KONZERNLAGEBERICHT DER PSI SOFTWARE AG, BERLIN
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020
Grundlagen des Konzerns
Geschäftsmodell des Konzerns
Das Kerngeschäft des PSI-Konzerns sind Prozesssteuerungs- und Informationssysteme
für die Führung von Energie- und Materialströmen in den folgenden Zielbranchen:
Energieversorger der Sparten Elektrische Netze, Gasnetze, Pipelines, Wärme- und
Wassernetze sowie Anbieter im öffentlichen Personenverkehr
Industrie in den Branchen Metallindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Auto-
mobil- und Automobilzulieferindustrie sowie Logistik
Entsprechend ist der Konzern in die Segmente Energiemanagement und Produktions-
management gegliedert. Für diese Wirtschaftsbereiche entwickelt und vertreibt PSI
sowohl eigene Softwareprodukte als auch komplette Systeme, die auf diesen Software-
produkten basieren.
Im Segment Energiemanagement entwickelt der PSI-Konzern Softwareprodukte in den
Bereichen Leitsysteme für elektrische Netze, spartenübergreifende Leitsysteme, Gas-
und Pipelinemanagementsysteme sowie Produkte für Energiehandel, Energievertrieb,
Smart Grids, Kraftwerksoptimierung, Gaswirtschaftliche Planung und den Betrieb
öffentlicher Verkehrssysteme.
Im Produktionsmanagement verfügt PSI über ein integriertes Lösungsportfolio für die
Planung und Steuerung von Produktionsprozessen in der Metallerzeugung, Logistik
sowie im Maschinen- und Fahrzeugbau.
PSI ist mit mehr als 2.000 Mitarbeitern weltweit tätig. Als Spezialist für Prozess-
steuerungs- und -optimierungssysteme hat sich der Konzern, insbesondere bei Energie-
versorgern und Metallerzeugern, national und in den Exportzielmärkten auch inter-
national, eine führende Rolle erarbeitet. PSI investiert kontinuierlich in die Funktionali-
tät und den Innovationsgrad der Produkte, um die Wettbewerbsposition zu festigen und
auszubauen. PSI wurde 1969 gegründet und gehört damit zu den erfahrensten deutschen
Softwareunternehmen.
In Deutschland verfügt der PSI-Konzern über Standorte in Berlin, Aachen, Aschaffen-
burg, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, München, Olden-
burg, Potsdam und Stuttgart. International ist PSI über Tochtergesellschaften und Ver-
tretungen in Bahrain, Belgien, Brasilien, China, Dänemark, Großbritannien, Indien,
Japan, Malaysia, den Niederlanden, Oman, Österreich, Polen, Russland, Schweden, der
Schweiz, Thailand und den USA vertreten.
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Strategie und Steuerungssystem
Im Mittelpunkt der Konzernstrategie stehen der Gewinn weiterer Marktanteile, die
Internationalisierung und die stärkere Fokussierung auf das Software-Produktgeschäft.
Damit schafft und erhält PSI zukunftsfähige und sichere Arbeitsplätze. Für das Er-
reichen der strategischen Ziele setzt der PSI-Konzern auf Technologieführerschaft, die
Offenheit der Konzern-Technikplattform und ein hohes Entwicklungstempo, um damit
Zielbranchen mit zu prägen. Die Produkt- und Technologieentwicklung erfolgt unter
anderem in Zusammenarbeit mit Kunden im Rahmen von Pilotprojekten.
PSI verfolgt eine Wachstumsstrategie mit besonderem Schwerpunkt im internationalen
Geschäft. Nachdem Tochtergesellschaften in Russland, Polen, China und Südostasien
aufgebaut worden sind, investiert PSI in die Märkte Nord- und Mitteleuropas sowie
zunehmend auch Nordamerikas. Für die nächsten Jahre strebt PSI die weitere Steige-
rung des Produktanteils am Umsatz, den Ausbau des Exportanteils und die Intensivie-
rung des Geschäfts in den geografischen Zielmärkten an. Dies schafft Stückzahleffekte
und verbessert damit die Voraussetzungen für weitere Steigerungen der Profitabilität.
Seit 2004 hat der PSI-Konzern aufgrund seiner auf Wachstum und Profitabilität gerich-
teten Strategie den Umsatz von 115,2 Millionen auf 217,8 Millionen Euro gesteigert.
Der internationale Umsatzanteil des Konzerns wurde in diesem Zeitraum von 13,4 %
auf 35,8 % gesteigert. Der Lizenzanteil am Konzernumsatz wurde im gleichen Zeitraum
von 4,1 % auf 5,5 % erhöht, der Umsatzanteil langfristiger Wartungsverträge wurde von
17 % auf 36,4 % mehr als verdoppelt.
Die wesentlichen Steuerungsgrößen für das Erreichen der strategischen Ziele sind
das Betriebsergebnis im Verhältnis zum Umsatz (EBIT-Marge) als wesentliche
Kennzahl für die Verbesserung der Profitabilität des Konzerns
die Entwicklung der Umsatzerlöse als Kennzahl für die Wachstumsrate des
Konzerns
der Auftragseingang als wesentlicher Frühindikator für das zukünftige Umsatz-
wachstum
der Anteil des Lizenzumsatzes und des Wartungsumsatzes am Konzernumsatz als
Kennzahlen für die Transformation der PSI von einem dienstleistungsorientierten
IT-Anbieter in einen Software-Produktanbieter
Im nicht finanzbezogenen Bereich ermittelt der PSI-Konzern seit 2017 folgende Kenn-
zahlen zur Messung der Leistung im Hinblick auf das Mitarbeiterengagement und die
Kundentreue:
Employee-Commitment-Index als Ausdruck der Motivation und Loyalität der Mit-
arbeiter und ihrer Identifikation mit der PSI,
Customer-Loyalty-Index als Maß für die Bereitschaft der Kunden, langfristig auf
PSI zu vertrauen und als Referenz zur Verfügung zu stehen.
Forschung und Entwicklung
PSI investiert laufend in die Weiterentwicklung der bestehenden Produkte, neue Soft-
wareprodukte und -komponenten sowie die Modernität der konzernweiten Technik-
plattform. Ziel dieser Investitionen ist die Stärkung der Wettbewerbsposition durch
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innovative Softwareprodukte und die Schaffung neuer Alleinstellungsmerkmale. Funk-
tionalität und Modernität sind dabei ebenso entscheidend für den wirtschaftlichen
Erfolg wie die Nutzung der konzernweiten Entwicklungsplattform und der Austausch
neuer Funktionalitäten innerhalb des Konzerns.
Bei der Entwicklung neuer Produkte arbeitet PSI eng mit Pilotkunden zusammen. Diese
Zusammenarbeit soll von Anfang an die Marktfähigkeit der Produkte sicherstellen. In
Folgeprojekten werden diese laufend weiterentwickelt und an die Entwicklung in den
Zielmärkten angepasst. Die daraus entstandenen Produkte bilden die Basis für den
breiteren Vertrieb und den Export.
Ein Schwerpunkt der Entwicklungsaktivitäten lag 2020 auf der Erweiterung der kon-
zernweiten Softwareplattform um Cloudtechnologie und einen App-Store. Das Ziel
dabei ist es, Plattformprodukte direkt in die privaten Clouds der Konzernkunden oder in
die PSI-Cloud zu liefern. Kunden und Beratungspartner werden mit einfach nutzbaren
Werkzeugen in die Lage versetzt, Workflows und grafische Benutzeroberflächen an die
Laufzeit anzupassen und sowohl auf klassischen PC-Arbeitsplätzen (Rich Clients) wie
auch als Webapplikationen (Thin Clients) aus einer einheitlichen Anwendung zu
nutzen. PSI hat eine konzernweite Entwicklungsgemeinschaft und eine moderne Soft-
wareplattform geschaffen, die mittelfristig allen Produkten zugrunde liegen wird. Der-
zeit laufen bereits alle relevanten Produkte des Segments Produktionsmanagement und
ein Drittel der Produkte des Energiemanagements auf der Plattform. Im Rahmen von
Pilotprojekten wurde 2020 mit der Umstellung weiterer Produkte begonnen. Die
Wiederverwendung gleicher Softwaremodule im Konzern und die Vereinheitlichung
von Softwarewerkzeugen und Programmiersprachen für alle Mitarbeiter weltweit ver-
bessert die Voraussetzungen für weiteres Exportwachstum und senkt zudem die Ent-
wicklungskosten.
Die Aufwendungen des PSI-Konzerns für Forschung und Entwicklung (direkt als Auf-
wand erfasste Kosten und aktivierte Softwareentwicklungskosten) lagen 2020 mit
27,8 Millionen Euro 15,8 % über dem Vorjahreswert von 24,0 Millionen Euro. Darin
waren keine relevanten Fremdleistungen enthalten.
Entwicklungsschwerpunkte waren im Jahr 2020
die neue Version 4.8 des Netzleitsystems PSIcontrol mit erweiterten Funktionen für
die Störungsanalyse und verbesserter Web-Integration
die Erweiterung der Netzzustandsprognose- und -optimierungssoftware PSIsaso/
DSO um Komponenten für die Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen zu
Redispatch 2.0
die Erweiterung des KI-basierten Depot- und Lademanagementsystems für Elektro-
busse um eine offene Schnittstelle für den intelligenten Datenaustausch
die Erweiterung der PSIgassuite um Funktionen für die optimierte Einspeisung von
Wasserstoff in das bestehende Gastransportnetz
die Erweiterung der Warehouse Management Software PSIwms um eine zusätzliche
Software-as-a-Service-Option (SaaS) mit App-Store-Integration und cloudbasierter
Bereitstellung
die Erweiterung der Metall-Produktionssoftware PSImetals um eine neue Service-
plattform für Geschäftsprozessmodellierung und Kommunikation
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die laufende Weiterentwicklung der PSI-Softwareplattform und deren Rollout in
weiteren Produkten. Die Weiterentwicklung betrifft insbesondere die Schaffung
einer cloudbasierten Applikationsplattform und eines App Stores und die einfache
Anpassbarkeit von Geschäftsprozessen und Benutzeroberflächen mit Hilfe
grafischer Werkzeuge
PSI beteiligt sich darüber hinaus seit vielen Jahren an öffentlich geförderten For-
schungsprojekten zur grundlegenden Technologieentwicklung.
Ein Schwerpunkt dieser Forschung sind Projekte, die sich mit der erfolgreichen Um-
setzung der Energiewende und der Integration eines immer größeren Anteils von
Energie aus erneuerbaren Quellen befassen. Dazu zählen die Entwicklung von Smart-
Grid-Technologien, die intelligente Integration der Elektromobilität in kommunale
Verteilnetze, der Netzwiederaufbau unter Berücksichtigung zukünftiger Erzeugungs-
strukturen, die Vermarktung von Energieflexibilitäten industrieller Verbraucher sowie
mathematische Verfahren für die Simulation von Energienetzen unter Berücksichtigung
zukünftiger Szenarien der Sektorkopplung.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt der PSI sind Projekte, die sich der Verwirklichung
des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 widmen, das die deutsche Bundesregierung initiiert
hat. Hierzu zählen unter anderem die Entwicklung von Plattformen für die Schaffung
wandlungsfähiger Produktionssysteme, die Umsetzung autonomer Verkehrs- und
Logistikkonzepte und die Optimierung der Serienproduktion durch die Nutzung von
Industrieller Künstlicher Intelligenz.
Die im Rahmen der Projekte gewonnenen Erkenntnisse werden nach Maßgabe der Ko-
operations- beziehungsweise Konsortialverträge verwertet, die zwischen den Beteiligten
des jeweiligen Forschungsverbunds geschlossenen wurden. Durch die Förderung
werden etwa 40 bis 50 % der Personal- und Sachkosten abgedeckt, die im PSI-Konzern
für diese Forschungsprojekte entstehen. Im Geschäftsjahr 2020 erhielt der PSI-Konzern
insgesamt 2,2 Millionen Euro öffentliche Fördermittel.
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Wirtschaftsbericht
Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen
Weltweiter Stahlmarkt mit leichtem Rückgang der Erzeugung
Für einen fokussierten Softwareanbieter wie PSI ist vor allem die wirtschaftliche Ent-
wicklung in den wichtigsten Zielbranchen von Bedeutung. Der weltweite Stahlmarkt, in
dem PSI zu den bedeutenden Softwarelieferanten zählt, verzeichnete 2020 laut World
Steel Association einen Rückgang der Welt-Rohstahlerzeugung um 0,9 % nach einem
Wachstum um 3,4 % im Vorjahr. Dabei standen einem Rückgang um 11,8 % in der EU
und um 17,2 % in den USA Anstiege um 2,6 % in Russland und um 5,2 % in China
gegenüber. PSI konnte in diesem Umfeld den Auftragseingang des Vorjahres im
Bereich Stahlsoftware unter anderem durch Aufträge aus China, Russland und den USA
steigern. Der Bereich Gasnetze und Pipelines der PSI verzeichnete vor dem Hintergrund
niedriger Rohstoffpreise eine reduzierte Nachfrage durch die Verschiebung von Auf-
tragsvergaben in Russland.
Im Bereich Elektrische Energie setzte sich der positive Trend der Vorjahre mit einer
erneuten Erhöhung des Auftragseingangs gegenüber dem Vorjahr weiter fort. Hierzu
trug insbesondere die Nachfrage nach Software für die intelligente Stromnetzführung in
Deutschland bei: Diese erhöhte sich aufgrund des steigenden Anteils erneuerbarer
Energien am deutschen Energiemix und des Ausbaus der Ladeinfrastruktur für Elektro-
fahrzeuge.
Energiesegment mit Umsatzsteigerung, Produktionssegment mit stabilem Ergebnis
Vor allem dank der stabilen Ergebnissituation im Produktionsmanagement und des
Umsatzwachstums im Energiemanagement konnte PSI die negativen Effekte der Covid-
19-Pandemie begrenzen. Der Umsatz verringerte sich um 3,3 %, während das Betriebs-
ergebnis um 13,4 % zurückging. Der Auftragseingang des Konzerns lag mit 229 Millio-
nen Euro 3 % unter dem Vorjahreswert von 236 Millionen Euro. Der Auftragsbestand
am Jahresende lag mit 149 Millionen Euro 4,9 % über dem Vorjahreswert.
Im Segment Produktionsmanagement konnte die PSI Polen Auftragseingang, Umsatz
und Ergebnis erhöhen, während die Bereiche Metallproduktion, Automotive & Industry
und Logistik im Frühjahr von der Pandemie getroffen wurden. Im Energiemarkt
steigerte der Bereich Elektrische Energie Auftragseingang und Umsatz, während das
Ergebnis leicht rückläufig war. Im Bereich Gasnetze und Pipelines gingen Auftragsein-
gang und Ergebnisbeitrag als Folge der niedrigen Energierohstoffpreise zurück.
Im Bereich öffentlicher Personenverkehr verzeichnete PSI eine anhaltend hohe Nach-
frage nach Software für Elektrobus-Depots und steigerte den Auftragseingang, während
Umsatz und Ergebnis unter den Vorjahreswerten lagen.
Mit Wirkung zum 1. Juli 2020 hat PSI die Prognos Energy GmbH übernommen, einen
Softwareanbieter für präzise Leistungsprognosen der Energieeinspeisung aus Wind-
energie und Photovoltaik. Mit Wirkung zum 29. Oktober 2020 wurde der Schweizer
Netzplanungssoftware-Spezialist NEPLAN AG übernommen. Beide Übernahmen
dienen dem weiteren Ausbau der Marktposition im Bereich Software für Energienetze.
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Gesamtbeurteilung des Geschäftsverlaufs
Das für 2020 formulierte Ziel eines nur leichten Rückgangs von Auftragseingang und
Umsatz hat PSI mit einem 3 % geringeren Auftragseingang von 229 Millionen Euro und
einem Umsatzrückgang um 3,3 % auf 217,8 Millionen Euro erreicht. Das Betriebs-
ergebnis lag mit einem Rückgang um 13,4 % auf 14,9 Millionen Euro oberhalb des
erwarteten Rückgangs um 20 %. Durch den stärkeren Ergebnisrückgang verringerte sich
die EBIT-Marge von 7,6 % im Vorjahr auf 6,8 %. Der Lizenzanteil ging als Folge des
geringeren Neukundengeschäfts von 8,3 % auf 5,5 % zurück, während der Wartungs-
anteil am Gesamtumsatz durch das sehr stabile Bestandskundengeschäft von 33,5 % auf
36,4 % erhöht wurde. Ein deutlicher Umsatzanstieg im Energiemanagement – und hier
insbesondere bei den Elektrischen Netzen – stand neben einer stabilen Ergebnissituation
im Produktionsmanagement. Vor allem in den Industrieländern Nord- und Westeuropas
war das Geschäft stabil, während es in Nordamerika wuchs und in Südostasien sowie
Russland rückläufig war. Insgesamt konnte der PSI-Konzern 2020 die negativen Effekte
der Covid-19-Pandemie begrenzen.
Ertragslage
Konzernumsatz 3,3 % unter Vorjahr
Der Konzernumsatz lag 2020 mit 217,8 Millionen Euro 3,3 % unter dem Vorjahreswert
von 225,2 Millionen Euro. Das Energiemanagement erzielte gegenüber dem Vorjahr ein
Umsatzwachstum um 3,6 %, während das Produktionsmanagement einen Umsatzrück-
gang von 10,6 % verzeichnete. Der Umsatz pro Mitarbeiter, bezogen auf die durch-
schnittlich im Konzern beschäftigte Mitarbeiterzahl inklusive der Länder mit niedrige-
ren Lohnkosten, ging von 115.000 Euro im Vorjahr auf knapp 109.000 Euro zurück.
Geringerer Fremdleistungsanteil und höherer Personalaufwand
Der Aufwand für bezogene Waren und Dienstleistungen verringerte sich um 2,5 Millio-
nen Euro auf 29,7 Millionen Euro. Der Aufwand für die projektbezogene Beschaffung
von Hardware und Lizenzen ging um 0,7 Millionen Euro, der für bezogene Dienst-
leistungen um 1,9 Millionen Euro zurück. Der Personalaufwand lag mit 141,4 Millionen
Euro 2,6 % über dem Vorjahreswert.
Rückgang des Betriebs- und Konzernergebnisses
Das Betriebsergebnis des Konzerns ging um 13,1 % von 17,2 Millionen Euro im
Vorjahr auf 14,9 Millionen Euro zurück. Das Konzernergebnis reduzierte sich von
14,3 Millionen Euro auf 10,3 Millionen Euro im Berichtsjahr. Das Ergebnis je Aktie
verringerte sich entsprechend von 0,91 Euro auf 0,66 Euro. Zum Ergebnis trugen vor
allem die Bereiche Elektrische Energie, Metallerzeugung, Automotive & Industry sowie
PSI Polen bei.
Auftragseingang leicht unter Vorjahr
Der Auftragseingang lag 2020 mit 229 Millionen Euro 3 % unter dem Vorjahreswert
von 236 Millionen Euro und damit 5 % höher als der Umsatz. Der Auftragsbestand zum
Jahresende erhöhte sich um 4,9 % auf 149 Millionen Euro.
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Umsatzwachstum im deutschen Markt, Wartungsanteil ausgebaut
Der außerhalb Deutschlands erzielte Umsatz ging um 15 % von 92,4 Millionen Euro im
Vorjahr auf 78,0 Millionen Euro zurück. Dies entspricht einem von 41 % auf 36 %
gesunkenen Exportanteil. Der Anteil der internationalen Aufträge wurde vor allem
durch Großaufträge im Bereich Metallproduktion von 41 % auf 42 % erhöht.
Die Wartungserlöse wurden von 75,5 Millionen Euro auf 79,3 Millionen Euro aus-
geweitet, wodurch der Wartungsanteil von 33,5 % auf 36,4 % wuchs. Der Lizenzumsatz
ging von 18,6 Millionen Euro auf 11,9 Millionen Euro zurück, da pandemiebedingt
weniger Neukunden gewonnen wurden. Im Sinne der Ausrichtung auf ein zunehmendes
Software-Produktgeschäft sollen vor allem Wartungs- und dauerhafte Upgrade-Verträge
weiter zulegen.
Das Energiemanagement weitete den Umsatz aus, während er im Produktionsmanage-
ment zurückging, wodurch der Anteil des Segments am Konzernumsatz gegenüber dem
Vorjahr von 51,4 % auf 55,1 % zunahm. Der Anteil des Produktionsmanagements ver-
ringerte sich entsprechend von 48,6 % auf 44,9 %.
Segment Energiemanagement 2020 mit Umsatzwachstum
Das Energiemanagement war 2020 geprägt durch deutliches Umsatzwachstum im Be-
reich Elektrische Energie sowie durch Wachstum und Ergebnisverbesserung im Bereich
öffentlicher Personenverkehr, während der Bereich Gasnetze und Pipelines und das
Geschäft in Südostasien rückläufig waren. Insgesamt legte der Umsatz um 3,6 % auf
120 Millionen Euro zu, was leicht oberhalb der Erwartungen lag. Das Segment umfasst
die Bereiche Elektrische Netze, Gasnetze, Pipelines, Energiehandel, Öffentlicher Per-
sonenverkehr und das Südostasien-Geschäft. Das Betriebsergebnis verringerte sich von
7,2 Millionen Euro im Vorjahr auf 6,0 Millionen Euro.
Produktionsmanagement mit stabilem Ergebnis
Im Produktionsmanagement ging der Umsatz im Jahr 2020 um 10,6 % auf 97,8 Millio-
nen Euro zurück, was unterhalb der Erwartungen lag. In diesem Segment entwickelt PSI
Lösungen für die effiziente Planung und Steuerung von Produktions- und Logistikpro-
zessen. Das Betriebsergebnis des Segments war mit 11,8 Millionen Euro konstant und
lag damit oberhalb der Erwartungen. Die höchsten Margen erzielten die PSI Automo-
tive & Industry, PSI Metals und PSI Polen.
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Finanzlage
Die monatliche Liquiditätsplanung der PSI und die daraus abzuleitenden Maßnahmen
stellen die Deckung des Finanzbedarfs für das operative Geschäft und Investitionen
sicher. Über das Risikomanagement erfolgt eine monatlich rollierende, alle Gesellschaf-
ten erfassende Prognose mit einem Planungshorizont von zwölf Monaten. Dies
minimiert die Aufnahme von Bankdarlehen durch die einzelnen Konzerngesellschaften
und optimiert das Finanzergebnis. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten wurden
2020 von 1,1 Millionen Euro auf 0,1 Millionen Euro reduziert.
Finanzierung möglichst aus operativem Geschäft
Investitionsschwerpunkte der PSI sind die Weiterentwicklung der Produkte auf Basis
der konzernweiten Softwareplattform und der internationale Ausbau des Geschäfts.
Beides soll soweit wie möglich aus dem operativen Geschäft finanziert werden. Dabei
setzt PSI sowohl bei der Internationalisierung als auch bei der Entwicklung neuer
Produkte und Funktionalitäten auf die Zusammenarbeit mit Pilotkunden und Partnern.
Zur Finanzierung des laufenden Geschäfts verfügte PSI am 31. Dezember 2020 über
Aval- und Barkreditlinien in Höhe von 106,4 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte der
Aval- und Barkreditrahmen 109,0 Millionen Euro betragen. Die Inanspruchnahme be-
zog sich vollständig auf den Avalkreditrahmen und erhöhte sich zum Bilanzstichtag von
44,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 46,4 Millionen Euro. Der Konzern war im Ge-
schäftsjahr 2020 jederzeit in der Lage, seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Der
Konzern verfügt über interne Ratings durch die Hausbanken, die etwa den Rating-
klassen im Bereich zwischen BBB+ und BBB entsprechen.
