Produkte anfallen. Bezüglich des
rumänischen RON und CHF besteht nur ein geringes Wechselkursrisiko, da diese an den Euro gebunden
sind und die Vereinbarungen mit der rumänischen Tochter in EUR abgeschlossen sind.
55
Zum Bilanzstichtag bestanden, wie in den Vorjahren, keine Devisentermingeschäfte. Bezogen auf den
Wechselkurs des USD ergeben sich folgende Sensitivitäten:
In TEUR/USD
USD
1,35
1,10
Stichtagskurs: USD 1,23
Abweichung Abweichung
+10 %
–10 %
USD in
EUR
Finanzielle Vermögenswerte/Schulden
USD
+10 %
–10 %
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Kurzfristige Schulden
6.919
18.906
197
5.639
15.407
160
5.126
6.265
-513
-1.401
-15
627
1.712
18
14.007
146
17.119
178
2.958
-6.980
22.000
2.410
1.179
-5.169
1.441
-6.318
-219
268
-5.688
-17.928
517
-632
1.992
-1.630
Änderungen aus dem USD-Wechselkurs zum EUR würden sich teilweise im Eigenkapital des Softing-
Konzerns und teilweise in der GuV niederschlagen.
Liquiditätsrisiko
Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass der Konzern nicht genügend Finanzierungsmittel
besitzt, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Der Liquiditätsbedarf des Konzerns wird primär über das laufende operative Geschäft abgedeckt. Die
Softing AG überwacht laufend das Risiko eines Liquiditätsengpasses mittels einer Liquiditätsplanung. Ziel
ist es, auch künftig den Liquiditätsbedarf aus dem eigenen Cashflow zu decken.
Der Konzern verfügt über ausreichende Liquidität und nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von TEUR
7.658, um seine Verpflichtungen in den nächsten vier Jahren gemäß seinen strategischen Planungen zu
erfüllen. Zur Beschreibung der Fälligkeiten verweisen wir auf Abschnitt C.
Die Zahlungsmittel betrugen zum Jahresende TEUR 10.166 (Vj. TEUR 14.917). Ihr Anteil am
Gesamtvermögen des Konzerns betrug 10 % (Vj. 13%).
Die folgende Tabelle zeigt die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns nach Fälligkeitsklassen, basierend
auf der verbleibenden Restlaufzeit am Bilanzstichtag und bezogen auf die vertraglich vereinbarte
Endfälligkeit. Bei den in der Tabelle aufgeführten Beträgen handelt es sich um nicht abgezinste Cashflows.
31.12.2020 (TEUR)
Bis 1 Jahr
2–5 Jahre
Über 5 Jahre
1.055
Finanzielle Schulden
Darlehen
4.896
1.280
11.578
1.569
Leasingverbindlichkeiten
Schulden aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Schulden
5.999
6.120
8
56
31.12.2019 (TEUR)
Bis 1 Jahr
1.793
2–5 Jahre
Über 5 Jahre
Finanzielle Schulden
Darlehen
10.674
2.219
3.893
9
Leasingbilanzierung
1.275
6.476
7
Schulden aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Schulden
31
11. BELEGSCHAFT
Die Anzahl der Mitarbeiter (ausschließlich Angestellte) betrug ohne Vorstand:
2020
2019
407
zum Bilanzstichtag
397
404
125
229
42
im Geschäftsjahresdurchschnitt
Marketing & Sales
399
126
221
42
Research & Development
Administration & General
Management
8
10
12. VORSTAND
Dem Vorstand der Softing AG gehören die folgenden Herren im Berichtszeitraum an:
Herr Dr. Ing. Dr. rer. oec. Wolfgang Trier, Grünwald, Vorstandsvorsitzender
Herr Ernst Homolka, München, Vorstand Finanzen und Personal
Gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2018 unterbleibt die individualisierte
Offenlegung der Vorstandsbezüge bis zum Jahr 2022.
Gewährte Bezüge
Gesamt
TEUR
2020
738
32
2019
764
32
Fixvergütung
Nebenleistungen
Summe
770
235
469
0
796
382
497
483
1.362
75
Einjährige variable Vergütung
Mehrjährige variable Vergütung
Einjährige unternehmenswertbasierte Vergütung
Summe
704
75
Versorgungsaufwand
Gesamtvergütung
1.549
2.233
57
Die Gesamtvergütung für Vorstand und Aufsichtsrat beträgt TEUR 1.549 (Vj. TEUR 2.233). Alle
Vergütungsbestandteile gelten als im Geschäftsjahr zugeflossen. Ein Teil der Gesamtvergütung, auch aus
den Vorjahren, ist zum Stichtag i.H.v. TEUR 2.517 (Vj. TEUR 2.188) in den sonstigen kurzfristigen
finanziellen Schulden ausgewiesen.
Die Verpflichtungen aus nicht rückgedecktem Versorgungsaufwand für den Vorstand belaufen sich auf
TEUR 1.354 (Vj. TEUR 1.371).
Die Nebenleistungen und der Versorgungsaufwand beinhalten KFZ-Pauschalen und die Zuschüsse der
Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung und Zuschüsse zur Altersversorgung.
