GESCO AG, Wuppertal
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020
A K T I V A
P A S S I V A
31.12.2020
T€
31.12.2019
31.12.2020
T€
31.12.2019
T€
A. LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
I. Immaterielle Vermögenswerte
T€
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital
(16)
-5.432
-5.388
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und
Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
2. Geschäfts- oder Firmenwert
II. Kapitalrücklage
(1)
(2)
(3)
III. Gewinnrücklagen
3. Geleistete Anzahlungen
IV. Sonstiges Ergebnis
II. Sachanlagen
V. Anteile anderer Gesellschafter (Kapitalgesellschaften)
(17)
1. Grundstücke und Bauten
(4)
(5)
(6)
(7)
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
B. LANGFRISTIGE SCHULDEN
I. Anteile anderer Gesellschafter (Personengesellschaften)
II. Rückstellungen für Pensionen
III. Sonstige langfristige Rückstellungen
IV. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
V. Leasingverbindlichkeiten
(17)
(18)
(18)
(19)
(19)
(19)
(12)
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Anteile an at-equity bilanzierten Unternehmen
3. Beteiligungen
(8)
(9)
(10)
VI. Sonstige Verbindlichkeiten
VII. Latente Steuerverbindlichkeiten
4. Sonstige Ausleihungen
IV. Sonstige Vermögenswerte
V. Latente Steueransprüche
B. KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
I. Vorräte
(11)
(12)
C. KURZFRISTIGE SCHULDEN
I. Sonstige Rückstellungen
II. Verbindlichkeiten
(18)
(19)
(13)
(11)
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Leasingverbindlichkeiten
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
4. Geleistete Anzahlungen
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
6. Verbindlichkeiten gegenüber at-equity
bilanzierten Unternehmen
II. Forderungen und sonstige Vermögenswerte
7. Sonstige Verbindlichkeiten
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen at-equity bilanzierte Unternehmen
4. Sonstige Vermögenswerte
III. Rechnungsabgrenzungsposten
IV. Schulden in direktem Zusammenhang mit zur
Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
III. Kassenbestand und Guthaben bei
Kreditinstituten
(15)
(14)
(15)
IV. Rechnungsabgrenzungsposten
V. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
GESCO AG, Wuppertal
Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung
für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020
1.4.2019-
1.1.2020-
31.12.2019
31.12.2020
T€
(9 Monate)
T€
FORTGEFÜHRTE GESCHÄFTSBEREICHE
Umsatzerlöse
(20)
Veränderung des Bestands an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
-7.777
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Gesamtleistung
(21)
(22)
-220.722
-104.026
-45.418
-192.944
-83.461
-39.031
Materialaufwand
(23)
(24)
(25)
Personalaufwand
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Wertminderungsaufwendungen auf finanzielle
Vermögenswerte
-149
-402
Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern
und Abschreibungen (EBITDA)
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
des Anlagevermögens und auf Sachanlagen
(26)
-16.664
-12.593
Ergebnis vor Finanzergebnis
und Ertragsteuern (EBIT)
Ergebnis aus Beteiligungen
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen
Erträge aus Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Ergebnisanteile Dritter an Personengesellschaften
Finanzergebnis
-2.150
-2.189
-142
(27)
-1.853
-200
-3.804
-6.009
-1.049
-7.650
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen
(28)
(29)
AUFGEGEBENE GESCHÄFTSBEREICHE
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
Konzernjahresergebnis
-22.862
-15.982
-1.985
davon:
Anteile Dritter an Kapitalgesellschaften
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
-457
Anteile der GESCO-Aktionäre
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
-22.405
-16.576
-2.126
Ergebnis je Aktie (€)
(30)
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen
Aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen
-1,53
GESCO AG, Wuppertal
Gesamtergebnisrechnung
für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020
1.4.2019-
1.1.2020-
31.12.2019
31.12.2020
T€
(9 Monate)
T€
Konzernjahresergebnis
-15.982
-1.052
-1.052
Erfolgsneutrale Neubewertung von
leistungsorientierten Verpflichtungen
Nicht in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung
umbuchbare Posten
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung
a) Umbuchung in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung
b) Erfolgsneutrale Wertänderung
-1.843
-157
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung
von at-equity bilanzierten Unternehmen
a) Umbuchung in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung
b) Erfolgsneutrale Wertänderung
-318
-65
Marktbewertung von Sicherungsinstrumenten
a) Umbuchung in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung
b) Erfolgsneutrale Wertänderung
In die Gewinn-und-Verlust-Rechnung
umbuchbare Posten
-1.748
-1.275
-186
-1.238
Sonstiges Ergebnis
(31)
Gesamtergebnis der Periode
-17.257
davon Anteile Dritter an Kapitalgesellschaften
davon Anteil der GESCO-Aktionäre
-17.729
GESCO AG, Wuppertal
Kapitalflussrechnung
für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020
1.4.2019-
31.12.2019
(9 Monate)
T€
1.1.2020-
31.12.2020
T€
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von
Minderheitsgesellschaftern der Kapitalgesellschaften)
-15.982
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des
Anlagevermögens und auf Sachanlagen
-574
Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen
Ergebnisanteil Minderheitsgesellschafter Personengesellschaften
Abnahme der langfristigen Rückstellungen
-89
-540
-267
-170
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen
Cashflow des Jahres
Verluste aus dem Abgang von aufgegebenen Geschäftsbereichen
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des
Sachanlagevermögens / immateriellen Anlagevermögens
-325
-377
Gewinne aus dem Abgang von Gegenständen des
Sachanlagevermögens / immateriellen Anlagevermögens
Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva
Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Passiva
-10.726
-28.512
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des
Sachanlagevermögens / immateriellen Anlagevermögens
-10.031
-882
-14.137
-952
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des
Finanzanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
-3.000
Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen
und sonstigen Geschäftseinheiten
-4.241
-2.493
-13.826
-9.756
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen an Gesellschafter (Dividende)
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Aktien
Auszahlungen für den Kauf eigener Aktien
-755
Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter
-1.081
-1.553
-1.676
-21.025
-3.204
-23.193
Auszahlungen für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen
Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten
Auszahlungen für die Tilgung von (Finanz-) Krediten
Auszahlungen für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
-38.652
-4.241
-34.430
-207
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes
Finanzmittelbestand am 1.4. bzw. 1.1.
-2.414
Finanzmittelbestand am 31.12.
abzüglich zur Veräußerung stehende Zahlungsmittel
Finanzmittelbestand am 31.12. aus fortgeführten Geschäftsbereichen
GESCO AG, Wuppertal
Eigenkapitalveränderungsrechnung
für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020
Anteile anderer
Gesellschafter an
Kapitalgesell-
schaften
Gezeichnetes
Kapital
Kapital-
rücklage
T€
Gewinn-
rücklagen
T€
Eigene
Anteile
Währungsaus-
gleichsposten
T€
Neubewertung
Pensionen
T€
Sicherungs-
instrumente
T€
Gesamt
T€
Eigenkapital
T€
T€
T€
T€
Stand 31.3.2019
-228
-3.941
-83
Ausschüttungen
-9.756
-9.756
-1.175
-10.931
Erwerb eigener
Aktien
-755
-755
-755
Verkauf eigener
Aktien
-22
Erwerb von
Anteilen an Tochter-
gesellschaften
-1.017
-2.493
-9
-1.026
-2.493
-650
-850
-1.676
-3.343
Periodenergebnis
Stand 31.12.2019
Ausschüttungen
-177
-986
-405
-4.927
-56
Verkauf von
Anteilen an Tochter-
gesellschaften
-1.109
-16.576
-17.729
-2.058
-2.058
-17.257
Periodenergebnis
-1.815
Stand 31.12.2020
-2.220
-3.386
GESCO AG, Wuppertal
Konzernanhang zum 31. Dezember 2020
Allgemeine Angaben
Die GESCO AG ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Johannisberg 7, 42103 Wuppertal ,
Deutschland
.
Die Gesellschaft wird beim Amtsgericht
Wuppertal
unter der Handelsregisternummer HRB
7847 geführt.
Gegenstand der Gesellschaft ist der Erwerb von Beteiligungen an mittelständischen
Konzernabschluss vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 der
GESCO AG
, Wuppertal, wurde
unter Berücksichtigung von § 315e Absatz 1 Handelsgesetzbuch (HGB) auf Basis der vom
International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial
Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt.
Umstellung Geschäftsjahr
Die Hauptversammlung am 29. August 2019 hat eine Umstellung des Geschäftsjahres der
GESCO AG und damit des GESCO-Konzerns mit Wirkung ab dem 1. Januar 2020 auf das
Kalenderjahr beschlossen. Der vorliegende Konzernabschluss umfasst die Monate Januar bis
Dezember 2020 sowohl der AG als auch der Tochtergesellschaften. Das Vorjahr umfasst den
neunmonatigen Zeitraum vom 1. April bis 31. Dezember 2019 (Rumpfgeschäftsjahr). Die zwölf
Monate umfassenden Zahlen des Berichtsjahres sind daher mit den Zahlen des Vorjahres nur
eingeschränkt vergleichbar.
Anwendung und Auswirkung neuer oder geänderter Standards
Im vorliegenden Konzernabschluss der GESCO AG wurden alle Standards, die für vor dem
1. Januar 2020 beginnende jährliche Berichtsperioden anzuwenden sind und für die die
Übernahme in EU-Recht (Endorsement) erfolgt ist, berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2020
waren die folgenden geänderten oder neuen Standards zu beachten:
von der EU
übernommen Anwendung
frühere
Standard
Änderungen der Verweise auf das Rahmenkonzept in IFRS-
Standards
ja
ja
ja
nein
ja
Änderungen IAS 1 und IAS 8 "Definition von Wesentlichkeit"
Änderungen IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 "Reform der
Refenzzinssätze"
ja
Änderungen IFRS 3 "Definition eines Geschäftsbetriebs"
Änderungen IFRS 16 "Covid-19 bezogene Mietkonzessionen"
ja
ja
ja
ja
Durch die Beachtung der oben genannten Vorschriften haben sich keine wesentlichen
Auswirkungen auf den Konzernabschluss der GESCO AG ergeben.
Folgende Standards und Interpretationen sind ab dem Geschäftsjahr 2021 verpflichtend
anzuwenden:
von der EU
übernommen Anwendung
frühere
Standard
Änderungen IFRS 4 "Verschiebung von IFRS 9"
ja
ja
nein
ja
Änderungen IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 "Reform
der Refenzzinssätze Phase 2"
Folgende Standards und Interpretationen sind ab dem Geschäftsjahr 2022 oder später
verpflichtend anzuwenden:
von der EU
übernommen Anwendung
frühere
Standard
Änderungen IAS 1 "Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz-
oder langfristrig"
ausstehend
ausstehend
ausstehend
ja
ja
ja
Änderungen IAS 16 "Erlöse vor der beabsichtigten Nutzung einer
Sachanlage"
Änderungen IAS 37 "Belastende Verträge - Kosten der
Vertragserfüllung"
ja
IFRS 17: "Versicherungsverträge"
ja
Änderungen IFRS 3 "Verweis auf das Rahmenkonzept"
Jährliche Verbesserungen der IFRS (Zyklus 2018-2020)
ausstehend
ausstehend
nein
ja
Die weiteren, erst in Folgejahren verpflichtend anzuwendenden Standards und
Interpretationen lassen keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der
GESCO AG erwarten.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der GESCO AG alle wesentlichen
Tochterunternehmen, bei denen die GESCO AG die Voraussetzungen des IFRS 10 erfüllt.
Wesentliche Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen werden nach der
Equity-Methode einbezogen. Die Erst- und Entkonsolidierung erfolgt grundsätzlich zum
Zeitpunkt des Anteilserwerbs bzw. der Anteilsveräußerung.
Im Dezember 2020 hat die GESCO AG sämtliche Anteile an den folgenden Unternehmen
abgegeben:
Segment Mobilitäts-Technologie
Paul Beier GmbH & Co. KG, Kassel, sowie Paul Beier Verwaltungs GmbH
Dömer GmbH & Co. KG Stanz- und Umformtechnologie, Lennestadt, sowie Dömer
GmbH
Modell Technik Formenbau GmbH, Sömmerda
WBL Holding GmbH, Laichingen, einschließlich ihrer Tochtergesellschaften
Werkzeugbau Laichingen GmbH, Laichingen, Werkzeugbau Leipzig GmbH, Leipzig, und
TM Erste Grundstücksgesellschaft mbH, Wuppertal
Segment Produktionsprozess-Technologie
C.F.K. CNC Fertigungstechnik Kriftel GmbH, Kriftel
Segment Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie
Frank Walz- und Schmiedetechnik GmbH, Hatzfeld, einschließlich ihrer
Tochtergesellschaften Frank-Hungaria Kft., Òzd, Ungarn, Frank Lemeks Tow, Ternopil,
Ukraine, und OOO Frank RUS, Orjol, Russland
Die Veräußerung wurde am 22. bzw. 23. Dezember 2020 wirksam mit Ausnahme der Abgabe
der Paul Beier GmbH & Co. KG. Die Wirksamkeit der Transaktion unterliegt in diesem Fall
noch dem Zustimmungsvorbehalt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Ein
Abgang wurde bereits gebucht, da die Zustimmung überwiegend wahrscheinlich ist und die
GESCO AG vorbehaltlich der Erteilung der Genehmigung vertraglich an die
Anteilsveräußerung gebunden ist.
Mit dieser Veräußerung schließt GESCO das Segment Mobilitäts-Technologie und nimmt
zugleich den größten Portfolioumbau der Unternehmensgeschichte vor. Die Transaktion
erfolgte im Rahmen der Strategie NEXT LEVEL und dient dem Ziel, das Portfolio profitabler,
robuster und zukunftsfähiger zu gestalten. Der Verkaufspreis für die Gesellschaften beträgt 27
Mio. € mit einem sofortigen Mittelzufluss in Höhe von 18 Mio. €.
In der vorliegenden Bilanz sind die Vermögens- und Schuldenpositionen der veräußerten
Unternehmen nicht enthalten. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind die
Gesellschaften als aufgegebene Geschäftsbereiche erfasst.
Am 4. Februar 2021 hat die GESCO AG im Rahmen eines Management-Buy-Outs einen
Vertrag über die Veräußerung der mehrheitlichen Anteile an der VWH GmbH geschlossen.
Verkauft wurde die Mehrheitsbeteiligung von 80 % an der VWH GmbH, Herschbach. In der
vorliegenden Bilanz sind die Vermögenswerte und Schulden der Gesellschaft in die Positionen
„Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ bzw. „Schulden in direktem Zusammenhang
mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten“ umgegliedert. In der Gewinn- und
Verlustrechnung ist die VWH GmbH als aufgegebener Geschäftsbereich erfasst. Die VWH
GmbH ist dem Segment Produktions-Prozesstechnologie zugeordnet.
Insgesamt werden neben der Muttergesellschaft 49 Gesellschaften nach den Grundsätzen der
Vollkonsolidierung sowie drei weitere Unternehmen nach der Equity-Methode in den
Konzernabschluss einbezogen.
Ein Tochterunternehmen, dessen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von
untergeordneter Bedeutung ist, wurde nicht konsolidiert, sondern zum beizulegenden Zeitwert
bewertet. Der Einfluss auf Umsatz, Ergebnis und Bilanzsumme beträgt weniger als 2,0 %. Das
maximale Verlustrisiko aus dieser Beteiligung beträgt 0,4 Mio. € (Vorjahr 1,4 Mio. €). Vier
weitere Beteiligungen, die ebenfalls von untergeordneter Bedeutung sind, wurden zum
beizulegenden Zeitwert bewertet.
Die wesentlichen Finanzinformationen der nicht konsolidierten Unternehmen sind in der
nachfolgenden Tabelle dargestellt:
T€
31.12.2020 31.12.2019
Kurzfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Schulden
2.366
1.516
3.331
2.559
Die Aufstellung des Beteiligungsbesitzes ist am Ende dieses Anhangs aufgeführt.
Konsolidierungsmethoden / Equity-Methode
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Methode der vollen Neubewertung auf den
jeweiligen Erwerbszeitpunkt. Dabei erfolgt die Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem
neu bewerteten bzw. bei der Equity-Methode mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital
der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs. Vermögenswerte und Schulden
werden mit ihren Zeitwerten angesetzt.
Spätere Eigenkapitalveränderungen von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten
Unternehmen werden als Veränderung des Beteiligungsansatzes des jeweiligen
Unternehmens erfasst.
Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen
vollkonsolidierten Unternehmen werden eliminiert.
Bei den nicht den Geschäfts- oder Firmenwert betreffenden ergebniswirksamen
Konsolidierungsvorgängen werden, soweit es sich um temporäre Differenzen handelt, die
ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt und latente Steuern (IAS 12) in Ansatz
gebracht.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 eingehenden Abschlüsse werden
grundsätzlich nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Die
Erstellung des Abschlusses ist beeinflusst von Ansatz- und Bewertungsmethoden sowie
Annahmen und Schätzungen, die sich auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten
Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten sowie auf die Aufwands- und
Ertragspositionen auswirken.
In den Einzelabschlüssen werden Fremdwährungsgeschäfte mit den Kursen zum Zeitpunkt
der Geschäftsvorfälle umgerechnet. Am Bilanzstichtag erfolgt für monetäre Posten eine
ergebniswirksame Bewertung zum Zeitwert mit dem entsprechenden Umrechnungskurs.
Währungsdifferenzen aus konzerninternen Forderungen werden erfolgsneutral im
Eigenkapital erfasst, soweit die Forderungen als Teil der Nettoinvestition in die ausländische
Einheit zu werten sind.
Nach dem Konzept der funktionalen Währung erstellen die Gesellschaften außerhalb des
Euroraums ihre Abschlüsse grundsätzlich in der jeweiligen Landeswährung. Die Umrechnung
dieser Abschlüsse in Euro erfolgt für Vermögenspositionen und Schulden mit dem
Stichtagskurs. Das Eigenkapital wird mit Ausnahme der direkt im Eigenkapital erfassten
Positionen zu historischen Kursen geführt. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
werden mit Durchschnittskursen umgerechnet und die sich hieraus ergebenden
Währungsdifferenzen ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst.
Die verwendeten Kurse ergeben sich aus folgender Tabelle:
Stichtagskurs
31.12.2020 31.12.2019
Durchschnittskurs
1.1.2020-
1.4.2019-
31.12.2020
31.12.2019
1 €=
CNY
MXN
RON
RUB
SGD
ZAR
China
8,0225
24,4160
4,8683
7,8205
21,2202
4,7830
7,8747
24,5194
4,8383
7,7597
21,4787
4,7485
Mexiko
Rumänien
Russland
Singapur
Südafrika
Südkorea
Taiwan
91,4671
1,6218
69,9563
1,5111
82,7248
1,5742
71,6501
1,5235
18,0219
1.336,0000
34,4500
9,1131
15,7773
1.296,2800
33,6100
6,6843
18,7655
1.345,5765
33,6975
8,0547
16,2594
1.314,0856
34,3600
6,4391
KRW
TWD
TRY
Türkei
Ukraine
Ungarn
USA
UAH
HUF
USD
34,7400
363,8900
1,2271
26,5600
330,5300
1,1234
31,2720
351,2494
1,1422
28,0211
288,8913
1,1141
In der Darstellung der Entwicklung der Sachanlagen, der Rückstellungen und des
Eigenkapitals werden Anfangs- und Endbestände mit dem Stichtagskurs umgerechnet, die
innerjährigen Bewegungen mit dem Durchschnittskurs. Währungsdifferenzen werden
gesondert ausgewiesen und erfolgsneutral behandelt.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte sind zu Anschaffungskosten,
vermindert um planmäßige sowie außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Immaterielle
Vermögensgegenstände, die im Zuge der Erstkonsolidierung gemäß IFRS 3 bilanziert wurden,
werden im Jahr der Vollabschreibung als Abgänge erfasst.
Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden zu Herstellungskosten
angesetzt.
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten bewertet.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden im Rahmen der Aktivierung des
Vermögenswertes von den ursprünglichen Anschaffungskosten abgezogen. Die
Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden linear über die wirtschaftliche
Nutzungsdauer abgeschrieben.
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)
werden bei Erstansatz mit den Barwerten der Leasingverbindlichkeiten erfasst. Die
Bestimmung des Fremdkapitalzinssatzes erfolgt unternehmensindividuell anhand eines
Vergleichszinssatzes, den das Unternehmen zahlen müsste, wenn der Vermögenswert mit
Fremdmitteln erworben würde. Der gewichtete durchschnittliche Grenzfremdkapitalzinssatz
beträgt rd. 2,1 % (Vorjahr 2,1 %). Die Abschreibung erfolgt analog den
Abschreibungsgrundsätzen für die im Eigentum befindlichen Vermögenswerte bzw. unter
Berücksichtigung der kürzeren Laufzeit des Leasingverhältnisses. Wenn die Ausübung einer
Kaufoption hinreichend sicher ist, erfolgt die Abschreibung über die Nutzugsdauer des
zugrundeliegenden Vermögenswerts.
Nutzungsrechte werden in der Bilanz in den Bilanzpositionen ausgewiesen, in der auch die
zugrundeliegenden Vermögenswerte dargestellt würden, wenn sie im Eigentum des Konzerns
stünden.
Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten
bzw. den niedrigeren Zeitwerten angesetzt. Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und
assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet.
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten,
unfertige und fertige Erzeugnisse mit den Herstellungskosten einschließlich notwendiger
Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten bewertet. Verwertungsrisiken werden durch
Abschreibungen auf den niedrigeren Nettoveräußerungspreis berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögenswerte sind grundsätzlich mit den Zeitwerten
bilanziert. Etwaige Forderungsrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen
berücksichtigt. Fremdwährungsforderungen werden zum Kurs des Bilanzstichtages angesetzt.
Die effektive Absicherung schwebender Verkaufsgeschäfte in Fremdwährung gegen das
Wechselkursrisiko stellt einen Cashflow-Hedge dar und wird so lange erfolgsneutral im
Sonstigen Ergebnis erfasst, bis das gesicherte Grundgeschäft eingetreten ist.
Die Anteile Dritter an Kapital- und Personengesellschaften betreffen im Wesentlichen die
Beteiligungen der Geschäftsführer an den von ihnen geleiteten Unternehmen sowie den ihnen
zustehenden Teil am Ergebnis. Die Anteile Dritter an Kapitalgesellschaften werden als
gesonderter Posten im Eigenkapital erfasst. Die Anteile Dritter an unseren
Personengesellschaften werden gemäß IAS 32 als gesonderter Posten im Fremdkapital
ausgewiesen.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach
versicherungsmathematischer Methode gemäß IAS 19 berechnet. Hierbei werden nicht nur
die am Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu
erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten sowie die Zinsentwicklung berücksichtigt.
Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen, der Zinsanteil der
Rückstellungszuführung im Finanzergebnis.
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche am Bilanzstichtag erkennbaren
Verpflichtungen, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen beruhen und deren Höhe oder
Fälligkeit unsicher ist. Die Rückstellungen werden mit ihrem am ehesten wahrscheinlichen
Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert.
Rückstellungen werden nur gebildet, wenn ihnen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung
gegenüber Dritten zu Grunde liegt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem
Jahr werden unter Berücksichtigung der zukünftigen Preisentwicklung mit einem für den
Konzern fristadäquaten marktüblichen Zins auf den Bilanzstichtag abgezinst.
Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem jeweiligen Barwert angesetzt.
Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Kurs des Bilanzstichtages umgerechnet.
Gewinne und Verluste aus Kursänderungen werden erfolgswirksam erfasst. Ein Disagio wird
von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten abgesetzt und planmäßig über die
Laufzeit des Kredites zugeschrieben.
Latente Steuern aus zeitlich abweichenden Wertansätzen in Handels- und Steuerbilanz
werden nach der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode ermittelt und gesondert
ausgewiesen. Die latenten Steuern werden auf Basis der aktuellen Steuergesetzgebung
ermittelt. Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt,
soweit Gläubiger- und Schuldneridentität sowie Fristenkongruenz bestehen.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder bestehende Verpflichtungen, die auf
vergangenen Ereignissen beruhen und bei denen ein Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich
ist. Sie werden daher in der Bilanz nicht erfasst. Die angegebenen Verpflichtungsvolumina bei
den Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden
Haftungsumfang.
