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RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG
JAHRES
FINANZBERICHT
2023
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4Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Im Lagebericht wurden unter Beachtung der rechtlichen Grundlagen der Geschäftsverlauf und die Lage des Unternehmens so dargestellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt wird. Dies wurde nach den Bestimmungen des Unternehmensgesetzbuches (UGB), des Aktiengesetzes (AktG) sowie branchenspezifischer Vorschriften des Bankwesengesetzes (BWG) und der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR – Capital Requirements Regulation) in der jeweils zum Bilanzstichtag geltenden Fassung vorgenommen.

LAGEBERICHT5
LAGEBERICHT

6Das Geschäftsjahr 2023 im Überblick
Das Geschäftsjahr 2023 im Überblick
Das wirtschaftliche Umfeld stellte sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt dar:
  • Das Jahr 2023 war wie auch das Vorjahr durch hohe Unsicherheiten geprägt: der andauernde Krieg Russlands in der Ukraine, stark steigende Zinsen als Reaktion auf die nach wie vor hohen Inflationsraten und schrumpfende Wirtschaftsleistungen bestimmten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auf den Finanzmärkten sorgte in den ersten Monaten des Jahres insbesondere die Notübernahme der Credit Suisse und der Zusammenbruch von zwei US-Regionalbanken für Verunsicherung.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen 2023 sukzessive von 2,5% zum Jahresende 2022 auf 4,5% zum 31. Dezember 2023 erhöht.
  • Die Inflationsentwicklung im Euroraum konnte infolge der geldpolitischen Maßnahmen deutlich abgeschwächt werden und betrug im Dezember 2,9%. Anders sah die Entwicklung in Österreich aus, wo sich die Inflation mit 5,6% im Dezember nach wie vor auf sehr hohem Niveau und mit deutlichem Abstand zum Euroraum befindet.
  • Die makroökonomischen Entwicklungen verbunden mit stagnierenden bzw. sinkenden Immobilienpreisen führten zu deutlich gestiegenen Risiken im Immobiliensektor.
Folgende wesentliche Sachverhalte prägten das sehr erfolgreiche Geschäftsjahr 2023 der RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG (RLB NÖ-Wien):
  • Das Zinsergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr vor allem durch ein deutliches Wachstum im Kundengeschäft und positive Effekte aus der Zinswende von EUR 235,2 Mio. auf EUR 313,1 Mio. gesteigert werden.
  • Die auf die RLB NÖ-Wien entfallene Ausschüttung der Raiffeisen Bank International AG (RBI) lag im Jahr 2023 bei EUR 64,6 Mio. nachdem im Vorjahr keine Dividendenzahlung erfolgte.
  • In den Verwaltungsaufwendungen wirkten sich gezielte Investitionen in Maßnahmen zur Umsetzung der Strategie und inflationsbedingt gestiegene Personal- und Sachaufwendungen aufwandserhöhend aus.
  • Die Risikosituation des Kundenportfolios hat sich den Erwartungen entsprechend entwickelt. Im Jahr 2023 wurden adressierte Kreditrisikovorsorgen von EUR 43,8 Mio. (VJ: 32,3 Mio.) und Pauschalwertberichtigungen von EUR 10,1 Mio. (VJ: Auflösung 11,8 Mio.) gebildet. Den Unsicherheiten auf den Immobilienmärkten wurde mit einem Management Overlay i.H.v. EUR 8 Mio. Rechnung getragen.
Insgesamt zeigte das Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 somit eine sehr erfreuliche Entwicklung: Das Betriebsergebnis war mit EUR 187,1 Mio. (VJ: 61,9 Mio.) ebenso wie das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) mit EUR 130,8 Mio. (VJ: 33,3 Mio.) deutlich über den Vorjahreswerten.
Die Kernkapitalquote der RLB NÖ-Wien betrug im Berichtsjahr 15,7% und die Eigenmittelquote 17,1%.
Im Jahr 2023 hat die RLB NÖ-Wien ihre neue Strategie "Fokus 2027" verabschiedet, die entscheidende strategische Ziele bis 2027 festlegt. Ein wesentliches Anliegen im Firmenkundensegment ist die intensivierte Betreuung und Finanzierung von mittelständischen Unternehmen, welche als tragende Säulen der österreichischen Wirtschaft gelten. Die RLB NÖ-Wien möchte Firmenkunden aktiv bei der Umstellung auf ESG-Kriterien unterstützen und als kompetenter Ansprechpartner in Sachen Nachhaltigkeit fungieren. Im Privatkundengeschäft soll durch ein umfassendes Omnikanal-Angebot eine optimale Kundenansprache gewährleistet werden.
Das Geschäftsjahr 2023 im Überblick 7
Nachhaltigkeit gilt als Querschnittsthema, das in allen Geschäftsbereichen der RLB NÖ-Wien tiefer zu verankern ist. Als bereichsübergreifendes Steuerungsgremium ist 2023 ein Sustainability Komitee implementiert worden. Unterschiedlichste ESG-Handlungsfelder wurden dort behandelt und erfolgreich umgesetzt, wie beispielsweise die Einführung und Zertifizierung eines Umweltmanagementsystem (ISO14001), sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsystem (ISO45001) und die Erweiterung der Branchenrichtlinien der Nachhaltigen Positionierung. Außerdem wurde eine Strategie hinsichtlich Diversität & Inklusion verabschiedet. 2023 wurden die ESG-Strategien, Leitlinien und Maßnahmen der RLB NÖ-Wien von zwei Nachhaltigkeits-Ratingagenturen (ISS ESG und Sustainalytics) erneut bewertet, in Summe ergab sich bei beiden Agenturen eine signifikante Verbesserung. Mehr Details dazu sind auf der Homepage der RLB NÖ-Wien zu finden: https://www.raiffeisen.at/noew/rlb/de/meine-bank/investor-relations/nachhaltigkeitsratings.html

8Wirtschaftliches Umfeld
Wirtschaftliches Umfeld
Konjunktur international und in Europa
Das Jahr 2023 war geprägt von stark steigenden Zinsen sowie signifikanten Kaufkraftverlusten durch die hohe Inflation, wodurch der Konsum insgesamt belastet und ein stärkerer Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage verhindert wurde. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) kam es zu einem Wachstum der Weltwirtschaft im vergangenen Jahr von 3,1% gegenüber dem Vorjahr.
Die US-Wirtschaft zeigte sich 2023 überraschend robust. Insbesondere der Konsum trotzte dem doppelten Schock bestehend aus hoher Inflation und hohen Zinsen. Als Jahresrate betrachtet legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal der ersten Schätzung zufolge um 3,3% gegenüber dem Vorquartal zu. Insgesamt nahm das US-BIP im Jahr 2023 um 2,5% laut IWF zu.
China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, wuchs 2023 um 5,2% und damit etwas stärker als das Regierungsziel von „rund 5%". Dies lag jedoch zum Teil an der niedrigen Ausgangsbasis, das BIP expandierte 2022 aufgrund der damals noch in Kraft befindlichen Null-COVID-19-Strategie nur um 3%. Zudem mussten staatliche Konjunkturhilfen das BIP-Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2023 stabilisieren. Chinas wirtschaftliche Herausforderungen sind nach wie vor groß, das Land hat mit dem Einbruch des Immobilienmarktes, der Schuldensanierung von Bauträgern und Kommunalverwaltungen sowie dem schwachen Vertrauen des Privatsektors zu kämpfen. Die seit Monaten deflationäre Entwicklung der Verbraucherpreise spiegelt die Konsumzurückhaltung wider.
Die Wirtschaft im Euroraum stagnierte im Schlussquartal 2023. Seit nunmehr zwei Quartalen wächst sie nicht mehr. Die massive Straffung der Geldpolitik hat das Wirtschaftswachstum im Sommer zum Stillstand kommen lassen. Der IWF schätzt das Wachstum 2023 in der Eurozone auf 0,5%.
Die erste Schnellschätzung fürs deutsche BIP 2023 bestätigte mit 0,3% die leichte Rezessionserwartung für die größte Volkswirtschaft in der Eurozone (nach einem Plus von 1,8% im Jahr 2022). Noch immer hohe Preissteigerungsraten und ungünstige Finanzierungsbedingungen haben das Wachstum gedämpft. Deutschland blieb beim Wachstum das Schlusslicht in der Eurozone.
Im Dezember stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Euroraum wieder um 0,5 Prozentpunkte auf 2,9% gegenüber Vorjahr. Grund hierfür sind Basiseffekte bei den Energiepreisen. Die Kernrate, die die volatile Preise für Energie, Nahrungs- und Genussmittel ausschließt, ist hingegen weiter auf 3,4% gegenüber Vorjahr gefallen (November 3,6%).
Trotz der konjunkturellen Schwäche blieb der Arbeitsmarkt weitgehend stabil. Im Dezember 2023 lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Euroraum bei 6,4%, unverändert gegenüber November 2023 und ein Rückgang gegenüber 6,7% im Dezember 2022. Das ist zudem der niedrigste Wert seit Beginn der Berechnungen. Die EZB hat zuvor noch nie einen Wirtschaftsabschwung mit einem so starken Arbeitsmarkt gesehen.
Wirtschaftliches Umfeld 9
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Konjunktur in Österreich
Die österreichische Wirtschaft, die sich seit dem zweiten Halbjahr 2022 in einer Rezession befand, konnte zum Jahresende 2023 die konjunkturelle Abwärtsentwicklung stoppen. Laut Winterprognose des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) schrumpfte die heimische Wirtschaftsleistung im abgelaufenen Jahr um 0,8% gegenüber Vorjahr.
Grund für die Schwäche der heimischen Wirtschaft im abgelaufenen Jahr war die globale Situation, in der die hohen Zinsen in Folge der Inflationswelle zu einer allgemeinen Dämpfung der Nachfrage geführt haben. Davon wurde vor allem die heimische Industrie beeinträchtigt, die stark von der Exportnachfrage abhängig ist. Auch wenn der Industrie-Einkaufsmanagerindex (PMI) im Dezember nur leicht sank, liegt er mit 42,0 Punkten aber weiterhin deutlich unter der Wachstumsgrenze von 50 Zählern. Gegen Jahresende 2023 hat sich die Lage in der heimischen Industrie zwar stabilisiert und die Talsohle des seit Mitte 2022 laufenden Abschwungs scheint erreicht zu sein, doch der Beginn einer Erholung der Industrie ist vorerst nicht in Sicht. Probleme bereitet der Industrie zudem die sinkende Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hoher Energiepreise und stark steigender Löhne.
10Wirtschaftliches Umfeld
Die massive Teuerung ist nach wie vor das größte wirtschaftspolitische Problem in Österreich. Seit Jänner 2023 erhöhte sich der Inflationsabstand Österreichs zum Euroraum nachhaltig. Im Dezember 2023 verzeichnete Österreich mit einem HVPI von 5,7% gegenüber Vorjahr die zweithöchste Inflation im Euroraum. 2023 blieb die heimische Inflation (VPI) mit 7,8% (nach 8,6% 2022) auf einem sehr hohen Niveau, sie lag somit fast viermal höher als der EZB-Zielwert von 2,0%. Ähnlich hohe Teuerungsraten wurden zuletzt in den Jahren 1974 (9,5%) und 1975 (8,4%) verzeichnet. Diensleistungs- und Energiepreise sind hauptverantwortlich für den historisch hohen Inflationsabstand zur Eurozone, nicht jedoch Nahrungsmittel. Die niedrigeren Treibstoffpreise wirkten im Gesamtjahr preisdämpfend. Im Jahresverlauf sank die Teuerung von 11,2% im Jänner auf 5,3% im November, im Dezember stieg sie wieder auf 5,6% an (VPI-Werte gg. Vj.). 2023 sanken die real verfügbaren Haushaltseinkommen (also inklusive Transferleistungen) um 0,2%, der Privatkonsum stagnierte.
Der österreichische Arbeitsmarkt zeigte sich 2023 widerstandsfähig. Die Zunahme bei den Arbeitslosenzahlen fiel moderat aus. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung belief sich zum Jahresende auf 7,8%. Im ersten Quartal 2023 konnte noch ein Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet werden. Ab April bremste sich die Dynamik ein, und die Arbeitslosigkeit nahm angesichts der abflachenden Konjunktur erstmals wieder zu. Diese Entwicklung setzte sich fort, verschlechterte sich jedoch nicht substanziell.
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Finanzmärkte im Überblick
Im März 2023 wurde das Vertrauen in die globale Finanzstabilität mit der Regionalbankenkrise in den USA (ausgelöst durch das Scheitern einer geplanten Kapitalerhöhung der Silicon Valley Bank) in Frage gestellt. Die Situation wurde beinahe zu einer globalen Finanzkrise und führte u. a. zum Verschmelzen der Credit Suisse in die UBS in der Schweiz.
Wirtschaftliches Umfeld 11
  • Das Jahr 2023 stand im Zeichen der geldpolitischen Straffung: Seitens EZB gab es sechs aufeinanderfolgende Zinserhöhungen um insgesamt 200 BP. Die Fed erhöhte den Leitzins auf die Spanne von 5,25%5,50%, das höchste Niveau seit 22 Jahren.
  • Mit einer Abkühlung der Inflation sowohl in den USA als auch in Europa setzt sich die Überzeugung durch, dass die Phase der Zinsanhebungen vorbei ist. Die Märkte begannen zunehmend auf baldige Zinssenkungen zu spekulieren.
  • Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen rief eine Aktien-Kursrallye Ende des Jahres hervor.
Zinsentwicklung
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die die Leitzinsen seit März 2022 elfmal angehoben hatte, erklärte auf der Dezember-Sitzung de facto das Ende des Zinserhöhungszyklus, der als einer der schnellsten und schärfsten Straffungsperioden in der Geschichte der Fed gilt. Im Dezember gab es bereits die dritte Zinspause in Folge, die Zinsen wurden unverändert bei 5,25% 5,50% belassen. Die US-Notenbank hob bei ihrer Dezember-Sitzung ihre eigene Prognose für 2024 von bisher zwei auf drei Zinssenkungen von jeweils 25 BP an.
Die EZB hat im Kampf gegen die Inflation seit Sommer 2022 die Zinsen zehn Mal angehoben. Am 26. Oktober 2023 ließ sie die Leitzinsen erstmals wieder unverändert (Hauptrefinanzierungssatz von 4,50%, Einlagensatz von 4,00% und Spitzenrefinanzierungssatz von 4,75%). Auch zum Jahresende wurde erwartungsgemäß am Leitzinsniveau festgehalten. Kredite haben sich inzwischen deutlich verteuert. Die stagnierende Kreditvergabe belegt, dass der Straffungskurs der Währungshüter im Kampf gegen die hohe Inflation in der Wirtschaft seine Wirkung entfaltet.
Mit Blick auf das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) überraschte die EZB bei ihrer Sitzung am 14. Dezember 2023 mit der Ankündigung, das PEPP-Portfolio im zweiten Halbjahr 2024 um durchschnittlich EUR 7,5 Mrd. pro Monat zu reduzieren. Die Wiederanlage der fälligen Anleihen soll zum Jahresende 2024 eingestellt werden.
Im Jahr 2023 lag die Rendite deutscher Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit im Durchschnitt bei etwa 2,46%. Damit lag die jährliche Rendite deutscher Staatsanleihen zum ersten Mal seit dem Jahr 2011 wieder bei über 2% p.a.
Im Laufe des Jahres 2023 setzte sich der Aufwärtstrend beim 3-Monats-Euribor fort. Dies korrelierte mit den Leitzinserhöhungen der EZB. Er stieg von 2,162% am 2. Jänner 2023 auf 4,002% am 13. und 16. November 2023 und schloss am 29. Dezember 2023 bei 3,909%.
12Wirtschaftliches Umfeld
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Währungen und Aktienmärkte
Prinzipiell spielten vielerorts die Zinspolitik der Notenbanken und das Inflationsgeschehen 2023 eine große Rolle bei den Währungen.
Nach einer kräftigen Abwertung um insgesamt 13% in den Jahren 2021/22 hat der Euro im Jahr 2023 gegenüber dem US-Dollar um 3% (bzw. vier US-Cent) aufgewertet. EUR/USD durchlebte ein volatiles Jahr, blieb aber in der Performance auf Jahressicht recht stabil.
Der Schweizer Franken hat seinen seit 2018 bestehenden Aufwertungstrend auch im vergangenen Jahr fortgesetzt und um 6% gegenüber dem Euro zugelegt. Zum Jahresende sank der Wechselkurs auf das Allzeittief von 0,926 CHF je EUR. Die Franken-Stärke stützt sich auf die gesunkene Zinsdifferenz zu den Bundesanleihen, wofür die Zinssenkungserwartungen an die EZB verantwortlich sind, sowie auf die erhöhte Nachfrage nach „sicheren Anlagehäfen“ inmitten geopolitischer Spannungen und globaler Konjunkturrisiken. Die Stärke des Frankens war lange Zeit von der Schweizer Nationalbank (SNB) toleriert beziehungsweise gar unterstützt worden. Schließlich verteuerten sich dadurch Importe beispielsweise von Rohstoffen, die weltweit in USD gehandelt werden, nicht so stark wie in Ländern mit schwächeren Währungen. Deshalb intervenierte die Notenbank regelmäßig an den Währungsmärkten, indem sie Fremdwährungen gegen den Schweizer Franken verkaufte. Nun scheint die SNB jedoch einen Kurswechsel zu vollziehen: Erstmals kaufte sie im Dezember 2023 Fremdwährungen im Gegenwert von etwa 10 Mrd. CHF an. Damit demonstriert sie, dass sie nun eine Abwertung des Frankens präferieren würde. Schließlich notiert die Inflationsrate in der Schweiz bereits spürbar unter der Ziel-Obergrenze von 2%. Zudem leidet besonders die Exportindustrie unter dem starken Franken.
Wirtschaftliches Umfeld 13
Das britische Pfund hat im vergangenen Jahr um 2% gegenüber dem Euro aufgewertet, der Wechselkurs beendete das Jahr knapp unter der Marke von 0,87 GBP je EUR. Sowohl die EZB als auch die Bank of England (BoE) bestätigten im Dezember ihre jeweiligen Leitzinshochs, sie verwiesen dabei aber auf anhaltende Aufwärtsrisiken bei der Inflation.
2023 erwies sich als sehr gutes Jahr für die (meisten) Börsen, vor allem wenn man die geopolitischen und auch die konjunkturellen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Ein wichtiger Treiber der Jahresendrallye 2023 waren Zinssenkungserwartungen dies- und jenseits des Atlantiks. Der Aktienmarkt insgesamt wurde stark positiv vom Trend der „Künstlichen Intelligenz“ (KI) beeinflusst – vor allem getrieben durch das Erscheinen der ChatGPT-Anwendung des Unternehmens OpenAI. US-Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und Technologie konnten 2023 ihre Unternehmensgewinne um 60% steigern. Die Nasdaq schoss um 43% nach oben, das ist eine der besten Leistungen der letzten beiden Dekaden. Dem steht allerdings auch ein Rückgang von 33% im Jahr 2022 gegenüber. Aber auch in Europa hatten die Anleger Grund zum Jubeln, der DAX beispielsweise legte 2023 rund 20% zu. In Japan verbuchte der Nikkei mit einem Plus von 28% die stärkste Performance der Region. Die chinesischen Indizes finden sich hingegen am anderen Ende der Skala, der Hang Seng verlor 2023 über 14%.
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Entwicklung des österreichischen Bankensektors
Wie eine Umfrage der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) unter heimischen Banken zeigt, ging im abgelaufenen Jahr die Kreditnachfrage sowohl für Unternehmenskredite als auch für private Wohnbaukredite zurück. Als wesentlicher Grund werden die gestiegenen Zinsen genannt. Im Fall der Unternehmenskredite spielt auch die seit längerem rückläufige Investitionstätigkeit der Unternehmen eine wichtige Rolle.
14Wirtschaftliches Umfeld
Der österreichische Bankensektor konnte in einem herausfordernden Umfeld, welches durch steigende Zinsen charakterisiert wird, seine Widerstandsfähigkeit und Profitabilität erhöhen. Im ersten Halbjahr 2023 betrug die konsolidierte Bilanzsumme des österreichischen Bankensystems in etwa EUR 1,2 Billionen. Dank einem sehr hohen Nettozinsergebnis (+41% gegenüber dem Vorjahr) stieg das Betriebsergebnis des österreichischen Bankensektors im ersten Halbjahr 2023 um 139%. Dadurch konnte das Periodenergebnis mehr als verdoppelt werden und belief sich auf insgesamt EUR 7,3 Mrd. Angesichts der steigenden Zinssätze ist das Kreditwachstum seit 2022 rückläufig. Die jährliche Wachstumsrate der Hypothekarkredite, die Mitte 2022 noch bei einem hohen Wert von 7,5% lag, sank bis August 2023 auf 1,5%. Das jährliche Wachstum der Kredite an private Haushalte ging von 5,5 % auf 1,3% zurück. Das Volumen der Konsumkredite befand sich auf etwas höherem Niveau als im Vorjahr. Die konsolidierte Quote notleidender Kredite (NPL-Quote) blieb im ersten Halbjahr 2023 auf einem niedrigen Niveau von 2,0%. Mitte 2023 verzeichnete der österreichische Bankensektor eine konsolidierte harte Kernkapitalquote (CET1-Quote) von 16,6%. Im Vergleich mit der vor der globalen Finanzkrise von 2008/09 verzeichneten Kapitalausstattung hat der heimische Bankensektor somit seine Eigenmittelquote im Einklang mit den strengeren aufsichtlichen Anforderungen mehr als verdoppelt.

Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage15
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.
Ertragslage 2023 im Vorjahresvergleich
in TEUR
2023
2022
Veränderung
absolut
Veränderung
in %
Nettozinsertrag
313.149
235.174
77.975
33,2
Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
73.476
8.538
64.938
>100,0
Provisionsüberschuss
41.319
42.291
-972
-2,3
Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften
2.845
12.869
-10.025
-77,9
Sonstige betriebliche Erträge
57.848
131.080
-73.233
-55,9
Betriebserträge
488.637
429.953
58.684
13,6
Personalaufwand
-124.012
-101.320
-22.693
22,4
Sachaufwand
-132.457
-118.076
-14.380
12,2
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
-256.469
-219.396
-37.073
16,9
Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände
-6.149
-21.950
15.801
-72,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-38.913
-126.709
87.796
-69,3
Betriebsaufwendungen
-301.531
-368.055
66.524
-18,1
Betriebsergebnis
187.106
61.898
125.208
>100,0
Der Nettozinsertrag lag im Jahr 2023 bei EUR 313,1 Mio. (VJ: 235,2 Mio.) und somit deutlich über dem Vorjahr. Der Anstieg resultierte vor allem aus der positiven Entwicklung des Kreditneugeschäfts und positiven Effekten aus der 2022 begonnenen Zinswende, welche zu einer Verbesserung der in den Vorjahren stark belasteten Passivmarge auf der Einlagenseite führte. Das Kreditgeschäft trug durch eine deutliche Volumenssteigerung (Forderungen an Kunden rund EUR + 1,0 Mrd.) und stabile Erträge des Bestandsgeschäfts positiv zum Nettozinsertrag bei.
Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen betrugen im Jahr 2023 EUR 73,5 Mio. (VJ: 8,5 Mio.). Der größte Anteil entfällt mit EUR 64,6 Mio. auf die Ausschüttung der RBI nachdem im Vorjahr keine Dividendenzahlung erfolgte.
Der Provisionsüberschuss lag 2023 mit EUR 41,3 Mio. um EUR 1,0 Mio. unter dem Wert des Vorjahres (EUR 42,3 Mio.). Zuwächsen im Zahlungsverkehr und im Wertpapiergeschäft standen höhere Aufwendungen aus dem Emissionsgeschäft gegenüber.
Das Ergebnis aus Finanzgeschäften lag mit EUR 2,8 Mio. deutlich unter dem Vorjahreswert von EUR 12,9 Mio. Das geringere Ergebnis resultierte vor allem aus negativen Bewertungen von Aktien im Handelsbuch.
Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen EUR 57,8 Mio. (VJ: 131,1 Mio.). Bereinigt um die Erträge aus Derivaten (Close Outs, Prämien für Optionsgeschäfte, sonstige Erträge aus dem derivativen Geschäft) i.H.v. EUR 12,1 Mio. (VJ: 87,7 Mio.) lagen die sonstigen betrieblichen Erträge mit EUR 45,8 Mio. geringfügig über Vorjahresniveau (VJ: 43,4 Mio.). Die Gründe dafür waren insbesondere gestiegene Erträge aus der Erbringung von Dienstleistungen.
16Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Den im sonstigen betrieblichen Ergebnis enthaltenen Erträgen aus Derivaten, welche insbesondere aus Close Out-Erträgen und erhaltenen Prämien für Optionsgeschäfte resultieren, stehen Aufwendungen für die Bildung von Vorsorgen für das Zinsderivateportfolio, Close Out-Aufwendungen sowie gezahlte Prämien für Optionsgeschäfte im sonstigen betrieblichen Aufwand gegenüber. Das Nettoergebnis betrug EUR 5,8 Mio. (VJ: 12,7 Mio.). Für das negative Ergebnis im aktuellen Jahr waren vorwiegend zinsbedingte Ineffektivitäten im Hedge Accounting verantwortlich. Da die Bruttodarstellung das Bild der Gewinn- und Verlustrechnung erheblich verändern kann, wird bei der nachfolgenden Beurteilung der Ertragslage dieser Effekt außer Ansatz gelassen.
Angeführt von den positiven Entwicklungen im Zins- und Beteiligungsergebnis lagen die Betriebserträge (bereinigt um die im sonstigen betrieblichen Ertrag enthaltenen Ergebnisse aus Derivaten) mit EUR 476,6 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von EUR 342,3 Mio.
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Der Personalaufwand lag ohne Berücksichtigung der Entwicklung der Personalrückstellungen im Geschäftsjahr 2023 mit EUR 119,7 Mio. um rund 12% über dem Vorjahreswert von EUR 106,5 Mio. Im abgelaufenen Berichtsjahr wurden die Personalrückstellungen insbesondere aufgrund gesunkener Rechnungszinssätze aufwandswirksam um EUR 4,4 Mio. erhöht (im Vorjahr war eine Auflösung von EUR 5,2 Mio. ertragswirksam enthalten). Der Personalaufwand inkl. Personalrückstellungen betrug EUR 124,0 Mio. und lag somit um 22,4% über dem Vorjahreswert.
Der Sachaufwand belief sich im Jahr 2023 auf EUR 132,5 Mio. und lag damit um 12,2% über dem Vorjahresniveau (EUR 118,1 Mio.). Gezielte Investitionen zu den im Rahmen des Strategieprojektes „FOKUS 2027“ definierten strategischen Initiativen zogen höhere Aufwendungen für Informationstechnologie und Beratung nach sich. Darüber hinaus wirkte sich der inflationsbedingte Anstieg vor allem bei Energiekosten aufwandserhöhend aus.
Der Rückgang in der Position Wertberichtigungenauf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände war auf eine außerplanmäßige Abschreibung von immateriellen Vermögensgegenständen i.H.v. EUR 15,4 Mio. im Jahr 2022 zurückzuführen.
Bereinigt um die Aufwendungen für Derivate (Vorsorgen für das Zinsderivateportfolio, Close Out-Aufwendungen sowie gezahlte Prämien für Optionsgeschäfte) i.H.v. EUR 17,9 Mio. (VJ: 100,4 Mio.) betrugen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen EUR 21,0 Mio. (VJ: 26,4 Mio.). Darin enthalten waren insbesondere die Aufwendungen für die Dotierung des Abwicklungs- sowie des Einlagensicherungsfonds i.H.v. insgesamt EUR 18,1 Mio. (VJ: 21,7 Mio.).
Die um die Aufwendungen aus Derivaten bereinigten Betriebsaufwendungen lagen im Geschäftsjahr 2023 insbesondere aufgrund höherer Personal- und Sachaufwendungen um EUR 15,9 Mio. über dem Vorjahr.
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage17
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Das Betriebsergebnis lag mit EUR 187,1 Mio. deutlich über dem Ergebnis 2022 i.H.v. EUR 61,9 Mio.
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in TEUR
2023
2022
Veränderung
absolut
Veränderung
in %
Betriebsergebnis
187.106
61.898
125.208
>100,0
Ergebnis aus Kreditrisikovorsorgen und
Wertpapieren Umlaufvermögen
-53.992
-31.758
-22.234
70,0
Ergebnis aus Wertpapieren Anlagevermögen und Beteiligungen
-2.357
3.139
-5.496
-
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
130.758
33.280
97.478
>100,0
Außerordentliches Ergebnis
0
0
0
-
Steuern vom Einkommen und Ertrag
-7.942
-4.553
-3.389
74,4
Sonstige Steuern
-7.771
-4.778
-2.994
62,7
Jahresüberschuss
115.045
23.949
91.095
>100,0
Rücklagenbewegung
-4.329
-2.003
-2.326
>100,0
Jahresgewinn
110.716
21.946
88.769
>100,0
Gewinnvortrag
222.290
200.344
21.946
11,0
Bilanzgewinn
333.006
222.290
110.716
49,8
Das Ergebnis aus Kreditrisikovorsorgen, Wertpapieren des Umlauf- und Anlagevermögens sowie Beteiligungen betrug im Jahr 2023 EUR -56,3 Mio. (VJ: -28,6 Mio.) und setzt sich wie folgt zusammen:
Im Jahr 2023 wurden adressierte Kreditrisikovorsorgen i.H.v. EUR 43,8 Mio. (VJ: 32,3 Mio.) gebildet. Die Dotierung der Pauschalwertberichtigungen betrug im Jahr 2023 EUR 10,1 Mio., im Vorjahr konnten EUR 11,8 Mio. aufgelöst werden. Im Geschäftsjahr 2023 wurde mit einem Management Overlay i.H.v. EUR 8 Mio. der Unsicherheit auf den Immobilienmärkten Rechnung getragen. Der im Vorjahr gebildete Management Overlay für Kunden mit sehr starker und starker Betroffenheit durch den Russland-Ukraine-Krieg und/oder der Energiekrise i.H.v. EUR 6,7 Mio. wurde aufgelöst.
18Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Das Bewertungs- und Veräußerungsergebnis von Wertpapieren im Bankbuch Umlaufvermögen war mit EUR 0,1 Mio. nahezu ausgeglichen (VJ: 11,2 Mio.).
Das Ergebnis aus Wertpapieren des Anlagevermögens und Beteiligungen betrug EUR -2,4 Mio. (VJ: 3,1 Mio.) und setzte sich aus der Bewertung und Veräußerung von Wertpapieren i.H.v. EUR 0,5 Mio. (VJ: 0,7 Mio.) und aus der Bewertung und Veräußerung von Beteiligungen von EUR 1,9 Mio. (VJ: 3,9 Mio.) zusammen.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) lag aufgrund der oben erwähnten Faktoren mit EUR 130,8 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert i.H.v. EUR 33,3 Mio.
Der Jahresüberschuss i.H.v. EUR 115,0 Mio. berücksichtigt die Bankenabgabe i.H.v. EUR 7,7 Mio. (VJ: 4,7 Mio.) und das Steuerergebnis i.H.v. EUR -7,9 Mio. (VJ: -4,6 Mio.).
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In der Rücklagenbewegung wird der Beitrag an das „Raiffeisen-IPS“ im Berichtsjahr mit EUR 4,3 Mio. (VJ: 2,0 Mio.) dargestellt. Nach Berücksichtigung der Rücklagenbewegung und des Gewinnvortrags i.H.v. EUR 222,3 Mio. betrug der Bilanzgewinn per 31. Dezember 2023 EUR 333,0 Mio.
Bilanzentwicklung 2023
Die Bilanzsumme der RLB NÖ-Wien ist gegenüber dem Vorjahr um 19,8% auf EUR 36,3 Mrd. gestiegen (VJ: 30,3 Mrd.). Aktivseitig lag das Kundenausleihungsvolumen mit EUR 16,1 Mrd. um rund EUR 1,0 Mrd. deutlich über dem Vorjahresniveau. Das Wertpapiervolumen stieg gegenüber dem Vorjahr um EUR 1,2 Mrd. Passivseitig stiegen die Interbankeneinlagen um EUR 2,7 Mrd., die Kundeneinlagen um EUR 1,0 Mrd. und die verbrieften Verbindlichkeiten um EUR 2,1 Mrd.
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage19
Aktiva
in EUR Mio.
31.12.2023
31.12.2022
Veränderung
absolut
Veränderung
in %
Forderungen an Kreditinstitute
6.381
6.445
-64
-1,0
Forderungen an Kunden
16.066
15.097
969
6,4
Festverz. u. nicht festverz. Wertpapiere
7.425
6.261
1.165
18,6
Beteiligungen
1.892
1.793
100
5,6
Kassenbestand, Guthaben bei
Zentralnotenbanken
4.014
284
3.730
>100,0
übrige Aktiva
494
390
104
26,7
Bilanzsumme
36.273
30.269
6.003
19,8
Die Forderungen an Kreditinstitute betrugen zum 31. Dezember 2023 EUR 6.380,6 Mio. und lagen damit um EUR 64,3 Mio. unter dem Vorjahreswert.
Die Forderungen an Kunden lagen zum Bilanzstichtag bei EUR 16.065,7 Mio. und damit deutlich über dem Vorjahreswert i.H.v. EUR 15.097,0 Mio. Die Steigerung ist vor allem auf die Vergabe von Unternehmenskrediten zurückzuführen. Das Kreditvolumen bei Privaten und der öffentlichen Hand wurde ebenfalls deutlich ausgeweitet.
Der Wertpapierbestand erhöhte sich im Jahr 2023 um EUR 1.165,0 Mio. auf EUR 7.425,5 Mio. Der deutliche Volumenanstieg ist vor allem auf den Ankauf von Staats- und Bankenanleihen und auf eigene Covered Bonds, welche im Rahmen von Wertpapierleihe- und Pensionsgeschäften verwendet wurden, zurückzuführen.
Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wiesen zum 31. Dezember 2023 einen Stand von EUR 1.892,5 Mio. aus und lagen damit um EUR 99,5 Mio. über Vorjahresniveau. Der Anstieg ist vor allem auf den Zukauf von RBI-Aktien zurückzuführen. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 hält die RLB NÖ-Wien direkt und indirekt Anteile von 24,83% (31.12.2022: 22,66%) an der RBI.
Das Guthaben bei der OeNB betrug zum Bilanzstichtag EUR 3.958,5 Mio. (VJ: 228,3 Mio.). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist auf ein deutlich höheres Einlagevolumen von Kreditinstituten (v.a. aus Repo-Geschäften) zurückzuführen.
20Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
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Passiva
in EUR Mio.
31.12.2023
31.12.2022
Veränderung
absolut
Veränderung
in %
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
12.148
9.407
2.741
29,1
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (ohne Spareinlagen)
8.662
7.712
950
12,3
Spareinlagen
1.240
1.175
65
5,5
Verbriefte Verbindlichkeiten i.w.S.
11.743
9.681
2.062
21,3
Rückstellungen
130
108
22
20,7
übrige Passiva
408
361
47
13,1
Eigenkapital
1.941
1.826
115
6,3
Bilanzsumme
36.273
30.269
6.003
19,8
Das Volumen der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betrug zum Bilanzstichtag 2023 EUR 12.147,6 Mio. gegenüber EUR 9.406,9 Mio. im Vorjahr. Die deutliche Volumenausweitung ist überwiegend auf Repo-Geschäfte und auf ein höheres Einlagevolumen von Sektorinstituten zurückzuführen. Dagegen steht die teilweise Rückführung von TLTRO III-Volumina i.H.v. EUR 1.270,0 Mio. auf EUR 1.040,0 Mio.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden inklusive Spareinlagen beliefen sich zum 31. Dezember 2023 auf EUR 9.902,4 Mio. gegenüber EUR 8.886,8 Mio. im Vorjahr. Die Steigerung i.H.v. EUR 1.015,7 Mio. begründet sich durch ein höheres Einlagenvolumen von Unternehmen, Versicherungen und der öffentlichen Hand.
Die verbrieften Verbindlichkeiten i.w.S. (inklusive zusätzliches Kernkapital und Ergänzungskapital) stiegen um EUR 2.062,4 Mio. auf EUR 11.743,5 Mio. Im Jahr 2023 konnten Neuemissionen i.H.v. EUR 2.083,4 Mio. platziert werden. Weiters wurden Covered Bonds begeben, welche im Rahmen von Wertpapierleihe- und Pensionsgeschäften verwendet wurden.
Die Position übrige Passiva betrug per 31. Dezember 2023 EUR 408,0 Mio.
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage21
Die RLB NÖ-Wien konnte aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung ihr Eigenkapital zum 31. Dezember 2023 um EUR 115,0 Mio. auf EUR 1.940,9 Mio. steigern. Der Vorjahreswert lag bei EUR 1.825,9 Mio.
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22Finanzielle Leistungsindikatoren
Finanzielle Leistungsindikatoren
Erfolgskennzahlen
Die Cost/Income-Ratio – das sind die Betriebsaufwendungen abzüglich der Erträge aus Verrechnung an Dritte im Verhältnis zu den Betriebserträgen – lag im Geschäftsjahr 2023 bei 56,0%. Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (78,4%) ist auf ein deutlich gestiegenes Zinsergebnis und auf die RBI-Ausschüttung zurückzuführen. Die Aufwendungen aus Derivaten, welche in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten sind, werden im Sinne einer betriebswirtschaftlichen Beurteilung und zur besseren Vergleichbarkeit bei dieser Berechnung aufgrund des ursächlichen Zusammenhangs mit dem Zinsergebnis in den Betriebserträgen saldiert. Die CIR für den RLB Bankbetrieb (exklusive Dividenden und Refinanzierungsaufwand aus RBI Beteiligung) belief sich auf 57,6% (VJ: 68,3%).
Der Return on Equity nach Steuern – die Eigenkapitalverzinsung bezogen auf das durchschnittliche Eigenkapital – lag im Jahr 2023 6,1% nach 1,3% im Vorjahr.
Aufsichtsrechtliche Eigenmittel
Seit 1. Jänner 2014 sind die Bestimmungen gemäß CRR sowie die in das BWG übernommenen Bestimmungen der Capital Requirements Directive (CRD) IV für die Berechnung der Eigenmittel maßgeblich.
Eigenmittelausstattung
 