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit unter Vorjahr
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit verbesserte sich von 12,5 Millionen
Euro im Vorjahr auf 24,8 Millionen Euro. Er war vor allem durch Veränderungen des
Working Capital gegenüber dem Vorjahr geprägt.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit verringerte sich von −8,7 Millionen Euro auf
−13,4 Millionen Euro. Er war vor allem durch die Übernahme der NEPLAN AG
geprägt.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit verbesserte sich von −10,2 Millionen Euro
auf −7,9 Millionen Euro, was vor allem durch die verringerte Dividendenzahlung be-
gründet war.
Die liquiden Mittel am Jahresende erhöhten sich von 38,7 Millionen Euro auf
40,5 Millionen Euro.
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Vermögenslage
Vermögensstruktur: Firmenwerte erhöht
Der PSI-Konzern investierte 2020 insgesamt 5,8 Millionen Euro in immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Investitionen betreffen im Wesentlichen von
Dritten erworbene immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Im Vorjahr hatten
die Investitionen 11,2 Millionen Euro betragen und waren wesentlich durch die
Übernahme der BTC Smart Grid geprägt.
Der Buchwert der Firmenwerte erhöhte sich durch die Übernahme der Prognos Energy
GmbH und der NEPLAN AG von 54,9 Millionen Euro auf 60,8 Millionen Euro.
Bilanzstruktur: Eigenkapitalquote auf 38,7 % erhöht
Die Bilanzsumme des PSI-Konzerns stieg 2020 von 248,8 Millionen Euro auf
259,4 Millionen Euro.
Auf der Aktivseite erhöhten sich die langfristigen Vermögenswerte von 112,5 Millionen
Euro auf 124,8 Millionen Euro. Die kurzfristigen Vermögenswerte gingen leicht von
136,3 Millionen Euro auf 134,6 Millionen Euro zurück. Hier stiegen die liquiden Mittel
um 1,8 Millionen Euro, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen um
9,3 Millionen Euro zurück, während die Forderungen aus langfristiger Auftrags-
fertigung um 7,0 Millionen Euro stiegen.
Auf der Passivseite gingen die kurzfristigen Verbindlichkeiten leicht von 76,3 Millionen
Euro auf 74,6 Millionen Euro zurück. Die langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich
vor allem durch IFRS-16-Effekte von 78,0 Millionen Euro auf 84,4 Millionen Euro. Das
Eigenkapital stieg von 94,5 Millionen Euro auf 100,3 Millionen Euro. Die Eigenkapital-
quote erhöhte sich entsprechend von 38,0 % auf 38,7 %.
Gesamtbeurteilung Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Im Geschäftsjahr 2020 verschlechterte sich die Ertragslage des Konzerns gegenüber
dem Vorjahr, während sich die Finanzlage verbesserte und die Vermögenslage weit-
gehend unverändert war. Insbesondere das Betriebsergebnis und das Konzernergebnis
schwächten sich ab, während sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und die
Liquiditätslage verbesserten. Insgesamt verfügt der Konzern auch weiterhin über die
finanziellen Voraussetzungen, um organisches Wachstum und gezielte Akquisitionen zu
finanzieren.
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Anlage 1.1 / 9
Gesetzliche Angaben
Angaben nach § 315a Abs. 1 HGB
Das gezeichnete Kapital der PSI Software AG belief sich zum 31. Dezember 2020 auf
40.185.256,96 Euro und war in 15.697.366 nennwertlose Stückaktien mit einem
rechnerischen Nennwert von 2,56 Euro eingeteilt. Jede Aktie gewährt eine Stimme.
Unterschiedliche Aktiengattungen bestehen nicht. Die Aktionäre üben ihr Stimmrecht in
der Hauptversammlung nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften sowie der Satzung
aus. Gesetzliche Beschränkungen des Stimmrechts können etwa gemäß § 136 AktG
oder, soweit die Gesellschaft eigene Aktien hält, gemäß § 71b AktG bestehen. Im
zweiten Halbjahr 2019 hat die PSI Software AG insgesamt 18.994 Stückaktien der PSI
Software AG als Belegschaftsaktien an Mitarbeiter ausgegeben. Für diese Aktien ist
eine vertragliche Veräußerungssperre bis zum 2. Dezember 2021 vereinbart. Weitere
Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte oder der Übertragung von Aktien
bestehen nicht.
Herr Norman Rentrop, Deutschland, war im Geschäftsjahr 2020 mit 20,65 % an der PSI
Software AG beteiligt, die über die von ihm beherrschte Investmentaktiengesellschaft
für langfristige Investoren TGV gehalten wurden. Das Engagement bei der PSI Soft-
ware AG dient laut Mitteilung gemäß § 27a Abs. 1 WpHG vom 7. September 2017 der
langfristigen Erzielung von Handelsgewinnen.
Die Westenergie AG (vormals innogy SE), Essen, Deutschland, war im Geschäftsjahr
2020 mit 17,77 % an der PSI Software AG beteiligt. Die Westenergie AG ist nach
Kenntnis der PSI Software AG eine Gesellschaft, deren Aktienmehrheit von der E.ON
SE, Essen, gehalten wird. Die Westenergie AG ist ein großer Verteilnetzbetreiber und
ein bedeutender Kunde der PSI Software AG im Segment Energiemanagement. Das
Engagement bei der PSI Software AG ist laut Mitteilung der E.ON SE gemäß
§ 43 Abs. 1 Satz 3 WpHG vom 22. Oktober 2019 eine unmittelbare Folge des Erwerbs
der Mehrheitsbeteiligung an der damaligen innogy SE und dient insofern der Um-
setzung strategischer Ziele.
Die PSI Software AG hat keine Aktien mit Sonderrechten ausgegeben.
Bei der PSI Software AG besteht im Hinblick auf Arbeitnehmeraktien keine Stimm-
rechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital der Gesellschaft beteiligt sind und
Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben.
Die Bestellung und der Widerruf von Vorstandsmitgliedern erfolgen gemäß § 8 Abs. 1
der Satzung durch den Aufsichtsrat, der auch deren Zahl bestimmt. Im Übrigen gelten
für die Ernennung und die Abberufung der Vorstandsmitglieder die §§ 84 f. AktG.
Der Aufsichtsrat ist gemäß § 11 der Satzung zu Änderungen und Ergänzungen der
Satzung berechtigt, die nur ihre Fassung betreffen. Ansonsten wird die Satzung gemäß
§ 19 derselben durch die Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen
Stimmen und der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grund-
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kapitals beschlossen. Dies gilt, soweit nicht das Gesetz die Beschlussfassung mit einer
Mehrheit von mindestens drei Viertel des gezeichneten Kapitals, das bei der Beschluss-
fassung vertreten ist, zwingend vorsieht.
Die PSI Software AG verfügt bis zum 15. Mai 2024 über ein genehmigtes Kapital in
Höhe von 8,0 Millionen Euro, das durch Beschluss der Hauptversammlung vom
16. Mai 2019 geschaffen wurde. Dieser Beschluss ermächtigt den Vorstand, das Grund-
kapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats und ohne weiteren Beschluss
der Hauptversammlung gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen. Es kann zu jedem
gesetzlich zulässigen Zweck eingesetzt werden. Die Gesellschaft hat bisher von dieser
Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht.
Bis zum 15. Mai 2022 verfügt die PSI Software AG außerdem über ein bedingtes
Kapital in Höhe von 8,0 Millionen Euro. Dieses dient der Bedienung von Wandel- und
Optionsschuldverschreibungen sowie Genussscheinen. Zu deren Begebung im Gesamt-
nennbetrag von bis zu 100,0 Millionen Euro hat die Hauptversammlung vom 16. Mai
2017 die Gesellschaft ermächtigt. Bislang hat die Gesellschaft von dieser Ermächtigung
keinen Gebrauch gemacht.
Der Vorstand der PSI Software AG wurde von der Hauptversammlung am 9. Juni 2020
ermächtigt, bis zum Ablauf des 30. Juni 2023 eigene Aktien der Gesellschaft in einem
Volumen von bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Zusammen mit aus anderen
Gründen erworbenen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder
ihr zuzurechnen sind, dürfen die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien zu
keinem Zeitpunkt 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft übersteigen. Ein Erwerb
eigener Aktien darf nur erfolgen, soweit die Gesellschaft eine Rücklage in Höhe der
Aufwendungen für den Erwerb bilden könnte, ohne das Grundkapital oder eine nach
Gesetz oder Satzung zu bildende Rücklage zu mindern, die nicht zu Zahlungen an die
Aktionäre verwendet werden darf. Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des
Handels in eigenen Aktien genutzt werden. Der Erwerb der Aktien erfolgt unter Wah-
rung des Gleichbehandlungsgrundsatzes nach Wahl des Vorstands entweder über die
Börse oder mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen
Kaufangebots. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen einmal oder mehrmals
ausgeübt werden.
Es bestehen keine wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedin-
gung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen.
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Risikobericht
Die Risikopolitik des PSI-Konzerns zielt darauf ab, den Unternehmenserfolg langfristig
zu sichern. Dazu ist eine effektive Identifikation und Analyse der Unternehmensrisiken
erforderlich, um diese mittels geeigneter Steuerungsmaßnahmen zu beseitigen oder zu
begrenzen.
Hierfür hat die PSI ein Risikomanagement eingerichtet, das dem Management der
Gesellschaft als Instrument zur Früherkennung und Vermeidung von Risiken dient. Dies
gilt insbesondere für Risiken, die in ihren Auswirkungen bestandsgefährdend für den
PSI-Konzern sein können. Die Aufgaben des Risikomanagements umfassen die Risiko-
erfassung, die Risikobewertung, die Risikokommunikation, die Risikosteuerung und -
kontrolle, die Risikodokumentation sowie die Risikosystemüberwachung. Das Risiko-
managementsystem der Gesellschaft wird fortlaufend weiterentwickelt, die Erkenntnisse
aus dem Managementsystem werden in die Unternehmensplanung integriert.
Beschreibung der wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und
Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Konzernrechnungs-
legungsprozess § 315 Abs. 4 HGB)
Das Risikomanagementsystem des PSI-Konzerns beinhaltet die Gesamtheit aller organi-
satorischen Regelungen und Maßnahmen zur Risiko- und Chancenerkennung und zum
Umgang mit den Risiken und Chancen unternehmerischer Betätigung.
Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- und Risiko-
managementsystem im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen
Unternehmen und den Rechnungslegungsprozess im Konzern. Das Rechnungswesen
erstellt den Konzernabschluss für die PSI-Gruppe auf Basis der gebuchten Einzelab-
schlüsse der Gesellschaften und berichtet konsolidierte Finanzinformationen an den
Vorstand. Die Einzelabschlüsse werden auf Basis eines konzernweiten Bilanzierungs-
handbuchs erstellt. Über eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation sind
alle in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften und Geschäftsbereiche ein-
gebunden.
Im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse der einbezogenen Unternehmen und
den Konzernrechnungslegungsprozess erachten wir solche Merkmale des internen Kon-
troll- und Risikomanagementsystems als wesentlich, die die Konzernbilanzierung und
die Gesamtaussage des Konzernabschlusses einschließlich Konzernlagebericht maß-
geblich beeinflussen können. Dies sind insbesondere die folgenden Elemente:
Identifikation der wesentlichen Risikofelder und Kontrollbereiche mit Relevanz für
den konzernweiten Rechnungslegungsprozess
Kontrollen zur Überwachung des konzernweiten Rechnungslegungsprozesses und
deren Ergebnisse auf Ebene des Vorstands und auf Ebene der Geschäftsbereiche
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präventive Kontrollmaßnahmen im Finanz- und Rechnungswesen des Konzerns und
der Geschäftsbereiche sowie in operativen, leistungswirtschaftlichen Unternehmens-
prozessen, die wesentliche Informationen für die Aufstellung des Konzernabschlus-
ses einschließlich Konzernlagebericht generieren, inklusive einer Funktionstrennung
und von vordefinierten Genehmigungsprozessen in relevanten Bereichen
Maßnahmen, die die ordnungsmäßige EDV-gestützte Verarbeitung von konzern-
rechnungslegungsbezogenen Sachverhalten und Daten sicherstellen
Der Konzern hat darüber hinaus in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess ein
Risikomanagementsystem implementiert, das Maßnahmen zur Identifizierung und
Bewertung von wesentlichen Risiken sowie entsprechende Risiko begrenzende
Maßnahmen enthält, um die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses sicherzu-
stellen
Die PSI hat die folgenden wesentlichen Risiken identifiziert und in ihr Frühwarnsystem
integriert:
Markt: zu geringer Auftragseingang beziehungsweise Auftragsbestand
Mitarbeiter: mangelnde Verfügbarkeit der nötigen Qualifikationen
Liquidität: schlechte Zahlungsbedingungen und unzureichende Kreditlinien
Kosten und Erlöse: Abweichung von Planwerten insbesondere bei der Projekt-
abwicklung oder Entwicklung
Bei der Bewertung der Risiken werden die einzelnen Kategorien regelmäßig auf Ebene
der Geschäftseinheiten betrachtet. In Abhängigkeit von der Risikoeinschätzung und der
Bedeutung der Geschäftseinheit für den Gesamtkonzern intensiviert der Vorstand den
Dialog mit der Führung der Geschäftseinheit und beschließt gegebenenfalls konkrete
Maßnahmen.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden die Risiken sowohl in der Einzelbetrachtung als auch
insgesamt als nicht bestandsgefährdend eingestuft.
Die Richtlinie zum Risikomanagement regelt die Bereiche
Risikostrategie: explizite Grundsätze zur Minimierung der Hauptrisiken und allge-
meine Grundsätze zum Risikomanagement
Risikomanagement-Organisation: Zuständigkeiten der beteiligten Management-
ebenen und Controller
Risikoerkennung, -steuerung und -überwachung: Instrumente der Risikoerkennung
und zur Überwachung verwendete Kennzahlen
Risikomanagementsystem: Anwendung des konzernweiten Kaufmännischen Infor-
mationssystems und einer konzernweiten Issue-Tracking-Lösung
Diese Bestimmung wird durch eine Richtlinie zum Risikomanagement in Projekten
ergänzt. Sie regelt die Implementierung des Risikomanagements im Projekt, die Identi-
fikation, Erfassung, Analyse und Bewertung von Risiken sowie die Planung, Festlegung
und Kontrolle von Maßnahmen zur Minimierung von Risiken im Rahmen von Projek-
ten. Dies betrifft insbesondere Maßnahmen zur Begrenzung der Vorfinanzierung in Pro-
jekten.
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Anlage 1.1 / 13
Das Kaufmännische Informationssystem verfügt über ein integriertes Management
Information System (MIS) und dient als einheitliches Informations- und Steuerungs-
instrument für alle Ebenen des Konzerns. Regelmäßige MIS-Berichte, die im Wesent-
lichen monatlich erstellt werden, liefern im Richtliniensystem definierte Kennzahlen aus
den Bereichen:
Entwicklung der Auftragslage und der Kapazitätsauslastung
Liquiditätsplanung
Entwicklung der Vermögens- und Finanzlage
Prognose der wirtschaftlichen Eckwerte
Vertriebsprognose und Marktentwicklung
Projektcontrolling und Vertragsmanagement
Analyse der Chancen und Risiken
Der PSI-Konzern ist einer Reihe von Risiken ausgesetzt. Dies umfasst normale Risiken
aus der Geschäftstätigkeit, allgemeine wirtschaftliche Risiken, steuerliche und Finanz-
risiken sowie Risiken, die sich aus der Aktionärsstruktur ergeben können. Im Geschäfts-
jahr 2020 veränderte sich das Risikoprofil vor allem durch die negativen konjunktu-
rellen Folgen der Covid-19-Pandemie in Deutschland und Europa. Bei der Aktionärs-
struktur und beim regulatorischen Umfeld des Geschäftsfeldes Energie gab es keine
substanziellen Änderungen des Risikoprofils.
Durch die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 (Covid-19) besteht
auch weiterhin die Gefahr einer anhaltenden konjunkturellen Schwäche durch die Ein-
schränkungen der wirtschaftlichen Aktivität als Folge der Maßnahmen zum Infektions-
schutz. PSI verfügt über einen hohen Auftragsbestand und wäre als Softwarehersteller
mit einem hohen Anteil eigener Wertschöpfung kaum von der Störung der globalen
Lieferketten betroffen. Insbesondere im ersten Halbjahr 2021 besteht aber die Gefahr,
dass es bei Kunden in den Bereichen Industrie und industrienahe Logistik zu ver-
zögerten Auftragsvergaben kommt.
Chancen und Risiken der Segmente
Im Energiemanagement konnte PSI im Jahr 2020 erneut den Umsatz steigern, wäh-
rend Auftragseingang und Ergebnis unter den Vorjahreswerten blieben. Während die
Bereiche Elektrische Netze und Verkehrssysteme ihren Auftragseingang steigerten,
verliefen das Gasnetz- und das Südostasien-Geschäft schwächer. Hierdurch erhöhte sich
die Abhängigkeit von den Investitionen in die elektrischen Netze und vom deutschen
Markt. Kurzfristig könnte es in Deutschland aufgrund regulatorischer Unsicherheiten,
insbesondere im Bereich der Entgeltregulierung für Strom- und Gasnetze, zu einem
Rückgang der Investitionen in die elektrischen Netze kommen, während durch die
geplanten Maßnahmen des Klimaschutzpakets der Bundesregierung die Chance einer
weiter steigenden Nachfrage besteht. Im Bereich Gasnetze und Pipelines besteht bei
anhaltend niedrigen Rohstoffpreisen das Risiko einer geringen Nachfrage im Export,
während sich aus dem geplanten Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur Chancen im
Inland ergeben. Langfristig eröffnet sich zusätzliches Geschäftspotenzial durch die
grenzüberschreitenden Effekte des Ausbaus der erneuerbaren Energien, die fort-
schreitende Digitalisierung, Sektorkopplung, Elektromobilität und den Ausbau von
Speichertechnologien, da hierfür Investitionen notwendig werden. Bei einer Aus-
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weitung des internationalen Geschäfts kann sich der Bedarf an Vorfinanzierung und
Avalkrediten erhöhen.
Großprojekte im Export sind naturgemäß mit Durchführungsrisiken durch lokale
Partner und deren Ausbildung, abweichende Leistungsinterpretation und Standards
sowie manchmal auch wechselnde Kundenpolitik verbunden. Die bestehenden inter-
nationalen Partnerschaften vergrößern die Vertriebsreichweite und damit die Absatz-
chancen der PSI-Produkte. Zugleich ergeben sich dadurch neue Abhängigkeiten.
Im Bereich Verkehrssysteme ist PSI stark von der finanziellen Situation der vorwiegend
öffentlichen Auftraggeber abhängig. Vor allem bei Betriebshofmanagementsystemen
hat PSI in den vergangenen Jahren besondere Alleinstellungsmerkmale entwickelt und
die Marktposition ausgebaut. Auf dieser Grundlage ergeben sich durch den zunehmen-
den Einsatz von Elektrobussen im Personennahverkehr Wachstumspotenziale durch
neue Funktionen wie Reichweiten- und Lademanagement.
Mit der PSI Incontrol-Gruppe verfügt PSI seit 2009 über eigene Zugänge zu den
Märkten im Bereich elektrischer Energie in Südostasien und dem Nahen Osten. PSI
erhält einen Zugang zu günstiger Hardware und Integrationsleistungen. Durch den
hohen Anteil des Systemintegrationsgeschäfts und die damit verbundene Notwendigkeit
zur Vorfinanzierung von Projekten ist das Geschäft der PSI Incontrol zugleich mit
Risiken verbunden. 2020 wurden die Kapazitäten in Südostasien an die geringere Nach-
frage angepasst und zugleich der Aufbau des Softwaregeschäfts vorangetrieben, das
weniger stark von konjunkturellen Schwankungen betroffen ist als das Systemintegra-
tionsgeschäft.
Im Produktionsmanagement verzeichnete PSI 2020 einen deutlichen Umsatzrückgang
und einen leicht schwächeren Auftragseingang, konnte aber das Ergebnis des Vorjahres
halten. Der Bereich Automotive litt unter der Unterbrechung der Lieferketten und den
Werksschließungen im Frühjahr, während der Bereich Metallerzeugung die Schwäche
in Deutschland und Europa insbesondere mit Großaufträgen in Nordamerika aus-
gleichen konnte. Auch nach der Erholung der Nachfrage besteht im weltweiten Stahl-
markt weiterhin das Risiko aufgeschobener Investitionen durch konjunkturelle Un-
sicherheiten und mögliche Importzölle. Chancen ergeben sich für den Fall inter-
nationaler Handelsvereinbarungen sowie auch weiterhin durch die wachsende Nach-
frage großer Metallerzeuger nach konzernweiten Rollouts der PSI-Lösungen. In einzel-
nen Ländern Ostasiens besteht auch weiterhin das Risiko eines nicht voll entwickelten
Bewusstseins für Qualität und Markenschutz.
Die Bereiche Logistik und Produktionssteuerung/ERP sind aufgrund ihrer Markt-
position und Kundenstruktur in besonderer Weise von Schwankungen des wirtschaft-
lichen Klimas betroffen. Deshalb besteht für den Fall einer schwachen Binnen-
konjunktur das Risiko eines zu geringen Auftragseingangs. Im Logistikbereich konzen-
triert sich PSI daher vor allem auf Lösungen für Logistikdienstleister, Internetunter-
nehmen und die Automobilindustrie.
Die weiterhin gute Nachfrage im Bereich Logistik könnte durch eine Verschlechterung
des Konsumklimas beeinträchtigt werden, zugleich ergeben sich durch das Wachstum
des Online-Versandhandels und die zunehmende Komplexität industrieller Logistik-
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Anlage 1.1 / 15
ströme kurz- und mittelfristig für die PSI-Logistiklösungen weitere Wachstumspoten-
ziale. Die Produktionssoftwaretochter PSI Automotive & Industry richtet sich verstärkt
auf den Wachstumstrend „Industrie 4.0“ und die Produktion von Elektrofahrzeugen aus.
Hieraus ergibt sich einerseits Wachstumspotenzial durch den Aufbau weiterer Elektro-
fahrzeug-Produktionswerke, zugleich bestehen vor allem im Export Durchführungs-
risiken.
Chancen und Risiken der Internationalisierung
Der Anteil der internationalen Aktivitäten ging 2020 zurück, wodurch sich die Ab-
hängigkeit vom inländischen Markt erhöht hat. Zugleich begrenzt der Exportanteil von
36,0 % auch weiterhin die Abhängigkeit von der Binnenkonjunktur und eröffnet weitere
internationale Wachstumschancen. Mit der internationalen Expansion entstehen jedoch
neue Risiken durch die Integration neuer Tochterunternehmen in den Konzern und die
Abhängigkeit von internationalen Partnern, Wechselkursen und Rechtssystemen.
Chancen und Risiken werden durch den weiteren Ausbau der internationalen Aktivi-
täten hingegen breiter gestreut. Aufgrund des geringen Umsatzanteils in Großbritannien
besteht für den PSI-Konzern kein relevantes Risiko durch den Brexit.