Angaben zur Konzernbilanz
Die Aufgliederung des Anlagevermögens des Berichtsjahres sowie des Vorjahres und seine
Entwicklung sind in folgenden Tabellen dargestellt:
ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS ZUM 31.12.2020
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Abschreibungen
Buchwerte
Stand Stand
31.12.2020 31.12.2019
T€ T€
Stand
01.01.2020
T€
Zugänge
Umbu-
Abgänge
Veränderung Veränderung Umgliederung
Stand
Stand
01.01.2020
T€
Zugänge
Abgänge Veränderung Veränderung Umgliederung
Stand
chungen
Währungs-
differenz
Konsoli-
Zur Veräuß-
Währungs-
differenz
Konsoli-
Zur Veräuß-
dierungskreis erung gehalten 31.12.2020
dierungskreis erung gehalten 31.12.2020
T€
T€
T€
T€
T€
€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
I. Immaterielle
Vermögenswerte
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
a. Computersoftware
12.039
687
674
330
578
-8
-4.444
-531
-325
0
7.482
270
10.040
665
1.164
578
0
-7
-3.708
-454
-325
0
6.457
261
1.025
9
1.999
22
b. Technologie
0
0
0
0
0
0
0
-622
0
-92
-1.360
0
13
2.857
0
0
-407
0
-92
-1.360
0
c. Kundenstamm / Auftragsbestand
d. Aktivierte Entwicklungskosten
29.951
526
27.969
844
12.144
0
0
13.234
0
14.735
844
17.807
526
318
992
0
0
0
0
0
0
43.203
29.816
133
330
0
578
0
-630
-177
0
-5.896
-4.732
0
-856
-693
0
36.565
24.214
116
22.849
2.889
0
4.034
2.133
0
578
0
-414
0
-5.160
-3.462
0
-779
-693
0
19.952
867
0
16.613
23.347
116
20.354
26.927
133
2. Geschäfts- oder Firmenwert
3. Geleistete Anzahlungen
77
-94
0
0
0
1)
2)
3)
73.152
1.069
236
578
-807
-10.628
-1.549
60.895
25.738
6.167
578
-414
-8.622
-1.472
20.819
40.076
47.414
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten
115.525
154.507
84.342
11.487
1.925
1.898
4.333
3.133
2.290
7.033
493
0
932
-220
-260
-106
-10
-31.115
-75.571
-19.828
-1.737
-3.992
-1.931
-1.148
-107
84.413
84.744
66.161
2.643
32.486
98.528
62.532
0
10.447
17.897
6.254
31
0
-57
-111
-71
0
-14.383
-58.139
-15.712
0
-1.729
-1.586
-873
26.764
55.980
50.451
0
57.649
28.764
15.710
2.643
83.039
55.979
21.810
11.487
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
609
1.925
71
1.679
0
-10.052
-31
365.861
11.289
-236
2.928
-596
-128.251
-7.178
237.961
193.546
34.629
2.288
-239
-88.234
-4.219
133.195
104.766
172.315
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Anteile an at-equity bilanzierten Unternehmen
3. Beteiligungen
0
2.255
236
0
574
0
0
0
0
0
23
0
0
-318
0
0
0
0
0
0
0
0
2.488
236
0
620
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
620
0
0
1.868
236
0
1.635
236
0
0
0
4. Sonstige Ausleihungen
100
12.011
0
0
-100
12.011
0
2.150
2.150
9.861
100
2.591
12.585
24.943
0
0
23
-318
-100
0
14.735
620
2.150
0
0
0
0
2.770
11.965
1.971
441.604
3.529
-1.721
-138.979
-8.727
313.591
219.904
42.946
2.866
-653
-96.856
-5.691
156.784
156.807
221.700
Davon Nutzungsrechte
1. Immaterielle Vermögenswerte
2. Grundstücke und Bauten
3. Technische Anlagen und Maschinen
51
19.869
8.753
187
298
65
0
0
0
51
0
0
0
-75
0
0
-4.185
-6.996
0
0
0
187
15.907
1.822
22
1.867
3.833
29
3.269
2.725
51
0
0
0
-22
-2
0
-2.048
-6.095
0
0
0
0
3.066
461
187
12.841
1.361
29
18.002
4.920
4. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung
1.615
895
0
265
0
-768
0
1.477
479
659
260
0
-290
0
588
889
1.136
4)
30.288
1.445
0
316
-75
-11.949
0
19.393
6.201
6.682
311
-24
-8.433
0
4.115
15.278
24.087
1) Darin enthalten sind außerplanmäßige Abschreibungen (in T€): 2.270 (dav. Geschäfts- oder Firmenwert: 2.133)
2) Darin enthalten sind außerplanmäßige Abschreibungen (in T€): 13.194
3) Darin enthalten sind außerplanmäßige Abschreibungen (in T€): 2.150
4) Darin enthalten sind außerplanmäßige Abschreibungen (in T€): 2.499
ENTWICKLUNG DES KONZERNANLAGEVERMÖGENS ZUM 31.12.2019
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Abschreibungen
Buchwerte
Stand
Zugänge
Erstbilan-
zierung
Zugänge
Umbu-
chungen
Abgänge Veränderung
Währungs-
Stand
Stand
Zugänge
Abgänge Veränderung
Währungs-
Stand
Stand
Stand
1.4.2019
angepasst
1.4.2019
angepasst
31.03.2019
angepasst
31.12.2019
31.12.2019
31.12.2019
differenz
differenz
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
T€
I. Immaterielle
Vermögenswerte
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
a. Computersoftware
12.609
16.566
34.307
0
51
523
10
1.156
2
0
1
0
3
0
0
12.039
687
10.508
16.510
14.144
0
686
1.156
2
0
10.040
665
1.999
22
2.101
56
b. Technologie
0
0
0
0
0
0
15.879
4.357
0
32
2.360
0
15.877
4.357
0
c. Kundenstamm / Auftragsbestand
d. Aktivierte Entwicklungskosten
29.951
526
-3
0
12.144
0
17.807
526
20.163
0
0
296
819
0
230
240
0
63.482
29.816
240
51
0
21.392
0
43.203
29.816
133
41.162
2.889
0
3.078
0
21.390
0
-1
0
22.849
2.889
0
20.354
26.927
133
22.320
26.927
240
2. Geschäfts- oder Firmenwert
3. Geleistete Anzahlungen
0
133
-240
0
0
0
0
93.538
51
952
0
21.392
3
73.152
44.051
3.078
21.390
-1
25.738
47.414
49.487
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten
100.078
149.237
81.183
9.135
14.646
918
767
5.435
3.932
5.704
33
2.388
632
1
3.469
2.564
299
2
-2
9
115.525
154.507
84.342
11.487
28.552
92.781
59.912
0
3.933
8.752
4.802
0
0
3.004
2.183
0
1
-1
1
32.486
98.528
62.532
0
83.039
55.979
21.810
11.487
71.526
56.456
21.271
9.135
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
1.150
0
-3.053
0
0
339.633
16.714
15.838
0
6.333
9
365.861
181.245
17.487
5.187
1
193.546
172.315
158.388
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Anteile an at-equity bilanzierten Unternehmen
3. Beteiligungen
38
2.230
236
0
0
0
0
0
89
0
0
0
0
0
38
0
0
-64
0
0
2.255
236
0
620
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
620
0
0
1.635
236
38
1.610
236
0
4. Sonstige Ausleihungen
181
0
81
0
100
0
0
100
181
2.685
0
89
0
0
119
-64
-52
2.591
620
0
0
0
0
620
1.971
2.065
435.856
16.765
16.879
27.844
441.604
225.916
20.565
26.577
219.904
221.700
209.940
Davon Nutzungsrechte
1. Immaterielle Vermögenswerte
2. Grundstücke und Bauten
3. Technische Anlagen und Maschinen
0
4.909
7.031
51
14.646
918
0
311
925
0
0
0
0
0
121
0
3
0
51
19.869
8.753
0
102
2.795
22
1.764
1.083
0
0
45
0
1
0
22
1.867
3.833
29
18.002
4.920
0
4.807
4.236
4. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung
0
1.150
465
0
0
0
1.615
0
479
0
0
479
1.136
0
11.940
16.765
1.701
0
121
3
30.288
2.897
3.348
45
1
6.201
24.087
9.043
(1)
Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten
Die in dieser Position zusammengefassten Vermögenswerte werden linear über folgende
Zeiträume abgeschrieben:
Jahre
Computersoftware
Technologie
3 - 7
10 - 13
7 - 10
1 - 2
7
Kundenstamm
Auftragsbestand
Aktivierte Entwicklungskosten
Die Entwicklung der einzelnen Positionen ist in den Anlagengittern (Berichtsjahr und Vorjahr)
dargestellt. Die Positionen Technologie, Kundenstamm und Auftragsbestand resultieren aus
im Rahmen von Erstkonsolidierungen aufgedeckten stillen Reserven. In den Positionen sind
außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 137 T€ enthalten.
(2)
Geschäfts- oder Firmenwert
Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben,
sondern einem jährlichen Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Dabei werden
grundsätzlich für die nächsten drei Jahre die Cashflows aus der aktuellen Unternehmens-
planung herangezogen, für die Folgeperioden wird eine kontinuierliche Wachstumsrate von
1 % zugrunde gelegt. Die so ermittelten Werte werden mit einem Kapitalkostensatz vor
Ertragsteuern von 8,8 % (Vorjahr 8,3 %) abgezinst. Der daraus resultierende Barwert
(Nutzungswert) wird mit dem Goodwill-Ansatz abgeglichen. Die im Rahmen von
Unternehmenserwerben entstandenen Geschäfts- oder Firmenwerte verteilen sich auf 10
(Vorjahr 15) Cash-Generating Units. Signifikant i. S. des IAS 36.134 sind die Firmenwerte der
Sommer & Strassburger Edelstahlanlagenbau GmbH & Co. KG (9,7 Mio. €) und der Pickhard
& Gerlach-Gruppe (6,3 Mio. €). Diese Firmenwerte haben gemeinsam einen Anteil an der
Gesamtsumme der Firmenwerte von 68,6 % (Vorjahr 59,6 %).
Die im Geschäftsjahr durchgeführten Impairment-Tests ergaben einen außerplanmäßigen
Abschreibungsbedarf in Höhe von 15,5 Mio. €. Davon entfallen 2,1 Mio. € auf Geschäfts- oder
Firmenwerte (Vorjahr 0,0 Mio. €).
Bei einem um 0,5%-Punkte höheren Kapitalkostensatz vor Ertragsteuern hätte sich im
Konzern kein weiterer Abschreibungsbedarf ergeben.
Die vorstehend erläuterte Methode der Barwertermittlung erfolgt nach Maßgabe der relevanten
IFRS-Standards; sie entspricht nicht unserer Methode der Unternehmensbewertung beim
Erwerb von Unternehmen.
(3)
Geleistete Anzahlungen
Der ausgewiesene Betrag betrifft den Erwerb und die Implementierung von Software.
(4)
Grundstücke und Bauten
Gebäude werden grundsätzlich über einen Zeitraum von 30 bzw. 50 Jahren linear
abgeschrieben. In dieser Position sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 4.337
T€ sowie auf Nutzungsrechte in Höhe von 1.087 T€ enthalten.
(5)
Technische Anlagen und Maschinen
Technische Anlagen und Maschinen werden grundsätzlich über einen Zeitraum von 5 bis 15
Jahren planmäßig linear abgeschrieben. In dieser Position sind außerplanmäßige
Abschreibungen in Höhe von 5.990 T€ sowie auf Nutzungsrechte in Höhe von 1.412 T€
enthalten.
(6)
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen werden grundsätzlich über einen
Zeitraum von 3 bis 15 Jahren linear abgeschrieben. In dieser Position sind außerplanmäßige
Abschreibungen in Höhe von 338 T€ enthalten.
(7)
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Der ausgewiesene Betrag betrifft im Wesentlichen Maschinen und Immobilien. In dieser
Position sind außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 31 T€ enthalten.
(8)
Anteile an verbundenen Unternehmen
Die Anteile betreffen eine Vertriebsgesellschaft in den USA.
(9)
Anteile an at-equity bilanzierten Unternehmen
Im Konzernanlagespiegel werden als Zugang Anteilskäufe und die positiven Ergebnisse der
at-equity bewerteten Gesellschaften ausgewiesen. Verlustanteile, Ausschüttungen und
Anteilsverkäufe werden unter den Abgängen ausgewiesen. Differenzen aus der
Währungsumrechnung werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Die Ergebnisanteile der at-equity bewerteten Gesellschaften sind in der Gewinn- und
Verlustrechnung im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen enthalten.
In der nachfolgenden Tabelle sind die wesentlichen Finanzinformationen der at-equity
bilanzierten Unternehmen dargestellt. Es handelt sich dabei um die Gesamtwerte ohne
Berücksichtigung der Beteiligungsquote des Konzerns.
T€
1.1.2020-
1.4.2019-
31.12.2020 31.12.2019
Vermögenswerte
Schulden
Umsätze
31.294
23.230
34.899
2.604
25.121
18.122
24.081
391
Jahresergebnis
(10)
Beteiligungen
Unter der Position Beteiligungen werden Anteile an Unternehmen von untergeordneter
Bedeutung ausgewiesen.
(11)
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zum
beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten
Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von angemessenen Wertberichtigungen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind binnen 12 Monaten fällig und unverzinslich.
Die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie
folgt:
T€
1.1.2020-
1.4.2019-
31.12.2020 31.12.2019
Stand 1.1. (1.4.)
1.740
2.963
Inanspruchnahmen
Auflösungen
Zuführungen
-222
-306
220
-1.139
-509
425
Veränderung Konsolidierungskreis
Stand Geschäftsjahresende
davon Einzelwertberichtigungen
-184
1.248
891
0
1.740
1.048
Wertberichtigungen werden im konkreten Einzelfall unter Berücksichtigung der Bonität, der
wirtschaftlichen Situation und des wirtschaftlichen Umfelds des jeweiligen Geschäftspartners
vorgenommen.
Forderungen gegen at-equity bilanzierte Unternehmen
Wertminderungen auf Forderungen wurden wie im Vorjahr nicht vorgenommen.
Sonstige Vermögenswerte
T€
31.12.2020 31.12.2019
Langfristig
Darlehensforderungen
Übrige
439
2
649
3
441
652
Die Darlehensforderungen resultieren zum Großteil aus der Finanzierung des Erwerbs von
Minderheitenanteilen durch die Geschäftsführer der jeweiligen Tochtergesellschaften und sind
durch Verpfändung der Anteile gesichert. Die Darlehen haben ursprüngliche Laufzeiten von
bis zu zehn Jahren und werden marktüblich verzinst.
T€
31.12.2020 31.12.2019
Kurzfristig
Ertragsteueransprüche
Steuervorauszahlungen
Darlehensforderungen
Debitorische Kreditoren
Übrige
2.276
1.198
132
88
2.232
5.926
11.159
1.482
235
213
1.508
14.597
Die Wertminderungen auf sonstige finanzielle Vermögenswerte stellen sich wie folgt dar:
T€
1.1.2020-
1.4.2019-
31.12.2020 31.12.2019
Stand 1.1. (1.4.)
7
9
Auflösungen
-7
-2
Stand Geschäftsjahresende
davon Einzelwertberichtigungen
0
0
7
7
(12)
Aktive und passive latente Steuern
Latente Steuern werden grundsätzlich mit 30,5 % (Vorjahr 30,5 %) auf der Basis der zeitlichen
Unterschiede in den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in IFRS- und
Steuerbilanz sowie auf realisierbare Verlustvorträge ermittelt und angesetzt. Die bilanzierten
latenten Steuern resultieren aus den folgenden Bilanzpositionen und Verlustvorträgen:
T€
31.12.2020
31.12.2019
Latente Steuern
aktive
passive
aktive
passive
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Vorräte
2.189
30
227
356
1.385
155
1.232
7.553
283
72
0
292
35
2.594
66
456
365
2.394
450
7.362
600
160
814
11.151
455
136
0
Forderungen
Pensionsrückstellungen
Übrige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Steuerliche Verlustvorträge
Sonstiges
302
0
0
45
4.630
335
0
81
13
9.320
9.548
14.447
12.903
Saldierung 1)
-6.814
-6.814
-10.129
-10.129
2.506
2.734
4.318
2.774
1) Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, sofern Gläubiger- und
Schuldneridentität besteht und Fristenkongruenz gegeben ist.
Latente Steuern aus Verlustvorträgen wurden insoweit aktiviert, als am Bilanzstichtag mit
hinreichender Sicherheit innerhalb eines Planungszeitraums von bis zu drei Jahren von einer
Realisierung dieser Steuerminderungspotenziale ausgegangen werden kann. Aktive latente
Steuern in Höhe von 6.346 T€ (Vorjahr 6.277 T€) aus steuerlichen Verlustvorträgen wurden
nicht angesetzt, da insoweit eine Verrechnung mit zukünftigen zu versteuernden Einkommen
innerhalb von bis zu drei Jahren als nicht sehr wahrscheinlich angesehen wird.
(13)
Vorräte
Vorgenommene Abwertungen verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Positionen:
Unfertige
Erzeugnisse
und Leistungen
Fertige
Erzeugnisse
und Waren
Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe
Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
T€
31.12.2020
31.12.2020
31.12.2020
31.12.2020 31.12.2020
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
25.780
2.924
23.803
1.169
67.561
4.253
119
0
117.263
8.346
Abwertungen
Stand 31.12.2020
22.856
22.634
63.308
119
108.917
Unfertige
Erzeugnisse
und Leistungen
Fertige
Erzeugnisse
und Waren
Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe
Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
T€
31.12.2019
31.12.2019
31.12.2019
31.12.2019 31.12.2019
Anschaffungs- und
Herstellungskosten
31.781
3.301
45.364
2.875
84.303
4.727
976
0
162.424
10.903
Abwertungen
Stand 31.12.2019
28.480
42.489
79.576
976
151.521
(14)
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
Die Position beinhaltet im Wesentlichen kurzfristige Festgeldguthaben und
Kontokorrentguthaben in Euro bei verschiedenen Banken. Von den ausgewiesenen Guthaben
ist ein Teilbetrag in Höhe von 1.230 T€ (Vorjahr 1.260 T€) an ein Kreditinstitut verpfändet.
(15)
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden
Die Aufgliederung der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden sind in
der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
T€
31.12.2020
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
davon langfristige Vermögenswerte
davon Vorräte
8.028
3.108
889
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon liquide Mittel
davon sonstige Vermögenswerte
1.451
2.414
166
Schulden in direktemZusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen
Vermögenswerten
3.028
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
davon Pensionsrückstellungen
davon sonstige Rückstellungen
892
1.044
441
davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon sonstige Verbindlichkeiten
20
631
(16)
Eigenkapital
Das gezeichnete Kapital des Konzerns entspricht dem gezeichneten Kapital der GESCO AG
und beträgt 10.839.499,00 €, eingeteilt in 10.839.499 voll stimm- und dividendenberechtigte
auf den Namen lautende Stückaktien.
Die Hauptversammlung vom 18. Juni 2020 hat die Gesellschaft ermächtigt, das Grundkapital
der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 17. Juni 2023 einmal oder mehr-
mals um bis zu insgesamt 1.083.949,00 € gegen Bar- und/oder Sacheinlagen durch Ausgabe
von bis zu 1.083.949 neuen auf den Namen lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes
Kapital 2020). Hierbei kann in bestimmten Fällen das Bezugsrecht ausgeschlossen werden.
Von dieser Ermächtigung wurde im Berichtszeitraum kein Gebrauch gemacht.
Die Hauptversammlung vom 18. Juni 2020 hat die Gesellschaft ermächtigt, bis zum 17. Juni
2025 eigene Aktien unter Anrechnung bereits von ihr gehaltener eigener Aktien bis zu zehn
vom Hundert des Grundkapitals zu erwerben. Von dieser Ermächtigung wurde im Berichts-
zeitraum kein Gebrauch gemacht.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung der
erworbenen Aktien unter bestimmten Bedingungen auch in anderer Weise als über die Börse
oder durch Angebot an alle Aktionäre vorzunehmen, sie zum Zweck des Unternehmens- oder
Beteiligungserwerbs zu verwenden oder sie ganz oder teilweise einzuziehen. Von dieser
Ermächtigung hat der Vorstand bislang keinen Gebrauch gemacht. Zum Abschlussstichtag
hielt die GESCO AG keine eigenen Aktien.
Die im Umlauf befindlichen und eigenen Anteile haben sich wie folgt entwickelt:
Anteile im
Umlauf
Anteile im eigenen Bestand
Anteil am
Stück
Stück
Grundkapital
in %
Stand 31.3.2019
Zukäufe
10.839.499
-39.969
39.969
10.839.499
0
0
0,00
0,37
0,37
0,00
0,00
0,00
0,00
39.969
-39.969
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm
Stand 31.12.2019
Zukäufe
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm
Stand 31.12.2020
0
0
0
0
0
10.839.499
Das von der Gesellschaft in der Vergangenheit angebotene Mitarbeiterbeteiligungsprogramm
wurde im Berichtsjahr aus regulatorischen Gründen nicht realisiert.
Die Kapitalrücklage resultiert im Wesentlichen aus den Aufgeldern bei Ausgabe der Aktien
und beträgt 72.364 T€ (Vorjahr 72.364 T€).
Die Hauptversammlung der GESCO AG vom 18. Juni 2020 hat die Gesellschaft ermächtigt,
gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG eigene Aktien zu erwerben und diese im Rahmen eines
Aktienoptionsprogramms auszugeben. Begünstigt ist neben dem Vorstand auch ein kleiner
Kreis leitender Mitarbeiter der GESCO AG. Im Juni 2020 wurde eine vierzehnte Tranche in
Form eines virtuellen Aktien-Optionsprogramms aufgelegt, innerhalb derer insgesamt 50.400
Optionen an die Mitglieder des Vorstands und leitende Mitarbeiter der GESCO AG
ausgegeben wurden.
Der nicht zahlungswirksame Aufwand aus diesem Programm wird anhand eines gängigen
Binomialmodells ermittelt, ergebniswirksam erfasst und in den Verbindlichkeiten
ausgewiesen. In diesem Modell wurden die Volatilität mit 28,75 % und der risikofreie Zins mit
-0,59 % angesetzt. Die Volatilität basiert auf dem historischen Wert der letzten 5 Jahre. Der
Ausübungspreis der im Juni 2020 ausgegebenen Optionen beträgt 16,58 € und entspricht
dem Durchschnitt des Aktienkurses der letzten 6 Monate vor der Hauptversammlung 2020.
Die Wartezeit beträgt vier Jahre und zwei Monate ab dem Tag der Hauptversammlung. Nach
Ablauf der Wartezeit wird der Programmgewinn ermittelt. Der beizulegende Zeitwert pro
Option im Zeitpunkt der Gewährung beträgt 0,98 €. Im vorliegenden Jahresabschluss ist der
Aufwand (8 T€) aus dem im Berichtszeitraum aufgelegten Aktienoptionsprogramm enthalten.
Der Gesamtertrag für die neunte bis vierzehnte Tranche beträgt unter Berücksichtigung der
Wertentwicklung im Berichtsjahr 28 T€ (Vorjahr 14 T€). Im Geschäftsjahr wurden keine
Optionen ausgeübt.
Die wesentlichen Rahmenbedingungen des Aktienoptionsprogramms sind in der
nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:
Tranche
2020
2019
2018
2017
2016
2015
Wartezeit bis zum
18.08.2024 29.10.2023 30.10.2022 31.10.2021 25.10.2020 18.10.2019
19.08.2024 30.10.2023 31.10.2022 01.11.2021 15.03.2022 15.03.2021
Laufzeit bis zum
Ausübungspreis
€
16,58
50.400
8,29
23,92
68.800
11,96
29,45
85.100
14,73
24,93
62.100
12,47
22,99
80.100
11,50
23,12
60.600
11,56
Anzahl ausgegebene Optionen
Gewinnbegrenzung je Option
€
€
Beizulegender Zeitwert je Option
zum Bilanzstichtag 31.12.2020
0,96
0,98
0,96
1,28
1,04
1,84
0,53
1,43
1,06
1,78
0,72
2,25
Beizulegender Zeitwert je Option
zum Zeitpunkt der Gewährung
€
Die Entwicklung der Ansprüche aus dem Aktienoptionsplan stellt sich wie folgt dar:
Anzahl Optionen
Stück
gewichteter durchschnitt-
licher Ausübungspreis
€
1.1.2020-
31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2019
1.4.2019-
1.1.2020-
1.4.2019-
Ausstehende Optionen
Geschäftsjahresanfang
393.880
343.580
25,00
25,22
Im Geschäftsjahr
gewährt
zurückgegeben
ausgeübt
verfallen
50.400
-97.200
0
68.800
16,58
0,00
0,00
0,00
23,92
0,00
0,00
0,00
0
0
-57.600
-18.500
Ausstehende
Optionen Geschäftsjahresende
289.480
105.480
393.880
116.280
23,48
23,04
25,00
23,81
Ausübbare
Optionen Geschäftsjahresende
Die Gewinnrücklagen verminderten sich im Berichtsjahr um den Jahresfehlbetrag von
16.576 T€ sowie um die Dividende von 2.493 T€ (0,23 € je Aktie) für das Vorjahr und die
Umgliederung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste der entkonsolidierten
Gesellschaften von 1.109 T€.