 
in EUR Mio.
2023
2022
Hartes Kernkapital nach Abzugsposten (CET1)
1.876
1.750
Zusätzliches Kernkapital nach Abzugsposten (AT1)
76
76
Ergänzungskapital (T2)
168
242
Gesamte anrechenbare Eigenmittel*
2.121
2.068
Gesamtes Eigenmittelerfordernis
994,7
953
Eigenmittelüberschuss
1.126,1
1.115
Harte Kernkapitalquote (CET1 Ratio) in %
15,1
14,7
Kernkapitalquote (T1 Ratio) in %
15,7
15,3
Eigenmittelquote (Total Capital Ratio) in %
17,1
17,4
Überdeckungsquote in %
113,2
117,0
*inkl. Jahresergebnis
Die anrechenbaren Eigenmittel der RLB NÖ-Wien erreichten zum 31. Dezember 2023 ein Volumen von EUR 2.120,8 Mio.
Die Common Equity Tier 1 (CET 1) Ratio (transitional) betrug per 31. Dezember 2023 15,1%, die Total Capital Ratio 17,1%. Beide Kennzahlen lagen damit deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 4,5% bzw. 8,0%. Die RLB NÖ-Wien verfügt demnach mit einer Überdeckungsquote i.H.v. 113,2% über eine solide Eigenmittelbasis.
Finanzielle Leistungsindikatoren 23
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24Risikobericht
Risikobericht
Risikopolitik und -strategie
Die Bedeutung des Gesamtbankrisikomanagements, insbesondere die Fähigkeit eines Finanzinstitutes, sämtliche wesentliche Risiken zu erfassen, zu messen sowie zeitnah zu überwachen und zu steuern, steht angesichts des volatilen wirtschaftlichen Umfelds im Fokus der Risikopolitik und -strategie. Risikomanagement wird bei der RLB NÖ-Wien daher als aktive unternehmerische Funktion und als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung verstanden. Der Fokus liegt primär auf der Optimierung von Risiko und Ertrag (Rendite) im Sinne von „Management von Chancen und Risiken“.
Die RLB NÖ-Wien und die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien als Kreditinstitutsgruppe (KI-Gruppe) legen den Schwerpunkt der Risikosteuerung auf die Konzernperspektive. Dies ist durch eine Verschränkung der Risikomanagementprozesse beider Einzelinstitute zu einem integrierten Konzernrisikomanagement gewährleistet.
Die integrierte Risikomanagement-Organisation zeichnet sich durch die Personalunion der Risikovorständin bzw. -geschäftsleiterin in beiden Bankunternehmen (RLB NÖ-Wien und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien) sowie durch unternehmensübergreifende Abteilungen aus. Der Vorstandsbereich Risikomanagement umfasst seit der Neuorganisation per 1. Juni 2023 die Bereiche Strategisches Risikomanagement, Operatives Risikomanagement, Compliance und Recht. Die Risikomanagementfunktion im Sinne von Risikomessung und Risikoreporting wird im Strategischen Risikomanagement wahrgenommen. Die Durchgängigkeit des Risikomanagements ist des Weiteren durch die zusammengelegte Gremialstruktur gewährleistet. Der Fokus der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe i.Z.m. ICAAP ist auf die Konzernperspektive gerichtet. In dieser ist der RLB NÖ-Wien-Konzern inkludiert. Die Risikopolitik und -strategie sowie das Risikomanagement ist auf Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-KI-Gruppe für die Raiffeisen-Holding und die RLB NÖ-Wien konzerneinheitlich definiert.
Die Risikomanagementeinheiten sind organisatorisch einschließlich der Vorstandsebene von den Markteinheiten getrennt, womit ein unabhängiges, effektives Risikomanagement sichergestellt ist. Die Basis für die integrierte Risikosteuerung in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe stellt die von der Geschäftsleitung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und dem Vorstand der RLB NÖ-Wien beschlossene Risikostrategie mit deren begleitenden Strategien sowie die Definition des Risikomanagements dar.
Als Teil dieser Risikostrategie sind unter anderem anzusehen:
  • Grundsätze des Risikomanagements, der Risikostrategie sowie des Risikoappetits,
  • Risikosysteme und -modelle zur Identifizierung, Erfassung und Quantifizierung der Risiken,
  • Limits für alle relevanten Risiken,
  • Verfahren zur Überwachung der Risiken.
Risikomanagement
Der Vorstand der RLB NÖ-Wien sowie die Geschäftsleitung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien werden bei der Erfüllung der risikorelevanten Aufgaben durch die unabhängigen Bereiche Strategisches Risikomanagement und Operatives Risikomanagement sowie mehrere Gremien unterstützt.
Risikobericht25
Das Gremium Gesamtbanksteuerung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe hat als Zielsetzung die optimale Steuerung des Konzerns, der Einzelinstitute RLB NÖ-Wien und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien (hinsichtlich Liquidität). Erreicht wird dieses Ziel durch regelmäßige, institutionalisierte Analyse und maßnahmenorientierte Auseinandersetzung mit Rentabilität, Kapital, Liquidität und Risiko. In diesem übergreifenden Gremium nehmen die Geschäftsleitung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und der Vorstand der RLB NÖ-Wien teil. Bei Bedarf werden die Bereichsleiter Strategisches Risikomanagement und Operatives Risikomanagement, Finanzen und Treasury beigezogen. Das Gremium Gesamtbanksteuerung tagt einmal pro Quartal.
Neben dem Gremium Gesamtbanksteuerung ist in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe eine ebenfalls gruppenübergreifende Risikorunde implementiert. In dieser Risikorunde werden die Risikosituation sowie die im Gremium Gesamtbanksteuerung beschlossenen Entscheidungen an die Bereichsleiter der Marktabteilungen, des Operativen Risikomanagements sowie der Innen- und Konzernrevision kommuniziert. Des Weiteren liegt die Steuerung für das Risikomanagement in der Verantwortung dieser Risikorunde. Dieses Gremium ist damit ein wesentliches Element der Gesamtbanksteuerung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe. Marktrisiko (inkl. Credit Spread-Risiko als Subrisiko des Marktrisikos) sowie Liquiditätsrisiko werden in einem eigenen Gremium der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe, dem Aktiv-Passiv-Komitee, berichtet und gesteuert.
Den gesetzlichen Anforderungen des Bankwesengesetzes (BWG), den CRR-Vorschriften sowie der FMA-Kreditinstitut-Risikomanagement Verordnung (KI-RMV) entsprechend, hat die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien- Gruppe und damit die RLB NÖ-Wien durch effiziente Methoden auf dem Gebiet des Risikomanagements und controllings die Rentabilität und Sicherheit der Bank im Interesse ihrer Kunden und Eigentümer zu gewährleisten.
Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe hat ein auf ihr Geschäfts- und Risikoprofil abgestimmtes zukunftsorientiertes Risikomanagementregelwerk im Einsatz. Dieses Regelwerk besteht aus einem Risk Appetite Framework (RAF), einer klar definierten Risikostrategie und dem ICAAP-Handbuch (Internal Capital Adequacy Assessment Process).
Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe hat im Jahr 2023 erstmals ein RAF erstellt, welches einen umfassenden Rahmen für die Risikobereitschaft, der ihr Risikobewusstsein stärkt und eine angemessene Risikokultur fördert. Der Rahmen für die Risikobereitschaft (RAF) steht dabei im Einklang mit dem Geschäftsplan, der strategischen Entwicklung, der Kapital- und Liquiditätsplanung sowie den Vergütungssystemen der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe. Das RAF stellt die übergeordnete Dokumentation zum Thema Risikomanagement dar und gibt einen ganzheitlichen Überblick über das strategische Risikomanagement (Risikocontrolling) der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe bzw. der einzelnen Gesamtbankrisikosteuerungselemente und Zuständigkeiten. Das RAF bildet dabei den Rahmen für ein konsistentes, auf das Risikoprofil, die Geschäfts- und Risikostrategie abgestimmtes Risikomanagement und dessen Prozesse.
Die Risikostrategie ist mit der Geschäftsstrategie der KI-Gruppe konsistent und integriert die gesamte Risikoorganisation (siehe die organisatorische Aufstellung der Risikomanagementeinheiten) und berücksichtigt den erwarteten Einfluss externer Umweltfaktoren auf die geplanten Geschäfts- und Risikoentwicklungen. Sie beschreibt das Risikoprofil der Bankengruppe durch die klare Formulierung des Risikoappetits der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe sowie der RLB NÖ-Wien und definiert die Risikomanagement Prinzipen, die strategischen Ziele sowie Initiativen für die materiell wichtigen Risikoarten.
Die Risikostrategie definiert die risikopolitischen Grundsätze und Prinzipien sowie das Risikospektrum der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe. In der Bankengruppe werden sämtliche Risiken im Rahmen eines Risk Assessment-Prozesses auf ihre Relevanz hin analysiert, bewertet und in eine konzernweite Risikolandkarte übergeführt. Diese Risikolandkarte ist Teil der Risikostrategie.
26Risikobericht
Die Risikostrategie wird im Rahmen einer klar definierten Governance-Struktur umgesetzt. Diese dient zur Überwachung des Risikoappetits, ergänzender Limits als auch zur Eskalation bei Limitüberschreitungen.
Im ICAAP-Handbuch (Internal Capital Adequacy Assessment Process) der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe sind alle Aufgaben, organisatorische Einheiten, Gremien, Berichte, Verfahren und Methoden zur Identifizierung, Erfassung, Quantifizierung, Überwachung und Begrenzung der relevanten Risiken im Risikomanagementprozess definiert und detailliert beschrieben. Dieses wird, gemeinsam mit dem Risk Appetite Framework und der Risikostrategie, jährlich aktualisiert und vom Vorstand der RLB NÖ-Wien und der Geschäftsleitung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien beschlossen. Das ICAAP-Handbuch wird durch detaillierte Methodenhandbücher je Risikoart ergänzt.
Durch die Regelungen in der Risikostrategie und im ICAAP-Handbuch ist sichergestellt, dass innerhalb der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe ein abgestimmter Prozess zur Erfassung, Messung, Limitierung, Berichterstattung und Dokumentation der Risiken sowie ein durchgängiges Verständnis zur Risikosituation gegeben ist.
Makroökonomisches Umfeld und wirtschaftliche Lage1 – Inflation, Russland-Ukraine-Krieg und Israel-Krieg gegen die Hamas
Das wirtschaftliche Umfeld außerhalb Österreichs hat sich seit dem Jahr 2022 durch den Russland-Ukraine-Krieg sowie stark steigende Inflation und Zinsraten stetig verschlechtert. Das globale Wachstum blieb durch die hohe Inflation und die belastete Konjunktur sehr verhalten. Im Euroraum ist die Erholung im Jahr 2023 mit einem realen BIP-Wachstum von 0,5% laut Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) nahezu zum Stillstand gekommen. Ausschlaggebend für die Konjunktureintrübung war die Schwächung des Welthandels, der im Jahr 2023 mit +0,7% laut OeNB-Prognose vom Dezember 2023 nahezu stagnierte.
Für das Gesamtjahr 2023 rechnet das Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) für Österreich mit einem Rückgang des realen BIP um 0,8%, was vor allem auf den Rückgang der Investitionen und des privaten Konsums sowie auf einen nur schwachen Lageraufbau zurückzuführen ist. Die Investitionen wurden durch die gestiegenen Finanzierungskosten, hohe Energiepreise und schlechte Erwartungen gedämpft. Diese Entwicklung lässt sich vor allem an den stark eingebrochenen Wohnbauinvestitionen ablesen, die seit dem zweiten Quartal 2022 schrumpften. Siehe auch Kapitel „Ausblick – das wirtschaftliche Umfeld“
Die HVPI-Inflation (Harmonisierter Verbraucherindex) kam in Österreich für das Jahr 2023 bei 7,8% zu liegen und befand sich damit deutlich über dem Durchschnitt im Euroraum. Die verzögerte Weitergabe der sinkenden Energiepreise sowie die starke Teuerung von Dienstleistungen und Nahrungsmittel waren wesentlich für die weiterhin hohe Inflation im Jahr 2023.
Die Geopolitik bleibt das größte Risiko 2024. Der Konflikt im Gaza-Streifen hatte bislang keine unmittelbaren Folgen für die Weltwirtschaft. Sollte der Nahostkonflikt eskalieren und auf andere Länder in der Region übergreifen, würde das sicherlich signifikante Auswirkungen auf die Märkte haben. Rohöl- und Gaspreise könnten durch eine Eskalation stark steigen und so die Inflation wieder befeuern. Das Risiko eines Ölpreisschocks, wie er im Jahr 1973 durch das Ölembargo der arabischen OPEC-Länder in Reaktion auf die Unterstützung Israels durch den Westen im Jom-Kippur-Krieg ausgelöst wurde, erscheint allerdings begrenzt, da die USA mittlerweile selbst Nettoexporteur von Rohöl sind.
Risikobericht27
Zuletzt sind Unternehmen wieder mit steigenden Frachtkosten und Verzögerungen bei den Lieferterminen konfrontiert. Die Nutzung des Suez-Kanals ist um etwa 60% zurückgegangen. Risiken birgt weiterhin auch der Russland-Ukraine-Krieg. In Verbindung mit einem ungewöhnlich kalten Winter könnten die Gasvorräte in Europa rasch schwinden, zumal noch immer Erdgas und Rohöl aus Russland importiert werden.
Im vorliegenden Risikobericht zum 31. Dezember 2023 wird auf die Risikoarten, die den Hauptanteil hinsichtlich Materialität aufweisen und u.a. hohe Betroffenheit aus dem Russland-Ukraine-Krieg sowie der stark gestiegenen Inflation für die Bank zeigen bzw. gezeigt haben, näher eingegangen.
Die Risikoauslastung in der Risikotragfähigkeitsanalyse (RTFA) - Säule II - ist trotz der Folgen aus dem Russland-Ukraine-Krieg, Kriegshandlungen in Nahost und den Inflationsauswirkungen seit den Geschäftsberichten zum 31. Dezember 2022 und dem
30. Juni 2023 relativ stabil geblieben.
Gesamtbankrisikosteuerung – Risikotragfähigkeit und Stresstesting
Die zentrale Analyse der Gesamtbankrisikosituation unter Einbezug aller relevanten Risiken erfolgt anhand der Risikotragfähigkeitsanalyse (RTFA) und fällt in die Verantwortung der Abteilung ICAAP & Modelle Gruppe ICAAP & Limitsteuerung. Die RTFA wird auf Basis von IFRS-Werten erstellt.
In der im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung durchgeführten RTFA werden dem vorhandenen Risikodeckungspotenzial der Bank (Kapitalien, Risikovorsorgen und stille Reserven) alle maßgeblichen Risiken, die unter Einsatz adäquater und dem Proportionalitätsgedanken folgenden Methoden und Systeme ermittelt werden, gegenübergestellt. Die Risikotragfähigkeit stellt dabei die Begrenzung für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar, wobei neben dem tatsächlich gemessenen Risiko auch die bestehenden Risikolimits und deren Auslastung berücksichtigt werden.
Sowohl das Deckungspotenzial als auch die Risiken werden in zwei Szenarien dargestellt. Hierbei handelt es sich einerseits um ein Going Concern-Szenario (Extremfall: 95% Konfidenzniveau), das den Fortbestand des Unternehmens garantieren soll, und andererseits um ein den aufsichtsrechtlichen Vorgaben entsprechendes Gone Concern-Szenario (Liquidationsfall), das nach Abzug aller Risiken unter Anwendung eines Konfidenzniveaus von 99,9% ausreichend Kapital zur Erhaltung des Gläubigerschutzes garantiert. Dieses Szenario stellt das Steuerungsszenario in der RLB NÖ-Wien und der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe dar.
Die RTFA sowie die Auslastungsanalyse des an die RTFA gekoppelten Limitsystems (Risikoappetit) sind zugleich Informations- und Entscheidungsgrundlage der Unternehmensführung betreffend Steuerung der Risikoaktivitäten zur Fortbestandssicherung aber auch zur Ausschöpfung des Ertragspotenzials. Damit ist die RTFA die quantitative Zusammenfassung des Risikoappetits, abgeleitet aus der Risikostrategie in Form der Limitierung der Risikoaktivitäten auf ein für die Bank angemessenes Niveau.
Zusätzlich zur RTFA stellen die Durchführung von Stresstests, Szenarioanalysen und die Eigenmittelplanung und -allokation zentrale Aktivitäten der Gesamtbankrisikosteuerung dar. Im Rahmen des Stresstestprogramms führt die Raiffeisen-Holding
NÖ-Wien-Gruppe folgende Stresstests durch:
28Risikobericht
  • integrierten Gesamtbank-Stresstest,
  • Kreditrisikostresstest,
  • Marktrisikostresstest,
  • Liquiditätsrisikostresstest,
  • Reverse-Stresstest,
  • ESG-Stresstest
Das Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) fordert von Finanzinstituten, einen Sanierungsplan zu erstellen und ihn regelmäßig zu aktualisieren. Diese Anforderung hat die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe durch einen umfangreichen Sanierungsplan, der im Rahmen des R-IPS (Raiffeisen-Institutional Protection Scheme) -Sanierungsplans erfolgt, in welchen die KI-Gruppe als wesentliches Teilinstitut umfasst ist, erfüllt. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe erstellt daher keinen eigenen Sanierungsplan. Der Sanierungsplan stellt stets eine aktuelle Entscheidungsgrundlage für das Management dar und gewährleistet in einem eventuellen Krisenfall die rasche Verfügbarkeit eines Aktionsplans.
Die im Sanierungsplan implementierten Frühwarn- und Sanierungsindikatoren haben zum Ziel, eine mögliche Krise frühzeitig zu identifizieren und gegebenenfalls Sanierungsmaßnahmen einzuleiten (gemäß EBA GL 2021-11 Leitlinien zu Sanierungsplanindikatoren). Der Sanierungsplan des R-IPS, und damit auch der KI-Gruppe als wesentliches Teilinstitut des R-IPS, umfasst ein umfangreiches Set an Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die finanzielle Stabilität im Krisenfall wiederherzustellen.
Die Überwachung dieser Frühwarn- und Sanierungsindikatoren der KI-Gruppe, als Teil des R-IPS, erfolgt im Rahmen der Gesamtbanksteuerungsrunde der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe. Für das R-IPS gesamt werden diese Frühwarn- und Sanierungsindikatoren im SRK (Sektor-Risikokomitee im Rahmen der Österreichische Raiffeisen-Sicherungseinrichtung eGen. – ÖRS) berichtet.
Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe durchlief auch im Jahr 2023 das „Supervisory Review and Evaluation Process“ (SREP) Verfahren der EZB (gemäß EBA/GL/2022/03 „Guidelines on the revised common procedures and methodologies for the supervisory review and evaluation process (SREP) and supervisory stress testing”) unter Federführung der OeNB. Neben der Überwachung von Schlüsselkennzahlen erfolgte eine Analyse des Geschäftsmodells sowie eine Bewertung der internen Governance (interne Unternehmensführung sowie das Risikomanagement) und des Kapital- und Liquiditätsrisikos.
Kreditrisiko
Die RLB NÖ-Wien versteht unter Kreditrisiko das Risiko, dass ein Kreditnehmer den vertragsgemäßen Zahlungen nicht oder nur teilweise nachkommt. Das Kreditrisiko aus Forderungen an Banken, Kommerzkunden, Länder sowie Privat- und Gewerbekunden stellt die wesentliche Risikokomponente der RLB NÖ-Wien dar. Der Bereich Operatives Risikomanagement inklusive seiner Abteilungen Sanierung Retail und Sanierung Corporates/Immobilien ist für das Management und Controlling dieses Risikos verantwortlich. Diese vom Vertrieb getrennte Organisationseinheit bereitet die Analysen und Risikobewertungen vor und trifft in allen Phasen des Kreditprozesses unabhängige Risikoentscheidungen.
Risikobericht29
Im Rahmen des Kreditrisikos wird neben dem traditionellen Kreditgeschäft (Verlust durch Kreditausfälle und die sich daraus ergebende Gestionierung des Kreditengagements aufgrund einer Bonitätsverschlechterung) sowie dem Risiko aus dem Handel bzw. Abschluss von Marktrisikoinstrumenten (Ausfallrisiko auf Seiten der Kontrahenten bei Derivaten) auch das inhärente Länder- bzw. Transferrisiko sowie das Kontrahentenausfallrisiko aus dem Derivategeschäft in der RTFA berücksichtigt. Durch den Einsatz von Netting (Gegenverrechnung der Forderungen und der Verbindlichkeiten) und Anwendung von Collateralvereinbarungen (Austausch von Sicherheiten) wird das Kontrahentenausfallrisiko reduziert.
Das Kreditrisiko stellt die bedeutendste Risikoart der Bank dar. Neben der Gesamtbankrisikoanalyse und -steuerung wird im Risikomanagementprozess der RLB NÖ-Wien vor Kreditgewährung und während der Kreditlaufzeit ein begleitendes Risikomanagement durch den Bereich Operatives Risikomanagement sichergestellt. Verantwortlich dafür ist die Abteilung Kreditrisikomanagement. Für Kunden mit Unterstützungsbedarf werden die Abteilungen Sanierung Retail und Sanierung Corporates/Immobilien tätig. Als Hauptaufgaben des Risikomanagements wird die Unterstützung und Kontrolle bei der Messung und Steuerung des Kreditrisikos sowie die Sanierung und unter Umständen die Verwertung von Problemengagements wahrgenommen.
Das Kreditrisiko der RLB NÖ-Wien wird sowohl auf Einzelkreditbasis der Kunden als auch auf Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Basis für die Kreditrisikosteuerung und Kreditentscheidung ist die vom Vorstand der RLB NÖ-Wien genehmigten strategischen Grundsätze hinsichtlich Kreditprüfung, Betrachtung der Teilrisiken (Mitbetrachtung des Länderrisikos, Spezialbetrachtung des Bankenrisikos), Besicherung und Ertrags-/Risiko-Anforderungen.
Für Kontrahentenausfallrisiken aus Derivativgeschäften wird eine Wertanpassung (Credit Value Adjustment, CVA) basierend auf einem internen Modell durchgeführt, welche die Kosten einer Absicherung dieses Risikos auf dem Markt darstellt.
Für das Kreditrisiko ist in der RLB NÖ-Wien ein umfassendes Limitsystem implementiert. Eine Limitierung erfolgt sowohl auf Einzel- bzw. Kundengruppenebene und Branchenebene, unter Berücksichtigung der Länderlimits, als auch auf Portfolioebene mittels Credit Value at Risk (Monte Carlo Simulation) im Zuge der RTFA auf Gesamtbankebene. Des Weiteren wird das Länderrisiko unter Berücksichtigung des Länderratings explizit quantifiziert und im Rahmen der RTFA gesondert gesteuert. Das Einzelkundenlimitsystem bzw. Branchenlimitsystem wird direkt aus dem Portfoliomodell für Kreditrisiko abgeleitet. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe verwendet für das Kreditportfoliomodell institutseigene Risikoparameter, die jährlich validiert werden.
In der RLB NÖ-Wien sind angepasst an das Kundengeschäft bzw. die Kundenstruktur unterschiedliche Ratingmodelle im Einsatz. Grundsätzlich werden in der RLB NÖ-Wien alle Ratingmodelle zumindest einmal jährlich validiert und auf Basis dieser Validierungsergebnisse bei Bedarf weiterentwickelt.
Immobilienkrise
Die makroökonomischen Entwicklungen im Geschäftsjahr 2023 stellen die Schätzung der Risikovorsorgen für den Bereich Immobilienfinanzierungen vor ähnliche Herausforderungen, wie dies in den Jahren zuvor aufgrund der COVID-19-Pandemie und des Russland-Ukraine-Krieges der Fall gewesen ist. Dies betrifft vor allem kommerzielle Immobilienfinanzierungen, für welche die im Laufe des Jahres gestiegenen Risiken noch nicht vollumfänglich in den Risikomodellen und -parametern der Bank (insbesondere PD - Probability of Default - und LGD - Loss Given Default) sowie den Bonitätseinstufungen der Kunden einfließen konnten.
30Risikobericht
Die wesentlichen Treiber der gestiegenen, direkten und indirekten Risiken sind das veränderte Zinsumfeld in der Eurozone, getrieben durch anhaltende Inflation und deutliche Steigerungen der (Leit-)Zinsen, das veränderte Marktumfeld für (gewerbliche) Immobilien, mit stagnierenden bzw. sinkenden Immobilienpreisen und entsprechenden Anpassungen in den Sicherheitenbewertungen, sowie entsprechende Anpassungen der Bonitätseinstufung von Kunden. Aus diesem Grund wird per 31. Dezember 2023, je nach Grad der Betroffenheit, das zusätzliche Risiko über individuelle Bonitätsanpassungen berücksichtigt. Diese gleicht nach Ansicht des Managements die genannten direkten, sowie indirekten, Risiken aus, die in der Einzelfall-Bonitätsbeurteilung der betroffenen Kunden nicht eindeutig feststellbar sind.
Israel-Krieg gegen die Hamas
Das Kreditportfolio der RLB NÖ-Wien ist aktuell kaum vom Israel-Krieg gegen die Hamas betroffen, da es keine mittelbaren Geschäftsbeziehungen mit Israel gibt. Auch indirekte Effekte durch Kunden, die einen Teil ihres Geschäftes in oder mit Israel tätigen, sind überschaubar. Die Risikosituation der betroffenen Kunden wird regelmäßig neu bewertet, darüber hinaus findet keine weitere Berücksichtigung in der Risikobewertung auf Portfolioebene statt.
Russland-Ukraine-Krieg und dessen Auswirkung auf Energiepreise und Inflation
Mit Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges wurde begonnen, Betroffenheitsanalysen für das Kommerzkundengeschäft und Analysen und Stresstests des Privatkundenportfolios durchzuführen. Diese wurden laufend aktualisiert und um die Themen Volatilitäten auf den Energiemärkten und angestiegene Inflation erweitert. Bis auf wenige Einzelfälle war in der Betroffenheitsanalyse im Jahr 2023 keine verstärkte Bonitätsverschlechterung des Portfolios zu erkennen. Ähnlich verhält es sich mit der Frage zur verstärkten Beobachtung von Zahlungsschwierigkeiten.
Nachdem sich die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges inkl. der Energiepreisvolatilitäten mittlerweile besser einschätzen lassen, ist eine allgemeine Risikovorsorge als Management Overlay zum Stichtag 31.12.2023 nicht mehr notwendig, da die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen in den aktuellen Unternehmenszahlen bereits abgebildet sind.
COVID-19-Pandemie
Ab dem Jahr 2022 konnten die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise und die Wirkung der staatlichen Gegensteuerungsmaßnahmen besser eingeschätzt werden. Damit ist ein Eingriff auf Grund der COVID-19-Krise bei der Berechnung der Risikovorsorgen im Geschäftsjahr 2023 nicht mehr notwendig.
Nachhaltigkeit und ESG-Faktoren im Kreditrisiko
Die Bewertung der Risikopositionen hinsichtlich ESG-Relevanz erfolgt in der RLB NÖ-Wien mittels eines externen Scoring Tools. Mit diesem Tool wird eine Klassifizierung jedes Geschäfts nach den Kriterien E (Environmental), S (Social) und G (Governance) vorgenommen und im Rahmen eines ESG-Scorings ein, dem Geschäft entsprechender Score, zugewiesen. Der gesamthafte ESG-Score je Kredit/Wertpapier setzt sich aus den jeweiligen Teilscores zusammen, die eine intern definierte Gewichtung entsprechend ihrer Relevanz im Ratingschema erhalten. Die Skala für die Einteilung dieser Scores ist von Stufe AAA, welche dem besten Score und somit einem sehr niedrigen ESG-Risiko entspricht, bis zur Stufe C, was ein sehr hohes ESG-Risiko impliziert und somit das schlechteste Ergebnis darstellt. Die Bewertung der ESG-Situation von Krediten und Wertpapieren wird im Rahmen der Kreditentscheidung sowie Wertpapierankaufsentscheidung miteinbezogen, derzeit noch in qualitativer Form und nach vollständiger Implementierung mittels ESG-Score. Nachhaltigkeitsrisiken sind für die RLB NÖ-Wien wesentlicher Risikobestandteil in der zentralen Banksteuerung, weswegen die Umsetzung entsprechender Einstufungs- und Analysemodelle und Prozesse konsequent verfolgt und im Jahr 2024 eingesetzt wird. In der Nachhaltigkeitsstrategie definierte Zielvorgaben tragen zu einer schrittweisen Transformation in Richtung eines nachhaltigen Kreditportfolios bei.
Unterstützt wird dieses Ziel durch den Beitritt der RLB NÖ-Wien zum PCAF-Standard (Partnership for Carbon Accounting
Financials). Die Unterzeichnung des PCAF Commitment Letter erfolgte im November 2022.
Risikobericht31
Marktrisiko inkl. Credit Spread Risiko
Als Marktrisiko (auch „Marktpreisrisiko“ oder „Marktpreisänderungsrisiko“) bezeichnet man das Risiko finanzieller Verluste aufgrund der Änderung von Marktpreisen und sonstigen preisbeeinflussenden Faktoren (Korrelationen, Volatilitäten).
In der RLB NÖ-Wien werden die folgenden Ausprägungen des Marktrisikos gemessen, analysiert und überwacht:
  • Zinsänderungsrisiko
  • Fremdwährungsrisiko
  • (Sonstiges) Preisrisiko
  • Credit Spread Risiko
Das Zinsänderungsrisiko ist die Gefahr, dass die RLB NÖ-Wien Verluste durch für sie negative Zinsänderungen erfährt. Dies beinhaltet auch das Volatilitätsrisiko aus Zinsoptionen.
Das Fremdwährungsrisiko ist die Gefahr, dass die RLB NÖ-Wien Verluste durch für sie negative Wechselkursänderungen erfährt. Dabei werden Positionen in Gold oder goldunterlegten Derivaten dem Fremdwährungsrisiko unterliegend, Positionen in anderen Edelmetallen wie Silber, Platin etc. dem Preisrisiko unterliegend behandelt. Das Volatilitätsrisiko aus Fremdwährungsoptionen ist in der Teilrisikoart Fremdwährungsrisiko ebenfalls enthalten.
Das (sonstige) Preisrisiko ist die Gefahr, dass die RLB NÖ-Wien Verluste durch für sie negative Kursänderungen von Aktien, Rohstoffen etc. erfährt, unter Einschluss des Volatilitätsrisikos aus Preisoptionen.
Das Credit Spread Risiko ist die Gefahr, dass sich marktspezifische Zinssätze wie etwa Bond- und Swap-Zinssätze bei gleichbleibendem Rating unterschiedlich entwickeln, sodass ein Ausgleich von Wertverlusten in Bonds durch entsprechende Gewinne aus Hedge-Positionen in Zinsswaps nicht vollständig gegeben ist, bzw. dass sich Wertsteigerungen und -minderungen von Bonds nicht (ausschließlich) durch Zinsbewegungen erklären lassen.
Die Quantifizierung des Marktrisikos und von dessen Teilrisikoarten erfolgt sowohl im Handels- wie im Bankbuch mittels der Kennzahl Value at Risk (VaR) sowie mittels mehrerer Sensitivitätskennzahlen, beispielsweise mittels der Kennzahl Basis Point Value (BPV) für Änderungen des Barwerts einer bestimmten Risikoposition, wenn sich das Zinsniveau um einen Basispunkt ändert, oder mittels Optionssensitivitätskennzahlen (Delta, Gamma, Theta, Vega) bei Risikopositionen mit Optionalitäten.
Der VaR bezeichnet ein Risikomaß, das angibt, welchen Wert der Verlust einer bestimmten Risikoposition mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb eines gegebenen Zeithorizonts nicht überschreitet. Die Berechnung des VaR erfolgt in der RLB
NÖ-Wien mittels einer historischen Simulation mit gleichgewichteten Zeitreihen mit dem System „SAS Risk Management for Banking“. Da diese Berechnung auf einer Historie von vier Jahren basiert und dadurch Krisensituationen, die weiter als vier Jahre zurückliegen, in der VaR-Rechnung bisher nicht berücksichtigt wurden, wurde per Ultimo März 2023 bei der Marktrisikoquantifizierung ein zusätzlicher Konservativitätsaufschlag eingeführt, der auf einer verlängerten Zeitreihe basiert und daher mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Konjunkturzyklus abdeckt.
Für die tägliche Steuerung (Limitierung) wird in der RLB NÖ-Wien die Going Concern-Betrachtung nach IFRS angewendet, wobei der Berechnung ein einseitiges Konfidenzniveau von 99% zugrunde gelegt wird. Handelsbuchportfolios werden für eine Haltedauer von einem Tag gerechnet, Bankbuchportfolios für eine Haltedauer von einem Jahr (250 Handelstage). Die monatliche Steuerung (Limitierung) findet zusätzlich auf Basis einer Gone Concern-Betrachtung statt, bei der ein einseitiges Konfidenzniveau von 99,9% und allgemein eine Haltedauer von einem Jahr (250 Handelstage) angewendet wird.
32Risikobericht
Da der VaR den möglichen Verlust eines Portfolios nur unter üblichen Marktbedingungen quantifiziert, wird über Stresstests die Auswirkung extremer Marktbewegungen, die durch die VaR-Methodik nicht abgedeckt werden kann, ermittelt.
Die Zuverlässigkeit des auf historischen Daten basierenden VaR-Ansatzes wird durch ein Backtesting auf täglicher Basis überprüft. Dabei wird verglichen, wie oft die prognostizierte Verlustgrenze tatsächlich überschritten wurde. Bei einem Konfidenzniveau von 99% soll der tatsächlich an einem Tag aufgetretene Verlust statistisch gesehen nur zwei bis drei Mal pro Jahr (1% von ca. 250 Bankwerktagen) den VaR überschreiten.
Die operative Steuerung des Marktrisikos erfolgt zentral in den Abteilungen Fixed Income Management und Liquidity Management des Bereichs Treasury, in welche zu diesem Zweck auch das Marktrisiko aus Kundengeschäften transferiert wird. Für diese Steuerung setzt der Bereich Treasury derivative Finanzinstrumente – vor allem Zinsswaps, Futures, Zinsoptionen, Währungsswaps und Währungsoptionen – ein. Eine Übersicht über die Struktur dieser Derivatgeschäfte findet sich im Anhang zum Jahresabschluss unter C. Erläuterungen der Bilanzposten XI. Ergänzende Angaben 3. Anhangangaben zu Finanzinstrumenten gemäß § 238 Abs. 1 Z. 1 UGB i.V.m. § 64 Abs. 1 Z. 3 BWG.
Den Rahmen für die operative Steuerung bildet ein umfangreiches Limitsystem, dessen Basis die Budgetierung des Risikokapitals für das Markt- und Credit Spread Risiko anlässlich der RTFA ist. Die Verteilung des gesamten Risikokapitals für das Markt- und Credit Spread Risiko auf Handelsbuch, Bankbuch und deren Subportfolios in Form von operativen VaR-Sublimits erfolgt für die tägliche Steuerung mittels der vom Vorstand auf Vorschlag des Bereichs Strategisches Risikomanagement beschlossenen Markt- und Credit Spread-Risiko-Limitstruktur. Neben der Limitierung mittels VaR-Vorgaben wird das Marktrisiko pro Portfolio dort zusätzlich durch von VaR-Limits abgeleitete BPV-Limits sowie Stop/Loss- resp. Berichtslimits begrenzt. Für Portfolios, in denen Optionen eingesetzt werden können, sind in der Markt- und Credit Spread-Risiko-Limitstruktur Optionssensitivitätslimits gesetzt. Für die monatliche Steuerung wird das gesamte Risikokapital für das Markt- und Credit Spread Risiko in Form von operativen VaR-Sublimits auf die Teilrisikoarten heruntergebrochen. Diese VaR-Sublimits werden durch das Aktiv-/Passiv-Komitee festgesetzt, an dessen monatlich stattfindenden Sitzungen das Marktrisiko und dessen Teilrisiken berichtet und die Zinsmeinung sowie die Zinspositionierung der Bank beschlossen werden.
Neben den erwähnten VaR-, Sensitivitäts- und Stop/Loss- resp. Berichtslimits werden Risiken von Treasury-Geschäften zusätzlich über ein umfangreiches System von Positions-, Produkt- und kontrahentenbezogenen Limits (Zulässigkeitsprüfung für Händler, Märkte, Produkte, Währungen, Laufzeitbänder; Positionslimits; Kontrahentenlinien) begrenzt. Neue Produkte werden in den Produktkatalog erst dann aufgenommen, wenn sie den Produkteinführungsprozess erfolgreich durchlaufen haben und wenn die Abbildbarkeit in den Front-, Back-Office bzw. Risikomanagement-Systemen der Bank gewährleistet ist.
Die Limitüberwachungs- und Reportingfunktion des Marktrisikos und dessen Teilrisiken wird von der Abteilung Risikocontrolling Gruppe Marktrisikoanalyse wahrgenommen, wobei eine strikte Trennung zwischen Front-, Mid-, Backoffice und Risikomanagement eine umfassende, transparente und objektive Darstellung der Risiken gegenüber Gesamtvorstand, Aufsichtsrat und Aufsichtsbehörden gewährleistet.
Es werden die von den EBA-Leitlinien zum IRRBB (Interest-Rate Risk in the Banking Book - EBA/GL/2022/14) vorgeschriebenen sechs Szenarien zum Barwertrisiko und zwei Szenarien zum Nettozinsertrag monatlich berechnet und an die Risikogremien berichtet.
Die Inflation stellt bei der Berechnung des VaR keinen unmittelbaren Risikofaktor dar, wird im Modell jedoch durch daraus resultierende Änderungen des Zinsniveaus berücksichtigt.
Risikobericht33
Die wesentlichen Teilrisiken des Marktrisikos, die sich sowohl aus dem Eigenhandel des Bereichs Treasury der RLB NÖ-Wien wie aus Kundengeschäften ergaben, waren vor allem das Credit Spread-Risiko und das Zinsänderungsrisiko. Der Gone Concern-VaR der RLB NÖ-Wien blieb im Jahresverlauf stabil und lag im Jahresmittel bei EUR 435,7 Mio., wobei der Monatsultimo mit dem höchsten VaR der Ultimo Jänner mit EUR 472,3 Mio., jener mit dem niedrigsten VaR der Ultimo April mit EUR 409,8 Mio. war.
Das Marktrisiko des Handelsbuchs wurde, wie bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 seit der Wiedereinführung des Aktienhandels, bis September 2023 vom Preisrisiko als dominantester Subrisikoart bestimmt. Der dann vorgenommene vollständige Abbau der Aktienbestände im Handelsbuch führte konsequenterweise zu einem drastischen Rückgang des VaR des Handelsbuchs von EUR 7 Mio. (per Ultimo August) auf EUR 0,1 Mio. (per Ultimo September).
Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko umfasst das Risiko, dass die Bank ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig und zeitgerecht erfüllen kann und dass im Falle unzureichender Marktliquidität Geschäfte nicht abgeschlossen werden können oder zu ungünstigeren Konditionen abgeschlossen werden müssen.
Das Liquiditätsrisiko umfasst folgende Teilrisiken:
  • Zahlungsunfähigkeitsrisiko (Liquiditätsrisiko i.e.S.)
  • Liquiditätsfristentransformationsrisiko (Liquiditätsrisiko i.w.S.).
Das Zahlungsunfähigkeitsrisiko schließt das Terminrisiko (unplanmäßige Verlängerung der Kapitalbindungsdauer von Aktivgeschäften) und Abrufrisiko (vorzeitiger Abzug von Einlagen, unerwartete Inanspruchnahme von zugesagten Kreditlinien) ein. Unter dem Liquiditätsfristentransformationsrisiko werden das Marktliquiditätsrisiko (Assets können nicht oder nur zu schlechteren Konditionen veräußert werden) und das Refinanzierungsrisiko (Anschlussfinanzierungen können nicht oder nur zu schlechteren Konditionen durchgeführt werden) erfasst.
Die Liquiditätssteuerung inklusive Fundingplanung und Emissionstätigkeit erfolgt zentral durch den Bereich Treasury für die gesamte Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien. Die Berechnung des Liquiditätsrisikos erfolgt in der Abteilung Risikocontrolling Gruppe Marktrisikoanalyse.
Die Liquiditätssituation in der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien wird sowohl auf Solo-Ebene der einzelnen Kreditinstitute (RLB NÖ-Wien, Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, Raiffeisenbanken) als auch über verschiedene Konsolidierungskreise betrachtet.
34Risikobericht
Im Rahmen von Artikel 8 CRR kann die FMA nachgeordnete Institute einer KI-Gruppe und Teilnehmer eines institutsbezogenen Sicherungssystems vollständig von der Anwendung des Teils 6 CRR (Liquidität) ausnehmen und diese wie eine einzige Liquiditätsuntergruppe überwachen, solange sämtliche der in Artikel 8 Abs. 1 CRR genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Per 30. Juni 2021 trat die Erweiterung des Liquiditäts-Waiver um die NSFR (Net Stable Funding Ratio) mittels FMA-Bescheid in Kraft. Dadurch entfällt für alle Teilnehmer der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien die Einzelerfüllung der Kennzahlen NSFR und LCR (Liquidity Coverage Ratio). Die Liquiditätskennzahlen sind nunmehr auf Liquiditäts-Waiver-Ebene zu erfüllen. Die Kennzahlen müssen gemäß dem Sanierungsplan der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe unter der Einhaltung der Schwellenwerte LCR ≥ 105,0% und NSFR ≥ 102,5% auf Ebene der KI-Gruppe eingehalten werden. Für die Einhaltung der Limite zu den regulatorischen Kennzahlen LCR, NSFR und zu den internen Kennzahlen OLFT (operative Liquiditätsfristentransformation), SLFT (strukturelle Liquiditätsfristentransformation) und GBS (Gap über Bilanzsumme) ist die konsolidierte Sicht des Liquiditätswaivers, unter der Bedingung, dass auf Ebene der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-KI-Gruppe eine LCR  105,0% und eine NSFR  102,5% einzuhalten sind, relevant.
Für die Liquiditätsablaufbilanz werden unterschiedliche Szenarien unterstellt und zusätzlich zu den Gaps in den einzelnen Laufzeitbändern auch Limit-Kennzahlen berechnet. Dabei wird zwischen dem Normalfall, der Rufkrise, der Systemkrise und der kombinierten Krise unterschieden. Bei der Rufkrise wird angenommen, dass es zu einer Beschädigung des Namens Raiffeisen kommt (z.B. negative Berichterstattung in den Medien). Die Systemkrise stellt auf den Fall einer generellen Krise ab, ohne dass Raiffeisen, isoliert betrachtet, selbst einer besonderen Krisensituation unterliegt. Die kombinierte Krise stellt eine Kombination aus Ruf- und Systemkrise dar. Allen Szenarien ist unterstellt, dass von der aktuellen Situation ausgehend kein Neugeschäft durchgeführt wird.
Auf Ebene der Raiffeisenbankengruppe (RBG) NÖ-Wien (Liquiditäts-Waiver) wird die Limiteinhaltung monatlich im Aktiv-/Passiv-Komitee berichtet und überprüft. Die Kennzahlen der RLB NÖ-Wien werden ebenfalls im Rahmen des Aktiv-/Passiv-Komitees berichtet. Weiters beschäftigt sich dieses Gremium auch mit Fundingstrategie, Liquiditätserträgen und -kosten und den Ergebnissen aus den Liquiditätsberichten. Daraus abgeleitet erfolgen Empfehlungen an den Vorstand. Für die RBG Niederösterreich wird ein regelmäßiger Liquiditätsbericht erstellt und an das Liquiditätsmanagement-Gremium (LIMA-Gremium) berichtet. Zwischen Aktiv-/Passiv-Komitee und LIMA-Gremium besteht eine laufende Kommunikation und Abstimmung.
Auf Basis der Liquiditätsablaufbilanz wird das Liquiditätsrisiko zusätzlich mit dem entsprechenden Anteil im Rahmen der RTFA der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe und der RLB NÖ-Wien angesetzt.
Die RLB NÖ-Wien benötigt aber auch untertägige Liquidität zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen im Laufe eines
Geschäftstages. Untertägige Liquidität bezeichnet hier im Wesentlichen den Liquiditätsbestand zur Deckung von Zahlungsverpflichtungen, die für die RLB NÖ-Wien im Rahmen der Abwicklung ihres täglichen Zahlungsverkehrs entstehen. Die wesentliche Eigenschaft dieses Liquiditätsbestands ist seine äußerst kurzfristige (untertägige) Verfügbarkeit. Der Vorstand der RLB NÖ-Wien sowie die Geschäftsleitung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien erhalten täglich Berichte über die Entwicklung der LCR.
Intraday Liquidity Risk (ILR) bezeichnet das Risiko des nicht-effektiven Managements der untertägigen Liquidität, z.B. mit der Folge des Nicht-Bestehens der Fähigkeit zur jederzeitigen Erfüllung untertägiger Zahlungsverpflichtungen. Intraday Liquidity Management (ILM) hat demnach das effektive Management der untertägigen Liquidität sowie die Überwachung und Steuerung des ILR zum Kerninhalt, insbesondere durch Aufstellung eines geeigneten Liquiditätspuffers zur Deckung bevorstehender untertägiger Zahlungsausgänge unter normalen und gestressten Bedingungen. Nebenbedingung für das ILM sind neben der allgemeinen Geschäftstätigkeit der RLB NÖ-Wien, insbesondere die verschiedenen Zahlungsverkehrssysteme, welche die Bank unmittelbar oder mittelbar über Korrespondenzbanken nutzt. Das ILR wird täglich berechnet und berichtet.
Ebenfalls auf täglicher Basis werden Frühwarnindikatoren erstellt und an den Vorstand berichtet. Ebenso fließen Liquiditätsindikatoren in den R-IPS-Sanierungsplan ein und lösen beim Erreichen von Schwellwerten Informationsprozesse und Maßnahmen auf Ebene der Liquiditäts-Waiver-Gruppe NÖ-Wien aus. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe ist Teil des R-IPS-Sanierungsplans. Bei Erreichen eines definierten Schwellenwerts erfolgt eine Information an die ÖRS.
Risikobericht35
Für einen eventuellen Krisenfall wurde ein entsprechender Notfallplan festgelegt, dessen Ausführung vom LIMA-Gremium im Anlassfall umgesetzt wird. Die Risikorechnung erfolgt unter Berücksichtigung der Anforderungen der Kapitaladäquanzverordnung und -richtlinie (CRR/CRD IV), der Implementing Technical Standards der EBA und der Kreditinstitute-Risikomanagementverordnung, die zur Umsetzung der CRD IV in österreichisches Recht dient.
Auf die Liquiditätslage (u.a. Pufferwerte, Zuflüsse, Abflüsse, etc.) waren keine signifikanten längerfristigen Auswirkungen durch die Marktsituation des Geschäftsjahres 2023 (Inflation, Israel-Krieg gegen die Hamas, sowie Russland-Ukraine-Krieg) zu beobachten.
Für die Quantifizierung des Liquiditätsrisikos im Rahmen der RTFA (Refinanzierungsrisiko) wird der barwertige Refinanzierungsschaden über 12 Monate - sowohl im "Going Concern-" als auch im "Gone Concern-" Szenario - herangezogen.
Der EZB-Rat hat in seiner Sitzung am 7. März 2019 beschlossen, eine neue Reihe von gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (targeted longer-term refinancing operations – TLTRO III) durchzuführen, um günstige Kreditbedingungen zu schaffen. Die Bedingungen für TLTRO III wurden seitdem mehrmals angepasst, um die Preisniveaustabilitätsziele des Eurosystems zu erreichen und die Kreditvergabe zu unterstützen. TLTRO III werden als spreadbasierte besicherte Tenderoperationen durchgeführt, die grundsätzlich auf den durchschnittlichen Hauptrefinanzierungszinssatz während bestimmter Zeiträume des Geschäfts indexiert sind.
Per 31. Dezember 2023 beträgt das verbleibende Refinanzierungsvolumen aus TLTRO III-Geschäften EUR 1,04 Mrd. aus insgesamt drei Tranchen, welche allesamt im Jahr 2024 getilgt werden.
Beteiligungsrisiko
Die RLB NÖ-Wien hält aufgrund ihres Fokus als Universalbank ausschließlich strategische Beteiligungen innerhalb des Raiffeisensektors sowie sonstige Beteiligungen, die das Bankgeschäft unterstützen. Die größte Beteiligung besteht an der RBI, dem Raiffeisen-Spitzeninstitut, wobei sowohl direkte als auch indirekte Anteile gehalten werden.
Das Beteiligungsrisiko betrifft die RLB NÖ-Wien in Form potenzieller Verluste durch die Reduktion von Verkehrswerten (Nutzungswerten) sowie aus gesetzlichen oder vertraglichen Nachschusspflichten.
Vierteljährlich finden die mittels eines Simulationsmodells (Monte-Carls-Simulation) zur Messung des Beteiligungsrisikos (im Going Concern- sowie Gone Concern-Szenario) ermittelten Risikopotenziale und Risikodeckungsmassen aus Beteiligungsunternehmen Eingang in die periodisch auf Gesamtbankebene durchgeführten Risikotragfähigkeitsanalysen. Das Modell wird jährlich validiert. Basierend auf historischen Volatilitäten der Änderungen der Marktkapitalisierung von Peer-Unternehmen und des Basiszinssatzes wird der mögliche (Markt-) Wertverlust der simulierten Beteiligungen auf einem bestimmten Konfidenzniveau (95% und 99,9%) im Sinne eines Value at Risk unter der Annahme einer Normalverteilung simuliert. Das Beteiligungsrisikomodell sieht des Weiteren vor, dass die ermittelten Risikoaufschläge anschließend auf die Nutzungswerte der Beteiligungen übergeleitet werden. Das Risikopotenzial wird weiterhin auf Einzel- und Portfolio-Ebene betrachtet.
Die gestiegene Inflation zeigt unmittelbar keine wesentlichen und anhaltenden Auswirkungen auf das Beteiligungsrisiko der RLB NÖ-Wien. Indirekt wirkt sich jedoch der daraus resultierende Anstieg des Zinsniveaus über stark gestiegene Kapitalkosten auf die Unternehmensbewertung und damit das Beteiligungsrisiko aus.
36Risikobericht
Die Beteiligungsunternehmen tragen im Rahmen ihrer Geschäftsgebarung Sorge für ein ihrem Geschäftsgegenstand angemessenes Nachhaltigkeitsmanagement. Vor allem die RBI, als maßgebliche Beteiligung der RLB NÖ-Wien, hat eigene Einheiten installiert, die sich diesem Thema in adäquater Form widmen. Die RBI betreibt ein ausführliches Nachhaltigkeitsmanagement und entwickelt seit einiger Zeit ein engmaschiges Risikomanagement mit dem Ziel ESG-Risiken zu identifizieren, zu quantifizieren und zu managen. Die RBI publiziert schon seit mehreren Jahren einen umfangreichen Nachhaltigkeitsbericht. Mögliche Auswirkungen aus ESG-Aspekten fließen bereits in die Bewertung der einzelnen Beteiligung der RLB NÖ-Wien und damit indirekt in die Risikoquantifizierung dieser ein.
Die RBI ist aufgrund ihrer Positionierung in der Region Zentral- und Osteuropa unmittelbar vom Russland-Ukraine-Krieg betroffen. Die RBI prüft alle Optionen bis hin zu einem Ausstieg aus dem russischen Markt und auch wie bzw. wann Dividenden aus Russland fließen können. Diese Umstände verdeutlichen, dass i.Z.m. der Geschäftstätigkeit in Russland deutliche Unsicherheiten und ein erhöhtes Risikopotential besteht. Im Zuge des Werthaltigkeitstests wurden die aktuell vorliegenden Ausschüttungsbeschränkungen sowie auch das höhere Risiko der russischen Beteiligung entsprechend berücksichtigt.
Die RLB NÖ-Wien ihrerseits führt Szenarioanalysen hinsichtlich eventueller Effekte aus dem Russland-Ukraine-Krieg auf ihre Kernbeteiligungen durch, um für die Auswirkungen der Krise auf ihre Tragfähigkeit gewappnet zu sein und diese rechtzeitig managen und steuern zu können.
Non Financial Risk inkl. operationelles Risiko
Die RLB NÖ-Wien subsumiert im Jahr 2023 folgende Subrisikoarten unter der Risikoart Non Financial Risk:
  • Operationelles Risiko (inkl. IT-Risiko und Rechtsrisiko)
  • Outsourcingrisiko
  • Compliancerisiko
  • Modellrisiko
Unter operationellem Risiko versteht die RLB NÖ-Wien Verluste, die aufgrund von Fehlern in Systemen, Prozessen oder durch Mitarbeiter oder Externe entstehen. In dieser Definition sind die Rechtsrisiken und IT-Risiken eingeschlossen.
Die RLB NÖ-Wien verfügt über eine umfangreiche Schadensfalldatenbank. Der Vorstand der RLB NÖ-Wien wird quartalsweise über die Entwicklung aufgezeichneter Schadensfälle informiert. Bei der Kategorisierung der operationellen Risiken werden sowohl bei der Risikoselbsteinschätzung als auch bei der Schadensfallsammlung die gesetzlichen Bestimmungen der CRR (Art. 312 bis 324) beachtet.
Um hohes Risikopotenzial mit geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten zu identifizieren, führt die RLB NÖ-Wien flächendeckend Risikoselbsteinschätzungen (Risk Assessments) auf Bereichs- und Abteilungsebene im Rahmen von moderierten Workshops durch. Auswirkungen aktueller Entwicklungen (Russland-Ukraine-Krieg, Inflation, Israel-Krieg gegen die Hamas) werden in den OpRisk-Instrumenten (Schadenfalldatenbank, Risk Assessments) entsprechend berücksichtigt.
Risikobericht37
Die RLB NÖ-Wien zieht für das operationelle Risiko den Basisindikatoransatz gemäß Art. 315f CRR (zur Berechnung des Mindesteigenmittelerfordernisses) heran. Die regulatorischen Vorgaben zu ESG wurden in den internen Richtlinien und Systemen umgesetzt und werden laufend hinsichtlich weiterer Verbesserungspotentiale evaluiert.
Um diese operationellen Risiken zu begrenzen, wurden bereits in der Vergangenheit zahlreiche Vorkehrungen getroffen, die an der Aufbau- und Ablauforganisation ansetzen. Die RLB NÖ-Wien hat zur Vermeidung und Begrenzung der IT-Risiken entsprechende organisatorische Maßnahmen gesetzt, die auch detailliert in einem Information Security Governance Framework definiert und festgeschrieben sind. Ein eigens definierter IT-Sicherheitsbeauftragter wacht über die Einhaltung der IT-Sicherheit.
Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe hat ein BCM (Business Continuity Management) im Einsatz. Im Rahmen dieses BCM kamen im Jahr 2022 spezielle Maßnahmen aufgrund der Herausforderungen i.Z.m. der COVID-19-Pandemie zum Einsatz. Im Geschäftsjahr 2023 wurden diese aufgrund des Übergangs des Pandemiegeschehens in ein tourliches Infektionsgeschehen, vergleichbar mit der Grippe, außer Kraft gesetzt. Das konzernweite BCM wurde angepasst und weiterentwickelt.
Darüber hinaus ist zur Vorbeugung gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in der RLB NÖ-Wien eine verantwortliche Person als Geldwäschebeauftragte ernannt. Zur Sicherstellung der Einhaltung der FATCA-Anforderung (Foreign Account Tax Compliance Act der US-Steuerbehörden) und QI-Anforderungen (Qualified Intermediary-Regime der US-Steuerbehörde) definiert das Institut die erforderlichen Responsible Officer. Des Weiteren ist ein WAG-Compliance Officer installiert, der dafür Sorge zu tragen hat, dass die i.Z.m. Wertpapiergeschäften maßgeblichen Gesetze, Vorschriften sowie über- und innerbetrieblichen Regelwerke von den Mitarbeitern und Funktionären der RLB NÖ-Wien zu deren eigenem Schutz und zwecks Sicherung des Vertrauensverhältnisses zum Markt und zu den Kunden der RLB NÖ-Wien, eingehalten werden. Neben der Compliance-Funktion hat die RLB NÖ-Wien auch eine „BWG-Compliance“-Einheit installiert. Diese BWG-Compliance-Funktion überwacht mittels eines geeigneten Informations- und Überprüfungs-Prozesses innerhalb der RLB NÖ-Wien die angemessene und wirksame Umsetzung und Einhaltung einschlägiger rechtlicher Vorgaben. Unter Compliance Risiko sind damit Risiken, die in den Tätigkeitsbereich der Funktionen des WAG-Compliance-Officers, der BWG-Compliance und des Geldwäschebeauftragten (siehe Organigramme RLB NÖ-Wien und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien) sowie des FATCA und QI Responsible Officers fallen und die Einhaltung der jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen gewährleisten sollen, subsummiert.
Das Outsourcingrisiko betrachtet die Strategie, die Zielsetzung und den Prozess bei der Ausgliederung von Aufgaben bzw. Unternehmensteilen. Outsourcing wird in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe als Mittel zur Konzentration auf die Kernkompetenzen und als Möglichkeit der Effizienzsteigerung, insbesondere zur Hebung von Synergiepotenzial in einem dezentralen Bankenverbund gesehen und werden i.S.d. Paragraph 25 BWG sowie der EBA-Guidelines on Outsourcing Arrangements gemanagt. Durch einen im Rahmen der gruppenweiten Unternehmensorganisation eigens definierten Outsourcingverantwortlichen ist die Risikooptimierung und -betrachtung stetig im Fokus. Die stark gestiegene Inflation hat aus Outsourcingsicht zur Folge, dass die Outsourcingverantwortlichen sowie der Einkauf mit Preisänderungen konfrontiert werden, die zu Vertragsänderungen führen, welche von der Abteilung Datenschutz- und Outsourcingmanagement (DSO) begleitet werden. Der Russland-Ukraine-Krieg und Israel-Krieg gegen die Hamas zeigen keine beobachtbaren Risikoauswirkungen i.Z.m. Outsourcing. Die Abteilung DSO hat definierte Beurteilungsfragen nach ESG-Kriterien und -Standards für die Zusammenarbeit mit Auslagerungsdienstleistern, welche von ESG-Transformation zur Verfügung gestellt werden, im Einsatz.
Das Modellrisiko beleuchtet das Risiko eines möglichen Verlusts aus den Konsequenzen von Entscheidungen, die auf den Ergebnissen von internen Modellansätzen basieren und die auf Fehler in der Entwicklung, Umsetzung und Anwendung solcher Ansätze zurückgehen. Durch die regelmäßige Validierung von Modellen ist hier die Risikotangente als minimal anzusehen.
38Risikobericht
Im Rahmen der RTFA berücksichtigt die RLB NÖ-Wien Non Financial Risk, sowohl im Extremfall als auch im Liquidationsfall. Der quantitative Ansatz inkludiert den Basisindikatoransatz des operationellen Risikos gemäß Art. 315f CRR sowie 20% des rechnerischen Werts der sonstigen Risiken.
Internes Kontrollsystem (IKS)
In der RLB NÖ-Wien ist ein effektives IKS im Einsatz. Es besteht eine detaillierte Beschreibung der IKS-Vorgaben, anhand derer eine laufende Dokumentation der Prozesse der Bank und der dazugehörigen Kontrollmaßnahmen stattfindet. Die Verantwortlichkeiten und Rollen hinsichtlich IKS sowie die Kontrolltätigkeiten sind klar definiert. Darüber hinaus wird jährlich eine Reifegrad-Erhebung im Zuge der Überprüfung der Wirksamkeit und der Performance des internen Kontrollsystems erhoben bzw. durchgeführt. Es erfolgt eine regelmäßige Berichterstattung über die Ausgestaltung und die Entwicklung des IKS in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe. Details zum IKS für den Rechnungslegungsprozess finden sich im nächsten Kapitel.
Makroökonomisches Risiko
Das makroökonomische Risiko wird in der RLB NÖ-Wien im Kreditrisikobereich berücksichtigt. Die Ermittlung dieser Risikoart erfolgt mittels eines statistischen/modellbasierten Quantifizierungsansatzes. Die Risiken, die aus dem makroökonomischen Umfeld erwachsen, werden vierteljährlich im Rahmen der RTFA als eigene Risikoart angesetzt. Die Berücksichtigung der makroökonomischen Effekte im Beteiligungsgeschäft erfolgt, wie bei den sonstigen Risiken, im Zuge der Beteiligungsrisikoermittlung.
Sonstige Risiken
Die RLB NÖ-Wien führt eine eigene Risikoart „sonstige Risiken“ der nachstehende Subrisikoarten zugewiesen sind:
  • Strategisches Risiko
  • Reputationsrisiko
  • Step-In-Risiko
  • Ertrags- bzw. Geschäftsrisiko
  • Konzentrationsrisiken (Interrisikokonzentrationen)
  • Systemisches Risiko
Die RLB NÖ-Wien berücksichtigt im Rahmen der RTFA sowohl im Extremfall als auch im Liquidationsfall sonstige Risiken als Approximation über einen Aufschlag von 5,0% der quantifizierten Risiken. Ausgenommen davon ist das Beteiligungsrisiko, da mögliche sonstige Risiken bereits in der Beteiligungsquantifizierung Eingang in die Risikobewertung finden. Von dem erwähnten Quantifizierungsansatz werden 20% für die Subrisikoarten Outsourcingrisiko, Compliancerisiko und Modellrisiko gewidmet, die der Risikoart „Non Financial Risk“ übertragen wurden.
Risikobericht39
Nachhaltigkeit und ESG-Risiken
Von maßgeblicher Bedeutung im Rahmen der Geschäftstätigkeit ist die Beachtung und Integration des Nachhaltigkeitsaspekts (ESG - Environment, Social, Governance) in den Geschäftsbereichen der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe. Das Thema Nachhaltigkeit wird vom Bereich ESG & Investors Relations Management in der Abteilung ESG Transformation federführend verantwortet. Gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsstrategie und nachhaltigen Positionierung im Rahmen der Geschäftsstrategie ist dieses Thema in der KI-Gruppe, und damit auch in der RLB NÖ-Wien, verortet.
Speziell die Implementierung sowie die Weiterentwicklung notwendiger Maßnahmen i.Z.m. Nachhaltigkeitsrisiken und ESG-Faktoren standen im Berichtsjahr weiterhin im Fokus und wurden damit ausführlich betrachtet und analysiert. Die für ESG-Risiken anzuwendenden Methoden, Modelle und Strategien sind im Aufbau und werden in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und sollen dazu beitragen, inhärente ESG-Risiken immer genauer zu messen, zu managen und zu steuern. Abgeleitet von der Nachhaltigkeitsstrategie finden diese Themenstellungen auch Eingang in die Risikostrategie. ESG-Risiken beschreiben mögliche negative Folgen, die sich für Unternehmen aus Klima- und Umwelteffekten sowie aus negativen sozialen Aspekten und aus möglicherweise negativen Aspekten der Unternehmensführung ergeben können. Banken sind von Nachhaltigkeitsrisiken und ESG-Faktoren in vielerlei Hinsicht betroffen. ESG-Risiken wurden im Jahr 2023 im Rahmen der Risikoinventur anhand von ESG-Fragebögen je Risikoart analysiert. Daraus abgeleitet erfolgte eine ESG-Heatmap samt Bewertungs-Matrix als Werkzeug zur Identifizierung, Analyse und Wesentlichkeitsbeurteilung von ESG-Risiken in der Outside-In-Perspektive bzw. deren Risikotreibern. ESG-Faktoren haben vor allem in den Risikoarten Kredit-, Länder-, CVA-(Credit Valuation Adjustment), Beteiligungs-, Markt-, Liquiditäts- und Non Financial Risk (und hier vor allem operationelles Risiko) sowie Reputationsrisiko Bedeutung. Mit dieser ESG-Heatmap im Rahmen der Risikoinventur erfolgt die Berücksichtigung und Integration von ESG-Risiken in der gesamten Risikoorganisation. Diese Bewertung wird jährlich im Risikoinventurprozess überarbeitet. Im Geschäftsjahr 2023 wurde durch die Abteilung ESG-Transformation mittels externer Unterstützung eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse unter Betrachtung der Inside-out- und der Outside-in-Perspektive durchgeführt.
Auswirkungen aus ESG-Faktoren können sich einerseits aus physischen Risiken ergeben, wie beispielsweise Folgewirkungen von Klimaereignissen. Diese können sich in Ausfällen von Kreditnehmern oder Wertminderungen von Kreditsicherheiten niederschlagen. Andererseits können Auswirkungen aus sogenannten Transitionsrisiken resultieren, die beispielsweise mit politischen oder technologischen Entwicklungen einhergehen. So können sich zur Erreichung bestimmter klimapolitischer Zielsetzungen beschlossene Lenkungsmaßnahmen stark nachteilig auf Branchen mit höherer Umweltbelastung auswirken. Banken mit Finanzierungen in diesen Branchen sind somit davon in hohem Maße betroffen. Eine Analyse der einzelnen Branchen hinsichtlich ESG-Relevanz und daraus folgender Umgang mit diesen Branchen in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe erfolgte auch im Jahr 2023. Als Anhang zur nachhaltigen Positionierung mit den definierten Positiv-/Negativkriterien wurden ESG-Branchen-Handbücher erstellt, die den Umgang mit Kunden aus diesen Branchen klar definieren. Dadurch werden potenzielle ESG-Risiken schon im Vorfeld einer möglichen Geschäftsbeziehung reduziert. Im Rahmen der Kreditantragsstrecken werden mögliche weitere ESG-Risiken anhand eines Softfacts-Fragenkatalog erhoben, die im Falle einer negativen Betrachtung zum Ausschluss dieser Kundenbeziehung führen kann.
40Risikobericht
Neben den gesellschafts- und umweltpolitischen Motivationen zur Betrachtung von ESG-Faktoren stellen auch Gesetzgeber und Aufsicht hohe Anforderung hinsichtlich Nachhaltigkeitsrisiken und -berichterstattung an den Finanzsektor. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe – und damit auch die RLB NÖ-Wien – setzt daher auch im Jahr 2023 mit ihren Projekten zu den Themen ESG-Faktoren/Risiken, ESG-Marktprogramm sowie ESG-Taxonomie zusätzliche Anstrengungen zur weiteren Umsetzung und Integration von Nachhaltigkeitsthemen in allen Bereichen der Bankengruppe. Das bedeutet, beginnend bei der Governance der Bankengruppe, über Außenauftritt, Produktangebote, Kundenunterstützung und Risikomanagement sowie Risikomessung und Stresstests werden ESG-Themen, -Faktoren und -risiken einbezogen. An der Umsetzung eines ESG-Corporate-Ratings (ISS-Ratings) in der Banken-Gruppe wird ebenfalls mit hoher Priorität gearbeitet. Damit wird eine der wesentlichen Herausforderungen des ESG-Themas bewerkstelligt. Im Jahr 2023 erstellte die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe erstmals einen ESG-Stresstest. Dieser liefert, anhand aktuell verfügbarer Daten und getroffener Annahmen, im Vergleich mit dem EZB-ESG-Stresstest 2022 plausible und erwartbare Ergebnisse.
Zukünftige Entwicklung
Auch in Zukunft ist mit weiteren Verschärfungen der rechtlichen Rahmenbedingungen zu rechnen. Damit gehen erhöhte Anforderungen und eine strengere Rechtsprechung der Verwaltungs- und Aufsichtsbehörden sowie der Gerichte einher. Es ist daher nicht auszuschließen, dass die RLB NÖ-Wien auch in Zukunft in Gerichts- und Verwaltungsverfahren involviert sein wird und dass solche, etwaige zukünftige Verfahren bzw. deren allfälliger negativer Ausgang nachteilige Auswirkungen für die RLB NÖ-Wien haben können. Zum Stichtag sind alle derartigen erkennbaren Risiken bilanziell berücksichtigt.
Hinsichtlich des Russland-Ukraine-Krieges ist auch für das Jahr 2024 noch mit weiteren Anspannungen und Auswirkungen auf die RLB NÖ-Wien und ihre Risikolage zu rechnen, aber in geringerem Ausmaß als bisher. Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf die internationale Schiffsroute im Roten Meer im Rahmen des Konflikts zwischen Israel und Hamas hat Folgen auf die internationalen Lieferketten, infolgedessen mögliche Inflationsauswirkungen auf die Geschäftspartner und damit auf die Geschäftsentwicklung der RLB NÖ-Wien. Soweit notwendig wurden umfangreiche Vorsorgen in der RLB NÖ-Wien getroffen.
Institutsbezogene Sicherungssysteme
Der Raiffeisensektor hat seit dem Jahr 2021 eine sektoreigene Einlagensicherung (siehe nachstehende Angaben zum Thema Einlagensicherung) sowie ein Raiffeisen-IPS (R-IPS: Raiffeisen-Institutional Protection Scheme) im Sinne der Artikel 49 Abs. 3 und 113 Abs. 7 CRR im Einsatz. Die EZB und die FMA haben ihre Bewilligungen für ein österreichweites Raiffeisen-IPS (R-IPS) mit Bescheid vom 12. Mai 2021 bzw. 18. Mai 2021 erteilt. Die RLB NÖ-Wien und die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien sind somit Mitglieder dieses
R-IPS.
Das R-IPS ist das Sicherungssystem des Raffeisen-Geldsektors und dient der Erhaltung der Mitgliedsinstitute in einem nachhaltigen und wirtschaftlich gesunden Zustand, der Absicherung ihres Bestandes, Sicherung der Früherkennung und zur Vermeidung eines Konkurses sowie vor allem der Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität sowie der Zahlungsfähigkeit (Solvenz, Solvabilität und Mindestkapitalausstattung). Zur Sicherstellung der Solidarhaftung dieses Sicherungssystems erfolgen quartalsweise aggregierte Betrachtungen der Kapitaladäquanz auf R-IPS-Ebene. Diese Haftungsvereinbarung ermöglicht es den Instituten zum einen, Positionen in Eigenmittelinstrumenten anderer Vertragspartner nicht von den eigenen Eigenmitteln abziehen zu müssen (Art. 49 Abs. 3 CRR). Zum anderen dürfen die Institute Risikopositionen gegenüber anderen Vertragsparteien von der Anforderung der Berechnung der risikogewichteten Positionsbeträge ausnehmen (Art. 113 Abs. 7 CRR).
Risikobericht41
Europäischer Abwicklungsfonds
Die Richtlinie über die Sanierung und Abwicklung von Banken soll sicherstellen, dass im Krisenfall einer Bank in erster Linie Eigentümer und Gläubiger der notleidenden Bank die Kosten einer Sanierung oder Abwicklung tragen und keine Steuergelder für Bankenrettungen verwendet werden müssen.
Kreditinstitute sind verpflichtet, Sanierungspläne zu erstellen. Bei Schieflage eines Instituts kann die Aufsicht bereits frühzeitig von ihren Eingriffsrechten Gebrauch machen. Sollte die seit 1. Jänner 2015 etablierte Abwicklungsbehörde der Auffassung sein, dass ein Kreditinstitut nicht länger lebensfähig ist, werden konkrete Abwicklungsmaßnahmen vorgesehen (siehe auch Angaben zu
R-IPS Sanierungsplan).
Um Aufwendungen nicht durch öffentliche Mittel zu bedienen, wurde ein einheitlicher Abwicklungsfonds (SRF) gemäß SRM-Verordnung (EU Nr. 806/2014) auf europäischer Ebene errichtet, der durch risikogewichtete Beitragszahlungen aller Banken ex ante dotiert wird.
Die Zielgröße des Fonds (Single Resolution Fund - SRF) soll bis Ende dieses Jahres (2023) 1% der gedeckten Einlagen aller Kreditinstituten der einundzwanzig Ländern der Bankenunion betragen. Der Fonds wurde in den letzten acht Jahren aufgebaut und wird unter Berücksichtigung des aktuellen jährlichen Wachstums der gedeckten Einlagen im Jahr 2023 ein Volumen von rund EUR 77,6 Mrd. aufweisen (das endgültige Volumen stand zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht zur Verfügung). Die individuelle Beitragshöhe bemisst sich nach der Größe und dem Risikoprofil des jeweiligen Instituts, die vom Single Resolution Board (SRB) jährlich berechnet und der FMA vorgegeben wird.
Der SRF-Beitrag der RLB NÖ-Wien im Jahr 2023 betrug EUR 9,0 Mio.
Zu Details des Europäischen Abwicklungsfonds wird auf den Anhang C.XI. 4c verwiesen.
Kundengarantiegemeinschaft des Raiffeisensektors
Über die internen Maßnahmen zur Risikoerkennung, -messung und -steuerung hinausgehend ist die RLB NÖ-Wien Mitglied der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft. Diese Gemeinschaft aus Raiffeisenbanken, Raiffeisenlandesbanken und der RBI garantiert gegenseitig alle Kundeneinlagen und die eigenen Wertpapieremissionen (abhängig von den Emissionsbedingungen) bis zu 100 Prozent, die bis 30. September 2019 getätigt bzw. erworben wurden. Neues Einlagengeschäft ab dem 1. Oktober 2019 ist vom Schutz der Kundengarantiegemeinschaft nicht mehr umfasst. Auch die Aufstockung von vorhandenen Einlagen (im Rahmen eines bestehenden Kontos) ab 1. Oktober 2019 gilt als neues Einlagengeschäft und ist damit von der Sicherung der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft nicht mehr umfasst. Damit kommt es insgesamt zu einem Abschmelzen des gesicherten Einlagenbestandes.
Die Kundengarantiegemeinschaft ist zweistufig organisiert. Einerseits auf Landesebene, wobei beispielsweise Raiffeisenbanken aus Niederösterreich gegenseitig Kundeneinlagen garantieren, und andererseits gibt es als zweite Sicherheitsstufe die Bundeskundengarantiegemeinschaft, die dann zum Tragen kommt, wenn die jeweilige Landessicherung nicht ausreicht. Somit stellt die Kundengarantiegemeinschaft der Raiffeisenbanken, Raiffeisenlandesbanken und der RBI ein doppeltes Netz für die Sicherheit der Kundeneinlagen dar.
42Risikobericht
Zu Details der Kundengarantiegemeinschaft wird auf den Anhang C.XI. 4b verwiesen.
Solidaritätsverein der Raiffeisen-Bankengruppe Niederösterreich-Wien
Die RLB NÖ-Wien hat gemeinsam mit den nö. Raiffeisenbanken über die Einrichtung des Solidaritätsvereins sichergestellt, dass Mitglieder, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, durch geeignete Maßnahmen Hilfestellung erfahren. Der Solidaritätsverein stellt somit eine zusätzliche Sicherungseinrichtung zu der unten dargestellten Österreichischen Raiffeisen-Sicherungseinrichtung eGen (ÖRS) dar.
Einlagensicherung
Mit dem Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes (ESAEG) vom 14. August 2015 (Umsetzung der EU-Richtlinie 2014/49/EU) ist das System der Einlagensicherung mit der Zielsetzung Einlagen von Kunden im Insolvenzfall der Bank zu sichern, definiert.
Zu Details der Einlagensicherung wird auf den Anhang C.XI. 4a verwiesen.

Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess 43
Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess
Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Implementierung, Ausgestaltung und Aufrechterhaltung eines den Anforderungen des Unternehmens entsprechenden internen Kontrollsystems (IKS), unter Berücksichtigung der Unternehmensstrategie, des Geschäftsumfanges sowie wirtschaftlicher und organisatorischer Aspekte. Der Vorstand hat ein IKS eingerichtet, dessen Wirksamkeit vom Prüfungsausschuss überwacht wird. Das IKS wird laufend den sich ändernden organisatorischen Gegebenheiten angepasst.
Kontrollumfeld
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem (IKSRL) umfasst alle Abläufe – von der Entstehung eines Geschäftsfalls bis hin zur Erstellung des Jahresabschlusses. Es besteht aus definierten Grundsätzen sowie aufeinander abgestimmten Methoden und Maßnahmen, welche dazu dienen das Vermögen zu sichern, die Ordnungsmäßigkeit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Abrechnungsdaten zu gewährleisten und die Einhaltung der festgelegten Geschäftspolitik zu unterstützen. Ziel des IKSRL ist es, durch entsprechende Prozessgestaltung und Kontrollmaßnahmen die Risiken mit angemessener und hinreichender Sicherheit zu steuern und somit sicherzustellen, dass die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung eingehalten sowie ein wahrheitsgetreues Bild des Unternehmens durch den Jahresabschluss und den Lagebericht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen vermittelt wird. Für die Implementierung der Anweisungen und internen Kontrollen ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheit verantwortlich. Die Überwachung der Einhaltung dieser Regelungen erfolgt durch die Interne Revision.
Das interne Kontrollsystem umfasst Richtlinien und Prozesse, welche:
  • Die Aufbewahrung von Dokumenten regeln, sowie hinreichend detailliert, korrekt und angemessen Auskunft über Geschäftsentwicklungen und die Verwendung von Vermögenswerten geben,
  • sicherstellen, dass alle Transaktionen zur wahrheitsgemäßen Erstellung des Jahresabschlusses vollständig erfasst werden und dafür sorgen, dass nicht genehmigte Anschaffungen, Nutzungen oder Veräußerungen von Vermögenswerten, welche einen wesentlichen Einfluss auf den Jahresabschluss haben könnten, verhindert oder frühzeitig erkannt werden,
  • die Einhaltung der maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften gewährleisten sowie
  • eine ausreichende Berichterstattung an das Management, den Aufsichtsrat und den Prüfungsausschuss sicherstellen.
Risikobeurteilung
Wesentliche Risiken in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess werden durch den Vorstand evaluiert und überwacht, um Fehler und Betrugsfälle im Jahresabschluss zu vermeiden. Erhöhte Fehlerrisiken bestehen vor allem bei komplexen Bewertungs- und Bilanzierungsfragen.
Im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses bergen insbesondere folgende Faktoren das Risiko wesentlicher Fehler:
  • Schätzungen bei der Bestimmung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten bei Nichtvorliegen verlässlicher Marktwerte,
  • Schätzungen bei der Bilanzierung von Risikovorsorgen für Kredite und bei der Bildung von Rückstellungen,
  • Annahmen bei der Beurteilung der Werthaltigkeit von Eigenkapitalinstrumenten,
  • komplexe Bilanzbewertungsgrundsätze im Rahmen des herausfordernden Geschäftsumfeldes.
44Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess
Kontrollmaßnahmen
Der Rechnungslegungsprozess bis hin zum Jahresabschluss ist von effizienten im Prozess integrierten Kontrollen begleitet. An der Ausführung des IKSRL sind zahlreiche Mitarbeiter beteiligt, die im Bereich Finanzen der RLB NÖ-Wien tätig sind. Die Abteilung ICAAP/Modelle wird als IKS-Beauftragter unterstützend tätig. Buchungskontrollen werden einerseits durch automatisierte IT-Kontrollen und andererseits anlassbezogen und periodisch durch die beauftragenden Abteilungen durchgeführt. Die Risiken und Kontrollen werden im IKS-Tool (SAS EGRC) der RLB NÖ-Wien dokumentiert.
Information und Kommunikation
Der Prozess der Jahresabschlusserstellung wird durch den Bereich Finanzen der RLB NÖ-Wien verantwortet. Die Überwachung des Prozesses und der Vollständigkeit erfolgt mittels Checklisten durch die Abteilung Rechnungswesen. Die Aufbau- und Ablauforganisation ist den Mitarbeitern über IT-Systeme ersichtlich. Diese unterliegt einem laufenden Evaluierungsprozess.
Im jährlich erstellten Jahresabschluss und Lagebericht erfolgt die Erläuterung der Rechnungslegungsergebnisse entsprechend den gesetzlichen Vorgaben.
Durch monatliche und quartalsweise Berichte an den Vorstand und den Aufsichtsrat sowie halbjährliche Berichte an den Prüfungsausschuss sind die Finanzberichterstattung und die Überwachung des internen Kontrollsystems sichergestellt.
Überwachung
Neben der generellen Verantwortung des Vorstandes sind für die laufende Überwachung entsprechend dem Aufgabenbereich die jeweiligen Bereichsleiter zuständig.
Die Innenrevision der RLB NÖ-Wien prüft, als integraler Bestandteil des Risikocontrolling- und Risikomanagementsystems, ob die RLB NÖ-Wien über adäquate interne Kontrollsysteme verfügt. Die Hauptaufgabe der Revision in Bezug auf das IKSRL liegt in der Überprüfung und Beurteilung der Wirksamkeit von Arbeitsabläufen, Prozessen und internen Kontrollen. Die Innenrevision der RLB NÖ-Wien arbeitet weisungsfrei im Auftrag des Vorstandes der RLB NÖ-Wien.
Zweigniederlassungen45
Zweigniederlassungen
Die Filialstruktur der RLB NÖ-Wien wurde 2023 weiter optimiert. Per 31. Dezember 2023 wurden die Privat- und Geschäftskunden der RLB NÖ-Wien an 20 Wiener Standorten serviciert. Im Raiffeisenhaus Wien wurden im Berichtsjahr zusätzlich auch Raiffeisen-Mitarbeiter und Mitarbeiter der Sektor-Unternehmen betreut, den Geschäftskunden standen fünf Berater-Teams zur Verfügung. Die Kommerzkunden wurden 2023 am Standort Raiffeisenhaus Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, betreut. Es bestehen keine Zweigniederlassungen im Ausland.
Forschung und Entwicklung
Im Jahr 2023 wurden neue Wege in der Forschung und Entwicklung beschritten: Mit dem Start des internen Innovationsprogramms 'InnovateX' wurde der Grundstein für die Entwicklung von Innovationen innerhalb des Unternehmens gelegt.
46Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Die RLB NÖ-Wien ist gemäß § 243b Abs. 7 UGB von der Pflicht zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung befreit. Die Nachhaltigkeitsbelange der RLB NÖ-Wien werden im Zuge der konsolidierten nichtfinanziellen Erklärung im Konzernlagebericht des Mutterunternehmens der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien dargestellt. Der Konzernlagebericht der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien ist am Sitz der Gesellschaft sowie beim Firmenbuch Wien erhältlich und auf der Website unter www.raiffeisenholding.com abrufbar.

Ausblick 202447
Ausblick 2024
Das wirtschaftliche Umfeld
Die globale Konjunktur ist schwach ins Jahr 2024 gestartet. Ein höheres Zinsniveau, eine fragile Weltwirtschaft und geopolitische Risiken sind die Ausgangslage für 2024.
Die Perspektiven für die Weltwirtschaft haben sich der Jänner-Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge etwas aufgehellt. Die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung beruhen vor allem auf dem weiteren Rückzug der Inflation und einer Belebung des schwachen Welthandels. Das globale Wachstum dürfte 2024 3,1% betragen. Im langfristigen Vergleich ist dies schwach, im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2019 gab es ein BIP-Plus von 3,8%. Das Gesamtbild für viele Staaten dürfte im Jahr 2024 dennoch besser ausfallen als im Jahr 2023. Für alle untersuchten Länder außer Argentinien wird eine positive Entwicklung der Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr erwartet.
Die gestiegenen Zinsen, mit denen die Inflation bekämpft wird, gehen zulasten von Investitionen. Außerdem haben sich viele Staaten während der COVID-19-Pandemie und später zur Abfederung hoher Energiepreise massiv verschuldet. Nun werden die staatlichen Unterstützungen allmählich zurückgefahren, was das Wachstum auch dämpft. Geopolitische Spannungen wie der Krieg in der Ukraine oder der wiederaufgeflammte Nahostkonflikt bremsen den internationalen Handel aus.
Der IWF hob die Wachstumsprognose für 2024 sowohl für die USA (um 0,6%-Punkte auf jetzt 2,1%) als auch für China (um 0,4%-Punkte auf 4,6%) deutlich an. Indien weist mit einem prognostizierten Wachstum von 6,5% den stärksten Zuwachs der großen Volkswirtschaften aus.
Für die Eurozone erwartet der IWF ein Wirtschaftswachstum von 0,9% gegenüber dem Vorjahr. Deutschland dürfte der IWF-Prognose zufolge mit 0,5% erneut das niedrigste Wachstum der G7-Staaaten verzeichnen. Es wird zu einer Lockerung der Schuldenbremse aufgerufen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Das WIFO prognostiziert für Österreich ein BIP-Wachstum um 0,9% in diesem Jahr. Getragen wird der verhaltene Aufschwung vor allem durch die Konsumnachfrage aus dem Inland. Der Privatkonsum, der im Jahr 2023 stagnierte, soll 2024 um 1,6% wachsen. Vor allem die stark steigenden Reallöhne dürften für einen positiven Impuls sorgen.
Die Industrie in Österreich schwächelte auch zum Jahresbeginn 2024. Der Einkaufsmanagerindex stieg im Jänner leicht gegenüber dem Vormonat an. Mit 43,0 Punkten wurde immerhin der höchste Wert seit zehn Monaten erzielt. Allerdings wurde damit die Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird, erneut deutlich unterschritten.
Mit Blick auf die Teuerung ist der Einstieg ins Jahr 2024 erfreulich verlaufen. Die Inflationsrate in der Eurozone fiel von 2,9% im Dezember 2023 auf 2,8% im Jänner 2024. Maßgeblich hierfür war der fortgesetzte Rückgang der Teuerungsrate ohne die volatilen Preise für Energie, Nahrungs- und Genussmittel, die weiter von 3,4% auf 3,3% sank. Die wieder billigere Energie und kaum noch steigende Nahrungsmittelpreise werden den Preisanstieg bei nicht-energetischen Waren und Dienstleistungen noch einige Monate dämpfen. Im späteren Jahresverlauf dürften die Unternehmen die zuletzt deutlich gestiegenen Lohnkosten in stärkerem Umfang an ihre Kunden weitergeben, und folglich die Inflationsraten wieder höher ausfallen.
48Ausblick 2024
Auch in Österreich ist die Teuerung zu Jahresbeginn auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2021 zurückgegangen. Laut Schnellschätzung der Statistik Austria beträgt die Inflationsrate im Jänner voraussichtlich 4,5% (VPI) bzw. 4,3% (HVPI). Der deutliche Rückgang ist primär den Preisrückgängen bei Haushaltsenergie zuzuschreiben, und hier insbesondere den Strompreisen. Auch im Monatsvergleich sind die Inflationsdaten mit 0,2%(VPI) bzw. 0,4% (HVPI) deutlich gesunken. Das WIFO erwartet für das Gesamtjahr 2024 eine Inflationsrate von 4%. Österreichs Inflationsrate dürfte damit aber weiterhin mehr als einen Prozentpunkt über dem Schnitt der Eurozone liegen.
2024 wird als das Jahr der Zinssenkungen der großen Notenbanken der Welt gesehen. Die Zinssenkungserwartungen dies- und jenseits des Atlantiks dürften aber etwas über das Ziel hinausgeschossen sein. Der IWF warnte vor dem „Risiko verfrühter
Lockerung“. Die Zentralbanken müssten von Daten, nicht von überschwänglichen Markterwartungen geleitet werden. Sie sollten jedoch nicht zögern, die Zinsen zu senken, wenn die Daten zeigen, dass der Zeitpunkt richtig ist. Der IWF sieht bei den Leitzinsen eine Wende in der Mitte des Jahres.
Die Europäische Zentralbank (EZB) beließ ihre Geldpolitik am 25. Jänner 2024 wie erwartet unverändert. Wichtiger für die Märkte waren daher Hinweise darauf, wann die EZB einen Zinssenkungszyklus beginnen könnte. EZB-Präsidentin Lagarde bestätigte ihre Aussage vom Weltwirtschaftsforum in Davos, dass eine Zinssenkung in diesem Sommer durchaus wahrscheinlich sei. Die EZB werde aber auch künftig weiter datenabhängig entscheiden. Besonders richtungsweisend sei die Entwicklung der Löhne und Gehälter in den kommenden Monaten. Lagarde verwies auf die nächste EZB-Sitzung am 7. März 2024, wo die EZB neue Projektionen zur konjunkturellen Entwicklung und zur Inflation veröffentlichen werde.
Die von der US-Notenbank für dieses Jahr angepeilte Zinswende lässt auf sich warten. Auch die US-Notenbank Fed hat ihre Leitzinsen am 31. Jänner 2024 unverändert gelassen (Spanne von 5,25% bis 5,50%). Fed-Chef Jerome Powell machte deutlich, dass man „klare Signale" benötige, dass es nachhaltig nach unten in Richtung des Fed-Inflationsziels von 2% gehe. Eine Zinssenkung bereits auf der nächsten Sitzung im März ist unwahrscheinlich.
Ausblick zur Unternehmensentwicklung
STRATEGIEPROZESS – Fokus 2027
Das Vorstandsteam der RLB NÖ-Wien setzt seinen bereits eingeschlagenen Kurs durch die Festlegung der neuen Strategie "Fokus 2027" fort. Unter dem Ziel der absoluten Kundenzentrierung wurden folgende strategische Schwerpunkte bis 2027 definiert:
  • Fokus Mittelstand: Ein wesentlicher Schwerpunkt im Firmenkundensegment ist die intensivierte Betreuung und Finanzierung von mittelständischen Unternehmen, welche als tragende Säulen der österreichischen Wirtschaft gelten.
  • Fokus Nachhaltigkeit: Die RLB NÖ-Wien möchte Firmenkunden aktiv bei der Umstellung auf ESG-Kriterien unterstützen und als zentraler Ansprechpartner in Sachen Nachhaltigkeit fungieren. Der Ausbau des Bereichs ESG & Investor Relations Management (ESG) wird auch im Hinblick auf die neuen Anforderungen der EU-Taxonomie und regulatorischen Vorschriften nicht nur betreffend der Berichterstattung sondern vor allem auch hinsichtlich entsprechender konkreter Maßnahmen intensiv vorangetrieben. So steht die RLB NÖ-Wien bei der grünen Transformation unter anderem mit dem Going Green Kredit bei Investitionen, die einen aktiven Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft leisten, zur Seite.
  • Fokus Omnikanal: Im Privatkundengeschäft soll durch ein umfassendes Omnikanal-Angebot eine optimale Kundenansprache gewährleistet werden. Durch die Konzentration auf Kernprodukte sollen diese digital, skalierbar und kundenzentriert angeboten werden.
Ausblick 202449
Schwerpunkte im Kundengeschäft 2024
In Umsetzung der Strategie „FOKUS 2027“ liegen die Prioritäten im Jahr 2024 im Kundengeschäft auf folgenden Themen:
  • Kommerzkundengeschäft: Als starker Partner an der Seite der Kunden wird die RLB NÖ-Wien im Firmenkundengeschäft den Wachstumskurs sowohl durch Begleitung der bestehenden Kunden als auch durch Ansprache neuer Kundengruppen mit Positionierung auf den Mittelstand als Rückgrat der österreichischen Wirtschaft fortsetzen. Als regionaler Ansprechpartner werden persönliche Betreuung für komplexe Finanzierungslösungen und digitale Angebote für maßgeschneiderte Lösungen Hand in Hand offeriert. Das Angebot wird laufend ausgebaut und weiterentwickelt.
  • KMU und Privatkundengeschäft: Die RLB NÖ-Wien begleitet weiterhin klein- und mittelständische Betriebe (KMU) mit passenden Lösungen – diese reichen von Finanzierungen, über Förderberatung bis hin zur Vorsorge. Im Rahmen der Initiative "Raiffeisen Unternehmertum" soll KMU ermöglicht werden, etwa durch Mezzaninkapital Unternehmensnachfolgen, Betriebsübernahmen oder Wachstumsprojekte trotz fehlendem Eigenkapital zu realisieren. Im Privatkundengeschäft wird der Schwerpunkt weiterhin auf dem Hypothekargeschäft liegen, ergänzt um die gesamte Service- und Produktpalette, die den Kunden über traditionelle sowie breitflächig online verfügbare Vertriebswege angeboten wird. Abgestimmt auf die Kundenbedürfnisse werden als regionaler Partner maßgeschneiderte und personalisierte Lösungen entwickelt. Durch den fortgesetzten Wachstumskurs wird die Ertragslage der Bank und die Kapitalausstattung weiter langfristig gestärkt.
  • Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts: Im Sinne der absoluten Kundenzentrierung bietet die RLB NÖ-Wien ihren Kunden aktuelle und lebensnahe Lösungen an – und das auch über das Bankgeschäft hinaus. Das Ziel ist, dass die RLB NÖ-Wien ihre Kunden begleiten kann – stets mit professionellen Partnern und durch die Weiterentwicklung des Angebots um innovative Lösungen. Mit der Kooperation mit Bitpanda und der Möglichkeit für eine digitale Veranlagung über sämtliche Asset-Klassen nimmt die RLB NÖ-Wien eine Vorreiterrolle unter den traditionellen Banken im deutschsprachigen Raum ein.
  • Die RLB NÖ-Wien ist seit Jahrzehnten im Bereich der erneuerbaren Energien ein Vorreiter in der Finanzierung. Sie hält mit ihrer Beteiligung an NAWARO ENERGIE Betrieb GmbH, einem der größten Ökostromproduzenten Niederösterreichs, ein Unternehmen, das im Bereich der Energie- und Pelletserzeugung nachhaltig tätig ist und somit einen wesentlichen Beitrag zur regionalen Versorgungssicherheit leistet. Weiters wurde mit dem Ökostromtarif „Auri“ ein attraktives Angebot sowohl für Privatkunden als auch für Unternehmen auf den Markt gebracht und somit die Innovationsstrategie konsequent fortgesetzt.
  • Als Verbundbank soll die Rolle des Synergiepartners für die niederösterreichischen Raiffeisenbanken weiter intensiv ausgebaut und die strategische sowie die operative Zusammenarbeit gestärkt werden.
Die Ergebnissituation des RLB NÖ-Wien Bankbetriebs (exklusive Dividende und Refinanzierungsaufwand aus der RBI-Beteiligung) wird auch 2024 auf einem hohen Niveau erwartet. Neben einer stabilen Entwicklung des Zinsergebnisses wird durch geplante Vertriebsschwerpunkte im Jahr 2024 eine deutliche Steigerung des Provisionsergebnisses angestrebt. Aufgrund der aktuellen Konjunkturlage wird 2024 von im Vergleich zu den letzten Jahren erhöhten Risikokosten ausgegangen. Dabei kann in der RLB NÖ-Wien auf das stabile Fundament einer vorausblickenden und umsichtigen Risikopolitik aufgebaut werden.
RBI Beteiligung:
Die RBI ist die größte Beteiligung der RLB NÖ-Wien; die geplante Aufstockung der RBI-Anteile auf 25% +1 Aktie konnte mit 31. Jänner 2024 erfolgreich abgeschlossen werden.
50Ausblick 2024
Aufgrund ihrer starken Positionierung in der Region Zentral- und Osteuropa ist die RBI besonders von der aktuellen geopolitischen Situation rund um den Krieg in der Ukraine betroffen. Im Jahresabschluss der RLB NÖ-Wien sind die Auswirkungen des Krieges in Bezug auf die Entwicklung des Unternehmenswertes der RBI auf Basis des aktuellen Informationsstandes abgebildet. Im aktuellen Geschäftsjahr verzeichnete die RBI einen sehr guten operativen Geschäftsverlauf aus den fortgeführten Geschäftsbereichen ohne Russland mit sehr starken Kernerträgen, insbesondere im Nettozinsergebnis.
Die RBI hat im Rahmen einer Ad Hoc Meldung am 19. Dezember 2023 über die Absicht informiert, über ihre russische Tochter AO Raiffeisenbank 28.500.000 Stück Aktien der STRABAG SE, dies entspricht 27,78% der ausgegebenen Aktien zu erwerben. Nach Durchführung der Transaktion (Closing) ist geplant, die STRABAG-Aktien als Sachdividende an die RBI zu übertragen. Die Durchführung des Erwerbs ist abhängig von verschiedenen aufschiebenden Bedingungen, darunter der Abschluss der Sanktions-Compliance-Due-Diligence-Prüfung durch die RBI, die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden und die kartellrechtlichen Freigaben. Aufgrund der erforderlichen Genehmigungen ist die Umsetzung der Transaktion mit hoher Unsicherheit behaftet. Im Fall eines Closings der Transaktion ist aus heutiger Sicht von einem positiven Werteffekt auszugehen.
Die weitere Entwicklung der geopolitischen Situation wird vom Management der RBI laufend beobachtet, mögliche Szenarien werden analysiert sowie unterschiedliche strategische Optionen in Bezug auf Russland evaluiert. Im Hinblick auf das Geschäftsjahr 2024 wird auf Basis der aktuellen Informationen eine gute Entwicklung des operativen Ergebnisses erwartet.
Aufgrund der gegenwärtigen Unsicherheiten werden die Informationen und die strategischen Überlegungen der RBI durch den Vorstand der RLB NÖ-Wien laufend evaluiert und bewertet.
Risikofaktoren für die Prognose des Geschäftsjahres 2024 inkludieren geopolitische und volkswirtschaftliche Entwicklungen, regulatorische Maßnahmen sowie globale Gesundheitsrisiken und Änderungen im Wettbewerbsumfeld. Finanzprognosen sind aufgrund deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin mit erhöhter Unsicherheit behaftet.

