BERICHT ÜBER DIE LAGE DER GESELLSCHAFT
UND DES KONZERNS
Die in diesem Bericht über die Lage der Ströer SE & Co. KGaA, Köln,
im Folgenden „Ströer KGaA“, und des Konzerns vorgenommenen
Verweise auf Seitenzahlen beziehen sich auf die Nummerierung im
Geschäftsbericht.
Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Wirtschaftsbericht
12
27
39
44
47
49
53
60
64
65
Angaben zur Ströer SE & Co. KGaA
Informationen zur Aktie
MitarbeiterInnen
Vergütungsbericht
Chancen- und Risikobericht
Prognosebericht
Nachtragsbericht
Angaben gemäß § 315a HGB
12
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
GRUNDLAGEN UND STRATEGIE DES
STRÖER KONZERNS
S
t
r
a
t
e
g
i
e
Der Werbemarkt in Deutschland ist in den vergangenen
fünf Jahren nicht mehr so stark gewachsen wie zuvor
und im Jahr 2020 sogar geschrumpft. Die Gattung Out-
of-Home weist jedoch seit 2014 tendenziell ein stetes
Wachstum auf, welches, bis auf 2020, deutlich höher ist
als das des gesamten Marktes. Es ist davon auszugehen,
dass mit Ende der Pandemie-bedingten Einschränkungen
sich diese Entwicklung wieder fortschreibt.
Ströer hat im Geschäftsjahr 2020 erfolgreich weiter auf
den in Vorjahren durch entsprechende Akquisitionen
gelegten Grundlagen aufgebaut.
Die Strategie „OOH+“ basiert vorrangig auf
• einem starken Kerngeschäft im Bereich Out-of-Home
(OOH)
• der Konzentration auf den Kernmarkt Deutschland
Mit einem Gattungsmarktanteil von zuletzt mehr als 7 %
weist OOH in Deutschland, im Vergleich zu den Werbe-
marktanteilen der Außenwerbung in anderen internatio-
nalen Märkten dennoch weiteres Wachstumspotenzial auf.
•
der Nutzung einzigartiger proprietärer Möglichkeiten,
die sich aus den Geschäftsbereichen Content Media
und Direct Media für die nachhaltige Kapitalisierung
des Kerngeschäftsbereiches OOH ergeben.
Weitere Metafaktoren beeinflussen dieses Potenzial positiv:
Im Geschäftsjahr 2020 erreichte Ströer in Deutschland
auf Basis des Werbeumsatzes im Bereich Außenwerbung
erneut eine starke Marktposition.
•
•
Die Mobilität in Deutschland nimmt, bereinigt um ver-
ordnete Einschränkungen der Mobilität, immer weiter
zu (Quelle: „Mobilität in Deutschland (MiD) 2017“). Sie
ist die Einschaltquote der Außenwerbung.
Außenwerbung ist der Werbekanal mit der größten
Sympathie beim Konsumenten, weil Außenwerbung
einen Rezeptionsvorgang nicht unterbricht.
Die Grundlagen des Geschäftsmodells sind auf viele Jahre
hinaus gesichert. Die – trotz Pandemie – im Geschäftsjahr
2020 getätigten Investitionen, sowie die im Jahr 2021
und den Folgejahren geplanten Investitionen in den wei-
teren Aufbau digitaler Infrastruktur in Deutschland, sind
ein wichtiger Garant für die positiven Erfolgsaussichten
dieser strategischen Ausrichtung und ihre nachhaltigen
Monetarisierbarkeit.
Entwicklung des deutschen Werbemarktes 2010–2020
In Mrd. EUR
35,0
30,0
25,0
20,0
15,0
10,0
5,0
2010
2011
2012
TV
2013
Print
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
Online
Radio
OOH
Kino
Quelle: Nielsen Germany, Bruttowerbeausgaben. Alle Zahlen bereinigt | Nielsen-Erfassungs-Methodik bis 2019 (ohne Werbesendungen | ohne Sky-Sender |
inkl. Fachzeitschriften)
Querverweise auf Internetseiten waren nicht Teil der Abschlussprüfung.
Zusammengefasster Lagebericht
13
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Beliebtheit von Medien
Ströer profitiert von diesem Momentum für die Gattung
OOH aufgrund seines Marktanteils überproportional und
infolge der „OOH+“ Strategie, welche deutlich mehr
Flexibilität für Werbekunden bietet.
In %; n=1000
67
Out-of-Home „classic“
Out-of-Home „digital“
Daily newspaper
Magazine
60
57
55
Ein weiterer wichtiger Aspekt der „OOH+“ Strategie ist
die zunehmende Automatisierung von Außenwerbung.
Sie eröffnet neue Vertriebskanäle („Programmatic”), er-
laubt eine bessere Nutzung der Inventare (kurzfristig ver-
fügbar, granular, paketierbar) und gleichzeitig gesteigerte
technologische Möglichkeiten dynamischer Werbeformate
(z.B. durch die Integration sehr aktueller Informationen,
wie Sportergebnisse, Wetter etc.).
Radio
36
35
Advertising letters
Social Media
Internet
33
27
27
E-Mails/Newsletter
TV
25
21
Smartphone
In der automatisierten Vermarktung hat sich in den letzten
Jahren programmatische Werbung weltweit zunehmend
durchgesetzt. Programmatische Inventare werden auto-
matisiert gehandelt. Der zusätzliche Einsatz von Zielgrup-
pen-(Bewegungs-)Daten führt zudem zur Erschließung
neuer Kundenpotenziale. Die Mechanik ist in der Online
Vermarktung entstanden, in der auf automatisierten Markt-
plätzen Angebotsinventare (SSP, Supply Side Platform) auf
Nachfragemodelle (DSP, Demand Side Platforms) treffen
und per Algorithmik in Einklang gebracht werden.
Quelle: Statista, Image und Akzeptanz der Werbekanäle
Ströer Wachstum 2005 – 2020
Umsatz in Mio. EUR
EBITDA (adjusted) in Mio. EUR
Covid-19
IFRS 16
Google skaliert Wirtschafts-
sein Geschäft und Finanzkrise
Facebook skaliert
sein Geschäft
1.582
1.600
1.400
1.200
1.000
800
800
700
600
1.591
1.442
1.283
1.123
538
500
400
300
200
453
824
721
368
622
118
561
107
577
132
600
400
531
127
327
509
118
493
103
283
440
86
359
82
470
100
208
148
200
0
100
0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Ströer Revenue Ströer EBITDA (adjusted)
14
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Die Ströer Digital Gruppe ist einer der wesentlichen Online
Vermarkter in Deutschland. Das daraus resultierende Wis-
sen um automatisierte programmatische Vermarktung hat
Ströer genutzt, um auch in der Außenwerbung flexiblere
programmatische Angebote auf Basis fortschreitend digi-
talisierter Infrastruktur zu entwickeln und zu vermarkten.
Ströer hat dabei in den vergangenen sechs Jahren bereits
wichtige Erfahrungen gesammelt. Die seit mehr als zehn
Jahren aufgebaute digitale Indoor-Infrastruktur mit rund
5.000 Public Video Screens in Bahnhöfen, Einkaufszent-
ren, Premium Indoor Standorten und Nahverkehrssyste-
men wird nicht nur als klassische digitale Außenwerbung,
sondern auch als programmatisches Inventar vermarktet
und genutzt. Das stark wachsende Inventar digitaler
Außenwerbeflächen im Straßenbereich wird sukzessive
auch in programmatischen Strukturen vermarktet.
Der Vertrieb erfolgt sowohl über eine nationale Vertriebs-
organisation, welche Kunden und ihre Agenturen zentral
betreut, als auch über eine regionale und lokale Vertriebs-
organisation, welche in der Lage ist, kleinste Kunden
direkt vor Ort persönlich zu betreuen.
Geschäftsmodell
Ströer ist ein Anbieter von Außen- und Online-Werbe-
flächen sowie aller Facetten des Dialog Marketings mit
dem Schwerpunkt auf den deutschen Werbemarkt.
Segmente und Organisationsstruktur
Generelles
Die Reporting-Segmente der Ströer Gruppe bestehen
im Jahr 2020 aus den Segmenten Out-of-Home Media,
Digital OOH & Content und Direct Media.
Ohne das Know-how in programmatischer Werbever-
marktung wäre der Aufbau einer funktionierenden OOH
Programmatic-Infrastruktur und deren erfolgreiche Ver-
marktung nicht so schnell gelungen. Das daraus entste-
hende Produkt verbindet das beste beider Welten: Bild-
lichkeit und Reichweite der Außenwerbung mit Flexibilität
und Granularität der programmatischen Online Werbung.
Die Segmente sind, in enger Abstimmung mit der
Konzern-Holdinggesellschaft Ströer SE & Co. KGaA,
operativ eigenständig am Markt tätig.
Die Abstimmung bezieht sich insbesondere auf die stra-
tegische Ausrichtung im Rahmen der Gesamtsteuerung
des Ströer Konzerns sowie die vertriebliche Bearbeitung
des nationalen, regionalen und lokalen Werbemarktes.
Hierdurch ist ein gezielter Know-how-Transfer zwischen
den einzelnen Segmenten möglich. Häufig entstehen
gerade daraus neue, einzigartige Angebote für unsere
Kunden sowie eine Festigung und Ausweitung vorhan-
dener Kundenbeziehungen.
Die Digitalisierung von Außenwerbung basiert auf von
Ströer in der Vergangenheit strategisch besetzten
Möglichkeiten:
• die passenden Standorte/Rechte
•
•
•
die Ressourcen, auch komplexere Infrastruktur schnell
auszubauen
das Know-how, neue Technologien schnell zu adaptie-
ren und zu monetarisieren
die Fähigkeit, Inventar in Verbindung mit Daten ideal
für die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse zu
paketieren
Darüber hinaus werden auch die Finanzierung und die
Liquidität im Ströer Konzern zentral gesteuert. Die hier-
aus resultierende Refinanzierung der Segmente und de-
ren Versorgung mit ausreichender Liquidität verschaffen
den operativen Einheiten die notwendige Flexibilität, um
Chancen im Markt kurzfristig nutzen zu können.
•
den Zugang zu allen relevanten Kundensegmenten
durch Vertriebe auf nationaler, aber auch regionaler
Ebene
Ströer stellt den Infrastrukturpartnern vor Ort – Kom-
munen, Gesellschaften und privaten Verpächtern von
Flächen für Werbeanlagen – direkte Ansprechpartner
zur Verfügung und kann schnell auf die jeweiligen Erfor-
dernisse reagieren. Dies ist etwa im Kontext der schnel-
len Verbreitung von Informationen in der Bevölkerung
im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Covid-19-
Pandemie von besonderer Bedeutung.
Ströer ist in der Lage, diese bestmöglich zu monetarisieren.
Das insgesamt durch die OOH+ Strategie entstandene An-
gebotsportfolio von Ströer führt zudem zu einer breiteren
und tieferen Verzahnung mit den Kunden.
Einhergehend mit dem Ausbau von Portfolio und Techno-
logie hat Ströer in den vergangenen Jahren auch massiv
in den Ausbau der Vertriebskapazitäten auf allen Ebenen
investiert und diesen Ansatz auch in 2020, trotz Pande-
mie, konsequent weiterverfolgt.
Zusammengefasster Lagebericht
15
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Out-of-Home Media
Ströer steht mit vielen deutschen Kommunen in einem
intensiven Austausch über die Zukunft und Entwicklung
deutscher Städte. Im Jahr 2020 wurde die Stadt Bonn
dabei als Modellstadt „Smart City“ ausgewählt und es
wurden eine Reihe von gemeinsamen Initiativen konzi-
piert, welche Umweltschutz, Bürgerdialog und Kultur in
Bonn durch intelligente Nutzung modernster Anlagen
nachhaltig fördern.
Basis des Außenwerbegeschäfts ist ein attraktives Port-
folio an Verträgen mit privaten und öffentlichen Grund-
stücks- und Gebäudeeigentümern, von denen Ströer
Werberechtskonzessionen für reichweitenstarke Standorte
erlangt. Von besonderer Bedeutung sind dabei Verträge
mit Kommunen, für die Ströer als Systemanbieter intelli-
gente und passgenaue Infrastrukturlösungen entwickelt,
welche das Stadtbild aufwerten oder zusätzliche Dienste
ermöglichen.
Ströer verfügt über eine eigene Forschungs- & Entwick-
lungsabteilung mit Niederlassungen in Köln und Shanghai.
Hier werden Produktlinien gewartet und weiterentwickelt
sowie Innovationen konzipiert.
Daneben sind die Verträge mit der Deutschen Bahn und
der ECE-Gruppe sowie mit zahlreichen Anbietern im
öffentlichen Personennahverkehr von hervorgehobener
Bedeutung. Dabei erstreckt sich das Produktportfolio auf
alle Werbeformen, die außer Haus zum Einsatz kommen –
von klassischen Plakatmedien (verschiedene Größen) über
die Werbung an Wartehallen und Transportmitteln bis hin
zu digitalen Werbeanlagen.
Dem Außenwerbegeschäft sind zudem eine Reihe von
Beteiligungen zugeordnet, die das kundenzentrierte
Angebot optimal abrunden. Hier seien beispielsweise
die Edgar Media, vormals United Ambient Media Group
GmbH (UAM), oder BlowUp Media genannt. Erstere
bedient alle Ambient Medien, letztere konzentriert sich
auf die Formate größer als 20qm.
Das digitale Außenwerbegeschäft, welches heute im Kern
auf dem Produkt Public Video beruht, ist aufgrund der
Geschäftsnähe und der Technologie im Digital OOH &
Content Segment subsummiert.
Digital OOH & Content
Durch die digitale und damit flexible Bespielung der digi-
talen Außenwerbeflächen ist es möglich, diese über alle
Vertriebskanäle hinweg zu vermarkten und zudem auf-
grund der vollständig digitalisierten Logistik sehr flexibel
und granular anzubieten – von Paketen und Netzen bis
hin zu einzelnen Flächen, von Kampagnen über längere
Zeiträume hinweg bis hin zu spezifischen zeitpunktabhän-
gigen Aktionen. Gleichzeitig lassen sich noch verfügbare
Inventare („Yields“) sehr kurzfristig vermarkten. Die hier-
für nötigen, umfassenden technischen Grundlagen auf
allen Vertriebsebenen werden permanent weiter ausge-
baut – dies betrifft beispielsweise flexible Kreationen oder
die Ausspielung von Werbung in Abhängigkeit von be-
stimmten für das Produkt relevanten Gegebenheiten (wie
z.B. Niederschlag, Temperatur, Infektionsgeschehen, etc.).
Die Verträge mit Rechtepartnern sehen im Allgemeinen
die Zahlung einer festen Pacht vor, während die kom-
munalen Konzessionsverträge überwiegend umsatzab-
hängige Pachtzahlungen enthalten, teilweise gesockelt
(Mindestpacht) oder gedeckelt (Maximalabgabe). Unvor-
hergesehene und unverschuldete Ereignisse, wie eine Pan-
demie, erlauben die flexible Handhabung vieler Abgaben.
2020 konnten die kommunalen und privaten Werbe-
rechtskonzessionen, wie auch in den vorangegangenen
Jahren, weiter ausgebaut werden.
Die Digitalisierung bestehender und neuer Werbestand-
orte stand bei den alten und neuen Werbekonzessionen
erneut im Mittelpunkt. Um die Digitalisierung der Städte
weiter voran zu treiben, engagiert sich Ströer u.a. in der
Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland
sowie in einer Reihe weiterer Vereinigungen. Die Zielset-
zung ist, Infrastruktur und Möglichkeiten von Ströer dazu
zu nutzen, die Kommunikation im öffentlichen Raum zu
vereinfachen und Bürgern die Bewältigung ihres fort-
schreitend digitalisierten Alltags durch smarte kommunale
Dienste zu erleichtern. Hierbei spielt es eine besondere
Rolle für die Kommunen, ihre Bürger sehr schnell und breit
mit Informationen versorgen, oder sie warnen zu können.
Digitale Stadtinformationsanlagen bieten genau dies.
Die wesentlichen Highlights in 2020 im Segment waren:
Roadside Screen (LED, 9qm und größer)
Mittlerweile vermarktet Ströer in 40 Städten Roadside
Screens. Mit Bremen, Gelsenkirchen, Halle, Heidelberg,
Jena, Magdeburg, Fürth und Dresden gingen acht neue
Städte in die Vermarktung.
Station Video (LCD, Stele, 60“–85“ Diagonale)
Auch in diesem Jahr wurde weiterhin in den regionalen
Netzausbau zu Gunsten höherer Reichweiten innerhalb
der Metropolen investiert. So konnten die U- und S-Bahn-
systeme in Berlin, Hamburg, Köln und München weiter
ausgebaut werden.
16
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Infoscreen (Projektionen und LCD, 9qm und
größer)
Hierbei stand der weitere Netzausbau in den Städten
Frankfurt, Hannover und München im Fokus.
Bereits umgesetzt wurden der neue IAB Standard Flexible
Ads und die Möglichkeiten zum Targeting unter Berück-
sichtigung der geltenden strengen Datenschutz-Stan-
dards. Damit kann wesentlich mehr Inventar program-
matisch zur Verfügung gestellt und somit sehr kurzfristig
zum optimalen Preis vermarktet werden.
Mall Video (LCD, 50“–85“ Diagonale)
Das Netzwerk konnte um Malls wie beispielsweise die
Berlin Schultheis Quartier, Dresden Karree, Krohnstieg-
center Hamburg, Forum Gummersbach, City Center
Langenhagen, Cano Singen, Helio Augsburg und Plärrer
in Nürnberg ausgebaut werden.
Die wesentlichen Highlights im Bereich der Online Ver-
marktung im Einzelnen:
•
Neue/erweiterte Multichannel-Audiences & Program-
matic Public Video Zielgruppensegmente auf Basis
von Daten aus dem Joint Venture OSDS mit der Otto
Group. Alle relevanten Nachfrageplattformen sind
angebunden.
Supermotion und Megavision (LED, 20qm und
größer)
In 2020 konnten vier neue LED Standorte in München
sowie zwei Standorte in Düsseldorf in Betrieb genommen
werden.
•
•
Aufbau des Regionalprogramms von t-online.de in
20 Städten (unter anderem Berlin, Hamburg, Essen,
Frankfurt und München).
Tagesanbruch von t-online.de ist das führende Morning
Briefing der Republik, erreicht an einigen Tagen mehr
als 1 Mio. Leser.
Cityscreen (LCD, 50“–85“ Diagonale)
Nach dem Start des Produkts im Jahr 2019 konnte Ströer
in diesem Jahr in Städten wie Bonn, Braunschweig, Essen,
Magdeburg und Wolfsburg weitere 113 Cityscreens auf-
bauen und in die Vermarktung überführen.
Bei der Ströer Media Brands (SMB), und der Ströer Social
Publishing GmbH (SSO) werden Portale aus sozialen Netz-
werken (v.a. Facebook, neuerdings auch Pinterest) zu einer
Vielzahl von Themen betrieben.
Public Display Network (LCD, Formate meist
60“ und kleiner)
Wichtigste Neuaufbauten betrafen in 2020 Budnikowski,
Fitness First, Edeka Nord und Cinemaxx.
Die Statista Gruppe konnte ihren in den Vorjahren einge-
schlagenen Wachstumskurs weiterhin fortsetzen.
Ströer bietet darüber hinaus skalierbare Produkte von
Branding & Storytelling bis hin zu Performance, Native
Advertising und Social Media im Internet an.
Das organische Wachstum erstreckte sich über alle Ge-
schäftsbereiche der Statista hinweg, wobei insbesondere
das asiatische Geschäft mit dem bestehenden Büro in
Singapur und der Eröffnung eines neuen Vertriebsbüros
in Tokio eine sehr dynamische Entwicklung verzeichnen
konnte. Insgesamt wurden rund zwei Drittel der Erlöse
außerhalb Deutschlands generiert. Auch das Direktgeschäft
mit Kunden, die eigenständig auf der Website einen
Zugang kaufen, entwickelte sich sehr gut. Treiber war
hier die starke Online-Traffic-Entwicklung, welche unter
anderem aus einer großen Nachfrage nach verlässlichen
Covid-19-Daten resultierte. Hier hat Statista sich bereits
im März 2020 aktiv positioniert und den Datenbestand
erweitert. Auch in anderen Geschäftsbereichen stand der
Gesundheitssektor 2020 im Fokus.
Mit einer Reichweite von über 50,93 Mio. Unique Usern
pro Monat (AGOF daily digital facts, Dezember 2020,
16+) ist die Ströer Digital Media GmbH der größte
Digitalvermarkter in Deutschland laut Vermarkter-Ranking
der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) und
zählt damit zu den bedeutendsten Display- und Mobile-
Vermarktern im deutschen Werbemarkt.
Im Bereich Display- und Mobile-Vermarktung verfügt
Ströer Digital Media über eine Vielzahl an Direktman-
daten, eigenen Websites und über eine automatisierte
Technologieplattform (sowohl für die Demand- als auch
für die Supply-Side).
Darüber hinaus wurde die Entwicklung eigener Inhalte unter
der Kernmarke Statista weiter forciert: In 2020 lag dabei
der Fokus auf der Erweiterung der Experten-Lösungen für
Unternehmenskunden. Die Erweiterung der Firmendaten-
bank, Statista CompanyDB, auf mehr als 1,5 Mio. ent-
haltene Unternehmen und die Einführung eines neuen
Zu den eigenen Websites gehören neben t-online.de Spe-
cial Interest Portale wie Giga.de oder Kino.de. Im Bereich
der Direktmandate hat Ströer die Vermarktungskapazität
gebündelt und verfügt nun über exklusive Vermarktungs-
rechte für mehr als 1.000 Websites.
Zusammengefasster Lagebericht
17
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Marktüberblicks für die Werbe- und Medienindustrie,
Statista Advertising & Media Outlook, sind erwähnens-
wert. Ebenso wurde das Premiumprodukt Statista Global
Consumer Survey, eine proprietäre Datenbank zum Kon-
sumverhalten und zur Mediennutzung von Verbrauchern,
erweitert. Hier werden Daten aus über 1 Mio. Interviews
mit Konsumenten in 56 Ländern zur Verfügung gestellt.
Branchen Telekommunikation, Energie, Handel, Finanzen
und Medien an Privat- und Geschäftskunden.
Aus den Akquisitionen in diesem Bereich ist in den ver
-
gangenen Jahren die Ströer Dialog Group entstanden, die
im Konzern das Dialog Marketing repräsentiert. Sie ist zu
einem der großen Anbieter von Callcenter-Kapazitäten
in Deutschland aufgestiegen und ist einer der größten
Anbieter von performanceorientiertem Direktvertrieb in
Europa.
Direct Media
2020 war für die BHI Gruppe (asambeauty GmbH/
Beauty and Health Investment Group GmbH) erneut ein
sehr erfolgreiches Jahr, und ein weiterer Rekordumsatz
von über 106 Mio. EUR konnte erwirtschaftet werden.
Dieses Wachstum basiert im Wesentlichen auf drei
Hauptvertriebswegen:
Die wesentlichen Kunden-Highlights/-akquisen in 2020
im Segment waren:
•
•
Führender Automobilhersteller: Service-Hotline zur
Bearbeitung aller eingehenden Anfragen (Verkauf,
Service, Presse, allgemeine Anfragen, usw.) sowie die
Buchung und Koordinierung der Servicetermine (Ins-
pektion, Reifenwechsel usw.).
Führendes Pharmaunternehmen: Service-Hotline zur
Bearbeitung aller eingehenden Anfragen (von Ärzten,
Krankenkassen, Bürgern, Investoren, Presse, usw.) über
alle Kanäle (Telefon, E-Mail usw.) zum entwickelten
Impfstoff und Beantwortung von detaillierten medizini-
schen Nachfragen. Darüber hinaus auch Kontaktierung
von Ärzten zur Vorabinformation und Beziehungsauf-
bau mit dem Unternehmen. Zusätzliche Leistung von
Ströer: ganzheitliche Entwicklung und Dokumentati-
on der Soll-Prozesse im Handling der Kontakte sowie
Umsetzung in Routing-Strategien und dem Customer
Experience Design.
•
E-Com: In diesem wichtigen Bereich wurde ein Umsatz-
wachstum von rund 40 % erzielt. Der Fokus liegt hier
insbesondere auf dem Influencer Marketing und der
Optimierung des Online Shops hinsichtlich Storytelling
und Upsell-Präferenzen.
•
•
TV Sales: Die BHI Gruppe hat im Inland ein stabiles
Ergebnis erreicht. Positiv herauszustellen ist hier die
Hair Care Marke „ahuhu“, die ein Rekordergebnis bei
QVC Deutschland realisieren konnte.
Retail: Der jüngste Vertriebsweg schreibt seine Erfolgs-
geschichte fort. Im vergangenen Geschäftsjahr wur-
de in rund 200 Filialen einer führenden deutschen
Drogeriemarktkette die „asambeauty Theke“ instal-
liert. Dadurch konnte die Marke deutlich aufgebaut
und die Visibilität gesteigert werden.
•
•
Führender digital Shopping Anbieter: Aufbau eines
Multi-Sprachen-Teams mit sieben Sprachen in wenigen
Monaten auf ca. 70 FTE.
Realisierung eines der führenden Chat-Bots („Alfred“)
in der deutschen Finanzwelt für unseren Kunden
Ergo durch unsere Tochter optimise-it (https://www.
computerbild.de/top-digitaler-assistent-2021/).
Bereits 2017 wurden die Avedo Gruppe und die Ranger
Gruppe von Ströer übernommen. Die Avedo Gruppe fo-
kussiert sich auf Telesales und Dialogmarketing und bietet
ihre Leistungen vorrangig auf CPO-Basis (Cost per Order)
an. Die Avedo Gruppe verfügt über 30 Mio. Kundenkon-
takte jährlich und Expertise in zwölf Branchen, insbeson-
dere in den Bereichen Telekommunikation, Energie, IT,
Tourismus, Multimedia und E-Commerce. Mit der Akqui-
sition der Ranger Gruppe im Bereich des performanceori-
entierten Direktvertriebs wurde das Performance-Marke-
ting-Geschäft der Avedo Gruppe um einen zusätzlichen
Kanal ergänzt.
Die Ranger Gruppe ist ein Außendienst-Spezialist und
übernimmt für seine Auftraggeber den hocheffizienten,
performancegesteuerten Direktvertrieb. Das Unternehmen
verkauft Produkte für Auftraggeber unter anderem in den
18
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Zukünftig fokussiert sich Ströer schwerpunktmäßig auf
Sales & Service to Sales Themen, die für unsere Kundenbe-
ziehungen relevanter sind und ein höheres Margen- und
Wachstums-Potenzial aufweisen. Standorte, welche rein
serviceorientierte Dienstleistungen anbieten und bei de-
nen Kunden eher Kapazitäten kaufen, sind in ein Beteili-
gungsunternehmen (assoziiertes Unternehmen) überführt
worden, an dem Ströer 50 % hält. Die operative Steuerung
und finale Verantwortung für diese Standorte liegen bei
unserem Partner und seinem Management.
Daher sind solche Business-Segmente durch einen starken
und integrierten lokalen Anbieter wie Ströer optimal zu
gestalten.
Vor allem das traditionelle Kernsegment von Ströer
Out-of-Home Media erfährt durch die Entwicklung des
Digitalgeschäftes rund um deutschen Content (DOOH &
Content Media) und zusätzliche Dienste des Segmentes
Direct Media nachhaltige Wachstumsimpulse in der
Strategie OOH+.
Rangers Ambition ist es, für seine Partner flächendecken-
den Direktvertrieb in den jeweiligen Ländern anzubieten.
Dazu baut Ranger konsequent über organisches und
anorganisches Wachstum B2C- und B2B-taugliche Ver-
triebsstrukturen auf. Mit ausgesuchten Premiumpartnern
verbindet Ranger eine langjährige Zusammenarbeit und
eine tiefe Prozessintegration. Ranger arbeitet durchgängig
Historisch war der Bereich Out-of-Home stets auch auf-
grund der föderal diversifizierten Struktur der deutschen
Städtelandschaft durch eine begrenzte Standardisierung
gekennzeichnet. Das bedeutet, dass jeder Rechtevertrag
individuell zu entwickeln und zu betreuen ist und gleich-
zeitig internationale Skaleneffekte etwa in der Produktent-
wicklung und -beschaffung keine große Rolle einnehmen.
digital. Von Vertriebssteuerung, Gebietsplanung, Kunden
-
datenerfassung und -bearbeitung, Auftragsprozessierung
bis zur Abrechnung. Alle Prozesse sind tief in die Auftrag-
geberstrukturen integriert. Dies sorgt für Qualitäts-, Ge-
schwindigkeits- und Steuerbarkeitsvorteile, aber auch für
Kostenersparnisse. Ranger treibt seine Innovations- und
Internationalisierungsstrategie massiv voran. Vision ist es,
der dominante Marktplayer in den wichtigsten Europäi-
schen Märkten für die performanceorientierte Direktver-
marktung im B2C und B2B Segment zu sein.
Gründe für den Erfolg in den Kernsegmenten von Ströer
sind im Wesentlichen:
•
„Proprietäres Detailwissen in Breite und Tiefe“, also
das tiefe Wissen um die lokal sehr unterschiedlichen
Rahmenbedingungen z. B. jedes einzelnen Werbe-
standortes, jeder einzelnen Website oder jedes ein-
zelnen Callcenters.
•
„Individuelle Qualität in Management und Aus-
führung“ bzw. der Wille, auch im regionalen und
lokalen Raum maximale Präzision sicherzustellen und
nicht mit zu unspezifischen Standardlösungen zu
arbeiten. Deswegen betreibt Ströer alleine im Out-of-
Home Media Bereich mehr als 200 unterschiedliche
Produktvarianten.
Die Highlights:
• Ausbau der Partnerschaft mit einem führenden deut-
schen Telekommunikationsanbieter.
•
Ranger ist der bedeutendste Player in der Glasfaser-
anschlussvermarktung.
•
„Proprietäre, auf den Kunden zugeschnittene Lösun-
gen“ mit dem Ziel, maximale Kundenzufriedenheit
auch in kleinsten Segmenten sicherzustellen, statt
Kunden auf global skalierte Plattformen zu zwingen.
•
Ranger hat sein Partnerportfolio konsequent ausgebaut
und ist weiterhin der starke Partner von nationalen, regi-
onalen und internationalen Energieversorgungsanbietern.
• „Direkter Zugang zu allen Kunden auf allen Ebenen“
bzw. der kontinuierliche Ausbau aller Vertriebsressour-
cen, um Kundenkontakte in der maximal möglichen
Breite und Tiefe im Markt sicherzustellen, gerade auch
im Segment der mittleren und kleinen Gewerbe, die
von anderen Anbietern nicht flächendeckend ganz-
heitlich beraten werden können.
Strategisches Umfeld
Ströer konzentriert sich auf Business-Segmente, die aktiv
und aus eigener Kraft vorrangig in Deutschland entwickelt
werden können und klare Wachstumschancen bieten. Sie
zeichnen sich zum einen dadurch aus, dass das Inventar
ein sehr diversifiziertes Rechte-Portfolio aufweist und die
Anforderungen an lokale operative Exzellenz besonders
hoch sind. Zum anderen erfordern die Segmente für
Management und Produktentwicklung ein hohes lokales
Markt-Know-how und sind zudem nicht global skalierbar,
da es länderübergreifend große Unterschiede bezüglich
Marktstruktur und sprachlicher, kultureller als auch regu-
lativer Rahmenbedingungen gibt.
Im Sinne der Optimierung der Investitionen von Ströer
in das eigene Portfolio können die Auslastung sowie
die Wertschöpfung des Portfolios fortlaufend optimiert
werden. Durch die Möglichkeiten der Digitalisierung von
Infrastruktur wird die historische Dividende in Form von
proprietären Rechten und Produkten optimal monetari-
siert. Noch nicht monetarisierte Werbeflächen oder bereits
bestehende Marketing-Infrastrukturen steigern den Wert
der in den Vorjahren gezielt ergänzten und profitablen
Beteiligungen und Zusatzgeschäfte.
Zusammengefasster Lagebericht
19
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Organisatorisch bedeutet dies eine erhebliche Elastizität
und Spannbreite, welche durch neu eingeführte CRM-
und ERP-Systeme zentral unterstützt werden
zunehmend Druck auf die Nutzungsdauer von klassischem
linearen TV ausüben wird und Kino und klassische ge-
druckte Werbemedien weiter an Bedeutung verlieren
werden, dieses vor dem Hintergrund sich zunehmend
entwickelnder Online Content-Plattformen.
•
von Bedürfnissen großer nationaler Werbetreibender
und ihrer Agenturpartner, die zunehmend nach auto-
matisierten, programmatischen, datengetriebenen
Lösungen mit hoher Flexibilität verlangen,
Regional weist der Markt ein erhebliches Volumen auf, von
dem ein großer Teil der Werbeinvestitionen von kleinen und
mittelgroßen Unternehmen (KMU) noch in eher klassischen
Medien wie Print, Verzeichnisdiensten, Website-Gestaltung
oder Messeauftritten liegt. Letzteres ist in 2020 nahezu
vollkommen eingebrochen. Andere, regional verfügbare
Werbung, wie etwa OOH konnten davon profitieren. Daher
ist davon auszugehen, dass sich digitale und einfacher ska-
lierbare Angebote besser entwickeln werden als analoge.
•
bis hin zu den Bedürfnissen im Segment der kleinen
und mittleren, regionalen Kunden, die Ströer durch
den schnell wachsenden Lokalvertrieb optimal direkt
vor Ort in allen Facetten des Angebotes aus einer Hand
beraten kann und deren Lösungen eher organisato-
risch, als technisch skaliert werden können.
Damit ist Ströer sehr gut aufgestellt, um im deutschen
Werbemarkt weiterhin nachhaltig erfolgreich zu sein. Die
Effekte von Krisen, wie der Covid-19-Pandemie, werden
schneller kompensiert als in anderen Wirtschaftsberei-
chen. Ströer ist in der Lage, sehr schnell auf Marktgege-
benheiten in Deutschland individuell zu reagieren.
Produktentwicklung
Die Digital-Strategie basiert auf einer fortlaufend weiter-
entwickelten Technologieposition, die lokale und regio-
nale Performance ebenso wie Direktmarketing ermög-
licht. In zunehmendem Maße sind dabei Technologien
erfolgsentscheidend, die eine zielgenaue Aussteuerung
von Kampagnen und das professionelle Management
anonymisierter Datenmengen ermöglichen. Hierdurch ist
die reibungslose Verzahnung von Branding- und Perfor-
mance-Marketing im Rahmen von Multi-Screen-Strategien
möglich. Neben der Entwicklung spezieller Anwendungen
und Software-Lösungen im Bereich der digitalen Werbung
fokussiert sich der Ströer Konzern gleichzeitig im OOH-Be-
reich auf die Entwicklung der nächsten Generation von
Werbeträgern (bspw. begrünte Werbeträger, Multi-funk-
tionale Wartehallen, neuere emissionsarme Displaytech-
nologien) für unsere Kunden.
Werbemarkt
Der Werbemarkt ist Brutto insgesamt in 2020 zurück-
gegangen infolge der wirtschaftlichen Effekte der
Covid-19-Pandemie. Zusätzlich muss hierbei jedoch zwi-
schen National und Regional/Lokal unterschieden werden:
National (Nielsen): TV in der Bruttobetrachtung mit
erstaunlich großen Verlusten trotz erheblich mehr
Medien-Konsum während der Lockdowns und in der
Nettobetrachtung sogar erneut mit erheblichen Einbußen
bedingt durch generelle Zurückhaltung der Werbekunden,
vor allem im ersten Shutdown (Frühjahr), Print sowohl
in der Brutto- als auch Netto-Darstellung weiterhin mit
einem negativen Trend. Dagegen sind Online Display/
Content Media in der Netto- und Brutto-Darstellung po-
sitiv, besonders Portale und Nachrichtenseiten. Die Kate-
gorie Radio ist von niedrigem Niveau aus leicht wachsend,
Kino vollkommen eingebrochen bedingt durch verordnete
Schließungen.
Perspektivisch kann davon ausgegangen werden, dass
das Aufkommen von Video on Demand Diensten (Ama-
zon Prime, Netflix, Magenta TV, Sky, DAZN, Disney+ etc.)
20
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Wertorientierte Steuerung
(vor M&A-Transaktionen) stellt somit die cashwirksame
Ertragskraft unseres Unternehmens dar und ist eine
bedeutende Determinante für unsere Investitions-, Finan-
zierungs- und Dividendenpolitik.
Der Ströer Konzern wird nach intern definierten finan-
ziellen und nichtfinanziellen Kennzahlen im Sinne einer
nachhaltigen Wertentwicklung gesteuert. Hierbei folgen
die finanziellen Steuerungsgrößen der internen Berichts-
struktur. Dabei handelt es sich um Kennzahlen, die sowohl
das Geschäftsmodell als auch die Steuerung abbilden,
jedoch nicht Bestandteil der internationalen Rechnungs-
legungsstandards sind. Dazu gehören das organische
Umsatzwachstum und das adjusted EBITDA als Haupt-
steuerungsgrößen. Zu den weiteren Kennzahlen gehören
Eines der wesentlichen Ziele des Ströer Konzerns ist es,
die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) nachhaltig
zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelt Ströer
die Steuerungs- und Controllingsysteme stetig weiter. Der
ROCE errechnet sich aus dem Quotienten des bereinigten
EBIT und dem Capital Employed. Das bereinigte EBIT wird
wie folgt definiert: Konzernergebnis vor Zinsen und Steu-
ern, Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen, vor Wert-
minderungen und angepasst um Bereinigungseffekte. Das
Capital Employed setzt sich aus der Summe der immate-
riellen Vermögenswerte, der Sachanlagen und kurzfristi-
gen Vermögenswerte abzüglich der nicht zinstragenden
Verbindlichkeiten (Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen und sonstige nicht zinstragende Verbindlich-
keiten) zusammen. Es errechnet sich aus dem arithmeti-
schen Mittel dieser Werte zum jeweiligen Jahresanfang
und Jahresende. Anhand des ROCE verfügen wir über
ein Instrumentarium, das eine wertorientierte Steuerung
des Konzerns und der Unternehmensbereiche erlaubt.
Ein positiver Wertbeitrag und damit eine Steigerung des
Unternehmenswerts wird erreicht, wenn der ROCE den
jeweiligen Kapitalkostensatz der Cash Generating Units
(CGUs) überschreitet.
Weitere Details
das bereinigte Konzernergebnis,
Free Cash-Flow (vor
zur Berechnung des
Free Cash-Flows vor
M&A auf Seite 32
M&A-Transaktionen), der ROCE (Return on Capital Em-
ployed) und der dynamische Verschuldungsgrad. Einer der
wesentlichen Indikatoren, an denen sich das Wachstum
des gesamten Konzerns ablesen lässt, ist die Umsatzent-
wicklung. Diese ist auch eine der wesentlichen Größen zur
Steuerung der Segmente im Ströer Konzern. So werden
den einzelnen Geschäftsbereichen im Rahmen der Bud-
getierung und Mittelfristplanung auf die jeweilige Ebe-
ne heruntergebrochene Zielumsätze vorgegeben, deren
Einhaltung unterjährig laufend überwacht wird. Dabei
wird sowohl das organische Umsatzwachstum als auch
das nominale Umsatzwachstum betrachtet. Bei der Be-
rechnung des organischen Umsatzwachstums geht die
Geschäftsentwicklung von akquirierten Unternehmen –
positiv wie negativ – direkt ab dem Zeitpunkt der Erst-
konsolidierung in die Berechnung mit ein.
Weitere Details
zur Berechnung
des organischen
Umsatzwachstums
auf Seite 20
Weitere Details
zur Nettoverschul-
dung auf Seite 33
Nettoverschuldung bzw. der dynamische Verschuldungs-
grad (Leverage Ratio) sind weitere Steuerungsgrößen des
Konzerns. An die Nettoverschuldung sind unter anderem
unsere Fremdfinanzierungskosten im Rahmen des Facility
Agreements und der Schuldscheindarlehen geknüpft.
Außerdem ist der dynamische Verschuldungsgrad ein
wichtiger Faktor für den Kapitalmarkt, um die Qualität
unserer Finanzlage einzuschätzen. Der dynamische Ver-
schuldungsgrad wird gemessen am Verhältnis der Netto-
verschuldung zum adjusted EBITDA (Leverage Ratio). Die
Nettoverschuldung wird errechnet aus der Summe der
Verbindlichkeiten aus dem Facility Agreement, aus den
Schuldscheindarlehen sowie aus sonstigen Finanzverbind-
lichkeiten abzüglich liquider Mittel.
Das adjusted EBITDA (Konzernergebnis vor Zinsen, Steu-
ern und Abschreibungen, vor Wertminderungen sowie
korrigiert um Bereinigungseffekte) stellt die nachhaltige
Ertragsentwicklung des Konzerns dar. Daneben ist das
adjusted EBITDA eine wesentliche Input-Größe zur Be-
stimmung des Verschuldungsfaktors, der den kreditgeben-
den Banken quartalsweise mitzuteilen ist. Darüber hinaus
wird das nachhaltige adjusted EBITDA am Kapitalmarkt
im Rahmen des Multiplikatorverfahrens vereinfachend
zur Bestimmung des Unternehmenswerts herangezogen.
Weitere Details
zur Berechnung des
EBITDA (adjusted)
und des bereinigten
Konzernergebnisses
auf Seite 21
Das bereinigte Konzernergebnis ist eine Kennzahl zur
Bestimmung unserer Dividendenauszahlung. Grundsätz-
lich plant Ströer, innerhalb einer bestimmten Bandbreite
einen prozentualen Anteil des bereinigten Konzern-
ergebnisses als Dividende auszuzahlen, soweit dies nach
handelsrechtlichen Vorschriften zulässig ist.
Als nichtfinanzielle Indikatoren berücksichtigen wir Kenn-
zahlen zur Beschäftigungssituation wie z. B. die Mitar-
Das Kapitel
MitarbeiterInnen
befindet sich auf
Seite 47
beiteranzahl
Stichtag.
auf Konzernebene zu einem bestimmten
Ein weiteres Steuerelement des Vorstands ist der Free
Cash-Flow (vor M&A-Transaktionen). Dieser wird aus
Überleitung: organisches Umsatzwachstum
dem Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit abzüg
-
lich der Netto-Investitionen, also der Summe aus Einzah-
lungen und Auszahlungen in immaterielle Vermögens-
werte und Sachanlagen berechnet. Der Free Cash-Flow
Die nachfolgende Tabelle enthält die Überleitung zum
organischen Umsatzwachstum. Für das Jahr 2020 ergibt
sich daraus bei einem Rückgang des Umsatzes (ohne
Zusammengefasster Lagebericht
21
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Fremdwährungseffekte) von –131,2 Mio. EUR und einem
angepassten Vorjahres-Umsatz von 1.578,8 Mio. EUR ein
organisches Wachstum in Höhe von –8,3 %.
In den Aufwendungen und Erträgen aus Änderungen
des Beteiligungsportfolios sind im Geschäftsjahr 2020
insbesondere Aufwendungen aus M&A-Aktivitäten
(i.W. Dea Gruppe (TEUR 562)) von insgesamt TEUR 1.380
enthalten. Der Rückgang der Reorganisations- und Re-
strukturierungsaufwendungen resultiert im Wesentlichen
aus den reduzierten Gehalts- und Abfindungszahlungen
des Freiwilligenprogramms der Ströer Digital Publishing
GmbH in Höhe von TEUR 1.590 (Vj.: TEUR 5.480) sowie
der geringeren Abfindungszahlungen für das „SDI Inte-
gration Project“ in Höhe von TEUR 429 (Vj.: TEUR 3.085).
Die sonstigen Bereinigungseffekte liegen insgesamt leicht
über dem Vorjahresniveau.
in TEUR
2020
2019
Umsatzerlöse Vorjahr
(berichtet)
1.591.145 1.507.783
Abgegangene bzw. stillgelegte
Einheiten
–20.429
8.107
–49.123
28.143
Akquisitionen
Umsatzerlöse Vorjahr
(angepasst)
1.578.823 1.486.803
Fremdwährungseffekte
–5.431
–588
Organisches Umsatzwachstum
–131.233
104.930
In der Überleitungsrechnung von den Segmentwerten
auf die Konzernwerte werden Informationen ausgewie-
sen, die Konzerneinheiten zugeordnet sind, die nicht die
Definition eines Segments erfüllen (zentrale Posten). Im
Wesentlichen handelt es sich um sämtliche Kosten zen-
traler Funktionen wie Vorstand, Unternehmenskommu-
nikation, Rechnungswesen und Controlling abzüglich
entsprechender Einnahmen aus Serviceleistungen.
Umsatzerlöse aktuelles Jahr
(berichtet)
1.442.159 1.591.145
Überleitung: EBITDA (adjusted)
Die Segmentergebnisgröße EBITDA (adjusted) wird um be-
stimmte Bereinigungseffekte korrigiert. Als Bereinigungs-
effekte hat der Konzern Aufwendungen und Erträge aus
Änderungen des Beteiligungsportfolios (unter anderem
Transaktionskosten für Due Diligence, Rechtsberatung,
Beurkundung, Kaufpreisallokationen), Reorganisations-
und Restrukturierungsmaßnahmen (unter anderem Kos-
ten für Integration von Gesellschaften und Geschäfts-
bereichen, Bereinigung um Sondereffekte aus materiellen
Neuausrichtungen und Performance Improvement Pro-
grammen), Kapitalstrukturmaßnahmen (unter anderem
materielle Gebühren für Amendments bzw. Anpassungen
von Kreditverträgen inklusive externer Beratungskosten)
und sonstige Bereinigungseffekte (unter anderem Kos-
ten für mögliche Rechtsstreitigkeiten, Währungseinflüsse)
definiert.
Die Überleitung der Segmentergebnisgröße auf die im
Konzernabschluss enthaltenen Werte stellt sich wie folgt
dar:
in TEUR
2020
2019
Summe Segmentergebnisse
(EBITDA (adjusted))
475.304
–22.532
452.772
–22.550
430.222
559.452
–21.113
538.339
–34.372
503.967
Zentrale Posten
EBITDA (adjusted) Konzern
Bereinigung (Adjustments)
EBITDA
Planmäßige Abschreibungen
(Nutzungsrechte aus Leasing-
verhältnissen (IFRS 16))
–176.299
–145.500
–177.893
–154.605
Die Aufteilung der Bereinigungseffekte nach einzelnen
Klassen stellt sich wie folgt dar:
Planmäßige Abschreibungen
(Sonstige Vermögenswerte des
Anlagevermögens)
in TEUR
2020
2019
Wertminderungen
(einschließlich Abschreibungen
auf Goodwill)
–12.923
–34.009
61.491
–13.023
–32.639
125.808
Aufwendungen und
Erträge aus Änderungen des
Beteiligungsportfolios
Finanzergebnis
1.930
0
5.729
0
Ergebnis vor Steuern
Aufwendungen
und Erträge aus
Kapitalstrukturmaßnahmen
Reorganisations- und
Restrukturierungs-
aufwendungen
6.357
14.263
22.550
17.857
10.785
34.372
Sonstige Bereinigungseffekte
Summe
22
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Überleitung der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
zu den Management Kennzahlen
Umgliederung
von Abschrei-
bungen und
Wertminderungs-
aufwendungen von Bereinigungen
Gewinn-
und Verlust-
rechnung nach
Management
Accounting
Gewinn- und
Verlustrechnung
lt. IFRS
Umgliederung
In Mio. EUR
2020
Umsatzerlöse
1.442,2
–937,6
–242,7
–176,7
–419,5
39,6
1.442,2
Umsatzkosten
287,4
47,3
1,5
–648,6
Vertriebskosten
Verwaltungskosten
Summe Vertriebs- und Verwaltungskosten
Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Aufwendungen
12,7
–359,5
–31,4
Summe sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche
Aufwendungen
8,2
2,2
0,0
8,3
16,6
2,2
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen
EBITDA (adjusted)
452,8
Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen
–334,7
–334,7
Bereinigtes EBIT
118,0
Bereinigungen1
–22,5
–22,5
–34,0
–12,8
48,6
Finanzergebnis
–34,0
–12,8
48,6
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen
0,0
0,0
1 Für weitere Details zu Bereinigungen verweisen wir auf den Abschnitt „Überleitung: EBITDA (adjusted)” auf Seite 21.
Zusammengefasster Lagebericht
23
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Aus Kauf-
preisallokationen
resultierende
Bereinigte
Bereinigte
Währungseffekte aus
innerkonzernlichen
Finanzierungen
Eliminierung aus
Bereinigungen
und Wertminderungen
Gewinn- und
Verlustrechnung
2020
Gewinn- und
Verlustrechnung
2019
Abschreibungen
Steuernormalisierung
1.442,2
1.591,1
–648,6
–721,8
–359,5
–360,7
16,6
2,2
22,9
6,9
452,8
538,3
45,8
12,9
–276,0
–276,9
45,8
12,9
176,8
261,5
22,5
7,1
0,0
–27,1
–23,7
126,0
0,0
–30,4
–36,6
194,5
–0,1
–10,8
45,8
–0,1
–10,8
42,6
24
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Leitung und Kontrolle
Der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters,
der Ströer Management SE, Düsseldorf, besteht zum
31. Dezember 2020 aus drei Mitgliedern. Ihm gehö-
ren Herr Udo Müller (Co-CEO), Herr Christian Schmalzl
(Co-CEO) und Herr Dr. Christian Baier (CFO) an. Die fol
-
gende Übersicht stellt die Verantwortlichkeiten der ein-
zelnen Vorstandsmitglieder im Konzern dar:
Name
Bestellung bis
Verantwortlichkeiten
Udo Müller
Juli 2025
Co-Vorstandsvorsitzender Unternehmensstrategie
Public Affairs & Government Relations
Interne/externe Unternehmenskommunikation
M&A
OOH Infrastruktur Entwicklung & Bestandsmanagement
OOH R&D
Christian Schmalzl
Dr. Christian Baier
Juli 2025
Juli 2022
Co-Vorstandsvorsitzender
OOH Vermarktung national
OOH Vermarktung lokal
Online Vermarktung & Digitale Services
Content Media
Transactional Business
Direct Media
Finanzvorstand
Accounting, Finanzen & Steuern
Controlling, Risiko-Management & Revision
Human Resources
Investor Relations
Corporate IT & Einkauf
Recht, Compliance, Datenschutz
Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Ver-
antwortung für die Geschäftsführung.
Hüttinger, Frau Petra Loubek, Frau Rachel Marquardt,
Herrn Tobias Meuser, Herrn Dr. Thomas Müller, Frau
Nadine Reichel und Herrn Christian Sardiña Gellesch. Bei
den Anteilsvertretern ersetzte Frau Barbara Liese-Bloch ab
dem 4. November 2020 den am 4. November 2020 aus
dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Vicente Vento Bosch.
Frau Simone Thiäner legte ihr Amt zum 30. Juni 2020
nieder. Mit Beschluss vom 19. August 2020 bestellte das
Amtsgericht Köln auf Antrag des persönlich haftenden
Gesellschafters Herrn Dr. Karl-Georg Altenburg anstelle
von Frau Simone Thiäner als Anteilseignervertreter zum
Mitglied des Aufsichtsrats.
Zur Professionalisierung der Führung und Verankerung
der Schwerpunktthemen innerhalb des Ströer Konzerns
besteht neben dem Vorstand ein Executive Committee
als erweitertes Führungsgremium. Bei regelmäßigen Prä-
senzterminen werden grundlegende Themen erörtert und
eine einheitliche Ausrichtung der gesamten Gruppe wird
sichergestellt.
Der Aufsichtsrat der Ströer SE & Co. KGaA besteht
zum Ende des Geschäftsjahres 2020 gemäß §§ 278
Abs. 3, 97 ff. AktG i.V.m. § 10 Abs. 1 der Satzung der
Ströer SE & Co. KGaA aus 16 Aufsichtsratsmitgliedern.
Dieser setzt sich zusammen aus den acht Anteilseigner-
vertretern mit Herrn Christoph Vilanek als Vorsitzendem,
Herrn Dirk Ströer als stellvertretendem Vorsitzenden,
Dr. Karl-Georg Altenburg, Frau Angela Barzen, Herrn
Martin Diederichs, Frau Barbara Liese-Bloch, Frau Petra
Sontheimer und Herrn Ulrich Voigt, sowie den acht
Arbeitnehmervertretern Herrn Andreas Huster, Frau Sabine
Nähere Ausführungen zum Zusammenwirken von Vor-
stand und Aufsichtsrat und zu weiteren Standards von
Unternehmensführung und -kontrolle finden sich in der
Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB,
die auch die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK)
enthält. Alle Dokumente werden auf der Homepage von
Ströer (www.stroeer.com/investor-relations) veröffentlicht.
Zusammengefasster Lagebericht
25
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Für das Geschäftsjahr 2020 erstellt die Ströer SE & Co. KGaA
wieder einen nichtfinanziellen Konzernbericht gemäß
§ 315b HGB, der ab dem 28. April 2021 auf unserer
Homepage abrufbar ist unter http://ir.stroeer.com/
download/companies/stroeer/Annual%20Reports/
stroeer_NFGreport_2021_de.pdf.
Spezielle Einflussfaktoren für die Außenwerbung sind die
Rahmenbedingungen hinsichtlich der durch Kommunen
eingeräumten Werberechtskonzessionen, sowie allgemei-
ne Werbeverbote für bestimmte Produkte (Tabakwerbung,
in Diskussion: Alkohol etc.). Entscheidende Faktoren für
die Onlinewerbung und das Direktmarketing sind regu-
latorische Rahmenbedingungen, insbesondere die Daten-
schutzgrundverordnung (DSGVO).
Märkte und Einflussfaktoren
Mit ihrem Geschäftsmodell agiert die Ströer Gruppe auf
den Märkten für Außenwerbung sowie für Online- und
Mobile-Vermarktung und im Segment des Direkt Marke-
tings. Die wirtschaftliche Lage wird naturgemäß durch
die bearbeiteten Werbemärkte beeinflusst, die ihrerseits
stark auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie auf
das Verhalten von Konsumenten und Werbungtreibenden
reagieren. Hierbei ist zu differenzieren zwischen dem Ver-
halten nationaler, oft auch internationaler Werbungtrei-
bender und dem Verhalten regionaler oder lokaler Wer-
bungstreibender. Die international agierenden Werbenden
reagieren mit ihren Werbeinvestitionen oft im Rahmen der
Weltkonjunkturschwankungen. Durch kurzfristige Kür-
zung der Werbeausgaben werden gelegentlich Ergebnisse
optimiert. Nationale, regionale und lokale Werbetreibende
orientieren sich primär an der Binnenkonjunktur, sodass
die Werbebudgets dieser Kunden wesentlich weniger vo-
latil sind. Die Produkt- und Vertriebsstrategie von Ströer ist
es, den Anteil nationaler, regionaler und lokaler Kunden
zu erhöhen.
In der Außenwerbebranche buchen Kunden ihre Aufträge
weiterhin in zunehmendem Maße mit kürzeren Voraus-
buchungsfristen. Durch die zunehmende Digitalisierung
des Außenwerbeinventars ist Ströer immer besser in der
Lage, Inventare granularer und sehr viel kurzfristiger an-
zubieten. Analog zu den saisonalen Schwankungen des
übrigen Medienmarktes entwickelt sich der Auftrags-
bestand. Schwerpunkte der Außenwerbeaktivitäten liegen
generell im zweiten und vierten Quartal, rund um Ostern
und Weihnachten. Sportereignisse, wie die Fußball-Welt-
meisterschaft, haben jedoch selten einen stimulierenden
Einfluss auf die Außenwerbung. Auf der Kostenseite ist
die Entwicklung der Miet- und Pachtzahlungen sowie der
Personal- und sonstigen Gemeinkosten (u.a. auch Strom-,
Bau-, Wartungskosten) ein wesentlicher Einflussfaktor.
Im Online-Bereich sind die Vorausbuchungsfristen der
Kunden bedingt durch den hohen Automatisierungs-
grad im Vergleich zur Außenwerbung noch einmal deut-
lich kürzer, oft sogar im Bereich weniger Minuten vor
einer Ausstrahlung. Die höchste Umsatzaktivität wird
in der Online-Branche mit Abstand im vierten Quartal
beobachtet. Ein wichtiger Einflussfaktor für die Online-
Vermarktung ist die weitere Durchdringung des Mark-
tes mit automatisierten programmatischen Plattformen,
auf denen Ströer das digitale Inventar auch der Außen-
werbung in Online-Mechaniken zur Verfügung stellt.
Wesentliche Kostentreiber sind neben den an die Website-
Betreiber abzuführenden Kommissionen insbesondere die
Aufwendungen für das Personal und den IT-Betrieb (u.a.
Rechenzentren, Sicherheitssysteme etc.).
Im Jahre 2020 führte die Agentur ATG im Auftrag von
Ströer eine intensive ökonometrische Modellierung der
Werbemarktfaktoren durch. Hierbei zeigte sich ein hoher
Zusammenhang der Werbemarktausgaben (Brutto) mit
Veränderungen des BIP sowie des Ifo Geschäftsklimaindex.
Im Kontext der Ereignisse des Jahres 2020 (Covid-19) wurde
das Modell im Dezember 2020 aktualisiert, auch um zu
prognostizieren, welche Einflüsse die Pandemie auf den
Werbemarkt haben kann. Konjunkturelle Veränderun-
gen wirken grundsätzlich etwa ein Quartal zeitversetzt
auf den Werbemarkt. Bei Shutdowns im Rahmen der
Covid-19-Pandemie geschieht dies wesentlich schneller,
es kommt sozusagen unmittelbar zu Veränderungen im
Werbemarkt. Dies gilt auch bei Beendigung eines Shut-
downs, die eine sofortige Belebung nach sich zieht. In
2020 gab es hierbei erhebliche Verschiebungen der Bran-
chen. Bestimmte Bereiche haben antizyklisch mehr gewor-
ben (Hygiene, Handel, Öffentliche Hand), andere deutlich
weniger (Tourismus, Kraftfahrzeuge etc.). Der Shutdown
light im vierten Quartal 2020 hat dem Markt deutlich we-
niger Budget entzogen als der erste Shutdown im März/
April. Insgesamt hat sich der OOH Werbemarkt in 2020
real besser entwickelt, als auf Basis der Entwicklung der
Einflussfaktoren (BIP, Ifo-Index) zu erwarten war.
Im Bereich des Direktmarketings ist die Saisonalität weni-
ger stark ausgeprägt, jedoch mit einem etwas stärkeren
Verlauf im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres. Auf-
grund der langfristigen Beziehung und hohen Kunden
-
treue sowie der relativ langfristigen Vorlaufzeiten ist das
Dienstleistungsgeschäft im Dialog Marketing durch eine
vergleichsweise geringe Volatilität geprägt. Die Einfluss-
faktoren für die Umsatzentwicklung liegen hier in der Pro-
duktivität der MitarbeiterInnen und dem Personalaufbau
(Rekrutierung, Training, Entwicklung). Die Produktivität
ist im Dienstleistungsgeschäft immer abhängig von den
effektiv vorhandenen Arbeitstagen pro Monat. Saisona-
le Schwankungen sind daher auf den Dezember durch
eine generell niedrigere Produktivarbeitszeit aufgrund der
26
Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen und Strategie des Ströer Konzerns
Feiertage/Urlaubszeit begrenzt. Im Bereich Field Sales er-
möglicht der Zugewinn neuer Einsatzgebiete antizyklische
Umsatzeffekte.
Insgesamt ist die Ströer Gruppe mit ihrem integrierten
Portfolio sehr gut positioniert, um von den mittel- bis
langfristigen Markttrends der zunehmenden Mobilität,
Digitalisierung und Urbanisierung zu profitieren. Erwar-
tungsgemäß wird sich der Markt immer unmittelbarer am
Mediennutzer und an dessen Nutzungsverhalten orientie-
ren. Dieses ist stärker auf den Medienkonsum über mobile
Endgeräte im privaten, beruflichen und öffentlichen Um-
feld ausgerichtet.
Darüber hinaus wirkt sich das regulatorische Umfeld auf
die wirtschaftliche Lage der Ströer Gruppe aus. Sollte es
zu einer regulatorischen Anpassung im Bereich Tabak- und
Alkohol im Bereich Außenwerbung kommen, wird Ströer
aufgrund der üblichen Vorlaufzeiten bei Gesetzesänderun-
gen mit entsprechenden Marketing- und Vertriebsaktivi-
täten die Auswirkungen auf das Geschäftsvolumen aber
abschwächen können. Aktuell ist davon auszugehen, dass
OOH-Tabakwerbung ab 2023 ganz verboten sein wird.
Nach wie vor besteht ein erhebliches Potenzial für regio-
nale Online-Werbekampagnen und die zunehmende
Digitalisierung des Außenwerbeinventars.
Das regulatorische Umfeld in der Online-Vermarktung
wird im Wesentlichen von datenschutzrechtlichen Aspek-
ten auf nationaler und europäischer Ebene bestimmt, die
dem nationalen Gesetzgeber Gestaltungsspielraum bei
der Ausgestaltung von Richtlinien einräumen.
Zusammengefasster Lagebericht
27
Wirtschaftsbericht
WIRTSCHAFTSBERICHT
Wirtschaftliches Umfeld
Die Zahl der Erwerbstätigen sank im Jahr 2020 leicht
um –1,1 % von 45,3 in 2019 auf 44,8 Millionen12 im
Jahr 2020. Damit endet aufgrund der Covid-19-Krise der
über 14 Jahre anhaltende Anstieg13 der Erwerbstätigkeit,
der sogar die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009
überdauert hat. Das verfügbare Einkommen der privaten
Haushalte stieg leicht um 0,8 %.14 Im Jahr 2020 stieg die
Sparquote der privaten Haushalte und lag mit 16,4 %
deutlich über dem Vorjahreswert von 10,9 %.15 Die Ver-
braucherpreise erhöhten sich in Deutschland im Jahres-
durchschnitt 2020 um 0,5 % gegenüber 2019 und damit
deutlich geringer als im Vorjahr (2019: 1,4 %).16
Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen 2020
Gemessen am Umsatzbeitrag von über 90 % ist Deutsch-
land der zentrale Markt für Ströer, und das internationa-
le Geschäft hat nur eine vergleichsweise untergeordnete
Bedeutung. Im Coronajahr 2020 waren die wirtschaft-
lichen Auswirkungen der weltweiten Pandemie für die
internationalen Märkte, aber auch in Deutschland, das
dominierende Thema. Vor diesem Hintergrund konnte
die deutsche Wirtschaft ihre Erfolgsgeschichte, mit zehn
Jahren Wachstum in Folge1, nicht fortschreiben und die
Konjunktur verlor deutlich an Fahrt. Vor dem Szenario
weitgehend eingedämmter Neuinfektionen und der aus-
reichenden Verfügbarkeit von Impfstoffen und damit
ausreichendem Impfschutz geht das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW) für die kommenden Jahre von
einer deutlichen Erholung, für 2021 von 5,3 %2 und 2022
von 2,6 % aus.3
Entwicklung der Außen- und
Online-Werbebranche 2020
Der westeuropäische Werbemarkt befand sich bis 2020 in
einer seit 2013 andauernden Erholungsphase.17 Für 2020
schätzt Zenith dagegen einen preisbereinigten Rückgang
der Nettowerbeausgaben von –12,3%.18 Vergleichsweise
robust zeigt sich der Bereich Online mit einem Rückgang
von –7,2%19, wohingegen Print um –18,5%20 und TV um
–13,1%21 rückläufig waren. Die Nettowerbeausgaben im
Bereich Außenwerbung sanken um –23,5%.22
Das DIW erwartet angesichts der starken Wirtschaftsent-
wicklung im Sommer 2020, dass die Wirtschaftsleistung
aus Gesamtjahressicht trotz der Pandemie nur um rund
–5,1 %4 sinken sollte. Um ein weiteres Abrutschen der
Wirtschaftsleistung zu verhindern, hat die Bundesregie-
rung im Sommer 2020 ein umfangreiches Konjunkturpro-
gramm beschlossen, welches das Bruttoinlandsprodukt in
diesem und im kommenden Jahr mit 1,35 beziehungsweise
1,5 % stützen dürfte.6 Hinzu kommen die umfangreichen
„November- und Dezemberhilfen“, die einen großen Teil
der Verluste in den durch den erneuten Shutdown be-
troffenen Wirtschaftsbereichen ausgleichen dürften.7 Zu-
dem wurden Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfen,
die diese Wirtschaftssektoren stabilisieren, verlängert.
Dies schlägt auf die Schuldenstandquote Deutschlands
durch, die Ende des Jahres 2020 bei 69%8 liegen dürfte.