Im Sonstigen Ergebnis sind neben den Währungsausgleichsposten und der erfolgsneutralen
Erfassung der Währungssicherungsgeschäfte insbesondere die erfolgsneutralen Effekte der
versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus Pensionsverpflichtungen
ausgewiesen.
Die GESCO AG schlägt vor, für das Geschäftsjahr 2020 keine Dividende zu zahlen.
Die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, der Kapitalrendite für die Anteilseigner, einer
angemessenen Liquidität sowie der Kreditwürdigkeit ist das Ziel des Kapitalmanagements
der GESCO AG und der GESCO-Gruppe. Dazu dient auch die Optimierung der
Kapitalstruktur. Die Mindesteigenkapitalquote im Konzern sehen wir bei 40 %. Im
Berichtszeitraum lag die Quote bei 58,3 % (Vorjahr 49,5 %). Der Anstieg ist darin begründet,
dass sich die Bilanzsumme insbesondere durch die Gesellschaftsveräußerungen und die
Reduzierung des Working Capital der fortgeführten Geschäftsbereiche verringerte.
Wesentliche Steuerungselemente für die Eigenkapitalquote im Konzern sind die operative
Steuerung der Gruppe, die Investitionstätigkeit sowie die Aufnahme von Eigen- und
Fremdkapital. Eine weitere Steuerungsgröße ist das Verhältnis der Nettobankverbindlichkeiten
(Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten vermindert um liquide Mittel) zum EBITDA. Hier
streben wir ein Verhältnis von maximal 3 an. Die Nettobankverbindlichkeiten lagen im
Berichtsjahr bei 33,4 Mio. € (Vorjahr 102,9 Mio. €), das EBITDA belief sich für 12 Monate auf
33,4 Mio. € (Vorjahr 9 Monate 37,0 Mio. €). Wesentliche Steuerungselemente sind auch hier
die operative Steuerung der Gruppe sowie die Aufnahme von Fremdkapital.
Im Rahmen von Kreditverträgen haben sich einzelne Unternehmen der GESCO-Gruppe zur
Einhaltung bestimmter Eigenkapitalquoten bzw. Eigenkapitalausstattungen verpflichtet.
(17)
Anteile anderer Gesellschafter
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen die Kapital- und Ergebnisanteile an den Kapital-
und Personengesellschaften. Die Anteile anderer Gesellschafter an den Kapitalgesellschaften
werden im Eigenkapital ausgewiesen und resultieren im Wesentlichen aus Anteilen an der
Dörrenberg Edelstahl GmbH mit ihren Tochtergesellschaften, der Hubl GmbH, der MAE-EITEL
Inc. sowie der VWH GmbH.
Die Anteile anderer Gesellschafter an den Personengesellschaften sind gemäß den
Bestimmungen des IAS 32 den langfristigen Schulden zugeordnet. Sie resultieren aus Anteilen
an der Haseke GmbH & Co. KG und der Georg Kesel GmbH & Co. KG.
Für den Konzern wesentliche Anteile Dritter an Tochterunternehmen bestehen nicht.
(18)
Rückstellungen
Den Rückstellungen für Pensionen liegen neben den endgehaltsabhängigen Direktzusagen
für ehemalige Vorstände der GESCO AG und amtierende und ehemalige Organe und
Angestellte von Tochtergesellschaften Pensionszusagen für Teile der Belegschaft über
Festbeträge
zugrunde.
Die
Pensionsrückstellungen
betreffen
ausschließlich
leistungsorientierte Altersversorgungspläne und werden nach der Anwartschaftsbarwert-
Methode gemäß IAS 19 berechnet.
Zur Finanzierung von Versorgungsverpflichtungen abgeschlossene Rückdeckungsver-
sicherungen werden als Planvermögen qualifiziert und mit dem Wert der Verpflichtung saldiert,
wenn die Versicherungsleistungen zeitlich mit den Zahlungen an die berechtigten
Arbeitnehmer zusammenfallen und im Falle der Insolvenz des Arbeitgebers dem Arbeitnehmer
zustehen. Das Planvermögen ist mit dem Zeitwert angesetzt.
Der Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen hat sich wie folgt entwickelt:
1.1.2020-
31.12.2020
18.421
122
1.4.2019-
31.12.2019
17.125
115
T€
Stand 1.1. (1.4.)
Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
191
266
Gezahlte Renten
-844
-626
Versicherungsmathematische Verluste / Gewinne (-)
aus finanziellen Annahmen
Änderung des Konsolidierungskreises
-628
1.541
-4.912
-1.044
0
0
Umgliederung gemäß IFRS 5
Stand Ende Geschäftsjahr
11.306
18.421
Entwicklung des Planvermögens (Rückdeckungsversicherung):
1.1.2020-
1.4.2019-
T€
31.12.2020
693
31.12.2019
Stand 1.1. (1.4.)
680
22
-36
27
0
Beiträge des Arbeitgebers
Gezahlte Leistungen
Versicherungsmathematische Gewinne
Änderung des Konsolidierungskreises
23
-50
55
-530
Stand Ende Geschäftsjahr
191
693
Die Pensionsrückstellungen leiten sich wie folgt ab:
T€
31.12.2020
11.306
-191
31.12.2019
18.421
-693
Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen
Planvermögen (Rückdeckungsversicherung)
Stand Ende Geschäftsjahr
11.115
17.728
Vermögensdeckung der Pensionsverpflichtungen:
Anwartschaftsbarwert
31.12.2020 31.12.2019
Planvermögen
T€
31.12.2020 31.12.2019
Ohne Vermögensdeckung
Teilweise Vermögensdeckung
11.085
221
17.618
803
0
191
0
693
Stand Ende Geschäftsjahr
11.306
18.421
191
693
Der Pensionsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
1.1.2020-
1.4.2019-
T€
31.12.2020
31.12.2019
Dienstzeitaufwand
Aufzinsung der erwarteten Pensionsverpflichtungen
122
191
313
115
266
381
Den Berechnungen liegen die biometrischen Grundwerte nach Prof. Dr. Klaus Heubeck
(2018 G) sowie die folgenden versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde:
%
31.12.2020
31.12.2019
Zinssatz
0,90
2,00
1,30
1,00
1,05
2,75
1,60
1,00
Gehaltsdynamik
Rentendynamik
Fluktuation
Entwicklung der Pensionsverpflichtungen und des Fondsvermögens:
31.3.2019
31.3.2018
31.3.2017
T€
31.12.2020 31.12.2019
angepasst angepasst wie berichtet
Anwartschaftsbarwert
Planvermögen
11.306
-191
18.421
-693
17.125
-680
16.627
-673
17.773
-672
Finanzierungsstatus
11.115
17.728
16.445
15.954
17.101
Die voraussichtlichen Beitragszahlungen für das Geschäftsjahr 2021 betragen 12 T€.
Die künftig zu erwartenden Rentenzahlungen stellen sich wie folgt dar:
2021
2022
-2025
2026
-2030
T€
Zu erwartende Rentenzahlungen
588
2.448
2.992
Von den o.g. versicherungsmathematischen Annahmen hat insbesondere der Zinssatz
wesentliche Auswirkung auf die Ermittlung der Pensionsverpflichtung zum jeweiligen
Bilanzstichtag. Wenn der Abzinsungsfaktor bei ansonsten konstanten weiteren Annahmen
zum Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen wäre, dann wäre die
Pensionsverpflichtung um 1.447 T€ niedriger (Vorjahr 2.241 T€) bzw. um
1.800 T€ höher (Vorjahr 2.826 T€) gewesen.
Die Zusammensetzung und Entwicklung der sonstigen Rückstellungen sind in der folgenden
Übersicht dargestellt.
T€
Verbrauch
Zuführung/
Neubildung
Auflösung
Veränderung
Konsolidier-
ungskreis
Zur Ver-
äußerung
gehalten
31.12.2019
31.12.2020
Langfristig
Kaufpreis-
rentenverpflichtung
550
-79
53
0
0
0
524
550
-79
53
0
0
0
524
Kurzfristig
Garantien u.
Gewährleistungen
4.391
-1.032
621
-670
-352
-109
2.849
Nachlaufkosten
Kanalsanierung
1.604
880
-1.302
0
1.111
0
-91
0
-20
0
-312
0
990
880
Jahres-
abschlusskosten
1.193
903
0
-1.065
-403
0
980
752
650
-69
-500
0
-227
0
-20
0
792
752
650
Restrukturierung
Aufwand Verkauf
Anteile
0
0
Risiken Rechts-
streitigkeiten
0
1.276
84
0
-958
0
600
186
40
0
-13
0
0
-176
0
0
0
0
600
315
124
Drohverluste
Steuern u. steuerl.
Nebenleistungen
Übrige
352
-284
338
-3
-41
0
362
10.683
-5.044
5.278
-1.346
-816
-441
8.314
Die Kaufpreisrentenverpflichtung entstand im Rahmen des Kaufes der Anteile an einer
Tochtergesellschaft und wird mit dem Anwartschaftsbarwert gemäß IAS 19 bilanziert.
(19)
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit gliedern sich in folgende Rückzahlungs-
verpflichtungen auf:
31.12.2020 Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit
T€
(31.12.2019)
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre
> 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
82.613
(133.731)
44.357
(66.793)
36.706
(55.362)
1.550
(11.576)
Leasingverbindlichkeiten
15.319
2.287
9.080
3.952
(24.557)
(4.027)
(13.566)
(6.964)
97.932
46.644
45.786
5.502
(158.288)
(70.820)
(68.928)
(18.540)
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Aval-Kreditrahmen sind im
Wesentlichen gesichert durch:
T€
31.12.2020 31.12.2019
Grundschulden
29.695
30.044
45.505
47.655
Buchwert der bestehenden sowie
im Bau befindlichen Immobilien
Sicherungsübereignung von
beweglichem Anlagevermögen
3.684
3.160
23.570
2.327
Vorräten
Forderungszessionen
563
4.689
Außerdem sind Anteile an Tochtergesellschaften mit einem Gesamtbuchwert von 43.100 T€
(Vorjahr 85.793 T€) verpfändet.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen mit 60.747 T€ (Vorjahr
109.102 T€) langfristige Darlehen mit fest vereinbarten Tilgungszahlungen und verbleibenden
Laufzeiten zwischen 1 und 13 Jahren (im Vorjahr zwischen 1 und 13 Jahren).
Die Zinssätze für die Darlehen variieren von 0,7 % - 3,96 % (Vorjahr 0,65 % -
4,06 %). Diese Zinssätze entsprechen den marktüblichen Zinssätzen für die jeweiligen
Darlehen und Gesellschaften. Bei den anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
handelt es sich um Kontokorrente.
Die Rückzahlungsverpflichtungen der übrigen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
31.12.2020 Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit
T€
(31.12.2019)
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre
> 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus
8.701
8.701
0
0
Lieferungen und Leistungen
(14.978)
(14.978)
(0)
(0)
Erhaltene Anzahlungen
auf Bestellungen
8.620
(19.310)
8.620
(19.310)
0
(0)
0
(0)
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
1.021
(675)
1.021
(675)
0
(0)
0
(0)
Verbindlichkeiten gegenüber
0
0
0
0
at-equity bilanzierten Unternehmen
(5)
(5)
(0)
(0)
Sonstige Verbindlichkeiten
20.000
18.322
1.678
0
(29.505)
(28.012)
(1.493)
(0)
38.342
36.664
1.678
0
(64.473)
(62.980)
(1.493)
(0)
Die sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich auf in:
T€
31.12.2020 31.12.2019
Lohn, Gehalt, Tantiemen, soziale Sicherheit
Sonstige Steuern
8.534
3.727
2.126
1.179
4.434
20.000
14.386
5.136
3.533
2.413
4.037
29.505
Ausstehende Eingangsrechnungen
Ertragsteuern
Übrige sonstige Verbindlichkeiten
Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten betreffen hauptsächlich kurzfristig fällige Schulden
gegenüber fremden Dritten.
Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Die Angaben in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung geben die Werte der
fortgeführenden Geschäftseinheiten wider. Die Vergleichswerte des Vorjahres wurden
entsprechend angepasst.
(20)
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse werden grundsätzlich beim Übergang von Nutzen und Lasten an den verkauften
Vermögenswerten erfasst. Weitere Erläuterungen finden sich in den Angaben zur
Segmentberichterstattung. Sämtliche Erlöse im Geschäftsjahr wurden zeitpunktbezogen
erwirtschaftet.
(21)
Andere aktivierte Eigenleistungen
Der Ausweis enthält im Wesentlichen aktivierungspflichtige Aufwendungen für technische
Anlagen und Werkzeuge.
(22)
Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
T€
1.1.2020-
1.4.2019-
31.12.2020
2.834
961
31.12.2019
Erträge aus Auflösungen/Verbräuchen von
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Kursgewinne
Erträge aus Auflösung von Forderungswertberichtigungen
und Eingang ausgebuchter Forderungen
Erträge aus Versicherungserstattungen
Mieterträge
Erträge aus Abgang von Anlagevermögen
Erträge aus öffentlichen Fördermaßnahmen
Erträge aus Erstattung Umsatzsteuer und Zinsen
Übrige
2.083
1.131
492
364
339
282
51
49
0
274
234
52
143
84
585
5.465
888
5.381
(23)
Materialaufwand
1.1.2020-
31.12.2020
1.4.2019-
31.12.2019
T€
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
202.885
178.021
Aufwendungen für bezogene Leistungen
17.837
14.923
220.722
192.944
(24)
Personalaufwand
1.1.2020-
31.12.2020
86.990
1.4.2019-
31.12.2019
70.252
T€
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben / Aufwendungen Altersversorgung
17.036
13.209
104.026
83.461
Die Aufzinsung der Pensionsrückstellung ist in der Position Zinsen und ähnliche
Aufwendungen enthalten.
(25)
Sonstige betriebliche Aufwendungen
1.1.2020-
31.12.2020
15.097
1.4.2019-
31.12.2019
13.831
T€
Betriebsaufwendungen
Vertriebsaufwendungen
Verwaltungsaufwendungen
Übrige Aufwendungen
15.371
7.067
7.883
15.277
5.850
4.073
45.418
39.031
(26)
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens
und auf Sachanlagen
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und auf
Sachanlagen sind im Konzernanlagespiegel dargestellt. In dieser Position sind
außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 15,5 Mio. € (Vorjahr 0,0 Mio. €) enthalten.
Weitere Erläuterungen enthalten die Anmerkungen zu den entsprechenden Bilanzpositionen.
(27)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
1.1.2020-
1.4.2019-
T€
31.12.2020 31.12.2019
Zinsaufwand aus Bankdarlehen
1.403
528
187
1.208
387
214
Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten
Aufzinsung langfristige Rückstellungen und Altersversorgung
Übrige
71
44
2.189
1.853
(28)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Als Ertragsteuern sind die tatsächlichen Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die
latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand gliedert sich wie folgt:
1.1.2020-
31.12.2020
5.476
1.4.2019-
31.12.2019
6.909
T€
Tatsächliche Steuern
Latente Steuern
533
741
6.009
7.650
Der erwartete Ertragsteueraufwand lässt sich bei einem Steuersatz von 30,5 % (Vorjahr
30,5 %) auf den Steueraufwand in der Gewinn- und Verlust-Rechnung wie folgt überleiten:
1.1.2020-
31.12.2020
1.4.2019-
31.12.2019
T€
Konzernergebnis vor Ertragsteuern
12.889
-3.931
23.363
-7.126
Erwarteter Ertragsteueraufwand
Permanente Differenzen aus steuerlich nicht
abzugsfähigen Aufwendungen
-596
-305
Periodenfremde Ertragsteuern
Konsolidierungseffekte
-222
156
19
-3
Temporäre Differenzen aus Verlusten, für die
keine latenten Steuern aktiviert wurden
-1.535
-252
Steuersatzabweichungen
Übrige
142
-23
293
-276
-6.009
-7.650
Die Veränderung von latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge führte im Geschäftsjahr
2020 zu einer Steuerentlastung von 6 T€ (Vorjahr 215 T€).
(29)
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen beträgt -22.862 T€ (Vorjahr -1.985).
Weitere Erläuterungen zu den aufgegebenen Geschäftsbereichen erfolgen nach Textziffer
(31) im Abschnitt „Angaben zu aufgegebenen Geschäftsbereichen“.
(30)
Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie ergibt sich nach IAS 33 (Earnings per Share) folgendermaßen aus der
Division des den Aktionären zustehenden Konzernjahresergebnisses durch den gewichteten
Durchschnitt der Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien.
1.1.2020-
1.4.2019-
31.12.2020
31.12.2019
Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen (T€)
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (T€)
Konzernjahresergebnis (T€)
5.829
-22.405
-16.576
14.512
-2.126
12.386
Gewichtete Aktienzahl (Anzahl)
10.839.499
10.833.036
Ergebnis je Aktie nach IAS 33 (€):
Aus fortgeführten Geschäftsbereichen
Aus fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen
0,54
-1,53
1,34
1,14
Sachverhalte, die zu einem Verwässerungseffekt führen, liegen nicht vor.
(31)
Sonstiges Ergebnis
Die in der Position enthaltenen versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus
Pensionsverpflichtungen, die Effekte aus der Währungsumrechnung sowie die Währungs-
sicherungsgeschäfte wurden um Ertragsteuern in Höhe von per Saldo 244 T€ erhöht (Vorjahr
um 306 T€ reduziert).
Angaben zu aufgegebenen Geschäftsbereichen
Die Ergebnisrechnung der aufgegebenen Geschäftsbereiche ist in der nachfolgenden
Tabelle dargestellt:
T€
1.1.2020-
31.12.2020
97.947
1.4.2019-
31.12.2019
84.806
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen, aktivierte Eigenleistungen
Sonstige Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Sonstiger Aufwand
Verlust aus dem Abgang aufgegebener Geschäftsbereiche
Abschreibungen
Ergebnis vor Finanzergebnis
Finanzergebnis
-6.211
2.125
-2.001
1.642
-29.862
-35.462
-12.093
0
-32.573
-39.735
-14.262
-4.104
-24.132
-20.945
-733
-7.972
-942
-617
Ergebnis vor Ertragsteuern
-21.678
-1.559
Ertragsteuern
-1.184
-426
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
-22.862
-1.985
Die Cash-Flow-Kennzahlen für die aufgegebenen Geschäftsbereiche stellen sich wie folgt
dar:
T€
1.1.2020-
31.12.2020
10.097
1.4.2019-
31.12.2019
13.827
Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Cash-flow aus der Investitionstätigkeit
Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit
-2.558
-6.286
-5.626
-5.909
Die liquiden Mittel, Vermögenswerte und Schulden der veräußerten Tochterunternehmen
sind in den nachfolgenden Tabellen aufgeführt:
T€
31.12.2020
Langfristige Vermögenswerte
42.124
0
Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Finanzanlagen
Sonstige langfr. Vermögenswerte
888
Latente Steueransprüche
43.012
Kurzfristige Vermögenswerte
24.628
9.853
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte und
Rechnungsabgrenzungsposten
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
9.065
43.546
86.558
T€
31.12.2020
Langfristige Schulden
4.374
15.963
4.592
369
Langfristige Rückstellungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Leasingverbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten
404
Latente Steuerverbindlichkeiten
25.702
Kurzfristige Schulden
816
7.639
1.850
Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Leasingverbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten und
Rechnungsabgrenzungsposten
19.447
29.752
55.454
Angaben zur Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7 (Cashflow Statement), wie sich Zahlungsmittel
im Konzern im Lauf des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die
Bestände des Finanzmittelfonds enthalten die Position Kassenbestand und Guthaben bei
Kreditinstituten (49.226 T€; Vorjahr 30.870 T€).
Im Cashflow aus Investitionstätigkeit sind noch nicht bezahlte Investitionen in Höhe von
127 T€ (Vorjahr 184 T€) berücksichtigt.
Im Geschäftsjahr wurden die folgenden Cashflows geleistet bzw. vereinnahmt:
1.1.2020-
1.4.2019-
T€
31.12.2020 31.12.2019
aus gezahlten Zinsen
aus erhaltenen Zinsen
2.045
66
2.079
78
aus gezahlten und erhaltenen Ertragsteuern
8.550
12.738
Die Entwicklung der Schulden aus Finanzierungstätigkeit ist in der nachfolgenden Tabelle
dargestellt:
Verbindlich-
Leasing- Verbindlichkeiten
keiten Kredit-
verbind-
aus Finanzie-
rungstätigkeit
T€
institute lichkeiten
Buchwert 31.3.2019 angepasst
Zahlungswirksam
140.713
-6.982
9.295
-3.204
150.008
-10.186
Zahlungsunwirksam
Erwerb Vermögenswerte
Erstbilanzierung IFRS 16
Buchwert 31.12.2019
Zahlungswirksam
0
0
1.701
16.765
24.557
-4.241
1.701
16.765
133.731
-26.615
158.288
-30.856
Zahlungsunwirksam
Erwerb Vermögenswerte
Aufgegebene Geschäftsbereiche
Buchwert 31.12.2020
0
-24.503
82.613
1.445
-6.442
15.319
1.445
-30.945
97.932
Angaben zur Segmentberichterstattung
Die nachfolgenden Erläuterungen betreffen
Geschäftsbereiche.
die Gesellschaften der fortgeführten
Die Unternehmen werden den Segmenten entsprechend ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld
zugeordnet. Die Segmentierung orientiert sich an den jeweiligen Endkundenmärkten und
umfasst die Segmente Produktionsprozess-Technologie, Ressourcen-Technologie, und
Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie. Allen gemeinsam ist, dass es sich um
Geschäftsmodelle im Bereich Business-to-Business handelt; der Schwerpunkt liegt in der
Investitionsgüterindustrie.
Im
Segment
Produktionsprozess-Technologie
sind
Tochtergesellschaften
zusammengefasst, die mit ihren Produkten und Leistungen im Wesentlichen Serienfertiger in
deren Produktionsprozessen unterstützen. Das Segment Ressourcen-Technologie umfasst
Unternehmen, die materialintensive Industrieunternehmen beliefern. Die Unternehmen im
Segment Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie beliefern Anbieter für
endverbrauchernahe Massenmärkte der Bereiche Medizin, Hygiene, Lebensmittel oder
Sanitär. Die Gesellschaften des Segments Mobilitäts-Technologie wurden im
Berichtszeitraum entkonsolidiert.
Im Segment GESCO AG / Sonstige Gesellschaften werden neben der GESCO AG
diejenigen unwesentlichen Gesellschaften ausgewiesen, die keinem der anderen Segmente
zugeordnet sind. In der Position Überleitung werden Konsolidierungseffekte und die
Überleitung auf die entsprechenden Konzernwerte ausgewiesen.
Produktionsprozess-
Technologie
Ressourcen-
Technologie
Gesundheits- und
Infrastruktur-Technologie
Summe operative
in T€
Segmente
1.1.2020- 1.4.2019-
1.1.2020- 1.4.2019-
1.1.2020- 1.4.2019-
1.1.2020- 1.4.2019-
31.12.2020 31.12.219 31.12.2020 31.12.219 31.12.2020 31.12.219 31.12.2020 31.12.219
Auftragsbestand
Auftragseingang
Umsatzerlöse
21.156
49.725
54.191
71
26.983
48.037
58.174
88
79.963
233.349
226.373
4
70.255
200.113
211.387
302
38.555
124.018
116.746
10
32.455
83.771
85.652
10
139.674
407.092
397.310
85
129.693
331.921
355.213
400
davon mit anderen Segmenten
Abschreibungen
EBIT
1.811
405
1.221
6.852
1.999
422
5.083
13.686
2.415
737
3.462
4.399
11.440
3.881
567
3.605
7.428
3.636
566
11.293
25.531
7.785
8.288
17.896
3.922
32.176
9.557
Investitionen
1.489
371
Mitarbeiter (Anzahl/Stichtag)
749
1.675
1.737
Summe operative
Segmente
GESCO AG /
Sonstige Gesellschaften
Überleitung
Konzern
1.1.2020- 1.4.2019-
in T€
1.1.2020- 1.4.2019-
1.1.2020- 1.4.2019-
1.1.2020- 1.4.2019-
31.12.2020 31.12.219 31.12.2020 31.12.219 31.12.2020 31.12.219 31.12.2020 31.12.219
Auftragsbestand
Auftragseingang
Umsatzerlöse
139.674
407.092
397.310
85
129.693
331.921
355.213
400
0
0
0
0
0
0
0
0
139.674
407.092
397.225
0
129.693
331.921
354.813
0
1.506
1.506
166
801
801
140
-5.717
246
19
-1.591
-1.591
5.205
-3.219
940
-1.201
-1.201
4.165
-2.047
11.965
0
davon mit anderen Segmenten
Abschreibungen
EBIT
11.293
25.531
7.785
8.288
16.664
16.693
8.811
12.593
24.412
21.768
1.756
32.176
9.557
-5.619
86
Investitionen
Mitarbeiter (Anzahl/Stichtag)
1.675
1.737
20
0
1.695
Es bestehen keine wesentlichen Geschäftsverbindungen zwischen den Segmenten.