Wien, am 20. Februar 2024
Der Vorstand
Generaldirektor
Mag. Michael HÖLLERER e.h.
Generaldirektor-Stellvertreter
KR Mag. Reinhard KARL e.h.
Vorstandsdirektor
Dr. Roland MECHTLER, CPA e.h.
Vorstandsdirektor
Dr. Martin HAUER e.h.
Vorstandsdirektorin
Dr. Claudia SÜSSENBACHER, M.B.L. e.h.
51

52JAHRESABSCHLUSS NACH UGB
JAHRESABSCHLUSS NACH UGB
Bilanz53
Bilanz
in EUR
Aktiva
2023
2022
1.
Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken
 
4.014.018.803,54
283.785.019,74
2.
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind
 
3.221.632.599,76
2.747.423.475,54
 
a) Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere
3.221.632.599,76
 
2.747.423.475,54
3.
Forderungen an Kreditinstitute
 
6.380.612.681,46
6.444.863.821,78
 
a) täglich fällig
2.507.863.409,01
 
2.081.738.988,84
 
b) sonstige Forderungen
3.872.749.272,45
 
4.363.124.832,94
4.
Forderungen an Kunden
 
16.065.666.889,69
15.097.046.979,86
5.
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
 
4.203.853.209,84
3.462.361.967,15
 
a) von öffentlichen Emittenten
15.520.412,50
 
15.520.412,50
 
b) von anderen Emittenten
4.188.332.797,34
 
3.446.841.554,65
 
darunter: eigene Schuldverschreibungen
2.085.828.185,03
 
1.935.768.775,26
6.
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
 
0,00
50.714.870,28
7.
Beteiligungen
 
166.047.029,19
69.198.247,26
 
darunter: an Kreditinstituten
119.380.177,45
 
20.813.071,14
8.
Anteile an verbundenen Unternehmen
 
1.726.452.212,19
1.723.769.546,12
9.
Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
 
5.421.457,85
6.816.062,11
10.
Sachanlagen
 
14.203.366,03
14.878.524,74
 
darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut
im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden
5.324.376,84
 
5.696.725,72
11.
Anteile an einer herrschenden oder mit Mehrheit beteiligten Gesellschaft
 
276.603,00
276.603,00
 
darunter: Nennwert
18.900,00
 
18.900,00
12.
Sonstige Vermögensgegenstände
 
351.218.790,59
312.777.147,39
13.
Rechnungsabgrenzungsposten
 
110.153.280,82
42.100.778,20
14.
Aktive latente Steuern
 
13.041.850,00
13.210.820,00
 
Summe der Aktiva
 
36.272.598.773,96
30.269.223.863,17
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
in EUR
Posten unter der Bilanz
2023
2022
1.
Auslandsaktiva
 
5.957.988.795,80
5.276.665.918,53

in EUR
Passiva
2023
2022
1.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
 
12.147.606.975,29
9.406.893.624,56
 
a) täglich fällig
5.123.685.728,13
 
4.215.202.408,75
 
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
7.023.921.247,16
 
5.191.691.215,81
2.
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
 
9.902.421.913,15
8.886.769.935,04
 
a) Spareinlagen
1.240.323.547,61
 
1.175.163.098,36
 
darunter:
aa) täglich fällig
0,00
 
0,00
 
ab) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
1.240.323.547,61
 
1.175.163.098,36
 
b) sonstige Verbindlichkeiten
8.662.098.365,54
 
7.711.606.836,68
 
darunter:
ba) täglich fällig
6.044.558.512,15
 
6.636.528.219,10
 
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
2.617.539.853,39
 
1.075.078.617,58
3.
Verbriefte Verbindlichkeiten
 
11.452.640.394,94
9.087.475.195,11
 
a) begebene Schuldverschreibungen
10.733.705.941,54
 
8.372.680.288,45
 
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
718.934.453,40
 
714.794.906,66
4.
Sonstige Verbindlichkeiten
 
344.810.031,42
301.857.732,52
5.
Rechnungsabgrenzungsposten
 
63.149.775,28
58.860.278,99
6.
Rückstellungen
 
130.204.588,07
107.834.683,84
 
a) Rückstellungen für Abfertigungen
18.980.624,56
 
20.681.920,27
 
b) Rückstellungen für Pensionen
28.482.036,25
 
24.995.915,69
 
c) Steuerrückstellungen
0,00
 
0,00
 
d) sonstige
82.741.927,26
 
62.156.847,88
6.A
Fonds für allgemeine Bankrisiken
 
103.500.000,00
103.500.000,00
7.
Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4
der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
 
214.821.000,00
517.633.000,00
8.
Zusätzliches Kernkapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 3 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
 
76.000.000,00
76.000.000,00
9.
Gezeichnetes Kapital
 
219.789.200,00
219.789.200,00
10.
Kapitalrücklagen
 
556.849.376,82
556.849.376,82
 
a) gebundene
533.098.378,82
 
533.098.378,82
 
b) nicht gebundene
23.750.998,00
 
23.750.998,00
11.
Gewinnrücklagen
 
512.499.570,83
508.170.481,66
 
a) gesetzliche Rücklage
21.452.010,00
 
21.452.010,00
 
b) andere Rücklagen
491.047.560,83
 
486.718.471,66
12.
Haftrücklage gemäß 57 Abs. 5 BWG
 
215.300.000,00
215.300.000,00
13.
Bilanzgewinn
 
333.005.948,16
222.290.354,63
 
Summe der Passiva
 
36.272.598.773,96
30.269.223.863,17
54Bilanz
in EUR
Posten unter der Bilanz
2023
2022
1.
Eventualverbindlichkeiten
 
664.122.152,31
625.397.118,07
 
darunter:
a) Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten
aus weitergegebenen Wechseln
0,00
 
0,00
 
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung
aus der Bestellung von Sicherheiten
655.898.741,06
 
617.173.706,82
2.
Kreditrisiken gemäß § 51 Abs. 14 BWG
 
3.305.566.870,29
3.575.331.615,46
3.
Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften
 
24.339.300,00
16.432.900,00
4.
Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2
der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
 
2.120.837.205,26
2.067.734.924,43
 
darunter:
Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
168.429.970,36
 
242.123.794,56
5.
Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92
der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
 
12.433.950.208,00
11.908.936.282,98
 
darunter:
Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 Abs. 1 lit. a
der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
(Harte Kernkapitalquote in %)
15,09
 
14,69
 
Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 Abs. 1 lit. b
der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
(Kernkapitalquote in %)
15,70
 
15,33
 
Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 Abs. 1 lit. c
der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
(Gesamtkapitalquote in %)
17,06
 
17,36
6.
Auslandspassiva
 
6.626.201.946,46
4.071.452.092,26
Bilanz55
56Gewinn- und Verlustrechnung
Gewinn- und Verlustrechnung
in EUR
 
 
 
2023
 
2022
1.
Zinsen und ähnliche Erträge
 
 
1.255.852.297,88
 
373.296.345,12
 
darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren
167.989.697,44
 
 
 
31.001.527,06
2.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
 
 
-942.703.085,53
 
-138.121.903,22
I.
Nettozinsertrag
 
 
313.149.212,35
 
235.174.441,90
3.
Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
 
 
73.476.296,57
 
8.537.951,61
 
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten
und nicht festverzinslichen Wertpapieren
67.881,00
 
 
 
470,14
 
b) Erträge aus Beteiligungen
8.488.476,69
 
 
 
2.466.819,66
 
c) Erträge aus Anteilen an
verbundenen Unternehmen
64.919.938,88
 
 
 
6.070.661,81
4.
Provisionserträge
 
 
85.209.125,80
 
79.981.774,58
5.
Provisionsaufwendungen
 
 
-43.889.728,10
 
-37.690.606,99
6.
Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften
 
 
2.844.776,85
 
12.869.442,66
7.
Sonstige betriebliche Erträge
 
 
57.847.660,71
 
131.080.185,11
II.
Betriebserträge
 
 
488.637.344,18
 
429.953.188,87
8.
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
 
 
-256.469.083,99
 
-219.396.082,71
 
a) Personalaufwand
-124.012.358,75
 
 
 
-101.319.784,85
 
darunter:
aa) Löhne und Gehälter
-87.866.505,14
 
 
 
-78.015.985,19
 
ab) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene
soziale Abgaben und vom Entgelt
abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
-21.891.604,08
 
 
 
-19.310.729,59
 
ac) sonstiger Sozialaufwand
-2.262.673,15
 
 
 
-2.207.651,88
 
ad) Aufwendungen für Altersversorgung
und Unterstützung
-3.619.831,86
 
 
 
-3.789.260,91
 
ae) Dotierung/Auflösung der Pensionsrückstellung
-3.954.704,19
 
 
 
4.720.122,35
 
af) Aufwendungen für Abfertigungen
und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen
-4.417.040,33
 
 
 
-2.716.279,63
 
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen
(Sachaufwand)
-132.456.725,24
 
 
 
-118.076.297,86
9.
Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände
 
 
-6.148.954,71
 
-21.949.855,13
10.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
 
 
-38.913.031,19
 
-126.708.907,29
III.
Betriebsaufwendungen
 
 
-301.531.069,89
 
-368.054.845,13
IV.
Betriebsergebnis
 
 
187.106.274,29
 
61.898.343,74
in EUR
 
 
 
2023
 
2022
11./12.
Saldo aus Auflösungen/Zuweisungen zu Wertberichtigungen auf Forderungen und zu Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken
 
 
-53.991.547,97
 
-31.757.577,67
13./14.
Saldo aus Auflösungen/Zuweisungen zu Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet werden sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
 
 
-2.356.679,79
 
3.139.108,40
V.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
 
 
130.758.046,53
 
33.279.874,47
15.
Steuern vom Einkommen und Ertrag
 
 
-7.942.240,68
 
-4.552.926,22
 
darunter: Steuerlatenzen
-168.970,00
 
 
 
-7.697.203,00
16.
Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 15 auszuweisen
 
 
-7.771.123,15
 
-4.777.604,18
VI.
Jahresüberschuss
 
 
115.044.682,70
 
23.949.344,07
17.
Rücklagenbewegung
 
 
-4.329.089,17
 
-2.003.056,72
VII.
Jahresgewinn
 
 
110.715.593,53
 
21.946.287,35
18.
Gewinnvortrag
 
 
222.290.354,63
 
200.344.067,28
VIII.
Bilanzgewinn
 
 
333.005.948,16
 
222.290.354,63
Gewinn- und Verlustrechnung57

58Anhang
Anhang
A. Allgemeine Erläuterungen
Der Jahresabschluss der RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG (RLB NÖ-Wien) wurde unter Anwendung des Grundsatzes der Unternehmensfortführung sowie unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu vermitteln, aufgestellt. Die Bilanzierung, die Bewertung und der Ausweis der einzelnen Posten des Jahresabschlusses wurden nach den Bestimmungen des Unternehmensgesetzbuches (UGB), des Aktiengesetzes (AktG) sowie branchenspezifischer Vorschriften des Bankwesengesetzes (BWG) und der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR – Capital Requirements Regulation) in der jeweils zum Bilanzstichtag geltenden und anzuwendenden Fassung vorgenommen.
B. Angaben zu den in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
I. Währungsumrechnung
Die Aktiva und Passiva in Fremdwährungen werden grundsätzlich mit den EZB-Referenzkursen des Bilanzstichtages umgerechnet. Soweit Fremdwährungsbestände zu bewerten sind, für die keine EZB-Referenzkurse vorliegen, werden Mittelkurse von Referenzbanken herangezogen.
II. Derivative Finanzinstrumente
Bankbuch
Die Bewertung von derivativen Geschäften im Bankbuch erfolgt abhängig von ihrer Widmung:
  • a. Mikro-Hedge
Fix verzinste Vermögensgegenstände, Verbindlichkeiten und schwebende Geschäfte werden im Rahmen von Bewertungseinheiten durch derivative Sicherungsgeschäfte gegen Zins- und Marktpreisrisiken abgesichert. Diese Risiken stammen aus den folgenden Grundgeschäften: Eigene Emissionen, Kredite, Einlagen, passive Schuldscheindarlehen und Anleihen im Anlagevermögen. Die Derivate werden ab Designationszeitpunkt bis zur Endlaufzeit in die Sicherungsbeziehung einbezogen. Zur Effektivitätsmessung werden der Critical Term Match, die Dollar Offset Methode und die Sensitivitätsanalyse verwendet.
  • b. Makro-Hedge
Im Rahmen der Makro-Hedges werden Zinsderivate mit dem Ziel eingesetzt, das Fixzinsrisiko von risikotragenden Finanzinstrumenten im Bankbuch zu reduzieren. In der RLB NÖ-Wien bestehen getrennte Makro-Hedges für finanzielle Vermögenswerte (Makro-Hedge aktiv) und finanzielle Verbindlichkeiten (Makro-Hedge passiv). Variable Finanzinstrumente mit eingebetteten Floors werden im Rahmen von zwei Makro-Hedges, getrennt nach 3- und 6-Monats-EURIBOR, mittels verkaufter Floors gegen die enthaltenen Zins- und Volatilitätsrisiken abgesichert, wodurch gegenläufige Effekte in der Gewinn- und Verlustrechnung erzielt werden.
Soweit Derivate bereits einer funktionalen Einheit zugeordnet oder als Sicherungsinstrument im Rahmen eines Mikro-Hedges designiert sind, werden sie nicht als Sicherungsgeschäfte in einem Makro-Hedge designiert.
Anhang59
Zum Nachweis der Effektivität der Makro-Hedges wird monatlich ein prospektiver Effektivitätstest durchgeführt. Dabei wird anhand geeigneter Szenarien nachgewiesen, dass sich die Wertänderungen der Grundgeschäfte und der Sicherungsgeschäfte weitgehend kompensieren. Es werden drei Szenarien gerechnet: Parallel Shift +100 Basispunkte, mittlere Verflachung und mittlere Versteilerung. Ein Szenario wird als effektiv betrachtet, wenn die Barwertänderungen der Grundgeschäfte und Sicherungsgeschäfte gegenläufig sind und die Barwertänderung der Sicherungsgeschäfte kleiner als jene der Grundgeschäfte ist. Als Nachweis der prospektiven Effektivität müssen sämtliche Szenarien effektiv sein.
  • c. Zinssteuerungsderivate in funktionalen Einheiten
Im Bankbuch werden Zinsderivate u.a. zur Steuerung des Zinsrisikos eingesetzt. Die Zinssteuerungsderivate werden aufgrund einheitlicher strategischer Ausrichtung und gleichartiger Risikostruktur, je Währung und je klar abgegrenztem Verantwortungsbereich zu funktionalen Einheiten zusammengefasst.
Die in funktionale Einheiten zusammengefassten Zinssteuerungsderivate werden i.S.d. FMA-Rundschreibens zu
"Rechnungslegungsfragen bei Zinssteuerungsderivaten und zu Bewertungsanpassungen bei Derivaten gemäß § 57 BWG" bilanziert. Für jedes Einzelgeschäft einer funktionalen Einheit wird der aktuelle Marktwert zum Bilanzstichtag ermittelt. Die positiven und negativen Marktwerte werden saldiert. Ergibt sich in Summe ein negativer Marktwert, dann wird in Höhe des negativen Marktwertes der funktionalen Einheit eine Rückstellung in die Bilanz eingestellt. Ein positiver Marktwert wird nicht bilanziert.
  • d. Einzelbewertung
Derivate des Bankbuches, die weder als Sicherungsgeschäfte einen Mikro- oder Makro-Hedge mit anderen Geschäften bilden noch im Rahmen von funktionalen Einheiten zur Steuerung des Zinsrisikos aus dem Bankbuch dienen, werden einer Einzelbewertung unterzogen. Bei der Einzelbewertung wird für Derivate mit negativem Marktwert eine Rückstellung gebildet. Derivate mit positivem Marktwert werden nicht bilanziert.
Handelsbuch
Die dem Handelsbuch gewidmeten derivativen Finanzinstrumente werden mit ihren Marktwerten bilanziert und in den Sonstigen Vermögensgegenständen bzw. in den Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Darüber hinaus werden Devisen-termingeschäfte am Bilanzstichtag zum Marktwert bilanziert.
Beizulegender Zeitwert
Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes werden, sofern vorhanden, Börsekurse zur Bewertung herangezogen (Refinitiv, Bloomberg). Sind keine Börsenkurse vorhanden, kommen in der RLB NÖ-Wien für die Bewertung von Derivaten marktübliche, bekannte Bewertungsmethoden zur Anwendung, insbesondere die Barwertmethode und Optionspreismodelle. Over the Counter (OTC)-Derivate, beispielsweise Zinsswaps, Währungsswaps oder Zinstermingeschäfte, werden über das Discounted Cash Flow (DCF)-Modell bewertet. OTC-Optionen, z.B. Währungs- oder Zinsoptionen, liegen marktübliche Bewertungsmodelle, wie das Garman-Kohlhagen Modell, Bachelier sowie Black ´76, zugrunde. Sämtliche Bewertungsparameter (z.B. Zinssätze, Volatilitäten) werden tourlich geprüft und von unabhängigen Marktdaten-Informationssystemen ermittelt.
60Anhang
Um das Kontrahentenausfallrisiko bei unbesicherten Derivaten zu berücksichtigen, wird eine Wertanpassung (Credit Value Adjustment, CVA) durchgeführt, welche die Kosten einer Absicherung dieses Risikos auf dem Markt darstellt. Das CVA berechnet sich als Produkt von erwartetem positivem Marktwert des Derivats (Expected Positive Exposure, EPE), der Ausfallwahrscheinlichkeit des Kontrahenten (Probability of Default, PD) und der Verlustquote im Falle eines Ausfalls (Loss Given Default, LGD), wobei der EPE durch Simulation und LGD sowie PD über Marktdaten ermittelt werden. Das Debt Value Adjustment (DVA) stellt die Wertanpassung in Bezug auf die eigene Ausfallwahrscheinlichkeit dar. Die Berechnung erfolgt von der Methodik her analog zum CVA, wobei anstelle des erwarteten positiven Marktwerts der erwartete negative Marktwert (Expected Negative Exposure, ENE) verwendet wird.
III. Wertpapiere
Wertpapiere im Anlagevermögen
Die dem Finanzanlagevermögen gewidmeten Wertpapiere werden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.
Bei dauerhaften Wertminderungen von Wertpapieren sowie sonstigen Finanzinstrumenten des Anlagevermögens werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Als Anhaltspunkte für eine nicht dauerhafte Wertminderung gelten insbesondere bei Wertpapieren, bei denen eine langfristige Behalteabsicht besteht, Wertschwankungen innerhalb der marktüblichen Volatilität sowie zinsbedingte Kursschwankungen.
Wird bei einem dem Finanzanlagevermögen gewidmeten Wertpapier eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen und stellt sich in einem späteren Geschäftsjahr heraus, dass die Gründe dafür nicht mehr bestehen, so wird der Betrag der Abschreibung im Ausmaß der Werterhöhung zugeschrieben.
Wertpapiere, die dem Deckungsstock für Mündelgelder dienen, sind dem Anlagevermögen gewidmet und werden gemäß § 2 Abs. 3 der Mündelsicherheitsverordnung nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Bei über pari angeschafften Wertpapieren des Finanzanlagevermögens wird das Agio gemäß § 56 Abs. 2 BWG zeitanteilig nach der Effektivzinsmethode abgeschrieben.
Bei Wertpapieren des Finanzanlagevermögens, die unter pari angeschafft werden, erfolgt gemäß § 56 Abs. 3 BWG eine zeitanteilige Zuschreibung nach der Effektivzinsmethode.
Wertpapiere im Umlaufvermögen
Wertpapiere des Umlaufvermögens, die nicht zum Börsenhandel zugelassen sind, werden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Wertpapiere des Umlaufvermögens, die zum Börsenhandel zugelassen sind, werden mit ihren Marktwerten bilanziert.
Wertpapiere im Handelsbuch
Wertpapiere des Handelsbestands, die nicht zum Börsenhandel zugelassen sind, werden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Wertpapiere des Handelsbestands, die zum Börsenhandel zugelassen sind, werden zum beizulegenden Zeitwert (mark-to-market) bewertet.
Anhang61
Beizulegender Zeitwert
Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes von Aktien und Anleihen werden in erster Linie Börsenkurse oder Marktpreise herangezogen. Börsenkurse oder Marktpreise auf einem inaktiven Markt sind keine beizulegenden Zeitwerte.
Folgende Indikatoren können für einen inaktiven Markt sprechen:
  • ein wesentlicher Einbruch des Handelsvolumens oder der Handelsaktivitäten;
  • verfügbare Börsenkurse oder Marktpreise variieren wesentlich im Zeitablauf oder zwischen Marktteilnehmern;
  • die Börsenkurse oder Marktpreise sind nicht aktuell oder
  • ein wesentlicher Anstieg der Bid/Ask-Spreads.
Sind keine Quotierungen auf einem aktiven Markt vorhanden, werden die Wertpapiere mittels DCF-Modells bewertet. Hier fließen als Bewertungsparameter die Zinskurve sowie eine Risikoprämie ein. Die Ermittlung dieser Risikoprämie erfolgt über am Markt vorhandene, vergleichbare Finanzinstrumente. Für einen geringen Teil des Portfolios wird ein konservativer Ansatz gewählt und Ausfallrisikoprämien für die Bewertung verwendet. Weiters werden auch externe Bewertungen von Dritten berücksichtigt, die in allen Fällen indikativen Charakter aufweisen.
IV. Kredite und Forderungen
Forderungen an Kreditinstitute sowie an Kunden werden mit den Anschaffungskosten angesetzt.
Zinsabgrenzungen werden im jeweiligen zinstragenden Bilanzposten ausgewiesen.
Risikovorsorge
Für erkennbare Risiken bei Kreditnehmern werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Zu diesem Zweck werden sämtliche Kreditforderungen quartalsweise auf objektive Hinweise auf Wertminderung geprüft, die Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme aus der Forderung haben.
Für die Ermittlung von Wertminderungen bei ausgefallenen Vermögenswerten trifft die RLB NÖ-Wien eine Unterscheidung in signifikante und nicht signifikante Kunden. Dies wird folgenden Kriterien entsprechend vorgenommen: Kunden mit einer rechtlichen oder wirtschaftlichen Abhängigkeit zueinander werden zu einer Gruppe verbundener Kunden zusammengefasst. Ist das Brutto-Obligo dieser Gruppe zum Zeitpunkt der Berechnung der Risikovorsorge höher oder gleich EUR 1 Mio., so gilt jeder Kunde dieser Gruppe als signifikant. Kunden aus einer Gruppe mit einem Gesamtobligo unter EUR 1 Mio. gelten hingegen als nicht signifikant.
Alle ausgefallenen Kreditforderungen gegenüber signifikanten Kunden werden mittels Discounted Cash Flow-Methode bewertet. Die Höhe der Wertberichtigung ergibt sich aus der Differenz des Buchwerts und des Barwerts der zukünftigen erwarteten Zahlungsströme, wobei abhängig von den erwarteten Zahlungsströmen ein oder mehrere Szenarien berechnet und gewichtet werden.
Ausgefallene Kreditforderungen gegenüber nicht signifikanten Kunden werden modellbasiert bewertet, wobei sich die Höhe der Wertberichtigung aus dem unbesicherten Exposure (EAD) und einer von der Ausfalldauer abhängigen Verlustquote (LGD) ergibt.
62Anhang
Die Pauschalwertberichtigung wird für alle nicht ausgefallenen Forderungen auf Basis des Ein-Jahr-Expected-Loss-Ansatzes ermittelt. Dabei werden einzelne Kunden bzw. Forderungen zu homogenen Forderungspools zusammengefasst und auf Basis validierter Risikoparameter (PD, LGD, CCF) bewertet. Der der Kalkulation zugrundeliegende Horizont ist ein Jahr. Diese homogenen Forderungspools orientieren sich an den verwendeten Risiko-Messsystemen (Ratingmodellen). Die Berechnungsmethode wird für den gesamten kreditrisikobehafteten Forderungsbestand bzw. für offene Rahmen und Haftungen angewendet. Zusätzlich wurde im Geschäftsjahr 2023 den Auswirkungen des Zinsanstiegs sowie des veränderten Marktumfelds bei (gewerbliche) Immobilien Rechnung getragen, indem ein Management Overlay für betroffene Finanzierungen gebildet wurde. Der im Jahr 2022 gebildete Overlay für Risiken i.Z.m. dem Russland-Ukraine-Krieg und/oder Energiekrise wurde aufgelöst.
V. Unterbewertung gemäß § 57 Abs. 1 BWG
Von der Bewertungsmethode gemäß § 57 Abs. 1 BWG wurde Gebrauch gemacht.
VI. Modifikationen
Vertragsanpassungen liegen vor, wenn ein Vertrag geändert wird, ohne dass die Möglichkeit zur Anpassung ursprünglich im Vertrag vorgesehen war. Vertragsanpassungen werden nach qualitativen und quantitativen Kriterien beurteilt, um festzustellen, ob eine erhebliche oder unerhebliche Vertragsanpassung vorliegt. Erhebliche Vertragsanpassungen verändern den wirtschaftlichen Gehalt des Finanzinstruments wesentlich und führen zur Ausbuchung des alten und Einbuchung eines neuen Vermögensgegenstands.
Verändert eine Vertragsanpassung den wirtschaftlichen Gehalt des Vermögensgegenstands nicht wesentlich, liegt eine unerhebliche Vertragsanpassung vor. In diesem Fall kommt es zu keiner Ausbuchung des Vermögensgegenstands. Entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip werden Verluste aus solchen unerheblichen Vertragsanpassungen im Zeitpunkt der Vertragsanpassung gebucht, Gewinne bleiben außer Ansatz.
VII. Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Bei dauerhaften Wertminderungen sind Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen auf deren beizulegenden Wert abzuschreiben. Solange sich Wertschwankungen im marktüblichen Bereich bewegen, ist dies kein Anzeichen für eine dauerhafte Wertminderung. Wird bei Beteiligungen eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen und stellt sich in einem späteren Geschäftsjahr heraus, dass die Gründe dafür nicht mehr bestehen, so erfolgt eine Zuschreibung im Ausmaß der Werterhöhung.
VIII. Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Die Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens, Bauten sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der planmäßigen Abschreibungen. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear vorgenommen. Die Abschreibungssätze bewegen sich bei immateriellen Vermögensgegenständen von 10,0% bis 33,3%, bei Bauten von 2,0% bis 20,0%, bei Betriebs- und Geschäftsausstattung von 5,0% bis 50,0%. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung vorgenommen. Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
Anhang63
IX. Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Agios bzw. Disagios bei eigenen Emissionen werden unter den Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen und über die Laufzeit der Verbindlichkeit nach der Effektivzinsmethode verteilt aufgelöst. Sonstige Emissionskosten werden sofort als Aufwand erfasst.
Nicht in Verkehr gebrachte eigene Emissionen (Retained Covered Bonds) werden nicht in der Bilanz ausgewiesen. Eigene Emissionen, die in Pension gegeben oder verliehen wurden, gelten als in Verkehr gebracht und werden in der Bilanz ausgewiesen.
Nullkuponanleihen werden mit dem Ausgabebetrag zuzüglich der bis zum Abschlussstichtag anteilig aufgelaufenen Zinsen angesetzt.
X. Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder
Die Berechnung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt nach den versicherungsmathematischen Grundsätzen des Anwartschaftsbarwertverfahrens (Projected Unit Credit Method) gemäß IAS 19. Die Anwendung des
Anwartschaftsbarwertverfahrens gemäß IAS 19 steht laut AFRAC Stellungnahme 27 Personalrückstellungen (UGB) im Einklang mit den Vorschriften des UGB.
Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für alle Sozialkapitalrückstellungen die "AVÖ 2018-P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung" in der Ausprägung für Angestellte herangezogen. Die Berechnung erfolgt unter Beachtung des gesetzlich frühestmöglichen Pensionsalters für Männer und Frauen.
Der Rechnungszins wird auf Grundlage der Renditen von erstrangigen, festverzinslichen Unternehmensanleihen zum Bewertungsstichtag ermittelt (iBoxx), wobei die Laufzeiten mit den zu erfüllenden Verpflichtungen übereinstimmen. Die Laufzeiten der Pensionen werden im Vergleich zu den Laufzeiten der übrigen personalbezogenen Rückstellungen (Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen) differenziert betrachtet.
Bei der Berechnung der Pensionsrückstellungen wird eine Differenzierung der Parameter für Begünstigte mit STATUT- bzw. KV 6-Zusage und für übrige Begünstigten vorgenommen. Mit dieser Differenzierung wird dem Umstand Rechnung getragen, dass bei Pensionsantritt von Begünstigten mit STATUT- bzw. KV 6-Zusage ein Transfer der vorhandenen Deckungsrückstellungen aus dem leistungsorientierten ins beitragsorientierte System erfolgt. Die sich daraus ergebenden unterschiedlichen Rechnungszinssätze werden im Folgenden dargestellt.
Laut AFRAC Stellungnahme 27 Personalrückstellungen (UGB) ist der Wert einer Rückdeckungsversicherung von der Gesamtpensionsverpflichtung abzuziehen, falls die Rückdeckungsversicherung ausschließlich der Deckung der konkreten Verpflichtung dient und der Anspruch aus der Rückdeckungsversicherung dem Zugriff des Unternehmens und der Gläubiger entzogen ist. Dementsprechend wird der Wert der Rückdeckungsversicherungen von der Gesamtpensionsverpflichtung in Abzug gebracht.
64Anhang
Parameter für die Berechnung der Pensionsrückstellung:
2023
Rechnungs-zinssatz in der Anwartschafts-phase
Rechnungs-zinssatz in der Leistungsphase
Gehalts-steigerung für aktive Dienst-nehmer*
Zukünftige Pensions-erhöhungen
Fluktuations-raten
Begünstigte mit STATUT- bzw.
KV6-Zusage
3,2%
4,0%
0,5% - 8,0%*
0,0%
0,0%
Übrige Begünstigte
3,2%
3,2%
0,5% - 8,0%*
0,5% - 8,0%**
0,0%
* 8,0% / 4,0% / 3,0% p.a. jeweils im 1. /2. / ab dem 3. Jahr
** 8,0% 4,0% / 3,0% p.a. für Begünstigte ohne Rückdeckungsversicherung, jeweils im 1. / 2. / ab dem 3. Jahr
2022
Rechnungs-zinssatz in der Anwartschafts-phase
Rechnungs-zinssatz in der Leistungsphase
Gehalts-steigerung für aktive Dienst-nehmer*
Zukünftige Pensions-erhöhungen
Fluktuations-raten
Begünstigte mit STATUT- bzw.
KV6-Zusage
3,7%
4,0%
0,5% - 9,5%*
0,0%
0,0%
Übrige Begünstigte
3,7%
3,7%
0,5% - 9,5%*
0,5% - 8,0%**
0,0%
Der Berechnung der Abfertigungsrückstellung für bis einschließlich 2002 eingetretene Mitarbeiter und der Jubiläumsgeldrückstellung werden folgende Parameter zugrunde gelegt:
2023
Rechnungszinssatz
Gehaltssteigerungen
Fluktuationsraten
Vorstände
3,1%
4,0%
0% - 12,1%
kollektivvertraglich entlohnte Mitarbeiter
3,1%
4,5% - 9,5%*
0% - 12,1%
außerkollektivvertraglich entlohnte Mitarbeiter und ausbiennierte Mitarbeiter
3,1%
3,0% - 8,0%**
0% - 12,1%
*9,5% / 5,5% / 4,5% p.a. jeweils im 1. /2. / ab dem 3. Jahr
**8,0% / 4,0% / 3,0% p.a. jeweils im 1. /2. / ab dem 3. Jahr
2022
Rechnungszinssatz
Gehaltssteigerungen
Fluktuationsraten
Vorstände
3,6%
4,0%
0% - 11,7%
kollektivvertraglich entlohnte Mitarbeiter
3,6%
4,0% - 9,5%*
0% - 11,7%
außerkollektivvertraglich entlohnte Mitarbeiter und ausbiennierte Mitarbeiter
3,6%
2,5% - 8,0%**
0% - 11,7%
Bei der Jubiläumsgeldrückstellung werden die Lohnnebenkosten in einer Bandbreite von 7,3% bis 27,83% (VJ: 7,3% bis 29,46%) angesetzt.
Anhang65
XI. Übrige Rückstellungen
In den übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung der Höhe und/oder dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit einem Durchschnittszinssatz abgezinst, soweit die Differenz zwischen dem Erfüllungsbetrag und dem Barwert eine Bagatellgrenze überschreitet.
XII. Steuern
Steuerliche Unternehmensgruppe
Die RLB NÖ-Wien ist Gruppenmitglied der steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG mit der RAIFFEISEN-HOLDING NIEDERÖSTERREICH-WIEN registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung (Raiffeisen-Holding NÖ-Wien) als Gruppenträger und hat mit dem Gruppenträger Raiffeisen-Holding NÖ-Wien eine Steuerumlagevereinbarung abgeschlossen. Die steuerliche Unternehmensgruppe mit dem Gruppenträger Raiffeisen-Holding NÖ-Wien umfasst im Veranlagungsjahr 2023 neben dem Gruppenmitglied RLB NÖ-Wien 47 (VJ: 45) weitere Gruppenmitglieder. Die RLB NÖ-Wien wird mit einer an die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien zu leistenden Steuerumlage auf zugewiesene Gewinne sowie anteilig mit der auf Gruppenträgerebene entstehenden Körperschaftsteuer – mit einem Höchstsatz von 24% im Jahr 2023 (VJ: 25%) – belastet. Steuerliche Verluste werden von der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien mit einer Steuerumlage i.H.v. 12% im Jahr 2023 (VJ: 12,5%) abgegolten.
Der Anspruch auf Abgeltung entstehender steuerlicher Verluste der RLB NÖ-Wien als Gruppenmitglied gegenüber dem Gruppenträger besteht, solange die Steuerumlagevereinbarung aufrecht ist. Da nicht beabsichtigt ist, die Steuerumlagevereinbarung zu kündigen, werden latente Steuern, die sich aus einem Überhang der aktiven temporären Differenzen über die passiven temporären Differenzen ergeben, unabhängig von der zukünftigen Steuerplanung angesetzt.
Im Jänner 2022 wurde das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 durch den Nationalrat beschlossen. Der in Österreich geltende Körperschaftsteuersatz wurde von 25% auf 24% im Kalenderjahr 2023 und auf 23% ab dem Kalenderjahr 2024 reduziert. Gemäß der Steuerumlagevereinbarung führen Änderungen des Körperschaftsteuersatzes zu einer verhältnismäßigen Anpassung der Steuerumlagesätze.
Pillar II
66Anhang
Die RLB NÖ-Wien ist in den Konzernabschluss der RAIFFEISEN-HOLDING NIEDERÖSTERREICH-WIEN reg.Gen.m.b.H. einbezogen und unterliegt daher ab dem Geschäftsjahr 2024 dem Mindestbesteuerungsgesetz (MinBestG). Dieses Gesetz ist mit 31. Dezember 2023 in Kraft getreten und dient der Umsetzung der Richtlinie (EU) 2022/2523 zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung. Es zielt darauf ab, eine effektive, länderbezogene Mindestbesteuerung i.H.v. 15% für Unternehmensgruppen mit einem weltweiten Umsatz von mindestens EUR 750 Mio. sicherzustellen. Damit einhergehend wurde auch eine Änderung des UGB beschlossen, wonach latente Steuern im Zuge der Bilanzierung nicht zu berücksichtigen sind, soweit diese aus der Anwendung des MinBestG oder eines ausländischen vergleichbaren Steuergesetzes entstehen. Aufgrund des deutlich höheren Nominalsteuersatzes für Körperschaften in Österreich von 23 % ist in Österreich und somit auch für die RLB NÖ-Wien mit keiner zusätzlichen Steuerbelastung als Folge der Anwendung des MinBestG zu rechnen Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien organisiert und bearbeitet die notwendigen prozessualen und fachlichen Anpassungen, die sich aus der Einführung des Mindestbesteuerungsgesetzes ergeben, im Rahmen eines laufenden Konzernprojektes.
Latente Steuern
Ergibt sich aus temporären Differenzen zwischen den unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Ansätzen insgesamt eine Steuerbelastung für die Folgejahre, so wird eine Rückstellung für passive latente Steuern gebildet. Sollte sich eine Steuerentlastung ergeben, so wird eine aktive latente Steuer ausgewiesen.
Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt im UGB mit dem Umlagesatz, der sich aus dem Überhang der temporären Differenzen auf Basis der Gesamtdifferenzenbetrachtung ergibt.
  • Für Überhänge der zu versteuernden temporären Differenzen wird für die Bewertung aller temporären Differenzen der für an den Gruppenträger zu leistenden Umlagen vorgesehene Höchstsatz von zukünftig 23% (VJ: 23%) herangezogen.
  • Ergibt sich ein Überschuss der abzugsfähigen über die zu versteuernden temporären Differenzen, ist für die Bewertung aller temporären Differenzen der Umlagesatz für vom Gruppenträger an die Gesellschaft zu leistende Umlagen i.H.v. zukünftig 11,5% (VJ: 11,5%) heranzuziehen.
XIII. Gewinn- und Verlustrechnung
Kunden angelastete Gebühren, die nach der Höhe der Kreditforderung berechnet werden, werden über die Laufzeit des jeweiligen Kredits realisiert. Sonstige Gebühren werden sofort im Provisionsergebnis vereinnahmt.
Zinsen aus Derivaten werden netto dargestellt. Zinsen aus Derivaten, die in einer Sicherungsbeziehung stehen, werden in jenem Posten ausgewiesen, in dem die Zinsen aus dem Grundgeschäft ausgewiesen werden.
Negative Zinsen aus finanziellen Vermögensgegenständen werden im Posten Zinsen und ähnliche Erträge bzw. positive Zinsen für finanzielle Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft im Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen ausgewiesen.

Anhang67
C. Erläuterungen der Bilanzposten
I. Darstellung der Fristigkeiten
  • 1. Gliederung der nicht täglich fälligen Forderungen und Guthaben gegenüber Kreditinstituten und Nichtbanken gemäß § 64 Abs. 1 Z. 4 BWG:
in TEUR
Kreditinstitute
Nichtbanken
 
 
2023
2022
2023
2022
a)
bis 3 Monate
2.527.062
3.021.268
1.021.080
845.764
b)
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
133.566
158.780
1.461.823
1.478.269
c)
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
537.634
560.084
5.441.286
5.263.017
d)
mehr als 5 Jahre
608.406
573.127
7.445.857
6.804.358
  • 2. Gliederung der nicht täglich fälligen Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten und Nichtbanken gemäß § 64 Abs. 1 Z. 4 BWG:
in TEUR
Kreditinstitute
Nichtbanken
 
 
2023
2022
2023
2022
a)
bis 3 Monate
5.975.634
4.997.745
2.486.224
1.767.463
b)
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
1.000.000
0
735.319
298.862
c)
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
0
186.252
482.517
32.864
d)
mehr als 5 Jahre
0
0
83.243
98.437
  • 3. Im Jahr nach dem Bilanzstichtag fällige Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere bzw. begebene Schuldverschreibungen nach § 64 Abs. 1 Z. 7 BWG:
in TEUR
2023
2022
a)
Forderungen aus Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren
224.618
130.543
b)
Verbindlichkeiten aus begebenen Schuldverschreibungen
1.286.607
534.145

68Anhang
II. Wertpapiere
  • 1. Aufgliederung der zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere nach § 64 Abs. 1 Z. 10 BWG:
 
 
börsennotiert
nicht börsennotiert
in TEUR
2023
2022
2023
2022
a)
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
4.175.907
3.420.845
2.670
28.131
b)
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
0
50.715
0
0
c)
Beteiligungen
115.646
17.079
0
0
  • 2. Finanzanlagen nach § 64 Abs. 1 Z. 11 BWG
Aufgliederung der in den Aktivposten "Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere" sowie "Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere" enthaltenen Wertpapiere, die zum Börsenhandel zugelassen sind und dem Anlagevermögen dienen:
in TEUR
2023
2022
a)
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
2.097.597
1.457.600
Die Zuordnung zum Anlage- oder Umlaufvermögen richtet sich entsprechend der Veranlagungsstrategie. Besteht sowohl die Absicht als auch die Fähigkeit, einen Vermögensgegenstand bis zur Endfälligkeit zu halten, so ist dieser dem Anlagevermögen zugeordnet.
  • 3. Unterschiedsbetrag gemäß § 56 Abs. 2 BWG
Der Unterschiedsbetrag zwischen den höheren Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag von Wertpapieren, die die Eigenschaft von Finanzanlagen haben, beträgt TEUR 48.484 (VJ: 52.883).
  • 4. Unterschiedsbetrag gemäß § 56 Abs. 3 BWG
Der Unterschiedsbetrag zwischen den niedrigeren Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag von Wertpapieren, die die Eigenschaft von Finanzanlagen haben, beträgt TEUR 109.216 (VJ: 27.161).
  • 5. Unterschiedsbetrag gemäß § 56 Abs. 4 BWG
Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem höheren Marktwert von zum Handel an einer anerkannten Börse zugelassenen Wertpapieren, die zu Anschaffungskosten bewertet werden und nicht die Eigenschaft von Finanzanlagevermögen haben, beträgt TEUR 152 (VJ: 0).
Anhang69
  • 6. Unterschiedsbetrag gemäß § 56 Abs. 5 BWG
Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem höheren Marktwert der zum Handel an einer anerkannten Börse zugelassenen Wertpapiere, die nicht die Eigenschaft von Finanzanlagen haben, beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 8.184 (VJ: 8.474).
  • 7. Umwidmungen
Im Jahr 2023 wurden rückgekaufte eigene Emissionen mit einem Umwidmungswert von TEUR 388 unter Buchwertfortführung aufgrund fehlender Marktliquidität vom Handelsbuch in das Bankbuch übertragen.
Aufgrund fehlender Handelsabsicht wurden 6,00 Mio. Stück RBI Aktien mit einem Umwidmungswert von TEUR 79.770 in das Bankbuch umgewidmet. Nähere Erläuterungen siehe Kapitel III.4.
  • 8. Angaben zu Wertpapieren am inaktiven Markt
Der Unterschiedsbetrag zwischen dem ermittelten beizulegenden Zeitwert und dem Buchwert beträgt TEUR -4.997 
(VJ: -3.744).
Es liegen keine Hinweise auf eine dauerhafte Wertminderung vor.
  • 9. Wertpapier-Handelsbuch
Die RLB NÖ-Wien führt ein Wertpapier-Handelsbuch i.S.d. Art. 4 Abs. 1 Z. 86 i.V.m. Art. 102ff der CRR.
Die Positionen des Wertpapier-Handelsbuches bestehen aus Wertpapieren und sonstigen Finanzinstrumenten. Das (Nominal-)Volumen der im Wertpapier-Handelsbuch zum Bilanzstichtag enthaltenen Wertpapiere beläuft sich auf TEUR 18.976 (VJ: 85.514).
Die sonstigen Finanzgeschäfte des Handelsbuches sind in den Angaben gemäß § 238 Abs. 1 Z 1. UGB i.V.m. § 64 Abs. 1 Z. 3 BWG offengelegt.
III. Beteiligungen
  • 1. Rechtliche und geschäftliche Beziehungen mit verbundenen Unternehmen
Steuerliche Unternehmensgruppe und umsatzsteuerliche Organschaft
Die RLB NÖ-Wien ist Gruppenmitglied der steuerlichen Unternehmensgruppe nach § 9 KStG mit dem Gruppenträger Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Sie hat mit dem Gruppenträger eine Steuerumlagevereinbarung abgeschlossen. (Details siehe Kapitel B.XII)
Es besteht jeweils eine umsatzsteuerliche Organschaft zwischen der RLB NÖ-Wien und den im folgenden aufgezählten Gesellschaften:
70Anhang
  • RAIFFEISEN-HOLDING NIEDERÖSTERREICH-WIEN registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
  • "AKTUELL" Raiffeisen Versicherungs-Maklerdienst Gesellschaft m.b.H.
  • MODAL-Gesellschaft für betriebsorientierte Bildung und Management GmbH
  • Raiffeisen Beratung direkt GmbH
  • RBE Raiffeisen Beratungs- und Entwicklungs GmbH
  • Raiffeisen Versicherungs- und Bauspar-Agentur GmbH
  • VERITAS Treuhandgesellschaft für Versicherungsüberprüfung und -vermittlung m.b.H.
  • Raiffeisen Analytik GmbH
Liquiditätsmanagementvereinbarung
Die Liquiditätsmanagementvereinbarung, abgeschlossen zwischen RLB NÖ-Wien und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, regelt das Verhältnis zwischen beiden Parteien in Bezug auf Liquiditätsversorgung, -messung und -monitoring. Die Liquiditätsmanagementvereinbarung ist auf unbestimmte Zeit abgeschlossen und kann durch beide Parteien gekündigt werden.
Geschäftsbesorgungsvertrag
Zwischen RLB NÖ-Wien und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien besteht ein Geschäftsbesorgungsvertrag. Das Ziel ist eine synergetische und kompetente Leistungserbringung zentraler Funktionen im Konzern.
D&O-Versicherung
Die RLB NÖ-Wien hat für ihre Organe und leitenden Angestellten sowie für alle Organe der verbundenen Unternehmen eine "Directors and Officers (D&O)"-Versicherung und Vertrauensschadenversicherung abgeschlossen und trägt die damit verbundenen Kosten.
Institutsbezogenes Sicherungssystem und Einlagensicherung
Das Institutsbezogene Sicherungssystem und die Einlagensicherung sind in Kapitel XI.4.a erläutert.
  • 2. Angaben zu direkten und/oder indirekten Beteiligungsbeziehungen bzw. direkte bankgeschäftliche Beziehungen mit verbundenen Unternehmen sowie zu direkten Beteiligungen i.S.d. § 238 Abs 1. Z. 4 UGB:
Die Angaben sind in Anlage 2 und Anlage 3 dargestellt.
  • 3. Erläuterungen zu Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen
Die Entwicklung der Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen ist im Anlagenspiegel dargestellt (Anlage 1).
Im Geschäftsjahr 2023 wurden Beteiligungserträge und Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen i.H.v. TEUR 73.408 (VJ: 8.537) vereinnahmt. Darin ist eine Ausschüttung aus der Raiffeisen Bank International AG i.H.v. TEUR 64.620 enthalten (VJ: 0).
Der Ertrag aus der Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG beläuft sich auf TEUR 1.000 (VJ: 1.185). Die RLB NÖ-Wien hat im Geschäftsjahr keine wesentlichen Veräußerungserlöse (VJ: 1.300) erzielt.
Anhang71
  • 4. Erhöhung der Beteiligung an der RBI
Zum Stichtag 31. Dezember 2022 wurden RBI-Aktien im Ausmaß von 1,0% zu Handelszwecken gehalten. Nach weiteren Transaktionen im Handelsbuch im Jahr 2023 erfolgte am 31. August 2023 der Beschluss zur Beendigung der Handelsaktivitäten und die Umwidmung der bis zu diesem Zeitpunkt mit Handelsabsicht gehaltenen RBI-Aktien (6 Mio. Stück) in den Beteiligungsbestand. Weiters hat die RLB NÖ-Wien seit Oktober 2023 sukzessiv weitere RBI Aktien (31.12.2023: 1,2 Mio. Stück) in mehreren Tranchen über die Börse mit einem Durchschnittskurs von EUR 15,55 pro Aktie erworben. Dadurch hält die RLB NÖ-Wien direkt und indirekt zum Stichtag 31. Dezember 2023 insgesamt 24,83% an der RBI. Die Erhöhung Beteiligungsansatzes im Jahr 2023 beruht auf der strategischen Entscheidung der RLB NÖ-Wien AG die Anteile an der RBI AG auf 25% + 1 Aktie aufzustocken.
  • 5. Werthaltigkeit der Beteiligung an der RBI
Zum Berichtsstichtag 31. Dezember 2023 lagen unter Gesamtwürdigung aller Ereignisse – insbesondere aufgrund der nach wie vor herrschenden Unsicherheit i.Z.m. dem Russland-Ukraine-Krieg und dem Börsenkurs im Jahr 2023 – objektive Indikatoren vor, die auf einen gesunkenen beizulegenden Wert hinweisen. Der Beteiligungsansatz an der RBI wurde deshalb per 31. Dezember 2023 einem Werthaltigkeitstest unterzogen.
Gemäß AFRAC 24 Rz. 9 wurde als beizulegendem Wert der RBI ein subjektiver Unternehmenswert gemäß KFS/BW1 auf Basis des Barwertes der zu erwartenden Cash Flows (Dividend Discount Modell) und auf Basis eines externen Unternehmenswertgutachtens ermittelt. Die Cash Flows wurden auf Grundlage der zum Zeitpunkt der Durchführung des Werthaltigkeitstests gültigen und vom Management der RBI genehmigten Fünf-Jahresplanung abgeleitet und im Zuge der Plausibilisierung für die Wertermittlung durch das Management der RLB NÖ-Wien angepasst.
Um die aktuell unsichere wirtschaftliche Lage aufgrund des Krieges in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland entsprechend abzubilden, wurde gemäß des Dual Steering Approaches der RBI die Beteiligung an der
Raiffeisenbank Russland separat vom Rest der RBI bewertet. Die RBI prüft alle Optionen bis hin zu einem Ausstieg aus dem russischen Markt und auch, wie bzw. wann Dividenden aus Russland fließen können. Diese Umstände verdeutlichen, dass i.Z.m. der Geschäftstätigkeit in Russland deutliche Unsicherheiten und ein erhöhtes Risikopotential besteht. Diesbezüglich wurden die aktuell vorliegenden Ausschüttungsbeschränkungen sowie auch das höhere Risiko der russischen Beteiligung entsprechend berücksichtigt. Aufgrund der volatilen Zinslandschaft und den unsicheren gesamtwirtschaftlichen Umständen wurden im Unternehmenswertgutachten und vom Management der RLB NÖ-Wien Abschläge in den erwarteten Cashflows der RBI Core im Bereich des Zins- und Provisionsergebnisses, der Risikokosten und der Verwaltungskosten vorgenommen. Auf Basis der uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegenden Informationen geht die RLB NÖ-Wien davon aus, dass eine Umsetzung der Transaktion mit STRABAG Anteilen gem. Ad-hoc-Mitteilung vom 19. Dezember 2023 über die russische Netzwerkbank positive Auswirkungen auf den Unternehmenswert der RBI AG haben würde.
72Anhang
Die Diskontierung der mit dem Bewertungsobjekt erzielbaren Cash Flows erfolgt mit Hilfe eines durchschnittlichen, risikoadäquaten Kapitalisierungszinssatzes i.H.v. 10,7% (VJ: 18,6%) für Russland bzw. 11,7% (VJ: 11,6%) für die übrigen
Ländermärkte. Die Reduktion des Kapitalisierungszinssatzes für Russland gegenüber dem Vorjahr ist darauf zurückzuführen, dass das aktuell deutlich erhöhte Länderrisiko für Russland im Vorjahr über den Zinssatz abgebildet wurde. In diesem Jahr ist es entsprechend in den Cash Flows adressiert. Es wurde eine nachhaltige Wachstumsrate von 2,0% (VJ: 2,0%) bei der Ermittlung des Nutzungswertes der RBI angesetzt, was dem kommunizierten Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) entspricht. Bei der Ermittlung des Diskontierungszinssatzes nach Capital Asset Pricing Model (CAPM) wurde der Beta-Faktor aus der Peer Group herangezogen.
Der ermittelte subjektive Unternehmenswert gemäß KFS/BW1 der RBI lag zum Berichtsstichtag 31. Dezember 2023 über dem Buchwert in der RLB NÖ-Wien i.H.v. TEUR 1.822.465 (VJ: 1.723.898), demzufolge war kein Wertberichtigungserfordernis gegeben.
  • 6. Wechselseitige Beziehungen
Eine wechselseitige Beteiligung besteht mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Die RLB NÖ-Wien hält 189 Stück Core Equity Tier-1-Instrumente (CET-1-Instrumente, vormals Partizipationsscheine) der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien mit einem Buchwert i.H.v. EUR 276.603. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien hält 2.197.892 Aktien (100,00%) an der RLB NÖ-Wien. Darüber hinaus hält die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals (Additional Tier 1) im Gesamtnominale von EUR 76 Mio. sowie Ergänzungskapital (Tier 2) im Gesamtnominale von EUR 76 Mio.
  • 7. Aufgliederung der in den Aktivposten 2 bis 5 enthaltenen verbrieften und unverbrieften Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:
in TEUR
Verbundene Unternehmen
Beteiligungsunternehmen
 
 
gemäß § 45 Abs. 1 Z. 1 BWG
gemäß § 45 Abs. 1 Z. 2 BWG
 
 
2023
2022
2023
2022
a)
Forderungen an Kreditinstitute
1.218.831
1.140.000
2.446.065
2.053.786
b)
Forderungen an Kunden
367.406
254.491
31.941
17.143
c)
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
0
0
279.503
201.482
  • 8. Aufgliederung der in den Passivposten 1, 2, 3 und 7 enthaltenen verbrieften und unverbrieften Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:
in TEUR
Verbundene Unternehmen
Beteiligungsunternehmen
 
 
gemäß § 45 Abs. 1 Z. 3 BWG
gemäß § 45 Abs. 1 Z. 4 BWG
 
 
2023
2022
2023
2022
a)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
0
45.866
33.725
24.562
b)
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
274.275
94.984
66.231
36.270
c)
Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
76.000
76.000
0
0
Anhang73
IV. Anlagevermögen
  • 1. Hinsichtlich der Entwicklung des Anlagevermögens und der Aufgliederung der Jahresabschreibungen wird auf den Anlagenspiegel verwiesen (Anlage 1).
  • 2. Von verbundenen Unternehmen der RLB NÖ-Wien wurden im Geschäftsjahr 2023 keine in der Bilanz ausgewiesenen immateriellen Vermögensgegenstände angeschafft (VJ: EUR 0,00).
  • 3. Die Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen betragen im folgenden Geschäftsjahr TEUR 14.096 (VJ: 12.334); davon entfallen auf Verpflichtungen an verbundene Unternehmen TEUR 13.040 (VJ: 11.457); der Gesamtbetrag der Verpflichtungen in den folgenden fünf Jahren beträgt TEUR 69.983 (VJ: 61.367); davon entfallen auf Verpflichtungen an verbundene Unternehmen TEUR 65.198 (VJ: 57.287).
  • 4. Angaben gemäß § 238 Abs. 1 Z. 2 UGB zu Finanzinstrumenten des Finanzanlagevermögens, deren beizulegender Zeitwert niedriger ist als der Buchwert:
in TEUR
2023
Anschaffungs-
wert
Buchwert
31.12.2023
beizulegender
Zeitwert
31.12.2023
Differenz zwischen Buchwert und Zeitwert
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank
zugelassen sind
2.385.203
2.372.213
2.211.243
160.970
Forderungen an Kreditinstitute
73.326
72.804
70.709
2.095
Forderungen an Kunden
10.000
10.000
6.734
3.266
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
1.479.201
1.473.874
1.398.800
75.074
in TEUR
2022
Anschaffungs-
wert
Buchwert
31.12.2022
beizulegender
Zeitwert
31.12.2022
Differenz zwischen Buchwert und Zeitwert
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank
zugelassen sind
2.599.570
2.588.236
2.338.956
249.280
Forderungen an Kreditinstitute
112.826
115.116
109.838
5.279
Forderungen an Kunden
14.456
14.691
11.017
3.673
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
1.372.620
1.368.187
1.250.796
117.391
Es handelt sich hierbei um keine dauerhaften Wertminderungen.
74Anhang
V. Sonstige Vermögensgegenstände
In diesem Posten sind Zinserträge aus derivativen Geschäften i.H.v. TEUR 112.456 (VJ: 80.618) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden. Des Weiteren enthält dieser Posten Abgrenzungen aus Optionsprämien zu Caps und Floors i.H.v. TEUR 54.615 (VJ: 56.076). Der Anteil der RLB NÖ-Wien an den Fondsmitteln des österreichweiten R-IPS beträgt TEUR 48.975 (VJ: 44.646) (nähere Erläuterungen siehe Kapitel XI.4.a).
VI. Angabe der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen nachrangigen Vermögensgegenstände
Nachrangige Vermögensgegenstände i.S.d. § 45 Abs. 4 BWG sind in folgenden Aktivposten enthalten:
in TEUR
2023
2022
Aktiva 3 b
 
 
Sonstige Forderungen an Kreditinstitute
0
7.380
Aktiva 4
 
 
Kundenforderungen
1.422
0
davon an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
1.422
0
Aktiva 5 b
 
 
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
 
 
sonstiger Emittenten
52.227
0
VII. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
In diesem Posten sind Verbindlichkeiten aus dem Programm "Gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte III" (targeted longer-term refinancing operations – TLTRO III) der EZB mit einem Nominale von TEUR 1.040.000 (VJ: 2.310.000) enthalten. Unter Berücksichtigung der Zinsabgrenzungen beträgt der Buchwert dieser Geschäfte TEUR 1.067.437 (VJ: 2.279.838). Im Geschäftsjahr 2023 wurden TEUR 1.270.000 (VJ: 1.030.000) planmäßig zurückgezahlt. Im Gegensatz zum Geschäftsjahr 2022 erfolgten 2023 keine vorzeitigen Tilgungen (VJ: 1.000.000). Per 31. Dezember 2023 geht die RLB NÖ-Wien von keinen weiteren vorzeitigen Rückzahlungen aus.
VIII. Sonstige Verbindlichkeiten
In diesem Posten sind Zinsaufwendungen i.H.v. TEUR 73.520 (VJ: 41.035) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden sowie Abgrenzungen aus erhaltenen Optionsprämien zu Caps und Floors i.H.v. TEUR 201.042 (VJ: 209.950).
Anhang75
IX. Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich im Geschäftsjahr im Wesentlichen wie folgt:
in TEUR
2023
2022
Rückstellung für Haftungen und Kreditzusagen
11.428
11.470
Rückstellung für nicht konsumierte Urlaube
3.259
3.312
Jubiläumsgeldrückstellung
4.532
4.255
Rückstellung für Schadenersatz und Schadensfälle
23.293
25.847
Rückstellung für derivative Geschäfte
16.450
4.356
davon Rückstellung für Zinssteuerungsderivate in funktionalen Einheiten
7.341
8
Übrige
23.781
12.918
Summe
82.742
62.157
In den Rückstellungen für Schadenersatz und Schadensfälle sind Rückstellungen für negative Indikatorwerte i.H.v. TEUR 19.030 (VJ: 20.773) enthalten.
In den Rückstellungen für Haftungen und Kreditzusagen sind Rückstellungen für Pauschalwertberichtigungen für
Haftungen und offene Kreditrahmen i.H.v. TEUR 5.712 (VJ: 6.315) enthalten. Zudem ist in den übrigen Rückstellungen eine Rückstellung für die Umsetzung des 2018 beschlossenen Filialkonzepts i.H.v. TEUR 864 (VJ: 2.351) enthalten.
X. Eigenkapital und eigenkapitalnahe Verbindlichkeiten
  • 1. Das gezeichnete Kapital setzt sich aus 2.197.892 (VJ: 2.197.892) auf Namen lautende Stückaktien im Nominale von TEUR 219.789 (VJ: 219.789) zusammen.
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis 19. April 2026 um höchstens TEUR 40.023 durch Ausgabe von bis zu 400.226 neuen, auf Namen lautende Stückaktien mit oder ohne Stimmrecht gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals zu erhöhen.
  • 2. Aufgliederung des Kernkapitals und der ergänzenden Eigenmittel gemäß § 64 Abs. 1 Z. 16 BWG:
in TEUR
2023
2022
Eingezahltes Kapital
776.362
776.362
Einbehaltene Gewinne*
1.115.331
982.669
Hartes Kernkapital vor Abzugsposten
1.891.693
1.759.031
Immaterielle Vermögensgegenstände inkl. Firmenwerte
-3.430
-3.790
(-) Unzureichende Deckung notleidender Risikopositionen
-9.348
-2.915
Korrekturposten bonitätsbedingte Wertänderung Derivate
-292
-590
Wertanpassung aufgrund der Anforderung für eine vorsichtige Bewertung
-2.216
-2.125
Hartes Kernkapital nach Abzugsposten (CET1)
1.876.407
1.749.611
Zusätzliches Kernkapital
76.000
76.000
Zusätzliches Kernkapital nach Abzugsposten (AT1)
76.000
76.000
Kernkapital nach Abzugsposten (T1)
1.952.407
1.825.611
Ergänzungskapital
119.430
193.124
Allgemeine Kreditrisikoanpassungen nach Standardansatz
49.000
49.000
Ergänzende Eigenmittel nach Abzugsposten (T2)
168.430
242.124
Gesamte anrechenbare Eigenmittel
2.120.837
2.067.735
Gesamtes Eigenmittelerfordernis
994.716
952.715
Eigenmittelüberschuss
1.126.121
1.115.020
Überdeckungsquote in %
113,2
117,0
Harte Kernkapitalquote in % (CET1 Ratio)
15,1
14,7
Kernkapitalquote in % (Tier 1 Ratio)
15,7
15,3
Eigenmittelquote in % (Total capital Ratio)
17,1
17,4
76Anhang
* vorbehaltlich des Beschlusses über die Gewinnverwendung durch die Hauptversammlung
  • 3. Zusätzliches Kernkapital
Im Dezember 2022 wurde ein Additional Tier 1 (AT 1) Kapitalinstrument mit einer Nominale von insgesamt EUR 76.000.000 im Rahmen einer Privatplatzierung emittiert. Das AT 1 Kapitalinstrument hat eine unbefristete Laufzeit und kann durch die Emittentin frühestens nach 5 Jahren gekündigt werden. Die Verzinsung bis zum 20. Dezember 2027 (Ende der ersten Laufzeitperiode) beträgt 10,672%. Die AT 1 Anleihe erfüllt die Bedingungen für zusätzliches Kernkapital nach Art. 52 CRR.
 
Währung
Betrag in TEUR
Zinssatz zum 31.12.2023
fällig am
a.o. Kündigungsrecht
Additional Tier 1 Kapitalinstrumente mit fester zu fester Reset-Ausschüttung 2022 ohne Endfälligkeit/PP
EUR
76.000
10,672%
unbefristet
ja
Anhang77
  • 4. Angaben gemäß § 64 Abs. 1 Z. 5 und 6 BWG
Insgesamt beträgt der zum 31. Dezember 2023 ausgewiesene Bestand an nachrangigen Verbindlichkeiten TEUR 219.070 (VJ: 523.597) einschließlich Zinsabgrenzung.
Der Bestand setzt sich folgendermaßen zusammen:
 
Anzahl
Laufzeit
Anleihen
5
10-12 Jahre
davon Ergänzungskapitaltitel gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der CRR
1
10-12 Jahre
nachrangige Schuldscheindarlehen
4
10-20 Jahre
Folgende Anleihen übersteigen 10,0% des Gesamtbetrags des oben genannten Ergänzungskapitals:
 
Währung
Nominale in TEUR
Zinssatz zum 31.12.2023
fällig am
a.o. Kündigungsrecht
Nachrangige Tier 2 Raiffeisen Fixzins-Obligation 2014-2026/23
EUR
18.789
5,000%
01.07.2026
ja
Nachrangige kündbare fest zu fest verzinsliche Anleihe 2022-2032
EUR
76.000
7,422%
21.12.2032
ja
Nachrangige Schuldverschreibungen 2014-2024 (Serie 52)
EUR
40.000
4,400%
17.04.2024
ja
Nachrangige Tier 2 Raiffeisen Fixzins-Obligation 2014-2024/6
EUR
32.326
5,000%
28.02.2024
ja
  • 5. Angaben gemäß § 64 Abs. 1 Z. 17 BWG
Hinsichtlich der Aufstellung über die Konsolidierung der Eigenmittel wird auf den IFRS-Konzernabschluss der RLB
NÖ-Wien verwiesen.
  • 6. Gewinnrücklagen
Im Bilanzposten "Gewinnrücklagen" werden unter "andere Rücklagen" u.a. Rücklagen i.S.d. § 225 Abs. 5 UGB i.H.v. TEUR 277 (VJ: 277) sowie R-IPS Rücklagen i.H.v. TEUR 48.975 (VJ: 44.646) ausgewiesen.
78Anhang
XI. Ergänzende Angaben
  • 1. Gesamtbetrag der Aktiva und Passiva in Fremdwährung:
in TEUR
2023
2022
Aktiva
509.420
621.114
Passiva
445.023
399.316
  • 2. Die Gesamtkapitalrentabilität i.S.d. § 64 Abs. 1 Z. 19 BWG beträgt zum Stichtag 0,3% (VJ: 0,1%).
  • 3. Anhangsangaben zu Finanzinstrumenten gemäß § 238 Abs. 1 Z. 1 UGB i.V.m. § 64 Abs. 1 Z. 3 BWG:
    • a. Art und Umfang der derivativen Finanzinstrumente
Die Nominalwerte der am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Termingeschäfte sowie die beizulegenden Zeitwerte sind in nachstehender Tabelle offengelegt:
2023
Nominalbeträge
Marktwerte (Dirty)
in TEUR
Bankbuch
Handelsbuch
Gesamt
positive
negative
Gesamtsumme aller offenen Termingeschäfte
32.015.635
91.422
32.107.057
847.445
-901.881
a) Zinsverträge
31.521.059
54.284
31.575.343
846.990
-892.792
Börsenkontrakte
 
 
 
 
 
Zinsterminkontrakte (Futures)
0
5.000
5.000
0
-162
OTC-Produkte
 
 
 
 
 
Zinsswaps
24.552.919
38.902
24.591.821
807.666
-781.042
Zinsoptionen - Kaufkontrakte
1.303.579
2.340
1.305.919
39.324
0
Zinsoptionen - Verkaufskontrakte
5.664.561
8.042
5.672.603
0
-111.588
b) Wechselkursverträge
494.576
37.138
531.714
455
-9.089
OTC-Produkte
 
 
 
 
 
Devisentermingeschäfte
0
36.856
36.856
306
-276
Währungs-Swaps und Zins-Währungs-Swaps
494.576
0
494.576
146
-8.810
Währungsoptionen - Kaufkontrakte
0
141
141
3
0
Währungsoptionen - Verkaufskontrakte
0
141
141
0
-3
2022
Nominalbeträge
Marktwerte (Dirty)
in TEUR
Bankbuch
Handelsbuch
Gesamt
positive
negative
Gesamtsumme aller offenen Termingeschäfte
29.398.996
148.078
29.547.074
1.080.122
-1.164.840
a) Zinsverträge
28.871.825
84.857
28.956.682
1.078.975
-1.159.541
Börsenkontrakte
 
 
 
 
 
Zinsterminkontrakte (Futures)
0
26.500
26.500
81
0
OTC-Produkte
 
 
 
 
 
Zinsswaps
21.859.767
39.223
21.898.990
1.026.368
-1.035.666
Zinsoptionen - Kaufkontrakte
1.247.602
4.908
1.252.510
52.526
0
Zinsoptionen - Verkaufskontrakte
5.764.456
14.226
5.778.682
0
-123.875
b) Wechselkursverträge
527.171
63.221
590.392
1.147
-5.299
OTC-Produkte
 
 
 
 
 
Devisentermingeschäfte
0
59.295
59.295
856
-797
Währungs-Swaps und Zins-Währungs-Swaps
527.171
0
527.171
264
-4.475
Währungsoptionen - Kaufkontrakte
0
1.963
1.963
27
0
Währungsoptionen - Verkaufskontrakte
0
1.963
1.963
0
-27
Anhang79
Zudem wurde im Geschäftsjahr 2023 i.Z.m. einem nachrangigen Darlehen eine Kauf- und Verkaufsoption abgeschlossen. Der beizulegende Zeitwert dieser Option beträgt per 31. Dezember 2023 TEUR 1.075.
Die Nominal- bzw. Marktwerte ergeben sich aus den unsaldierten Summen aller Kauf- und Verkaufsverträge.
Bei den derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich sowohl um Sicherungsgeschäfte als auch um Derivate, die zu
Handelszwecken gehalten werden, sowie um sonstige Derivate.
  • b. Derivative Zinsverträge werden schwerpunktmäßig im Eigenhandel zu Absicherungszwecken, derivative Wechselkursverträge sowohl im Eigen- als auch im Kundengeschäft eingesetzt. Die derivativen Finanzinstrumente außerhalb von Sicherungsbeziehungen sind in den nachstehenden Bilanzposten mit folgenden Buchwerten ausgewiesen:
in TEUR
2023
sonstige Vermögensgegenstände
sonstige
Verbindlichkeiten
Buchwerte von Derivaten des Handelsbuches
 
 
a) Zinssatzbezogene Verträge
1.529
1.012
b) Wechselkursbezogene Verträge
309
279
Buchwerte von Derivaten des Bankbuches
 
 
a) Zinssatzbezogene Verträge
227
7.888
b) Wechselkursbezogene Verträge
68
0
in TEUR
2022
sonstige Vermögensgegenstände
sonstige
Verbindlichkeiten
Buchwerte von Derivaten des Handelsbuches
 
 
a) Zinssatzbezogene Verträge
2.301
1.701
b) Wechselkursbezogene Verträge
884
825
Buchwerte von Derivaten des Bankbuches
 
 
a) Zinssatzbezogene Verträge
550
0
b) Wechselkursbezogene Verträge
61
0
80Anhang
Die Buchwerte der derivativen Finanzinstrumente des Handelsbuchs werden mit dem Dirty Price ausgewiesen. In den Buchwerten der Derivate des Handelsbuchs ist in den Aktiva per 31. Dezember 2023 eine aktive Zinsabgrenzung i.H.v. TEUR 12 (VJ: passive Zinsabgrenzung i.H.v. TEUR 61) enthalten. In den Passiva ist eine passive Zinsabgrenzung i.H.v. TEUR 20 (VJ: aktive Zinsabgrenzung i.H.v. TEUR 85) enthalten. Derivate des Bankbuchs sind zu Marktwerten mit ihrem Clean Price (Marktwert ohne Zinsabgrenzungen) ausgewiesen.
Zum 31. Dezember 2023 wurden Rückstellungen für drohende Verluste aus derivativen Geschäften, vor allem für Derivate im Hedge Accounting, insgesamt i.H.v. TEUR 16.450 (VJ: 4.356) ausgewiesen.
  • c. Angabe der beizulegenden Zeitwerte der derivativen Sicherungsgeschäfte in Mikro-Hedge-Beziehungen:
in TEUR
2023
positive Marktwerte
negative Marktwerte
Nominale
a) Zinssatzbezogene Verträge
201.331
-356.075
11.339.392
in TEUR
2022
positive Marktwerte
negative Marktwerte
Nominale
a) Zinssatzbezogene Verträge
198.811
-514.415
9.253.527
Den Marktwerten stehen positive und negative Marktwerte der abgesicherten Grundgeschäfte gegenüber. Im Geschäftsjahr zählen ausschließlich Zinsswaps zu den derivativen Sicherungsgeschäften.
  • d. Angabe zu derivativen Sicherungsgeschäften in Makro-Hedges
Zum Abschlussstichtag sind Makro-Hedge-Beziehungen mit einer Laufzeit bis 31. Dezember 2055 vorhanden.
in TEUR
2023
Währung
Volumen
positive Marktwerte
negative Marktwerte
Makro-Hedge aktiv
EUR
3.500.204
323.993
-77.830
Makro-Hedge passiv
EUR
2.044.000
8.649
-108.257
Makro-Hedge Floor 3-Monats-EURIBOR
EUR
2.150.400
0
-14.527
Makro-Hedge Floor 6-Monats-EURIBOR
EUR
3.374.800
29.956
-86.267
Anhang81
in TEUR
2022
Währung
Volumen
positive Marktwerte
negative Marktwerte
Makro-Hedge aktiv
EUR
2.513.746
451.878
-1.434
Makro-Hedge passiv
EUR
2.153.500
264
-200.162
Makro-Hedge Floor 3-Monats-EURIBOR
EUR
2.270.400
0
-8.990
Makro-Hedge Floor 6-Monats-EURIBOR
EUR
3.450.800
37.411
-98.742
Den Marktwerten stehen positive und negative Marktwerte der abgesicherten Grundgeschäfte gegenüber.
Aufgrund der im Laufe des Jahres 2023 in den relevanten Laufzeitbändern gefallenen Zinsen hat sich der Marktwert der Zinsderivate im Makro-Hedge aktiv deutlich verringert. Je nach Laufzeitenbereich sind die EUR-Zinsen zwischen 0,60%-Punkte im 2-jährigen und 0,70%-Punkte im 10-jährigen Laufzeitsegment gefallen. In den längeren Laufzeitsegmenten wird die Jahresbewegung immer geringer. Für die Zinsderivate im Makro-Hedge passiv ergab sich durch die gefallenen Zinsen eine gegenläufige, positive Entwicklung.
Der deutlich höhere Basis Point Value der Zinsderivate im Makro-Hedge aktiv ist verantwortlich für die höhere negative Ergebnisauswirkung im Vergleich mit den Derivaten im Makro-Hedge passiv.
Die Positionen im Makro-Hedge Floor haben sich aufgrund des nach wie vor hohen Zinsniveaus und durch Theta-Gewinne – Verkürzung der Restlaufzeit durch Zeitablauf – positiv entwickelt.