Chancen und Risiken durch neue Produkte und Technologien
Um ihre Wettbewerbsposition zu stärken, investiert PSI laufend in neue Produktvarian-
ten und Produkterweiterungen. Zugleich hat PSI Produkte und Komponenten in einem
konzernweiten Konvergenzprozess auf einer gemeinsamen Plattform zusammengeführt,
um von hohen Stückzahlen profitieren zu können. 2020 wurde die Plattform um Multi-
cloudtechnologie und einen App Store erweitert, um die Auslieferung der PSI-Produkte
zukünftig stärker zu automatisieren und zu beschleunigen. Die zukünftige Ertrags- und
Liquiditätsentwicklung des PSI-Konzerns hängt wesentlich vom Markterfolg der neuen
Produkte und der Beherrschung neu entwickelter Technologien ab.
Risiken aus der Aktionärsstruktur
Bei einer deutlich unter 100 % liegenden Hauptversammlungspräsenz besteht das
Risiko, dass einer der bedeutenden Aktionäre der PSI Software AG entscheidenden Ein-
fluss auf die Hauptversammlung ausübt und diesen zugunsten eigener, von den Zielen
der Gesellschaft möglicherweise abweichender Interessen nutzt. Das gleiche Risiko
besteht, wenn sich bei hoher Präsenz in der Hauptversammlung bedeutende Aktionäre
in ihrem Stimmverhalten abstimmen. Zudem ist ein steuerlich schädlicher Beteiligungs-
erwerb nicht auszuschließen.
Steuerliche Risiken
Die PSI kann das Risiko nicht ausschließen, dass im Rahmen von Außenprüfungen
durch die Finanzbehörden Nachforderungen erhoben werden, für die die Gesellschaft
keine Rückstellungen gebildet hat oder für die ein Liquiditätsbedarf entsteht, der nicht
vorhergesehen wurde. Die Betriebsprüfung der Jahre 2014 bis 2016 dauert derzeit noch
an.
Finanzrisiken
Zur Finanzierung des operativen Geschäfts nutzt die PSI Instrumente, die im Wesent-
lichen aus Liefer- und Leistungsforderungen, liquiden Mitteln, Bankverbindlichkeiten
und Bürgschaften bestehen. Die wichtigsten Risiken sind hierbei Ausfall-, Liquiditäts-
und Zeitwertrisiken. Ausfall- und Liquiditätsrisiken werden gesteuert, indem Kredit-
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linien und Kontrollverfahren verwendet werden. Für die PSI besteht keine Konzentra-
tion des Ausfallrisikos bei einzelnen oder einer Gruppe von Vertragspartnern. Der
Konzern ist bestrebt, über ausreichende Liquidität und Kreditlinien zu verfügen, um
seine Verpflichtungen zu erfüllen (vgl. Abschnitt „Finanzlage“).
Der PSI-Konzern tätigt überwiegend Geschäfte, die in Euro abgeschlossen werden. Im
Geschäftsjahr 2020 hat der Konzern keine Geschäfte zur Absicherung von Währungs-
risiken genutzt.
Mitarbeiter
Da PSI technisch anspruchsvolle Aufgaben erfüllt, ist der Konzern darauf angewiesen,
entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu beschäftigen. Vor allem in Deutschland
besteht das Risiko, aufgrund der demografischen Entwicklung keine ausreichende Zahl
geeigneter Mitarbeiter zu gewinnen. Diesem Risiko begegnet PSI mit aktivem Personal-
marketing und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung. Damit gelingt es bisher, in aus-
reichender Zahl qualifizierte Mitarbeiter einzustellen, zu integrieren und dauerhaft an
das Unternehmen zu binden. Die Fluktuationsrate ist niedrig. Die Vergütungsstruktur
beinhaltet leistungs- und ergebnisorientierte Komponenten. Seit dem Einfrieren der
Pensionsrückstellungen zum Jahresende 2006 sind alle zukünftigen Leistungen festge-
legte und direkte Gehaltsbestandteile und nahezu vollständig durch Versicherungen
abgedeckt.
Zukünftige Risiken
Im Mittelpunkt der PSI-Strategie für die nächsten Jahre stehen die weitere Umwandlung
des Konzerns in einen internationalen Software-Produktanbieter, die Fortsetzung der
Internationalisierung und der Ausbau der Cloudstrategie. Sollte dies nicht wie geplant
gelingen, besteht die Gefahr, dass der PSI-Konzern seine Umsatz- und Ertragsziele
nicht erreicht. Zudem wäre PSI auch weiterhin in hohem Maße von der Konjunkturent-
wicklung und dem regulatorischen Rahmen in Deutschland abhängig.
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Anlage 1.1 / 17
Prognosebericht
PSI ist mit einem gestiegenen Auftragsbestand von 149 Millionen Euro und einer durch
die Übernahme der Prognos Energy und der NEPLAN gestärkten Marktposition im
Bereich Elektrische Energie in das Jahr 2021 gestartet. Das Betriebsergebnis ging vor
dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie, Maßnahmen zur Risikovorsorge und weiter-
hin hoher Aufwendungen für Forschung und Entwicklung um 13,4 % zurück. Die
Erneuerung der Produktbasis wurde mit weiteren Produktmigrationen, Pilotprojekten
und Investitionen in die Cloudstrategie fortgesetzt. Damit haben sich die Voraus-
setzungen für die breitere Vermarktung der neuen Produktversionen an Bestands- und
Neukunden auch 2020 verbessert.
Als Anbieter von Softwareprodukten für die Optimierung des Energie- und Material-
flusses bei Betreibern von Energie- und Verkehrsinfrastrukturen sowie in der Stahl- und
Automobilindustrie sieht PSI in der Klimadiskussion vor allem für die Zeit nach der
Pandemie Chance und Verpflichtung, mit intelligenten Softwareprodukten zum Erfolg
der Klimaschutzmaßnahmen beizutragen. Konkret sind dies die Integration immer
größerer Mengen stark fluktuierender erneuerbarer Energie in die bestehende Infra-
struktur, die zunehmende Vernetzung der Sektoren Elektrizität, Wärmeversorgung und
Verkehr (Sektorkopplung) und der damit einhergehende Trend zum Ausbau der Elektro-
mobilität. PSI ist als führender Anbieter sektorübergreifender Netzleitsysteme sehr gut
in diesem Markt positioniert und hat in den vergangenen Jahren weitere Marktanteile
gewonnen. Im Produktionsmanagement erfordert der Aufbau von Produktionskapa-
zitäten für Elektrofahrzeuge und Fahrzeugkomponenten Investitionen in neue Ferti-
gungsprozesse und Software, im öffentlichen Nahverkehr muss in die Ladeinfrastruktur
und deren Management investiert werden. PSI hat neue Produkte und Funktionen für
diese Bereiche entwickelt und seit 2019 in den Markt eingeführt. Im Bereich Elektrische
Energie wird sich PSI 2021 nach der Integration der 2019 und 2020 übernommenen
Aktivitäten stärker auf den Export konzentrieren, da sich durch den Ausbau der
erneuerbaren Energie zusätzliche Vertriebschancen in weiteren Exportregionen ergeben.
Im Bereich Gasnetze und Pipelines ist nach dem Beschluss zum Kohleausstieg die
Bedeutung des Energieträgers Gas als Backup-Technologie für die schwankende Erzeu-
gung aus erneuerbaren Energieträgern gestiegen. Hinzu kommen die Effekte der zuneh-
menden Erzeugung von Wasserstoff und Grüngas unter Verwendung von erneuerbarer
Energie.
Durch die Migration weiterer Produkte auf die neu geschaffene einheitliche Software-
plattform und die Konvergenz unserer technischen Basis wollen wir die verkauften
Stückzahlen weiter erhöhen und den Lizenz-, Upgrade- und Wartungsanteil am Umsatz
ausbauen. Kunden verwenden die PSI-Softwareplattform auch für eigene Entwicklun-
gen, Anpassungen und Rollouts. Dies reduziert für PSI die Risiken und erhöht die
verkauften Stückzahlen. Unser Portfolio werden wir weiter gezielt ergänzen, um
Chancen zu nutzen und unsere Effizienz zu steigern. So verbessern wir die Basis, um
zukünftig zweistellige Renditen erzielen zu können.
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Im Jahr 2021 erwarten wir im Segment Energiemanagement eine Fortsetzung des
positiven Trends in der Elektrischen Energie und eine Belebung der Inlandsnachfrage
im Bereich Gasnetze und Pipelines. Im Produktionsmanagement investieren wir weiter
in die Zukunftsthemen Industrie 4.0 und Industrielle Künstliche Intelligenz. Umsatz und
Profitabilität wollen wir mit der erneuerten Produktbasis und der Digitalisierung unserer
eigenen Vertriebs- und Serviceprozesse langfristig weiter verbessern. Sofern keine
weiteren Schocks die Weltwirtschaft erschüttern, streben wir für 2021 ein Betriebs-
ergebnis von über 20 Millionen Euro und eine Steigerung des Auftragseingangs und
Umsatzes um etwa 5 % an. Für den Lizenz- und Wartungsumsatz streben wir ebenfalls
eine leichte Steigerung an, wobei unser Fokus auf langfristige Wartungs- und Upgrade-
verträge und weniger auf Lizenzen gerichtet ist.
Um unsere Ziele zu erreichen, werden wir auch weiterhin in die Alleinstellungsmerk-
male und die Qualität unserer Entwicklungs- und Laufzeitplattform sowie unserer
Produkte investieren.
Berlin, den 15. März 2021
Dr. Harald Schrimpf
Harald Fuchs
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Nachhaltigkeit und CSR
Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1969 sind gesellschaftliche Verantwortung und
Nachhaltigkeit in Kundenprojekten wie auch in eigenen Prozessen für PSI von
besonderer Bedeutung. Dies umfasst neben Umwelt- und gesellschaftlichen Belangen
insbesondere die Bereiche Mitarbeiter und Kunden.
Transparente und verantwortungsvolle Unternehmensführung
PSI befolgt im Umgang mit Kunden, Aktionären, Mitarbeitern, Partnern und Mitbe-
werbern ethische Grundsätze. Diese werden durch den Verhaltenskodex bestimmt, der
auf der Internetseite des Konzerns unter www.psi.de öffentlich zugänglich ist. Darin
verpflichtet sich PSI unter anderem zu fairen Geschäftspraktiken und zur Einhaltung der
Rechtsnormen zu würdiger Arbeit, zum Schutz natürlicher Lebensgrundlagen, zu fairem
Geschäftsgebaren und zum Schutz geistigen Eigentums.
Neben dem Verhaltenskodex hat PSI ein Richtliniensystem verabschiedet, in dem zahl-
reiche Aspekte nachhaltiger und verantwortungsvoller Unternehmensführung geregelt
sind. Den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance
Kodex hat PSI auch 2020 mit wenigen Ausnahmen entsprochen, die in der Ent-
sprechenserklärung erläutert werden. Die Entsprechenserklärung wurde ebenso wie die
Erklärung zur Unternehmensführung auf den Internetseiten der PSI Software AG unter
www.psi.de/de/psi-investor-relations/corporate-governance veröffentlicht.
Nachhaltigkeit in PSI-Produkten und eigenen Prozessen
PSI unterstützt die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und trägt mit fort-
schrittlichen Softwareprodukten wesentlich zum sorgsamen und nachhaltigen Umgang
mit Energie, Rohstoffen und Arbeitskraft in der Energiewirtschaft, dem Produktions-
und Verkehrssektor bei. Damit unterstützt PSI insbesondere das Ziel nachhaltiger
Energieversorgung, nachhaltiger Produktion, widerstandsfähiger Infrastrukturen und
nachhaltiger Städte. So leistet PSI indirekt auch einen Beitrag zur Bekämpfung des
Klimawandels, zum Ende der Armut sowie zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und
menschenwürdiger Arbeit.
PSI-Produktionsmanagementsysteme für die Stahl- und Aluminiumindustrie verfügen
über Funktionen für die Optimierung des Energieeinsatzes und die Nutzung von
Energiemengen, die bei der Produktion frei werden. PSI-Lösungen für die Automobil-
produktion nutzen erweiterte Fuzzylogik für die Reihenfolgeoptimierung in der Produk-
tion, wobei sie Konflikte zwischen unterschiedlichen Zielgrößen berücksichtigen und
damit Produktivitätsgewinne von 8 bis 10 % erreichen.
PSI-Leitsysteme für die Führung großer elektrischer Netze wurden und werden
kontinuierlich um Funktionen erweitert, mit denen die Einspeisung erneuerbarer Ener-
gien intelligent gemanagt werden kann. PSI engagiert sich gemeinsam mit Partnern aus
Energiewirtschaft und Wissenschaft für die Entwicklung der intelligenten Energie-
versorgungsinfrastruktur der Zukunft. Dies umfasst unter anderem Produkte für
Virtuelle Kraftwerke, intelligente Microgrids und die Integration der Ladeinfrastruktur
für Elektrofahrzeuge in die bestehenden Stromnetze. Gasmanagementsysteme der PSI
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optimieren die Übertragung, Verteilung und Speicherung von Erdgas, Grüngas und
Wasserstoff. Sie ermöglichen die Optimierung der für den Netzbetrieb notwendigen
Verdichterstationen und minimieren technisch bedingte Verluste. Leckerkennungs- und
Leckortungssysteme tragen dazu bei, Verluste beim Gas- und Treibstofftransport über
große Distanzen zu verringern und Umweltschäden zu vermeiden.
Im Logistik- und Verkehrsbereich hat PSI in den vergangenen Jahren unter anderem
neue Lösungen für die dynamische Steuerung optimierter logistischer Netze entwickelt,
die bei der Einsparung von bis zu 10 % der Transportkosten und Emissionen helfen.
Weitere Funktionen sind energieoptimiertes Fahren im Schienenverkehr und ein Depot-
und Lademanagementsystem für die optimale Disposition emissionsfreier Busse.
Kunden werden damit wirksam bei der Reduktion von Treibhausgasen und dem
Einsparen von Energie unterstützt.
Da PSI als Dienstleistungsunternehmen keine physischen Produkte herstellt, werden
Umwelt und Ressourcen durch die Geschäftsprozesse der PSI nur unwesentlich belastet.
PSI nutzt Energie aus erneuerbaren Quellen und setzt am Standort Aschaffenburg auf
Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung. Im Jahr 2020 hat PSI ein Energieaudit gemäß
DIN EN 16247 durchgeführt, um Energieflüsse und Verbesserungspotenziale im
Bereich Energieeffizienz zu evaluieren. Seit 2011 nimmt PSI am Carbon Disclosure
Project teil und hat 2020 den Score C und das Supplier Engagement Rating B erreicht.
PSI wurde 2020 wie schon in den Vorjahren mit dem DZ Bank Gütesiegel für
Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die Zeitschrift Focus Money bewertete PSI 2020 wie
bereits im Vorjahr als eines der wertvollsten deutschen Unternehmen hinsichtlich
ökologischer, ökonomischer und sozialer Verantwortung. In einer im Dezember 2020
durchgeführten Untersuchung der Zeitschrift Capital zu Deutschlands klimabewussten
Unternehmen belegte PSI den 8. Platz unter 2.000 analysierten Unternehmen. Die
Umsetzung des Umweltmanagements wird aktuell durch externe Energie-Audits und
die Mitwirkung am Carbon Disclosure Project nachgewiesen. Eine Zertifizierung nach
DIN EN ISO 14001 ist in Vorbereitung.
Mitarbeiter und soziales Engagement
Die hohe Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter stellt für einen spezialisierten
Softwareanbieter wie PSI einen entscheidenden Erfolgsfaktor dar. Daher zeichnet sich
der PSI-Konzern seit vielen Jahren durch einen besonders hohen Anteil an
Akademikern mit speziellen Branchenkenntnissen aus. Der Anteil der Mitarbeiter mit
einem Hochschulabschluss liegt durchschnittlich bei über 80 %. Der größte Anteil
davon besitzt einen ingenieurwissenschaftlichen Abschluss.
Personalentwicklung und Qualifizierung von Mitarbeitern sind für die Funktionalität
und den Innovationsgrad der von PSI entwickelten Produkte von entscheidender
Bedeutung. Die Schwerpunkte liegen hier vor allem auf der fachspezifischen
Ausbildung neuer Mitarbeiter an den internationalen Standorten und in Deutschland
sowie auf der Qualifizierung von Mitarbeitern für die Internationalisierung. Diese
erfolgt in Form von Vertriebs-, Projektmanagement- und Vertragsrechtsschulungen
sowie Trainings zu Konzern-Softwaretools. Konzernübergreifende Arbeitskreise zu den
Themen Technik, Infrastruktur, Produktmanagement, Wartung, Qualitätsmanagement,
Controlling und Marketing fördern den Know-how-Transfer und die Standardisierung
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im Konzern. Von besonderer Bedeutung für die strategische Weiterentwicklung des
Konzerns ist die Ausbildung der Mitarbeiter für die einheitliche Java-Technikplattform.
Um frühzeitig den Kontakt zu Absolventen der entsprechenden Studiengänge herzu-
stellen, engagiert sich PSI auf vielen Ebenen für die Förderung der Ausbildung und
Forschung in den Ingenieur- und Naturwissenschaften. So unterhält PSI im Umfeld der
wichtigsten Standorte des Konzerns Hochschulkooperationen, die von der Bereit-
stellung von Praktikumsplätzen bis zur Kooperation im Rahmen dualer Studiengänge
reichen.
Seit Herbst 2010 ist PSI als Industriepartner des Forschungsclusters Logistik, als
Projektpartner im Cluster umweltfreundliche und nachhaltige Energietechnik und seit
Anfang 2016 auch als Technologiepartner am neuen European 4.0 Transformation
Center am RWTH Aachen Campus aktiv.
Eine Besonderheit bei PSI ist der mit etwa 20 % bedeutende Anteil an PSI-Aktien, die
von Mitarbeitern und Führungskräften gehalten werden. Eine große Zahl von Mit-
arbeitern schloss sich nach dem Börsengang der PSI zu einem Konsortium zusammen.
Wesentliche Ziele sind die Koordinierung eines einheitlichen Abstimmungsverhaltens
der beteiligten Mitarbeiteraktionäre in der Hauptversammlung. Seit 2011 gibt PSI zur
Förderung der Mitarbeiterbeteiligung Belegschaftsaktien aus, die unter anderem zu
diesem Zweck an der Börse erworben werden.
Die Mitarbeiterzahl zum Jahresende erhöhte sich um 72 auf 2.056 Beschäftigte. Von
den Mitarbeitern waren 1.038 dem Segment Energiemanagement und 1.018 dem
Produktionsmanagement zugeordnet.
Seit vielen Jahren engagiert sich PSI für soziale Zwecke. Beispiele sind verschiedene
regionale Initiativen für die Unterstützung wohltätiger Organisationen im Umfeld der
PSI-Standorte. Zudem unterstützt PSI teamorientierte sportliche Aktivitäten verschie-
dener Mitarbeitergruppen durch die Finanzierung von Wettkampfteilnahmen und Aus-
rüstung. Anfang 2020 belegte PSI in einer vom Magazin Stern durchgeführten breit
angelegten Untersuchung der Arbeitsbedingungen bei 2.500 deutschen Unternehmen im
Branchen-Ranking IT und Telekommunikation den 16. Platz. Im November 2020 wurde
PSI von der Tageszeitung DIE WELT als Arbeitgeber mit sehr hoher Attraktivität
ausgezeichnet.
Nichtfinanzielle Erklärung
PSI hat in einem internen Prozess die nichtfinanziellen Themenbereiche Umwelt,
Kunden, Mitarbeiter, Soziales, Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption
hinsichtlich ihrer Relevanz für den Konzern bewertet und daraus nichtfinanzielle Kenn-
größen für die Leistungsmessung abgeleitet. Da PSI als Entwickler spezialisierter Soft-
warelösungen keine physischen Produkte herstellt, sind vor allem das Mitarbeiter-
engagement und langfristige Kundenbeziehungen wesentlich für den Erfolg des PSI-
Konzerns. Zur Messung der Leistungen im Hinblick auf diese Kenngrößen ermittelt PSI
seit 2017 den Employee-Commitment-Index und den Customer-Loyalty-Index.
Anlage 1.1 / 22
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Das Mitarbeiterengagement ist Ausdruck der Motivation und Loyalität der Mitarbeiter
sowie ihrer Identifikation mit der PSI. In den Employee-Commitment-Index fließen die
durchschnittliche Mitarbeiterfluktuation, die Mitarbeiterzufriedenheit und der durch-
schnittliche Krankenstand im Konzern ein, wobei für alle drei Kriterien Zielgrößen
definiert werden. Bei der anschließenden Ermittlung des Index aufgrund der jeweiligen
Zielerreichung werden Fluktuation und Mitarbeiterzufriedenheit höher als der Kranken-
stand gewichtet. Der PSI-Konzern erreichte 2020 einen Employee-Commitment-Index
von 98 % nach 85 % im Jahr 2019 und lag damit oberhalb des angestrebten Ziel-
korridors. Dies wurde durch einen deutlichen Rückgang der Fluktuation, einen klaren
Anstieg der Mitarbeiterzufriedenheit und einen moderaten Rückgang des Krankenstands
erreicht. Nach Einschätzung der PSI ist dies auch auf die Hygienemaßnahmen und die
Ausweitung des mobilen Arbeitens während der Covid-19-Pandemie zurückzuführen.
Für 2021 strebt PSI einen Indexwert zwischen 94 % und 98 % an.
Langfristige Kundenbeziehungen sind die Grundlage für die dauerhaft positive wirt-
schaftliche Entwicklung des PSI-Konzerns. Der Customer-Loyalty-Index berücksichtigt
daher die Bereitschaft der Kunden, langfristige Wartungs- und Upgradeverträge abzu-
schließen und als Referenz zur Verfügung zu stehen. Dabei werden sowohl für den
Anteil der Wartungs- und Upgradeverträge am Konzernumsatz als auch für die
Referenzbereitschaft Zielgrößen definiert und hinsichtlich der Zielerreichung bewertet.
Die so ermittelten Zielerreichungsgrade fließen zu gleichen Teilen in den Index ein. Im
Jahr 2020 betrug der Customer-Loyalty-Index 96 % nach 86 % im Vorjahr, was
insbesondere durch die weiter gestiegene Referenzbereitschaft der PSI-Kunden, aber
auch durch den Anstieg der Wartungs- und Upgradeumsätze bei gleichzeitig leicht rück-
läufigem Umsatz erreicht wurde. Damit lag der Customer-Loyalty-Index 2020 oberhalb
des angestrebten Zielkorridors. Für 2021 strebt PSI einen Indexwert zwischen 92 % und
96 % an.