Die privaten Konsumausgaben sanken preisbereinigt
um –6,0%9 im Vergleich zum Vorjahr. Gegenläufig ent-
wickelten sich dagegen die Konsumausgaben des Staates,
die um 3,4 %10 gegenüber dem Jahr 2019 stiegen. Damit
fielen die staatlichen Konsumausgaben deutlich höher als
in den drei voran gegangenen Jahren aus. Mit –3,5 %
lagen die Bruttoanlageinvestitionen unter den Werten
der Jahre 2017 bis 2019, in denen die preisbereinigten
Bruttoinvestitionen zwischen 2,5 und 3,5 % zulegten.11
Deutschland
Laut der von Nielsen erhobenen Daten zu den Brutto-
werbeausgaben, sank der Werbemarkt in Deutschland
im Jahr 2020 um –4,4%23 im Vergleich zum Vorjahr. Die
von Nielsen verwendeten Bruttowerbedaten stellen für
uns nur Trendaussagen dar und erlauben aufgrund un-
terschiedlicher Definitionen und Marktabgrenzungen nur
begrenzt Rückschlüsse auf die relevanten Nettogrößen.
Die derzeitige Schätzung von Zenith für 2020 zeigt einen
im Vergleich zu Nielsen geringeren Rückgang der Netto-
werbeausgaben in Höhe von –3,1 %.24
Die Werbeausgaben im Internet bilden dabei laut Zenith
mit einem Anstieg der Nettowerbeausgaben von 5,0 %25
erneut den Wachstumstreiber. Das Segment Print verzeich-
nete im zurückliegenden Jahr einen Verlust von –7,8 %26,
während sich der Outdoor Werbemarkt um –10,0 %27
rückläufig entwickelte. Verlässliche Aussagen hinsichtlich
etwaiger Marktanteilsverschiebungen können erst nach
Erscheinen der finalen Nettomarktzahlen getroffen werden.
1
15
Statistisches Bundesamt – Pressemeldung Nr. 020, Januar 2021
DIW Berlin – Wochenbericht 50/2020, Dezember 2020
2
16
DIW Berlin – Wochenbericht 50/2020, Dezember 2020
Statistisches Bundesamt, Januar 2020
3
17
DIW Berlin – Wochenbericht 50/2020, Dezember 2020
Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2020
4
18
DIW Berlin – Wochenbericht 50/2020, Dezember 2020
Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2020
5
19
DIW Berlin – Wochenbericht 50/2020, Dezember 2020
Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2020
6
20
DIW Berlin – Wochenbericht 50/2020, Dezember 2020
Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2020
7
21
DIW Berlin – Wochenbericht 50/2020, Dezember 2020
Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2020
8
22
DIW Berlin – Wochenbericht 50/2020, Dezember 2020
Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2020
9
23
Statistisches Bundesamt – Pressemeldung Nr. 020, Januar 2021
Nielsen Bereinigter Werbetrend, Dezember 2020
10
24
Statistisches Bundesamt – Pressemeldung Nr. 020, Januar 2021
Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2020
11
25
Statistisches Bundesamt – Pressemeldung Nr. 020, Januar 2021
Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2020
12
26
Statistisches Bundesamt – Pressemeldung Nr. 020, Januar 2021
Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2020
13
27
Statistisches Bundesamt – Pressemeldung Nr. 020, Januar 2021
Zenith Advertising Expenditure Forecast, Dezember 2020
14
Statistisches Bundesamt – Pressemeldung Nr. 020, Januar 2021
28
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Wechselkursentwicklungen 202028
Die solide und ausgewogene Vermögens- und Finanzlage
der Ströer Gruppe hat sich gerade in der Krise einmal
mehr unter Beweis gestellt. Getragen von einer langfristig
Für unsere Geschäfte waren im Jahr 2020 primär die
Wechselkursentwicklungen des Euro zum US-Dollar und
zum britischen Pfund relevant. Der US-Dollar notierte
zu Beginn des Jahres 2020 bei einem Wechselkurs von
1,12 US-Dollar zu 1,00 Euro. Im Jahresverlauf zeig-
te sich der US-Dollar tendenziell schwach gegenüber
dem Euro und beendete das Jahr bei einem Niveau von
1,23 US-Dollar zu 1,00 Euro. Damit schwächte sich der
US-Dollar im Jahresverlauf um rund 8,9 % gegenüber
dem Euro ab.
angelegten Außenfinanzierung konnte die Gruppe jeder
-
zeit auf eine äußerst komfortable Liquiditätsausstattung
zurückgreifen. Gleichzeitig hat sich auch die Innen-
finanzierung mit durchgehend positiven operativen Cash-
Flows als sehr widerstandsfähig erwiesen. Im Zuge der
Covid-19-Pandemie war zudem der Anstieg der Netto-
verschuldung um gerade einmal 52,6 Mio. EUR – bei
gleichzeitiger Ausschüttung einer Dividende an die Aktio-
näre der Ströer SE & Co. KGaA – als sehr überschaubar
einzustufen. Abgerundet wurde dieses Gesamtbild durch
eine weiterhin robuste Eigenkapitalquote.
Nachdem die britische Währung zum Jahresanfang mit
0,85 Pfund zu 1,00 Euro lag, notiert diese zum Jahresen-
de bei 0,90 britische Pfund zu 1,00 Euro. Damit fiel das
britische Pfund im Jahresverlauf rund 6,0 % gegenüber
dem Euro. Dabei war der Brexit das dominierende Thema.
Alles in allem sehen wir die Ströer Gruppe sowohl ope-
rativ wie auch finanziell weiterhin sehr gut aufgestellt,
um auch zukünftige Herausforderungen bewältigen und
die Chancen im strukturellen Wandel des Medienmarktes
flexibel nutzen zu können.
Ertragslage Gruppe
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
durch den Vorstand
Vergleich des prognostizierten mit dem
Das Geschäftsjahr 2020 gestaltete sich für die Ströer
Gruppe – nach einem zunächst sehr gelungenen Auftakt
im ersten Quartal – mit zunehmender Ausbreitung der
Covid-19-Pandemie insbesondere im zweiten Quartal
als überaus herausfordernd. Vor allem im Außenwerbe-
geschäft musste Ströer vor dem Hintergrund der zwi-
schenzeitlichen Shutdown-Maßnahmen im vergangenen
Frühjahr massive Verluste hinnehmen, die letztendlich
auch in der Gesamtjahresbetrachtung deutliche Spuren
im Ergebnis hinterlassen haben. Mit der Lockerung der
Shutdown-Maßnahmen zog das Außenwerbegeschäft be-
reits im dritten Quartal wieder deutlich an und konnte im
vierten Quartal schon fast wieder an die Vorjahreszahlen
heranreichen. Mit Blick auf die übrigen Geschäftsbereiche
der Gruppe waren deren Geschäftsmodelle während der
Pandemie nur bedingt nachteilig betroffen bzw. haben
teilweise sogar davon profitieren können.
tatsächlichen Geschäftsverlauf
Wir haben die für das Geschäftsjahr 2020 formulierten
Prognosen seinerzeit aus einer vorsichtig optimistischen
Einschätzung zur Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmen-
bedingungen abgeleitet. Allerdings unterliegen Jahrespro-
gnosen naturgemäß größeren Unwägbarkeiten. Vor dem
Hintergrund der Covid-19-Pandemie ist die im Rahmen
unserer Prognose unterstellte Entwicklung der wirtschaft-
lichen Rahmenbedingungen nicht wie erwartet eingetreten.
Die für das Geschäftsjahr 2020 ursprünglich gesetzten Ziele
konnten daher nicht aufrecht erhalten werden. Im Rahmen
der Berichterstattung zum 30. September 2020 haben wir
unsere Prognose entsprechend angepasst. Demnach wurden
die Umsatzerlöse für das vierte Quartal 2020 in einer Band-
breite von Index 92 bis 97 im Vergleich zum vierten Quartal
2019 sowie das EBITDA (adjusted) für das Gesamtjahr 2020
in einem Bereich von 440 Mio. € bis 455 Mio. € erwartet.
Diese angepassten Schätzungen wurden beide erfüllt.
Prognostizierte Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 Tatsächlich erzielte Ergebnisse im Geschäftsjahr 2020
Organisches Wachstum
Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich
–8,3 %
EBITDA (adjusted)
Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich
Nahezu unverändert (2019: 33,8 %)
–15,9 % (452,8 Mio. EUR)
31,4 %
EBITDA-Marge (adjusted)
ROCE
Nahezu unverändert (2019: 19,3 %)
13,4 %
Bereinigtes Konzernergebnis Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich
–35,2% (126,0 Mio. EUR)
Free Cash-Flow
vor M&A (inkl. IFRS 16-
Tilgungsauszahlungen)
Wachstum analog zum EBITDA (adjusted)
130,3 Mio. EUR
2,3
Weiterhin auf niedrigem Niveau (unter Vorbe-
halt von M&A-Transaktionen) (2019: 1,6)
Leverage Ratio
28 Europäische Zentralbank (EZB)
Zusammengefasster Lagebericht
29
Wirtschaftsbericht
Ertragslage des Konzerns29
Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der Außen-
umsätze nach Segmenten dar:
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
In Mio. EUR
2020
2019
In Mio. EUR
2020
2019
Out-of-Home Media
Digital OOH & Content
Direct Media
532,7
540,0
679,5
571,1
Umsatzerlöse
EBITDA
1.442,2
430,2
452,8
95,5
1.591,1
504,0
538,3
158,4
–32,6
125,8
369,4
340,6
EBITDA (adjusted)
EBIT
Summe
1.442,2
1.591,1
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern
–34,0
61,5
Die Zusammensetzung des Konzernumsatzes nach Inlands-
und Auslandsumsätzen hat sich im Jahr 2020 strukturell
nicht wesentlich verändert. Die im Inland erzielten Um-
sätze sind von 1.437,7 Mio. EUR auf 1.306,8 Mio. EUR
zurückgegangen. Die im Ausland erwirtschafteten Umsätze
bewegten sich mit 135,3 Mio. EUR um 18,1 Mio. EUR eben-
falls unter dem Wert des Vorjahres (Vj.: 153,5 Mio. EUR).
Damit entfielen insgesamt 9,4 % der Umsätze auf das
Ausland (Vj.: 9,6 %).
Steuern vom Einkommen und
vom Ertrag
–12,8
48,6
–19,9
105,9
Ergebnis nach Steuern aus
fortgeführten Aktivitäten
Ergebnis nach Steuern
aus nicht-fortgeführten
Aktivitäten1
0,0
–41,5
64,4
Konzernergebnis
48,6
1 Die Ströer Gruppe hat im vierten Quartal 2019 beschlossen insgesamt
50,0 Prozent ihrer Anteile an der D+S 360° Gruppe zu veräußern. Da die
D+S 360° Gruppe einen aufgegebenen Geschäftsbereich im Sinne des IFRS 5
darstellte, wurden sämtliche Positionen der Konzern-GuV um die Werte der
D+S 360° Gruppe bereinigt. Diese Werte wurden in das Ergebnis aus nicht-fort-
geführten Aktivitäten umgegliedert. Zu weiteren Informationen verweisen wir
auf unsere Angaben im Abschnitt 6.2 des Konzern-Anhangs.
Die Umsätze der Ströer Gruppe unterliegen – ähn-
lich wie die Umsätze der gesamten übrigen Medien-
branche – erheblichen saisonalen Schwankungen. Dies
beeinflusst sowohl die unterjährige Umsatz- als auch die
Ergebnisentwicklung der Gruppe. Während das vierte
Quartal grundsätzlich durch signifikant höhere Umsatz-
und Ergebnisbeiträge geprägt ist, fällt insbesondere
das erste Quartal regelmäßig etwas schwächer aus. Im
Geschäftsjahr 2020 wurden diese sonst typischen saiso-
nalen Schwankungen jedoch gerade im Außenwerbege-
schäft insbesondere im zweiten Quartal massiv durch die
Auswirkungen der Covid-19-Pandemie überlagert.
Infolge der eingangs beschriebenen Auswirkungen der
Covid-19-Pandemie sind die Umsatzerlöse der Gruppe
im abgelaufenen Geschäftsjahr um 149,0 Mio. EUR auf
1.442,2 Mio. EUR zurückgegangen (Vj.: 1.591,1 Mio. EUR).
Während vor allem das Außenwerbegeschäft aufgrund der
zeitweiligen Shutdown-Maßnahmen erhebliche Umsatz-
einbußen gerade im zweiten Quartal hinnehmen musste,
konnten die übrigen Geschäftsbereiche ihre Verluste in
Grenzen halten bzw. teilweise sogar ihre Umsätze stei-
gern. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres verzeichnete
die Gruppe dann insbesondere im Außenwerbegeschäft
eine spürbare Erholung ihrer Geschäftstätigkeit, sodass
sich die Umsätze im vierten Quartal mit 454,8 Mio. EUR
insgesamt schon fast wieder auf Höhe des Vorjahres be-
wegten (Vj.: 468,1 Mio. EUR). Alles in allem bezifferte sich
das berichtete Umsatzwachstum auf –9,4 %, während das
organische Wachstum bei –8,3 % lag.
Den im Rahmen der Pandemie stark rückläufigen
Umsatzerlösen ist die Ströer Gruppe mit konsequenten
Kosteneinsparungen entgegengetreten. So konnten
die Umsatzkosten über das Gesamtjahr hinweg von
1.025,7 Mio. EUR um 88,1 Mio. EUR auf 937,6 Mio. EUR
reduziert werden. Im Kern machten sich dabei vornehm-
lich die niedrigeren umsatzabhängigen Pachten und
Bewirtschaftungskosten im Außenwerbebereich sowie
gesunkene Publishervergütungen im Digitalgeschäft
positiv bemerkbar. Im Saldo erzielte die Gruppe für das
Gesamtjahr ein Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von
504,6 Mio. EUR (Vj.: 565,4 Mio. EUR).
29 Im Gegensatz zu den Geschäftsjahreszahlen handelt es sich bei den
Erläuterungen zu den Quartalen um ungeprüfte Informationen.
30
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Angesichts der Ausbreitung der Covid-19-Pandemie
im Frühjahr 2020 hatte die Ströer Gruppe auch ihre
Vertriebs- und Verwaltungskosten zurückgefahren.
Während im ersten Quartal noch gezielte Wachstums-
investitionen in die Vertriebsstrukturen der Segmente
Digital OOH & Content und OOH Media zu einem Anstieg
der Kosten um 9,5 Mio. EUR geführt hatten, wurden diese
durch breit angelegte Kostensenkungsmaßnahmen in
den nachfolgenden Monaten unverkennbar überkom-
pensiert. Bezogen auf das Gesamtjahr verzeichnete die
Gruppe einen Rückgang ihrer Vertriebs- und Verwal-
tungskosten um 16,2 Mio. EUR auf 419,5 Mio. EUR
(Vj.: 435,7 Mio. EUR). Im Verhältnis zum Umsatz ergab
sich damit eine Vertriebs- und Verwaltungskostenquote in
Höhe von 29,1 % (Vj.: 27,4 %). Etwa auf Vorjahresniveau
präsentierten sich demgegenüber die sonstigen betrieb-
lichen Erträge mit 39,6 Mio. EUR (Vj.: 39,6 Mio. EUR).
Auch innerhalb dieser Position gab es keine nennens-
werten Verschiebungen, wohingegen sich die sonsti-
gen betrieblichen Aufwendungen mit 31,4 Mio. EUR
deutlich um 13,6 Mio. EUR über dem Vorjahr bewegten
(Vj.: 17,7 Mio. EUR). Hier machten sich vor allem Auf-
wendungen für erwartete bzw. bereits eingetretene For-
derungsverluste mit zusätzlichen 6,4 Mio. EUR bemerk-
bar. Darüber hinaus legten die Aufwendungen aus dem
Abgang von Anlagevermögen um knapp 3,5 Mio. EUR
zu. Rückläufig zeigte sich unterdessen das Ergebnis
aus at-Equity-bilanzierten Unternehmen, das mit
2,2 Mio. EUR um etwa 4,7 Mio. EUR unter dem Wert des
Vorjahres schloss (Vj.: 6,9 Mio. EUR).
eingesetzte Kapital (ROCE) war mit 13,4 % auch im Be-
richtsjahr sehr solide, konnte aber pandemiebedingt nicht
mehr an das sehr hohe Niveau der Vorjahre anknüpfen
(Vj.: 19,3 %).
Demgegenüber verzeichnete die Gruppe im Finanz-
ergebnis mit –34,0 Mio. EUR nur einen geringfügigen
Anstieg gegenüber dem Vorjahr (Vj.: –32,6 Mio. EUR).
Neben allgemeinen Refinanzierungskosten für bestehende
Bankverbindlichkeiten sind darin seit der Einführung des
IFRS 16 primär auch die Aufwendungen aus der Aufzins-
ung von Leasingverbindlichkeiten enthalten. Des Weite-
ren machten sich im Berichtsjahr einige Wertberichtigun-
gen auf Darlehensforderungen gegenüber ehemaligen
Konzernunternehmen nachteilig bemerkbar.
Mit den zwischenzeitlichen Einbußen in der operativen
Geschäftstätigkeit ging gleichzeitig auch ein Rückgang
der steuerlichen Bemessungsgrundlage einher, infolgedes-
sen das Steuerergebnis der Gruppe mit –12,8 Mio. EUR
erkennbar unter dem Wert des Vorjahres blieb (Vj.:
–19,9 Mio. EUR).
Das Konzernergebnis aus nicht-fortgeführten Akti-
vitäten30 reflektierte im Vorjahr mit –41,5 Mio. EUR
im Wesentlichen die Ergebniseffekte in Bezug auf die
D+S 360O Gruppe.
Mit Blick auf das Konzernergebnis aus fortgeführten
Aktivitäten blieb die Gruppe vor dem Hintergrund der
Krise im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 48,6 Mio. EUR
spürbar hinter dem Wert des Vorjahres zurück
(Vj.: 105,9 Mio. EUR). In Summe verlor damit auch das
gesamte Konzernergebnis aus fortgeführten und nicht-
fortgeführten Aktivitäten pandemiebedingt an Dynamik
und belief sich zum Stichtag ebenfalls auf 48,6 Mio. EUR
(Vj.: 64,4 Mio. EUR). In gleicher Weise manifestierten
sich die gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen im
bereinigten Konzernergebnis, sodass die Gruppe auch
in dieser Hinsicht mit 126,0 Mio. EUR merklich unter dem
Wert des Vorjahres lag (Vj.: 194,5 Mio. EUR).
Im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Herausforde-
rungen und der damit verbundenen Umsatzeinbußen
wurde auch das EBIT der Gruppe in Mitleidenschaft
gezogen. Während zum 31. Dezember des Vorjahres
noch 158,4 Mio. EUR vermeldet werden konnten, sum-
mierte sich der Wert zum Ende des Berichtsjahres auf
95,5 Mio. EUR, was einem Rückgang um 62,9 Mio. EUR
entsprach. Sehr ähnlich machten sich die Auswirkungen
der Pandemie zudem im EBITDA (adjusted) bemerkbar,
das mit 452,8 Mio. EUR ebenfalls spürbar unter dem Vor-
jahr endete (Vj.: 538,3 Mio. EUR). Die Rendite auf das
30 Wir verweisen auf unsere Ausführungen zu den nicht-fortgeführten Aktivitäten
im Abschnitt 6.2 des Konzernanhangs.
Zusammengefasster Lagebericht
31
Wirtschaftsbericht
Finanz- und Vermögenslage
Die Finanzierung der Ströer Gruppe ist strukturell so aus-
gestaltet, dass sie uns ein ausreichendes Maß an unter-
nehmerischer Flexibilität ermöglicht, um dadurch ange-
messen auf Markt- bzw. Wettbewerbsveränderungen
reagieren zu können. Daneben sehen wir in der kontinu-
ierlichen Optimierung unserer Finanzierungskosten und
Kreditauflagen sowie in der Diversifikation der Kapital-
geber weitere wichtige Finanzierungsziele.
Gesamtaussage zur Finanz- und Vermögenslage
Das Geschäftsjahr 2020 war aufgrund der Covid-19-
Pandemie durch enorme gesamtwirtschaftliche Heraus-
forderungen gekennzeichnet. In diesem insgesamt sehr
schwierigen Fahrwasser konnte die Ströer Gruppe jedoch
dank ihrer soliden und ausgewogenen Finanz- und Ver-
mögenslage jederzeit sicher manövrieren und somit
zum Ende der ersten Infektionswelle schnell wieder zur
Profitabilität zurückkehren. Wesentlicher Grundpfeiler
dieser soliden Finanzstruktur ist eine tragfähige Außen-
finanzierung mit langfristig zugesagten freien Kreditlinien,
die sich zum Jahresende auf insgesamt 418,2 Mio. EUR
beliefen (Vj.: 485,4 Mio. EUR). Zusammen mit den vor-
handenen Zahlungsmitteln ergaben sich daraus zum Stich-
tag freie Finanzierungsspielräume in Höhe von insgesamt
503,7 Mio. EUR (Vj.: 589,0 Mio. EUR). Mit dieser lang-
fristig gesicherten Außenfinanzierung ging gleichzeitig
eine robuste Innenfinanzierungkraft einher, sodass selbst
in dem stark durch die Covid-19-Pandemie beeinträch-
tigten zweiten Quartal noch positive operative Cash-
Flows generiert werden konnten. Insgesamt erzielte die
Gruppe trotz der widrigen Rahmenbedingungen einen
beachtlichen Free Cash-Flow (vor M&A-Transaktionen) in
Höhe von 284,6 Mio. EUR (Vj.: 370,2 Mio. EUR). Auch
der dynamische Verschuldungsgrad (definiert als Quotient
aus Nettoverschuldung und EBITDA (adjusted)) zeigte sich
zum Ende der Berichtsperiode mit 2,28 zwar moderat
erhöht, aber dennoch auf einem weiterhin sehr kom-
fortablen Niveau (Vj.: 1,58). Abgerundet wurde dieses
Gesamtbild durch eine nach wie vor sehr gefestigte
Eigenkapitalquote.
Im Rahmen unserer Finanzierung achten wir auf ein an-
gemessenes Fälligkeitsprofil unserer Finanzverbindlichkei-
ten sowie auf ein ausgewogenes, stabiles Portfolio von
Kreditinstituten und Finanzintermediären, mit denen wir
zusammenarbeiten. Wir operieren dabei auf Basis verbind-
licher Standards, die Fremdkapitalgebern Transparenz und
Fairness gewährleisten. In der Zusammenarbeit mit unse-
ren kreditgebenden Banken ist uns der Aufbau einer lang-
fristigen und nachhaltigen Beziehung besonders wichtig.
Unsere externen Finanzierungsspielräume und unsere
finanzielle Flexibilität beruhen im Wesentlichen auf
zwei Bausteinen: Der erste Baustein setzt sich aus meh
-
reren Schuldscheindarlehen zusammen, welche die
Ströer SE & Co. KGaA im Juni 2016 und im Oktober 2017
am Kapitalmarkt platziert hat und die zum 31. Dezem-
ber 2020 mit einem Volumen von 145,0 Mio. EUR bzw.
332,0 Mio. EUR valutierten. Diese Darlehen bestehen aus
mehreren Tranchen, die eine Laufzeit von fünf bzw. sieben
Jahren haben und in einem Umfang von 194,5 Mio. EUR
einer fixen Verzinsung unterliegen. Durch die große An-
zahl der an diesen Schuldscheindarlehen beteiligten Ban-
ken ist unsere Investorenbasis in nennenswertem Umfang
diversifiziert.
Grundzüge der Finanzierungsstrategie
Der zweite Baustein besteht aus einer seit Dezember 2016
mit einem Bankensyndikat vereinbarten Kreditfazilität in
Höhe von 600,0 Mio. EUR, deren Volumen bei Bedarf
um weitere 100,0 Mio. EUR ausgeweitet werden kann.
Die Konditionen der Fazilität entsprechen den aktuellen
Marktverhältnissen. Die Laufzeit dieser Finanzierung ist bis
zum Dezember 2023 fest zugesagt. Das gesamte Volumen
in Höhe von 600,0 Mio. EUR ist als flexible Revolving
Facility einschließlich bilateraler Kreditlinien ausgestaltet,
wodurch die Ströer Gruppe über eine entsprechende
finanzielle Flexibilität verfügt.
Ströer verfolgt konsequent eine konservative und lang-
fristig ausgerichtete Finanzierungsstrategie. Die Siche-
rung der finanziellen Flexibilität hat höchste Priorität in
der Gruppe. Dies gewährleisten wir durch eine Auswahl
von Finanzierungsinstrumenten, bei denen Kriterien wie
Marktkapazität, Investorendiversifikation, Flexibilität bei
der Inanspruchnahme, Kreditauflagen und das Fälligkeits-
profil angemessen berücksichtigt werden.
Zu den wesentlichen Zielen des Finanzmanagements der
Ströer Gruppe gehören:
Für beide Finanzierungsbausteine gilt, dass die Vergabe
der Darlehensmittel unbesichert erfolgte. Die Kreditau-
flagen (Financial Covenants) entsprechen in allen Fällen
den marktüblichen Usancen und betreffen die Kennzahl
„Leverage Ratio“, die zum Jahresende mit deutlichem
Abstand eingehalten wurde. Die für die Umsetzung die-
ser beiden Bausteine angefallenen Kosten werden über
die jeweilige Laufzeit der Verträge amortisiert. Der Ströer
Konzern kann damit insgesamt auf eine sehr flexible,
•
•
Sicherung der Liquidität und deren gruppenweite
effiziente Steuerung
Erhaltung und laufende Optimierung der Finanzie-
rungsfähigkeit des Konzerns
• Reduktion der finanziellen Risiken, auch unter Einsatz
von Finanzinstrumenten
• Optimierung der Kapitalkosten für Fremd- und Eigen-
kapital
32
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
langfristig stabile Finanzierung mit niedrigen Fremdkapi-
talkosten zurückgreifen. Zum 31. Dezember 2020 stan-
den aus den nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien
unter der Kreditfazilität einschließlich des bestehenden
Kassensaldos (85,5 Mio. EUR) insgesamt frei verfügbare
Finanzierungsspielräume in Höhe von 503,7 Mio. EUR (Vj.:
589,0 Mio. EUR) zur Verfügung.
– soweit rechtlich möglich – zusammengeführt. Über die
Konzernholding stellen wir jederzeit sicher, dass der Fi-
nanzierungsbedarf der einzelnen Konzerngesellschaften
adäquat gedeckt wird.
Der dynamische Verschuldungsgrad (Leverage Ratio) der
Ströer Gruppe ist trotz der volkswirtschaftlich herausfor-
dernden Rahmenbedingungen im Zuge der Covid-19-Pan-
demie nur vergleichsweise moderat auf 2,28 angestiegen
(Vj.: 1,58). Im Jahr 2020 haben die Ströer SE & Co. KGaA
sowie ihre Konzerngesellschaften alle Kreditauflagen und
Verpflichtungen aus Finanzierungsverträgen erfüllt.
Am Bilanzstichtag vereinte keine Bank mehr als 20 % al-
ler in Anspruch genommenen Kreditbeträge in der Ströer
Gruppe auf sich, wodurch sich eine ausgewogene Diver-
sifizierung der Kreditbereitstellung ergibt. Als Bestandteil
der Finanzierungsstrategie setzt sich der Vorstand zudem
regelmäßig mit der möglichen Absicherung der verbliebe-
nen Zinsänderungsrisiken durch den zusätzlichen Einsatz
von Festzinsderivaten auseinander.
Zunehmend steigende Eigenkapitalanforderungen an die
Banken wirken sich insbesondere auch auf das Kredit-
geschäft aus. Daher überprüfen wir regelmäßig, ob und
wie wir unsere derzeit stark auf Banken ausgerichtete
Finanzierungsstruktur zugunsten einer stärker kapital-
marktorientierten Verschuldung diversifizieren können.
In diesem Zusammenhang untersuchen wir wiederkeh-
rend verschiedene alternative Finanzierungsoptionen (wie
z. B. Begebung von Unternehmensanleihen), um damit
gegebenenfalls auch eine weitere Optimierung des Fris-
tigkeitsprofils unserer Finanzschulden zu erreichen.
Im Cash-Management konzentrieren wir uns auf die
Steuerung unserer Liquidität sowie die Optimierung der
Zahlungsströme innerhalb des Konzerns. Dabei wird der
Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften – soweit
nicht über deren Innenfinanzierung abbildbar – prinzipiell
über interne Darlehensbeziehungen im Rahmen von au-
tomatisiertem Cash-Pooling abgedeckt. Im Ausnahmefall
werden auch Kreditlinien mit lokal ansässigen Banken ver-
einbart, um rechtlichen, steuerlichen oder betrieblichen
Anforderungen Rechnung zu tragen. Diesem Leitgedan-
ken entsprechend erfolgte die Finanzierung der Tochter-
gesellschaften auch im Jahr 2020 hauptsächlich über die
Konzernholding. Auf Konzernebene werden die in den
einzelnen Einheiten bestehenden Liquiditätsüberschüsse
Finanzlage31
Liquiditäts- und Investitionsanalyse
Die nachfolgende Überleitung bezieht sich ausschließlich
auf die fortgeführten Aktivitäten der Ströer Gruppe.
In Mio. EUR
2020
2019
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
380,0
1,6
451,5
2,6
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
–97,0
–83,9
Auszahlungen für Investitionen in at-Equity-bilanzierte Unternehmen und in das
Finanzanlagevermögen
–3,3
–8,7
–1,0
–13,8
–96,2
–350,3
5,1
Ein- bzw. Auszahlungen aus dem Verkauf bzw. Kauf von konsolidierten Unternehmen
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
–107,4
–290,7
–18,1
85,5
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Mittelveränderung
Mittelbestand am Ende der Periode
103,6
195,5
370,2
Free Cash-Flow vor M&A (inkl. IFRS 16-Tilgungsauszahlungen)
Free Cash-Flow vor M&A
130,3
284,6
31 Die D+S 360° Gruppe ist seit dem vierten Quartal 2019 als aufgegebener
Geschäftsbereich im Sinne des IFRS 5 zu qualifizieren. Vor diesem Hintergrund
wurden die Zahlen in diesem Abschnitt entsprechend der Vorgaben des IFRS 5
um diese nicht-fortgeführten Aktivitäten bereinigt. Zu näheren Angaben
verweisen wir auf Abschnitt 6.2 unseres Konzernanhangs.
Zusammengefasster Lagebericht
33
Wirtschaftsbericht
Die zunehmende Ausbreitung der Covid-19-Pandemie
und die damit verbundenen Shutdown-Maßnahmen
im Frühjahr 2020 haben auch den Cash-Flow aus lau-
fender Geschäftstätigkeit signifikant belastet. Konn-
te die Gruppe im Jahr zuvor noch Cash-Flows in Höhe
von 451,5 Mio. EUR generieren, so fielen diese im abge-
laufenen Geschäftsjahr mit 380,0 Mio. EUR um knapp
71,6 Mio. EUR niedriger aus. Neben einem spürbar um
73,7 Mio. EUR gesunkenen EBITDA haben vor allem auch
nachteilige Verschiebungen im Working Capital zu die-
sem Rückgang geführt. Gegenläufig machten sich insbe-
sondere rückläufige Steuerzahlungen sowie gestiegene
Rückstellungen bemerkbar.
Finanzstrukturanalyse
Die Finanzverbindlichkeiten der Ströer Gruppe be-
zifferten sich zum Ende des Berichtszeitraums auf
1.615,8 Mio EUR, was einem Rückgang um 50,0 Mio. EUR
entsprach (Vj.: 1.665,8 Mio. EUR). Ausgangspunkt die-
ses Rückgangs waren mit 93,9 Mio. EUR vorwiegend
die rückläufigen Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen
(IFRS 16), während die Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten um 49,0 Mio. EUR zulegten.
Bei der Ermittlung der Nettoverschuldung orientiert sich
die Ströer Gruppe an ihren bestehenden Darlehensver-
trägen mit kreditgebenden Banken. Sowohl im Facility
Agreement als auch in der Vertragsdokumentation zu
den Schuldscheindarlehen waren die seit der Einführung
des IFRS 16 zusätzlich zu bilanzierenden Leasingverbind-
lichkeiten explizit von der Berechnung der Nettoverschul-
dung ausgenommen worden, da sich nach Auffassung
der Vertragsparteien die Beurteilung der wirtschaftlichen
Lage der Ströer Gruppe durch die Einführung des neuen
Standards nicht geändert hat. Vor diesem Hintergrund
bleiben aus Gründen der Konsistenz bei der Ermittlung
des dynamischen Verschuldungsgrads die Auswirkungen
des IFRS 16 im EBITDA (adjusted) ebenfalls unbeachtet.
Moderat erhöht zeigte sich hingegen der Cash-Flow aus
Investitionstätigkeit, der mit –107,4 Mio. EUR über dem
Wert des Vorjahres lag (Vj.: –96,2 Mio. EUR). Ursächlich
dafür waren vorwiegend die gestiegenen Investitionen in
immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, während
insbesondere die M&A-Auszahlungen etwas niedriger aus-
gefallen sind als noch im Vorjahr. Der Free Cash-Flow
vor M&A bezifferte sich insgesamt auf 284,6 Mio. EUR
(Vj.: 370,2 Mio. EUR). Bereinigt um die IFRS 16-
Tilgungsauszahlungen lag er bei 130,3 Mio. EUR (Vj.:
195,5 Mio. EUR).
Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit bewegte sich
mit –290,7 Mio. EUR maßgeblich um 59,6 Mio. EUR unter
dem Wert des Vorjahres (Vj.: –350,3 Mio. EUR). Hervorzu-
heben sind in diesem Zusammenhang vor allem die erheb-
lich gesunkenen Auszahlungen für Unternehmensanteile
ohne Änderung der Kontrolle, die im Vorjahr im Rahmen
der Anteilserhöhungen an der Statista GmbH und der
Permodo GmbH noch um 46,9 Mio. EUR höher aus-
gefallen waren. Darüber hinaus zeigten sich auch die
IFRS 16-Tilgungsauszahlungen unter anderem aufgrund
von pandemiebedingt angepassten Zahlungen rückläufig
im Vergleich zum Vorjahr. Demgegenüber haben die im
März 2020 im Rahmen der Pandemie vorsorglich gezoge-
nen Kreditlinien zwar unterjährig zu erheblichen Einzah-
lungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten und dem-
entsprechend zu beträchtlich gestiegenen Bankguthaben
geführt, jedoch wurden diese Kreditlinien im September
in voller Höhe wieder zurückgezahlt.
Zum Ende des Geschäftsjahres verfügte die Ströer Gruppe
über Zahlungsmittel in Höhe von 85,5 Mio. EUR.
34
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
In Mio. EUR
31.12.2020
31.12.2019
(1)
(2)
(3)
(4)
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)
900,3
165,5
476,6
29,8
994,2
98,7
Verbindlichkeiten aus Facility Agreement
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen
Verbindlichkeiten zum Erwerb eigener EK-Instrumente
494,4
20,4
Verbindlichkeiten aus Dividenden an nicht beherrschende
Gesellschafter
(5)
(6)
8,0
6,8
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
35,6
51,3
(1)+(2)+(3)
+(4)+(5)+(6)
Summe Finanzverbindlichkeiten
1.615,8
1.665,8
Summe Finanzverbindlichkeiten ohne Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen (IFRS 16) und ohne Verbindlichkeiten
zum Erwerb eigener EK-Instrumente
(2)+(3)+(5)+(6)
(7)
685,7
85,5
600,2
2,3
651,2
103,6
547,6
1,6
Zahlungsmittel
(2)+(3)+(5)+(6)-(7)
Nettoverschuldung
Dynamischer Verschuldungsgrad
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben sich in
der Nettoverschuldung nur in begrenztem Umfang be-
merkbar gemacht. Waren im Vorjahr noch 547,6 Mio. EUR
zu Buche geschlagen, so notierte die Gruppe zum Ende
des Jahres 2020 – bei gleichzeitiger Ausschüttung einer
Dividende in Höhe von 113,2 Mio. EUR – einen nur
vergleichsweise moderaten Anstieg um 52,6 Mio. EUR
auf nunmehr 600,2 Mio. EUR. Etwas deutlicher sind die
Spuren der Pandemie im dynamischen Verschuldungs-
grad (definiert als Quotient aus Nettoverschuldung und
EBITDA (adjusted)) zutage getreten, der sich zum Ende des
Geschäftsjahres mit 2,3 jedoch weiterhin auf einem sehr
komfortablen Niveau bewegte (Vj.: 1,6). Maßgeblich für
diesen Anstieg war im Wesentlichen die Entwicklung im
EBITDA (adjusted), das insbesondere im zweiten Quartal
des abgelaufenen Geschäftsjahres erhebliche Einbußen
hinnehmen musste. Bei einem gegenüber dem Vorjahr
unveränderten EBITDA (adjusted) hätte der dynamische
Verschuldungsgrad hingegen nur bei 1,7 gelegen.
In der Ströer Gruppe waren im Berichtsjahr keinerlei Ver-
bindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräuße-
rung bestimmten Vermögenswerten auszuweisen, wo-
hingegen die Position im Vorjahr mit 26,7 Mio. EUR noch
die Rückstellungen und Verbindlichkeiten der D+S 360°
Gruppe enthielt, deren Anteile inzwischen im Zuge einer
Umstrukturierung in ein Beteiligungsunternehmen (asso-
ziiertes Unternehmen) übergegangen sind.
Unterdessen hat das Eigenkapital der Ströer Gruppe im
Geschäftsjahr 2020 um 97,5 Mio. EUR auf 477,7 Mio. EUR
nachgegeben. Ausschlaggebend für diesen Rückgang war
im Wesentlichen die Ausschüttung einer Dividende an
die Aktionäre der Ströer SE & Co. KGaA in Höhe von
113,2 Mio. EUR. Darüber hinaus machte sich auch der Er-
werb der übrigen Anteile an der Avedo Gruppe mit einem
entsprechenden Rückgang bemerkbar. Teilweise kompen-
siert wurden diese Effekte durch das Konzernergebnis
in Höhe von 48,6 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote
bewegte sich mit 18,2 % leicht unter dem Vorjahres-
niveau (Vj.: 20,2 %). Bereinigt um die Bilanzierung der
IFRS 16-Leasingverbindlichkeiten lag die Eigenkapital-
quote zum Stichtag bei 27,8 % (Vj.: 30,9 %).
Während die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen im Berichtsjahr vor
dem Hintergrund der pandemiebedingt rückläufigen Ge-
schäftstätigkeit um 55,4 Mio. EUR auf 243,1 Mio. EUR
nachgegeben haben, legten die kurz- und langfristigen
sonstigen Rückstellungen um 10,5 Mio. EUR auf
92,8 Mio. EUR zu.
Kosten der Kapitalstruktur
Die Kapitalkosten im Ströer Konzern stellen risikoadjustierte
Renditeforderungen dar und werden für Bewertungszwe-
cke im Konzernabschluss nach dem Capital Asset Pricing
Model und dem WACC-Ansatz (Weighted Average Cost
of Capital) bestimmt. Die Eigenkapitalkosten werden als
Renditeerwartung der Aktionäre aus Kapitalmarktinforma-
tionen abgeleitet. Als Fremdkapitalkosten legen wir Ren-
diten von langfristigen Unternehmensanleihen zugrunde.
Um den unterschiedlichen Rendite-/Risikoprofilen unserer
Rückläufig zeigten sich demgegenüber mit 11,6 Mio. EUR
die latenten Steuerverbindlichkeiten (Vj.: 29,7 Mio. EUR),
wobei der Rückgang vorwiegend auf die laufende Auflö-
sung von passiven Steuerlatenzen zurückzuführen ist, die
im Rahmen von Kaufpreisallokationen gebildet worden
waren.
Zusammengefasster Lagebericht
35
Wirtschaftsbericht
Tätigkeitsschwerpunkte Rechnung zu tragen, berechnen
wir für unsere Geschäftsbereiche individuelle Kapital-
kostensätze nach Ertragsteuern.
Auch die kurzfristigen Vermögenswerte schlossen mit
320,1 Mio. EUR zum Ende des Berichtsjahres unter dem
entsprechenden Vorjahreswert (Vj.: 355,7 Mio. EUR). Nen-
nenswert waren in diesem Zusammenhang lediglich die
gegenüber dem Vorjahr um 18,1 Mio. EUR auf nunmehr
85,5 Mio. EUR gesunkenen Zahlungsmittel, deren Rück-
gang vornehmlich auf entsprechenden Optimierungen in
der konzernweiten Liquidität beruhte.
Vermögenslage
Konzernbilanz
In Mio. EUR
31.12.2020
31.12.2019
Die Ströer Gruppe hat zum 31. Dezember 2020 keine zur
Veräußerung bestimmte Vermögenswerte ausgewie-
sen. Im Jahr zuvor bezogen sich die in dieser Position aus-
gewiesenen Vermögenswerte auf die D+S 360° Gruppe,
deren Anteile inzwischen im Zuge einer Umstrukturierung
in ein Beteiligungsunternehmen (assoziiertes Unternehmen)
übergegangen sind.
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Zur Veräußerung gehalten1
Bilanzsumme
2.301,6
320,1
0,0
2.474,5
355,7
24,3
2.621,6
2.854,5
Passiva
Eigenkapital
477,7
1.383,9
760,0
575,2
1.550,3
702,3
Zum nicht bilanzierten Vermögen des Ströer Konzerns
zählt aufgrund der starken Marktposition vor allem ein breit
aufgestelltes Portfolio an tragfähigen Kundenbeziehungen.
Von diesen Kundenbeziehungen ist nur jener kleine Teil als
Vermögenswert bilanziert, der im Rahmen von Unterneh-
menserwerben hinzugekommen ist.
Langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Zur Veräußerung gehalten1
Bilanzsumme
0,0
26,7
2.621,6
2.854,5
1 Die Position „Zur Veräußerung gehalten“ enthält zur Veräußerung bestimmte
Vermögenswerte bzw. damit zusammenhängende Verbindlichkeiten.
Vermögensstrukturanalyse
Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 beliefen sich
die langfristigen Vermögenswerte der Gruppe
auf 2.301,6 Mio. EUR, was einem Rückgang gegen-
über dem Vorjahr um 172,9 Mio. EUR entsprach
(Vj.: 2.474,5 Mio. EUR). Diese rückläufige Entwicklung ent-
fiel mit 97,2 Mio. EUR primär auf die Nutzungsrechte aus
Leasingverhältnissen (IFRS 16) sowie mit 63,4 Mio. EUR auf
die immateriellen Vermögenswerte. In beiden Fällen wurden
die laufenden Abschreibungen nur zum Teil durch entspre-
chende Zugänge kompensiert.
36
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Ertragslage Segmente
Die nachfolgende Analyse der Ertragsentwicklung bezieht
sich ausschließlich auf die fortgeführten Aktivitäten. Vor
diesem Hintergrund wurden die in diesem Abschnitt dar-
gestellten Zahlen entsprechend der Vorgaben des IFRS 5
um die nicht-fortgeführten Aktivitäten der D+S 360°
Gruppe bereinigt.
Out-of-Home Media
In Mio. EUR
2020
2019
Veränderung
Segmentumsatz, davon
Großformate
547,8
269,8
110,9
50,3
709,1
342,1
153,3
61,6
–161,3
–22,7 %
–21,1 %
–72,3
–42,4
–11,3
–35,3
–81,3
Street Furniture
–27,7 %
Transport
–18,3 %
Sonstige
116,8
242,3
44,2 %
152,1
323,6
45,6 %
–23,2 %
EBITDA (adjusted)
EBITDA-Marge (adjusted)
–25,1 %
–1,4 Prozentpunkte
Im Segment OOH Media sanken die Umsatzerlöse im Ge-
schäftsjahr 2020 um 161,3 Mio. EUR auf 547,8 Mio. EUR.
Nach einem starken Jahresauftakt im ersten Quartal
2020 belasteten die negativen Auswirkungen der Covid-
19-Pandemie die Geschäftsentwicklung im Außenwer-
bemarkt ab dem zweiten Quartal 2020 massiv. Der
zwischenzeitliche Shutdown des öffentlichen Lebens im
zweiten Quartal insbesondere in Deutschland und Polen
traf dieses Segment besonders hart und führte bei der
Neueinbuchung von Außenwerbekampagnen zeitweise zu
einem nahezu kompletten Erliegen. Ab Mitte des zweiten
Quartals waren wieder Neueinbuchungen zu verzeichnen,
die im weiteren Jahresverlauf kontinuierlich zunahmen.
Umsatzeinbruch und musste im Geschäftsjahr 2020 ei-
nen Rückgang um 42,4 Mio. EUR auf 110,9 Mio. EUR
hinnehmen. Der Bereich Transport, mit dem wir nahezu
ausschließlich im deutschen Außenwerbemarkt tätig sind
und der fast kein klassisches Kampagnengeschäft bein
-
haltet, vermeldete im Berichtszeitraum mit 50,3 Mio. EUR
zwar auch deutlich rückläufige Umsätze gegenüber dem
Vorjahr (Vj.: 61,6 Mio. EUR), er war aber relativ betrachtet
weniger stark betroffen. Die Umsätze der Produktgruppe
Sonstige sanken um 35,3 Mio. EUR auf 116,8 Mio. EUR.
In dieser Produktgruppe werden unter anderem kleinere
Ergänzungsakquisitionen sowie Full-Service Leistungen
für zumeist kleinere Kunden (inklusive der Produktion von
Werbematerialien) ausgewiesen. Auch dieser Bereich war
stark von den Folgen der Covid-19-Pandemie betroffen.
Dennoch lagen das dritte und vierte Quartal bei den Um
-
satzerlösen in Summe immer noch deutlich unter dem
Vorjahr. Die spürbaren Erholungstendenzen im zweiten
Halbjahr wurden später durch erneute Shutdowns wieder
gebremst. Insgesamt war der Rückgang seit April so groß,
dass über den gesamten Berichtszeitraum hinweg alle
Produktgruppen unter dem Niveau des Vorjahres lagen.
Ergebnisseitig machten sich die Auswirkungen der Covid-
19-Pandemie ebenfalls negativ bemerkbar. Zwar konnte
ein Teil der Umsatzeinbrüche durch deutlich geringere
Kosten kompensiert werden. Insgesamt musste sich das
Segment im Geschäftsjahr 2020 aber mit niedrigeren
Erträgen zufrieden geben und erwirtschaftete im Be-
richtszeitraum immerhin noch ein EBITDA (adjusted)
in Höhe von 242,3 Mio. EUR (Vj.: 323,6 Mio. EUR). Die
EBITDA-Marge (adjusted) erreichte im Berichtszeit-
raum trotz der massiven Beeinträchtigungen durch die
Covid-19-Pandemie einen beachtlichen Wert von 44,2 %,
der nur geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres (Vj.:
45,6 %) lag.
Die Produktgruppe Großformate, in der klassische
Außenwerbeprodukte insbesondere für nationale
wie regionale Kunden angeboten werden, sank um
72,3 Mio. EUR auf 269,8 Mio. EUR. Die Produktgruppe
Street Furniture, die insbesondere nationale sowie
internationale Kundengruppen für den deutschen Au-
ßenwerbemarkt adressiert, hat einen besonders hohen
Anteil an klassischem Werbegeschäft mit großen über-
regionalen Kampagnen. Entsprechend verzeichnete diese
Produktgruppe im Berichtszeitraum den relativ größten
Zusammengefasster Lagebericht
37
Wirtschaftsbericht
Digital OOH & Content
In Mio. EUR
2020
2019
Veränderung
Segmentumsatz, davon
Display
548,0
277,5
126,6
143,9
166,8
30,4 %
588,3
282,6
161,4
144,3
183,5
31,2 %
–40,3
–5,0
–6,9 %
–1,8 %
Video
–34,8
–0,5
–21,6 %
Digital Marketing Services
EBITDA (adjusted)
EBITDA-Marge (adjusted)
–0,3 %
–16,7
–9,1 %
–0,8 Prozentpunkte
Im Geschäftsjahr 2020 sanken die Umsatzerlöse des Seg-
ments Digital OOH & Content von 588,3 Mio. EUR auf
548,0 Mio. EUR. Nach einer positiven Gesamtentwicklung
im ersten Quartal 2020 belasteten die negativen Auswir-
kungen der Covid-19-Pandemie die Geschäftsentwicklung
im zweiten Quartal 2020 sehr massiv. Im dritten Quar-
tal konnte man in Summe schon wieder an das starke
Vorjahr anknüpfen. Die Entwicklung im vierten Quartal
war hingegen erneut von den negativen Auswirkungen
der Covid-19-Pandemie und des erneuten Shutdowns in
Deutschland betroffen. Während die Online-Vermarktung
im zweiten Halbjahr sogar Umsatzerlöse über dem Vor-
jahr berichtete, belasteten die mit der Covid-19-Pandemie
einhergehenden Folgen unsere digitalen Out-of-Home
Produkte.
aber in einem insgesamt herausfordernden Marktumfeld
Umsatzerlöse über dem Niveau des Vorjahres erzielen. Die
Produktgruppe Digital Marketing Services konnte im
Geschäftsjahr 2020 mit 143,9 Mio. EUR Umsatzerlöse auf
dem Niveau des Vorjahres (Vj.: 144,3 Mio. EUR) erzielen.
Dabei gelang es insbesondere der Statista in einem durch
die Covid-19-Pandemie schwierigen Marktumfeld und
trotz starker Vorjahresvergleichswerte die Umsatzerlöse
weiter deutlich auszubauen.
Die nachteiligen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
auf die Umsatzerlöse, vor allem im Bereich der hochmar-
gigen digitalen Außenwerbeprodukte, machten sich trotz
kostenseitiger Gegeneffekte auch im Ergebnis negativ be-
merkbar. Insgesamt konnte das Segment daher nicht an
die sehr guten Ergebnisse des Vorjahres heranreichen und
erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 ein um 16,7 Mio.
EUR auf 166,8 Mio. EUR gesunkenes EBITDA (adjusted)
(Vj.: 183,5 Mio. EUR). In der EBITDA-Marge (adjusted)
haben die kostenseitigen Gegeneffekte die Umsatzeinbu-
ßen nahezu vollständig kompensiert, sodass die Marge
mit 30,4 % nur geringfügig unter dem Niveau des Vor-
jahres (Vj.: 31,2 %) lag.
Die Produktgruppe Video, in der insbesondere unsere di-
gitalen Out-of-Home Produkte (Public Video) ausgewiesen
werden, verzeichnete entsprechend im Geschäftsjahr 2020
einen Rückgang um 34,8 Mio. EUR auf 126,6 Mio. EUR.
Die Produktgruppe Display, in der verschiedenste Ver-
marktungsformen für mobile Endgeräte und Desktops
angeboten werden, sank im Berichtszeitraum zwar pande-
miebedingt um 5,0 Mio. EUR auf 277,5 Mio. EUR. Im drit-
ten und vierten Quartal 2020 konnte die Produktgruppe
38
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Direct Media
In Mio. EUR
2020
2019
Veränderung
Segmentumsatz, davon
Dialog Marketing
369,4
250,0
119,4
66,2
340,6
230,8
109,7
52,4
28,8
19,1
9,7
8,5 %
8,3 %
Transactional
8,8 %
EBITDA (adjusted)
EBITDA-Marge (adjusted)
13,9
26,5 %
17,9 %
15,4 %
2,5 Prozentpunkte
Das Segment Direct Media beinhaltet die Produktgruppen
Dialog Marketing und Transactional. Vor dem Hintergrund
der Portfoliobereinigungen im Bereich Transactional sind
die Segmentzahlen insgesamt nur bedingt mit den Vor-
jahreszahlen vergleichbar.32
war von der Covid-19-Pandemie kaum betroffen und
konnte im Berichtszeitraum ebenfalls Umsatzerlöse über
dem Niveau des Vorjahres erzielen. Die Produktgruppe
Transactional hat ihre Umsatzerlöse im Geschäftsjahr
2020 trotz einiger Portfoliobereinigungen und trotz des
durch Covid-19-bedingt schwierigen Marktumfelds sogar
um 9,7 Mio. EUR auf 119,4 Mio. EUR ausbauen können.
Dabei konnte vor allem das E-Commerce-Geschäft von
AsamBeauty über alle vier Quartale hinweg deutliche Zu-
wächse verbuchen.
In der Produktgruppe Dialog Marketing, in der unsere
Call Center- und Direktvertriebsaktivitäten (door-to-door)
gebündelt sind, stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2020
um 19,1 Mio. EUR auf 250,0 Mio. EUR. Die zunächst
negative Entwicklung der door-to-door Vertriebsaktivi-
täten, die von Mitte März bis in den Mai pandemie-
bedingt vorübergehend eingestellt werden mussten,
konnte in der zweiten Jahreshälfte deutlich überkom-
pensiert werden. Das Call Center Geschäft hingegen
Insgesamt erwirtschaftete das Segment im Berichtszeit-
raum ein um 26,5 % gestiegenes EBITDA (adjusted) in
Höhe von 66,2 Mio. EUR (Vj.: 52,4 Mio. EUR) und verbes-
serte damit seine EBITDA-Marge (adjusted) auf 17,9 %
(Vj.: 15,4 %).
32 Die veräußerten Geschäftsaktivitäten stellten – anders als die D+S 360°
Gruppe – keine abgegrenzten Einheiten im Sinne des IFRS 5 dar. Vor diesem
Hintergrund erfolgte in diesen Fällen keine Bereinigung der Vorjahreszahlen.
Zusammengefasster Lagebericht
39
Angaben zur Ströer SE & Co. KGaA
ANGABEN ZUR STRÖER SE & CO. KGAA
Der Lagebericht der Ströer SE & Co. KGaA und der Kon-
zernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 sind nach
§ 315 Abs. 5 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB
zusammengefasst. Der Jahresabschluss und der Bericht
über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns werden
zeitgleich im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.
Ertragslage
Die vorübergehende gesamtwirtschaftliche Eintrübung
im Kontext der Covid-19-Pandemie ist insbesondere auch
im Außenwerbegeschäft der Ströer Gruppe nachteilig ins
Gewicht gefallen. Als Folge dieser temporären Eintrübung
ist der Jahresüberschuss der Ströer SE & Co. KGaA über
die konzerninternen Ergebnisabführungen im Berichtsjahr
entsprechend in Mitleidenschaft gezogen worden. Unter
Berücksichtigung gegenläufiger Effekte im sonstigen be-
trieblichen Ergebnis sowie im Steuerergebnis bezifferte
sich der Jahresüberschuss letztendlich auf 65,6 Mio. EUR
(Vj.: 72,2 Mio. EUR).
Beschreibung der Gesellschaft
Die Ströer SE & Co. KGaA ist eine Holdinggesellschaft,
die ausschließlich Aufgaben im Bereich der Steuerung des
Konzernverbunds wahrnimmt sowie konzernweite Ver-
waltungs- und Serviceleistungen erbringt. Hierzu gehören
insbesondere die Bereiche Finanz- und Konzernrechnungs-
wesen, Unternehmens- und Kapitalmarktkommunikation,
IT-Services, Konzerncontrolling und Risikomanagement,
Forschung und Produktentwicklung, Recht und Compli-
ance sowie Unternehmensentwicklung.
Die nachfolgenden Zahlen und Erläuterungen beziehen
sich auf den nach den Vorschriften des Handelsgesetz-
buchs und des Aktiengesetzes aufgestellten Jahres-
abschluss der Ströer SE & Co. KGaA.
In TEUR
2020
2019
Umsatzerlöse
27.572
22.583
–8.308
–25.879
27.776
6.859
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
–8.823
–27.327
Personalaufwand
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
–8.178
–34.514
345
–7.629
–32.115
0
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Erträge aus Beteiligungen
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen und Aufwendungen aus Verlustübernahme
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
Abschreibungen auf Finanzanlagen
128.409
2.236
163.146
2.385
–7.790
–10.338
–20.391
65.748
–113
–12.852
–8.967
–30.259
72.193
–41
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis nach Steuern
Sonstige Steuern
Jahresüberschuss
65.635
170.000
235.635
72.152
213.677
285.828
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
Bilanzgewinn
40
Zusammengefasster Lagebericht
Angaben zur Ströer SE & Co. KGaA
Die Umsatzerlöse der Ströer SE & Co. KGaA, die sich
im Wesentlichen aus konzerninternen Dienstleistun-
gen und Mieterträgen zusammensetzen, haben sich
mit 27,6 Mio. EUR gegenüber dem Vergleichswert des
Vorjahres nur marginal verändert (Vj.: 27,8 Mio. EUR).
Deutlich angestiegen sind demgegenüber die sonstigen
betrieblichen Erträge, die sich zum Jahresende auf ins-
gesamt 22,6 Mio. EUR summierten (Vj.: 6,9 Mio. EUR).
Von zentraler Bedeutung war in diesem Zusammenhang
der konzerninterne Verkauf von Sachanlagevermögen und
immateriellen Vermögensgegenständen, aus dem ein Ver-
äußerungsgewinn von 10,1 Mio. EUR herrührte. Leicht
unter Vorjahresniveau schloss im Gegensatz dazu der
Materialaufwand mit 8,3 Mio. EUR (Vj.: 8,8 Mio. EUR),
der sich im Wesentlichen aus konzerninternen Mieten zu-
sammensetzte. Auch im Personalaufwand konnte die
Gesellschaft mit 25,9 Mio. EUR (Vj.: 27,3 Mio. EUR) einen
geringfügigen Rückgang vermelden, der unter anderem
auch auf die Kurzarbeit während der Shutdown-Phasen
im Berichtsjahr zurückzuführen ist. Demgegenüber no-
tierte die Gesellschaft in den sonstigen betrieblichen
Aufwendungen einen geringfügigen Anstieg um
2,4 Mio. EUR auf 34,5 Mio. EUR (Vj.: 32,1 Mio. EUR).
Unterdessen bewegten sich die Abschreibungen auf
immaterielle Vermögensgegenstände des Anlage-
vermögens und Sachanlagen mit 8,2 Mio. EUR (Vj.: 7,6
Mio. EUR) nur unwesentlich über dem Vorjahr.
Mit Blick auf die konzerninternen Ergebnisabführungen
(Erträge aus Gewinnabführungsverträgen und Auf-
wendungen aus Verlustübernahme) musste die Ge-
sellschaft bedingt durch die Auswirkungen der
Covid-19-Pandemie im Berichtsjahr einen Rückgang um
34,7 Mio. EUR auf 128,4 Mio. EUR (Vj.: 163,1 Mio. EUR)
hinnehmen, der in erster Linie auf die Ergebnisabführun-
gen im Außenwerbegeschäft zurückzuführen war. Etwa
auf Vorjahresniveau präsentierten sich demgegenüber
die Erträge aus anderen Wertpapieren und Auslei-
hungen des Finanzanlagevermögens. Auch das Zins-
ergebnis (sonstige Zinsen und ähnliche Erträge sowie
Zinsen und ähnliche Aufwendungen) zeigte sich mit
10,3 Mio. EUR (Vj.: 9,0 Mio. EUR) kaum verändert. Unter-
dessen konnte die Gesellschaft in den Abschreibungen
auf Finanzanlagen einen Rückgang um 5,1 Mio. EUR auf
nunmehr 7,8 Mio. EUR (Vj.: 12,9 Mio. EUR) verbuchen.
Ausschlaggebend für diesen Rückgang war vor allem, dass
das Volumen der erstmals als uneinbringlich eingestuften
Darlehensforderungen im Berichtsjahr merklich niedriger
ausfiel als noch im Jahr zuvor.
Bedingt durch die Eintrübung der operativen Geschäfts-
tätigkeit im Rahmen der Covid-19-Pandemie ist auch die
steuerliche Bemessungsgrundlage in der Organschaft zu-
rückgegangen. In der Folge haben sich dementsprechend
auch die Steuern vom Einkommen und Ertrag mit
20,4 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr rückläufig entwi-
ckelt (Vj.: 30,3 Mio. EUR). Zu detaillierten Ausführungen
im Hinblick auf die latenten Steuern verweisen wir auf
Abschnitt C.6 im Anhang der Gesellschaft.
Zusammengefasster Lagebericht
41
Angaben zur Ströer SE & Co. KGaA
Vermögens- und Finanzlage
In TEUR
2020
2019
Das abgelaufene Geschäftsjahr hat sich mit seinen mas-
siven Verwerfungen im Zuge der Covid-19-Pandemie nur
in vergleichsweise geringem Umfang nachteilig auf die
Vermögens- und Finanzlage der Ströer SE & Co. KGaA
ausgewirkt. Während sich auf der Aktivseite der Bilanz
vor allem die Immateriellen Vermögensgegenstände
und Sachanlagen (–21,7 Mio. EUR), die Finanzanlagen
(–17,4 Mio. EUR) sowie die Guthaben bei Kreditinstituten
(–8,9 Mio. EUR) leicht rückläufig entwickelten, legten
die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände
(+71,4 Mio. EUR) kräftig zu. Auf der Passivseite waren es
insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditins-
tituten (+49,3 Mio. EUR), die sonstigen Rückstellungen
(6,0 Mio. EUR) sowie die Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen (+12,7 Mio. EUR), die in mo-
deratem Umfang anzogen, sodass das Eigenkapital letzt-
endlich um 44,0 Mio. EUR auf nunmehr 1.325,0 Mio. EUR
nachgab. Unter Berücksichtigung einer weiterhin äußerst
robusten Eigenkapitalquote von 59,8 % (Vj.: 62,4 %) er-
gab sich damit zum Bilanzstichtag wie schon in den Jahren
zuvor ein sehr solides und ausgewogenes Bilanzbild.
Aktiva
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögens-
gegenstände und Sachanlagen
18.348
762.089
780.437
40.064
779.460
819.524
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
1.433.118 1.361.748
Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
632
9.551
1.433.750 1.371.298
Rechnungsabgrenzungs-
posten
3.366
4.489
Bilanzsumme
2.217.553 2.195.311
Passiva
Eigenkapital
1.325.037 1.369.028
Rückstellungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
18.175
19.977
38.152
20.455
13.966
34.421
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
643.878
9.963
594.566
9.492
Verbindlichkeiten aus Lieferun-
gen und Leistungen und
sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
200.523
187.805
854.364
791.863
Bilanzsumme
2.217.553 2.195.311
42
Zusammengefasster Lagebericht
Angaben zur Ströer SE & Co. KGaA
Vermögensstrukturanalyse
Wert des Vorjahres (Vj.: 4,5 Mio. EUR). In dieser Position
sind insbesondere jene Kreditbeschaffungskosten akti-
viert, die in den vergangenen Jahren im Rahmen mehrerer
Anpassungen der Kreditfazilität aufgelaufen waren. Diese
Kosten werden seither über die Laufzeit der Finanzierung
abgegrenzt und zeitanteilig aufgelöst.
Zu den nennenswerten Veränderungen im Vermögen der
Ströer SE & Co. KGaA zählte im vergangenen Geschäfts-
jahr unter anderem der Rückgang in den immateriellen
Vermögensgegenständen und Sachanlagen, die mit
18,3 Mio. EUR um 21,7 Mio. EUR unter dem Wert des
Vorjahres schlossen (Vj.: 40,1 Mio. EUR). Ursächlich da-
für war vorwiegend die konzerninterne Übertragung von
immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlage-
vermögen auf eine andere Konzerngesellschaft.
Finanzstrukturanalyse
Die Ströer SE & Co. KGaA schloss das abgelaufene
Geschäftsjahr mit einem Eigenkapital in Höhe von
1.325,0 Mio. EUR ab (Vj.: 1.369,0 Mio. EUR). Während
sich der laufende Jahresüberschuss der Gesellschaft
mit 65,6 Mio. EUR (Vj.: 72,2 Mio. EUR) ebenso wie die
Ebenfalls rückläufig präsentierten sich die Finanzanlagen
der Gesellschaft. Waren im Vorjahr noch 779,5 Mio. EUR
zu Buche geschlagen, so lag der Wert zum Ende des
Berichtsjahres mit 762,1 Mio. EUR um 17,4 Mio. EUR un-
ter dem Vorjahreswert. Neben konzerninternen Netto-
Darlehenstilgungen durch einzelne Tochtergesellschaften
in einem Volumen von 10,0 Mio. EUR machten sich dabei
auch Wertberichtigungen auf ausgereichte Darlehen in
einem Umfang von knapp 7,0 Mio. EUR bemerkbar.
Ausübung bestehender Aktienoptionen im Rahmen ei
-
nes Aktienoptionsprogramms mit 3,5 Mio. EUR (Vj.:
7,2 Mio. EUR) jeweils positiv ausgewirkt haben, hatte
die Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre der
Ströer SE & Co. KGaA in Höhe von 113,2 Mio. EUR (Vj.:
113,1 Mio. EUR) einen entsprechend gegenläufigen
Effekt. Insgesamt bewegte sich die Eigenkapitalquote mit
59,8 % auf einem weiterhin sehr komfortablen Niveau
(Vj.: 62,4 %).