82Anhang
  • e. Angaben zu Zinssteuerungsderivaten in funktionalen Einheiten
Angabe der Summe der negativen und positiven beizulegenden Zeitwerte der Zinssteuerungsderivate:
in TEUR
2023
Währung
Volumen
positive Marktwerte
negative Marktwerte
Funktionale Einheit Zinsderivate
EUR
8.597.151
353.593
-360.934
Funktionale Einheit Zinsderivate
USD
52.941
7.404
-6.715
Funktionale Einheit Zinsderivate
CHF
63.468
1.657
-1.653
in TEUR
2022
Währung
Volumen
positive Marktwerte
negative Marktwerte
Funktionale Einheit Zinsderivate
EUR
8.863.336
504.674
-494.494
Funktionale Einheit Zinsderivate
USD
82.271
8.037
-7.921
Funktionale Einheit Zinsderivate
CHF
61.743
3.373
-3.381
Angabe des ergebnisrelevanten Effekts aus Zinssteuerungsderivaten in funktionalen Einheiten:
in TEUR
Währung
2023
2022
kumuliertes Ergebnis seit Beginn
Funktionale Einheit Zinsderivate
EUR
-7.710
-11.700
-7.341
Funktionale Einheit Zinsderivate
USD
0
0
689
Funktionale Einheit Zinsderivate
CHF
8
-8
3
Der Bereich Treasury der RLB NÖ-Wien koordiniert die aktive Steuerung des Zinsrisikos über Zinsderivate, Festgelder sowie Veranlagungen in festverzinsliche Wertpapiere. Der Bewertungseffekt sowie die Schließungsergebnisse aus Zinsstrukturderivaten werden in den GuV-Posten 7 und 10 ausgewiesen.
Im Rahmen der Bankbuchsteuerung wurden in den vergangenen Jahren hauptsächlich Zinsswaps mit dem Ausblick eines stärkeren Anstiegs der EUR-Zinskurve abgeschlossen.
Anhang83
Mit der Einführung des Makro-Hedge aktiv im Geschäftsjahr 2019 wurde die Positionierung in der funktionalen Einheit deutlich reduziert. Die Gesamtposition in der funktionalen Einheit reagiert nur noch marginal auf Outright Bewegungen der Zinskurve (Sensitivität bei Änderung von einem Basispunkt zum 31. Dezember 2023 TEUR -15). Es besteht jedoch noch eine geringe Positionierung auf Normalisierung (= Reduzierung der Inversität) der Zinskurve. Eine Versteilerung der Zinskurve wirkt sich positiv auf die Bewertung des Portfolios aus, eine Verflachung wirkt sich negativ auf die Bewertung des Portfolios aus. In Summe haben die Bewertungsschwankungen jedoch keinen wesentlichen Einfluss mehr auf das Ergebnis der RLB NÖ-Wien.
  • 4. Haftungsverpflichtungen und Sicherungssysteme
Die zusätzliche Haftungssumme bei Genossenschaften beträgt TEUR 8.223 (VJ: 8.223); davon entfallen TEUR 10 (VJ: 10) auf verbundene Unternehmen.
Weiters bestehen Nachschussverpflichtungen i.H.v. TEUR 841 (VJ: 841); davon entfallen TEUR 150 (VJ: 150) auf verbundene Unternehmen und TEUR 691 (VJ: 691) auf Beteiligungen.
Die ausstehenden Einlagen blieben zum Vorjahr unverändert i.H.v. TEUR 21 bestehen; davon entfallen TEUR 18 (VJ: 18) auf verbundene Unternehmen.
  • a. Institutsbezogenes Sicherungssystem und Einlagensicherung
Die RLB NÖ-Wien hat im Sinne der Art. 49 Abs. 3 und 113 Abs. 7 CRR gemeinsam mit anderen Banken des Raiffeisen-sektors einen Vertrag zur Errichtung eines österreichweiten Raiffeisen institutsbezogenen Sicherungssystems (R-IPS) abgeschlossen.
Die Vereinbarung über die Errichtung eines Institutsbezogenen Sicherungssystems (R-IPS-Vertrag) wurde mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, der Raiffeisen Bank International AG (RBI), sämtlichen anderen Raiffeisenlandesbanken, nahezu sämtlichen österreichischen Raiffeisenbanken und -kassen, der Posojilnica Bank eGen sowie weiteren Vertragspartnern geschlossen. Mit dem R-IPS-Vertrag wird ein institutsbezogenes Sicherungssystem (R-IPS) errichtet, in dem die Vertragsparteien die in den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen des IPS-Rechtsrahmens und die zu deren Umsetzung im R-IPS-Vertrag geregelten Rechte und Pflichten übernehmen. Darüber hinaus besteht zwischen den Vertragsparteien des R-IPS-Vertrages und der Österreichische Raiffeisen-Sicherungseinrichtung eGen (ÖRS) eine Treuhandvereinbarung im R-IPS, gemäß der die ÖRS als Treuhänderin für Zahlungen im Rahmen des R-IPS fungiert.
Vertragliche bzw. satzungsmäßige Haftungsvereinbarungen wurden geschlossen, die die teilnehmenden Institute gegenseitig absichern und bei Bedarf ihre Liquidität und Solvenz sicherstellen.
Das österreichweite R-IPS wurde von der EZB und FMA als Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungssystem gemäß ESAEG anerkannt. Die daran teilnehmenden Institute der Raiffeisen Bankengruppe sind dadurch gemäß den Bestimmungen des ESAEG per 29. November 2021 aus der Einlagensicherung AUSTRIA Ges.m.b.H. ausgeschieden.
Die ÖRS verwaltet sowohl die Fondsmittel für das R-IPS als Treuhänderin ihrer Mitglieder, als auch den Fonds für die gesetzliche Einlagensicherung, übernimmt das Berichtswesen sowie die Risikofrüherkennung. Ein Gesamtrisikorat zur Steuerung des R-IPS setzt sich aus Vertretern der am R-IPS teilnehmenden Raiffeisenbanken, der Raiffeisenlandesbanken sowie der RBI zusammen. Der Anteil der RLB NÖ-Wien an den Fondsmitteln des R-IPS beträgt per 31. Dezember 2023 TEUR 48.975 (VJ: 44.646).
84Anhang
Zur Finanzierung der gesetzlichen Einlagensicherung durch Aufbau eines ex ante dotierten Fonds hat die RLB NÖ-Wien jährlich Beiträge zu entrichten (§ 21 ESAEG). Der Beitrag für 2023 beträgt TEUR 9.030 (VJ: 6.650) und wird im Posten Sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen.
Im Falle der Auszahlung von Entschädigungen für gesicherte Wertpapierdienstleistungen (Anlegerentschädigung) kann einem Einzelinstitut im Geschäftsjahr eine Beitragsleistung bis zu maximal 1,5% der Bemessungsgrundlage gemäß Art. 92 Abs. 3 lit. a der CRR zuzüglich des 12,5-fachen des Eigenmittelerfordernisses für das Positionsrisiko gemäß Teil 3 Titel IV Kapitel 2 der CRR vorgeschrieben werden (§ 49 ESAEG), somit für die RLB NÖ-Wien maximal TEUR 172.662 (VJ: 166.165).
  • b. Kundengarantiegemeinschaft
Die RLB NÖ-Wien ist Mitglied des Vereins "Raiffeisen Kundengarantiegemeinschaft Niederösterreich-Wien". Nach den Bestimmungen der Vereinssatzung übernehmen die Vereinsmitglieder eine vertragliche Haftungsverpflichtung, durch die sie solidarisch die Erfüllung der vor dem 1. Oktober 2019 begründeten Kundeneinlagen sowie der vor dem 1. Jänner 2019 begebenen nicht-nachrangigen Eigenemissionen jedes insolventen Vereinsmitgliedes bis zur Grenze garantieren, die sich aus der Summe der individuellen Tragfähigkeit der anderen Vereinsmitglieder ergibt. Die individuelle Tragfähigkeit eines Vereinsmitgliedes bestimmt sich nach den frei verwendbaren Reserven unter Berücksichtigung der einschlägigen Bestimmungen des BWG und der CRR. Ab 1. Jänner 2019 sind neu begebene Eigenemissionen vom Kundenschutz ausgenommen. Zudem sind ab dem 1. Oktober 2019 neu begründete Kundeneinlagen (inklusive Prolongationen und Aufstockungen bestehender Geschäfte) nicht vom Kundenschutz umfasst. Zu den geschützten Kundeneinlagen gibt es Übergangsregelungen, die dazu führen, dass sich das potenzielle Haftungsvolumen fortlaufend reduziert im Sinn eines Abschmelzens der Haftungen.
Die "Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft NÖ-Wien" ist ihrerseits Mitglied des Vereins "Raiffeisen Kundengarantiegemeinschaft Österreich", dessen Mitglieder die Raiffeisen Bank International AG (RBI) und andere Raiffeisen Landeskundengarantiegemeinschaften sind. Der Vereinszweck entspricht im Wesentlichen dem der "Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft NÖ-Wien" bezogen auf die RBI und die Mitglieder der beigetretenen Raiffeisen Landeskundengarantiegemeinschaften.
Dem Ausweis der Garantieverpflichtung wurde durch Einstellen eines Merkpostens von EUR 1,00 unter der Bilanz entsprochen, da es nicht möglich ist, die potenzielle Haftung der RLB NÖ-Wien aus der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft betraglich festzulegen.
  • c. Einheitlicher Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund, SRF)
Die Richtlinie 2014/59/EU (BRRD) und die Verordnung (EU) Nr. 806/2014 (SRM-VO) bilden als gemeinsames Regime für die Sanierung und Abwicklung von Banken die zweite Säule der europäischen Bankenunion und schließen an die Regelungen des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus für Banken (SSM), die erste Säule der europäischen Bankenunion, an. In Österreich wurde die BRRD durch das Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) umgesetzt, das mit 1. Jänner 2015 in Kraft getreten ist. Als nationale Abwicklungsbehörde fungiert in Österreich die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA).
Anhang85
Eine wesentliche Säule des gemeinsamen Abwicklungsregimes bildet die Schaffung eines Finanzierungsmechanismus für die Abwicklung von Kreditinstituten, des Einheitlichen Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund, SRF). Das Zielvolumen des SRF, das in der Einführungsphase bis Ende 2023 möglichst gleichmäßig aufzubauen war, soll mindestens 1% der gesicherten Einlagen innerhalb der Europäischen Bankenunion betragen. Zur Erreichung des Zielvolumens sind alle in Österreich zugelassenen CRR-Kreditinstitute zur Leistung von Beiträgen zum SRF verpflichtet, die den österreichischen Kreditinstituten von der FMA per Bescheid vorgeschrieben werden. Die Beitragsleistung der RLB NÖ-Wien für 2023 beträgt TEUR 9.027 (VJ: 15.009) und wird in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
  • 5. Zum Bilanzstichtag waren Mündelgeldspareinlagen i.H.v. TEUR 7.863 (VJ: 8.847) im Posten "Verbindlichkeiten gegenüber Kunden" enthalten.
  • 6. Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände gemäß § 64 Abs. 1 Z. 8 BWG:
in TEUR
2023
2022
Hypothekarisch besicherte Forderungen im Deckungsstock für fundierte Bankschuldverschreibungen
5.174.931
4.442.553
Forderungen zur Sicherstellung von fundierten Bankschuldverschreibungen
2.281.329
2.111.108
Wertpapiere im Deckungsstock für begebene fundierte Schuldverschreibungen
50.574
50.261
Als Sicherheit bei der OeNB hinterlegte Wertpapiere
1.436.815
1.694.188
Abgetretene Forderungen zugunsten der Zentralbanken (Credit Claims)
1.064.358
806.203
Abgetretene Forderungen zugunsten der Österr. Kontrollbank AG
645.824
591.993
Abgetretene Forderungen zugunsten der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt/Main
3.500
4.750
Abgetretene Forderungen zugunsten der Europäischen Investitionsbank
350.987
286.497
Wertpapierpfand für Darlehen der Europäischen Investitionsbank
66.385
21.570
Barsicherheiten für derivative Geschäfte und Pensionsgeschäfte
151.673
220.724
Wertpapiere als Sicherstellung für derivative Geschäfte und Pensionsgeschäfte
295.349
179.191
Deckungsstock für Mündelgeldspareinlagen
15.000
14.257
Sonstige
49.452
24.797
Summe
11.586.177
10.448.092
Zudem wurden nicht in der Bilanz ausgewiesene von der RLB NÖ-Wien begebene Retained Covered Bonds mit einem Kurswert von TEUR 555.000 (VJ: 1.633.999) sowie geliehene Wertpapiere mit einem Kurswert von TEUR 1.493.471 (VJ: 2.034.311) als Sicherheit bei Zentralbanken hinterlegt.
Zusätzlich wurden gemäß § 1 Abs. 6 FBSchVG (Gesetz vom 27. Dezember 1905 betreffend fundierte Bankschuldverschreibungen, BGBl 1905/213 in der geltenden Fassung) Forderungen anderer Kreditinstitute i.H.v. TEUR 322.237 (VJ: 333.393) sowie hypothekarisch besicherte Forderungen anderer Kreditinstitute i.H.v. TEUR 5.482.622 (VJ: 4.857.960) in den jeweiligen Deckungsstock der RLB NÖ-Wien zur Sicherung der Ansprüche aus den fundierten Bankschuldverschreibungen aufgenommen.
86Anhang
  • 7. Außerbilanzielle Geschäfte gemäß § 238 Abs. 1. Z. 10 UGB
Die erhaltenen Sicherheiten zur Absicherung von Kreditgeschäften i.H.v. TEUR 12.221.624 (VJ: 11.287.746) stellen
wesentliche Vorteile aus vertraglichen Haftungsverhältnissen dar.
Die folgende Darstellung zeigt die Sicherheitenstruktur der RLB NÖ-Wien zum Bilanzstichtag:
Sicherheitenkategorie
2023
2022
 
in TEUR
in %
in TEUR
in %
Grundbücherliche Sicherstellung
8.453.740
69,17
7.740.609
68,58
Wertpapiere
33.443
0,27
39.779
0,35
Spar/Giro/Einlagen/Konten
67.479
0,55
59.458
0,53
Versicherungen
55.105
0,45
65.319
0,58
Sonstige Rechte/Forderungen
411.908
3,37
437.124
3,87
Haftungen
3.199.949
26,18
2.945.457
26,09
Gesamt
12.221.624
100,00
11.287.746
100,0
  • 8. Angabe zu echten Pensionsgeschäften i.S.d. § 50 Abs. 4 BWG
Der Buchwert der in Pension gegebenen Vermögensgegenstände beträgt TEUR 3.053.175 (VJ: 186.252).
  • 9. Art und Höhe der Kreditrisiken gemäß § 51 Abs. 14 BWG
Bei diesen Kreditrisiken handelt es sich um nicht ausgenützte Kreditrahmen i.H.v. TEUR 3.305.567 (VJ: 3.575.332).
  • 10. Angabe gemäß § 238 Abs. 1 Z. 7 UGB
Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien mit Sitz in Wien, stellt als Mutterunternehmen der RLB NÖ-Wien den Konzernabschluss für den größten Kreis von in den Konzernabschluss einzubeziehenden Unternehmen auf. Der Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen wird von der RLB NÖ-Wien aufgestellt. Die Konzernabschlüsse der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und der RLB NÖ-Wien sind am Firmensitz, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien, erhältlich sowie im Firmenbuch unter FN 203160s bzw. FN 95970h hinterlegt.

Anhang87
D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
  • I. Unter Zinsen und ähnliche Erträge sind Zinserträge aus Derivaten, die in einer Sicherungsbeziehung stehen, i.H.v. TEUR 109.868 (VJ: Zinsaufwendungen i.H.v. TEUR 35.953) ausgewiesen. In Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind Zinsaufwendungen aus Derivaten in Sicherungsbeziehungen i.H.v. TEUR 172.142 (VJ: Zinserträge i.H.v. TEUR 65.333) enthalten.
  • II. Im Posten Zinsen und ähnliche Erträge sind Negativzinsen aus finanziellen Vermögensgegenständen i.H.v. TEUR 405 (VJ: 21.410) ausgewiesen. Im Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind Negativzinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten i.H.v. TEUR 1.113 (VJ: 37.506) enthalten.
  • III. Die Raiffeisenbankengruppe NÖ-Wien hat die Kreditvergabeziele für das Programm "Gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte III" (targeted longer-term refinancing operations – TLTRO III) der EZB erreicht.
Im Oktober 2022 hat die EZB die Modalitäten für die Zinssatz-Ermittlung für Zeiträume ab 23. November 2022 geändert. Aufgrund dieser Änderung sind für Zeiträume ab 23. November bis zum Laufzeitende bzw. dem Datum einer etwaigen vorzeitigen Tilgung die jeweils für diese Zeiträume gültigen durchschnittlichen Leitzinssätze der EZB anzuwenden. Die Zinssatz-Ermittlung für Zeiträume bis 22. November 2022 bleibt von dieser Änderung unberührt. Für die von der RLB
NÖ-Wien aus diesem Programm aufgenommenen Gelder entstand im Geschäftsjahr 2023 ein Aufwand i.H.v. TEUR 61.264 (VJ: Ertrag i.H.v. TEUR 15.749). Dem steht ein Ertrag für die an niederösterreichische Raiffeisenbanken weitergeleiteten Gelder i.H.v. TEUR 9.114 (VJ: Aufwand i.H.v. TEUR 2.554) gegenüber.
  • IV. Aufwendungen i.S.d. § 64 Abs. 1 Z. 13 BWG für Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der CRR sowie für nachrangige Verbindlichkeiten sind i.H.v. TEUR 27.676 (VJ: 25.274) angefallen.
  • V. In den "Sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen" sind gemäß § 64 Abs. 1 Z. 12 BWG nachstehende wesentliche sonstige Erträge und Aufwendungen enthalten:
Wesentliche sonstige betriebliche Erträge
in TEUR
2023
2022
Leistungsverrechnung Raiffeisenkassen
29.189
26.510
Geschäftsbesorgung Raiffeisen-Holding NÖ-Wien
7.091
5.503
Bewertung von Derivaten
200
6.779
Prämien aus Derivaten
2.501
397
Close Out von Derivaten
9.373
80.494
Wesentliche sonstige betriebliche Aufwendungen
in TEUR
2023
2022
Close Out von Derivaten
3.854
97.868
Bewertung von Derivaten
12.098
2.153
Prämien aus Derivaten
1.941
330
Gesetzliche Einlagensicherung
9.030
6.650
Einheitlicher Abwicklungsfonds SRF
9.027
15.009
88Anhang
  • VI. Personalaufwand
Im GuV-Posten 8.a) aa) Löhne und Gehälter sind folgende Aufwendungen für Jubiläumsgelder enthalten:
in TEUR
2023
2022
Jubiläumsgeldzahlungen
370
263
Dotierung/Auflösung Jubiläumsgeldrückstellung
325
-460
Summe
695
-197
Die in den GuV-Posten 8.a) ad) und ae) ausgewiesenen Aufwendungen gliedern sich wie folgt:
in TEUR
2023
2022
Dotierung/Auflösung der Pensionsrückstellung
3.955
-4.720
Pensionszahlungen
1.915
1.690
Rückdeckungsversicherung
-106
-72
Beiträge zu Pensionskassen
1.811
2.171
Summe
7.575
-931
Die Dotierung der Pensionsrückstellung im aktuellen Berichtsjahr ist auf die gesunkenen Rechnungszinssätze zurückzuführen. Im Vorjahr führten die gestiegenen Zinssätze zu einer Auflösung der Pensionsrückstellung.
Die im GuV-Posten 8.a) af) ausgewiesenen Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betrieblichen Mitarbeitervorsorgekassen gliedern sich wie folgt:
in TEUR
2023
2022
Auflösung/Dotierung der Abfertigungsrückstellung
115
115
Aufwand für Abfertigungszahlungen
3.298
1.761
Beiträge an Mitarbeitervorsorgekassen
1.004
841
Summe
4.417
2.717
Anhang89
  • VII. Die Angabe der auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Abschlussprüfer gemäß § 238 Abs. 1 Z. 18 UGB wurde unterlassen, da eine derartige Information im IFRS-Konzernabschluss der RLB NÖ-Wien enthalten ist.
  • VIII. Im GuV-Posten 10 sind gemäß AFRAC Stellungnahme 14 Bilanzierung von nicht-derivativen Finanzinstrumenten (UGB) Verluste aus Vertragsanpassungen i.H.v. TEUR 1.599 (VJ: 3.428) ausgewiesen.
  • IX. Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte wie im Vorjahr keine Veränderung der pauschalen Vorsorgereserve gemäß § 57 Abs. 1 BWG.
  • X. Der vom Gruppenträger der steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG verrechnete der Steuerumlage ist als Steueraufwand im GuV-Posten 15 "Steuern vom Einkommen und Ertrag" ausgewiesen. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag sind fast ausschließlich dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zuzuordnen.
Die Steuerabgrenzung für aktive latente Steuern resultiert aus Differenzen bei:
  • Rückstellungen für Sozialkapital
  • Sonstige Rückstellungen
  • Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
  • Unterbewertung gem. § 57 BWG
  • Forderungen an Kunden bzw. Kreditinstitute auf Grund von Pauschalwertberichtigungen
  • Sonstige Vermögensgegenstände auf Grund von Wertanpassungen bei Kontrahentenausfallrisiken aus Derivaten (Credit Value Adjustment)
  • steuerlich noch nicht geltend gemachte Siebentelabschreibungen i.S.d. § 12 Abs 3 Z. 2 KStG
  • Agio Abschreibungen von Wertpapieren des Anlagevermögens
Die Steuerabgrenzung für passive latente Steuern resultiert aus Differenzen bei:
  • Wertpapieren auf Grund unterschiedlicher Bewertungsansätze zwischen UGB/BWG und Steuerrecht
  • Beteiligungen
  • Sonstige Verbindlichkeiten auf Grund von Wertanpassung der eigenen Ausfallwahrscheinlichkeit (Debt Value Adjustment)
Die Gesamtdifferenzenbetrachtung ergab einen Überhang aktiver latenter Steuern. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt zum Steuerumlagesatz i.H.v. 11,5% (VJ: 11,5%). Die aktivierten latenten Steuern betragen zum Stichtag 31. Dezember 2023 TEUR 13.042 (VJ: 13.211).
90Anhang
Die im GuV-Posten 15 ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag gliedern sich wie folgt:
in TEUR
2023
2022
Ertrag aus Steuerumlagen
0
3.097
Aufwand aus Steuerumlagen
-5.856
0
Ertrag aus Steuerumlagen aus Vorperioden
0
54
Aufwand aus Steuerumlagen aus Vorperioden
-1.035
0
Aufwand aus weiterverrechneter Körperschaftsteuer
0
-5
Rückverrechnung Körperschaftsteuer aus Vorperioden
-883
0
Aufwand aus aktiven latenten Steuern
-169
-7.697
Ausländische Quellensteuern
0
-1
Summe
-7.942
-4.552
  • XI. Management-Overlay
Immobilienfinanzierung
Die makroökonomischen Entwicklungen im Geschäftsjahr 2023 stellen die Schätzung der Risikovorsorgen für den Bereich Immobilienfinanzierungen vor ähnliche Herausforderungen, wie dies in den Jahren zuvor aufgrund der COVID-19-Pandemie und des Ukraine-Russland-Krieges der Fall gewesen ist. Dies betrifft vor allem gewerbliche Immobilienfinanzierungen, für welche die im Laufe des Jahres gestiegenen Risiken noch nicht vollumfänglich in den Risikomodellen und -parametern der Bank (insbesondere PD und LGD) sowie den Bonitätseinstufungen der Kunden einfließen konnten.
Die wesentlichen Treiber der gestiegenen, direkten und indirekten Risiken sind das veränderte Zinsumfeld in der Eurozone, getrieben durch anhaltende Inflation und deutliche Steigerungen der (Leit-)Zinsen, das veränderte Marktumfeld für (gewerbliche) Immobilien, mit stagnierenden bzw. sinkenden Immobilienpreisen und entsprechenden Anpassungen in den Sicherheiten-Bewertungen, sowie entsprechende Anpassungen der Bonitätseinstufung von Kunden. Aus diesem Grund wird per 31. Dezember 2023, je nach Grad der Betroffenheit, das zusätzliche Risiko über individuelle Bonitätsanpassungen berücksichtigt. Diese gleicht nach Ansicht des Managements die genannten direkten, sowie indirekten, Risiken aus, die in der Einzelfall-Bonitätsbeurteilung der betroffenen Kunden nicht eindeutig feststellbar sind. Daraus ergibt sich ein Anstieg der Pauschalwertberichtigung um TEUR 7.968. Dieser Management Overlay wird auf die nach der regulären Methodik berechneten Pauschalwertberichtigung aufgeschlagen.
Russland-Ukraine-Krieg
Mit Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges wurde begonnen, Betroffenheitsanalysen für das Kommerzkundengeschäft und Analysen und Stresstests des Privatkundenportfolios durchzuführen. Diese wurden laufend aktualisiert und um die Themen Volatilitäten auf den Energiemärkten und angestiegene Inflation erweitert. Bis auf wenige Einzelfälle war in der Betroffenheitsanalyse im Jahr 2023 keine verstärkte Bonitätsverschlechterung des Portfolios zu erkennen. Ähnlich verhält es sich mit der Frage zur verstärkten Beobachtung von Zahlungsschwierigkeiten.
Anhang91
Nachdem sich die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges inkl. der Energiepreisvolatilitäten mittlerweile besser einschätzen lassen, ist eine allgemeine Risikovorsorge als Management Overlay zum Stichtag 31. Dezember 2023 nicht mehr notwendig, da die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen in den aktuellen Unternehmenszahlen bereits abgebildet sind. Der verbleibende Teil des Management Overlays im UGB auf Grund des Russland-Ukraine-Krieges und der damit verbundenen Volatilitäten auf den Energiemärkten und angestiegene Inflation i.H.v. TEUR 6.732 wurde daher vollständig aufgelöst.
E. Sonstige Angaben
  • I. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die geplante Aufstockung der RBI-Anteile auf 25% +1 Aktie konnte mit 31. Jänner 2024 erfolgreich abgeschlossen werden.
Die RBI hat im Rahmen einer Ad-hoc-Meldung am 19. Dezember 2023 über die Absicht informiert, über ihre russische
Tochter AO Raiffeisenbank 28.500.000 Stück Aktien der STRABAG SE, dies entspricht 27,78% der ausgegebenen Aktien zu erwerben. Nach Durchführung der Transaktion (Closing) ist geplant, die STRABAG-Aktien als Sachdividende an die RBI zu übertragen. Die Durchführung des Erwerbs ist abhängig von verschiedenen aufschiebenden Bedingungen, darunter der
Abschluss der Sanktions-Compliance-Due-Diligence-Prüfung durch die RBI, die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden und die kartellrechtlichen Freigaben. Auskunftsgemäß wurden einzelne der erforderlichen Genehmigungen bereits zum Aufstellungszeitpunkt des vorliegenden Jahresabschlusses erteilt. Für alle erforderlichen und zu aktuellen Zeitpunkt noch nicht erteilten Genehmigungen wurden bereits die erforderlichen Anträge und Unterlagen eingereicht. Eine erfolgreiche Durchführung der Transaktion hätte keine Auswirkungen auf den Buchwert und die Werthaltigkeit der Beteiligung an der RBI; es ist jedoch von einem positiven Effekt auf den Unternehmenswert der RBI auszugehen
  • II. Nichtfinanzielle Erklärung
Die RLB NÖ-Wien ist gemäß § 243b Abs. 7 UGB von der Pflicht zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung befreit. Die Nachhaltigkeitsbelange der RLB NÖ-Wien werden im Zuge der konsolidierten nichtfinanziellen Erklärung im Konzernlagebericht des Mutterunternehmens der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien dargestellt. Der Konzernlagebericht der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien ist am Sitz der Gesellschaft sowie beim Firmenbuch Wien erhältlich und auf der Website unter www.raiffeisenholding.com abrufbar.
  • III. Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer (exklusive Vorstandsmitglieder), berechnet nach Vollzeitäquivalenten, betrug:
 
2023
2022
Angestellte
1.030
1.032

92Anhang
  • IV. Kredite an Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates
in TEUR
Vorstand
Aufsichtsrat
 
2023
2022
2023
2022
Aushaftende Kredite und Vorschüsse zum 31.12.
215
461
67
146
Rückzahlungen im Geschäftsjahr
7
79
79
27
Bei den Ausleihungen an den Aufsichtsrat sind ausschließlich Kredite und Vorschüsse an die Arbeitnehmer erfasst, die vom Betriebsrat in den Aufsichtsrat delegiert sind. Laufzeit und Verzinsung der Kredite entsprechen den banküblichen Usancen.
  • V. Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen betreffen die in der Gewinn- und Verlustrechnung angeführten Posten für Rückstellungen aus Abfertigungen und Pensionen, Aufwendungen für Abfertigungs- und Pensionszahlungen sowie laufende Beitragszahlungen aus dem Titel der betrieblichen Mitarbeitervorsorge (Abfertigung neu) und Pensionskassenbeiträge. Der Kreis der leitenden Angestellten richtet sich nach § 80 Abs. 1 AktG.
Die Erträge (+) bzw. Aufwendungen (-) für Abfertigungen und Pensionen unter Berücksichtigung der Rückstellungsauflösung betragen:
in TEUR
2023
2022
Vorstände und leitende Angestellte
-6.568
353
Andere Mitarbeiter
-5.529
-2.211
  • VI. Die Bezüge der Organmitglieder beliefen sich im Geschäftsjahr auf:
in TEUR
2023
2022
Vorstand*
3.190
3.534
Aufsichtsrat
147
124
Ehemalige Vorstände und Geschäftsleiter und deren Hinterbliebene**
1.014
990
* Die Angabe der darin enthaltenen Bezüge von verbundenen Unternehmen wurde unter Anwendung der Schutzklausel des § 64 Abs. 6 BWG i.V.m. § 242 Abs. 4 UGB unterlassen.
** einschließlich der vormaligen Raiffeisenlandesbank reg. Gen.m.b.H

Anhang93
  • VII. Vorschlag über die Verwendung des Ergebnisses
Zum Zeitpunkt der Beschlussfassung des Jahresabschlusses durch den Vorstand geht dieser davon aus, dass er der Hauptversammlung vorschlagen wird, den Bilanzgewinn i.H.v. EUR 333.005.948,16 auf neue Rechnung vorzutragen.
  • VIII. Die Veröffentlichung der Informationen gemäß Art. 431 bis 455 CRR (Offenlegung) erfolgt durch das übergeordnete Kreditinstitut, die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, auf der Website www.raiffeisenholding.com.
  • IX. Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates siehe nächste Seite.
94Organe
Organe
Vorstand:
Vorsitzender:
Generaldirektor Mag. Michael HÖLLERER
Stellvertreter des Vorsitzenden:
Generaldirektor-Stellvertreter KR Mag. Reinhard KARL
Vorstände:
Vorstandsdirektor Mag. Andreas FLEISCHMANN, M.Sc. (bis 28.02.2023)
Vorstandsdirektor Dr. Martin HAUER
Vorstandsdirektor Dr. Roland MECHTLER, CPA (seit 01.03.2023)
Vorstandsdirektor Mag. Michael RAB (bis 28.02.2023)
Vorstandsdirektorin Dr. Claudia SÜSSENBACHER, MBL (seit 01.03.2023)
Aufsichtsrat:
Vorsitzender:
Präs. Mag. Erwin HAMESEDER
Stellvertreter des Vorsitzenden:
Dir. KR Mag. Alfons NEUMAYER
Mitglieder:
Prof. (FH) Dr. Doris BERGER-GRABNER, MA (seit 05.05.2023)
Ök. Rat DI Anton BODENSTEIN (bis 05.05.2023)
Dir. Hermine DANGL, M.Sc.
Dir. Hermine HUMMEL, MBA, CSE
Mag. Andrea LÖFFLER
Mag. Veronika MICKEL-GÖTTFERT (bis 05.05.2023)
KR Mag. Gerhard PREISS
Mag. (FH) Eva-Maria SCHRITTWIESER, MBA (seit 05.05.2023)
Brigitte SOMMERBAUER
Dir. Otto WEICHSELBAUM
Vom Betriebsrat delegiert:
HBV Wolfgang EINSPIELER
Abt.Dir. Prok. Anton HECHTL
Prok. Michael HOFER, CPB
HBV Christian JENKNER
HBV Eva TATSCHL
Organe95
Staatskommissäre:
Staatskommissär MR Mag. Alfred LEJSEK
Staatskommissär-Stv. Markus STEINER, B.A.
96Anlagen zum Anhang
Anlagen zum Anhang
Anlage 1 zum Anhang: Anlagenspiegel 2023
Posten des Anlagevermögens
AHK
01.01.2023
nachtr.
Änd. AHK
Zugänge
GJ
Abgänge
GJ
Umbuch-
ungen GJ
AHK
31.12.2023
Wertpapiere
 
 
 
 
 
 
Aktiva 2a
Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere
2.749.636.710,57
0,00
435.096.610,00
-39.969.700,00
0,00
3.144.763.620,57
Aktiva 3b
Sonstige Forderungen an Kreditinstitute
112.826.269,14
0,00
4.984.600,00
-39.500.075,49
0,00
78.310.793,65
Aktiva 4
Forderungen an Kunden
24.540.506,66
0,00
0,00
-14.540.506,66
0,00
10.000.000,00
Aktiva 5
Schuldverschreibungen und andere festverzinsl. Wertpapiere
 
 
 
 
 
 
 
a) von öffentlichen Emittenten
15.000.000,00
0,00
0,00
0,00
0,00
15.000.000,00
 
b) von anderen Emittenten
1.448.621.999,11
0,00
757.822.839,80
-115.174.798,35
0,00
2.091.270.040,56
 
darunter: eigene Schuldverschreibungen
0,00
0,00
250.000.000,00
0,00
0,00
250.000.000,00
Zwischensumme Wertpapiere
4.350.625.485,48
0,00
1.197.904.049,80
-209.185.080,50
0,00
5.339.344.454,78
Beteiligungen
 
 
 
 
 
 
Aktiva 7
Beteiligungen
98.674.146,98
0,00
98.841.806,31
-28.350,38
0,00
197.487.602,91
 
davon an Kreditinstituten
25.688.020,49
0,00
98.567.106,31
0,00
0,00
124.255.126,80
Aktiva 8
Anteile an verb. Unternehmen
1.724.148.438,12
0,00
3.755.427,07
-1.100.000,00
0,00
1.726.803.865,19
Aktiva 11
Anteile an einer herrschenden oder mit Mehrheit beteiligten Gesellschaft
276.603,00
0,00
0,00
0,00
0,00
276.603,00
Zwischensumme Beteiligungen
1.823.099.188,10
0,00
102.597.233,38
-1.128.350,38
0,00
1.924.568.071,10
Vermögensgegenstände
 
 
 
 
 
 
Aktiva 9
Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
84.752.324,00
-4.382,00
1.980.502,25
-15.502.318,32
0,00
71.226.125,93
Aktiva 10
Sachanlagen
38.617.059,83
0,00
2.268.942,57
-2.872.879,49
0,00
38.013.122,91
 
davon Bauten, die im Rahmen eigener Tätigkeit genutzt werden
7.084.649,65
0,00
17.407,20
0,00
0,00
7.102.056,85
Zwischensumme Vermögensgegenstände
123.369.383,83
-4.382,00
4.249.444,82
-18.375.197,81
0,00
109.239.248,84
Gesamtsumme
6.297.094.057,41
-4.382,00
1.304.750.728,00
-228.688.628,69
0,00
7.373.151.774,72

kum. Abschr.
01.01.2023
Abschr.
GJ
Zuschr.
GJ
Abgänge
GJ
Umbuch-
ungen GJ
kum. Abschr.
31.12.2023
kum. Amor-
tisation
Buchwert
31.12.2023
Buchwert
31.12.2022
 
 
 
 
 
 
 
 
 
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
-20.013.694,81
3.124.749.925,76
2.733.287.741,11
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
-520.169,28
77.790.624,37
115.116.176,67
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
10.000.000,00
25.070.617,72
 
 
 
 
 
 
 
 
 
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
15.000.000,00
15.000.000,00
-3.679.071,83
0,00
0,00
0,00
0,00
-3.679.071,83
-4.993.736,98
2.082.597.231,75
1.442.599.998,95
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
250.000.000,00
0,00
-3.679.071,83
0,00
0,00
0,00
0,00
-3.679.071,83
-25.527.601,07
5.310.137.781,88
4.331.074.534,45
 
 
 
 
 
 
 
 
 
-29.475.899,72
-1.964.674,00
0,00
0,00
0,00
-31.440.573,72
0,00
166.047.029,19
69.198.247,26
-4.874.949,35
0,00
0,00
0,00
0,00
-4.874.949,35
0,00
119.380.177,45
20.813.071,14
-378.892,00
0,00
27.239,00
0,00
0,00
-351.653,00
0,00
1.726.452.212,19
1.723.769.546,12
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
276.603,00
276.603,00
-29.854.791,72
-1.964.674,00
27.239,00
0,00
0,00
-31.792.226,72
0,00
1.892.775.844,38
1.793.244.396,38
 
 
 
 
 
 
 
 
 
-77.936.261,89
-3.371.381,65
657,14
15.502.318,32
0,00
-65.804.668,08
0,00
5.421.457,85
6.816.062,11
-23.738.535,09
-2.778.230,20
0,00
2.707.008,41
0,00
-23.809.756,88
0,00
14.203.366,03
14.878.524,74
-1.387.923,93
-389.756,08
0,00
0,00
0,00
-1.777.680,01
0,00
5.324.376,84
5.696.725,72
-101.674.796,98
-6.149.611,85
657,14
18.209.326,73
0,00
-89.614.424,96
0,00
19.624.823,88
21.694.586,85
-135.208.660,53
-8.114.285,85
27.896,14
18.209.326,73
0,00
-125.085.723,51
-25.527.601,07
7.222.538.450,14
6.146.013.517,68
Anlagen zum Anhang97

98Anlagen zum Anhang
Anlage 2 zum Anhang: Beteiligungsspiegel 2023 in EUR
Im Geschäftsjahr bestanden i.S.d. § 238 Z. Abs. 1 Z. 4 UGB an folgenden Unternehmen direkte Beteiligungen:
Name und Sitz
Ausmaß der Beteiligung gesamt in %
davon mittel-bar
in %
Eigenkapital
Ergebnis des letzten Geschäftsjahres, für das ein Jahresabschluss vorliegt
Jahres-abschluss
verbundenes Unternehmen
I. Banken
 
 
 
 
 
 
Raiffeisen Bank International AG, Wien
24,83
22,24
8.039.860.689,11
7.571.432,44
31.12.2022
 
II. Nichtbanken
 
 
 
 
 
 
"AKTUELL" Raiffeisen Versicherungs-Maklerdienst Gesellschaft m.b.H., Wien
100,00
 
7.678.315,90
5.771.357,64
31.12.2023
x
"BARIBAL" Holding GmbH, Wien
100,00
 
7.221.683,28
-125.415,95
31.12.2023
x
"Clarendo" Beteiligungs GmbH, Wien*
100,00
Neugründung
x
"HELIX" Beteiligungs GmbH
100,00
 
27.440,98
-7.559,02
31.12.2022
x
Central Danube Region Marketing & Development GmbH, Wien
50,00
 
1.545.569,07
933.816,91
31.12.2022
 
Die Niederösterreichische Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien
40,00
 
43.356,14
355,51
31.12.2022
 
Die Niederösterreichische Leasing Ges.m.b.H. & Co KG, Wien
60,00
 
990.985,97
918.313,14
31.12.2022
 
MODAL-Gesellschaft für betriebsorientierte Bildung und Management GmbH, Wien
75,00
 
1.129.869,63
80.790,50
31.12.2022
x
NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH, Wien
20,14
 
22.323.042,74
-857.713,57
31.12.2022
 
NÖ Raiffeisen Kommunalservice Holding GmbH, Wien
100,00
 
35.398,25
-9.620,26
31.12.2023
x
Raiffeisen Analytik GmbH, Wien
99,60
 
1.458.446,92
227.375,77
31.12.2023
x
Raiffeisen Beratung direkt GmbH, Wien
100,00
 
198.960,94
682,33
31.12.2023
x
Raiffeisen Digital GmbH, Wien
25,50
 
618.799,89
-2.806,93
31.12.2022
 
Raiffeisen e-Service GmbH, Wien
25,50
 
-12.689,58
-460.232,08
31.12.2022
x
Raiffeisen Informatik Geschäftsführungs GmbH, Wien
47,35
 
70.946,22
-3.714,19
31.12.2022
 
Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG, Wien
47,35
 
75.391.525,07
-2.910.912,78
31.12.2023
 
Raiffeisen NÖ-Wien Tradition & Innovation eingetragene Genossenschaft
50,00
 
115.987,37
-6.012,63
31.12.2022
x
Raiffeisen Software GmbH, Linz
25,50
 
6.778.262,51
483.489,62
31.12.2022
 
Raiffeisen Wien Mezzaninkapital GmbH
100,00
 
113.021,99
-143.978,01
31.12.2022
x
RBE Raiffeisen Beratungs- und Entwicklungs GmbH, Wien
100,00
 
196.071,25
-6.158,21
31.12.2023
x
RLB Businessconsulting GmbH, Wien
100,00
 
4.285.740,12
19.906,93
31.12.2023
x
RLB NÖ-Wien Sektorbeteiligungs GmbH, Wien
100,00
 
1.206.584.440,11
58.493.067,28
31.12.2023
x
RLB NÖ-Wien Leasingbeteiligungs GmbH, Wien
100,00
 
7.957.250,94
839.661,36
31.12.2023
x
RSC Raiffeisen Service Center GmbH, Wien
46,20
 
2.639.967,39
36.562,19
31.12.2022
 
Anlagen zum Anhang99
* Diese Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2023 neu gegründet. Daher liegt zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses der RLB NÖ-Wien noch kein Jahresabschluss vor.

100Anlagen zum Anhang
Anlage 3 zum Anhang: direkte und/oder indirekte Beteiligungsbeziehungen, direkte bankgeschäftliche Beziehungen
Mit nachstehenden verbundenen Unternehmen bestehen direkte und/oder indirekte Beteiligungsbeziehungen, direkte bankgeschäftliche Beziehungen:
Unternehmen
Ort
Land
Direkte bank-geschäftliche Beziehungen
"AKTUELL" Raiffeisen Versicherungs-Maklerdienst Gesellschaft m.b.H.
Wien
Österreich
x
"ALMARA" Holding GmbH
Wien
Österreich
x
"Altovia" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"BARIBAL" Holding GmbH
Wien
Österreich
x
"BENEFICIO" Holding GmbH
Wien
Österreich
x
"Clarendo" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"CLEMENTIA" Holding GmbH
Wien
Österreich
x
"HELANE" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"HELIX" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"LAREDO" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"LOMBA" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"Ovid" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"RASKIA" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"SEPTO" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"SERET" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"SOMOS" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"TOJON" Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
"URUBU" Holding GmbH
Wien
Österreich
x
„BROMIA“ Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
„CALADIA“ Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
AURORA MÜHLEN GMBH
Hamburg
Deutschland
 
AV - News GmbH
München
Deutschland
 
AV-Verlag Bankenbedarfsartikel GmbH Nfg. KG
Wien
Österreich
x
BENIGNITAS GmbH
Wien
Österreich
x
BLR-Baubeteiligungs GmbH.
Wien
Österreich
x
Botrus Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
Cadmos Verlag GmbH
München
Deutschland
 
cafe+co Delikomat Sp. z.o.o.
Bielsko-Biala
Polen
 
Cafe+co Deutschland GmbH
Regensburg
Deutschland
 
cafe+co International Holding GmbH
Wien
Österreich
x
café+co Ital- és Ételautomata Kft.
Alsónémedi
Ungarn
 
cafe+co Österreich Automaten-Catering und Betriebsverpflegung Ges.m.b.H.
Wien
Österreich
x
Castellmühle Krefeld GmbH
Hamburg
Deutschland
 
Das Agenturhaus Werbe und Marketing GmbH
München
Deutschland
 
DELIKOMAT d.o.o.
Beograd
Serbien
 
DELIKOMAT d.o.o.
Marburg
Slowenien
 
Delikomat s.r.o.
Modrice
Tschechien
 
Delikomat Slovensko spol. s.r.o.
Bratislava
Slowakei
 
DZR Immobilien und Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
Farina Marketing d.o.o.
Laibach
Slowenien
 
Frischlogistik und Handel GmbH
Baden bei Wien
Österreich
x
GoodMills Bulgaria EOOD
Sofia
Bulgarien
 
GoodMills Česko s.r.o.
Prag
Tschechien
 
GoodMills Deutschland GmbH
Hamburg
Deutschland
 
GoodMills Group GmbH
Wien
Österreich
x
GoodMills Innovation GmbH
Hamburg
Deutschland
 
GoodMills Innovation Polska Sp.z.o.o.
Poznan
Polen
 
GoodMills Magyarország Kft.
Komárom
Ungarn
 
GoodMills Österreich GmbH
Wien
Österreich
x
GoodMills Polska sp. z.o.o.
Stradunia
Polen
 
GoodMills Romania S.A.
Pantelimon
Rumänien
x
Immonow Services GmbH
Wien
Österreich
x
jelo GmbH
Wien
Österreich
x
KURIER Beteiligungs-Aktiengesellschaft
Wien
Österreich
x
La Cultura del Caffe Gesellschaft m.b.H.
Krems an der Donau
Österreich
 
Latteria NÖM s.r.l.
Bozen
Italien
 
LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs Aktiengesellschaft
Wien
Österreich
x
Liegenschaftsbesitz Obere Donaustraße 91-95 GmbH
Wien
Österreich
x
Marchfelder Zuckerfabriken Gesellschaft m.b.H.
Wien
Österreich
x
Medicur - Holding Gesellschaft m.b.H.
Wien
Österreich
x
Medicur Sendeanlagen GmbH
Wien
Österreich
x
MODAL-Gesellschaft für betriebsorientierte Bildung und Management GmbH
Wien
Österreich
x
Müfa Mehl und Backbedarf Handelsgesellschaft mbH
Hamburg
Deutschland
 
Müller´s Mühle GmbH
Gelsenkirchen
Deutschland
 
Naber Kaffee Manufaktur GmbH
Wien
Österreich
x
NAWARO Beteiligungs GmbH
Zwettl
Österreich
x
NAWARO ENERGIE Betrieb GmbH
Zwettl
Österreich
x
NAWARO Erneuerbare Energien GmbH
Zwettl
Österreich
x
Neuß & Wilke GmbH
Gelsenkirchen
Deutschland
 
Niederösterreichische Milch Holding GmbH
Wien
Österreich
x
NÖ Raiffeisen Kommunalservice Holding GmbH
Wien
Österreich
x
NÖM AG
Baden bei Wien
Österreich
x
nöm Gast Lebensmittel GmbH
Baden bei Wien
Österreich
x
Optimal Präsent GmbH
Wien
Österreich
x
Österreichischer Agrarverlag Druck und Verlags Gesellschaft m.b.H. Nfg. KG
Wien
Österreich
x
PBS Immobilienprojektentwicklungs GmbH
Wien
Österreich
x
Printmedien Beteiligungsgesellschaft m.b.H.
Wien
Österreich
x
R19 Immobilien GmbH
Wien
Österreich
x
Raiffeisen Agrar Holding GmbH
Wien
Österreich
x
Raiffeisen Analytik GmbH
Wien
Österreich
x
Raiffeisen Beratung direkt GmbH
Wien
Österreich
x
Raiffeisen Energy Ventures GmbH (voramls "PANTHEON" Beteiligungs GmbH)
Wien
Österreich
x
Raiffeisen Immbilien Bauträger GmbH
Wien
Österreich
x
Raiffeisen Immobilien Treuhand GmbH
Wien
Österreich
x
RAIFFEISEN IMMOBILIEN VERMITTLUNG GES.M.B.H.
Wien
Österreich
x
Raiffeisen Liegenschafts- und Projektentwicklungs GmbH
Wien
Österreich
x
Raiffeisen NÖ-Wien Tradition & Innovation eingetragene Genossenschaft
Wien
Österreich
x
Raiffeisen Versicherungs- und Bauspar-Agentur GmbH
Wien
Österreich
x
Raiffeisen Vorsorge Wohnung GmbH
Wien
Österreich
x
Raiffeisen Wien Mezzaninkapital GmbH
Wien
Österreich
x
RAIFFEISEN-HOLDING NIEDERÖSTERREICH-WIEN registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
Wien
Österreich
x
RAIFFEISEN-HOLDING NÖ-Wien Beteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
RBE Raiffeisen Beratungs- und Entwicklungs GmbH
Wien
Österreich
x
RH Finanzberatung und Treuhandverwaltung Gesellschaft m.b.H.
Wien
Österreich
x
RH Finanzbeteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
RHG Holding GmbH
Wien
Österreich
x
RHU Beteiligungsverwaltung GmbH & Co OG
Wien
Österreich
x
RI-Bewertungs GmbH
Wien
Österreich
x
RLB Businessconsulting GmbH
Wien
Österreich
x
RLB NÖ-Wien Leasingbeteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
RLB NÖ-Wien Sektorbeteiligungs GmbH
Wien
Österreich
x
Rosenmühle GmbH
Hamburg
Deutschland
 
SARCA eins GmbH & Co KG
Wien
Österreich
x
SARCA zwei GmbH & Co KG
Wien
Österreich
x
St. Leopold Liegenschaftsverwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H.
Wien
Österreich
x
Techno-Park Tulln GmbH
Wiener Neudorf
Österreich
x
THE AUTHENTIC ETHNIC FOOD COMPANY GmbH
Gelsenkirchen
Deutschland
 
TIONE Altbau-Entwicklung GmbH
Wien
Österreich
x
Veritas Treuhandgesellschaft für Versicherungsüberprüfung und -vermittlung m.b.H.
Raaba
Österreich
x
VK Grundbesitz GmbH
Hamburg
Deutschland
 
VÖS167 Liegenschaft GmbH
Wien
Österreich
x
Waldviertel Immobilien-Vermittlung GmbH
Zwettl
Österreich
 
ZEG Immobilien- und Beteiligungs registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
Wien
Österreich
x
Zucker Invest GmbH
Wien
Österreich
x
Zucker-Beteiligungsgesellschaft m.b.H.
Wien
Österreich
x
Anlagen zum Anhang101

Wien, am 20. Februar 2024
Der Vorstand
Generaldirektor
Mag. Michael HÖLLERER e.h.
Generaldirektor-Stellvertreter
KR Mag. Reinhard KARL e.h.
Vorstandsdirektor
Dr. Roland MECHTLER, CPA e.h.
Vorstandsdirektor
Dr. Martin HAUER e.h.
Vorstandsdirektorin
Dr. Claudia SÜSSENBACHER, M.B.L. e.h.
102Anlagen zum Anhang

103
Erklärung des Vorstandes
Der Vorstand der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG hat den vorliegenden Jahresabschluss und Lagebericht nach den zum
Bilanzstichtag geltenden Bestimmungen des UGB, AktG und den branchenspezifischen Vorschriften des BWG am 20. Februar 2024 aufgestellt.
„Wir bestätigen gemäß § 124 Abs. 1 Z. 3 BörseG nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.“
Der Vorstand
Mag. Michael HÖLLERER e.h.
Generaldirektor
verantwortlich für den Vorstandsbereich
Generaldirektion
KR Mag. Reinhard KARL e.h.
Generaldirektor-Stellvertreter
verantwortlich für den Vorstandsbereich
Kommerzkunden
Dr. Roland MECHTLER, CPA e.h.
Vorstandsdirektor
verantwortlich für den Vorstandsbereich
Effizienz, Technologie und Teasury
Dr. Martin HAUER e.h.
Vorstandsdirektor
verantwortlich für den Vorstandsbereich
Privatkunden & KMU
Dr. Claudia SÜSSENBACHER, M.B.L. e.h.
Vorstandsdirektorin
verantwortlich für den Vorstandsbereich
Risikomanagement
Der Vorstand hat den Jahresabschluss am 20. Februar 2024 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.
104Bestätigungsvermerk
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Jahresabschluss
Prüfungsurteil
Ich habe den Jahresabschluss der
RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG, Wien,
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende
Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach meiner Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen für Banken.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Ich habe meine Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Meine Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und ich habe meine sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für mein Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach meinem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für meine Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit meiner Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung meines Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und ich gebe kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Bestätigungsvermerk105
Im Rahmen der Prüfung wurden drei dieser Sachverhalte identifiziert, die nachfolgend beschrieben werden:
1. Werthaltigkeit der direkt und indirekt gehaltenen Anteile an der Raiffeisen Bank International AG
Sachverhalt und Risiko für den Abschluss
Im Jahresabschluss der RLB NÖ-W AG zum 31. Dezember 2023 werden die direkt und die über ein Tochterunternehmen indirekt gehaltenen Anteile an der Raiffeisen Bank International AG (RBI), die auch das Zentralinstitut der RLB NÖ-W AG ist, unter den Bilanzposten „Beteiligungen“ und „Anteile an verbundenen Unternehmen“ in Höhe von insgesamt 1.822.465 TEUR ausgewiesen. Die Bewertung der Anteile an der RBI erfolgt gemäß dem gemilderten Niederstwertprinzip unter Berücksichtigung des Anschaffungskostenprinzips. Wenn daher der beizulegende Wert voraussichtlich dauernd unter dem Beteiligungsbuchwert liegt, wird eine Abschreibung vorgenommen. Stellt sich in einem späteren Geschäftsjahr heraus, dass die Gründe dafür nicht mehr bestehen, so ist der Betrag dieser Abschreibung im Umfang der Werterhöhung unter Berücksichtigung des Anschaffungskostenprinzips zuzuschreiben.
Der Vorstand beschreibt die Bewertung im Anhang im Abschnitt B. „Angaben zu den in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“, Kapitel III., Punkt 4. sowie Punkt 5., der insbesondere auf den Russland-Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Annahmen und Unsicherheiten sowie deren finanzielle Auswirkung auf die Bewertung der Anteile an der RBI eingeht.
Die Ermittlung des beizulegenden Wertes erfolgte auf Basis eines Discounted Cash Flow Verfahrens. Die Bewertung durch die Bank auf der Grundlage eines externen Gutachtens zeigte, dass der ermittelte beizulegende Wert den Buchwert der Beteiligung übersteigt.
Das Risiko für den Abschluss ergibt sich daraus, dass das Ergebnis dieser Bewertung in hohem Maße von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie des verwendeten Diskontierungszinssatzes abhängig und daher mit einem erheblichen Grad an Schätzunsicherheit verbunden ist.
Prüferisches Vorgehen
Ich habe die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter in Hinblick auf das Vorliegen von Wertminderungsindikatoren beurteilt und die Bewertung der Anteile an der RBI basierend auf einem externen Gutachten überprüft.
Ich habe die Grundlagen dieses externen Gutachtens, insbesondere das Bewertungsmodell auf seine Angemessenheit hin geprüft. Die darin verwendeten Parameter wie den Diskontierungszinssatz habe ich durch Abgleich mit Kapitalmarktdaten sowie unternehmensspezifischer Informationen und Markterwartungen geprüft.
Ich habe die im externen Gutachten verwendeten, zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse mit der Konzernplanung abgeglichen. Im Rahmen der Beurteilung des Bewertungsgutachtens wurden die zu Grunde gelegten Annahmen und Szenarien zur in den Abschluss der RBI einbezogenen Einheit in Russland berücksichtigt.
Die Planungstreue habe ich auf der Basis von Unternehmensdokumentationen analysiert und beurteilt.
106Bestätigungsvermerk
Weiters habe ich beurteilt, ob die Angaben zur Bewertung der Anteile an der RBI und der Zukäufe bzw. Umwidmungen im Geschäftsjahr im Anhang angemessen sind und inwiefern eine adäquate Darstellung der Auswirkungen des Russland-Ukraine- Krieges auf die Bewertung der Anteile an der RBI erfolgte.
2. Bewertung der Forderungen an Kunden
Sachverhalt und Risiko für den Abschluss
Im Jahresabschluss der RLB NÖ-W AG zum 31. Dezember 2023 werden die Forderungen an Kunden unter Berücksichtigung von Risikovorsorgen und einer Wertberichtigung gemäß § 57 Abs. 1 BWG mit einem Betrag von 16.065.667 TEUR ausgewiesen.
Der Vorstand beschreibt die Vorgehensweise bei der Ermittlung der Risikovorsorgen einschließlich des Management Overlay im Anhang im Abschnitt B. „Angaben zu den in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ Kapitel IV., V. und im Abschnitt D. „Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung“ Kapitel XI. sowie im Lagebericht im Abschnitt „Risikobericht“.
Die Bank überprüft im Rahmen der Kreditüberwachung, ob eine Ausfallgefährdung vorliegt und damit Einzelrisikovorsorgen zu bilden sind. Dies beinhaltet auch die Einschätzung, ob Kunden die vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe und ohne Verwertung von Sicherheiten leisten können.
Die Berechnung der Risikovorsorge für ausgefallene, individuell signifikante Kunden basiert auf einer Analyse der erwarteten zukünftigen Rückflüsse. Diese Analyse ist von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des jeweiligen Kunden, der Bewertung von Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des Zeitpunkts der daraus abgeleiteten Rückflüsse beeinflusst.
Die Bank hat die Auswirkungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen auf die zukünftige Lage bzw. auf das Geschäftsmodell der Kreditnehmer im Rahmen der Ratingeinstufung und der Schätzung der Zahlungsmittelrückflüsse beurteilt.
Die Risikovorsorge für ausgefallene, individuell nicht signifikante Kunden wird auf der Grundlage eines statistischen Bewertungsmodells berechnet.
Für alle nicht ausgefallenen Kredite wird von der Bank eine ratingabhängige Pauschalwertberichtigung auf Basis eines statistischen Bewertungsmodells gebildet.
In diese Modelle fließen Kundenobligo und Sicherheiten ein. Parameter, denen statistische Annahmen zugrunde liegen, umfassen insbesondere die Ausfallwahrscheinlichkeit auf Basis des Bonitätsratings des Kunden und die Verlustquote der Sicherheiten.
Aufgrund der Auswirkung der makroökonomischen Rahmenbedingungen auf die Kundenforderungen in Zusammenhang mit gewerblichen Immobilienfinanzierung hat die Bank die Implikationen auf solche Kreditnehmer im Rahmen der Ratingstufung und der Schätzung der Zahlungsmittelrückflüsse gesondert analysiert und beurteilt. Um die daraus resultierenden Unsicherheiten in Bezug auf einzelne Kreditnehmer nach UGB abzubilden, wurde ein Management Overlay zusätzlich zur standardisiert ermittelten Pauschalwertberichtung im Jahresabschluss berücksichtigt. Je nach Betroffenheit des Kreditnehmers in Bezug auf Branche und Energieintensität des Geschäftsmodells wurde eine Verschlechterung der Bonität simuliert und für die Ermittlung des Management Overlays herangezogen.
Bestätigungsvermerk107
Weiters wurde aus Gründen der Vorsicht in Anbetracht der besonderen bankgeschäftlichen Risiken die Wertberichtung gemäß § 57 Abs. 1 BWG unverändert gegenüber dem Vorjahr beibehalten.
Das Risiko für den Abschluss ergibt sich daraus, dass der Identifikation von drohenden Kreditausfällen und der Ermittlung der Kreditrisikovorsorgen in unterschiedlichem Ausmaß die oben beschriebenen Annahmen und Schätzungen zu Grunde liegen, aus denen sich Ermessensspielräume und Schätzunsicherheiten hinsichtlich des makroökonomischen Umfelds, der Ratingeinstufung und der Höhe der Kreditrisikovorsorge ergeben.
Prüferisches Vorgehen
Ich habe die bestehende Dokumentation der Prozesse zur Vergabe und Überwachung von Kundenkrediten sowie der Risikovorsorgebildung analysiert und beurteilt, ob diese Prozesse geeignet sind, drohende Kreditausfälle zu identifizieren und die sachgerechte Bewertung der Kundenforderungen sicherzustellen. Ich habe darüber hinaus die Prozessabläufe sowie wesentliche Kontrollen erhoben und die Schlüsselkontrollen auf deren Ausgestaltung und Implementierung, sowie im Rahmen von Stichproben auf deren Effektivität getestet.
Für individuell signifikante Kunden habe ich auf Basis von Stichproben an Krediten untersucht, ob Indikatoren für Kreditausfälle bestehen und ob in angemessener Höhe Kreditrisikovorsorgen gebildet wurden und inwieweit Anpassungen der Ratingeinstufungen geeignet sind, die makroökonomischen Umfeldes angemessen zu berücksichtigen. Die Auswahl der Stichproben erfolgte risikoorientiert unter besonderer Berücksichtigung von Ratingstufen mit höherem Ausfallrisiko bzw. von Unternehmen, in Zusammenhang mit gewerblichen Immobilienfinanzierungen. Bei Feststellung von Indikatoren für Kreditausfälle wurden die von der Bank getroffenen Annahmen in Bezug auf Zeitpunkt und Höhe der Zahlungsrückflüsse untersucht. Hinsichtlich der internen Sicherheitenbewertungen habe ich in Stichproben überprüft, ob die eingeflossenen Annahmen adäquat sind.
Im Bereich der Vorsorgen für ausgefallene, individuell nicht signifikante Kunden habe ich das Modell und die darin verwendeten Parameter nachvollzogen und diese dahingehend beurteilt, ob diese geeignet sind, Vorsorgen in angemessener Höhe zu ermitteln.
Bei der Prüfung der Pauschalwertberichtigungen habe ich das Modell und die darin verwendeten Parameter – unter Berücksichtigung der Ergebnisse des von der Bank durchgeführten Backtestings und der Anpassungen der Parameter im Rahmen des Management Overlays aufgrund der Unsicherheiten bei der Beurteilung von Kreditnehmern in Zusammenhang mit gewerblichen Immobilienfinanzierungen – dahingehend beurteilt, ob die Annahmen in Bezug auf das Kundenportfolio angemessen sind und diese geeignet sind, die Vorsorgen einschließlich des Management Overlays in angemessener Höhe zu ermitteln.
Ergänzend wurden die Ratingnoten für den Kundengesamtbestand unter Mithilfe von künstlicher Intelligenz verplausibilisiert.
Die Berechnung der Vorsorgen habe ich nachvollzogen.
Weiters habe ich beurteilt, ob die Angaben zur Bewertung der Kundenforderungen im Anhang angemessen sind.