Die Segmentinvestitionen beziehen sich auf die immateriellen Vermögenswerte (ohne
Geschäfts- oder Firmenwerte) und Sachanlagen inklusive der aktivierten Nutzungsrechte nach
IFRS 16 in der Spalte „Überleitung“.
Die Bewertung der Ergebnisse der berichtspflichtigen Segmente basiert auf dem deutschen
Handelsrecht. Die Überleitung auf die internationale Rechnungslegung erfolgt in der Position
Überleitung. Vom Konzern-EBIT kann anhand der Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung auf
das Konzernjahresergebnis übergeleitet werden.
Die Umsatzerlöse der fortgeführten Geschäftsbereiche verteilen sich nach Regionen wie
folgt:
1.1.2020 - 31.12.2020 1.4.2019 - 31.12.2019
T€
212.225
120.307
64.693
%
53,4
30,3
16,3
T€
194.477
92.090
68.246
%
54,8
26,0
19,2
Deutschland
Europa (ohne Deutschland)
Übrige
397.225 100,0
354.813 100,0
Informationen über Umsatzerlöse mit Produkten und Dienstleistungen gemäß IFRS 8.32 sind
aufgrund der heterogenen Produkte und Dienstleistungen nur mit unverhältnismäßig hohem
Aufwand darstellbar.
Die langfristigen Vermögenswerte (nur immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen)
verteilen sich nach Regionen wie folgt:
31.12.2020
T€
31.12.2019
T€
%
93,9
6,1
%
93,5
6,5
Deutschland
136.001
8.841
205.343
14.386
Sonstige Regionen
144.842 100,0
219.729 100,0
Sonstige Angaben zum Konzernabschluss
Forschungs- und Entwicklungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten werden grundsätzlich als laufender Aufwand behandelt.
Aktivierungen hatten nicht zu erfolgen. Die Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen in
beiden Geschäftsjahren ca. 2 % vom Umsatz.
Angaben zu Finanzinstrumenten
Finanzinstrumente
Nicht im An-
wendungs-
Davon zum Davon zu
beizulegen- fortgeführten
Buchwert
31.12.2020 9
bereich IFRS Anwendung den
Anschaffungs-
kosten
IFRS 9
Zeitwert
T€
Finanzanlagen
Forderungen
Sonstige Vermögenswerte
Liquide Mittel
Finanzielle Vermögenswerte
11.965
58.042
6.367
49.226
125.600
1.868
0
2.290
0
10.097
58.042
4.077
49.226
121.442
236
0
251
0
9.861
58.042
3.826
49.226
120.955
4.158
487
Verbindlichkeiten Kreditinstitute
Leasingverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Finanzielle Schulden
82.613
15.319
0
0
82.613
15.319
0
0
82.613
15.319
8.701
0
8.701
0
8.701
21.021
127.654
1.179
1.179
19.842
126.475
0
0
19.842
126.475
Nicht im An-
wendungs-
bereich
Davon zum Davon zu
beizulegen- fortgeführten
Anwendung den
IFRS 9 Zeitwert
Anschaffungs-
kosten
Buchwert
31.12.2019
IFRS 9
T€
Finanzanlagen
Forderungen
Sonstige Vermögenswerte
Liquide Mittel
Finanzielle Vermögenswerte
1.971
81.477
15.249
30.870
129.567
1.635
0
11.159
0
336
81.477
4.090
30.870
116.773
236
0
0
0
236
100
81.477
4.090
30.870
116.537
12.794
Verbindlichkeiten Kreditinstitute
Leasingverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Finanzielle Schulden
133.731
24.557
0
0
133.731
24.557
0
0
133.731
24.557
14.978
0
14.978
0
14.978
30.185
203.451
2.413
2.413
27.772
201.038
82
82
27.690
200.956
Die Aufteilung der Finanzinstrumente in Kategorien entsprechend IFRS 9 zeigt folgende
Tabelle:
T€
Bilanzansatz
Nettoergebnisse
in der GuV
Kategorie IFRS 9
Kategorie IAS 39
31.12.2020 31.12.2019 1.1.2020- 1.4.2019-
31.12.2020 31.12.2019
Finanzielle Vermögenswerte Erfolgswirksam zum
erfolgswirksam zum beizu-
legenden Zeitwert bewertet
beizulegenden
Zeitwert bewertet
487
236
0
807
Finanzielle Vermögenswerte
zu Anschaffungskosten
bewertet
Kredite und
Forderungen
120.955
116.537
66
121
Finanzielle Vermögenswerte
121.442
116.773
66
928
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken
erfolgswirksam zum beizu-
legenden Zeitwert bewertet
gehaltene
Verbindlichkeiten
0
82
99
-192
Finanzielle Verbindlichkeiten
zu Anschaffungskosten
bewertet
Andere finanzielle
Verbindlichkeiten
126.475
200.956
-2.011
-2.176
Finanzielle Schulden
126.475
201.038
-1.912
-2.368
Die Nettoergebnisse umfassen im Wesentlichen Zinsen, Dividenden sowie Erträge und
Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten.
Haftungsverhältnisse / Eventualverbindlichkeiten
Aus Investitionsvorhaben besteht ein Bestellobligo in Höhe von 772 T€ (Vorjahr 271 T€). Die
Investitionen werden voraussichtlich im Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen.
Bei verschiedenen Gesellschaften der GESCO-Gruppe bestehen Verpflichtungen, bestimmte
Covenants einzuhalten.
Es gibt keine laufenden Rechtsstreitigkeiten, aus denen eine über die zurückgestellten Beträge
hinausgehende wesentliche Ergebnisauswirkung zu erwarten ist. Die eingegangenen
Gewährleistungen bewegen sich im branchenüblichen Umfang. Soweit mit einer
Inanspruchnahme gerechnet wird, wurde eine Rückstellung über den am ehesten
wahrscheinlichen Betrag gebildet.
Die GESCO AG hat mit einem früheren Vorstandsmitglied eine Vereinbarung getroffen, nach
der die GESCO AG dieses frühere Vorstandsmitglied bis zu einem Betrag von 20 Mio. € von
Haftungsansprüchen aus bestimmten Pflichtverletzungen zuzüglich etwaiger Rechtsbe-
ratungskosten aus oder im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Geschäftsführer einer
früheren Tochtergesellschaft freistellt. Diese Haftungsfreistellung ist gegenüber dem
Versicherungsschutz auf Grundlage einer D&O-Versicherung nachrangig. Zum Bilanzstichtag
ist mangels erkennbarer Pflichtverletzungen bzw. durch die Gesellschaft oder Dritte geltend
gemachter Ansprüche nach derzeitiger Einschätzung mit einer Inanspruchnahme nicht zu
rechnen.
Miet- und Leasingverträge
Für bilanzierte Leasingverhältnisse bestehen die folgenden Zahlungsverpflichtungen:
T€
Gesamt
2021
2022
2026 u.
- 2025
Folgejahre
Mindestleasingzahlungen
Abzinsungsbeträge
Kaufoption Immobilie
Barwerte
15.109
2.807
3.017
2.778
491
0
8.942
1.556
0
3.389
760
3.017
5.646
15.319
2.287
7.386
Es bestehen teilweise Verlängerungs- und Kaufoptionen der Leasinggegenstände. Der
Kaufpreis ist abhängig vom Zeitpunkt der Ausübung.
Auf die nicht gemäß IFRS 16 aktivierten Leasingverhältnisse (Vermögenswerte mit geringem
Wert) entfallen im Berichtsjahr Miet- und Leasingzahlungen der fortgeführten
Geschäftsbereiche von 346 T€ (Vorjahr 220 T€).
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Die Geschäftsbeziehungen zwischen vollkonsolidierten Konzerngesellschaften und nicht
vollkonsolidierten Unternehmen erfolgen zu unter Fremden üblichen Bedingungen. Die
Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen betreffen die Connex SVT Inc., USA. Der
von der Hauptversammlung in den Aufsichtsrat der GESCO AG gewählte Unternehmer Stefan
Heimöller unterhält über seine Gesellschaft Platestahl Umformtechnik GmbH in geringem
Umfang Geschäftsbeziehungen zu der Dörrenberg Edelstahl GmbH sowie der SVT GmbH,
jeweils Tochtergesellschaften der GESCO AG. Diese Geschäftsbeziehungen erfolgen zu unter
Fremden üblichen Bedingungen.
Beschäftigte
1.1.2020-
1.4.2019-
31.12.2020
31.12.2019
Gewerbliche Arbeitnehmer
Angestellte
1.597
912
1.647
940
Auszubildende
111
124
Beschäftigte im Jahresdurchschnitt
2.620
2.711
Geringfügig Beschäftigte wurden auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet.
Befreiungsvorschriften für Konzerngesellschaften
Durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss der GESCO AG sind einzelne
Tochterunternehmen unter den weiteren Voraussetzungen der § 264b HGB und § 264 Abs. 3
HGB von der Verpflichtung befreit, einen Jahresabschluss und einen Lagebericht nach den für
Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften offen zu legen (siehe Anlage: Wesentliche
Konzerngesellschaften).
Veröffentlichung des Konzernabschlusses
Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 wird vom
Aufsichtsrat der GESCO AG geprüft und soll in seiner Sitzung am 1. April 2021 gebilligt und
damit zur Veröffentlichung freigegeben werden.
Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses soll am 27. April 2021 im Rahmen der
Bilanzpressekonferenz/Analystenkonferenz erfolgen.
Corporate Governance
Vorstand und Aufsichtsrat der GESCO AG befolgen grundsätzlich den Deutschen Corporate
Governance Kodex und haben die Entsprechenserklärung den Aktionären auf der Homepage
der GESCO AG zugänglich gemacht.
Der Vorstand hält insgesamt rd. 0,07 % der Aktien der Gesellschaft. Die Mitglieder des
Aufsichtsrates halten insgesamt rd. 14,20 % der Anteile an der Gesellschaft.
Abschlussprüfer
Das auf das Geschäftsjahr entfallende Honorar beträgt für Abschlussprüfungsleistungen bei
der GESCO AG 160 T€ (Vorjahr 249 T€) und für Steuerberatung 18 T€ (Vorjahr 7 T€). Andere
Bestätigungsleistungen wurden nicht beauftragt.
Darüber hinaus beträgt das Honorar für Abschlussprüfungen von einbezogenen
Tochterunternehmen 286 T€ (Vorjahr 307 T€), für Steuerberatungsleistungen 75 T€ (Vorjahr
70 T€) und für andere Bestätigungsleistungen 32 T€ (Vorjahr 18T€).
Die Honorare im Vorjahr umfassen auch die Prüfungsleistungen im Zusammenhang mit der
Fehlerkorrektur gemäß IAS 8.
Risikomanagement
Im GESCO-Konzern ist ein konzernweites Risikomanagement implementiert, um Risiken
möglichst frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Ausführliche
Informationen zum Thema Risiken und Chancen bietet der Konzernlagebericht.
Risiken aus Finanzinstrumenten betreffen den GESCO-Konzern im Hinblick auf
Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken und Marktpreisrisiken. Alle Risikoarten können die Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns beeinflussen. Kreditrisiken betreffen im
Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Liquiditätsrisiken umfassen
das Risiko, Zahlungsverpflichtungen nicht zum erforderlichen Zeitpunkt erfüllen zu können.
Marktpreisrisiken bestehen im Wesentlichen in Wechselkursänderungen in Bezug auf das
operative Geschäft und Zinsänderungen in Bezug auf die Finanzierung.
Da Art und Umfang der jeweiligen Risiken pro Konzerngesellschaft in unterschiedlichem Maße
relevant sind, wird das Management dieser Risiken pro Gesellschaft definiert. Die
Risikosteuerung wird schwerpunktmäßig im Zuge der operativen Geschäfts- und
Finanzierungsaktivitäten vorgenommen.
Informationen zu den einzelnen Risikokategorien
Kreditrisiko
Kreditrisiken bestehen in der Gefahr eines wirtschaftlichen Verlustes, sofern ein
Vertragspartner seiner Zahlungsverpflichtung gar nicht, nur teilweise oder nicht termingerecht
nachkommt. Das Management der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nimmt bei
den Konzerngesellschaften einen hohen Stellenwert ein. Die Forderungen sind breit gestreut;
es gibt keinen Debitor, auf den mehr als 10 % des Forderungsbestandes des Konzerns
entfallen. Art und Umfang der Kreditsicherung richten sich nach der Bonitätseinschätzung des
jeweiligen Kunden. Als Instrumente kommen dabei im Wesentlichen Exportversicherungen,
Akkreditive, Kreditversicherungen, Vorauskasse, Garantien, Bürgschaften und Eigentums-
vorbehalte zum Einsatz. Die Ausfallrisiken des Konzerns beschränken sich auf das übliche
Geschäftsrisiko. Für erkennbare Ausfallrisiken wurden Wertberichtigungen gebildet. Das
Kontrahentenrisiko bei derivativen Finanzinstrumenten wird begrenzt, indem Derivate
ausschließlich mit namhaften inländischen Kreditinstituten abgeschlossen werden.
Das theoretische maximale Ausfallrisiko (Kreditrisiko) umfasst den vollständigen Ausfall der
Buchwerte der Finanzinstrumente. Das Ausfallrisiko der nicht wertberichtigten
Finanzinstrumente wird aus heutiger Sicht als gering eingeschätzt, da die Instrumente des
Risikomanagements die Ausfallwahrscheinlichkeit begrenzen. Die nachfolgende Tabelle
enthält das geschätzte Ausfallrisiko und Kreditverluste der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen:
T€
Wert-
berich- beeinträch-
tigung tigung
Bonitäts-
Verlust-
rate
Brutto-
buchwert
31.12.2020
Nicht überfällig
0,06%
2,73%
2,93%
5,84%
49,10%
43.076
7.864
4.266
599
24
nein
Überfällig bis zu 30 Tage
Überfällig 30 bis 90 Tage
Überfällig 90 bis 180 Tage
Überfällig über 180 Tage
215
125
35
nein
nein
nein
ja
1.729
849
T€
Wert-
berich- beeinträch-
tigung tigung
Bonitäts-
Verlust-
rate
Brutto-
buchwert
31.12.2019
Nicht überfällig
0,04%
2,96%
3,67%
7,19%
39,24%
56.207
17.837
3.322
890
23
nein
Überfällig bis zu 30 Tage
Überfällig 30 bis 90 Tage
Überfällig 90 bis 180 Tage
Überfällig über 180 Tage
528
122
nein
nein
nein
ja
64
2.556
1.003
Liquiditätsrisiken
Das Cash-Management wird für jede Konzerngesellschaft individuell geführt; ein zentrales
Cashpooling innerhalb des Konzerns findet nicht statt. In das Cash-Management gehen die
erwarteten Cashflows aus operativem Geschäft ebenso ein wie die erwarteten
Zahlungsströme aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
Die künftigen Zahlungsabflüsse werden im Wesentlichen durch Zuflüsse aus dem operativen
Geschäft gedeckt. Spitzen des Finanzbedarfs werden durch die vorhandene Liquidität sowie
durch Kreditlinien abgedeckt.
Marktpreisrisiko
Marktpreisrisiken betreffen Wechselkursänderungsrisiken aus dem operativen Geschäft,
Zinsänderungs- und Wechselkursänderungsrisiken aus der Finanzierung sowie
Kursänderungen bei Wertpapieren.
Marktpreisrisiken aus Wechselkursänderungsrisiken ergeben sich durch internationale
Geschäftsbeziehungen. Die Bewegungen der Wechselkursverhältnisse unterliegen einem
kontinuierlichen Monitoring unter Nutzung vielfältiger Informationsquellen. Von besonderer
Bedeutung ist der Wechselkurs zwischen dem US-Dollar und dem Euro. Sofern
Konzerngesellschaften im Euro-Raum produzieren und in US-Dollar fakturieren, haben
Wechselkursveränderungen zwischen US-Dollar und Euro naturgemäß Einfluss auf die
allgemeine Wettbewerbsfähigkeit sowie auf die Rentabilität einzelner Projekte dieser
Gesellschaften.
Bei wesentlichen Geschäftsvorfällen werden Währungsrisiken durch Devisentermingeschäfte
abgesichert. Aus diesen Devisentermingeschäften können Marktpreisrisiken insofern
entstehen, als zum Erfüllungsstichtag Devisen unter dem dann aktuellen Kassakurs verkauft
werden müssen. Letztlich dienen Termingeschäfte dazu, Risiken aus Wechselkurs-
änderungen zu vermeiden – damit werden Verluste aus Wechselkursänderungen ebenso
ausgeschaltet wie potenzielle Gewinne aus Wechselkursänderungen. Laufzeit und Umfang
dieser Geschäfte entsprechen den zugrundeliegenden operativen Geschäften.
Gemäß IFRS 7 erstellt die Gesellschaft für Marktpreisrisiken Sensitivitätsanalysen, um die
Auswirkungen hypothetischer Änderungen der Risikovariablen zu ermitteln. Bezogen werden
diese hypothetischen Änderungen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum
Abschlussstichtag. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand am Abschlussstichtag für das
Gesamtjahr repräsentativ ist.
Zinsänderungsrisiken resultieren im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung. Gemäß IFRS
7 werden Zinsänderungsrisiken mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die
Effekte hypothetischer Änderungen der Marktzinssätze auf Zinsaufwendungen dar. Wenn das
Marktzinsniveau im Berichtsjahr um 100 Basispunkte höher oder niedriger gewesen wäre,
dann wären der Erfolg und das Eigenkapital nach Anteilen Dritter um 803 T€ (Vorjahr 937 T€)
niedriger oder höher ausgefallen.
Währungsrisiken aus Liefer- und Leistungsbeziehungen bestehen in der GESCO-Gruppe
nur in begrenztem Umfang. Lieferungen der Tochtergesellschaften außerhalb des Euroraums
werden bei größeren Aufträgen fast vollständig über Termingeschäfte abgesichert.
Die Fremdwährungsforderungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen zum
Bilanzstichtag 6.756 T€ (Vorjahr 10.356 T€). Dies entspricht einem Anteil an den gesamten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 8,1 % (Vorjahr 13,1 %). Die Forderungen
bestehen in den folgenden Währungen:
31.12.2020
31.12.2019
T€
US-Dollar
4.307
1.099
1.066
266
18
7.675
757
930
303
5
Chinesischer Renminbi Yuan
Taiwanesischer Dollar
Mexikanischer Peso
Britisches Pfund
Ukrainische Griwna
Russischer Rubel
Schweizer Franken
Ungarischer Forint
0
0
0
0
549
66
60
11
Eine 10%ige Änderung der Wechselkurse zum Bilanzstichtag hätte eine Auswirkung auf den
Erfolg und das Eigenkapital nach Anteilen Dritter in Höhe von -537 T€ bzw. +656 T€ gehabt
(Vorjahr -651 T€ bzw. +795 T€).
Zur Absicherung schwebender Verkaufsgeschäfte in US$ gegen das Wechselkursrisiko
dienen Devisentermingeschäfte und ein Fremdwährungsdarlehen. Die beizulegenden
Zeitwerte der Sicherungsgeschäfte betrugen am Bilanzstichtag 251 T€ (Vorjahr
-80 T€). Im Sonstigen Ergebnis wurden nach Abzug latenter Steuern und Anteilen
Fremdgesellschafter 230 T€ (Vorjahr 36 T€) erfasst. Abgesichert sind Zahlungsströme in Höhe
von 5,6 Mio. US$, die im Geschäftsjahr 2021 fällig werden.
Organe der Gesellschaft
Vorstand
Ralph Rumberg, Witten
CEO / Sprecher des Vorstands
Kerstin Müller-Kirchhofs, Düsseldorf
CFO / Finanzvorständin
Die Bezüge des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen:
T€
Ralph
Rumberg
Kerstin
Müller-Kirchhofs
Gesamt
1.1.2020- 1.4.2019- 1.1.2020- 1.4.2019- 1.1.2020- 1.4.2019-
31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2019
feste Vergütung
350
152
18
262
207
23
293
175
18
196
176
23
643
327
458
383
46
variable Vergütung
Aktienoptionen
36
Versorgungsaufwand
65
49
56
37
121
86
585
541
542
432
1.127
973
Den Vorstandsmitgliedern Ralph Rumberg und Kerstin Müller-Kirchhofs wurden im Juni 2020
jeweils 18.000 Aktienoptionen zugeteilt.
Zum 31.12.2020 bestehen für ausgeschiedene Vorstandsmitglieder Pensionsverpflichtungen
(DBO) in Höhe von 2.948 T€ (Vorjahr 3.021 T€). Einem Vorstandsmitglied wurden im
Geschäftsjahr aus der ihm erteilten Ruhegehaltszusage Bezüge in Höhe von 70 T€ (Vorjahr
53 T€) gewährt.
Aufsichtsrat
Klaus Möllerfriedrich, Düsseldorf
Vorsitzender,
Wirtschaftsprüfer
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats:
- TopAgers AG, Langenfeld
- HINKEL & CIE. Vermögensverwaltungs AG, Düsseldorf (bis 21.01.2020)
Stefan Heimöller, Neuenrade
Stellv. Vorsitzender
Geschäftsführender Gesellschafter der Platestahl Umformtechnik GmbH, Lüdenscheid, sowie der
Helios GmbH, Neuenrade
Jens Große-Allermann, Köln
Mitglied des Aufsichtsrats
Vorstand der Investmentaktiengesellschaft für langfristige Investoren TGV, Bonn, sowie Vorstand
der Fiducia Treuhand AG, Bonn
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats:
- KROMI Logistik AG
Mitglied des Aufsichtsrats:
- Washtec AG, Augsburg
Dr. Nanna Rapp, Düsseldorf
Mitglied des Aufsichtsrats
bis 30.06.2020 Geschäftsleitung E.ON Inhouse Consulting GmbH, Essen
Vorsitzende des Aufsichtsrats:
- E.ON Energie AG, Düsseldorf (bis 29.02.2020)
Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats setzen sich - verteilt auf die einzelnen Mitglieder -
wie folgt zusammen:
feste Vergütung
variable Vergütung
Gesamt
T€
1.1.2020- 1.4.2019- 1.1.2020- 1.4.2019- 1.1.2020- 1.4.2019-
31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2019
Klaus Möllerfriedrich
Stefan Heimöller
75
55
16
14
11
12
53
0
0
0
0
0
44
44
75
55
60
58
Jens Große-Allermann
Dr. Nanna Rapp
50
44
50
55
50
44
50
56
230
176
230
229
Die GESCO AG hat für die Unternehmensleiter des Konzerns eine „Directors’ and Officers’
Liability Insurance“ (D&O-Versicherung) als Gesamtpolice abgeschlossen. Versicherte Personen
sind u. a. die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der GESCO AG sowie die
Geschäftsführer der Tochtergesellschaften. Im Geschäftsjahr 2020 sind Versicherungsprämien
von 69 T€ (Vorjahr 69 T€) gezahlt worden.
Wuppertal, den 26. März 2021
Ralph Rumberg
Kerstin Müller-Kirchhofs
CFO / Finanzvorständin
CEO / Sprecher des Vorstands
Wesentliche Konzerngesellschaften
Vollkonsolidierte Unternehmen1)
Anteil am Kapital
%
Alro GmbH, Wuppertal, i.L.
