Zusammengefasster Lage- und Konzernlagebericht
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Sonstige Erträge erzielte die Vorwerk-Gruppe in Höhe von 14,1 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €). Hierin enthal-
ten sind Erträge aus der Equity-Bewertung von Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 10,6 Mio. € (Vor-
jahr: 4,2 Mio. €). Darüber hinaus sind Erträge aus der Verrechnung von Sachbezügen (0,6 Mio. €), Erträge
aus der Auflösung von Rückstellungen (0,3 Mio. €), Erträge aus Versicherungsentschädigungen (0,3 Mio.
€), aktivierte Eigenleistungen (0,2 Mio. €) und übrige Erträge (2,1 Mio. €) enthalten.
Der bereinigte Materialaufwand hat sich von 82,5 Mio. € im Vorjahr auf 128,3 Mio. € im Berichtsjahr er-
höht. Hierin enthalten sind Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von 103,1 Mio. € (Vorjahr:
69,2 Mio. €) und Aufwendungen für Roh-. Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von 25,2 Mio. € (Vorjahr:
13,3 Mio. €). Die Materialaufwandsquote hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 44,0 % verringert.
Durch die Akquisition von Bohlen & Doyen im Vorjahr konnten mehr Projekte mit eigenen Ressourcen
realisiert und so der Einsatz von Nachunternehmern verringert werden. Im Zusammenhang mit den Offs-
hore-Projekten wurde im Berichtsjahr der Materialaufwand um 0,2 Mio. € bereinigt.
Der Personalaufwand ist von 51,6 Mio. € im Geschäftsjahr 2019 auf 89,4 Mio. € im Berichtsjahr angestie-
gen. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf das Wachstum der Mitarbeiterzahl im Zuge der Akquisition von
Bohlen & Doyen im Vorjahr zurückzuführen. Die Personalaufwandsquote hat sich von 28,7 % im Vorjahr
auf 30,7 % im Berichtsjahr erhöht. Diese Erhöhung resultiert ebenfalls aus der Konsolidierung von Bohlen
& Doyen. Zum Bilanzstichtag beschäftigte die Vorwerk-Gruppe 1.304 (Vorjahr: 1.239) Mitarbeiter.
Die bereinigten sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 29,1 Mio.
€ (Vorjahr: 14,9 Mio. €). Hierin enthalten sind im Wesentlichen Miet- und Leasingaufwendungen für kurz-
fristige Leasingverhältnisse (10,0 Mio. €), Instandhaltungsaufwendungen (5,9 Mio. €), Reise- und Kraft-
fahrzeugkosten (3,0 Mio. €), Entsorgungskosten und –gebühren (1,5 Mio. €), Rechts- und Beratungskos-
ten (1,3 Mio. €), sowie Versicherungsprämien (1,2 Mio. €) enthalten. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr
resultiert maßgeblich aus der Akquisition von Bohlen & Doyen im Vorjahr sowie aus dem allgemeinen
Unternehmenswachstum. Im Zusammenhang mit den Offshore-Projekten wurden im Berichtsjahr die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 0,1 Mio. € bereinigt.
Die Vorwerk-Gruppe erzielte damit im Geschäftsjahr 2020 ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 58,6 Mio. € (Vorjahr: 36,7 Mio. €). Dies entspricht einer Stei-
gerung gegenüber dem Vorjahr von 60 %. Die bereinigte EBITDA-Marge beträgt 20,1 % (Vorjahr: 20,4 %).
Das EBITDA vor Bereinigungen beträgt 58,8 Mio. € (Vorjahr: 41,8 Mio. €). Während im Vorjahr Erträge aus
negativen Unterschiedsbeträgen (Badwill) in Höhe von 5,1 Mio. € bereinigt wurden, bezieht sich die Be-
reinigung im Berichtsjahr in Höhe von 0,3 Mio. € lediglich auf die oben genannten Projekte von Bohlen &
Doyen.
Bei den bereinigten Abschreibungen in Höhe von 11,2 Mio. € (Vorjahr: 7,7 Mio. €) handelt es sich um
planmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen sowie auf immaterielle Vermögenswerte. Der
Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Akquisition von Bohlen & Doyen. Durch die Anwendung
des IFRS 16 fielen im Berichtsjahr Abschreibungen in Höhe von 4,0 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €) an. Berei-
nigt wurden Abschreibungen auf Vermögenswerte in Höhe von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €), die im
Rahmen von Kaufpreisallokationen aktiviert wurden.
Hieraus resultiert ein bereinigtes EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) in Höhe von 47,4 Mio. € (Vorjahr:
28,9 Mio. €). Dies entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 16,3 % (Vorjahr: 16,1 %). Das EBIT vor Be-
reinigungen beläuft sich auf 47,5 Mio. € (Vorjahr: 33,8 Mio. €).
Das Finanzergebnis beträgt -4,7 Mio. € gegenüber -0,7 Mio. € im Vorjahr. Der Saldo aus Zinserträgen und
Zinsaufwendungen beträgt -0,9 Mio. € (Vorjahr: -0,7 Mio. €). Darüber hinaus werden im Finanzergebnis
im Berichtsjahr erstmalig auch die Ergebnisanteile der nicht beherrschenden Gesellschafter der Friedrich
Vorwerk SE & Co. KG – im Wesentlichen die 10 % Kommanditbeteiligung, die Frau Irene Vorwerk als Witwe
des Gründers Friedrich Vorwerk weiterhin direkt an der Friedrich Vorwerk SE & Co. KG hält - erfasst,
woraus sich die signifikante Veränderung des Finanzergebnisses gegenüber dem Vorjahr ergibt.
Das hieraus resultierende bereinigte Ergebnis vor Steuern (EBT) beträgt 42,7 Mio. € (Vorjahr:
28,2 Mio. €). Das EBT vor Bereinigungen entspricht im Berichtsjahr dem bereinigten EBT und beläuft sich
ebenfalls auf 42,7 Mio. € (Vorjahr: 33,1 Mio. €).
Der ausgewiesene bereinigte Steueraufwand beläuft sich im Geschäftsjahr auf 12,1 Mio. € (Vorjahr:
4,8 Mio. €) und entfällt im Wesentlichen auf laufende und latente Steuern. Die höhere Steuerquote im
Vergleich zum Vorjahr resultiert aus der Reorganisation der Gesellschaftsstruktur im Berichtsjahr. Dar-
über hinaus sind sonstige Steuern in Höhe von 0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) enthalten. Die Bereinigung
des Steueraufwands im Vorjahr in Höhe von 0,1 Mio. € korrespondiert mit den oben erläuterten Bereini-
gungen.
Insgesamt ergibt sich ein bereinigtes Konzernergebnis in Höhe von 30,5 Mio. € (Vorjahr: 23,4 Mio. €).
Das Konzernergebnis vor Bereinigungen beläuft sich auf 30,6 Mio. € (Vorjahr: 28,4 Mio. €).