108Bestätigungsvermerk
3. Bewertung der Wertpapiere und derivativen Finanzinstrumente
Sachverhalt und Risiko für den Abschluss
Die für die Bewertung von Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten herangezogenen beizulegenden Zeitwerte basieren im Jahresabschluss der RLB NÖ-W AG auf beobachtbaren Marktpreisen oder werden mit Bewertungsmodellen ermittelt. Derivative Finanzinstrumente werden in wesentlichem Umfang für die Bildung von Sicherungsbeziehungen sowie funktionalen Einheiten eingesetzt.
Der Vorstand beschreibt die Vorgangsweise bei der Bewertung und Zuordnung von Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten, der Bildung von Sicherungsbeziehungen und funktionalen Einheiten im Anhang im Abschnitt B. „Angaben zu den in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ Kapitel III. und im Abschnitt C. „Erläuterungen der Bilanzposten“, Kapitel II. und IV., Punkt 4. sowie Kapitel XI., Punkt 3.
Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten, für die keine Marktkurse und keine ausreichend beobachtbaren Marktdaten für eine Bewertung vorliegen, ist die Bewertung aufgrund der Verwendung von internen Bewertungsmodellen und den darin enthaltenen Annahmen und Parametern ermessensbehaftet.
Darüber hinaus sind für die Bildung von Sicherungsbeziehungen die Anforderungen an die Dokumentation der Sicherungsbeziehung sowie der Effektivität derselben zu erfüllen. Bei Vorliegen einer entsprechend dokumentierten Strategie können derivative Finanzinstrumente zur Steuerung des Zinsrisikos in funktionale Einheiten zusammengefasst werden.
Das Risiko für den Jahresabschluss ergibt sich daraus, dass bei der Verwendung von Bewertungsmodellen zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte die darin enthaltenen Annahmen und Parameter in hohem Ausmaß ermessensbehaftet sind und dass an die Darstellung der Sicherungsbeziehungen und funktionalen Einheiten formelle und materielle Anforderungen geknüpft sind.
Prüferisches Vorgehen
Ich habe die von der Bank implementierten Richtlinien und die Dokumentation der eingerichteten Prozesse für die Bewertung und Zuordnung der Wertpapiere und der derivativen Finanzinstrumente eingesehen und die wesentlichen Kontrollen stichprobenartig auf ihre Effektivität geprüft.
Die Bewertungsmodelle und die zugrunde liegenden Bewertungsparameter zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte habe ich auf ihre Angemessenheit und konsistente Anwendung hin geprüft. Ich habe in Stichproben wesentliche verwendete Parameter mit extern zugänglichen Werten und die Berechnung der Zeitwerte nachvollzogen.
Sicherungsbeziehungen habe ich in Stichproben insbesondere dahingehend beurteilt, ob die Dokumentation der Sicherungsbeziehung und der Effektivität der Sicherung vorhanden ist und den internen Richtlinien der Bank entspricht. Die von der Bank durchgeführten Effektivitätstests wurden von mir in Bezug auf ihre Angemessenheit kritisch gewürdigt.
Bei funktionalen Einheiten von derivativen Finanzinstrumenten zur Steuerung des Zinsrisikos habe ich das Vorliegen und die Einhaltung der dafür erforderlichen Strategien anhand der vorliegenden Dokumentation überprüft und beurteilt, ob diese Dokumentation und das Risikomanagement den Anforderungen zur Bildung von funktionalen Einheiten entsprechen.
Bestätigungsvermerk109
Weiters habe ich überprüft, ob die Angaben im Anhang betreffend die Bewertungsmethoden und die Bildung von Sicherungsbeziehungen und funktionalen Einheiten angemessen und vollständig sind.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen für Banken ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses
Meine Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der mein Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, übe ich während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
110Bestätigungsvermerk
  • Ich identifiziere und beurteile die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, plane Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führe sie durch und erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für mein Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Ich gewinne ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Ich beurteile die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Ich ziehe Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich die Schlussfolgerung ziehe, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, in meinem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Ich beurteile die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
Ich tausche mich mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Abschlussprüfung erkenne, aus.
Ich gebe dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass ich die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten habe, und tausche mich mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf meine Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Ich bestimme von den Sachverhalten, über die ich mich mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht habe, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Ich beschreibe diese Sachverhalte in meinem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder ich bestimme in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in meinem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Bestätigungsvermerk111
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Lagebericht
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen für Banken.
Ich habe meine Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Urteil
Nach meiner Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a Abs. 2 UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO
Ich wurde vom Österreichischen Raiffeisenverband als dem für die Gesellschaft zuständigen Revisionsverband für die gesetzliche Jahresabschlussprüfung im Sinne des Bankwesengesetzes (BWG) zum Bankprüfer für das Geschäftsjahr 2023 bestellt. Ich bin ununterbrochen seit der Prüfung des Jahresabschlusses 2022 Bankprüfer der Gesellschaft.
Ich erkläre, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Ich erkläre, dass ich keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht habe und dass ich bei der Durchführung der Abschlussprüfung meine Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt habe.

112Bestätigungsvermerk
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Andreas Gilly.
Wien, 20. Februar 2024
Als vom Österreichischen Raiffeisenverband bestellter Bankprüfer:
Mag. Andreas Gilly e.h.
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit meinem Bestätigungsvermerk darf nur in der von mir bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.
Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers113
Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
Prüfungsurteil
Wir haben den Jahresabschluss der
RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG, Wien,
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende
Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir wurden von den gesetzlichen Vertretern als weiterer (freiwilliger) Abschlussprüfer bestellt und haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Vermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit dem Code of Ethics for Professional Accountants des International Ethics Standards Board for Accountants (IESBA Code) sowie den österreichischen berufsrechtlichen Vorschriften nach dem Wirtschaftstreuhandberufsgesetz 2017 ("WTBG 2017") samt einschlägigen Verordnungen und Richtlinien ("Richtlinien für die Ausübung der Wirtschaftstreuhandberufe") und wir haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen und dem IESBA Code erfüllt. Die Regelungen der Verordnung (EU) Nr 537/2014 über spezifische Anforderungen an die Abschlussprüfung bei Unternehmen von öffentlichem Interesse sind nicht vereinbart. Diese Nichtanwendung kann bedeuten, dass etwa die Vorschriften zur Einhaltung der externen Rotation, zur Einhaltung der Bestimmungen betreffend die Erbringung verbotener Nichtprüfungsleistungen ("fee cap") und die Verpflichtung zur Erstellung eines gesonderten Berichts an den Prüfungsausschuss nicht eingehalten wurden. Bezüglich unserer Verantwortlichkeit und Haftung als Abschlussprüfer gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommen die gesetzlichen Haftungsbestimmungen gemäß
§ 62a BWG in Verbindung mit § 275 Abs 2 UGB zur Anwendung.
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Vermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

114Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
  • Werthaltigkeit der Forderungen an Kunden
  • Werthaltigkeit der direkt und indirekt gehaltenen Anteile an der Raiffeisen Bank International AG
Werthaltigkeit der Forderungen an Kunden
Das Risiko für den Abschluss
Die Forderungen an Kunden werden in der Bilanz nach Abzug von Wertberichtigungen mit einem Betrag von EUR 16,1 Mrd ausgewiesen.
Die Bank beschreibt die Vorgehensweise bei der Ermittlung der Wertberichtigungen im Anhang zum Jahresabschluss im Abschnitt B.IV im Kapitel "Angaben zu den in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden", sowie im Abschnitt D.XI im Kapitel "Erläuterungen zu Gewinn- und Verlustrechnung".
Im Rahmen der Überwachung der Forderungen an Kunden wird überprüft, ob Wertberichtigungen für Forderungsausfälle zu bilden sind. Dies beinhaltet auch die Einschätzung, ob Kunden die vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe leisten können.
Die Berechnung der Einzelwertberichtigungen für ausgefallene, individuell bedeutsame Forderungen an Kunden basiert auf der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des jeweiligen Kunden, der Bewertung von Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des Zeitpunkts der erwarteten und aus Szenarien abgeleiteten Rückflüsse.
Für ausgefallene, individuell nicht bedeutsame Forderungen an Kunden und alle nicht ausgefallene Forderungen an Kunden führt die Bank eine Berechnung der Wertberichtigungen (pauschale Einzelwertberichtigung und Pauschalwertberichtigung) auf Basis statistisch ermittelter Risikomerkmale wie Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten durch. Die Bank hat eine Betroffenheitsanalyse der Forderungen an Kunden zur Berücksichtigung des für bestimmte Branchen aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfelds, welches insbesondere durch die erhöhten Immobilienrisiken und durch das gestiegene Zinsniveau geprägt ist, auf die zukünftige Geschäftstätigkeit der Kreditnehmer durchgeführt. Auf Basis dieser Analyse wurde für ausgewählte Kreditnehmer eine individuelle Anpassung ("Management Overlay") der Ausfallwahrscheinlichkeiten durchgeführt, indem die Ratingverschlechterung simuliert und dadurch die Wertberichtigung erhöht wurde.
Das Risiko für den Abschluss ergibt sich daraus, dass die Ermittlung der Wertberichtigungen in bedeutendem Ausmaß auf Annahmen und Schätzungen basiert, aus denen sich Ermessensspielräume und Schätzunsicherheiten in Bezug auf die Höhe der Wertberichtigungen ergeben.

Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers115
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Bei der Prüfung der Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden haben wir folgende wesentliche Prüfungshandlungen durchgeführt:
  • Wir haben die bestehende Dokumentation der Prozesse zur Überwachung und Bildung von Wertberichtigungen für Forderungen an Kunden analysiert und beurteilt, ob diese Prozesse geeignet sind, Ausfälle zu identifizieren und die Wert-berichtigungen für Forderungen an Kunden in angemessener Höhe zu ermitteln. Dabei haben wir die relevanten Schlüsselkontrollen erhoben, deren Ausgestaltung und Implementierung beurteilt und in Stichproben deren Effektivität getestet.
  • Wir haben auf Basis einer Stichprobe von Forderungen an Kunden untersucht, ob Indikatoren für Ausfälle bestehen. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte sowohl zufallsorientiert als auch risikoorientiert unter besonderer Berücksichtigung von Ratingstufen und Branchen.
  • Bei Ausfällen von individuell bedeutsamen Forderungen an Kunden wurde in Stichproben beurteilt, ob die getroffenen Einschätzungen hinsichtlich des Zeitpunktes und der Höhe der angenommenen zukünftigen Zahlungsströme angemessen sind.
  • Bei Ausfällen von individuell bedeutsamen Forderungen an Kunden wurde in Stichproben beurteilt, ob die getroffenen Einschätzungen hinsichtlich des Zeitpunktes und der Höhe der angenommenen zukünftigen Zahlungsströme angemessen sind. Wir haben dabei in Testfällen die Bewertung von Immobiliensicherheiten unter der Einbindung unserer Immobilienbewertungsspezialisten überprüft.
  • Bei individuell nicht bedeutsamen ausgefallenen und nicht ausgefallenen Forderungen an Kunden, bei denen die Wertberichtigung statistisch ermittelt wurde, haben wir die Methodendokumentation der Bank kritisch gewürdigt. Weiters haben wir unter Berücksichtigung interner Validierungen der Bank die Modelle und deren mathematische Funktionsweisen sowie die darin verwendeten Parameter dahingehend überprüft, ob diese geeignet sind, Wertberichtigungen in angemessener Höhe zu ermitteln. Zusätzlich haben wir für ausgewählte Modelle die quantitativen Tests in den Validierungsberichten nachgerechnet. Bei diesen Prüfungshandlungen haben wir unsere Finanzmathematiker als Spezialisten eingebunden.
  • Wir haben auf Grundlage der von der Bank durchgeführten Betroffenheitsanalyse die Herleitung und die Begründung für den durchgeführten Management Overlay nachvollzogen.
  • Die rechnerische Richtigkeit der Wertberichtigungen haben wir in Testfällen nachvollzogen.
Werthaltigkeit der direkt und indirekt gehaltenen Anteile an der Raiffeisen Bank International AG
Das Risiko für den Abschluss
Im Jahresabschluss der Bank zum 31. Dezember 2023 werden die direkt und indirekt gehaltenen Anteile an der Raiffeisen Bank International AG (RBI) unter den Bilanzposten "Beteiligungen" und "Anteile an verbundenen Unternehmen" in Höhe von insgesamt EUR 1,8 Mrd ausgewiesen und zu Anschaffungskosten unter Anwendung des gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.
Die Bank beschreibt die Vorgehensweise zur Bewertung von RBI im Anhang zum Jahresabschluss im Abschnitt C.III.3-5 im Kapitel "Erläuterungen der Bilanzposten".
116Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
Die Bank überprüft, ob Anhaltspunkte für eine dauernde Wertminderung vorliegen. Soweit diese bestehen, wird zur Feststellung eines etwaigen Abwertungsbedarfs auf Grundlage eines externen Gutachtes unter Verwendung eines Discounted Cash Flow Verfahrens der beizulegende Wert ermittelt. Die Ermittlung des Unternehmenswertes beruht primär auf Annahmen und Schätzungen hinsichtlich der künftigen Geschäftsentwicklung und der daraus ableitbaren Rückflüsse an die Eigentümer unter Berücksichtigung von gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Ausschüttungsbeschränkungen. Den verwendeten Diskontierungsfaktoren liegen beobachtbare Parameter aus den Finanz- und Kapitalmärkten zugrunde.
Die Bewertung ist ermessensbehaftet und mit Schätzungsunsicherheiten verbunden und beinhaltet damit ein mögliches Risiko einer Fehldarstellung im Abschluss.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Bei der Prüfung der Werthaltigkeit der direkt und indirekt gehaltenen Anteile an der RBI haben wir folgende wesentliche Prüfungshandlungen durchgeführt:
  • Wir haben das Bewertungsmodell, die Planungsannahmen und die Parameter unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten überprüft. Dabei haben wir die Planungsrechnung hinsichtlich der Angemessenheit der Annahmen und der Planungstreue gewürdigt. Das angewendete Bewertungsmodell haben wir nachvollzogen und beurteilt, ob es geeignet ist, den Unternehmenswert angemessen zu ermitteln.
  • Die im Modell verwendeten Bewertungsparameter, insbesondere der Diskontierungszins, wurden unter Einbeziehung unseres Bewertungsspezialisten evaluiert. Die bei der Bestimmung des Zinssatzes herangezogenen Annahmen wurden durch Abgleich mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten auf Angemessenheit beurteilt.
  • Weiters haben wir überprüft, ob die Auswirkung der aktuellen geopolitischen Entwicklungen in den Planungsrechnungen entsprechend berücksichtigt wurden.
  • Wir haben die rechnerische Richtigkeit der Ermittlung der Unternehmenswerte nachvollzogen. Die Höhe des Unternehmenswertes wurde mit Marktdaten und öffentlich verfügbaren Informationen verglichen.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahresabschluss und den Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers.
Den Lagebericht haben wir vor dem Datum des Vermerks des unabhängigen Abschlussprüfers erlangt, die übrigen Teile des Jahresfinanzberichts werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben dazu keine Art der Zusicherung ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Vermerk des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers117
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit den ISA durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den ISA üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
118Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Vermerk des Abschlussprüfers auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Vermerk des Abschlussprüfers erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Vermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Vermerk des Abschlussprüfers mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers119
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Georg Blazek.
Wien, 20. Februar 2024
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Georg Blazek e.h.
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Vermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Vermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
120KONZERNLAGEBERICHT
KONZERNLAGEBERICHT
Das Geschäftsjahr 2023 im Überblick 121
Das Geschäftsjahr 2023 im Überblick
Das wirtschaftliche Umfeld stellte sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt dar:
  • Das Jahr 2023 war wie auch das Vorjahr durch hohe Unsicherheiten geprägt: der andauernde Krieg Russlands in der Ukraine, stark steigende Zinsen als Reaktion auf die nach wie vor hohen Inflationsraten und schrumpfende Wirtschaftsleistungen bestimmten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auf den Finanzmärkten sorgte in den ersten Monaten des Jahres insbesondere die Notübernahme der Credit Suisse und der Zusammenbruch von zwei US-Regionalbanken für Verunsicherung.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen 2023 sukzessive von 2,5% zum Jahresende 2022 auf 4,5% zum 31. Dezember 2023 erhöht.
  • Die Inflationsentwicklung im Euroraum konnte infolge der geldpolitischen Maßnahmen deutlich abgeschwächt werden und betrug im Dezember 2,9%. Anders sah die Entwicklung in Österreich aus, wo sich die Inflation mit 5,6% im Dezember nach wie vor auf sehr hohem Niveau und mit deutlichem Abstand zum Euroraum befindet.
  • Die makroökonomischen Entwicklungen verbunden mit stagnierenden bzw. sinkenden Immobilienpreisen führten zu deutlich gestiegenen Risiken im Immobiliensektor.
Folgende wesentliche Sachverhalte prägten das Geschäftsjahr 2023 der RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG (RLB NÖ-Wien):
Trotz einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld wurde das Kundengeschäft im Berichtsjahr 2023 deutlich ausgeweitet. Sowohl die Kundenforderungen konnten um rund EUR 1 Mrd. bzw. 7% als auch die Kundeneinlagen um rund EUR 1 Mrd. bzw. 12% deutlich gesteigert werden. Dies führte neben positiven Effekten aus dem deutlichen Anstieg der Marktzinssätze auf das Einlagengeschäft zu einer Erhöhung des Zinsüberschusses um 30,2% auf EUR 311,5 Mio. Der Provisionsüberschuss lag um 1,7% über dem Vorjahresniveau.
Gezielte Investitionen zu den im Rahmen des Strategieprojektes „FOKUS 2027“ definierten strategischen Initiativen zogen höhere Aufwendungen für Informationstechnologie und Beratung nach sich. Darüber hinaus wirkte sich der inflationsbedingte Anstieg vor allem bei Energiekosten aufwandserhöhend aus.
Das Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen belief sich im Jahr 2023 auf EUR 738,3 Mio. (VJ: -75,5 Mio.); davon entfiel ein Ergebnisbeitrag von EUR 738,7 Mio. auf die Beteiligung an der RBI und EUR 0,4 Mio. auf die Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG (R-IT). Im Geschäftsjahr 2023 wurde die Beteiligung an der RBI auf 24,83% (VJ: 22,66%) erhöht.
Das Risikoergebnis lag im Jahr 2023 bei EUR -49,4 Mio. (VJ: -26,9 Mio.) und war insbesondere durch die negativen Entwicklungen und Unsicherheiten im Immobiliensektor, welchen auch durch Bildung eines Management Overlays Rechnung getragen wurde, belastet.
Insgesamt zeigte das Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 somit eine sehr erfreuliche Entwicklung: Das Konzernbetriebsergebnis war mit EUR 865,7 Mio. (VJ: 13,9 Mio.) ebenso wie das Jahresergebnis nach Steuern mit EUR 807,8 Mio. (VJ: -22,4 Mio.) deutlich über dem Vorjahreswert.

122Wirtschaftliches Umfeld
Wirtschaftliches Umfeld
Konjunktur international und in Europa
Das Jahr 2023 war geprägt von stark steigenden Zinsen sowie signifikanten Kaufkraftverlusten durch die hohe Inflation, wodurch der Konsum insgesamt belastet und ein stärkerer Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage verhindert wurde. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) kam es zu einem Wachstum der Weltwirtschaft im vergangenen Jahr von 3,1% gegenüber dem Vorjahr.
Die US-Wirtschaft zeigte sich 2023 überraschend robust. Insbesondere der Konsum trotzte dem doppelten Schock bestehend aus hoher Inflation und hohen Zinsen. Als Jahresrate betrachtet legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal der ersten Schätzung zufolge um 3,3% gegenüber dem Vorquartal zu. Insgesamt nahm das US-BIP im Jahr 2023 um 2,5% laut IWF zu.
China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, wuchs 2023 um 5,2% und damit etwas stärker als das Regierungsziel von „rund 5%". Dies lag jedoch zum Teil an der niedrigen Ausgangsbasis; das BIP expandierte 2022 aufgrund der damals noch in Kraft befindlichen Null-COVID-19-Strategie nur um 3%. Zudem mussten staatliche Konjunkturhilfen das BIP-Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2023 stabilisieren. Chinas wirtschaftliche Herausforderungen sind nach wie vor groß, das Land hat mit dem Einbruch des Immobilienmarktes, der Schuldensanierung von Bauträgern und Kommunalverwaltungen sowie dem schwachen Vertrauen des Privatsektors zu kämpfen. Die seit Monaten deflationäre Entwicklung der Verbraucherpreise spiegelt die Konsumzurückhaltung wider.
Die Wirtschaft im Euroraum stagnierte im Schlussquartal 2023. Seit nunmehr zwei Quartalen wächst sie nicht mehr. Die massive Straffung der Geldpolitik hat das Wirtschaftswachstum im Sommer zum Stillstand kommen lassen. Der IWF schätzt das Wachstum 2023 in der Eurozone auf 0,5%.
Die erste Schnellschätzung fürs deutsche BIP 2023 bestätigte mit 0,3% die leichte Rezessionserwartung für die größte Volkswirtschaft in der Eurozone (nach einem Plus von 1,8% im Jahr 2022). Noch immer hohe Preissteigerungsraten und ungünstige Finanzierungsbedingungen haben das Wachstum gedämpft. Deutschland blieb beim Wachstum das Schlusslicht in der Eurozone.
Im Dezember stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Euroraum wieder um 0,5 Prozentpunkte auf 2,9% gegenüber Vorjahr. Grund hierfür sind Basiseffekte bei den Energiepreisen. Die Kernrate, die die volatilen Preise für Energie, Nahrungs- und Genussmittel ausschließt, ist hingegen weiter auf 3,4% gegenüber Vorjahr gefallen (November 3,6%).
Trotz der konjunkturellen Schwäche blieb der Arbeitsmarkt weitgehend stabil. Im Dezember 2023 lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Euroraum bei 6,4%, unverändert gegenüber November 2023 und ein Rückgang gegenüber 6,7% im Dezember 2022. Das ist zudem der niedrigste Wert seit Beginn der Berechnungen. Die EZB hat zuvor noch nie einen Wirtschaftsabschwung mit einem so starken Arbeitsmarkt gesehen.
Wirtschaftliches Umfeld 123
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Konjunktur in Österreich
Die österreichische Wirtschaft, die sich seit dem zweiten Halbjahr 2022 in einer Rezession befand, konnte zum Jahresende 2023 die konjunkturelle Abwärtsentwicklung stoppen. Laut Winterprognose des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) schrumpfte die heimische Wirtschaftsleistung im abgelaufenen Jahr um 0,8% gegenüber Vorjahr.
Grund für die Schwäche der heimischen Wirtschaft im abgelaufenen Jahr war die globale Situation, in der die hohen Zinsen in Folge der Inflationswelle zu einer allgemeinen Dämpfung der Nachfrage führten. Davon wurde vor allem die heimische Industrie beeinträchtigt, die stark von der Exportnachfrage abhängig ist. Auch wenn der Industrie-Einkaufsmanagerindex (PMI) im Dezember nur leicht sank, liegt er mit 42,0 Punkten aber weiterhin deutlich unter der Wachstumsgrenze von 50 Zählern. Gegen Jahresende 2023 hat sich die Lage in der heimischen Industrie zwar stabilisiert und die Talsohle des seit Mitte 2022 laufenden Abschwungs scheint erreicht zu sein, doch der Beginn einer Erholung der Industrie ist vorerst nicht in Sicht. Probleme bereitet der Industrie zudem die sinkende Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hoher Energiepreise und stark steigender Löhne.
124Wirtschaftliches Umfeld
Die massive Teuerung ist nach wie vor das größte wirtschaftspolitische Problem in Österreich. Seit Jänner 2023 erhöhte sich der Inflationsabstand Österreichs zum Euroraum nachhaltig. Im Dezember 2023 verzeichnete Österreich mit einem HVPI von 5,7% gegenüber Vorjahr die zweithöchste Inflation im Euroraum. 2023 blieb die heimische Inflation (VPI) mit 7,8% (nach 8,6% 2022) auf einem sehr hohen Niveau, sie lag somit fast viermal höher als der EZB-Zielwert von 2,0%. Ähnlich hohe Teuerungsraten wurden zuletzt in den Jahren 1974 (9,5%) und 1975 (8,4%) verzeichnet. Dienstleistungs- und Energiepreise sind hauptverantwortlich für den historisch hohen Inflationsabstand zur Eurozone. Die niedrigeren Treibstoffpreise wirkten im Gesamtjahr preisdämpfend. Im Jahresverlauf sank die Teuerung von 11,2% im Jänner auf 5,3% im November, im Dezember stieg sie wieder auf 5,6% an (VPI-Werte gegenüber Vorjahr). 2023 sanken die real verfügbaren Haushaltseinkommen (also inklusive Transferleistungen) um 0,2%, der Privatkonsum stagnierte.
Der österreichische Arbeitsmarkt zeigte sich 2023 widerstandsfähig. Die Zunahme bei den Arbeitslosenzahlen fiel moderat aus. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung belief sich zum Jahresende auf 7,8%. Im ersten Quartal 2023 konnte noch ein Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet werden. Ab April bremste sich die Dynamik ein und die Arbeitslosigkeit nahm angesichts der abflachenden Konjunktur erstmals wieder zu. Diese Entwicklung setzte sich fort, verschlechterte sich jedoch nicht substanziell.
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Finanzmärkte im Überblick
Im März 2023 wurde das Vertrauen in die globale Finanzstabilität mit der Regionalbankenkrise in den USA (ausgelöst durch das Scheitern einer geplanten Kapitalerhöhung der Silicon Valley Bank) in Frage gestellt. Die Situation wurde beinahe zu einer globalen Finanzkrise und führte u. a. zum Verschmelzen der Credit Suisse in die UBS in der Schweiz.
  • Das Jahr 2023 stand im Zeichen der geldpolitischen Straffung: Seitens EZB gab es sechs aufeinanderfolgende Zinserhöhungen um insgesamt 200 BP. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) erhöhte den Leitzins auf die Spanne von 5,25% 5,50%, das höchste Niveau seit 22 Jahren.
  • Mit einer Abkühlung der Inflation sowohl in den USA als auch in Europa setzt sich die Überzeugung durch, dass die Phase der Zinsanhebungen vorbei ist. Die Märkte begannen zunehmend auf baldige Zinssenkungen zu spekulieren.
  • Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen rief eine Aktien-Kursrallye Ende des Jahres 2023 hervor.
Wirtschaftliches Umfeld 125
Zinsentwicklung
Die Fed, die die Leitzinsen seit März 2022 elfmal angehoben hatte, erklärte auf der Sitzung im Dezember 2023 de facto das Ende des Zinserhöhungszyklus, der als einer der schnellsten und schärfsten Straffungsperioden in der Geschichte der Fed gilt. Im Dezember gab es bereits die dritte Zinspause in Folge, die Zinsen wurden unverändert bei 5,25% 5,50% belassen. Die US-Notenbank hob bei ihrer Dezember-Sitzung ihre eigene Prognose für 2024 von bisher zwei auf drei Zinssenkungen von jeweils 25 BP an.
Die EZB hat im Kampf gegen die Inflation seit Sommer 2022 die Zinsen zehn Mal angehoben. Am 26. Oktober 2023 ließ sie die Leitzinsen erstmals wieder unverändert (Hauptrefinanzierungssatz von 4,50%, Einlagensatz von 4,00% und Spitzenrefinanzierungssatz von 4,75%). Auch zum Jahresende wurde erwartungsgemäß am Leitzinsniveau festgehalten. Kredite haben sich inzwischen deutlich verteuert. Die stagnierende Kreditvergabe belegt, dass der Straffungskurs der Währungshüter im Kampf gegen die hohe Inflation in der Wirtschaft seine Wirkung entfaltet.
Mit Blick auf das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) überraschte die EZB bei ihrer Sitzung am 14. Dezember 2023 mit der Ankündigung, das PEPP-Portfolio im zweiten Halbjahr 2024 um durchschnittlich EUR 7,5 Mrd. pro Monat zu reduzieren. Die Wiederanlage der fälligen Anleihen soll zum Jahresende 2024 eingestellt werden.
Im Jahr 2023 lag die Rendite deutscher Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit im Durchschnitt bei etwa 2,46%. Damit lag die jährliche Rendite deutscher Staatsanleihen zum ersten Mal seit dem Jahr 2011 wieder bei über 2% p.a.
Im Laufe des Jahres 2023 setzte sich der Aufwärtstrend beim 3-Monats-Euribor fort. Dies korrelierte mit den Leitzinserhöhungen der EZB. Er stieg von 2,16% am 2. Jänner 2023 auf 4,00% am 13. und 16. November 2023 und schloss am 29. Dezember 2023 bei 3,91%.
126Wirtschaftliches Umfeld
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Währungen und Aktienmärkte
Prinzipiell spielten vielerorts die Zinspolitik der Notenbanken und das Inflationsgeschehen 2023 eine große Rolle bei den
Währungen.
Nach einer kräftigen Abwertung um insgesamt 13% in den Jahren 2021/22 hat der Euro im Jahr 2023 gegenüber dem US-Dollar um 3% (bzw. vier US-Cent) aufgewertet. EUR/USD durchlebte ein volatiles Jahr, blieb aber in der Performance auf Jahressicht recht stabil.
Der Schweizer Franken hat seinen seit 2018 bestehenden Aufwertungstrend auch im vergangenen Jahr fortgesetzt und um 6% gegenüber dem Euro zugelegt. Zum Jahresende sank der Wechselkurs auf das Allzeittief von 0,926 CHF je EUR. Die Franken-Stärke stützt sich auf die gesunkene Zinsdifferenz zu den Bundesanleihen, wofür die Zinssenkungserwartungen an die EZB verantwortlich sind, sowie auf die erhöhte Nachfrage nach „sicheren Anlagehäfen“ inmitten geopolitischer Spannungen und globaler Konjunkturrisiken. Die Stärke des Frankens war lange Zeit von der Schweizer Nationalbank (SNB) toleriert beziehungsweise gar unterstützt worden. Schließlich verteuerten sich dadurch Importe beispielsweise von Rohstoffen, die weltweit in USD gehandelt werden, nicht so stark wie in Ländern mit schwächeren Währungen. Deshalb intervenierte die Notenbank regelmäßig an den Währungsmärkten, indem sie Fremdwährungen gegen den Schweizer Franken verkaufte. Nun scheint die SNB jedoch einen Kurswechsel zu vollziehen: Erstmals kaufte sie im Dezember 2023 Fremdwährungen im Gegenwert von etwa 10 Mrd. CHF an und demonstrierte damit eine Präferenz zur Abwertung des Frankens. Schließlich notiert die Inflationsrate in der Schweiz bereits spürbar unter der Ziel-Obergrenze von 2%. Zudem leidet besonders die Exportindustrie unter dem starken Franken.
Wirtschaftliches Umfeld 127
Das britische Pfund hat im vergangenen Jahr um 2% gegenüber dem Euro aufgewertet, der Wechselkurs beendete das Jahr knapp unter der Marke von 0,87 GBP je EUR. Sowohl die EZB als auch die Bank of England (BoE) bestätigten im Dezember ihre jeweiligen Leitzinshochs, sie verwiesen dabei aber auf anhaltende Aufwärtsrisiken bei der Inflation.
2023 erwies sich als sehr gutes Jahr für die (meisten) Börsen, vor allem wenn man die geopolitischen und auch die konjunkturellen Rahmenbedingungen berücksichtigt. Ein wichtiger Treiber der Jahresendrallye 2023 waren Zinssenkungserwartungen dies- und jenseits des Atlantiks. Der Aktienmarkt insgesamt wurde stark positiv vom Trend der Künstlichen Intelligenz beeinflusst – vor allem getrieben durch das Erscheinen der ChatGPT-Anwendung des Unternehmens OpenAI. US-Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz und Technologie konnten 2023 ihre Unternehmensgewinne um 60% steigern. Die Nasdaq schoss um 43% nach oben, das ist eine der besten Leistungen der letzten beiden Dekaden. Dem steht allerdings auch ein Rückgang von 33% im Jahr 2022 gegenüber. Aber auch in Europa hatten die Anleger Grund zum Jubeln, der DAX beispielsweise legte 2023 rund 20% zu. In Japan verbuchte der Nikkei mit einem Plus von 28% die stärkste Performance der Region. Die chinesischen Indizes finden sich hingegen am anderen Ende der Skala, der Hang Seng verlor 2023 über 14%.
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Entwicklung des österreichischen Bankensektors
Wie eine Umfrage der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) unter heimischen Banken zeigt, ging im abgelaufenen Jahr die Kreditnachfrage sowohl für Unternehmenskredite als auch für private Wohnbaukredite zurück. Als wesentlicher Grund werden die gestiegenen Zinsen genannt. Im Fall der Unternehmenskredite spielt auch die seit längerem rückläufige Investitionstätigkeit der Unternehmen eine wichtige Rolle.
128Wirtschaftliches Umfeld
Der österreichische Bankensektor konnte in einem herausfordernden Umfeld, welches durch steigende Zinsen charakterisiert wird, seine Widerstandsfähigkeit und Profitabilität erhöhen. Im ersten Halbjahr 2023 betrug die konsolidierte Bilanzsumme des österreichischen Bankensystems in etwa EUR 1,2 Billionen. Dank einem sehr hohen Nettozinsergebnis (+41% gegenüber dem Vorjahr) stieg das Betriebsergebnis im ersten Halbjahr 2023 um 139%. Dadurch konnte das Periodenergebnis mehr als verdoppelt werden und belief sich auf insgesamt EUR 7,3 Mrd. Angesichts der steigenden Zinssätze ist das Kreditwachstum seit 2022 rückläufig. Die jährliche Wachstumsrate der Hypothekarkredite, die Mitte 2022 noch bei einem hohen Wert von 7,5% lag, sank bis August 2023 auf 1,5%. Das jährliche Wachstum der Kredite an private Haushalte ging von 5,5% auf 1,3% zurück. Das Volumen der Konsumkredite befand sich auf etwas höherem Niveau als im Vorjahr. Die konsolidierte Quote notleidender Kredite (NPL-Quote) blieb im ersten Halbjahr 2023 auf einem niedrigen Niveau von 2,0%. Mitte 2023 verzeichnete der österreichische Bankensektor eine konsolidierte harte Kernkapitalquote (CET1-Quote) von 16,6%. Im Vergleich mit der vor der globalen Finanzkrise von 2008/09 verzeichneten Kapitalausstattung hat der heimische Bankensektor somit seine Eigenmittelquote im Einklang mit den strengeren aufsichtlichen Anforderungen mehr als verdoppelt.
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage129
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.
Konzernertragslage 2023 im Vorjahresvergleich
in TEUR
2023
2022
Veränderung absolut
Veränderung in %
Zinsüberschuss
311.483
239.301
72.182
30,2
Provisionsüberschuss
52.818
51.922
896
1,7
Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen
738.337
-75.527
813.864
-
Gewinne/Verluste aus Beteiligungen und finanziellen/nicht finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
3.485
9.887
-6.403
-64,8
Sonstiges
32.233
40.360
-8.127
-20,1
Betriebserträge
1.138.356
265.943
872.412
>100
Personalaufwand
-130.272
-123.809
-6.463
5,2
Sachaufwand
-125.100
-112.526
-12.573
11,2
Abschreibungen
-17.241
-15.753
-1.489
9,4
Personal- und Sachaufwand, Abschreibungen
-272.613
-252.088
-20.525
8,1
Konzernbetriebsergebnis
865.743
13.855
851.888
>100
Der Zinsüberschuss lag im Jahr 2023 bei EUR 311,5 Mio. und damit um 30,2% über dem Vorjahreswert. Der Anstieg resultierte vor allem aus der positiven Entwicklung des Kreditneugeschäfts und positiven Effekten aus der 2022 begonnenen Zinswende, welche zu einer Verbesserung der in den Vorjahren stark belasteten Passivmarge auf der Einlagenseite führte. Das Kreditgeschäft trug durch eine deutliche Volumenssteigerung (Kredite und Darlehen an Kunden rund EUR +1,0 Mrd.) und stabile Erträge des Bestandsgeschäfts positiv zum Nettozinsertrag bei.
Der Provisionsüberschuss lag 2023 mit EUR 52,8 Mio. mit 1,7% über dem Vorjahresniveau (VJ: 51,9 Mio.). Zuwächsen der Provisionserträge aus Zahlungsverkehrsdienstleistungen und Wertpapiergeschäften standen höhere Provisionsaufwendungen insbesondere im Deckungsstockmanagement gegenüber.
Das Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen belief sich im Jahr 2023 auf EUR 738,3 Mio. (VJ:  -75,5 Mio.). Der Ergebnisbeitrag der RBI betrug EUR 738,7 Mio. (VJ: 78,1 Mio.) und setzt sich aus einem anteiligen operativen Ergebnis von EUR 519,4 Mio. (VJ: 800,9 Mio.), einer Wertaufholung von EUR 129,8 Mio. (VJ: Wertminderung 879,0 Mio.) sowie positiven Effekten aus der Aufstockung der Beteiligung von EUR 89,5 Mio. zusammen. Die Beteiligungsaufstockung resultierte aus der strategischen Entscheidung der RLB NÖ-Wien den Anteil an der RBI auf 25% + 1 Aktie aufzustocken; zum Stichtag 31. Dezember 2023 betrug der Anteil 24,83% (VJ: 22,66%).
130Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die Position Gewinne/Verluste aus Beteiligungen und finanziellen/nicht finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten wies 2023 ein Ergebnis von EUR 3,5 Mio. (VJ: 9,9 Mio.) aus. Das Ergebnis aus der Bewertung und Realisierung von Finanzinstrumenten lag mit EUR 2,9 Mio um EUR 12,2 Mio. unter dem Vorjahr. Im Jahr 2022 trugen insbesondere Erträge aus dem Verkauf von zwei Tochterunternehmen und Ergebnisbeiträge aus dem neu aufgesetzten Portfolio zur Zinsabsicherung der Aktivseite (Floor) positiv zum Ergebnis bei.
Die Position Sonstiges reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 8,1 Mio. auf EUR 32,2 Mio. Der Rückgang ist überwiegend auf die Veränderung der Risikovorsorgen für erteilte Kreditzusagen und Finanzgarantien zurückzuführen. Die Dotierung des Abwicklungsfonds und der Einlagensicherung ist mit EUR 18,1 Mio. (VJ: 21,7 Mio.) enthalten. Der Aufwand für die Bankenstabilitätsabgabe stieg gegenüber dem Vorjahr um EUR 3,0 Mio. auf EUR 7,7 Mio.
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Der Personalaufwand lag im Geschäftsjahr 2023 mit EUR 130,3 Mio. um EUR 6,5 Mio. über dem Vorjahreswert (EUR 123,8 Mio.).
Der Sachaufwand stieg im Jahr 2023 von EUR 112,5 Mio. auf EUR 125,1 Mio. Gezielte Investitionen zu den im Rahmen des Strategieprojektes „FOKUS 2027“ definierten strategischen Initiativen zogen höhere Aufwendungen für Informationstechnologie und Beratung nach sich. Darüber hinaus wirkte sich der inflationsbedingte Anstieg vor allem bei Energiekosten aufwandserhöhend aus. Die Abschreibungen lagen mit EUR 17,2 Mio. um EUR 1,5 Mio. über dem Vorjahreswert.
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Der deutliche Anstieg des Konzernbetriebsergebnisses im RLB NÖ-Wien-Konzern um EUR 851,9 Mio. auf EUR 865,7 Mio. war neben dem gestiegenen Zinsergebnis vor allem auf die Entwicklung der RBI und die damit verbundenen Ergebnisbeiträge zurückzuführen.
in TEUR
2023
2022
Veränderung absolut
Veränderung in %
Konzernbetriebsergebnis
865.743
13.855
851.888
>100
Wertminderung/Wertaufholung finanzieller Vermögenswerte
-49.350
-26.869
-22.481
83,7
Ergebnis vor Steuern
816.393
-13.014
829.406
-
Steuern vom Einkommen
-8.590
-9.339
749
-8,0
Periodenergebnis
807.802
-22.353
830.156
-
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage131
Der Posten Wertminderung/Wertaufholung für finanzielle Vermögenswerte lag im Jahr 2023 bei EUR -49,4 Mio. (VJ: -26,9 Mio.). Im Bilanzjahr wurden per Saldo adressierte Kreditvorsorgen i.H.v. EUR 41,5 Mio. (VJ: 31,7 Mio.) dotiert. Im Geschäftsjahr 2023 wurde mit einem Management Overlay i.H.v. EUR 13,9 Mio. der Unsicherheit auf den Immobilienmärkten Rechnung getragen. Der im Vorjahr gebildete Management Overlay für Kunden mit starker Betroffenheit durch den Russland-Ukraine-Krieg und/oder der Energiekrise i.H.v. EUR 17,8 Mio. wurde aufgelöst.
Das Ergebnis vor Steuern lag bei EUR 816,4 Mio. (VJ: -13,0 Mio.). Nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und Ertrag betrug das Ergebnis nach Steuern EUR 807,8 Mio. (VJ: -22,4 Mio.).
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Das Sonstige Ergebnis i.H.v. EUR 232,1 Mio. (VJ: 69,3 Mio.) leitet zum Konzerngesamtergebnis 2023 von EUR 575,7 Mio. (VJ: 91,7 Mio.). über. Das sonstige Ergebnis im Berichtsjahr ist im Wesentlichen aus dem im Rahmen der at Equity-Bilanzierung anteilig übernommenen sonstigen Ergebnis der RBI belastet. Die negative Entwicklung stammt dabei vor allem aus negativen Währungsdifferenzen aus der Umrechnung des von der RBI in Fremdwährung gehaltenen Eigenkapitals von Tochtergesellschaften.

132Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Segmentberichterstattung
Als Basis der Segmentberichterstattung nach IFRS 8 dient das interne Managementberichtswesen des RLB NÖ-Wien-Konzerns.
  • Privatkunden & KMU
  • Kommerzkunden
  • Finanzmärkte
  • Raiffeisen Bank International
  • Verbund
  • Sonstige Beteiligungen
  • Sonstiges
Die Segmente umfassen Privatkunden & KMU, Kommerzkunden, Finanzmärkte, RBI, Verbund und sonstige Beteiligungen. Das Segment RBI umfasst die Ergebnisbeiträge der RBI, inklusive der zugeordneten Refinanzierungs- und Verwaltungsaufwendungen. Im Segment Verbund werden die Dienstleistungen, die von der RLB NÖ-Wien an den Verbund (Raiffeisenbanken) erbracht werden, abgebildet. Im Segment Sonstiges werden nur noch die wenigen nicht zuordenbaren Ergebnisbestandteile ausgewiesen, wie zum Beispiel Aufwendungen für den Aufbau des Raiffeisen Einlagensicherungsfonds.
Das Segment Privatkunden & KMU beinhaltet das Retailgeschäft der Wiener Filialen. In diesem werden Privatpersonen, Gewerbekunden und selbstständig Erwerbstätige betreut. In der Geschäftsgruppe erfolgt die Versorgung der Kunden mit Bankdienstleistungen, insbesondere die Beratung in Fragen der Veranlagung und Finanzierung. Die Private-Banking-Teams servicieren mit ihrer professionellen Beratung die vermögenden Privatkunden in Wien. Die Geschäftskunden-Teams unterstützen die Wiener Klein- und Mittelbetriebe. Das Ergebnis vor Steuern der Geschäftsgruppe betrug 2023 EUR 91,0 Mio. nach EUR 15,8 Mio. im Vorjahr. Das durchschnittliche Kreditvolumen konnte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,7% auf EUR 4,5 Mrd. deutlich gesteigert werden, dies führte auch zu einem Anstieg im Zinsergebnis. Beim Einlagengeschäft wirkte sich das steigende Zinsniveau positiv auf das Zinsergebnis aus. Insgesamt verbesserte sich der Zinsüberschuss um EUR 111,5 Mio. auf EUR 190,3 Mio. 2023 (VJ: 78,9 Mio.). Der Aufwand aus der Position Abschreibung, Personal- und Sachaufwand lag mit EUR 144,6 Mio. um EUR 7,3 Mio. über dem Vorjahreswert. Risikovorsorgen wurden 2023 i.H.v. EUR -25,7 Mio. dotiert (VJ: -3,4 Mio.).
Das Segment Kommerzkunden erreichte im Jahr 2023 ein Ergebnis vor Steuern i.H.v. EUR 107,8 Mio. nach EUR 51,2 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Anstieg des durchschnittlichen Kreditvolumens gegenüber 2022 (6,0% bzw. EUR 672,0 Mio.) und die Verbesserung beim Einlagengeschäft durch deutlich gestiegene Volumina und das steigende Zinsniveau konnten die geringeren Aktivmargen kompensieren. Der Zinsüberschuss verbesserte sich deutlich auf EUR 172,9 Mio. (VJ: 132,8 Mio.). Die Dotierung der Risikovorsorgen betrug 2023 EUR 22,7 Mio. (VJ: 24,1 Mio.).
Das Ergebnis im Segment Finanzmärkte lag im Jahr 2023 bei EUR 62,5 Mio. (VJ: 47,5 Mio.), die Verschlecherung gegenüber dem Vorjahr war auf einen deutlich gesunkenen Zinsüberschuss und auf ein geringeres Ergebnis aus Derivaten zurück zu führen. Der Zinsüberschuss sank aufgrund des unerwartet starken Zinsanstieges von EUR 70,0 Mio. im Vorjahr auf aktuell EUR 6,7 Mio. Im Jahr 2022 lag die Position finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aufgrund positiver Bewertungseffekte bei EUR 22,2 Mio., im Berichtsjahr bei EUR 0,7 Mio. Das at Equity-bilanzierte Unternehmen R-IT ist der Geschäftsgruppe Finanzmärkte zugeordnet und weist ein Ergebnis 2023 i.H.v. EUR 0,4 Mio. (VJ: 2,6 Mio.) aus.
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage133
Die RBI als wesentliche Beteiligung der RLB NÖ-Wien erzielte 2023 nach Berücksichtigung der Refinanzierungs- und Verwaltungskosten ein Ergebnis vor Steuern i.H.v. EUR 681,9 Mio. (VJ: 123,9 Mio.). Das unter Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen ausgewiesene Ergebnis setzte sich aus einem anteiligen operativen Ergebnis von EUR 519,4 Mio. (VJ: 800,9 Mio.), einer Wertaufholung von EUR 129,8 Mio. (VJ: Wertminderung 879,0 Mio.) sowie positiven Effekten aus der Aufstockung der Beteiligung von EUR 89,5 Mio. zusammen.
Das Segmentergebnis Verbund betrug 2023 vor Steuern EUR 1,2 Mio. (VJ: -0,5 Mio.).
Das Segmentergebnis Sonstige Beteiligungen erreichte 2023 ein Ergebnis vor Steuern von EUR 0,6 Mio. (VJ: 0,5 Mio.).
Im Segment Sonstiges wird v.a. der Sonderaufwand für die Nachdotierung der Einlagensicherung ausgewiesen und erreichte 2023 insgesamt ein Ergebnis vor Steuern von EUR 3,6 Mio. (VJ: 3,7 Mio.).
Konzernbilanzentwicklung 2023
Die Konzernbilanzsumme des RLB NÖ-Wien-Konzerns erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 6.385,8 Mio. auf EUR 35.078,8 Mio. Dieser Anstieg resultierte passivseitig aus deutlich gestiegenen Interbankverbindlichkeiten und einem höheren Emissionsvolumen gegenüber dem Vorjahr. Aktivseitig konnten die Kundenvolumina um rund EUR 1 Mrd. gesteigert werden, darüber hinaus erhöhte sich das Guthaben bei der Zentralbank deutlich.
Aktiva
in EUR Mio.
31.12.2023
31.12.2022
Veränderung absolut
Veränderung in %
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
24.542
23.030
1.512
6,6
davon Kredite und Darlehen an Kunden
15.867
14.891
976
6,6
davon Schuldverschreibungen
5.001
4.118
883
21,4
davon Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
3.643
4.009
-366
-9,1
davon sonstige finanzielle Vermögenswerte
31
13
18
>100,0
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet
895
802
93
11,6
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
-316
-527
211
-40,0
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet
28
19
9
47,8
Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen
2.405
1.867
538
28,8
Übrige Aktiva
7.524
3.502
4.022
>100,0
Bilanzsumme Aktiva
35.079
28.693
6.386
22,3
134Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die Kredite und Darlehen an Kunden konnten im abgelaufenen Wirtschaftsjahr v.a. bei Unternehmen, Privaten und der öffentlichen Hand um EUR 976,3 Mio. auf EUR 15.866,9 Mio gesteigert werden.
Die Kredite und Darlehen an Kreditinstitute betrugen zum 31. Dezember 2023 EUR 3.643,1 Mio. nach einem Vorjahreswert von EUR 4.008,7 Mio., was vorwiegend auf ein gesunkenes Volumen im Raiffeisensektor zurückzuführen war.
Der Bilanzposten der at Equity-bilanzierten Unternehmen stieg im Berichtsjahr v.a. aufgrund der Erhöhung der Beteiligung auf 24,83% (VJ: 22,66%) und positiven Ergebnisbeiträgen der RBI von EUR 1.867,2 Mio. auf EUR 2.405,4 Mio.
Das Volumen der übrigen Aktiva betrug EUR 7.523,9 Mio. gegenüber EUR 3.501,6 Mio. zum 31. Dezember 2022. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr war zum Großteil auf einen deutlich höheren Guthabenstand bei Zentralbanken zurückzuführen.
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Passiva
in EUR Mio.
31.12.2023
31.12.2022
Veränderung absolut
Veränderung in %
Fin. Verb. zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
31.418
25.468
5.950
23,4
davon Einlagen von Kreditinstituten
12.155
9.387
2.768
29,5
davon Einlagen von Kunden
9.917
8.896
1.021
11,5
davon Verbriefte Verbindlichkeiten (inkl. Ergänzungskapital)
9.248
7.084
2.164
30,5
davon sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
98
101
-3
-3,1
Fin. Verb. erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet
261
343
-82
-23,8
Gesamtes Eigenkapital
2.664
2.098
566
27,0
Übrige Passiva
736
784
-49
-6,2
Bilanzsumme Passiva
35.079
28.693
6.386
22,3
Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage135
Die Einlagen von Kreditinstituten betrugen zum Bilanzstichtag EUR 12.155,1 Mio. Der Anstieg um EUR 2.767,8 Mio. oder
29,5% gegenüber dem Vorjahreswert i.H.v. EUR 9.387,3 Mio. ist überwiegend auf Repo-Geschäfte und auf ein höheres Einlagevolumen von Sektorinstituten zurückzuführen. Der Einlagenstand der OeNB sank gegenüber dem Vorjahr vor allem durch das ausgelaufene TLTRO III-Volumen i.H.v. EUR 1.270 Mio.
Die Einlagen von Kunden inklusive Spareinlagen stiegen um EUR 1.021,1 Mio. auf EUR 9.917,4 Mio., was sich vorwiegend durch ein höheres Einlagenvolumen von Unternehmen, Versicherungen und der öffentlichen Hand begründeten.
Das Gesamtvolumen der Verbrieften Verbindlichkeiten inkl. Ergänzungskapital lag bei EUR 9.247,6 Mio. und damit aufgrund von Neuemissionen und dem Ersatz von abgelaufenen Papieren um EUR 2.163,9 Mio. über dem Vorjahr.
Die positive Entwicklung des Eigenkapitals auf EUR 2.664,1 Mio. (VJ: 2.097,8 Mio.) ist auf die gute Ergebnisentwicklung 2023 zurückzuführen.
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136Finanzielle Leistungsindikatoren
Finanzielle Leistungsindikatoren
Erfolgskennzahlen
Die Konzern Cost Income Ratio (CIR) – das sind die Betriebsaufwendungen abzüglich der Erträge aus Verrechnung an Dritte im Verhältnis zu den Betriebserträgen (inkl. assoziierten Unternehmen exkl. Wertaufholungen/Wertminderungen) – lag im Jahr 2023 bei 19,9% (VJ: 18,4%). Die CIR für den RLB Bankbetrieb (exklusive Ergebnisbeitrag und Refinanzierungsaufwand aus der RBI Beteiligung) belief sich auf 55,4% (VJ: 59,1%).
Der Konzern Return on Equity nach Steuern – die Eigenkapitalverzinsung bezogen auf das durchschnittlich eingesetzte Eigenkapital – lag im Geschäftsjahr 2023 bei 33,9% (VJ: negatives Ergebnis).
Aufsichtsrechtliche Eigenmittel
Die RLB NÖ-Wien bildet keine eigene Kreditinstitutsgruppe (KI-Gruppe) im Sinne der regulatorischen Bestimmungen und unterliegt als Konzern selbst nicht den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen für Bankengruppen, da sie Teil der Raiffeisen-Holding
NÖ-Wien-KI-Gruppe ist. Die nachstehend erörterten Kennzahlen wurden nach den Bestimmungen der Capital Requirements Regulation (CRR) sowie des BWG für die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-KI-Gruppe ermittelt.
In der Folge werden die konsolidierten bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-KI-Gruppe dargestellt:
Die Eigenmittel gemäß Art. 72 i.V.m. Art 18 CRR betragen EUR 3.225,6 Mio. (VJ: 2.671,9 Mio.). Mit 22,4% (VJ: 20,0%) liegt die Eigenmittelquote für das Gesamtrisiko deutlich über der SREP-Gesamtkapitalanforderung inkl. Puffer i.H.v. 16,15%. Diese umfasst eine Mindesteigenmittelanforderung von 8,00% gemäß Art. 92 CRR sowie eine zusätzliche Eigenmittelanforderung von 4,30% aufgrund des aufsichtsrechtlichen Überprüfungs- und Evaluierungsprozesses (SREP - Supervisory Review and Evaluation Process, SREP). Die Kapitalpufferanforderungen setzten sich aus dem Systemrisikopuffer von 0,50%, dem O-SII Puffer von 0,75%, dem antizyklischen Kapitalpuffer von 0,10% und dem Kapitalerhaltungspuffer von 2,50% zusammen.
Die Eigenmittel setzen sich wie folgt zusammen: Zum harten Kernkapital zählen das gezeichnete Kapital des übergeordneten Kreditinstitutes von EUR 124,6 Mio., die gebundenen Kapitalrücklagen von EUR 907,7 Mio., die Gewinnrücklagen von EUR 2.248,8 Mio., diverse aufsichtsrechtliche Korrekturposten von EUR -97,2 Mio. sowie die Anwendung der IFRS 9-Übergangsvorschriften von EUR 19,2 Mio. Abzüglich der Abzugsposten von EUR -191,7 Mio. ergibt sich ein hartes Kernkapital von EUR 3.011,4 Mio. Das zusätzliche Kernkapital besteht aus einem AT 1-Kapitalinstrument von EUR 95,0 Mio. Somit ergibt sich ein Kernkapital nach Abzugsposten von EUR 3.106,4 Mio. (VJ: 2.505,4 Mio.).
Das Ergänzungskapital von EUR 119,2 Mio. (VJ: 166,4 Mio.) resultiert zur Gänze aus anrechenbaren Tier-2-Instrumenten.
Der Anteil des Kernkapitals an den Eigenmitteln beträgt 96,3% (VJ: 93,8%).
Die Quote für das harte Kernkapital (CET1 Ratio) beträgt per 31. Dezember 2023 20,9% (VJ: 18,1%), die Kernkapitalquote (T1 Ratio) für das Gesamtrisiko der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-KI-Gruppe liegt bei 21,6% (VJ: 18,8%).
Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess 137
Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess
Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Implementierung, Ausgestaltung und Aufrechterhaltung eines den Anforderungen des Unternehmens entsprechenden internen Kontrollsystems (IKS), unter Berücksichtigung der Unternehmensstrategie, des Geschäftsumfanges sowie wirtschaftlicher und organisatorischer Aspekte. Der Vorstand hat ein IKS eingerichtet, dessen Wirksamkeit vom Prüfungsausschuss überwacht wird. Das IKS wird laufend den sich ändernden organisatorischen Gegebenheiten angepasst.
Kontrollumfeld
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem (IKSRL) umfasst alle Abläufe – von der Entstehung eines Geschäftsfalls bis hin zur Erstellung des Jahresabschlusses. Es besteht aus definierten Grundsätzen sowie aufeinander abgestimmten Methoden und Maßnahmen, welche dazu dienen das Vermögen zu sichern, die Ordnungsmäßigkeit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Abrechnungsdaten zu gewährleisten und die Einhaltung der festgelegten Geschäftspolitik zu unterstützen. Ziel des IKSRL ist es, durch entsprechende Prozessgestaltung und Kontrollmaßnahmen die Risiken mit angemessener und hinreichender Sicherheit zu steuern und somit sicherzustellen, dass die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung eingehalten sowie ein wahrheitsgetreues Bild des Unternehmens durch den Jahresabschluss und den Lagebericht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen vermittelt wird. Für die Implementierung der Anweisungen und internen Kontrollen ist das Management der jeweiligen Unternehmenseinheit verantwortlich. Die Überwachung der Einhaltung dieser Regelungen erfolgt durch die Interne Revision.
Das interne Kontrollsystem umfasst Richtlinien und Prozesse, welche:
  • Die Aufbewahrung von Dokumenten regeln, sowie hinreichend detailliert, korrekt und angemessen Auskunft über Geschäftsentwicklungen und die Verwendung von Vermögenswerten geben,
  • sicherstellen, dass alle Transaktionen zur wahrheitsgemäßen Erstellung des Jahresabschlusses vollständig erfasst werden und dafür sorgen, dass nicht genehmigte Anschaffungen, Nutzungen oder Veräußerungen von Vermögenswerten, welche einen wesentlichen Einfluss auf den Jahresabschluss haben könnten, verhindert oder frühzeitig erkannt werden,
  • die Einhaltung der maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften gewährleisten sowie
  • eine ausreichende Berichterstattung an das Management, den Aufsichtsrat und den Prüfungsausschuss sicherstellen.
Risikobeurteilung
Wesentliche Risiken in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess werden durch den Vorstand evaluiert und überwacht, um Fehler und Betrugsfälle im Jahresabschluss zu vermeiden. Erhöhte Fehlerrisiken bestehen vor allem bei komplexen Bewertungs- und Bilanzierungsfragen.
Im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses bergen insbesondere folgende Faktoren das Risiko wesentlicher Fehler:
  • Schätzungen bei der Bestimmung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten bei Nichtvorliegen verlässlicher Marktwerte,
  • Schätzungen bei der Bilanzierung von Risikovorsorgen für Kredite und bei der Bildung von Rückstellungen,
  • Annahmen bei der Beurteilung der Werthaltigkeit von Eigenkapitalinstrumenten,
  • komplexe Bilanzbewertungsgrundsätze im Rahmen des herausfordernden Geschäftsumfeldes.
138Das interne Kontrollsystem für den Rechnungslegungsprozess
Kontrollmaßnahmen
Der Rechnungslegungsprozess bis hin zum Jahresabschluss ist von effizienten im Prozess integrierten Kontrollen begleitet. An der Ausführung des IKSRL sind zahlreiche Mitarbeiter beteiligt, die im Bereich Finanzen der RLB NÖ-Wien tätig sind. Die Abteilung ICAAP/Modelle wird als IKS-Beauftragter unterstützend tätig. Buchungskontrollen werden einerseits durch automatisierte
IT-Kontrollen und andererseits anlassbezogen und periodisch durch die beauftragenden Abteilungen durchgeführt. Die Risiken und Kontrollen werden im IKS-Tool (SAS EGRC) der RLB NÖ-Wien dokumentiert.
Information und Kommunikation
Der Prozess der Jahresabschlusserstellung wird durch den Bereich Finanzen der RLB NÖ-Wien verantwortet. Die Überwachung des Prozesses und der Vollständigkeit erfolgt mittels Checklisten durch die Abteilung Rechnungswesen. Die Aufbau- und Ablauforganisation ist den Mitarbeitern über IT-Systeme ersichtlich. Diese unterliegt einem laufenden Evaluierungsprozess.
Im jährlich erstellten Jahresabschluss und Lagebericht erfolgt die Erläuterung der Rechnungslegungsergebnisse entsprechend den gesetzlichen Vorgaben.
Durch monatliche und quartalsweise Berichte an den Vorstand und den Aufsichtsrat sowie halbjährliche Berichte an den
Prüfungsausschuss sind die Finanzberichterstattung und die Überwachung des internen Kontrollsystems sichergestellt.
Überwachung
Neben der generellen Verantwortung des Vorstandes sind für die laufende Überwachung entsprechend dem Aufgabenbereich die jeweiligen Bereichsleiter zuständig.
Die Innenrevision der RLB NÖ-Wien prüft, als integraler Bestandteil des Risikocontrolling- und Risikomanagementsystems, ob die RLB NÖ-Wien über adäquate interne Kontrollsysteme verfügt. Die Hauptaufgabe der Revision in Bezug auf das IKSRL liegt in der Überprüfung und Beurteilung der Wirksamkeit von Arbeitsabläufen, Prozessen und internen Kontrollen. Die Innenrevision der RLB NÖ-Wien arbeitet weisungsfrei im Auftrag des Vorstandes der RLB NÖ-Wien.
Risikobericht
Hinsichtlich der Erläuterungen der Finanzrisiken im RLB NÖ-Wien-Konzern sowie zu den Zielen und Methoden im Risikomanagement wird auf den ausführlichen Risikobericht im Anhang (Note (32) Risiken von Finanzinstrumenten) verwiesen.