100
100
100
80
AstroPlast Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, Meschede 3)
AstroPlast Verwaltungs GmbH, Meschede 2)
C.F.K. CNC-Fertigungstechnik Kriftel GmbH, Kriftel 5)
Dömer GmbH & Co. KG Stanz- und Umformtechnologie, Lennestadt 5)
Dömer GmbH, Lennestadt 2) 5)
100
100
90
Dörrenberg Edelstahl GmbH, Engelskirchen
Dörrenberg Tratamientos Térmicos SL, Alasua, Navarra, Spanien
Dörrenberg Special Steels PTE. Ltd., Singapur
Dörrenberg International PTE. Ltd., Singapur
Doerrenberg Special Steels Taiwan Ltd., Tainan, Taiwan
Middle Kingdom Special Steels PTE Ltd., Singapur
Jiashan Doerrenberg Mould & Die Trading Co., Jiashan, China
Doerrenberg SpecialtySteel Corp., Macedonia, Ohio, USA
Frank Walz- und Schmiedetechnik GmbH, Hatzfeld 5)
Frank-Hungaria Kft., Òzd, Ungarn 5)
Frank Lemeks Tow, Ternopil, Ukraine 5)
OOO Frank RUS, Orjol, Russland 5)
FranzFunke Zerspanungstechnik GmbH & Co. KG, Sundern 3)
FranzFunke Verwaltungs GmbH, Sundern 2)
Georg Kesel GmbH & Co. KG, Kempten 3)
60
90
90
100
60
100
100
90
100
100
100
100
100
90
Kesel International GmbH, Kempten
100
100
100
100
100
80
Georg Kesel Machinery(Beijing) Co., Ltd., Peking, China, i.L.
Georg Kesel Machinery(Jiashan) Co., Ltd., Jiashan, China
Kesel North America, LLC, Beloit, Wisconsin, USA
Kesel & Probst Verwaltungs-GmbH, Kempten 2)
Haseke GmbH & Co. KG, Porta Westfalica 3)
Haseke Beteiligungs-GmbH, Porta Westfalica 2)
Hubl GmbH, Vaihingen/Enz
100
80
MAE Maschinen- und Apparatebau Götzen GmbH, Erkrath 4)
MAE International GmbH, Erkrath
100
100
100
100
90
MAE Machines (Beijing) Co., Ltd., Peking, China
MAE Amerika GmbH, Erkrath
MAE-EITEL INC., Orwigsburg, Pennsylvania, USA
Modell Technik Formenbau GmbH, Sömmerda 5)
Modell Technik Beteiligungsgesellschaft mbH, Sömmerda, i.L.
Molineus & Co. GmbH + Co. KG, Wuppertal 3)
Grafic Beteiligungs-GmbH, Wuppertal 2)
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
Paul Beier GmbH & Co. KG, Kassel 5)
Paul Beier Verwaltungs-GmbH, Kassel 2) 5)
Pickhardt & Gerlach GmbH & Co. KG, Finnentrop 3)
Hekhorn Verwaltungs-GmbH, Finnentrop 2)
Hekhorn Immobilien GmbH, Finnentrop
Q-Plast GmbH & Co. Kunststoffverarbeitung, Emmerich 3)
Q-Plast Beteiligungs-GmbH, Emmerich 2)
Setter GmbH & Co. Papierverarbeitung, Emmerich 3)
Setter GmbH, Emmerich 2)
HRP-Leasing GmbH, Emmerich
Setter International GmbH, Emmerich
SetterstixInc., Cattaraugus, New York, USA
SQG Verwaltungs GmbH, Emmerich
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
80
Setterstixde México S.A.DE C.V., San Luis Potosi, Mexiko
Sommer & Strassburger Edelstahlanlagenbau GmbH & Co. KG, Bretten 3)
So-Stra Verwaltungs-GmbH, Bretten 2)
SVT GmbH, Schwelm
IVIndustrieverwaltungs GmbH & Co. KG, Wuppertal 3)
MVAnlagen GmbH & Co. KG, Wuppertal 3)
IMVVerwaltungs GmbH, Wuppertal 2)
VWH GmbH, Herschbach 6)
WBL Holding GmbH, Laichingen 5)
100
100
Werkzeugbau Laichingen GmbH, Laichingen 5)
Werkzeugbau Leipzig GmbH, Leipzig 5)
TMErste Grundstücksgesellschaft mbH, Wuppertal 5)
100
100
At-Equity bewertete Unternehmen 1)
Anteil am Kapital
%
Saglam Metal Sanayi Ticaret A.S., Istanbul, Türkei
Doerrenberg Special Steels Korea Co. Ltd, Jeongwang-dong, Südkorea
Fine Metal S.R.L., Bukarest, Rumänien
20
50
40
Nicht konsolidierte Unternehmen 1)
Anteil am Kapital
%
ConnexSVT Inc., Houston, Texas, USA
100
1) unmittelbar oder über Mehrheitsbesitzgehaltene Anteile am Kapital
2) Komplementär-GmbH
3) Inanspruchnahme der Befreiung gemäß § 264b HGB
4) Inanspruchnahme der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB
5) Entkonsolidierte Gesellschaft zum Geschäftsjahresende
6) In der Bilanzals zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte / Schulden umgegliedert
GESCO AG, Wuppertal
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020
(01.01. bis 31.12.2020)
1. Grundlagen des Konzerns
Geschäftsmodell
Die 1989 gegründete GESCO AG erwirbt als Langfrist-Investor wirtschaftlich gesunde
mittelständische Industrieunternehmen mit Hauptsitz in Deutschland, um sie langfristig
zu halten und weiterzuentwickeln. Zumeist erfolgen die Akquisitionen im Zuge von
Nachfolgeregelungen, wobei die GESCO AG grundsätzlich Mehrheiten übernimmt, in
aller Regel 100 %. Um die Langfristigkeit und den unternehmerischen Charakter des
Geschäftsmodells zu unterstützen, bieten wir dem neuen Management die Möglichkeit,
Anteile an dem von ihm geleiteten Unternehmen zu erwerben. Die Beteiligungsquote
bewegt sich, je nach Unternehmensgröße, zwischen 5 % und 20 %. Die
Tochtergesellschaften agieren operativ unabhängig. Sie sind eingebunden in das
Berichtswesen und das Risikomanagementsystem der GESCO-Gruppe.
Zum Bilanzstichtag besteht die GESCO-Gruppe aus der GESCO AG, ihren
11 wesentlichen direkten operativ tätigen Tochtergesellschaften (fortgeführte
Geschäftsbereiche) sowie deren Tochtergesellschaften im In- und Ausland.
Seit dem 24. März 1998 ist die GESCO AG börsennotiert, die GESCO-Aktie ist im Prime
Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.
Strategie „NEXT LEVEL“
Ab Herbst 2018 haben Vorstand und Aufsichtsrat der GESCO AG die Strategie „NEXT
LEVEL" erarbeitet und verabschiedet. Ausgehend von einer gemeinsam entwickelten
Vision für GESCO als Gruppe von „Hidden Champions“ definiert die Strategie
wesentliche Weichenstellungen für die strategische und operative Weiterentwicklung der
GESCO-Gruppe in den kommenden Jahren. Kernelemente sind zum einen die
Balancierung der Portfolio-Architektur und zum anderen die Entwicklung der operativen
Gesellschaften zu Hidden Champions.
Um das Portfolio ausgewogener und widerstandsfähiger zu gestalten, werden
perspektivisch drei Ankerbeteiligungen und eine Vielzahl an Basisbeteiligungen mit
substanzieller Größe angestrebt. Zwei weitere Ankerbeteiligungen sollen neben der
Dörrenberg-Gruppe implementiert werden, wobei deren Zielmärkte eine möglichst
geringe Korrelation mit den bei Dörrenberg typischen Marktzyklen aufweisen sollen.
Diese neuen Ankerbeteiligungen können entweder erworben oder auf Basis einer
bestehenden Tochtergesellschaft durch strategische Zukäufe entwickelt werden.
Abgerundet werden soll das Portfolio durch mehrere Basisbeteiligungen mit relevanten
Umsatz- und Ergebnisbeiträgen, die das Spektrum an Zielmärkten erweitern. Im
Rahmen der Strategie NEXT LEVEL fokussieren wir uns auf Unternehmen mit einem
Umsatz zwischen 20 und 100 Mio. €, wobei strategisch motivierte
Ergänzungsakquisitionen der Tochtergesellschaften auch in niedrigeren Umsatzgrößen
erfolgen können.
Mit dem Abschluss des Umbaus unseres M&A-Teams in 2020 sind wir gut aufgestellt
und konnten im Dezember 2020 mit dem Verkauf einer Gruppe von sechs
Tochtergesellschaften bereits einen großen Beitrag auf dem Weg zu unserem
Zielportfolio leisten. Der Management-Buy-Out einer siebten Gesellschaft im Februar
2021 unterstützt die Bemühungen, unsere Abhängigkeit vom direkten Automotive-
Geschäft in eine gute Ausgewogenheit zu bringen.
Um die mittelständisch geprägten Unternehmen der Gruppe auf die nächste Ebene zu
entwickeln, hat die GESCO AG im Rahmen der Strategie NEXT LEVEL im
Berichtszeitraum damit begonnen, die initiierten Excellence-Programme bei den
Tochtergesellschaften als Bestandteil der täglichen Verbesserungsaktivitäten weiter zu
etablieren. Damit einher ging die Neujustierung und Weiterentwicklung der GESCO AG
in ihrer Rolle als Eigentümerin. Auf Ebene der AG haben wir in 2020 die Neuformierung
des
Investment-Management-Teams
abgeschlossen und dadurch gezielt
Methodenkompetenz
und Know-how aufgebaut.
Damit steht unseren
Tochtergesellschaften ein breites und umfassendes operatives Erfahrungswissen bei
der kontinuierlichen Umsetzung der anstehenden Aktivitäten zur Verfügung.
Die bereits 2019 erstmalig durchgeführten CANVAS-Geschäftsmodellanalysen sind
zwischenzeitlich bei vielen Tochtergesellschaften als fester Bestandteil des jährlichen
Planungsprozesses etabliert und dienen der gemeinsamen Zielausrichtung unserer
Aktivitäten. Je nach spezifischem Bedarf der jeweiligen Tochtergesellschaft haben wir
im abgelaufenen Geschäftsjahr anschließend eine Vielzahl an MAPEX- und OPEX-
Programmen gestartet. MAPEX dient der Analyse und Entwicklung von Zielmärkten und
Produktportfolios mit dem Fokus, das Umsatzvolumen auszuweiten und Marktanteile zu
gewinnen. OPEX dient der Prozessoptimierung in allen unternehmerischen Funktionen
und damit der Effizienzsteigerung. Die LEADEX-Programme sollen eine gemeinsame
Unternehmenskultur mit ausgewogenem Leistungsbezug etablieren.
So wurden MAPEX-Projekte bei der MAE-Gruppe, der Frank-Gruppe, der Pickhardt &
Gerlach-Gruppe und auch der Modell Technik Formenbau gestartet, die sich
naturgemäß in unterschiedlichen Stadien der Realisierung befinden. Darüber hinaus
wurden bei Hubl und bei Sommer & Strassburger die bereits 2019 gestarteten OPEX-
Projekte mit ersten Erfolgen fortgesetzt sowie bei Dömer und SVT jeweils Projekte
initiiert.
Ziel der Strategie NEXT LEVEL ist es, die GESCO-Gruppe zukunftsfähig aufzustellen,
Mehrwert auf allen Ebenen zu generieren und damit überdurchschnittlich starke Werte
bei Umsatzwachstum, Marge und Cashflow zu erzielen.
Änderung des Geschäftsjahres
Die Hauptversammlung der GESCO AG hat am 29. August 2019 eine Umstellung des
Geschäftsjahres der GESCO AG und damit des GESCO-Konzerns mit Wirkung ab dem
1. Januar 2020 auf das Kalenderjahr beschlossen. Somit ergab sich für die GESCO AG
im Vorjahr ein neunmonatiges Rumpfgeschäftsjahr vom 1. April bis zum 31. Dezember
2019. Die zwölf Monate umfassenden Zahlen des Berichtsjahres sind daher mit den
Zahlen des Vorjahres nur eingeschränkt vergleichbar.
Wesentliche Veränderungen im Konsolidierungskreis
Im Dezember 2020 hat die GESCO AG sämtliche Anteile an den folgenden
Unternehmen (aufgegebene Geschäftsbereiche) abgegeben:
· Segment Mobilitäts-Technologie
-
-
Paul Beier GmbH & Co. KG, Kassel, sowie Paul Beier Verwaltungs GmbH
Dömer GmbH & Co. KG Stanz- und Umformtechnologie, Lennestadt, sowie
Dömer GmbH
-
-
Modell Technik Formenbau GmbH, Sömmerda
WBL Holding GmbH, Laichingen, einschließlich ihrer Tochtergesellschaften
Werkzeugbau Laichingen GmbH, Laichingen, Werkzeugbau Leipzig GmbH,
Leipzig, und TM Erste Grundstücksgesellschaft mbH, Wuppertal.
· Segment Produktionsprozess-Technologie
C.F.K. CNC Fertigungstechnik Kriftel GmbH, Kriftel
· Segment Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie
Frank Walz- und Schmiedetechnik GmbH, Hatzfeld einschließlich ihrer
-
-
Tochtergesellschaften Frank-Hungaria Kft., Òzd, Ungarn, Frank Lemeks
Tow, Ternopil, Ukraine und OOO Frank RUS, Orjol, Russland
Die Veräußerung wurde am 22. bzw. 23. Dezember 2020 wirksam mit Ausnahme der
Abgabe der Paul Beier GmbH & Co. KG. Die Wirksamkeit der Transaktion unterlag in
diesem Fall noch dem Zustimmungsvorbehalt des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Energie. Ein Abgang wurde bereits gebucht, da die Zustimmung überwiegend
wahrscheinlich war und die GESCO AG vorbehaltlich der Erteilung der Genehmigung
vertraglich an die Anteilsveräußerung gebunden ist. Der Vollzug der Transaktion erfolgte
mit Schreiben des Ministeriums im März 2021.
Mit dieser Veräußerung schließt GESCO das Segment Mobilitäts-Technologie und
nimmt zugleich den größten Portfolioumbau der Unternehmensgeschichte vor. Die
Transaktion erfolgte im Rahmen der Strategie NEXT LEVEL und dient dem Ziel, das
Portfolio ausgewogener, robuster und damit auch profitabler zu gestalten. Der
Verkaufspreis für die Gesellschaften beträgt 27 Mio. € mit einem sofortigen Mittelzufluss
in Höhe von 18 Mio. €.
Nach dem Bilanzstichtag hat die GESCO AG am 4. Februar 2021 im Rahmen eines
Management Buy-Outs zudem einen Vertrag über die Veräußerung der mehrheitlichen
Anteile an der VWH GmbH geschlossen. Verkauft wurde die Mehrheitsbeteiligung von
80 % an der VWH GmbH mit Sitz in Herschbach einem Anbieter für Produkte und
Dienstleistungen im Bereich Sondermaschinen und Werkzeugbau (Spritzgussformen,
Lasertechnik, Automatisierung sowie Prüftechnik), überwiegend für Kunden aus der
Automotive-Branche. Das Unternehmen war seit 2007 Mitglied der GESCO-Gruppe und
dem Segment Produktionsprozess-Technologie zugeordnet. Mit der erfolgreichen
Veräußerung des automobilnahen VWH-Geschäfts konnte die Transaktion aus
Dezember 2020 ergänzt und damit der direkte Automotive-Anteil der GESCO
ausbalanciert werden.
Im Vorjahr hatte die GESCO AG mit Wirkung zum 7. August 2019 die
Minderheitsbeteiligung des seinerzeitigen Geschäftsführers der SVT GmbH, Schwelm,
in Höhe von 10 % übernommen. Die GESCO AG hält seither 100 % der Anteile der
Gesellschaft.
Steuerungssystem
Planung und Steuerung der GESCO-Gruppe erfolgen auf Ebene der einzelnen
Tochtergesellschaften und der GESCO AG. Den Rahmen für die operative Entwicklung,
für Personalmaßnahmen und Investitionen der Tochtergesellschaften setzt eine vom
Management der jeweiligen Gesellschaft erstellte und gemeinsam mit dem Vorstand der
GESCO AG verabschiedete Jahresplanung. Im Rahmen des regelmäßigen Reportings
erhält die GESCO AG unterjährig und mindestens auf monatlicher Basis Daten der
Tochtergesellschaften. Diese Informationen werden bei der GESCO AG erfasst,
ausgewertet, um die Zahlen aus dem Finanz- und Rechnungswesen der GESCO AG
selbst ergänzt und konsolidiert. Die Erkenntnisse aus dem Berichtswesen der
Tochtergesellschaften werden zwischen dem zuständigen Investment-Manager der
GESCO AG und den jeweiligen Verantwortlichen der Gesellschaften in mindestens
monatlichen Gesprächen vor Ort oder in Video-Meetings analysiert und im Hinblick auf
den Zielerreichungsgrad ausgewertet. Dabei werden Handlungsoptionen auf Chancen-
wie auf Risikoseite gemeinsam erörtert, um auf Änderungen der Marktsituation zeitnah
reagieren zu können.
Auf Basis der Planungen der einzelnen Tochtergesellschaften erstellt die GESCO AG
eine Konzernplanung. Im Rahmen der jährlichen Bilanzpressekonferenz gibt der
Vorstand der GESCO AG einen Ausblick für den Konzernumsatz und den
Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter für das neue Geschäftsjahr; im Zuge der
Quartalsberichterstattung wird dieser Ausblick weiter konkretisiert. Wesentliche
Steuerungsgrößen sind Auftragseingang, Umsatz, EBIT und Eigenkapitalquote sowie
auf Konzernebene zusätzlich der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter.
Forschung und Entwicklung
Bei unseren Tochtergesellschaften handelt es sich zumeist um kleine mittelständische
Unternehmen, deren Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung zum
überwiegenden Teil markt- und kundenbezogen sind. Technische Innovationen sowie
neue Produkte und Anwendungen entstehen in der Regel in Projektarbeit im Rahmen
von Kundenaufträgen. Hierbei kooperieren die Unternehmen je nach Aufgabenstellung
mit Hochschulen und Instituten und nehmen an öffentlich geförderten
Forschungsprojekten teil.
Neben dem Schwerpunkt der verschiedenen Anwendungen der additiven Fertigung (3D-
Druck) bei der Dörrenberg Edelstahl GmbH entwickelte der Bandstahl-Veredelungs-
Spezialist Pickhardt & Gerlach innovativen Bandstahl für das Innenleben der Batterien
für E-Mobilität. Der Bandstahl wird für das Batteriemodul so geformt und geschweißt,
dass er die verschiedenen Zellen des LithiumIonen-Akkus verbindet. Er leitet die
elektrische Energie, die in den Zellen entsteht, praktisch verlustfrei. Dabei gibt er
möglichst wenig Wärme ab, damit der Akku nicht überhitzt. Pickhardt & Gerlach
entwickelte dafür einen eigenen Markennamen: EMONI®. Gemeinsam mit einer
Ausgründung der RWTH Aachen wurde EMONI® für den Einsatz in E-Bike-Batterien
geprüft, mit dem Ergebnis, dass der elektrische Wirkungsgrad sogar etwas besser ist als
der Marktstandard. Die C.F.K. CNC Fertigungstechnik konzentrierte sich wiederum unter
dem Arbeitstitel „CFK goes digital“ auf die Optimierung ihrer Prozessketten mithilfe
eigener Web-Konfiguratoren und die Steigerung der Visibilität der CFK-Website über
Suchmaschinenoptimierungen.
2. Wirtschaftsbericht
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt fiel im Jahr 2020 um 5,0 % niedriger als im Vorjahr
aus. Nach einer zehnjährigen Wachstumsphase geriet die deutsche Wirtschaft im
Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession. So stark wie noch nie gingen
insbesondere die privaten Konsumausgaben zurück (-6,0 %). Demgegenüber standen
um 3,4 % angestiegene Konsumausgaben des Staates, u.a. für die Beschaffung von
Schutzausrüstungen und für Krankenhausleistungen. Massive Störungen der Liefer- und
Logistikketten wirkten sich erheblich auf den Außenhandel aus. Erstmals seit 2009
gingen die Ex- und Importe von Waren und Dienstleistungen zurück (Exporte -9,9 %,
Importe -8,6 %). Der seit mehr als 14 Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit
endete 2020 aufgrund der Corona-Pandemie, wobei zusätzliche Entlassungen durch die
erweiterten Kurzarbeit-Regelungen verhindert worden sein dürften.
Nachdem die Produktion im deutschen Maschinenbau 2019 um 2,8 % sank, rechnete
der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) zum Jahreswechsel
für 2020 noch mit einem stagnierenden globalen Umsatz mit Maschinen und Anlagen.
Zum damaligen Zeitpunkt erwartete der Verband insbesondere aufgrund des weiter
wachsenden Standortes China keine weiteren Rückgänge. Für Deutschland gingen die
VDMA-Volkswirte von einer erneuten Verringerung der Produktion um 2 % aus, ohne
dass bis dahin bereits eine tiefgreifende Rezession absehbar gewesen wäre.
Die sich Anfang 2020 intensivierende Gemengelage aus Handelskonflikten,
weltwirtschaftlichen Schwächen, Strukturwandel im Automobilbau und Corona-Virus
sorgte dafür, dass die Branche bereits zu Jahresbeginn stärker als erwartet
zurückgeworfen wurde, weshalb der VDMA seine Prognose für die Produktion des
deutschen Maschinen- und Anlagenbaus für 2020 im März auf -5 % reduzierte. Für das
zweite Halbjahr prognostizierten die VDMA-Volkswirte bis dahin zumindest globale
Nachholeffekte, die die zwischenzeitlichen Verluste jedoch nicht kompensieren sollten.
Das sich unterdessen verbreitende Corona-Virus und die erste Lockdown-Welle
belasteten die Unternehmen zunehmend mit neuen Herausforderungen. Weite Teile der
Produktion im In- und Ausland wurden durch die Pandemie zum Erliegen gebracht. Erste
Engpässe für ausländische Vorprodukte kündigten sich an. Die konjunkturelle Erholung
der globalen Branche wurde durch das Corona-Virus abrupt unterbrochen. Die sich
verschärfende Lage durch gravierende Auftragseinbußen, Stornierungen und gestörte
Lieferketten führte auch im deutschen Maschinen- und Anlagenbau zu vermehrten
Kapazitätsanpassungen. Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt, Produktionsstopps
und Personalabbau wurden veranlasst.
Im gesamten ersten Quartal 2020 wies der Maschinen- und Anlagenbau noch einen
moderaten Rückgang der Bestellungen von insgesamt 2 % auf (Inlandsaufträge +1 %,
Auslandsaufträge -4 %). Im März wurden jedoch erste Tiefausläufer der Corona-
Pandemie spürbar: der Auftragseingang verfehlte sein Vorjahresniveau um 9 %, die
Inlandsbestellungen gingen um 2 % zurück, die Auslandsbestellungen sanken um 12 %.
Die Auftragslage verschärfte sich bis zur Jahresmitte deutlich.
Im Zuge der sich im Jahresverlauf wieder öffnenden Grenzen und geringerer
Beeinträchtigungen entlang der Lieferketten traten in den Sommermonaten erste
Erholungseffekte ein. Unterstützend wirkte das Konjunkturpaket der Bundesregierung.
Im Juni hellten sich die Konjunkturperspektiven in der EU allmählich wieder auf. Im
Folgemonat sanken die Auftragseingänge im deutschen Maschinen- und Anlagenbau
nur noch um 19 % im Vergleich zum Vorjahr weniger als in den vorangegangenen
Monaten, sodass die VDMA-Volkswirte Hoffnung auf Überwindung des Tiefpunktes
gaben. Im September korrigierte der Verband dann seine Erwartungen für das
Gesamtjahr 2020 auf einen Produktionsrückgang von insgesamt -17 %, verbunden mit
einem leicht zuversichtlichen Ausblick auf 2021 (+2 %).
Mit Ablauf des dritten Quartals führten wieder ansteigende Infektionsraten zu erneut
wachsender Unsicherheit und wirkten sich auch auf die eigene Investitionsbereitschaft
der Maschinen- und Anlagenbauer aus. Die Hoffnung auf eine schnelle wirtschaftliche
Erholung schwand zusehends angesichts erneut drohender flächendeckender
Lockdowns. Die anhaltende Auftragsflaute machte vielen Unternehmen zusätzlich zu
schaffen. Einstellungsstopps und Personalabbaupläne rückten zunehmend in den Fokus
der Maschinen- und Anlagenbauer, die sich nun auf eine länger andauernde
Erholungsbewegung einrichteten.
Die zweite Corona-Welle und die damit verbundenen Einschränkungen und
Verunsicherungen schlugen sich im vierten Quartal allerdings weniger in den
Auftragsbüchern nieder als befürchtet. Der Auftragseingang im Oktober sendete erste
Entspannungssignale. Daher passte der VDMA seine Produktionsprognose im
Dezember für 2020 leicht nach oben an, auf einen Rückgang von -14 %. Nach
vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts sank die preisbereinigte
Produktion im deutschen Maschinen- und Anlagenbau im Gesamtjahr 2020
schlussendlich um 13,8 %.