Berlin, den 15. März 2021
Dr. Harald Schrimpf
Harald Fuchs
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Anlage 1.1 / 23
PSI Software AG, Berlin
Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2020 (IFRS)
AKTIVA
Anhang-
angabe
2020
TEUR
2019
TEUR
PASSIVA
Anhang-
angabe
2020
TEUR
2019
TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Eigenkapital
C. 1
C. 1
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
C. 7
C. 7
C. 7
C. 7
C. 7
Anteile an assoziierten Unternehmen
Aktive latente Steuern
Rücklage für eigene Anteile
Sonstige Rücklagen
Bilanzgewinn
C. 12
-26.033
-22.257
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
C. 2
C. 3
C. 4
C. 5
C. 6
Langfristige Verbindlichkeiten
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen
Passive latente Steuern
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto
Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung
Sonstige Vermögenswerte
C. 8
C. 12
C. 11
C. 9
Sonstige Verbindlichkeiten
Zahlungsmittel
Leasingverbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
C. 10
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
C. 11
C. 4
Verbindlichkeiten aus langfristiger Auftragsfertigung
Leasingverbindlichkeiten
C. 9
Finanzverbindlichkeiten
C. 10
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Anlage 1.2
PSI Software AG, Berlin
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (IFRS)
für den Zeitraum 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020
Anhang-
2020
2019
angabe
TEUR
TEUR
Umsatzerlöse
D. 13
D. 14
D. 15
D. 16
C. 1
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
-29.734
-141.377
-12.220
-26.265
-32.259
-137.795
-10.832
-33.690
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
D. 17
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
-1.286
-3.382
-765
D. 18
C. 12
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
-2.178
Konzernjahresüberschuss
Konzernergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert)
(in EURO)
D. 19
D. 19
Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien
(in Tausend Stück)
15.680
15.671
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
für den Zeitraum 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
2020
2019
TEUR
TEUR
Konzernjahresüberschuss
-1.427
Posten, die in Folgeperioden in das Konzernergebnis umgegliedert werden
Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe
Posten, die in Folgeperioden nicht in das Konzernergebnis umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Verluste
Ertragsteuereffekte
-3.348
-2.349
-4.620
-3.242
Sonstiges Ergebnis nach Steuern
Konzerngesamtergebnis
-3.776
-2.538
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.3
PSI Software AG, Berlin
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung (IFRS)
Gezeichnetes
Kapital-
rücklage
TEUR
Rücklage für
eigene Anteile
TEUR
Sonstige
Rücklagen
TEUR
Bilanzgewinn
Gesamt
Kapital
TEUR
TEUR
TEUR
Saldo zum 1. Januar 2020
-22.257
Konzernjahresüberschuss
Sonstiges Ergebnis nach Steuern
-3.776
-3.776
Konzerngesamtergebnis nach Steuern
-3.776
Dividendenausschüttung an die Anteilseigner
des Mutterunternehmens
Erwerb eigener Aktien
Verkauf eigener Aktien
Ausgabe eigene Aktien
-784
-784
-91
-720
-91
Summe der Kapitaltransaktionen
-784
Saldo zum 31. Dezember 2020
-26.033
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.4
PSI Software AG, Berlin
Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 (IFRS)
2020
2019
TEUR
TEUR
TEUR
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Konzernergebnis vor Ertragsteuern
Berichtigung des Jahresergebnisses um zahlungsunwirksame Vorgänge
Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte
Abschreibung auf Sachanlagen
Abschreibung auf Right of Use
Erträge aus Anteilen an assoziierten Unternehmen
Zinserträge
-300
-94
-288
-80
Zinsaufwendungen
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen
Veränderung der Vorräte
-2.081
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie aus langfristiger Auftragsfertigung
Veränderung der sonstigen Vermögenswerte
Veränderung der Rückstellungen
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten
-1.624
-3.855
-9.578
-2.070
-1.193
-3.084
Gezahlte Zinsen
Gezahlte Ertragsteuern
-85
-1.373
-139
-2.452
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen
Auszahlungen für Investitionen in Tochterunternehmen
(abzgl. erworbener Zahlungsmittel)
-2.290
-3.530
-8.294
-1.872
-4.078
-3.127
Einzahlungen aus Ausschüttungen assoziierter Unternehmen
Erhaltene Zinsen
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
-13.403
-8.729
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen für den Erwerb eigener Anteile
Einzahlung aus dem Verkauf eigener Anteile
-91
-275
An die Anteilseigner des Mutterunternehmens gezahlte Dividenden
Auszahlung aus der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnisse
Gezahlte Zinsen im Rahmen von Leasingverhältnissen
Aus-/Einzahlungen aus der Tilgung/Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten
-784
-5.560
-491
-3.919
-4.759
-544
-683
-1.057
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
-7.901
-10.180
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
-1.702
-6.431
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.5
Konzernanhang
PSI Software AG, Berlin, zum 31. Dezember 2020
A. Allgemeine Unternehmensinformationen
(1) Das Mutterunternehmen des PSI-Konzerns ist die PSI Software AG (PSI
AG
) mit
Sitz in der
Dircksenstraße 42 – 44 in 10178 Berlin
, Deutschland . Sie ist im Handels-
register des Amtsgerichts Charlottenburg unter der Nummer HRB 51463 eingetra-
gen.
(2) Der Vorstand hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 und den Konzern-
lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 am 15. März 2021 aufgestellt und anschlie-
ßend zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben.
(3)
Die Geschäftstätigkeit des PSI-Konzerns umfasst die Erstellung und den Vertrieb
von Software-Systemen und Produkten, die die speziellen Bedürfnisse und Anfor-
derungen von Kunden erfüllen, die hauptsächlich in folgenden Industrien und Dienst-
leistungsbereichen tätig sind: Energieversorgung, Produktion, Infrastruktur, Softwa-
retechnologie, Internetanwendungen und Unternehmensberatung. Weiterhin er-
bringt der PSI-Konzern Dienstleistungen aller Art auf dem Gebiet der Datenverar-
beitung, vertreibt elektronische Geräte und betreibt Datenverarbeitungsanlagen.
(4) Der PSI-Konzern ist in zwei Hauptgeschäftsfelder (Segmente) gegliedert: Ener-
giemanagement und Produktionsmanagement
(5) Die Gesellschaft ist öffentlich im Prime Standard an der Deutschen Wertpapierbörse
in Frankfurt/Main (WKN A0Z1JH) notiert.
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 1
B. Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie der
Methoden des Finanzrisikomanagements
Grundlagen der Erstellung
(6) Der Konzernabschluss des PSI-Konzerns wird grundsätzlich auf der Grundlage des
Anschaffungskostenprinzips aufgestellt.
(7) Der Konzernabschluss des PSI-Konzerns wird in Übereinstimmung mit den Interna-
tional Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie von der EU übernommen wur-
den, aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Sofern nichts Ge-
genteiliges angegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer
Rundung auf Tausend (TEUR) auf- oder abgerundet.
Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
(8) Die im Geschäftsjahr 2020 angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
entsprechen – mit Ausnahme der unten dargestellten neuen Rechnungslegungsvor-
schriften – grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden.
Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsvorschriften, die im Geschäfts-
jahr verpflichtend anzuwenden waren
(9) Im Oktober 2018 veröffentlichte das IASB Änderungen in Hinsicht auf die Definition
eines Geschäftsbetriebs für IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse. Diese sollen
Unternehmen dabei unterstützen, festzustellen, ob eine Transaktion als Unterneh-
menszusammenschluss oder als Erwerb von Vermögenswerten zu bilanzieren ist.
Sie präzisieren die Mindestanforderungen für einen Geschäftsbetrieb (Vorliegen von
Inputfaktoren und eines substanziellen Prozesses, der es wesentlich erlaubt, Out-
puts zu erzeugen). Die bisher erforderliche Beurteilung, ob Marktteilnehmer in der
Lage sind, fehlende Elemente in diesem Prozess zu ersetzen, entfällt. Zusätzliche
Leitlinien sollen dabei helfen, zu beurteilen, ob ein erworbener Geschäftsprozess
substanziell ist. Zudem wurden die Definitionen eines Geschäftsbetriebs dahinge-
hend verengt, dass es sich dabei um Leistungen an Kunden handeln muss. Die Än-
derungen waren erstmals am 1. Januar 2020 prospektiv anzuwenden. Die Änderun-
gen haben sich auf im Geschäftsjahr erfolgte Unternehmenszusammenschlüsse
ausgewirkt.
(10) Die Änderungen an IAS 1 (Darstellung des Abschlusses) und IAS 8 (Bilanzierungs-
und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler) in Bezug auf
die Definition von Wesentlichkeit wurden im Oktober 2018 veröffentlicht. Ziel der Än-
derung war die Vereinfachung der Definition des Begriffs der „Wesentlichkeit“ in al-
len Standards und die Präzisierung bestimmter Aspekte der Definition. Gemäß der
neuen Definition sind Informationen wesentlich, wenn nach vernünftigem Ermessen
zu erwarten ist, dass ihre Auslassung, fehlerhafte Darstellung oder Verschleierung
die Entscheidungen der primären Adressaten von Abschlüssen für allgemeine Zwe-
cke, die diese auf Grundlage eines solchen Abschlusses, der Finanzinformationen
eines bestimmten Unternehmens bietet, treffen, beeinflussen können. Die Änderun-
gen waren erstmals für am 1. Januar 2020 prospektiv anzuwenden. Die inhaltlichen
Änderungen wurden bereits im Rahmen der bisherigen Wesentlichkeitsbeurteilung
Anlage 1.6 / 2
078766010_2020 - PSI AG
berücksichtigt, daher gab es im Geschäftsjahr keine Auswirkung auf den Konzern-
abschluss.
(11) Das IASB und das IFRS IC haben im Berichtsjahr weitere Verlautbarungen veröf-
fentlicht. Die erstmalig im Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendenden Standards
und Verlautbarungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss des
PSI-Konzerns gehabt.
Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsvorschriften, die im Geschäfts-
jahr noch nicht verpflichtend anzuwenden waren
(12) Der IASB hat nachfolgend aufgelistete Standards und Interpretationen veröffentlicht,
die im Geschäftsjahr 2020 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Diese Stan-
dards und Interpretationen werden vom Konzern nicht vorzeitig angewandt:
(13) Im Januar 2020 hat der IASB Änderungen an IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“
veröffentlicht, die die Kriterien zur Klassifizierung von Schulden als kurz- oder lang-
fristig klarstellen. Zukünftig werden ausschließlich „Rechte“, die am Ende der Be-
richtsperiode bestehen, maßgeblich für die Klassifizierung einer Schuld bezüglich
Fristigkeit sein.
(14) Beide Änderungen sind rückwirkend und erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden,
die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, eine vorzeitige Anwendung ist zu-
lässig und entsprechend offenzulegen. Der PSI-Konzern beabsichtigt, die Änderun-
gen zum vorgeschriebenen Datum des Inkrafttretens anzuwenden.
(15) Das IASB und das IFRS IC haben weitere Verlautbarungen veröffentlicht, die aber
im Geschäftsjahr noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Diese Standards und
Verlautbarungen werden erwartungsgemäß keine wesentlichen Auswirkungen auf
den Konzernabschluss des PSI-Konzerns haben.
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
(16) Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Ermessens-
entscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe aus-
gewiesener Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte, Schulden und jeweils zuge-
hörige Angaben sowie auf die Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken.
(17) Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden des Konzerns hat das Ma-
nagement keine wesentlichen Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge
im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen.
(18) Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Abschlussstich-
tag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein Ri-
siko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpas-
sung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird,
werden nachstehend erläutert. Die Ermessensausübungen, Schätzungen und An-
nahmen beruhen auf historischen Informationen und Plandaten sowie auf Informati-
onen über wirtschaftliche Rahmenbedingungen in den Branchen oder Regionen, in
denen die PSI Kunden tätig sind. Deren Veränderung könnte sich nachteilig auf die
Schätzungen auswirken. Wenngleich das Managements der Auffassung ist, dass
ihre Schätzungen über die künftige Entwicklung der zugrunde liegenden Ungewiss-
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 3
heiten angemessen sind, können sie nicht garantieren, dass die finanziellen Auswir-
kungen dieser Angelegenheiten den Annahmen entsprechen werden, die im PSI
Konzernabschluss erfassten Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Erträgen und
Aufwendungen und angegebenen Eventualverbindlichkeiten berücksichtigt sind. Die
tatsächlichen Ergebnisse können von den ursprünglich vom Management getroffe-
nen Schätzungen und Annahmen abweichen.
(19) Werthaltigkeit langfristiger Vermögenswerte: Der PSI-Konzern testet jährlich die
Werthaltigkeit langfristiger Vermögenswerte auf Grundlage der Vorschriften des
IAS 36. Basis für den Werthaltigkeitstest sind die zukünftigen Zahlungsmittelüber-
schüsse, die für einzelne Vermögenswerte oder in zahlungsmittelgenerierenden Ein-
heiten zusammengefasste Gruppen von Vermögenswerten erwirtschaftet werden.
Eine Wertminderung besteht, wenn der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer
zahlungsmittelgenerierenden Einheit seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der er-
zielbare Betrag eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Ein-
heit ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert, abzüglich Ver-
äußerungskosten und Nutzungswert. Zur Berechnung des Nutzungswerts wird eine
Discounted-Cashflow-Methode verwendet. Der erzielbare Betrag ist abhängig von
dem im Rahmen der Discounted-Cashflow-Methode verwendeten Diskontierungs-
zinssatz sowie von den erwarteten künftigen Mittelzuflüssen und der für Zwecke der
Extrapolation verwendeten Wachstumsrate. Wesentliche langfristige Vermögens-
werte, die jährlich auf Werthaltigkeit getestet werden, sind die im PSI-Konzern aus-
gewiesenen Firmenwerte. Weitere Einzelheiten zum Werthaltigkeitstest sind in An-
hangangabe C. 1 zu finden. Die Entwicklung der Buchwerte der aktivierten Entwick-
lungskosten werden in der Anlage 6-2 dargestellt.
(20) Projektbewertung: Der PSI-Konzern realisiert Umsatzerlöse auf Basis der geschätz-
ten Performance in den Projekten. Performanceschätzungen werden auf Basis ei-
nes geschätzten Stundenvolumens sowie geschätzter Kosten für Fremdleistungen
oder auf Basis vertraglich vereinbarter Meilensteine vorgenommen und laufend ak-
tualisiert. Weitere Einzelheiten zu den aus Projekten realisierten, noch nicht abge-
rechneten Erträgen sind in Anhangangabe C. 4 aufgeführt.
(21) Latente Steuern: Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen
Verlustvorträge sowie zeitliche Buchungsunterschiede in dem Maße erfasst, wie es
wahrscheinlich ist bzw. wie überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass
hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die dadurch ab-
gebildeten steuerlichen Vorteile in näherer Zukunft tatsächlich genutzt werden kön-
nen. Für die Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine Schätzung
der Unternehmensleitung auf der Grundlage des erwarteten Eintrittszeitpunkts und
der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuer-
planungsstrategie (zeitlicher Anfall steuerlicher Ergebnisse, Berücksichtigung steu-
erlicher Risiken etc.) erforderlich. Zum 31. Dezember 2020 belief sich der Betrag der
nicht aktivierten steuerlichen Vorteile aus Verlustvorträgen zur Körperschaftsteuer
(inkl. ausländischer Gesellschaften) auf EUR 19,7 Mio. sowie auf Verlustvorträge
zur Gewerbesteuer EUR 7,5 Mio. (Vorjahr: EUR 42,5 Mio. / EUR 28,4 Mio.). Die
steuerlichen Verlustvorträge der PSI AG per 31.12.2019 und 31.12.2020 berücksich-
tigen bereits die Erkenntnisse aus den laufenden steuerlichen Außenprüfungen. Ak-
tive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge aus der Vergangenheit wurden
im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 1.386 (Vorjahr: TEUR 949) aktiviert. Weitere
Einzelheiten sind in der Anhangangabe C. 12 dargestellt.
Anlage 1.6 / 4
078766010_2020 - PSI AG
(22) Die Bestimmung der weltweiten Ertragssteuerverbindlichkeiten erfordert Ermes-
sensausübungen, ob eine unsichere steuerliche Behandlung gesondert oder zusam-
men mit anderen unsicheren steuerlichen Behandlungen zu berücksichtigen ist und
ob die jeweilige Auswirkung der Unsicherheit nach dem wahrscheinlichsten Betrag
oder dem Erwartungswert zu berücksichtigen ist. Bei diesen Ermessensausübungen
berücksichtigt der PSI Konzern die Art, die individuellen Tatsachen und Umstände
jeder unsicheren steuerlichen Behandlung sowie die Besonderheiten der jeweiligen
Rechtsordnungen, einschließlich der anwendbaren Steuergesetze und Auslegun-
gen derselben.
(23) Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses: Der
Aufwand aus leistungsorientierten Plänen nach Beendigung des Arbeitsverhältnis-
ses sowie der Barwert der Pensionsverpflichtung werden anhand von versiche-
rungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische
Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungs-
sätze, erwartetes Renteneintrittsalter, künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, die
Sterblichkeit und die künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen
Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicher-
heiten. Alle Annahmen werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft. Bei der Er-
mittlung eines angemessenen Diskontierungszinssatzes orientiert sich das Manage-
ment an den Zinssätzen von Unternehmensanleihen in Währungen, die der Wäh-
rung der Verpflichtung für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
entsprechen und mindestens ein AA-Rating einer international anerkannten Ratin-
gagentur haben, wobei diese Zinssätze bei Bedarf durch Extrapolation entlang der
Renditekurve an die erwartete Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung ange-
passt werden. Weitere Einzelheiten hierzu sind in der Anhangangabe C. 8 zu finden.
(24) Entwicklungskosten: Entwicklungskosten werden entsprechend der in Tz. 46 und
Tz. 47 dargestellten Rechnungslegungsmethode aktiviert. Die erstmalige Aktivie-
rung der Kosten beruht auf der Einschätzung des Managements, dass die techni-
sche und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Für Zwecke der Ermitt-
lung der zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe
der erwarteten künftigen Cashflows aus dem Projekt. Die Buchwerte der aktivierten
Entwicklungskosten werden in der Anlage 6-2 dargestellt.
Konsolidierungsgrundsätze
a) Tochterunternehmen
(25) Der Abschluss des Konzerns umfasst die PSI AG und die von ihr beherrschten Ge-
sellschaften. In den Konzernabschluss werden die PSI AG und ihre Tochtergesell-
schaften einbezogen, über die sie Beherrschung im Sinne von IFRS 10 ausübt. Be-
herrschung eines Beteiligungsunternehmens liegt vor, wenn die PSI AG unmittelbar
oder mittelbar die Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen besitzt, den
variablen Rückflüssen aus dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist und die Fä-
higkeit besitzt, die variablen Rückflüsse des Beteiligungsunternehmens mittels ihrer
Verfügungsmacht zu beeinflussen.
(26) Für die Bilanzierung von Unternehmenskäufen wird gemäß IFRS 3 die Erwerbsme-
thode angewandt. Unternehmen, die im Verlauf des Geschäftsjahres erworben oder
veräußert wurden, werden ab dem Erwerbszeitpunkt oder bis zum Veräußerungs-
zeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen.
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 5
(27) Der Überschuss der Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs über den
zum Tage des Erwerbsvorganges erworbenen Anteil an den Zeitwerten der identifi-
zierbaren Vermögenswerte und Schulden wird als Firmenwert bezeichnet und als
ein Vermögenswert angesetzt. Die angesetzten identifizierbaren Vermögenswerte
und Schulden werden mit ihren Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Im Rah-
men des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden im Auf-
wand erfasst.
(28) Im Geschäftsjahr 2020 haben sich folgende Änderungen im Bereich der vollkonsoli-
dierten Unternehmen ergeben:
(29) Mit Vertrag vom 15. Oktober 2020 hat die PSI AG mitWirkung zum 27. Oktober 2020
100 % der Anteile an der Neplan AG mit Sitz in Küsnacht, Schweiz, erworben. Der
Erwerb stellt einen Unternehmenserwerb nach IFRS 3 dar. Zum Zeitpunkt des Er-
werbs wies die Gesellschaft Vermögenswerte in Höhe von TEUR 2.349 und Schul-
den von TEUR 1.438 aus. Der Barkaufpreis beträgt CHF 8.860.000
(EUR 8.260.360). Die vorläufigen Nettoschulden (zu Buchwerten) betrugen
TEUR 911. Im Rahmen der Kaufpreisaufteilung wurde diesen Nettoschulden den
Anschaffungskosten gegenübergestellt. Wegen der zeitlichen Nähe zum Aufstel-
lungsstichtag des Konzernabschlusses konnte eine finale Kaufpreisaufteilung noch
nicht durchgeführt werden. Neplan ist Anbieter technologisch und funktional führen-
der Software für die Planung, Analyse, Simulation, technische und wirtschaftliche
Optimierung des Energienetzausbaus für Stromnetze, aber auch für die Querver-
bundbereiche Gas, Wasser und Fernwärme.
Die neu erworbene Tochtergesellschaft hat im Berichtszeitraum einen Umsatz in
Höhe von TEUR 927 (TEUR 3.107 im gesamten Kalenderjahr 2020) und ein Jahres-
ergebnis von TEUR 363 (TEUR 367 für das gesamte Kalenderjahr 2020) erwirt-
schaftet. Wäre die neu erworbene Tochtergesellschaft bereits zum 1. Januar 2020
in den Konzernabschluss der PSI AG einbezogen worden, hätte sich ein um
TEUR 2.108 höherer Konzernumsatz und ein um TEUR 4 höheres Konzernjahres-
ergebnis ergeben.
Die folgende Übersicht enthält die vorläufigen beizulegenden Zeitwerte der erwor-
benen Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt:
TEUR
Langfristiges Vermögen
- Sachanlagen
- Sonstige immaterielle Vermögenswerte
369
300
Kurzfristiges Vermögen
- Aktive latente Steuern
52
471
485
- Forderungen aus langfristiger Auftragsfer-
tigung
- Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
- Sonstige Vermögensgegenstände
343
329
- Liquide Mittel
Verbindlichkeiten
Anlage 1.6 / 6
078766010_2020 - PSI AG
- Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnis-
sen
- Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
297
199
- Sonstige Verbindlichkeiten
942
Summe des identifizierbaren Nettovermö-
gens zum beizulegenden Zeitwert
Aus dem Unternehmenserwerb resultieren-
der Geschäfts- oder Firmenwert
Gegenleistung
911
7.372
8.283
(30) Neben der PSI AG wurden – neben den oben genannten Erwerben – alle Unterneh-
men, die von der PSI AG beherrscht werden, unverändert zum Vorjahr, in den Kon-
zernabschluss einbezogen.
(31) Im Geschäftsjahr 2019 haben sich folgende Änderungen im Bereich der vollkonsoli-
dierten Unternehmen ergeben:
(32) Mit Vertrag vom 10. Dezember 2018 hat die PSI Software AG mitWirkung zum 1. Ja-
nuar 2019 die Vermögensgegenstände und Schulden des Geschäftsbereiches
„Netzleitsoftware PRINS und GridAgent“ der BTC Business Technology Consulting
AG, Oldenburg, erworben (Asset Deal). Der Erwerb stellt einen Unternehmenser-
werb nach IFRS 3 dar. Der Barkaufpreisteil 1 beträgt TEUR 3.900, der Kaufpreis-
teil 2 wurde auf Grundlage der Ausgründungsbilanz ermittelt. Durch den Wert des
Kaufpreisteil 2 verringert sich der Kaufpreisteil 1 um TEUR 1.566 auf TEUR 2.334.
Im Rahmen der Kaufpreisaufteilung wurden den beizulegenden Zeitwerten der über-
nommenen Vermögenswerte und Schulden die Anschaffungskosten gegenüberge-
stellt. Der daraus resultierende Unterschiedsbetrag entfällt auf identifizierbare imma-
terielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer sowie einen Ge-
schäfts- oder Firmenwert. Die immateriellen Vermögenswerte resultieren aus der
Bewertung des von der BTC selbst entwickelten Softwareprodukts „PRINS“ und ei-
nem Kundenstamm. Der Geschäfts- oder Firmenwert spiegelt die Stellung der „Netz-
leitsoftware PRINS und GridAgent“ im Markt wider. In mehr als 20 Jahren hat das
erworbene Prozessinformationssystem (PRINS), mit 140 im Markt hoch anerkann-
ten Führungskräften und Fachspezialisten, bemerkenswerte Errungenschaften und
moderne Technologie geschaffen.