Gleichzeitig sind die Forderungen und sonstigen
Vermögensgegenstände von 1.361,7 Mio. EUR um
71,4 Mio. EUR auf 1.433,1 Mio. EUR angewachsen. Dabei
sind einerseits die Forderungen aus konzerninternen Er-
gebnisabführungen für das Geschäftsjahr 2020 positiv
zum Tragen gekommen, während sich andererseits die
unterjährig von den jeweiligen Tochtergesellschaften er-
wirtschafteten und an die Konzern-Holding abgeführten
Liquiditätsüberschüsse gegenläufig ausgewirkt haben.
Des Weiteren haben die durch einzelne Konzerngesell-
schaften vollzogenen M&A-Anteilserwerbe ebenso wie
die eingangs beschriebene konzerninterne Übertragung
von Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögens-
gegenständen durch den damit jeweils verbundenen
Liquiditätsbedarf der Konzerngesellschaften zu diesem
Anstieg beigetragen.
Die Rückstellungen der Ströer SE & Co. KGaA sind im
Berichtszeitraum von 34,4 Mio. EUR auf 38,2 Mio. EUR
angestiegen, wohingegen die Verbindlichkeiten ge-
genüber Kreditinstituten mit 643,9 Mio. EUR um
49,3 Mio. EUR zugelegt haben (Vj.: 594,6 Mio. EUR).
Neben der Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre
der Ströer SE & Co. KGaA und kleineren M&A-Anteils-
erwerben, die jeweils zu entsprechendem Liquiditäts-
bedarf bei der erwerbenden Konzerngesellschaft geführt
haben, machten sich vornehmlich auch die nachteiligen
Auswirkungen der Covid-19-Pandemie bemerkbar. Dem-
gegenüber präsentierten sich die Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Ver-
bindlichkeiten mit 10,0 Mio. EUR nahezu unverändert
gegenüber dem Vorjahr (Vj.: 9,5 Mio. EUR). Auch mit
Blick auf die Verbindlichkeiten gegenüber verbun-
denen Unternehmen verzeichnete die Gesellschaft
bei einem verhaltenen Anstieg um 12,7 Mio. EUR auf
200,5 Mio. EUR kaum nennenswerte Effekte.
Die Guthaben bei Kreditinstituten beliefen sich zum
Ende des Berichtsjahres auf gut 0,6 Mio. EUR, was einem
Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 8,9 Mio. EUR ent-
spricht (Vj.: 9,6 Mio. EUR). Auch der Rechnungsabgren-
zungsposten bewegte sich mit 3,4 Mio. EUR unter dem
Zusammengefasster Lagebericht
43
Angaben zur Ströer SE & Co. KGaA
Liquiditätsanalyse
Die Ströer SE & Co. KGaA ist als Holdinggesellschaft eng
mit der Entwicklung der gesamten Ströer Gruppe ver-
bunden. Aufgrund des positiven Nettofinanzvermögens,
der komfortablen Eigenkapitalquote sowie der Erwartung,
dass sich die Ergebnisse der Tochtergesellschaften nach
Überwindung der Covid-19-Pandemie in Summe wie-
der deutlich besser darstellen, ist die Gesellschaft nach
unserer Überzeugung ebenso wie die gesamte Gruppe
für zukünftige Herausforderungen bestens aufgestellt.
Die Ströer SE & Co. KGaA verfügt im Rahmen ihrer
Kreditfazilität über langfristige Kreditlinien in einem
Umfang von 600,0 Mio. EUR, die bei Bedarf um weitere
100,0 Mio. EUR erhöht werden können. Die Kredit-
linien sind in voller Höhe als flexible Revolving Facility
ausgestaltet und bis zum Dezember 2023 fest zuge-
sagt. Zum 31. Dezember 2020 waren von diesen Kredit-
linien insgesamt 181,8 Mio. EUR (Vj.: 114,6 Mio. EUR)
in Anspruch genommen und damit 418,2 Mio. EUR (Vj.:
485,4 Mio. EUR) frei verfügbar. Unter zusätzlicher Berück-
sichtigung der zum Stichtag vorhandenen Zahlungsmittel
in Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vj.: 9,6 Mio. EUR) ergaben
sich damit freie Finanzierungsspielräume von insgesamt
418,8 Mio. EUR (Vj.: 495,0 Mio. EUR).
Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft
Die voraussichtliche Entwicklung der Ströer SE & Co. KGaA
hängt aufgrund ihrer Eigenschaft als Konzernmutterge
-
sellschaft von der Entwicklung des Gesamtkonzerns ab.
Wir gehen aufgrund der im Prognosebericht des Kon-
zerns dargestellten Entwicklung der Ertragslage für das
Jahr 2021 davon aus, dass die Tochtergesellschaften trotz
der aktuell noch andauernden Belastungen durch die
Covid-19-Pandemie zukünftig insgesamt höhere Ergebnis-
beiträge erwirtschaften werden als im Jahr 2020 und die
Ströer SE & Co. KGaA damit zukünftig wieder deutlich
bessere Jahresergebnisse erzielen wird.
Das Nettofinanzvermögen der Gesellschaft belief sich
zum 31. Dezember 2020 auf 684,3 Mio. EUR (Vj.:
694,7 Mio. EUR). Die nachfolgende Übersicht stellt
die Zusammensetzung des Nettofinanzvermögens der
Ströer SE & Co. KGaA zum Stichtag dar:
In Mio. EUR
31.12.2020
31.12.2019
(1) Forderungen gegen
verbundene Unternehmen
1.425,0
103,1
0,6
1.353,6
113,9
9,6
(2) Ausleihungen an
verbundene Unternehmen
(3) Kassenbestand, Guthaben
bei Kreditinstituten
(1)+(2)+(3) Summe
Finanzvermögen
1.528,7
643,9
1.477,0
594,6
(4) Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
(5) Verbindlichkeiten
gegenüber verbundenen
Unternehmen
200,5
187,8
(4)+(5) Summe
Finanzverbindlichkeiten
844,4
782,4
(1)+(2)+(3)–(4)–(5)
Nettofinanzvermögen
684,3
694,7
Eigenkapitalquote (in %)
59,8 %
62,4 %
44
Zusammengefasster Lagebericht
Informationen zur Aktie
INFORMATIONEN ZUR AKTIE
Trotz der zwischenzeitlichen großen Verunsicherung der
Aktienmärkte aufgrund der Covid-19-Pandemie und der
Shutdowns im März/April und November/Dezember in
Deutschland war 2020 ein erfolgreiches Börsenjahr für
Ströer. Nach einem allgemeinen Tief im deutschen und
in internationalen Aktienmärkten zu Beginn der Pande-
mie erholten sich die Märkte auf breiter Front und der
DAX legte über das Gesamtjahr 2020 um über 3,5 %
(Vj.: 25,5 %) zu. Der MDAX, in welchem die Aktie der
Ströer SE & Co. KGaA seit Juni 2020 wieder notiert ist,
entwickelte sich im Vergleich zum DAX noch besser und
stieg um knapp 8,8 % (Vj.: 31,2 %).
Vor dem Hintergrund des positiven Aktienmarktumfelds,
insbesondere aber durch die erfolgreiche Positionie-
rung der OOH+ Strategie und die vergleichsweise posi-
tive Ergebnisentwicklung, zeigte sich die Aktie der
Ströer SE & Co. KGaA erneut stark und konnte die füh-
renden Börsenindizes outperformen und neue historische
Höchststände erreichen. Nachdem das Papier im Dezem-
ber mit einem Kurs von 72,05 EUR das vorangegangene
Geschäftsjahr schloss, konnte die Ströer Aktie im Laufe
des Geschäftsjahres 2020 deutlich zulegen und mit
82,50 EUR ein neues Allzeithoch markieren. Über den
gesamten Jahresverlauf legte die Aktie um rund 12,4 %
auf 81,00 EUR zu.
Der DAXsector All Media Index entwickelte sich vergleich-
bar zu den vorgenannten Indizes und stieg im Jahresver-
lauf um rund 5,9 % (Vj.: 28,6 %).
Die Ströer Aktie im Jahr 2020 im Vergleich (in Prozent)
120
110
100
90
80
70
60
50
40
Jan
Feb
März
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Ströer SE & Co. KGaA
DAXsector All Media
MDAX
DAX
Quelle: Factset
Zusammengefasster Lagebericht
45
Informationen zur Aktie
Ströer im Dialog mit dem Kapitalmarkt
Börsennotierung, Marktkapitalisierung und
Handelsvolumen
Eine aktive und kontinuierliche Kommunikation mit
dem Kapitalmarkt ist von zentraler Bedeutung und steht
im Mittelpunkt der Investor Relations Arbeit bei der
Ströer SE & Co. KGaA. Ziel der Investor Relations Arbeit
ist es, sowohl durch direkten, persönlichen Kontakt als
auch über unsere Webseite und unseren Emailverteiler,
privaten und institutionellen Investoren, Analysten so-
wie weiteren interessierten Kapitalmarktteilnehmern das
Unternehmen zu präsentieren und die Strategie und die
Potenziale zu erläutern. Coronabedingt sind die klassi-
schen Roadshowaktivtäten nach dem ersten Quartal
deutlich zurückgegangen. Diese hat Investor Relations
erfolgreich durch eine Vielzahl an virtuellen Roadshows
und virtuellen Investmentkonferenzen ersetzt und konnte
in diesen neuen Formaten weiterhin zeitnah über aktuelle
Entwicklungen des Unternehmens informieren.
Die Aktie der Ströer SE & Co. KGaA ist im Prime Standard
der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und wird seit dem
22. Juni 2020 wieder im MDAX gelistet. Auf Basis des
Schlusskurses vom 30. Dezember 2020 beträgt die Markt-
kapitalisierung rund 4,6 Mrd. EUR (Vj.: 4,1 Mrd. EUR).
Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen der
Ströer Aktie auf Xetra lag 2020 bei rund 112.000 Stück
(Vj.: 67.000 Stück).
Analystenstudien
Derzeit wird die Ströer SE & Co. KGaA von 16 nationalen
und internationalen Banken analysiert. Von den Einschät-
zungen zum Ende der zwölfmonatigen Berichtsperiode
lauten zehn „Kaufen“ und sechs „Halten“.
Die aktuellen Broker-Einschätzungen können unter
www.stroeer.com/investor-relations eingesehen und der
nachfolgenden Tabelle entnommen werden:
Neben Investor Relations hat der Vorstand des persönlich
haftenden Gesellschafters an einer Vielzahl von virtuel-
len Investorengesprächen teilgenommen, um sich den
Fragen der Kapitalmarktteilnehmer zu stellen. Zur opti-
malen Steuerung unserer Investor Relations Aktivitäten
werten wir kontinuierlich unsere Aktionärsstruktur aus
und planen entsprechend unsere Aktivitäten. Daneben
ist unsere Website ein zentrales Kommunikationsmittel.
Auf www.stroeer.com berichten wir zeitnah über kapi-
talmarktrelevante Informationen und stellen alle Investor
Relations Dokumente dort zum Download zur Verfügung.
Investment Bank
Empfehlung
J.P. Morgan
Exane BNP Paribas
Nord/LB
Kaufen
Kaufen
Kaufen
Kaufen
Kaufen
Kaufen
Kaufen
Kaufen
Kaufen
Halten
Kaufen
Halten
Halten
Halten
Halten
Halten
Hauck & Aufhäuser
HSBC
Alle Infor-
mationen
finden Sie auf
der Homepage
unter:
www.
stroeer.com/
investor-relations
KeplerCheuvreux
LBBW
Ordentliche Hauptversammlung
Deutsche Bank
Mainfirst
Aufgrund der Covid-19-Pandemie und der damit ver-
bundenen Kontaktbeschränkungen fand die Aktionärs-
versammlung erstmalig als virtuelle Hauptversamm-
lung am 4. November 2020 statt. Es nahmen rund
60 Anteilseignern im Internet teil. Insgesamt waren rund
50,4 Millionen Stückaktien vertreten. Bis auf den Tages-
ordnungspunkt 9 (Änderungen der Bedingungen des
Aktienoptionsprogramms 2015) wurden alle Beschluss-
vorschläge des Aufsichtsrats und des persönlich haften-
den Gesellschafters angenommen. Hierzu zählte auch die
Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2,00 EUR pro
dividendenberechtigter Stückaktie.
Goldman Sachs
UBS
Barclays
Citi
Morgan Stanley
Oddo BHF
Warburg Research
46
Zusammengefasster Lagebericht
Informationen zur Aktie
Aktionärsstruktur
Aktionärsstruktur der Ströer SE & Co. KGaA
Stand 31.12.2020 in %
Udo Müller, Gründer und Co-Vorsitzender des Vorstands,
hält direkt 6,19 % und mittelbar über zwischengeschaltete
Tochtergesellschaften 16 %, insgesamt 22,19 %. Dirk
Ströer, Mitglied des Aufsichtsrats, hält mittelbar über
zwischengeschaltete Tochtergesellschaften 19,51 % und
Christian Schmalzl, Co-Vorsitzender des Vorstands, hält
rund 0,05 % der Aktien an der Ströer SE & Co. KGaA.
Der Streubesitz beträgt rund 49 %. Laut den der Gesell-
schaft vorliegenden Mitteilungen zum Stichtag 31. Dezem-
ber 2020 sind uns die folgenden Stimmrechtsanteile an der
Ströer SE & Co. KGaA von über 3 % bekannt: Deutsche
Telekom Trust e.V., 9,69 %, Allianz Global Investors Europe
9,98 %, Credit Suisse 3,44 % und DWS Investment 4,92 %.
22,19
48,61
Udo Müller
Dirk Ströer
Deutsche Telekom
Trust e. V.
Gesamtzahl
der Aktien:
56.646.571
19,51
Streubesitz
9,69
Dividendenpolitik
Im abgelaufenen Berichtsjahr hat die Ströer SE & Co. KGaA
eine 2,00-EUR-Dividende pro dividendenberechtigter
Stückaktie ausgeschüttet. Die Ströer SE & Co. KGaA
beabsichtigt die Aktionäre weiterhin an einer erfolg-
reichen Gewinnentwicklung zu beteiligen.
Kenndaten der Ströer SE & Co. KGaA Aktie
Grundkapital
56.646.571 EUR
56.646.571
Anzahl der Aktien
Nennwertlose Inhaberstammaktien
Gattung
(anteiliger Betrag von 1,00 EUR je Aktie am Grundkapital)
Erstnotierung
15. Juli 2010
DE0007493991
749399
ISIN (International Securities Identification Number)
WKN (Wertpapierkennnummer)
Börsenkürzel
SAX
Tickersymbol Reuters
Tickersymbol Bloomberg
Marktsegment
SAXG.DE
SAX/DE
Prime Standard
MDAX
Index
Designated Sponsors
Jahresanfangskurs 20201
Jahresendkurs 20201
Höchstkurs 20201
Oddo Seydler Bank AG
71,45 EUR
81,00 EUR
82,50 EUR
37,00 EUR
Tiefstkurs 20201
1XETRA-Kurs in EUR
Zusammengefasster Lagebericht
47
MitarbeiterInnen
MITARBEITERINNEN
Die Digitalisierung in der Medienbranche stellt weiterhin
höchste Anforderungen an unsere MitarbeiterInnen und
unsere Zusammenarbeit untereinander und mit Kunden
im Hinblick auf technisches Know-How, Kreativität und
neue Arbeitsformen. Ströer möchte dem Anspruch ge-
recht werden, diese Veränderungen aktiv zu gestalten
und dabei als Pionier voranzugehen. Durch bereits ge-
übte kollaborative und agile Arbeitsformen sowie unsere
FlexWork Lösungen konnte Ströer sehr schnell die Arbeits-
abläufe vollständig virtuell abbilden. Unterstützt haben
wir die Führungskräfte und MitarbeiterInnen durch digi-
tale Online-Schulungen zu „Meeting over Distance“ und
„Lead over Distance“. Sowohl zu Beginn des Shutdowns
aufgrund der Covid-19-Pandemie, als auch während
der gesamten Zeit geben wir unseren MitarbeiterInnen
Raum für Ideen und Austausch und befähigen sie so zu
Höchstleistungen. Während der Pandemie haben Teile
der MitarbeiterInnen in Kurzarbeit gearbeitet. Ströer hat
die staatlichen Zuschüsse für die MitarbeiterInnen aufge-
stockt, um die individuellen finanziellen Einschränkungen
so gering wie möglich zu halten. Ein Teil der Belegschaft
konnte relativ schnell wieder im Normalmodus aktiv sein.
Dabei haben wir durch strenge Hygiene- und Abstands-
regelungen für die Sicherheit unserer MitarbeiterInnen
gesorgt und hybride Arbeitsformen unterstützt.
Das Framework für agile Methoden bilden bei Ströer
Scrum und Design Thinking. Das Know-How wird hier-
bei durch Workinare von internen MitarbeiterInnen,
die zu TrainerInnen ausgebildet wurden, geschult und
weitergegeben. Innerhalb des Konzerns haben wir
in vielen Bereichen die Methodik OKR – Objective &
Key Results – eingeführt. Zur besseren Unterstützung
wurde ein spezielles internes Konzept mit Zertifizie-
rung entwickelt und eingeführt. Mittlerweile sind über
40 MitarbeiterInnen zertifiziert.
Ströer ist im Jahr 2020 von Leading Employers als TOP 1 %
DER ARBEITGEBER in Deutschland ausgezeichnet worden.
In 2020 haben wir über 65.000 Bewerbungen erhalten.
Unser digitales Mitarbeiterempfehlungsprogramm, in dem
auch Empfehlungen über Online Kanäle weitergeleitet
werden können, hat sich erfolgreich bewährt.
Mit dem Ausbau der Landingpages hat Ströer für eine
bessere Auffindbarkeit im Netz und Klarheit der einzel-
nen Aufgabenschwerpunkte gesorgt. Wir unterstützen
die Vielfalt in jeglicher Hinsicht und fördern eine Kultur
von Wertschätzung und Fairness. Durch ansprechende
moderne Bürowelten, flexible Arbeitszeitmodelle, freien
Kaffee, sowie weitere Leistungen, wie z.B. unseren Be-
triebskindergarten in Köln, bieten wir ein Umfeld, in dem
sich die MitarbeiterInnen mit Ströer identifizieren.
Arbeitsschutzmaßnamen Covid-19
Beschäftigungssituation
Nutze weiterhin
FLEXWORK
Nutze
virtuelle Meetings
Komme niemals
krank ins Büro!
Mitarbeiterzahl
Der Ströer Konzern beschäftigte zum Jahresende 10.003
(Vj: 12.210) MitarbeiterInnen in Voll- und Teilzeitbeschäfti-
gung. Der Rückgang von 2.207 MitarbeiterInnen resultiert
im Kern aus dem Verkauf eines Teils des Dialog-Segments
sowie den üblichen Schwankungen.
Halte Abstand:
mind. 2 Meter
Trage einen
Mund-Nasen-Schutz
Nutze ausschließlich
persönliches Equipment
Mitarbeiter nach Unternehmensbereichen
Stichtag 31.12.2020
1.816
2.572
Nur in Ausnahmefällen:
Präsenzmeeting mit
max. 3 Personen
Führe ein
„Begegnungs-Tage-
buch“
Nimm immer Rücksicht
und beachte die
Holding
Hygieneregeln
Digital OOH & Content
Gesamt
OOH Media
10.003
467
Direct Media
5.148
48
Zusammengefasster Lagebericht
MitarbeiterInnen
Betriebszugehörigkeit und Altersverteilung
Zum Bilanzstichtag waren die MitarbeiterInnen im Schnitt
4,6 Jahre (Vj: 4,8 Jahre) im Ströer Konzern beschäftigt.
Aus- und Weiterbildung
Berufsausbildung und Studium
Ströer bildet bundesweit insgesamt 151 Nachwuchskräfte
aus. 2020 wurde Ströer in der Umfrage „Deutschlands
beste Ausbilder“ des Wirtschaftmagazins CAPITAL mit
fünf Sternen bewertet und zählt damit zu den besten
Ausbildern Deutschlands. Neben der klassischen Berufs-
ausbildung wurde auch das Ströer-Programm für duale
Studienplätze ausgebaut. Neben dem BA-Studium bieten
wir seit 2018 auch ein Master-Programm an.
Ströer verfügt über eine ausgewogene Altersstruktur. Das
Bestreben ist es, junge MitarbeiterInnen durch gezielte
Ausbildungsprogramme für unser Unternehmen zu
begeistern und sie dadurch auch langfristig an Ströer zu
binden. KollegInnen, die auf eine umfassende berufliche
Erfahrung zurückblicken begleiten sie auf ihrem Weg.
Dadurch verbinden wir auch zum Teil Generationen.
Natürlich bietet Ströer erfolgreichen BA-Studenten und
Auszubildenden gute Chancen auf eine Übernahme an
und hat auch im vergangenen Jahr viele junge Talente in
verschiedensten Unternehmensbereichen übernommen.
Altersverteilung im Konzern
2020 in %
15
37
≤ 30 Jahre
31–40 Jahre
41–50 Jahre
> 50 Jahre
Weiterbildung und Qualifizierung
17
Ströer bietet seinen MitarbeiterInnen Perspektiven,
ihre beruflichen Ziele innerhalb des Ströer-Konzerns zu
erreichen. In den vergangenen Jahren wurden unsere
Trainee-Programme ausgeweitet, um Berufseinsteigern
eine vielfältige Einarbeitung und Orientierung zu bieten.
Ein Einstieg als Trainee ist jetzt in vier Bereichen möglich:
General Management, HR, Finance und Sales.
31
Geschlechterverteilung
Weitere Infor-
Ströer hatte bereits ein sehr ausgewogenes Geschlech-
terverhältnis bei der Anzahl der MitarbeiterInnen im Kon-
zern. Der Anteil weiblicher Beschäftigter im Konzern ist
im Jahresverlauf marginal gestiegen. Zum Jahresende
waren zu 49 % Männer und zu 51 % Frauen in der Ströer
Gruppe beschäftigt (Vj: 51 % Männer und 49 % Frauen).
Die ausgewogene Geschlechterverteilung ist nicht zuletzt
das Resultat unserer attraktiven Arbeitszeitmodelle, die
bspw. die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern und
die uns als modernes Unternehmen auszeichnen.
Die TeilnehmerInnen des Talentprogramms entwickeln sich
hervorragend weiter und viele sind innerhalb der Ströer-
Gruppe ihre nächsten Karriereschritte gegangen. In der
3. Runde des im Jahr 2019 gestarteten „Jump 'n Grow“-
Programms haben wir aufgrund der Pandemie einige
Bausteine digital durchgeführt und die anderen Bau-
steine pausiert. Eine regelmäßige Diskussion im Rahmen
von Buchbesprechungen findet weiterhin statt. Es ist
geplant, die noch fehlenden Bausteine in 2021 nachzu-
holen, die 4. Runde des Programms danach zu starten
und MitarbeiterInnen wieder zur Bewerbung für das Pro-
gramm einzuladen. Die Bausteine umfassen Workshops,
Trainings, Kamingespräche mit den Vorständen des per-
sönlich haftenden Gesellschafters und MitarbeiterInnen
in gemeinsamen Projekten und für die Dauer des Pro-
gramms – eine gezielte Verknüpfung mit Mentoren aus
der oberen Führungsebene, die als Sparringspartner und
Wegbegleiter ebenfalls an Teilen des Programms teil-
nehmen, was die Vernetzung gezielt unterstützt.
mationen zur
Genderquote
und zu den Ziel-
größen bei Vor-
stand und den
obersten beiden
Führungsebenen
finden Sie in
der Erklärung
zur Unterneh-
mensführung
unter: www.
stroeer.com/
investor-relations
Geschlechterverteilung der Mitarbeiter
nach Unternehmensbereichen
2020 in %
21
15
10
3
Männer
Frauen
25
13
10
3
Direct Media
Digital OOH & Content
OOH Media
Holding
Zusammengefasster Lagebericht
49
Vergütungsbericht
VERGÜTUNGSBERICHT1
Im Folgenden berichtet der persönlich haftende Gesell-
schafter, die Ströer Management SE, über die Struktur
und die Höhe der eigenen Vergütung sowie der Vergü-
tung der Aufsichtsratsmitglieder der börsennotierten
Ströer SE & Co. KGaA. Darüber hinaus werden – inso-
weit auf freiwilliger Basis – Angaben zur Struktur der
Vergütung der Vorstandsmitglieder und zur Struktur und
Höhe der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder der nicht-
börsennotierten Ströer Management SE gemacht.
Vergütungen des Vorstands
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder der nicht-börsen-
notierten Ströer Management SE wird vom Aufsichtsrat
der nicht-börsennotierten Ströer Management SE festge-
legt und regelmäßig überprüft. Gemäß den Vorschriften
des Aktiengesetzes, der SE-Verordnung und des SE-Aus-
führungsgesetzes hat sich der Aufsichtsrat der Ströer
Management SE im Berichtsjahr hinsichtlich der notwen-
digen Entscheidungen zur Vorstandsvergütung beraten und
entsprechende Beschlüsse gefasst.
Bezüge der Ströer Management SE
Der einzige persönlich haftende Gesellschafter der Ströer
SE & Co. KGaA ist die (ihrerseits nicht börsennotierte)
Ströer Management SE. Sie hat keine Sondereinlage er-
bracht und ist weder am Gewinn und Verlust noch am
Vermögen der Ströer SE & Co. KGaA beteiligt. Die Ströer
Management SE ist die gesetzliche Vertreterin und führt
auch im Übrigen die Geschäfte der Ströer SE & Co. KGaA.
§ 9 Abs. 3 Satz 1 der Satzung der Ströer SE & Co. KGaA
bestimmt, dass der persönlich haftende Gesellschafter für
die Übernahme der Geschäftsführung und der Haftung
von der Gesellschaft eine jährliche Vergütung in Höhe von
5.000,00 EUR erhält. Darüber hinaus bestimmt § 9 Abs. 3
Satz 2 der Satzung, dass ihm zudem sämtliche Auslagen
im Zusammenhang mit der Führung der Geschäfte der
Gesellschaft ersetzt werden; das betrifft namentlich die
nachstehend im Einzelnen beschriebenen Vergütungen
der Vorstandsmitglieder sowie der Aufsichtsratsmitglieder
der Ströer Management SE.
Bis zum 31. Dezember 2018 waren die Anstellungsverträge
der Vorstände der nicht-börsennotierten Ströer Manage-
ment SE mit der Ströer SE & Co. KGaA abgeschlossen;
seit dem 1. Januar 2019 bestehen die Anstellungsverträge
mit Ströer Management SE. Die Vergütungen werden
seit dem Geschäftsjahr 2019 unmittelbar von der Ströer
Management SE an ihre Vorstandsmitglieder ausbezahlt,
sodann jedoch gemäß § 9 Abs. 3 Satz 2 der Satzung der
Ströer SE & Co. KGaA dieser weiterbelastet. Davon ab-
weichend werden variable Vergütungen (LTI), soweit diese
die Geschäftsjahre bis einschließlich 2018 betreffen und
noch nicht ausgezahlt sind, zu den jeweiligen Fälligkeits-
zeitpunkten weiterhin durch die Ströer SE & Co. KGaA
gewährt.
Die Vergütung des Vorstands setzte sich (wie in den Vor-
jahren) auch im Geschäftsjahr 2020 aus zwei wesentlichen
Komponenten zusammen:
Grundvergütung
Die Vorstandsmitglieder erhalten eine fixe Grundver-
gütung, die aus einem monetären Fixum besteht und
als monatlich gleichbleibendes Gehalt ausgezahlt wird.
Für die Monate April und Mai 2020 hat der Vorstand
„Corona-bedingt“ auf Fixvergütungen in Höhe von
TEUR 383 verzichtet.
1
Dieser Abschnitt ist nicht Teil der Abschlussprüfung durch den unabhängigen
Abschlussprüfer.
50
Zusammengefasster Lagebericht
Vergütungsbericht
Variable Vergütung
Short Term Incentives (STI): Cash-Flow aus
operativer Geschäftstätigkeit
Die Vorstandsmitglieder erhalten eine variable Vergütung,
die sich aus einem jährlich auszuzahlenden kurzfristigen
Vergütungselement (Short Term Incentive: „STI“) und ei-
nem langfristig ausgerichteten Vergütungselement (Long
Term Incentive: „LTI“) zusammensetzt. Die variable Vergü-
tung ist an die Leistung des Vorstands, die Entwicklung
des Unternehmens und dessen Wertsteigerung gekoppelt
und abhängig vom Grad des Erreichens unternehmensbe-
zogener Kennzahlen bzw. Zielvorgaben.
Der Fokus auf den operativen Cash-Flow der Ströer Gruppe
beim STI stellt sicher, dass bei den eher kurzfristig zu
beeinflussenden Geschäftsparametern das profitable
Wachstum entsprechend der jährlichen Planungs-Bud-
gets im Vordergrund steht. Dabei wird gezielt nicht
auf „weichere“ Parameter wie adjusted EBITDA oder
profit-unabhängiges, organisches Wachstum abgestellt,
sondern ultimativ auf die Cash-Generierung im laufenden
Jahr incentiviert.
•
Der gesamte leistungsbezogene und damit variable Teil
der Vergütung macht dabei bei Zielerreichung 53%
und daher den größeren Teil der Gesamtvergütung
aus.
Long Term Incentives (LTI): (i) Kapitalrendite,
(ii) Organisches Umsatzwachstum und
(iii) Aktienkurs
•
Die LTI-Vergütungen umfassen einen Zeitraum von drei
bzw. vier Jahren und übersteigen in ihrer Gewichtung
wiederum die STI-Vergütungen.
Kapitalrendite auf Basis adjusted EBIT/Capital Employed
Gerade bei einem Infrastruktur-ähnlichem Geschäft mit
langfristigen Investitionszyklen, ist die Kapitalrendite die
zentrale, langfristige Steuerungsgröße und macht mit
50 % der LTI-Vergütung auch den Schwerpunkt aus.
Diese Vergütung hängt von der Kapitalverzinsung eines
Zeitraums von drei Jahren ab. Benchmark hierfür ist die
Erzielung einer Verzinsung in Höhe der Kapitalkosten des
Ströer Konzerns. Bei Zielerreichung von 100% beläuft
sich der zugesagte Betrag auf TEUR 825. Die Vergütung
kann maximal den dreifachen Betrag erreichen, wofür
eine deutlich über den Kapitalkosten liegende Verzinsung
in der Drei-Jahres-Periode zu erreichen wäre. Umgekehrt
sinkt die Vergütung prozentual bis auf einen Betrag von
0,00 EUR, wenn die Benchmark entsprechend verfehlt
wird.
Damit ist sichergestellt, dass das Handeln des Vorstands,
zumindest soweit dies durch monetäre Anreize möglich
und sinnvoll ist, unmittelbar und substanziell auf die kurz-
aber vor allem langfristige Performance des Unterneh-
mens ausgerichtet ist.
Die hervorragenden Ergebnisse der Ströer Gruppe in den
vergangenen Jahren geben zudem keinen Anlass, an dem
bewährten Modell etwas zu ändern.
Die variablen Vergütungen für das Geschäftsjahr 2020
orientierten sich an folgenden Kennzahlen bzw.
Zielvorgaben:
Zusammengefasster Lagebericht
51
Vergütungsbericht
Organisches Umsatzwachstum
Sonstiges
Durch den immer härter werdenden Verdrängungs-
wettbewerb im Medien- und Vermarktungsgeschäft ist
das nachhaltige, organische Wachstum, komplementär
zur Kapitalrendite und gewichtet mit 35 % des LTI, der
zweite zentrale Werttreiber des Ströer Konzerns. In einem
Drei-Jahres-Zeitraum wird das durchschnittliche orga-
nische Umsatzwachstum des Ströer Konzerns verglichen
mit dem durchschnittlichen Wachstum des Werbemarkts,
gemessen an der Entwicklung des jeweiligen Bruttoinland-
produkts in den von dem Ströer Konzern bearbeiteten
Märkten. Bei Zielerreichung von 100 % beläuft sich der
zugesagte Betrag auf TEUR 577. Liegt das durchschnitt-
liche Umsatzwachstum des Ströer Konzerns in dem
jeweiligen Drei-Jahres-Zeitraum über diesem Vergleichs-
wert, kann die Vergütung maximal den dreifachen Wert
annehmen. Umgekehrt sinkt die Vergütung prozentual
bis auf einen Betrag von 0,00 EUR, wenn die Benchmark
entsprechend verfehlt wird.
Die Vorstandsmitglieder erhalten außerdem Nebenleis-
tungen (Sachbezüge), die von den einzelnen Vorstands-
mitgliedern versteuert werden, sowie Aufwandsersatz für
entstandene Kosten.
Sollte sich die Lage der Gesellschaft in einem Maße ver-
schlechtern, dass die Weitergewährung der Vorstands-
vergütung unbillig wäre, ist die Gesellschaft im Übrigen
berechtigt, die Vorstands-Vergütungen auf ein angemes-
senes Maß herabzusetzen.
Aktienbasierte Vergütungen
Der Aufsichtsrat der Ströer SE & Co. KGaA hat den Mit-
gliedern des Vorstands in den Geschäftsjahren 2015–2020
Aktienoptionen im Rahmen des Aktienoptionsprogramms
aus dem Geschäftsjahr 2015 gewährt; der Aufsichtsrat
der Ströer Management SE hat in Ermächtigung des
Aufsichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA im Geschäfts-
jahr 2019 und 2020 Aktienoptionen aus dem Aktien-
optionsprogramm des Geschäftsjahrs 2019 gewährt. Die
Aktienoptionen stellen weitere langfristige Vergütungs-
komponenten dar. Hierdurch sollen Leistungsanreize
geschaffen werden, die auf Nachhaltigkeit und Lang-
fristigkeit des Unternehmenserfolgs ausgerichtet sind.
Die Optionsrechte können frühestens nach Ablauf einer
Wartezeit von vier Jahren, beginnend ab dem Zuteilungs-
tag des Bezugsrechts, ausgeübt werden. Die Optionen
haben einen vertraglichen Optionszeitraum von sieben
bzw. acht Jahren. Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Be-
dienung der Aktienoptionen wahlweise statt neuer Aktien
eine Barzahlung zu gewähren.
Aktienkurs
Auch wenn Kapitalrendite und organisches Umsatz-
wachstum in Kombination mit der jährlichen Cash-Flow-
Optimierung wesentlich den inneren Wert des Ströer
Konzerns treiben, soll über die Berücksichtigung der nach-
haltigen Aktienkurs-Entwicklung beim LTI aber auch die
externe Sicht auf die Management-Leistung berücksichtigt
werden. Hierüber sind auch Shareholder-Interessen und
Vorstands-Fokus noch klarer verzahnt, und die relative
Performance des Ströer Konzerns zu den relevanten Peers
sowie die Kommunikation in Richtung Kapitalmarkt finden
Eingang in die Vorstands-Incentivierung. Dieser LTI-Bestand-
teil ist abhängig von der Entwicklung des Aktienkurses der
Ströer SE & Co. KGaA über einen Vier-Jahres-Zeitraum ge-
genüber einem festgelegten Referenzkurs zu Beginn dieses
Zeitraums. Bei Zielerreichung von 100 % beläuft sich der für
das Jahr 2020 zugesagte Betrag auf TEUR 247, was zum
Stichtag einer Anzahl von 3.424 virtuellen Aktienoptionen
mit jeweiligem Zeitwert von EUR 74,18 entspricht. Eine
Kurssteigerung innerhalb des Vier-Jahres-Zeitraums erhöht
die Vergütung dieses Gehaltsbestandteils auf maximal den
dreifachen Betrag. Umgekehrt sinkt die Vergütung prozen-
tual bis auf einen Betrag von 0,00 EUR, wenn der Referenz-
kurs entsprechend verfehlt wird. Nach Wahl des jeweiligen
Vorstandsmitglieds kann die Vergütung auch in Aktien der
Ströer SE & Co. KGaA ausgezahlt werden.
Die Ausübung der Aktienoptionen ist an die Erfüllung ei-
ner Anzahl von Dienstjahren (Vesting Period), an die Höhe
des Aktienkurses der Gesellschaft sowie an das operative
EBITDA des Konzerns geknüpft. Der durch die Ausübung
der Aktienoptionsrechte erzielbare Gewinn des jeweiligen
Optionsinhabers darf das Dreifache des jeweiligen Aus-
übungspreises nicht überschreiten.
52
Zusammengefasster Lagebericht
Vergütungsbericht
Leistungen an den Vorstand bei
Tätigkeitsbeendigung
Mitglieder des Aufsichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA
ein Sitzungsgeld von 1.000,00 EUR für jede physische
Teilnahme an einer Aufsichtsratssitzung und für jede
telefonische Teilnahme an einer Aufsichtsratssitzung von
500,00 EUR.
Es bestehen keine Versorgungszusagen bzw. ander-
weitige Altersversorgungen für den Fall der regulären
Tätigkeitsbeendigung.
Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats des persön-
lich haftenden Gesellschafters, der Ströer Management SE,
werden gemäß § 14 der Satzung von der Hauptversamm-
lung der Ströer Management SE bewilligt. Die Mitglieder
des Aufsichtsrats des persönlich haftenden Gesellschafters
erhalten eine feste, erfolgsunabhängige Vergütung sowie
Sitzungsgelder und Auslagenerstattungen. Die Vergütung
des Aufsichtsrats der Ströer Management SE wurde gemäß
§ 9 Abs. 3 Satz 2 der Satzung der Ströer SE & Co. KGaA
an die Ströer SE & Co. KGaA weiterbelastet.
Nachvertragliches Wettbewerbsverbot
Mit den Vorstandsmitgliedern ist ein nachvertragliches
Wettbewerbsverbot vereinbart. Für die Dauer des Wett-
bewerbsverbots zahlt die Gesellschaft pro volles Jahr des
Verbots die Hälfte der zuletzt bezogenen vertragsmäßigen
Vergütungen.
Bezüge des Aufsichtsrats
Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats der
Ströer SE & Co. KGaA werden gemäß § 15 der Satzung der
Gesellschaft von der Hauptversammlung mit Zustimmung
des persönlich haftenden Gesellschafters bewilligt. Gemäß
dem Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung der
Ströer SE & Co. KGaA vom 19. Juni 2019 beziehen die
Die Gesamtvergütungen (ohne etwaige Umsatzsteuer) für
das Jahr 2020 des Aufsichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA
inklusive der von der Ströer Management SE an die
Ströer SE & Co. KGaA vorgenommenen Weiterbelastun-
gen betragen in EUR:
in EUR
Feste Vergütung
Sitzungsgeld
Gesamt
Dr. Karl Georg-Altenburg
Angela Barzen
17.500,00
0,00
3.500,00
2.500,00
4.000,00
2.500,00
2.500,00
2.000,00
1.000,00
2.500,00
1.500,00
2.500,00
2.000,00
2.500,00
2.500,00
2.500,00
21.000,00
2.500,00
34.000,00
2.500,00
2.500,00
32.000,00
1.000,00
2.500,00
1.500,00
2.500,00
2.000,00
2.500,00
2.500,00
2.500,00
Martin Diederichs
Sabine Hüttinger
Andreas Huster
30.000,00
0,00
0,00
Dr. Raphael Kübler
Barbara Liese-Bloch
Petra Loubek
30.000,00
0,00
0,00
Rachel Marquardt
Tobias Meuser
0,00
0,00
Dr. Thomas Müller
Nadine Reichel
0,00
0,00
Christian Sardiña Gellesch
Petra Sontheimer
0,00
0,00
Dirk Ströer
48.000,00
0,00
4.500,00
1.000,00
1.500,00
5.000,00
5.000,00
51.000,00
52.500,00
1.000,00
Simone Thiäner
Vincente Vento Bosch
Christoph Vilanek
Ulrich Voigt
15.000,00
72.200,00
48.000,00
260.700,00
16.500,00
77.200,00
53.000,00
311.700,00
Summe
Zusammengefasster Lagebericht
53
Chancen- und Risikobericht
CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
Gesamtbeurteilung der Chancen- und Risikolage
durch den Vorstand des persönlich haftenden
Gesellschafters
konnte die besonderen Herausforderungen zu jeder Zeit
gut beherrschen. Trotz gegebener Unsicherheiten der
volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbeson-
dere durch die Folgen der globalen Covid-19-Pandemie,
werden sich nach Erwartungen des Vorstands des persön-
lich haftenden Gesellschafters die Marktbedingungen im
Geschäftsjahr 2021 im Laufe des Jahres und insbesondere
in der zweiten Jahreshälfte, nach der Impfung breiter Teile
der Bevölkerung deutlich erholen. Bei Eintreten eines
schlechteren Szenarios kann die Ströer Gruppe zeitnah
reagieren und, wie schon in der Vergangenheit gezeigt,
von internen Maßnahmen zur notwendigen Anpassung
der Investitions- und Kostenbudgets Gebrauch machen.
Zugleich sind wir überzeugt, dass Ströer strategisch und
finanziell sehr gut aufgestellt ist, um auch 2021 sich bie-
tende Chancen im Wettbewerb nutzen zu können.
Das Risikomanagementsystem der Ströer Gruppe bildet
die Grundlage für die umfassende Risikoeinschätzung
des Vorstands des persönlich haftenden Gesellschafters.
Im Vordergrund unserer Risikostrategie steht nicht die
strikte Vermeidung von Risiken. Vielmehr geht es uns
darum sicherzustellen, dass unsere unternehmerischen
Entscheidungen auf wohl informierten Abwägungen von
Chancen und Risiken beruhen. Gleichzeitig gilt es, solche
Risiken rechtzeitig zu identifizieren, die den Fortbestand
des Unternehmens gefährden könnten, um hier umge-
hend Maßnahmen zur Vermeidung oder Begrenzung von
Risiken einleiten zu können. Grundsätzlich erwarten wir
von jedem Mitarbeiter einen verantwortungsbewussten
Umgang mit Risiken.
Chancen- und Risikomanagementsystem
Nach unserer Einschätzung sind die derzeit identifizierten
und im Folgenden beschriebenen Risiken zum Zeitpunkt
der Veröffentlichung dieses Berichts beherrschbar. Im
Einzelnen sind keine bestandsgefährdenden Risiken
zu erkennen. Dies gilt auch für die Risiken, die sich als
Folge der durch das Corona-Virus (SARS-CoV-2) aus-
gelösten Covid-19-Pandemie ergeben. Das Jahr 2020
hat zwar gezeigt, dass die Folgen einer Pandemie die
Ergebnisse unserer Gruppe materiell belasten können,
gleichzeitig haben wir uns aber in unserer in den letz-
ten Jahren vorangetriebenen strategischen und struktu-
rellen Aufstellung bestätigt gesehen. Die Ströer Gruppe
Der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters
trägt die Verantwortung für das Chancen- und Risiko-
management, das integraler Bestandteil der Unterneh-
mensführung ist. In Abhängigkeit von den Zielen und
Strategien der einzelnen Segmente ist für das Chancen-
und Risikomanagement das operative Management in
den jeweiligen Geschäftsbereichen in enger Abstim-
mung mit den Zentralbereichen und dem Vorstand ver-
antwortlich. Das kontinuierliche Managen von Chancen
und Risiken ist integraler Bestandteil des Planungs- und
Kontrollprozesses.
Risikomatrix
wesentlich
groß
mittel
>7,5 Mio. EUR
gering
unwesentlich
>5,0–7,5 Mio. EUR
>2,5–5,0 Mio. EUR
≤2,5 Mio. EUR
≤25 % >25–50 % >50–75 % >75 %
Eintrittswahrscheinlichkeit
54
Zusammengefasster Lagebericht
Chancen- und Risikobericht
Als wesentlicher Bestandteil des Risikomanagement-
systems betreibt Ströer ein konzernweites Risiko-
früherkennungssystem, das im Einklang mit den
gesetzlichen Anforderungen gemäß § 91 Abs. 2 AktG
steht. Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem
Konzernkonsolidierungskreis.
identifiziert werden und die spezifische Wesentlichkeits-
grenzen überschreiten, ist jeder Risikoverantwortliche zur
Ad-hoc-Berichterstattung verpflichtet.
Das Risikomanagementsystem wird in unregelmäßigen
Abständen auf Effektivität überprüft und gegebenenfalls
angepasst. Darüber hinaus beurteilt der Abschlussprüfer
regelmäßig im Rahmen der Jahresabschlussprüfung, ob
insbesondere das Risikofrüherkennungssystem geeignet
ist, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden-
den Risiken rechtzeitig zu erkennen. Über die Ergebnisse
berichtet der Abschlussprüfer an den Vorstand des per-
sönlich haftenden Gesellschafters und den Aufsichtsrat.
Der Chancen- und Risikobericht beinhaltet die Identifikation,
Bewertung, Steuerung und Überwachung von Kernrisiken.
Zu diesen Risiken zählen alle Sachverhalte, die eine signifi-
kante Bedrohung unserer Geschäftsentwicklung darstellen
und eine materielle Auswirkung auf unsere Ergebnis- oder
Liquiditätssituation haben können. Sie lassen sich anhand
ihres Schadenserwartungswerts einzelnen Risikoklassen
zuordnen (wesentlich, groß, mittel, gering, unwesentlich).
Der Schadenserwartungswert wird im Rahmen eines Regel-
prozesses gruppenweit einheitlich nach den Dimensionen
„Erwartete Schadenshöhe auf Ertrag (EBITDA) und/oder
Cash-Flow“ sowie „Eintrittswahrscheinlichkeit“ bewertet.
Die Abbildung auf Seite 53 zeigt die Skalen dieser beiden
Dimensionen (erwartete Schadenshöhe und Eintrittswahr-
scheinlichkeit) sowie die daraus abgeleitete Risikomatrix.
Internes Kontrollsystem
Einen wichtigen Teil des Risikomanagements stellt das
rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risiko-
managementsystem der Ströer Gruppe dar. Wir verstehen
unter dem internen Kontrollsystem die vom Management
eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen,
die auf die organisatorische Umsetzung von Führungs-
entscheidungen zur Sicherung der Wirksamkeit und
Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, zur Ordnungs-
mäßigkeit bzw. Verlässlichkeit der internen und externen
Rechnungslegung sowie zur Einhaltung der für die Ströer
Gruppe maßgeblichen rechtlichen Vorschriften gerichtet
sind.
Entsprechend der Kombination aus erwarteter Schadens-
höhe und Eintrittswahrscheinlichkeit wird der Schadens-
erwartungswert (SEW) des Risikos als wesentlich, groß,
mittel, gering oder unwesentlich klassifiziert.
Für jeden Geschäftsbereich gibt es jeweils einen Risiko-
verantwortlichen, der die Risikosituation seines Bereichs
dezentral steuert und an das Group Risk Management
berichtet. Innerhalb der Geschäftsbereiche gibt es Ver-
antwortliche (Risk Owner) für die verschiedenen Risikobe-
reiche, die an den jeweiligen Risikoverantwortlichen des
Geschäftsbereichs berichten.
Des Weiteren soll das interne Kontrollsystem die Bericht-
erstattung unterstützen, ein den tatsächlichen Verhält-
nissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Ströer Gruppe zu vermitteln.
Im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess ha-
ben wir folgende Strukturen und Prozesse implementiert:
Um eine enge Verzahnung mit operativen und finanzwirt-
schaftlichen Fragestellungen sicherzustellen, ist das Group
Risk Management im Zentralbereich Controlling angesie-
delt. Es besitzt die Methoden- und Systemkompetenz.
Es stellt die Funktionsfähigkeit und Effizienz des Risiko-
früherkennungssystems sicher und informiert turnus-
mäßig den Vorstand des persönlich haftenden Gesell-
schafters und den Aufsichtsrat der Ströer SE & Co. KGaA
über die aktuellen Risiken des Konzerns. Der regelmäßig
erstellte interne Risikobericht geht auf die verschiedenen
Ursachen der Kernrisiken, ihre Eintrittswahrscheinlich-
keiten und Auswirkungen (Nettobewertung) ein. Zudem
informiert er über die Veränderungen des Risikoprofils
der Ströer Gruppe im Zeitablauf. Bei unerwarteten Ri-
siken, die außerhalb der Termine des Regelprozesses
•
Der Finanzvorstand des persönlich haftenden Gesell-
schafters trägt die Verantwortung für das interne Kon-
troll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf
den Konzernrechnungslegungsprozess.
Alle in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonso-
lidierten Gesellschaften sind über eine entsprechende
Führungs- und Berichtsorganisation eingebunden.
Die Grundsätze, die Aufbau- und Ablauforganisation
sowie die Prozesse des konzernrechnungslegungs-
bezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-
systems gelten konzernweit.
•
•
Zusammengefasster Lagebericht
55
Chancen- und Risikobericht
Wir erachten solche Merkmale des internen Kontroll- und
Risikomanagementsystems als wesentlich, die die Kon-
zernbilanzierung und die Gesamtaussage des Konzern-
abschlusses einschließlich des Berichts über die Lage der
Gesellschaft und des Konzerns maßgeblich beeinflussen
können. Hierzu zählen folgende Elemente:
und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der
Ströer SE & Co. KGaA berichtet. Ein umfassender Jahres-
bericht der Arbeit der Internen Revision sowie der Inhal-
te der Prüfungen und ihrer Ergebnisse wird turnusmäßig
dem Aufsichtsrat vorgelegt. Die möglichen, sich aus Re-
visionsprüfungen ergebenden Verbesserungsmaßnahmen
wurden bzw. werden systematisch nachverfolgt.
•
•
Identifikation der wesentlichen Risikofelder und
Kontrollbereiche,
Überwachung der Rechnungslegungsprozesse auf
Ebene des Konzerns sowie auf Ebene der vollkonsoli-
dierten Gesellschaften,
präventive Kontrollmaßnahmen im Finanz- und
Rechnungswesen des Konzerns und der im Konzern-
abschluss vollkonsolidierten Gesellschaften,
Maßnahmen, die die ordnungsgemäße, EDV-gestützte
Verarbeitung von konzernrechnungslegungsbezoge-
nen Sachverhalten und Daten sicherstellen und
festgelegte Kommunikationswege, um zeitnah und
vollständig Prozess- und Kontrollveränderungen zu
übermitteln.
Risikosituation
Aus der Gesamtheit der identifizierten Chancen und Risi-
ken werden nachfolgend jene Bereiche dargestellt, die aus
heutiger Sicht die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im
Prognosezeitraum in wesentlichem Umfang positiv oder
negativ beeinflussen können. Gemäß der oben erwähnten
Bewertung nach erwarteter Schadenshöhe in Bezug auf
das erwartete EBITDA und/oder den Cash-Flow sowie die
Eintrittswahrscheinlichkeit wird für die folgenden Risiken
die entsprechende Klassifizierung des Schadenserwar-
tungswerts des Risikos angegeben (z.B. „SEW: mittel“).
•
•
•
Marktrisiken aufgrund Covid-19-Pandemie
(SEW: mittel bis groß)
Internes Revisionssystem
Aufgrund der global anhaltenden Covid-19-Infektions-
lage sehen wir erhebliche Unsicherheiten in Bezug auf
die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den für uns
relevanten Märkten. Insbesondere weitere Lockdowns
können die von uns im Rahmen unserer Prognose un-
terstellte wirtschaftliche Erholung beeinträchtigen und
zu einer erneuten tiefen Rezession führen. Lockdowns
stellen dabei insbesondere für unser Außenwerbegeschäft
ein erhebliches Risiko dar, da reduzierter Verkehr in den
Städten und Gemeinden die Reichweiten dieses Mediums
schmälert und das Kundeninteresse vorübergehend auf
andere Werbeformen lenken kann. Die gesamtwirtschaft-
liche Entwicklung stellt aufgrund der Konjunkturabhän-
gigkeit des Werbemarktes auch für andere Bereiche der
Ströer Gruppe ein Risiko dar, dessen Materialisierung dazu
führen könnte, dass die Ströer Gruppe ihre Umsatz- und
Ergebnisziele deutlich verfehlt.
Die Interne Revision ist ein Instrument des Vorstands
des persönlich haftenden Gesellschafters und des Auf-
sichtsrats der Ströer SE & Co. KGaA und unterstützt
diese Gremien als Teil der Corporate Governance in ih-
rer Führungs- und Aufsichtsfunktion. Dazu führt sie in
ausgewählten Beteiligungsgesellschaften und Unterneh-
mensbereichen Prüfungen durch. Hierzu können folgende
Themenschwerpunkte zählen:
•
Prüfung der Finanz- und Vermögenslage, der Zuver-
lässigkeit des Rechnungswesens und daraus abgelei-
teter Informationen sowie der Einhaltung der internen
Bilanzierungsrichtlinien (Financial Auditing),
• Prüfung der Qualität, Sicherheit, Ordnungsmäßigkeit,
Wirtschaftlichkeit und Funktionalität der Strukturen,
Prozesse und Systeme inklusive der IT-Systeme sowie
des Internen Kontrollsystems (Operational Auditing)
und
Durch die Diversifizierung unserer Geschäftsmodelle im
Rahmen unserer OOH+ Strategie werden die Risiken gut in
der Gruppe gestreut. Das zeigte sich auch im Berichtsjahr
2020, in dem die Covid-19-bedingt materiellen Umsatz-
und Ergebnisrückgänge in der Außenwerbung zumindest
teilweise durch andere Geschäftsbereiche kompensiert
werden konnten. Daneben werden wir auch 2021 wie-
der ein sehr striktes Kostenmanagement – einschließlich
Kurzarbeit – verfolgen, um die Marktrisiken abzufedern.
•
Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen, Richt-
linien, Verfahren und Verträgen (Compliance,
Ordnungsmäßigkeit).
Auf Basis eines risikoorientierten Prüfplans wurde im
Rahmen mehrerer interner Revisionsprojekte im Be-
richtsjahr die Wirksamkeit des Kontrollumfeldes und
der Verbesserung von Geschäftsprozessen unterstützt.
Die Ergebnisse dieser Prüfungen wurden unterjährig
dem Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters
56
Zusammengefasster Lagebericht
Chancen- und Risikobericht
Allgemeine Marktrisiken (SEW: gering)
Neben unserem Kerngeschäft, der Werbevermarktung
in der Außenwerbung und online tragen auch andere
Geschäftsmodelle signifikant zur Erlös- und Ertragssitu-
ation der Gruppe bei. Neben (a) Content-basierten Ge-
schäftsmodellen– mit Deutschlands reichweitenstärkstem
Online-Portal „t-online.de“ als Herzstück –, (b) transak-
tionalen und Abonnement-basierten Geschäftsmodellen
sowie (c) dem Dialog Marketing hat die Ströer Gruppe
erfolgreich ihre Erlösströme diversifiziert. Dabei ist es ge-
lungen, die insgesamt werbedominierten Erlösströme hin
zu anderen transaktionalen sowie direktvertriebsorientier-
ten Erlösarten zu erweitern. Hierdurch werden generelle
Marktrisiken in der Werbevermarktung abgemildert.
Neben den Unsicherheiten aufgrund der Covid-19-Pan-
demie könnte das gesamtwirtschaftliche Wachstum im
Prognosezeitraum auch von anderen exogenen Schocks
belastet werden, wie z. B. aufgrund von anhaltenden
Welthandelsstreitigkeiten, Finanzmarktrisiken im Euro-
Raum oder aufgrund von geopolitischen Konflikten im
Nahen und Mittleren Osten.
Im Beschaffungsbereich können sich generell materielle
Planabweichungen vor allem durch den Verlust von Wer-
berechtskonzessionen in der Außenwerbung oder durch
den Verlust großer Publisher-Verträge im Digitalbereich
ergeben. Von Nachteil wäre auch eine Verzögerung der
Genehmigungsprozesse, ein Kostenanstieg zur Erlangung
notwendiger Baugenehmigungen oder eine Ablehnung
attraktiver Standorte durch die Genehmigungsbehör-
den. Im Bereich der Online-Medien besteht grundsätzlich
das Risiko, dass die im Portfolio befindlichen Websites –
u. a. aufgrund von Konkurrenzangeboten – weniger
Nutzerinteresse auf sich ziehen als erwartet. Eine gerin-
ger als erwartet ausfallende Zahl von Unique Visitors bzw.
Unique Users oder Ad Impressions kann die Erlöse aus der
Reichweitenvermarktung beeinträchtigen. Diese Gefahren
sehen wir aber als ganz normale Geschäftsrisiken an, die
durch unser im Außenwerbe- wie auch im Digitalgeschäft
sehr breit aufgestelltes Portfolio begrenzt sind.
Ein seit Jahren anhaltender Trend im Internet-Surfver-
halten der Nutzer, weg von stationären Computern hin
zu mobilen Endgeräten, stellt insbesondere den Bereich
der Online Display-Werbevermarktung sowie den Bereich
der Content-basierten Erlösmodelle vor Herausforderun-
gen. Dem Risiko einer eventuellen Beschleunigung dieses
Trends begegnen wir u.a. mit der verbesserten Monetari-
sierung der bestehenden Kapazitäten sowie der Optimie-
rung unserer mobilen Vermarktungsaktivitäten.
Generell stellt die vermehrte Nutzung von Ad Blockern
ein anhaltendes Risiko für die Online-Werbevermarktung
dar. Für unsere Online-Vermarktungsaktivitäten wirken
wir dem Risiko mit verschiedenen Maßnahmen entgegen.
Dabei setzen wir zum einen auf Technologien, Ad-Blocker
zu umgehen. Zum anderen ist unser Website-Portfolio
u.a. aufgrund der Nutzerstrukturen unterdurchschnittlich
stark von Ad-Blocking-Technologien betroffen. Außerdem
bieten wir vermehrt Produkte im Bereich Native Ads an,
die nicht von Ad-Blockern betroffen sind.
Besondere Beschaffungsrisiken, insbesondere in der
Außenwerbung, können sich zudem aufgrund möglicher
Preiserhöhungen bei Vorprodukten und Energie oder
aufgrund von Preisvolatilitäten ergeben. Denkbar
wären auch Ausfälle von Lieferanten mit Schlüsselfunk-
tion, zum Beispiel in der Plakatlogistik oder Qualitäts-
probleme bei Zulieferprodukten oder -dienstleistungen.
Um solche Risiken zu begrenzen, setzen wir auf eine
enge Kooperation mit unseren Zulieferern, auf pro-
dukt- und regionenübergreifende Standardisierung der
Komponenten und Dienstleistungen sowie auf eine
Mehrquellenbeschaffungsstrategie.
Politische und regulatorische Risiken
(SEW: gering)
Die anhaltende Diskussion zu datenschutzrechtlichen
Themen in Politik und Gesellschaft, sich ändernde Rege-
lungen sowie unterschiedliche Auslegungen in der prakti-
schen Umsetzung stellen ein Risiko für diejenigen unserer
Geschäftsaktivitäten dar, in denen die Verarbeitung von
personenbezogenen Daten ein zentrales Element ist. Die
Unsicherheiten bezüglich der möglichen Folgen der seit
Mai 2018 geltenden EU-Datenschutzgrundverordnung
haben sich inzwischen reduziert. Allerdings beobachten
wir auch weiterhin sehr genau die weiteren Konkretisie-
rungen der in der Grundverordnung enthaltenen recht-
lichen Vorgaben in der Praxis. Auch die geplante und im
Berichtsjahr erneut verschobene „ePrivacy“ Verordnung
der EU, die sich unter anderem mit dem Datenschutz im
Bereich des Online-Marketing beschäftigt, bringt anhal-
tende Unsicherheiten.
Hinsichtlich der Vermarktung könnten sich Planabwei-
chungen in den einzelnen Segmenten ergeben: Durch
mögliche Erlöseinbußen bei der Auftragserteilung ge-
wichtiger Werbetreibender oder Agenturen, durch Kun-
denverluste im intra- und intermedialen Wettbewerb oder
durch reduzierte Margen infolge steigender Rabatte in
der Medienbranche. In diesem Zusammenhang werten
wir regelmäßig unsere Vertriebsaktivitäten aus und tref-
fen entsprechende Maßnahmen, um dem bestehenden
Rabattdruck entgegenzuwirken.
Im Bereich Dialog Marketing werden die Umsätze zumeist
mit nationalen Großkunden erzielt. Ein sich änderndes
Nachfrageverhalten einzelner Großkunden kann hier
grundsätzlich auch zu kurzfristigen Erlösrisiken führen.
Zusammengefasster Lagebericht
57
Chancen- und Risikobericht
Im Mai 2020 hat der Bundesgerichtshof entschieden,
dass es ab sofort einer aktiven Zustimmung für eine
Cookie-Setzung bei Analytics, Werbung oder Marktfor-
schung bedarf. Wir arbeiten fortlaufend an den techni-
schen Voraussetzungen zur Einhaltung der Vorgaben und
gleichzeitig an Möglichkeiten zur Verringerung negativer
Auswirkungen auf die Vermarktbarkeit unseres vorhande-
nen Inventars. Ob und inwieweit solche Regelungen das
Nutzungsverhalten und die Vermarktbarkeit über die von
uns bereits in der Prognose unterstellten Auswirkungen
negativ beeinflussen, ist zur Zeit noch mit Unsicherheiten
behaftet.
Grundsätzlich sind auch Störungen im Hinblick auf die
ordnungsgemäße Arbeitsweise bei der Angebotserstel-
lung, Auftragsabwicklung sowie das Reklamations- und
Forderungsmanagements in verschiedenen Geschäfts-
bereichen nicht auszuschließen. Im Betriebsprozess liegt
unser Augenmerk insbesondere auf möglichen Qualitäts-
risiken, die mit der Sicherstellung einer hochwertigen Be-
schaffenheit und Bewirtschaftung unserer Werbeträger in
der Außenwerbung sowie störungsfreier Ausspielungen
von Werbung im Digitalbereich zusammenhängen. Bei
einigen wenigen Geschäftsmodellen im Ströer Konzern,
deren Erlösströme auch von Suchmaschinen im Internet
beeinflusst werden, bestehen generelle Risiken, die sich
aus Änderungen der Algorithmen der Suchmaschinenbe-
treiber ergeben.
Auch wenn von derartigen gesetzlichen Neuregelungen
nur einzelne Geschäftsmodelle in unserem Portfolio be-
troffen sind und große Datenmengen hauptsächlich an-
onymisiert genutzt werden, beschäftigen wir uns fort-
laufend intensiv mit den diversen Themen rund um den
Datenschutz. Unter anderem arbeiten wir derzeit verstärkt
daran, unser Konzern-Datenschutzkonzept den sich stetig
ändernden Anforderungen anzupassen.
Mitarbeiterrisiken (SEW: gering)
Ein Risiko für Ströer liegt in der ungewollten Fluktuation
von MitarbeiterInnen in Schlüsselpositionen, sollten diese
nicht oder nicht rechtzeitig durch eigene oder neue Mit-
arbeiterInnen adäquat ersetzt werden. Wir wirken den
Personalrisiken mit einer Reihe etablierter Maßnahmen,
wie z.B. einem leistungsbezogenen Vergütungssystem,
Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten oder Stell-
vertretungsregelungen, entgegen. Mit unserem Profil als
innovativem und attraktivem digitalen Medienunterneh-
men und unserer Präsenz in den attraktiven deutschen
Großstädten konnten wir unsere Employer Brand in den
letzten Jahren immer weiter verbessern.
Darüber hinaus besteht ein Risiko einer in den letzten Jah-
ren wiederholt in der politischen Diskussion geforderten
Ausweitung von Werbeverboten. Hier war über viele Jahre
insbesondere der Bereich der Tabakwerbung im Fokus.
Inzwischen ist in Deutschland eine gestaffeltes Werbe-
verbot für Tabakwaren in der Außenwerbung ab 2023
beschlossen worden. Wir gehen damit nicht von einem
Inkrafttreten eines solchen Verbots oder anderer Werbe-
verbote im Prognosezeitraum aus. Durch eine deutlich ge
-
In dem sehr personalintensiven Bereich des Dialog-Mar-
keting bestehen generell Risiken MitarbeiterInnen nicht
in ausreichendem Umfang oder mit ausreichender Qua-
lifizierung zur Verfügung zu haben. Gerade in diesem
Geschäftsfeld kommt der Mitarbeitergewinnung und
-bindung eine besondere Rolle zu. Entsprechende Risiken
sehen wir aber aufgrund der aktuellen Situation rund um
die Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Aus-
wirkungen auf dem Arbeitsmarkt als geringer im Vergleich
zu den Vorjahren an.
sunkene Abhängigkeit von einzelnen Werbekunden und
-branchen hat die relative Bedeutung dieses Sachverhalts
ohnehin stark abgenommen.