Der Markt für Unternehmenstransaktionen in 2020 war geprägt durch die Covid-19-
Pandemie. Insbesondere im Frühjahr 2020 wurden einige Verkaufsprojekte im
Mittelstand verkäuferseitig auf Eis gelegt oder auf unbestimmte Zeit verschoben.
Weiterhin trifft eine sehr starke Nachfrage auf ein begrenztes Angebot. Strategische
Käufer, Finanzinvestoren und vermehrt Unternehmerfamilien streben Direktinvestments
im industriellen Mittelstand an. In diesem Umfeld forciert die GESCO die aktive
Ansprache von Unternehmern, nimmt aber auch an ausgewählten Auktionen teil.
Zusätzlich intensiviert GESCO die Suche nach Ergänzungsakquisitionen für bestehende
Portfoliogesellschaften.
Geschäftsverlauf
Die
Unternehmen
der
GESCO-Gruppe
sind
überwiegend
in
der
Investitionsgüterindustrie tätig. Nach ersten Produktionsausfällen infolge der Pandemie
geriet die Branche im Jahresverlauf immer stärker in Bedrängnis. Dementsprechend
berichtet der VDMA als maßgeblicher Verband über einen Rückgang der
preisbereinigten Produktion im Maschinenbau von 13,8 % gegenüber dem Vorjahr. In
diesem Umfeld waren auch in der GESCO-Gruppe die Umsätze in Summe rückläufig
und die Margen erheblich unter Druck.
Hinzu kommt, dass das Jahr 2020 ein Ausnahmejahr war, geprägt von der Entwicklung
rund um die Corona-Pandemie. Nach einem zufriedenstellenden Jahresauftakt wurde
das Geschäft der Tochtergesellschaften ab März massiv von der Corona-Pandemie
bestimmt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie betreffen die Gesellschaften der
GESCO-Gruppe in unterschiedlicher Ausprägung. Bei Unternehmen, die bereits im
Vorjahr unter der Investitionszurückhaltung in der Automotive-Branche aufgrund des
technologischen Wandels gelitten haben, hat sich die Situation durch Corona verschärft.
Unternehmen aller Segmente haben punktuell vor allem im Frühjahr Werksschließungen
auf Kundenseite gespürt, während sich Reisebeschränkungen für Vertrieb und Service
durch das Jahr gezogen haben. Die allgemein erhöhte Unsicherheit führte zu
Investitionszurückhaltung bei Kunden und damit zu rückläufigen Auftragseingängen. Als
stabil erwies sich das Segment Gesundheits- und Infrastrukturtechnologie. Positive
Entwicklungen waren insbesondere zu verzeichnen in der Produktion von
Papierstäbchen und im Bereich Edelstahlprodukte. Auch im Bereich Verladetechnik
konnte der Auftragseingang ausgeweitet werden.
Was die Beschaffung angeht, so sehen die Unternehmen der GESCO-Gruppe diese als
strategische Aufgabe und verfolgen dabei je nach Aufgabenstellung und Bedarf auch
internationale Beschaffungsstrategien. Die Tochtergesellschaften pflegen mit ihren
Lieferanten zumeist langjährige, konstruktive Beziehungen. Sie sind bestrebt,
Abhängigkeiten zu vermeiden und durch den Abschluss von Rahmenverträgen mit ihren
Lieferanten Planungssicherheit zu gewinnen. Gravierende Lieferengpässe traten in
unseren Unternehmen im Berichtsjahr nicht auf.
Lage des Konzerns
Ertragslage
Im Vergleich zum Kalenderjahr 2019 verzeichnete die GESCO-Gruppe im Corona-Jahr
2020 insgesamt eine deutliche Abschwächung der Nachfrage. Weiterhin hielten sich
insbesondere die Kunden aus dem Bereich Automotive bei Investitionen zurück, was in
erster Linie die Segmente Mobilitäts-Technologie und Produktionsprozess-Technologie
belastete. Als wiederum konjunkturrobust erwies sich das Segment Gesundheits- und
Infrastruktur-Technologie.
Der Auftragseingang der GESCO-Gruppe erreichte im Geschäftsjahr 492,8 Mio. €
(neunmonatiges Vorjahr 403,2 Mio. €) und der Konzernumsatz lag bei insgesamt bei
495,2 Mio. € (439,6 Mio. €). Der Auftragseingang der fortgeführten Unternehmen
erreichte im Geschäftsjahr 407,1 Mio. € im Vergleich zu 331,9 Mio. € im
vorhergegangenen Rumpfgeschäftsjahr. Der Konzernumsatz der fortgeführten
Unternehmen lag bei 397,2 Mio. € (354,8 Mio. €). Das Geschäftsjahr schloss mit einem
Auftragsbestand von 139,7 Mio. € (191,2 Mio. € bzw. aus fortgeführten Aktivitäten
129,7 Mio. €).
Die Materialaufwandsquote erhöhte sich leicht im Berichtszeitraum, ebenso stieg die
Personalaufwandsquote trotz der rückläufigen Mitarbeiterzahl von 27,1% auf 29,0% über
alle bzw. von 23,5% auf 26,2% bei den fortgeführten Unternehmen angesichts der
niedrigeren Auslastung an. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen kaum verändert
auf dem Niveau des Vorjahres. Der sonstige betriebliche Aufwand der fortgeführten
Aktivitäten entwickelte sich relativ zu den Umsätzen. Das Ergebnis der fortgeführten
Geschäftsbereiche vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für neun
Monate erreichte 33,4 Mio. € (37,0 Mio. €).
Die Abschreibungen der fortgeführten Geschäftsbereiche lagen im Berichtszeitraum bei
16,7 Mio. € (im Rumpfgeschäftsjahr 12,6 Mio. €). Außerplanmäßige Abschreibungen
betreffen ausschließlich die aufgegebenen Geschäftsbereiche.
Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) der fortgeführten
Geschäftsbereiche erreichte 16,7 Mio. € (für die vorhergehenden neun Monate
24,4 Mio. €). Damit belief sich die EBIT-Marge auf 4,2 % (6,9 %).
Das Finanzergebnis von -3,8 Mio. € beinhaltet außerplanmäßige Wertberichtigungen auf
Finanzanlagen in Höhe von 2,1 Mio. €, die in indirektem Zusammenhang mit der
Veräußerung von Unternehmen stehen. Dem übrigen Finanzergebnis von -1,7 Mio. €
steht ein Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten im Vorjahr von -1,0 Mio. € gegenüber,
das Beteiligungserträge einer nicht konsolidierten Tochtergesellschaft beinhaltete.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) der fortgeführten Geschäftsbereiche von 12,9 Mio. € ist
somit in Höhe von 2,1 Mio. € indirekt durch die Transaktion belastet.
Die Steuerquote lag mit 46,6 % im Vergleich zu 32,7 % im Rumpfgeschäftsjahr bei
fortgeführten Aktivitäten aufgrund der höheren Nichtaktivierung von latenten Steuern für
Verlustvorträge über der üblichen Quote.
Nach den Ergebnisanteilen Dritter an verbleibenden Kapitalgesellschaften von
1,1 Mio. € (1,2 Mio. €) erreichte der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter der
fortgeführten Aktivitäten 5,8 Mio. €, im neunmonatigen Rumpfgeschäftsjahr standen dem
14,5 Mio. € gegenüber. Das Ergebnis je Aktie nach IFRS (fortgeführt) belief sich auf
0,54 € (1,34 €).
Das Ergebnis der aufgegebenen Geschäftsbereiche vor Steuern lag bei -21,7 Mio. €.
Dieses Ergebnis beinhaltet neben einem laufenden Ergebnis von -2,1 Mio. €
(Rumpfgeschäftsjahr -1,6 Mio. €) außerordentliche Abschreibungen auf
Anlagevermögen einschließlich Firmenwerten von 15,5 Mio. € sowie Verluste aus der
Entkonsolidierung von 4,1 Mio. €.
Insgesamt beträgt das Konzernergebnis nach Anteilen Dritter damit -16,6 Mio. €
(Rumpfgeschäftsjahr 12,4 Mio. €), wovon 21,7 Mio. € Aufwand auf die Wertberichtigung
der Finanzanlagen (fortgeführt), das Impairment und die Entkonsolidierungsverluste
(beides aufgegeben) entfallen.
Im Konzernabschluss des Vorjahres gingen wir für das Geschäftsjahr 2020 angesichts
des schwachen konjunkturellen Umfelds von einer verhaltenen Entwicklung innerhalb
der GESCO-Gruppe aus. Wir erwarteten unter Berücksichtigung der damaligen
Erkenntnisse über die Corona-Pandemie bei Umsatz und Ergebnis Werte leicht unter
dem Niveau des auf zwölf Monate hochgerechneten Rumpfgeschäftsjahrs.
Unter Berücksichtigung der Veräußerung der Unternehmen im Dezember 2020 hatten
wir den Ausblick für das Geschäftsjahr 2020 für die fortzuführenden Aktivitäten
konkretisiert auf einen Konzernumsatz von rund 400 Mio. € und einen
Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter von rund 5 Mio. €. Mit einem Umsatz
von 397,2 Mio. € und einem Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter von
5,8 Mio. € liegen wir in diesen Bereichen.
Umsatz und Ergebnis nach Segmenten
Die Entwicklung im Segment Produktionsprozess-Technologie war weiterhin geprägt
von erheblicher Investitionszurückhaltung der Kunden im Bereich Automotive. So
erreichte der Auftragseingang für alle Unternehmen 60,7 Mio. € (im neunmonatigen
Rumpfgeschäftsjahr 62,0 Mio. €). Bei den fortgeführten Unternehmen übertraf der
Auftragseingang im Kalender mit 49,7 Mio. € leicht die Aufträge des
Rumpfgeschäftsjahrs von 48,0 Mio. €. Der Umsatz lag mit insgesamt 70,0 Mio. €
(76,4 Mio. €) bzw. mit 54,2 Mio. € (58,2 Mio. €) für die fortgeführten Unternehmen jeweils
unter der Vorperiode. Positiv hat sich in diesem Segment die im August 2018 erworbene
Sommer & Strassburger GmbH & Co. KG entwickelt, die ihren Umsatz auf vergleichbarer
12-Monats-Basis um nahezu 5 % gesteigert hat. Das EBIT der fortgeführten
Unternehmen erreichte 0,4 Mio. € (6,9 Mio. €), wobei die deutliche Margensteigerung
der Sommer & Straßburger, unter anderem resultierend aus dem OPEX-Programm, den
Restrukturierungsaufwand und die Effekte der geringen Auslastung der anderen
Unternehmen nicht kompensieren konnte. Die EBIT-Marge in diesem Bereich lag somit
bei 0,7 % (11,8 %). Einschließlich der aufgegebenen Unternehmen ist das EBIT negativ.
Im Segment Ressourcen-Technologie machten sich der Rückgang der Investitions-
güterindustrie und daraus folgende Materialpreiseffekte mit einem Druck auf die Margen
weiterhin bemerkbar. Der Auftragseingang des Segments, das von der
Unternehmensveräußerung nicht beeinflusst ist, erreichte 233,3 Mio. € (200,1 Mio. €).
Die SVT, tätig im Bereich der Verladeanlagen für Flüssigkeiten und Gase, hat den
größten Projektauftrag ihrer Unternehmensgeschichte im Geschäftsjahr 2020 gewinnen
können. Der Umsatz lag in diesem Segment bei 226,4 Mio. € (211,4 Mio. €). Bei einem
EBIT von 13,7 Mio. € (17,9 Mio. €) sank die EBIT-Marge auf 6,0 % gegenüber 8,5 % im
Vorjahreszeitraum.
Das zweitgrößte Segment Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie
demonstrierte auch unter den besonderen Bedingungen im Jahr 2020 weiterhin seinen
weniger zyklischen Charakter mit stabilen Umsätzen und positiven Margen. Der Umsatz
der fortgeführten Tochtergesellschaften lag um 6,5 % über dem des Kalenderjahres
2019, wobei die EBIT-Marge von 8,7 % auf 9,8 % gestiegen ist. Innerhalb des Segments
erzielte die Setter-Gruppe, die als Hersteller von Papierstäbchen für die Hygiene- und
Süßwarenindustrie in einem dynamischen Markt agiert, wiederum ein kräftiges
Wachstum. Der Auftragseingang der fortgeführten Gesellschaften im Segment betrug
124,0 Mio. € (83,8 Mio. €) und der Umsatz erreichte 116,7 Mio. € (85,7 Mio. €). Das EBIT
belief sich auf 11,4 Mio. € (7,4 Mio. €).
Im Segment GESCO AG / sonstige Gesellschaften sind neben der GESCO AG einige
Gesellschaften von untergeordneter Bedeutung einbezogen. In der Position
Überleitung sind Konsolidierungseffekte und die Überleitung auf die entsprechenden
IFRS-Konzernwerte ausgewiesen.
Umsatz nach Regionen
Der Auslandsanteil am Konzernumsatz lag bei den fortgeführten Gesellschaften bei
46,6 % (im Rumpfgeschäftsjahr bei 45,2 %). Auf Europa (ohne Deutschland) entfielen
30,3 % (26,0 %) des Umsatzes, wobei Frankreich, Ungarn und Italien die bedeutendsten
Einzelmärkte bildeten. Der Anteil Asiens lag bei 7,5 %, wovon 1,7 Prozentpunkte auf
China entfielen. Die USA stellten mit einem Anteil von 6,3 % den bedeutendsten Markt
außerhalb Deutschlands dar.
Die Auslandsanteile der einzelnen Gesellschaften fallen in Abhängigkeit vom jeweiligen
Geschäftsmodell sehr unterschiedlich aus; mehrere Tochtergesellschaften weisen
Exportquoten von über 70 % auf.
Bei dieser regionalen Umsatzverteilung ist zu berücksichtigen, dass viele inländische
Kunden unserer Unternehmen ihrerseits exportorientiert sind. Der GESCO-Konzern
dürfte daher über einen nennenswerten indirekten Export verfügen, der sich aber
naturgemäß nicht exakt beziffern lässt.
Umsatz nach Regionen
Geschäftsjahr 2020 (fortgeführte Geschäftsbereiche)
Aufgegebene Geschäftsbereiche
Die Unternehmen im Segment Mobilitäts-Technologie litten im Berichtszeitraum unter
der Investitionszurückhaltung der Automobil- und Zulieferindustrie. Der Auftragseingang
belief sich auf 36,6 Mio. € (32,5 Mio. €) und der Umsatz erreichte 46,9 Mio. €
(39,5 Mio. €). Die geringe Auslastung und der Margendruck führten dazu, dass das
Segment wiederum ein negatives EBIT aus dem laufenden Geschäft (vor
außerplanmäßigen Abschreibungen) von -2,7 Mio. € (Vorjahreszeitraum -2,1 Mio. €)
auswies. Bei den übrigen drei Unternehmen aus den Segmenten
Produktionsprozess- und Gesundheits- und Infrastrukturtechnologie, die als
aufgegebene Geschäftsbereiche gezeigt werden, lag der Umsatz bei 51,0 Mio. € im
Vergleich zu 45,3 Mio. € im Rumpfgeschäftsjahr. Das EBIT aus dem laufenden Geschäft
dieser Unternehmen erreichte 0,9 Mio. € (1,7 Mio. €).
Finanzlage
Kapitalstruktur
Die Bilanz der GESCO-Gruppe weist gesunde Bilanzrelationen mit einem starken
Eigenkapital und zum 31.12.2020 liquiden Mittel in überdurchschnittlichem Umfang auf.
Der Goodwill liegt mit 10,3 % des Eigenkapitals weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Insgesamt verfügt die GESCO-Gruppe über die notwendigen finanziellen
Voraussetzungen für internes und externes Wachstum.
Auf der Passivseite lag das Eigenkapital mit 227,8 Mio. € unter dem Niveau zu Beginn
des Geschäftsjahres von 250,4 Mio. €, was insbesondere aus dem negativen
Konzernjahresergebnis von -16,0 Mio. € resultiert. Angesichts der aufgrund der
Entkonsolidierung sowie des niedrigeren Working Capitals gesunkenen Bilanzsumme
erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 49,5 % auf 58,3 %.
Investitionen
Die GESCO AG als Langfrist-Investor unterstützt regelmäßige Investitionen der
Tochtergesellschaften in ihre technische Ausstattung, um deren Wettbewerbsfähigkeit
zu stärken. Investitionen in das Sachanlagevermögen zählen ebenso dazu wie
zeitgemäße Informationstechnologie und dabei insbesondere Systeme zur effizienten
Produktionsplanung und -steuerung.
Angesichts der Nachfrageschwäche stellten wir nicht zwingend notwendige
Investitionsvorhaben zurück. Insgesamt lagen die Investitionen in das
Sachanlagevermögen und das immaterielle Anlagevermögen aller Gesellschaften bei
12,4 Mio. € gegenüber 16,8 Mio. € im neunmonatigen Rumpfgeschäftsjahr. Darin
enthalten sind gemäß IFRS 16 als Investitionen ausgewiesene Nutzungsrechte von
1,4 Mio. € im Berichtszeitraum und 1,7 Mio. € im Vorjahr.
Im Berichtsjahr verteilte sich das Gesamtvolumen auf eine Reihe kleinerer und mittlerer
Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen. Der Investitionsschwerpunkt lag bei der
Setter-Gruppe, die ihre Fertigungskapazitäten angesichts steigender Nachfrage nach
Papierstäbchen für die Süßwaren- und Hygieneindustrie nochmals ausweitete.
Zum Bilanzstichtag besteht ein Bestellobligo von 772 T€ (Vorjahr 271 T€). Dies betrifft
im Wesentlichen bestellte, aber noch nicht ausgelieferte Maschinen und technische
Anlagen bei mehreren Gesellschaften. Die Investitionen werden voraussichtlich im
Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielles Anlagevermögen der
fortgeführten Gesellschaften beliefen sich im Berichtszeitraum auf 16,7 Mio. € im
Vergleich zu 12,6 Mio. € im Rumpfgeschäftsjahr. Bei den aufgegebenen
Geschäftsbereichen setzen sich die Abschreibungen aus 8,7 Mio. € planmäßigen
Abschreibungen sowie 15,5 Mio. € außerplanmäßigen Abschreibungen, davon
2,1 Mio. € auf Firmenwerte, zusammen.
Liquidität und Nettoverschuldung
Die liquiden Mittel lagen zum Bilanzstichtag mit 49,2 Mio. € signifikant über dem Wert
zum Vorjahresstichtag von 30,9 Mio. €. Im Berichtszeitraum wurde eine Dividende für
das Rumpfgeschäftsjahr 2019 in Höhe von 2,5 Mio. € an die Aktionärinnen und Aktionäre
der Gesellschaft ausgeschüttet.
Die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich
in Summe um 51,1 Mio. € auf 82,6 Mio. € (133,7 Mio. €). Die kurz- und langfristigen
Leasingverbindlichkeiten verminderten sich von 24,6 Mio. € auf 15,3 Mio. € um
9,3 Mio. €. In den Vorjahreswerten waren Bankverbindlichkeiten von 28,8 Mio. € sowie
Leasingverbindlichkeiten von 7,8 Mio. € der aufgegebenen Geschäftsbereiche enthalten.
Die Nettoverschuldung hat sich somit von 102,8 Mio. € auf 33,4 Mio. € reduziert. Unter
Berücksichtigung der Leasingverbindlichkeiten ergibt sich eine Verbesserung von
127,4 Mio. € auf 48,7 Mio. €. Die Nettoverschuldung der aufgegebenen
Geschäftsbereiche ist in den Vorjahreswerten mit 18,6 Mio. € bzw. 26,4 Mio. €
einschließlich Leasing enthalten.
Bezogen auf das EBITDA der fortgeführten Aktivitäten von 33,4 Mio. € liegt die Net Debt-
to-EBITDA-Ratio somit bei 1,0.
Zum Geschäftsjahresende bestanden zugesagte, aber nicht ausgenutzte Kreditlinien in
Höhe von 35,1 Mio. €. Der Konzern war jederzeit in der Lage, seine
Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
Trotz des negativen Jahresergebnisses von -16,0 Mio. € verbesserte sich der operative
Cashflow gegenüber dem Vorjahres-Neunmonatszeitraum auf 59,6 Mio. € (38,6 Mio. €).
Wesentliche Ursache hierfür ist die Reduzierung des Working Capital, das im
Vorjahreszeitraum noch angestiegen war. Zu berücksichtigen ist zudem, dass die
außerplanmäßigen Abschreibungen und Wertminderungen, die signifikant zum
negativen Ergebnis beigetragen haben, nicht zahlungswirksam sind.
Vermögenslage
Das Gesamtvermögen im GESCO-Konzern lag zum Abschlussstichtag bei 390,8 Mio. €,
im Vorjahr bei 506,1 Mio. €. Die langfristigen Vermögenswerte der fortgeführten
Geschäftsbereiche haben sich gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert kaum
verändert. Die Vorräte und Liefer- und Leistungsforderungen dieser Unternehmen
wurden dagegen um 22,9 Mio. € reduziert.
Die Sachanlagenintensität lag bei 26,8 % (Vorjahresstichtag 34,0 %). Das Verhältnis von
langfristigem Kapital zu langfristigen Vermögenswerten betrug zum Bilanzstichtag
1,9 (1,6).
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Umweltschutz
Im Selbstverständnis der GESCO-Gruppe ist die Verpflichtung auf den Umweltschutz
auch über gesetzliche Vorgaben und Auflagen hinaus fest verankert. Dies gilt für die
Produktion ebenso wie für den Lebenszyklus des einzelnen Produkts bis hin zu seiner
Wiederverwertung. Zugleich kann eine Ausrichtung der Entwicklung und Produktion an
Umweltbelangen den Unternehmen attraktive Marktchancen eröffnen, da
Ressourcenschonung und Energieeffizienz zusätzliche Verkaufsargumente darstellen.
Doch nicht nur die Produkte sind unter Umweltaspekten relevant, auch bei
Baumaßnahmen sowie bei Investitionen in Maschinen und Anlagen in der GESCO-
Gruppe werden energetische Aspekte berücksichtigt, um Folgekosten und Emissionen
zu senken.
Weitere Informationen zum Thema Umweltschutz bietet die nichtfinanzielle Erklärung für
den Konzern gemäß CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RLUG), die als separater
nichtfinanzieller Bericht im Geschäftsbericht veröffentlicht wird und zusammen mit dem
Konzernlagebericht offengelegt wird.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Zum Bilanzstichtag waren in den fortgeführten Geschäftsbereichen der GESCO-Gruppe
insgesamt 1.695 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (fortgeführte
Geschäftsbereiche im Vorjahr: 1.756). Angesichts des Nachfragerückgangs in der
Investitionsgüterindustrie hat die GESCO-Gruppe bei den betroffenen Unternehmen
teilweise Arbeitsverträge nicht verlängert und teilweise die Belegschaften reduziert.
Soweit sinnvoll, machen wir vom Instrument der Kurzarbeit Gebrauch, insbesondere im
Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Krise. Die Zahl der Mitarbeiter war
in den Segmenten Produktionsprozess-Technologie und Ressourcen-Technologie
rückläufig bzw. leicht rückläufig. Im Segment Gesundheits- und Infrastruktur-
Technologie blieb die Zahl der Mitarbeiter insgesamt nahezu unverändert.
Nachdem die GESCO AG im Herbst 2019 zum einundzwanzigsten Mal in Folge allen
inländischen
Beschäftigten
der
GESCO-Gruppe
im
Rahmen
eines
Mitarbeiterbeteiligungsprogramms den begünstigten Erwerb von Belegschaftsaktien
angeboten hatte, konnte das Programm in 2020 aus regulatorischen Gründen leider
ausnahmsweise nicht durchgeführt werden. Da die GESCO AG in diesem Programm ein
wichtiges Instrument der Mitarbeiterbindung sieht, ist die Fortsetzung des Programms
geplant.
Die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen der GESCO-Gruppe hängt entscheidend davon
ab, qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und an das
Unternehmen zu binden. Aus- und Weiterbildung nehmen innerhalb der Gruppe einen
hohen Stellenwert ein. Zudem positionieren sich die Tochtergesellschaften mit einer
Vielzahl von Aktivitäten als langfristig attraktive Arbeitgeber. Die Aktivitäten reichen von
der Mitwirkung bei schulischen Aktivitäten wie Girls‘ Days über duale Studiengänge bis
zu Kooperationen mit Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen. Die Dörrenberg
Edelstahl GmbH verleiht seit vielen Jahren den „Dörrenberg Award“, eine in der Fachwelt
etablierte, hochkarätige Ausschreibung für Studierende der Fachbereiche von Werkstoff-
technik/Ingenieurwesen.