(33) Mit Vertrag vom 6. Mai 2019 und Wirkung zum 1. Mai 2019 wurden 100 % der An-
teile an der BTC Business Technology Consulting SP. Z O.O., mit Sitz in Poznan
(BTC Polen), erworben. Der Erwerb stellt einen Unternehmenserwerb nach IFRS 3
dar. Der Barkaufpreisteil 1 beträgt TEUR 730, der Kaufpreisteil 2 wurde auf Grund-
lage der Stichtagsbilanz ermittelt und beträgt TEUR 63. Im Rahmen der Kaufpreis-
aufteilung wurden den beizulegenden Zeitwerten der übernommenen Vermögens-
werte und Schulden die Anschaffungskosten (Barkaufpreis 1 und 2 TEUR 793) ge-
genübergestellt. Der daraus resultierende Unterschiedsbetrag entfällt auf identifi-
zierbare immaterielle Vermögenswerte mit einer begrenzten Nutzungsdauer sowie
einen Geschäfts- oder Firmenwert. Diese Transaktion steht im inhaltlichen Zusam-
menhang mit dem Kaufvertrag vom 10. Dezember 2018 mit der BTC Business Tech-
nology Consulting AG, Oldenburg.
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 7
Die folgende Übersicht enthält die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermö-
genswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt:
Vertrag vom
10.12.2018
beizulegende Zeit-
werte nach
Vertrag vom
06.05.2019
beizulegende Zeit-
werte nach
Akquisition
Akquisition
TEUR
TEUR
Langfristiges Vermögen
- Sachanlagen
280
672
11
-
Sonstige immaterielle
Vermögenswerte
122
Kurzfristiges Vermögen
- Vorräte
- Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
0
0
13
314
- Forderungen aus langfristiger Auf-
tragsfertigung
- Zahlungsmittel
1.576
0
268
75
0
0
- Rechnungsabgrenzungsposten
Verbindlichkeiten
Latente Steuern
0
20
- Rückstellungen
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
0
0
116
93
- Sonstige Verbindlichkeiten
- Verbindlichkeiten aus langfristiger
Auftragsfertigung
- Rechnungsabgrenzungsposten
Summe des identifizierbaren Netto-
vermögens zum beizulegenden Zeit-
wert
3.665
260
771
24
0
15
-1.932
299
Aus dem Unternehmenserwerb resultie-
render Geschäfts- oder Firmenwert
Gegenleistung
4.266
2.334
494
793
Anlage 1.6 / 8
078766010_2020 - PSI AG
b)
Assoziierte Unternehmen
(34) Ein assoziiertes Unternehmen im Sinne von IAS 28 ist ein Unternehmen, an dem
der PSI-Konzern in der Regel mehr als 20 % der Stimmrechte hält und bei welchem
der Konzern über maßgeblichen Einfluss verfügt. Die Anteile an assoziierten Unter-
nehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Nach der Equity-Methode wer-
den die Anteile an einem assoziierten Unternehmen in der Bilanz zu Anschaffungs-
kosten zuzüglich der nach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des Anteils des
Konzerns am Reinvermögen des assoziierten Unternehmens erfasst. Die Gewinn-
und Verlustrechnung enthält den Anteil des Konzerns am Erfolg des assoziierten
Unternehmens. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens ausge-
wiesene Änderungen werden vom Konzern in Höhe seines Anteils erfasst und ggf.
in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Nicht realisierte Gewinne und
Verluste aus Transaktionen zwischen dem Konzern und dem assoziierten Unterneh-
men werden entsprechend des Anteils am assoziierten Unternehmen eliminiert.
(35) Die Anteile an den folgenden assoziierten Unternehmen werden im Rahmen der
Equity-Methode bewertet:
caplog-x GmbH, Leipzig („caplog-x“), 31,3 % (Vorjahr: 31,3 %)
OOO Gazavtomatika dispetcherskije sistemy, Moskau, Russland, 33,0 % (Vorjahr:
33,0 %)
c)
Konsolidierungsmaßnahmen und konzerneinheitliche Bewertung
(36) Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesell-
schaften und assoziierten Unternehmen basieren auf einheitlichen Rechnungsle-
gungsstandards und Berichtsperioden/-stichtagen.
(37) Konzerninterne Salden sowie Transaktionen und daraus resultierende konzernin-
terne Gewinne und nicht realisierte Gewinne und Verluste zwischen konsolidierten
Gesellschaften wurden in voller Höhe eliminiert. Unrealisierte Verluste wurden nur
dann eliminiert, soweit die Transaktionen keine substanziellen Hinweise auf eine
Wertminderung des übertragenen Vermögenswertes ergaben.
Bemessung zum beizulegenden Zeitwert
(38) Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall
zwischen voneinander unabhängigen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für
den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer
Schuld gezahlt würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon
ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Ver-
mögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem
Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld oder
vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. die Schuld, sofern kein Haupt-
markt vorhanden ist, stattfindet.
Der Konzern muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftesten Markt haben.
Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich
anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermö-
genswert oder die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen,
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 9
dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln. Bei der
Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nichtfinanziellen Vermögenswerts
wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste
Verwendung des Vermögenswerts oder durch dessen Verkauf an einen anderen
Marktteilnehmer, der für den Vermögenswert die beste Verwendung findet, wirt-
schaftlichen Nutzen zu erzeugen. Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die
unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten
zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist die
Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und jene
nicht beobachtbaren Inputfaktoren möglichst gering zu halten.
Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt
oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-
Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten
Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:
Stufe 1 – in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte
(nicht berichtigte) Preise,
Stufe 2 – Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten
Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist,
auf dem Markt direkt oder indirekt beobachtbar ist und
Stufe 3 – Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten
Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist,
auf dem Markt nicht beobachtbar ist.
Bei Vermögenswerten und Schulden, die auf wiederkehrender Basis im Abschluss
erfasst werden, bestimmt der Konzern, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen
der Hierarchie stattgefunden haben, indem er am Ende jeder Berichtsperiode die
Klassifizierung überprüft.
Währungsumrechnung
(39) Der PSI-Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung und der Darstel-
lungswährung des Konzerns, aufgestellt. Jedes Unternehmen innerhalb des Kon-
zerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen
Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen
Währung bewertet. Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zum am Tag
des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs zwischen der funktionalen Währung und
der Fremdwährung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer
Fremdwährung werden zum Stichtagskurs in die funktionale Währung umgerechnet.
Alle diesbezüglichen Währungsdifferenzen werden im Periodenergebnis erfasst.
Nicht monetäre Konzernbilanzposten in Fremdwährung werden zu historischen
Wechselkursen fortgeführt.
(40) Die funktionale Währung der wesentlichen ausländischen Gesellschaften ist gene-
rell die jeweilige Landeswährung. Zum Bilanzstichtag werden die Vermögenswerte
und Schulden dieser Tochterunternehmen in die Darstellungswährung der PSI AG
(Euro) zum Stichtagskurs umgerechnet. Erträge und Aufwendungen werden aus
praktischen Gründen zum Durchschnittskurs im Geschäftsjahr 2020 umgerechnet.
Die Effekte aus der Anwendung des Durchschnittskurses im Vergleich zum Kurs am
Anlage 1.6 / 10
078766010_2020 - PSI AG
Transaktionsstichtag sind insgesamt für das Geschäftsjahr und für das Vorjahr un-
wesentlich. Die bei der Umrechnung entstehenden Umrechnungsdifferenzen wer-
den als separater Bestandteil des Eigenkapitals erfasst.
Langfristige Vermögenswerte
a)
Immaterielle Vermögenswerte
(41) Immaterielle Vermögenswerte werden bei Zugang mit ihren Anschaffungs- oder Her-
stellungskosten bewertet. Immaterielle Vermögenswerte werden dann angesetzt,
wenn es wahrscheinlich ist, dass der Gesellschaft der künftige wirtschaftliche Nutzen
aus dem Vermögenswert zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungs-
kosten des Vermögenswertes zuverlässig gemessen werden können. Für Zwecke
der Folgebewertung werden immaterielle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungs-
oder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich kumulierter Abschreibungen und ku-
mulierter Wertminderungsaufwendungen (ausgewiesen in den Abschreibungen).
Der Abschreibungszeitraum und die Abschreibungsmethode werden am Ende eines
jeden Geschäftsjahres überprüft.
Die immateriellen Vermögenswerte umfassen:
Firmenwerte
(42) Firmenwerte aus einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmaligem
Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaffungs-
kosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil des PSI-Konzerns
an den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögens-
werte, Schulden und Eventualschulden bemessen. Nach dem erstmaligen Ansatz
wird der Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungs-
aufwendungen bewertet. Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich oder dann
auf Wertminderung getestet, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände
darauf hindeuten, dass der Buchwert gemindert sein könnte. Zum Zweck der Über-
prüfung, ob eine Wertminderung vorliegt, muss der Firmenwert, der bei einem Un-
ternehmenszusammenschluss erworben wurde, einer zahlungsmittelgenerierenden
Einheit zugeordnet werden. Sofern der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerie-
renden Einheit seinen Buchwert unterschreitet, ist ein Wertminderungsaufwand zu
erfassen. Wertaufholungen werden nicht vorgenommen.
Gewerbliche Schutzrechte und Lizenzen
(43) Beträge, die für den Kauf von gewerblichen Schutzrechten und Lizenzrechten ge-
zahlt wurden, werden aktiviert und anschließend über ihre voraussichtliche Nut-
zungsdauer (drei bis acht Jahre) linear abgeschrieben.
(44) Die Anschaffungskosten neuer Software werden aktiviert und als ein immaterieller
Vermögenswert behandelt, sofern diese Kosten kein integraler Bestandteil der zu-
gehörigen Hardware sind. Software wird über einen Zeitraum von drei bis fünf Jah-
ren linear abgeschrieben.
(45) Kosten, die entstanden sind, um den zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen, den die
Gesellschaft ursprünglich erwartet hatte, wiederherzustellen oder zu bewahren, wer-
den als Aufwand erfasst.
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Anlage 1.6 / 11
Forschungs- und Entwicklungskosten
(46) Forschungskosten werden als Aufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen.
Entwicklungskosten eines einzelnen Projekts werden nur dann als immaterieller Ver-
mögenswert aktiviert, wenn die Aktivierungskriterien des IAS 38.57 erfüllt sind, d. h.
der Konzern Folgendes nachweisen kann:
die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des immateriellen Vermögens-
wertes;
die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen, und die Fähigkeit,
ihn zu nutzen oder zu verkaufen;
die Art und Weise, wie der Vermögenswert einen künftigen wirtschaftlichen Nut-
zen erzielen wird;
die Verfügbarkeit von Ressourcen für Zwecke der Fertigstellung des Vermögens-
wertes;
die Fähigkeit, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung
zuzurechnenden Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können.
(47) Die Entwicklungskosten werden nach ihrem erstmaligen Ansatz zu Herstellungskos-
ten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bilanziert. Die Abschrei-
bungsdauer umfasst in der Regel fünf Jahre, beginnt mit dem Abschluss der Ent-
wicklungsphase und ab dem Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden
kann. Sie erfolgt über den Zeitraum, über den künftiger Nutzen zu erwarten ist, und
wird in den Abschreibungen erfasst. Während der Entwicklungsphase wird jährlich
ein Werthaltigkeitstest durchgeführt.
b)
Sachanlagen
(48) Sachanlagen werden zu ihren Anschaffungskosten abzüglich der kumulierten Ab-
schreibungen und kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet. Bei Sach-
anlagevermögen, das im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erwor-
ben wurde, entsprechen die Anschaffungskosten den beizulegenden Zeitwerten
zum Erwerbszeitpunkt. Wenn Gegenstände des Sachanlagevermögens veräußert
oder verschrottet werden bzw. aus deren Nutzung kein weiterer wirtschaftlicher Vor-
teil erwartet wird, werden die entsprechenden Anschaffungskosten sowie die kumu-
lierten Abschreibungen ausgebucht; ein realisierter Gewinn oder Verlust aus dem
Abgang wird in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
(49) Die Anschaffungskosten einer Sachanlage umfassen den Kaufpreis einschließlich
der Kosten, die notwendig sind, um die Sachanlage in einen betriebsbereiten Zu-
stand für seine vorgesehene Verwendung zu bringen. Nachträgliche Ausgaben wie
Wartungs- und Instandhaltungskosten, die entstehen, nachdem die Vermögens-
werte des Anlagevermögens in Betrieb genommen wurden, werden in der Periode,
in der sie anfallen, als Aufwand erfasst. Wenn es wahrscheinlich ist, dass Ausgaben
dazu führen, dass dem Unternehmen über die ursprünglich bemessene Ertragskraft
des vorhandenen Vermögenswertes hinaus ein zusätzlicher künftiger wirtschaft-
licher Nutzen zufließen wird, werden die Ausgaben als zusätzliche Kosten der Sach-
anlagen aktiviert.
Anlage 1.6 / 12
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(50) Abschreibungen werden linear über eine geschätzte Nutzungsdauer unter Annahme
eines Restbuchwertes von EUR 0 berechnet. Für die einzelnen Anlagegruppen wer-
den folgende geschätzte Nutzungsdauern herangezogen:
Gebäude:
25 bis 50 Jahre
10 bis 20 Jahre
3 bis 7 Jahre
Außenanlagen, andere Bauten:
Computer-Hardware:
Mietereinbauten:
nach Restlaufzeit des Mietvertrages
bzw. der kürzeren tatsächlichen Nut-
zungsdauer
Sonstige Büroausstattung:
5 bis 13 Jahre
(51) Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode für Sachanlagen werden jähr-
lich überprüft, um zu gewährleisten, dass die Abschreibungsmethode und der Ab-
schreibungszeitraum mit dem erwarteten wirtschaftlichen Nutzenverlauf aus den Ge-
genständen des Sachanlagevermögens in Einklang stehen.
c)
Leasingverhältnisse – Leasingnehmer
(52) Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis ist oder enthält, wird
auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung getroffen und erfordert eine
Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung ei-
nes bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist
und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt.
(53) Der PSI-Konzern hat im Wesentlichen Leasingvereinbarungen über Immobilien,
Fahrzeuge und Hardware (Server) abgeschlossen. Gemäß IFRS 16 erfasst der Kon-
zern zum Bereitstellungsdatum Vermögenswerte für das Nutzungsrecht sowie Lea-
singverbindlichkeiten für Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von mehr als zwölf
Monaten, falls der zugrunde liegende Vermögenswert nicht von geringem Wert ist.
Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Ab-
schreibungen bewertet. Die Kosten von Nutzungsrechten beinhalten die erfassten
Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die
bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen, abzüglich aller etwai-
gen erhaltenen Leasinganreize. Verlängerungsoptionen werden in die Laufzeit des
Leasingverhältnisses einbezogen, wenn ihre Ausübung hinreichend sicher ist.
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Anlage 1.6 / 13
Nutzungsrechte werden planmäßig linear über die Laufzeit oder der zu erwarteten
Nutzungsdauer der Leasingverhältnisse wie folgt abgeschrieben:
Immobilien:
Mobilien:
2 bis 10 Jahre
3 bis 5 Jahre
(54) Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Konzern
den Grenzfremdkapitalzinssatz aus der Impairmentanalyse von 0,85 % (Vorjahr:
2,30 %), da der dem Leasingverhältnis zugrundeliegende Zinssatz nicht ohne Wei-
teres bestimmt werden kann. Zudem wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten
bei Änderungen des Leasingverhältnisses, Änderungen der Laufzeit, Änderung der
Leasingzahlungen oder bei einer Änderung der Beurteilung angepasst.
Eine Übersicht über die Fälligkeit der Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen
wird in Abschnitt C. „Angaben zur Konzernbilanz“, Unterpunkt „Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen“, dargestellt.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen und aus
Leasingverhältnissen die von geringem Wert sind, welche aufgrund der Anwendung
der Ausnahmeregelung nicht unter IFRS 16 fallen, werden in Abschnitt G. „Sonstige
Angaben“, Unterpunkt „Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasing-
verträgen“, angegeben.
d) Wertminderung von langfristigen, nichtfinanziellen Vermögenswerten
(55) Langfristige Vermögenswerte werden auf eine Wertminderung hin überprüft, wenn
Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert
eines Vermögenswertes nicht erzielbar sein könnte. Für die Werthaltigkeitsprüfung
ist in einem ersten Schritt zunächst der erzielbare Betrag des Vermögenswertes
bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu ermitteln. Dieser ist als der höhere
der beiden Beträge aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten
und dem Nutzungswert definiert. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräuße-
rungskosten ist definiert als der Preis, der im Rahmen eines Verkaufs eines Vermö-
genswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zwischen zwei sachver-
ständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ab-
züglich der Veräußerungskosten erzielt werden kann. Der Nutzungswert eines Ver-
mögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird durch den Bar-
wert im Rahmen der gegenwärtigen Verwendung auf Basis von erwarteten Cash-
flows ermittelt. In den Geschäftsjahren 2020 und 2019 wurden keine Wertminderun-
gen von langfristigen Vermögenswerten erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte
Der PSI-Konzern verfügte im abgelaufenen Geschäftsjahr und im Vorjahr aus-
schließlich über finanzielle Vermögenswerte in Form ausgereichter Kredite und For-
derungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.
Anlage 1.6 / 14
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(56) Ausgereichte Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögens-
werte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt
notiert sind. Diese Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten
unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Gewinne und Verluste werden
im Periodenergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen ausgebucht oder
wertgemindert sind.
(57) Wertberichtigungen aufgrund des Kreditrisikos umfassen in erheblichem Maß Ein-
schätzungen und Beurteilungen einzelner Forderungen, die auf der Kreditwürdigkeit
des jeweiligen Kunden und aktuellen Konjunkturentwicklungen beruhen. Der PSI-
Konzern erfasst gemäß IFRS 9 Wertberichtigungen für die erwarteten Kreditausfälle
auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Wertberichtigungen umfas-
sen in erheblichem Maß Einschätzungen und Beurteilungen einzelner Forderungen,
die auf der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Kunden und den aktuellen Konjunkturent-
wicklungen beruhen. Hierbei werden Informationen über das Kundenrating berück-
sichtigt.
(58) Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen wie im Vorjahr im We-
sentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Finanzielle Verbindlichkeiten
Die im Konzernabschluss des PSI-Konzerns ausgewiesenen finanziellen Verbind-
lichkeiten werden in den Bilanzposten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-
tungen, Sonstige Verbindlichkeiten und Finanzverbindlichkeiten erfasst und wurden
als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert.
(59) Bei der erstmaligen Erfassung einer finanziellen Verbindlichkeit wird diese mit den
Anschaffungskosten angesetzt, die dem Zeitwert der gegebenen Gegenleistung ent-
sprechen; Transaktionskosten werden mit einbezogen.
(60) Finanzielle Verbindlichkeiten werden nicht mehr ausgewiesen, wenn diese getilgt
sind, das heißt, wenn die im Vertrag genannten Verpflichtungen beglichen, aufge-
hoben oder ausgelaufen sind.
(61) Zum 31. Dezember 2020 stellt sich die Fälligkeit der finanziellen Verbindlichkeiten
wie folgt dar:
Länger
Sofort
fällig
TEUR
Bis 1 Jahr
fällig
als 1 Jahr
fällig
Summe
TEUR
TEUR
TEUR
Verbindlichkeiten aus Liefe-
rungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
1.459
310
0
16.518
34.299
65
0
2.555
168
17.977
37.164
233
1.769
50.882
2.723
55.374
In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die bis ein Jahr fällig sind,
sind Verpflichtungen für noch zu erbringende Leistungen aus Verträgen in Höhe von
TEUR 9.994 (Vorjahr: TEUR 7.912) enthalten.
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Anlage 1.6 / 15
(62) Zum 31. Dezember 2019 stellt sich die Fälligkeit der finanziellen Verbindlichkeiten
wie folgt dar:
Länger
Sofort
fällig
TEUR
Bis 1 Jahr
fällig
als 1 Jahr
fällig
Summe
TEUR
TEUR
TEUR
Verbindlichkeiten aus Liefe-
rungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
3.539
887
0
13.915
32.435
1.112
0
1.610
0
17.454
34.932
1.112
4.426
47.462
1.610
53.498
In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die bis ein Jahr fällig sind,
sind Verpflichtungen für noch zu erbringende Leistungen in Höhe von TEUR 7.912
enthalten.
(63) Die Buchwerte der finanziellen Verbindlichkeiten entsprechen wie im Vorjahr im We-
sentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Zielsetzung und Methoden des Finanzrisikomanagements
(64) Die wesentlichen zur Finanzierung des operativen Geschäftes eingesetzten Finan-
zinstrumente der Gesellschaft bestehen aus liquiden Mitteln, aus zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sowie aus kurzfristigen Verbindlichkei-
ten (Kontokorrentkredite) und sonstigen Verbindlichkeiten. Weiterhin bestehen kurz-
fristige Forderungen und Verbindlichkeiten aus langfristiger Auftragsfertigung, die
ebenfalls Bestandteil des Finanzrisikomanagements sind. Die wesentlichen Risiken
resultieren aus Ausfall- und Liquiditätsrisiken. Der Konzern ist aus seiner Geschäfts-
tätigkeit und den Nettoinvestitionen in ausländische Tochterunternehmen Wäh-
rungsrisiken ausgesetzt. Für wesentliche innerhalb des Konzerns ausgegebene
Darlehen wurde eine Sensitivität bezüglich der Währungskurse vorgenommen, um
mögliche Auswirkungen auf den Konzernjahresüberschuss zu illustrieren. Würde
sich zum 31. Dezember 2020 das Austauschverhältnis von EUR/MYR um 10 % ver-
ringern, hätte dies näherungsweise eine Verringerung des Konzernjahresüber-
schusses um TEUR 407 (Vorjahr: TEUR 407) zur Folge. Umgekehrt würde eine Er-
höhung des Austauschverhältnisses EUR/MYR um 10 % eine näherungsweise Er-
höhung des Konzernjahresüberschusses vor Steuern von TEUR 407 (Vorjahr:
TEUR 407) bedeuten. Zinsrisiken bestehen wegen der untergeordneten Bedeutung
von verzinslichen Verbindlichkeiten nur in geringem Umfang.
a)
Ausfallrisiko
(65) Ausfallrisiken bzw. das Risiko, dass ein Vertragspartner seinen Zahlungsverpflich-
tungen nicht nachkommt, werden mittels der Verwendung von Kreditlinien, Festle-
gung von auftragsbezogenen Vorfinanzierungsquoten und Kontrollverfahren gesteu-
ert. Der Konzern schließt Geschäfte nur mit kreditwürdigen Dritten ab. Alle Kunden,
die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer
Bonitätsprüfung unterzogen. Sofern angemessen, beschafft sich das Unternehmen
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Sicherheiten. Da die wesentlichen Kunden des PSI-Konzerns namhafte Großunter-
nehmen aus der Energie- und Versorgungswirtschaft sowie dem Stahl- und Auto-
mobilbereich mit sehr guter und guter Bonität sind, ergibt sich nach Einschätzung
des Vorstands im gesamten Forderungsportfolio des PSI-Konzerns ein unterdurch-
schnittliches Risikoprofil im Vergleich mit anderen Softwareanbietern. Risikokon-
zentrationen könnten sich sowohl bei einzelnen Kunden als auch bei Gruppen von
Kunden bilden, die gleichen Risikoszenarien ausgesetzt sind bzw. gleiche Umwelt-
merkmale (gleiche Branche, gleiche Kunden, gleiche Absatzregion, gleiche Wäh-
rung etc.) aufweisen. Für den PSI-Konzern besteht weder bei einem einzelnen Ver-
tragspartner noch bei einer Gruppe von Vertragspartnern mit ähnlichen Merkmalen
eine erhebliche Konzentration des Ausfallrisikos. Das maximale Ausfallrisiko ergibt
sich in Höhe der bilanziell ausgewiesenen Buchwerte der finanziellen Vermögens-
werte aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögens-
werten.