Prozessrisiken (SEW: gering)
Unsere Unternehmensabläufe sowie unsere Kommuni-
kation basieren in hohem Maße auf Informationstechno-
logien. Folglich ist die IT-Sicherheit ein kritischer Faktor,
der in Bezug auf Datenintegrität, Informationsvertraulich-
keit, Authentizität und Verfügbarkeit berücksichtigt wer-
den muss. Eine Störung oder gar ein Ausfall einzelner oder
gar mehrerer Systeme könnte zu einem Datenverlust und
einer Beeinträchtigung der IT-gestützten Geschäftsprozesse
führen. Da viele der zentralen IT-Systeme bei Ströer inhalt-
lich, technisch und physisch getrennt voneinander betrie-
ben werden, beziehen sich diese Risiken immer nur auf
Teilbereiche der Gruppe. Dennoch unterliegen IT-Prozesse
kontinuierlichen Nachbesserungsmaßnahmen, welche
die oben genannten Risiken reduzieren sollen. In diesem
Zusammenhang beobachten wir auch ein insgesamt im
Markt gestiegenes Risiko von Cyber-Crime-Attacken auf
Unternehmen. In einem gesonderten Programm werden
wir deshalb hierzu im Jahr 2021 aktiv Sicherheitslücken
in den verschiedenen Geschäftsbereichen analysieren und
falls nötig entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.
Finanzrisiken (SEW: gering)
Aus der aktuellen Verschuldung resultiert für Ströer ein
generelles Finanzierungsrisiko, dessen Tragweite von der
Einhaltung der in den Kreditverträgen mit dem Banken-
konsortium vereinbarten Covenants sowie Informations-
und Genehmigungspflichten abhängt. Dieses Risiko ist
aber aufgrund der zu Ende des Berichtsjahres soliden
Finanzmittelausstattung und durch eine auch im Krisen-
jahr 2020 starke operative Cash-Generierung gering.
Nach unserer aktuellen Einschätzung würde auch eine
aus der zu Beginn des Jahres 2021 erneut verschärften
Covid-19-Pandemie resultierende Eintrübung unseres Ge-
schäfts ausreichend finanzielle Spielräume in Bezug auf
die Covenants lassen.
58
Zusammengefasster Lagebericht
Chancen- und Risikobericht
Ströer entstehen überdies währungsbedingte Risiken.
So besteht ein Translationsrisiko, das sich aus der Um-
rechnung der in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse
ausländischer Tochtergesellschaften ergibt. Die relative
Bedeutung der in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse
am Konzernabschluss ist im Berichtszeitraum aber zu ver-
nachlässigen. Transaktionsbedingte Währungsrisiken sind
für die Ströer Gruppe ohnehin unbedeutend.
Chancensituation
Gesamtwirtschaftliche Chancen ergeben sich unter
anderem aus einer Erhöhung des Nettowerbevolumens,
insbesondere in unserem Kernmarkt Deutschland, die
stärker ausfällt als in unserer Basisplanung. Dies könnte
der Fall sein, wenn sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld
schneller von den Folgen der Covid-19-Pandemie erholt
als erwartet oder sofern sich Werbebudgets stärker als
angenommen auf die Außen- und/oder Online-Werbung
bzw. auf das Dialog Marketing verlagern. Ebenso kann
sich eine verbesserte gesamtwirtschaftliche Entwick-
lung positiv auf die Umsätze unserer transaktionalen
Geschäftsaktivitäten auswirken.
Generellen Zinsänderungsrisiken ist die Ströer Gruppe im
Wesentlichen im Bereich der langfristigen variabel ver-
zinsten Finanzverbindlichkeiten sowie hinsichtlich der vor-
handenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
ausgesetzt. Für den Prognosezeitraum gehen wir hier aber
von keinen materiellen Änderungen aus.
Der längerfristige Strukturwandel in der Werbeindustrie,
der sich insbesondere in einem veränderten Medienkon-
sum und in der fortschreitenden Digitalisierung der Me-
dienangebote niederschlägt, kann sich im Geschäftsjahr
2021 nach überwundener Covid-19-Pandemie noch über
das erwartete Maß hinaus materialisieren. So beobachten
wir seit Jahren eine Abwanderung des Anzeigengeschäfts
in Printmedien sowie auch einen Rückgang der Werbe-
erlöse in der klassischen linearen Fernsehwerbevermark-
tung hin zu digitalen Medien sowie zu klassischen und
digitalen Außenwerbeprodukten. Nach unserer Einschät-
zung war dieser generelle Trend von außergewöhnlichen
Auswirkungen der Folgen der Covid-19-Pandemie nur
überlagert, wird sich aber nach einer Normalisierung er-
neut zeigen. In diesem Zusammenhang kann auch die
Nachfrage nach Multi-Screen-Lösungen (Public Video,
Road Side Screens, Desktop, Tablet, Mobile), wie sie in
dieser Kombination auch nur von der Ströer Gruppe an-
geboten werden, über unsere Planungen hinaus steigen.
Chancen ergeben sich auch weiterhin aus der program-
matischen Anbindung und dem Ausbau unserer digitalen
Außenwerbeträger, also durch den vollautomatisierten
Echtzeit-Ein- und Verkauf von Werbeflächen im Bereich
Public Video. Hieraus ergeben sich Chancen von stärkeren
Marktanteilszuwächsen im intermedialen Wettbewerb,
als bislang in unseren Planungen erwartet. Die anhalten-
de und in unseren Planungen für 2021 noch verstärkte
Digitalisierung unserer Außenwerbeträger verbessert diese
Möglichkeiten zusätzlich.
Ein Beteiligungsrisiko resultiert grundsätzlich in Zukunft
aus Verlusten von Tochtergesellschaften und sonstigen
Beteiligungsunternehmen, die sich auf die Ertragslage und
Liquidität der Ströer Gruppe auswirken könnten. Es ist
nicht auszuschließen, dass es auch zukünftig zu Berichti-
gungen von Firmenwerten kommt, sollte die Geschäfts-
entwicklung einzelner Gesellschaften bzw. Cash Genera-
ting Units (CGUs) hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Nicht zuletzt wegen der Komplexität des Steuerrechts
besteht die Möglichkeit, dass die Finanzbehörden und
-gerichte steuerrelevante Sachverhalte anders beurteilen
als heute oder sie bisherige Verfahren angreifen. Wir ver-
mindern dieses Risiko durch einen ständigen Austausch
mit internen und externen Steuerspezialisten.
Sonstige Risiken (SEW: unwesentlich)
Zudem ist die Ströer Gruppe grundsätzlich Kommunika-
tionsrisiken ausgesetzt, die letztlich auch in Reputations-
risiken münden können. Mit der Konzernkommunikation
und den Investor Relations verfügen wir jedoch über zwei
wichtige Funktionen, um relevante Informationen recht-
zeitig den entsprechenden Adressaten zur Verfügung zu
stellen und sachgerecht agieren zu können.
Unsere geschäftlichen Aktivitäten müssen mit geltendem
Recht in Einklang stehen, insbesondere kartell- und kapi-
talmarktrechtliche Regelungen, Regelungen eines integren
Geschäftsverkehrs sowie Datenschutzregelungen. Darüber
hinaus vermindern wir unsere Rechtsrisiken durch gezielte
Einbindung von externen Wirtschaftsexperten und Rechts-
anwälten. Grundsätzlich können aus laufenden oder zu-
künftigen Rechtsstreitigkeiten Prozessrisiken entstehen,
die letztlich von vorgenommenen Risikoeinschätzungen
und damit verbundenen Rückstellungen abweichen.
Wichtiger Erfolgsfaktor für die Nutzung der sich bieten-
den Chancen im Bereich der Werbevermarktung ist die
Qualität des Portfolios an analogen und digitalen Werbe-
trägern. Aus der engen Partnerschaft mit Städten und
mit Betreibern von Bahnhöfen im Bereich der Außenwer-
bung sowie mit Publishern im Online-Segment können
unter Umständen national wie international zusätzliche
Zusammengefasster Lagebericht
59
Chancen- und Risikobericht
Potenziale ausgeschöpft werden. Darüber hinaus kön-
nen sich aus den neuen Angeboten bei unseren eigenen
Publishing Aktivitäten, z.B. den aktuellen Aufbau eines
Finanzportals bei t-online.de oder den Ausbau regionaler
Nachrichtenseiten, bislang unerreichte Kundengruppen
erschließen lassen.
Unsere verstärkten Anstrengungen bei der Digitalisierung
und Automatisierung interner Prozesse können zusätzli-
che, bislang noch nicht berücksichtigte Kostenoptimie-
rungen ergeben.
Über die bisherigen Erwartungen hinausgehende Wachs-
tumsmöglichkeiten können sich darüber hinaus aus
unserem immer weiter ausgebauten regionalen Vertriebs-
auftritt ergeben. Hier könnten sich in einem stärker als
bislang erwarteten Ausmaß Synergien zwischen digitalen
und analogen sowie zwischen Außenwerbe- und Online-
angeboten ergeben.
Auch wenn derzeit keine materiellen Akquisitionen im
Prognosezeitraum geplant sind, so prüfen wir immer sich
bietende Optionen, sofern sie in unsere Strategie passen.
Hier könnten sich unerwartete Chancen auf attraktive Ak-
quisitionen aufgrund der für viele Unternehmen heraus-
fordernden wirtschaftlichen Gesamtsituation ergeben, mit
denen wir unsere Positionen in unseren Kernmärkten und
-geschäftsbereichen ausbauen bzw. gezielt unser Produkt-
angebot auf die Nachfragen unserer Kunden ausrichten
könnten.
Durch die fortlaufende Optimierung des Online-Inventars
sowie durch eine weitere Verbesserung der Technologie-
position können sich positive Größen- und Synergieeffekte
ergeben, die in der Basisplanung noch nicht berücksichtigt
sind. Mit unserem voll integrierten Geschäftsmodell sind
wir zuversichtlich, uns im Wettbewerb mit den großen
verlagsgebundenen Vermarktern und TV-Angeboten
noch besser positionieren und Marktanteile gewinnen zu
können.
Mit dem Ausbau des Vertriebs von Statista, sowie der ste-
tigen Produkterweiterungen können wir möglicherweise
neue, bislang noch weniger stark angesprochene Kunden-
segmente erreichen. Das könnte neben beschleunigten
Erfolgen aus der anhaltenden Internationalisierung dieses
Geschäftes zu einem noch schnelleren Wachstum führen,
als bislang in unseren Plänen hinterlegt.
Daneben gibt es Chancen auf ein stärkeres Wachstum
unseres Geschäftsbereiches der BHI Gruppe (Asambeauty)
als bislang in der Prognose angenommen. So könnte der
Bereich E-Commerce noch stärker von dem veränderten
Einkaufsverhalten der Konsumenten profitieren. Dabei
kann auch die stetig steigende Markenbekanntheit un-
serer Produkte in diesem Bereich beschleunigend wirken.
Chancen bestehen darüber hinaus im Prognosejahr für
den Dialogbereich, der bei der Gewinnung von Mitar-
beitern von einem sich Covid-19-bedingt schlechteren
Arbeitsmarkt profitieren könnte. Außerdem verbessert
die gestiegene Verbreitung von Home-Office Lösungen
in breiten Teilen der deutschen Wirtschaft die Erreichbar-
keit unserer Zielgruppen zuhause. Auch dies könnte zu
steigenden Umsätzen im Dialogbereich führen.
60
Zusammengefasster Lagebericht
Prognosebericht
PROGNOSEBERICHT1
Gesamtaussage des Vorstands zur erwarteten
Konzernentwicklung in 2021
Für die Steuerung des Ströer Konzerns sind das organische
Umsatzwachstum und das adjusted EBITDA die bedeut-
samsten finanziellen Leistungsindikatoren. Aufgrund der
anhaltenden Covid-19-Pandemie, des vorerst bis Mitte
April verlängerten Shutdowns und eines möglichen wei-
teren Shutdowns aufgrund eines evtl. wieder aufflam-
menden Infektionsgeschehens (dritte Welle) bestehen
erhebliche Unsicherheiten sowohl für die Prognostizier-
barkeit des organischen Umsatzwachstums, als auch für
das adjusted EBITDA. Für das Geschäftsjahr 2021 geht der
Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters von ei-
ner mit dem (vor-Covid-19) Geschäftsjahr 2019 vergleich-
baren Entwicklung abzüglich negativer Effekte aufgrund
von Pandemie bedingten Shutdowns aus. Der Vorstand
erwartet, dass die negativen Effekte aus dem Shutdown
im ersten Quartal 2021 durch erwartete Nachholeffekte
aus positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen in
den Quartalen drei und vier teilweise kompensiert werden
können. Unter der Annahme eines Shutdowns bis Mitte
April 2021 erwartet der Vorstand sowohl organisches Um-
satzwachstum als auch adjusted EBITDA über den Werten
des Geschäftsjahres 2020.
Der Medienmarkt wird auch im Jahr 2021 und darüber
hinaus von strukturellen Veränderungen geprägt sein.
Entscheidend hierfür sind der Ausbau und die Beschleu-
nigung der Datennetze, die zunehmende Nutzung mo-
biler Endgeräte und damit das Medienkonsumverhalten
der Konsumenten. Aufgrund immer und überall verfüg-
barer digitaler Medieninhalte auf allen Geräten, verliert
die lineare Mediennutzung beschleunigt an Bedeutung.
Außenwerbung dagegen ist immer da, kann nicht wegge-
klickt werden und kennt keinen schlechten Content. Die
von Ströer vermarkteten Websites basieren in der Regel
auf redaktionell aufbereiteten Inhalten und sind für die
Zielgruppen zeitgemäß und relevant gestaltet. Die Dialog-
angebote der Ströer Gruppe basieren auf direkter Anspra-
che. Somit sind die Angebote des Ströer Konzerns gut
für die zunehmenden Veränderungen im Mediakonsum
aufgestellt.
Mit eigenen Ad-Servern ist Ströer in der Lage, zentral
Bild-Inhalte auf Online-Desktops, Mobile- und Public
Video Screens auszuspielen und anzusteuern. Die Ange-
bote sind in so gut wie allen relevanten Nachfrageplatt-
formen (DSP, Demand Side Platform) verfügbar. Als größ-
ter non-TV-Vermarkter hat Ströer damit eine sehr starke
Positionierung und Relevanz bei seinen Werbekunden.
Neben der verstärkten regionalen Vermarktung des Out-
of-Home- und Digital-Inventars, sieht Ströer vor allem
in der Integration und einem gezielten, performance-
orientierten Ausbau der Dialog-Marketingaktivitäten
Wachstumschancen.
Der dynamische Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung zu
adjusted EBITDA) sollte auf einem vergleichbaren Niveau
wie im Vorjahr liegen. Für die Entwicklung des Free Cash-
Flow (unter Berücksichtigung der IFRS 16-relevanten
Tilgungszahlungen) erwartet der Vorstand eine Entwick-
lung analog zum adjusted EBITDA. Die Kapitalrendite
(ROCE) sollte mindestens auf einem vergleichbaren Niveau
wie im Geschäftsjahr 2020 (13,4 %) liegen.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Auch im Jahr 2021 wird der Ausbau des lokalen und
regionalen Vertriebs in Deutschland fortgesetzt. Daneben
arbeitet Ströer intensiv daran, das vermarktbare Inventar
in allen Wachstumsfeldern zu sichern und selektiv zu
verstärken. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die fort-
gesetzte Optimierung und der Ausbau der performance-
orientierten Aktivitäten im Bereich Dialog Media. Darüber
hinaus sind die weitere Internationalisierung und der
Ausbau der global führenden Position des Data-as-a-
Service Statistik-Portals Statista ein zentraler Eckpunkt
des Wachstums.
Die Aussagen zur künftigen Geschäftsentwicklung be-
rücksichtigen nur die zum Zeitpunkt der Bilanzaufstel-
lung bekannten wesentlichen Umstände, die unsere
Aktivitäten und die Geschäftsentwicklung im Jahr 2021
beeinflussen können. Dabei kann die Umsatz- und Er-
gebnisentwicklung der Ströer Gruppe von der konjunk-
turellen Entwicklung in unseren Märkten sowie von der
jeweiligen Entwicklung der Werbemärkte, aber auch
weiterhin durch die Covid-19-Pandemie beeinflusst wer-
den. Daneben hat auch der Marktanteil der Digital- bzw.
Out-of-Home-Medien am Gesamtwerbemarkt Einfluss
auf die Umsatzentwicklung. Die direkte Ableitung einer
Umsatzprognose aus diesen gesamtwirtschaftlichen oder
branchenspezifischen Parametern ist indes nicht möglich,
da die Korrelation der genannten Parameter mit dem
Umsatz in einzelnen Jahren sehr unterschiedlich sein kann.
1
Der Vergleich zum prognostizierten Wert des nächsten Jahres beruht grund-
sätzlich auf dem in 2020 erreichten Ist-Wert.
Zusammengefasster Lagebericht
61
Prognosebericht
Daneben kann aufgrund von unterjährigen Änderungen
der Rahmenbedingungen die tatsächliche Entwicklung
der Umsatz- und Ertragslage von der prognostizierten
Entwicklung wesentlich abweichen.
auf ihre Investitionstätigkeit, die Disposition erleichtert. Der
Erholungsprozess dürfte sich damit um ein knappes halbes
Jahr verzögern, dann aber, mit abflauender Pandemie, kraft
-
voll zurückkommen. Das IfW hält daher an der Einschätzung
fest, dass das Vorkrisenniveau des Bruttoinlandsproduktes
im Schlussquartal des aktuellen Jahres überschritten wird.
Die Buchungsvergabe der Werbekunden über unsere ver-
schiedenen Medien hinweg wird zunehmend durch kurz-
fristigere Auftragsvorläufe geprägt. Im Besonderen trifft
dies auf die Digitalvermarktung zu, da hier Kampagnen
aus technischen Gründen noch kurzfristiger eingebucht
werden können als in klassischen Out-of-Home Kanälen.
Da in steigendem Umfang Transaktionen in Echtzeit über
Real-Time-Bidding-Plattformen abgewickelt werden, sind
die Gesamtbuchungen durch eine höhere Volatilität als in
der Vergangenheit charakterisiert. Aufgrund des geringen
Buchungsvorlaufs bei den meisten unserer Medienproduk-
te, sind wir in der konkreten Voraussage unserer Umsatz-
und damit auch Ertragsentwicklung eingeschränkt.
Auf dem Arbeitsmarkt und in den öffentlichen Kassen hin-
terlässt die Covid-19-Krise deutliche Spuren. So bremste
die zweite Infektionswelle zwischenzeitlich die Erholung
am Arbeitsmarkt aus. Das IfW sieht einen Verlust von rund
450.000 Arbeitsplätzen im Jahr 2020 und einen weiteren
Rückgang von 125.000 Arbeitsplätzen im Jahr 2021. Das
Vorkrisenniveau dürfte erst Mitte des Jahres 2022 wieder
erreicht werden.
Die deutsche Industrie sollte die zweite Welle der Covid-19-
Pandemie angesichts der vergleichsweise robusten Weltkon-
junktur weitestgehend gut überstehen. Die Auftragsein-
gänge liegen nach dem kräftigen Anstieg im Oktober
mittlerweile wieder auf dem Vorkrisenniveau und sprechen
für weiteres Aufholpotenzial. Sofern die Pandemie ab dem
Frühjahr nachhaltig zurückgedrängt werden kann, sollte sich
in den Folgequartalen eine spürbare Erholung einstellen.
Bedingt durch die Schwankung externer Marktparame-
ter, wie der Entwicklung der Zinskurven, ist das exakte
Konzernergebnis nur eingeschränkt prognostizierbar. Un-
sicherheiten bei diesen Parametern können sich ebenso
auf zahlungsunwirksame Sachverhalte im Finanzergebnis
auswirken. Im Rahmen dieser Prognose gehen wir von ge-
genüber dem Berichtsjahresende im Durchschnitt weitest-
gehend konstanten Parametern im Finanzergebnis aus.
Zukünftige Branchenentwicklung
Entwicklung des deutschen Werbemarktes
Zukünftige gesamtwirtschaftliche
Rahmenbedingungen
Für das Jahr 2021 erwartet die Agentur Zenith ein Wachs-
tum der Nettowerbeumsätze von rund 4,5 %.5 Nach einer
Umfrage der Organisation Werbungtreibende im Marken-
verband (OWM) schätzen die befragten Mitgliederunter-
nehmen das wirtschaftliche Umfeld deutlich vorsichtiger
als die Entwicklung des eigenen Unternehmens ein. So ge-
hen nur 62 % der befragten Medienunternehmen von ei-
ner stabilen oder verbesserten gesamtwirtschaftlichen Ent-
wicklung in Deutschland für 2021 aus. Dagegen erwarten
90 % der Mitgliedsunternehmen eine stabile oder bessere
Umsatzentwicklung. Bei der Ertragsentwicklung liegt der
Wert bei 75 %. Beim Werbevolumen gehen 46 % der
Mitgliedsunternehmen von einem gleichbleibenden, 54 %
von einem steigenden Volumen aus.6
Für 2021 prognostiziert die Bundesregierung einen Anstieg
des Bruttoinlandsprodukts von 4,4 %2 und schätzt damit
die wirtschaftliche Entwicklung konservativer ein als die
Experten des DIW (5,3 %).3 Nach den Erwartungen des
Instituts für Weltwirtschaft (IfW)4 sollte durch die zweite
Covid-19-Welle im ersten Quartal 2021 kein Einbruch wie
im Frühjahr 2020 drohen und sich die nachhaltige Erho-
lung der Wirtschaft lediglich verzögern. Maßgeblich für die
grundsätzlich positive Erwartung ist, dass insbesondere der
Außenhandel und die industrielle Aktivität weitaus weni-
ger beeinträchtigt werden dürften, als noch während der
ersten Welle. So zeigt sich der Welthandel robust und es
deuten sich im Rahmen der zweiten Covid-19-Welle keine
Werksschließungen infolge unterbrochener Lieferketten in
größerem Ausmaß an. Zudem dürfte sich die Zulassung
von Impfstoffen und ein Ende der pandemisch bedingten
Ausnahmesituation in überschaubarer Zeit stimulierend
auswirken, was den Unternehmen, nicht zuletzt mit Blick
Allgemein wird für die Werbeumsätze der Out-of-Home-
Branche in den bekannten Studien ein stärkeres Wachs-
tum im Vergleich zum Gesamtwerbemarkt erwartet. Nach
Einschätzung von PricewaterhouseCoopers GmbH (im Fol-
genden: PwC) sollen die Werbeumsätze im Jahr 2021 in
der Branche OOH, einschließlich digitaler Außenwerbung,
2
5
Herbstprojektion 2020, BMWi, Oktober 2020
Zenith Advertising Expenditure Forecasts Dezember 2020
3
6
DIW Berlin – Wochenbericht 50/2020, Dezember 2020
Organisation Werbungtreibende im Werbeverband (OWM), Dezember 2020
4
IfW Kiel – Kieler Konjunkturberichte Nr. 74 (2020/Q4)
62
Zusammengefasster Lagebericht
Prognosebericht
mit einer Rate von 25,3 % wachsen.7 Im Vergleich zu an-
deren Werbekanälen wie TV, Print und Radio wachsen die
Ausgaben für OOH-Werbung damit nach Einschätzung
von PwC überdurchschnittlich. Wesentlicher Treiber des
Wachstums sind die steigende Mobilität, neue, auf digi-
talen Lösungen basierende Werbeformen und urbane In-
frastrukturprojekte. Gegenüber anderen Werbeformaten,
wie beispielsweise linearem Fernsehen und Printmedien
gewinnt Außenwerbung nicht zuletzt aufgrund der fort-
schreitenden Fragmentierung des Medienkonsums. So
bietet Außenwerbung neben hoher Reichweite weitere
Vorteile, denn Werbetreibende können ihre Botschaften
zukünftig auf Basis innovativer technologischer Lösungen
effektiver platzieren. Dementsprechend erwartet PWC,
dass der Anteil digitaler Außenwerbung bis 2024 auf rund
33 % steigt. Im Zeitraum von 2019 bis 2024 rechnet PWC
mit einem durchschnittlichen Erlöswachstum von 2,9 %
pro Jahr, sodass der Außenwerbemarkt in Deutschland
bis 2023 ein Gesamtvolumen von 1,4 Mrd. EUR errei-
chen kann. Das Wachstum im Betrachtungszeitraum
kann durch die Covid-19-bedingten, niedrigeren Erlöse
im Jahr 2020 und eine erwartete Steigerung in den Folge-
jahren erklärt werden.
Nach den Erwartungen von PwC sollte sich der deutsche
Contact-Center- und CRM-Service-Markt trotz und auch
aufgrund der Covid-19-Krise nachhaltig positiv entwi-
ckeln. Nach ihrer Einschätzung sollte das durchschnitt-
liche Jahreswachstum (Compound Annual Growth Rate,
CAGR) der Marktgröße im Zeitraum 2018 bis 2022 für
Inhouse- bei 5,0 % und bei ausgelagerten Lösungen bei
4,2 % liegen.13
Wachstumstreiber ist dabei der grundlegende Struktur-
wandel der deutschen Wirtschaft, der u. a. dazu führt,
dass sich Unternehmen in zunehmendem Maße auf
Dienstleistungen und Handel fokussieren, statt auf die
Herstellung physischer Güter. Dies sollte zu deutlichen
Umsatz- und Wachstumschancen führen.14
Erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Ströer Gruppe
Wie bereits beschrieben geht Ströer für das Geschäfts-
jahr 2021 von einer mit dem (vor-Covid-19) Geschäftsjahr
2019 vergleichbaren Entwicklung abzüglich negativer
Effekte aufgrund von pandemiebedingten Shutdowns
aus. Diese sollten durch erwartete Nachholeffekte aus
positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen in den
Quartalen drei und vier teilweise kompensiert werden
können. Zu dieser Entwicklung tragen alle drei Segmente
Out-of-Home Media, Digital OOH & Content und Direct
Media bei.
Nach den deutlichen Rückgängen im Coronajahr 2020
sollte sich der Markt für Online-Werbung in 2021 im Ver-
gleich deutlich positiv entwickeln. Nach wie vor bieten
höhere Werbeeffizienz durch präzises Targeting, perfor-
manceorientierte Angebote und individuell budgetierte
Kampagnen nachhaltige Wachstumsfelder. Zenith und
PwC prognostizieren für das Jahr 2021 ein Wachstum der
Werbeumsätze in der Online-Werbung von 4,5 %8 bzw.
7,4 %.9 Für den Markt der stationären Online-Werbung
erwartet PwC einen Rückgang in 2020 von rund 8 % und
in den Folgejahren bis 2024 von durchschnittlich 0,6 %.10
Im abgelaufenen Berichtsjahr hat Ströer sein Portfolio
durch den Verkauf von Randaktivitäten wie Ströer Pro-
ducts und TubeOne weiter gestärkt.
Mit diesen Maßnahmen hat sich Ströer noch stärker auf
sein Kerngeschäft fokussiert, um hier weitere Potenziale
im Rahmen der OOH+ Strategie nutzen zu können.
Nach einem Rückgang der Umsätze im Jahr 2020 im
Bereich mobile Onlinewerbung geht PwC von einer deutli-
chen Erholung im Nachgang zur Covid-19-Pandemie aus.
Die Experten erwarten im Zeitraum 2019 bis 2024 eine
durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 10,8 %.11
Treiber dieses Wachstums sind weiterhin die steigende
Penetration internetfähiger Mobilfunkgeräte (Smart-
phones und Tablets), die damit verbundene Verlagerung
der Mediennutzung und ein deutlich gestiegenes Daten-
volumen auf mittlerweile 77 Mrd. GB in 2020 (2019:
60 Mrd. GB).12 Ströer schließt sich dieser Markteinschät-
zung grundsätzlich an.
Aufgrund der Fokussierung auf Deutschland sind Erlöse
aus ausländischen Geschäftsaktivitäten in Fremdwährun-
gen von geringer Bedeutung. Sofern diese in Planungs-
prozessen Einfluss finden, gehen wir von nahezu kons-
tanten Parametern aus.
Die direkten Kosten werden nach Einschätzung von
Ströer im Jahr 2021 volumenbedingt im einstelligen
Prozentbereich ansteigen. Bei den Overhead-Kosten,
wie z. B. IT-Kosten, erwartet Ströer bezogen auf den
7
13
PWC – German Entertainment and Media Outlook 2020–2024
PWC – Die Zukunft des deutschen Contact-Center- und CRM-Marktes,
8
Zenith Advertising Expenditure Forecasts Dezember 2020
Januar 2020
9
14
PWC – German Entertainment and Media Outlook 2020–2024
PWC – Die Zukunft des deutschen Contact-Center- und CRM-Marktes,
10
PWC – German Entertainment and Media Outlook 2020–2024
Januar 2020
11
PWC – German Entertainment and Media Outlook 2020–2024
12
PWC – German Entertainment and Media Outlook 2020–2024
Zusammengefasster Lagebericht
63
Prognosebericht
Gesamtkonzern eine moderate Steigerung, die wie in
den vergangenen Jahren unterhalb der organischen Um-
satzwachstumsrate liegen dürfte. Insgesamt sollten Ver-
triebs- und Verwaltungskosten aufgrund von moderaten,
inflationsbedingten Gehalts- und sonstigen Kostenanpas-
sungen, des fortgesetzten Ausbaus der Strukturen im Be-
reich des lokalen und regionalen Vertriebs, der weiteren
Internationalisierung von Statista sowie des in der Gruppe
deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens leicht steigen.
2021 – ohne Berücksichtigung von M&A-Aktivitäten –
Investitionsauszahlungen die leicht über dem Niveau des
Vorjahres (2020: 95 Mio. EUR) liegen sollten. Ein erheb-
licher Teil der Investitionen ist nicht mit verbindlichen In-
vestitionszusagen hinterlegt, sodass die Investitionssumme
insbesondere im Hinblick auf die jeweilige Markt- und
Unternehmenslage bei Bedarf deutlich nach unten ange-
passt werden kann.
Vor dem Hintergrund unserer OOH+ Strategie plant das
Unternehmen keine wesentlichen Unternehmenserwerbe
(M&A).
Für die wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland
und der Weltwirtschaft sieht der Vorstand des persön-
lich haftenden Gesellschafters, trotz einiger potentieller
Unsicherheiten, wie den Auswirkungen der Covid-19-
Pandemie, keine Anzeichen für materiellen Einfluss auf
unsere Geschäftsentwicklung. Allerdings kann die Verfüg-
barkeit und Aufteilung der tatsächlichen Werbebudgets
sowie die Rabattentwicklung zum Veröffentlichungszeit-
punkt nicht abschließend prognostiziert werden. Maß-
geblich hierfür sind u. a. die starken Umbrüche in der
Medienlandschaft und die steigende Vielfalt von Wer-
beangeboten, insbesondere in digitalen Medienkanälen.
Daneben ist die steigende Bedeutung der sozialen Netz-
werke für die Werbeindustrie ursächlich für die veränderte
Allokation der Werbebudgets. In diesem Marktumfeld er-
wartet Ströer, dass wir uns mit unserem deutschlandweit
einzigartigen Portfolio an attraktiven Out-of-Home- und
digitalen Medien weiterhin erfolgreich und nachhaltig
behaupten können.
Erwartete Finanzlage
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet Ströer, dass
die wieder positivere Ertragslage im Vergleich zum
Covid-19-Jahr 2020 auch die Finanzlage weiter verbessert.
Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) sollte
im Geschäftsjahr 2021 aufgrund der Fokussierung auf
den deutschen Heimatmarkt und das profitable Kernge-
schäft mindestens auf vergleichbar hohem Niveau wie im
Geschäftsjahr 2020 (13,4 %) liegen.
Die aktuelle Kreditfinanzierung der Ströer Gruppe im Rah-
men der Kreditfazilität ist bis Ende 2023 gesichert. Im
Rahmen der letzten Refinanzierungen ist es gelungen,
die Kreditkonditionen auf ein bis heute für uns attrak-
tives Niveau zu bringen. Die Kreditbedingungen sind
so ausgestaltet, dass auch unter Berücksichtigung von
konjunkturellen und saisonalen Schwankungen ein ausrei-
chender finanzieller Spielraum (Headroom) verbleibt. Mit
dem zum Ende des Berichtsjahres erreichten dynamischen
Verschuldungsgrad (Leverage Ratio) von 2,28 liegt das
Unternehmen weiterhin in einer sehr komfortablen Zone.
Ströer erwartet, den dynamischen Verschuldungsgrad im
Jahr 2021, vorbehaltlich steigender Dividendenausschüt-
tungen oder M&A-Aktivitäten, stabil zu halten.
Geplante Investitionen
Die Investitionstätigkeit im Prognosezeitraum konzentriert
sich unverändert auf weitere Digitalisierung des Außen-
werbebereichs sowie den Neuaufbau und Austausch von
Out-of-Home-Werbeträgern, vornehmlich aufgrund der
Verlängerung oder Neuakquisition von Werbenutzungs-
rechten im öffentlichen Raum. Im Segment Digital OOH &
Content konzentrieren sich die Investitionen auf die Er-
neuerung und Ausweitung des Public Video Inventars und
der IT-Infrastruktur sowie die Erstellung eigener imma-
terieller Vermögenswerte, wie insbesondere Software-
und Datenmanagement-Plattformen. Im Segment Direct
Media bilden die weitere Integration und die Fokussie-
rung der Einheit auf performanceorientiertes Geschäft zur
Unterstützung der OOH+ Strategie den Schwerpunkt der
Investitionen.
Der Vorstand des persönlich haftenden Gesellschafters ist
unverändert der Auffassung, dass die bestehende Kredit-
finanzierung ausreichenden Spielraum gibt, geplante
Investitionen sowie zusätzlich sich bietende Geschäfts-
chancen im Prognosezeitraum umzusetzen. Die Kondi-
tionen der Finanzierung werden laufend an den aktuellen
Entwicklungen der Fremdkapitalmärkte gemessen. Wirt-
schaftlich sinnvolle Chancen einer Konditionenanpassung
werden bei Bedarf verfolgt.
Für die Ströer Gruppe erwartet der Vorstand des persön-
lich haftenden Gesellschafters auch für das Geschäftsjahr
64
Zusammengefasster Lagebericht
Nachtragsbericht
NACHTRAGSBERICHT
Wir verweisen auf die im Konzernanhang gemachten
Angaben über Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.
Zusammengefasster Lagebericht
65
Angaben gemäß § 315a HGB
ANGABEN GEMÄSS § 315A HGB NEBST ERLÄUTERNDEM BERICHT DER
PERSÖNLICH HAFTENDEN GESELLSCHAFTERIN DER STRÖER SE & CO. KGAA
Im Folgenden sind die nach § 315a Satz 1 HGB geforderten
übernahmerechtlichen Angaben dargestellt.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der
Satzung über Beginn und Ende der Geschäfts-
führungs- und Vertretungsbefugnis der per-
sönlich haftenden Gesellschafterin sowie über
Satzungsänderungen
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das bei der Umwandlung der Gesellschaft in eine Komman-
ditgesellschaft auf Aktien zum 1. März 2016 vorhandene
gezeichnete Kapital in Höhe von 55.282.499,00 EUR wurde
durch Formwechsel des Rechtsträgers bisheriger Rechts-
form, der Ströer SE mit Sitz in Köln (HRB 82548), erbracht.
Die Satzung der Ströer SE & Co. KGaA regelt in § 8 die
näheren Bestimmungen hinsichtlich eines etwaigen Aus-
scheidens der persönlich haftenden Gesellschafterin und
der weiteren Fortführung der Ströer SE & Co. KGaA. Über
Satzungsänderungen beschließt gemäß § 119 Abs. 1 Nr. 5
AktG die Hauptversammlung. Die näheren Verfahrensre-
gelungen sind in § 181 AktG in Verbindung mit § 9 der
Satzung der Ströer SE & Co. KGaA enthalten.
In den nachfolgenden Geschäftsjahren verzeichnete die
Gesellschaft im gezeichneten Kapital weitere Zugänge im
Rahmen der Ausübung von Aktienoptionen. Im Jahr 2020
hat sich die Zahl der Aktien um weitere 70.000 Aktien
auf 56.646.571 Aktien erhöht. Damit ist das gezeichnete
Kapital zum 31. Dezember 2020 in 56.646.571 voll einge-
zahlte auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien
mit einem rechnerischen Nennwert von 1 EUR eingeteilt.
Befugnisse der persönlich haftenden
Gesellschafterin zur Aktienausgabe oder
zum Aktienrückkauf
Das Genehmigte Kapital 2014 in Höhe von
12.525.780,00 EUR ist im Geschäftsjahr 2019 ausge-
laufen. Die persönlich haftende Gesellschafterin ist
ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das
Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum
18. Juni 2024 einmalig oder mehrmals um insgesamt
bis zu 5.652.657,00 EUR durch Ausgabe von bis zu
5.652.657 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien
gegen Bareinlagen und/oder Sacheinlagen zu erhöhen
(Genehmigtes Kapital 2019).
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die
Übertragung von Aktien betreffen
Beschränkungen zwischen Aktionären, welche die Stimm-
rechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind
dem Vorstand nicht bekannt.
Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimm-
rechte überschreiten
Die Ströer Management SE, Düsseldorf, ist die persön-
lich haftende Gesellschafterin der Ströer SE & Co. KGaA.
Sie hat keine Sondereinlage erbracht und ist weder am
Gewinn und Verlust noch am Vermögen der Gesellschaft
beteiligt.
Für das Bedingte Kapital 2013 sind die letzten noch aus-
stehenden Aktienoptionsrechte im Jahr 2019 ausgeübt
worden.
Das Grundkapital ist um bis zu 1.993.445,00 EUR durch
Ausgabe von bis zu 1.993.445 auf den Inhaber lautenden
Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2015). Die-
se bedingte Kapitalerhöhung gilt jedoch höchstens bis zu
dem Betrag und der Anzahl von Aktien, in dessen bzw.
deren Höhe im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Form-
wechsels der Ströer SE in eine Kommanditgesellschaft
auf Aktien gemäß Umwandlungsbeschluss vom 25. Sep-
tember 2015 die bedingte Kapitalerhöhung gemäß § 6B
Abs. 1 der Satzung der Ströer SE noch nicht durchge-
führt ist. Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließ-
lich der Gewährung von Rechten an die Inhaber von
Aktienoptionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm
2015, zu deren Ausgabe der Vorstand mit Beschluss der
Hauptversammlung vom 25. September 2015 ermächtigt
wurde. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit
durchgeführt, wie die Inhaber von Aktienoptionsrechten,
die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung
vom 25. September 2015 gewährt wurden, diese Aktien-
optionsrechte ausüben und die Gesellschaft die Aktienop-
tionsrechte nicht durch Barzahlung erfüllt.
Udo Müller besitzt (direkt und indirekt) insgesamt
22,19 % und Dirk Ströer besitzt (direkt und indirekt) ins-
gesamt 19,51 % der Gesamtzahl an Aktien. Die Deutsche
Telekom Trust e. V., Bonn, hielt zum Stichtag insgesamt
9,69 % der Anteile an der Ströer SE & Co. KGaA und
zählte damit nicht mehr zu den Beteiligungen, die 10 %
der Stimmrechte überschreiten. Darüber hinaus sind dem
Vorstand nach dem WpHG keine Beteiligungen am Kapital
gemeldet, die 10 % der Stimmrechte überschreiten.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontroll-
befugnisse verleihen
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse ver-
leihen, bestehen nicht.
66
Zusammengefasster Lagebericht
Angaben gemäß § 315a HGB
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu
11.056.400,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 11.056.400
neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt
erhöht (Bedingtes Kapital 2017). Die bedingte Kapital-
erhöhung dient der Gewährung von auf den Inhaber
lautenden Stückaktien an die Inhaber bzw. Gläubiger
von Wandelschuldverschreibungen und/oder Options-
schuldverschreibungen, die aufgrund der von der Haupt-
versammlung vom 14. Juni 2017 unter Tagesordnungs-
punkt 9 beschlossenen Ermächtigung von der Gesellschaft
oder von einem Beteiligungsunternehmen begeben wer-
den. Die Ausgabe der neuen auf den Inhaber lautenden
Stückaktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend
bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu be-
stimmenden Wandlungs- oder Optionspreis. Die bedingte
Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie von
Wandlungs- oder Optionsrechten Gebrauch gemacht wird
oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw.
Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und soweit
nicht ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder
neue Aktien aus einer Nutzung eines genehmigten Kapi-
tals zur Bedienung eingesetzt werden.
Aktienoptionsrechte ausüben und die Gesellschaft die
Aktienoptionsrechte nicht durch Barzahlung oder durch
die Gewährung eigener Aktien erfüllt.
Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die
unter der Bedingung eines Kontrollwechsels in-
folge eines Übernahmeangebots stehen, und die
hieraus folgenden Wirkungen
Facility Agreement/Schuldscheindarlehen
Zwischen der Ströer SE & Co. KGaA und einem Konsor-
tium aus verschiedenen Banken und Finanzinstituten be-
steht ein Kreditvertrag (Facility Agreement), auf dessen
Grundlage das Konsortium an die Gesellschaft eine Kredit-
linie von 600 Mio. EUR eingeräumt hat. Durch dieses im
Jahr 2016 neu abgeschlossene Facility Agreement wurde
ein bis dahin bestehendes Agreement aus dem Jahr 2014
abgelöst. Des Weiteren hat die Ströer SE & Co. KGaA
im Jahr 2016 ein Schuldscheindarlehen mit einem Volu-
men von 145 Mio. EUR sowie im Jahr 2017 ein Schuld-
scheindarlehen mit einem Volumen von 350 Mio. EUR am
Kapitalmarkt platziert. Während das Schuldscheindarlehen
aus dem Jahr 2016 zum Stichtag noch in voller Höhe
bestand, valutierte das Schuldscheindarlehen aus dem
Jahr 2017 zum Stichtag noch mit 332 Mio. EUR.
Das Grundkapital ist um bis zu 2.200.000,00 EUR durch
Ausgabe von bis zu 2.200.000 auf den Inhaber lauten-
de Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019).
Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der
Gewährung von Rechten an die Inhaber von Aktienop-
tionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2019
gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom
19. Juni 2019. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur
insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Aktienoptions-
rechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptver-
sammlung vom 19. Juni 2019 gewährt wurden, diese
Die Bedingungen im Hinblick auf einen Kontrollwechsel
entsprechen sowohl im Facility Agreement als auch in den
Schuldscheindarlehen den marktüblichen Vereinbarungen.
Sie führen nicht zur automatischen Beendigung, sondern
räumen unseren Vertragspartnern für den Fall eines Kon-
trollwechsels lediglich die Möglichkeit ein, unter diesen
Bedingungen zu kündigen.
KONZERNABSCHLUSS
Konzernabschluss
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Konzernbilanz
68
69
70
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Konzernanhang
72
74
76
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
76
108
115
128
Sonstige Erläuterungen
68
Konzernabschluss
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG
In TEUR
Anhang
2020
20191
Umsatzerlöse
(9)
–937.590
–1.025.736
Umsatzkosten
(10)
Bruttoergebnis vom Umsatz
Vertriebskosten
(11)
(12)
(13)
(14)
(5)
–242.740
–176.729
–31.388
–249.451
–186.248
Verwaltungskosten
Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen
Finanzerträge
–17.746
(15)
(15)
Finanzaufwendungen
–36.030
–34.785
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
(16)
(6)
–12.849
–19.888
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten
Nicht-fortgeführte Aktivitäten
Ergebnis nach Steuern aus nicht-fortgeführten Aktivitäten
–41.537
Konzernergebnis
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens
Nicht beherrschende Gesellschafter
Ergebnis je Aktie – fortgeführte Aktivitäten2
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR)
Verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR)
1 Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2019 wurden im Rahmen einer Anpassung nach IAS 8.41 rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben in Abschnitt 4 des Anhangs.
2 Wir verweisen hinsichtlich der nicht-fortgeführten Aktivitäten auf unsere Angaben in Abschnitt 6.2 des Anhangs zum „Ergebnis je Aktie – nicht fortgeführte Aktivitäten“.
Konzernabschluss
69
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG
In TEUR
Anhang
2020
20191
Konzernergebnis
Sonstiges Ergebnis
Beträge, die nicht in künftigen Perioden ergebniswirksam
umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
(27, 28)
(16)
–1.139
–3.942
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Eigenkapitalinstrumenten,
die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Ertragsteuern
–559
–2.653
Beträge, die gegebenenfalls in künftigen Perioden
ergebniswirksam umgegliedert werden
Fremdwährungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Teileinheiten
Ertragsteuern
(8)
–2.989
(16)
–2.989
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern
Gesamtergebnis nach Ertragsteuern
–3.548
–280
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens
Nicht beherrschende Gesellschafter
1 Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2019 wurden im Rahmen einer Anpassung nach IAS 8.41 rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben in Abschnitt 4 des Anhangs.
70
Konzernabschluss
Konzernbilanz
KONZERNBILANZ
Aktiva (in TEUR)
Anhang
31.12.2020
31.12.20191
01.01.20191
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
(19)
(20)
(5)
Anteile an at-Equity-bilanzierten Unternehmen
Finanzanlagen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte
Latente Steueransprüche
(21)
(22)
(22)
(16)
Summe langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
(23)
(21)
(22)
(22)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte
Laufende Ertragsteueransprüche
Zahlungsmittel
(24)
(25)
Summe kurzfristige Vermögenswerte
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte
Summe Aktiva
1 Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2019 wurden im Rahmen einer Anpassung nach IAS 8.41 rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben in Abschnitt 4 des Anhangs.
Konzernabschluss
71
Konzernbilanz
Passiva (in TEUR)
Anhang
31.12.2020
31.12.20191
01.01.20191
Eigenkapital
(26)
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
–333.081
–7.722
–232.740
–4.796
–158.915
–6.997
Gewinnrücklagen
Kumuliertes übriges Konzernergebnis
Nicht beherrschende Gesellschafter
Summe Eigenkapital
Langfristige Verbindlichkeiten
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen
Sonstige Rückstellungen
(27)
(28)
(29)
(30)
(16)
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Latente Steuerverbindlichkeiten
Summe langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen
(28)
(29)
(30)
(31)
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten
Summe kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung
bestimmten Vermögenswerten
(25)
Summe Passiva
1 Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2019 wurden im Rahmen einer Anpassung nach IAS 8.41 rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben in Abschnitt 4 des Anhangs.
72
Konzernabschluss
Konzern-Kapitalflussrechnung
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
In TEUR
2020
20191
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis
–2.152
–6.865
Aufwendungen (+)/Erträge (–) aus Finanz- und Steuerergebnis
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens
Abschreibungen (+) auf Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter Unternehmen
Einzahlungen aus Gewinnausschüttungen at-Equity-bilanzierter Unternehmen
Gezahlte (–) Zinsen im Rahmen von Leasingverhältnissen (IFRS 16)
Gezahlte (–) Zinsen im Rahmen von sonstigen Finanzverbindlichkeiten
Erhaltene (+) Zinsen
–15.600
–9.543
–21.410
–7.680
Gezahlte (–)/erhaltene (+) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Zunahme (+)/Abnahme (–) der Rückstellungen
–28.285
–39.180
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (–)
Gewinn (–)/Verlust (+) aus Anlageabgängen
–762
Zunahme (–)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer
Aktiva
Zunahme (+)/Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Passiva
–40.082
–5.256
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit (fortgeführte Aktivitäten)
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit (nicht-fortgeführte Aktivitäten)
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
Auszahlungen (–) für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Auszahlungen (–) für Investitionen in at-Equity-bilanzierte Unternehmen
Einzahlungen (+)/Auszahlungen (–) aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen
Einzahlungen (+)/Auszahlungen (–) aus dem Kauf von konsolidierten Unternehmen
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit (fortgeführte Aktivitäten)
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit (nicht-fortgeführte Aktivitäten)
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
–97.004
–83.917
–14.188
–96.173
–340
–107.400
–12.676
–25.060
–3.320
–960
–8.979
–120.075
–96.513
1 Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2019 wurden im Rahmen einer Anpassung nach IAS 8.41 rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben in Abschnitt 4 des Anhangs.
Konzernabschluss
73
Konzern-Kapitalflussrechnung
In TEUR
2020
20191
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Eigenkapitalzuführungen
Auszahlungen (–) von Dividenden
–124.197
–128.590
Auszahlungen (–) für den Kauf von Unternehmensanteilen
ohne Änderung der Kontrolle
–474.208
–129.957
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von Finanzkrediten
Auszahlungen (–) aus der Tilgung von Finanzkrediten
Auszahlungen (–) aus der Tilgung von Verbindlichkeiten
aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)
–154.292
–290.688
–174.697
–350.298
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit (fortgeführte Aktivitäten)
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit (nicht-fortgeführte Aktivitäten)
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (fortgeführte Aktivitäten)
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (nicht-fortgeführte Aktivitäten)
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode (fortgeführte Aktivitäten)
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode (nicht-fortgeführte Aktivitäten)
Finanzmittelfonds am Ende der Periode (fortgeführte Aktivitäten)
Finanzmittelfonds am Ende der Periode (nicht-fortgeführte Aktivitäten)
–18.134
–3.330
–1.837
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Zahlungsmittel (fortgeführte Aktivitäten)
Zahlungsmittel (nicht-fortgeführte Aktivitäten)
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
–281.672
–346.539
–23.864
–70.730
1 Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2019 wurden im Rahmen einer Anpassung nach IAS 8.41 rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben in Abschnitt 4 des Anhangs.
74
Konzernabschluss
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG
In TEUR
Gezeichnetes Kapital
31.12.2018
Anpassung nach IAS 8.41
01.01.20191
Konzernergebnis
Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis
Änderungen Konsolidierungskreis
Anteilsbasierte Vergütungen
Effekte aus Anteilsänderungen an Tochtergesellschaften ohne Kontrollverlust
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente
Dividenden
31.12.20191/01.01.2020
Konzernergebnis
Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis
Änderungen Konsolidierungskreis
Anteilsbasierte Vergütungen
Effekte aus Anteilsänderungen an Tochtergesellschaften ohne Kontrollverlust
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente
Dividenden
31.12.2020
1 Die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2019 wurden im Rahmen einer Anpassung nach IAS 8.41 rückwirkend angepasst. Wir verweisen auf unsere Angaben in Abschnitt 4 des Anhangs.
Konzernabschluss
75
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Kumuliertes übriges
Konzernergebnis
Fremdwährungs-
umrechnung von
Abschlüssen ausländischer
Teileinheiten
Nicht
beherrschende
Gesellschafter
Summe
Eigenkapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Summe
–122.511
–36.404
–158.915
–2.609
–6.997
–36.404
–408
–1.566
–37.970
–280
–6.997
–62.323
–113.053
–62.540
–125.164
–62.323
–113.053
–217
–12.111
–232.740
–536
–4.796
–3.462
–85
–3.548
–2.926
–2.926
–19.787
–2.285
–113.153
–19.787
–2.285
–113.153
–7.146
–12.603
–17.724
–9.431
–125.756
–333.081
–7.722
76
Konzernabschluss
Erläuterungen zum Konzernabschluss
KONZERNANHANG
ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNABSCHLUSS
Grundlagen des Konzernabschlusses
1 Allgemeine Informationen
2 Annahmen, Ermessensausübungen und
Schätzungen
Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstim-
mung mit den IFRS macht es erforderlich, Annahmen
und Schätzungen zu treffen, welche die Beträge, die im
Konzernabschluss und im dazugehörigen Anhang ausge-
wiesen werden, beeinflussen. Die Schätzungen basieren
auf Erfahrungen der Vergangenheit und anderen Kennt-
nissen über die zu bilanzierenden Geschäftsvorfälle. Die
tatsächlichen Ergebnisse können von solchen Schätzun-
gen abweichen. Die den Schätzungen zugrunde liegenden
Annahmen werden regelmäßig überprüft.
Die Ströer SE & Co. KGaA ,
Köln
, ist eine börsennotierte Ka-
pitalgesellschaft. Sitz der Gesellschaft ist die
Ströer-Allee 1 in
Köln in der Abteilung B unter der Nr. 86922 eingetragen.
Die Annahmen, Ermessensausübungen und Schätzungen
beziehen sich im Wesentlichen auf folgende Sachverhalte
(zur Angabe der Buchwerte sowie weiterer Erläuterungen
verweisen wir auf die entsprechenden Einzelangaben in
diesem Anhang):
Umsatzerlöse
Der Konzernabschluss der Ströer SE & Co.
KGaA
wurde
für das Geschäftsjahr 2020 in Übereinstimmung mit den
zum Abschlussstichtag gültigen International Financial
Reporting Standards (IFRS) des International Accounting
Standards Board (IASB) erstellt, wie sie in der Europäischen
Union (EU) anzuwenden sind, wobei die ergänzend nach
§ 315e Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen
Vorschriften berücksichtigt wurden.
Bei der Beurteilung, ob Kundenverträge im Bereich der
analogen Werbeträger Leasingverträge im Sinne von
IFRS 16 darstellen, bestehen Ermessensspielräume. Da die
relevanten Entscheidungen betreffend die Verwendung
des Werbeträgers vorbestimmt sind und der Kunde kein
Recht hat, den Vermögenswert (z.B. die Plakatwand) zu
betreiben, sind aus Sicht der Unternehmensleitung die
Anforderungen an einen Leasingvertrag gemäß IFRS 16
nicht erfüllt.
Der vorliegende Konzernabschluss umfasst den Zeitraum
vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020. Der Vorstand
der Ströer Management SE, Düsseldorf, die persönlich
haftende Gesellschafterin der Ströer SE & Co. KGaA ist,
hat den Konzernabschluss am 30. März 2021 zur Weiter-
gabe an den Aufsichtsrat der Ströer SE & Co. KGaA
freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den
Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den
Konzernabschluss billigt.
Die Zusammenfassung von zugesagten Leistungsverspre-
chen eines Kundenvertrags zu einer einheitlichen Leis-
tungsverpflichtung ist ermessensbehaftet. Im Bereich der
Out-of-Home Medien fasst der Konzern die Leistungsver-
sprechen Medialeistungen, Produktionsdienstleistungen
und Plakatierdienstleistungen aufgrund der signifikanten
Integrationsleistung zu einer einheitlichen Leistungsver-
pflichtung „Außenwerbung“ zusammen. Darüber hinaus
werden im Rahmen der digitalen Vermarktung von Online
Werbeflächen die Leistungsversprechen Generierung von
Ad Impressions, Ausspielung und Messung der Ad Impres-
sions sowie Research Dienstleistungen in einer einheit-
lichen Leistungsverpflichtung „Onlinewerbekampagne“
gebündelt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Um-
satzkostenverfahren erstellt.
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Soweit
nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend
Euro (TEUR) angegeben. Aus rechentechnischen Gründen
können sich in Tabellen Rundungsdifferenzen zu den ma-
thematisch exakten Werten ergeben.
Bei der Beurteilung, ob der Ströer Konzern als Prinzipal
oder Agent agiert, übt der Konzern Ermessen aus, ob der
Ströer Konzern über die Verfügungsgewalt über das Wer-
beinventar des Dritten vor Erbringung der Werbeleistung
verfügt, das Recht inne hat, einen Dritten anzuweisen, die
Werbeleistung im eigenen Namen zu erbringen oder eine
signifikante Integrationsleistung erbringt. Darüber hinaus
ist die Einschätzung der subsidiären Indikatoren in Bezug
Die in diesem Konzernanhang vorgenommenen Verweise
auf Seitenzahlen beziehen sich auf die Nummerierung im
Geschäftsbericht.
Konzernabschluss
77
Erläuterungen zum Konzernabschluss
auf die Hauptverantwortung für die Leistungserbringung
sowie die Fähigkeit, die Preise für die Dienstleistungen
festsetzen zu können, ermessensbehaftet.
Beizulegende Zeitwerte bei
Unternehmenserwerben
Im Rahmen der Kaufpreisallokationen von Unterneh-
menserwerben sind Annahmen hinsichtlich des Ansatzes
und der Bewertung von Vermögenswerten und Schul-
den erforderlich.In Bezug auf die Bewertung betrifft dies
insbesondere deren beizulegende Zeitwerte sowie die
jeweiligen Nutzungsdauern im Zeitpunkt des Erwerbs.
Zur Bewertung dieser Vermögenswerte und Schulden
werden die beizulegenden Zeitwerte unter Zuhilfenahme
der geschätzten zukünftigen Cash-Flows und eines ange-
messenen Kapitalisierungszinssatzes ermittelt. Die tatsäch-
lichen Cash-Flows können von den bei der Ermittlung der
beizulegenden Zeitwerte zugrunde gelegten Cash-Flow
maßgeblich abweichen.
Zur Schätzung variabler Gegenleistungen in Kundenver-
trägen verwendet der Konzern die Erwartungswertmetho-
de oder die Methode des wahrscheinlichsten Betrags. Hin-
sichtlich der Umsatzerlöse aus dem E-Commerce-Geschäft
sowie aus dem Dialog Marketing werden aufgrund von
gesetzlichen bzw. vertraglichen Rückgabe- und Wider-
rufsrechten die Umsatzerlöse und Umsatzkosten um die
erwarteten Retouren bzw. Storno-Quoten gekürzt. Kor-
respondierend zu den Umsatzerlösen wirken sich diese
Annahmen und Schätzungen auch auf die entsprechen-
den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus. Zu
weiteren Details hinsichtlich der Umsatzerlöse verweisen
wir auf die Abschnitte 3 und 9.
Bei sukzessiven Unternehmenserwerben werden die bei-
zulegenden Zeitwerte von bereits gehaltenen Anteilen auf
Basis des Kaufpreises der neuen Anteile bzw. im Rahmen
eines Discounted-Cash-Flow-Verfahrens bestimmt. Wir
verweisen zu weiteren Details auf die Abschnitt 3 und 6.
Leasing
Die Bewertung der Verbindlichkeiten aus Leasingverhält-
nissen sowie der zugehörigen Nutzungsrechte erfordert
neben der Festlegung eines angemessenen Kapitalisie-
rungszinssatzes auch Annahmen hinsichtlich weiterer
Parameter in Bezug auf deren Eintrittswahrscheinlichkei-
ten und -zeitpunkte. Dazu gehören insbesondere auch
Annahmen in Bezug auf etwaige Kauf- und Verlänge-
rungsoptionen sowie Kündigungsoptionen. Auch die
Beurteilung, ob ein Vertrag überhaupt die Voraussetzun-
gen des IFRS 16 erfüllt und damit als Leasingverhältnis
zu bilanzieren ist, kann gewissen Ermessensspielräumen
unterliegen.
Pensions- und Abbauverpflichtungen
Die Bilanzierung von Pensions- und Abbauverpflichtun-
gen erfordert neben der Schätzung eines angemessenen
Kapitalisierungszinssatzes auch das Treffen von Annah-
men hinsichtlich weiterer versicherungsmathematischer
Parameter bzw. der Wahrscheinlichkeiten und Zeitpunkte
der Inanspruchnahmen. Wir verweisen zu weiteren Details
auf die Abschnitte 27 und 28. Die voraussichtlichen Ab-
baukosten werden auf Basis von sog. Leistungsverzeich-
nissen und Abbauwahrscheinlichkeiten über die jeweilige
geschätzte Vertragslaufzeit der Werberechtskonzessio-
nen ermittelt. Die Abbauwahrscheinlichkeiten variieren
je nach Art der zugrunde liegenden Werberechtskon-
zessionen (private vs. kommunale Konzessionen). Hin-
sichtlich der geschätzten Vertragslaufzeiten verweisen
wir auf Abschnitt 3. Aufgrund der Tatsache, dass die
Rückstellungen für eine Vielzahl von unterschiedlichen
Werberechtskonzessionen ermittelt werden, ist eine An-
gabe von Sensitivitäten wesentlicher Einflussfaktoren an
dieser Stelle nicht aussagekräftig.
Hinsichtlich der Ermittlung der laufzeitadäquaten Kapitali-
sierungszinssätze sowie der sonstigen Details zu Verbind-
lichkeiten aus Leasingverhältnissen und zugehörigen Nut-
zungsrechten verweisen wir auf die Abschnitte 3 und 35.
Wertminderung des Goodwill
Der jährliche Test auf Wertminderung des Goodwill be
-
darf der Abschätzung zukünftiger Cash-Flows und der
Wahl eines angemessenen Kapitalisierungszinssatzes. Die
entsprechenden Prämissen sowie die zugrundeliegende
Methodik bei der Durchführung des Wertminderungs-
tests können einen erheblichen Einfluss auf die jeweiligen
Werte und damit auf die Höhe der Wertminderung des
Goodwill haben. Insbesondere die Ermittlung diskontierter
Cash-Flows ist in erheblichem Maße abhängig von den
getroffenen Planungsannahmen, die sensitiv auf Ände-
rungen reagieren und damit die Werthaltigkeit signifikant
beeinflussen können. Die Cash-Flows leiten sich grund-
sätzlich aus der Unternehmensplanung für die jeweiligen
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) ab. Wir ver-
weisen zu weiteren Details auf die Abschnitte 3 und 19.
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge
Der Konzern setzt auf Verlustvorträge aktive latente
Steuern an. Der Ansatz basiert auf Planungen über die
zukünftige Ertragsteuerbelastung und der Möglichkeit,
die Verlustvorträge innerhalb der nächsten fünf Jahre in
Anspruch zu nehmen. Wir verweisen zu weiteren Details
auf Abschnitt 16.
78
Konzernabschluss
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Covid-19-Pandemie
Demgegenüber sind bei den nach IFRS 16 bilanzierten
Nutzungsrechten aus Leasingverträgen nur die erwarteten
Cash-Flows der jeweils verbleibenden Vertragslaufzeiten
in die Bewertung einzubeziehen. Während sich für das
OOH-Geschäft in Deutschland aufgrund der überwiegend
langfristigen Vertragslaufzeiten keine Abwertungen erga-
ben, haben unsere Analysen im polnischen OOH-Geschäft
ebenso wie im Riesenposter-Geschäft der BlowUP-Gruppe
wegen der kürzeren Restlaufzeiten der Leasingverträge
zum 30. Juni 2020 zu außerplanmäßigen Abschreibungen
(Impairments) in einem Umfang von 2,3 Mio. EUR geführt.
Zum 31. Dezember 2020 haben sich demgegenüber keine
Wertminderungen mehr ergeben, da die erwarteten Aus-
wirkungen der Covid-19-Pandemie auf die zukünftigen
Cash-Flows des OOH-Geschäfts im Vergleich zum 30. Juni
2020 als moderater eingestuft wurden.
Die Covid-19-Pandemie hat insbesondere im zweiten
Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres erhebliche
Umsatzeinbrüche vor allem im OOH-Geschäft der Ströer
Gruppe verursacht. Ausschlaggebend dafür waren vor-
wiegend die zum Schutz von Gesundheit und Leben
verhängten Shutdown-Maßnahmen, durch welche das
öffentliche Leben in
Deutschland
ebenso wie in fast allen
anderen Staaten Europas weitgehend zurückgefahren
wurde. Im Zuge dieser Maßnahmen hatten insbesondere
die Werbekampagnen im OOH-Geschäft einen signifikan-
ten Rückgang ihrer Reichweite verzeichnen müssen, der
zu entsprechend deutlich rückläufigen Auftragseingän-
gen geführt hat. Um die Auswirkungen der Covid-19-
Pandemie im Konzernabschluss der Gruppe richtig ab-
zubilden, waren insbesondere die nachfolgenden Punkte
ermessensbehaftet:
b) Anpassung von Leasingzahlungen (IFRS 16)
Im Rahmen der Covid-19-Pandemie hat Ströer mit zahl-
reichen Vertragspartnern im OOH-Geschäft für die beste-
henden Werberechtsverträge eine Reduzierung der Min-
destleasingzahlungen vereinbart. Dabei hat der Konzern
den praktischen Behelf für COVID-19-bedingte Mietkon-
zessionen, der am 9. Oktober 2020 durch die EU-Kom-
mission freigegeben wurde, angewandt. Die durch die
Neuverhandlung der Werberechtsverträge erzielte Minde-
rung der Leasingverbindlichkeiten belief sich zum Stichtag
auf insgesamt 2,5 Mio. EUR. Vor dem Hintergrund der
Änderungen des IFRS 16 (Covid-19-bezogene Mietkon-
zessionen) hat Ströer die Minderung der Leasingverbind-
lichkeiten erfolgswirksam vereinnahmt.
a) Werthaltigkeit von Buchwerten
(Impairment Tests (IAS 36))
Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen
des Ströer Konzerns werden bei Vorliegen von konkre-
ten Anhaltspunkten (Triggering Events) auf eine etwaige
Wertminderung hin überprüft. Da die Covid-19-Pandemie
für das OOH-Geschäft der Ströer Gruppe ein derartiges
Triggering Event darstellte, haben wir insbesondere die
Werthaltigkeit der bilanzierten Geschäfts- oder Firmen-
werte (Goodwill) sowie die Werthaltigkeit der aktivierten
Nutzungsrechte aus Leasingverträgen (IFRS 16) bereits
zum 30. Juni 2020 genauer untersucht. Unsere Analyse
bezog sich dabei auf die drei im OOH-Geschäft tätigen
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGUs) „Ströer
Deutschland“, „Ströer Polen“ und „BlowUP-Gruppe“.
c) Staatliche Zuwendungen
(Government Grants (IAS 20))
In Bezug auf die Werthaltigkeit des Goodwills haben un-
sere Analysen keinen Wertminderungsbedarf ergeben,
da die zugrunde liegenden Fair Values bereits in der Ver-
gangenheit sehr deutlich über den jeweiligen Buchwer-
ten lagen. Hinzu kommt, dass von einer relativ schnellen
Erholung im OOH-Geschäft ausgegangen werden konnte
und im Rahmen von Goodwill Impairment Tests gerade die
langfristig erwarteten Cash-Flows (Terminal Value) einen
wesentlichen Wertbeitrag liefern.