Weitere Informationen zum Thema Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bietet der
nichtfinanzielle Bericht gemäß CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RLUG).
Beschäftigte nach Segmenten (Geschäftsjahresende)
Geschäftsjahr 2020 (fortgeführte Geschäftsbereiche) vs. Rumpfgeschäftsjahr 2019
(fortgeführte Geschäftsbereiche)
3. Sonstige Angaben
Vergütungsbericht
Das Vorstandsvergütungssystem der GESCO AG wurde der Hauptversammlung am
30. August 2018 im Rahmen eines „Say-on-Pay“-Beschlusses zur Billigung vorgelegt.
Die Billigung erfolgte mit 98,9 % der Stimmen.
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
einer erfolgsunabhängigen Vergütungskomponente, einer erfolgsbezogenen Vergü-
tungskomponente und einer Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.
Diese Vergütungsstruktur blieb im Berichtsjahr unverändert.
Die erfolgsunabhängige Vergütungskomponente setzt sich aus dem
Jahresfestgehalt, Nebenleistungen und Altersvorsorgeleistungen zusammen. Die
gewährten Nebenleistungen bestehen im Wesentlichen aus der privaten Nutzung von
Dienstfahrzeugen sowie aus einer regelmäßigen medizinischen Vorsorgeuntersuchung.
Die erfolgsbezogene Vergütungskomponente wird grundsätzlich in Form einer
ergebnisabhängigen Tantieme gewährt, die am Konzernjahresüberschuss nach Anteilen
Dritter orientiert ist. Dieser Komponente liegt eine mehrjährige Bemessungsgrundlage
zugrunde.
Zwei Drittel der jeweiligen Tantieme
basieren auf dem
Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter des Geschäftsjahres und ein Drittel auf
dem Mittelwert des Konzernjahresüberschusses nach Anteilen Dritter für das jeweilige
Geschäftsjahr und die beiden vorhergehenden Geschäftsjahre.
Nach oben ist die erfolgsbezogene Vergütungskomponente in allen Fällen auf den
zweifachen Betrag des Jahresfestgehalts begrenzt. Da die Tantieme vom Ergebnis
abhängig ist, ist auch ein Totalausfall der Tantieme möglich. Für den Fall, dass das
Konzernergebnis nach Anteilen Dritter negativ ist, d. h. ein Jahresfehlbetrag
ausgewiesen wird, wird dieser Jahresfehlbetrag auf das nächste Jahr vorgetragen und
mindert dort die Bemessungsgrundlage der Tantieme. Weist das Konzernergebnis nach
Anteilen Dritter für das letzte abgelaufene Geschäftsjahr vor dem Ausscheiden bzw. im
Jahr des Ausscheidens einen Verlust aus, so wird der Vorstand an diesem Verlust
beteiligt. Im Jahr des Ausscheidens wird die Tantieme zeitanteilig gezahlt.
Als Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung dienen Aktienoptionen,
die den Vorstandsmitgliedern auf der Grundlage des Aktienoptionsprogramms gewährt
werden. Das Aktienoptionsprogramm ist so ausgestaltet, dass die Vorstandsmitglieder
aus Mitteln ihres Privatvermögens selbst erworbene GESCO-Aktien einbringen müssen,
die für die Dauer der Wartezeit einer Veräußerungssperre unterliegen. Pro eingebrachter
eigener Aktie können zehn Optionen erworben werden. Die Wartezeit bis zur Ausübung
der Optionen beträgt vier Jahre und zwei Monate; nach Ablauf der Wartezeit können die
Optionen der Tranchen 2015 bis 2016 bis zum 15. März des übernächsten Jahres
ausgeübt werden, während die Tranchen 2017 bis 2020 an einem festgelegten
Zuteilungstag abgerechnet werden.
Die Aktienoptionen der Tranchen 2015 bis 2016 wurden zu einem Ausübungspreis
ausgegeben, der dem durchschnittlichen XETRA-Schlusskurs der GESCO-Aktie an den
zehn aufeinanderfolgenden Börsenhandelstagen nach der Hauptversammlung im Jahr
der Optionsgewährung entsprach. Maßgeblich für den Ausübungspreis der Tranchen
2017 bis 2020 ist der durchschnittliche XETRA-Schlusskurs der GESCO-Aktie in den
letzten sechs Monaten vor der Hauptversammlung. Als Benchmark dient der
durchschnittliche Schlussindex des SDAX-Kursindex im gleichen Zeitraum. Nach Ablauf
der Wartezeit von vier Jahren und zwei Monaten wird der Programmgewinn ermittelt,
wobei der durchschnittliche Schlusskurs der GESCO-Aktie bzw. der durchschnittliche
Schlussindex des SDAX-Kursindex der letzten sechs Monate vor Ablauf der Wartezeit
maßgebend ist. Die Optionsgewährung erfolgte jeweils innerhalb eines Monats nach der
jährlichen ordentlichen Hauptversammlung.
Ob und wie viele der gewährten Optionen ausübbar sind, ist vom Erreichen eines
absoluten bzw. relativen Erfolgsziels abhängig. Das absolute Erfolgsziel ist erreicht,
wenn sich der Aktienkurs der GESCO-Aktie bis zum Ausübungszeitpunkt positiv
entwickelt hat. Das relative Erfolgsziel ist erreicht, wenn sich der Aktienkurs der GESCO-
Aktie bis zum Ausübungszeitpunkt besser entwickelt hat als der SDAX-Kursindex
(Outperformance). Werden beide Erfolgsziele erreicht, so können die
Vorstandsmitglieder ihre Optionen zu 100 % ausüben. Wird das absolute, nicht aber das
relative Erfolgsziel erreicht, so können die Vorstandsmitglieder bei den Tranchen 2015
bis 2016 nur 75 % und bei den Tranchen 2017 bis 2020 nur 50 % ihrer Optionen
ausüben, während die restlichen 25 % bzw. 50 % ersatz- und entschädigungslos
verfallen. Wird zum Ausübungszeitpunkt weder das absolute noch das relative
Erfolgsziel erreicht, verfallen sämtliche Optionen der betreffenden Tranche ersatz- und
entschädigungslos. Die maximale Gewinnmöglichkeit der Vorstandsmitglieder ist auf 50
% des Ausübungspreises begrenzt. Der Programmgewinn wird jeweils in Geld
abgegolten.
Im Rahmen der im Juni 2020 vom Aufsichtsrat aufgelegten Tranche wurden insgesamt
50.400 Optionen an die Mitglieder des Vorstands und an leitende Mitarbeiter der GESCO
AG ausgegeben. Der nicht zahlungswirksame Aufwand aus diesem Programm wird
anhand eines gängigen Binomialmodells ermittelt, ergebniswirksam erfasst und in den
sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. In diesem Modell wurden die Volatilität mit
28,75 % und der risikofreie Zins mit -0,59 % angesetzt; der Ausübungspreisder Optionen
beträgt 16,58 €. Die Wartezeit beträgt vier Jahre und zwei Monate ab dem Tag der
Hauptversammlung. Der beizulegende Zeitwert pro Option im Zeitpunkt der Gewährung
beträgt 0,98 €.
Für Zwecke der Altersvorsorge werden den Vorstandsmitgliedern Beiträge in Höhe
eines bestimmten Prozentsatzes ihres Festgehalts gewährt.
Der Ausweis der Vorstandsvergütung erfolgt für das Berichtsjahr und das Vorjahr auf
Basis der im Deutschen Corporate Governance-Kodex bisher empfohlenen
Mustertabellen. Um die Transparenz der Vorstandsvergütung zu verbessern, weisen
diese Tabellen die gewährten Zuwendungen und den tatsächlich erfolgten Zufluss
separat aus. Bei den Zuwendungen sind zudem die erreichbaren Minimal- und
Maximalwerte der jeweiligen Vergütungskomponenten angegeben.
Vorstandsbezüge: gewährte Zuwendungen
Ralph Rumberg
Vorstandssprecher
Kerstin Müller-Kirchhofs
Finanzvorständin
Gewährte
Zuwen-
dungen (T€)
(seit 01.07.2018)
(seit 01.05.2019)
01.04.-
31.12.2019 31.12.2020
01.01.-
01.01.-
31.12.2020
(min)
01.01.-
01.04.-
01.01.-
01.01.-
01.01.-
31.12.2020
(max)
31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2020
(max)
(min)
Fest-
vergütung
244
325
325
325
187
280
280
280
Neben-
leistungen
18
25
25
25
9
13
13
13
Summe
Einjährige
variable
Vergütung
Mehrjährige
variable
Vergütung
(AOP)
262
350
350
350
196
293
293
293
207
23
152
0
0
0
650
0
176
23
175
0
0
0
560
0
Tranche
2019
Tranche
2020
0
18
0
149
0
18
0
149
Summe
230
170
0
799
199
193
0
709
Versorgungs-
aufwand
49
65
65
65
37
56
56
56
Gesamt-
vergütung
541
585
415
1.214
432
542
349
1.058
Vorstandsbezüge: Zufluss
Ralph Rumberg
Kerstin Müller-Kirchhofs
Finanzvorständin
Vorstandssprecher
(seit 01.07.2018)
01.04.-
Zufluss (T€)
(seit 01.05.2019)
01.01.-
01.04.-
01.01.-
31.12.2019
31.12.2020
31.12.2019
31.12.2020
Festvergütung
244
325
187
280
Ralph Rumberg
Vorstandssprecher
Kerstin Müller-Kirchhofs
Finanzvorständin
Zufluss (T€)
(seit 01.07.2018)
(seit 01.05.2019)
01.04.-
01.01.-
01.04.-
01.01.-
31.12.2019
31.12.2020
31.12.2019
31.12.2020
Nebenleistungen
18
25
9
13
Summe
262
350
196
293
Einjährige
variable Vergütung
276
249
0
211
Mehrjährige variable
Vergütung (AOP)
0
276
32
0
249
65
0
0
0
211
56
Summe
Versorgungsaufwand
Gesamtvergütung
37
570
664
233
560
Die Honorierung des Aufsichtsrates bestand aus einer festen Vergütung zuzüglich
eines festen Sitzungsgeldes je Aufsichtsratssitzung. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhielt
das Doppelte und der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende das Eineinhalbfache der
festen Vergütung. Darüber hinaus erhielt jedes Aufsichtsratsmitglied einen
ergebnisabhängigen Anteil in Höhe eines festen Prozentsatzes
Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter.
vom
Die ordentliche Hauptversammlung der GESCO AG vom 18. Juni 2020 hat das
nachfolgend aufgeführte ab dem Geschäftsjahr 2020 geltende System der
Aufsichtsratsvergütung mit einer Zustimmung von 93,26 % gebilligt.
(1) Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten ab dem Geschäftsjahr 2020 eine feste
jährliche Vergütung, die am Schluss des jeweiligen Geschäftsjahres zahlbar ist.
Sie beträgt für das einzelne Mitglied 50.000,00 €. Für den Vorsitzenden erhöht
sich diese Vergütung auf 75.000,00 € und für seinen Stellvertreter auf 55.000,00
€. Darüber hinaus erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats eine
ergebnisabhängige, nach Feststellung bzw. Billigung des Jahres- und
Konzernabschlusses zahlbare Vergütung, die sich pro Geschäftsjahr auf 0,15 %
der Bemessungsgrundlage beläuft. Bemessungsgrundlage ist der jeweilige
Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter, jedoch vor Abzug der
ergebnisabhängigen
Vergütung
für
den
Aufsichtsrat.
Ist
die
Bemessungsgrundlage negativ, wird diese auf das nächste Jahr vorgetragen und
mit positiven Beträgen verrechnet. Die jährliche Gesamtvergütung für das
einzelne Mitglied ist auf den zweifachen Betrag der nach Satz 2 und 3 sowie Abs.
2 zahlbaren festen jährlichen Vergütung begrenzt.
(2) Für den Fall, dass der Aufsichtsrat Ausschüsse bildet, erhalten die Mitglieder des
Aufsichtsrats zusätzlich für jedes Amt in einem Ausschuss, der mindestens
einmal im Jahr tagt, eine weitere feste jährliche Vergütung von 3.000,00 €. Für
die Vorsitzenden von Ausschüssen beträgt diese Vergütung 5.000,00 €.
(3) Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem
Aufsichtsrat oder einem Ausschuss angehört haben, erhalten für jeden
angefangenen Monat ihrer Tätigkeit eine zeitanteilige Vergütung. Die
Gesellschaft erstattet den Mitgliedern des Aufsichtsrats die durch die Ausübung
des Amts entstehenden angemessenen Auslagen inklusive Fortbildungskosten
sowie eine etwaige auf die Vergütung und den Auslagenersatz entfallende
Umsatzsteuer.
(4) Die Gesellschaft bezieht die Tätigkeit der Mitglieder des Aufsichtsrats in die
Deckung
einer
von
ihr
abgeschlossenen
Vermögensschaden-
Haftpflichtversicherung mit ein. Die Prämien hierfür entrichtet die Gesellschaft.
Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats setzen sich – verteilt auf die einzelnen
Mitglieder – wie folgt zusammen:
T€
Feste Vergütung
Variable Vergütung
Gesamtvergütung
01.04.-
01.01.-
01.04.-
01.01.-
01.04.-
01.01.-
31.12.2019
31.12.2020
31.12.2019
31.12.2020
31.12.2019
31.12.2020
Klaus
Möllerfriedrich
16
14
11
12
53
75
55
44
44
0
0
0
0
0
60
58
75
55
Stefan Heimöller
Jens Große-
Allermann
50
44
55
50
Dr. Nanna Rapp
50
44
56
50
Gesamtvergütung
230
176
229
230
4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Prognosebericht/Nachtragsbericht
Die Bundesregierung rechnet für das Gesamtjahr 2021 mit einem Wachstum des
Bruttoinlandsprodukts um 3,0 %. Dieser Wert unterschreitet die Prognose des
Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus
November 2020, die ein Wachstum des BIP von 3,7 % zugrunde legte. Gemäß den
Annahmen der Bundesregierung wird die Corona-Pandemie die deutsche Wirtschaft im
ersten Quartal 2021 noch spürbar beeinträchtigen. Eine Stabilisierung der Lage und die
damit verbundene Belebung der Konjunktur ist erst im Verlaufe des Jahres durch
flächendeckende Impfungen und durch die Rücknahme der Einschränkungen des
öffentlichen Lebens zu erwarten. Dabei wird sich der Dienstleistungssektor, der stärker
von sozialen Kontakten abhängig ist, erst allmählich mit Bewältigung der Pandemie
erholen. Demgegenüber steht eine sich robust entwickelnde Industrie. Das Wachstum
wird unterstützt durch private Konsumausgaben, getragen von steigender
Erwerbstätigkeit und steigenden Löhnen, sowie einem leicht positiven Außenbeitrag. Die
Projektion für 2021 basiert auf den gegebenen Rahmenbedingungen und ist aufgrund
der Risiken, die sich aus dem weiteren Pandemieverlauf ergeben, mit hoher Unsicherheit
behaftet.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) geht davon aus, dass
der Maschinen- und Anlagenbau das Umsatzniveau vor der Corona-Krise auch im
zweiten Jahr der Pandemie nicht erreichen wird. Neben den Belastungen, die aus der
Pandemie resultieren, ist ein weiterer Grund, dass viele Unternehmen bereits vor der
Krise deutliche Einbußen aus dem Strukturwandel der Automobilindustrie zu
verzeichnen hatten. Dieser wird mit Überwindung der Pandemie noch nicht
abgeschlossen sein. Auch wenn der VDMA noch nicht von einer Entwarnung spricht,
zeichnet sich erste Zuversicht auf Seiten der Unternehmen ab. Die
Kapazitätsanpassungen sind aufgrund der zuletzt spürbaren konjunkturellen
Belebungen
rückläufig.
Das
zuletzt
verabschiedete
Handels-
und
Kooperationsabkommen der EU mit Großbritannien, das Corona-Konjunkturpaket der
EU sowie die sich entspannenden Beziehungen zu den USA dürften einen zusätzlich
positiven Beitrag leisten. Für 2021 rechnen die VDMA-Volkswirte aktuell mit einem
Produktionszuwachs von 4 % und bewerten das prognostizierte Wachstum als Beginn
einer Aufholphase von niedrigem Niveau nach dem hohen Rückgang in 2020.
Die Entwicklung der GESCO-Gruppe wird davon profitieren, dass der Einfluss
insbesondere der Automotive Industrie, aber auch der Investitionsgüterindustrie auf das
Portfolio der fortgeführten Unternehmen weniger signifikant sein wird als in den
Vorjahren. Zudem gehen wir davon aus, dass die MAPEX- und OPEX-Programme der
NEXT LEVEL-Strategie weiter Wirkung zeigen werden. Unter Berücksichtigung der
aktuell verfügbaren konkreten Erkenntnisse über den weiteren Einfluss der Corona-
Pandemie auf die Geschäftstätigkeit in der GESCO-Gruppe erwarten wir eine
mindestens zehnprozentige Umsatzsteigerung. Für das Ergebnis erwarten wir einen
Anstieg von 5,8 Mio. € (Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen nach
Minderheiten) auf ein deutlich zweistelliges Mio.€-Ergebnis.
Zugleich betonen wir ausdrücklich, dass die weiteren Auswirkungen der Pandemie
derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden können. Die Erwartungen für das
Geschäftsjahr 2021 können sich daher auch kurzfristig signifikant ändern.
Als Untergrenze für die Eigenkapitalquote im GESCO-Konzern sehen wir im neuen
Geschäftsjahr weiterhin den Wert von 40 %.
Die GESCO AG strebt weiterhin nach externem Wachstum durch die Akquisition von
weiteren mittelständischen Industrieunternehmen. Im Rahmen der Strategie NEXT
LEVEL haben wir die Umsatzgröße der Zielunternehmen auf 20 bis 100 Mio. € erhöht.
Strategisch motivierte Ergänzungsakquisitionen der Tochtergesellschaften können auch
in einer niedrigeren Umsatzgröße erfolgen. Über das bestehende Netzwerk sowie durch
die Direktansprache von Unternehmern generieren wir weiterhin einen kontinuierlichen
Dealflow.
Die im Prognosebericht getätigten Aussagen zur zukünftigen Entwicklung beruhen auf
Annahmen und Einschätzungen, die der GESCO AG aus Informationen zum Zeitpunkt
der Berichtserstellung zur Verfügung standen. Diese Aussagen sind Risiken und
Ungewissheiten unterworfen, daher können die tatsächlichen Ergebnisse von den
erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr für diese Angaben kann deshalb nicht
übernommen werden.
Das Management von Chancen und Risiken
Das Geschäftsmodell der GESCO AG ist unternehmerisch orientiert.
Unternehmerisches Handeln ist per se mit Risiken behaftet – sie lassen sich nicht
ausschließen, aber mit angemessenem Risikomanagement handhaben. Das Konzept
der GESCO-Gruppe ist auf der einen Seite darauf ausgerichtet, Chancen auf den
nationalen und internationalen Märkten zu erkennen, zu bewerten und zu nutzen, und
auf der anderen Seite darauf, Risiken zu identifizieren und zu begrenzen. Dabei ist das
Management von Risiken und Chancen ein kontinuierlicher unternehmerischer Prozess.
Die Struktur der GESCO-Gruppe ist dabei so angelegt, dass eine negative Entwicklung
einzelner Unternehmen nicht die gesamte Gruppe gefährden soll.
Sowohl im Planungsgespräch als auch in den Monatsgesprächen und in jährlichen
Strategietreffen wird eine Gesamtbetrachtung der Unternehmenssituation
vorgenommen. Dabei findet einerseits eine Analyse der unternehmerischen Chancen
sowie der Handlungsansätze für eine Ausweitung des Geschäftsvolumens im In- und
Ausland und für eine Steigerung der Profitabilität statt und andererseits werden die
jeweiligen Risiken eingeschätzt.
Management von Chancen
Für die GESCO AG bestehen wesentliche Chancen im Erwerb weiterer mittelständischer
Industrieunternehmen. Über die Pflege des Netzwerks, die Steigerung des
Bekanntheitsgrades der GESCO AG als Investor und die Direktansprache interessanter
Unternehmen generieren wir einen Dealflow, der in stufenweisen Analysen bewertet und
bearbeitet wird. Zudem liegen Chancen für die GESCO AG in einem positiven operativen
Geschäftsverlauf
der Portfoliounternehmen sowie
damit einhergehenden
Beteiligungserträgen und Ausschüttungen. Hierfür bietet die Holding ihren
Tochtergesellschaften eine intensive Beratung und Unterstützung, die im Rahmen der
Strategie NEXT LEVEL weiter ausgebaut wurde.
Für die operativen Tochtergesellschaften gilt es permanent, Chancen auf nationalen wie
internationalen Märkten zu identifizieren und in erfolgreiche Geschäftstätigkeit
umzusetzen. Strategieentwicklung, Vertrieb und Marketing, Produktentwicklung sowie
Qualitäts- und Innovationsmanagement sind hierbei entscheidende Faktoren.
Risikomanagement in der GESCO-Gruppe
Die GESCO-Gruppe verfügt über ein engmaschiges Internes Kontroll- und
Risikomanagementsystem. Dabei setzt die GESCO-Gruppe ein softwaregestütztes
System ein, das Risiken, nicht aber Chancen erfasst. Die Bewertung der Risiken und
ihre Eingruppierung in die Risikostatistik erfolgt durch die Einschätzung der Auswirkung
auf das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) und der
Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Gewichtung der Risiken erfolgt unternehmensspezifisch
unter Berücksichtigung von Umsatzvolumen und Ertragskraft der jeweiligen
Gesellschaft. Auf Konzernebene sind folgende Einstufungen definiert:
Risikoauswirkung:
bis 2 Mio. €
2 bis 5 Mio. €
über 5 Mio. €
niedrig
mittel
hoch
Eintrittswahrscheinlichkeiten:
0 % bis 10 %
10 % bis 30 %
30 % bis 70 %
70 % bis 100 %
sehr gering
gering
mittel
hoch
Die gemeldeten Risiken der Tochtergesellschaften fließen in ein monatliches Reporting
ein; hohe Risiken werden von den Tochtergesellschaften darüber hinaus ad hoc an die
GESCO AG gemeldet.
Das Risikomanagement wird vom Vorstand verantwortet und vom Aufsichtsrat
überwacht. In quartalsweisen Gesprächen informiert der für das Risikomanagement
verantwortliche Mitarbeiter der GESCO AG das Aufsichtsgremium über die Entwicklung
der Risiken. Bei größeren Risiken wird der Aufsichtsrat ad hoc informiert.
Risiken beim Erwerb von Unternehmen
Die GESCO AG strebt nach internem Wachstum auf Basis des bestehenden Portfolios
sowie nach externem Wachstum durch den Erwerb weiterer mittelständischer
Industrieunternehmen. Die Suche nach neuen Unternehmen ist ein kontinuierlicher
Prozess, bei dem der Analyse von Chancen und Risiken naturgemäß besondere
Bedeutung zukommt. Vor dem Ankauf werden die Unternehmen einer Due Diligence
unterzogen, um die mit jeder Unternehmensakquisition verbundenen Risiken, soweit
erkennbar, zu identifizieren. Wesentliche Aspekte sind hierbei finanzielle, steuerliche,
technologie- und marktbezogene sowie Umweltrisiken, aber auch die
Unternehmenskultur und die Altersstruktur der Belegschaften. Dabei setzt die GESCO
AG sowohl interne als auch externe Expertise ein.
Jeder Akquisition wohnt das Risiko inne, dass sich das neu erworbene Unternehmen
nicht plan- und erwartungsgemäß entwickelt. Ein erfolgskritischer Punkt bei
Nachfolgelösungen ist insbesondere das Einsetzen eines neuen Geschäftsführers bei
Ausscheiden des bisherigen Inhaber-Geschäftsführers.
Nach der Akquisition werden die Unternehmen zügig in die Planung und das
Berichtswesen der GESCO-Gruppe, wie es im Abschnitt „Steuerungssystem“ erläutert
ist, integriert. Zudem werden die Unternehmen in das Risikomanagementsystem der
GESCO-Gruppe eingebunden.
Risiken in Bezug auf das operative Geschäft
Alle Tochtergesellschaften der GESCO AG unterliegen in ihrem operativen Geschäft den
typischen Chancen und Risiken ihrer jeweiligen Branchen sowie allgemeinen
konjunkturellen Risiken. Als Industrie-Gruppe mit einem nennenswerten direkten und
indirekten Export sind wir von konjunkturellen Schwankungen im In- und Ausland
betroffen. Durch unsere Strategie der Diversifizierung insbesondere im Hinblick auf die
Abnehmerbranchen versuchen wir, konjunkturelle Schwankungen einzelner
Wirtschaftszweige in gewissem Umfang auszugleichen und so die Risiken aus
konjunkturellen Zyklen zu reduzieren.