(66) Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines Liquiditätsengpasses mittels Liqui-
ditätsplanungstools (Fristigkeit, erwartete Cashflows). Ziel der Überwachung ist es,
ein Gleichgewicht zwischen der kontinuierlichen Deckung des Finanzmittelbedarfs
und der Sicherstellung von Flexibilität zu wahren. Im Rahmen der Überwachung des
finanziellen Gleichgewichtes kommt dabei insbesondere der Überwachung der Pro-
jektfinanzierung eine wesentliche Bedeutung zu. Der PSI-Konzern ist bestrebt, die
Vorfinanzierungsquote (Verhältnis der projektbezogenen erhaltenen Anzahlungen
zu den Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung) je Projekt zu maximieren.
Da es in Abhängigkeit der Branche, zu der die Auftragskunden zählen, deutliche
Unterschiede im Zahlungsverhalten der Kunden – bezogen auf die Vorfinanzierung
– gibt, bestehen im PSI-Konzern keine Festlegungen bezogen auf die exakte Höhe
der Vorfinanzierung. Grundsätzlich wird im Gesamtkonzern eine ausreichende Vor-
finanzierungsquote angestrebt. Weitere Einzelvorgaben zu Kennzahlen im Bereich
der Liquiditätsüberwachung bestehen nicht.
b)
Kapitalsteuerung
(67) Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung des PSI-Konzerns ist es, sicherzustellen,
dass zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit und zur Maximierung des Sharehol-
der Value ein hohes Bonitätsrating und eine gute Eigenkapitalquote aufrechterhalten
werden.
Der PSI-Konzern steuert seine Kapitalstruktur entsprechend den bestehenden wirt-
schaftlichen Rahmenbedingungen. In den Geschäftsjahren 2020 und 2019 wurden
keine Anpassungsmaßnahmen oder Änderungen der Ziele/Vorgaben zur Kapital-
steuerung vorgenommen.
Der PSI-Konzern überwacht sein Kapital mit Hilfe der Eigenkapitalquote auf konso-
lidierter Basis.
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Anlage 1.6 / 17
Kurzfristige Vermögenswerte
a) Vorräte
(68) Vorräte werden zu Anschaffungskosten bzw. zu den niedrigeren voraussichtlichen
Nettoverkaufserlösen, abzüglich noch anfallender Kosten, bewertet.
b)
Zahlungsmittel
(69) Die Zahlungsmittel umfassen Barmittel, Festgeldeinlagen und Sichteinlagen. Der Fi-
nanzmittelfonds in der Konzern-Kapitalflussrechnung wird entsprechend der obigen
Definition abgegrenzt.
Eigenkapital
(70) Das Eigenkapital umfasst das gezeichnete Kapital, die Kapitalrücklage, die Gewinn-
rücklage, die eigenen Anteile, die sonstigen Rücklagen und die angesammelten Er-
gebnisse.
(71) Die Kapitalrücklage enthält Aufgelder nach § 150 AktG sowie verrechnete Verlust-
vorträge gemäß Ergebnisverwendungsbeschlüssen.
(72) Die Gewinnrücklage enthält Ergebnisverwendungen gemäß § 174 AktG.
(73) Erwirbt der PSI-Konzern eigene Anteile, so werden diese vom Eigenkapital abgezo-
gen. Der Kauf, Verkauf, die Ausgabe oder Einziehung von eigenen Anteilen wird
nicht erfolgswirksam erfasst.
(74) In den sonstigen Rücklagen werden die unrealisierten Gewinne und Verluste aus
der Währungsumrechnung und versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen ausgewiesen.
Pensionsrückstellungen
(75) Der PSI-Konzern verfügt über mehrere leistungsorientierte Pensionspläne. Für die
leistungsorientierten Pläne besteht zum Teil Planvermögen in Form von Rück-
deckungsversicherungen. Die Aufwendungen für die im Rahmen der leistungsorien-
tierten Pläne gewährten Leistungen werden gesondert für jeden Plan unter Anwen-
dung des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst.
Anlage 1.6 / 18
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Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen
(76) Die kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten vor allem Rückstellungen. Eine Rück-
stellung wird ausgewiesen, wenn der PSI-Konzern eine gegenwärtige (gesetzliche,
vertragliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses
besitzt, es wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung zu einem Abfluss
von Mitteln führt, die einen wirtschaftlichen Nutzen darstellen, und wenn eine zuver-
lässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung vorgenommen werden kann. Rück-
stellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und an die gegenwärtig beste
Schätzung angepasst. Wenn der entsprechende Zinseffekt wesentlich ist, entspricht
der Rückstellungsbetrag dem Barwert der zur Erfüllung der Verpflichtung voraus-
sichtlich notwendigen Ausgaben. Bei Abzinsung wird die den Zeitablauf widerspie-
gelnde Erhöhung der Rückstellung als Fremdkapitalkosten erfasst.
Zuwendungen der öffentlichen Hand
(77) Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine angemessene
Sicherheit dafür besteht, dass die Gesellschaft die damit verbundenen Bedingungen
erfüllen wird. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden planmäßig ergebniswirk-
sam erfasst, und zwar analog zu der Erfassung der damit im Zusammenhang ste-
henden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen. Erhaltene Zuwendungen für
den Erwerb von Sachanlagen werden in den sonstigen Verbindlichkeiten als abge-
grenzte Erträge ausgewiesen, die während der Nutzung des betreffenden Vermö-
genswertes entsprechend den gebuchten Abschreibungen als Ertrag erfasst wer-
den. Der Ausweis der im Zusammenhang mit den Zuwendungen realisierten Erträge
erfolgt als sonstiger betrieblicher Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung.
(78) 2020 hat der PSI-Konzern im Rahmen verschiedener Förderprogramme, u. a. des
Bundes, des Landes
Berlin
und der Europäischen Union, Fördermittel in Höhe von
TEUR 2.233 (Vorjahr: TEUR 1.968) erhalten. Die gewährten Fördermittel sind wie
im Vorjahr ertragswirksam vereinnahmt worden und werden als Kürzung der ent-
sprechenden Aufwendungen ausgewiesen. Neben der Verpflichtung, die Höhe der
Aufwendungen, für die Zuschüsse gewährt worden sind, nachzuweisen, bestehen
keine weiteren Auflagen oder Verpflichtungen aus den Förderprojekten.
Fremdkapitalkosten
(79) Weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr sind Fremdkapitalkosten als Teil der Her-
stellung für qualifizierte Vermögenswerte angefallen bzw. aktiviert worden.
Forschungs- und Entwicklungskosten
(80) Forschungs- und Entwicklungskosten beliefen sich im Geschäftsjahr 2020 auf
EUR 27,7 Mio. (Vorjahr: EUR 23,9 Mio.).
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Anlage 1.6 / 19
Umsatzrealisierung und Ertragserfassung
(81) Der PSI-Konzern erzielt seine Umsätze hauptsächlich aus dem Projektgeschäft so-
wie der Vergabe von Lizenzen für die Nutzung von eigenen Softwareprodukten an
Endkunden, und zwar sowohl mit, als auch ohne kundenspezifische Anpassungen.
Umsätze werden ebenfalls durch Absatz von Fremdsoftware, Hardware und Dienst-
leistungen, z. B. Installation, Beratung, Schulung und Wartung, erzielt. Die PSI-
Gruppe realisiert Umsatzerlöse, wenn die Verfügungsgewalt über abgrenzbare Gü-
ter oder Dienstleistungen auf den Kunden übergeht, das heißt, wenn der Kunde die
Fähigkeit besitzt, die Nutzung der übertragenen Güter oder Dienstleistungen zu be-
stimmen und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus zieht. Vorausset-
zung dabei ist es, dass ein Vertrag mit durchsetzbaren Rechten und Pflichten be-
steht und unter anderem der Erhalt der Gegenleistung – unter Berücksichtigung der
Bonität des Kunden – wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse entsprechen dem Trans-
aktionspreis, zu dem die PSI-Gruppe voraussichtlich berechtigt ist. Variable Gegen-
leistungen sind im Transaktionspreis enthalten, wenn es hochwahrscheinlich ist,
dass es nicht zu einer signifikanten Rücknahme der Umsatzerlöse kommt, sobald
die Unsicherheit in Verbindung mit der variablen Gegenleistung nicht mehr besteht.
Der Betrag der variablen Gegenleistung wird entweder nach der Erwartungswertme-
thode oder mit dem wahrscheinlichsten Betrag ermittelt, abhängig davon, welcher
Wert die variable Gegenleistung am zutreffendsten abschätzt. Wenn der Zeitraum
zwischen der Übertragung der Güter oder Dienstleistungen und dem Zahlungszeit-
punkt zwölf Monate übersteigt und ein signifikanter Nutzen aus der Finanzierung für
den Kunden oder die PSI Gruppe resultiert, wird die Gegenleistung um den Zeitwert
des Geldes angepasst. Wenn ein Vertrag mehrere abgrenzbare Güter oder Dienst-
leistungen umfasst, wird der Transaktionspreis auf Basis der relativen Einzelver-
äußerungspreise auf die Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Falls Einzelveräuße-
rungspreise nicht direkt beobachtbar sind, schätzt die PSI-Gruppe diese in ange-
messener Höhe. Für jede Leistungsverpflichtung werden Umsatzerlöse entweder zu
einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen bestimmten Zeitraum realisiert.
a)
Projektgeschäft
(82) Umsatzerlöse werden über einen bestimmten Zeitraum nach der Percentage•
of•Completion•Methode (Methode der Gewinnrealisierung nach dem Fertigstel-
lungsgrad), basierend auf dem Verhältnis der bereits angefallenen Kosten zu den
geschätzten Gesamtkosten oder auf Basis vertraglich festgelegter Meilensteine, re-
alisiert. Ein erwarteter Verlust aus einem Vertrag wird sofort als Aufwand erfasst.
Rechnungen werden gemäß den vertraglichen Bedingungen ausgestellt; dabei se-
hen die Zahlungsbedingungen üblicherweise eine Zahlung innerhalb von 30 Tagen
nach Rechnungsstellung vor. Bei der Percentage•of•Completion•Methode ist die
Einschätzung des Fertigstellungsgrads von besonderer Bedeutung; zudem kann sie
Schätzungen hinsichtlich des Liefer• und Leistungsumfangs beinhalten, der zur Er-
füllung der vertraglichen Verpflichtungen erforderlich ist. Diese wesentlichen Schät-
zungen umfassen die geschätzten Gesamtkosten, die gesamten geschätzten Um-
satzerlöse, die Auftragsrisiken – einschließlich technischer, politischer und regulato-
rischer Risiken – und andere maßgebliche Größen. Nach der Percentage•of•Com-
pletion•Methode können Schätzungsänderungen die Umsatzerlöse erhöhen oder
mindern. Außerdem ist zu beurteilen, ob für einen Vertrag dessen Fortsetzung oder
dessen Kündigung das wahrscheinlichste Szenario darstellt. Für diese Beurteilung
Anlage 1.6 / 20
078766010_2020 - PSI AG
werden individuell für jeden Vertrag alle relevanten Tatsachen und Umstände be-
rücksichtigt.
b)
Verkauf von Lizenzen
(83) Der PSI-Konzern realisiert seine Umsatzerlöse auf der Grundlage eines ent-
sprechenden Vertrages, sobald die Lizenz geliefert wurde, der Verkaufspreis fest
oder bestimmbar ist, keine wesentlichen Verpflichtungen gegenüber Kunden beste-
hen sowie die Einbringung der Forderungen als wahrscheinlich gilt.
c)
Wartung, sonstige Dienstleistungen
(84) Erträge aus Wartungsverträgen werden auf der Basis von Erfahrungswerten linear
über die Laufzeit des Vertrages realisiert. Erträge aus Beratung und Schulung wer-
den realisiert, sobald die Dienstleistung erbracht wurde. Erträge aus Wartung wer-
den im Konzernanhang gemeinsam mit den Erträgen aus dem Projektgeschäft (ab-
züglich weiterverrechneter Handelswaren/Hardware) als Umsatzerlöse aus Soft-
wareerstellung und -pflege ausgewiesen.
d)
Erfassung von Zinserträgen
(85) Zinsen werden zeitproportional unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung des
Vermögenswertes erfasst.
Ertragsteuern
(86) Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende
Periode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bewerten, in dessen Höhe
eine Erstattung von den Steuerbehörden bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörden
erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuerge-
setze zugrunde gelegt, die am Bilanzstichtag gelten bzw. die in Kürze gelten werden.
(87) Die Bilanzierung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der bilanzorientierten
Verbindlichkeitsmethode auf alle zum Bilanzstichtag bestehenden temporären Dif-
ferenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der
Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz. Latente Steuerschulden werden für alle zu
versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit Ausnahme:
der latenten Steuerschulden aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts-
oder Firmenwerts, oder eines Vermögenswerts, oder einer Schuld bei einem Ge-
schäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist, und der zum Zeit-
punkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Periodenergebnis
noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und
der latenten Steuerschuld aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im
Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unter-
nehmen und Anteilen an Joint Ventures stehen, die nicht angesetzt werden darf,
wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert
werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede
in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 21
(88) Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede,
noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge und nicht genutzte Steuergutschrif-
ten in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, bzw. in dem hierfür überzeu-
gende substantielle Hinweise vorliegen, dass zu versteuerndes Einkommen verfüg-
bar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch
nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verrechnet wer-
den können, mit Ausnahme von:
latenten Steueransprüchen aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus
dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem
Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und
der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Perioden-
ergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und
latenten Steueransprüchen aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die im
Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unter-
nehmen und Anteilen an Joint Ventures stehen. Diese dürfen nur in dem Umfang
erfasst werden, in dem es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unter-
schiede in absehbarer Zeit umkehren werden und ein ausreichendes zu versteu-
erndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differen-
zen verwendet werden können.
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft
und in dem Umfang abgeschrieben, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass
ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, mit dem
der latente Steueranspruch zumindest teilweise verrechnet werden kann. Nicht an-
gesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in
dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, bzw. in dem hierfür
überzeugende substantielle Hinweise hinzugetreten sind, dass ein künftiges zu ver-
steuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruches ermöglicht.
(89) Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemes-
sen, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine
Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuervor-
schriften) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind und
in Kürze gelten werden. Ertragsteuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im
Eigenkapital erfasst werden, werden im Eigenkapital und nicht in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst.
(90) Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrech-
net, wenn diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjektes beziehen, die
von derselben Steuerbehörde erhoben werden und eine Verrechnung der laufenden
Steuern gegeneinander möglich ist.
Anlage 1.6 / 22
078766010_2020 - PSI AG
Umsatzsteuer
(91) Umsatzerlöse, Aufwendungen und Vermögenswerte werden nach Abzug der Um-
satzsteuer erfasst, mit Ausnahme folgender Fälle:
Wenn die beim Kauf von Vermögenswerten oder Dienstleistungen angefallene
Umsatzsteuer nicht bei der Steuerbehörde eingefordert werden kann, wird die
Umsatzsteuer als Teil der Herstellungskosten des Vermögenswerts bzw. als Teil
der Aufwendungen erfasst.
Forderungen und Schulden werden mitsamt dem darin enthaltenen Umsatzsteu-
erbetrag angesetzt.
Der Umsatzsteuerbetrag, der von der Steuerbehörde erstattet oder an diese abge-
führt wird, wird in der Konzernbilanz unter Forderungen bzw. Schulden erfasst.
Segmentberichterstattung
a)
Geschäftssegmente
(92) Gemäß IFRS 8 sind Geschäftssegmente auf der Basis der internen Berichtserstat-
tung über Konzernbereiche abzugrenzen, die regelmäßig von Hauptentscheidungs-
träger des Konzerns im Hinblick auf Entscheidungen über die Verteilung von Res-
sourcen zu diesen Segmenten und der Bewertung ihrer Ertragskraft überprüft wird.
Der PSI-Konzern unterscheidet grundsätzlich in die folgenden zwei Geschäftsseg-
mente:
.
.
Energiemanagement
Produktionsmanagement
(93) Die Finanzinformationen über die Geschäftssegmente und geografischen Segmente
sind in Anhangangabe F. und in einer gesonderten Anlage (Anlage 5) zu diesem
Konzernanhang dargestellt.
b)
Transaktionen zwischen den Geschäftssegmenten
(94) Die Transfers zwischen den Geschäftssegmenten sind in der Anhangangabe F. und
in einer gesonderten Anlage (Anlage 5) zu diesem Konzernanhang in der Spalte
„Überleitung“ mit enthalten.
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Anlage 1.6 / 23
C. Angaben zur Konzernbilanz
Langfristige Vermögenswerte
1
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
(95) In Bezug auf die Entwicklung der langfristigen Vermögenswerte in dem am 31. De-
zember 2020 und am 31. Dezember 2019 endenden Geschäftsjahr wird auf die bei-
gefügte Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte, der Sachanlagen sowie
der im Geschäftsjahr vorgenommenen Abschreibungen (Anlage 6-1 und 6-2 zum
Konzernanhang) verwiesen.
Firmenwerte
(96) Der PSI-Konzern hat zum 31. Dezember 2020 und zum 31. Dezember 2019 einen
Werthaltigkeitstest – bezogen auf die Geschäfts- und Firmenwerte – durchgeführt.
Hierbei bestimmt der Konzern die Nutzungswerte seiner zahlungsmittelgenerieren-
den Einheiten und vergleicht diesen mit den jeweiligen Buchwerten. Der Werthaltig-
keitstest berücksichtigt als Nutzungswertermittlung die Einheiten der Segmente
Energiemanagement und Produktionsmanagement mit den darauf entfallenden
Buchwerten für die Firmenwerte.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufteilung der Buchwerte auf die jeweiligen Ein-
heiten:
2020
2019
TEUR
TEUR
Energiemanagement
Einheit Elektrische Energie
Weitere Einheiten jeweils einzeln nicht wesentlich
28.361
7.528
22.257
7.528
Segment Energiemanagement
35.889
29.785
Produktionsmanagement
Einheit Metals Group
Weitere Einheiten jeweils einzeln nicht wesentlich
22.341
2.574
22.533
2.574
Segment Produktionsmanagement
24.915
25.107
Firmenwerte Gesamt
60.804
54.892
(97) Dem Werthaltigkeitstest liegen Cashflow-Planungen für die einzelnen zahlungsmit-
telgenerierenden Einheiten sowie Erwartungen über die Marktentwicklung (Steige-
rungsraten im relevanten Marktsegment, Verhältnis von Softwareprojekterlösen und
Wartungserlösen, Stunden- und Tagessätze für Mitarbeiter, durchschnittliche Per-
sonalkosten, Margenaufschläge bei Verkäufen von Hardware und Drittlizenzen) zu-
grunde. Der 4-jährige Planungszeitraum spiegelt die langfristige Unternehmenspla-
nung wider. Hierbei entspricht das erste Jahr der Planung grundsätzlich den durch
das Management genehmigten Budgets. Die angesetzten Cashflows wurden aus
Vergangenheitsinformationen abgeleitet. Die Cashflows wurden durch Abschläge
Anlage 1.6 / 24
078766010_2020 - PSI AG
zur Berücksichtigung der derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ange-
passt. Bei den Budgets für die folgenden Jahre wird mit einem Wachstum der ope-
rativen Marge von 1,00 % bis 3,00 % pro Jahr (Vorjahr: 1,10 % bis 4,16 %) geplant.
Die vom Management getroffenen Annahmen über die tendenzielle Geschäftsent-
wicklung in der Softwarebranche korrespondieren mit den Erwartungen von
Branchenexperten und Marktbeobachtern.
(98) Als Abzinsungssatz wurden Zinssätze von 5,70 % bis 9,90 % nach Steuern (Vorjahr:
5,44 % bis 8,52 %) bzw. 7,34 % bis 13,13 % vor Steuern (Vorjahr: 6,29 % bis
11,16 %) angewandt. Die Anpassung des Zinssatzes zum Vorjahr reflektiert dabei
jeweils die derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (Realwirtschaftsent-
wicklungen und Finanzierungskonditionen). Nach dem Zeitraum von drei Jahren an-
fallende Cashflows werden unter Verwendung einer Wachstumsrate von 1,00 % bis
3,00 % (Vorjahr: 1,10 % bis 4,16 %) extrapoliert.
(99) Das Management ist der Auffassung, dass derzeit nach vernünftigem Ermessen nur
die Änderung der zur Bestimmung des Nutzungswertes der zahlungsmittelgenerie-
renden Einheiten herangezogenen Zinssätze dazu führen könnte, dass der Buch-
wert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ihren erzielbaren Wert wesentlich
übersteigt und dass eine Anpassung der Zinssätze keine weiteren Parameterände-
rungen nach sich zieht (ceteris paribus). So würde – sowohl für die Elektrische Ener-
gie Group, als auch für die Metals Group – aus einem angenommenen Anstieg des
zur Diskontierung verwendeten Zinssatzes um 2-Prozentpunkte eine mögliche Wert-
minderung von TEUR 0 (Vorjahr: TEU 0) resultieren. Die Höhe des zur Diskontie-
rung verwendeten Zinssatzes, bei dem noch keine Wertminderung eintreten würde,
beliefe sich auf 11,0-Prozentpunkte (Elektrische Energie Group) sowie 7,3-Prozent-
punkte (Metals Group).
Die folgende Tabelle zeigt grundlegende Annahmen, die bei der Wertminderungs-
überprüfung der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen we-
sentliche Firmenwerte zugeordnet worden sind, herangezogen worden sind:
Langfristige Wachstumsrate
Abzinsungsfaktor
nach Steuern
in %
in %
Elektrische Energie
Group
1,45 (Vorjahr: 1,81)
5,70 bis 8,70
(Vorjahr: 5,44 bis 6,67)
6,70 bis 9,90
2,16 (Vorjahr: 2,56)
Metals Group
(Vorjahr: 5,44 bis 8,52)
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Anlage 1.6 / 25
Kurzfristige Vermögenswerte
2
Vorräte
2020
TEUR
2019
TEUR
Hardware und Lizenzen Dritter
Geleistete Anzahlungen Subunternehmer
5.980
2.681
8.661
8.451
2.161
10.612
3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto
2020
2019
TEUR
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
brutto
Einzelwertberichtigungen
33.181
-3.972
29.209
41.669
-3.214
38.455
(100) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben eine
Fälligkeit von 0 bis 90 Tagen. Die gebildeten Einzelwertberichtungen haben sich wie
folgt entwickelt:
2020
TEUR
3.214
19
753
-14
3.972
2019
TEUR
2.943
0
865
-594
Stand 1. Januar
Zugang durch Erstkonsolidierung
Aufwandswirksame Zuführung
Ertragswirksame Auflösung
Stand 31. Dezember
3.214
Anlage 1.6 / 26
078766010_2020 - PSI AG
(101) Zum 31. Dezember stellt sich die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen jeweils wie folgt dar:
2020
TEUR
2019
TEUR
Weder überfällig noch wertgemindert:
Überfällig (nach Wertminderungen):
< 30 Tage
30 – 60 Tage
60 – 90 Tage
21.573
28.871
3.648
1.243
746
5.988
1.071
358
90 – 120 Tage
> 120 Tage*
753
142
1.246
7.636
29.209
2.025
9.584
38.455
Stand 31. Dezember
Aufgrund der maßgeblichen Kundenstruktur in den Segmenten Energie und Produk-
tion sowie einem hohen Grad an individualisierten Produkten schätzt die PSI AG die
erwarteten pauschalen Ausfallrisiken für Forderungen aus Lieferungen und Leistun-
gen als unwesentlich ein. Die vorgenommenen Wertminderungen beziehen sich auf
projektspezifische Einzelwertberichtigungen.