Zweigniederlassungen139
Zweigniederlassungen
Die Filialstruktur der RLB NÖ-Wien wurde 2023 weiter optimiert. Per 31. Dezember 2023 wurden die Privat- und Geschäftskunden der RLB NÖ-Wien an 20 Wiener Standorten serviciert. Im Raiffeisenhaus Wien wurden im Berichtsjahr zusätzlich auch Raiffeisen-Mitarbeiter und Mitarbeiter der Sektor-Unternehmen betreut, den Geschäftskunden standen fünf Berater-Teams zur Verfügung. Die Kommerzkunden wurden 2023 am Standort Raiffeisenhaus Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, betreut. Es bestehen keine Zweigniederlassungen im Ausland.
Forschung und Entwicklung
Im Jahr 2023 wurden neue Wege in der Forschung und Entwicklung beschritten: Mit dem Start des internen Innovationsprogramms 'InnovateX' wurde der Grundstein für die Entwicklung von Innovationen innerhalb des Unternehmens gelegt.
140Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Die RLB NÖ-Wien ist gemäß § 243b Abs. 7 UGB von der Pflicht zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung befreit. Die Nachhaltigkeitsbelange der RLB NÖ-Wien werden im Zuge der konsolidierten nichtfinanziellen Erklärung im Konzernlagebericht des Mutterunternehmens der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien dargestellt. Der Konzernlagebericht der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien ist am Sitz der Gesellschaft sowie beim Firmenbuch Wien erhältlich und auf der Website unter www.raiffeisenholding.com abrufbar.
Besondere Vorgänge nach dem Bilanzstichtag
Die Vorgänge nach dem Bilanzstichtag werden in den Notes erläutert.
Ausblick 2024141
Ausblick 2024
Das wirtschaftliche Umfeld
Die globale Konjunktur ist schwach ins Jahr 2024 gestartet. Ein höheres Zinsniveau, eine fragile Weltwirtschaft und geopolitische Risiken sind die Ausgangslage für 2024.
Die Perspektiven für die Weltwirtschaft haben sich der Jänner-Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge etwas aufgehellt. Die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung beruhen vor allem auf dem weiteren Rückzug der Inflation und einer Belebung des schwachen Welthandels. Das globale Wachstum dürfte 2024 3,1% betragen. Im langfristigen Vergleich ist dies schwach, im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2019 gab es ein BIP-Plus von 3,8%. Das Gesamtbild für viele Staaten dürfte im Jahr 2024 dennoch besser ausfallen als im Jahr 2023. Für alle untersuchten Länder außer Argentinien wird eine positive Entwicklung der Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr erwartet.
Die gestiegenen Zinsen, mit denen die Inflation bekämpft wird, gehen zulasten von Investitionen. Außerdem haben sich viele Staaten während der COVID-19-Pandemie und später zur Abfederung hoher Energiepreise massiv verschuldet. Nun werden die staatlichen Unterstützungen allmählich zurückgefahren, was das Wachstum auch dämpft. Geopolitische Spannungen wie der Krieg in der Ukraine oder der wiederaufgeflammte Nahostkonflikt bremsen den internationalen Handel aus.
Der IWF hob die Wachstumsprognose für 2024 sowohl für die USA (um 0,6%-Punkte auf jetzt 2,1%) als auch für China (um 0,4%-Punkte auf 4,6%) deutlich an. Indien weist mit einem prognostizierten Wachstum von 6,5% den stärksten Zuwachs der großen Volkswirtschaften aus.
Für die Eurozone erwartet der IWF ein Wirtschaftswachstum von 0,9% gegenüber dem Vorjahr. Deutschland dürfte der IWF-Prognose zufolge mit 0,5% erneut das niedrigste Wachstum der G7-Staaaten verzeichnen. Es wird zu einer Lockerung der Schuldenbremse aufgerufen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Das WIFO prognostiziert für Österreich ein BIP-Wachstum um 0,9% in diesem Jahr. Getragen wird der verhaltene Aufschwung vor allem durch die Konsumnachfrage aus dem Inland. Der Privatkonsum, der im Jahr 2023 stagnierte, soll 2024 um 1,6% wachsen. Vor allem die stark steigenden Reallöhne dürften für einen positiven Impuls sorgen.
Die Industrie in Österreich schwächelte auch zum Jahresbeginn 2024. Der Einkaufsmanagerindex stieg im Jänner leicht gegenüber dem Vormonat an. Mit 43,0 Punkten wurde immerhin der höchste Wert seit zehn Monaten erzielt. Allerdings wurde damit die Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird, erneut deutlich unterschritten.
Mit Blick auf die Teuerung ist der Einstieg ins Jahr 2024 erfreulich verlaufen. Die Inflationsrate in der Eurozone fiel von 2,9% im Dezember 2023 auf 2,8% im Jänner 2024. Maßgeblich hierfür war der fortgesetzte Rückgang der Teuerungsrate ohne die volatilen Preise für Energie, Nahrungs- und Genussmittel, die weiter von 3,4% auf 3,3% sank. Die wieder billigere Energie und kaum noch steigende Nahrungsmittelpreise werden den Preisanstieg bei nicht-energetischen Waren und Dienstleistungen noch einige Monate dämpfen. Im späteren Jahresverlauf dürften die Unternehmen die zuletzt deutlich gestiegenen Lohnkosten in stärkerem Umfang an ihre Kunden weitergeben, und folglich die Inflationsraten wieder höher ausfallen.
142Ausblick 2024
Auch in Österreich ist die Teuerung zu Jahresbeginn auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2021 zurückgegangen. Laut Schnellschätzung der Statistik Austria beträgt die Inflationsrate im Jänner voraussichtlich 4,5% (VPI) bzw. 4,3% (HVPI). Der deutliche Rückgang ist primär den Preisrückgängen bei Haushaltsenergie zuzuschreiben, und hier insbesondere den Strompreisen. Auch im Monatsvergleich sind die Inflationsdaten mit 0,2%(VPI) bzw. 0,4% (HVPI) deutlich gesunken. Das WIFO erwartet für das Gesamtjahr 2024 eine Inflationsrate von 4%. Österreichs Inflationsrate dürfte damit aber weiterhin mehr als einen Prozentpunkt über dem Schnitt der Eurozone liegen.
2024 wird als das Jahr der Zinssenkungen der großen Notenbanken der Welt gesehen. Die Zinssenkungserwartungen dies- und jenseits des Atlantiks dürften aber etwas über das Ziel hinausgeschossen sein. Der IWF warnte vor dem „Risiko verfrühter Lockerung“. Die Zentralbanken müssten von Daten, nicht von überschwänglichen Markterwartungen geleitet werden. Sie sollten jedoch nicht zögern, die Zinsen zu senken, wenn die Daten zeigen, dass der Zeitpunkt richtig ist. Der IWF sieht bei den Leitzinsen eine Wende in der Mitte des Jahres.
Die Europäische Zentralbank (EZB) beließ ihre Geldpolitik am 25. Jänner 2024 wie erwartet unverändert. Wichtiger für die Märkte waren daher Hinweise darauf, wann die EZB einen Zinssenkungszyklus beginnen könnte. EZB-Präsidentin Lagarde bestätigte ihre Aussage vom Weltwirtschaftsforum in Davos, dass eine Zinssenkung in diesem Sommer durchaus wahrscheinlich sei. Die EZB werde aber auch künftig weiter datenabhängig entscheiden. Besonders richtungsweisend sei die Entwicklung der Löhne und Gehälter in den kommenden Monaten. Lagarde verwies auf die nächste EZB-Sitzung am 7. März 2024, wo die EZB neue Projektionen zur konjunkturellen Entwicklung und zur Inflation veröffentlichen werde.
Die von der US-Notenbank für dieses Jahr angepeilte Zinswende lässt auf sich warten. Auch die US-Notenbank Fed hat ihre Leitzinsen am 31. Jänner 2024 unverändert gelassen (Spanne von 5,25% bis 5,50%). Fed-Chef Jerome Powell machte deutlich, dass man „klare Signale" benötige, dass es nachhaltig nach unten in Richtung des Fed-Inflationsziels von 2% gehe. Eine Zinssenkung bereits auf der nächsten Sitzung im März ist unwahrscheinlich.
Ausblick zur Unternehmensentwicklung
STRATEGIEPROZESS – Fokus 2027
Das Vorstandsteam der RLB NÖ-Wien setzt seinen bereits eingeschlagenen Kurs durch die Festlegung der neuen Strategie "Fokus 2027" fort. Unter dem Ziel der absoluten Kundenzentrierung wurden folgende strategische Schwerpunkte bis 2027 definiert:
  • Fokus Mittelstand: Ein wesentlicher Schwerpunkt im Firmenkundensegment ist die intensivierte Betreuung und Finanzierung von mittelständischen Unternehmen, welche als tragende Säulen der österreichischen Wirtschaft gelten.
  • Fokus Nachhaltigkeit: Die RLB NÖ-Wien möchte Firmenkunden aktiv bei der Umstellung auf ESG-Kriterien unterstützen und als zentraler Ansprechpartner in Sachen Nachhaltigkeit fungieren. Der Ausbau des Bereichs ESG & Investor Relations Management (ESG) wird auch im Hinblick auf die neuen Anforderungen der EU-Taxonomie und regulatorischen Vorschriften nicht nur betreffend der Berichterstattung sondern vor allem auch hinsichtlich entsprechender konkreter Maßnahmen intensiv vorangetrieben. So steht die RLB NÖ-Wien bei der grünen Transformation unter anderem mit dem Going Green Kredit bei Investitionen, die einen aktiven Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft leisten, zur Seite.
  • Fokus Omnikanal: Im Privatkundengeschäft soll durch ein umfassendes Omnikanal-Angebot eine optimale Kundenansprache gewährleistet werden. Durch die Konzentration auf Kernprodukte sollen diese digital, skalierbar und kundenzentriert angeboten werden.
Ausblick 2024143
Schwerpunkte im Kundengeschäft 2024
In Umsetzung der Strategie „FOKUS 2027“ liegen die Prioritäten im Jahr 2024 im Kundengeschäft auf folgenden Themen:
  • Kommerzkundengeschäft: Als starker Partner an der Seite der Kunden wird die RLB NÖ-Wien im Firmenkundengeschäft den Wachstumskurs sowohl durch Begleitung der bestehenden Kunden als auch durch Ansprache neuer Kundengruppen mit Positionierung auf den Mittelstand als Rückgrat der österreichischen Wirtschaft fortsetzen. Als regionaler Ansprechpartner werden persönliche Betreuung für komplexe Finanzierungslösungen und digitale Angebote für maßgeschneiderte Lösungen Hand in Hand offeriert. Das Angebot wird laufend ausgebaut und weiterentwickelt.
  • KMU und Privatkundengeschäft: Die RLB NÖ-Wien begleitet weiterhin klein- und mittelständische Betriebe (KMU) mit passenden Lösungen – diese reichen von Finanzierungen, über Förderberatung bis hin zur Vorsorge. Im Rahmen der Initiative "Raiffeisen Unternehmertum" soll KMU ermöglicht werden, etwa durch Mezzaninkapital Unternehmensnachfolgen, Betriebsübernahmen oder Wachstumsprojekte trotz fehlendem Eigenkapital zu realisieren. Im Privatkundengeschäft wird der Schwerpunkt weiterhin auf dem Hypothekargeschäft liegen, ergänzt um die gesamte Service- und Produktpalette, die den Kunden über traditionelle sowie breitflächig online verfügbare Vertriebswege angeboten wird. Abgestimmt auf die Kundenbedürfnisse werden als regionaler Partner maßgeschneiderte und personalisierte Lösungen entwickelt. Durch den fortgesetzten Wachstumskurs wird die Ertragslage der Bank und die Kapitalausstattung weiter langfristig gestärkt.
  • Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts: Im Sinne der absoluten Kundenzentrierung bietet die RLB NÖ-Wien ihren Kunden aktuelle und lebensnahe Lösungen an – und das auch über das Bankgeschäft hinaus. Das Ziel ist, dass die RLB NÖ-Wien ihre Kunden begleiten kann – stets mit professionellen Partnern und durch die Weiterentwicklung des Angebots um innovative Lösungen. Mit der Kooperation mit Bitpanda und der Möglichkeit für eine digitale Veranlagung über sämtliche Asset-Klassen nimmt die RLB NÖ-Wien eine Vorreiterrolle unter den traditionellen Banken im deutschsprachigen Raum ein.
  • Die RLB NÖ-Wien ist seit Jahrzehnten im Bereich der erneuerbaren Energien ein Vorreiter in der Finanzierung. Sie hält mit ihrer Beteiligung an NAWARO ENERGIE Betrieb GmbH, einem der größten Ökostromproduzenten Niederösterreichs, ein Unternehmen, das im Bereich der Energie- und Pelletserzeugung nachhaltig tätig ist und somit einen wesentlichen Beitrag zur regionalen Versorgungssicherheit leistet. Weiters wurde mit dem Ökostromtarif „Auri“ ein attraktives Angebot sowohl für Privatkunden als auch für Unternehmen auf den Markt gebracht und somit die Innovationsstrategie konsequent fortgesetzt.
  • Als Verbundbank soll die Rolle des Synergiepartners für die niederösterreichischen Raiffeisenbanken weiter intensiv ausgebaut und die strategische sowie die operative Zusammenarbeit gestärkt werden.
Die Ergebnissituation des RLB NÖ-Wien Bankbetriebs (exklusive Ergebnisbeitrag und Refinanzierungsaufwand aus der RBI-Beteiligung) wird auch 2024 auf einem hohen Niveau erwartet. Neben einer stabilen Entwicklung des Zinsergebnisses wird durch geplante Vertriebsschwerpunkte im Jahr 2024 eine deutliche Steigerung des Provisionsergebnisses angestrebt. Aufgrund der aktuellen Konjunkturlage wird 2024 von im Vergleich zu den letzten Jahren erhöhten Risikokosten ausgegangen. Dabei kann in der RLB NÖ-Wien auf das stabile Fundament einer vorausblickenden und umsichtigen Risikopolitik aufgebaut werden.
RBI Beteiligung:
Die RBI ist die größte Beteiligung der RLB NÖ-Wien; die geplante Aufstockung der RBI-Anteile auf 25% + 1 Aktie konnte mit 31. Jänner 2024 erfolgreich abgeschlossen werden.
144Ausblick 2024
Aufgrund ihrer starken Positionierung in der Region Zentral- und Osteuropa ist die RBI besonders von der aktuellen geopolitischen Situation rund um den Krieg in der Ukraine betroffen. Im Jahresabschluss der RLB NÖ-Wien sind die Auswirkungen des Krieges in Bezug auf die Entwicklung des Unternehmenswertes der RBI auf Basis des aktuellen Informationsstandes abgebildet. Im aktuellen Geschäftsjahr verzeichnete die RBI einen sehr guten operativen Geschäftsverlauf aus den fortgeführten Geschäftsbereichen ohne Russland mit sehr starken Kernerträgen, insbesondere im Nettozinsergebnis.
Die RBI hat im Rahmen einer Ad Hoc Meldung am 19. Dezember 2023 über die Absicht informiert, über ihre russische Tochter AO Raiffeisenbank 28.500.000 Stück Aktien der STRABAG SE, dies entspricht 27,78% der ausgegebenen Aktien zu erwerben. Nach Durchführung der Transaktion (Closing) ist geplant, die STRABAG-Aktien als Sachdividende an die RBI zu übertragen. Die Durchführung des Erwerbs ist abhängig von verschiedenen aufschiebenden Bedingungen, darunter der Abschluss der Sanktions-Compliance-Due-Diligence-Prüfung durch die RBI, die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden und die kartellrechtlichen Freigaben. Aufgrund der erforderlichen Genehmigungen ist die Umsetzung der Transaktion mit hoher Unsicherheit behaftet. Im Fall eines Closings der Transaktion ist aus heutiger Sicht von einem positiven Werteffekt auszugehen.
Die weitere Entwicklung der geopolitischen Situation wird vom Management der RBI laufend beobachtet, mögliche Szenarien werden analysiert sowie unterschiedliche strategische Optionen in Bezug auf Russland evaluiert. Im Hinblick auf das Geschäftsjahr 2024 wird auf Basis der aktuellen Informationen eine gute Entwicklung des operativen Ergebnisses erwartet.
Aufgrund der gegenwärtigen Unsicherheiten werden die Informationen und die strategischen Überlegungen der RBI durch den Vorstand der RLB NÖ-Wien laufend evaluiert und bewertet.
Risikofaktoren für die Prognose des Geschäftsjahres 2024 inkludieren geopolitische und volkswirtschaftliche Entwicklungen,
regulatorische Maßnahmen sowie globale Gesundheitsrisiken und Änderungen im Wettbewerbsumfeld. Finanzprognosen sind aufgrund deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin mit erhöhter Unsicherheit behaftet.

145
Wien, am 13. März 2024
Der Vorstand
Generaldirektor
Mag. Michael HÖLLERER e.h.
Generaldirektor-Stellvertreter
KR Mag. Reinhard KARL e.h.
Vorstandsdirektor
Dr. Roland MECHTLER, CPA e.h.
Vorstandsdirektor
Dr. Martin HAUER e.h.
Vorstandsdirektorin
Dr. Claudia SÜSSENBACHER, M.B.L. e.h.
146
KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS 2023
Konzerngesamtergebnisrechnung147
Konzerngesamtergebnisrechnung
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in TEUR
Notes
01.01.- 31.12.2023
01.01.- 31.12.2022
Zinsüberschuss
(1)
311.483
239.301
Zinserträge nach der Effektivzinsmethode berechnet
 
1.133.370
380.668
Zinserträge nicht nach der Effektivzinsmethode berechnet
 
102.779
63.275
Zinsaufwendungen nach der Effektivzinsmethode berechnet
 
-863.831
-150.671
Zinsaufwendungen nicht nach der Effektivzinsmethode berechnet
 
-60.836
-53.971
Provisionsüberschuss
(2)
52.818
51.922
Provisionserträge
 
99.255
92.240
Provisionsaufwendungen
 
-46.437
-40.318
Dividendenerträge
(3)
1.602
1.974
Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen
(4)
738.337
-75.527
Personal- und Sachaufwand, Abschreibungen
(5)
-272.613
-252.088
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
(6)
2.944
15.086
davon Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
 
-1.530
224
Gewinne/Verluste aus Beteiligungen und nicht finanziellen Vermögenswerten
(7)
541
-5.199
Wertminderung/Wertaufholung finanzieller Vermögenswerte
(8)
-49.350
-26.869
Sonstiges betriebliches Ergebnis
(9)
30.631
38.386
Sonstige betriebliche Erträge
 
71.970
69.053
Sonstige betriebliche Aufwendungen
 
-44.993
-38.408
Zuführungen oder Auflösungen von Rückstellungen
 
3.655
7.741
Ergebnis vor Steuern
 
816.393
-13.014
Steuern vom Einkommen
(10)
-8.590
-9.339
Ergebnis nach Steuern
 
807.802
-22.353
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
 
6
3
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
 
807.796
-22.357

148Konzerngesamtergebnisrechnung
Überleitung zum Konzerngesamtergebnis
in TEUR
Notes
01.01.- 31.12.2023
01.01.- 31.12.2022
Ergebnis nach Steuern
 
807.802
-22.353
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
 
-1.181
17.864
Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen
(28)
-6.958
5.375
Fair Value-Änderungen von Eigenkapitalinstrumenten (erfolgsneutral)
(31)
6.007
-660
Latente Steuern auf Posten, die nicht umgegliedert werden
(22)
351
-389
Anteiliges sonstiges Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen
(31)
-580
13.538
Posten, die möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
 
-230.885
-87.212
Anteiliges sonstiges Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen
(31)
-230.885
-87.212
Sonstiges Ergebnis
 
-232.066
-69.349
Gesamtergebnis
 
575.736
-91.702
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
 
6
3
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
 
575.730
-91.705
Konzernbilanz149
Konzernbilanz
Aktiva in TEUR
Notes
31.12.2023
31.12.2022
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
(11)
6.653.098
2.504.570
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
(12)
744.098
674.177
Derivate
 
289.536
400.943
Sonstige Handelsaktiva
 
454.562
273.234
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
(13)
150.954
127.782
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
(14)
28.254
19.110
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
(15) (16)
24.542.372
23.030.143
Schuldverschreibungen
 
5.001.197
4.118.147
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
 
3.643.058
4.008.682
Kredite und Darlehen an Kunden
 
15.866.887
14.890.552
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
 
31.230
12.762
Derivate - Hedge Accounting
(17)
558.985
679.100
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
(18)
-316.273
-526.983
Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen
(19)
2.405.437
1.867.191
Sachanlagen
(20)
140.728
134.575
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
(20)
1.085
1.370
Immaterielle Vermögenswerte
(21)
5.606
6.910
Steueransprüche
(22)
10.965
10.372
Steuerforderungen
 
5.343
5.553
Latente Steuerforderungen
 
5.622
4.819
Sonstige Aktiva
(23)
153.475
164.659
Gesamt
 
35.078.783
28.692.978
Passiva in TEUR
Notes
31.12.2023
31.12.2022
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten - Derivate
(24)
261.237
342.783
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
(25)
31.417.916
25.468.297
Einlagen von Kreditinstituten
 
12.155.098
9.387.312
Einlagen von Kunden
 
9.917.366
8.896.230
Verbriefte Verbindlichkeiten
 
9.247.583
7.083.708
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
 
97.869
101.048
Derivate - Hedge Accounting
(26)
639.946
821.183
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
(27)
-83.571
-201.925
Rückstellungen
(28)
112.238
101.626
Steuerschulden
(29)
16.406
18.682
Sonstige Passiva
(30)
50.532
44.546
Gesamtes Eigenkapital
(31)
2.664.080
2.097.785
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Eigenkapital
 
43
37
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital
 
2.664.036
2.097.748
Gesamt
 
35.078.783
28.692.978
150Konzernbilanz
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung151
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung
 
Anteile der Gesellschafter des Mutterunternehmens
in TEUR
Gezeich-
netes Kapital
Kapital-rück-lagen
Gewinn-rücklagen inkl. G/V
Übriges Eigen-kapital (AT1)
Sonstiges Perioden-ergebnis (OCI)
Eigen-kapital dem MU zuzu-rechnen
Nicht beherr-schende Anteile
Gesamt
Eigenkapital 01.01.2022
219.789
556.849
1.815.667
0
-474.912
2.117.394
52
2.117.445
Gesamtergebnis
0
0
-22.357
0
-69.349
-91.705
3
-91.702
Periodenergebnis
0
0
-22.357
0
0
-22.357
3
-22.353
Sonstiges Ergebnis
0
0
0
0
-69.349
-69.349
0
-69.349
Einzahlungen
0
0
0
76.000
0
76.000
0
76.000
Ausschüttungen
0
0
0
0
0
0
-10
-10
Anteilige sonstige Eigenkapitalver-änderungen der at Equity-bilanzierten Unternehmen
0
0
-4.077
0
0
-4.077
0
-4.077
Konzernkreisver-änderungen
0
0
0
0
136
136
-8
128
Eigenkapital 31.12.2022
219.789
556.849
1.789.233
76.000
-544.125
2.097.748
37
2.097.785
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Eigenkapital 01.01.2023
219.789
556.849
1.789.233
76.000
-544.125
2.097.748
37
2.097.785
Gesamtergebnis
0
0
807.796
0
-232.066
575.730
6
575.736
Periodenergebnis
0
0
807.796
0
0
807.796
6
807.802
Sonstiges Ergebnis
0
0
0
0
-232.066
-232.066
0
-232.066
Ausschüttungen AT1
0
0
-8.111
0
0
-8.111
0
-8.111
Anteilige sonstige Eigenkapitalver-änderungen der at Equity-bilanzierten Unternehmen
0
0
-1.328
0
0
-1.328
0
-1.328
Sonstige Veränderungen
0
0
-3
0
0
-3
0
-3
Eigenkapital 31.12.2023
219.789
556.849
2.587.588
76.000
-776.191
2.664.036
43
2.664.080
152Konzernkapitalflussrechnung
Konzernkapitalflussrechnung
in TEUR
Notes
01.01.- 31.12.2023
01.01.- 31.12.2022
Jahresüberschuss nach Steuern
 
807.802
-22.353
Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Sachanlagen sowie Bewertungen von Finanzanlagen und Unternehmensanteilen
 
-136.181
431.931
Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen
(4)
-738.337
75.527
Auflösung/Dotierung von Rückstellungen und Risikovorsorgen
 
21.050
16.693
Gewinn (-)/Verlust (+) aus der Veräußerung von Sach- und Finanzanlagen
 
-2.393
3.214
Umgliederung Zinsüberschuss, Dividenden und Steuern vom Einkommen
 
-304.495
-241.693
Sonstige Anpassungen (per Saldo)
 
6.992
-3.987
Zwischensumme vor Veränderung Vermögenswerten/Verbindlichkeiten (operativ)
 
-345.561
259.331
Sonstige Sichteinlagen
 
-418.410
120.733
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
 
-116.114
-169.280
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum Fair Value bewertet
 
-20.457
7.154
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
 
-639.036
-2.393.606
Derivate - Hedge Accounting
 
-165.292
357.523
Sonstige Aktiva
 
11.185
-41.199
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten - Derivate
 
-88.971
47.838
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
 
6.191.586
-179.611
Sonstige Rückstellungen
 
-14.769
-8.082
Sonstige Passiva
 
5.986
-9.643
Erhaltene Zinsen
 
1.170.738
488.145
Erhaltene Dividenden
 
67.458
10.315
Gezahlte Zinsen
 
-814.967
-210.927
Ertragsteuerzahlungen
 
-10.260
-4.750
Cash Flow aus operativer Geschäftstätigkeit
 
4.813.115
-1.726.058
Einzahlungen aus der Veräußerung von Finanzanlagen
 
212.454
596.704
Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
 
742
434
Einzahlungen aus der Veräußerung von Tochterunternehmen abzügl. liquider Mittel
 
0
10.203
Auszahlungen für den Erwerb von Finanzanlagen
 
-970.668
-1.477.305
Auszahlungen für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
 
-11.819
-30.916
Cash Flow aus Investitionstätigkeit
 
-769.291
-900.880
Einzahlungen aus Kapitalzufuhr
 
0
76.000
Auszahlungen aus zusätzlichen Eigenkapitalinstrumenten
 
-8.111
0
Einzahlungen aus Ergänzungskapital
(25)
1.871
77.159
Auszahlungen aus Ergänzungskapital
(25)
-296.975
-78.971
Rückzahlungen aus Leasingverbindlichkeiten
(25)
-9.865
-10.545
Ausschüttungen
 
0
-10
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
 
-313.080
63.632
in TEUR
Notes
01.01.- 31.12.2023
01.01.- 31.12.2022
Zahlungsmittelstand zum Ende der Vorperiode
(11)
283.858
2.847.153
Cash Flow aus operativer Geschäftstätigkeit
 
4.813.115
-1.726.058
Cash Flow aus Investitionstätigkeit
 
-769.291
-900.880
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
 
-313.080
63.632
Effekte aus Wechselkursänderungen und sonstiges
 
-10
11
Zahlungsmittelstand zum Ende der Periode
(11)
4.014.592
283.858
Konzernkapitalflussrechnung153
154Notes
Notes
Unternehmen
Die RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG (RLB NÖ-Wien) ist das regionale Zentralinstitut der
Raiffeisen-Bankengruppe (RBG) NÖ-Wien und ist beim Handelsgericht Wien beim Firmenbuch unter FN 203160s registriert. Die Firmenanschrift lautet Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien.
Die RAIFFEISEN-HOLDING NIEDERÖSTERREICH-WIEN registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung (Raiffeisen-
Holding NÖ-Wien) hält 100% (VJ: 100%) an der RLB NÖ-Wien. Der Konzernabschluss der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien wird gemäß den österreichischen Veröffentlichungsregelungen im Firmenbuch, unter Firmenbuchnummer FN 95970h, hinterlegt und in der Raiffeisenzeitung veröffentlicht.
Die RLB NÖ-Wien ist zu 24,83% (VJ: 22,66%) an der Raiffeisen Bank International AG (RBI) beteiligt. Diese betrachtet
Österreich, wo sie als eine führende Kommerz- und Investmentbank tätig ist, sowie Zentral- und Osteuropa (CEE) als ihren Heimmarkt. Darüber hinaus umfasst der RBI-Konzern zahlreiche andere Finanzdienstleistungsunternehmen beispielsweise in den Bereichen Leasing, Vermögensverwaltung und M&A.
Grundlagen der Konzernrechnungslegung nach IFRS
Grundsätze
Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 mit den Vorjahreszahlen 2022 wurde gemäß EU-Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 der Kommission vom 11. September 2002 i.V.m. § 245a Unternehmensgesetzbuch (UGB) und § 59a Bankwesengesetz (BWG) in der jeweils zum Bilanzstichtag geltenden Fassung erstellt. Dabei wurden alle für den Konzernabschluss verpflichtend anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) und IFRIC-Interpretationen, wie sie von der EU übernommen wurden, berücksichtigt.
Die Grundlage für den Konzernabschluss bilden die auf Basis konzerneinheitlicher Standards und nach den IFRS-Bestimmungen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellten Einzelabschlüsse aller vollkonsolidierten Unternehmen (siehe Abschnitt „Konsolidierungskreis und -methoden“).
Der Konzernabschluss der RLB NÖ-Wien wurde unter Anwendung des Grundsatzes der Unternehmensfortführung aufgestellt. Konzernbilanzstichtag ist der 31. Dezember. Die Zahlenangaben erfolgen in Tausend Euro (TEUR), sofern im jeweiligen Posten nicht ausdrücklich eine andere Einheit ausgewiesen wird. In den Tabellen und Grafiken können sich Rundungsdifferenzen ergeben. Die Veränderungswerte in den Tabellen basieren auf nicht gerundeten Ausgangswerten.
Konsolidierungskreis und -methoden
Im Vollkonsolidierungskreis des RLB NÖ-Wien-Konzerns sind alle wesentlichen Tochterunternehmen enthalten, auf die die RLB NÖ-Wien unmittelbar oder mittelbar Beherrschung ausübt. Kriterien für die Einbeziehung waren die unter Punkt 2.11 des Rahmenkonzeptes für die Finanzberichterstattung angegebenen Anforderungen, vor allem die Wesentlichkeit hinsichtlich der Bilanzsumme, der Ergebnisbeiträge zum Konzernjahresüberschuss sowie weitere qualitative Kriterien. Der Einfluss der nicht konsolidierten Tochterunternehmen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns war von untergeordneter Bedeutung.
Die Erstkonsolidierung für Unternehmenserwerbe wird nach der Erwerbsmethode entsprechend IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse durchgeführt.
Notes155
Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, das sind Unternehmen, bei denen die RLB NÖ-Wien unmittelbar oder mittelbar über maßgeblichen Einfluss verfügt, werden at Equity bilanziert.
Zum Bilanzstichtag sowie im Vorjahr umfasste der Konsolidierungskreis exklusive der RLB NÖ-Wien als Muttergesellschaft 10 vollkonsolidierte und zwei nach der Equity-Methode konsolidierte Unternehmen. Alle Konzerneinheiten haben ihren Sitz in Österreich.
Abschlussstichtag für die im Konzernabschluss vollkonsolidierten und at Equity-bilanzierten Unternehmen ist der 31. Dezember 2023, mit Ausnahme des Tochterunternehmens NAWARO ENERGIE Betrieb GmbH. Dieses weist als Bilanzstichtag den
31. März auf, wird jedoch ebenfalls mit Stichtag 31. Dezember in den Konzern einbezogen.
Es waren keine in Fremdwährung aufgestellten Jahresabschlüsse in den Vollkonsolidierungskreis einzubeziehen. Eine Aufstellung über die vollkonsolidierten Unternehmen, at Equity-bilanzierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen sind der Beteiligungsübersicht in Note (57) bis Note (60) zu entnehmen.
Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen
Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden zum anteiligen Eigenkapital bilanziert und im Bilanzposten Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen ausgewiesen. Anteilige Jahresergebnisse werden im Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen dargestellt, das anteilige sonstige Ergebnis der assoziierten Unternehmen wird im sonstigen Ergebnis auf Konzernebene erfasst. Sonstige Eigenkapitalveränderungen werden in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung im Posten „Anteilige sonstige Eigenkapitalveränderungen der at Equity-bilanzierten Unternehmen“ ausgewiesen. Als Basis für die at Equity-Bilanzierung dienen die jeweiligen Konzernabschlüsse der assoziierten Unternehmen. Wenn at Equity-bilanzierte Unternehmen bei ähnlichen Geschäftsvorfällen und Ereignissen wesentlich von den konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden abweichen, werden sachgerechte Berichtigungen vorgenommen.
Wertminderungen auf Anteile aus at Equity-bilanzierten Unternehmen werden nach IAS 36 ermittelt und im Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen ausgewiesen. Wenn ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung gegeben ist, wird ein Wertminderungstest durchgeführt. Wenn in der folgenden Berichtsperiode ein Anhaltspunkt vorliegt, dass die Wertminderung nicht mehr besteht, ist die Wertaufholung auf den erzielbaren Betrag gemäß IAS 36 geboten. Die Wertaufholung erfolgt bis zum Buchwert, der bestimmt worden wäre (abzüglich der Amortisationen oder Abschreibungen), wenn in den früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre.
156Notes

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Finanzinstrumente
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswertes und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstrumentes führt. Gemäß IFRS 9 sind alle Finanzinstrumente in der Bilanz zu erfassen und zu ihrem Zugangszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) zu bewerten. Bei Finanzinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, erfolgt dies zuzüglich oder abzüglich von direkt dem Erwerb oder der Ausgabe zuzurechnenden Transaktionskosten. Der beizulegende Zeitwert ist jener Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswertes eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde (IFRS 13). Der beizulegende Zeitwert stellt eine marktbasierte Bewertung dar, bei börsennotierten Finanzinstrumenten entspricht der beizulegende Zeitwert dem Kurswert. Besteht kein aktiver Markt, erfolgt die Bewertung anhand anerkannter marktüblicher Bewertungsmethoden auf Basis beobachtbarer Daten. Für die Ermittlung des beizulegenden Zeit-wertes werden bei börsennotierten Produkten Börsenkurse bzw. bei nicht börsennotierten Produkten marktnahe Bewertungskurse (Bloomberg, Reuters) herangezogen. Stehen beobachtbare Inputfaktoren nicht zur Verfügung, wird der beizulegende Zeitwert anhand der Annahmen bemessen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für das Finanzinstrument anwenden würden, inklusive Annahmen über Risiken. Bei der Ermittlung werden zukünftige Cash Flows eines Finanzinstrumentes mit der jeweiligen Zinskurve auf den Bewertungsstichtag mittels finanzmathematischer Methoden diskontiert. Nähere Details zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte finden sich unter Note (35) Fair Value von Finanzinstrumenten.
Ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle Verbindlichkeit wird dann in der Bilanz erfasst, wenn ein Konzern-unternehmen Vertragspartei der vertraglichen Regelungen des Finanzinstruments wird und infolgedessen das Recht auf Empfang oder die rechtliche Verpflichtung zur Zahlung von flüssigen Mitteln hat. Der erstmalige Ansatz in der Bilanz, die Bewertung in der Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanzierung des Abgangs eines Finanzinstruments orientiert sich am Handelsdatum (Trade Date). Die Ein- und Ausbuchung von FX- und Geldmarkt-Geschäften erfolgt am Valuta- bzw. Fälligkeitstag.
Die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt im Zeitpunkt des Verlustes über die Verfügungsmacht bzw. über die vertraglichen Rechte an dem Vermögenswert.
Notleidende Problemkredite (Non Performing Loans, NPLs) werden ausgebucht, sobald nach realistischer Einschätzung keine Aussicht auf eine Rückzahlung der Kreditforderung besteht und soweit entweder keine werthaltigen Sicherheiten für diese Forderung bestehen oder diese bereits verwertet wurden. Die RLB NÖ-Wien identifiziert folgende Indikatoren für diese Beurteilung:
  • fehlende Einbringlichkeit aufgrund von Insolvenzverfahren, erfolglose Betreibungsmaßnahmen
  • rechtlich wirksame Forderungsverzichtsvereinbarungen
  • sonstige Wertlosigkeit der Forderung, da diese entweder faktisch nicht durchsetzbar oder aufgrund einer negativen Erfolgsprognose (wirtschaftlich, rechtlich) als uneinbringlich anzusehen ist.
Wird im Falle eines Insolvenzverfahrens bzw. Forderungsverzichts nur mehr ein bestimmter Teil der Kreditforderung als realisierbar angesehen, wird der nicht einbringliche Restbetrag abgeschrieben. Vollständige oder teilweise Abschreibungen stellen keinen Verlust des rechtlichen Anspruchs hinsichtlich der Einbringlichkeit des Kredits dar.
Notes157
Beim erstmaligen Ansatz klassifiziert die RLB NÖ-Wien ein Finanzinstrument nach den Vorschriften des IFRS 9. Finanzielle Vermögenswerte werden für die Folgebewertung als zu fortgeführten Anschaffungskosten, als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis oder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert. Finanzielle Verbindlichkeiten werden von der RLB NÖ-Wien als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifiziert.
Finanzielle Vermögenswerte werden in Abhängigkeit von Geschäftsmodell und der Eigenschaft der vertraglichen Zahlungsströme klassifiziert. Folgende Geschäftsmodelle stehen zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte zur Verfügung:
  • „Hold to Collect“ mit dem Ziel der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme über die Kreditlaufzeit
  • „Hold to Collect and Sell“ mit dem Ziel der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme sowie dem Verkauf der Finanzinstrumente (in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 von der RLB NÖ-Wien nicht genutzt)
  • „Other“, mit dem Ziel der Realisierung der beizulegenden Zeitwerte.
Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn er dem Geschäftsmodell „Hold to Collect“ zugehörig ist und seine Zahlungsströme ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen.
Entstehen Inkongruenzen bzw. Rechnungslegungsanomalien bei der Bewertung oder beim Ansatz finanzieller Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten aufgrund von unterschiedlichen Bewertungsgrundlagen, können diese darüber hinaus durch eine beim erstmaligen Ansatz gewählte Designation als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert beseitigt oder verringert werden.
Unter Berücksichtigung dieser Bestimmungen werden die gemäß IFRS 9 kategorisierten Finanzinstrumente gemäß ihrer Bewertungskategorien in folgende Bilanzposten zusammengefasst:
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten sind Eigen- oder Fremdkapitalinstrumente, für die eine kurzfristige Wiederveräußerungsabsicht besteht oder die Teil eines Portfolios eindeutig identifizierter und gemeinsam verwalteter Finanz-instrumente sind, für die in der jüngeren Vergangenheit Hinweise auf kurzfristige Gewinnmitnahmen bestehen. Darüber hinaus sind in diesem Bilanzposten auch Derivate, die nicht Teil designierter Sicherungsbeziehungen darstellen, ausgewiesen.
Die Zugangs- und Folgebewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, wobei Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung unter Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Das diesen Finanzinstrumenten zuzuordnende Zinsergebnis wird unter Zinsüberschuss ausgewiesen.
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
Dieser Posten umfasst Eigenkapitalinstrumente, für welche zum Zugangszeitpunkt nicht die unwiderrufliche Wahl getroffen wurde, Änderungen des beizulegenden Zeitwerts im sonstigen Ergebnis zu erfassen und Schuldverschreibungen sowie Kredite und Darlehen, welche das Zahlungsstromkriterium nicht erfüllen, d.h. die Zahlungsströme nicht nur aus Zins- und Tilgungskomponenten bestehen. Die Zugangs- und Folgebewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, wobei Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung unter Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Das diesen Finanzinstrumenten zuzuordnende Zinsergebnis wird im Zinsüberschuss ausgewiesen.
158Notes
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum Fair Value bewertet
Diesem Bilanzposten sind gemäß IFRS 9 Vermögenswerte zuzuordnen, welche aufgrund einer Designation als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Rechnungslegungsanomalien vermeiden oder signifikant reduzieren.
Die RLB NÖ-Wien wendete diese Klassifizierungsmöglichkeit in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 nicht an.
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet sind gemäß IFRS 9 einerseits Schuldinstrumente oder Kredite und Darlehen, die dem Geschäftsmodell „Hold to Collect and Sell“ zuzuordnen sind, andererseits Eigenkapitalinstrumente, die beim erstmaligen Ansatz unwiderruflich dieser Kategorie zugeordnet wurden.
Die RLB NÖ-Wien wendete das Geschäftsmodell „Hold to Collect and Sell“ in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 nicht an und weist in diesem Bilanzposten somit ausschließlich Eigenkapitalinstrumente aus. Die Zugangs- und Folgebewertung dieser Finanzinstrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, wobei Wertänderungen im sonstigen Ergebnis ausgewiesen und nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden.
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
Dieser Bilanzposten umfasst Schuldverschreibungen von Kreditinstituten und Kunden, Kredite und Darlehen an Kunden sowie Kredite und Darlehen an Kreditinstitute des Geschäftsmodells „Hold to Collect“, die das Zahlungsstromkriterium erfüllen. Zusätzlich ist diesem Posten auch die zugehörige Wertminderung (siehe folgender Abschnitt „Risikovorsorgen“) zugeordnet. Das diesen Finanzinstrumenten zuzuordnende Zinsergebnis wird im Zinsüberschuss ausgewiesen.
Abgegrenzte Zinsen werden im jeweiligen Bestandsposten ausgewiesen. Unterschiedsbeträge werden effektivzinskonstant auf die Laufzeit verteilt abgegrenzt und im Zinsüberschuss ausgewiesen.
Modifikationen vertraglicher Zahlungsströme von Finanzinstrumenten
Modifikationen stellen vertragliche Änderungen von ursprünglich vereinbarten Zahlungen dar und sind durch markt- oder
bonitätsinduzierte Faktoren begründet. Unterschieden wird zwischen substanziellen und nicht substanziellen Vertragsmodifikationen. Die Änderungen der vertraglichen Zahlungsströme werden sowohl nach qualitativen als auch nach quantitativen Kriterien – mittels eines Barwertvergleichs – untersucht, um festzustellen, ob es sich um substanzielle oder nicht substanzielle Modifikationen handelt. Die RLB NÖ-Wien legt als quantitatives Kriterium für den Barwertvergleich eine 10%-Schranke fest. Substanzielle Modifikationen führen zu einem Abgang und bilanziellen Neuzugang des angepassten Finanzinstruments. Bei nicht substanziellen Modifikationen kommt es zu keiner Ausbuchung, es wird der Buchwert des Finanzinstruments an die geänderten vertraglichen Zahlungsströme angepasst. Die Barwertänderung ist ergebniswirksam in den Gewinnen/Verlusten aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten gesondert ausgewiesen (siehe Note (6)). In Folge wird die Differenz zum rückzahlbaren Betrag im Zuge der Effektivverzinsung über die Restlaufzeit des Finanzinstruments im Zinsergebnis verteilt.
Risikovorsorgen
Risiken des Kreditgeschäftes werden durch die Bildung von Wertberichtigungen berücksichtigt.
Für die bei Kunden- und Bankforderungen erkennbaren Bonitätsrisiken werden nach einheitlichen Maßstäben Vorsorgen in Höhe des erwarteten Ausfalls gebildet, aufgelöst, soweit das Kreditrisiko entfallen ist, oder verbraucht, wenn die Kreditforderung als uneinbringlich eingestuft und ausgebucht wurde.
Notes159
Entsprechend IFRS 9 Appendix A „credit impaired financial assets“ werden alle Forderungen quartalsweise auf objektive Hinweise auf Wertminderung geprüft, die Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme aus dem Finanzinstrument haben.
Ein finanzieller Vermögenswert oder eine Gruppe finanzieller Vermögenswerte gilt als wertgemindert und ein Wertminderungsverlust als entstanden, wenn:
•Objektive Hinweise auf eine Wertminderung infolge eines Verlustereignisses vorliegen, das nach der erstmaligen Erfassung des Finanzinstruments und bis zum Bilanzstichtag eingetreten ist,
• das Verlustereignis einen Einfluss auf die geschätzten zukünftigen Cash Flows des finanziellen Vermögenswerts oder der Gruppe finanzieller Vermögenswerte hatte.
Die bilanzielle Ausfalldefinition (Stage 3) in der RLB NÖ-Wien stimmt dabei mit der regulatorischen Ausfalldefinition gemäß Art. 178 CRR überein.
Gemäß IFRS 9.5.5.1 werden für alle finanziellen Vermögenswerte, die als zu fortgeführten Anschaffungskosten oder als erfolgsneutral zum Fair Value kategorisiert sind, Risikovorsorgen berechnet. Darunter sind sowohl On- als auch Off-Balance-Positionen zu verstehen.
Die Höhe der Wertminderung wird mittels Expected Credit Loss (ECL) Ansatz berechnet. Für die Ermittlung von Wertminderungen für ausgefallene bzw. wertberichtigte Geschäfte, unterscheidet die RLB NÖ-Wien zwischen signifikanten und nicht signifikanten Kunden. Diese Unterscheidung wird entsprechend folgender Kriterien vorgenommen: Kunden mit einer rechtlichen oder wirtschaftlichen Abhängigkeit zueinander werden zu einer "Gruppe verbundener Kunden" zusammengefasst. Ist das summierte Brutto-Obligo dieser Gruppe zum Zeitpunkt der Berechnung der Risikovorsorge höher oder gleich EUR 1 Mio., so gilt jeder Kunde dieser Gruppe als signifikant. Kunden aus einer Gruppe mit einem Gesamtobligo unter EUR 1 Mio. gelten als nicht signifikant.
Alle ausgefallenen Kreditforderungen gegenüber signifikanten Kunden werden mittels Discounted Cash Flow-Methode bewertet. Die Höhe der Wertberichtigung ergibt sich aus der Differenz des Buchwerts und des Barwerts der zukünftigen erwarteten Zahlungsströme, wobei abhängig von den erwarteten Zahlungsströmen ein oder mehrere Szenarien berechnet und gewichtet werden.
Ausgefallene Kreditforderungen gegenüber nicht signifikanten Kunden werden modellbasiert bewertet, wobei sich die Höhe der Wertberichtigung aus dem unbesicherten Exposure (EAD) und einer von der Ausfalldauer abhängigen Verlustquote (LGD) ergibt.
Wertminderungen für nicht im Ausfall befindliche Finanzinstrumente werden für Stage 1 (keine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz) auf Basis des 12-Monats-ECLs bzw. für Stage 2 (signifikante Erhöhung des Kreditrisikos seit dem erstmaligen Ansatz) auf Basis der Restlaufzeit bestimmt.
160Notes
Der Gesamtbetrag der Risikovorsorge, der sich auf bilanzielle Forderungen bezieht, wird dem jeweiligen Bilanzposten des zugrundeliegenden Finanzinstruments zugewiesen. Die Risikovorsorge für außerbilanzielle Geschäfte wird als Rückstellung bilanziert. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Änderungen von Risikovorsorgen in den Wertminderungen/Wertaufholungen finanzieller Vermögenswerte (Note (8)) bzw. im sonstigen betrieblichen Ergebnis (Note (9)) unter „Zuführungen oder Auflösungen von Rückstellungen“, im Fall von Off-Balance-Positionen, ausgewiesen. Direktabschreibungen erfolgen in der Regel nur dann, wenn mit einem Kreditnehmer ein Forderungsverzicht vereinbart wurde bzw. ein unerwarteter Verlust eingetreten ist.
Finanzielle Vermögenswerte mit bereits bei Erwerb oder Ausreichung beeinträchtigter Bonität zum Abschlussstichtag, sind solche finanziellen Vermögenswerte, die bereits beim erstmaligen Ansatz wertgemindert waren (Purchased or Originated Credit Impaired; POCI). Der Erstansatz erfolgt zum Fair Value ohne Erfassung einer Risikovorsorge. Risikovorsorgen für POCI-Vermögenswerte werden gebildet, wenn sich in der Folgeperiode der über die Laufzeit erwartete Kreditverlust erhöht, günstige Entwicklungen erhöhen den Buchwert. Änderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter „Wertminderung/Wertaufholung finanzieller Vermögenswerte“ ausgewiesen (Note (8)). Auch im Fall einer Gesundung bleibt diese Vorgangweise der Maßstab für die Bewertung und Bilanzierung.
Eine ausführlichere Beschreibung der Risikovorsorgen ist in den Notes (16) Risikovorsorgen und (32) Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht) zu finden.
Derivate und Hedge Accounting
Finanzderivate, die nicht im Rahmen einer designierten Sicherungsbeziehung (Hedge Accounting) verwendet werden, werden zum beizulegenden Zeitwert in der Bilanz angesetzt und unter den Bilanzposten finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten, ausgewiesen. Dabei werden Wertänderungen erfolgswirksam unter „Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten“ (Note (6)) erfasst.
Derivate, die zu Sicherungszwecken im Bereich des Mikro- bzw. Portfolio-Hedge Accountings gehalten werden, sind in der RLB NÖ-Wien im Bilanzposten „Derivate - Hedge Accounting“ aktiv- oder passivseitig zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts eines Portfolios von finanziellen Vermögenswerten gegen das Zinsänderungsrisiko werden die Vorschriften des IAS 39 (AG114-AG132), im Mikro-Hedge Accounting werden die Vorschriften des IFRS 9.6.5.2 zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen angewendet.
Infolge der unterschiedlichen Abbildung von Sicherungszusammenhängen zwischen Grund- und Sicherungsgeschäften wird in folgende Kategorien eingeteilt:
  • Absicherung des beizulegenden Zeitwertes auf Mikro-Hedge-Basis (Mikro-Fair Value Hedge):
Bei dem in der RLB NÖ-Wien angewendeten Mikro-Fair Value Hedge wird ein bestehender Vermögenswert oder eine bestehende Verpflichtung (Grundgeschäft) der Kategorie finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, gegen Änderungen des beizulegenden Zeitwertes abgesichert, die aus einem bestimmten Risiko resultieren und erfolgswirksam sein werden. Das als Sicherungsinstrument eingesetzte Derivat wird mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Wertänderungen erfolgswirksam erfasst werden. Die Buchwerte des Grundgeschäftes werden erfolgswirksam um die Bewertungsergebnisse angepasst, welche sich auf das abgesicherte Risiko zurückführen lassen (Basis Adjustment). Die Sicherungsbeziehungen werden formal dokumentiert, zum Stichtag beurteilt und als hoch wirksam eingestuft. Das bedeutet, dass über die gesamte Laufzeit des Sicherungsgeschäfts davon ausgegangen werden kann, dass Änderungen des beizulegenden Zeitwerts eines gesicherten Grundgeschäfts nahezu vollständig durch eine Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments kompensiert werden. Die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften wird nur dann prospektiv beendet, wenn die Anforderungen an die Wirksamkeit der Absicherung auch nach einer etwaigen Rekalibrierung nicht mehr erfüllt sind.
Notes161
Der Konzern setzt Mikro-Fair Value Hedges ein, um sich gegen Zinsänderungsrisiken abzusichern.
  • Absicherung des beizulegenden Zeitwertes auf Portfolio-Hedge-Basis (Portfolio-Fair Value Hedge):
Das in der RLB NÖ-Wien angewendete Portfolio-Fair Value Hedge Accounting dient der Absicherung des beizulegenden Zeitwerts eines Portfolios an finanziellen Vermögenswerten bzw. finanziellen Verbindlichkeiten gegen das Zinsänderungsrisiko.
Dabei wird aus der Grundgesamtheit an fix verzinsten, nicht auf Mikro-Basis abgesicherten Grundgeschäften, ein synthetisches Grundgeschäft modelliert und den entsprechenden Sicherungsderivaten gegenübergestellt. Als Sicherungsinstrumente werden Interest Rate Swaps eingesetzt.
Zudem weisen auch variable Finanzinstrumente mit eingebetteten Floors Festzinsrisiken auf. Diese Festzinsrisken werden schlagend, sobald die festgelegten Zinsschranken über- bzw. unterschritten werden. Als Sicherungsinstrumente werden in diesen Fällen verkaufte Floors designiert.
Die auf das abgesicherte Risiko zurückzuführende Fair Value-Änderung der synthetischen Grundgeschäfte wird in den Bilanzposten „Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken“ ausgewiesen. Die als Sicherungsinstrumente verwendeten Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Wertänderungen von Sicherungs- und Grundgeschäft sind in der Gewinn- und Verlustrechnung kompensierend in den Gewinnen/Verlusten aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (Note (6)) ausgewiesen. Der Nachweis des effektiven Sicherungszusammenhangs wird anhand von prospektiven und retrospektiven Effektivitätstests in regelmäßigen Abständen erbracht. Die Sicherungsbeziehungen werden im Rahmen des angewendeten Portfolio-Hedge-Prozesses auf Monatsbasis beendet und neu begonnen. Die Amortisation der Basis Adjustments aus der monatlichen Auflösung sowie Wertänderungen aufgrund von Restlaufzeitverkürzungen werden im Zinsüberschuss erfasst.
Ineffektivitäten von Sicherungsbeziehungen entstehen vorrangig durch die Verwendung unterschiedlicher Zinskurven für die Diskontierung sowie Kreditrisikoanpassungen (CVA, DVA) der Sicherungsderivate. Ineffektivitäten sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter „Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten“ ausgewiesen (siehe Note (6)).
Die Möglichkeit einer Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb hat für die RLB NÖ-Wien keine Relevanz.
Nähere Details zu Risikomanagementstrategie sowie Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen finden sich unter Note (32) Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht), Note (33) Hedge Accounting sowie Note (34) Interest Rate Benchmark Reform.

162Notes
Klassen der Finanzinstrumente gemäß IFRS 7
Gemäß den Erfordernissen der Einordnung von Finanzinstrumenten in Klassen (IFRS 7.6), um angemessene Informationen den Eigenschaften dieser Finanzinstrumente entsprechend darzustellen, werden auf der Aktivseite folgende Klassen von Finanzinstrumenten unterschieden:
  • Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
  • Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
    • Derivate
    • Sonstige Handelsaktiva - Eigenkapitalinstrumente
    • Sonstige Handelsaktiva - Fremdkapitalinstrumente (Schuldverschreibungen)
  • Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken, verpflichtend zum Fair Value gehalten
  • Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum Fair Value bewertet (zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 wie im Vorjahr nicht genutzt)
  • Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
  • Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
    • Fremdkapitalinstrumente (Schuldverschreibungen)
    • Kredite und Darlehen
  • Derivate - Hedge Accounting
Der bilanzielle Ansatz der auf der Aktivseite gewählten Klassen erfolgt – mit Ausnahme von Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen sowie Finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet – zum beizulegenden Zeitwert.
Auf der Passivseite werden folgende Klassen unterschieden:
  • Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten
    • Derivate
    • sonstige Handelspassiva (zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 wie im Vorjahr nicht genutzt)
  • Finanzielle Verbindlichkeiten erfolgswirksam zu Fair Value bewertet (zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 wie im Vorjahr nicht genutzt)
  • Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
    • Einlagen
    • Verbriefte Verbindlichkeiten
  • Derivate - Hedge Accounting
Der bilanzielle Ansatz der auf der Passivseite gewählten Klassen erfolgt somit zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 – mit Ausnahme von Derivaten – zu fortgeführten Anschaffungskosten.
Außerbilanziell werden Eventualverbindlichkeiten sowie Kreditrisiken in Form von Kreditzusagen dargestellt.
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen und entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bilanziert.
Notes163
Liegt ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vor, so ist diese vorzunehmen, falls der erzielbare Betrag unter dem Buchwert liegt. Wenn in der folgenden Berichtsperiode ein Anhaltspunkt vorliegt, dass die Wertminderung nicht mehr besteht, ist die Wertaufholung auf den erzielbaren Betrag gemäß IAS 36 geboten. Die Wertaufholung ist begrenzt auf die fortgeführten Anschaffungskosten.
Der Posten immaterielle Vermögenswerte umfasst im Wesentlichen Software. Im Konzern bestehen weder Firmenwerte noch selbst erstellte immateriellen Vermögenswerte. Darüber hinaus sind Nutzungsrechte für Grundstücke und Gebäude sowie für PKWs und sonstige Sachanlagen unter diesem Posten angeführt. Die Nutzungsdauern stellen sich wie folgt dar:
Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer
Jahre
in %
Immaterielle Vermögenswerte
2 - 15
6,7 - 50,0
Gebäude
1,5 - 50
2,0 - 66,7
Technische Anlagen und Maschinen
1 - 20
5,0 - 100,0
Betriebs- und Geschäftsausstattung
1,5 - 20
5,0 - 66,7
Nutzungsrechte
1 - 36,5
2,7 - 100,0
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
15 - 67
1,5 - 6,7
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Die als Finanzinvestition gehaltenen Grundstücke und Gebäude (Investment Property) werden entsprechend der nach IAS 40 zulässigen Anschaffungskostenmethode mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet. Gemäß IAS 23 werden Fremdkapitalkosten als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten eines qualifizierten Vermögenswertes aktiviert. Den linearen Abschreibungen werden betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zugrunde gelegt (siehe Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte). Die Ergebnisse werden in der Erfolgsrechnung unter dem Posten „Sonstiges betriebliches Ergebnis“ bzw. die aus diesen Immobilien resultierenden Abschreibungen unter dem Posten „Personal- und Sachaufwand, Abschreibungen“ dargestellt.
Sonstige Aktiva
Im Posten sonstige Aktiva werden nicht aus originär bankgeschäftlichen Beziehungen resultierende Forderungen sowie Forderungen aus sonstigen Steuern und Abgaben, Münzen und Vorräte ausgewiesen. Weiters sind in diesem Posten offene Verrechnungen aus dem operativen Geschäftsbetrieb dargestellt, welche zu einem Zeitpunkt nach dem Abschlussstichtag ausge-glichen wurden.
Die Bewertung der Vorräte erfolgt mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im gewöhnlichen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden – mit Ausnahme von Verbindlichkeiten im Bilanzposten „Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten“ – zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Unter „Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten“ werden zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 ausschließlich negative Marktwerte von Derivaten außerhalb von Sicherungsbeziehungen ausgewiesen.
164Notes
Abgegrenzte Zinsen sind dem jeweiligen Bestandsposten zugewiesen. Unterschiedsbeträge werden auf die Laufzeit verteilt effektivzinskonstant im Zinsüberschuss abgegrenzt.
Einlagen
Gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte der EZB (TLTRO III), wie sie als Form einer besicherten Refinanzierungsquelle Kreditinstituten auf dem Markt zur Verfügung stehen, sind im Posten Einlagen von Kreditinstituten ausgewiesen und werden von der RLB NÖ-Wien als Finanzinstrumente gemäß IFRS 9 abgebildet. Die Bank ist der Auffassung, dass die Konditionen des TLTRO III-Programms für sie keine wesentlichen Vorteile auf dem Markt bieten, da diese Refinanzierungsinstrumente als separater Markt im Rahmen der EZB-Geldpolitik betrachtet werden.
Beim TLTRO III handelt es sich um variabel verzinste Verbindlichkeiten. Im Falle von Zinsänderungen durch die EZB passt die RLB NÖ-Wien den Effektivzinssatz an (IFRS 9.B5.4.5).
Für übrige Schätzungsänderungen (z.B. hinsichtlich der Laufzeit) kommt IFRS 9.B5.4.6 zur Anwendung. In diesem Fall wird der Buchwert an die aktuellen Einschätzungen angepasst. Der Effektivzinssatz bleibt in solchen Fällen unverändert.
Verbriefte Verbindlichkeiten
Der Ausweis der verbrieften Verbindlichkeiten erfolgt nach Abzug der rückgekauften eigenen Emissionen. Sofern das Zinsänderungsrisiko der Verbindlichkeiten im Rahmen eines Mikro-Fair Value Hedges abgesichert ist, werden die Buchwerte um die Wertänderungen, die aus dem Zinsrisiko resultieren, angepasst. Details dazu finden sich im Kapitel „Derivate und Hedge-Accounting“.
Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen (Capital Requirements Regulation, CRR) sowie Ergänzungskapital- und Nachranganleihen, die nach den Regelungen der CRR nicht originär als Ergänzungskapital anerkannt werden, werden im Bilanzposten „Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“, ausgewiesen. Der bilanzierte Wert ist um die rückgekauften eigenen Emissionen gekürzt. Sofern das Zinsänderungsrisiko der Emissionen im Rahmen eines Mikro-Fair Value Hedge abgesichert ist, wurden die Buchwerte um die Wertänderungen, die aus dem Zinsrisiko resultieren, angepasst (Basis Adjustment). Zugehörige abgegrenzte Zinsen werden ebenfalls in diesem Bestandsposten ausgewiesen.
Von der Klassifizierungsmöglichkeit in die Kategorie Finanzielle Verbindlichkeiten erfolgswirksam zu Fair Value bewertet, machte die RLB NÖ-Wien im Geschäftsjahr 2023 unverändert keinen Gebrauch.
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Der Bilanzposten sonstige finanzielle Verbindlichkeiten inkludiert Leasingverbindlichkeiten, die im Wesentlichen aus der Aktivierung von Nutzungsrechten für KFZ- und Immobilien-Leasing resultieren.
Sonstige Passiva
Im Posten sonstige Passiva werden Verbindlichkeiten, die nicht aus originär bankgeschäftlichen Beziehungen resultieren sowie Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern und Abgaben, Rechnungsabgrenzungsposten sowie sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesen. Weiters sind in diesem Posten offene Verrechnungen aus dem operativen Geschäftsbetrieb dargestellt, welche zu einem Zeitpunkt nach dem Abschlussstichtag ausgeglichen wurden.
Notes165
Rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die aus vergangenen Ereignissen abzuleiten ist und deren Erfüllung wahrscheinlich zu einem zukünftigen Ressourcenabfluss führen wird. Wesentlich dafür ist auch eine zuverlässige Schätzung zur Höhe der Verpflichtung. Sofern dies nicht möglich ist, wird keine Rückstellung gebildet. Die Höhe der bilanzierten Verpflichtung basiert auf einer bestmöglichen Schätzung der Höhe der zukünftigen Ressourcenabflüsse. Die Ressourcenabflüsse werden aus einem Spektrum möglicher Ereignisse für die Erfüllung der Verpflichtung unter einer möglichst objektivierten Betrachtungsweise abgeleitet. Das Eintreten der Verpflichtung muss mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eingeschätzt werden als ihr Nicht-Eintreten, damit eine Rückstellung bilanziell erfasst wird. Da die Verwendung von Schätzungen ein Bestandteil bei der Erstellung von Jahresabschlüssen – insbesondere bei der Beurteilung von Rückstellungen – ist, sind Rückstellungen vom Grundsatz her in hohem Maße unsicher. Folglich können daher die tatsächlichen Aufwände von den angesetzten Rückstellungen abweichen. Langfristige Rückstellungen werden nur diskontiert, wenn der Barwert wesentlich vom Nominalwert abweicht und wenn die Schätzung der für die Berechnung notwendigen Grundlagen verlässlich ist.
Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgeld) werden gemäß IAS 19 - Leistungen an Arbeitnehmer, nach der Projected Unit Credit-Methode (Anwartschaftsbarwertverfahren) ermittelt.
Bei den Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird zwischen zwei Arten von Altersversorgungsplänen unterschieden:
  • Beitragsorientierte Pläne (Defined Contribution Plans):
Für eine Gruppe von Mitarbeitern werden Beiträge an eine Pensionskasse geleistet, welche die Mittel verwaltet und die Pensionszahlungen durchführt. Darüber hinaus bestehen für das Unternehmen keine weiteren Verpflichtungen, daher wird auch keine Rückstellung angesetzt. Der Arbeitnehmer trägt das Erfolgsrisiko der Veranlagung durch die Pensionskasse. Den Mitarbeitern wird damit vom Unternehmen lediglich die Beitragsleistung an die Pensionskasse, nicht aber die Höhe der späteren Pension zugesagt. Bei diesen Plänen stellen die Zahlungen an die Pensionskasse laufenden Aufwand dar.
  • Leistungsorientierte Pläne (Defined Benefit Plans):
Der RLB NÖ-Wien-Konzern hat einer Gruppe von Mitarbeitern leistungsorientierte Pläne (Pensionsstatute, Sonderverträge) rechtsverbindlich und unwiderruflich über die Höhe der späteren Pension zugesagt. Diese Pläne sind teilweise ungedeckt, d.h. die zur Bedeckung benötigten Mittel verbleiben im Unternehmen, und teilweise gedeckt, d.h. die Mittel werden über die Pensionskasse oder Versicherungen angespart. Statuarische Pensionszusagen wurden an Mitarbeiter der ehemaligen RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung letztmalig am 30. Juni 1990 und an Mitarbeiter der ehemaligen RAIFFEISENBANK WIEN AG letztmalig am 31. Jänner 1996 vergeben. Bei den Versorgungsleistungen aus den Pensionsstatuten, die über die Pensionskasse finanziert werden, wird der Anspruch zum Zeitpunkt der Pensionierung einmalig festgestellt und sodann in einen beitragsorientierten Plan übergeleitet. Danach sind keine weiteren Beiträge für diese Begünstigten zu leisten. Dieses Ausscheiden aus den versicherungsmathematischen Berechnungen wird in den Darstellungen separat ausgewiesen. Für die restlichen Begünstigten mit Pensionskassenzusage besteht eine unbeschränkte Nachschusspflicht, d.h. hier sind im Falle einer Unterdeckung auch in der Leistungsphase Beiträge zu leisten.
Bei der Pensionsrückstellung werden keine Fluktuationsraten angesetzt, da die Vereinbarungen auf einzelvertraglichen, individuellen und in Bezug auf die Pension unwiderruflichen Zusagen beruhen.
166Notes
Abfertigungsverpflichtungen bestehen für bis einschließlich 2002 eingetretene Mitarbeiter. Es bestehen Abfertigungsansprüche gemäß Kollektivvertrag für die Angestellten der Revisionsverbände und Landesbanken der Raiffeisenorganisation sowie gemäß einzelvertraglicher Zusagen. Für alle Mitarbeiter, die ab dem 1. Jänner 2003 eingetreten sind, werden die Abfertigungsverpflichtungen von einer Mitarbeitervorsorgekasse übernommen; in diesem Bereich besteht ein beitragsorientiertes System. Das Unternehmen zahlt aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Beiträge an eine Mitarbeitervorsorgekasse. Neben der Zahlung der Beträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen.
Neben den Invalidisierungs- und Sterberaten sowie den Faktoren, die sich aus der Beendigung des Dienstverhältnisses mit dem Erreichen des Pensionsalters ergeben, werden zur Berücksichtigung des Risikos vorzeitiger Abfertigungszahlungen jährliche dienstzeitabhängige Fluktuationsraten angesetzt, die auf internen Statistiken für vorzeitige Beendigungen der Dienstverhältnisse basieren. Um dem Risiko der Langlebigkeit entgegenzuwirken, werden sowohl in der Pensionskasse als auch bei der Rückstellungsberechnung die aktuellsten Berechnungsgrundlagen verwendet.
Gleiches gilt sinngemäß für die Jubiläumsgeldrückstellung. Die Mitarbeiter haben gemäß Kollektivvertrag für die Angestellten der Revisionsverbände und Landesbanken der Raiffeisenorganisation bzw. gemäß Betriebsvereinbarung einen Anspruch auf Jubiläumsgeld bei Erreichen des 25. bzw. 35. Dienstjubiläums.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden – mit Ausnahme von Jubiläumsgeldrückstellungen und Altersteilzeitrückstellungen – im sonstigen Ergebnis erfasst. Der Nettozinsaufwand wird ebenso wie der Dienstzeitaufwand in der GuV im Posten Verwaltungsaufwand ausgewiesen.
Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für alle Sozialkapitalrückstellungen die „AVÖ 2018-P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung“ in der Ausprägung für Angestellte herangezogen. Die Berechnung erfolgt unter Beachtung des gesetzlich frühestmöglichen Pensionsalters für Männer und Frauen.
Die versicherungsmathematischen Parameter zur Berechnung der Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen werden in Note (28) Rückstellungen näher erläutert.
Ertragsteuern
Die Bilanzierung und Berechnung von Ertragsteuern erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode. Auf temporäre Differenzen, die sich aus dem Vergleich zwischen Konzernbuchwerten und steuerlichen Buchwerten ergeben und sich in den Folgeperioden wieder ausgleichen, werden latente Steuern ermittelt. Eine Saldierung von latenten Steueransprüchen und latenten Steuerverpflichtungen wird je Steuersubjekt vorgenommen. Aus steuerlichen Vorgruppenverlustvorträgen resultierende Steuerlatenzen werden dann angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft mit steuerbaren Gewinnen in entsprechender Höhe bei demselben Steuersubjekt zu rechnen ist.
Die RLB NÖ-Wien sowie ihre vollkonsolidierten Tochterunternehmen sind Gruppenmitglieder der steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß §9 KStG mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien als Gruppenträger und haben mit dem Gruppenträger Raiffeisen-Holding NÖ-Wien eine Steuerumlagevereinbarung abgeschlossen. Die Gruppenmitglieder werden demzufolge mit einer positiven Steuerumlage auf zugewiesene Gewinne sowie anteilig mit der auf Gruppenträgerebene entstehenden Körperschaftsteuer – mit einem Höchstsatz von 24% – belastet. Steuerliche Verluste werden mit einer negativen Steuerumlage i.H.v. 12,5% abgegolten. Für die Bilanzierung der latenten Steuern gilt die AFRAC-Stellungnahme 13 zu Fragen der IFRS-Bilanzierung und -Berichterstattung i.Z.m. der Gruppenbesteuerung.
Notes167
Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt anhand der Steuersätze, die im Zeitpunkt der Umkehr der temporären Differenzen gelten werden. Das Gruppenmitglied hat für die Schätzung des erwarteten Umlagesatzes eine nach den Kriterien des IAS 8.10ff entsprechende Rechnungslegungsmethode zu entwickeln. Die RLB NÖ-Wien wendet eine der in der AFRAC-Stellungnahme vorgeschlagenen Rechnungslegungsmethoden an. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt bei dieser Methode mit dem Umlagesatz, der sich aus dem Überhang der temporären Differenzen in den einzelnen Jahren ergibt.
Im Jänner 2022 wurde das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 durch den Nationalrat beschlossen. Der in Österreich geltende Körperschaftsteuersatz wurde von 25% auf zunächst 24% im Kalenderjahr 2023 bzw. wird ab dem Kalenderjahr 2024 auf 23% reduziert. Gemäß der Steuerumlagevereinbarung führen Änderungen des Körperschaftsteuersatzes zu einer verhältnismäßigen Anpassung der positiven und negativen Steuerumlage. Die Senkung der Steuersätze ab 2024 wurde bei der Ermittlung der latenten Steuern zum 31. Dezember 2023 berücksichtigt.
Für Überhänge der zu versteuernden temporären Differenzen wird für die Bewertung des jeweiligen Jahres der für positive Umlagen vorgesehene Höchstsatz von 24% im Jahr 2023 bzw. 23% ab dem Jahr 2024 herangezogen. Ergibt sich ein Überschuss der abzugsfähigen über die zu versteuernden temporären Differenzen, ist für die Bewertung aller temporären Differenzen des Jahres 2023 der Umlagesatz für negative Umlagen i.H.v. 12% und ab dem Jahr 2024 der Umlagesatz i.H.v. 11,5% heranzuziehen.
Für die Einschätzung der Umkehr der zu versteuernden und abzugsfähigen temporären Differenzen wurde, wenn der genaue Zeitpunkt der Umkehr nicht festgestellt werden konnte, eine sachgerechte Schätzung vorgenommen.
Die im Eigenkapital enthaltenen Bewertungsrücklagen (Fair Value OCI-Rücklage, und Rücklage nach IAS 19) werden um die anteilige Steuerlatenz bereinigt (siehe dazu auch Note (31) Eigenkapital). Latente Steueransprüche und -verpflichtungen werden in den Posten latente Steuerforderungen bzw. latente Steuerverpflichtungen ausgewiesen. Ertragsabhängige laufende wie auch latente Steuern werden im Posten Steuern vom Einkommen und Ertrag, nicht ertragsabhängige Steuern im Posten sonstiges betriebliches Ergebnis bilanziert. Abzinsungen für latente Steuern werden nicht vorgenommen.
Pensionsgeschäfte
Im Rahmen echter Pensionsgeschäfte (Repo-Geschäfte) verkauft der RLB NÖ-Wien-Konzern Vermögenswerte an einen Vertragspartner und vereinbart gleichzeitig, diese an einem bestimmten Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen. Die Vermögenswerte verbleiben in der Bilanz des Konzerns und werden nach den Regeln der jeweiligen Bewertungskategorie bewertet. Zugleich wird eine Verpflichtung in Höhe der erhaltenen Zahlungen passiviert. Details dazu finden sich in Note (42).
Wertpapierleihgeschäfte
Bei der Wertpapierleihe werden Wertpapiere vom Verleiher an einen Entleiher mit der Verpflichtung übertragen, nach Ablauf der Leihfrist oder bei Kündigung Wertpapiere gleicher Art, Güte und Menge zurückzuübertragen. Die Grundsätze für echte Pensionsgeschäfte sind für Wertpapierleihgeschäfte entsprechend anzuwenden. Die verliehenen Wertpapiere verbleiben in der Bilanz des Verleihers und werden nach den Regeln des IFRS 9 bewertet. Entliehene Wertpapiere werden weder bilanziert noch bewertet. Details dazu finden sich in Note (42).
Treuhandgeschäfte
Geschäfte, die eine Verwaltung oder Platzierung von Vermögenswerten für fremde Rechnung zur Basis haben, werden nicht in der Bilanz ausgewiesen. Provisionszahlungen aus diesen Geschäften werden im Provisionsüberschuss ausgewiesen. Details dazu finden sich in Note (44).
168Notes
Leasinggeschäfte
Die RLB NÖ-Wien-Gruppe ist nicht als Leasinggeber aktiv. Leasingverhältnisse bestehen nur dahingehend, dass der Konzern als Leasingnehmer auftritt. Die für den Konzern relevanten Leasingvereinbarungen, das sind im Wesentlichen das Kfz-, Immobilien- oder Mobilien-Leasing, sind im Rahmen der Bilanzierung von Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16 im Konzern berücksichtigt. Beim Immobilienleasing handelt es sich hauptsächlich um den Standort Raiffeisenhaus Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 sowie die Filial-Standorte. Diese Immobilien werden zum Großteil von der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien gemietet und an die RLB NÖ-Wien weitervermietet. IFRS 16 verpflichtet den Leasingnehmer seine Leasingverhältnisse in der Bilanz zu erfassen. Ein Leasingnehmer erfasst ein Nutzungsrecht sowie eine Schuld aus dem Leasingverhältnis, die seine Verpflichtung zu Leasingzahlungen darstellt. Im RLB NÖ-Wien-Konzern wurde das Wahlrecht zur Verwendung eines einheitlichen Diskontierungszinssatzes für gleichartige Leasingvertragsportfolios sowie zur Nichtaktivierung von kurzfristigen und geringwertigen Leasingverträgen angewendet.
Der RLB NÖ-Wien-Konzern weist Nutzungsrechte als Teil des Bilanzpostens „Sachanlagen“ und die Leasingverbindlichkeiten als Teil des Bilanzpostens „Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ aus. Abschreibungen von Nutzungsrechten werden im Posten „Personal- und Sachaufwand, Abschreibungen“, Aufwendungen aus der Verzinsung der Leasingverbindlichkeiten im Posten „Zinsüberschuss“, ausgewiesen.
Kapitalflussrechnung
Die RLB NÖ-Wien ist das regionale Zentralinstitut der Raiffeisen-Bankengruppe (RBG) NÖ-Wien. Aus diesem Grund werden im Cash Flow aus operativer Geschäftstätigkeit, welcher nach der indirekten Methode ermittelt wird, die Zahlungszu- und -abflüsse aus folgenden Posten zugeordnet:
  • Sonstige Sichteinlagen
  • Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten
  • Kredite und Darlehen der Bilanzkategorie „Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ sowie der Bilanzkategorie „Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet“
  • Verbindlichkeiten der Bilanzkategorie „Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ (exklusive Ergänzungskapital)
  • Sonstige Aktiva
  • Sonstige Passiva
  • Derivate - Hedge Accounting
Die aus dem operativen Geschäft resultierenden Zins- und Dividendenzahlungen sowie Ertragssteuerzahlungen sind ebenso im Cash Flow aus operativer Geschäftstätigkeit dargestellt.
Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit zeigt die Ein- und Auszahlungen für den Erwerb bzw. die Veräußerung von Finanzanlagen (im Wesentlichen Schuldverschreibungen der Bilanzkategorie „Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“) und sämtliche Beteiligungen. Zudem werden hier Zahlungszu- und -abflüsse für Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen.
Notes169
Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit betrifft Ein- und Auszahlungen aus Kapitalzufuhr, aus zusätzlichen Eigenkapitalinstrumenten, Partizipationskapital, Ergänzungskapital, Rückzahlungen aus Leasingverbindlichkeiten sowie die Auszahlungen aufgrund von Ausschüttungen.
Details zur Überleitung des Zahlungsmittelfonds auf den Bilanzposten „Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen“ finden sich in Note (11), Details zur Überleitung des Ergänzungskapitals sowie der Leasingverbindlichkeiten von 31. Dezember 2022 auf 31. Dezember 2023 getrennt nach zahlungswirksamen und zahlungsunwirksamen Veränderungen sind in Note (25) ersichtlich.
Währungsumrechnung
Die Währungsumrechnung erfolgt nach den Vorschriften des IAS 21. Danach werden nicht auf Euro lautende monetäre Vermögenswerte und Schulden mit den marktkonformen Kursen (in der Regel EZB-Referenzkurse) zum Bilanzstichtag umgerechnet. Jene nicht monetären Vermögenswerte und Schulden, die nicht zu Zeitwerten bewertet werden, werden mit dem Kurs zum ursprünglichen Anschaffungszeitpunkt bilanziert. Nicht monetäre Vermögenswerte und Schulden, die zu Zeitwerten bewertet werden, werden mit den marktkonformen Kursen (in der Regel EZB-Referenzkurse) zum Bilanzstichtag bilanziert.
Posten der GuV werden zum jeweiligen Zeitpunkt ihres Entstehens mit den aktuellen Stichtagskursen sofort in die Bilanzwährung umgerechnet.
Ermessensausübung und Schätzungen
Im Konzernabschluss werden Ermessensspielräume bei der Anwendung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ausgeübt und in angemessenem Ausmaß vorgenommen. Darüber hinaus werden Annahmen getroffen, die die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen.
Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erfolgt die Ermessensausübung des Managements, unter Beachtung der Zielsetzung des Konzernabschlusses, nämlich aussagekräftige Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Veränderungen in der Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens bereitzustellen.
Hauptanwendungsbereiche für Annahmen und Schätzungen liegen in der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes bei Finanzinstrumenten sowie des Nutzungswertes von assoziierten Unternehmen, der Bilanzierung von Risikovorsorgen für künftige Kreditausfälle sowie der Bildung von Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und ähnlichen Verpflichtungen und sonstigen Rückstellungen. Sie kommen auch zur Anwendung bei der Berechnung der aktiven latenten Steuern, der Ermittlung abgezinster Cash Flows im Rahmen von Wertminderungstests, der Festlegung der Nutzungsdauer von Vermögenswerten des Anlagevermögens sowie bei der Bilanzierung von Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16.
Marktwerte von Finanzinstrumenten
Ist der Markt für ein Finanzinstrument nicht aktiv, wird der beizulegende Zeitwert anhand einer Bewertungsmethode oder eines Preismodells ermittelt. Generell werden für Bewertungsmethoden und -modelle Schätzungen herangezogen, deren Ausmaß von der Komplexität des Instruments und der Verfügbarkeit marktbasierter Daten abhängt. Die Bewertungskategorien und -modelle sind in vorhergehendem Abschnitt Finanzinstrumente erläutert. Weitere Angaben sind in Note (35) Fair Value von Finanzinstrumenten ausgewiesen.
170Notes
Risikovorsorgen für künftige Kreditausfälle und Zinsnachlässe
Zu jedem Bilanzstichtag werden die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte auf Werthaltigkeit überprüft, um festzustellen, ob Wertminderungen erfolgswirksam zu erfassen sind. Insbesondere wird beurteilt, ob objektive Hinweise auf eine Wertminderung aufgrund eines nach dem erstmaligen Ansatz eingetretenen Verlustereignisses bestehen. Darüber hinaus ist es im Rahmen der Bestimmung des Wertminderungsaufwands erforderlich, Höhe und Zeitpunkt zukünftiger Zahlungsströme zu schätzen. Eine ausführlichere Beschreibung und Entwicklung der Risikovorsorgen ist in den Notes (8) Wertminderung/Wertaufholung finanzieller Vermögenswerte, (16) Risikovorsorgen und (32) Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht) zu finden.
Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und ähnliche Verpflichtungen
Die Kosten der leistungsorientierten Pläne werden mittels versicherungsmathematischer Verfahren bewertet. Die versicherungsmathematische Bewertung basiert auf Annahmen zu Diskontierungszinssätzen, künftigen Gehaltsentwicklungen, dem kalkulatorischen Pensionsalter, Sterblichkeit und künftigen Pensionssteigerungen. Annahmen und Schätzungen, die für die Berechnung der langfristigen Personalverpflichtungen herangezogen werden, sind im Abschnitt Rückstellungen erläutert. Quantitative Angaben sind in Note (28) Rückstellungen zu finden.
Nicht finanzielle Vermögenswerte
Nicht finanzielle Vermögenswerte, wie Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen, Sachanlagen, Nutzungsrechte und immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen, sofern ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Ereignisse oder veränderte Rahmenbedingungen – etwa eine Verschlechterung des Wirtschaftsklimas – darauf hindeuten, dass bei den Vermögenswerten eine Wertminderung vorliegen könnte. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung erfordert Schätzungen und Beurteilungen von Seiten des Managements. Durch Änderungen der zugrunde liegenden Bedingungen und Annahmen können erhebliche Unterschiede zu den bilanzierten Werten auftreten.
Im RLB NÖ-Wien-Konzern gibt es keine Firmenwerte oder immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer, die einer jährlichen Werthaltigkeitsprüfung unterliegen.
Aktive latente Steuern
Hinsichtlich der Bewertung der latenten Steuern bei Gruppenmitgliedern sieht die AFRAC-Stellungnahme 13 i.Z.m. Gruppenbesteuerung verschiedene Methoden vor. Jene Methode der Schätzung, wonach die Steuersätze sich anhand der Überhänge der temporären Differenzen in den einzelnen Jahren ergeben, ist für die RLB NÖ-Wien die sachgerechteste Methode. Dafür ist die Bestimmung des Zeitpunktes der Umkehr der temporären Differenzen maßgeblich. Wenn der genaue Zeitpunkt der Umkehr nicht festgestellt werden konnte, wurde für die Einschätzung der Umkehr der zu versteuernden und abzugsfähigen temporären Differenzen, eine sachgerechte Schätzung vorgenommen. Bei „Finanziellen Vermögenswerten zu Handelszwecken gehaltenen“ wird von einer Umkehr in der nächsten Periode ausgegangen. Bei den übrigen Differenzen wird die Umkehr anhand der durchschnittlichen Restlaufzeiten beurteilt.
Der Ausweis der latenten Steuern wird in der Erfolgsrechnung nicht gesondert vorgenommen. Details sind in den Notes (10) Steuern vom Einkommen und Ertrag, (22) Steueransprüche und (29) Steuerschulden und unter Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Notes171
Neue Standards und Interpretationen
Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen sind für Geschäftsjahre, die mit 1. Jänner 2023 beginnen, verpflichtend anzuwenden und werden im vorliegenden Konzernabschluss erstmalig angewendet:
Neue Regelungen
 
in der EU verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre ab
Neue Standards
 