Im Rahmen der Covid-19-Pandemie und der damit ver-
bundenen rückläufigen Geschäftstätigkeit haben auch
MitarbeiterInnen der Ströer Gruppe staatliches Kurz-
arbeitergeld erhalten. Aus bilanzieller Sicht wurde das
Kurzarbeitergeld in der Gewinn- und Verlustrechnung
der Gruppe als Kürzung der Personalaufwendungen er-
fasst. Insgesamt bezifferte sich das Kurzarbeitergeld im
Geschäftsjahr 2020 auf 10,2 Mio. EUR.
Konzernabschluss
79
Erläuterungen zum Konzernabschluss
3 Wesentliche Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden
erbringt, ist der Ströer Konzern als Prinzipal einzustufen.
Liegen die Kriterien für eine Prinzipalstellung nicht vor,
handelt der Ströer Konzern als Agent, sodass per Saldo
nur die vereinbarte Vertriebsprovision in den Umsatz-
erlösen ausgewiesen wird (Agent). Auf Basis der Beurtei-
lung der Unternehmensleitung ist der Ströer Konzern in
der Regel als Prinzipal anzusehen.
Ertrags- und Aufwandsrealisierung
Die Umsatzerlöse entstehen im Wesentlichen aus der Ver-
marktung von Werbeflächen im Out-of-Home-Geschäft,
aus der Vermarktung von Online-Werbeflächen, aus dem
Abonnement- und E-Commerce-Geschäft sowie aus dem
Dialog Marketing.
Des Weiteren generiert der Ströer Konzern Umsatzerlöse
aus der Vermarktung von Online-Werbeflächen. Die
Leistungsversprechen Generierung von Ad Impressions,
Ausspielung und Messung der Ad Impressions sowie
Research Dienstleistungen werden in einer einheit-
lichen Leistungsverpflichtung „Onlinewerbekampagne“
gebündelt.
Im Bereich der Out-of-Home Medien generiert der
Ströer Konzern seine Umsatzerlöse im Wesentlichen aus
der Vermarktung von Werbeflächen in den Bereichen
Großformate, Street Furniture, Transport und Sonstige.
Die Kundenverträge stellen für den Bereich der analogen
Werbeträger keine Leasingverträge im Sinne von IFRS 16
dar, da die relevanten Entscheidungen betreffend die Ver-
wendung des Werbeträgers vorbestimmt sind und der
Kunde nicht das Recht hat, den Vermögenswert (z.B. die
Plakatwand) zu betreiben. Die wesentlichen Leistungsver-
sprechen Medialeistungen, Produktionsdienstleistungen
und Plakatierdienstleistungen werden aufgrund der signi-
fikanten Integrationsleistung des Ströer Konzerns in einer
einheitlichen Leistungsverpflichtung „Außenwerbung“
gebündelt.
Die Umsatzrealisierung beruht auf vereinbarten Fest-
preisen für einheitliche Leistungen und Produkte. Aus-
gewiesen werden die Umsätze jeweils nach Abzug der
Erlösschmälerungen, die sich aus Agenturprovisionen,
Spezialmittlervergütungen, Rabatten und Skonti zusam-
mensetzen. Die Realisation der Umsätze erfolgt zeitraum-
bezogen entsprechend des Fertigstellungsgrads. Dieser
ergibt sich aus den bereits erbrachten Ad Impressions
im Verhältnis zu den insgesamt zu erbringenden Ad Im-
pressions. Damit basiert die Realisation der Umsätze auf
der outputbasierten Methode, da diese die Leistungs-
erbringung am zuverlässigsten abbildet.
Die Umsatzrealisierung beruht auf vereinbarten Fest-
preisen für einheitliche Leistungen und Produkte. Aus-
gewiesen werden die Umsätze jeweils nach Abzug der
Erlösschmälerungen, die sich aus Agenturprovisionen,
Spezialmittlervergütungen, Rabatten und Skonti zusam-
mensetzen. Die Realisation der Umsätze erfolgt zeitraum-
bezogen mit Beginn des Aushangs entsprechend des
Fertigstellungsgrads. Dieser ergibt sich aus dem bereits er-
brachten Zeitraum der Außenwerbung im Verhältnis zum
insgesamt zu erbringenden Zeitraum der Außenwerbung.
Damit basiert die Realisierung der Umsätze auf der out-
putbasierten Methode, da diese die Leistungserbringung
am zuverlässigsten abbildet.
Neben eigenen Online-Werbeflächen (Websites) werden
auch Online-Werbeflächen im Eigentum von Dritten ver-
marktet. Die Umsatzerlöse, die mit eigenen Online-Werbe-
flächen erzielt werden, werden auf Basis der Gesamt-
gegenleistung, die im Austausch für die Dienstleistung
gelistet wird, ausgewiesen (Prinzipal).
Sofern der Ströer Konzern über das Recht verfügt, einen
Dritten anzuweisen, die Online Werbeleistung im eige-
nen Namen zu erbringen (z.B. durch das Recht des Ströer
Konzerns zu bestimmen, auf welchen Online Werbe-
flächen die Werbung ausgespielt wird) oder eine signi-
fikante Integrationsleistung (z.B. durch Integration der
Generierung von Ad Impressions und der Ausspielung und
Messung der Ad Impressions mittels AdServer Technologie
unter Berücksichtigung der Kampagnenziele des Kunden
wie beispielsweise Zielgruppen- oder Targetingkriterien)
erbringt, ist der Ströer Konzern als Prinzipal einzustufen.
Liegen die Kriterien für eine Prinzipalstellung nicht vor,
handelt der Ströer Konzern als Agent, sodass per Saldo
nur die vereinbarte Vertriebsprovision in den Umsatz-
erlösen ausgewiesen wird (Agent). Auf Basis der Beurtei-
lung der Unternehmensleitung ist der Ströer Konzern in
der Regel als Prinzipal anzusehen.
Neben eigenen Werbeträgern werden auch Werbeträger
im Eigentum von Dritten vermarktet. Die Umsatzerlöse,
die mit eigenen Werbeträgern erzielt werden, werden auf
Basis der Gesamtgegenleistung, die im Austausch für die
Dienstleistung erzielt wird, ausgewiesen (Prinzipal). Sofern
der Ströer Konzern über die Verfügungsgewalt über das
Werbeinventar des Dritten vor Erbringung der Werbe-
leistung verfügt (z.B. durch exklusive Vermarktungsver-
träge), das Recht inne hat, einen Dritten anzuweisen, die
Werbeleistung im eigenen Namen zu erbringen (z.B. durch
das Recht des Ströer Konzerns zu bestimmen, auf welchen
Werbeflächen des Dritten die Werbung ausgespielt wird)
oder eine signifikante Integrationsleistung (z.B. durch In-
tegration von Medialeistung und Plakatierdienstleistung)
80
Konzernabschluss
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Ein weiterer Geschäftszweig der Ströer Gruppe beruht
auf der Erzielung von Umsatzerlösen im Abonnement-
Geschäft (Statista, StayFriends). Die Leistungsverpflich-
tungen umfassen sowohl Bereitschaftsverpflichtungen
(sog. stand-ready obligations) (StayFriends) sowie die
Gewährung eines Rechts auf Zugang zu geistigem Eigen-
tum (Statista).
Die Umsatzrealisation basiert regelmäßig auf den vertrag-
lich vereinbarten Preisen für die Vermittlungsleistungen
(Provisionen) und sonstige Serviceleistungen. Sie werden
im Hinblick auf die Vermittlung von Vertragsabschlüssen
um erwartete Stornoquoten reduziert. Die Stornoquoten
basieren auf historischen Erfahrungswerten. Die Reali-
sation der Umsatzerlöse erfolgt im Bereich des Dialog
Marketing je nach Auftragsart im Zeitpunkt der Übermitt-
lung der Kundendaten aus der Vermittlung eines Vertrags-
abschlusses an den Auftraggeber bzw. über den Zeitraum
der Erbringung der Serviceleistung. Der Ströer Konzern ist
Prinzipal für die erbrachte Vermittlungsleistung, nicht aber
für die vermittelte Leistung.
Die Umsatzrealisation basiert regelmäßig auf den in der
Abonnement-Vereinbarung vereinbarten Festpreisen für
einheitliche Leistungen und Produkte. Die Realisation der
Umsätze erfolgt zeitraumbezogen mit Beginn des Abon-
nements entsprechend des Fertigstellungsgrads. Dieser
ergibt sich aus dem bereits abgelaufenen Zeitraum im
Verhältnis zum insgesamt zu leistenden Zeitraum. Damit
basiert die Realisierung der Umsätze auf der output-
basierten Methode, da diese die Leistungserbringung am
zuverlässigsten abbildet.
Die Realisation der Umsatzerlöse erfolgt im Bereich des
Dialog Marketing je nach Auftragsart des Werbekunden
im Zeitpunkt der erfolgreichen Vermittlung eines Vertrag-
sabschlusses oder bereits bei erfolgter Kontaktaufnahme
mit einem potenziellen Kunden.
Weitere Umsätze generiert der Ströer Konzern im Bereich
seines E-Commerce-Geschäfts. Die Leistungsverpflich-
tung besteht in dem Verkauf von Waren. Der Verkauf
erfolgt sowohl über den Online-Vertrieb direkt an den
Endkunden als auch über den Vertrieb an Einzelhändler
und Teleshopping-Unternehmen. Die Umsatzrealisation
basiert regelmäßig auf den vertraglich vereinbarten
Preisen für die Produkte. Infolge der bei E-Commerce-
Geschäften für Verbraucher bestehenden Rückgaberechte
werden die Umsatzerlöse um die erwarteten Retouren
gekürzt. Die Retourenquoten basieren auf historischen
Erfahrungswerten.
Umsatzerlöse aus Gegengeschäften werden grundsätzlich
zum Marktwert der erhaltenen Gegenleistung bewertet
und eventuell um eine zusätzliche Barzahlung angepasst.
Ist der Marktwert der Gegenleistung nicht zuverlässig be-
stimmbar, werden Gegengeschäfte zum Marktwert der
erbrachten Werbeleistung bewertet und eventuell um eine
zusätzliche Barzahlung angepasst. Zur Schätzung variab-
ler Gegenleistungen in Kundenverträgen verwendet der
Konzern die Erwartungswertmethode oder die Methode
des wahrscheinlichsten Betrags.
Während die Zahlungsbedingungen in den meisten Ge-
schäftsbereichen in der Regel eine Zahlung nach Leis-
tungserbringung (ggf. mit Abschlagszahlungen) vorse-
hen, erfolgt insbesondere im Abonnement-Geschäft
grundsätzlich eine Vorauszahlung. Sämtliche Zahlungs-
bedingungen enthalten in der Regel keine wesentlichen
Finanzierungskomponenten.
Die Realisation der Umsatzerlöse aus E-Commerce-
Geschäften erfolgt zum Zeitpunkt der Übertragung
der Verfügungsgewalt der Produkte, das heißt zu dem
Zeitpunkt, zu dem die Ware dem Kunden (Verbraucher,
Einzelhändler und Teleshopping-Unternehmen) geliefert
wird bzw. dieser die Ware erhält. Der Ströer Konzern
ist im E-Commerce-Geschäft ausschließlich als Prinzipal
anzusehen.
Bei Umsätzen aus Multi-Komponentengeschäften werden
die auf die einzelnen Komponenten entfallenden Umsätze
nach Maßgabe der relativen Fair Values aufgeteilt und
gemäß den oben dargestellten Grundsätzen realisiert.
Schließlich erwirtschaftet die Ströer Gruppe auch Umsatz-
erlöse im Dialog Marketing. Die Leistungsverpflichtung
besteht in diesem Zusammenhang je nach Auftragsart
entweder in der erfolgreichen Vermittlung eines Vertrags-
abschlusses zwischen unserem Auftraggeber und dessen
potenziellem Kunden über unsere Call Center- und Direkt-
vertriebsaktivitäten (door-to-door) bzw. in der Erbringung
von Serviceleistungen gegenüber Bestandskunden unserer
Auftraggeber in unseren Call Centern.
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnah-
me der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung
ergebniswirksam.
Zinsen werden periodengerecht unter Anwendung der
Effektivzinsmethode im Finanzergebnis erfasst.
Dividenden werden mit Entstehung des Rechtsanspruches
vereinnahmt.
Konzernabschluss
81
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Goodwill und sonstige immaterielle
Vermögenswerte
zu den Nutzungsdauern vergleichbarer erworbener im-
materieller Vermögenswerte. Entwicklungskosten, die die
Ansatzkriterien nicht erfüllen, werden periodengerecht im
Aufwand erfasst.
Gemäß IFRS 3 stellt Goodwill den positiven Unterschieds-
betrag zwischen den Anschaffungskosten und den antei-
lig beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizier-
baren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden
zum Erwerbszeitpunkt dar. Es erfolgt keine planmäßige
Abschreibung.
Sachanlagen
Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaf-
fungs- und Herstellungskosten vermindert um nutzungs-
bedingte planmäßige sowie gegebenenfalls erforderliche
außerplanmäßige Abschreibungen. Grundstücke werden
nicht planmäßig abgeschrieben.
Alle entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögens-
werte, im Wesentlichen Werberechtskonzessionen und
Software, haben eine bestimmbare Nutzungsdauer und
werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert. Die
planmäßige Abschreibung von immateriellen Vermögens-
werten erfolgt linear über die jeweilige Nutzungsdauer.
Die Abschreibungen des Geschäftsjahres werden den ent-
sprechenden Funktionsbereichen Umsatz-, Verwaltungs-
und Vertriebskosten zugeordnet. Dabei werden Abschrei-
bungen auf Werberechte den Umsatzkosten zugeordnet.
Die Anschaffungskosten umfassen den Anschaffungspreis,
Anschaffungsnebenkosten sowie nachträgliche Anschaf-
fungskosten abzüglich erhaltener Anschaffungspreis-
minderungen. Da keine qualifizierten Vermögenswerte
im Sinne des IAS 23 identifiziert worden sind, sind in den
Anschaffungskosten keine Fremdkapitalkosten enthalten.
Einzeln abgrenzbare technische Komponenten einer Sach-
anlage werden separat aktiviert und abgeschrieben.
Den planmäßigen Abschreibungen (einschließlich der
Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven im Rah-
men von Kaufpreisallokationen (PPA)) liegen folgende
Nutzungsdauern zugrunde:
Die planmäßige Abschreibung erfolgt dem Nutzungsver-
lauf entsprechend linear. Die Abschreibungsaufwendun-
gen werden den entsprechenden Funktionsbereichen zu
-
Nutzungsdauer
In Jahren
geordnet. Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn
der Grund für die außerplanmäßige Abschreibung entfällt.
Die Restbuchwerte, die Annahmen in Bezug auf die Rest-
nutzungsdauern und die Angemessenheit der Abschrei-
bungsmethode werden jährlich überprüft.
Kommunale Werberechtskonzessionen
Andere Werberechtskonzessionen
Übrige immaterielle Vermögenswerte
Goodwill
1–17
1–30
1–10
unbestimmt
Den planmäßigen Abschreibungen (einschließlich der
Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven im Rah-
men von Kaufpreisallokationen (PPA)) liegen folgende
Nutzungsdauern zugrunde:
Sowohl die Angemessenheit der Nutzungsdauern als auch
die der Abschreibungsmethode wird jährlich überprüft.
Nutzungsdauer
In Jahren
Kosten für die Entwicklung neuer oder deutlich verbes-
serter Produkte und Prozesse werden aktiviert, sofern die
Entwicklungskosten verlässlich ermittelt werden können,
das Produkt oder der Prozess technisch und wirtschaftlich
realisierbar sowie ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen
wahrscheinlich ist. Darüber hinaus muss der Ströer Kon-
zern die Absicht haben und über ausreichende Ressourcen
verfügen, die Entwicklung abzuschließen und den Vermö-
genswert zu nutzen oder zu verkaufen.
Gebäude
50
5–13
4–35
Technische Anlagen und Maschinen
Werbeträger
Übrige Betriebs- und
Geschäftsausstattung
3–15
Die geschätzten Kosten für den wahrscheinlichen Abbau
von Werbeträgern nach Beendigung einer Werberechts-
konzession werden als Anschaffungskosten mit dem je-
weiligen Werbeträger aktiviert. Der Betrag bemisst sich an
der gemäß IAS 37 „Rückstellungen, Eventualschulden und
Eventualforderungen“ gebildeten Rückstellung für die be-
stehende Abbauverpflichtung. Änderungen der Rückstel-
lungen sind gemäß IFRIC 1 zu den Anschaffungskosten
des jeweiligen Vermögenswerts in der laufenden Periode
hinzuzufügen bzw. von diesen abzuziehen.
Entwicklungskosten im Konzern können im Bereich der
Entwicklung von Werbeträgern und im Bereich der Soft-
wareentwicklung anfallen.
Die aktivierten Kosten umfassen im Wesentlichen Perso-
nalkosten sowie direkt zurechenbare Gemeinkosten.
Sämtliche aktivierte Entwicklungskosten weisen eine be-
stimmbare Nutzungsdauer auf und werden zu Herstel-
lungskosten bilanziert. Die Abschreibung erfolgt analog
82
K
o
n
z
e
r
n
a
b
s
c
h
l
u
s
s
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Die im Rahmen der Bilanzierung von Leasingverhältnissen
gemäß IFRS 16 zu aktivierenden Nutzungsrechte sind im
Zu den Leasingverhältnissen zählen – neben typischen Miet-
oder Pachtverträgen in Bezug auf Bürogebäude oder Fir-
menfahrzeuge – auch die zahlreichen Werberechtsverträge
im OOH-Geschäft der Ströer Gruppe. Dazu gehören sowohl
Verträge mit Städten und Gemeinden als auch solche mit
privaten Grundstückseigentümern. In diesen Verträgen wird
Ströer jeweils das Recht eingeräumt auf öffentlich-rechtli-
chem bzw. auf privatem Grund und Boden seine Werbe-
träger zu errichten.
Sachanlagevermögen auszuweisen. Der jeweils im Zeit
-
punkt der erstmaligen Bilanzierung zu aktivierende Betrag
bemisst sich dabei nach dem für diesen Zeitpunkt ermit-
telten Barwert der Mindestleasingzahlungen.
Sofern für die Anschaffung von Vermögenswerten des
Sachanlagevermögens Zuwendungen der öffentlichen
Hand nach dem Investitionszulagengesetz gezahlt wer-
den, werden diese Zuwendungen vom Buchwert des ent-
sprechenden Vermögenswertes abgesetzt.
Die Erstanwendung des Standards führte zum 1. Januar
2018 aufgrund der zu passivierenden Leasing-Verpflich-
tungen zu einer Erhöhung der Finanzverbindlichkeiten
um 1.097,9 Mio. EUR. Gleichzeitig erhöhte sich auch das
Sachanlagevermögen um 1.097,9 Mio. EUR, denn in dieser
Höhe waren die Nutzungsrechte aus Leasingverträgen für
Mobilien, Immobilien und Werbestandorte zu aktivieren.
Dabei waren es vor allem die Verträge zu den Werbestand-
orten (Werberechtsverträge) im OOH-Geschäft der Ströer
Gruppe, aus denen im Rahmen der Einführung des neuen
IFRS 16 der deutliche Anstieg der Bilanzsumme resultierte.
Überprüfung der Werthaltigkeit
Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen des
Ströer Konzerns werden bei Vorliegen von konkreten An-
haltspunkten auf Wertminderungen überprüft. Der Good-
will wird mindestens einmal jährlich auf eine mögliche
Wertminderung geprüft. Falls Ereignisse oder veränderte
Umstände auf eine mögliche Wertminderung hindeuten,
wird diese Prüfung auch häufiger durchgeführt. Immate-
rielle Vermögenswerte mit einer unbegrenzten Nutzungs-
dauer sind im Ströer Konzern nicht vorhanden.
In der Gewinn- und Verlustrechnung gehen die Leasingauf-
wendungen nicht mehr direkt in voller Höhe als operati-
ver Aufwand ein, sondern es erfolgt eine Aufteilung der
einzelnen Leasingraten in einen Zins- und einen Tilgungs-
anteil. Während der Zinsanteil direkt im Finanzergebnis
erfasst wird, geht anstelle des Tilgungsanteils die lineare
Abschreibung auf das Nutzungsrecht in die Gewinn- und
Verlustrechnung ein, wobei die Summe der Tilgungsanteile
über die gesamte Laufzeit des einzelnen Leasingvertrags
der Summe der Abschreibungen entspricht.
Falls der erzielbare Betrag der Vermögenswerte niedri-
ger als der Buchwert ist, wird auf den erzielbaren Be-
trag abgeschrieben. Der erzielbare Betrag ist der höhere
Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräuße-
rungskosten und Nutzungswert. Die Ermittlung erfolgt
grundsätzlich für jeden Vermögenswert einzeln; sofern
ein Vermögenswert jedoch keine weitgehend unabhän-
gigen Mittelzuflüsse erzeugt, wird der erzielbare Betrag
pro zahlungsmittelgenerierender Einheit (ZGE) berechnet.
In der Kapitalflussrechnung gehen die Leasingzahlungen
in Höhe des Zinsanteils in den Cash-Flow aus laufender
Geschäftstätigkeit und in Höhe des Tilgungsanteils in den
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit ein.
Entfallen die Gründe einer in Vorjahren erfassten Wert-
minderung, erfolgt mit Ausnahme des Goodwill eine
entsprechende Zuschreibung, die maximal bis zu den
fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen wird.
Etwaige Verlängerungsoptionen seitens Ströer werden bei
der Bemessung der Leasingdauer mit einbezogen, sofern
es hinreichend sicher ist, dass Ströer diese ausüben wird.
Automatische Vertragsverlängerungen bleiben demgegen-
über unberücksichtigt, falls ungewiss ist, ob der Leasingge-
ber den Vertrag vor Inkrafttreten der Verlängerung durch
fristgemäße Kündigung beenden wird. Die im IFRS 16
vorhandenen Wahlrechte bezüglich der Behandlung von
Leasingvereinbarungen mit einer Laufzeit von nicht mehr
als zwölf Monaten und Leasingvereinbarungen über Ver-
mögenswerte mit geringem Wert werden im Ströer Kon-
zern nicht ausgeübt.
Leasing
Im Ströer Konzern werden alle Verträge, die einen Lea-
singvertrag darstellen oder ein Leasingverhältnis enthal-
ten, bei der erstmaligen Bilanzierung als Finanzverbind-
lichkeit mit dem Barwert der Leasingzahlungen über den
zugrunde gelegten Zeitraum bewertet. In gleicher Höhe
wird zum Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung auch
ein entsprechendes Nutzungsrecht an dem zugrunde
liegenden Vermögenswert in der jeweiligen Kategorie
der Sachanlagen erfasst. Variable Leasingzahlungen, die
nicht an einen Index oder einen Zinssatz im Sinne des
IFRS 16.27 b) gekoppelt sind, bleiben bei der Bewertung
unberücksichtigt.
Die Diskontierung der Leasingzahlungen erfolgt über
laufzeitadäquate Grenzzinssätze. Ausgangspunkt bei der
Ermittlung dieser Zinssätze sind die Grenz-Refinanzierungs-
kosten, die bei Ströer angefallen wären, wenn Ströer den
Konzernabschluss
83
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Erwerb des jeweils zugrunde liegenden Vermögenswerts
für eine vergleichbare Laufzeit über einen Kredit finanziert
hätte. Die praktischen Behelfe werden dergestalt ausgeübt,
dass für Klassen von Leasingverhältnissen ein einheitlicher
Grenzzinssatz verwendet wird. Für das in Polen bestehen-
de OOH-Geschäft wurden aufgrund der dort wesentlichen
IFRS 16-Effekte separate Grenzzinssätze ermittelt. Die im
Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung eines Leasingver-
trags zugrunde gelegte Zinskurve wird während der Lauf-
zeit des Vertrags nicht an etwaige Veränderungen des
Kapitalmarktes angepasst.
b) Klassifizierung und Folgebewertung
I) FINANZIELLE VERMöGENSWERTE
Bei der erstmaligen Erfassung wird ein finanzieller Vermö-
genswert wie folgt eingestuft und bewertet:
• zu fortgeführten Anschaffungskosten
•
FVOCI-Eigenkapitalinvestments (Eigenkapitalinvest-
ments, die zum beizulegenden Zeitwert mit Änderun-
gen im sonstigen Ergebnis bewertet werden)
FVTPL (zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderun-
gen im Gewinn oder Verlust)
•
Im Hinblick auf das OOH-Geschäft ist das Kriterium des
„identified asset“ im Sinne des IFRS 16.9 sowohl für
private als auch für kommunale Werberechtsverträge re-
gelmäßig erfüllt. Während der Werbeträger-Standort bei
Werberechtsverträgen auf privatem Grund und Boden re-
gelmäßig genau im Vertrag definiert ist, sind die finalen
Werbeträger-Standorte bei kommunalen Verträgen zwar
in der Regel nicht explizit in den Werberechtsverträgen
festgelegt, jedoch sind grundsätzlich für die Errichtung ei-
nes OOH-Werbeträgers eine Baugenehmigung sowie ggf.
bauliche Maßnahmen erforderlich, wodurch der Werbe-
träger-Standort spätestens im Zeitpunkt der Errichtung des
Werbeträgers für die verbleibende Vertragslaufzeit eindeu-
tig definiert ist. Demgegenüber sind die Anforderungen des
„substantive substitution right“ im Sinne des IFRS 16.B14
bei Werberechtsverträgen im OOH-Geschäft regelmäßig
nicht erfüllt. Dies gilt z.B. auch für den Werberechtsver-
trag mit der Deutschen Bahn, da allein für die Versetzung
eines Werbeträgers innerhalb eines Bahnhofs umfangreiche
baurechtliche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und die
notwendige Infrastruktur (Strom- u. Datenleitungen) ange-
passt werden muss.
Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen
Erfassung nicht reklassifiziert, es sei denn, der Konzern
ändert sein Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziel
-
len Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle betrof-
fenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der
Berichtsperiode reklassifiziert, die auf die Änderung des
Geschäftsmodells folgt.
Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten An-
schaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden
Bedingungen erfüllt sind und er nicht als FVTPL designiert
wurde:
• Er wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten,
dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Ver-
mögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen
Zahlungsströme zu halten, und
•
die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermö-
genswertes führen zu festgelegten Zeitpunkten zu
Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und
Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag
darstellen.
Finanzinstrumente
a) Ansatz und erstmalige Bewertung
Beim erstmaligen Ansatz eines Eigenkapitalinvestments,
das nicht zu Handelszwecken gehalten wird, kann der
Konzern unwiderruflich wählen, Folgeänderungen im
beizulegenden Zeitwert des Investments im sonstigen
Ergebnis zu zeigen. Diese Wahl wird einzelfallbezogen
für jedes Investment getroffen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ab
dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt.
Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbind-
lichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn
das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbe-
stimmungen des Instruments wird.
Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführ-
ten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bewertet werden,
werden zu FVTPL bewertet. Dies umfasst alle derivativen
finanziellen Vermögenswerte. Bei der erstmaligen Erfas-
sung kann der Konzern unwiderruflich entscheiden, finan-
zielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen
für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten
oder zu FVOCI erfüllen, zu FVTPL zu designieren, wenn
dies dazu führt, ansonsten auftretende Rechnungsle-
gungsanomalien („accounting mismatch“) zu beseitigen
oder signifikant zu verringern.
Ein finanzieller Vermögenswert (außer einer Forderung
aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finan-
zierungskomponente) oder eine finanzielle Verbindlichkeit
wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert
bewertet. Bei einem Posten, der nicht zu FVTPL bewertet
wird, werden die Transaktionskosten, die direkt seinem
Erwerb bzw. ihrer Ausgabe zurechenbar sind, hinzuge-
rechnet bzw. abgezogen. Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskompo-
nente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktions-
preis bewertet.
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Erläuterungen zum Konzernabschluss
Einschätzung des Geschäftsmodells – Der Konzern
trifft eine Einschätzung der Ziele des Geschäftsmodells,
in dem der finanzielle Vermögenswert gehalten wird, auf
einer Portfolio-Ebene, da dies am besten die Art, wie das
Geschäft gesteuert und Informationen an das Management
gegeben werden, widerspiegelt.
es erlaubt oder erfordert, eine vorzeitige Rückzahlung
zu einem Betrag, der im Wesentlichen den vertraglichen
Nennbetrag plus aufgelaufener (jedoch nicht gezahlter)
Vertragszinsen (die ein angemessenes Entgelt für die
vorzeitige Beendigung des Vertrages beinhalten können)
darstellt, zu leisten, als im Einklang mit dem Kriterium be-
handelt, sofern der beizulegende Zeitwert der vorzeitigen
Rückzahlungsmöglichkeit zu Beginn nicht signifikant ist.
Finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken ge-
halten oder verwaltet werden und deren Wertentwick-
lung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird,
werden zu FVTPL bewertet.
Folgebewertung sowie Gewinne und Verluste –
Finanzielle Vermögenswerte zu FVTPL – Diese Ver-
mögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert fol-
gebewertet. Nettogewinne und -verluste, einschließlich
jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden im Gewinn
oder Verlust erfasst. Finanzielle Vermögenswerte zu
fortgeführten Anschaffungskosten – Diese Vermö-
genswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten
mittels der Effektivzinsmethode folgebewertet. Die fort-
geführten Anschaffungskosten werden durch Wertmin-
derungsaufwendungen gemindert. Zinserträge, Wäh-
rungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen
werden im Gewinn oder Verlust erfasst. Ein Gewinn oder
Verlust aus der Ausbuchung wird im Gewinn oder Verlust
erfasst. Eigenkapitalinvestments zu FVOCI – Diese
Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert
folgebewertet. Dividenden werden als Ertrag im Gewinn
oder Verlust erfasst, es sei denn, die Dividende stellt offen-
sichtlich eine Deckung eines Teils der Kosten des Investments
dar. Andere Nettogewinne oder -verluste werden im sons-
tigen Ergebnis erfasst und nie in den Gewinn oder Verlust
umgegliedert.
Einschätzung, ob die vertraglichen Zahlungsströme
ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen sind –
Für Zwecke dieser Einschätzung ist der „Kapitalbetrag“
definiert als beizulegender Zeitwert des finanziellen Ver-
mögenswertes beim erstmaligen Ansatz. „Zins“ ist de-
finiert als Entgelt für den Zeitwert des Geldes und für
das Ausfallrisiko, das mit dem über einen bestimmten
Zeitraum ausstehenden Kapitalbetrag verbunden ist, so-
wie für andere grundlegende Kreditrisiken, Kosten (zum
Beispiel Liquiditätsrisiko und Verwaltungskosten) und eine
Gewinnmarge.
Bei der Einschätzung, ob die vertraglichen Zahlungs-
ströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf
den Kapitalbetrag sind, berücksichtigt der Konzern die
vertraglichen Vereinbarungen des Instruments. Dies um-
fasst eine Einschätzung, ob der finanzielle Vermögenswert
eine vertragliche Vereinbarung enthält, die den Zeitpunkt
oder den Betrag der vertraglichen Zahlungsströme ändern
könnte, sodass diese nicht mehr diese Bedingungen er-
füllen. Bei der Beurteilung berücksichtigt der Konzern:
II) FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
Klassifizierung, Folgebewertung und Gewinne und
Verluste – Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fort-
geführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert (FVTPL) eingestuft und bewertet.
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird zu FVTPL eingestuft,
wenn sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft wird,
ein Derivat ist oder beim Erstansatz als ein solches desi-
gniert wird.
•
•
bestimmte Ereignisse, die den Betrag oder den Zeit-
punkt der Zahlungsströme ändern würden
Bedingungen, die den Zinssatz, inklusive variabler Zins-
sätze, anpassen würden
• vorzeitige Rückzahlungs- und Verlängerungsmöglich-
keiten und
•
Bedingungen, die den Anspruch des Konzernes auf
Zahlungsströme eines speziellen Vermögenswertes ein-
schränken (zum Beispiel keine Rückgriffsberechtigung).
Finanzielle Verbindlichkeiten zu FVTPL werden zum bei-
zulegenden Zeitwert bewertet und Nettogewinne oder
-verluste, einschließlich Zinsaufwendungen, werden im
Gewinn oder Verlust erfasst.
Eine vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeit steht im Ein-
klang mit dem Kriterium der ausschließlichen Zins- und
Tilgungszahlungen, wenn der Betrag der vorzeitigen
Rückzahlung im Wesentlichen nicht geleistete Zins- und
Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag
umfasst, wobei angemessenes Entgelt für die vorzeitige
Beendigung des Vertrages enthalten sein kann. Zusätzlich
wird eine Bedingung für einen finanziellen Vermögens-
wert, der gegen einen Auf- oder Abschlag gegenüber
dem vertraglichen Nennbetrag erworben worden ist, die
Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden bei der Folge-
bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels
der Effektivzinsmethode bewertet. Zinsaufwendungen
und Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen werden
im Gewinn oder Verlust erfasst. Gewinne oder Verluste
aus der Ausbuchung werden ebenfalls im Gewinn oder
Verlust erfasst.
Konzernabschluss
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Erläuterungen zum Konzernabschluss
c) Ausbuchung
d) Verrechnung
I) FINANZIELLE VERMöGENSWERTE
Der Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert
aus, wenn
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden
saldiert und in der Bilanz als Nettobetrag ausgewiesen,
wenn der Konzern einen gegenwärtigen, durchsetzbaren
Rechtsanspruch hat, die erfassten Beträge miteinander zu
verrechnen, und es beabsichtigt ist, entweder den Aus-
gleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit
der Verwertung des betreffenden Vermögenswertes die
dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.
•
sein vertragliches Anrecht auf Zahlungsströme aus dem
finanziellen Vermögenswert ausläuft
oder
• er sein Anrecht auf den Bezug von vertraglichen Zah-
lungsströmen in einer Transaktion überträgt, in der
entweder:
e) Wertminderung
• im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des finan-
ziellen Vermögenswertes verbundenen Risiken und
Chancen übertragen werden oder
Finanzielle Vermögenswerte – Der Konzern bilanziert
Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste (ECL) für:
•
wenn der Konzern im Wesentlichen alle mit dem
Eigentum verbundenen Risiken und Chancen weder
überträgt noch behält und er nicht die Verfügungs-
macht über den übertragenen Vermögenswert behält.
•
finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet werden
und
• Vertragsvermögenswerte.
Der Konzern führt Transaktionen durch, in denen er bilan-
zierte Vermögenswerte überträgt, aber entweder alle oder
alle wesentlichen Risiken und Chancen aus dem über-
tragenen Vermögenswert behält. In diesen Fällen werden
die übertragenen Vermögenswerte nicht ausgebucht.
Der Konzern bilanziert Wertberichtigungen für erwartete
Kreditverluste (ECL) auch für:
•
Leasingforderungen, die unter Lieferungen und Leis-
tungen ausgewiesen werden,
und
II) FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
• sonstige Forderungen.
Der Konzern bucht eine finanzielle Verbindlichkeit aus,
wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufge-
hoben oder ausgelaufen sind. Der Konzern bucht des
Weiteren eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn dessen
Vertragsbedingungen geändert werden und die Zahlungs-
ströme der angepassten Verbindlichkeit signifikant anders
sind. In diesem Fall wird eine neue finanzielle Verbindlich-
keit basierend auf den angepassten Bedingungen zum
beizulegenden Zeitwert erfasst.
Der Konzern bemisst die Wertberichtigungen in Höhe der
über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverluste, außer
für die folgenden Wertberichtigungen, die in Höhe des
erwarteten 12-Monats-Kreditverlusts bemessen werden:
• Schuldinstrumente, die ein geringes Ausfallrisiko zum
Bilanzstichtag aufweisen,
und
•
andere Schuldinstrumente und Bankguthaben, bei
denen sich das Ausfallrisiko (zum Beispiel das Kredit-
ausfallrisiko über die erwartete Laufzeit des Finanzinst-
ruments) seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant
erhöht hat.
Bei der Ausbuchung einer finanziellen Verbindlichkeit
wird die Differenz zwischen dem Buchwert der getilgten
Verbindlichkeit und dem gezahlten Entgelt (einschließlich
übertragener unbarer Vermögenswerte oder übernom-
mener Verbindlichkeiten) im Gewinn oder Verlust erfasst.
Verbindlichkeiten mit verlängerten Zahlungszielen (Reverse
Factoring) werden als Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen ausgewiesen, bis die Begleichung durch
den Konzern erfolgt. Dabei berücksichtigt der Konzern die
Vorgaben des IFRIC Agenda Paper vom Dezember 2020.
Vor diesem Hintergrund bleiben die originären Lieferver-
pflichtungen gegenüber den Lieferanten zunächst unverän-
dert bestehen, da sie als Teil der Working Capital Definition
und dessen Steuerung im Konzern eingestuft werden und
auch die weiteren Kriterien für einen entsprechenden Aus-
weis erfüllen. Die Zahlungen des Konzerns zur Begleichung
der Verbindlichkeiten werden stets in vollem Umfang im
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen.
Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen (inklusive Leasingforderungen) sowie für Ver-
tragsvermögenswerte werden immer in Höhe des über die
Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts bewertet.
Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen
Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifi-
kant angestiegen ist, und bei der Schätzung von erwarteten
Kreditverlusten berücksichtigt der Konzern angemessene
und belastbare Informationen, die relevant und ohne un-
angemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind.
Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Infor-
mationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen
des Konzerns und fundierten Einschätzungen, inklusive zu-
kunftsgerichteter Informationen, beruhen.
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Erläuterungen zum Konzernabschluss
Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert
als ausgefallen, wenn:
Darstellung der Wertminderung für erwartete Kredit-
verluste in der Bilanz – Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungs-
kosten bewertet sind, werden vom Bruttobuchwert der
Vermögenswerte abgezogen.
•
es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine
Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen
kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die
Verwertung von Sicherheiten (falls vorhanden) zurück-
greifen muss.
Abschreibung – Der Bruttobuchwert eines finanziellen
Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn der Konzern
nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht,
dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise
realisierbar ist.
Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste sind erwartete
Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen
während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments
resultieren.
Vorräte
12-Monats-Kreditverluste sind der Anteil der erwarteten
Kreditverluste, die aus Ausfallereignissen resultieren, die
innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstich-
tag (oder einem kürzeren Zeitraum, falls die erwartete
Laufzeit des Instruments weniger als zwölf Monate be-
trägt) möglich sind. Der bei der Schätzung von erwarteten
Kreditverlusten maximal zu berücksichtigende Zeitraum ist
die maximale Vertragslaufzeit, in der der Konzern einem
Kreditrisiko ausgesetzt ist.
Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten bewertet.
Die Anschaffungskosten werden nach der Methode des
gewogenen Durchschnitts ermittelt. Ist am Bilanzstichtag
der realisierbare Veräußerungspreis abzüglich noch anfal-
lender Kosten (Nettoveräußerungspreis) niedriger, so wird
auf diesen Wert abgewertet.
Latente Steuern
Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt nach IAS 12
„Ertragsteuern“. Sie werden auf temporäre Differenzen
zwischen den Wertansätzen der Vermögenswerte und
Schulden in der IFRS-Bilanz und den steuerlichen Wert-
ansätzen sowie auf temporäre Differenzen aus Konsoli-
dierungsvorgängen und auf wahrscheinlich realisierbare
Verlustvorträge gebildet. Latente Steuern auf Sachver-
halte, die gemäß den relevanten Standards direkt im
Eigenkapital zu erfassen sind, werden ebenfalls direkt
im Eigenkapital erfasst. Die daraus zum Stichtag resul-
tierenden kumulierten Beträge der direkt im Eigenkapital
erfassten latenten Steuern sind der Konzern-Gesamter-
gebnisrechnung zu entnehmen.
Bemessung erwarteter Kreditverluste – Erwartete
Kreditverluste sind die wahrscheinlichkeitsgewichteten
Schätzungen der Kreditverluste. Kreditverluste werden
als Barwert der Zahlungsausfälle (das heißt die Differenz
zwischen den Zahlungen, die einem Unternehmen ver-
tragsgemäß geschuldet werden, und den Zahlungen, die
das Unternehmen voraussichtlich einnimmt) bemessen.
Erwartete Kreditverluste werden mit dem Effektivzinssatz
des finanziellen Vermögenswertes abgezinst.
Finanzielle Vermögenswerte mit beeinträchtigter
Bonität – Der Konzern schätzt zu jeden Abschlussstich-
tag ein, ob finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten
Anschaffungskosten in der Bonität beeinträchtigt sind.
Ein finanzieller Vermögenswert ist in der Bonität beein-
trächtigt, wenn ein Ereignis oder mehrere Ereignisse mit
nachteiligen Auswirkungen auf die erwarteten zukünfti-
gen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes
auftreten. Indikatoren dafür, dass ein finanzieller Vermö-
genswert in der Bonität beeinträchtigt ist, umfassen die
folgenden beobachtbaren Daten:
Aktive latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Dif-
ferenzen und steuerliche Verlustvorträge werden in der
Höhe aktiviert, in der es wahrscheinlich ist, dass hier-
für zu versteuerndes Ergebnis zukünftig verfügbar sein
wird, und es damit hinreichend sicher erscheint, dass die
abzugsfähigen temporären Differenzen und Verlustvor-
träge tatsächlich genutzt werden können.
Der Buchwert der aktiven latenten Steuern wird an jedem
Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in
dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichen-
des zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird,
gegen das der latente Steueranspruch verwendet werden
kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden
an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang
angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass
ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung
des Anspruchs ermöglicht.
•
signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners
• einen Vertragsbruch, wie beispielsweise einen Ausfall
oder eine erhebliche Überfälligkeit
•
die Restrukturierung eines Darlehens oder Kredits
durch den Konzern, die er andernfalls nicht in Betracht
ziehen würde
•
•
die Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz
oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht oder
durch finanzielle Schwierigkeiten bedingtes Verschwin-
den eines aktiven Marktes für ein Wertpapier.
Konzernabschluss
87
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Der Berechnung liegen die in den einzelnen Ländern zum
Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrun-
de. Diese basieren auf den am Bilanzstichtag gültigen
oder bereits verabschiedeten Steuersätzen. Die Effekte
aus Steuersatzänderungen werden ergebniswirksam in
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn sie
entfallen auf Sachverhalte, die direkt im Eigenkapital zu
erfassen sind. Latente Steuerforderungen und -verbind-
lichkeiten werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht
zur Aufrechnung tatsächlicher Steuerforderungen gegen
tatsächliche Steuerverbindlichkeiten besteht und es sich
um die gleiche Steuerart und Steuerbehörde handelt.
erfolgswirksam zu erfassende Änderung des Barwerts der
leistungsorientierten Verpflichtung sowie alle etwaigen,
damit verbundenen versicherungsmathematischen Ge-
winne und Verluste und etwaigen nachzuverrechnenden
Dienstzeitaufwand.
Bei beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (z.B.
Direktversicherungen) werden die einzahlungspflichtigen
Beiträge unmittelbar als Aufwand verrechnet. Rückstel-
lungen für Pensionsverpflichtungen werden im Zusam-
menhang mit beitragsorientierten Verpflichtungen nicht
gebildet, da der Ströer Konzern in diesen Fällen neben
der Verpflichtung zur Prämienzahlung keinen weiteren
Verpflichtungen unterliegt.
Zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte und Schulden
Langfristige Vermögenswerte (oder eine Veräußerungs-
gruppe) werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert
und zum niedrigeren Wert aus Buchwert oder beizulegen-
dem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet,
wenn ihr Buchwert im Wesentlichen durch einen Verkauf
erlöst wird und nicht durch die fortgesetzte betriebliche
Nutzung.
Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt mit
der bestmöglichen Schätzung des erwarteten Mittelab-
flusses, oder bei längerfristigen Rückstellungen, sofern der
Zinseffekt wesentlich ist, mit dem Barwert des erwarteten
Mittelabflusses.
Bestehen gesetzliche oder vertragliche Verpflichtungen,
am Ende der Laufzeit der Werberechtskonzession Werbe-
träger abzubauen und den Standort wiederherzustellen,
so wird für diese Verpflichtung eine Rückstellung gebil-
det soweit es wahrscheinlich ist, dass die Verpflichtung
tatsächlich zu erfüllen ist. Die Höhe der Rückstellung be-
misst sich nach den zukünftig erwarteten Abbaukosten
am Ende der Laufzeit, abgezinst auf den Zeitpunkt der
erstmaligen Bildung der Rückstellung. In dieser Höhe wird
die Rückstellung erfolgsneutral gebildet, da gleichzeitig
eine betragsgleiche Aktivierung dieses Betrages unter den
Sachanlagen erfolgt. Änderungen im Wert der Rückstel-
lungen wirken sich unmittelbar auf den Wert der korres-
pondierenden Sachanlagen aus.
Rückstellungen
Rückstellungen werden für Verpflichtungen gegenüber
Dritten gebildet, die aus Ereignissen der Vergangenheit re-
sultieren, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen
werden und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann.
Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhält
-
nisses werden in Abhängigkeit von ihrem wirtschaftlichen
Gehalt, der sich aus den grundlegenden Leistungsbedin-
gungen und Voraussetzungen des Plans ergibt, entweder
als Leistungszusagen (Defined Benefit) oder als Beitrags-
zusagen (Defined Contribution) klassifiziert.
Die versicherungsmathematische Bewertung von leis-
tungsorientierten Pensions- und ähnlichen Verpflichtun-
gen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren
(projected unit credit method). Bei diesem Verfahren
werden nicht nur die am Stichtag bekannten Renten
und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig
zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern
berücksichtigt. Die Pensionsverpflichtungen werden auf
Basis versicherungsmathematischer Gutachten ermittelt.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste wer-
den vollständig erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden
Geschäften (Drohverlustrückstellungen) werden gebildet,
wenn die zur Erfüllung eines Vertrages unvermeidbaren
Kosten, denen sich Ströer aufgrund vertraglicher Ver-
pflichtungen nicht entziehen kann, höher als der erwar-
tete wirtschaftliche Nutzen sind.
Die Rückstellung für Archivierungskosten wird für die ge-
setzliche Verpflichtung zur Aufbewahrung der Geschäfts-
unterlagen gebildet.
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten
Abgrenzungen, Vorauszahlungen sowie nichtfinanzielle
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden mit den
fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt.
Gewinne oder Verluste aus der Kürzung oder Abgeltung
eines leistungsorientierten Planes werden zum Zeitpunkt
der Kürzung oder Abgeltung erfasst. Sie umfassen jede
aus der Plankürzung oder -abgeltung resultierende
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Erläuterungen zum Konzernabschluss
Eventualschulden
Bei anteilsbasierten Vergütungen, die der Ströer SE&Co. KGaA
das vertragliche Wahlrecht einräumen den Ausgleich in
bar oder durch Ausgabe von Aktien vorzunehmen (siehe
aktuelles Aktienoptionsprogramm), geht die Gesellschaft
von einem Ausgleich durch Ausgabe in Aktien aus, so-
lange sie keine andere Festlegung oder Erfüllungspraxis
geschaffen hat. Insofern erfolgt die Ermittlung des beizu-
legenden Zeitwerts zum Zeitpunkt der Gewährung. Bis zur
vollständigen Erdienung der aktienbasierten Ansprüche,
die durch Ausgabe von Aktien erfüllt werden, erfolgt eine
erfolgswirksame Verteilung des beizulegenden Zeitwerts
über den Erdienungszeitraum.
Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen, die auf
vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst
durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zu-
künftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch außerhalb
des Einflussbereiches des Ströer Konzerns liegen. Ferner
können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventual-
schulden darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Ab-
flusses von Ressourcen nicht hinreichend für die Bildung
einer Rückstellung ist und/oder die Höhe der Verpflichtung
nicht ausreichend zuverlässig geschätzt werden kann.
Eventualschulden entsprechen dem am Bilanzstichtag
bestehenden Haftungsumfang. Eventualschulden wer-
den grundsätzlich nicht in der Bilanz erfasst, sondern im
Anhang erläutert.
Put-Optionen
Nicht beherrschenden Gesellschaftern gewährte Put-Op-
tionen über die noch in deren Eigentum stehenden Ge-
sellschaftsanteile werden in den Fällen, in denen Ströer
nicht als wirtschaftlicher Eigentümer („present owner“)
gilt, als fiktiver Erwerb am Stichtag dargestellt. Der im
Eigenkapital gebildete Ausgleichsposten für diese Anteile
wird ausgebucht, stattdessen wird eine Verbindlichkeit
in Höhe einer fiktiven Kaufpreisverbindlichkeit einge-
bucht. Der kumulierte Differenzbetrag zwischen dem
ausgebuchten Ausgleichsposten und der fiktiven Kauf-
preisverbindlichkeit wird direkt mit den Gewinnrücklagen
verrechnet. Der Wert der fiktiven Kaufpreisverbindlich-
keit sowie Einzelheiten zu ihrer Ermittlung werden in Ab-
schnitt 34 dargestellt. Im Zusammenhang mit den an nicht
beherrschende Gesellschafter von Tochterunternehmen
gewährten Put-Optionen wurde der Eigenkapitalanteil der
nicht beherrschenden Gesellschafter im Geschäftsjahr um
TEUR 7.146 verringert und im Vorjahr um TEUR 6.618
erhöht.
Aktienbasierte Vergütungsformen
Die bei einer aktienbasierten Vergütungstransaktion er-
haltenen oder erworbenen Güter oder Dienstleistungen
werden zu dem Zeitpunkt angesetzt bzw. als Aufwand
erfasst, zu dem die Güter erworben oder die Dienstleis-
tungen erhalten wurden. Basis für die Aufwandsermitt-
lung ist der beizulegende Zeitwert bei Gewährung der
entsprechenden Zusage. Es wird eine entsprechende
Zunahme im Eigenkapital erfasst, wenn die Güter oder
Dienstleistungen bei einer aktienbasierten Vergütungs-
transaktion mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente
erhalten wurden. Im Falle einer aktienbasierten Vergü-
tungstransaktion, die in bar abgegolten wird, werden
die erworbenen Güter oder Dienstleistungen und die
entstandene Schuld mit dem beizulegenden Zeitwert der
Schuld angesetzt. Bis zur Begleichung der Schuld wird der
beizulegende Zeitwert der Schuld zu jedem Bilanzstichtag
neu bestimmt. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts
werden erfolgswirksam erfasst.
Konzernabschluss
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Erläuterungen zum Konzernabschluss
Übersicht ausgewählter Bewertungsmethoden
Bilanzposten
Bewertungsmethode
Aktiva
Goodwill
Niedrigerer Wert aus Anschaffungskosten und
erzielbarem Betrag
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
(Fortgeführte) Anschaffungskosten
(Fortgeführte) Anschaffungskosten
(Fortgeführte) Anschaffungskosten
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
(Fortgeführte) Anschaffungskosten
(Fortgeführte) Anschaffungskosten
davon Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)
Finanzanlagen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Vorräte
Niedrigerer Wert aus Anschaffungskosten und
Nettoveräußerungswert
Zahlungsmittel
Nennwert
Passiva
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
Anwartschaftsbarwertmethode
Erfüllungsbetrag
Sonstige Rückstellungen
Finanzverbindlichkeiten
(Fortgeführte) Anschaffungskosten
(Fortgeführte) Anschaffungskosten
davon Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16)
davon bedingte Verbindlichkeiten aus Unternehmenskäufen Fair Value
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
(Fortgeführte) Anschaffungskosten
Erfüllungsbetrag
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Erläuterungen zum Konzernabschluss
4 Änderung von Rechnungslegungs-
vorschriften und -methoden sowie
Anpassungen nach IAS 8.41
•
Änderungen an IFRS 16 – Leasingverhältnisse
(Covid-19-bezogene Mietkonzessionen) (anzuwenden
auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Juni
2020 beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist
am 9. Oktober 2020 erfolgt))
Für die Erstellung des Konzernabschlusses wurden sämt-
liche durch das IASB und das IFRIC veröffentlichten neuen
und geänderten Standards und Interpretationen ange-
wendet, soweit diese für Geschäftsjahre beginnend am
1. Januar 2020 verpflichtend in der Europäischen Union
anzuwenden sind.
Der Ströer Konzern hat die Änderungen des IFRS 16 –
Covid-19-bezogene Mietkonzessionen – rückwirkend
für das gesamte Geschäftsjahr 2020 angewandt. Die
Änderung umfasst einen freiwilligen praktischen Behelf
für Leasingverhältnisse, bei denen der Konzern Leasing-
nehmer ist. Das bedeutet, dass der Konzern für Leasing-
verhältnisse, für die der praktische Behelf anwendbar ist,
nicht beurteilen muss, ob qualifizierende Mietkonzes-
sionen, die eine unmittelbare Folge der Covid-19-Pan-
demie sind, eine Änderung des Leasingverhältnisses
darstellen. Im Rahmen der Pandemie hat Ströer mit
zahlreichen Vertragspartnern im OOH-Geschäft für die
bestehenden Werberechtsverträge eine Reduzierung der
Mindestleasingzahlungen vereinbart. Die dadurch erzielte
Minderung der Leasingverbindlichkeiten belief sich zum
Stichtag auf insgesamt 2,5 Mio. EUR. Diese Minderung
wurde ertragswirksam erfasst.
Änderungen von Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden oder Schätzungen
Im Geschäftsjahr 2020 hat es keine Änderungen in Bezug
auf Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden oder Schät-
zungen gegeben.
Übernommene Standards oder Verlautbarungen
ohne Auswirkungen auf die Bilanzierung des
Konzerns
Die nachfolgend aufgeführten Standards oder Verlaut-
barungen des IASB sind erstmals im Geschäftsjahr 2020
anzuwenden gewesen bzw. angewandt worden. Hieraus
ergaben sich aber aufgrund des spezifischen Charakters
der Anpassungen keine bzw. keine wesentlichen Auswir-
kungen auf die Bilanzierung des Konzerns:
Noch nicht anzuwendende Standards oder
Verlautbarungen
Die nachfolgend erläuterten Standards, die vom IASB bzw.
vom IFRIC verabschiedet oder geändert worden sind, wa-
ren im Berichtsjahr noch nicht verpflichtend anzuwenden
und sind bisher von uns auch noch nicht angewandt wor-
den. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Standards
werden sich jedoch voraussichtlich keine wesentlichen
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertrags-
lage des Konzerns ergeben:
•
Änderungen aufgrund des IFRS Rahmenkonzepts
(anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder
nach dem 1. Januar 2020 beginnt (Freigabe durch die
EU-Kommission ist am 29. November 2019 erfolgt))
IFRIC Agenda Decision „Supply Chain Financing
Arrangements – Reverse Factoring” vom Dezember 2020
Änderungen an IFRS 3 – Definition eines Geschäfts-
betriebs (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am
oder nach dem 1. Januar 2020 beginnt (Freigabe durch
die EU-Kommission ist noch nicht erfolgt))
Änderungen an IAS 1 und IAS 8 – Definition der
Wesentlichkeit (anzuwenden auf das Geschäftsjahr,
das am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnt (Frei-
gabe durch die EU-Kommission ist am 29. November
2019 erfolgt))
•
•
•
Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und
IFRS 16 – Reform der Benchmark-Zinssätze – Phase 2
(anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder
nach dem 1. Januar 2021 beginnt (Freigabe durch die
EU-Kommission ist noch nicht erfolgt))
•
•
•
Änderungen an IFRS 4 – Versicherungsverträge –
Verschiebung der Erstanwendung von IFRS 9 für Ver-
sicherer (anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am
oder nach dem 1. Januar 2021 beginnt (Freigabe durch
die EU-Kommission ist am 15. Dezember 2020))
Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 – Reform
der Benchmark-Zinssätze (anzuwenden auf das Ge-
schäftsjahr, das am oder nach dem 1. Januar 2020
beginnt (Freigabe durch die EU-Kommission ist am
15. Januar 2020 erfolgt))
Konzernabschluss
91
Erläuterungen zum Konzernabschluss
•
•
Änderungen an IAS 1 – Darstellung des Abschlusses
(Einstufung von Schulden als kurz- oder langfristig)
(anzuwenden auf das Geschäftsjahr, das am oder
nach dem 1. Januar 2023 beginnt (Freigabe durch die
EU-Kommission ist noch nicht erfolgt))
Änderungen an IFRS 10 und IAS 28 – Veräußerung
oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen
einem Investor und einem assoziierten Unternehmen
und einem Gemeinschaftsunternehmen (erstmali-
ge Anwendung auf unbestimmte Zeit verschoben
(Freigabe durch die EU-Kommission ist noch nicht
erfolgt))
Änderungen an IFRS 3, IAS 16, IAS 37 und Verbesse-
rungen zu IFRS (Sammelstandard 2018 – 2020 (anzu-
wenden auf das Geschäftsjahr, das am oder nach dem
1. Januar 2022 beginnt (Freigabe durch die EU-Kom-
mission ist noch nicht erfolgt))
Anpassung nach IAS 8.41
Der Konzern hat in 2020 festgestellt, dass die detaillier-
ten Dokumentationsanforderungen des IAS 38.57 für
eine Aktivierung von selbst erstellten immateriellen Ver-
mögenswerten nicht für alle Projekte ausreichend erfüllt
wurden. Dies bezieht sich insbesondere auf die Nicht-
Erfüllung der Kriterien des IAS 38.57(d) zum ex-ante
Nachweis des wirtschaftlichen Nutzens als auch auf nicht
ausreichend detaillierte Informationen zu den für die ein-
zelnen Projekte angefallenen Kosten in Form von Arbeits-
stunden der involvierten Mitarbeiter. Die Anpassung der
aktivierten Entwicklungskosten erfolgte durch eine Kor-
rektur der betroffenen Posten der Vergleichsperiode.
•
Die nachfolgenden Tabellen fassen die Auswirkungen auf
den Konzernabschluss zusammen:
Konzernbilanz (Auszug)
01.01.2019
31.12.2019
wie zuvor
wie zuvor
berichtet
In TEUR
Anpassungen
angepasst
berichtet
Anpassungen
angepasst
Immaterielle Vermögenswerte
Latente Steueransprüche
Latente Steuerverbindlichkeiten
Gewinnrücklagen
1.261.676
16.436
–49.775
–4.072
1.211.901
12.364
1.227.407
16.291
–68.726
–5.234
1.158.681
11.057
70.432
–15.877
–36.404
54.555
51.981
–22.260
–50.727
29.721
–122.511
–158.915
–182.013
–232.740
Nicht beherrschende
Gesellschafter
6.311
–1.566
4.745
9.684
–978
8.706
Summe Eigenkapital
668.516
–37.970
630.546
626.939
–51.701
575.238
92
Konzernabschluss
Konzernanhang
Konzerngewinn- und Verlustrechnung (Auszug)
2019
In TEUR
wie zuvor berichtet
Anpassungen
angepasst
Umsatzkosten
–1.012.162
–245.015
–185.303
144.763
–13.574
–4.436
–945
–1.025.736
–249.451
–186.248
125.808
Vertriebskosten
Verwaltungskosten
Ergebnis vor Steuern
–18.955
5.220
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten
–25.108
–19.888
119.655
–13.735
105.920
Ergebnis nach Steuern aus den nicht-fortgeführten
Aktivitäten
–41.537
–
–41.537
Konzernergebnis
78.118
–13.735
64.383
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens
Nicht beherrschende Anteilseigner
68.855
9.263
–13.129
–606
55.726
8.657
Die Anpassung hatte keine wesentliche Auswirkungen
auf das sonstige Ergebnis der Periode. Die Anpassung des
Cash Flows aus laufender Geschäftstätigkeit für 2019 um
TEUR –32.145 erfolgte in den Posten Periodenergebnis
(TEUR –13.735), Aufwendungen aus Finanz- und Steuer-
ergebnis (TEUR –5.220) und Abschreibungen auf Gegen-
stände des Anlagevermögens (TEUR –13.190). Der Cash
Flow aus der Investititionstätigkeit (Auszahlungen für
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sach-
anlagen) wurde um TEUR +32.145 erhöht.
Der Korrekturbetrag für das unverwässerte und das
verwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivi-
täten beläuft sich auf –0,23 EUR je Aktie.
Konzernabschluss
93
Konzernanhang
5 Konsolidierungskreis
Der Ströer Konzern hält an sämtlichen vollkonsolidierten
Gesellschaften mehr als 50 % der Anteile und übt damit
die Beherrschung im Sinne des IFRS 10 auf Basis der jewei-
ligen Mehrheit der Stimmrechte in den entsprechenden
Gremien der Gesellschaften aus.
Der Konzernabschluss beinhaltet die Abschlüsse aller wesent-
lichen Gesellschaften, bei denen die Ströer SE & Co. KGaA
mittelbar oder unmittelbar einen beherrschenden Ein-
fluss ausübt. Zum 31. Dezember 2020 wurden neben der
Ströer SE & Co. KGaA weitere 89 deutsche und 42 auslän-
dische Tochtergesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung
und sechs deutsche Gemeinschaftsunternehmen (Joint
Ventures) sowie drei assoziierte Unternehmen im Wege der
at-Equity-Bilanzierung in den Konzernabschluss einbezogen.
Die Angabe der Kapitalanteile erfolgt in Übereinstimmung
mit §16 Absatz 4 Aktiengesetz. Es wird also jeweils der
Anteil des direkten Mutterunternehmens angegeben und
nicht der durchgerechnete Anteil.
Vollkonsolidierte Unternehmen
Kapitalanteil v.H.
31.12.2020
Firma
Sitz
Land
31.12.2019
4EVER YOUNG GmbH
Adscale Laboratories Ltd.
ahuhu GmbH
München
Christchurch
Unterföhring
Hamburg
Beilngries
Beilngries
Unterföhring
Metz
Deutschland
Neuseeland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Frankreich
75,0
100,0
80,0
75,0
100,0
70,0
Ambient-TV Sales & Services GmbH
Asam Betriebs-GmbH
70,0
70,0
100,0
–
100,0
51,0
Asam GmbH
ASAMBEAUTY GmbH
Assur Eco Conceil S.A.S.
AVEDO Essen GmbH
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
–
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
51,0
Essen
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Spanien
AVEDO Gelsenkirchen GmbH
Avedo II GmbH
Gelsenkirchen
Pforzheim
Jena
Avedo Jena GmbH2
Avedo Köln GmbH
Köln
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
–
Avedo Leipzig GmbH
Leipzig
AVEDO Leipzig West GmbH
Avedo München GmbH
AVEDO PALMA S.A.U.
Avedo Rostock GmbH
B.A.B. MaxiPoster Werbetürme GmbH
BHI Beauty & Health Investment Group Management GmbH
blowUP Media Belgium BVBA
blowUP Media Benelux B.V.
BlowUP Media GmbH1
blowUP Media U.K. Ltd.
Boojum Kft.
Leipzig
München
Palma de Mallorca
Rostock
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Belgien
Hamburg
Unterföhring
Antwerpen
Amsterdam
Köln
51,0
80,0
80,0
Niederlande
Deutschland
100,0
100,0
100,0
60,0
100,0
100,0
100,0
60,0
London Großbritannien
Budapest
Düsseldorf
Düsseldorf
Tunis
Ungarn
Deutschland
Deutschland
Tunesien
Business Advertising GmbH
Business Power GmbH
Contacter Sarl
65,7
65,7
100,0
100,0
90,0
100,0
–
Content Fleet GmbH
Hamburg
Metz
Deutschland
Frankreich
Italien
90,0
Courtier en Economie d´Energie S.A.S.U.
Dea Holding S.r.l.
100,0
51,0
100,0
–
Bergamo
Bergamo
Dea S.r.l.
Italien
100,0
–
1 An diesen Gesellschaften ist die Ströer SE & Co. KGaA unmittelbar beteiligt.
2 Bei diesen Gesellschaften handelt es sich um nicht-fortgeführte Aktivitäten gem. IFRS 5. Ströer hat 50,0% der Anteile veräußert. Die übrigen 50,0% wurden in ein Beteiligungsunternehmen
(assoziiertes Unternehmen) überführt, an dem Ströer 50,0% der Anteile hält.