4
Forderungen und Verbindlichkeiten aus langfristiger Auftragsfertigung
(102) Forderungen nach der Teilgewinnrealisierungsmethode entstehen, wenn Umsatzer-
löse erfasst werden, jedoch nach den Vertragsbedingungen noch nicht in Rechnung
gestellt werden können. Diese Beträge werden nach verschiedenen Performance-
kriterien, wie z. B. dem Erreichen von bestimmten Meilensteinen, dem Verhältnis
geplanter und aufgelaufener Kosten, der Fertigstellung bestimmter Einheiten oder
der Fertigstellung des Vertrages realisiert. Der Bilanzposten enthält die unmittelbar
zurechenbaren Einzelkosten (Personalkosten und Fremdleistungen), in angemes-
senem Umfang Gemeinkosten sowie Gewinnanteile.
(103) Die Forderungen bewertet nach der Teilgewinnrealisierungsmethode / Vertragsver-
mögenswerte enthalten folgende Bestandteile:
2020
TEUR
2019
TEUR
Angefallene Kosten
Gewinnanteile
Auftragserlöse
116. 442
19.401
135.843
103.429
16.287
119.716
Erhaltene Anzahlungen
Davon mit Auftragserlösen saldiert
-102.060
-88.130
-96.203
-78.991
Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung
Verbindlichkeiten aus langfristiger Auftragsferti-
gung
47.705
13.930
40.725
17.212
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 27
In den Verbindlichkeiten aus langfristiger Auftragsfertigung werden erhaltene Anzah-
lungen ausgewiesen, die entsprechende Forderungen aus langfristiger Auftragsfer-
tigung übersteigen (Vertragsverbindlichkeiten).
(104) Die Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung in Höhe von TEUR 47.705 (Vor-
jahr: TEUR 40.725) sind zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres nicht überfällig.
(105) Bezüglich der abgenommenen Auftragsfertigungen bestehen Gewährleistungsver-
pflichtungen im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit.
5
Sonstige Vermögenswerte
2020
TEUR
2019
TEUR
Forderungen aus Steuerguthaben
Aktive Rechnungsabgrenzungen
Darlehen ggü. assoziierten Unternehmen und extern
Geleistete Anzahlungen
1.886
2.839
359
2.356
378
2.947
2.151
359
1.296
357
Fördermittel
Übrige
749
752
8.567
7.862
(106) Die Rechnungsabgrenzungen enthalten im Wesentlichen abgegrenzte Vorauszah-
lungen für Wartung und werden, bis auf TEUR 562, innerhalb eines Jahres auf-
wandswirksam.
(107) Auf die sonstigen Vermögenswerte wurde keine Einzelwertberichtigung gebildet, es
bestehen keine überfälligen oder wertgeminderten Forderungen.
6
Zahlungsmittel
2020
TEUR
2019
TEUR
Guthaben bei Kreditinstituten
Festgelder
Kassenbestände
39.327
1.133
22
37.237
1.398
21
40.482
38.656
(108) Die getätigten Festgeldanlagen und Guthaben bei Kreditinstituten sind nicht überfäl-
lig; Einzelwertberichtigungen sind nicht notwendig.
Anlage 1.6 / 28
078766010_2020 - PSI AG
7
Eigenkapital
(109) In Bezug auf die Entwicklung des Eigenkapitals wird auf die Aufstellung über Verän-
derungen des Konzern-Eigenkapitals (Anlage 3) verwiesen.
a)
Gezeichnetes Kapital
(110) Das im Handelsregister eingetragene, voll eingezahlte Grundkapital beträgt
EUR 40.185.256,96 (Vorjahr: EUR 40.185.256,96) und ist in auf den Namen lau-
tende Stückaktien aufgeteilt, auf die ein anteiliger Betrag am Grundkapital von
EUR 2,56 je Aktie entfällt.
(111) Auf der Hauptversammlung der PSI AG am 9. Juni 2020 wurde der Vorstand er-
mächtigt, eigene Aktien von bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Auf der
Grundlage des Grundkapitals zum Bilanzstichtag ergibt sich eine Ermächtigung zum
Rückkauf von bis zu 1.567.984 Stückaktien der Gesellschaft. Die Ermächtigung läuft
am 30. Juni 2023 aus.
b)
Bedingtes und genehmigtes Kapital
(112) Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 16. Mai 2017 wurde der Vorstand der
Gesellschaft ermächtigt, bis zum 15. Mai 2022 – einmalig oder mehrmals – Wandel-
und Optionsschuldverschreibungen, Genussrechte und/oder Gewinnschuldver-
schreibungen (auch in Kombination) jeweils mit der Möglichkeit des Bezugsrechts-
ausschlusses auszugeben.
(113) Zur Erfüllung etwaiger ausgeübter Rechte im vorgenannten Sinne wurde in der
Hauptversammlung vom 16. Mai 2017 ein neues „Bedingtes Kapital 2017“ geschaf-
fen. Danach ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 8.035.840,00, ein-
geteilt in bis zu 3.139.000 Stückaktien, bedingt erhöht.
(114) Das bedingte Kapital aus einer Ermächtigung vom 7. Mai 2013 (BK 2013) wurde
durch das neue bedingte Kapital 2017 ersetzt.
(115) Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 16. Mai 2019 wurde ein neues geneh-
migtes Kapital (GK 2019) geschaffen. Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustim-
mung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum
15. Mai 2024 einmalig oder mehrfach um insgesamt bis zu EUR 8.035.840,00 durch
Ausgabe von neuen auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- oder Sach-
einlagen zu erhöhen. Das in der Hauptversammlung vom 12. Mai 2015 geschaffene
genehmigte Kapital wurde aufgehoben.
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Anlage 1.6 / 29
(116) Das genehmigte Kapital und bedingte Kapital stellen sich wie folgt dar:
2020
TEUR
2019
TEUR
Genehmigtes Kapital (GK)
– GK 2019 (bis 15. Mai 2024)
8.036
8.036
8.036
8.036
Bedingtes Kapital (BK)
– BK 2017 (bis 15. Mai 2022)
8.036
8.036
8.036
8.036
16.072
16.072
c)
Kapitalrücklage
(117) Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld aus Kapitalerhöhungen. Die der Emission
von Eigenkapitalinstrumenten zurechenbaren Kosten wurden als negatives Aufgeld
unter Berücksichtigung von Steuereffekten direkt im Eigenkapital verrechnet.
d)
Rücklage für eigene Anteile
(118) Im Geschäftsjahr wurden 2.934 Aktien zurückgekauft (Vorjahr: 16.452). Im Zusam-
menhang mit einem Mitarbeiteraktienprogramm wurden 2.934 eigene Aktien über-
tragen (Vorjahr: 18.994). Zum 31. Dezember 2020 betrug der Bestand an eigenen
Aktien 17.528 (Vorjahr: 17.528).
Im Rahmen des Mitarbeiteraktienprogramms können Mitarbeiter des PSI-Konzerns
eigene Aktien der PSI AG erwerben. Ein solcher Aktienerwerb findet zu marktüb-
lichen Konditionen statt. Der Gesellschaft entsteht hierdurch in Summe kein wesent-
licher Aufwand.
e)
Sonstige Rücklagen
(119) Die sonstigen Rücklagen setzen sich wie folgt zusammen:
2020
TEUR
2019
TEUR
Rücklage für Währungsdifferenzen
Versicherungsmathematische Verluste
Latente Steuern
-2.736
-1.309
-30.469
9.521
-33.817
10.520
-26.033
-22.257
Die latenten Steuern resultieren aus den versicherungsmathematischen Verlusten.
Anlage 1.6 / 30
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f)
Dividenden
(120) Die Hauptversammlung nahm den Vorschlag des Vorstandes zur Gewinnverwen-
dung 2019 an. Aufgrund des Beschlusses wurde eine Dividende für das Geschäfts-
jahr 2019 in Höhe von EUR 783.667,05 ausgeschüttet. Dies entspricht einer Höhe
von EUR 0,05 je dividendenberechtigter Stückaktie. Im Vorjahr wurde eine Divi-
dende für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe von EUR 3.918.697,25 ausgeschüttet.
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Anlage 1.6 / 31
Langfristige Verbindlichkeiten
Pensionsrückstellungen
8
(121) Pensionsrückstellungen werden für bestehende Anwartschaften und Ansprüche auf
Leistungen der betrieblichen Altersversorgung aktiver und ehemaliger Mitarbeiter
des PSI-Konzerns sowie derer Hinterbliebenen (Alters-, Invaliditäts- und Hinterblie-
benenleistungen) gebildet.
Für den überwiegenden Teil der Anwärter ergeben sich die Anwartschaften aus ei-
nem zum 31.12.2006 festgestellten statischen Besitzstand in Form einer leistungs-
orientierten Direktzusage. Für Dienstzeiten nach dem 31.12.2006 erwerben die Mit-
arbeiter in der Regel keine Anwartschaftssteigerungen mehr in der Direktzusage.
Vielmehr wurde den Mitarbeitern für den Wegfall der künftigen Anwartschaftszu-
wächse ein Wahlrecht zwischen der Erhöhung der Bruttobarbezüge oder Beiträgen
in eine rückgedeckte Unterstützungskasse eingeräumt. Da die gewährten Über-
schüsse der Unterstützungskasse nicht ausreichen, um die Anpassungspflicht der
laufenden Renten nach § 16 BetrAVG zu gewährleisten, werden bezüglich der Ren-
tenanpassungsverpflichtung ebenfalls Pensionsrückstellungen gebildet.
Im Rahmen des Betriebsübergangs zum 1. Januar 2019 nach § 613a BGB von der
Business Technology Consulting AG (BTC AG) sind die Pensionsverpflichtungen
dieses Mitarbeiterkreises auf den PSI-Konzern übergegangen. Der an zwei Stand-
orten auch für Neueintritte geöffnete Pensionsplan ist als wertpapiergebundene Di-
rektzusage ausgestaltet, bei der den Mitarbeitern jährliche arbeitszeitabhängige Bei-
träge auf ein Kapitalkonto verbucht und über ein Contractual Trust Arrangement
(CTA) am Kapitalmarkt angelegt werden. Demnach werden nach dem Ausscheiden
aus den Diensten Altersrente, vorzeitige Altersrente, Erwerbsminderungsrente so-
wie Ehegatten- und Waisenrente gewährt und unterliegen einer jährlichen garantier-
ten Rentenanpassung von einem Prozent. Die jeweilige Versorgungsleistung ergibt
sich dabei durch Verrentung des für den einzelnen Mitarbeiter gebildeten Versor-
gungskapitals bei Eintritt des Versorgungsfalles. Das Versorgungskapital resultiert
aus der Summe der jährlichen Versorgungsaufwendungen sowie der hierauf erziel-
ten Kapitalerträge. Die nominalen Einzahlungen sind als mindestens zu verrenten-
des Versorgungskapital garantiert. Anstelle einer lebenslang laufenden Mitarbeiter-
rente gewährt die Gesellschaft dem Mitarbeiter auf dessen Antrag hin eine Kapital-
leistung in bis zu zehn Jahresraten.
Anlage 1.6 / 32
078766010_2020 - PSI AG
(122) Die Höhe der Pensionsverpflichtung (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusa-
gen) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden auf Basis folgender An-
nahmen berechnet:
2020
%
2019
%
Abzinsungsfaktor
Deutschland
Österreich
0,50
0,50
0,90
0,50
Gehaltstrend
Deutschland
Österreich
0,00/1,301
2,75
0,00/1,301
2,75
Rententrend
Deutschland
Österreich
1,50
0,00
1,50
0,00
Fluktuation
Deutschland
Österreich
0,00
0,00
0,00
0,00
Die angewendeten Sterbetafeln waren:
Deutschland
Österreich
RT Heubeck 2018 G (Vorjahr: RT Heubeck 2018 G)
AVÖ 2018-P (Vorjahr: AVÖ 2018-P)
(123) Der Gehaltstrend umfasst erwartete zukünftige Gehaltssteigerungen, die unter an-
derem in Abhängigkeit von der Inflation und der Dauer der Zugehörigkeit zum Un-
ternehmen jährlich geschätzt werden.
(124) Zum Bilanzstichtag wurde bei der Berechnung der deutschen Pensionsverpflichtung
grundsätzlich die individuelle Regelaltersgrenze in der gesetzlichen Rentenversiche-
rung berücksichtigt. Für die Berechnung der Abfertigungsrückstellung in Österreich
gilt das APG 04 (Allgemeines Pensionsgesetz).
(125) Die Aufwendungen für Versorgungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:
2020
TEUR
2019
TEUR
Dienstzeitaufwand ausgewiesen im Personalauf-
wand
Nettozinsaufwand ausgewiesen im Zinsergebnis
Aufwendungen für Versorgungsleistungen
148
474
622
157
842
999
1 Ein Teil der Pensionszusagen wurde am 31.12.2006 abgelöst. Für diesen Teil sind Gehalts-
trends bei der Berechnung der Verpflichtung nicht relevant.
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Anlage 1.6 / 33
(126) Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Barwerts der leistungsorientierten
Verpflichtung:
2020
TEUR
2019
TEUR
Barwert zu Beginn des Jahres
Laufender Dienstzeitaufwand
69.164
146
63.482
157
Zinsaufwand
Erfolgsneutral erfasste versicherungsmathe-
matische (Gewinn) / Verluste
487
2.690
868
4.216
davon erfahrungsbedingte Anpassung
davon demografische Annahmenänderungen
davon finanzielle Annahmenänderungen
Zugang Konsolidierung
-208
0
2.898
12
-2.163
2.734
-620
-649
5.485
0
-2.033
2.474
Geleistete Rentenzahlungen
Veränderung des Barwerts der rückgedeckten leis-
tungsorientierten Verpflichtung
Barwert zum Bilanzstichtag
73.070
69.164
Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Barwerts des Planvermögens:
2020
TEUR
2019
TEUR
Marktwert/Barwert zu Beginn des Jahres
Zinsertrag
14.427
13
12.198
25
Erträge aus Planvermögen, die nicht im Nettozins-
ergebnis enthalten sind
Arbeitgeberbeiträge
Zugang Konsolidierungskreis
Erstattungen
2.075
2.069
128
12
-1
136
0
-1
Marktwert/Barwert zum Bilanzstichtag
16.654
14.427
(127) Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Nettobetrags der Rückstellung:
2020
TEUR
2019
TEUR
Bilanzwert zu Beginn des Jahres
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster (Er-
trag) / Aufwand
54.737
622
51.284
999
Rentenzahlungen aus Betriebsvermögen
Beiträge in das Planvermögen
Versicherungsmathematische (Gewinn) / Verluste
Bilanzwert am Ende des Jahres
-2.161
-128
3.348
56.416
-2.033
-135
4.620
54.737
Anlage 1.6 / 34
078766010_2020 - PSI AG
(128) Veränderungen bei den maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen
hätte folgende Auswirkung auf die leistungsorientierte Pensionsverpflichtung:
2020
TEUR
2019
TEUR
Änderung der Annahme zum Rechnungszins
Erhöhung um 0,2%-Punkte
Verminderung um 0,2%-Punkte
Änderung der Annahme zur Rentendynamik
Erhöhung um 0,2%-Punkte
-1.480
1.549
-1.450
1.514
1.098
1.059
Verminderung um 0,2%-Punkte
-1.064
-1.027
Die dargestellten Sensitivitätsanalysen berücksichtigen jeweils die Änderung einer
Annahme, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung
unverändert bleiben.
(129) Die durchschnittliche Restlaufzeit (Macaulay Duration) der leistungsorientierten Ver-
pflichtung beträgt zum Ende des Berichtszeitraums 14,7 Jahre (Vorjahr: 14,7 Jahre):
(130) Im Folgenden ist die erwartete Auszahlungsstruktur aus Betriebsvermögen für die
kommenden Jahre dargestellt:
2020
TEUR
2.162
2019
TEUR
2.031
Geleistete Pensionszahlungen
Erwartete Pensionszahlungen:
2022
2023
2024
2025
2026
Weitere 5 Jahre
2.172
2.236
2.296
2.298
2.299
11.722
2.082
2.154
2.240
2.313
2.318
11.796
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 35
9
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen
In der nachfolgenden Tabelle werden die vertraglich vereinbarten (diskontierten)
Leasingzahlungen einschließlich der Verlängerungsoptionen, von denen der Kon-
zern hinreichend sicher ist, dass er diese ausüben wird, dargestellt:
2020
TEUR
5.498
17.362
1.770
2019
TEUR
5.606
9.719
7.198
22.523
Innerhalb eines Jahres fällig
zwischen 1 – 5 Jahren fällig
über 5 Jahre fällig
Buchwert zum Ende des Jahres
24.630
Im Wesentlichen handelt es sich bei den Leasingverhältnissen nach IFRS 16 um
Objektimmobilien. Durch den verhältnismäßig niedrigen anzuwendenden Grenz-
fremdkapitalzinssatz ist der Unterschied zwischen diskontiert und undiskontiert als
insgesamt nicht materiell anzusehen.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen und aus
Leasingverhältnissen die von geringem Wert sind, welche aufgrund der Anwendung
der Ausnahmeregelung nicht unter IFRS 16 fallen, werden in Abschnitt G. „Sonstige
Angaben“, Unterpunkt „Sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasing-
verträgen“, angegeben.
Kurzfristige Verbindlichkeiten
10 Finanzverbindlichkeiten
(131) Die Finanzverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 65 (Vorjahr: TEUR 1.112) sind Ver-
bindlichkeiten aus Kontokorrentkrediten.
(132) Der PSI-Konzern nutzt kurzfristige, variabel verzinsliche Kontokorrentkredite zur Fi-
nanzierung. Die Finanzverbindlichkeiten werden monatlich getilgt und mit Zinssät-
zen zwischen 2,00 % bis 3,25 % verzinst. Besondere Sicherungen werden nicht ge-
stellt. Eine laufende Refinanzierung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten wird
angestrebt. Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Buchwert der Finanzverbind-
lichkeiten. Zum 31. Dezember 2020 verfügt der PSI-Konzern über nicht in Anspruch
genommene Kreditlinien aus Kontokorrentkrediten von TEUR 57.912 (Vorjahr:
TEUR 21.997).
(133) Die Aufwendungen für Zinsen aus Kontokorrentkrediten beliefen sich im Geschäfts-
jahr 2020 auf TEUR 54 (Vorjahr: TEUR 111).
Anlage 1.6 / 36
078766010_2020 - PSI AG
11 Sonstige Verbindlichkeiten
2020
TEUR
2019
TEUR
Personalbezogene Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Steuern
- TEUR 4.770 Lohn- und Umsatzsteuer (Vorjahr:
TEUR 4.852)
18.137
7.859
19.051
5.496
- TEUR 3.089 Ertragsteuer (Vorjahr: TEUR 644)
Rechnungsabgrenzungen
Ausstehende Wareneinkäufe
Kreditorische Debitoren
6.884
1.498
202
5.042
1.609
708
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
Übrige
177
2.407
176
2.850
37.164
34.932
(134) Die personalbezogenen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verpflichtun-
gen für Urlaubsansprüche, Mehrarbeit und Sonderzahlungen. Die passiven Rech-
nungsabgrenzungen (im Wesentlichen vorausbezahlte Wartungserlöse) werden, bis
auf TEUR 1.076 (Vorjahr: TEUR 1.496), welche nach mehr als einem Jahr ertrags-
wirksam werden, innerhalb eines Jahres ertragswirksam.
12 Latente Steuern/Ertragsteuern
(135) Die deutsche Gewerbesteuer wird auf das steuerliche Ergebnis der deutschen Kon-
zerngesellschaften erhoben, das durch Kürzung bestimmter Erträge, die nicht ge-
werbesteuerpflichtig sind, und durch Hinzurechnung bestimmter Aufwendungen, die
für Gewerbesteuerzwecke nicht abzugsfähig sind, ermittelt wird. Der effektive Ge-
werbesteuersatz hängt davon ab, in welcher Gemeinde die jeweilige deutsche Kon-
zerngesellschaft tätig ist. Der durchschnittliche Gewerbesteuersatz im Jahr 2020 be-
trug wie im Vorjahr ca. 14 %. In den Geschäftsjahren 2019 und 2020 gilt ein Körper-
schaftsteuersatz von 15 %. Zusätzlich zur Körperschaftsteuer wird ein Solidaritäts-
zuschlag in Höhe von 5,5 % auf die festgesetzte Körperschaftsteuer erhoben. Ent-
sprechend ergibt sich für die Berechnung der laufenden Ertragsteuern für das Ge-
schäftsjahr 2020 ein effektiver Steuersatz von 29,83 % (Vorjahr: 29,83 %).
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 37
(136) Der Ertragsteueraufwand des laufenden Geschäftsjahres setzt sich wie folgt zusam-
men:
2020
TEUR
2019
TEUR
Tatsächlicher Steueraufwand
Laufendes Jahr
-4.516
-1.947
Latenter Steueraufwand
-96
-1.016
27
24
137
-291
345
119
1.360
25
743
-243
1.134
-3.382
46
-738
27
Immaterielle Vermögenswerte
Langfristige Auftragsfertigung
Vorräte
Altersteilzeit und Jubiläumsrückstellungen
Forderungen Lieferungen und Leistungen
Pensionsrückstellungen
Verbindlichkeiten Lieferung und Leistungen
Übriges
Anlagevermögen
Leasingverhältnisse
Nutzung steuerlicher Verlustvorträge
Passive Rechnungsabgrenzungen
38
-137
-661
26
128
-116
122
949
85
-231
-2.178
Ertragsteueraufwand
(137) Eine Überleitung des Steueraufwandes/-ertrages ergibt sich aus der folgenden
Übersicht:
2020
TEUR
2019
TEUR
Ergebnis vor Steuern
13.662
16.440
Theoretischer Ertragsteueraufwand (29,83 %; Vorjahr:
29,83 %)
Unterlassene Aktivierung von steuerlichen Verlusten
Nicht abziehbare Betriebsausgaben und gewerbesteuer-
liche Hinzurechnungen
Nutzung nicht aktivierter steuerlicher Verlustvorträge
Nutzung steuerlicher Verlustvorträge
Effekte aus Steuersatzunterschieden Ausland
Steueraufwand für Vorjahre
-4.075
-617
-4.904
-434
-1.234
2.923
1.160
84
-1.565
382
-360
1.620
949
444
45
Steuerfreie Auslandseinkünfte
500
Abschreibungen von Beteiligungen / Wertpapieren
Sonstiges
Tatsächlicher Steueraufwand
-57
-383
-3.382
-8
-30
-2.178
Anlage 1.6 / 38
078766010_2020 - PSI AG
(138) Der PSI-Konzern verfügt über die nachstehenden steuerlichen Verlustvorträge:
2020
EUR Mio.
11,9
2019
EUR Mio.
31,3
Verlustvortrag Gewerbesteuer Inland
Verlustvortrag Körperschaftsteuer Inland
Verlustvorträge Ausland
13,9
10,6
33,1
12,8
Die inländischen Verlustvorträge verfallen grundsätzlich nicht.