IFRS 17
Versicherungsverträge
01.01.2023
Änderungen von Standards
 
IAS 1
Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
01.01.2023
IAS 8
Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen
01.01.2023
IAS 12
Internationale Steuerreform – Säule-2-Modellregeln
01.01.2023
IAS 12
Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion bestehen
01.01.2023
IFRS 17
Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 – Vergleichsinformationen
01.01.2023
IAS 12 (Ertragssteuern)
Das International Accounting Standards Board (IASB) hat am 23. Mai 2023 Änderungen an IAS 12 Ertragsteuern veröffentlicht. Hintergrund der Anpassungen ist die anstehende Einführung der globalen Mindestbesteuerung (Pillar II). Die Pillar II-Regelungen zielen darauf ab, eine effektive Mindestbesteuerung i.H.v. 15% für Unternehmen mit einem weltweiten Umsatz von mindestens EUR 750 Mio. einzuführen. Innerhalb der EU waren die Regelungen von den Mitgliedstaaten bis Ende des Jahres 2023 umzusetzen und sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 31. Dezember 2023 beginnen. Die IASB-Änderungen sehen eine vorübergehende Ausnahme von der Pflicht zur Bilanzierung latenter Steuern, die aus der Implementierung der Pillar II Regelungen resultieren, vor. Die Unternehmensgruppe der RLB wendet diese vorübergehende, verpflichtende Ausnahmeregelung hinsichtlich der Bilanzierung latenter Steuern, die sich aus der Einführung der globalen Mindestbesteuerung ergeben, an und erfasst diese als tatsächlichen Steueraufwand/-ertrag zum jeweiligen Entstehungszeitpunkt.
Da Österreich nationale Gesetze zur Umsetzung der globalen Mindestbesteuerung erlassen hat, wird die RLB NÖ-Wien zukünftig von der globalen Mindestbesteuerung betroffen sein. Da die maßgebenden nationalen Gesetze erst für spätere Geschäftsjahre anzuwenden sind, ergeben sich keine Auswirkungen auf den tatsächlichen Steueraufwand des Geschäftsjahres 2023. Für die Zukunft wird ebenfalls keine zusätzliche Steuerbelastung erwartet, weil der Nominalsteuersatz entsprechend hoch ist und keine begünstigenden Steuerregime in Anspruch genommen werden, die vermuten lassen würden, dass eine Niedrigbesteuerung vorliegt.
Die RLB NÖ-Wien organisiert und bearbeitet die notwendigen prozessualen und fachlichen Anpassungen, die sich aus der Einführung der Pillar II-Regelungen ergeben, im Rahmen eines laufenden Konzernprojektes.
172Notes
IFRS 17 (Versicherungsverträge)
IFRS 17 regelt die Grundsätze in Bezug auf den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis sowie die Angaben für Versicherungs-verträge innerhalb des Anwendungsbereichs des Standards. Die Zielsetzung von IFRS 17 besteht in der Bereitstellung relevanter Informationen durch die bilanzierenden Unternehmen und soll so zu einer sachgerechten Darstellung der Versicherungsverträge führen. Diese Informationen dienen als Grundlage für die Abschlussadressaten, um die Auswirkungen von Versicherungsverträgen auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslage sowie die Zahlungsströme eines Unternehmens beurteilen zu können. Um die Auswirkungen des neu einzuführenden Standards zu untersuchen, führte die RLB NÖ-Wien eine konzernübergreifende Analyse durch. Diese wurde erfolgreich abgeschlossen und ergab, dass weder in der RLB NÖ-Wien noch in den vollkonsolidierten Tochterunternehmen Anwendungsfälle für den neuen Standard identifiziert wurden.
Die Änderungen der übrigen, in obiger Tabelle gelisteten Rechnungslegungsvorschriften wurden mit dem Ergebnis analysiert, dass sie keine materiellen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des RLB NÖ-Wien-Konzerns haben.
Weitere geänderte Standards und Interpretationen
Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen sind vom IASB bzw. IFRIC bereits verabschiedet, in der EU zum Teil noch nicht in Kraft getreten und werden vom Konzern auch nicht vorzeitig angewendet. Diese wurden für den RLB
NÖ-Wien-Konzern als nicht wesentlich identifiziert.
Neue Regelungen
laut IASB verpflichtend anzuwenden für Geschäfts-jahre ab*
EU Endorsement
Auswirkungen auf den Konzern-abschluss
Änderungen von Standards
 
 
 
IAS 1
Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig
01.01.2024
19.12.2023
Nein
IAS 1
Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen
01.01.2024
19.12.2023
Nein
IAS 7, IFRS 7
Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen
01.01.2024
offen
Nein
IFRS 16
Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-leaseback-Transaktion
01.01.2024
20.11.2023
Nein
IAS 21
Auswirkungen von Wechselkursänderungen
01.01.2025
offen
Nein
* Dies kann sich durch die EU Übernahme (EU Endorsement) noch verändern

Notes173
Segmentberichterstattung
Basis für die Segmentberichterstattung ist die interne Management-Erfolgsrechnung. Dabei handelt es sich um eine stufenweise Deckungsbeitragsrechnung. Erträge und Aufwendungen werden verursachungsgerecht zugeordnet. Ertragsposten sind der Zinsüberschuss, der Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie der sonstige betriebliche Erfolg. Der Zinsüberschuss wird dabei auf Basis der Marktzinsmethode kalkuliert. Der Zinsnutzen aus dem Eigenkapital auf Basis des kalkulatorischen Zinssatzes wird entsprechend der aufsichtsrechtlichen Kapitalerfordernisse den Segmenten zugeordnet und im Nettozinsertrag dargestellt. Die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft beinhalten Nettoneubildungen von Wertberichtigungen für Bonitätsrisiken und Direktabschreibungen, aber auch Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen. Der Verwaltungsaufwand beinhaltet direkte und indirekte Kosten. Die direkten Kosten (Personal- und Sachkosten) werden von den Segmenten verantwortet, die indirekten Kosten werden ihnen auf Basis von festgelegten Schlüsseln zugeordnet.
Die Geschäftsgruppen werden wie selbständige Unternehmen mit eigener Kapitalausstattung und Ergebnisverantwortung dargestellt. Das Kriterium für die Abgrenzung der Geschäftsgruppen ist die Betreuungszuständigkeit für die Kunden der RLB NÖ-Wien.
Die Segmentdarstellung gemäß IFRS 8 ist wie folgt untergliedert:
• Das Segment Privatkunden und KMU enthält das Wiener Retailgeschäft.
Zur Zielgruppe gehören alle Privatpersonen, Klein- und Mittelbetriebe sowie selbständig Erwerbstätige. Im Segment Privatkunden und KMU werden weitestgehend standardisierte Produkte wie Sparbücher bzw. Spareinlagen, Termineinlagen, Giro- bzw. Gehaltskonten, Konsumentenkredite, Überziehungsrahmen, Hypothekarkredite und andere zweckgebundene Kredite angeboten.
• Das Segment Kommerzkunden umfasst das Firmenkundengeschäft, das Sonder- und Projektgeschäft sowie das Kommerzkunden-Service.
Dieses Segment beinhaltet das klassische Kreditgeschäft für Kommerzkunden, Corporate Finance (Projekt- und Investitionsfinanzierung, Akquisitions- und Immobilienfinanzierung), Handels- und Exportfinanzierung, Dokumentengeschäft sowie die Finanzierung von Gebietskörperschaften und Finanzinstituten.
Das klassische Kreditgeschäft umfasst Betriebsmittel-, Investitions- und Handelsfinanzierungen, wobei die unterschiedlichsten Finanzierungsinstrumente zur Anwendung kommen (z.B. Kontokorrentkredite, Barvorlagen, Direktkredite, Forderungsankäufe, Risikobeteiligungen).
Der Bereich Kommerzkunden-Service verantwortet die Bearbeitung von Exportfinanzierungen und Auslandsinvestitionen (z.B. Exportfinanzierungen über Exportfonds und OeKB sowie OeKB Beteiligungsfinanzierungen) sowie die Strukturierung und Abwicklung von Akkreditiven, Inkassi und Garantien für österreichische und internationale Kunden. Darüber hinaus fallen in ihren Aufgabenbereich auch die Beziehungen zu Korrespondenzbanken (Financial Institutions) sowie internationalen Firmenkunden.
174Notes
Corporate Finance umfasst Projekt- und Investitionsfinanzierungen (maßgeschneiderte Finanzierungen von abgegrenzten wirtschaftlichen Vorhaben) im Kernmarkt sowie alle geförderten Kreditprodukte. Darüber hinaus werden Finanzierungen gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgewickelt.
• Das Segment Finanzmärkte umfasst die Treasury-Aktivitäten des Konzerns, insbesondere das Ergebnis aus der Steuerung des Bankbuches (Strukturbeitrag), das Ergebnis des Handelsbuches und das Ergebnis aus der Steuerung der Liquidität.
Treasury umfasst die Eigenpositionierung mit bilanzmäßigen (z.B. Geldmarktdepots) und außerbilanzmäßigen Zins- bzw. Kursprodukten (Termingeschäfte, Optionen). Darunter fallen Zinsgeschäfte, Währungsgeschäfte, Liquiditätsmanagement und das Aktiv/Passiv-Management (Fristentransformation). Dazu kommen das Portfoliomanagement von Renten, Fonds sowie kurz- und langfristige alternative Investments (Kombination von Wertpapier-Produkten mit derivativen Produkten).
Der Handel mit Finanzinstrumenten erfolgt zentral und unterliegt streng kontrollierten Limiten. Während die Eigengeschäfte vollständig unter diesem Segment ausgewiesen sind, werden Beiträge aus kundenbezogenen Treasury-Transaktionen anderen Segmenten zugeordnet. Jener Teil des Ergebnisbeitrags, der über den im Markt erzielbaren Preisen liegt, wird den Kundenbereichen zugeordnet.
• Das Segment Raiffeisen Bank International umfasst die Ergebnisbeiträge der RBI, inkl. der zugeordneten Refinanzierungs- und Verwaltungsaufwände. Enthalten ist der Anteil am RBI-Konzern, der at Equity bilanziert wird, mit allen Aktivitäten in den mittel- und osteuropäischen Ländern.
• Im Segment Verbund werden die Dienstleistungen, die von der RLB NÖ-Wien an den Verbund (Raiffeisenbanken) erbracht werden, abgebildet.
• Das Segment Sonstige Beteiligungen beinhaltet ein bank- bzw. finanzinstitutsorientierte Beteiligungsportfolio. Zugeordnet sind hier die Dividendenerträge, die Refinanzierungskosten und anteilige Verwaltungsaufwendungen.
• Im Segment Sonstiges werden nur noch die wenigen nicht zuordenbaren Aufwände ausgewiesen.
Im RLB NÖ-Wien-Konzern werden zwei zentrale Steuerungsgrößen eingesetzt:
Der Return on Equity drückt das Verhältnis des unversteuerten bzw. des versteuerten Gewinns zum durchschnittlich eingesetzten Eigenkapital und damit die Verzinsung des im Geschäftsbereich eingesetzten Kapitals aus.
Die Cost Income Ratio stellt die Kosteneffizienz der Geschäftsbereiche dar. Diese errechnet sich als Quotient aus den Verwaltungsaufwendungen und den Betriebserträgen (inkl. Ergebnis aus Finanzinstrumenten und assoziierten Unternehmen und exkl. Wertaufholungen/Wertminderungen und Risikovorsorgen).
Konsolidierungseffekte zwischen Segmenten bzw. einzelnen Posten finden in keinem wesentlichen Ausmaß statt.
Notes175
01.01.-31.12.2023 in TEUR
Privat-kunden und KMU
Kommerz-kunden
Finanz-märkte
RBI
Verbund
Sonst.
Beteiligungen
Sonstiges
GESAMT
Zinsüberschuss
190.339
172.852
-6.689
-44.187
0
-262
-569
311.483
Provisionsüberschuss
60.033
15.422
-26.428
0
3.791
0
0
52.818
Dividendenerträge
0
470
184
0
0
948
0
1.602
Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen
0
0
-385
738.721
0
0
0
738.337
Personal- und Sachaufwand, Abschreibungen
-144.604
-71.880
-22.525
-3.659
-29.451
-494
0
-272.613
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
1.821
5.866
-683
-8.209
1.107
0
3.040
2.944
Gewinne/Verluste aus Beteiligungen und nicht finanziellen Vermögenswerten
192
-111
30
0
39
391
0
541
Wertminderung/Wertaufholung finanzieller Vermögenswerte
-25.665
-22.714
-971
0
0
0
0
-49.350
Sonstiges betriebliches Ergebnis
8.835
7.918
-5.008
-803
25.698
29
-6.039
30.631
Ergebnis vor Steuern
90.951
107.823
-62.474
681.864
1.185
611
-3.568
816.393
Steuern vom Einkommen
-5.977
-6.075
3.404
0
-65
-72
194
-8.590
Ergebnis nach Steuern
84.974
101.749
-59.070
681.864
1.120
539
-3.373
807.802
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Durchschn. zugeordnetes Eigenkapital (in EUR Mio.)
287
789
34
939
0
2
0
2.381
Return on Equity nach Steuern
29,6%
12,9%
-
72,6%
-
26,3%
-
33,9%
Cost Income Ratio Bankbetrieb
53,6%
34,2%
-
-
76,0%
41,9%
-
55,4%
Cost Income Ratio (inkl. at Equity)
-
-
-
-
-
-
-
19,9%

176Notes
Die Vergleichsinformationen aus dem Vorjahr stellen sich wie folgt dar:
01.01.-31.12.2022 in TEUR
Privat-kunden und KMU
Kommerz-kunden
Finanz-märkte
RBI
Verbund
Sonst.
Beteiligungen
Sonstiges
GESAMT
Zinsüberschuss
78.800
132.808
69.979
-41.978
-141
-166
0
239.301
Provisionsüberschuss
54.798
14.183
-20.602
0
3.543
0
0
51.922
Dividendenerträge
684
450
0
0
0
840
0
1.974
Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen
0
0
2.623
-78.150
0
0
0
-75.527
Personal- und Sachaufwand, Abschreibungen
-137.351
-61.053
-21.277
-2.653
-29.361
-393
0
-252.088
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
2.143
-12.355
23.584
0
1.714
0
0
15.086
Gewinne/Verluste aus Beteiligungen und nicht finanziellen Vermögenswerten
1.747
-3.589
-1.397
-174
-1.928
141
0
-5.199
Wertminderung/Wertaufholung finanzieller Vermögenswerte
-3.396
-24.115
642
0
0
0
0
-26.869
Sonstiges betriebliches Ergebnis
18.410
4.914
-6.053
-927
25.645
59
-3.662
38.386
Ergebnis vor Steuern
15.835
51.243
47.499
-123.882
-528
481
-3.662
-13.014
Steuern vom Einkommen
-836
-236
0
3
0
-20
-8.250
-9.339
Ergebnis nach Steuern
14.999
51.007
47.499
-123.879
-528
461
-11.912
-22.353
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Durchschn. zugeordnetes Eigenkapital (in EUR Mio.)
273
770
586
464
0
15
0
2.108
Return on Equity nach Steuern
5,5%
6,6%
8,1%
-
-
3,1%
-
-
Cost Income Ratio Bankbetrieb
86,0%
45,5%
29,8%
0,3%
> 100%
37,5%
-
59,1%
Cost Income Ratio (inkl. at Equity)
-
-
-
-
-
-
-
18,4%

Notes177
Details zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
(1) Zinsüberschuss
in TEUR
01.01.-31.12.2023
01.01.-31.12.2022
Zinserträge
 
 
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
97.526
60.217
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
5.253
3.058
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
1.132.257
349.585
davon Derivate - Hedge Accounting, Zinsrisiken
97.339
-42.161
Negativzinsen aus Verbindlichkeiten
1.113
31.083
Summe Zinserträge
1.236.149
443.943
Zinsaufwendungen
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten - Derivate
-60.836
-53.971
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
-863.426
-130.441
davon Derivate - Hedge Accounting, Zinsrisiken
-170.555
66.197
Negativzinsen aus finanziellen Vermögenswerten
-405
-20.230
Summe Zinsaufwendungen
-924.666
-204.642
Zinsüberschuss
311.483
239.301
Im Zinsüberschuss werden neben Zinserträgen und -aufwendungen auch alle laufenden und einmaligen zinsähnlichen Erträge und Aufwendungen ausgewiesen. Die Zins- und zinsähnlichen Erträge bzw. Aufwendungen werden nach der Effektivzins-methode berechnet und periodengerecht abgegrenzt. Negativzinsen aus Forderungen an Kunden bzw. Kreditinstitute sind im Posten Zinsaufwendungen enthalten, Negativzinsen aus nicht derivativen finanziellen Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft werden im Posten Zinserträge dargestellt. Zinserträge und Zinsaufwendungen von Derivaten im Hedge Accounting werden dem jeweilig zugehörigem Grundgeschäft zugeordnet, um den wirtschaftlichen Zusammenhang entsprechend darzustellen. Der Posten Zinsaufwendungen - Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet inkludiert Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten i.H.v. TEUR -1.275 (VJ: -1.205).
Im Zinsüberschuss ist für das Geschäftsjahr 2023 insgesamt ein Zinsaufwand i.H.v. TEUR 52.190 (VJ: Zinsertrag i.H.v. TEUR 9.367) aus der Teilnahme am TLTRO III-Programm ausgewiesen. Die RLB NÖ-Wien ermittelt quartalsweise je Tranche den aktuellen Effektivzinssatz. Per 31. Dezember 2023 liegen die Effektivzinssätze in Abhängigkeit von der Tranche zwischen 1,9% und 3,5%. Eine Beschreibung der Verbindlichkeiten aus dem TLTRO III-Programm, welche im Posten Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, enthalten sind, findet sich in Note (25).

178Notes
(2) Provisionsüberschuss
in TEUR
01.01.-31.12.2023
01.01.-31.12.2022
Wertpapiere
9.408
8.448
Depotgeschäft
10.836
9.873
Zahlungsverkehrsdienstleistungen
35.682
32.379
Vermittlungsprovisionen
17.880
18.232
Versicherungsmakler
15.993
14.390
Kreditgeschäft
6.998
5.749
Sonstige Provisionserträge
2.458
3.168
Provisionserträge
99.255
92.240
Wertpapiere
-3.077
-3.362
Depotgeschäft
-1.236
-1.270
Zahlungsverkehrsdienstleistungen
-6.988
-6.589
Versicherungsmakler
-2.447
-2.677
Kreditgeschäft
-27.910
-21.678
Sonstige Provisionsaufwendungen
-4.778
-4.741
Provisionsaufwendungen
-46.437
-40.318
Provisionsüberschuss
52.818
51.922
Der Provisionsüberschuss umfasst alle Erträge und Aufwendungen, die i.Z.m. der Erbringung von Dienstleistungen rechtsverbindlich entstanden sind.
Provisionserträge aus dem Kreditgeschäft beinhalten im Wesentlichen Haftungsentgelte, Provisionserträge aus dem Wertpapierbereich mehrheitlich Vermittlungsgebühren. Provisionsaufwendungen aus dem Kreditgeschäft zeigen im Wesentlichen Haftungsentgelte i.Z.m. Deckungsstockbesicherungen.
Gebühren aus Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und Teil der Effektivverzinsung sind, werden über die Laufzeit im Zinsergebnis vereinnahmt.

Notes179
(3) Dividendenerträge
in TEUR
01.01.-31.12.2023
01.01.-31.12.2022
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet
480
956
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
1.121
1.018
Dividendenerträge
1.602
1.974
In diesem Posten finden sich Dividendenerträge aus Wertpapieren sowie aus nicht konsolidierten Unternehmensanteilen und Beteiligungen. Dividendenerträge werden gemäß IFRS 9.5.7.1A erfolgswirksam erfasst, wenn Rechtsanspruch auf Zahlung besteht. Sämtliche Dividendenerträge aus finanziellen Vermögenswerten erfolgsneutral zum Fair Value bewertet, resultieren aus Finanzinstrumenten, die sich zum Abschlussstichtag im Bestand befinden.
(4) Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen
in TEUR
01.01.-31.12.2023
01.01.-31.12.2022
Periodenergebnis
519.045
806.973
Effekt Umwidmungen/Zukäufe
89.499
0
Wertaufholung/Wertminderung
129.792
-882.500
Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen
738.337
-75.527
Das Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen stellt Gewinn- oder Verlustbestandteile dar, die aus den Beteiligungen an den beiden assoziierten und at Equity-bilanzierten Unternehmen Raiffeisen Bank International AG (RBI) und Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG (R-IT) in den Konzernabschluss der RLB NÖ-Wien einfließen.
Umwidmung und Erwerb weiterer Anteile an der RBI
Die RLB NÖ-Wien hielt zum 31. Dezember 2022 rund 22,7% an der RBI und erfasste diese Beteiligung aufgrund des maßgeblichen Einflusses im Konzernabschluss nach der at Equity-Methode. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 wurden zusätzlich 1,0% zu Handelszwecken gehalten, für welche der Ausnahmetatbestand des IAS 28.19 anzuwenden war.
Nach den weiteren Transaktionen im Handelsbuch erfolgte am 31. August 2023 der Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat zur Umwidmung der bis zu diesem Zeitpunkt mit Handelsabsicht gehaltenen RBI-Aktien (6 Mio. Stück) in den Beteiligungsbestand. Weiters hat die RLB NÖ-Wien seit Oktober 2023 sukzessiv weitere RBI-Aktien in mehreren Tranchen über die Börse (mit einem Durchschnittskurs von EUR 15,55 pro Aktie) erworben. Dadurch hält die RLB NÖ-Wien zum Stichtag 31. Dezember 2023 insgesamt 24,83% der Anteile an der RBI. Die Erhöhung der Beteiligung führt zu keiner Änderung des Status als assoziiertes Unternehmen.
180Notes
Der Effekt aus der Anteilserhöhung durch Umwidmung von RBI-Aktien beträgt netto TEUR 73.230 und setzt sich aus der Gegenüberstellung der Anschaffungskosten und des anteiligen beizulegenden Nettozeitwerts i.H.v. TEUR 230.163 und einem Wertminderungsaufwand i.H.v. TEUR -156.933 zusammen. Die Wertminderung auf den Nutzungswert wurde im Zuge des zum Umwidmungszeitpunkt durchgeführten Wertminderungstests ermittelt.
Der Effekt aus der Anteilserhöhung infolge des sukzessiven Erwerbs von weiteren RBI-Aktien beträgt netto TEUR 16.269 und setzt sich aus der Gegenüberstellung der Anschaffungskosten und des anteiligen beizulegenden Nettozeitwerts i.H.v. TEUR 43.729 und einem Wertminderungsaufwand i.H.v. TEUR -27.460 zusammen. Die Wertminderung auf den Nutzungswert wurde im Zuge des zum Stichtag 31. Dezember durchgeführten Wertminderungstests ermittelt. Die in mehreren Tranchen erworbenen Anteile wurden für Zwecke der Bewertung zu einer Tranche zusammengefasst, da die Erwerbe in zeitlicher Nähe zueinander erfolgten.
In Summe ergibt sich somit aus den Umwidmungen bzw. Zukäufen von RBI-Aktien im Geschäftsjahr 2023 ein Effekt von TEUR 89.499.
Beurteilung des Wertansatzes der Anteile an der RBI
Zum Berichtsstichtag 31. Dezember 2023 lagen unter Gesamtwürdigung aller Ereignisse objektive Indikatoren gemäß IAS 28.41A – 28.41C vor, die auf eine Veränderung des erzielbaren Betrags der Beteiligung an der RBI schließen ließen. Dabei wurde insbesondere die Veränderung des Börsenkurses von EUR 15,35/Aktie am 31. Dezember 2022 auf EUR 18,67/Aktie am 31. Dezember 2023 als Anhaltspunkt gesehen. Der Börsenkurs zeigte eine positive Entwicklung, lag aber unter dem Nutzungswert der Vorperiode. Der Wertansatz der at Equity-Beteiligung an der RBI wurde deshalb per 31. Dezember 2023 einem Werthaltigkeitstest unterzogen, welcher insbesondere aufgrund verbesserter Planungsannahmen des RBI-Kerngeschäfts (ohne Russland) eine Verminderung des in Vorperioden berücksichtigten Wertminderungsaufwands von TEUR 129.792 zum Ergebnis hatte. Maßgeblich für die Beurteilung war gemäß IAS 36.114 i.V.m. IAS 36.18 der erzielbare Betrag als höherer Wert aus Nutzungswert und beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, der dem at Equity-Buchwert an der RBI gegenübergestellt wurde. Als erzielbarer Betrag wurde ein Nutzungswert auf Basis des Barwertes der zu erwartenden Cash Flows (Dividend Discount Modell) ermittelt. Die Cash Flows wurden auf Grundlage der zum Zeitpunkt der Durchführung des Werthaltigkeitstests gültigen und vom Aufsichtsrat der RBI genehmigten Fünf-Jahresplanung abgeleitet.
Um die aktuell unsichere wirtschaftliche Lage aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland entsprechend abzubilden, wurde gemäß des Dual Steering Approaches der RBI die Beteiligung an der Raiffeisenbank Russland separat vom Rest der RBI (RBI Kerngeschäft) bewertet. Diesbezüglich wurden die aktuell vorliegenden Ausschüttungsbeschränkungen sowie auch das höhere Risiko der russischen Beteiligung entsprechend berücksichtigt.
Aktuell werden alle strategischen Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank Russland bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg aus der Raiffeisenbank in Russland geprüft. In diesem Zusammenhang veröffentlichte die RBI mit der Ad Hoc Meldung vom 19. Dezember 2023 die Entscheidung, Anteile der STRABAG durch die russische Tochtergesellschaft, mit anschließender Übertragung als Sachdividende an die RBI, zu erwerben.
Notes181
Diese strategischen Optionen wurden auf Basis der aktuellen Beschlusslage nicht in der Nutzungswertermittlung berücksichtigt. Die Anschaffung der STRABAG Anteile stellt eine Investition gemäß IAS 36.44 (b) i.V.m. IAS 36.45 (b) dar, welche für die Schätzung der zukünftigen Cashflows nicht herangezogen werden darf.
Die Ermittlung des Nutzungswerts basiert auf einem externen Unternehmensgutachten. Dabei wurden ein Low-/Mid- und High-Case Szenario für Russland bzw. die übrigen Ländermärkte (RBI Kerngeschäft) ermittelt. Für den Nutzungswert der russischen Netzwerkbank wurden unterschiedliche Szenarien – von einer Befriedigung des Konfliktes bis hin zu einer weiteren Eskalation – erstellt und anschließend mit einer Wahrscheinlichkeit je Szenario gewichtet. Für den Nutzungswert des RBI Kerngeschäftes wurden Sensitivitäten bzgl. der Entwicklung der Risikokosten in den nächsten Jahren, der nachhaltigen CIR, des Zins- und Provisionsergebnisses und des Return on Equity berücksichtigt. Die jeweiligen Sensitivitäten wurden vom Management der RLB NÖ-Wien analysiert und kritisch gewürdigt. Die Sensitivitäten wurden für die Nutzungswertermittlung teilweise übernommen.
Das Management der RLB NÖ-Wien hat sich intensiv mit den Planungsannahmen auseinandergesetzt. Aufgrund der zum Stichtag 31. Dezember 2023 bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Gesamtsituation (hohe Inflation, Entwicklung der Zinslandschaft) hat sich das Management der RLB NÖ-Wien entschlossen konservativere Annahmen als das Management der RBI bzw. der externe Bewerter zu treffen. Aufgrund der aktuellen konjunkturellen Situation und der unsicheren geopolitischen Lage wurden die Annahmen zu den Risikokosten im Vergleich zu jenen des Managements der RBI konservativer getroffen.
Darüber hinaus wurden auch vorsichtigere Annahmen i.Z.m. der Erwartungshaltung der EZB hinsichtlich der Reduktion des Russlandgeschäfts getroffen und eine nachhaltig reduzierte Zinsmargenentwicklung im RBI Kerngeschäft angenommen.
Die Diskontierung der mit dem Bewertungsobjekt erzielbaren Cash Flows erfolgt mit Hilfe eines durchschnittlichen, risikoadäquaten Kapitalisierungszinssatzes i.H.v. 10,7% für Russland (VJ: 18,6%; im VJ wurde das Länderrisiko über den Beta Faktor im Zinssatz erfasst; 2023 wird das Länderrisiko in den Cash Flows abgebildet) bzw. 11,7% für die übrigen Ländermärkte (VJ: 11,6%). Es wurde eine nachhaltige Wachstumsrate von 2,0% (VJ: 2,0%) bei der Ermittlung des Nutzungswertes der RBI angesetzt, was dem kommunizierten Inflationsziel der EZB entspricht. Wie im vorangegangenen Geschäftsjahr wurde die Peer Group für das Kerngeschäft von Banken mit dem Geschäftsfokus auf Mittel- und Osteuropa abgeleitet. Der so ermittelte Beta-Faktor für das RBI-Kerngeschäft beträgt 1,45 (VJ: 1,44) bzw. 1,29 (VJ: 2,45) für die russische Netzwerkbank.
Im Backtesting des Geschäftsjahres 2023 weist das Budget eine positive Planungsabweichung auf. Die Kostensteigerungen im Bereich der Verwaltungsaufwendungen sowie die Aufwendungen aus der Rückstellungsbildung für den Rechtsstreit in Polen konnten durch ein höheres Zins- und Provisionsergebnis überkompensiert werden. Die Risikokosten verbleiben auf einem niedrigen Niveau.
Zum Stichtag 31. Dezember 2023 lag eine Abweichung zwischen Börsenkurs und Nutzungswert vor. Die Abweichung des Nutzungswertes zum Börsenkurs ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die RBI stark im russischen Markt vertreten ist, sodass es aufgrund des Krieges zu teilweisen Rückzügen von Investoren gekommen ist. Nach Einschätzung des Managements der RLB NÖ-Wien stehen die in der aktuellen Börsenkursentwicklung eingepreisten Abschläge und Faktoren nicht im Verhältnis zur nachhaltigen Ertragskraft der RBI.
182Notes
Mögliche Bewertungsunsicherheiten wesentlicher Planungsannahmen sowie Bewertungsparameter wurden bestmöglich vom Management mittels Sensitivitäten analysiert und soweit möglich mit externen verfügbaren Marktdaten plausibilisiert. Der Nutzungswert wurde einer Sensitivitätsanalyse unterzogen, welcher die Parameter Veränderung der bewertungsrelevanten Cash Flows, Eigenkapitalrendite in der ewigen Rente (RoE TV) und Änderung des Zinssatzes (Marktrendite) unterlegt wurden. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Auswirkungen wesentlicher Bewertungsparameter auf den Nutzungswert. Jede Sensitivität und deren Auswirkung wurde separat für sich selbst, unter Annahme unveränderter übriger Prämissen, untersucht.
 
 
2023
2022
 
Veränderung Parameter um
Erhöhung
Verminderung
Auswirkung in EUR Mio.
Erhöhung
Verminderung
Auswirkung in EUR Mio.
Cash Flow
10%
10,0%
-10,0%
+236 / -236
9,8%
-9,8%
+180 / -180
RoE TV
100 Basispunkte
8,7%
-8,7%
+205 / -205
10,7%
-10,6%
+200 / -200
Marktrendite
50 Basispunkte
-6,4%
7,3%
-152 / +173
-8,7%
10,0%
-160 / +180

Notes183
(5) Personal- und Sachaufwand, Abschreibungen
in TEUR
01.01.-31.12.2023
01.01.-31.12.2022
Personalaufwand
-130.272
-123.809
Laufende Bezüge
-98.205
-92.059
Gesetzlicher Sozialaufwand
-24.359
-22.585
Sonstiger Sozialaufwand
-2.463
-2.299
Langfristige Personalverpflichtungen
-5.246
-6.866
Sachaufwand
-125.100
-112.526
IT-Aufwand
-45.508
-43.647
Rechts- und Beratungskosten
-31.839
-23.124
Werbung, Marketing, Veranstaltungen
-11.341
-11.797
Raumaufwand
-7.239
-5.860
Aufwand Bürobetrieb
-5.034
-4.844
Personalabhängiger Sachaufwand
-407
-835
Sonstiger Sachaufwand
-23.731
-22.419
Abschreibung auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
-17.241
-15.753
Grundstücke, Anlagen und Gebäude
-4.711
-3.427
Abschreibung Nutzungsrechte
-9.041
-8.545
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
-19
-20
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
-3.471
-3.760
Personal- und Sachaufwand, Abschreibungen
-272.613
-252.088
Im Sachaufwand sind Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse i.H.v. TEUR 180 (VJ: 255) enthalten. Der Posten Sonstiger Sachaufwand enthält zu einem wesentlichen Teil Aufwendungen für Fremdleistungen i.H.v. TEUR 17.993 (VJ: 16.889) sowie Versicherungsprämien i.H.v. TEUR 2.280 (VJ: 2.151).

184Notes
Die im Sachaufwand enthaltenen Honorare für die Wirtschaftsprüfer der Konzerngesellschaften teilen sich wie folgt auf:
2023 in TEUR
KPMG Austria GmbH
ÖSTERREICHISCHER RAIFFEISENVERBAND*
Aufwendungen für die Prüfung der Jahresabschlüsse und des Konzernabschlusses
328
960
andere Bestätigungsleistungen
0
180
sonstige Leistungen
28
0
Gesamt
356
1.140
*Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen des Österreichischen Raiffeisenverbandes beziehen sich auf die Leistungen des vom ÖRV bestellten Revisors.
2022 in TEUR
KPMG Austria GmbH
ÖSTERREICHISCHER RAIFFEISENVERBAND*
Aufwendungen für die Prüfung der Jahresabschlüsse und des Konzernabschlusses
277
869
andere Bestätigungsleistungen
0
86
sonstige Leistungen
50
0
Gesamt
328
955
*Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen des Österreichischen Raiffeisenverbandes beziehen sich auf die Leistungen des vom ÖRV bestellten Revisors.

Notes185
(6) Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
in TEUR
01.01.-31.12.2023
01.01.-31.12.2022
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
-1.353
874
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
-1.530
224
Schuldverschreibungen
0
263
Kredite und Darlehen
-1.530
-39
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
178
650
Verbriefte Verbindlichkeiten
178
650
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten
-9.873
30.812
Derivate
-20.135
46.856
Eigenkapitalinstrumente
-8.037
9.279
Schuldverschreibungen
18.299
-25.323
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
5.531
-8.326
Eigenkapitalinstrumente
2.893
3.925
Schuldverschreibungen
56
-105
Kredite und Darlehen
2.582
-12.145
Gewinne/Verluste aus Modifikationen
3.040
130
Gewinne/Verluste aus Hedge Accounting
-227
-15.912
Devisentransaktionen
5.825
7.508
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
2.944
15.086
Im Posten Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden alle realisierten Ergebnisse sowie Bewertungsergebnisse aus Finanzinstrumenten bilanziert.
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, zeigen realisierte Ergebnisse aus Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten.
Der Posten Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, enthält in der Berichtsperiode unter Kredite und Darlehen Aufwendungen aus der vorzeitigen Rückführung von TEUR -1.826 (VJ: 0).
Verkäufe von Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert sind, stehen im Einklang mit dem in der RLB NÖ-Wien zur Anwendung kommenden Geschäftsmodell „Hold to Collect“. Diese werden in Bezug auf die Häufigkeit und die Wesentlichkeit auf Basis von intern festgelegten Aufgriffsgrenzen für Volumen pro Portfolio und erzieltem Ergebnis überwacht. Positive und negative Ergebnisse werden dabei nicht saldiert, sondern transaktionsbezogen betrachtet.
186Notes
Gewinne/Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, zeigen in der Berichtsperiode sowie im Vorjahr Ergebnisse aus Rückkäufen von eigenen Emissionen von TEUR 178 (VJ: 650).
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert werden
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten, die zu Handelszwecken gehalten werden, beträgt im Geschäftsjahr 2023 TEUR -9.873 (VJ: 30.812). Die abgeschlossenen Zinsderivate haben sich aufgrund der im Berichtsjahr stark gestiegenen Zinsen negativ entwickelt; demgegenüber steht die positive Marktentwicklung der Wertpapiere. Das Ergebnis aus den zu Handelszwecken gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten, stammt aus der Bewertung von mit Handelsabsicht gehaltenen Aktien bis zum Zeitpunkt der Umwidmung zu den Anteilen an assoziierten Unternehmen (siehe Note (12)).
Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten, die verpflichtend zum Fair Value bewertet sind, beträgt im Geschäftsjahr 2023 TEUR 5.531 (VJ: 8.326). Neben positiven Kursentwicklungen der Eigenkapitalinstrumente verbesserte sich die Bewertung der Kredite und Darlehen im Wesentlichen aufgrund von mittel- bis langfristig wieder gesunkenen Zinskurven und den damit einhergehenden gestiegenen Diskontierungsfaktoren. Nähere Details zur Ermittlung dieser Bewertungsergebnisse finden sich unter Note (35) Fair Value von Finanzinstrumenten.
Gewinne/Verluste aus Modifikationen
Aus der Anpassung vertraglicher Zahlungsströme ergab sich im Geschäftsjahr 2023 ein Ergebnis von TEUR 3.040 (VJ: 130). Folgende Tabelle stellt die fortgeführten Anschaffungskosten vor der Änderung der modifizierten Finanzinstrumente dar, die gemäß qualitativ und quantitativ geprüfter Kriterien nicht zu einer Ausbuchung führten (siehe dazu auch Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“).
Die Modifikationsergebnisse in der Berichtsperiode 2023 bzw. Buchwerte vor Modifikation stellen sich wie unten ersichtlich dar.
in TEUR
Stage 1
Stage 2-3
Gesamt
Modifikationseffekt aus finanziellen Vermögenswerten
1.696
1.344
3.040
Buchwert vor Modifikation von finanziellen Vermögenswerten
539.524
417.470
956.994
Die Vergleichsdaten aus dem Vorjahr sind in unten angeführter Tabelle ersichtlich.
in TEUR
Stage 1
Stage 2-3
Gesamt
Modifikationseffekt aus finanziellen Vermögenswerten
-1.077
1.207
130
Buchwert vor Modifikation von finanziellen Vermögenswerten
474.874
603.208
1.078.082
Finanzinstrumente mit einem Buchwert vor Modifikation i.H.v. TEUR 4.391 (VJ: 71.810) und einem Modifikationseffekt i.H.v. TEUR 4 (VJ: 30), die zum Zeitpunkt der Modifikation in Stage 2 oder 3 ausgewiesen waren, sind nunmehr der Stage 1 zuzuordnen.
Notes187
Gewinne/Verluste aus Hedge Accounting
Gewinne/Verluste aus Hedge Accounting zeigen Ineffektivitäten der von der RLB NÖ-Wien bilanzierten Sicherungsbeziehungen i.H.v. TEUR -227 (VJ: -15.912). Diese setzen sich zu TEUR 28.203 (VJ: 39.132) aus der Bewertung von Sicherungsderivaten und zu TEUR -28.430 (VJ: -55.044) aus den im Rahmen des Hedge Accountings ermittelten Buchwertveränderungen der Basisinstrumente zusammen. Nähere Details zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen finden sich unter Note (33) Hedge Accounting.
(7) Gewinne/Verluste aus Beteiligungen und nicht finanziellen Vermögenswerten
in TEUR
01.01.-31.12.2023
01.01.-31.12.2022
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von verbundenen Unternehmen
0
9.758
Gewinne/Verluste aus dem Abgang/Rückkauf von vollkonsolidierten Unternehmen
0
9.758
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht finanziellen Vermögenswerten
75
95
Gewinne/Verluste aus Grundstücken, Anlagen und Gebäuden
-355
-144
Gewinne/Verluste aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
391
161
Gewinne/Verluste aus sonstigen Vermögenswerten
40
47
Gewinne/Verluste aus Nutzungsrechten
0
30
Wertberichtigung/Zuschreibung bei nicht finanziellen Vermögenswerten
466
-15.051
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
0
-15.408
Nutzungsrechte
466
356
Gewinne/Verluste aus Beteiligungen und nicht finanziellen Vermögenswerten
541
-5.199
In diesem Posten finden sich Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung bzw. Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte bzw. im Fall von Nutzungsrechten aus einer Beendigung bzw. Modifikation von Miet- bzw. Operating Lease-Verhältnissen.
Der Posten Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von verbundenen Unternehmen enthielt im Vorjahr das Ergebnis aus den Entkonsolidierungen der RAIFFEISEN IMMOBILIEN VERMITTLUNG GES.M.B.H und Raiffeisen Vorsorge Wohnung GmbH i.H.v. TEUR 9.758.
Unter Wertberichtigung oder Zuschreibung bei nicht finanziellen Vermögenswerten war im Vorjahr eine außerplanmäßige Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten im Rahmen eines nicht zur Umsetzung gebrachten Softwareprojektes i.H.v. TEUR 15.408 enthalten.

188Notes
(8) Wertminderung/Wertaufholung finanzieller Vermögenswerte
in TEUR
01.01.-31.12.2023
01.01.-31.12.2022
Wertminderung/Wertaufholung finanzieller Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
-49.350
-26.869
Schuldverschreibungen
-1.092
1.409
Kredite und Forderungen
-48.258
-27.374
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
0
-904
Wertminderung/Wertaufholung finanzieller Vermögenswerte
-49.350
-26.869
In diesem Posten werden alle Aufwendungen und Erträge i.Z.m. der Wertberichtigung von Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind, dargestellt. Aufwendungen und Erträge i.Z.m. mit sonstigen Kreditrisiken, für die durch Rückstellungen vorgesorgt wird, sind im sonstigen betrieblichen Ergebnis dargestellt. Weitere Detailangaben zur Risikovorsorge finden sich unter Note (16).
(9) Sonstiges betriebliches Ergebnis
in TEUR
01.01.-31.12.2023
01.01.-31.12.2022
Sonstige betriebliche Erträge
71.970
69.053
Umsatzerlöse aus Immobilien- und Industriebeteiligungen sowie Dienstleistungen
23.832
28.955
Dienstleistungserträge aus Verbundleistungen
28.542
25.693
Sonstige Erträge
19.595
14.405
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-44.993
-38.408
Beiträge zur Einlagensicherung
-9.030
-6.650
Stabilitätsabgabe
-7.715
-4.695
Abwicklungsfonds
-9.027
-15.009
Materialaufwand und bezogene Leistungen aus Immobilien- und Industriebeteiligungen sowie Dienstleistungen
-13.150
-8.007
Sonstige Aufwendungen
-6.071
-4.048
Zuführungen oder Auflösungen von Rückstellungen
3.655
7.741
Zuführungen/Auflösungen von Rückstellungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien
2.682
4.308
Auflösung sonstiger Rückstellungen
973
3.433
Sonstiges betriebliches Ergebnis
30.631
38.386
Die Posten Umsatzerlöse aus Immobilien- und Industriebeteiligungen sowie Materialaufwand und bezogene Leistungen aus Immobilien- und Industriebeteiligungen sowie Dienstleistungen enthalten zu einem wesentlichen Teil Erträge und Aufwendungen aus der NAWARO ENERGIE Betrieb GmbH.
Notes189
Der Posten Sonstige Erträge enthält im Wesentlichen Kostenersätze sowie Erträge aus bankfremden Tätigkeiten. Weitere Detailangaben zu den Zuführungen/Auflösungen von Rückstellungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien finden sich unter Note (16).
(10) Steuern vom Einkommen und Ertrag
Die RLB NÖ-Wien sowie ihre vollkonsolidierten Tochterunternehmen sind Gruppenmitglieder einer steuerlichen Unternehmensgruppe nach § 9 KStG mit dem Gruppenträger Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Sie haben mit dem Gruppenträger eine Steuerumlagevereinbarung abgeschlossen. Die steuerliche Unternehmensgruppe mit dem Gruppenträger Raiffeisen-Holding NÖ-Wien umfasst im Veranlagungsjahr 2023 neben dem Gruppenmitglied RLB NÖ-Wien 47 (VJ: 45) weitere Gruppen-mitglieder. Die Steuerbemessungsgrundlage für die gesamte Gruppe ergibt sich aus der Summe der Einkünfte des Gruppen-trägers sowie der zugerechneten steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder unter Berücksichtigung der steuerlichen Verlustvorträge des Gruppenträgers im gesetzlichen Ausmaß. Die RLB NÖ-Wien wird anteilig mit Gruppenkörperschaftsteuer, die auf Ebene des Gruppenträgers Raiffeisen-Holding NÖ-Wien vorgeschrieben wird, belastet. Im Falle eines steuerlichen Verlustes der RLB NÖ-Wien wird eine negative Steuerumlage verrechnet.
in TEUR
01.01.-31.12.2023
01.01.-31.12.2022
Laufende Steuern
-9.034
2.055
Latente Steuern
444
-11.394
Steuern vom Einkommen
-8.590
-9.339
Das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis aus latenten Steuern i.H.v. TEUR 444 (VJ: -11.394) resultiert im Geschäftsjahr 2023 zur Gänze aus der Veränderung der latenten Steuern aus temporären Differenzen (VJ: -11.111). Im Geschäftsjahr 2022 resultierten außerdem TEUR -283 aus der Bewertung der latenten Steuern mit den geänderten Steuersätzen (siehe Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu Ertragsteuern). Eine Abwertung von aktiven latenten Steuern wurde nicht vorgenommen.

190Notes
Eine detaillierte Darstellung der latenten Steuern erfolgt unter Note (22) Steueransprüche. Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen Jahresergebnis und effektiver Steuerbe- bzw. -entlastung:
in TEUR
2023
2022
Ergebnis vor Steuern
816.393
-13.014
Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum inländischen Ertragsteuersatz von 24% (VJ: 25%)
-195.934
3.254
Auswirkung aufgrund des geringeren Steuerumlagesatzes*
9.379
5.102
Steuerminderung aufgrund von steuerbefreiten Beteiligungs- und steuerbefreiten sonstigen Erträgen
1.127
1.475
Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen
-2.465
-2.099
Auswirkungen von nach der at Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen
177.806
-19.365
Veränderung der Wertberichtigung latenter Steuern und Verbrauch Verlustvorträge
0
1.651
Sonstiges
1.497
643
Effektive Steuerbe- bzw. -entlastung (-/+)
-8.590
-9.339
* Die im Rahmen der Gruppenbesteuerung vereinbarten Steuerumlagesätze sind geringer als der inländische Körperschaftsteuersatz. Diese Zeile stellt die daraus resultierende Auswirkung auf die tatsächlichen und latenten Ertragsteuern dar.

Details zur Konzernbilanz
(11) Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Kassenbestand
56.188
55.504
Guthaben bei Zentralbanken
3.958.332
228.317
Sonstige Sichteinlagen
2.638.577
2.220.749
Gesamt
6.653.098
2.504.570
Der Posten Sonstige Sichteinlagen inkludiert die gesetzlich zu haltende Mindestreserve i.H.v. TEUR 330.475 (VJ: 326.812). In diesem Bilanzposten sind Wertminderungen der Stage 1 i.H.v. TEUR 1.853 (VJ: 1.118) enthalten.
Folgende Tabelle leitet den Zahlungsmittelfonds auf den Bilanzposten „Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen“ über (siehe Konzernkapitalflussrechnung).
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Kassenbestand
56.188
55.504
Guthaben bei Zentralbanken
3.958.332
228.317
Sonstige Sichteinlagen Nichtbankbereich
72
37
Zahlungsmittelfonds (siehe Konzernkapitalflussrechnung)
4.014.592
283.858
Sonstige Sichteinlagen Bankbereich
2.638.505
2.220.712
Gesamt Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
6.653.098
2.504.570

Notes191
(12) Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Derivate
289.536
400.943
Eigenkapitalinstrumente
0
50.715
Schuldverschreibungen
454.562
222.519
Schuldverschreibungen von Kreditinstituten
308.842
155.702
Schuldverschreibungen von Kunden
145.720
66.817
Gesamt
744.098
674.177
Diesem Bilanzposten sind Derivate mit positiven Marktwerten, die nicht als Sicherungsinstrumente in Hedge-Beziehungen dienen, zugeordnet.
Im Vorjahr sind unter Eigenkapitalinstrumente zu Handelszwecken gehaltene Aktien enthalten. Darunter sind Aktien mit einem Buchwert von TEUR 50.391 auf ein assoziiertes Unternehmen entfallen, für welche der Ausnahmetatbestand des IAS 28.19 anzuwenden war. Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte nach Beendigung der Handelsabsicht die Umwidmung zu den Anteilen an assoziierten Unternehmen.
Weiters werden Schuldverschreibungen ausgewiesen, mit welchen gemäß Geschäftsmodellfestlegung das Ziel verfolgt wird, die beizulegenden Zeitwerte durch Verkäufe zu realisieren.
(13) Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Eigenkapitalinstrumente
16.744
14.086
Schuldverschreibungen
891
834
Kredite und Darlehen von Kunden
133.319
112.862
Gesamt
150.954
127.782
Eigenkapitalinstrumente dieser Bewertungskategorie inkludieren zur Gänze Beteiligungen, welche der strategischen Ausrichtung folgend nicht der Kategorie „Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet“ zugeordnet wurden (siehe dazu auch Note (14) Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet). Schuldverschreibungen sowie Kredite und Darlehen von Kunden dieser Bewertungskategorie weisen vertragliche Zahlungsströme auf, die nicht ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Finanzinstrumente, die nur beschränkte Rückgriffsrechte auf das Vermögen des Schuldners gewähren oder mit laufzeitinkongruenten Zinskomponenten ausgestattet sind.

192Notes
(14) Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Eigenkapitalinstrumente
28.254
19.110
Gesamt
28.254
19.110
Die angeführten Eigenkapitalinstrumente betreffen im Wesentlichen Investitionen in Unternehmen, in denen banknahe Tätigkeiten gebündelt sind bzw. die Finanzinstitute darstellen. Die optionale Darstellung der Fair Value-Änderungen dieser Instrumente wurde aufgrund der strategischen Ausrichtung vorgenommen. Dividenden i.H.v. TEUR 1.121 (VJ: 1.018) wurden i.Z.m. diesen Eigenkapitalinstrumenten erfasst (siehe Note (3)). In der Berichtsperiode fanden weder Verkäufe statt noch sind Verkäufe geplant.
Im Detail setzt sich dieser Posten wie in folgender Tabelle dargestellt zusammen:
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
EMCOM Beteiligungs GmbH, Wien (A)
6.538
3.872
NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH, Wien (A)
4.496
4.669
WKBG Wiener Kreditbürgschafts- und Beteiligungsbank AG, Wien (A)
3.734
3.734
Raiffeisen Wien Mezzaninkapital GmbH, Wien (A)
2.887
257
Raiffeisen Software GmbH, Linz (A)
1.762
1.845
Raiffeisen Analytik GmbH, Wien (A)
1.484
115
Raiffeisen NÖ-Wien Tradition & Innovation eingetragene Genossenschaft, Wien (A)
1.484
10
RSC Raiffeisen Service Center GmbH, Wien (A)
1.222
1.047
CEESEG Aktiengesellschaft, Wien (A)
1.000
955
Sonstige
3.646
2.606
Gesamt
28.254
19.110

Notes193
(15) Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Schuldverschreibungen
5.001.197
4.118.147
Schuldverschreibungen von Kreditinstituten
1.771.278
1.326.662
Schuldverschreibungen von Kunden
3.229.919
2.791.485
Kredite und Darlehen
19.509.945
18.899.234
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
3.643.058
4.008.682
Kredite und Darlehen an Kunden
15.866.887
14.890.552
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
31.230
12.762
Gesamt
24.542.372
23.030.143
Diesem Bilanzposten sind Fremdkapitalinstrumente des Geschäftsmodells „Hold to Collect“ zugewiesen, die das Zahlungsstromkriterium erfüllen. Weiters sind diesen Finanzinstrumenten zugehörige Risikovorsorgen inkludiert. Details dazu werden ausführlich im folgenden Kapitel (16) Risikovorsorgen dargelegt.
(16) Risikovorsorgen
Nachfolgende Tabelle stellt die Risikovorsorgen per 31. Dezember 2023 dar.
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
POCI
Summe
 
Performing
Under
Credit
 
 
 
 
performing
impaired
 
 
Risikovorsorgen - On-Balance
22.547
38.361
141.520
3.201
205.628
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
4.938
0
670
0
5.609
Kredite und Darlehen an Kunden
15.421
38.012
140.850
3.201
197.484
Schuldverschreibungen an Kreditinstitute
895
331
0
0
1.226
Schuldverschreibungen an Kunden
1.292
18
0
0
1.310
Risikovorsorgen - Off-Balance
3.771
3.588
5.716
0
13.074
Rückstellungen für erteilte Kreditzusagen und Finanzgarantien
3.771
3.588
5.716
0
13.074
Risikovorsorgen - Gesamt 31.12.2023
26.318
41.949
147.236
3.201
218.703

194Notes
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr stellen sich wie folgt dar:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
POCI
Summe
 
Performing
Under
Credit
 
 
 
 
performing
impaired
 
 
Risikovorsorgen - On-Balance
21.143
31.635
147.041
2.816
202.634
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
4.912
0
670
0
5.582
Kredite und Darlehen an Kunden
14.806
31.616
146.371
2.816
195.608
Schuldverschreibungen an Kreditinstitute
743
19
0
0
762
Schuldverschreibungen an Kunden
683
0
0
0
683
Risikovorsorgen - Off-Balance
4.027
6.604
5.098
0
15.729
Rückstellungen für erteilte Kreditzusagen und Finanzgarantien
4.027
6.604
5.098
0
15.729
Risikovorsorgen - Gesamt 31.12.2022
25.171
38.238
152.139
2.816
218.363
Die folgenden Tabellen zeigen im Detail die Bruttobuchwerte sowie die Entwicklungen der Wertminderungen von Krediten und Darlehen sowie Schuldverschreibungen der Bewertungskategorie Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kreditinstitute - zu fortgeführten Anschaffungskosten sowie Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
POCI
Summe
 
Performing
Under
Credit impaired
 
 
 
 
performing
signifikant
nicht signifikant
 
 
Bruttobuchwerte
 
 
 
 
 
 
Bruttobuchwerte 01.01.2023
6.462.623
0
670
0
0
6.463.293
Bruttobuchwerte 31.12.2023
10.244.777
57
670
0
0
10.245.504
Risikovorsorgen
 
 
 
 
 
 
Risikovorsorgen 01.01.2023
4.912
0
670
0
0
5.582
Zuführungen aufgrund von Neuzugang
7.991
0
0
0
0
7.991
Rückgänge aufgrund von Abgängen
-5.833
0
0
0
0
-5.833
Änderungen Risikoparameter
-2.132
0
0
0
0
-2.132
Währungseffekte und sonstige Berichtigungen
1
0
0
0
0
1
Risikovorsorgen 31.12.2023
4.938
0
670
0
0
5.609

Notes195
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr stellen sich wie folgt dar:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
POCI
Summe
 
Performing
Under
Credit impaired
 
 
 
 
performing
signifikant
nicht signifikant
 
 
Bruttobuchwerte
 
 
 
 
 
 
Bruttobuchwerte 01.01.2022
8.127.805
0
670
0
0
8.128.475
Bruttobuchwerte 31.12.2022
6.462.623
0
670
0
0
6.463.293
Risikovorsorgen
 
 
 
 
 
 
Risikovorsorgen 01.01.2022
4.305
0
670
0
0
4.975
Zuführungen aufgrund von Neuzugang
8.159
0
0
0
0
8.159
Rückgänge aufgrund von Abgängen
-7.659
0
0
0
0
-7.659
Änderungen Risikoparameter
136
0
0
0
0
136
Währungseffekte und sonstige Berichtigungen
-30
0
0
0
0
-30
Risikovorsorgen 31.12.2022
4.912
0
670
0
0
5.582

196Notes
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kunden - zu fortgeführten Anschaffungskosten:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
POCI
Summe
 
Performing
Under
Credit impaired
 
 
 
 
performing
signifikant
nicht signifikant
 
 
Bruttobuchwerte
 
 
 
 
 
 
Bruttobuchwerte 01.01.2023
12.014.842
2.768.902
177.643
82.195
42.578
15.086.160
Bruttobuchwerte 31.12.2023
12.590.735
2.978.251
405.436
82.341
7.607
16.064.370
Risikovorsorgen
 
 
 
 
 
 
Risikovorsorgen 01.01.2023
14.806
31.616
101.003
45.367
2.816
195.608
Zuführungen aufgrund von Neuzugang
12.385
2.483
0
0
0
14.868
Rückgänge aufgrund von Abgängen
-616
-1.366
-4.222
-1.602
0
-7.805
Änderungen aufgrund von Wanderungen zwischen Stages
10.891
-17.051
5.652
508
0
0
Transfer Stage 1
-9.131
8.870
216
45
0
0
Transfer Stage 2
20.021
-26.391
5.450
920
0
0
Transfer Stage 3
0
470
-13
-457
0
0
Änderungen Risikoparameter
-22.043
22.316
45.105
7.871
385
53.634
Änderungen aufgrund Modifikationen ohne Abgang
0
0
-65
-13
0
-77
Rückgänge aufgrund Verbrauch von Wertberichtigungen
0
0
-49.960
-8.820
0
-58.780
Währungseffekte und sonstige Berichtigungen
-1
14
-3
26
0
36
Risikovorsorgen 31.12.2023
15.421
38.012
97.512
43.338
3.201
197.484
Direktabschreibungen auf Kreditforderungen belaufen sich im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR -1.630 (VJ: -3.836). Erträge, ohne Effekte auf Veränderungen der Risikovorsorgen, wie Eingänge aus abgeschriebenen Kreditforderungen, betragen im Geschäftsjahr 2023 TEUR 1.997 (VJ: 1.401).