Bei der unternehmenswertbasierten Vergütung handelt es sich um einen kurzfristigen variablen
Vergütungsbestandteil, welcher in bar abgegolten wird. Der Vorstand partizipiert hierbei anteilig an einer
positiven Entwicklung der Marktkapitalisierung innerhalb des Geschäftsjahres der Softing AG. Die
Vergütungskomponente wird jährlich neu festgelegt. Eine Zahlungsverpflichtung resultiert hieraus nur,
soweit die Unternehmenswertsteigerung eine im Vorhinein festgelegte Steigerungsrate übertrifft. Bei
sinkender Marktkapitalisierung oder einem Unterschreiten der Steigerungsrate verfällt der Anspruch
ersatzlos. Die Zahlungsverpflichtung ermittelt sich formelbasiert auf Basis eines Vergleichs der
Marktkapitalisierung der Softing zu Beginn und zum Ende des Geschäftsjahres. In Höhe der zum
Bilanzstichtag feststehenden Zahlungsverpflichtung wurde Personalaufwand erfasst. Die Verpflichtung
wurde bis zum Bilanzstichtag noch nicht ausgezahlt und wird in den finanziellen Schulden ausgewiesen.
Die Gesamtvergütung ist nach Maßgabe des IAS 24.17 als kurzfristig einzustufen.
Zudem wurde ein Dienstzeitaufwand in Höhe von TEUR 182 (Vj. TEUR 143) erfasst.
Es besteht für die Vorstände eine D&O Versicherung mit einem Eigenanteil von 10 %.
Der Vorstand bekleidet zugleich die zentralen Schlüsselpositionen des Unternehmens.
Mit einem Vorstand besteht eine Vereinbarung, die ihm, wenn mindestens ein fremder Aktionär oder
abgestimmt agierende Aktionärsgruppen durch Eigenbesitz oder Zurechnung 1,4 Millionen Stimmrechte
erreichen, ein Sonderkündigungsrecht einräumt. Bei Ausübung des Sonderkündigungsrechts steht dem
Vorstand eine Entschädigungsleistung in Höhe von ca. zwei Jahresgehältern zu.
Für ehemalige Mitglieder des Vorstands sind zum 31. Dezember 2020 Pensionsrückstellungen in Höhe
von TEUR 3.031 (Vj. TEUR 3.078) gebildet worden. Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des
Vorstands betrugen TEUR 182 (Vj. TEUR 182).
58
13. AUFSICHTSRAT
Dem Aufsichtsrat der Softing AG gehörten im Jahr 2020 die folgenden Herren an:
Dr. Horst Schiessl, Rechtsanwalt, München (Vorsitzender)
Andreas Kratzer, Dipl.-Wirtschaftsprüfer, Zürich, Schweiz (stellv. Vorsitzender ab 18.12.2020)
Dr. Klaus Fuchs, Dipl.-Informatiker und Dipl.-Ingenieur, Helfant (stellv. Vorsitzender bis 18.12.2020)
Herr Dr. Schiessl bekleidet weitere Aufsichtsratsmandate und Beiratsmandate bei:
Baader Bank AG, Unterschleißheim (Vorsitzender)
Dussmann Stiftung & Co. KGaA, Berlin
(Mitglied des Aufsichtsrats)
Dussmann Stiftung, Berlin
(Mitglied des Stiftungsrats)
Dussmann Stiftung & Co. KG, Berlin
(Mitglied des Beirats)
Deutsche Mittelstandsservice AG (Vorsitzender)
Herr Andreas Kratzer bekleidet ein Verwaltungsratsmandat bei:
Lysys Management AG, Baar, Schweiz (Verwaltungsrat)
Herr Dr. Fuchs bekleidete kein weiteres Aufsichtsratsmandat
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für jedes volle Geschäftsjahr ihrer Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat
eine feste Vergütung in Höhe von EUR 10.000. Darüber hinaus erhalten sie eine variable Vergütung von
0,5 % des Konzern-EBIT vor variabler Vergütung des Aufsichtsrats. Der Vorsitzende erhält das Doppelte,
der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache sowohl der festen als auch der variablen Vergütung.
Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen im Berichtsjahr TEUR 45 (Vj. TEUR 144) und setzen sich wie folgt
zusammen:
TEUR
Fix
Variabel
2020
Gesamt
2020
2020
20
2019
20
2019
44
2019
64
Dr. Horst Schiessl (Vorsitzender)
Dr. Klaus Fuchs
0
0
0
20
15
10
15
15
33
48
Andreas Kratzer
10
10
22
32
Die Gesamtvergütung ist zum Stichtag i.H.v. TEUR 45 (Vj. TEUR 144) in den sonstigen kurzfristigen
finanziellen Schulden ausgewiesen.
14. HONORARE DES ABSCHLUSSPRÜFERS
Die für Dienstleistungen des Abschlussprüfers 2020 Rödl & Partner GmbH Geschäftsjahr angefallenen
Aufwendungen (einschließlich Auslagen) betrugen:
2020
2019
TEUR
TEUR
Abschlussprüfung
134
119
134
119
59
15. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Es sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag zu berichten.
16. ERKLÄRUNG NACH § 161 AKTG ZUM DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX
Die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG wurde von Vorstand und Aufsichtsrat der Softing AG
abgegeben und den Aktionären im Internet auf der Homepage www.softing.com dauerhaft zugänglich
gemacht.
Haar, den 19. März 2021
Softing AG
Der Vorstand
60