Die latenten Steuern, die im PSI-Konzern ausgewiesen werden, setzen sich wie folgt
zusammen:
2020
TEUR
2019
TEUR
Latente Steuern
Nutzung steuerlicher Verlustvorträge
Pensionsrückstellungen
1.692
8.993
-646
-640
125
949
8.284
-686
-555
101
Immaterielle Vermögenswerte
Steuerlich wirksame Firmenwertabschreibung
Altersteilzeit und Jubiläumsrückstellungen
Projektbezogene Rückstellungen
Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung
Anlagevermögen
946
601
-6.760
1.042
147
-5.744
-318
122
Leasingverhältnisse
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Rückstellungen
Passive Rechnungsabgrenzungen
Übrige
2.881
414
-1.753
41
2.744
244
-1.510
65
6.482
4.297
Stand 1. Januar, netto
In der Berichtsperiode erfasster Steueraufwand
4.297
1.135
3.170
-231
Aus Unternehmenserwerb
In der Berichtsperiode im sonstigen Ergebnis erfasster
Steuerertrag/(-aufwand)
51
999
-20
1.378
Stand 31. Dezember, netto
6.482
4.297
Bilanzausweis
15.208
-8.726
10.625
-6.328
Aktive latente Steuern
Latente Steuerverbindlichkeiten
Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 5.609 (Vorjahr: TEUR 3.301)
wurde ein aktiver latenter Steueranspruch gebildet, da die Geschäftsführung es für
wahrscheinlich hält, dass in ausreichendem Maße zukünftige steuerliche Gewinne
zur Verfügung stehen werden.
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 39
D. Angaben zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung
(139) Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufge-
stellt.
13 Umsatzerlöse
2020
TEUR
2019
TEUR
Softwareerstellung
Wartung
Lizenzen
108.235
79.267
11.902
18.391
217.795
109.753
75.524
18.568
21.335
225.180
Waren
14 Sonstige betriebliche Erträge
2020
TEUR
1.251
1.416
943
2019
TEUR
3.447
1.038
954
Ertrag aus Auflösung Rückstellungen
Erträge aus Währungsumrechnungen
Sachbezüge
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen
Übrige
37
3.102
25
1.137
6.749
6.601
15 Materialaufwand
2020
TEUR
2019
TEUR
Aufwendungen für bezogene Leistungen
Aufwendungen für bezogene Waren
15.649
14.085
29.734
17.519
14.740
32.259
16 Personalaufwand
2020
TEUR
2019
TEUR
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben
118.962
22.415
141.377
115.844
21.951
137.795
Anlage 1.6 / 40
078766010_2020 - PSI AG
(140) Der Personalaufwand enthält Aufwendungen für Zahlungen im Zusammenhang mit
beitragsorientierten Versorgungszusagen an private Versorgungseinrichtungen von
TEUR 635 (Vorjahr: TEUR 614) und staatliche Rentenkassen von TEUR 7.763 (Vor-
jahr: TEUR 7.363).
17 Sonstige betriebliche Aufwendungen
2020
TEUR
2.159
3.564
2.599
2.859
839
4.016
2.274
7.955
26.265
2019
TEUR
7.413
3.715
1.717
4.670
1.150
3.999
2.318
8.708
33.690
Reisekosten
Miete, Leasing Immobilien inklusive Nebenkosten
Projektaufwendungen
Werbe- und Marketingmaßnahmen
Leasingkosten Mobilien
Datenleitungs-, EDV- und Telefonkosten
Rechts- und Beratungskosten
Übrige
18 Finanzergebnis
2020
TEUR
222
2019
TEUR
579
Finanzertrag
Finanzaufwand (davon aus IFRS 16 TEUR -491,
Vorjahr: TEUR -544)
-1.808
300
-1.632
288
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
-1.286
-765
19 Ergebnis je Aktie
(141) Nach IAS 33 basiert die Ermittlung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie auf der
Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete Anzahl der Stückaktien.
2020
10.280
15.680
2019
14.262
15.671
Periodenergebnis (TEUR)
Anzahl der gewichteten Stückaktien (Tausend Stück)
Unverwässertes/verwässertes Ergebnis je Stückaktie
(Euro/Aktie)
0,66
0,91
(142) Zur Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird der den Stammaktio-
nären zurechenbare Periodengewinn sowie der gewichtete Durchschnitt der sich im
Umlauf befindlichen Aktien um die Auswirkungen aller verwässernden potenziellen
Stammaktien bereinigt, die durch die Ausübung von Aktienbezugsrechten entstehen
könnten.
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 41
E. Angaben zur Kapitalflussrechnung
(143) Die ausgewiesenen liquiden Mittel unterliegen keiner Verfügungsbeschränkung
durch Dritte. Während des Berichtsjahres wurde an die Aktionäre eine Dividende für
das Geschäftsjahr 2019 von 5 Eurocent je Aktie (Vorjahr: 25 Eurocent je Aktie) aus-
geschüttet. Die Zusammensetzung des Zahlungsmittelfonds ergibt sich aus der Dar-
stellung unter C. 6. Kontokorrentverbindlichkeiten wurden nicht in den Zahlungsmit-
telfonds einbezogen.
F.
Angaben zur Segmentberichterstattung
(144) Der PSI-Konzern hat zwei Hauptsegmente, die berichtspflichtig sind und wendet
IFRS 8 – Segmentberichterstattung – an. Dieser Standard beinhaltet Regelungen
über die Offenlegung von Informationen über Geschäftsfelder und geografische
Segmente.
(145) Beschreibung der Segmente
Energiemanagement: Intelligente Lösungen für Energieversorger der Sparten
Strom, Gas, Öl und Wasser. Schwerpunkte sind zuverlässige und wirtschaft-
liche Lösungen für die Netzführung sowie für Handel und Vertrieb im liberali-
sierten Energiemarkt.
Produktionsmanagement: Softwareprodukte und Individuallösungen für die
Produktionsplanung, besondere Aufgaben der Produktionssteuerung und effi-
ziente Logistik. Schwerpunkte sind die Optimierung des Ressourceneinsatzes
und die Erhöhung von Qualität und Wirtschaftlichkeit.
Überleitung
(146) Umsätze aus Transaktionen mit anderen Segmenten sind in der Spalte „Überleitung"
zusammengefasst. Der Umsatz zwischen den Geschäftssegmenten betrug zum
31. Dezember 2020 TEUR 16.514 (Vorjahr: TEUR 13.001). Bestimmte Aufwendun-
gen werden nicht den einzelnen Segmenten zugeordnet. Das Ergebnis aus der
Überleitung beträgt TEUR -2.866 (Vorjahr: TEUR -1.568).
Anlage 1.6 / 42
078766010_2020 - PSI AG
Zusätzliche geografische Angaben
(147) Im Geschäftsjahr 2020 hat der PSI-Konzern Umsatzerlöse von EUR 139,8 Mio. (Vor-
jahr: EUR 132,8 Mio.) im Inland und Umsatzerlöse von EUR 78,0 Mio. (Vorjahr:
EUR 92,4 Mio.) im Ausland erzielt. Die langfristigen Vermögenswerte entfallen mit
TEUR 46.107 (Vorjahr: TEUR 38.357) auf das Ausland.
G. Sonstige Angaben
Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse
Miet- und Leasingverträge – PSI-Konzern als Leasingnehmer
(148) Im Rahmen von Leasingverträgen wurden Immobilien, PKW, Büroausstattung, Da-
tenverarbeitungsanlagen und sonstige Geräte gemietet. Der PSI-Konzern wendet
auf kurzfristige Leasingverträge (Laufzeit unter zwölf Monate) und aus Leasingver-
hältnissen die von geringem Wert sind, über Immobilien und Mobilien die Ausnah-
meregelung nach IFRS 16 an. Diese Aufwendungen werden unter den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die im
Berichtjahr angefallenen Miet- und Leasinggebühren und das Vorjahr:
2020
TEUR
557
2019
TEUR
872
432
1.304
Immobilien
Mobilien
Gesamt
205
762
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in Bezug auf Nutzungsrechte aus Lea-
singverhältnissen werden in Abschnitt B. „Langfristige Vermögenswerte“ Buch-
stabe c) „Nutzungsrechte“ wiedergegeben.
Eine Übersicht über die Fälligkeit der Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen
wird in Abschnitt C. „Angaben zur Konzernbilanz“, Unterpunkt „Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen“, dargestellt.
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 43
Avalbürgschaften
(149) Durch verschiedene Versicherungsgesellschaften und Kreditinstitute wurden zum
Bilanzstichtag Avalbürgschaften in Höhe von TEUR 46.362 (Vorjahr: TEUR 44.385)
für den PSI-Konzern übernommen. Die folgende Tabelle weist den nicht abgezinsten
maximalen Betrag aus, für den die PSI AG am Bilanzstichtag haftete:
2020
TEUR
2019
TEUR
Anzahlungsbürgschaft
Vertragserfüllungsbürgschaft
Gewährleistungsbürgschaft
Mietbürgschaft
Sonstiges
Bietungsbürgschaft
Gesamt
31.934
7.233
5.620
1.079
233
263
46.362
31.569
6.757
3.774
1.039
1.116
130
44.385
Mitarbeiter
(150) Die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl im PSI-Konzern beträgt im Geschäftsjahr
1.997 (Vorjahr: 1.961 Mitarbeiter). Die Aufteilung der Mitarbeiter nach Funktionen
stellt sich wie folgt dar:
2020
2019
Softwareerstellung
Verwaltung
Vertrieb
1.635
196
166
1.613
191
157
Gesamt
1.997
1.961
Anlage 1.6 / 44
078766010_2020 - PSI AG
Aufstellung des Anteilsbesitzes
1)
Eigenkapital 1) Jahresergebnis
Anteile
in %
31.12.2020
TEUR
2020
TEUR
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
1.098
PSI Automotive & Industry GmbH, Berlin
12.047
501
5.163
8.723
1.509
1.330
-1.106
378
1.005
474
-73
0 2)
0 2)
PSI GridConnect GmbH, Karlsruhe
PSI Metals GmbH, Düsseldorf
PSI Transcom GmbH, Berlin
PSI Logistics GmbH, Berlin
PSI Energy Markets GmbH, Hannover
PSI Mines&Roads GmbH, Berlin
PSI FLS Fuzzy Logik & Neuro Systeme GmbH, Dortmund
PSI Metals Non Ferrous GmbH, Aachen
MOVEO Software GmbH, Potsdam
PSI Prognos Energy GmbH, Potsdam
PSI Information Technology (Shanghai) Co. Ltd.,
Shanghai, China
-8.151
1.573
0 2)
854
0 2)
0 2)
178
9
671
483 3)
PSI METALS NORTH AMERICA Inc., Pittsburgh, USA
PSI AG für Produkte und Systeme der
Informationstechnologie, Wil, Schweiz
100
100
1.461
1.167
1.147
445
100
100
4.036
1.140
2.748
140
PSI Polska Sp. z o.o., Poznan, Polen
PSI Automotive & Industry Austria GmbH,
Traun, Österreich
100
100
100
100
100
100
1.990
7.451
-10
927
-2.125
-569
1.036
-1.414 3)
0 3)
31 3)
-183 3)
-3 3)
OOO 'PSI', Moskau, Russland
PSI Incontrol Sdn. Bhd., Selangor, Malaysia
PSI Incontrol Private Limited, Chennai, Indien
Incontrol Tech for Shares, Salmabad, Bahrain
Incontrol Tech (Thailand) Ltd., Bangkok, Thailand
Incontrol Tech Holdings (Thailand) Ltd., Bangkok,
Thailand
100
100
6.772
250
2.108
73 3)
PSI Metals Austria GmbH, Graz, Österreich
PSI METALS INDIA PRIVATE LIMITED,
Kolkata, Indien
100
100
100
100
100
100
49
2.043
537
176
2.465
229
1.388
-7
1.457
395
59
PSI Metals Belgium NV, Brüssel, Belgien
PSI Metals Brazil Ltda, Rio de Janeiro, Brasilien
Time-steps AG, Affoltern am Albis, Schweiz
PSI Metals UK Ltd., Watford, United Kingdom
PSIAG Scandinavia AB, Karlstad, Schweden
Neplan AG, Küsnacht, Schweiz
OOO OREKHsoft, Moskau, Russland
OOO PROGRESS, Moskau, Russland
OOO Gazavtomatika dispetcherskije sistemy,
Moskau, Russland
62
202 3)
306
-3
49
33
925
61
-53
31 4)
31,3
2.081
956 5)
caplog-x GmbH, Leipzig
1) Werte gemäß gesetzlicher und lokaler Bilanzierungsvorschriften vor Konsolidierungsbuchungen
2) Ergebnisabführungsverträge
3) Werte gemäß IFRS vor Konsolidierungsbuchungen
4) Werte zum 31.12.2018, da Werte zum Bilanzstichtag 31.12.2020 zur Zeit der Abschlusserstellung nicht vorlagen
5) Werte zum 31.12.2019, da Werte zum Bilanzstichtag 31.12.2020 zur Zeit der Abschlusserstellung nicht vorlagen
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 45
Honorare des Abschlussprüfers
(151) Für Dienstleistungen des Abschlussprüfers fielen im Geschäftsjahr folgende Hono-
rare an:
2020
TEUR
2019
TEUR
Abschlussprüfungsleistungen
Steuerberatungsleistungen
Gesamt
195
0
195
182
381
563
Die Abschlussprüfungsgebühren umfassen die Jahresabschlussprüfung der PSI AG
und die Konzernabschlussprüfung der PSI AG.
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
(152) Als nahestehende Unternehmen und Personen werden Unternehmen und Personen
betrachtet, die über die Möglichkeit verfügen, den PSI-Konzern zu beherrschen oder
einen maßgeblichen Einfluss auf dessen Finanz- und Geschäftspolitik auszuüben.
Bei der Bestimmung des maßgeblichen Einflusses, den nahestehende Personen
bzw. nahestehende Unternehmen des PSI-Konzerns auf die Finanz- und Geschäfts-
politik haben, wurde neben den bestehenden Beherrschungsverhältnissen das Be-
stehen von Treuhand-Verhältnissen berücksichtigt.
Nahestehende Unternehmen
(153) Die in den Konzernabschluss einbezogenen verbundenen Unternehmen sind als na-
hestehende Unternehmen zu betrachten. Ferner sind die caplog-x und die OOO Ga-
zavtomatika dispetcherskije sistemy als assoziierte Unternehmen als nahestehen-
des Unternehmen zu betrachten. Weitere nahestehende Unternehmen bestehen
nicht.
Nahestehende Personen
(154) Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates sind als nahestehende Perso-
nen zu betrachten.
Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen
(155) Zwischen der PSI AG und ihren Tochtergesellschaften bestehen Leistungsbezie-
hungen im Rahmen von Liefer- und Dienstleistungen, Cash Management, zentralen
Verwaltungsleistungen und der Personalgestellung, die im Rahmen der Konsolidie-
rung eliminiert wurden. Zwischen der PSI AG und den assoziierten Unternehmen
bestehen Leistungsbeziehungen im Rahmen von Liefer- und Dienstleistungen und
Gewährung von Darlehen.
Anlage 1.6 / 46
078766010_2020 - PSI AG
In den Jahren 2020 und 2019 fanden neben den Dienstverträgen mit den Vorstands-
mitgliedern und der Aufwandsentschädigungen des Aufsichtsrates keine Geschäfts-
transaktionen zwischen den nahestehenden Personen und dem PSI-Konzern statt.
Aufsichtsrat
(156) Folgende Personen waren im Geschäftsjahr 2020 Mitglieder des Aufsichtsrates:
Mitgliedschaft in Aufsichtsrä-
ten anderer Gesellschaften
Name
Beruf
Sitz
Karsten Trippel
(Vorsitzender)
Kaufmann
Großbottwar
1. Berlina AG für Anlage-
werte, Berlin
(Vorsitzender)
2. Preussische Vermögens-
verwaltungs AG, Berlin
3. Riebeck-Brauerei von 1862
AG, Wuppertal
(Vorsitzender)
4. Ost-West Beteiligungs- und
Grundstücksverwaltungs-AG,
Köln
(stellvertretender Vorsitzen-
der)
5. Fleischerei-Bedarf Aktien-
gesellschaft von 1923,
Coburg
(Vorsitzender)
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Wil-
helm Jaroni (Stellvertre-
tender Vorsitzender)
Dipl.-Ing.
Jurist
Aschau
Herten
Keine
Andreas Böwing
Thyssengas GmbH, Dort-
mund
Prof. Dr. Uwe Hack
Professor für In-
ternational
Metzingen
1. abcfinance GmbH, Köln
2. abcbank mbH, Köln
Finance und
Accounting
Elena Günzler (Arbeit-
nehmervertreterin)
Dipl.-Mathemati-
kerin
Berlin
Keine
Keine
Uwe Seidel (Arbeitneh-
mervertreter)
Dipl.-Chemiker
Duisburg
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 47
Vergütungen für Vorstand und Aufsichtsrat
(157) Dem Vorstand der PSI AG wurden für das Geschäftsjahr 2020 Bezüge in Höhe von
TEUR 1.610 (Vorjahr: TEUR 1.550) gewährt. Von dieser Gesamtvergütung entfielen
TEUR 382 (Vorjahr: TEUR 292) auf die langfristige Vergütung.
(158) Für ausgeschiedene Vorstände werden Pensionsrückstellungen in Höhe von
TEUR 320 (Vorjahr: TEUR 643) ausgewiesen. Weitere Leistungen, außer Renten-
zahlungen an frühere Organmitglieder in Höhe von TEUR 34 (Vorjahr: TEUR 56),
kamen im Geschäftsjahr 2020 nicht zur Auszahlung.
(159) Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr Vergütungen von TEUR 304 (Vorjahr:
TEUR 298) erhalten.
(160) Individualisierte Angaben zur Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats sind
im Vergütungsbericht, der Bestandteil des Konzernlageberichts ist, dargestellt.
Angaben zum deutschen Corporate Governance Kodex
(161) Die PSI AG hat die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebenen Erklärungen
am 18. Dezember 2020 abgegeben. Sie sind den Aktionären über die Homepage
der PSI AG (www.psi.de) im Bereich Investor Relations dauerhaft zugänglich.
Berlin, 15. März 2021
Dr. Harald Schrimpf
Harald Fuchs
(Vorstandsvorsitzender)
Anlage 1.6 / 48
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1 zum Anhang
PSI Software AG, Berlin
Entwicklung des Anlagevermögens (IFRS)
Für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Währungs- Veränderung Kon-
Kumulierte Abschreibungen
Währungs-
Buchwerte
differenzen solidierungskreis
differenzen
1.1.2020
Zugänge Abgänge 31.12.2020
1.1.2020
TEUR
Zugänge Abgänge 31.12.2020
31.12.2020 31.12.2019
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
EUR
TEUR
TEUR
TEUR
Immaterielle Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Firmenwerte
Aktivierte Softwareentwicklungskosten
28.960
57.150
3.602
-23
-1.461
0
482
7.373
0
2.138
0
152
541
0
31.016
63.062
3.754
20.543
2.258
2.488
-3
0
0
2.432
0
456
541
0
22.431
2.258
2.944
8.585
60.804
810
8.417
54.892
1.114
0
0
89.712
-1.484
7.855
2.290
541
97.832
25.289
-3
2.888
541
27.633
70.199
64.423
Sachanlagen
Grundstücke und Gebäude
Rechner und Zubehör
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen
18.983
21.247
9.238
-38
-151
-103
-6
10
20
40
134
2.427
969
20
927
516
246
19.069
22.616
9.628
11.831
16.274
6.438
-38
-121
-84
739
2.390
561
20
924
516
245
12.512
17.619
6.399
6.557
4.997
3.229
7.152
4.973
2.800
27.282
297
7.373
34.700
5.168
-10
5.642
10.555
24.145
22.114
76.750
-298
367 10.903
1.709
86.013
39.711
-253
9.332
1.705
47.085
38.928
37.039
Finanzanlagen
Anteile an assoziierten Unternehmen
440
440
0
0
0
0
0
0
0
0
440
440
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
440
440
440
440
166.902
-1.782
8.222 13.193
2.250
184.285
65.000
-256 12.220
2.246
74.718
109.567
101.902
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 49
Anlage 2 zum Anhang
PSI Software AG, Berlin
Entwicklung des Anlagevermögens (IFRS)
Für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Währungs- Veränderung Kon-
differenzen solidierungskreis
Kumulierte Abschreibungen
Währungs-
Buchwerte
differenzen
1.1.2019
Umbuchung Zugänge Abgänge 31.12.2019
1.1.2019
TEUR
Zugänge Abgänge 31.12.2019
31.12.2019 31.12.2018
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
EUR
TEUR
TEUR
TEUR
Immaterielle Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Firmenwerte
Aktivierte Softwareentwicklungskosten
26.531
51.675
3.451
15
716
0
104
494
0
0
0
0
2.413
4.265
151
103
0
28.960
57.150
3.602
18.562
2.258
1.952
0
0
0
2.083
0
536
102
0
20.543
2.258
2.488
8.417
54.892
1.114
7.969
49.417
1.499
0
0
81.657
731
598
0
6.829
103
89.712
22.772
0
2.619
102
25.289
64.423
58.885
Sachanlagen
Grundstücke und Gebäude
Rechner und Zubehör
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen
18.814
18.812
8.305
17
60
57
-7
0
0
0
0
0
0
0
0
152
2.817
1.400
3.928
0
442
524
0
18.983
21.247
9.238
11.486
14.555
6.298
0
16
37
49
0
329
2.121
595
0
439
504
0
11.831
16.274
6.438
7.152
4.973
2.800
7.328
4.257
2.007
0
23.361
27.282
5.168
5.168
22.114
69.292
127
0
0
8.297
966
76.750
32.339
102
8.213
943
39.711
37.039
13.592
Finanzanlagen
Anteile an assoziierten Unternehmen
440
440
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
440
440
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
440
440
440
440
151.389
858
598
15.126
1.069
166.902
55.111
102 10.832
1.045
65.000
101.902
72.917
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.6 / 50
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen
der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und
Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Berlin, 15. März 2021
PSI Software AG
Der Vorstand
Dr. Harald Schrimpf
Harald Fuchs
PSI Software AG, Berlin
Konzern-Segmentberichterstattungfür den Zeitraum 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020
Energiemanagement
31.12.2020 31.12.2019
Produktionsmanagement
31.12.2020 31.12.2019
Überleitung
PSI Konzern
31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2019
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
UMSATZERLÖSE
Umsätze mit Fremden
Umsätze mit anderen Segmenten
Umsätze gesamt
120.002
3.138
123.140
115.755
3.227
118.982
97.793
13.376
111.169
109.425
9.774
119.199
0
-16.514
-16.514
0
-13.001
-13.001
217.795
0
217.795
225.180
0
225.180
Segment - Betriebsergebnis vor Abschreibung
11.779
12.644
17.748
17.053
-2.359
-1.660
27.168
28.037
Segment - Betriebsergebnis vor Abschreibung
aus Kaufpreisallokationen
6.264
-241
7.492
-293
12.268
-492
12.245
-482
-2.851
0
-1.757
0
15.681
-733
17.980
-775
Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen
Segment - Betriebsergebnis
Finanzergebnis
6.023
-824
7.199
-203
11.776
-447
11.763
-751
-2.851
-15
-1.757
189
14.948
-1.286
13.662
17.205
-765
Segmentergebnis
5.199
6.996
11.329
11.012
-2.866
-1.568
16.440
078766010_2020 - PSI AG
Anlage 1.7