.
94
K
o
n
z
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r
n
a
b
s
c
h
l
u
s
s
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Kapitalanteil v.H.
31.12.2020
Firma
Sitz
Land
31.12.2019
D+S 360° Webservice GmbH2
Delta Concept S.A.S.
DERG Vertriebs GmbH
Diciotto Plus S.r.l.
Hamburg
Metz
Deutschland
Frankreich
Deutschland
Italien
–
55,0
100,0
55,0
100,0
–
Köln
100,0
100,0
100,0
100,0
51,0
Bergamo
Dieci S.c.a.r.l.
Bergamo
Italien
–
Diler Power Italia S.r.l.
DSA Schuldisplay GmbH
Alzano Lombardo
Hamburg
Italien
–
Deutschland
51,0
Frankfurt am
Main
DSM Deutsche Städte Medien GmbH
DSM Krefeld Außenwerbung GmbH
DSM Rechtegesellschaft mbH
DSM Werbeträger GmbH & Co. KG
DSM Zeit und Werbung GmbH
ECE flatmedia GmbH
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Türkei
100,0
51,0
100,0
51,0
Krefeld
Köln
100,0
100,0
100,0
75,1
100,0
100,0
100,0
75,1
Köln
Köln
Hamburg
Hamburg
Köln
Edgar Ambient Media Group GmbH
Erdbeerlounge GmbH
82,4
82,4
100,0
50,0
100,0
50,0
FA Business Solutions GmbH
Fahrgastfernsehen Hamburg GmbH
grapevine marketing GmbH
Hamburger Verkehrsmittel-Werbung GmbH
HanXX Media GmbH
Hamburg
Hamburg
München
Hamburg
Köln
100,0
62,2
100,0
62,2
75,1
75,1
51,0
51,0
iBillBoard Internet Reklam Hizmetleri ve Bilisim Teknolojileri A.S.
iBillBoard Poland Sp. z.o.o.
Immoclassic S.A.
Istanbul
Warschau
Luxemburg Stadt
Köln
96,0
96,0
Polen
100,0
100,0
100,0
100,0
94,2
100,0
100,0
100,0
100,0
94,2
Luxemburg
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Tschechien
Ungarn
INFOSCREEN GmbH
InnoBeauty GmbH
Unterföhring
Köln
Interactive Media CCSP GmbH
Internet BillBoard a.s.1
INTREN Informatikai Tanácsadó és Szolgáltató Kft.1
Ostrau
100,0
50,9
100,0
50,9
Budapest
Bergamo
Planegg
Alpnach
Stockholm
Istanbul
Hamburg
Hamburg
Unterföhring
Berlin
ITwo S.r.l.
Italien
100,0
–
–
kajomi GmbH
Deutschland
Schweiz
90,0
Klassenfreunde.ch GmbH
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
–
Klassträffen Sweden AB
Schweden
Türkei
Liberdatum Internet Reklam Hizmetleri ve Danismanlik A.S.
LSP Digital GmbH & Co. KG
LSP Digital Management GmbH
M. Asam GmbH
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
100,0
100,0
100,0
100,0
75,1
MBR Targeting GmbH
MediaSelect Media-Agentur GmbH
Media-Direktservice GmbH
Mercury Beteiligungs GmbH
Nachsendeauftrag DE Online GmbH
Neo Advertising GmbH
Baden-Baden
Köln
100,0
85,3
Leipzig
Köln
100,0
79,9
Hamburg
Berlin
Omnea GmbH
89,4
1 An diesen Gesellschaften ist die Ströer SE & Co. KGaA unmittelbar beteiligt.
2 Bei diesen Gesellschaften handelt es sich um nicht-fortgeführte Aktivitäten gem. IFRS 5. Ströer hat 50,0% der Anteile veräußert. Die übrigen 50,0% wurden in ein Beteiligungsunternehmen
(assoziiertes Unternehmen) überführt, an dem Ströer 50,0% der Anteile hält.
.
Konzernabschluss
95
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Kapitalanteil v.H.
31.12.2020
Firma
Sitz
Land
31.12.2019
OPS Online Post Service GmbH
optimise-it GmbH
Berlin
Hamburg
Mönchengladbach
München
Baden-Baden
Berlin
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
USA
100,0
100,0
51,0
100,0
100,0
51,0
Outsite Media GmbH
Permodo GmbH
100,0
100,0
75,1
100,0
75,1
PosterSelect Media-Agentur für Außenwerbung GmbH
PrintSafari.com GmbH
–
PrintSafari Inc.
Ashburnham
Paris
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
70,0
–
Ranger France S.A.S.U.
Frankreich
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Türkei
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
70,0
Ranger Marketing & Vertriebs GmbH
RegioHelden GmbH
Düsseldorf
Stuttgart
Köln
Retail Media GmbH
Sales Holding GmbH
Düsseldorf
Köln
Seeding Alliance GmbH
SEM Internet Reklam Hizmetleri ve Danismanlik A.S.1
Istanbul
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
–
100,0
100,0
–
Service Planet GmbH
Düsseldorf
Montreal
Oberhausen
Düsseldorf
Köln
Deutschland
Kanada
Services PrintSafari Canada Inc.
SIGN YOU mediascreen GmbH
Smartplace GmbH
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
USA
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
-
SMD Rechtegesellschaft mbH
SMD Werbeträger GmbH & Co. KG
SRG Rechtegesellschaft mbH
SRG Werbeträger GmbH & Co. KG
Statista GmbH
Köln
Köln
Köln
Köln
Statista Inc.
New York
Tokio
Statista Japan Ltd.
Japan
Statista Ltd.
London Großbritannien
100,0
100,0
100,0
100,0
–
Statista Pte. Ltd.
Singapur
Paris
Singapur
Frankreich
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Polen
Statista S.a.r.l.
StayFriends GmbH
Berlin
Ströer Content Group Sales GmbH
Ströer Content Group GmbH1
Ströer Core GmbH & Co. KG
Ströer Core Verwaltungs GmbH
Ströer DERG Media GmbH
Ströer Deutsche Städte Medien GmbH
Ströer Dialog Group GmbH
Ströer Digital Commerce GmbH1
Ströer Digital Group GmbH
Ströer Digital International GmbH
Ströer Digital Media GmbH
Ströer Digital Operations Sp. z.o.o.
Ströer Digital Publishing GmbH1
Ströer Digital Services Sp. z.o.o.
Ströer media brands apps d.o.o.
Köln
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
–
Köln
100,0
–
Leverkusen
Leverkusen
Kassel
–
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
Köln
Leipzig
Köln
Köln
Köln
Hamburg
Warschau
Köln
100,0
–
Deutschland
Polen
100,0
–
Warschau
Zagreb
Kroatien
100,0
1 An diesen Gesellschaften ist die Ströer SE & Co. KGaA unmittelbar beteiligt.
2 Bei diesen Gesellschaften handelt es sich um nicht-fortgeführte Aktivitäten gem. IFRS 5. Ströer hat 50,0% der Anteile veräußert. Die übrigen 50,0% wurden in ein Beteiligungsunternehmen
(assoziiertes Unternehmen) überführt, an dem Ströer 50,0% der Anteile hält.
.
96
K
o
n
z
e
r
n
a
b
s
c
h
l
u
s
s
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Kapitalanteil v.H.
31.12.2020
Firma
Sitz
Land
31.12.2019
Ströer media brands GmbH
Ströer Media Deutschland GmbH1
Ströer Media Sp. z.o.K.
Berlin
Köln
Deutschland
Deutschland
Polen
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
–
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
75,0
Warschau
Amsterdam
Amsterdam
Köln
Ströer Netherlands B.V.
Niederlande
Niederlande
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Polen
Ströer Netherlands C.V.
Ströer News Publishing GmbH
Ströer Next Publishing GmbH
Ströer Performance Group GmbH
Ströer Polska Sp. z.o.o.1
Köln
Köln
Warschau
Berlin
Ströer Products GmbH
Deutschland
Deutschland
Frankreich
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Italien
Ströer Sales & Services GmbH
STRÖER SALES France S.A.S.U.
Ströer Sales Group GmbH1
Ströer Social Publishing GmbH
Ströer SSP GmbH
Köln
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
–
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
51,0
Paris
Köln
Berlin
München
Köln
Ströer Venture GmbH
Ströer Werbeträgerverwaltungs GmbH
stylefruits GmbH
Köln
100,0
100,0
51,0
München
Köln
SuperM&N UG (haftungsbeschränkt)
Tom S.r.l.
tricontes360 Augsburg GmbH (vormals: Avedo Augsburg GmbH)2
Bergamo
Augsburg
100,0
–
–
Deutschland
100,0
tricontes360 Bremerhaven GmbH
(vormals: Avedo Bremerhaven GmbH)2
Bremerhaven
Deutschland
–
100,0
tricontes360 Frankfurt/Oder GmbH
(vormals: Avedo Frankfurt/Oder GmbH)2
Frankfurt/Oder
Gera
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
–
–
–
–
–
–
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
tricontes360 Gera GmbH (vormals: Avedo Gera GmbH)2
tricontes360 Hamburg GmbH (vormals: Avedo Hamburg GmbH)2
tricontes360 Hof GmbH (vormals: Avedo Hof GmbH)2
tricontes360 Itzehoe GmbH (vormals: Avedo Itzehoe GmbH)2
tricontes360 Münster GmbH (vormals: Avedo Münster GmbH)2
Hamburg
Hof
Itzehoe
Münster
tricontes360 Neubrandenburg GmbH
(vormals: Avedo Neubrandenburg GmbH)2
tricontes360 Rügen GmbH (vormals: Avedo Rügen GmbH)2
Neubrandenburg
Lietzow
Deutschland
Deutschland
–
–
100,0
100,0
tricontes360 solutions GmbH
(vormals: STRÖER Dialog Solutions GmbH)2
Hamburg
Deutschland
–
100,0
tricontes360 Verwaltung Hamburg GmbH
(vormals: STRÖER Dialog Verwaltung Hamburg GmbH, Hamburg)2
Hamburg
Paris
Deutschland
Frankreich
–
100,0
–
100,0
100,0
75,0
Trombi Acquisition SARL
TUBE ONE Networks GmbH
Tubevertise GmbH
Vendi S.A.S.
Köln
Deutschland
Deutschland
Frankreich
Köln
–
100,0
100,0
51,0
Paris
100,0
51,0
Yieldlove GmbH
Hamburg
Deutschland
1 An diesen Gesellschaften ist die Ströer SE & Co. KGaA unmittelbar beteiligt.
2 Bei diesen Gesellschaften handelt es sich um nicht-fortgeführte Aktivitäten gem. IFRS 5. Ströer hat 50,0% der Anteile veräußert. Die übrigen 50,0% wurden in ein Beteiligungsunternehmen
(assoziiertes Unternehmen) überführt, an dem Ströer 50,0% der Anteile hält.
.
Konzernabschluss
97
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Im Berichtsjahr wurden die Asam GmbH, Beilngries, die
Ströer Digital Operations Sp. z.o.o., Warschau und die
Ströer Digital Services Sp. z.o.o., Warschau, liquidiert und
die kajomi GmbH, Planegg, die Ströer Products GmbH,
Berlin, sowie die TUBE ONE Networks GmbH, Köln, wur-
den veräußert. Des Weiteren wurde die D+S 360° Gruppe
(in der Liste der vollkonsolidierten Unternehmen mit Fuß-
note 2 gekennzeichnet) in ein Beteiligungsunternehmen
(assoziiertes Unternehmen) überführt. Durch konzerninterne
Verschmelzungen sind im Geschäftsjahr 2020 folgende
Unternehmen von einer anderen Konzerngesellschaft
aufgenommen worden:
• B.A.B. MaxiPoster Werbetürme GmbH, Hamburg
• StayFriends GmbH, Berlin
• Ströer Digital International GmbH, Köln
• Ströer Venture GmbH, Köln
• Tubevertise GmbH, Köln
Tochterunternehmen mit wesentlichen Anteilen
ohne beherrschenden Einfluss
Die nachfolgenden Finanzinformationen beziehen sich auf
Tochterunternehmen mit wesentlichen Anteilen ohne be-
herrschenden Einfluss bzw. bei Obergesellschaften eines
Teilkonzerns auf die entsprechende Gruppe von Unter-
nehmen. Für die im Vorjahr in diesem Abschnitt noch
ausgewiesene Avedo-Gruppe wurden im Geschäftsjahr
2020 die übrigen Anteile erworben.
Anteile ohne beherrschenden Einfluss (in %)
Firma/Obergesellschaft des Teilkonzerns
Sitz
Land
31.12.2020
31.12.2019
BHI Beauty & Health Investment Group
Management GmbH (AsamBeauty)
Unter-
föhring Deutschland
49
6
49
6
InteractiveMedia CCSP GmbH
Darmstadt Deutschland
Leipzig Deutschland
Hamburg Deutschland
Mercury Beteiligungs GmbH (Avedo)
Edgar Ambient Media Group GmbH
–
15
18
18
Die Finanzinformationen zu Tochterunternehmen bezie-
hungsweise zur jeweiligen Gruppe von Unternehmen
mit wesentlichen Anteilen ohne beherrschenden Einfluss
ergeben sich aus Konzernsicht (nach Konsolidierung,
jedoch vor Berücksichtigung von Put-Optionen) wie folgt:
In TEUR
2020
2019
Den wesentlichen Antei-
len ohne beherrschenden
Einfluss zurechenbare (+)
Gewinne / (–) Verluste
BHI Gruppe (AsamBeauty)
InteractiveMedia Gruppe
Avedo Gruppe
6.481
2.897
–
3.546
2.908
2.382
1.012
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
Kumulierter Saldo der
wesentlichen Anteile ohne
beherrschenden Einfluss
EAM Gruppe
1.086
BHI Gruppe (AsamBeauty)
InteractiveMedia Gruppe
Avedo Gruppe
10.703
11.975
–
11.243
12.635
–2.019
2.388
Nachfolgend finden sich Finanzinformationen dieser
Tochterunternehmen beziehungsweise der Gruppe
von Unternehmen in zusammengefasster Form. Die
Darstellung basiert auf Angaben vor Schulden-, Auf-
wands- und Zwischenergebniseliminierung sowie vor
Berücksichtigung von Put-Optionen auf Anteile von nicht
beherrschenden Gesellschaftern.
EAM Gruppe
2.727
98
Konzernabschluss
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Zusammengefasste Gewinn- und
Verlustrechnung für die Geschäftsjahre
(vor Konsolidierung):
2020
BHI Gruppe
(AsamBeauty)
InteractiveMedia
Gruppe
In TEUR
EAM Gruppe
Avedo Gruppe
Umsatzerlöse
150.764
–75.604
–63.522
5.475
349.280
–305.749
–49.946
13.849
–3.761
3.674
44.453
–26.273
–16.155
244
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Umsatzkosten
Vertriebs- und Verwaltungskosten
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Finanzergebnis
292
793
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis nach Steuern
17.405
–1.033
16.372
3.062
–614
–684
2.990
2.448
Gesamtergebnis
16.372
2.990
2.448
Davon entfallen auf Anteile ohne beherrschen-
den Einfluss
8.022
173
431
–
–
An die Inhaber der Anteile ohne
beherrschenden Einfluss
gezahlte Dividenden
5.242
3.078
747
2019
BHI Gruppe
(AsamBeauty)
InteractiveMedia
Gruppe
In TEUR
EAM Gruppe
Avedo Gruppe
Umsatzerlöse
117.687
–65.503
–46.188
4.233
335.487
–297.046
–55.290
16.947
662
53.029
–31.459
–19.546
–193
239.442
–195.172
–32.482
–691
Umsatzkosten
Vertriebs- und Verwaltungskosten
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Finanzergebnis
188
255
586
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis nach Steuern
10.416
–516
767
2.085
–703
11.683
169
473
9.900
1.240
1.382
11.852
Gesamtergebnis
9.900
1.240
1.382
11.852
Davon entfallen auf Anteile ohne
beherrschenden Einfluss
4.851
72
243
1.742
An die Inhaber der Anteile ohne
beherrschenden Einfluss
gezahlte Dividenden
5.310
440
431
838
Konzernabschluss
99
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Zusammengefasste Bilanz zum Stichtag
(vor Konsolidierung):
31.12.2020
BHI Gruppe
(AsamBeauty)
InteractiveMedia
Gruppe
In TEUR
EAM Gruppe
Avedo Gruppe
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Eigenkapital
59.832
74.457
4.164
278.168
269.956
11.766
16.786
16.439
5.508
–
–
–
–
–
76.447
53.678
265.688
270.670
18.821
8.896
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
27.376
26.302
254.971
15.699
7.330
1.566
–
–
31.12.2019
BHI Gruppe
(AsamBeauty)
InteractiveMedia
Gruppe
In TEUR
EAM Gruppe
Avedo Gruppe
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Eigenkapital
59.383
69.069
4.075
286.224
225.322
14.535
17.413
18.587
8.781
379.276
298.575
259.151
229.666
189.035
69.605
55.772
217.714
279.296
19.064
8.156
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
27.934
26.838
263.097
16.199
6.720
1.436
161.247
27.788
100
Konzernabschluss
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Zusammengefasste Kapitalflussrechnung:
31.12.2020
BHI Gruppe
(AsamBeauty)
InteractiveMedia
Gruppe
In TEUR
EAM Gruppe
Avedo Gruppe
Laufende Geschäftstätigkeit
Investitionstätigkeit
18.993
–5.897
–12.787
310
50.196
–21.738
–12.649
15.808
2.937
–2.472
–1.272
–807
–
–
–
–
Finanzierungstätigkeit
Nettozahlungsströme gesamt
31.12.2019
BHI Gruppe
(AsamBeauty)
InteractiveMedia
Gruppe
In TEUR
EAM Gruppe
Avedo Gruppe
Laufende Geschäftstätigkeit
Investitionstätigkeit
9.060
–8.840
–317
31.733
–24.564
7
7.504
–2.603
–300
19.143
–3.377
246
Finanzierungstätigkeit
Nettozahlungsströme gesamt
–96
7.176
4.600
16.012
Die positive Entwicklung des Cash-Flows aus laufender
Geschäftstätigkeit bei der InteractiveMedia Gruppe ist auf
einen deutlichen Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber
anderen Konzerngesellschaften zurückzuführen.
Gemeinschaftsunternehmen
Die nachfolgend aufgeführten Gemeinschaftsunternehmen
sind überwiegend im Bereich der Vermarktung von Out-
of-Home Medien tätig. Die Anteile an den gemeinschaft-
lich geführten Unternehmen werden nach der at-Equity-
Methode im Konzernabschluss bilanziert.
Kapitalanteil v.H.
Firma
Sitz
Land
31.12.2020
31.12.2019
DSMDecaux GmbH
München
Deutschland
50
50
mediateam Werbeagentur GmbH/
Ströer Media Deutschland GbR
Berlin
Trier
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
50
50
50
50
50
50
50
50
50
50
Trierer Gesellschaft für Stadtmöblierung mbH (i.L.)
X-City Marketing Hannover GmbH
Hannover
Hamburg
Hamburg
OS Data Solutions GmbH & Co. KG
OS Data Solutions Verwaltung GmbH
Konzernabschluss
101
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Die folgenden Tabellen zeigen Finanzinformationen
der DSMDecaux GmbH, X-City Marketing Hannover
GmbH, sowie der weiteren Gemeinschaftsunternehmen
auf Basis des in Übereinstimmung mit IFRS aufgestellten
Abschlusses sowie die Überleitung dieser Finanzin-
formationen auf den Buchwert des Anteils an diesen
Gemeinschaftsunternehmen:
31.12.2020
weitere
DSMDecaux
X-City Marketing
Hannover GmbH
Gemeinschafts-
unternehmen
In TEUR
GmbH
Summe
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Eigenkapital
26.778
16.460
19.463
10.293
13.482
50 %
30.993
9.567
21.388
6.824
12.348
50 %
33
3.258
702
57.804
29.285
41.553
18.649
26.887
50%
1.532
1.057
50 %
529
Anteil des Konzerns
Anteil des Konzerns am Eigenkapital
6.741
6.174
13.444
Restbuchwert der zugeordneten
stillen Reserven abzügl. latente Steuern/
Wertberichtigungen
2.402
4.294
0
0
2.402
5.884
Goodwill
1.561
29
Buchwert der Anteile an
at-Equity-bilanzierten Unternehmen
13.437
7.735
558
21.730
31.12.2019
weitere
Gemeinschafts-
unternehmen
DSMDecaux
GmbH
X-City Marketing
Hannover GmbH
In TEUR
Summe
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Eigenkapital
28.956
15.039
22.482
5.962
33.664
7.923
24.052
6.125
11.410
50 %
32
3.468
702
62.652
26.430
47.236
12.969
28.877
50 %
882
15.552
50 %
1.915
50 %
958
Anteil des Konzerns
Anteil des Konzerns am Eigenkapital
7.776
5.705
14.439
Restbuchwert der zugeordneten
stillen Reserven abzügl. latente Steuern/
Wertberichtigungen
3.103
4.458
0
0
3.103
6.225
Goodwill
1.479
288
Buchwert der Anteile an
at-Equity-bilanzierten Unternehmen
15.337
7.184
1.246
23.767
102
Konzernabschluss
Erläuterungen zum Konzernabschluss
2020
weitere
Gemeinschafts-
unternehmen
DSMDecaux
GmbH
X-City Marketing
Hannover GmbH
In TEUR
Summe
Umsatzerlöse
23.181
–6.040
–1.504
121
11.520
–6.737
–3.317
199
6.241
–2.293
–2.805
127
40.942
–15.070
–7.626
447
Umsatzkosten
Vertriebs- und Verwaltungskosten
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Finanzergebnis
–211
–502
1.163
–226
937
–15
–728
Ergebnis vor Steuern
15.547
–4.947
10.600
5.300
1.255
–200
1.055
525
17.965
–5.373
12.592
6.294
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis nach Steuern
Anteil des Konzerns am Ergebnis
469
Planmäßige Abschreibung auf stille Reserven
Erfolgswirksame latente Steuern
–1.185
385
–23
0
–307
0
–1.515
385
Anteil am Ergebnis
at-Equity-bilanzierter Unternehmen
4.500
446
218
5.164
2019
weitere
Gemeinschafts-
unternehmen
DSMDecaux
GmbH
X-City Marketing
Hannover GmbH
In TEUR
Summe
Umsatzerlöse
26.917
–6.157
–1.849
227
14.995
–7.243
–3.842
754
2.806
–1.148
–1.500
113
–6
44.718
–14.548
–7.191
1.094
Umsatzkosten
Vertriebs- und Verwaltungskosten
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Finanzergebnis
–480
–551
4.113
–1.590
2.523
1.262
0
–1.037
23.036
–7.995
15.041
7.521
Ergebnis vor Steuern
18.658
–6.368
12.290
6.145
–1.185
385
265
–37
228
114
0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis nach Steuern
Anteil des Konzerns am Ergebnis
Planmäßige Abschreibung auf stille Reserven
Erfolgswirksame latente Steuern
–1.185
385
0
0
Anteil am Ergebnis
at-Equity-bilanzierter Unternehmen
5.345
1.262
114
6.721
Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen „Anteile an at-
Equity-bilanzierten Unternehmen” enthalten neben diesen
Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen zudem auch die
Anteile an assoziierten Unternehmen. Des Weiteren ent-
halten die in der Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung
ausgewiesenen „Anteile am Ergebnis at-Equity-bilanzier-
ter Unternehmen” neben diesen Ergebnis-Anteilen von
Gemeinschaftsunternehmen auch die Ergebnis-Anteile an
assoziierten Unternehmen. Wir verweisen diesbezüglich auf
den nachfolgenden Abschnitt „Assoziierte Unternehmen”.
Der Konzern hat im Berichtsjahr TEUR 6.335 (Vj.: TEUR 5.444)
an Brutto-Dividende von der DSMDecaux GmbH erhalten.
In den Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind
planmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 3.147
(Vj.: TEUR 3.329) enthalten. Im Berichtsjahr und in
2019 bestanden keine Eventualverbindlichkeiten oder
Kapitalverpflichtungen.
Konzernabschluss
103
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Der Konzern hat im Berichtsjahr TEUR 0 (Vj.: TEUR 0) an
Brutto-Dividende von der X-City Marketing Hannover
GmbH erhalten. In den Umsatz-, Vertriebs- und Verwal-
tungskosten sind planmäßige Abschreibungen in Höhe von
TEUR 3.904 (Vj.: TEUR 4.015) enthalten. Im Berichtsjahr
und in 2019 bestanden keine Eventualverbindlichkeiten
oder Kapitalverpflichtungen.
Der Konzern hat im Berichtsjahr TEUR 46 (Vj.: TEUR 47)
an Brutto-Dividende von den weiteren Gemeinschafts-
unternehmen erhalten. Es bestanden im Berichtsjahr
und in 2019 keine Eventualverbindlichkeiten oder
Kapitalverpflichtungen.
Assoziierte Unternehmen
Die nachfolgend aufgeführten assoziierten Unternehmen
werden nach der at-Equity-Methode im Konzernabschluss
bilanziert und sind mit Ausnahme der tricontes360 GmbH
für den Ströer Konzern von untergeordneter Bedeutung:
Kapitalanteil v.H.
Firma
Sitz
Land
31.12.2020
31.12.2019
Beauty Mates GmbH
Alling
Berlin
Deutschland
Deutschland
Polen
–
33
50
50
40
33
50
–
eValue 2nd Fund GmbH (i.L.)1
Instytut Badán Outdooru IBO Sp. z.o.o.
tricontes360 GmbH
Warschau
Köln
Deutschland
1 An dieser Gesellschaft ist die Ströer SE & Co. KGaA unmittelbar beteiligt.
Der Buchwert der assoziierten Unternehmen, die nach der
at-Equity-Methode bilanziert werden, beträgt TEUR 1.251
(Vj.: TEUR 1.322). Der Anteil am Ergebnis der assoziierten
Unternehmen, die nach der at-Equity-Methode bilanziert
werden, beträgt TEUR –3.012 (Vj.: TEUR 144).
31.12.2020
2020
tricontes360
Gruppe
tricontes360
In TEUR
In TEUR
Gruppe
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Eigenkapital
12.750
19.849
14.550
12.222
5.827
Umsatzerlöse
85.681
–74.224
–8.056
1.282
Umsatzkosten
Vertriebs- und Verwaltungskosten
Sonstiges betriebliches Ergebnis
Finanzergebnis
–344
Anteil des Konzerns
50%
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis nach Steuern
4.337
Anteil des Konzerns am Eigenkapital
4.0261
–2.038
2.299
Restbuchwert der zugeordneten
stillen Reserven abzügl. latente Steuern/
Wertberichtigungen
–4.026
0
Anteil des Konzerns am Ergebnis
1.014
Goodwill
Planmäßige Abschreibung auf
stille Reserven/Wertberichtigung
von Ergebnisanteilen
Buchwert der Anteile an
at-Equity-bilanzierten Unternehmen
–1.0141
0
0
Erfolgswirksame latente Steuern
1 Der Anteil des Konzerns am Eigenkapital in Höhe von TEUR 4.026 ergibt sich
aus einer nur der Ströer Gruppe zustehenden Einlage (TEUR 3.000), dem
anteiligen Ergebnis (TEUR 1.014) sowie dem anteiligen Stammkapital (TEUR 12).
Der Gesamtbetrag in Höhe von TEUR 4.026 wurde in voller Höhe wertberichtigt.
Anteil am Ergebnis at-Equity-bilanzierter
Unternehmen (inkl. Wertberichtigung
von Kapitalanteilen)
–3.012
1 Von dem Ergebnis nach Steuern in Höhe von TEUR 2.299 entfallen TEUR 272
auf nicht beherrschende Gesellschafter, sodass von den verbleibenden
TEUR 2.027 ein anteiliges Ergebnis von TEUR 1.014 auf Ströer entfällt. Sowohl
dieses anteilige Ergebnis (TEUR 1.014) als auch das übrige anteilige Eigenkapital
(TEUR 3.012) wurde in voller Höhe wertberichtigt.
104
Konzernabschluss
Erläuterungen zum Konzernabschluss
6 Wesentliche Unternehmenserwerbe und
-veräußerungen
Aufgrund des Umfangs und der Komplexität der Geschäft-
sprozesse ist die Kaufpreisallokation hinsichtlich der
Identifikation und der Bewertung der Vermögenswerte
und Schulden zum beizulegenden Zeitwert noch vorläufig.
Somit können sich die Zeitwerte der erworbenen Vermö-
genswerte und Schulden sowie der Goodwill noch ändern.
6.1 Unternehmenserwerbe
Transaktionen mit Kontrollwechsel
Dea Gruppe
Der Goodwill beruht auf den positiven Aussichten, den
bereits bestehenden Kundenstamm in Italien zu erweitern
und durch eine stärkere Marktdurchdringung zusätzliche
Cash-Flows generieren zu können.
Der Ströer Konzern hat mit Erwerbszeitpunkt zum
1. Oktober 2020 über seine Konzerngesellschaft Ströer
Sales Group GmbH, Köln, insgesamt 51,0 % der Antei-
le an der Dea Holding S.R.L., Bergamo Italien, und de-
ren Tochtergesellschaften erworben. Die Dea Gruppe
ist ein Außendienst-Spezialist, der in Italien im Rahmen
des Direktvertriebs und des Telesales Produkte an Privat-
und Geschäftskunden verkauft. Der Kaufpreis für die
erworbenen Anteile beziffert sich auf 10,6 Mio. EUR und
wurde durch Barzahlung des Kaufpreises beglichen.
Der Goodwill ist dem Segment Direct Media zugeordnet.
Die Ermittlung erfolgt nach der Purchased-Goodwill-
Methode und leitet sich wie folgt ab:
In TEUR
Kaufpreis
10.577
Hinsichtlich der übrigen 49,0 % der Anteile bestehen Call-
und Put-Optionen, die abhängig vom Eintritt definierter
Bedingungen in den nächsten Jahren ausgeübt werden
können.
Anteiliger Wert der nicht beherrschenden
Anteile
2.131
4.350
8.358
Erworbenes Reinvermögen
Goodwill
Die nachfolgende Aufstellung enthält die konsolidierten
vorläufigen Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte
und Schulden der Dea Gruppe im Zeitpunkt des Erwerbs:
Weitere Unternehmenserwerbe
Über den oben dargestellten Unternehmenserwerb hinaus
hat der Ströer Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr An-
teile an dem Unternehmen PrintSafari.com GmbH (75,1 %)
und den Tochterunternehmen PrintSafari Inc. und Services
PrintSafari Canada Inc. (beide 100,0 %) für TEUR 550 erwor-
ben. Der Kaufpreis kann sich aufgrund von vertraglichen An-
passungsklauseln (Earn-Out-Vereinbarung) in den nächsten
drei Jahren noch ändern. Für die übrigen Anteile bestehen
Vereinbarungen zum Erwerb ab 2022.
In TEUR
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
18
136
10
Finanzanlagen
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
3.874
13
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte
Laufende Ertragsteueransprüche
Zahlungsmittel
Die Kaufpreisallokationen sind hinsichtlich der Identifikation
und der Bewertung der Vermögenswerte und Schulden
zum beizulegenden Zeitwert noch vorläufig. Somit kön-
nen sich die Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte
und Schulden sowie der Goodwill hinsichtlich der vor-
läufigen Kaufpreisallokation noch ändern. Der vorläufige
Goodwill beläuft sich auf TEUR 633 und ist dem Segment
OOH Media zugeordnet. Er beruht auf den positiven Aus-
sichten durch Hebung weiterer Synergien im Ströer Kon-
zern zusätzliche Cash-Flows generieren zu können.
100
689
2.000
95
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
442
1.077
876
Sonstige Verbindlichkeiten
Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten
Erworbenes Reinvermögen
4.350
Zusammenfassende Angaben
Die Buchwerte der übernommenen Forderungen und der
sonstigen finanziellen und nichtfinanziellen Vermögens-
werte entsprechen jeweils ihren beizulegenden Zeitwerten.
Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen
stellt gleichzeitig die beste Schätzung für die erwarteten
Zahlungsmittelzuflüsse aus diesen Forderungen dar.
Die vertraglich vereinbarten Kaufpreise für Unternehmens-
erwerbe mit Kontrollwechsel betragen einschließlich der
Zahlungen in späteren Perioden (ohne Berücksichtigung
der Anpassung von Earn-Out-Zahlungen) und der Ablö-
sung von Finanzverbindlichkeiten insgesamt TEUR 11.505
(Vj.: TEUR 18.925). Für die Erwerbe sind im Geschäftsjahr
Transaktionskosten von insgesamt TEUR 576 angefallen,
die in den Verwaltungskosten erfasst sind.
Konzernabschluss
105
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Die Auswirkungen auf den Cash-Flow aus Investitions-
tätigkeit stellen sich wie folgt dar:
Seit der jeweiligen Kontrollerlangung, haben die im
Geschäftsjahr 2020 erworbenen Gesellschaften folgende
Beiträge zum Umsatz und Ergebnis nach Steuern erwirt-
schaftet, die in der Gewinn- und Verlustrechnung des
Konzerns enthalten sind:
In TEUR
2020
2019
Gesamtsumme der
Kaufpreise einschließlich
Ablösung von
Ergebnis nach
In TEUR
Umsatzerlöse
Steuern
Gesellschafterdarlehen
–11.127
2.148
–15.426
1.238
Gesamtsumme der
erworbenen Zahlungsmittel
Dea Gruppe
3.236
1.183
4.419
594
–18
576
PrintSafari.com GmbH
Summe
Saldierter Zahlungs-
mittelabfluss aus
Unternehmenserwerben
–8.979
–14.188
Die Gesamtsumme der zugehenden Vermögenswerte und
Schulden ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung,
wobei die Kaufpreisallokationen für das Jahr 2020 teil-
weise noch vorläufig sind:
Wenn alle im Jahr 2020 erworbenen Gesellschaften bereits
ab dem 1. Januar 2020 im Wege der Vollkonsolidierung in
den Konzernabschluss einbezogen worden wären, hätten
sich Umsatzerlöse und Ergebnis nach Steuern des Konzerns
wie folgt dargestellt. In den Beträgen sind bereits Effekte aus
den vorläufigen Kaufpreisallokationen für die Unternehmens-
erwerbe des Geschäftsjahres 2020 enthalten.
In TEUR
2020
2019
Übrige immaterielle
Vermögenswerte
Ergebnis nach Steuern
aus fortgeführten
Geschäftsbereichen
173
142
10
0
5.533
2.446
0
In TEUR
Umsatzerlöse
Sachanlagen
Finanzanlagen
Latente Steueransprüche
Vorräte
01.01.–31.12.2020
1.453.384
43.388
1.003
387
0
Die zum Ende des Geschäftsjahres 2019 als vorläufig be-
zeichneten Kaufpreisallokationen wurden im Geschäfts-
jahr 2020 abgeschlossen. Daraus ergaben sich keine rück-
wirkenden Anpassungen.
Forderungen aus Lieferun-
gen und Leistungen
4.094
17
5.018
100
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte
Sonstige nichtfinanzielle
Vermögenswerte
125
339
Transaktionen ohne Kontrollwechsel
Laufende
Ertragssteueransprüche
Mercury Beteiligungs GmbH
708
2.148
24
32
1.238
535
Der Ströer Konzern hat im Rahmen der Ausübung einer
Put-Option durch nicht beherrschende Gesellschafter
zum 22. Oktober 2020 die übrigen 14,7 % der Anteile
an der Mercury Beteiligungs GmbH erworben. Der Kauf-
preis bezifferte sich auf 14,5 Mio. EUR und wurde per
Banküberweisung beglichen.
Zahlungsmittel
Sonstige Rückstellungen
Latente
Steuerverbindlichkeiten
0
1.702
4.592
Finanzverbindlichkeiten
95
Verbindlichkeiten aus Liefe-
rungen und Leistungen
Weitere Transaktionen ohne Kontrollwechsel
680
368
765
Zudem wurden weitere Transaktionen ohne Kontroll-
wechsel vorgenommen, die einzeln betrachtet jedoch
von untergeordneter Bedeutung waren.
Sonstige Verbindlichkeiten
1.091
Laufende Ertragssteuerver-
bindlichkeiten
882
43
Erworbenes Reinvermögen
4.645
8.092
Zusammenfassende Angaben
Die Erwerbe wurden gemäß IFRS 10 jeweils als Transaktion
zwischen Gesellschaftern dargestellt. Die entsprechenden
bilanziellen Effekte können der nachfolgenden Aufstel-
lung entnommen werden.
Die übernommenen Vermögenswerte und Schulden sämt-
licher neu erworbener Unternehmen sowie deren Goodwill
wurden entsprechend ihrer jeweiligen Einbindung in den
Ströer Konzern den Zahlungsmittel generierenden Einheiten
„Out-of-Home Media“ (PrintSafari GmbH) und „Direct
Media” (Dea Gruppe) zugeordnet.
106
Konzernabschluss
Erläuterungen zum Konzernabschluss
7 Konsolidierungsgrundsätze
In TEUR
Die Vermögenswerte und Schulden der in den Konzern-
abschluss einbezogenen Unternehmen werden nach einheit-
lichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bestimmt.
Der Bilanzstichtag ist einheitlich der 31. Dezember.
Summe der Kaufpreise
17.724
–2.063
Anteilige Werte der
nicht beherrschenden Anteile
Veränderung des Konzern-Eigenkapitals
der Anteilseigner der Ströer SE & Co. KGaA
–19.787
Tochtergesellschaften werden ab dem Erwerbszeitpunkt,
d.h. ab dem Zeitpunkt, ab dem der Konzern die Beherr-
schung erlangt, voll konsolidiert. Beherrschung im Sinne
des IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ ist gegeben, wenn Ströer
schwankenden Renditen aus dem Tochterunternehmen aus-
gesetzt ist bzw. Anrechte auf die Renditen besitzt und die
Fähigkeit hat, diese mittels seiner Verfügungsgewalt über
das Tochterunternehmen zu beeinflussen. Die Einbeziehung
in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung
durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.
Die Transaktionen haben sich im Wesentlichen in
den Konzern-Gewinnrücklagen der Anteilseigner der
Ströer SE & Co. KGaA niedergeschlagen.
Unternehmenserwerbe nach dem Bilanzstichtag
Es hat nach dem Bilanzstichtag keine wesentlichen Unter-
nehmenserwerbe gegeben.
6.2 Unternehmensveräußerungen
Die Anschaffungskosten von erworbenen ausländischen
Gesellschaften werden zum Erwerbszeitpunkt mit dem
jeweiligen Kurs in Euro umgerechnet.
Transaktionen mit Kontrollwechsel
Hinsichtlich der im Geschäftsjahr 2020 veräußerten
Unternehmen verweisen wir auf unsere Angaben im
Abschnitt 5.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode.
Im Rahmen der Kaufpreisallokation werden die übernom-
menen Vermögenswerte und Schulden sowie bestimmte
Eventualschulden mit ihren beizulegenden Zeitwerten an-
gesetzt. Ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag der
Anschaffungskosten der Beteiligung über die anteiligen
Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden
und Eventualschulden wird als Goodwill aktiviert. Der auf
die nicht beherrschenden Anteile entfallende Goodwill wird
gemäß IFRS 3 von Fall zu Fall aktiviert. Verbleibende negative
Unterschiedsbeträge werden sofort erfolgswirksam aufge-
löst. Wenn die Anschaffungskosten der Beteiligung oder die
den übernommenen Vermögenswerten und Schulden des
erworbenen Unternehmens zuzuweisenden beizulegenden
Zeitwerte zum Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung nur
provisorisch bestimmt werden können, wird der Unterneh-
menszusammenschluss mittels dieser provisorischen Werte
ermittelt.
Der Ströer Konzern hat mit Wirkung zum 24. Januar 2020
insgesamt 50,0 % der Anteile an der D+S 360° Gruppe
für 0,0 Mio. EUR verkauft. Zu der Entwicklung der nun
nach der at-Equity-Methode bilanzierten Beteiligung ver-
weisen wir auf Abschnitt 5.
Der Verlust aus dem nicht-fortgeführten Geschäftsbereich
stellt sich wie folgt dar:
In TEUR
2020
2019
Verlust aus dem
nicht-fortgeführten
Geschäftsbereich,
nach Steuern
Anteilseigner der
Ströer SE & Co. KGaA
0
–36.007
Anteiliger Wert der nicht
beherrschenden Anteile
Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im
Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend der korres-
pondierenden Vermögenswerte und Schulden fortgeführt.
Bilanzierte Goodwills werden einem jährlichen Werthaltig-
keitstest unterzogen (siehe hierzu Abschnitt 19).
0
–5.530
Summe
0
–41.537
Unverwässertes Ergebnis je
Aktie (EUR)
0,00
0,00
–0,64
–0,64
Verwässertes Ergebnis je
Aktie (EUR)
Im Geschäftsjahr gegebenenfalls in den Einzelabschlüssen
vorgenommene Zu- bzw. Abschreibungen auf Anteile
an konsolidierten Gesellschaften werden im Konzern-
abschluss wieder storniert. Konzerninterne Gewinne und
Verluste, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie
die zwischen konsolidierten Gesellschaften bestehenden
Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert.
Unternehmensveräußerungen nach dem
Bilanzstichtag
Nach dem Bilanzstichtag haben keine wesentlichen
Unternehmensveräußerungen stattgefunden.
Bei den Konsolidierungsvorgängen werden ertragsteuer-
liche Auswirkungen berücksichtigt und latente Steuern
in Ansatz gebracht.
Konzernabschluss
107
Erläuterungen zum Konzernabschluss
Die auf die jeweiligen nicht beherrschenden Gesellschafter
entfallenden Anteile am Kapital und am Ergebnis werden in
einem gesonderten Posten innerhalb des Eigenkapitals er-
fasst. Werden weitere Anteile von bereits vollkonsolidierten
Gesellschaften erworben oder veräußert, wird der Diffe-
renzbetrag mit dem Eigenkapital erfolgsneutral verrechnet.
Sonstige Beteiligungen werden entsprechend IFRS 9 als
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert.
8 Währungsumrechnung
Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesell-
schaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist,
werden nach dem Konzept des IAS 21 „Auswirkungen
von Änderungen der Wechselkurse“ in die Konzernbe-
richtswährung Euro umgerechnet. Die funktionale Wäh-
rung der ausländischen Konzerngesellschaften entspricht
der jeweiligen Landeswährung.
Ein Gemeinschaftsunternehmen wird als gemeinsame
Vereinbarung definiert, bei der die Parteien, die gemein-
schaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben,
Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzen. Die
Beurteilung, ob rechtlich oder wirtschaftlich Rechte am
Nettovermögen bestehen, werden gemäß IFRS 11 anhand
der vertraglichen Beziehungen (z.B. Gesellschaftsvertrag,
sog. shareholder agreements, Liefer- und Leistungs-
beziehungen) zwischen dem jeweiligen Vehikel und den
Gesellschaftern beurteilt. Die Konsolidierung von Gemein-
schaftsunternehmen sowie von assoziierten Unternehmen
erfolgt unter Anwendung der at-Equity-Methode. In der
Gewinn- und Verlustrechnung wird der Anteil des Konzerns
am Periodenergebnis der assoziierten Unternehmen und
der Gemeinschaftsunternehmen im Ergebnis vor Finanz-
und Steuerergebnis ausgewiesen. Änderungen des sonstigen
Ergebnisses dieser Beteiligungsunternehmen werden im
sonstigen Ergebnis des Konzerns erfasst.
Vermögenswerte und Schulden werden mit dem Kurs
zum Bilanzstichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wird
zu historischen Kursen geführt. Aufwendungen und Er-
träge werden zu gewogenen Durchschnittskursen der
jeweiligen Periode in Euro umgerechnet. Erfolgsneutral
im OCI erfasste Umrechnungsdifferenzen werden erst
dann ergebniswirksam erfasst, wenn die entsprechende
Unternehmenseinheit verkauft oder entkonsolidiert wird.
Transaktionen der konsolidierten Gesellschaften in
Fremdwährungen werden mit den Wechselkursen zum
Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung um-
gerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung
solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung von
zum Stichtagskurs in Fremdwährung geführten monetären
Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden
ergebniswirksam erfasst.
Wesentliche Beteiligungen, an denen die Ströer Gruppe zwi-
schen 20% und 50% der Anteile hält, und dementspre-
chend einen maßgeblichen Einfluss auf das assoziierte Unter-
nehmen ausüben kann, werden nach der at-Equity-Methode
bilanziert. Danach werden die Anteile an einem assoziierten
Unternehmen in der Bilanz zu Anschaffungskosten zuzüg-
lich der nach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des
Anteils des Konzerns am Reinvermögen des assoziierten Un-
ternehmens erfasst. Der Anteil des Konzerns am Gewinn
oder Verlust eines assoziierten Unternehmens wird in der
Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt. Hierbei handelt
es sich um den den Anteilseignern des assoziierten Unter-
nehmens zurechenbaren Gewinn nach Steuern.
Währungskurseffekte aus konzerninternen Darlehen werden
erfolgsneutral erfasst, sofern die Darlehen die Vorausset-
zungen eines Net Investments im Sinne des IAS 21 erfüllen.
Für die wichtigsten Fremdwährungen des Ströer Konzerns
wurden folgende Währungskurse verwendet:
Stichtagskurs
31.12.2020
Gewogener Durchschnittskurs
Währung
31.12.2019
2020
2019
Kanada
Schweiz
Tschechien
Großbritannien
Ungarn
Japan
CAD
CHF
CZK
GBP
HUF
JPY
1,5633
1,0802
1,4598
1,0854
1,6754
1,0702
1,4854
1,1124
26,2420
0,8990
25,4080
0,8508
26,4364
0,8887
25,6685
0,8769
363,8900
126,4900
4,5597
330,5300
124,9400
4,2568
350,8772
121,7039
4,4413
325,0271
122,0008
4,2973
Polen
PLN
SEK
SGD
TRY
USD
Schweden
Singapur
Türkei
10,0343
1,6218
10,4468
1,5111
10,4837
1,5726
10,5846
1,5271
9,1131
6,6843
7,9133
6,3513
USA
1,2271
1,1234
1,1396
1,1195
108
K
o
n
z
e
r
n
a
b
s
c
h
l
u
s
s
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN-
UND VERLUSTRECHNUNG
9 Umsatzerlöse
10 Umsatzkosten
Die Umsatzerlöse lassen sich wie folgt unterteilen:
Die Umsatzkosten umfassen sämtliche Kosten, die für den
Verkauf von Produkten und die Erbringung von Dienstleis-
tungen angefallen sind und untergliedern sich wie folgt:
In TEUR
2020
2019
In TEUR
2020
2019
Erlöse aus der Erbringung von
Dienstleistungen im weiteren
Sinne
1.303.445 1.461.514
Abschreibungen
Personalaufwand
287.443
175.953
299.874
172.177
Erlöse aus dem Verkauf von
Produkten
138.714
129.631
Pacht-, Miet- und
Nutzungsentgelte
Gesamt
1.442.159 1.591.145
65.938
81.100
Übrige Umsatzkosten
408.256
472.585
Für die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Segmenten
wird auf die Angaben zur Segmentberichterstattung
verwiesen. Die Erlöse aus dem Verkauf von Produkten
werden im Wesentlichen im Segment Direct Media in
der Produktgruppe Transactional erzielt und sind zeit-
punktbezogen, während die Erlöse aus Dienstleistungen
zeitraumbezogen realisiert werden.
Gesamt
937.590 1.025.736
11 Vertriebskosten
Die Vertriebskosten umfassen alle verursachten Vertriebs-
einzel- und Vertriebsgemeinkosten. Die Vertriebskosten
unterteilen sich in:
Die Kundenbeziehungen des Konzerns sind von kurz-
fristigen Auftragsvorläufen und Buchungsvergaben
geprägt. Daher besteht zum Stichtag im Wesentlichen
ein kurzfristiger Auftragsbestand.
In TEUR
2020
2019
Personalaufwand
Abschreibungen
Übrige Vetriebskosten
Gesamt
155.329
12.913
74.497
242.740
157.091
11.301
81.058
249.451
In den Umsatzerlösen sind Umsätze aus Gegenge-
schäften in Höhe von TEUR 13.525 (Vj.: TEUR 16.595)
enthalten. Die offenen Forderungen und Verbindlich-
keiten aus Gegengeschäften betragen zum Stichtag
TEUR 8.079 (Vj.: TEUR 9.178) beziehungsweise TEUR 4.862
(Vj.: TEUR 4.945).
Konzernabschluss
109
Erläuterungen zur Gewinn-und Verlustrechnung
12 Verwaltungskosten
14 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die Verwaltungskosten umfassen die Personal-, Sach- und
Abschreibungsaufwendungen sämtlicher Verwaltungs-
bereiche, die nicht mit Technik, Vertrieb oder Produktent-
wicklung in Verbindung stehen. Die Verwaltungskosten
setzen sich wie folgt zusammen:
Nachfolgend werden die sonstigen betrieblichen Aufwen-
dungen untergliedert:
In TEUR
2020
2019
Aufwendungen aus der Bildung
von Wertberichtigungen bzw. aus
der Ausbuchung von Forderungen
und sonstigen Vermögenswerten
In TEUR
2020
2019
11.595
5.899
Personalaufwand
Abschreibungen
Übrige Verwaltungskosten
Gesamt
92.925
34.366
49.438
176.729
101.197
34.345
50.706
186.248
Erwarteter Wertminderungs-
aufwand aus nicht einzeln
bewerteten Forderungen
1.234
5.772
530
Periodenfremde Aufwendungen
3.653
Aufwendungen aus
Wechselkursdifferenzen
2.843
1.263
749
13 Sonstige betriebliche Erträge
Aufwand aus dem Abgang von
Sachanlagevermögen
und immateriellen
Die Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge
zeigt die nachfolgende Tabelle:
Vermögenswerten
4.178
Übrige sonstige betriebliche
Aufwendungen
In TEUR
2020
2019
5.766
5.653
Gesamt
31.388
17.746
Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen sowie der Aus-
buchung von Verbindlichkeiten
Der Anstieg in den Aufwendungen aus der Bildung von
Wertberichtigungen bzw. aus der Ausbuchung von Forde-
rungen und sonstigen Vermögenswerten beruht unter an-
derem auf höheren Wertberichtigungen, die im Rahmen
der Covid-19-Pandemie vorgenommen wurden.
7.329
1.905
7.827
2.437
Erträge aus der Auflösung von
Wertberichtigungen
Erträge aus dem Abgang von
Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten
471
1.406
1.986
1.511
1.434
1.130
In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen
sind Aufwendungen aus der Aufwertung von Earn-Out
Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 359 (Vj.: TEUR 582)
enthalten. Bei der Ermittlung des EBITDA (adjusted) wurden
diese Aufwendungen bereinigt.
Erträge aus Serviceleistungen
Erträge aus Wechselkursdifferenzen
Erträge aus der Veränderung
des Konsolidierungskreises
2.866
23.673
39.635
2.233
23.045
39.617
Übrige sonstige betriebliche Erträge
Gesamt
Die Erträge aus der Veränderung von Beteiligungen des
Berichtsjahres resultieren im Wesentlichen aus der Veräu-
ßerung der TUBE ONE Networks GmbH, Köln. Im Vorjahr
ergaben sich die Erträge aus der Neubewertung der Alt-
anteile an der Media-Direktservice GmbH, Köln.
Die Erträge aus der Veränderung des Konsolidierungs-
kreises wurden bei der Ermittlung des EBITDA (adjusted)
bereinigt.
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge enthalten un-
ter anderem Erträge aus Mietminderungen in Höhe von
TEUR 2.503, die im Rahmen der Covid-19-Pandemie mit
Vertragspartnern ausgehandelt wurden.
110
Konzernabschluss
Erläuterungen zur Gewinn-und Verlustrechnung
15 Finanzergebnis
16 Ertragsteuern
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Zusammensetzung
des Finanzergebnisses:
Als Ertragsteuern werden die in den einzelnen Ländern
gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen
ausgewiesen. Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt
zusammen:
In TEUR
2020
2019
Finanzerträge
2.021
2.147
In TEUR
2020
2019
Zinserträge aus Krediten und
Forderungen
503
1.136
Aufwand aus laufenden Steuern
davon für Vorjahre
31.078
668
43.062
1.658
Erträge aus Wechselkursdiffe-
renzen bei Finanzinstrumenten
1.361
158
637
374
Sonstige Finanzerträge
Aufwand (+)/Ertrag (–) aus
latenten Steuern
–18.229
484
–23.174
238
davon für Vorjahre
Finanzaufwendungen
−36.030
−15.376
−10.706
−34.785
−20.711
−10.360
davon aus temporären
Differenzen
Aufzinsung von Verbindlichkeiten
aus Finanzierungsleasing
–23.556
–24.300
Aufwand (+)/Ertrag (–)
12.849
19.888
Zinsaufwand aus Ausleihungen
und Verbindlichkeiten
Aufwand aus Wechselkursdiffe-
renzen bei Finanzinstrumenten
−1.231
−8.717
−818
−2.897
Sonstige Finanzaufwendungen
Finanzergebnis
−34.009
−32.639
Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Wechselkursdifferenzen
bei Finanzinstrumenten enthalten nicht zahlungswirksame
Währungsgewinne bzw. -verluste aus der Umrechnung von
Darlehensbeziehungen mit Konzerngesellschaften außerhalb
des Euro-Raums, die nicht die Kriterien eines Net Investment
im Sinne des IAS 21 erfüllen.
Konzernabschluss
111
Erläuterungen zur Gewinn-und Verlustrechnung
Die Veränderungen der direkt im Eigenkapital erfass-
ten Transaktionen und der darauf entfallenden latenten
Steuern sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:
2020
In TEUR
Vor Steuern
Steuern
Nach Steuern
Fremdwährungsumrechnung von Abschlüssen
ausländischer Teileinheiten
–3.025
–1.139
0
–3.025
–858
281
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
Erfolgsneutrale Änderungen des beizulegenden
Zeitwerts von Eigenkapitalinstrumenten
299
0
299
–3.865
281
–3.584
2019
In TEUR
Vor Steuern
Steuern
Nach Steuern
Fremdwährungsumrechnung von Abschlüssen
ausländischer Teileinheiten
2.369
0
2.369
1.277
–2.665
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
–3.942
Erfolgsneutrale Änderungen des beizulegenden
Zeitwerts von Eigenkapitalinstrumenten
11
0
11
–1.562
1.277
–284
Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt auf Basis der
in den jeweiligen Ländern gültigen Steuersätze. Sie liegen
in einer Bandbreite von 19% bis 32,975% (Vj.: von 9%
bis 32,625%).
auf die Körperschaftsteuer von 5,5% und einem durch-
schnittlichen Gewerbesteuersatz von 15,792%. Sofern
sich Konsolidierungsvorgänge auf eine ausländische Toch-
tergesellschaft beziehen, finden die jeweiligen länder-
spezifischen Steuersätze Anwendung.
Latente Steuern auf Konsolidierungsvorgänge wer-
den grundsätzlich mit dem Steuersatz von 31,62 %
(Vj.: 31,69%) berechnet. Er setzt sich zusammen aus dem
Körperschaftsteuersatz von 15%, dem Solidaritätszuschlag
Die Steuerabgrenzungen sind folgenden Bilanzposten
zuzuordnen:
31.12.2020
Aktiv
31.12.2019
Aktiv
in TEUR
Passiv
Passiv
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
18.531
1.062
60
45.133
290.315
755
18.024
61.902
326.758
1.590
1.380
51
Finanzanlagen
Forderungen, sonstige finanzielle und
nichtfinanzielle Vermögenswerte
4.412
6.842
8.621
157
2.000
6.558
5.488
138
Pensionsrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
6.180
5.421
6.561
4.667
2.671
6.366
296.685
327.303
Latente Steuern auf
temporäre Differenzen
333.772
22.833
356.963
0
359.984
26.265
404.913
0
Verlust- und Zinsvorträge
Latente Steuern gesamt
Saldierungen
356.605
–345.400
11.205
356.963
–345.400
11.563
386.248
–375.192
11.057
404.913
–375.192
29.721
Latente Steuern Bilanzansatz
112
K
o
n
z
e
r
n
a
b
s
c
h
l
u
s
s
Erläuterungen zur Gewinn-und Verlustrechnung
Für Verlustvorträge in Höhe von TEUR 136.757
(Vj.: TEUR 114.553) wurden keine aktiven latenten Steu-
ern gebildet. Hiervon entfallen TEUR 136.449 auf inlän-
dische Konzerngesellschaften und TEUR 308 auf aus-
ländische Konzerngesellschaften. Die auf ausländische
Konzerngesellschaften entfallenden nicht aktivierten
Verlustvorträge verfallen im Wesentlichen in den nach-
folgend aufgeführten Jahren:
Im Konzernabschluss wurden in diesem Zusammenhang
latente Steuern für die Beteiligungen gebildet, aus denen
in naher Zukunft mit Ausschüttungen zu rechnen ist. Ins-
gesamt wurden latente Steuerverbindlichkeiten auf Outside
Basis Differenzen in Höhe von TEUR 326 (Vj.: TEUR 368)
passiviert.
Für Outside Basis Differenzen in Höhe von TEUR 68.543
Vj.: TEUR 60.691) wurden keine latenten Steuern gebildet,
da die Ströer KGaA für diese Beteiligungen den zeitlichen
Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen steu-
ern kann und sich diese temporären Differenzen wahr-
scheinlich künftig nicht umkehren werden.
Jahr
Betrag in TEUR
2021
2022
2023
2024
2025
2026
186
0
0
Aus der in 2020 für das Geschäftsjahr 2019 geleisteten
Dividendenzahlung resultierten keine ertragsteuerlichen
Konsequenzen. Für etwaige in 2021 vorgesehene Divi-
dendenzahlungen für das Jahr 2020 sind ebenfalls keine
ertragsteuerlichen Konsequenzen zu erwarten.
0
0
0
Für Verlustvorträge in Höhe von TEUR 13.607 wurden
aktive latente Steuern gebildet, obwohl die Gesellschaften,
denen diese Verlustvorträge zuzuordnen sind, im aktuellen
Geschäftsjahr oder im Vorjahr Verluste erzielt haben und
keine ausreichenden zu versteuernden temporären Diffe-
renzen vorliegen. Auf der Basis von positiven steuerlichen
Planungsrechnungen der betroffenen Gesellschaften, die
sich teilweise aus Umstrukturierungen ergeben, gehen wir
allerdings davon aus, dass wir diese Verlustvorträge auf-
grund entsprechend hoher zu versteuernder Einkommen
in Zukunft nutzen können.
Der berücksichtigte IFRIC 23 „die Bilanzierung von Un-
sicherheiten in Bezug auf Ertragsteuern“ stellt die An-
wendung von Ansatz und Bewertungsvorschriften des
IAS 12, wenn Unsicherheit bezüglich der ertragsteuer-
lichen Behandlung besteht, klar. Für den Ansatz und die
Bewertung sind Schätzungen und Annahmen zu treffen,
zum Beispiel ob eine Einschätzung gesondert oder zusam-
men mit anderen Unsicherheiten vorgenommen wird, ein
wahrscheinlicher oder erwarteter Wert für die Unsicherheit
herangezogen wird und ob Änderungen im Vergleich zur
Vorperiode eingetreten sind. Das Entdeckungsrisiko ist für
die Bilanzierung unsicherer Bilanzpositionen unbeacht-
lich. Die Bilanzierung erfolgt unter der Annahme, dass die
Steuerbehörden den fraglichen Sachverhalt untersuchen
und ihnen alle relevanten Informationen vorliegen.
Gemäß IAS 12 sind latente Steuern auf den Unterschieds-
betrag zwischen dem in der Konzernbilanz erfassten an-
teiligen Eigenkapital einer Tochtergesellschaft und dem
Beteiligungsbuchwert für diese Tochtergesellschaft in der
Steuerbilanz der Muttergesellschaft zu bilden, wenn mit
der Realisierung zu rechnen ist (Outside Basis Differences).
Konzernabschluss
113
Erläuterungen zur Gewinn-und Verlustrechnung
Die Überleitung zwischen dem erwarteten Steueraufwand
und dem tatsächlichen Steueraufwand zeigt die nachfol-
gende Übersicht:
gesucht und schließlich im Jahr 2015 eine niederländi-
sche Einheit gegründet, in der die angestrebte Bünde-
lung der Werberechte und verschiedener Tätigkeiten im
Zusammenhang mit deren Verwertung erfolgte. Bei dieser
Gesellschaft handelte es sich aus deutscher Sicht um eine
Personengesellschaft. Steuerlich führte die Bündelung der
Werberechte dazu, dass die deutschen Gesellschafter
dieser Personengesellschaft die ihnen zuzurechnenden
Einnahmen aus der Rechteüberlassung an die Personen-
gesellschaft gewerbesteuerlich kürzen mussten. In den
Niederlanden minderten die Entgelte für die Rechteüber-
lassung das Einkommen für Zwecke der Körperschaft-
steuer (eine Gewerbesteuer wird dort nicht erhoben). In
der Steuerüberleitungsrechnung macht dies den größten
Teil der dargestellten Zeile „Gewerbesteuerliche Hinzu-
rechnungen/Kürzungen“ aus.
In TEUR
2020
2019
Jahresergebnis vor Ertragsteuern
nach IFRS
61.491
125.808
31,69%
Konzernertragsteuersatz
31,62%
Erwarteter Ertragsteueraufwand
im Geschäftsjahr
19.441
–270
39.869
–260
Auswirkungen von
Steuersatzänderungen
Gewerbesteuerliche
Hinzurechnungen/Kürzungen
–18.856
–25.782
Auswirkungen von im
Geschäftsjahr erfassten Steuern
aus Vorjahren
1.152
1.896
17 Erläuterungen zum Ergebnis je Aktie
Auswirkungen wegen
abweichender Steuersätze
1.483
–1.674
–3.255
In TEUR
2020
2019
Auswirkungen steuerfreier Erträge
–1.144
Effekte aus der
At-Equity-Bilanzierung
Unverwässerter Ergebnisanteil
der Aktionäre der
Ströer SE & Co. KGaA
(fortgeführte Aktivitäten)
–534
–2.160
10.349
Auswirkungen von nicht abzieh-
baren Betriebsausgaben
35.421
91.733
5.402
Ansatz und Korrektur steuerlicher
Zins- und Verlustvorträge
4.998
1.176
1.386
–481
In Tausend
2020
2019
Sonstige Abweichungen
Gewichtete durchschnittliche
Anzahl ausgegebener
Stammaktien zum 31.12.
Gesamter Steueraufwand (+)/
Steuerertrag (–)
12.849
19.888
56.580
297
56.444
139
Effekte aus begebenen
Bezugsrechten
Die Steuerquote des Ströer Konzerns wird seit dem
Jahr 2015 durch die zwei nachfolgenden Faktoren maß-
geblich beeinflusst:
Gewichtete durchschnittliche
Anzahl ausgegebener
Stammaktien zum 31.12.
(verwässert)
56.877
56.583
Im Rahmen seiner Strategie 2010–2018 verfolgte der
Ströer Konzern zwei Handlungsstränge für weiteres
Wachstum. Zum einen der Aufbau von unterschiedlichen
Verticals, insbesondere durch Zukäufe im Digitalbereich.
Dies waren häufig Unternehmen in der Start-up Phase.
In der Regel hat der Ströer Konzern daher, nach erfolgter
Akquisition, in weiteres, profitables Wachstum investiert.
Entsprechend erhöhte sich der Abschreibungsaufwand.
Dieser wurde und wird im Rahmen der steuerlichen
Regeln steuermindernd angesetzt.
Im Jahr 2020 erhöhte sich die Anzahl der Aktien auf-
grund der Aktienoptionsprogramme um 70.000 Stück
(Vj.: 404.700 Stück) auf 56.646.571 Stück (Vj.: 56.576.571
Stück). Damit lag dem Ergebnis je Aktie in 2020 eine
zeitlich gewichtete Anzahl der Aktien in Höhe von
56.579.631 Stück (Vj.: 56.443.520 Stück) zugrunde.
Das Ergebnis je Aktie unterliegt einer potentiellen
Verwässerung aufgrund der in den Geschäftsjahren
2015 und 2019 aufgelegten Aktienoptionsprogramme
sowie aufgrund des LTI-Bestandteils „Aktienkurs“. Wir
verweisen auf Kapitel 26 „Eigenkapital“.
Zum anderen sollte eine Straffung der Vermarktungsstruk-
tur im OOH-Segment erfolgen, indem durch eine gezielte
Bündelung der Werberechte in einer Gesellschaft eine
Erhöhung der Transparenz und damit eine verbesserte
Koordination und Compliance erreicht werden sollte. Im
Rahmen der Internationalisierungsstrategie wurde für
dieses Vorhaben ein Standort außerhalb Deutschlands
Von dem Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten in
Höhe von TEUR 48.642 (Vj.: TEUR 105.920) entfallen auf
die Anteilseigner des Mutterunternehmens TEUR 35.421
(Vj.: 91.733) und auf die nicht beherrschenden Gesell-
schafter TEUR 13.221 (Vj.: TEUR 14.187).