Neben der konjunkturellen Situation bestehen Risiken ebenso wie Chancen für die
Tochtergesellschaften in der strategischen Ausrichtung der Unternehmen unter
Berücksichtigung des technologischen Wandels. Zu nennen sind insbesondere die
Ergänzung des Verbrennungsmotors durch andere Antriebsarten, die Digitalisierung,
das Aufkommen neuer Wettbewerber, die politische und wirtschaftliche Entwicklung
regionaler Märkte, der gesellschaftliche Wertewandel, die politisch angestrebte
Reduzierung des CO2-Ausstoßes und die regulatorischen Rahmenbedingungen. Dem
begegnet die GESCO-Gruppe unter anderem mit der Implementierung von Excellence-
Programmen in den Tochtergesellschaften. Zudem dienen auch die regelmäßigen
Gespräche zwischen dem Vorstand der GESCO AG, den Investment-Managern und den
Geschäftsführern der Tochtergesellschaften sowie deren Teams der Analyse und dem
kontinuierlichen Austausch zu strategischen Themen.
Grundsätzlich besteht das Risiko von Kundenreklamationen und Forderungen aufgrund
von mangelnder Qualität, Nichterfüllung zugesagter Leistungen oder nicht eingehaltener
vereinbarter Termine. Diesem Risiko begegnen die Unternehmen mit Sorgfalt in ihren
Prozessen, Qualitätsmanagement und einem engen Kontakt zu ihren Kunden.
Für das jeweilige Geschäftsmodell typische Risiken bestehen insbesondere im
Sondermaschinenbau, im Werkzeug- und im Anlagenbau. Hier sind die entsprechenden
Konzerngesellschaften immer wieder mit Kundenanforderungen konfrontiert, deren
technische Realisierungsmöglichkeiten in Bezug auf Zeit und Kosten im Vorhinein nur
begrenzt kalkulierbar sind, so dass das Risiko von Verlustaufträgen besteht.
Andererseits können sich hieraus Chancen ergeben, da sich aus anspruchsvollen
Kundenprojekten immer wieder innovative Ansätze ergeben, die zu marktfähigen
Produktneuerungen führen können.
Um den Risiken aus der Beschaffung zu begegnen, sind die Tochtergesellschaften
bestrebt, durch den Abschluss von Rahmenverträgen mit ihren Lieferanten
Planungssicherheit zu gewinnen oder mit Kunden und Lieferanten Preisgleitklauseln zu
vereinbaren. Ein partnerschaftliches, auf langfristige Zusammenarbeit angelegtes
Verhältnis zu den wesentlichen Lieferanten unterstützt die Versorgungssicherheit.
Soweit es für sinnvoll und angemessen erachtet wird, nutzen die Unternehmen der
GESCO-Gruppe zur Absicherung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen das
Instrument der Warenkreditversicherung. Sofern relevante Kunden nicht versicherbar
sind, analysieren die Tochtergesellschaften die jeweilige Situation und definieren, meist
in direktem Dialog mit dem Kunden, das weitere Vorgehen. Bei signifikanten nicht
versicherten Risiken erfolgt eine Abstimmung mit der GESCO AG. Dies ist naturgemäß
immer ein Abwägen zwischen dem Bestreben, die Risiken zu begrenzen, und dem
Bedürfnis, unternehmerische Chancen zu nutzen und den Kunden nicht zu verlieren.
Zusätzlich erschwert wird dieses Abwägen durch das Instrument der
Insolvenzanfechtung.
Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft werden bei nennenswerten
Auftragsgrößen grundsätzlich abgesichert.
Compliance-Risiken
Risiken in Bezug auf Compliance betreffen unter anderem Korruption, Kartellverstöße
sowie kriminelles Handeln und daraus resultierende Bußgeldverpflichtungen sowie
Schadensersatzklagen. Diese Risiken können zu einem erheblichen finanziellen, aber
auch zu einem erheblichen Reputationsschaden führen. Diesen Risiken begegnet die
GESCO-Gruppe durch ein Compliance-Managementsystem, das insbesondere einen
gruppenweiten Verhaltenskodex (Code of Conduct), begleitende Richtlinien und
Arbeitsanweisungen, ein Online-Informationssystem (Rulebook) für die Beschäftigten
der GESCO-Gruppe, begleitende Schulungen, fallbezogene Stichproben sowie ein
Hinweisgebersystem für Beschäftige und Außenstehende umfasst. Aufgabe der
Geschäftsführer der Tochtergesellschaften ist es, die jeweiligen Anforderungen und
Prinzipien in ihren Unternehmen zu verankern.
Risiken in Bezug auf das Personal
Von erheblicher Bedeutung für die aktuelle Leistungsfähigkeit ebenso wie für die
Zukunftsfähigkeit der Tochtergesellschaften ist qualifiziertes Personal. Für die
produzierende Industrie in Deutschland besteht allgemein ein Risiko darin, auch künftig
hinreichend qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu finden und an das
jeweilige Unternehmen zu binden. Der demographische Wandel spitzt diese Situation
weiter zu. Die Unternehmen der GESCO-Gruppe begegnen dieser Herausforderung mit
verschiedenen Maßnahmen, um sich in ihrer jeweiligen Region als attraktive Arbeitgeber
zu positionieren. Ein Risiko besteht zudem in einem Know-how-Verlust, wenn
bestehende Kenntnisse und Fertigkeiten innerhalb der Unternehmen nur unzureichend
von älteren an jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermittelt werden. Abhilfe
verschaffen Maßnahmen zum gezielten Transfer sowie zur angemessenen
Dokumentation von Know-how.
Besondere Bedeutung hat die Gewinnung und Bindung von geeigneten
Geschäftsführern für die Unternehmen der GESCO AG. Führungskräfte, die den in sie
gesetzten Erwartungen nicht gerecht werden, oder häufige personelle Wechsel in diesen
Schlüsselfunktionen stellen ein beträchtliches Risiko mit negativen Folgen im Innen- wie
im Außenverhältnis dar. Die GESCO AG begegnet diesem Risiko mit großer Sorgfalt bei
der Personalauswahl in einem mehrstufigen Auswahlprozess unter Einbeziehung des
Aufsichtsrats. Nach einer Phase der Einarbeitung bietet die GESCO AG dem neuen
Management grundsätzlich die Möglichkeit, sich an dem von ihm geführten
Unternehmen kapitalmäßig zu beteiligen. Ziel ist es, unternehmerisches Engagement
und langfristige Bindung zu fördern.
Auch auf Ebene der GESCO AG können Schwierigkeiten bei der Gewinnung und
Bindung von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Erfolg der Gesellschaft
beeinträchtigen. Im Aufbau eines vertrauensvollen, belastbaren Arbeitsverhältnisses
innerhalb der Holding sowie insbesondere zu den Tochtergesellschaften sowie beim
Aufbau von Know-how ist personelle Konstanz von Vorteil.
Das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm der GESCO AG bietet den inländischen
Beschäftigten der GESCO-Gruppe regelmäßig die Möglichkeit, sich über den Erwerb
rabattierter GESCO-Aktien an der Gesellschaft zu beteiligen und damit
Vermögensbildung für ihre Altersvorsorge zu betreiben. In diesem Programm sieht die
GESCO AG ein wichtiges Instrument der Mitarbeiterbindung. Aus regulatorischen
Gründen konnte das Programm leider in 2020 ausnahmsweise nicht durchgeführt
werden.
Risiken aus der Informationstechnologie
Risiken aus der Informationstechnologie betreffen insbesondere den Ausfall von IT-
Systemen bei Unternehmen der GESCO-Gruppe und damit einhergehende
Ausfallzeiten, Industriespionage und Know-how-Verlust, Datenmissbrauch und
unberechtigte Datenzugriffe. IT-Risiken begegnet die GESCO AG mit Investitionen in
zeitgemäße Hard- und Software sowie mit einem Informationssicherheits-
managementsystem, das regelmäßig überprüft wird. Schulungen vermitteln den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowohl ein grundsätzliches Bewusstsein über IT-
Risiken als auch konkrete Vorgaben für die praktische Handhabung dieser Risiken. IT-
Sicherheitsrichtlinien regeln insbesondere den Umgang mit unternehmenseigener Hard-
und Software sowie mit Belangen der Datensicherheit. Darüber hinaus verpflichten wir
unsere externen IT-Dienstleister zur Einhaltung vorgegebener Sicherheitsstandards. In
Zusammenarbeit mit einem externen IT-Sicherheitsbeauftragten wird das
Informationssicherheitsmanagement regelmäßig weiterentwickelt und Tests unterzogen.
Innerhalb der GESCO-Gruppe führt die GESCO AG bei den Tochtergesellschaften
regelmäßige Erhebungen zum Stand des jeweiligen Informationssicherheits-
managements durch.
Risiken im Zusammenhang mit dem Datenschutz
Risiken im Bereich Datenschutz liegen zum einen im Verlust oder im Öffentlichwerden
von vertraulichen internen Informationen und zum anderen in der Verhängung von
Bußgeldern und der Geltendmachung von Klagen wegen des Öffentlichwerdens von
personenbezogenen oder anderweitig sensiblen Daten Dritter. Im Bereich Datenschutz
arbeitet die GESCO AG mit einem externen Datenschutzbeauftragten zusammen.
Risiken aus der Finanzierung
Risiken aus der Finanzierung könnten bestehen in der mangelnden Versorgung der
Holding mit Eigen- und/oder Fremdkapital. Der Zugang zu Fremdkapital zu adäquaten
Konditionen ist wesentlich vom operativen Erfolg der GESCO-Gruppe und der damit
einhergehenden Fähigkeit, Zins- und Tilgungsleistungen vereinbarungsgemäß zu
erbringen, verbunden. Hierauf haben die Tochtergesellschaften unmittelbaren und die
Holding im Rahmen ihrer Akquisitionsentscheidungen sowie im Berichtswesen und in
der Betreuung und Unterstützung der Tochtergesellschaften mittelbaren Einfluss. Bei
negativen wirtschaftlichen Entwicklungen einzelner Tochtergesellschaften besteht für
die jeweilige Tochtergesellschaft das Risiko von Engpässen in der Versorgung mit
Fremdkapital. Zudem besteht das Risiko, dass sich durch eine solche negative
Entwicklung die Reputation der GESCO AG und ggf. weiterer Tochtergesellschaften als
Schuldner verschlechtert. Um das Zinsänderungsrisiko bei variablen Zinssätzen zu
begrenzen, schließen die Unternehmen bei Bedarf Zinsswaps ab und tauschen damit
jeweils einen variablen Zins in einen Festzins. Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2021
weder im Euro-Raum noch im Dollar-Raum wesentliche Veränderungen des
Zinsniveaus.
Beim Zugang zu Eigenkapital im Wege möglicher Kapitalerhöhungen der GESCO AG
sind die Verfassung des Kapitalmarkts zum entsprechenden Zeitpunkt, die
wirtschaftliche Entwicklung der GESCO-Gruppe, die Reputation der GESCO AG sowie
kontinuierliche, glaubwürdige Investor-Relations-Kernelemente. Für die Aufnahme von
neuem Eigenkapital sehen wir derzeit keinen Bedarf.
Im Hinblick auf Finanzierungsstrukturen ist die Struktur der GESCO-Gruppe so angelegt,
dass eine negative Entwicklung einzelner Unternehmen nicht die gesamte Gruppe
gefährden soll. Deshalb verzichten wir weitgehend auf Instrumente wie Cashpooling
oder Haftungsverhältnisse. Im Interesse der finanziellen Stabilität verzichtet die GESCO
AG auf spekulative Elemente sowohl bei der Anlage freier Finanzmittel als auch auf der
Finanzierungsseite. Die GESCO-Gruppe arbeitet mit rund zwei Dutzend verschiedenen
Banken zusammen, um die Abhängigkeit von einzelnen Instituten zu beschränken.
Risiken aus der Rechnungslegung
Den Risiken aus der Rechnungslegung begegnen detaillierte Konzernrichtlinien, die in
einem Handbuch niedergelegt sind und einen verbindlichen Standard für alle
Konzerngesellschaften sowie für alle Abschlussprüfer definieren.
Umweltrisiken
Umweltschäden können erhebliche finanzielle und Reputationsrisiken nach sich ziehen
und im Extremfall für das entsprechende Unternehmen existenzbedrohende Ausmaße
annehmen. In Abhängigkeit vom jeweiligen Geschäftsmodell verfolgen die
Tochtergesellschaften unterschiedliche Ansätze. So hat die Dörrenberg Edelstahl GmbH
bereits 1997 ein Umweltmanagementsystem eingeführt, das weiterentwickelt und
regelmäßig auditiert wird. Bei der Pickhardt & Gerlach-Gruppe werden aufgrund der
Einstufung als Störfallbetrieb regelmäßige Umweltaudits durchgeführt. Die GESCO AG
hält die Tochtergesellschaften an, auf die Einholung von Genehmigungen und Lizenzen
zu achten.
Versicherungsschutz
Der Versicherungsschutz in der GESCO-Gruppe wird regelmäßig geprüft, um eine
angemessene Absicherung zu adäquaten Konditionen zu ermöglichen.
Rechtliche Risiken
Die Unternehmen der GESCO-Gruppe sind mit einer Vielzahl möglicher rechtlicher
Risiken konfrontiert. Bei den operativ tätigen Gesellschaften betrifft dies insbesondere
Produkthaftungs- und Gewährleistungsansprüche sowie Risiken aus dem Zoll- und
Außenwirtschaftsrecht sowie aus Sanktionen von Drittländern gegenüber möglichen
Zielländern für Exporte. Hinzu kommen Risiken u. a. aus den Bereichen Kartell- und
Wettbewerbsrecht, Personal und Umwelt. Die Unternehmen der GESCO-Gruppe
begegnen rechtlichen Risiken aus dem operativen Geschäft mit umsichtigem
Projektmanagement einschließlich angemessener Dokumentation sowie jeweils
adäquatem Qualitätsmanagement. Besondere Bedeutung kommt zudem dem
Vertragsmanagement zu; hierbei unterstützt die GESCO AG die Tochtergesellschaften
teilweise durch interne Beratung sowie durch die Vermittlung externer Rechtsberatung.
Zudem wird mit den im Abschnitt Compliance erläuterten Instrumenten vielfältigen
Risiken begegnet.
Bei den rechtlichen Rahmenbedingungen sehen wir keine Entwicklungen, die
erheblichen Einfluss auf die Unternehmensgruppe haben.
Reputationsrisiken
Reputationsrisiken könnten die GESCO AG sowohl in ihrer Fähigkeit, weitere
mittelständische Industrieunternehmen zu erwerben, als auch in ihrem Verhältnis zum
Kapitalmarkt behindern. Sie könnten zudem die Möglichkeiten der Gesellschaft
einschränken, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Die Tochtergesellschaften könnten
in ihrem operativen Geschäft sowie in der Personalarbeit eingeschränkt werden. Die
GESCO-Gruppe begegnet diesem Risiko mit hoher Sorgfalt in ihren
Geschäftsprozessen, mit einem Compliance-System sowie mit einer offenen,
vertrauensbildenden Kommunikation nach innen und außen.
Abschließende Risikobewertung
Über die typischen konjunkturellen Schwankungen und die erwähnten weiteren
operativen Risiken hinaus sehen wir aktuell das größte Risiko für das operative Geschäft
in der allgemein hohen politischen Unsicherheit. Darüber hinaus stellt die andauernde
Corona-Pandemie weiterhin ein erhebliches Risiko für die weltweiten Lieferketten und
die wirtschaftliche Entwicklung in den verschiedenen Ländern und Branchen dar, dessen
Auswirkungen derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden können.
Insgesamt erkennen wir derzeit keine konkreten Risiken, die den Fortbestand der
GESCO AG und des Konzerns gefährden oder wesentlich beeinträchtigen könnten.
5. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den
Konzernrechnungslegungsprozess
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem in Bezug auf den
Konzernrechnungslegungsprozess (IKSK) wird vom Vorstand gestaltet und verantwortet
und vom Aufsichtsrat überwacht. Es umfasst Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen,
die dazu dienen, die Ordnungsmäßigkeit der internen und externen Rechnungslegung
und die Einhaltung rechtlicher Vorschriften sicherzustellen sowie Risiken aus der
Rechnungslegung rechtzeitig zu identifizieren. Das IKSK wird kontinuierlich
weiterentwickelt.
Die
Tochtergesellschaften
führen
ihre
jeweilige
Rechnungslegung
in
Eigenverantwortung. Auf Basis des Reportings der Tochtergesellschaften erfolgt die
Konzernrechnungslegung durch die zuständigen Mitarbeiter der GESCO AG. Detaillierte
Konzernrichtlinien, die in einem Handbuch niedergelegt sind, definieren einen
verbindlichen Standard für alle Konzerngesellschaften und alle Abschlussprüfer.
Änderungen bei Gesetzen, Rechnungslegungsstandards oder anderen Regelwerken
werden im Hinblick auf ihre Relevanz für den Rechnungslegungsprozess überprüft und
fließen, sofern erforderlich, in die internen Richtlinien ein. Bei Bedarf werden externe
Dienstleister hinzugezogen, zum Beispiel für die Bewertung von Pensions-
verpflichtungen.
Die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GESCO AG stehen den
Geschäftsführern, den Finanzverantwortlichen und den betreffenden Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Tochtergesellschaften in allen Fragen rund um die
Rechnungslegung als Ansprechpartner und Berater zur Verfügung. Die zuständigen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Um Risiken aus dem
Rechnungslegungsprozess zu vermeiden, sind unter anderem IT-gestützte sowie
manuelle Plausibilitätsprüfungen, das Prinzip der Funktionstrennung sowie das Vier-
Augen-Prinzip implementiert. Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung wird die
Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des IKSK von den Abschlussprüfern geprüft.
6. Übernahmerelevante Angaben
Angaben nach § 315a Abs. 1 HGB
Nr. 1: Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Zum Abschlussstichtag beträgt das Grundkapital der GESCO AG 10.839.499,00 € und
ist eingeteilt in 10.839.499 auf den Namen lautende Stückaktien. Die Aktien sind voll
eingezahlt. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Die
Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich im Einzelnen aus den Regelungen des
Aktiengesetzes, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff. und 186 AktG.
Nr. 2: Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien
betreffen
Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den
Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft. Hiervon ausgenommen sind von der
Gesellschaft gehaltene eigene Aktien, aus denen der Gesellschaft keine Rechte
zustehen. In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien
kraft Gesetzes ausgeschlossen.
Nr. 3: Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten
Die Angaben über Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten,
sind im Anhang enthalten.
Nr. 4: Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen
Aktien der Gesellschaft mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen
nicht.
Nr. 5: Stimmrechtskontrolle bei Beteiligung von Arbeitnehmern am Kapital
Es besteht keine Stimmrechtskontrolle für den Fall, dass Arbeitnehmer am Kapital der
GESCO AG beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben.
Nr. 6: Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands;
Satzungsänderungen
Die Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands erfolgt auf Grundlage der
§§ 84, 85 AktG. Danach werden Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat auf höchstens
fünf Jahre bestellt. Eine wiederholte Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils
für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Ein Widerruf der Bestellung durch den Aufsichtsrat
kann erfolgen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Nach § 6 Abs. 1 der Satzung der
GESCO AG besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Gemäß § 6 Abs.
2 der Satzung und im Rahmen der gesetzlichen Regelungen bestellt der Aufsichtsrat die
Vorstandsmitglieder und bestimmt ihre Zahl; er kann auch stellvertretende
Vorstandsmitglieder bestellen.
Änderungen der Satzung richten sich nach den §§ 179, 133 AktG und § 17 der Satzung
der GESCO AG. Gemäß § 179 Abs. 1 Satz 1 AktG bedarf jede Satzungsänderung eines
Beschlusses der Hauptversammlung. Gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG i.V.m. § 17
Abs. 2 der Satzung ist der Aufsichtsrat allerdings zu Änderungen der Satzung
ermächtigt, die lediglich die Fassung betreffen. Gemäß § 17 Abs. 1 der Satzung werden
Satzungsänderungen entsprechend § 179 Abs. 2 Satz 2 AktG, soweit nicht zwingende
gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen
Stimmen und, sofern das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit
vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen
Grundkapitals gefasst.
Nr. 7: Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen
Die Hauptversammlung vom 18. Juni 2020 hat den Vorstand der Gesellschaft
ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum
17. Juni 2023 einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 1.083.949,00 € gegen Bar-
und/oder Sacheinlagen durch Ausgabe von bis zu 1.083.949 neuen, auf den Namen
lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020). Den Aktionären steht
grundsätzlich ein Bezugsrecht zu; dem genügt auch ein mittelbares Bezugsrecht im
Sinne des § 186 Abs. 5 AktG. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrates unter im Ermächtigungsbeschluss näher bestimmten Voraussetzungen
das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bis zu insgesamt 10 % des Grundkapitals
auszuschließen (a) zum Ausgleich von Spitzenbeträgen, (b) bei einer Kapitalerhöhung
gegen Bareinlagen entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG sowie (c) bei einer
Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Erwerb eines Unternehmens, von Teilen
eines Unternehmens oder einer Beteiligung an einem Unternehmen. Von der
bestehenden Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals wurde im Berichtszeitraum
kein Gebrauch gemacht.
Die Gesellschaft darf eigene Aktien nur aufgrund einer Ermächtigung durch die
Hauptversammlung oder in den wenigen im Aktiengesetz ausdrücklich geregelten Fällen
zurückerwerben. Die Hauptversammlung vom 18. Juni 2020 hat die Gesellschaft
ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 17. Juni 2025 eigene Aktien von
– unter Anrechnung bereits von ihr gehaltener eigener Aktien – bis zu zehn vom Hundert
des Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung kann zu jedem gesetzlich zulässigen
Zweck ausgeübt werden; ein Handel in eigenen Aktien ist ausgeschlossen. Der Erwerb
erfolgt nach Wahl des Vorstands unter im Ermächtigungsbeschluss näher bestimmten
Voraussetzungen über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre gerichteten
öffentlichen Kaufangebots. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die erworbenen eigenen
Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats über die Börse oder mittels eines an alle
Aktionäre gerichteten öffentlichen Angebots zu veräußern. Bei Veräußerung über die
Börse besteht kein Bezugsrecht der Aktionäre. Für den Fall einer Veräußerung durch
öffentliches Angebot ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre für
Spitzenbeträge auszuschließen. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, die
erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter im
Ermächtigungsbeschluss näher bestimmten Voraussetzungen unter Ausschluss des
Bezugsrechts der Aktionäre wie folgt zu verwenden:
· Veräußerung an Dritte gegen Barzahlung zu einem Preis, der den Börsenkurs
von Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich
unterschreitet (Bezugsrechtsausschluss begrenzt auf 10 % des Grundkapitals
entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG);
· Veräußerung an Dritte zu dem Zweck des Erwerbs von Unternehmen,
Unternehmensteilen und/oder Beteiligungen an Unternehmen oder zur
Bedienung von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen;
· im Falle eines Angebots an alle Aktionäre zu dem Zweck der Gewährung von
Bezugsrechten auf die Aktien an die Inhaber etwaiger von der Gesellschaft oder
einem
Konzernunternehmen
ausgegebenen
Options-
und/oder
Wandelschuldverschreibungen in dem Umfang, wie sie diesen nach Ausübung
ihrer Options- bzw. Wandlungsrechte bzw. nach Erfüllung ihrer Wandlungspflicht
zustünden.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats erworbene eigene
Aktien zu einem Teil oder insgesamt ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss
einzuziehen.
Diese Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilbeträgen,
einzeln oder gemeinsam durch die Gesellschaft oder durch mit ihr verbundene
Unternehmen oder durch Dritte für Rechnung der Gesellschaft oder mit ihr verbundener
Unternehmen ausgeübt werden.
Zum Abschlussstichtag hielt die GESCO AG keine eigenen Aktien. Im Geschäftsjahr
wurden keine eigenen Aktien erworben oder veräußert.
Nr. 8: Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung
eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen
Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels
infolge eines Übernahmeangebots stehen, bestehen nicht.
Nr. 9: Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit Mitgliedern des
Vorstands oder Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit Mitgliedern des Vorstands oder mit
Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht.
7. Erklärung zur Unternehmensführung
Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 315d HGB i. V. m. §289f HGB sind
auf unserer Internetseite www.gesco.de/investor-relations/finanzberichte veröffentlicht.
Wuppertal, den 26. März 2021
Ralph Rumberg
CEO / Sprecher des Vorstands
Kerstin Müller-Kirchhofs
CFO / Finanzvorständin