Semperit-Gruppe I Jahresfinanz
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Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme stieg zum 31. Dezember 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 8,9% auf
764,4 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2019: 701,8 Mio. EUR).
Auf der Aktivseite spiegelt sich neben höheren Vorräten insbesondere der Anstieg der Sachan-
lagen wider. Die Erhöhung des Sachanlagevermögens ist insbesondere durch die Wertaufholung
im Segment Sempermed trotz der gegenläufigen Wirkung der Wertberichtigung im Segment
Sempertrans bedingt.
Auf der Passivseite erhöhte sich im Wesentlichen das Eigenkapital infolge des guten Jahresergeb-
nisses. Gegenläufig wirkte vor allem die Reduktion der Finanzverbindlichkeiten aufgrund der Tilgung
von Schuldscheindarlehen wie auch die freiwillige Rückzahlung von Hybridkapital in Höhe von
20,0 Mio. EUR im dritten Quartal 2020 und weiteren 80,0 Mio. EUR im vierten Quartal 2020.
Das Trade Working Capital stieg seit Jahresende 2019 von 155,2 Mio. EUR auf 162,8 Mio. EUR
an. Infolge des höheren Umsatzniveaus lag es unter dem Wert vom Jahresende 2019 (18,5%) bei
17,5% des Umsatzes. Höheren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+5,0%) und der Erhö-
hung von Vorräten (+15,5%) steht auch eine Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen (+26,3%) gegenüber.
Die liquiden Mittel lagen per 31. Dezember 2020 bei 145,0 Mio. EUR und damit leicht über dem Ni-
veau zum Jahresende 2019 bei 141,4 Mio. EUR. Der Anstieg resultierte – trotz Rückzahlungen von
Schuldscheindarlehen und Teilen des Hybridkapitals – aus der höheren Profitabilität, vor allem im Seg-
ment Sempermed.
Per 31. Dezember 2020 stieg das Eigenkapital (ohne nicht beherrschende Anteile) der Semperit-
Gruppe auf 332,3 Mio. EUR um 58,8 Mio. EUR über den Vorjahreswert (31. Dezember 2019:
273,4 Mio. EUR). Dies ist dem Gewinn des Geschäftsjahrs 2020 geschuldet. Entgegengesetzt wirk-
ten hingegen die Rückzahlungen des Hybridkapitals in Höhe von 100,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr
2020. Des Weiteren wurde zur Optimierung der Finanzierungsaufwendungen beschlossen, den noch
ausständigen, nicht gezogenen Teil des Hybridkapitals in der Höhe von 20 Mio. EUR in Juli 2020 zu
kündigen. Die Währungsumrechnungsrücklage hat sich vor allem aufgrund der Kursentwicklung des
US-Dollars, bzw. auch der tschechischen Krone, polnischen Zloty und malaysischen Ringgit zum EUR
verändert.
Per 31. Dezember 2020 betrug die Eigenkapitalquote 43,5% (31. Dezember 2019: 39,0%).
Die Eigenkapitalrentabilität für das Geschäftsjahr 2020 lag bei 58,0% (Geschäftsjahr 2019:
–16,3%). Diese berechnet sich aus dem Ergebnis nach Steuern von 194,6 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2019:
–44,9 Mio. EUR) bezogen auf das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Eigenkapi-
tal mit 332,3 Mio. EUR (Geschäftsjahr 2019: 273,4 Mio. EUR).
Das Fremdkapital blieb beinahe unverändert und lag bei 429,8 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2020
(2019: 427,7 Mio. EUR); die kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 94,2 Mio. EUR, während
die langfristigen Verbindlichkeiten um 92,0 Mio. EUR reduziert wurden. Die Änderungen betrafen
einerseits die Verschiebung von Fristigkeiten bei Finanzverbindlichkeiten, die Tilgung von Schuldschein-
darlehen wie auch den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, bzw. die signifi-
kante Erhöhung der Verbindlichkeiten aus den laufenden Ertragssteuern.
Die Finanzverbindlichkeiten lagen per 31. Dezember 2020 bei 167,1 Mio. EUR nach
214,8 Mio. EUR per Jahresende 2019, insbesondere infolge der vorzeitigen Tilgung von Schuld-
scheindarlehen am Jahresanfang und der planmäßigen Tilgung mit einer Nominale in Summe von
35,0 Mio. EUR. Unter Abzug der liquiden Mittel von 145,0 Mio. EUR (Jahresende 2019:
141,4 Mio. EUR) ergab sich daher eine Nettoverschuldung von 22,1 Mio. EUR per 31. Dezember 2020
(Nettoverschuldung zu Jahresende 2019: 73,5 Mio. EUR). Die Kennzahl Net Debt / EBITDA betrug per
31. Dezember 2020 damit 0,1 (Jahresende 2019: 1,1).
Die Rückstellungen inklusive Sozialkapital stiegen vor allem durch die Dotierung Leistungsboni
aufgrund der verbesserten Performance auf 76,6 Mio. EUR an (2019: 67,4 Mio. EUR). Die übrigen