114
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Erläuterungen zur Gewinn-und Verlustrechnung
18 Sonstige Angaben
durchschnittlichen Anzahl der MitarbeiterInnen beruht
im Wesentlichen auf der Stichtagsbetrachtung zum
31. Dezember, da bei dieser Betrachtung die Anzahl der
MitarbeiterInnen der neu erworbenen Unternehmen kei-
ner zeitlichen Gewichtung unterliegt. Zudem beruht die
Differenz auch auf der Einbeziehung von Angestellten in
Elternzeit, Auszubildenden und Aushilfskräften, da diese
MitarbeiterInnen in die oben dargestellte Angabe nach
§ 314 Abs. 1 Nr. 4 i.V.m. § 285 Nr. 7 HGB nicht einzu-
beziehen sind.
Personalaufwand
In den Umsatz-, Verwaltungs- und Vertriebskosten sind
Personalaufwendungen in Höhe von TEUR 424.208
(Vj.: TEUR 430.465) enthalten.
Die Anzahl der MitarbeiterInnen im Durchschnitt des
Geschäftsjahres war wie folgt:
Anzahl
2020
2019
Der Personalaufwand setzt sich im Wesentlichen aus
Löhnen und Gehältern i.H.v. TEUR 351.861 (Vj.:
TEUR 354.369), Sozialabgaben i.H.v. TEUR 61.709 (Vj.:
TEUR 63.466) und Aufwendungen für Altersversorgung
i.H.v TEUR 2.403 (Vj.: TEUR 2.486) zusammen.
Angestellte
Arbeiter
9.503
164
11.600
148
Gesamt
9.667
11.748
Die Anzahl der MitarbeiterInnen errechnet sich aus dem
Durchschnitt der zum Ende der vier Quartale beschäftig-
ten MitarbeiterInnen. Dabei wird auf die arbeitsrechtlichen
Verhältnisse abgestellt; Teilzeitbeschäftigte werden voll
erfasst. Nicht einbezogen werden Mitglieder der Geschäfts-
führung, Auszubildende, Praktikanten, Rentner und Mitar-
beiterInnen in Elternzeit.
Abschreibungen
Die in den Umsatz-, Verwaltungs- und Vertriebskosten
enthaltenen Abschreibungen sind in den Abschnitten
10 bis 12 ersichtlich. Die Abschreibungen haben sich im
Geschäftsjahr um TEUR 10.799 auf TEUR 334.722 (Vj.:
TEUR 345.521) verringert.
Währungseffekte
Die Gesamtzahl der MitarbeiterInnen nach Personen
(Voll- und Teilzeitbeschäftigte) liegt im Konzern zum Stich-
tag 31. Dezember 2020 bei 10.003 (Vj.: 12.210). Die
Differenz (336 MitarbeiterInnen) zur oben dargestellten
Im Berichtsjahr wurden im Saldo Aufwendungen
aus Umrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR 728
(Vj.: TEUR 313) in der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasst, davon im Saldo ein Ertrag in Höhe von TEUR 129
(Vj.: Aufwand TEUR 180) im Finanzergebnis.
Konzernabschluss
115
Erläuterungen zur Bilanz
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
19 Immaterielle Vermögenswerte
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im
Berichtsjahr und im Vorjahr ist in der folgenden Tabelle
dargestellt:
Geleistete
Anzahlungen
und in Entwick-
lung befindliche
Projekte
Eigene
Entwicklungs-
kosten
Rechte und
Lizenzen
Erworbene
Technologien
In TEUR
Goodwill
Gesamt
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Anfangsstand 01.01.2019
Veränderung Konsolidierungskreis
Zugänge
732.306
–5.209
55.202
6.356
905.745
9.125
0
10.275
0
10.786
–4.198
1.136
1.513
–1.675
–43
81.354
1.740.466
–2.120
64.847
29
–1.839
8.509
–7.840
–3.826
0
0
0
Umbuchungen
0
Abgänge
–12.123
146
–1.938
125
0
–19.562
274
Währungsumrechnungsdifferenzen
46
Endstand 31.12.2019/
Anfangsstand 01.01.2020
776.678
–7.204
33.539
6.723
913.058
7.118
–1.118
18.975
–18.346
–226
7.519
–2.535
223
79.561
1.783.934
–4.072
Veränderung Konsolidierungskreis
Zugänge
6.785
0
0
0
52.738
Umbuchungen
0
0
11.429
–1.792
–290
0
–194
Abgänge
–19.288
–2.090
788.357
0
0
–21.306
–2.991
Währungsumrechnungsdifferenzen
Endstand 31.12.2020
–610
–1
919.233
6.402
14.556
79.561
1.808.109
Abschreibungen/Auflösungen
Anfangsstand 01.01.2019
Veränderung Konsolidierungskreis
Abschreibungen
470.333
–991
5.823
0
0
4.676
–4.198
8.173
–1.600
–95
47.733
–2.020
10.712
0
528.565
–7.209
123.030
–19.256
123
0
100.512
–12.086
184
0
–1.938
7
3.632
–3.632
0
Abgänge
Währungsumrechnungsdifferenzen
27
Endstand 31.12.2019/
Anfangsstand 01.01.2020
557.952
–7.346
3.893
–924
0
0
–516
516
0
6.957
0
56.452
625.254
–8.785
Veränderung Konsolidierungskreis
Abschreibungen
0
5.960
0
97.740
–19.269
–1.193
5.576
0
109.792
–19.269
–1.307
Abgänge
0
Währungsumrechnungsdifferenzen
Endstand 31.12.2020
–44
2.925
0
–70
0
627.884
0
12.463
62.412
705.685
Bilanzwert 31.12.2019
Bilanzwert 31.12.2020
218.727
160.472
909.165
916.308
7.119
6.402
561
23.109
17.149
1.158.681
1.102.423
2.093
Aus den immateriellen Vermögenswerten wurden ge-
mäß IFRS 5 TEUR 0 (Vj.: TEUR 256) in zur Veräußerung
gehaltene langfristige Vermögenswerte umgegliedert,
wobei die Vorjahres-Umgliederung im Wesentlichen aus
dem Bereich Eigene Entwicklungskosten resultiert. Die
nicht aktivierungsfähigen Bestandteile der Entwicklungs-
kosten bezifferten sich im Berichtsjahr auf TEUR 26.220
(Vj.: TEUR 31.966). Diese Kosten sind im Wesentlichen in
den Umsatzkosten enthalten.
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Erläuterungen zur Bilanz
Im Berichtsjahr wurden keine wesentlichen Investitions-
zulagen gemäß Investitionszulagengesetz (InvZulG) als
Minderung der Anschaffungskosten erfasst.
Alle im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen
erworbenen Goodwills wurden im Geschäftsjahr einem
Werthaltigkeitstest unterzogen.
Im Bereich der immateriellen Vermögenswerte (im
Wesentlichen Rechte und Lizenzen) wurden TEUR 6.130
(Vj.: TEUR 10.234) außerplanmäßig wertberichtigt, davon
entfielen TEUR 2.794 auf immaterielle Vermögenswerte
der inzwischen veräußerten Ströer Products GmbH. Der
Wertminderungsaufwand ist im Wesentlichen in den
Umsatzkosten enthalten.
Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die
Zuordnung der Goodwills zu zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten sowie die in den Werthaltigkeitstest eingeflos-
senen Annahmen:
Ströer
Deutschland
Digital OOH &
Ströer
Polen
Dialog-
Marketing
BlowUP-
Gruppe
In TEUR
Content
Transactions
Buchwert 31.12.2019
120.149
556.454
–615
5.910
0
100.920
113.970
8.358
0
11.762
Veränderung Konsolidierungskreis
Wechselkurseffekte
633
–668
0
0
120.782
5
–173
–393
5.517
5
0
100.252
5
0
11.762
5
Buchwert 31.12.2020
555.667
5
122.328
5
Detailplanungszeitraum (in Jahren)
Umsatzwachstum nach Ende des
Planungszeitraums
1 %
(Vj.:1 %)
1,1 %
(Vj.: 1 %) (Vj.: 1,7 %)
2,4 %
1 %
(Vj.: 1 %)
1 %
(Vj.:1%)
1 %
(Vj.: 1 %)
5,3 %
6,2 % 7,7 %
6,3 %
5,6 %
5,1 %
Zinssatz (nach Steuern)
(Vj.: 4,9 %) (Vj.: 6,4 %) (Vj.: 6,7 %) (Vj.: 6,3 %) (Vj.: 6,4 %) (Vj.: 6,2 %)
Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten wird auf Basis von Cash-Flow-Prognosen mit
Stichtag zum 30. September jeden Jahres ermittelt, die
auf von der Unternehmensleitung genehmigten Finanz-
plänen basieren.
Kundengruppen zusätzlich die Entwicklung des EBITDA
stärken. Die Umstellung des Produktmixes hin zu höher-
wertigen Werbeträgern und der gezielte Ausbau des
Produktangebotes bei gleichzeitig anhaltender Kosten-
disziplin wird weiterhin zu einer positiven Entwicklung
beitragen. In den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
Digital OOH & Content und Transactions ist die Ausnut-
zung eines robusten Marktwachstums über weite Teile
des Geschäfts – unterstützt durch Ausnutzung neuer
Produktformate und Technologien – Kerntreiber einer
soliden EBITDA-Entwicklung. Im Bereich Dialog Marke-
ting wird das EBITDA-Wachstum durch ein moderates
Marktwachstum, verbesserte Nutzung von Synergien
innerhalb des Bereiches und eine verbesserte Margen-
steuerung getrieben.
Für Ströer Deutschland und Ströer Polen wird sich nach
Überwindung der Folgen der Covid-19-Pandemie wie-
der der mittelfristige Wachstumstrend einstellen. Diese
beiden zahlungsmittelgenerierenden Bereiche profitieren
dabei von strukturellen Verschiebungen in den jeweili-
gen Werbemärkten, die zu steigender Nachfrage nach
Außenwerbeprodukten im Vergleich zu anderen Medien-
gattungen führen. Darüber hinaus wird eine gezielt
verstärkte vertriebliche Ansprache neuer regionaler
Konzernabschluss
117
Erläuterungen zur Bilanz
Dabei wird auf Grundlage detaillierter Planungen hinsicht-
lich der zukünftig erwarteten Marktannahmen, Erlöse und
Aufwendungen zunächst die Plangröße EBITDA bestimmt.
Das projizierte Wachstum des im Detailplanungszeitraum
erwarteten EBITDA steht in engem Zusammenhang mit
den Erwartungen hinsichtlich der voraussichtlichen
Werbeinvestitionen der werbungtreibenden Wirtschaft,
der weiteren Entwicklung der Konkurrenzsituation, den
Aussichten für innovative Werbeformate, den lokalen
Inflationsraten, den jeweiligen Aussichten für die
Außenwerbebranche sowie den von Ströer geplanten
Erweiterungsinvestitionen im jeweiligen Segment. Diese
Erwartungen leiten sich im Wesentlichen aus öffentlich
zugänglichen Marktdaten ab. Aus diesen Erwartungen er-
geben sich für die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten jeweils durchschnittliche EBITDA-Wachstums-
raten, die je nach Marktumfeld im mittleren einstelligen
Die Bestimmung der Wachstumsrate der ewigen Rente
erfolgt auf Basis der langfristigen konjunkturellen Er-
wartungen sowie der Erwartungen hinsichtlich der In-
flationsentwicklung in den jeweiligen Märkten. Zur Er-
mittlung dieser Wachstumsraten werden Informationen
von Zentralbanken, Wirtschaftsforschungsinstituten und
offiziellen Stellungnahmen der jeweiligen Regierungen
herangezogen und ausgewertet.
Im Rahmen einer Szenarioanalyse untersuchen wir grund
-
sätzlich für jede nicht wertgeminderte zahlungsmittelge-
nerierende Einheit den Einfluss wesentlicher Parameter
auf den Impairmentbedarf. Hierbei wird jeweils auf den
Unterschiedsbetrag zwischen erzielbarem Betrag und
Buchwert abgestellt.
Da für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der Un-
terschiedsbetrag zwischen erzielbarem Betrag und Buch-
wert ausreichend hoch ist, konnten die Szenarioanalysen
im Berichtsjahr unterbleiben.
(Ströer Deutschland, Dialog Marketing) oder im niedri
-
gen zweistelligen Prozentbereich liegen (Digital OOH &
Content, Ströer Polen, Transactions, BlowUP-Gruppe).
Die EBITDA-Plangröße wird in einem zweiten Schritt
unter Hinzuziehung der geplanten Investitionen und
Working-Capital-Veränderungen in einen Plan-Cash-Flow
transformiert. Anschließend werden die Detailplanungen
zu Finanzplänen aggregiert und von der Unternehmenslei-
tung verabschiedet. Sie spiegeln die Erwartungen über die
voraussichtliche Entwicklung im Planungszeitraum wider.
Für Zwecke der Überprüfung der Goodwills auf ihre Wert-
haltigkeit wurde der beizulegende Zeitwert abzüglich der
Veräußerungskosten als erzielbarer Betrag bestimmt (Fair
Value Hierarchie 3). Der für die Cash-Flow-Prognose ver-
wendete Abzinsungssatz wurde unter Heranziehung von
Marktdaten und Kennziffern der PeerGroup ermittelt und
ist abhängig von dem wirtschaftlichen Umfeld, in dem die
Cash-Flows generiert werden. So wurden für zahlungs-
mittelgenerierende ausländische Einheiten gesonderte
Zinssätze auf Basis der lokalen Besonderheiten berechnet.
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Erläuterungen zur Bilanz
20 Sachanlagen
Die Entwicklung der Sachanlagen ist dem folgenden
Anlagespiegel zu entnehmen.
Grundstücke,
grundstücks-
gleiche
Andere
Anlagen,
Technische Betriebs- und
Geleistete
Anzahlungen
Rechte und Anlagen und Geschäftsaus-
Sachanlagen und Anlagen
In TEUR
Bauten
Maschinen
stattung
(Leasing)
im Bau
Gesamt
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Anfangsstand 01.01.2019
Veränderung Konsolidierungskreis
Zugänge
7.321
–60
2.246
0
2.224
–28
1.101
344
–41
0
520.210 1.210.330
44.634 1.784.718
–3.050
40.183
17.695
–19.154
343
–21.637
142.335
0
0
18.576
–18.068
–95
–24.775
204.441
–29
Umbuchungen
Abgänge
0
–15.295
909
–34.584
1.319
Währungsumrechnungsdifferenzen
4
63
Endstand 31.12.2019/
Anfangsstand 01.01.2020
9.511
–8
3.600
–19
556.227 1.316.642
45.111 1.931.091
Veränderung Konsolidierungskreis
Zugänge
2.539
37.256
8.876
–962
96.869
0
0
10.314
–8.849
–1.928
–442
1.550
145.276
194
340
18
498
149
–10
Umbuchungen
Abgänge
0
–17.538
–1.885
–15.212
–3.567
–34.688
–5.915
Währungsumrechnungsdifferenzen
Endstand 31.12.2020
–21
9.840
–1
4.218
585.474 1.393.770
44.206 2.037.509
Abschreibungen/Auflösungen
Anfangsstand 01.01.2019
Veränderung Konsolidierungskreis
Abschreibungen
873
25
405
0
608
–14
608
–1
311.408
–1.758
42.961
24
169.312
−3.949
178.415
0
3.304
0
485.504
–5.696
222.492
0
104
–23
0
Umbuchungen
Zuschreibungen
0
0
0
–715
–715
Abgänge
0
–34
0
–16.167
238
–1.368
527
–40
30
–17.609
798
Währungsumrechnungsdifferenzen
4
Endstand 31.12.2019/
Anfangsstand 01.01.2020
1.306
–8
1.166
–9
336.706
2.396
44.997
19
342.221
–786
3.375
0
684.775
1.594
Veränderung Konsolidierungskreis
Abschreibungen
456
4
766
0
178.619
0
92
224.929
0
Umbuchungen
–23
0
Zuschreibungen
0
0
0
–157
–157
Abgänge
0
–10
0
–16.169
–1.110
366.840
–868
–110
–191
3.143
–17.157
–3.777
890.207
Währungsumrechnungsdifferenzen
Endstand 31.12.2020
–5
–2.471
516.559
1.753
1.912
Bilanzwert 31.12.2019
Bilanzwert 31.12.2020
8.205
8.088
2.434
2.306
219.520
218.634
974.421
877.211
41.736 1.246.316
41.063 1.147.302
Aus den Sachanlagen wurden gemäß IFRS 5 TEUR 0
(Vj.: TEUR 15.806) in zur Veräußerung gehaltene lang
fristige Vermögenswerte umgegliedert (davon wert-
berichtigt TEUR 0 (Vj.: TEUR 15.757)), wobei die
Vorjahres-Umgliederung im Wesentlichen aus dem Be-
-
reich Sachanlagen (Leasing) resultiert. Für weitere Details
zu Sachanlagen (Leasing nach IFRS 16) verweisen wir auf
den Abschnitt 35 des Anhangs.
Konzernabschluss
119
Erläuterungen zur Bilanz
Die anderen Anlagen beinhalten vor allem Werbe-
träger (Restbuchwert Berichtsjahr: TEUR 191.658;
Vj.: TEUR 187.333).
der Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 10.456
(Vj.: TEUR 5.794) beträgt der Buchwert dieser Forderungen
zum Stichtag TEUR 1.556 (Vj.: TEUR 1.085).
Im Geschäftsjahr wurden Investitionszulagen gemäß
Investitionszulagengesetz (InvZulG) in Höhe von TEUR 0
(Vj.: TEUR 97) als Minderung der Anschaffungskosten erfasst.
Darüber hinaus verwendet der Konzern eine Wertberichti-
gungsmatrix, um die erwarteten Kreditverluste der Forde-
rungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber jener
sehr großen Anzahl von Kunden zu messen, auf die nur
kleine Salden entfallen und die daher keiner Einzelwert-
berichtigung unterlagen.
Als Erträge aus Schadenersatz für die Beschädigung
oder Zerstörung von Vermögenswerten des Sachanlage-
vermögens wurden TEUR 230 (Vj.: TEUR 540) erfasst.
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen gegenüber jener sehr großen Anzahl von
Kunden mit kleinen Salden haben sich wie folgt entwickelt:
Zudem wurden im Bereich der Sachanlagen (im Wesentli-
chen andere Anlagen) TEUR 6.793 (Vj.: TEUR 2.789) außer-
planmäßig wertberichtigt, davon entfielen TEUR 2.959 auf
Wertberichtigungen von abgebauten Werbeträgern (Sach-
anlagen). Der Wertminderungsaufwand ist im Wesentli-
chen in den Umsatzkosten enthalten.
In TEUR
2020
2019
Wertberichtigungen zu Beginn
des Berichtsjahres
1.557
1.234
–618
48
1.305
530
–108
–14
–93
–2
21 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Zuführungen (erfolgswirksam)
Auflösungen (erfolgswirksam)
Inanspruchnahmen
Die Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
Währungsumrechnungseffekte
Konsolidierungskreisänderungen
Sonstige Veränderungen
–4
In TEUR
2020
2019
0
89
–61
Wertberichtigungen zu Beginn
des Berichtsjahres
Wertberichtigungen am Ende
des Berichtsjahres
5.794
7.678
–1.628
–1.235
–153
0
4.341
3.400
–1.545
–583
127
2.305
1.557
Zuführungen (erfolgswirksam)
Auflösungen (erfolgswirksam)
Inanspruchnahmen
Die nachfolgende Tabelle enthält die zugehörigen Buch-
werte der überfälligen Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie das geschätzte Ausfallrisiko und die er-
warteten Kreditverluste zum 31. Dezember 2020. Die Ver-
lustraten wurden auf Grundlage der tatsächlichen Kredit-
verluste der letzten zwei vorangegangenen Jahre berechnet.
Diese Raten wurden mit einem Skalierungsfaktor von 1,35
multipliziert, um die Unterschiede zwischen den wirtschaft-
lichen Bedingungen zum Zeitpunkt der Sammlung der his-
torischen Daten und den derzeitigen, durch die Covid-19-
Pandemie beeinflussten wirtschaftlichen Bedingungen über
die erwartete Laufzeit der Forderungen widerzuspiegeln.
Währungsumrechnungseffekte
Sonstige Veränderungen
54
Wertberichtigungen am Ende
des Berichtsjahres
10.456
5.794
Im Rahmen von Einzelwertberichtigungen wurden
zum Stichtag Forderungen aus Lieferungen und Leis-
tungen mit einem Bruttorechnungsbetrag in Höhe von
TEUR 12.012 (Vj.: TEUR 6.879) wertberichtigt. Nach Abzug
Überfällig seit
In TEUR
1–30 Tagen
31–60 Tagen
61–90 Tagen
91–180 Tagen mehr als 180 Tagen
31.12.2020
Bruttobuchwerte
20.068
1,5%
294
5.745
1,8%
102
2.326
9,0%
209
1.990
36,3%
723
1.526
18,4%
281
Geschätztes Ausfallrisiko (in %)
Erwarteter Kreditverlust
31.12.2019
Bruttobuchwerte
22.272
0,6%
128
9.382
1,3%
124
3.206
2,3%
75
3.604
18,7%
675
1.953
1,5%
29
Geschätztes Ausfallrisiko (in %)
Erwarteter Kreditverlust
120
K
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n
z
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n
a
b
s
c
h
l
u
s
s
Erläuterungen zur Bilanz
Einschließlich der erwarteten Kreditverluste aus noch nicht
überfälligen Forderungen, bei denen ein Ausfallrisiko
von 0,5% (Vj.: 0,4%) und ein Kreditverlust in Höhe
von TEUR 696 (Vj.: TEUR 526) erwartet wird, ergeben
sich dadurch Wertberichtigungen auf Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.305
(Vj.: TEUR 1.557).
Die kurzfristigen sonstigen finanziellen und nicht finan-
ziellen Vermögenswerte setzen sich folgendermaßen
zusammen:
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen gegen bestehende
und ehemalige Gesellschafter der
Konzerngesellschaften
22 Sonstige finanzielle und nichtfinanzielle
Vermögenswerte
24
2.383
1.415
30
1.677
1.545
Debitorische Kreditoren
Kautionen
Eine Aufteilung der langfristigen sonstigen finanziellen
und nicht finanziellen Vermögenswerte zeigt die nach-
folgende Übersicht:
Restkaufpreisforderungen
aus dem Verkauf von
Konzernunternehmen
850
2.422
0
451
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
Sonstige Ausleihungen
Andere finanzielle Vermögenswerte
Gesamt
4.187
5.102
8.806
Finanzielle Vermögenswerte
11.282
Sonstige Ausleihungen
17
7.680
0
Restkaufpreisforderungen aus dem
Verkauf von Konzernunternehmen
Nichtfinanzielle
Vermögenswerte
1.000
Andere langfristige finanzielle
Vermögenswerte
Abgegrenzte Auszahlungen
Forderungen aus Steuern
Sonstige geleistete Anzahlungen
Forderungen aus Investitionszulagen
Andere sonstige Vermögenswerte
Gesamt
14.603
11.236
1.204
153
15.474
16.184
1.217
153
768
854
Gesamt
1.785
8.534
Nichtfinanzielle
Vermögenswerte
3.878
31.073
2.511
35.538
Abgegrenzte Auszahlungen
7.887
15.141
Andere langfristige sonstige
Vermögenswerte
4.410
5.345
Die Einzelwertberichtigungen auf sonstige finanzielle Ver-
mögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet werden, haben sich wie folgt entwickelt:
Gesamt
12.297
20.486
Die anderen langfristigen sonstigen (nicht finanziellen)
Vermögenswerte enthalten neben weiteren Effekten auch
die aktivisch abgegrenzten Transaktionskosten, die über
die Laufzeit der Kreditfazilität amortisiert werden.
In TEUR
2020
2019
Wertberichtigungen zu Beginn
des Berichtsjahres
1.817
1.447
–144
–7
2.154
125
Zuführungen (erfolgswirksam)
Auflösungen (erfolgswirksam)
Inanspruchnahmen
–294
–33
Sonstige Veränderungen
0
–135
Wertberichtigungen am Ende
des Berichtsjahres
3.112
1.817
Im Rahmen von Einzelwertberichtigungen wurden zum
Stichtag finanzielle Vermögenswerte mit einem Nominal-
betrag in Höhe von TEUR 3.688 (Vj.: TEUR 2.029) wert-
berichtigt. Nach Abzug der Einzelwertberichtigungen
in Höhe von TEUR 3.112 (Vj.: TEUR 1.817) beträgt der
Buchwert dieser Forderungen zum Stichtag TEUR 577
(Vj.: TEUR 212).
Konzernabschluss
121
Erläuterungen zur Bilanz
Die folgende Tabelle zeigt den Buchwert der überfälligen
finanziellen Vermögenswerte, die noch nicht wertgemindert
wurden:
25 Zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
im Zusammenhang mit zur Veräußerung
bestimmten Vermögenswerten
Überfällig seit
Zum Bilanzstichtag weist der Ströer Konzern keine zur
Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte
und Schulden aus.
1–30
Tagen
31–60
Tagen
61–90
Tagen
91–180
Tagen 180 Tagen
mehr als
In TEUR
31.12.2020 1.399
31.12.2019 684
44
18
155
319
Im Vorjahr enthielten die Bilanzposition „Zur Veräuße-
rung bestimmte Vermögenswerte“ (TEUR 24.277) und
die Bilanzposition „Verbindlichkeiten im Zusammenhang
mit zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerten“
(TEUR 26.656) im Wesentlichen die Bilanzpositionen der
D+S 360° Gruppe, die zum 24. Januar 2020 im Rahmen
der Veräußerung von 50,0 % ihrer Anteile entkonsolidiert
wurde. In der Zeit vom 1. Januar bis zum 24. Januar 2020
hat es keine nennenswerten Effekte mehr in der D+S 360°
Gruppe gegeben.
100
65
121
116
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zah-
lungsverzug befindlichen Bestands der kurzfristigen finan-
ziellen Vermögenswerte werden zum Abschlussstichtag
keine Verluste erwartet.
23 Vorräte
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
26 Eigenkapital
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Fertige Erzeugnisse und Waren
5.829
9.698
8.330
8.417
Die Entwicklung der einzelnen Bestandteile des Eigen-
kapitals im Berichtsjahr und im Vorjahr ergibt sich aus der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.
Geleistete Anzahlungen auf
Vorräte
16
549
Gesamt
15.542
17.296
Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft hat sich im
Geschäftsjahr 2020 im Rahmen der Ausübung von
Aktienoptionen um 70.000 Aktien auf 56.646.571
Aktien erhöht. Damit ist das gezeichnete Kapital zum
31. Dezember 2020 in 56.646.571 voll eingezahlte auf
den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem
rechnerischen Nennwert von EUR 1 eingeteilt
Die als Aufwand in der Berichtsperiode in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfassten Vorräte betragen TEUR 31.017
(Vj.: TEUR 33.741). Die Vorjahreswerte wurden rück-
wirkend um den Aufwand der BHI Gruppe korrigiert. Die
Summe der aufwandswirksam erfassten Anschaffungs-
oder Herstellungskosten der Vorräte umfasst Abschreibun-
gen auf den Nettoveräußerungspreis in Höhe von TEUR 0
(Vj.: TEUR 179).
Die nachfolgenden Angaben sind im Wesentlichen der
Satzung der Ströer SE & Co. KGaA entnommen.
24 Zahlungsmittel
Genehmigtes Kapital 2019
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der
Gesellschaft in der Zeit bis zum 18. Juni 2024 einmalig
oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 5.652.657,00
durch Ausgabe von bis zu 5.652.657 neuen auf den
Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen und/
oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2019).
Bankguthaben
Kassenbestände
Gesamt
85.231
238
103.510
93
85.469
103.603
In den Bankguthaben sind Tages- und Termingelder in
Höhe von TEUR 448 (Vj.: TEUR 439) enthalten. Die erziel-
ten Zinssätze bewegen sich wie im Vorjahr um 0,00 %.
Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzu-
räumen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann auch in der
Weise gewährt werden, dass die neuen Aktien von einem
Kreditinstitut oder einem nach § 53 Abs. 1 S. 1 oder nach
§ 53b Abs.1 S. 1, Abs. 7 des Gesetzes über das Kredit-
wesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung über-
nommen werden, sie den Aktionären mittelbar im Sinne
von § 186 Abs. 5 AktG zum Bezug anzubieten. Die per-
sönlich haftende Gesellschafterin ist jedoch ermächtigt, das
In den Bankguthaben sind Beträge in Höhe von TEUR 943
(Vj.: TEUR 1.398) enthalten, die zum Bilanzstichtag einer
kurzfristigen Verfügungsbeschränkung unterliegen.
122
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Erläuterungen zur Bilanz
gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des
Aufsichtsrats für eine oder mehrere Kapitalerhöhungen im
Rahmen des Genehmigten Kapitals auszuschließen,
Ebenfalls sind Rechte anzurechnen, die während der
Laufzeit dieser Ermächtigung bis zu ihrer Ausnutzung
aufgrund anderer Ermächtigungen unter Ausschluss
des Bezugsrechts ausgegeben werden und die den Be-
zug von Aktien der Gesellschaft ermöglichen oder zu ihm
verpflichten.
(i) um Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre
auszunehmen;
(ii) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen erfolgt,
insbesondere – aber ohne Beschränkung hierauf – zum
Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder
Beteiligungen an Unternehmen;
Über den weiteren Inhalt der Aktienrechte, den Ausgabe-
betrag, das für die neuen Aktien zu zahlende Entgelt und
die sonstigen Bedingungen der Aktienausgabe entscheidet
die persönlich haftende Gesellschafterin mit Zustimmung
des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Ände-
rungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, nach
vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung
des Grundkapitals aus dem Genehmigten Kapital oder
nach Ablauf der Ermächtigungsfrist vorzunehmen.
(iii) wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen er-
folgt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den
Börsenkurs der bereits börsennotierten Aktien gleicher
Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgül-
tigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesent-
lich im Sinne der § 203 Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3
S. 4 AktG unterschreitet und der auf die nach dieser
Ziffer (iii) unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß
§ 186 Abs. 3 5. 4 AktG aus gegebenen neuen Aktien
entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals insge-
samt 10% des Grundkapitals nicht überschreitet, und
zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser
Ermächtigung noch im Zeitpunkt ihrer Ausübung.
Auf diesen Höchstbetrag ist der anteilige Betrag des
Grundkapitals anzurechnen, der auf neue oder eigene
Aktien entfällt, die seit dem 19. Juni 2019 unter ver-
einfachtem Bezugsrechtsausschluss gemäß oder ent-
sprechend § 186 Abs. 3 S. 4 AktG ausgegeben oder
veräußert worden sind, sowie der anteilige Betrag des
Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, auf die sich
Options- und/oder Wandlungsrechte bzw. -pflichten
aus Schuldverschreibungen oder Genussrechten be-
ziehen, die seit dem 19. Juni 2019 in entsprechender
Anwendung von § 186 Abs. 3S.4 AktG ausgegeben
worden sind; und/oder
Bedingtes Kapital 2013
Für das Bedingte Kapital 2013 sind die letzten noch aus-
stehenden Aktienoptionsrechte im Jahr 2019 ausgeübt
worden.
Bedingtes Kapital 2015
Das Grundkapital ist um bis zu EUR 1.993.445,00 durch
Ausgabe von bis zu 1.993.445 auf den Inhaber lauten-
den Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2015).
Diese bedingte Kapitalerhöhung gilt jedoch höchstens
bis zu dem Betrag und der Anzahl von Aktien, in dessen
bzw. deren Höhe im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des
Formwechsels der Ströer SE in eine Kommanditgesell-
schaft auf Aktien gemäß Umwandlungsbeschluss vom
25. September 2015 die bedingte Kapitalerhöhung ge-
mäß § 6B Abs. 1 der Satzung der Ströer SE noch nicht
durchgeführt ist. Die bedingte Kapitalerhöhung dient aus-
schließlich der Gewährung von Rechten an die Inhaber von
Aktienoptionsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm
2015, zu deren Ausgabe der Vorstand mit Beschluss der
Hauptversammlung vom 25. September 2015 ermächtigt
wurde. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit
durchgeführt, wie die Inhaber von Aktienoptionsrechten,
die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung
vom 25. September 2015 gewährt wurden, diese Aktien-
optionsrechte ausüben und die Gesellschaft die Aktien-
optionsrechte nicht durch Barzahlung erfüllt. Die neuen
Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an am
Gewinn teil, für das zum Zeitpunkt der Ausgabe der neuen
Aktien noch kein Beschluss der Hauptversammlung über
die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist.
(iv) soweit dies erforderlich ist, um Inhabern von Options-
scheinen oder Gläubigern von Wandelschuldverschrei-
bungen oder Genussrechten mit Wandlungs- oder
Optionsrecht, die von der Gesellschaft oder von ihr
abhängigen oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehenden
Unternehmen ausgegeben werden, ein Bezugsrecht auf
neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen
nach Ausübung der Options- oder Wandlungsrechte
oder nach Erfüllung der Wandlungspflicht zustünde.
Die insgesamt aufgrund der vorstehenden Ermächtigung
unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre bei
Kapitalerhöhungen gegen Bar- oder Sacheinlagen aus-
gegebenen Aktien dürfen 10% des Grundkapitals weder
zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung
noch – falls dieser Wert geringer ist – zum Zeitpunkt ihrer
Ausübung überschreiten. Auf diesen Höchstbetrag von
10% ist der anteilige Betrag des Grundkapitals derjeni-
gen Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit die-
ser Ermächtigung aufgrund einer anderen Ermächtigung
unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden.
Die persönlich haftende Gesellschafterin wird ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzel-
heiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung
festzulegen, es sei denn, es sollen Aktienoptionsrechte
und Aktien an Mitglieder des Vorstands der persönlich
haftenden Gesellschafterin ausgegeben werden; in
diesem Fall legt der Aufsichtsrat die weiteren Einzelheiten
Konzernabschluss
123
Erläuterungen zur Bilanz
der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung fest.
Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung der Satzung
entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus dem
Bedingten Kapital 2015 zu ändern.
Gesellschafterin ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten
der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzu-
legen, es sei denn, es sollen Aktienoptionsrechte und Ak-
tien an Mitglieder des Vorstands der persönlich haftenden
Gesellschafterin ausgegeben werden; in diesem Fall legt
der Aufsichtsrat der persönlich haftenden Gesellschafterin
die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten
Kapitalerhöhung fest. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft ist
ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend dem
Umfang der Kapitalerhöhung aus dem Bedingten Kapital
2019 zu ändern.
Bedingtes Kapital 2017
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu
EUR 11.056.400,00 durch Ausgabe von bis zu 11.056.400
neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt
erhöht (Bedingtes Kapital 2017). Die bedingte Kapital-
erhöhung dient der Gewährung von auf den Inhaber
lautenden Stückaktien an die Inhaber bzw. Gläubiger
von Wandelschuldverschreibungen und/oder Options-
schuldverschreibungen, die aufgrund der von der Haupt-
versammlung vom 14. Juni 2017 unter Tagesordnungs-
punkt 9 beschlossenen Ermächtigung von der Gesellschaft
oder von einem Beteiligungsunternehmen begeben wer-
den. Die Ausgabe der neuen auf den Inhaber lautenden
Stückaktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend
bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu be-
stimmenden Wandlungs- oder Optionspreis. Die bedingte
Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie von
Wandlungs- oder Optionsrechten Gebrauch gemacht wird
oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw.
Gläubiger ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und soweit
nicht ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder
neue Aktien aus einer Nutzung eines genehmigten Ka-
pitals zur Bedienung eingesetzt werden. Die neuen auf
den Inhaber lautenden Stückaktien nehmen vom Beginn
des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von
Options- bzw. Wandlungsrechten oder durch die Erfül-
lung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil.
Die persönlich haftende Gesellschafterin ist ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzel-
heiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung
festzusetzen.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage des Konzerns hat sich im Geschäfts-
jahr 2020 von TEUR 747.491 um TEUR 7.386 auf
TEUR 754.877 erhöht. Dieser Anstieg betrifft die Aktien-
optionsprogramme der Ströer SE & Co. KGaA.
Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen umfassen in der Vergangenheit
erzielte und nicht ausgeschüttete Ergebnisse der in den
Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Gemäß
Hauptversammlungsbeschluss vom 4. November 2020
wurden TEUR 113.153 (EUR 2,00 je dividendenbe-
rechtigter Stückaktie) als Dividende ausgeschüttet und
TEUR 170.000 aus dem Bilanzgewinn 2019 auf neue
Rechnung vorgetragen.
Kumuliertes übriges Konzernergebnis
Im kumulierten übrigen Konzernergebnis werden Differen-
zen aus der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen
ausländischer Tochterunternehmen sowie die Effekte aus
der Bewertung von in Sicherungsbeziehungen stehen-
den derivativen Finanzinstrumenten nach Verrechnung
der auf sie entfallenden latenten Steuern erfasst. In
dem Betrag sind zudem grundsätzlich auch die aus der
Umrechnung der als Net Investment designierten Darlehen
der Ströer SE & Co. KGaA an ihre ausländischen Konzern-
gesellschaften hervorgegangenen Umrechnungsdifferen-
zen enthalten, die das Konzernergebnis (inklusive latenter
Steuern) somit nicht beeinflusst haben. Im Berichtjahr
haben derartige als Net Investment designierte Darlehen
jedoch ebenso wie im Vorjahr nicht vorgelegen.
Bedingtes Kapital 2019
Das Grundkapital ist um bis zu EUR 2.200.000,00 durch
Ausgabe von bis zu 2.200.000 auf den Inhaber lautende
Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019).
Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der
Gewährung von Rechten an die Inhaber von Aktienopti-
onsrechten aus dem Aktienoptionsprogramm 2019 gemäß
der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 19. Juni
2019. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit
durchgeführt, wie die Inhaber von Aktienoptionsrechten,
die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung
vom 19. Juni 2019 gewährt wurden, diese Aktienoptions-
rechte ausüben und die Gesellschaft die Aktienoptions-
rechte nicht durch Barzahlung oder durch die Gewährung
eigener Aktien erfüllt. Die neuen Aktien nehmen vom Be-
ginn des Geschäftsjahres an am Gewinn teil, für das zum
Die erfolgsneutral verrechneten latenten Steuerverbind-
lichkeiten auf Bewertungsergebnisse von in Sicherungs-
beziehungen stehenden derivativen Finanzinstrumenten
betragen wie im Vorjahr TEUR 0, da zurzeit keine Siche-
rungsbeziehungen bestehen.
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss umfassen die
Fremdanteile am konsolidierten Eigenkapital der einbezo-
genen Gesellschaften.
Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien noch kein Be
-
schluss der Hauptversammlung über die Verwendung des
Bilanzgewinns gefasst worden ist. Die persönlich haftende
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Erläuterungen zur Bilanz
Verpflichtung zum Erwerb eigener
EK-Instrumente
Die Gesellschaft hat nicht beherrschenden Gesellschaftern
von Tochterunternehmen Put-Optionen gewährt, die bei
Eintritt vertraglich bestimmter Bedingungen zu einer Kauf-
verpflichtung für den nicht beherrschenden Anteil führen.
Zusätzlich erfolgt die Überwachung des Eigenkapitals
auf Ebene der jeweiligen Einzelgesellschaften im Rahmen
der Überwachung der Einhaltung der Mindestkapital-
anforderungen zur Vermeidung von insolvenzrechtlichen
Konsequenzen. Das in diesem Zusammenhang überwachte
Eigenkapital entspricht dem nach landesrechtlichen Vor-
schriften ausgewiesenen Eigenkapital.
Wir stellen diese Optionen entsprechend unserer Ausfüh
-
rungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
als fiktiven Erwerb am Stichtag dar. Für die Verpflichtun-
gen sind Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 29.796
(Vj.: TEUR 20.365) dotiert worden.
Es gab keine sonstigen Veränderungen der Kapital-
managementstrategie im Vergleich zum Vorjahr.
27 Pensionsrückstellungen und ähnliche
Verpflichtungen
Gewinnverwendung
Die Gewinnverwendung bestimmt sich nach den handels-
und aktienrechtlichen Vorschriften, die der Ermittlung des
Bilanzgewinns der Ströer SE & Co. KGaA zugrunde liegen.
Bei den wesentlichen existierenden Pensionsplänen handelt
es sich um leistungsorientierte Pensionszusagen im Inland,
bei denen die Pensionsverpflichtung von den Bezügen
des jeweiligen Mitarbeiters bei Renteneintritt abhängig
ist oder auf der Zusage eines festen Betrages beruht. Da
die versicherungsmathematischen Gewinne bzw. Verluste
sofort bei ihrer Entstehung erfolgsneutral erfasst werden,
entspricht der Anwartschaftsbarwert der Pensionszusagen
und pensionsähnlichen Verpflichtungen abzüglich des vor-
handenen Planvermögens der in der Bilanz ausgewiesenen
Pensionsrückstellung.
Im Geschäftsjahr 2020 weist der Jahresabschluss der
Ströer SE & Co. KGaA einen Jahresüberschuss von
TEUR 65.635 (Vj.: TEUR 72.152) aus.
Kapitalmanagement
Das Kapitalmanagement der Ströer Gruppe ist darauf
ausgelegt, die Fortführung und das Wachstum des Unter-
nehmens sicherzustellen sowie die Attraktivität für Kapital-
geber und Marktteilnehmer zu erhalten und auszubauen.
Um dies zu gewährleisten, wird seitens des Vorstands die
Fremdkapitalhöhe und -struktur fortlaufend überwacht.
Das in das generelle Kapitalmanagement einbezogene
Fremdkapital setzt sich zusammen aus Finanzverbind-
lichkeiten und den sonstigen Verbindlichkeiten wie sie
in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Im Rahmen
der Konzernfinanzierung durch Bankdarlehen orientiert
sich der Ströer Konzern an einer externen Steuerungs-
größe in Form des maximal erlaubten Verschuldungsgra-
des. Wichtiger Bestandteil der internen Steuerung sind
die Planung und laufende Überwachung des bereinigten
operativen Ergebnisses (EBITDA (adjusted)), da es über den
Verschuldungsgrad in die Bestimmung der anzuwendenden
Kreditmarge einfließt. Dieser dynamische Verschuldungs-
grad ist definiert als Nettoverschuldung im Verhältnis zum
operativen Ergebnis vor Zinsen und Abschreibung (EBITDA
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflich-
tungen leiten sich wie folgt ab:
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
Anwartschaftsbarwert 01.01.
Laufender Dienstzeitaufwand
Nettozinsaufwand
44.145
812
40.476
746
416
634
Versicherungsmathematische
Gewinne (–)/Verluste (+)
993
3.627
Pensionszahlungen
–1.569
–1.776
Veränderungen im
Konsolidierungskreis
1
–2
0
–1
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
154
438
(adjusted)). Die relevante Steuerungsgröße wird dem Vor
-
Anwartschaftsbarwert
31.12./Bilanzwert
44.949
44.145
stand im Rahmen regelmäßiger Reportings zur Beurteilung
vorgelegt. Der zulässige Nettoverschuldungsgrad wurde
zum Stichtag ebenso wie im Vorjahr komfortabel eingehal-
ten. Siehe zum EBITDA (adjusted) auch den Abschnitt 33
„Segmentberichterstattung“.
Im Berichtsjahr sind erfolgsneutral erfasste versiche-
rungsmathematische Verluste in Höhe von TEUR 993
zu verzeichnen (Vj.: TEUR 3.627). Diese Entwicklung
beruht im Wesentlichen auf dem im Vergleich zum Vor-
jahr nur leicht gesunkenen Diskontierungszinssatz. Für
das Jahr 2021 werden Auszahlungen aus bestehen-
den Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 1.539
(Vj.: TEUR 1.814) erwartet.
Darüber hinaus überwacht der Vorstand die Eigen-
kapitalquote des Konzerns. Hierbei entspricht das der
Berechnung der Eigenkapitalquote zugrunde gelegte
Eigenkapital dem in der Bilanz ausgewiesenen Eigen-
kapital unter Einschluss der Anteile nicht beherrschender
Gesellschafter.
Konzernabschluss
125
Erläuterungen zur Bilanz
Plankürzungen sind im laufenden Geschäftsjahr nicht zu
verzeichnen. Bei dem Planvermögen handelt es sich um
Rückdeckungsversicherungen mit einem Zeitwert zum
31. Dezember 2020 von TEUR 51 (Vj.: TEUR 69). Aufgrund
der unwesentlichen Beträge wird auf weitere Angaben
zum Planvermögen verzichtet.
In der folgenden Tabelle werden die Bestandteile der in
der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwendun-
gen für Versorgungsleistungen dargestellt:
In TEUR
2020
2019
Zinsaufwand
416
966
634
Es wurden Sensitivitäten mit einem halben Prozentpunkt
über und unter dem verwendeten Zinssatz gerechnet.
Eine Veränderung des Zinssatzes um +0,5 Prozentpunkte
würde sich zum Bilanzstichtag mit TEUR –2.739 (Vj.: TEUR
–2.697) auf die Anwartschaftsbarwerte auswirken; eine
Veränderung um –0,5 Prozentpunkte mit TEUR +3.012
(Vj.: TEUR +2.968).
Dienstzeitaufwand und
sonstige Veränderungen
1.184
Aufwendungen für
leistungsorientierte
Versorgungsleistungen
1.382
1.818
Aufwendungen für
gesetzliche Renten-
versicherungsbeiträge
(beitragsorientiert)
25.945
30.270
Neben der Veränderung des Zinssatzes wurde der Renten-
trend als wesentlicher Einflussparameter auf den An-
wartschaftsbarwert identifiziert. Eine Veränderung des
Rententrends um +0,5 Prozentpunkte würde sich zum
Bilanzstichtag mit TEUR +1.227 (Vj.: TEUR +1.252) auf die
Anwartschaftsbarwerte auswirken; eine Veränderung um
–0,5 Prozentpunkte mit TEUR –1.133 (Vj.: TEUR –1.157).
Gesamtaufwendungen für
Versorgungsleistungen
27.327
32.088
Der Zinsaufwand aus Pensionsverpflichtungen wird im
Zinsergebnis, der Dienstzeitaufwand im Personalaufwand
ausgewiesen. Die versicherungsmathematischen Gewinne
bzw. Verluste werden sofort erfolgsneutral im Eigenkapital
erfasst.
Der Ermittlung des Barwerts der Versorgungsansprüche
lagen die nachfolgend aufgeführten Prämissen zugrunde:
Die kumulierten, direkt im Eigenkapital erfassten versiche-
rungsmathematischen Gewinne (+) und Verluste (–) betragen
nach Steuern zum Stichtag TEUR –8.457 (Vj.: TEUR –7.622).
Konzern (in %)
31.12.2020
31.12.2019
Zinssatz
0,90
1,00
2,00
1,00
1,20
1,00
2,00
1,00
Die Anwartschaftsbarwerte sowie die versicherungsma-
thematischen Gewinne und Verluste setzen sich wie folgt
zusammen:
Rententrend
Gehaltstrend
Fluktuationsrate
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
31.12.2018
31.12.2017
31.12.2016
Barwert der nicht gedeckten Verpflichtungen
Gewinn/Verlust der Periode aus
44.949
44.145
40.476
39.727
39.249
Erfahrungsbedingten Anpassungen der
Planschulden
524
469
–386
91
69
653
Anpassungen versicherungsmathematischer
Annahmen
4.013
825
316
1.197
126
K
o
n
z
e
r
n
a
b
s
c
h
l
u
s
s
Erläuterungen zur Bilanz
28 Sonstige Rückstellungen
Die Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt
entwickelt:
Änderung
des Konso-
lidierungs-
kreises
Effekte aus
Aufzinsung
und Zinssatz-
änderung
Währungs-
änderung
In TEUR
01.01.2020
Zuführung
3.554
Verbrauch
–2.194
Auflösung Umbuchung
31.12.2020
Abbauverpflichtungen
davon langfristig
Personalbereich
davon langfristig
Übrige
26.575
16.738
28.162
5.184
–192
–261
0
–140
–194
–335
65
5
–25
–1.365
–2.136
–3.526
0
0
27.782
16.050
26.267
9.809
32.835
60.723
97.112
–32.969
–46.558
–81.721
27.580
3.511
–597
1
–23
–23
38.795
1.638
davon langfristig
Summe
82.317
–1.050
71
92.844
In den Rückstellungen im Personalbereich sind Tantiemen
und Prämien an Vorstand und Mitarbeiter sowie Verpflich-
tungen aus Abfindungszahlungen enthalten.
Die Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen haben sich
aufgrund der fortschreitenden IFRS 16-Tilgungsauszah-
lungen rückläufig entwickelt. Diese Tilgungen wurden
nur zum Teil durch den Abschluss neuer Leasingverträge
kompensiert. Wir verweisen auf unsere Ausführungen in
Abschnitt 35 dieses Anhangs.
In den übrigen sonstigen Rückstellungen sind unter an-
derem Rückstellungen für Schadensersatzansprüche und
Prozessrisiken enthalten.
Die Ströer SE & Co. KGaA hat im Juni 2016 ein Schuld-
scheindarlehen in einem Volumen von 145,0 Mio. EUR am
Kapitalmarkt platziert. Das Darlehen besteht aus mehreren
Tranchen, die eine Laufzeit von fünf bzw. sieben Jahren
haben. Dabei erfolgt die Verzinsung für ein Volumen von
131,0 Mio. EUR variabel auf Basis des EURIBOR zuzüg-
lich einer Marge, die sich in einer Bandbreite zwischen
100bp und 110bp bewegt. Die übrigen 14,0 Mio. EUR
unterliegen einer fixen Verzinsung, die in einer Bandbreite
zwischen 100bp und 130bp liegt.
Der Berechnung der Rückstellung für Abbauverpflichtun-
gen liegen die voraussichtlich anfallenden Abbaukosten
zugrunde. Die Abzinsung der Rückstellung erfolgte mit
einem Zinssatz von 0,00 % (Vj.: 0,00 %).
29 Finanzverbindlichkeiten
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie
folgt zusammen:
Buchwert
Im Oktober 2017 hat die Ströer SE & Co. KGaA ein
weiteres Schuldscheindarlehen in einem Volumen von
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
350,0 Mio. EUR am Kapitalmarkt platziert, wovon im Ge
-
schäftsjahr 2020 insgesamt 18,0 Mio. EUR getilgt wurden.
Die Laufzeit der verbleibenden Tranchen beträgt fünf bzw.
sieben Jahre. Die Verzinsung erfolgt für ein Volumen von
151,5 Mio. EUR variabel auf Basis des EURIBOR zuzüglich
einer Marge, die zwischen 75bp und 90bp liegt. Die üb-
rigen 180,5 Mio. EUR unterliegen einer fixen Verzinsung,
die sich in einer Bandbreite von 95bp bis 140bp bewegt.
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen (IFRS 16)
763.004
505.495
853.030
571.823
Darlehensverbindlichkeiten
Verpflichtung zum Erwerb
eigener EK-Instrumente
29.796
378
16.637
5.318
Verbindlichkeiten aus
Unternehmenskäufen
Sonstige
Finanzverbindlichkeiten
Des Weiteren hat die Ströer SE & Co. KGaA im Dezember
2016 mit einem Bankensyndikat aus ausgewählten in-
und ausländischen Finanzinstituten eine Kreditfazilität in
84
132
Gesamt
1.298.756
1.446.939
Konzernabschluss
127
Erläuterungen zur Bilanz
Höhe von 600,0 Mio. EUR vereinbart, wobei das Volu-
men bei Bedarf um weitere 100,0 Mio. EUR ausgeweitet
werden kann. Die Laufzeit der Finanzierung ist bis zum
Dezember 2023 fest zugesagt. Das gesamte Volumen in
Höhe von 600,0 Mio. EUR ist als flexible Revolving Facility
ausgestaltet. Die Verzinsung der Kreditlinie erfolgt variabel
auf Basis des EURIBOR zuzüglich einer Marge, die sich in
Abhängigkeit vom Verschuldungsgrad in einer Bandbreite
von 65bp bis 160bp bewegt.
In den Sonstigen kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
sind unter anderem die Verbindlichkeiten gegenüber nicht
beherrschenden Gesellschaftern in Höhe von TEUR 7.967
(Vj.: TEUR 6.846) enthalten, die als Ausgleichsanspruch
im Rahmen von Ergebnisabführungsverträgen zu bilan-
zieren sind.
Zu den Verbindlichkeiten aus Unternehmenskäufen ver-
weisen wir auf Abschnitt 6 dieses Anhangs.
Die im Rahmen der Transaktionen angefallenen Kosten
werden ebenso wie die Kosten aus früheren Finanzie-
rungen über die jeweilige Darlehenslaufzeit abgegrenzt.
Wir verweisen hierzu auf Abschnitt 22 dieses Anhangs.
30 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
Die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Liefe-
rungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:
Die langfristigen Verpflichtungen zum Erwerb eigener
EK-Instrumente sind im Wesentlichen im Rahmen des
Erwerbs der Dea Gruppe angestiegen.
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
161.774
220.654
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie
folgt zusammen:
Abgegrenzte Verbindlich-
keiten aus ausstehenden
Rechnungen
81.307
77.860
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
Gesamt
243.080
298.514
Verbindlichkeiten aus
Leasingverhältnissen (IFRS 16)
137.318
141.397
31 Sonstige Verbindlichkeiten
Verpflichtung zum Erwerb
eigener EK-Instrumente
0
11.620
12.571
3.728
4.362
Die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich
wie folgt zusammen:
Kontokorrentverbindlichkeiten
Kreditorische Debitoren
10.552
In TEUR
31.12.2020
31.12.2019
Verbindlichkeiten aus
Unternehmenskäufen
3.485
134.818
868
4.496
25.216
792
Verbindlichkeiten aus
sonstigen Steuern
Darlehensverbindlichkeiten
Zinsverbindlichkeiten
38.465
51.797
33.326
45.418
Abgegrenzte Einzahlungen
Sonstige kurzfristige
Finanzverbindlichkeiten
Übrige sonstige
Verbindlichkeiten
16.367
28.344
18.891
24.976
Gesamt
317.048
218.887
Gesamt
109.153
103.719
Der Anstieg der kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten
beruht vor allem auf der Umgliederung einzelner Darlehen-
stranchen aus dem langfristigen in den kurzfristigen Bereich.
Dabei handelt es sich um Schuldscheindarlehen in einem
Volumen von insgesamt TEUR 127.000 mit einer Laufzeit
von fünf Jahren, die im Jahr 2016 am Kapitalmarkt platziert
wurden und im Juni 2021 zur Rückzahlung fällig sind.
Von den abgegrenzten Einzahlungen entfällt ein wesentli-
cher Teil auf erhaltene Zahlungen im Abonnement-Geschäft
der Gruppe, die zu Beginn der Abonnements fällig und
anschließend über die jeweilige Vertragslaufzeit als Ertrag
vereinnahmt werden.
128
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n
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s
s
Sonstige Erläuterungen
SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN
32 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
nicht-zahlungswirksamen Transaktionen zählen im weite-
ren Sinne auch Leasing-Sachverhalte gemäß IFRS 16. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr bezifferten sich die Zugän-
ge bei den IFRS 16-Leasingverträgen auf 77,8 Mio. EUR
(Vj.: 142,3 Mio. EUR). Die Zahlungswirksamkeit tritt bei
IFRS 16-Leasingverhältnissen erst im Zeitpunkt der tat-
sächlichen Leasing-Zahlungen ein. Diese werden in Höhe
des Zinsanteils im Cash-Flow aus laufender Geschäfts-
tätigkeit sowie in Höhe des Tilgungsanteils im Cash-
Flow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Darüber
hinaus zählen auch Verbindlichkeiten mit verlängerten
Zahlungszielen (Reverse Factoring) zu den nicht-zah-
lungswirksamen Transaktionen. Diese Verbindlichkeiten
bezifferten sich zum 31. Dezember 2020 auf insgesamt
25,1 Mio. EUR (Vj.: 47,4 Mio. EUR). Die insgesamt im
Rahmen des Reverse Factoring im Jahr 2020 bezoge-
nen Leistungen bezifferten sich auf ein Volumen von
86,1 Mio. EUR (Vj.: 78,8 Mio. EUR). Sämtliche im Rahmen
des Reverse Factoring angefallenen Auszahlungen wer-
den stets in vollem Umfang im Cash-Flow aus laufender
Geschäftstätigkeit ausgewiesen.
Die Kapitalflussrechnung wird gemäß IAS 7 „Kapitalfluss-
rechnungen“ aufgestellt und zeigt die Mittelzu- und
-abflüsse im Laufe des Geschäftsjahres, gegliedert nach
den Zahlungsströmen aus laufender Geschäftstätigkeit,
Investitions- und Finanzierungstätigkeit.
Die Darstellung der Zahlungsströme aus laufender Ge-
schäftstätigkeit erfolgt mittels der indirekten Methode, in-
dem entsprechend der Vorgaben des IAS 7 das Perioden-
ergebnis um nicht zahlungswirksame Vorgänge korrigiert
wird. Darüber hinaus werden Sachverhalte eliminiert, die
dem Cash-Flow aus Investitions- oder Finanzierungs-
tätigkeit zuzurechnen sind. Ausgangspunkt des Cash-Flow
aus laufender Geschäftstätigkeit ist das Konzernergebnis,
von dem dann in einem zweiten Schritt das Finanzergeb-
nis und das Steuerergebnis abgezogen werden. In den
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit gehen unter
anderem auch die Einzahlungen aus Ausschüttungen
der assoziierten Unternehmen und der Gemeinschafts
-
unternehmen ein. Darüber hinaus sind im Cash-Flow aus
laufender Geschäftstätigkeit jedoch wie im Vorjahr keine
sonstigen Dividendeneinnahmen enthalten.
Der Finanzmittelfonds umfasst die in der Bilanz ausgewie-
senen Zahlungsmittel. Die Zahlungsmittel setzen sich aus
den Kassenbeständen und Guthaben bei Kreditinstituten
zusammen.
Neben den in der Kapitalflussrechnung enthaltenen Be-
trägen sind gemäß IAS 7.43 zudem auch Transaktionen
anzugeben, die einerseits zwar als nicht-zahlungs-
wirksam einzustufen sind, jedoch andererseits zu einer
Erhöhung des Anlagevermögens geführt haben. Zu den
Die nachfolgende Tabelle stellt die zahlungswirksamen
und zahlungsunwirksamen Veränderungen der Finanz-
verbindlichkeiten dar:
Zahlungs-
wirksame
Veränderung im
Finanzierungs-
Cash-Flow
Zahlungsunwirksame Veränderung
Änderung
Konsolidie-
rungskreis
Änderung
Fair Value
In Mio. EUR
01.01.2020
Sonstige
31.12.2020
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
(IFRS 16)
994,2
571,8
22,4
–154,3
60,3
0,1
0,1
0,0
15,4
0,2
44,9
–127,0
127,0
900,3
505,5
138,6
Langfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
–10,7
0,0
Verpflichtung zum Erwerb
eigener EK-Instrumente
20,4
57,0
–1,5
–48,3
15,9
1,4
–4,9
3,3
0,0
28,1
73,0
29,8
41,5
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Summe Finanzverbindlichkeiten
1.665,8
–154,5
17,5
14,0
1.615,8
Konzernabschluss
129
Sonstige Erläuterungen
Zahlungs-
wirksame
Zahlungsunwirksame Veränderung
Veränderung im
Finanzierungs-
Cash-Flow
Änderung
Konsolidie-
rungskreis
Änderung
Fair Value
In Mio. EUR
01.01.2019
Sonstige
31.12.2019
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
(IFRS 16)
1.055,3
558,4
1,6
–174,7
31,1
3,2
–15,8
0,0
20,7
0,2
108,7
–18,0
18,0
994,2
571,8
22,4
Langfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
–0,5
0,0
Verpflichtung zum Erwerb
eigener EK-Instrumente
75,4
61,3
–63,2
–27,4
0,3
11,7
–4,3
7,9
1,4
0,0
10,0
20,4
57,0
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Summe Finanzverbindlichkeiten
1.752,1
–230,9
30,2
118,7
1.665,8
33 Segmentberichterstattung
und Direct Media. Während dem Segment Out-of-Home
Media die Produktgruppen Großformate, Street Furniture,
Transport sowie sonstige OOH-Produkte zugeordnet sind,
umfasst das Segment Digital OOH & Content die Bereiche
Display und Video sowie die Digital Marketing Services.
Das Segment Direct Media beinhaltet schließlich die Pro-
duktgruppen Dialog Marketing und Transactional.
Berichterstattung nach operativen Segmenten
Der Ströer Konzern hat sein Geschäft in drei Segmente
gebündelt, die in enger Abstimmung mit der Konzern-
Holdinggesellschaft Ströer SE & Co. KGaA operativ eigen-
ständig am Markt tätig sind. Es handelt sich dabei um die
Segmente Out-of-Home Media, Digital OOH & Content
2020
Digital OOH &
In TEUR
OOH Media
Content
Direct Media
Überleitung
Konzernwert
Außenumsatzerlöse
Innenumsatzerlöse
Segmentumsätze
EBITDA (adjusted)
532.725
15.043
540.043
7.985
369.391
7
0
−23.035
−23.035
–22.532
1.442.159
0
547.768
242.257
548.028
166.808
369.397
66.238
1.442.159
452.772
Planmäßige Abschreibungen und
Wertminderungen
218.960
706
78.053
294
23.414
139
14.296
−636
334.722
503
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Ertragsteuern
14.834
5.614
2.005
3.354
2.315
–1.797
6.928
26.082
–12.849
–20.020
2019
Digital OOH &
Content
In TEUR
OOH Media
Direct Media
Überleitung
Konzernwert
Außenumsatzerlöse
Innenumsatzerlöse
Segmentumsätze
EBITDA (adjusted)
679.504
29.567
571.072
17.268
340.569
14
0
−46.849
−46.849
–21.113
1.591.145
0
709.071
323.565
588.340
183.506
340.583
52.382
1.591.145
538.339
Planmäßige Abschreibungen und
Wertminderungen
217.005
725
72.080
319
34.933
704
21.503
−608
345.521
1.140
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Ertragsteuern
20.267
2.170
1.741
8.610
2.394
853
6.670
31.071
–19.888
–31.521
130
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s
Sonstige Erläuterungen
OOH Media
Der Konzern misst den Erfolg seiner Segmente anhand
der intern definierten Ergebnisgröße EBITDA (adjusted).
Diese Größe stellt aus Sicht des Vorstandes die am besten
geeignete Information zur Beurteilung der wirtschaftli-
chen Leistung der einzelnen Segmente dar.
Das Segment OOH Media umfasst das gesamte inländische
Geschäft des Konzerns in den Bereichen Großformate,
Street Furniture, Transport und Sonstige. Außerdem um-
fasst das Segment die gesamten Tätigkeiten der Bereiche
Ströer Polen und Riesenpostergeschäft BlowUP.
Die Segmentergebnisgröße EBITDA (adjusted) setzt sich
zusammen aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz, den
Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie dem sonstigen
betrieblichen Ergebnis (Sonstige betriebliche Erträge ab-
züglich sonstige betriebliche Aufwendungen) jeweils vor
Abschreibungen und Wertminderungen. Die Segment-
ergebnisgröße EBITDA (adjusted) wird um bestimmte
Bereinigungseffekte korrigiert.
Digital OOH & Content
Das Segment Digital OOH & Content umfasst das gesamte
Geschäft des Konzerns in den Bereichen Display, Video
und Digital Marketing Services.
Direct Media
Dieses Segment umfasst die gesamten Tätigkeiten der
Bereiche Dialog Marketing und Transactional.
Als Bereinigungseffekte hat der Konzern Aufwendungen
und Erträge aus Änderungen des Beteiligungsportfolios
(unter anderem Transaktionskosten für Due Diligence,
Rechtsberatung, Beurkundung, Kaufpreisallokationen),
Reorganisations- und Restrukturierungsmaßnahmen (un-
ter anderem Kosten für Integration von Gesellschaften
und Geschäftsbereichen, Bereinigung um Sondereffekte
aus materiellen Neuausrichtungen und Performance Im-
provement Programmen), Kapitalstrukturmaßnahmen
(unter anderem materielle Gebühren für Amendments
bzw. Anpassungen von Kreditverträgen inklusive exter-
ner Beratungskosten) und sonstige Bereinigungseffekte
(unter anderem Kosten für mögliche Rechtsstreitigkeiten,
Währungseinflüsse) definiert.
Die interne Steuerung und Berichterstattung basiert auf
den im Abschnitt 1 „Allgemeine Informationen“ beschrie-
benen Grundsätzen der Rechnungslegung nach IFRS.
Erlöse zwischen den Segmenten werden zu Preisen berech
-
net, wie sie auch mit Konzernfremden vereinbart würden.
Im Bereich der Umsatzerlöse beinhaltet die Überleitung
der Umsatzerlöse aller Segmente zu den Umsatzerlösen
des Konzerns ausschließlich Konsolidierungseffekte.
Die Aufteilung der Bereinigungseffekte nach einzelnen
Klassen stellt sich wie folgt dar:
In TEUR
2020
2019
Aufwendungen und Erträge aus Änderungen des Beteiligungsportfolios
Aufwendungen und Erträge aus Kapitalstrukturmaßnahmen
Reorganisations- und Restrukturierungsaufwendungen
Sonstige Bereinigungseffekte
1.930
0
5.729
0
6.357
14.263
22.550
17.857
10.785
34.372
Summe
In den Aufwendungen und Erträgen aus Änderungen
des Beteiligungsportfolios sind im Geschäftsjahr 2020
insbesondere Aufwendungen aus M&A-Aktivitäten (i.W.
Dea Gruppe (TEUR 562)) von insgesamt TEUR 1.380
enthalten. Der Rückgang der Reorganisations- und Res-
trukturierungsaufwendungen resultiert im Wesentlichen
aus den reduzierten Gehalts- und Abfindungszahlungen
des Freiwilligenprogramms der Ströer Digital Publishing
GmbH in Höhe von TEUR 1.590 (Vj.: TEUR 5.480) sowie
der geringeren Abfindungszahlungen für das „SDI Integ-
ration Project“ in Höhe von TEUR 429 (Vj.: TEUR 3.085).
Die sonstigen Bereinigungseffekte liegen insgesamt leicht
über dem Vorjahresniveau.
Konzernabschluss
131
Sonstige Erläuterungen
In der Überleitungsrechnung von den Segmentwerten
auf die Konzernwerte werden Informationen ausgewie-
sen, die Konzerneinheiten zugeordnet sind, die nicht die
Definition eines Segments erfüllen (zentrale Posten). Im
Wesentlichen handelt es sich um sämtliche Kosten zen-
traler Funktionen wie Vorstand, Unternehmenskommu-
nikation, Rechnungswesen und Controlling abzüglich
entsprechender Einnahmen aus Serviceleistungen.
Die Überleitung der Segmentergebnisgröße auf die im Kon-
zernabschluss enthaltenen Werte stellt sich wie folgt dar:
In TEUR
2020
2019
Summe Segmentergebnisse (EBITDA (adjusted))
475.304
–22.532
452.772
–22.550
430.222
–176.299
–145.500
–12.923
–34.009
61.491
559.452
–21.113
538.339
–34.372
503.967
–177.893
–154.605
–13.023
–32.639
125.808
Zentrale Posten
EBITDA (adjusted) Konzern
Bereinigung (Adjustments)
EBITDA
Planmäßige Abschreibungen (Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (IFRS 16))
Planmäßige Abschreibungen (Sonstige Vermögenswerte des Anlagevermögens)
Wertminderungen (einschließlich Abschreibungen auf Goodwill)
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern
Berichterstattung nach geografischen Gebieten
Die Zurechnung der Umsätze und der langfristigen
Vermögenswerte erfolgt nach dem Standortprinzip (d.h.
geografischer Standort des umsatzgenerierenden Ströer
Unternehmens).
2020
In TEUR
Deutschland
Ausland
Konzernwert
Außenumsatzerlöse
1.306.836
2.198.886
135.323
86.117
1.442.159
2.285.003
Langfristige Vermögenswerte (IFRS 8)
2019
In TEUR
Deutschland
Ausland
Konzernwert
Außenumsatzerlöse
1.437.676
2.363.117
153.469
87.455
1.591.145
2.450.571
Langfristige Vermögenswerte (IFRS 8)
132
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s
s
Sonstige Erläuterungen
Berichterstattung nach Produktgruppen
Der Konzern hat auf Basis der von ihm angebotenen
Produkte und Dienstleistungen insgesamt neun Produkt-
gruppen definiert.
2020
Digital
Groß-
Street
Marketing
Services Marketing
Dialog
Trans-
actional
Über-
leitung
Konzern-
wert
In TEUR
formate Furniture Transport
Display
Video
Sonstige
Segment-
umsatzerlöse
269.757 110.881 50.310 277.509 126.632 143.886 249.967 119.430 116.820 −23.035 1.442.159
2019
Digital
Groß-
Street
Marketing
Services Marketing
Dialog
Trans-
actional
Über-
leitung
Konzern-
wert
In TEUR
formate Furniture Transport
Display
Video
Sonstige
Segment-
umsatzerlöse
342.081 153.296 61.585 282.555 161.443 144.343 230.835 109.748 152.109 −46.849 1.591.145
Großformate
In der Produktgruppe Großformate werden die überwie-
Digital Marketing Services
In dieser Produktgruppe werden alle Erlöse aus Abonne-
ment-Modellen sowie aus lokaler Vermarktung digitaler
Produkte zusammengefasst.
gend großformatigen Werbeträger mit Werbeflächen bis
zu neun Quadratmeter und größer zusammengefasst, die
sich in erster Linie an prominenten Standorten (zum Beispiel
Ein- und Ausfallstraßen, Plätzen und öffentlichen Gebäuden)
befinden. Darüber hinaus werden die Produkte des Riesen-
postergeschäfts in dieser Produktgruppe zusammengefasst.
Dialog Marketing
Die Produktgruppe Dialog Marketing umfasst sämtliche
Erlöse aus den Bereichen Telesales, Telemarketing und
vertriebsorientiertem Außendienst (Dienstleistungen in
der Kundenkommunikation).
Street Furniture
Die Produktgruppe Street Furniture umfasst vorwiegend
standardisierte kleinformatige Werbeträger bis zu zwei
Quadratmeter, die sich in das städtische Umfeld einfügen.
Transactional
Diese Produktgruppe allokiert sämtliche Erlöse aus dem
E-Commerce-Geschäft.
Transport
Die in dieser Produktgruppe zusammengefassten Werbe-
träger beinhalten die Werbung an bzw. in Verkehrsmitteln
sowie speziell auf Flughäfen und Bahnhöfen eingesetzte
Produktlösungen.
Sonstige
In dieser Produktgruppe werden insbesondere alle Erlöse
zusammengefasst, die aus Promotion- und Eventmedien so-
wie der Produktion bzw. Beschaffung von Werbemitteln im
Rahmen des Full-Service-Angebots für Kunden resultieren.
Display
Die Produktgruppe Display umfasst sämtliche Erlöse aus
der Vermarktung und Vermittlung von Werbeflächen auf
Desktop und mobilen Endgeräten.
Während die Umsätze in der Produktgruppe „Transac-
tional“ zeitpunktbezogen erfasst werden, werden die
Umsatzerlöse der übrigen Produktgruppen im Wesentlichen
zeitraumbezogen realisiert.
Video
In dieser Produktgruppe werden alle Erlöse aus der
Vermarktung und Vermittlung von Video-Werbeflächen
ausgewiesen. Hierzu zählt neben dem Online-Video-
Inventar auch das Public-Video-Inventar.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden mit keinem
Endkunden Umsatzerlöse von mindestens 10 % der
gesamten Umsatzerlöse erzielt.
Konzernabschluss
133
Sonstige Erläuterungen
34 Sonstige Erläuterungen nach IFRS 7 und
IFRS 13 zum Finanzrisikomanagement und
zu den Finanzinstrumenten
variabel. Die Entwicklung des Zinsniveaus wird regelmäßig
überwacht, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren
zu können. Sicherungsmaßnahmen werden zentral koor-
diniert bzw. durchgeführt. Unverändert zum Vorjahr be-
stehen keine Zinssicherungsinstrumente, die sich in einer
Hedge-Beziehung befinden.
Finanzrisikomanagement und derivative
Finanzinstrumente
Im Rahmen der operativen Tätigkeit ist der Konzern im
Finanzbereich Kredit-, Liquiditäts-, sowie Marktrisiken
ausgesetzt. Die Marktrisiken betreffen insbesondere Zins-
änderungs- und Währungsrisiken.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden wie im Vorjahr keine
Bewertungserfolge aus Zinsswaps erfolgsneutral mit dem
Eigenkapitel verrechnet.
Kreditrisiko
Die Sensitivitätsanalyse des Zinsrisikos zeigt den Effekt
einer Verschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basis-
punkte nach oben und um 10 Basispunkte nach unten
ceteris paribus auf das Periodenergebnis. Die Zinsstruktur-
kurve wurde lediglich um 10 Basispunkte nach unten
verschoben, da diese Verringerung nach Einschätzung
des Konzerns dem maximalen Zinsänderungsrisiko bei
dem aktuell niedrigen Zinsniveau entspricht. Die Analyse
bezieht sich auf die variabel verzinsten Finanzverbindlich-
keiten sowie auf die vorhandenen Zahlungsmittel. Die Er-
gebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Das Kreditrisiko liegt in der Verschlechterung der wirt-
schaftlichen Verhältnisse von Kunden und Kontrahenten
von Ströer begründet. Daraus entsteht zum einen die Ge-
fahr des teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich
vereinbarter Zahlungen und zum anderen von bonitäts-
bedingten Wertminderungen bei Finanzinstrumenten.
Das maximale Ausfallrisiko ohne Berücksichtigung von
Sicherheiten entspricht dem Buchwert.
Kreditrisiken resultieren überwiegend aus Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen. Zur Steuerung des
Kreditrisikos werden die Forderungsbestände laufend
überwacht. Kunden, die größere Geschäftsvolumina ab-
schließen wollen, werden zuvor einer Bonitätsprüfung
unterzogen; das Ausfallrisiko bewegt sich auf branchen-
üblichem Niveau. Dem verbleibenden Risiko wird durch
Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen. In
geringem Ausmaß ist der Ströer Konzern Ausfallrisiken
aus sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgesetzt.
31.12.2020
31.12.2019
In TEUR
+100bp
–10bp
+100bp
–10bp
Veränderung des
Periodenergebnisses −1.438
0
–1.787
3
Währungsrisiko
Das Währungsrisiko hat im Ströer Konzern mit Ausnahme
der Umrechnung des operativen Ergebnisses der ausländi-
schen Geschäftsbereiche in Euro nur noch eine unterge-
ordnete Bedeutung. Die funktionale Währung der Gesell-
schaften in den Ländern, in denen der Konzern operiert,
ist jeweils die Landeswährung.
Im Rahmen des Risikomanagements werden über die
Fachabteilungen regelmäßig Analysen vorgenommen,
ob sich insbesondere beim Kredit- oder Ausfallrisiko
Risikokonzentrationen ergeben haben, die sich aus der
Zusammenballung von Forderungen mit ähnlichen Cha-
rakteristika ergeben. Ähnliche Charakteristika ergeben
sich nach dem Verständnis des Konzerns, wenn sich hohe
Forderungen gegen einen Debitor oder eine Gruppe von
verbundenen Debitoren ergeben. Zum Stichtag 31. De-
zember 2020 sind keine solchen Risikokonzentrationen
mit wesentlichen Beträgen erkennbar.
Für Zwecke der Sensitivitätsanalyse werden Währungs-
risiken aus monetären Finanzinstrumenten, die nicht in
den funktionalen Währungen der einzelnen Gesellschaften
des Ströer-Konzerns abgeschlossen wurden, in die Analyse
einbezogen. Effekte aus der Umrechnung der Fremdwäh-
rungsabschlüsse ausländischer Tochterunternehmen in die
Konzernberichtswährung (Euro) sind nicht in die Sensi-
tivitätsanalyse nach IFRS 7 einzubeziehen.
Zinsänderungsrisiko
Zinsänderungsrisiken ist der Ströer Konzern im Wesent-
lichen im Bereich der langfristigen variabel verzinsten
Finanzverbindlichkeiten sowie hinsichtlich der vorhande-
nen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus
-
gesetzt. Die Verzinsung der Verbindlichkeiten erfolgt in
einer Höhe von 194,5 Mio. EUR mit einer festen Verzins-
ung. Die Verzinsung der übrigen Verbindlichkeiten erfolgt
134
K
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Sonstige Erläuterungen
Bei einer entsprechenden Aufwertung bzw. Abwertung
des Euro gegenüber dem Polnischen Zloty würde sich das
Jahresergebnis um TEUR 276 (Vj.: TEUR 327) vermindern
bzw. erhöhen. Bei einer entsprechenden Aufwertung bzw.
Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar würde sich
das Jahresergebnis dagegen um TEUR 934 (Vj.: TEUR 315)
vermindern bzw. erhöhen. Die Auswirkungen auf das Jah-
resergebnis aller weiteren Währungen im Konzern sind
zum 31. Dezember 2020 unwesentlich. Diese Analyse
wurde unter Berücksichtigung etwaiger als Nettoinves-
tition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb (IAS 21)
behandelten Euro-Darlehen sowie unter der Annahme
durchgeführt, dass alle anderen Variablen, insbesondere
die Zinssätze, unverändert bleiben, und beruht auf den
Fremdwährungspositionen zum Stichtag.
Liquiditätsmanagement begegnet. Eine auf einen festen
Planungshorizont vorhandene Liquiditätsvorausschau und
die vorhandenen, nicht ausgenutzten Kreditlinien stellen
jederzeit die Liquiditätsversorgung sicher. Ein Liquiditäts-
risiko besteht grundsätzlich auch im Hinblick auf Ver-
bindlichkeiten mit verlängerten Zahlungszielen (Reverse
Factoring). Aufgrund des geringen Volumens dieser
Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 25,1 Mio. EUR
(Vj.: 47,4 Mio. EUR) im Verhältnis zu den freien Kreditlinien
in Höhe von 418,2 Mio. EUR (Vj.: 485,4 Mio. EUR) wird
das darin bestehende Liquiditätsrisiko jedoch als vernach-
lässigbar gering eingestuft. Die Auszahlungen im Zuge der
Begleichung der Verbindlichkeiten werden stets in vollem
Umfang im Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
ausgewiesen.
Liquiditätsrisiko
Die folgende Übersicht zeigt die Liquiditätssituation so-
wie die vertraglichen Fälligkeiten der aus den finanziellen
Verbindlichkeiten resultierenden Zahlungsströme zum
31. Dezember 2020:
Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass
die Ströer SE & Co. KGaA nicht genügend Finanzmittel
besitzt, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukom-
men. Dem Liquiditätsrisiko wird durch ein systematisches
Vertragliche Fälligkeit der finanziellen Verbindlichkeiten inklusive Zinszahlungen zum 31.12.2020
In TEUR
Buchwert
< 1 Jahr
1–3 Jahre
4–5 Jahre
> 5 Jahre
Gesamt
Finanzverbindlichkeiten¹
685.686
900.322
243.080
29.796
184.464
195.275
241.936
0
360.199
273.913
1.144
156.363
212.927
0
0
701.026
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente
Gesamt
398.769 1.080.884
0
243.080
29.796
4.266
15.866
385.156
9.665
1.858.884
621.675
639.523
408.434 2.054.787
Vertragliche Fälligkeit der finanziellen Verbindlichkeiten inklusive Zinszahlungen zum 31.12.2019
In TEUR
Buchwert
< 1 Jahr
1–3 Jahre
4–5 Jahre
> 5 Jahre
Gesamt
Finanzverbindlichkeiten¹
651.034
994.427
298.514
20.365
79.138
192.741
294.480
3.728
360.699
304.029
4.035
229.086
236.686
0
0
668.923
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente
Gesamt
510.590 1.244.046
0
0
298.514
20.365
421
16.216
481.988
1.964.340
570.086
669.183
510.590 2.231.847
1 Ohne Verpflichtung zum Erwerb eigener EK Instrumente und Verbindlichkeiten
aus Leasingverhältnissen.
2 Die in der Spalte „>5 Jahre“ ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Leasing-
verhältnissen werden in den darauffolgenden Jahren ratierlich weiter sinken.
Konzernabschluss
135
Sonstige Erläuterungen
Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten
Die folgende Tabelle stellt den Buchwert und beizulegenden
Zeitwert (Fair Value) der in den einzelnen Bilanzposten
enthaltenen Finanzinstrumente nach Klassen sowie nach
Bewertungskategorien des IFRS 9 dar.
Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
Bewertungs-
kategorie
Fortgeführte
Buchwert Anschaffungs-
Fair Value
Fair Value
Fair Value
In TEUR
nach IFRS 9
31.12.2020
kosten erfolgsneutral erfolgswirksam
31.12.2020
Aktiva
Zahlungsmittel
VWzfA
VWzfA
VWzfA
VWzfA
85.469
170.018
1.785
85.469
170.018
1.785
85.469
170.018
1.785
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
11.282
11.282
11.282
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizu-
legenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden
VWOCI
3.565
3.5651
3.565
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Langfristige Finanzverbindlichkeiten2
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten2
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente
FVzfA
243.080
243.080
243.080
1.268.582
314.871
2.555
FVzfA 1.268.582 1.268.582
FVzfA
FVewFV
FVzfA
314.871
2.555
314.871
29.796
2.555
29.796
29.796
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien
gemäß IFRS 9:
Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten
VWzfA
VWOCI
FVewFV
268.553
3.565
268.553
268.553
3.565
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizu-
legenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden
3.565
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair
Value bewertet werden
2.555
2.555
2.555
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert werden
FVzfA 1.856.329 1.856.329
1.856.329
1 Sonstige Beteiligungen (Level 3)
2 Ohne Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente und ohne bedingte
Kaufpreisverbindlichkeiten (Level 3)
136
K
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z
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a
b
s
c
h
l
u
s
s
Sonstige Erläuterungen
Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
Fortgeführte
Bewertungs-
kategorie
Buchwert Anschaffungs-
Fair Value
Fair Value
Fair Value
31.12.2019
In TEUR
nach IFRS 9
31.12.2019
kosten erfolgsneutral erfolgswirksam
Aktiva
Zahlungsmittel
VWzfA
VWzfA
VWzfA
VWzfA
103.603
183.188
8.534
103.603
103.603
183.188
8.534
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
183.188
8.534
8.806
8.806
8.806
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizu-
legenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden
VWOCI
2.971
2.971¹
2.971
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Langfristige Finanzverbindlichkeiten2
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten2
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten
Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente
FVzfA
298.514
298.514
298.514
1.424.984
210.663
9.814
FVzfA 1.424.984 1.424.984
FVzfA
FVewFV
FVzfA
210.663
9.814
210.663
20.365
9.814
20.365
20.365
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien
gemäß IFRS 9:
Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten
VWzfA
VWOCI
FVewFV
304.130
2.971
304.130
304.130
2.971
Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizu-
legenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis erfasst werden
2.971
Finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair
Value bewertet werden
9.814
9.814
9.814
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten
Anschaffungskosten bilanziert werden
FVzfA 1.954.526 1.954.526
1.954.526
1 Sonstige Beteiligungen (Level 3)
2 Ohne Verpflichtung zum Erwerb eigener EK-Instrumente und ohne bedingte
Kaufpreisverbindlichkeiten (Level 3)
Konzernabschluss
137
Sonstige Erläuterungen
Aufgrund der kurzen Laufzeiten von Zahlungsmitteln und
Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen, sonstigen finanziellen Vermögenswerten
und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten wird angenom-
men, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten
entsprechen (sog. Stufe 2 Zeitwerte).
Stufe 3: Bewertungstechniken, bei denen die angewandten
Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten
basieren. Die Einordnung des Instruments in Stufe 3
trifft insbesondere auf nicht notierte Eigenkapital-
instrumente zu.
Ein Wechsel der Einschätzung, welche Stufe für die Be-
wertung der jeweiligen Vermögenswerte und Schulden
heranzuziehen ist, findet im Zeitpunkt des eventuellen
Vorliegens neuer Sachverhalte statt.
Die beizulegenden Zeitwerte der in den langfristigen finan-
ziellen Verbindlichkeiten enthaltenen Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten werden als Barwerte des
zukünftig erwarteten Cash-Flows unter Berücksichtigung
des eigenen Kreditrisikos von Ströer ermittelt (sog. Stufe 2
Zeitwerte). Zur Diskontierung werden marktübliche Zins-
sätze, bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten, ver-
wendet. Zum Stichtag wird daher angenommen, dass der
Buchwert der langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten
dem beizulegenden Zeitwert entspricht.
Kaufpreisverbindlichkeiten aus
Unternehmenserwerben
Darüber hinaus bestehen bedingte Kaufpreisverbindlich-
keiten aus Unternehmenserwerben, die der Stufe 3 an-
gehören. Diese an vertraglich vereinbarte Bedingungen
geknüpften Verbindlichkeiten werden auf Basis des im
Vertrag festgelegten Bewertungsschemas zum Stichtag
als Finanzverbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert
neu bewertet. Für Verbindlichkeiten aus bedingten Kauf-
preiszahlungen werden die beizulegenden Zeitwerte auf
Basis von Discounted Cash-Flows unter Einbeziehung
von nichtbeobachtbaren Inputfaktoren ermittelt. In die
Bewertungsmodelle gehen neben den für die betroffenen
Gesellschaftsanteile prognostizierten – und in Einzelfällen
mit Wahrscheinlichkeiten gewichteten – EBITDA-Größen
auch laufzeitabhängige, risikoadjustierte Zinsen ein. Die
EBITDA-Größen resultieren aus der jeweiligen kurz- und
mittelfristigen Unternehmensplanung. Eine Einschätzung
und eventuelle Anpassung hinsichtlich der eintretenden
EBITDA-Größen wird quartalsweise durchgeführt. Die fol-
gende Tabelle stellt die Veränderungen der zur Stufe 3
gehörenden Verbindlichkeiten dar:
Die Stufen der Fair-Value-Hierarchie und ihre Anwendung
auf die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Kon-
zerns sind im Folgenden beschrieben:
Stufe 1: Es sind notierte Marktpreise für identische Ver-
mögenswerte oder Verbindlichkeiten an aktiven
Märkten vorhanden. Der notierte Marktpreis für
die vom Konzern gehaltenen finanziellen Vermö-
genswerte entspricht dem aktuellen Geldkurs.
Diese Instrumente sind in Stufe 1 eingeordnet.
Stufe 2: Börsen- oder Marktpreis für ähnliche Finanz-
instrumente auf einem aktiven Markt oder für
identische oder ähnliche Finanzinstrumente auf
einem nicht aktiven Markt oder andere Input-
faktoren als Marktpreisnotierungen, bei denen
die angewandten Parameter auf beobachtbaren
Marktdaten basieren. Wenn alle wesentlichen
Inputfaktoren, die zur Ermittlung des beizulegen-
den Zeitwerts eines Instruments erforderlich sind,
am Markt beobachtbar sind, wird das Instrument
in Stufe 2 eingeordnet.
In TEUR
01.01.2020
Zugänge Abwertungen Aufwertungen
Abgänge
31.12.2020
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten
9.814
950
−643
274
−7.840
2.555
In TEUR
01.01.2019
Zugänge Abwertungen Aufwertungen
Abgänge
31.12.2019
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten
13.154
4.300
0
582
−8.222
9.814
138
K
o
n
z
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r
n
a
b
s
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h
l
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s
Sonstige Erläuterungen
Aus der Neubewertung von bedingten Kaufpreisver-
bindlichkeiten ergaben sich Aufwendungen in Höhe von
0,3 Mio. EUR (Vj.: 0,6 Mio. EUR), die in den sonstigen
betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wurden, sowie
Erträge in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vj.: 0,0 Mio. EUR), die
in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wur-
den. Des Weiteren wurden bedingte Kaufpreisverbindlich-
keiten in einer Höhe von 0,6 Mio. EUR (Vj.: 0,0 Mio. EUR)
aufgrund von wertaufhellenden Ereignissen erfolgsneutral
aufgelöst. Die Zinsaufwendungen aus Aufzinsungen be-
liefen sich auf 0,0 Mio. EUR (Vj.: 0,4 Mio. EUR).
Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlust-
rechnung berücksichtigten Nettogewinne bzw. -verluste von
Finanzinstrumenten, gegliedert nach den Bewertungskate-
gorien des IFRS 9 dar (ohne derivative Finanzinstrumente,
die in ein Hedge-Accounting einbezogen sind):
In TEUR
2020
2019
Zu Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Vermögenswerte
−11.050
−291
−4.032
−143
Zu Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
Die Bewertungsmodelle sind sensitiv hinsichtlich der
Höhe der prognostizierten und tatsächlich erreichten
EBITDA-Größen. So würden die beizulegenden Zeitwerte
der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten bei einer Erhö-
hung des jeweiligen EBITDA um 20 % (bzw. Minderung
um 20 %) um 0,0 Mio. EUR ansteigen (Vj.: 0,8 Mio. EUR)
(bzw. um 0,0 Mio. EUR sinken (Vj.: 0,8 Mio. EUR)).
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zu Anschaffungs-
kosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten bein-
halten Ergebnisse aus Wertminderungen (TEUR 10.795,
Vj.: TEUR 3.808), Zuschreibungen und Währungsumrech-
nungseffekten.
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zu Anschaffungs-
kosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten
Ergebnisse aus Währungsumrechnungseffekten sowie aus
der Aufzinsung von Darlehen.
Darüber hinaus besteht eine Sensitivität bzgl. der verwen-
deten Diskontierungszinssätze. Die Verbindlichkeiten wür-
den sich jedoch aufgrund der überwiegend kurzfristigen
Laufzeiten bei einem um 100 Basispunkte erhöhten bzw.
reduzierten Zinssatz nur marginal verändern. Dies gilt auch
für die Beträge des Vorjahres.
Der Gesamtzinsertrag für finanzielle Vermögenswerte oder
Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizule-
genden Zeitwert bewertet werden, beträgt im Geschäfts-
jahr TEUR 503 (Vj.: TEUR 1.141). Der Gesamtzinsaufwand
für finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten,
die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet werden, beträgt im Geschäftsjahr TEUR 25.093
(Vj.: TEUR 29.995).
Sonstige Beteiligungen
Das Bewertungsmodell für Eigenkapitalinstrumente, die
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen
Ergebnis erfasst werden (Stufe 3), basiert im Wesentlichen
auf Marktmultiplikatoren als Ableitung aus vergleichba-
ren Transaktionen. Der geschätzte beizulegende Zeitwert
würde hierbei steigen (sinken), wenn die entsprechenden
Marktmultiplikatoren größer (kleiner) wären. Der Stand
der Eigenkapitalinstrumente zum Stichtag von TEUR 3.565
(Vj.: TEUR 2.971) entwickelt sich aus Zugängen von TEUR
295 (Vj.: TEUR 138) sowie Aufwertungen von TEUR 299
(Vj.: Aufwertung TEUR 59 und Abwertung TEUR 48).
Konzernabschluss
139
Sonstige Erläuterungen
35 Erläuterungen zum Leasing nach IFRS 16
In der nachfolgenden Tabelle wird die Entwicklung der
Nutzungsrechte aus Leasing nach Klassen der Vermögens-
werte aufgegliedert:
Betriebs- und
Geschäfts-
ausstattung/
Sonstige
Werbeträger
Standorte
In TEUR
Immobilien
Gesamt
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Anfangsstand 01.01.2019
Veränderung Konsolidierungskreis
Zugänge
1.003.114
−749
185.079
−19.136
33.879
0
22.137
−1.752
10.147
0
1.210.330
−21.637
142.335
0
98.309
0
Umbuchungen
Abgänge
−13.233
769
−1.951
135
−111
6
−15.295
909
Währungsumrechnungsdifferenzen
Endstand 31.12.2019/Anfangsstand 01.01.2020
Veränderung Konsolidierungskreis
Zugänge
1.088.210
0
198.005
−791
30.427
−172
2.853
0
1.316.642
−963
71.794
0
22.221
0
96.869
0
Umbuchungen
Abgänge
−12.898
−2.962
1.144.145
−2.310
−566
−5
−15.212
−3.567
1.393.770
Währungsumrechnungsdifferenzen
Endstand 31.12.2020
−39
216.561
33.065
Abschreibungen/Auflösungen
Anfangsstand 01.01.2019
Veränderung Konsolidierungskreis
Abschreibungen
131.680
–506
27.553
–3.073
28.069
0
10.079
–369
8.469
−12
0
169.312
–3.949
178.415
−715
141.876
−703
0
Zuschreibungen
Umbuchungen
0
0
Abgänge
−1.341
476
1
−28
2
−1.368
527
Währungsumrechnungsdifferenzen
Endstand 31.12.2019/Anfangsstand 01.01.2020
Veränderung Konsolidierungskreis
Abschreibungen
49
271.484
0
52.598
−664
29.221
−17
18.140
−121
7.354
−46
0
342.221
−785
142.043
−95
178.619
−157
Zuschreibungen
Umbuchungen
0
0
0
Abgänge
−694
−2.149
410.589
−180
−291
80.668
6
−868
Währungsumrechnungsdifferenzen
Endstand 31.12.2020
−31
25.302
−2.471
516.559
Bilanzwert 31.12.2019
Bilanzwert 31.12.2020
816.728
733.556
145.407
135.893
12.288
7.762
974.421
877.211
140
K
o
n
z
e
r
n
a
b
s
c
h
l
u
s
s
Sonstige Erläuterungen
Weitere Erläuterungen zum Leasing:
Zinsaufwendungen aus Leasing werden in Abschnitt 15
Finanzergebnis gezeigt. Weitere Angaben zum Leasing er-
folgen im Abschnitt 34 Sonstige Erläuterungen nach IFRS
7 und IFRS 13 zum Finanzrisikomanagement und zu den
Finanzinstrumenten.
In TEUR
2020
2019
Aufwand für variable Leasing-
zahlungen, die nicht in die Bewer-
tung der Leasingverbindlichkeiten
einbezogen wurden
Im Rahmen der Covid-19-Pandemie hat die Ströer Gruppe
auf Nutzungsrechte im Sinne des IFRS 16 insgesamt Wert-
berichtigungen in Höhe von TEUR 2.315 vorgenommen.
Darüber hinaus wurden Mietminderungen in Höhe von
TEUR 2.503 mit Vertragspartnern ausgehandelt, die als
sonstiger betrieblichen Ertrag vereinnahmt wurden.
26.831
45.755
Erträge aus der Unter- bzw. Weiter-
vermietung von Nutzungsrechten
von Immobilien an Dritte
2.714
3.016
Gesamte Zahlungsmittelabflüsse
für Leasingverhältnisse
199.157
239.240
36 Eventualschulden und sonstige finanzielle
Verpflichtungen
Die voraussichtlichen Leasingverbindlichkeiten aus bereits
abgeschlossenen Leasingvereinbarungen, die erst nach
dem 31. Dezember 2020 bilanziell wirksam werden,
betragen TEUR 60.000 (Vj.: TEUR 77). Die noch nicht
bilanzierte Leasingverbindlichkeit ist auch in Abschnitt 36
in den „Übrigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen“
enthalten.
Eventualschulden
Zum Stichtag 31. Dezember 2020 bestehen keine Bürg-
schaften und bürgschaftsähnliche Verpflichtungen.
Finanzielle Verpflichtungen
Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus den
folgenden vertraglichen Vereinbarungen, deren Fälligkeit
sich zum Bilanzstichtag wie folgt darstellt:
Zu den Verbindlichkeiten aus Leasing verweisen
wir auf Abschnitt 29 Finanzverbindlichkeiten. Die
31.12.2020
davon mit Restlaufzeit
in TEUR
Gesamtbetrag
bis zu 1 Jahr
von 1–5 Jahren
über 5 Jahre
Investitionsverpflichtungen
12.974
3.528
7.698
1.536
4.895
1.967
381
25
Instandhaltungsleistungen
Übrige sonstige finanzielle Verpflichtungen
79.456
26.363
48.388
4.705
Im Vorjahr teilten sich die Verpflichtungen folgender-
maßen auf:
31.12.2019
in TEUR
davon mit Restlaufzeit
Gesamtbetrag
bis zu 1 Jahr
von 1–5 Jahren
über 5 Jahre
Investitionsverpflichtungen
11.953
4.613
8.381
1.590
3.064
2.835
6.950
508
188
Instandhaltungsleistungen
Übrige sonstige finanzielle Verpflichtungen
27.777
16.122
4.705
In den übrigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen
resultierte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr aus zusätz-
lichen Werberechten, die vertraglich bereits im Jahr 2020
vereinbart wurden, jedoch zum 31. Dezember 2020 noch
nicht als Zugang bei den IFRS 16-Leasingverhältnissen zu
bilanzieren waren (siehe auch Abschnitt 35), sondern
lediglich als sonstige finanzielle Verpflichtung auszuwei-
sen sind.
Konzernabschluss
141
Sonstige Erläuterungen
37 Beziehungen zu nahe stehenden Personen
und Unternehmen
Frau Angela Barzen ist Mitglied des Aufsichtsrats der
Ströer SE & Co. KGaA. Darüber hinaus war sie im Ge-
schäftsjahr 2020 beratend für ein Konzernunternehmen
tätig. Die in diesem Zusammenhang erhaltenen Leistun-
gen belaufen sich auf TEUR 16 (Vj.: TEUR 17), die erzielten
Erträge auf TEUR 0 (Vj.: TEUR 0). Zum 31. Dezember 2020
bestanden wie im Vorjahr keine Forderungen und keine
Verbindlichkeiten.
Als nahe stehende Personen wurden der Vorstand und der
Aufsichtsrat sowie deren nahe Familienangehörige defi-
niert. Nahe stehende Unternehmen umfassen – neben den
in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften –
insbesondere jene Unternehmen, bei denen nahe stehende
Personen allein oder gemeinsam mit anderen eine beherr-
schende Position innehaben. Aufgrund der Tatsache, dass
die Ströer SE & Co. KGaA an der Börse notiert ist und keiner
ihrer Anteilseigner einen beherrschenden Einfluss ausüben
kann, besteht keine ultimativ beherrschende Partei.
Die Ströer SE & Co. KGaA unterhält Geschäftsbezie-
hungen zur Deutsche Telekom AG, mit der sie seit dem
2. November 2015 in einem Assoziierungsverhältnis
steht. Die aus dieser Geschäftsbeziehung im Jahr 2020
erhaltenen Leistungen belaufen sich auf TEUR 8.909
(Vj.: TEUR 8.402), die erzielten Erträge betragen
TEUR 92.191 (Vj.: TEUR 72.979). Aus diesen Leistungs-
beziehungen resultieren zum 31. Dezember 2020 Forde-
rungen in Höhe von TEUR 14.936 (Vj.: TEUR 4.045) und
Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 352 (Vj.: TEUR 406).
Die folgenden Geschäftsvorfälle zwischen dem Ströer
Konzern und nahe stehenden Personen bzw. Unternehmen
fanden im Geschäftsjahr 2020 statt:
Herr Udo Müller ist Aktionär der Ströer SE & Co. KGaA
und Vorstandsvorsitzender der Ströer Management SE,
Düsseldorf. Darüber hinaus hat der Ströer Konzern im
Geschäftsjahr Leistungen in Höhe von TEUR 75 (Vj.:
TEUR 75) erhalten, die von Herrn Müller oder einem
Untenehmen, an dem er beteiligt ist, erbracht wurden. Der
Ströer Konzern hat demgegenüber Leistungen in Höhe
von TEUR 8 (Vj.: TEUR 0) erbracht, die von Herrn Müller
oder einem Unternehmen, an dem er beteiligt ist, erhalten
wurden. In beiden Fällen handelt es sich im Wesentlichen
um Mietsachverhalte.
Die Ströer SE & Co. KGaA hat im abgelaufenen Geschäfts-
jahr eine Dividende in Höhe von insgesamt TEUR 113.153
ausgeschüttet. Die Herren Udo Müller und Dirk Ströer
haben entsprechend der von ihnen gehaltenen Anteile
an dieser Ausschüttung partizipiert.
Die Ströer Management SE, welche die persönlich haftende
Gesellschafterin der Ströer SE & Co. KGaA ist, erbringt
Dienstleistungen im Bereich der Unternehmensführung
für die Ströer SE & Co. KGaA. Die aus dieser Geschäfts-
beziehung erhaltenen Leistungen belaufen sich für das
Jahr 2020 auf TEUR 9.257 (Vj.: TEUR 8.629), die erzielten
Erträge betragen TEUR 552 (Vj.: TEUR 343). Aus diesen
Leistungsbeziehungen resultieren zum 31. Dezember 2020
Forderungen i.H.v. TEUR 102 (Vj.: TEUR 178) und Verbind-
lichkeiten in Höhe von TEUR 10.865 (Vj.: TEUR 6.882).
Herr Dirk Ströer ist Aktionär und Mitglied des Aufsichtsrats
der Ströer SE & Co. KGaA. Darüber hinaus ist er an Unter-
nehmen beteiligt, zu denen im Geschäftsjahr Liefer- und
Leistungsbeziehungen bestanden, die im Wesentlichen
mit der Vermarktung von Werbeträgern, der Überlassung
von Werberechten und der Anmietung von Gebäuden im
Zusammenhang stehen. Die im Rahmen der erhaltenen
Leistungen angefallenen Aufwendungen belaufen sich
im Geschäftsjahr auf TEUR 31.743 (Vj.: TEUR 32.317),
die Erträge bezifferten sich auf TEUR 10.388 (Vj.: 9.783).
Aus Geschäftsbeziehungen mit at-Equity-bilanzierten
Unternehmen belaufen sich die erhaltenen Leistungen im
Geschäftsjahr auf TEUR 14.924 (Vj.: TEUR 10.269), die
erzielten Erträge betragen TEUR 5.091 (Vj.: TEUR 3.940).
Aus diesen Leistungsbeziehungen resultieren zum 31. De-
zember 2020 Forderungen in Höhe von TEUR 1.510
(Vj.: TEUR 6.084) und Verbindlichkeiten in Höhe von
TEUR 14.353 (Vj.: TEUR 7.485).
Forderungen bzw. Verbindlichkeiten, welche aus die-
sen Leistungsbeziehungen resultieren, bestehen
zum 31. Dezember 2020 in Höhe von TEUR 2.186
(Vj.: TEUR 534) bzw. TEUR 162 (Vj.: TEUR 27.140).
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Sonstige Erläuterungen
38 Honorare für Dienstleistungen des
Abschlussprüfers
BHI Beauty & Health Investment Group Management
GmbH, Unterföhring
BlowUP Media GmbH, Köln
Als Aufwand für Dienstleistungen des Konzernabschluss-
prüfers KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Vj.:
Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
wurden im Geschäftsjahr 2020 gebucht:
Business Advertising GmbH, Düsseldorf
Content Fleet GmbH, Hamburg
DERG Vertriebs GmbH, Köln
DSM Deutsche Städte Medien GmbH, Frankfurt am Main
DSM Rechtegesellschaft mbH, Köln
DSM Werbeträger GmbH & Co. KG, Köln
DSM Zeit und Werbung GmbH, Köln
ECE flatmedia GmbH, Hamburg
In TEUR
2020
2019
Honorar des Abschlussprüfers
Edgar Ambient Media Group GmbH, Hamburg
Erdbeerlounge GmbH, Köln
Hamburger Verkehrsmittel-Werbung GmbH, Hamburg
INFOSCREEN GmbH, Köln
Honorare für
Abschlussprüfungsleistungen
1.389
9
879
49
Honorare für andere
Bestätigungsleistungen
InnoBeauty GmbH, Unterföhring
Interactive Media CCSP GmbH, Köln
M. Asam GmbH, Unterföhring
Honorare für
Steuerberatungsleistungen
0
210
121
176
Honorare für sonstige Leistungen
Mercury Beteiligungs GmbH, Leipzig
OPS Online Post Service GmbH, Berlin
Permodo GmbH, München
Gesamt
1.608
1.225
Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen der
KPMG AG WPG bezog sich vor allem auf die Prüfung
des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses nebst
(Konzern)Lagebericht der Ströer SE & Co. KGaA sowie
verschiedene Jahresabschlussprüfungen ihrer Tochter-
unternehmen einschließlich gesetzlicher Auftragserwei-
terungen. Andere Bestätigungsleistungen betreffen die
Durchführung von sonstigen Bescheinigungsleistungen
(z.B. Umsatzbescheinigungen) aus Vertragsverhältnissen.
Die sonstigen Leistungen betreffen Aufwendungen aus
Beratungsleistungen im Rahmen von Due-Diligence-
Leistungen sowie Beratung in sonstigen wirtschaftlichen
Angelegenheiten.
Ranger Marketing & Vertriebs GmbH, Düsseldorf
RegioHelden GmbH, Stuttgart
Retail Media GmbH, Köln
Sales Holding GmbH, Düsseldorf
Service Planet GmbH, Düsseldorf
Smartplace GmbH, Düsseldorf
SMD Rechtegesellschaft mbH, Köln
SMD Werbeträger GmbH & Co. KG, Köln
SRG Rechtegesellschaft mbH, Köln
SRG Werbeträger GmbH & Co. KG, Köln
Statista GmbH, Köln
Ströer Content Group GmbH, Köln
Ströer Content Group Sales GmbH, Köln
Ströer DERG Media GmbH, Kassel
Ströer Deutsche Städte Medien GmbH, Köln
Ströer Dialog Group GmbH, Leipzig
Ströer Digital Commerce GmbH, Köln
Ströer Digital Group GmbH, Köln
Ströer Digital Media GmbH, Hamburg
Ströer Digital Publishing GmbH, Köln
Ströer media brands GmbH, Berlin
Ströer Media Deutschland GmbH, Köln
Ströer News Publishing GmbH, Köln
Ströer Next Publishing GmbH, Köln
Ströer Performance Group GmbH, Köln
Ströer Sales & Services GmbH, Köln
Ströer Sales Group GmbH, Köln
39 Angaben zu § 264 Abs. 3 HGB
Die im Folgenden aufgeführten inländischen Tochter-
gesellschaften in der Rechtsform einer Kapital- oder
Personenhandelsgesellschaft nehmen die Möglichkeit
zur Befreiung von bestimmten Vorschriften über die
Aufstellung, Prüfung und Offenlegung des Jahresab-
schlusses bzw. des Lageberichts gemäß § 264 Abs. 3 HGB
bzw. § 264b HGB in Anspruch:
Asam Betriebs-GmbH, Beilngries
ASAMBEAUTY GmbH, Unterföhring
Avedo Essen GmbH, Essen
Avedo Gelsenkirchen GmbH, Gelsenkirchen
Avedo Köln GmbH, Köln
Ströer Social Publishing GmbH, Berlin
Ströer SSP GmbH, München
Avedo Leipzig GmbH, Leipzig
Avedo Leipzig West GmbH, Leipzig
Avedo München GmbH, München
Avedo Rostock GmbH, Rostock
Avedo II GmbH, Pforzheim
Ströer Werbeträgerverwaltungs GmbH, Köln
Stylefruits GmbH, München
Yieldlove GmbH, Hamburg
Konzernabschluss
143
Sonstige Erläuterungen
40 Entsprechenserklärung zum
Für die dem Vorstand gewährte aktienbasierte LTI-
Vergütung (ohne Aktienoptionsprogramm) wird zum
Ende jeden Geschäftsjahres ein Referenzkurs der Aktie
der Ströer SE & Co. KGaA ermittelt.
Deutschen Corporate Governance Kodex
Der Vorstand der Ströer Management SE, welche die per-
sönlich haftende Gesellschafterin der Ströer SE & Co. KGaA
ist, und der Aufsichtsrat der Ströer SE & Co. KGaA haben
am 17. Dezember 2020 die jährliche Entsprechenserklä-
rung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ge-
mäß § 161 AktG abgegeben. Die Entsprechenserklärung
wurde den Aktionären auf der Internetseite der Gesell-
schaft www.stroeer.com/investor-relations unter der Rubrik
Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht.
Nach Ablauf von vier Geschäftsjahren wird der Referenz-
kurs mit dem Aktienkurs am Jahresende verglichen und
auf Basis des erreichten Aktienkurses die Auszahlung der
Vergütung ermittelt (sog. Vergütung mit Barausgleich
bzw. „cash-settled“). Für die aktienbasierte Vergütung
ist eine Obergrenze vereinbart.
Die Ermittlung des Wertes der aktienbasierten Vergütung
erfordert zu jedem Stichtag die Abschätzung eines in der
Zukunft liegenden Aktienkurses. Dies erfolgt über ein
Black-Scholes-Bewertungsmodell, in das zum 31. Dezember
2020 eine Volatilität von 23,7 % und eine Dividend-Yield
von 2,5 % eingeflossen sind. Die für das Modell verwende-
ten Zinssätze betragen −0,7 %. Für die auf das Jahr 2020
entfallende aktienbasierte Vergütung gehen wir derzeit
davon aus, dass der Aktienkurs nach Ende des Erdienungs-
zeitraums 200 % des Referenzkurses entspricht.
41 Vergütungen für Mitglieder des
Vorstands und des Aufsichtsrats
Der gebuchte Aufwand aus Vergütungsvereinbarungen
des Vorstands und des Aufsichtsrats des Ströer Konzerns
beträgt:
In TEUR
2020
2019
Vorstand
Die in 2020 gewährten 3.424 virtuellen Aktienoptio-
nen haben jeweils einen beizulegenden Zeitwert von
EUR 74,18. Darauf entfällt in 2020 ein Aufwand aus der
Zuführung zu Rückstellungen in Höhe von TEUR 480
(Vj.: TEUR 671).
Kurzfristig fällige Leistungen
3.995
4.417
Andere langfristig
fällige Leistungen
3.952
3.073
3.804
4.492
Aktienbasierte Vergütung
Gesamt
11.020
12.713
Die Rückstellung für die dem Vorstand gewährte aktien-
basierte LTI-Vergütung (ohne Aktienoptionsprogramm)
per 31. Dezember 2020 beträgt insgesamt TEUR 2.187
(Vj.: TEUR 2.032).
Aufsichtsrat
Kurzfristig fällige Leistungen
Gesamt
312
305
312
305
Aktienoptionsprogramm 2015
Kurzfristig fällige Leistungen umfassen insbesondere Ge-
hälter, Sachbezüge sowie erfolgsabhängige Vergütungs-
bestandteile, die innerhalb des Folgejahres zur Auszahlung
gelangen. Langfristig fällige Leistungen umfassen dem Vor-
stand gewährte erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile
(ohne aktienbasierte Vergütungsbestandteile), die erst in
späteren Jahren zur Auszahlung gelangen. Die aktien-
basierte Vergütung betrifft zum einen sog. Long Term In-
centives (LTI) und zum anderen Vergütungen im Rahmen
des in 2015 beschlossenen Aktienoptionsprogramms, aus
dem in 2015 und 2017–2020 Aktienoptionen gewährt
wurden sowie aus einem in 2019 beschlossenen Aktien-
optionsprogramm, aus dem in 2019 und 2020 Aktienop-
tionen gewährt wurden.
Im Rahmen des in 2015 von der Hauptversammlung be-
schlossenen Aktienoptionsprogramms hat der Vorstand
von 2015–2019 insgesamt 898.380 Optionen und in 2020
insgesamt 199.466 Optionen erhalten. Hieraus resultiert
in 2020 ein Aufwand von TEUR 1.411 (Vj.: TEUR 2.027).
Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert
der während des Geschäftsjahres gewährten Optionen
beträgt EUR 3,76 (Vj.: EUR 5,80).
Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert
aller im Rahmen des „Aktienoptionsprogramms 2015“
gewährten Optionen beträgt EUR 9,78 (Vj.: EUR 10,62).
Für nähere Einzelheiten verweisen wir auf Kapitel 42
„Anteilsbasierte Vergütung“.
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Sonstige Erläuterungen
Aktienoptionsprogramm 2019
Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden im Geschäfts-
jahr 2020 Gesamtbezüge in Höhe von TEUR 312 für deren
Aufsichtsratstätigkeit gewährt. Individualisierte Angaben
zu den Bezügen des Aufsichtsrats sind im Vergütungsbe-
richt dargestellt.
Im Rahmen des in 2019 von der Hauptversammlung be-
schlossenen Aktienoptionsprogramms hat der Vorstand in
2019 insgesamt 1.440.000 Optionen und in 2020 insge-
samt 40.000 Optionen erhalten. Hieraus resultiert in 2020
ein Aufwand von TEUR 1.181 (Vj: TEUR 2.235).
42 Anteilsbasierte Vergütung
Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert
der während des Geschäftsjahres gewährten Optionen
beträgt EUR 5,88 (Vj: EUR 12,77).
„Aktienoptionsprogramm 2015“ für
Führungskräfte und Mitarbeiter
In 2015 führte der Konzern ein Aktienoptionsprogramm
ein, das die betreffenden Mitglieder des Vorstands sowie
führende Mitarbeiter berechtigt, Aktien des Unterneh-
mens zu erwerben.
Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert
aller im Rahmen des „Aktienoptionsprogramms 2019“
gewährten Optionen beträgt EUR 8,86 (Vj: EUR 12,77).
Für nähere Einzelheiten verweisen wir auf Kapitel 42
„Anteilsbasierte Vergütung“.
Die Optionsrechte können frühestens nach Ablauf einer
Wartezeit von vier Jahren beginnend ab dem Zuteilungs-
tag des Bezugsrechts ausgeübt werden. Die Optionen
haben einen vertraglichen Optionszeitraum von sieben
Jahren. Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Bedienung der
Aktienoptionen wahlweise statt neuer Aktien eine Barzah-
lung zu gewähren. Es wird von einer Bedienung in Aktien
ausgegangen (sog. „equity settled“).
Zum 31. Dezember 2020 sind für alle ggf. zukünf-
tig fällig werdenden Bonusansprüche des Vorstands
kurz- wie langfristiger Natur insgesamt TEUR 13.071
(Vj.: TEUR 9.996) als Rückstellungen erfasst, von denen
TEUR 2.187 (Vj.: TEUR 2.032) auf derzeitige Ansprüche
aus aktienbasierten Vergütungen entfallen. Für weitere
Informationen verweisen wir auf den Vergütungsbericht,
der Bestandteil des Konzernlageberichts ist.
Die Ausübung der Aktienoptionen ist an die Erfüllung ei-
ner Anzahl von Dienstjahren (Vesting Period), an die Höhe
des Aktienkurses der Gesellschaft sowie an ein operatives
Mindest-EBITDA im Konzern von 250 Mio. EUR geknüpft.
Der durch die Ausübung der Aktienoptionsrechte erzielbare
Gewinn des jeweiligen Optionsinhabers darf das Dreifache
des jeweiligen Ausübungspreises nicht überschreiten.
Von den langfristig fälligen Leistungen (sog. LTI) werden
TEUR 2.362 im Jahr 2021 zur Auszahlung fällig.
Zusätzliche Angaben nach den Vorschriften des HGB:
Die Gesamtbezüge für die Wahrnehmung der Aufga-
ben des Vorstands betrugen für das Geschäftsjahr 2020
TEUR 9.186. Dies umfasst aktienbasierte Vergütungen mit
einem beizulegenden Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt
von TEUR 1.238. Den aktiven Vorstandsmitgliedern wur-
den im Geschäftsjahr eine Anzahl von 239.466 Stück
Aktienoptionen aus den Aktienoptionsprogrammen 2015
und 2019 gewährt.
Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoptionen
wird zum Zeitpunkt der Gewährung unter Anwendung
eines Black Scholes Modells und unter Berücksichtigung
der Bedingungen, zu denen die Aktienoptionen gewährt
wurden, ermittelt.
Nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Anzahl und die
gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreise (GDAP)
sowie die Entwicklung der Aktienoptionen während des
Geschäftsjahres.
2020
2020
2019
2019
In EUR
Anzahl
GDAP
Anzahl
GDAP
Am 01.01. ausstehend
Im Jahr gewährt
1.259.380
226.466
0
52,17
61,48
0
1.112.920
226.460
0
51,81
53,59
0
Im Jahr kaduziert
Im Jahr ausgeübt
−70.000
−20.000
1.395.846
240.000
50,89
51,97
53,75
50,88
−60.000
−20.000
1.259.380
260.000
50,92
51,97
52,17
50,92
Im Jahr verfallen
Am 31.12. ausstehend
Am 31.12. ausübbar
Konzernabschluss
145
Sonstige Erläuterungen
Der erfasste Aufwand für während des Geschäftsjahres
erhaltene Leistungen stellt sich wie folgt dar:
„Aktienoptionsprogramm 2019“ für
Führungskräfte und Mitarbeiter
In 2019 führte der Konzern ein weiteres Aktienoptions-
programm ein, das die betreffenden Mitglieder des Vor-
stands sowie führende Mitarbeiter berechtigt, Aktien des
Unternehmens zu erwerben.
In TEUR
2020
2019
Aufwand aus anteilsbasierten
Vergütungstransaktionen
mit Ausgleich durch
Die Optionsrechte können frühestens nach Ablauf einer
Wartezeit von vier Jahren beginnend ab dem Zuteilungs-
tag des Bezugsrechts ausgeübt werden. Die Optionen
haben einen vertraglichen Optionszeitraum von sieben
Jahren. Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Bedienung der
Aktienoptionen wahlweise statt neuer Aktien eine Barzah-
lung zu gewähren. Es wird von einer Bedienung in Aktien
ausgegangen (sog. „equity settled“).
Eigenkapitalinstrumente
2.266
2.956
Die gewichtete durchschnittliche Vertragsrestlaufzeit für
die zum 31. Dezember 2020 ausstehenden Aktienoptio-
nen beträgt 4,0 Jahre (Vj.: 4,5 Jahre).
Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert
der im Geschäftsjahr 2020 gewährten Optionen beträgt
EUR 4,37 (Vj.: EUR 6,01).
Die Ausübung der Aktienoptionen ist an die Erfüllung ei-
ner Anzahl von Dienstjahren (Vesting Period), an die Höhe
des Aktienkurses der Gesellschaft sowie an ein operatives
Mindest-EBITDA im Konzern von 600 Mio. EUR geknüpft.
Der durch die Ausübung der Aktienoptionsrechte erzielbare
Gewinn des jeweiligen Optionsinhabers darf das Dreifache
des jeweiligen Ausübungspreises nicht überschreiten.
Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert
aller im Rahmen des „Aktienoptionsprogramms 2015“
gewährten Optionen beträgt EUR 9,99 (Vj.: EUR 10,45).
Die nachfolgende Tabelle enthält die Inputparameter, mit
denen die im Berichtsjahr 2020 gewährten Optionen des
Aktienoptionsprogramms 2015 bewertet wurden:
In 2020 gewährte Optionen
In 2019 gewährte Optionen
Vorstände
Leitende MA
Vorstände
Leitende MA
Dividendenrendite (%)
Erwartete Volatilität (%)
4,3
3,5
3,85
2,83
36,1
31,3
25,32
21,76
Risikoloser Zinssatz
(5-Jahres-Zins in %)
−0,65
5,5
−0,72
4,0
−0,42
5,5
−0,71
4,0
Erwartete Laufzeit (Jahre)
Aktienkurs am Tag der
Gewährung (EUR)
40,32
59,45
51,75
67,76
Angewandtes Modell
Black Scholes
Black Scholes
Black Scholes
Black Scholes
Die erwartete Volatilität basiert auf einer Beurteilung der
historischen Volatilität des Aktienkurses des Unterneh-
mens, insbesondere in dem Zeitraum, der der erwarteten
Laufzeit entspricht. Die erwartete Laufzeit der Aktien-
optionen basiert auf Schätzungen des Vorstands.
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Sonstige Erläuterungen
Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoptionen
wird zum Zeitpunkt der Gewährung unter Anwendung
eines Black Scholes Modells und unter Berücksichtigung
der Bedingungen, zu denen die Aktienoptionen gewährt
wurden, ermittelt.
Die Ausübung der Aktienoptionen ist an die Erfüllung einer
Anzahl von Dienstjahren (Vesting Period), an die Höhe
des Aktienkurses der Gesellschaft sowie an ein opera-
tives Mindest-EBITDA im Konzern von 600 Millionen Euro
geknüpft. Der durch die Ausübung der Aktienoptions-
rechte erzielbare Gewinn des jeweiligen Optionsinhabers
darf das Dreifache des jeweiligen Ausübungspreises nicht
überschreiten.
Die Optionsrechte können frühestens nach Ablauf einer
Wartezeit von vier Jahren beginnend ab dem Zuteilungs-
tag des Bezugsrechts ausgeübt werden. Die Optionen
haben einen vertraglichen Optionszeitraum von sieben
Jahren. Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Bedienung der
Aktienoptionen wahlweise statt neuer Aktien eine Bar-
zahlung zu gewähren. Es wird von einer Bedienung in
Aktien ausgegangen (sog. „equity settled“).
Der beizulegende Zeitwert der gewährten Aktienoptionen
wird zum Zeitpunkt der Gewährung unter Anwendung
eines Black Scholes Modells und unter Berücksichtigung
der Bedingungen, zu denen die Aktienoptionen gewährt
wurden, ermittelt. Nachfolgende Tabelle veranschaulicht
die Anzahl und die gewichteten durchschnittlichen Aus-
übungspreise (GDAP) sowie die Entwicklung der Aktien-
optionen während des Geschäftsjahres.
2020
2020
2019
2019
In EUR
Anzahl
GDAP
Anzahl
GDAP
Am 01.01. ausstehend
Im Jahr gewährt
1.670.000
51,85
66,06
0
40.000
1.670.000
51,85
51,85
Im Jahr kaduziert
0
0
Im Jahr ausgeübt
0
0
Im Jahr verfallen
0
1.710.000
0
0
1.670.000
0
Am 31.12. ausstehend
Am 31.12. ausübbar
52,18
Der erfasste Aufwand für während des Geschäftsjahres
erhaltene Leistungen stellt sich wie folgt dar:
In TEUR
2020
2019
Aufwand aus anteilsbasierten
Vergütungstransaktionen
mit Ausgleich durch
Eigenkapitalinstrumente
1.597
2.516
Die gewichtete durchschnittliche Vertragsrestlaufzeit für
die zum 31. Dezember 2020 ausstehenden Aktienoptio-
nen beträgt 6,5 Jahre (Vj.: 6,5 Jahre).
Konzernabschluss
147
Sonstige Erläuterungen
Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert
der im Geschäftsjahr 2020 gewährten Optionen beträgt
EUR 5,88 (Vj.: EUR 12,72).
Der gewichtete durchschnittliche beizulegende Zeitwert
aller im Rahmen des „Aktienoptionsprogramms 2019“
gewährten Optionen beträgt EUR 8,83 (Vj.: EUR 12,72).
Die nachfolgende Tabelle enthält die Inputparameter, mit
denen die im Berichtsjahr 2020 gewährten Optionen des
Aktienoptionsprogramms 2019 bewertet wurden:
In 2020 gewährte Optionen
In 2019 gewährte Optionen
Vorstände
Leitende MA
Vorstände
Leitende MA
Dividendenrendite (%)
3,46
31,33
−0,72
5,5
–
–
–
–
2,83
21,76
−0,71
5,5
2,83
21,76
−0,71
5,5
Erwartete Volatilität (%)
Risikoloser Zinssatz (5-Jahres-Zins in %)
Erwartete Laufzeit (Jahre)
Aktienkurs am Tag der
Gewährung (EUR)
59,45
–
–
69,20
69,35
Angewandtes Modell
Black Scholes
Black Scholes
Black Scholes
Die erwartete Volatilität basiert auf einer Beurteilung der
historischen Volatilität des Aktienkurses des Unternehmens,
insbesondere in dem Zeitraum, der der erwarteten Lauf-
zeit entspricht. Die erwartete Laufzeit der Aktienoptionen
basiert auf Schätzungen des Vorstands.
148
K
o
n
z
e
r
n
a
b
s
c
h
l
u
s
s
Sonstige Erläuterungen
43 Organe der Gesellschaft
Mitgliedschaft in gesetzlich
Mitgliedschaft in anderen, einem
Name
zu bildenden Aufsichtsräten Aufsichtsrat vergleichbaren Kontrollgremien
Vorstand
Udo Müller (Co-CEO)
Christian Schmalzl (Co-CEO)
Internet Billboard a.s., Ostrau
(Tschechien)
Dr.Christian Baier
Aufsichtsrat
Christoph Vilanek
CECONOMY AG, Düsseldorf Sunrise Communications Group AG,
Vorstandsvorsitzender der freenet AG,
Büdelsdorf
(Vorsitzender)
eXaring AG, München
Ströer Management SE, Düsseldorf
VNR Verlag für die Deutsche
Wirtschaft AG, Bonn
Zürich (Schweiz)
Dirk Ströer
Ströer Management SE, Düsseldorf
Geschäftsführer der
Ströer Außenwerbung GmbH & Co. KG,
Köln
(Stellvertretender Vorsitzender)
Ulrich Voigt
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse
KölnBonn
Finanz Informatik GmbH & Co. KG,
Frankfurt (bis Mai 2020)
modernes Köln Gesellschaft für
Stadtentwicklung mbH, Köln (bis
Dezember 2020)
Beethoven Jubiläums GmbH, Bonn
Ströer Management SE, Düsseldorf
Landesbank Berlin Holding AG, Berlin
(seit Mai 2020)
Landesbank Berlin AG / Berliner
Sparkasse, Berlin (seit Mai 2020)
Berlin Hyp AG, Berlin (seit Mai 2020)
Dr. Karl-Georg Altenburg
Ströer Management SE, Düsseldorf
MedShr Ltd., London (England)
Executive Vice President & Vice Chairman
des Board of Directors der Plastic Energy
Global S.L, Madrid (Spanien)
(seit 19. August 2020)
Angela Barzen
Coach und Business Trainerin für Führungs-
kräfte und Unternehmen / Geschäftsführerin
der Plakativ Consult International GmbH,
Neuss
Martin Diederichs
Rechtsanwalt
Pison Montage AG, Dillingen
Ströer Management SE, Düsseldorf
DSD Steel Group GmbH, Saarlouis
Christian Sardiña Gellesch
Leiter Bestandsmanagement West der
Ströer Media Deutschland GmbH
Andreas Huster
Betriebsratsvorsitzender
tricontes360 Gera GmbH, Gera
tricontes360 Verwaltung Hamburg
GmbH, Hamburg
Sabine Hüttinger
Mitarbeiterin Public Affairs der Ströer
Deutsche Städte Medien GmbH, Köln
Barbara Liese-Bloch
Geschäftsführerin der MONOFIL-TECHNIK
Gesellschaft für Synthesemonofile mbH,
Hennef (seit 4. November 2020)
Konzernabschluss
149
Sonstige Erläuterungen
Petra Loubek
Leiterin Innendienste Regional der Ströer
Media Deutschland GmbH, Köln
Rachel Marquardt
Gewerkschaftssekretärin ver.di
Bundesverwaltung, Berlin
Tobias Meuser
Gebietsmanager der Stöer Deutsche Städte
Medien GmbH, Köln
Dr. Thomas Müller
Gewerkschaftssekretär ver.di Hessen,
Frankfurt/Main
Nadine Reichel
Kfm. Leiterin Rechnungswesen/Controlling
bei Infoscreen GmbH, Köln
Petra Sontheimer
Management Coach und Organisations-
beraterin bei cidpartners GmbH, Bonn
Simone Thiäner
Deutsche Telekom Außendienst
GmbH, Bonn
Deutsche Telekom Privatkunden-
Vertrieb GmbH, Bonn
Geschäftsführerin Personal der Telekom
Deutschland GmbH, Bonn
(bis 30. Juni 2020)
Deutsche Telekom Services Europe SE,
Bonn
Deutsche Telekom Service GmbH,
Bonn
Deutsche Telekom Technik GmbH,
Bonn
Telekom Deutschland GmbH, Bonn
Vicente Vento Bosch
Ströer Management SE, Düsseldorf
Cellwize Wireless Technologies Pte.
Ltd., (Singapur)
Geschäftsführer Deutsche Telekom Capital
Partners Management GmbH, Hamburg
(bis 4. November 2020)
Cloudreach Europe Ltd,
London (England)
Community Fibre Ltd.,
London (England)
Deutsche Telekom Strategic
Investment GmbH, Bonn
Deutsche Telekom Venture Funds
GmbH, Bonn
Keepler Data Tech. S.L.,
Madrid (Spanien)
Smarkets Ltd., London (England)
Swiss Towers AG, Zug (Schweiz)
Telekom Innovation Pool
GmbH, Bonn
44 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Aufgrund der durch die Covid-19-Pandemie resultieren-
den Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der
damit zurückgehenden Frequenz vor unseren Außen-
werbeträgern haben wir im Jahr 2020 mit unseren
Pachtgebern Verhandlungen über die zu zahlenden
Mieten und Garantiepachten aufgenommen. Diese Ver-
handlungen konnten teilweise bereits in 2020 erfolgreich
abgeschlossen werden. Weitere Pachtpartner haben uns
nach dem Bilanzstichtag eine Reduktion der Garantie-
pachten vertraglich zugesagt.