Notes197
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr stellen sich wie folgt dar:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
POCI
Summe
 
Performing
Under
Credit impaired
 
 
 
 
performing
signifikant
nicht signifikant
 
 
Bruttobuchwerte
 
 
 
 
 
 
Bruttobuchwerte 01.01.2022
10.723.334
2.717.083
122.637
88.716
40.760
13.692.530
Bruttobuchwerte 31.12.2022
12.014.842
2.768.902
177.643
82.195
42.578
15.086.160
Risikovorsorgen
 
 
 
 
 
 
Risikovorsorgen 01.01.2022
18.912
34.703
74.815
57.604
2.913
188.947
Zuführungen aufgrund von Neuzugang
17.199
872
2
56
0
18.129
Rückgänge aufgrund von Abgängen
-1.288
-1.155
-179
-2.072
0
-4.695
Änderungen aufgrund von Wanderungen zwischen Stages
5.488
-14.752
9.654
-390
0
0
Transfer Stage 1
-7.750
7.682
46
22
0
0
Transfer Stage 2
13.131
-23.837
9.949
756
0
0
Transfer Stage 3
107
1.403
-342
-1.168
0
0
Änderungen Risikoparameter
-25.597
11.860
23.738
6.286
-97
16.188
Änderungen aufgrund Modifikationen ohne Abgang
0
0
-4
-6
0
-10
Rückgänge aufgrund Verbrauch von Wertberichtigungen
0
0
-7.042
-16.212
0
-23.253
Währungseffekte und sonstige Berichtigungen
92
88
20
101
0
301
Risikovorsorgen 31.12.2022
14.806
31.616
101.003
45.367
2.816
195.608

198Notes
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen für Schuldverschreibungen an Kreditinstitute - zu fortgeführten Anschaffungskosten:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
POCI
Summe
 
Performing
Under
Credit impaired
 
 
 
 
performing
signifikant
nicht signifikant
 
 
Bruttobuchwerte
 
 
 
 
 
 
Bruttobuchwerte 01.01.2023
1.316.619
10.806
0
0
0
1.327.424
Bruttobuchwerte 31.12.2023
1.752.244
20.260
0
0
0
1.772.504
Risikovorsorgen
 
 
 
 
 
 
Risikovorsorgen 01.01.2023
743
19
0
0
0
762
Zuführungen aufgrund von Neuzugang
616
0
0
0
0
616
Rückgänge aufgrund von Abgängen
-344
-5
0
0
0
-350
Änderungen aufgrund Wanderungen zwischen Stages
-3
3
0
0
0
0
Transfer Stage 1
-21
21
0
0
0
0
Transfer Stage 2
18
-18
0
0
0
0
Änderungen Risikoparameter
-116
314
0
0
0
198
Risikovorsorgen 31.12.2023
895
331
0
0
0
1.226

Notes199
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr stellen sich wie folgt dar:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
POCI
Summe
 
Performing
Under
Credit impaired
 
 
 
 
performing
signifikant
nicht signifikant
 
 
Bruttobuchwerte
 
 
 
 
 
 
Bruttobuchwerte 01.01.2022
1.154.163
3.092
0
0
0
1.157.255
Bruttobuchwerte 31.12.2022
1.316.619
10.806
0
0
0
1.327.424
Risikovorsorgen
 
 
 
 
 
 
Risikovorsorgen 01.01.2022
679
24
0
0
0
703
Zuführungen aufgrund von Neuzugang
240
0
0
0
0
240
Rückgänge aufgrund von Abgängen
-117
0
0
0
0
-117
Änderungen aufgrund von Wanderungen zwischen Stages
553
-553
0
0
0
0
Transfer Stage 1
-43
43
0
0
0
0
Transfer Stage 2
596
-596
0
0
0
0
Änderungen Risikoparameter
-598
548
0
0
0
-50
Währungseffekte und sonstige Berichtigungen
-15
0
0
0
0
-15
Risikovorsorgen 31.12.2022
743
19
0
0
0
762

200Notes
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen für Schuldverschreibungen an Kunden - zu fortgeführten Anschaffungskosten:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
POCI
Summe
 
Performing
Under
Credit impaired
 
 
 
 
performing
signifikant
nicht signifikant
 
 
Bruttobuchwerte
 
 
 
 
 
 
Bruttobuchwerte 01.01.2023
2.792.167
0
0
0
0
2.792.167
Bruttobuchwerte 31.12.2023
3.221.200
10.029
0
0
0
3.231.229
Risikovorsorgen
 
 
 
 
 
 
Risikovorsorgen 01.01.2023
683
0
0
0
0
683
Zuführungen aufgrund von Neuzugang
428
0
0
0
0
428
Rückgänge aufgrund von Abgängen
-367
0
0
0
0
-367
Änderungen aufgrund Wanderungen zwischen Stages
147
-147
0
0
0
0
Transfer Stage 1
-11
11
0
0
0
0
Transfer Stage 2
158
-158
0
0
0
0
Änderungen Risikoparameter
401
165
0
0
0
566
Risikovorsorgen 31.12.2023
1.292
18
0
0
0
1.310
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr stellen sich wie folgt dar:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
POCI
Summe
 
Performing
Under
Credit impaired
 
 
 
 
performing
signifikant
nicht signifikant
 
 
Bruttobuchwerte
 
 
 
 
 
 
Bruttobuchwerte 01.01.2022
2.481.665
0
0
0
0
2.481.665
Bruttobuchwerte 31.12.2022
2.792.167
0
0
0
0
2.792.167
Risikovorsorgen
 
 
 
 
 
 
Risikovorsorgen 01.01.2022
2.149
0
0
0
0
2.149
Zuführungen aufgrund von Neuzugang
177
0
0
0
0
177
Rückgänge aufgrund von Abgängen
-257
0
0
0
0
-257
Änderungen Risikoparameter
-1.401
0
0
0
0
-1.401
Währungseffekte und sonstige Berichtigungen
15
0
0
0
0
15
Risikovorsorgen 31.12.2022
683
0
0
0
0
683

Notes201
Rückstellung für erteilte Kreditzusagen und Finanzgarantien:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
 
Summe
 
Performing
Under
Credit impaired
 
 
 
 
performing
signifikant
nicht signifikant
 
 
Risikovorsorgen 01.01.2023
4.027
6.604
3.291
1.807
 
15.729
Zuführungen aufgrund von Neuzugang
1.976
2
1.259
3
 
3.240
Rückgänge aufgrund von Abgängen
-1.153
-753
-4.445
-183
 
-6.534
Änderungen aufgrund von Wanderungen zwischen Stages
2.870
-2.674
-219
23
 
0
Transfer Stage 1
-986
984
0
2
 
0
Transfer Stage 2
3.856
-3.910
0
54
 
0
Transfer Stage 3
0
252
-219
-33
 
0
Änderungen Risikoparameter
-3.944
407
4.323
-143
 
643
Währungseffekte und sonstige Berichtigungen
-7
2
0
0
 
-5
Risikovorsorgen 31.12.2023
3.771
3.588
4.209
1.507
 
13.074
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr stellen sich wie folgt dar:
in TEUR
Stage 1
Stage 2
Stage 3
 
Summe
 
Performing
Under
Credit impaired
 
 
 
 
performing
signifikant
nicht signifikant
 
 
Risikovorsorgen 01.01.2022
5.203
9.185
3.263
2.361
 
20.013
Zuführungen aufgrund von Neuzugang
3.572
7
1.249
9
 
4.837
Rückgänge aufgrund von Abgängen
-1.398
-844
-1.740
-1.007
 
-4.989
Änderungen aufgrund von Wanderungen zwischen Stages
816
-1.232
558
-142
 
0
Transfer Stage 1
-1.903
1.903
0
0
 
0
Transfer Stage 2
2.715
-3.449
716
18
 
0
Transfer Stage 3
4
315
-159
-160
 
0
Änderungen Risikoparameter
-4.161
-512
-39
586
 
-4.126
Währungseffekte und sonstige Berichtigungen
-5
0
0
0
 
-5
Risikovorsorgen 31.12.2022
4.027
6.604
3.291
1.807
 
15.729

202Notes
Ermittlung der Risikovorsorgen
Die RLB NÖ-Wien erfasst gemäß IFRS 9 Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte aus Fremdkapitalinstrumenten die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value (derzeit nicht im Bestand) bewertet werden. Darunter fallen Vermögenswerte, welche unter den Bilanzpositionen „Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ ausgewiesen werden sowie Eventualverbindlichkeiten und offene Kreditzusagen. Die Wertminderung basiert auf erwarteten Kreditverlusten (Expected Credit Losses – ECL) und spiegelt folgendes wider:
  • Einen unverzerrten und wahrscheinlichkeitsgewichteten Betrag, der durch verschiedene Szenarien bestimmt wird,
  • den Zeitwert des Geldes und
  • plausible und nachvollziehbare Informationen über vergangene Ereignisse und aktuelle Bedingungen sowie Prognosen zur zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung, die zum Zeitpunkt der Bewertung zur Verfügung stehen.
Die so berechneten erwarteten Kreditverluste werden mittels Effektivzinssatz auf den Berichtszeitpunkt diskontiert.
Risikovorsorgemodell
Das Risikovorsorgemodell des IFRS sieht für die Ermittlung der Risikovorsorge einen dreistufigen Ansatz vor:
Stage 1: Geschäfte, für die seit Vergabe keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos festgestellt werden kann. Die Risikovorsorge wird auf Basis des 12-Monats-ECL bestimmt.
Stage 2: Geschäfte, für die seit Vergabe ein signifikanter Anstieg des Kreditrisikos nachgewiesen werden kann. Die Risikovorsorge wird auf Basis der Restlaufzeit bestimmt.
Stage 3: Dies betrifft ausgefallene bzw. wertberichtigte Geschäfte, für deren Ermittlung von Wertminderungen die RLB NÖ-Wien zwischen signifikanten und nicht signifikanten Kunden unterscheidet (Details zur Unterscheidung siehe Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – Risikovorsorgen).
Die Höhe der Risikovorsorge richtet sich nach der Restlaufzeit des Geschäftes. Details zur Erkennung von Ausfällen bzw. dem Ausfallbegriff sind der Note (32) zu entnehmen.
Ermittlung der Risikoparameter
Die Berechnung der Risikovorsorge berücksichtigt historische und zukunftsgerichtete Informationen und ergibt sich jeweils als Produkt der Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default – PD), den Ausfallquoten (Loss Given Default – LGD) und der erwarteten Höhe der Forderung (Exposure at Default – EAD). Die so berechneten erwarteten Kreditverluste werden mittels Effektivzinssatz auf den Berichtszeitpunkt diskontiert.
Für Unternehmen und Privatkunden werden die kreditrisikorelevanten Parameter auf Portfolioebene ermittelt. Für Banken werden unter Berücksichtigung von externen Daten Ausfallwahrscheinlichkeiten für jeden einzelnen Kunden geschätzt. Für Staaten erfolgt die Ermittlung der Ausfallwahrscheinlichkeiten auf Einzelstaatenebene, wobei aus der prognostizierten Ausfallwahrscheinlichkeit für sämtliche Ratingstufen PDs abgeleitet werden, sodass auch Produkten unterschiedlicher Bonität eines einzelnen Staates sinnvolle PD-Kurven zugewiesen werden können.
Notes203
Für Unternehmen und Privatkunden wird für die Berechnung der benötigten Mehrjahres-PD der Ansatz des zeithomogenen Markov-Prozesses gewählt. Basierend auf der Ratinginformation der regulatorischen Ratingmodelle werden Migrationsmatrizen berechnet, welche in Folge zur Bestimmung der mehrjährigen Through-the-Cycle (TTC) Ausfallwahrscheinlichkeiten dienen. Aus diesen TTC-PD-Kurven wird unter Zuhilfenahme makroökonomischer, zukunftsgerichteter Informationen die benötigte Point-In-Time (PiT) zukunftsgerichtete Ausfallwahrscheinlichkeit bestimmt.
Für Staaten und Banken werden Ansätze auf Basis externer Migrationsmatrizen mit einer anschließenden PiT-Anpassung (Staaten) bzw. auf Basis einer direkten PiT-Anpassung (Banken) der für das Rating relevanten Parameter gewählt.
Der LGD wird mit Hilfe eines Komponentenmodells geschätzt; unterschieden wird dabei zwischen dem Wert der zugrundeliegenden Sicherheit und einem LGD für den Blanko-Anteil.
Das Exposure at Default entspricht dem erwarteten Betrag der zum Zeitpunkt des Ausfalls über die nächsten 12 Monate (Stage 1) oder über die verbleibende Restlaufzeit (Stage 2) als ausstehend erwartet wird. Zur Berechnung dieses Betrages wird das Zahlungsprofil aus den vertraglich vereinbarten Rückzahlungen herangezogen. Gegebenenfalls werden auch vorzeitige, vertraglich nicht vereinbarte Rückzahlungen mittels eines Prepayment-Modells berücksichtigt. Für offene Kreditzusagen wird das Exposure at Default mittels Kreditkonversionsfaktor (CCF) berechnet, um die erwartete Inanspruchnahme zum Zeitpunkt des Ausfalls zu erhalten. Das CCF-Modell unterscheidet nicht nur zwischen den Kundengruppen, sondern berücksichtigt auch die Produktart.
Sämtliche Point-in-Time Adjustierungen von Risikoparametern (PD, LGD, CCF) wurden für das jeweilige Portfolio optimal ausgewählt. Hierfür wurden in der Entwicklung eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle getestet und aus den aussagekräftigsten Vorschlägen jeweils das finale Modell ausgewählt. Die Modelle werden kontinuierlich beobachtet und jährlich validiert. Die Erkenntnisse aus den Validierungen werden in einen Aktionsplan übersetzt, welcher vom Management genehmigt und entsprechend abgearbeitet wird. Hierdurch können sich Anpassungen der Modelle im Rahmen der bestehenden Modellierungslogik ergeben.
Szenarien und makroökonomische, zukunftsgerichtete Information
Sämtliche Risikoparameter werden für drei verschiedene Szenarien berechnet (siehe dazu auch Note (32) Risikobericht):
•„Baseline“-Szenario – die erwartete wirtschaftliche Entwicklung
•„Optimistic“-Szenario – eine etwas besser als erwartete wirtschaftliche Entwicklung
•„Pessimistic“-Szenario – eine etwas negativere als erwartete wirtschaftliche Entwicklung
Der ECL wird für sämtliche Szenarien separat berechnet. Der finale ECL wird schließlich als wahrscheinlichkeitsgewichtetes Mittel der einzelnen Szenario-ECLs bestimmt. Sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeiten der Szenarien sowie die makroökonomischen Prognosen werden von Moody’s Analytics bereitgestellt und qualitätsgesichert.
Ermittlung einer „Signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos“
Die Bestimmung der „signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos“ basiert auf mehreren Kriterien; im Wesentlichen wird zwischen qualitativen und quantitativen Indikatoren unterschieden.

204Notes
Qualitative Kriterien
•30 Tage überfällig: Bei Kunden, die mehr als 30 Tage lang eine wesentliche Überziehung aufweisen, wird von einer wesentlichen Erhöhung des Kreditrisikos ausgegangen.
•Forbearance: Bei Kunden, bei denen ein „Forbearance“-Kennzeichen gesetzt wird (Stundung, etc.) wird von einer wesentlichen Erhöhung des Kreditrisikos ausgegangen.
•Watch List: Der Kunde ist im Frühwarnprozess aufgeschienen. Dies gilt als Indikator für eine wesentliche Erhöhung des Kreditrisikos.
Quantitative Kriterien
•Die aktuelle, PiT-adjustierte, annualisierte PD hat sich im Vergleich zur PiT-adjustierten, annualisierten PD zum Vergabezeitpunkt verdoppelt.
•Die aktuelle, PiT-adjustierte, annualisierte PD hat sich im Vergleich zur PiT-adjustierten, annualisierten PD zum Vergabezeitpunkt um mehr als 0,5 Prozentpunkte erhöht.
Das Staging-Modell der RLB NÖ-Wien sieht vor, dass ein Geschäft einen signifikanten Anstieg des Kreditrisikos aufweist, wenn entweder ein (oder mehrere) der qualitativen Kriterien erfüllt sind oder beide quantitativen Kriterien anschlagen. Es ist zu beachten, dass die „Low Credit Risk“-Exemption in Form des absoluten Schwellwertes von 0,5 Prozentpunkten umgesetzt wurde; ein Geschäft, welches zwar eine Verdopplung der PD aufweist, jedoch dieser Anstieg in absoluten Ausfallwahrscheinlichkeiten weniger als 0,5 Prozentpunkte beträgt, gilt nicht als „signifikant im Kreditrisiko erhöht“.
Immobilienkrise
Die makroökonomischen Entwicklungen im Geschäftsjahr 2023 stellen die Schätzung der Risikovorsorgen für den Bereich Immobilienfinanzierungen vor ähnliche Herausforderungen, wie dies in den Jahren zuvor aufgrund der COVID-19-Pandemie und des Russland-Ukraine-Krieges der Fall gewesen ist. Dies betrifft vor allem kommerzielle Immobilienfinanzierungen, für welche die im Laufe des Jahres gestiegenen Risiken noch nicht vollumfänglich in den Risikomodellen und -parametern der Bank (insbesondere PD und LGD) sowie den Bonitätseinstufungen der Kunden einfließen konnten.
Die wesentlichen Treiber der gestiegenen, direkten und indirekten Risiken sind das veränderte Zinsumfeld in der Eurozone, getrieben durch anhaltende Inflation und deutliche Steigerungen der (Leit-)Zinsen, das veränderte Marktumfeld für kommerzielle Immobilien, mit stagnierenden bzw. sinkenden Immobilienpreisen und entsprechenden Anpassungen in den Sicherheiten-Bewertungen, sowie entsprechende Anpassungen der Bonitätseinstufung von Kunden. Aus diesem Grund wird per 31. Dezember 2023, je nach Grad der Betroffenheit, das zusätzliche Risiko über individuelle Bonitätsanpassungen berücksichtigt.
Diese erfolgen mittels einer simulierten Ratingmigration im Ausmaß von ein bis drei Ratingstufen, angewandt auf das Portfolio der kommerziellen Immobilienfinanzierungen. Dabei wird eine risikosensitive Differenzierung anhand der Zinssatzvereinbarung sowie des spekulativen Charakters der Finanzierung vorgenommen, variabel finanzierte und spekulative Projekte erfahren also einen höheren Downgrade als fix finanzierte und nicht-spekulative Projekte. Dieser Management Overlay gleicht nach Ansicht des Managements die genannten direkten sowie indirekten Risiken aus, die in der Einzelfall-Bonitätsbeurteilung der betroffenen Kunden nicht eindeutig feststellbar sind. Die Auswirkung dieser Bonitätsanpassungen auf die erwarteten Kreditverluste beträgt TEUR 13.852.

Notes205
Israel-Krieg gegen die Hamas
Das Kreditportfolio der RLB NÖ-Wien ist aktuell kaum vom Israel-Krieg gegen die Hamas betroffen, da es keine unmittelbaren Geschäftsbeziehungen mit Israel gibt. Auch indirekte Effekte durch Kunden, die einen Teil ihres Geschäftes in oder mit Israel tätigen, sind überschaubar. Die betroffenen Kunden werden regelmäßig neu beurteilt, darüber hinaus findet keine weitere Berücksichtigung in der Risikobewertung auf Portfolioebene statt.
Russland-Ukraine-Krieg und dessen Auswirkung auf Energiepreise und Inflation
Mit Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges wurde begonnen, Betroffenheitsanalysen für das Kommerzkundengeschäft und Analysen und Stresstests des Privatkundenportfolios durchzuführen. Diese wurden laufend aktualisiert und um die Themen Volatilitäten auf den Energiemärkten und angestiegene Inflation erweitert. Bis auf wenige Einzelfälle war in der Betroffenheitsanalyse im Jahr 2023 keine verstärkte Bonitätsverschlechterung des Portfolios zu erkennen. Ähnlich verhält es sich mit der Frage zur verstärkten Beobachtung von Zahlungsschwierigkeiten.
Nachdem sich die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges inkl. der Energiepreisvolatilitäten mittlerweile besser einschätzen lassen, ist eine allgemeine Risikovorsorge als Management Overlay zum Stichtag 31. Dezember 2023 nicht mehr notwendig, da die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen in den aktuellen Unternehmenszahlen bereits abgebildet sind. Aus diesem Grund wurde der im Vorjahr mit TEUR 17.812 gebildete Management Overlay zur Gänze aufgelöst.
Aufgrund der weiterhin andauernden unsicheren wirtschaftlichen Lage ist die Vorsorge für Stage 1 und 2 mit EUR 68,3 Mio. (VJ: 63,4 Mio.) weiterhin auf einem hohen Niveau.
Sensitivitätsanalyse Risikovorsorge
Um die Sensitivität der Höhe der Risikovorsorge zu veranschaulichen wird in folgender Tabelle die Höhe der Risikovorsorge gezeigt, die sich bei einem Transfer von sämtlichen nicht ausgefallenen Finanzinstrumenten in Stufe 1 bzw. Stufe 2 ergibt, wobei der Eintritt eines dieser beiden Szenarien jedoch äußerst unwahrscheinlich ist.
in EUR Mio.
31.12.2023
100% in Stage 1
100% in Stage 2
Risikovorsorge Stage 1&2
68,3
55,6
133,1
Die Vergleichszahlen des Vorjahres stellen sich wie in unten angeführter Tabelle ersichtlich dar.
in EUR Mio.
31.12.2022
100% in Stage 1
100% in Stage 2
Risikovorsorge Stage 1&2
63,4
52,1
119,4

206Notes
Schätzungsänderungen im Zuge der Ermittlung von Risikovorsorgen
Als Basis für die Parameterschätzungen im Rahmen der ECL-Ermittlung für den Konzernabschluss dienen die regulatorischen Parametermodelle, welche sich an den aufsichtsrechtlichen Anforderungen orientieren. Wie in vorangegangenem Abschnitt beschrieben, wurden in der Berichtsperiode modellseitig keinerlei Anpassungen vorgenommen.
(17) Derivate - Hedge Accounting
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Fair Value Hedges
558.985
679.100
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Fair Value Hedges
196.387
194.820
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Portfolio-Fair Value Hedges
362.599
484.281
Gesamt
558.985
679.100
Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IFRS 9 bzw. IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente ausgewiesen. Die RLB NÖ-Wien hat festgelegt, keine Absicherung von Zahlungsströmen in Form von Cash Flow Hedges vorzunehmen. Details zu den bilanzierten Mikro- bzw. Portfolio-Fair Value Hedges, zu Grundgeschäften, Sicherungsinstrumenten und abgesicherten Risiken finden sich in Note (33) Hedge Accounting.
(18) Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
-316.273
-526.983
Gesamt
-316.273
-526.983
Die RLB NÖ-Wien wendet Hedge Accounting zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts eines Portfolios gegen Zinsänderungsrisiken gemäß IAS 39.AG114-AG132 an. In diesem Bilanzposten sind – unabhängig von deren Vorzeichen – die auf das abgesicherte Risiko zurückzuführenden Fair Value-Änderungen der Vermögenswerte in Portfolio-Hedges ausgewiesen (IAS 39.AG123). Nähere Details dazu finden sich in Note (33) Hedge Accounting.

Notes207
(19) Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen
2.405.437
1.867.191
Gesamt
2.405.437
1.867.191
Dieser Bilanzposten inkludiert die Anteile an den at Equity-bilanzierten Unternehmen
  • Raiffeisen Bank International AG, Wien (A)
  • Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG, Wien (A)
Detailangaben zu den Unternehmen, welche in der Konzernbilanz at Equity bilanziert werden, finden sich unter Note (58).
(20) Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Sachanlagen
47.880
43.339
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude
6.872
7.185
Betriebs- und Geschäftsausstattung / Sonstige Sachanlagen
40.838
36.037
IT-Anlagen (Hardware)
170
118
Nutzungsrechte
92.848
91.236
Nutzungsrechte für Grundstücke und Gebäude
91.787
90.710
Nutzungsrechte für PKWs und sonstige Sachanlagen
1.061
526
Gesamt
140.728
134.575
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
1.085
1.370
Gesamt
1.085
1.370

208Notes
Die Entwicklung der Bruttobuchwerte von Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, deren kumulierte Abschreibungen und Überleitung zu Nettobuchwerten stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
2023
2022
Anschaffungskosten Stand 01.01.
81.160
62.532
Änderungen des Konsolidierungskreises
0
-597
Zugänge
9.754
24.895
Abgänge
-3.611
-3.071
Umbuchungen
-105
-2.599
Anschaffungskosten Stand 31.12.
87.197
81.160
Abschreibungen Stand 01.01.
-36.451
-38.893
Änderungen des Konsolidierungskreises
0
516
Zugänge laufende Abschreibungen
-4.730
-3.447
Abgänge
2.948
2.774
Umbuchungen
0
2.599
Abschreibungen Stand 31.12.
-38.232
-36.451
Buchwerte Stand 01.01.
44.709
23.639
Buchwerte Stand 31.12.
48.965
44.709
Bei den in obiger Aufstellung inkludierten, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgte im Geschäftsjahr ein Buchwertabgang i.H.v. TEUR 266 (VJ: 139). Die laufende Abschreibung betrug TEUR 19 (VJ: 20).
Die Entwicklung der aktivierten Nutzungsrechte für Vermögenswerte, die im Rahmen der Bilanzierung von Leasingverhältnissen unter Sachanlagen dargestellt werden, stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
Nutzungsrechte für Grundstücke und Gebäude
Nutzungsrechte für PKWs und Sonstige
Stand 01.01.2023
90.710
526
Zugänge
11.478
1.050
Abgänge
-1.682
-194
Abschreibungen
-8.720
-321
Stand 31.12.2023
91.787
1.061

Notes209
Die Vergleichsdaten des Vorjahres stellen sich wie in unten angeführter Tabelle ersichtlich dar.
in TEUR
Nutzungsrechte für Grundstücke und Gebäude
Nutzungsrechte für PKWs und Sonstige
Stand 01.01.2022
94.495
469
Zugänge
1.604
316
Abschreibungen
-8.265
-280
Modifikationen
4.244
86
Konsolidierungskreisveränderungen
-1.369
-65
Stand 31.12.2022
90.710
526
(21) Immaterielle Vermögenswerte
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Entgeltlich erworbene Software und Lizenzen
5.606
6.910
Gesamt
5.606
6.910

210Notes
Die Entwicklung der Bruttobuchwerte immaterieller Vermögenswerte, deren kumulierte Abschreibungen und Überleitung zu Nettobuchwerten stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
2023
2022
Anschaffungskosten Stand 01.01.
85.434
79.953
Änderungen des Konsolidierungskreises
0
-214
Zugänge
2.065
6.021
Abgänge
-15.510
-166
Umbuchungen
105
-160
Anschaffungskosten Stand 31.12.
72.095
85.434
Abschreibungen Stand 01.01.
-78.524
-59.798
Änderungen des Konsolidierungskreises
0
182
Zugänge laufende Abschreibungen
-3.471
-3.760
Zugänge Wertminderungen
0
-15.408
Zuschreibungen
1
7
Abgänge
15.506
94
Umbuchungen
0
160
Abschreibungen Stand 31.12.
-66.488
-78.524
Buchwerte Stand 01.01.
6.910
20.155
Buchwerte Stand 31.12.
5.607
6.910
(22) Steueransprüche
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Steuerforderungen
5.343
5.553
Latente Steuerforderungen
5.622
4.819
Gesamt
10.965
10.372
Der Posten Steuerforderungen inkludiert zum Stichtag 31. Dezember 2023 ausschließlich Steuerforderungen aus der Steuerumlage basierend auf der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Details dazu finden sich im Kapitel Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie unter Note (37) Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen.

Notes211
Der Saldo latenter Steuern resultiert aus folgenden Bilanzposten und zeigt im Geschäftsjahr 2023 unten dargestellte Entwicklung.
in TEUR
31.12.2022
Erfasst im Gewinn oder Verlust
Erfasst im
sonstigen Ergebnis
31.12.2023
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
31.073
-26.653
0
4.420
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten
80.570
-54.728
0
25.842
Derivate - Hegde Accounting (Passiva)
77.755
-27.299
0
50.456
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken (Aktiva)
73.062
-25.898
0
47.164
Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen*
685
-654
8
39
Rückstellungen
5.816
-404
347
5.759
Steuerlich zu verteilende Teilwertabschreibungen bei Beteiligungen
248
-189
4
63
Sonstige
658
-15
0
643
Latente Steueransprüche
269.867
-135.840
359
134.386
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
88.934
-60.898
0
28.036
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
914
258
0
1.172
Derivate - Hedge Accounting (Aktiva)
75.926
-11.090
0
64.836
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken (Passiva)
27.428
-17.817
0
9.611
Sachanlagen
11.861
1.572
0
13.433
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
59.985
-48.309
0
11.676
Latente Steuerverbindlichkeiten
265.048
-136.284
0
128.764
Saldo latenter Steuern
4.819
444
359
5.622
* Dieser Posten inkludiert latente Steuern aus der at Equity-bilanzierten Personengesellschaft Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG.

212Notes
Die Vergleichsdaten aus dem Vorjahr stellen sich wie in unten angeführter Tabelle ersichtlich dar.
in TEUR
31.12.2021
Erfasst im Gewinn oder Verlust
Erfasst im sonstigen Ergebnis
31.12.2022
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
0
31.073
0
31.073
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten
34.906
45.664
0
80.570
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
39.183
-39.183
0
0
Derivate - Hegde Accounting (Passiva)
40.492
37.263
0
77.755
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken (Aktiva)
6.456
66.606
0
73.062
Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen*
201
645
-161
685
Rückstellungen
6.851
-646
-389
5.816
Steuerlich zu verteilende Teilwertabschreibungen bei Beteiligungen
284
-16
-20
248
Sonstige
797
-139
0
658
Latente Steueransprüche
129.170
141.267
-570
269.867
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
35.782
53.152
0
88.934
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
2.377
-1.463
0
914
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
30.219
-30.219
0
0
Derivate - Hedge Accounting (Aktiva)
32.366
43.560
0
75.926
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken (Passiva)
0
27.428
0
27.428
Sachanlagen
11.643
218
0
11.861
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
0
59.985
0
59.985
Latente Steuerverbindlichkeiten
112.387
152.661
0
265.048
Saldo latenter Steuern
16.783
-11.394
-570
4.819
* Dieser Posten inkludiert latente Steuern aus der at Equity-bilanzierten Personengesellschaft Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG.
Im Konzernabschluss wurden Ansprüche i.H.v. TEUR 2.533 (VJ: 2.543) aus noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen und abzugsfähigen temporären Differenzen nicht aktiviert, weil aus heutiger Sicht auf Basis steuerlicher Planrechnungen die Verwendung in angemessener Zeit nicht realisierbar erscheint. Die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge sind in Österreich unbegrenzt vortragsfähig. Die temporären Differenzen i.Z.m. Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen, für die nach IAS 12.39 keine passiven Steuerlatenzen bilanziert worden sind, betragen EUR 1.076 Mio. (VJ: 630 Mio.). Auf Basis der Einschätzung der Umkehr der temporären Differenzen wird mit einer Realisierung von TEUR 1.108 (VJ: 1.243) der zum 31. Dezember 2023 aktiven latenten Steuern innerhalb der nächsten zwölf Monate gerechnet. Der verbleibende Betrag i.H.v. TEUR 4.514 (VJ: 6.062) weist eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr auf.
Notes213
(23) Sonstige Aktiva
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Treuhandforderungen IPS
48.915
44.646
Offene Verrechnungen aus dem Zahlungsverkehr
48.461
57.537
Kautionen
28.953
28.977
Vorräte Valuten, Devisen und Münzen
5.937
7.505
Abgrenzungen
5.658
5.978
Halb- und Fertigerzeugnisse/Unfertige Erzeugnisse/Vorräte
4.314
4.304
Forderungen aus Depotgebühren
3.091
2.714
Gehaltsvorschüsse
1.694
1.425
Forderungen aus sonstigen Steuern und Abgaben
422
4.440
Geleistete Vorauszahlungen und abgegrenzte Erträge
202
386
Sonstige Aktiva - andere
5.829
6.747
Gesamt
153.475
164.659
(24) Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten - Derivate
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Derivate
261.237
342.783
Gesamt
261.237
342.783
Diesem Bilanzposten sind ausschließlich Derivate mit negativen Marktwerten, die nicht als Sicherungsinstrumente in Hedge-Beziehungen dienen, zugeordnet.

214Notes
(25) Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Einlagen von Kreditinstituten
12.155.098
9.387.312
Täglich fällig
5.125.307
4.215.289
Termineinlagen
7.029.791
5.172.022
Einlagen von Kunden
9.917.366
8.896.230
Sichteinlagen
6.024.376
6.619.017
Termineinlagen
2.652.678
1.102.060
Spareinlagen
1.240.313
1.175.152
Verbriefte Verbindlichkeiten
9.247.583
7.083.708
Begebene Schuldverschreibungen
9.069.329
6.615.547
Ergänzungskapital
178.253
468.161
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
97.869
101.048
Leasingverbindlichkeiten
95.444
93.382
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2.424
7.666
Gesamt
31.417.916
25.468.297
Im Posten Einlagen von Kreditinstituten sind Verbindlichkeiten aus dem TLTRO III-Programm der Europäischen Zentralbank i.H.v. TEUR 1.040.000 (VJ: 2.310.000) enthalten. Unter Berücksichtigung der Zinsabgrenzungen beträgt der Buchwert dieser Geschäfte TEUR 1.071.489 (VJ: 2.292.964). Im Geschäftsjahr 2023 wurden TEUR 1.270.000 (VJ: 1.030.000) planmäßig zurückgezahlt. Im Gegensatz zum Geschäftsjahr 2022 erfolgten 2023 keine vorzeitigen Tilgungen (VJ: 1.000.000). Per 31. Dezember 2023 geht die RLB NÖ-Wien von keinen weiteren vorzeitigen Rückzahlungen aus.
Eine Beschreibung des in diesem Bilanzposten ausgewiesenen Ergänzungskapitals sowie sämtlicher oben dargestellter Finanzinstrumente findet sich in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Kapitel „Finanzielle Verbindlichkeiten“.
Notes215
Folgende Tabelle stellt eine Überleitung des Ergänzungskapitals sowie der Leasingverbindlichkeiten von 31. Dezember 2022 auf 31. Dezember 2023 getrennt nach zahlungswirksamen und zahlungsunwirksamen Veränderungen dar (siehe Konzernkapitalflussrechnung).
in TEUR
Stand 01.01.2023
Zahlungs-wirksame Veränder-ungen
Nicht zahlungs-wirksame Veränder-ungen
Stand 31.12.2023
Ergänzungskapital
468.161
-295.104
5.197
178.253
Leasingverbindlichkeiten
93.382
-9.865
11.927
95.444
Gesamt
561.543
-304.970
17.124
273.697
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr stellen sich wie in unten angeführter Tabelle ersichtlich dar.
in TEUR
Stand 01.01.2022
Zahlungs-wirksame Veränder-ungen
Nicht zahlungs-wirksame Veränder-ungen
Stand 31.12.2022
Ergänzungskapital
490.399
-1.813
-20.425
468.161
Leasingverbindlichkeiten
97.970
-10.545
5.958
93.382
Gesamt
588.368
-12.358
-14.467
561.543

216Notes
(26) Derivate – Hedge Accounting
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Fair Value Hedges
639.946
821.183
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Fair Value Hedges
353.065
512.085
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Portfolio-Fair Value Hedges
286.880
309.099
Gesamt
639.946
821.183
Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IFRS 9 bzw. IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente als Sicherungsinstrumente ausgewiesen. Die RLB NÖ-Wien nimmt aktuell keine Absicherung von Zahlungsströmen in Form von Cash Flow Hedges vor. Details zu den bilanzierten Mikro- bzw. Portfolio-Fair Value Hedges, zu Grundgeschäften, Sicherungsinstrumenten und abgesicherten Risiken finden sich in Note (33) Hedge Accounting.
(27) Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
-83.571
-201.925
Gesamt
-83.571
-201.925
Die RLB NÖ-Wien wendet Hedge Accounting zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts eines Portfolios gegen Zinsänderungsrisiken gemäß IAS 39.AG114-AG132 an. In diesem Bilanzposten sind – unabhängig von deren Vorzeichen - die auf das abgesicherte Risiko zurückzuführenden Fair Value-Änderungen der Verbindlichkeiten in Portfolio-Hedges ausgewiesen (IAS 39.AG123). Nähere Details dazu finden sich in Note (33) Hedge Accounting.

Notes217
(28) Rückstellungen
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Pensionen
28.482
24.996
Abfertigungen
19.432
21.139
Jubiläumsgeld
5.341
5.036
Sonstige personalbezogene Rückstellungen
7.005
1.038
Schwebende Rechtsverfahren
23.529
23.902
Kreditzusagen und Finanzgarantien
13.075
15.730
Sonstige Rückstellungen
15.374
9.785
Gesamt
112.238
101.626
Die Entwicklung der Rückstellungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien ist im Detail in Note (16) Risikovorsorgen dargestellt.
Personalrückstellungen
Im Folgenden werden die einzelnen Parameter für die Berechnung der Personalrückstellungen gesamthaft dargestellt:
 
2023
2022
Zinssatz
 
 
Anwartschaftsphase
3,20%
3,70%
Anwartschaftsphase für Begünstigte mit STATUT bzw. KV6-Zusagen
3,20%
3,70%
Leistungsphase
3,20%
3,70%
Leistungsphase für Begünstigte mit STATUT bzw. KV6-Zusagen
4,00%
4,00%
Abfertigungen
3,10%
3,64%
Gehaltssteigerungen*
0,5% - 9,5%
2,5% - 9,5%
Pensionssteigerungen**
0,5% - 8,0%
0,5% - 8,0%
Biometrische Grundlage
"AVÖ 2018-P-Rechnungs-grundlagen für die Pensionsversicherung in der Ausprägung für Angestellte"
* 9,5%/5,5%/4,0% p.a. für kollektivvertraglich entlohnte Mitarbeiter, 8,0%/4,0%/3,0% p.a. für Mitarbeiter außerhalb des Kollektivvertragsschemas und ausbiennierte Mitarbeiter, jeweils im 1./2./ab dem 3. Jahr, 0,5% für Begünstigte mit Rückdeckungsversicherungen (VJ: 9,5%/7,5%/5,5%/4,0% p.a. für kollektivvertraglich entlohnte Mitarbeiter, 8,0%/6,0%/4,0%/2,5% p.a. für Mitarbeiter außerhalb des Kollektivvertragsschemas und ausbiennierte Mitarbeiter, jeweils im 1./2./3./ab dem 4. Jahr, 0,5% für Begünstigte mit Rückdeckungsversicherungen)
** 0,5% für Begünstigte mit Rückdeckungsversicherungen, 8,0%/4,0%/3,0% p.a. jeweils im 1./2./ab dem 3. Jahr für restliche Begünstigte (VJ: 0,5% für Begünstigte mit Rückdeckungsversicherungen, 8,0%/6,0%/4,0%/2,5% p.a. jeweils im 1./2./3./ab dem 4. Jahr für restliche Begünstigte)
Die Berechnung erfolgt unter Beachtung des gesetzlich frühestmöglichen Pensionsalters für Männer und Frauen.
218Notes
Die Abfertigungsverpflichtungen und Pensionsverpflichtungen entwickelten sich wie folgt:
in TEUR
2023
2022
2023
2022
2023
2022
 
Bruttoverpflichtung Abfertigung
Bruttoverpflichtung Pension
Planvermögen Pension
Wert zum 01.01.
21.139
21.954
49.652
58.207
24.656
27.997
Dienstzeitaufwand
616
2.593
474
773
0
0
Zinsaufwand
582
67
1.798
488
0
0
Erwarteter Ertrag aus Planvermögen
0
0
0
0
807
191
Zahlungen
-4.230
-1.856
-2.709
-2.558
0
0
Beiträge zum Planvermögen
0
0
0
0
849
510
Rentenzahlungen aus dem Planvermögen
0
0
0
0
-785
-872
Nettoübertragungsbetrag
-454
0
-1.296
-1.561
-1.292
-1.606
Versicherungsmathematischer Gewinn(-) / Verlust(+) des Geschäftsjahres
2.160
-1.288
5.648
-5.651
850
-1.564
davon erfahrungsbedingte Anpassungen
1.047
386
1.443
1.372
850
-1.564
davon Änderungen der demographischen Annahmen
-63
6
-17
0
0
0
davon Änderungen der finanziellen Annahmen
1.176
-1.680
4.222
-7.023
0
0
übrige Veränderungen und Anpassungen
-381
0
0
0
0
0
Änderungen des Konsolidierungskreises
0
-331
0
-46
0
0
Wert zum 31.12.
19.432
21.139
53.567
49.652
25.085
24.656
Marktwert Planvermögen
0
0
-25.085
-24.656
0
0
Nettoverpflichtung zum 31.12.
19.432
21.139
28.482
24.996
0
0
Aufgliederung der Pensionsverpflichtungen nach Begünstigten:
in TEUR
2023
2022
Barwert der Pensionsverpflichtungen (DBO) zum 31.12.
53.567
49.652
davon Verpflichtungen an aktive begünstigte Arbeitnehmer
13.808
16.286
davon Verpflichtungen an ausgeschiedene begünstigte Arbeitnehmer mit unverfallbarem Anspruch
2.624
0
davon Verpflichtungen an Pensionisten
37.135
33.366

Notes219
Die Struktur des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:
 
2023
2022
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
34,65%
36,37%
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
34,18%
40,00%
Investmentfonds
1,42%
2,73%
Immobilien
5,41%
4,97%
Sonstige
24,34%
15,93%
Gesamt
100,00%
100,00%
Von den Instrumenten im Planvermögen waren 73,1% (VJ: 81,1%) auf einem aktiven Markt notiert. Das Planvermögen für das Geschäftsjahr 2023 sowie für das Vorjahr enthält keine eigenen Finanzinstrumente.
In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse für Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen wird die Auswirkung auf den Barwert der Verpflichtungen (Defined Benefit Obligation – DBO) bei Veränderung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen dargestellt. Dabei wird jeweils ein wesentlicher Bewertungsparameter variiert, während die übrigen Einflussgrößen unverändert bleiben. Eine Korrelation zwischen den Parametern bleibt unberücksichtigt.
 
 
2023
2022
 
Veränderung Parameter um
Erhöhung
Verminderung
Erhöhung
Verminderung
Pensionsrückstellungen
 
 
 
 
 
Rechnungszinssatz
0,75%
-6,06%
6,83%
-5,82%
6,53%
Pensionsalter
1 Jahr
-0,66%
0,87%
-0,69%
1,16%
Steigerungsannahme in der Anwartschaftsphase
0,25%
0,29%
-0,29%
0,37%
-0,37%
Steigerungsannahme der laufenden Leistungen
0,25%
2,64%
-2,53%
2,55%
-2,45%
Restlebenserwartung
1 Jahr
5,27%
-5,58%
4,53%
-4,81%
Abfertigungsrückstellungen
 
 
 
 
 
Rechnungszinssatz
0,75%
-4,15%
4,49%
-3,97%
4,29%
Pensionsalter
1 Jahr
-2,17%
2,23%
-2,07%
2,59%
Steigerungsannahme in der Anwartschaftsphase
0,25%
1,42%
-1,39%
1,36%
-1,34%
Fluktuation
1,00%
-2,35%
2,41%
-2,12%
1,96%

220Notes
Die gewichtete Restlaufzeit der Verpflichtungen stellt sich wie folgt dar:
in Jahren
2023
2022
Abfertigungsverpflichtungen
5,9
5,6
Pensionsverpflichtungen
8,9
8,5
Jubiläumsgeld
8,8
8,4
Aufgliederung der Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne:
in TEUR
2023
2022
Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne
2.323
2.029
davon für beitragsorientierte Pläne - Pensionskasse
1.319
1.188
davon für Mitarbeitervorsorgekasse
1.004
841
Andere Rückstellungen
Die Rückstellungen für Jubiläumsgeld, schwebende Rechtsverfahren, sonstige personalbezogene Rückstellungen sowie sonstige Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:
in TEUR
Jubiläumsgeld
Sonstige personalbezogene Rückstellungen
Rechtsverfahren
Sonstige
Stand 01.01.
5.036
1.038
23.902
9.785
Zuführungen
414
7.005
1.557
13.374
Auflösungen
-5
-11
-2.564
-2.881
Verbrauch
-104
-1.027
-370
-4.938
Zinseffekt
0
0
1.004
33
Stand 31.12.
5.341
7.005
23.529
15.373
Die unter Rechtsverfahren ausgewiesenen Rückstellungen für negative Indikatorwerte betragen per 31. Dezember 2023 TEUR 19.030 (VJ: 19.986).
Unter Sonstige sind per 31. Dezember 2023 Rückstellungen für IT-Kosten sowie i.Z.m. IT-Projekten i.H.v. TEUR 4.651 (VJ: 4.207) enthalten.
Notes221
Die Vergleichsdaten des Vorjahres stellen sich wie unten ersichtlich dar.
in TEUR
Jubiläumsgeld
Sonstige personalbezogene Rückstellungen
Rechtsverfahren
Sonstige
Stand 01.01.
5.641
20
24.164
8.210
Zuführungen
263
1.038
1.295
7.787
Auflösungen
-800
-5
-526
-2.713
Verbrauch
-45
-15
-14
-3.465
Zinseffekt
0
0
-1.004
-34
Änderung des Konsolidierungskreises
-23
0
-13
0
Stand 31.12.
5.036
1.038
23.902
9.785
(29) Steuerschulden
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Steuerverpflichtungen
16.406
18.682
Gesamt
16.406
18.682
Der Posten Steuerverpflichtungen inkludiert zum Stichtag 31. Dezember 2023 ausschließlich Steuerverpflichtungen aus der Steuerumlage basierend auf der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Details dazu finden sich im Kapitel Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie unter Note (37) Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen.
(30) Sonstige Passiva
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Offene Verrechnungen aus dem Zahlungsverkehr
15.894
3.268
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern und Abgaben
8.796
7.521
Verbindlichkeiten für personalbezogene Aufwendungen
6.201
4.781
Sonstige Passiva - andere
19.641
28.976
Gesamt
50.532
44.546
Der Posten „Sonstige Passiva - andere“ inkludiert neben Rechnungsabgrenzungen u.a. Kautionen sowie Prüfungs- und Beratungskosten.
222Notes
(31) Eigenkapital
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Eigenkapital
43
37
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital
2.664.036
2.097.748
Gezeichnetes Kapital
219.789
219.789
Kapitalrücklage
556.849
556.849
Übriges Eigenkapital (AT1)
76.000
76.000
Sonstiges Periodenergebnis (OCI)
-776.191
-544.124
Sonstiges Periodenergebnis (OCI) - nicht recyclebar
28.349
29.530
Rücklage aus IAS 19 (Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen)
-21.272
-14.660
Anteil des sonstigen Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen bilanziert nach der Equity-Methode
43.976
44.557
Finanzielle Vermögenswerte - Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
5.644
-367
Sonstiges Periodenergebnis (OCI) - recyclebar
-804.540
-573.654
Anteil des sonstigen Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen bilanziert nach der Equity-Methode
-804.540
-573.654
Gewinnrücklagen
1.779.792
1.811.590
Anteil des Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen, sonstige Eigenkapitalveränderung
-175.948
-174.620
Sonstige Gewinnrücklagen
1.955.740
1.986.210
Gewinn oder Verlust direkt den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen
807.796
-22.357
Gesamtes Eigenkapital
2.664.080
2.097.785
Das Grundkapital der RLB NÖ-Wien beträgt wie im Vorjahr TEUR 219.789 und setzt sich aus 2.197.892 auf Namen lautende Stückaktien zusammen.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Mai 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis 19. April 2026 um höchstens TEUR 40.023 durch Ausgabe von bis zu 400.226 neuen, auf Namen lautende Stückaktien mit oder ohne Stimmrecht gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen.
Im Dezember 2022 wurde ein Additional Tier 1 (AT 1) Kapitalinstrument mit einem Nominale von insgesamt EUR 76.000.000 im Rahmen einer Privatplatzierung emittiert. Das AT 1 Kapitalinstrument hat eine unbefristete Laufzeit und kann durch die Emittentin frühestens nach 5 Jahren gekündigt werden. Die Verzinsung bis zum 20. Dezember 2027 (Ende der ersten Laufzeitperiode) beträgt 10,672%. Die AT 1 Anleihe erfüllt die Bedingungen für zusätzliches Kernkapital nach Art. 52 CRR.

Notes223
Die Entwicklung der in den Rücklagen erfassten Effekte des sonstigen Ergebnisses und der Betrag der im sonstigen Ergebnis erfassten latenten Steuern, stellen sich wie folgt dar:
in TEUR
Rücklage nach IAS 19
Fair Value OCI-Rücklage
Summe
Stand 01.01.2022
-19.646
158
-19.489
Unrealisierte Gewinne/Verluste der Periode
0
-660
-660
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
5.375
0
5.375
Steuereffekte
-389
0
-389
Sonstige Veränderungen
0
136
136
Stand 31.12.2022
-14.660
-367
-15.028
 
 
 
 
Stand 01.01.2023
-14.660
-367
-15.028
Unrealisierte Gewinne/Verluste der Periode
0
6.007
6.007
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
-6.958
0
-6.958
Steuereffekte
347
4
351
Stand 31.12.2023
-21.272
5.644
-15.628
In der Fair Value OCI-Rücklage werden Bewertungen von Beteiligungen, welche aufgrund der strategischen Ausrichtung dieser Kategorie angehören (siehe dazu auch Note (14) Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet), gezeigt.
Kapitalmanagement
Das Eigenkapitalmanagement des RLB NÖ-Wien-Konzerns ist ein wesentlicher Bestandteil der Mittelfristplanung, die regelmäßig überprüft und aktualisiert wird. Sein Ziel besteht darin, auf Basis der geschäftlichen Entwicklung und unter Berücksichtigung eines entsprechenden Puffers jederzeit die gesetzlichen und aufsichtsbehördlichen Anforderungen zu erfüllen. Die Definition des Eigenkapitals richtet sich dabei nach den aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen. Gemäß § 39a BWG zählt es zu den gesetzlichen Sorgfaltspflichten von Kreditinstituten, eine Eigenkapitalausstattung sicherzustellen, die eine Absicherung aller wesentlichen bankgeschäftlichen und bankbetrieblichen Risiken gewährleistet (siehe dazu die Erläuterungen zur Gesamtbanksteuerung – Risikotragfähigkeit in Note (32) Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht)). Eine Optimierung der Eigenmittel-Kennzahlen der RBG NÖ-Wien bildet das Institutional Protection Scheme (IPS) i.S.d. Art. 49 Abs. 3 und 113 Abs. 7 CRR. Die gesetzlichen Mindesterfordernisse des BWG bzw. der CRR betreffend die Eigenmittelausstattung wurden im Geschäftsjahr sowohl auf Ebene der RLB NÖ-Wien AG als auch auf Ebene der Kreditinstitutsgruppe (KI-Gruppe) der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien jederzeit eingehalten.
Da die RLB NÖ-Wien Teil der KI-Gruppe der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien ist, zeigt sich diese als übergeordnetes Institut für die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Bestimmungen auf Ebene der KI-Gruppe verantwortlich. Daher erfolgt die zentrale Steuerung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittelerfordernisse der KI-Gruppe primär auf Ebene der KI-Gruppe und somit durch die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Aus den Steuerungsgegebenheiten der KI-Gruppe abgeleitet, definiert die RLB NÖ-Wien Vorgaben für die Eigenmittelsteuerung der RLB NÖ-Wien.

Risikobericht und Erläuterungen zu Finanzinstrumenten
(32) Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht)
Die Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken gemäß IFRS 7.B6, die sich aus Finanzinstrumenten ergeben, werden in den folgenden Abschnitten erläutert. Weitere Angaben sind den anderen Kapiteln des vorgelegten IFRS-Konzernabschlusses zu entnehmen.
Risikopolitik und -strategie
Eine angemessene Risikopolitik und -strategie ist wesentliche Grundlage für die Gewährleistung der finanziellen Stabilität der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe und stellt die Rahmenbedingungen für den operativen Erfolg dar. Die Risikostrategie ist Teil der Gesamtstrategie und damit mit der Geschäftsstrategie der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe konsistent. Erwartete Einflüsse externer Umweltfaktoren auf die geplante Geschäfts- und Risikoentwicklung werden in der Risikostrategie berücksichtigt.
Die Bedeutung des Gesamtbankrisikomanagements, insbesondere die Fähigkeit eines Kreditinstitutes sämtliche wesentliche Risiken zu erfassen, zu messen sowie zeitnahe zu überwachen und zu steuern, steht angesichts des volatilen wirtschaftlichen Umfelds im Fokus der Risikopolitik und -strategie. Risikomanagement wird bei der RLB NÖ-Wien daher als aktive unternehmerische Funktion und als integraler Bestandteil der Gesamtbanksteuerung verstanden. Der Fokus liegt primär in der Optimierung von Risiko und Ertrag (Rendite) im Sinne von „Management von Chancen und Risiken“.
Die RLB NÖ-Wien und die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien legen den Fokus der Risikosteuerung auf die Konzernperspektive. Dies ist durch eine Verschränkung der Risikomanagementprozesse beider Einzelinstitute zu einem integrierten Konzernrisikomanagement gewährleistet. Die Risikopolitik und -strategie sowie das Risikomanagement ist auf Ebene der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe für die Raiffeisen-Holding und die RLB NÖ-Wien konzerneinheitlich definiert.
Die integrierte Risikomanagement-Organisation zeichnet sich durch die Personalunion der Risikovorständin bzw. -geschäftsleiterin in beiden Bankunternehmen sowie durch unternehmensübergreifende Abteilungen aus. Der Vorstandsbereich Risikomanagement umfasst seit der Neuorganisation per 1. Juni 2023 die Bereiche Strategisches Risikomanagement, Operatives Risikomanagement, Compliance und Recht. Mit 1.Dezember 2023 wurde ein zusätzlicher Bereich Information Security & Resilience ergänzt. Die Risikomanagementfunktion im Sinne von Risikomessung und Risikoreporting wird im Strategischen Risikomanagement wahrgenommen. Die Durchgängigkeit des Risikomanagements ist des Weiteren durch die zusammengelegte Gremialstruktur gewährleistet.
224Notes
Die Risikomanagementeinheiten sind organisatorisch einschließlich der Vorstandsebene von den Markt-Einheiten getrennt, womit ein unabhängiges, effektives Risikomanagement sichergestellt ist. Die Basis für die integrierte Risikosteuerung der KI-Gruppe, und somit zwingend auch in den jeweiligen Einzelinstituten, stellt die von der Geschäftsleitung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und dem Vorstand der RLB NÖ-Wien beschlossene Risikopolitik mit deren begleitenden Strategien sowie die Definition des Risikomanagements dar. Als Teil dieser Risikostrategie sind unter anderem anzusehen:
  • Grundsätze des Risikomanagements, der Risikostrategie sowie des Risikoappetits
  • Risikosysteme und -modelle zur Identifizierung, Erfassung und Quantifizierung der Risiken
  • Limits für alle relevanten Risiken
  • Verfahren zur Überwachung der Risiken
Offenlegung
Die Offenlegung gemäß Art. 431ff. CRR erfolgt auf der Homepage der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien
(www.raiffeisenholding.com/offenlegung/).
Risikomanagement
Die RLB NÖ-Wien gewährleistet durch den Einsatz gängiger Methoden auf dem Gebiet des Risikomanagements und controllings die Rentabilität und Sicherheit der Bank im Interesse der Kunden und Eigentümer. Der Vorstand der RLB NÖ-Wien sowie die Geschäftsleitung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien werden bei der Erfüllung der risikorelevanten Aufgaben durch die unabhängigen Bereiche Strategisches Risikomanagement und Operatives Risikomanagement sowie durch mehrere Gremien unterstützt.
Das Gremium Gesamtbanksteuerung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe hat als Zielsetzung die optimale Steuerung des Konzerns, der Einzelinstitute RLB NÖ-Wien und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und der RBG NÖ-Wien (hinsichtlich Liquidität). Erreicht wird dieses Ziel durch regelmäßige, institutionalisierte analyse- und maßnahmenorientierte Auseinandersetzung mit Rentabilität, Kapital, Liquidität und Risiko. In diesem institutsübergreifenden Gremium nehmen die Geschäftsleitung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und der Vorstand der RLB NÖ-Wien teil. Bei Bedarf werden die Bereichsleiter Strategisches Risikomanagement und Operatives Risikomanagement, Finanzen und Treasury beigezogen. Das Gremium Gesamtbanksteuerung tagt einmal pro Quartal.
Neben dem Gremium Gesamtbanksteuerung ist in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe eine ebenfalls gruppenübergreifende Risikorunde implementiert. In dieser Risikorunde werden die Risikosituation sowie die im Gremium Gesamtbanksteuerung beschlossenen Entscheidungen an die Bereichsleiter der Marktabteilungen, des Operativen Risikomanagements sowie der Innen- und Konzernrevision kommuniziert. Des Weiteren liegt die Steuerung für das Risikomanagement in der Verantwortung dieser Risikorunde. Dieses Gremium ist damit ein wesentliches Element der Gesamtbanksteuerung der Bank. Marktrisiko (inkl. Credit Spread-Risiko als Subrisiko des Marktrisikos) sowie Liquiditätsrisiko werden in einem eigenen Gremium der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe, dem Aktiv-/Passiv-Komitee berichtet und gesteuert.
Den gesetzlichen Anforderungen des BWG und der CRR-Vorschriften sowie der von der FMA erlassenen Kreditinstitut-Risikomanagement Verordnung (KI-RMV) und den relevanten EBA-Guidelines entsprechend, hat die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe durch effiziente Methoden auf dem Gebiet des Risikomanagements und -controllings die Rentabilität und Sicherheit der Bank im Interesse ihrer Kunden und Eigentümer zu gewährleisten.
Notes225
Für die Risikosteuerung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe erfolgt eine regelmäßige Analyse der Risikotragfähigkeiten als Grundlage für eine integrierte Gesamtbanksteuerung (im Sinne einer Verknüpfung von Ertrags- und Risikosteuerung sämtlicher Geschäftsbereiche). Alle relevanten Risiken werden unter Berücksichtigung der Eigenmittel und unter Einsatz von ent-sprechenden Limitsystemen strategisch optimal quantifiziert. Die KI-Gruppe hat sich in ihrer Organisation und ihren Abläufen an den Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP)-Bestimmungen orientiert.
Die organisatorische Aufstellung der Risikomanagementeinheiten in der Geschäftsgruppe Risikomanagement zeigt für das Geschäftjahr 2023 folgendes Bild:
'Please unpack the Result.zip and reopen this file.'
Die Bereiche Strategisches Risikomanagement, Operatives Risikomanagement und Information Security & Resilience mit den zugehörigen Abteilungen (siehe Ausweis in obiger Grafik) sind in die Geschäftsgruppe Risikomanagement eingegliedert und unterstehen direkt der zuständigen Vorständin. Dadurch ist sichergestellt, dass die Bereiche Strategisches Risikomanagement und Operatives Risikomanagement unabhängig von den Marktbereichen agieren.
226Notes
Die Risikoanalysen werden entsprechend des internen Risikocontrollingprozesses in den zuständigen Abteilungen des Bereiches Strategisches Risikomanagement erstellt. In der Abteilung ICAAP & Modelle werden alle relevanten Risikoanalysen, wie Kredit-, Länder-, CVA-(Credit Valuation Adjustment), Markt- inkl. Credit Spread-, Liquiditäts-, Beteiligungs- sowie Non Financial Risk inkl. operationellen Risiken, makroökonomische und sonstige Risiken, aggregiert betrachtet. ESG-Faktoren und somit die Auswirkung aus dem Thema Nachhaltigkeit (d.h. Environmental-Social-Governance) auf das Risikomanagement und Stresstests fallen ebenfalls in den Aufgabenbereich. Ergänzt werden diese Risikoanalyse durch Informationen aus dem Bereich Operatives Risikomanagement. Die Abteilung Kreditrisikomanagement verantwortet das 2. Votum im Kreditantrags- und Bewertungs-prozess.
Für in Schieflage geratene Kunden ist im Vorstandsbereich Risikomanagement der Bereich Operatives Risikomanagement mit seinen Abteilungen Sanierung Retail und Sanierung Corporate & Immobilien implementiert, der einerseits Sanierungsunter-stützung und -beratung sowie bei in Zahlungsnotstand geratenen Kunden eine Risikoabwicklung durchführt.
Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe hat ein, auf ihr Geschäfts- und Risikoprofil abgestimmtes, zukunftsorientiertes Risikomanagementregelwerk im Einsatz. Dieses Regelwerk besteht aus einem Risk Appetite Framework (RAF), einer klar definierten Risikostrategie und dem ICAAP-Handbuch (Internal Capital Adequacy Assessment Process).
Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe hat im Jahr 2023 erstmals ein RAF erstellt, welches einen umfassenden Rahmen für die Risikobereitschaft, der ihr Risikobewusstsein stärkt und eine angemessene Risikokultur fördert. Der Rahmen für die Risikobereitschaft (RAF) steht dabei im Einklang mit dem Geschäftsplan, der strategischen Entwicklung, der Kapital- und Liquiditätsplanung sowie den Vergütungssystemen der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe. Das RAF stellt die übergeordnete Dokumentation zum Thema Risikomanagement dar und gibt einen ganzheitlichen Überblick über das strategische Risikomanagement (Risikocontrolling) der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe bzw. der einzelnen Gesamtbankrisikosteuerungselemente und Zuständigkeiten. Das RAF bildet dabei den Rahmen für ein konsistentes, auf das Risikoprofil, die Geschäfts- und Risikostrategie abgestimmtes Risikomanagement und dessen Prozesse.
Die Risikostrategie ist mit der Geschäftsstrategie der KI-Gruppe konsistent und integriert die gesamte Risikoorganisation (siehe die organisatorische Aufstellung der Risikomanagementeinheiten) und berücksichtigt den erwarteten Einfluss externer Umweltfaktoren auf die geplanten Geschäfts- und Risikoentwicklungen. Sie beschreibt das Risikoprofil der Bankengruppe durch die klare Formulierung des Risikoappetits der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe sowie der RLB NÖ-Wien und definiert die Risikomanagement Prinzipen, die strategischen Ziele sowie Initiativen für die materiell wichtigen Risikoarten.
Der Risikoappetit wird durch, von der Geschäftsleitung festgesetzten Gesamtbankrisikolimits definiert. Die kontinuierliche Überwachung der Risiken sowie die Kontrolle der Limiteinhaltung auf Gesamtbankebene erfolgt anhand der Risikotragfähigkeitsanalyse (RTFA) durch die Abteilung ICAAP & Modelle.
Des Weiteren werden strategische Limits für die wesentlichen finanziellen und nicht-finanziellen Risikoarten, die in der jährlichen Risikomaterialitätsbeurteilung (Risikoinventur) identifiziert werden, abgeleitet vom Risikoappetit festgelegt.
Die Risikostrategie definiert die risikopolitischen Grundsätze und Prinzipien sowie das Risikospektrum der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe. In der Bankengruppe werden sämtliche Risiken im Rahmen eines Risk Assessment-Prozesses auf ihre Relevanz hin analysiert, bewertet und in eine konzernweite Risikolandkarte übergeführt. Diese Risikolandkarte ist Teil der Risikostrategie.
Die Risikostrategie wird im Rahmen einer klar definierten Governance-Struktur umgesetzt. Diese dient zur Überwachung des Risikoappetits, ergänzender Limits als auch zur Eskalation bei Limitüberschreitungen.
Notes227
Im ICAAP-Handbuch (Internal Capital Adequacy Assessment Process) der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe sind alle Aufgaben, organisatorischen Einheiten, Gremien Berichte, Verfahren und Methoden zur Identifizierung, Erfassung, Quantifizierung, Überwachung und Begrenzung der relevanten Risiken im Risikomanagementprozess definiert und detailliert beschrieben. Dieses wird, gemeinsam mit dem Risk Appetite Framework und der Risikostrategie, jährlich von der Abteilung ICAAP & Modelle aktualisiert und vom Vorstand der RLB NÖ-Wien und der Geschäftsleitung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien beschlossen. Das ICAAP-Handbuch wird durch detaillierte Methodenhandbücher je Risikoart ergänzt.
Durch die Regelungen in der Risikostrategie und im ICAAP-Handbuch ist sichergestellt, dass innerhalb der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe ein abgestimmter Prozess zur Erfassung, Messung, Limitierung, Berichterstattung und Dokumentation der
Risiken sowie ein durchgängiges Verständnis zur Risikosituation gegeben ist.
Die Innen- und Konzernrevision der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und der RLB NÖ-Wien prüft als integraler Bestandteil des Risikocontrolling- und Risikomanagementsystems die Funktionsfähigkeit der internen Kontrollsysteme sowie die Wirksamkeit der Arbeitsabläufe, Prozesse und deren interne Kontrolle in der RLB NÖ-Wien.
Makroökonomisches Umfeld und wirtschaftliche Lage2 – Inflation, Russland-Ukraine-Krieg und Israel-Krieg gegen die Hamas
Das wirtschaftliche Umfeld außerhalb Österreichs hat sich seit dem Jahr 2022 durch den Russland-Ukraine-Krieg sowie stark steigende Inflation und Zinsraten stetig verschlechtert. Das globale Wachstum blieb durch die hohe Inflation und die belastete Konjunktur sehr verhalten. Im Euroraum ist die Erholung im Jahr 2023 mit einem realen BIP-Wachstum von 0,5% laut Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) nahezu zum Stillstand gekommen. Ausschlaggebend für die Konjunktureintrübung war die Schwächung des Welthandels, der im Jahr 2023 mit +0,7% laut OeNB-Prognose vom Dezember 2023 nahezu stagnierte.
Für das Gesamtjahr 2023 rechnet das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) für Österreich mit einem Rückgang des realen BIP um 0,8%, was vor allem auf den Rückgang der Investitionen und des privaten Konsums sowie auf einen nur schwachen Lageraufbau zurückzuführen ist. Die Investitionen wurden durch die gestiegenen Finanzierungskosten, hohe Energiepreise und schlechte Erwartungen gedämpft. Diese Entwicklung lässt sich vor allem an den stark eingebrochenen Wohnbauinvestitionen ablesen, die seit dem zweiten Quartal 2022 schrumpften. Siehe auch Kapitel „Ausblick – das wirtschaftliche Umfeld“ im Lagebericht.
Die HVPI-Inflation (Harmonisierter Verbraucherindex) kam in Österreich für das Jahr 2023 bei 7,8% zu liegen und befand sich damit deutlich über dem Durchschnitt im Euroraum. Die verzögerte Weitergabe der sinkenden Energiepreise sowie die starke Teuerung von Dienstleistungen und Nahrungsmittel waren wesentlich für die weiterhin hohe Inflation im Jahr 2023.
228Notes
Die Geopolitik bleibt das größte Risiko 2024. Der Konflikt im Gaza-Streifen hatte bislang keine unmittelbaren Folgen für die Weltwirtschaft. Sollte der Nahostkonflikt eskalieren und auf andere Länder in der Region übergreifen, würde das sicherlich signifikante Auswirkungen auf die Märkte haben. Rohöl- und Gaspreise könnten durch eine Eskalation stark steigen und so die Inflation wieder befeuern. Das Risiko eines Ölpreisschocks, wie er im Jahr 1973 durch das Ölembargo der arabischen OPEC-Länder in Reaktion auf die Unterstützung Israels durch den Westen im Jom-Kippur-Krieg ausgelöst wurde, erscheint allerdings begrenzt, da die USA mittlerweile selbst Nettoexporteur von Rohöl sind.
Zuletzt sind Unternehmen wieder mit steigenden Frachtkosten und Verzögerungen bei den Lieferterminen konfrontiert. Die Nutzung des Suez-Kanals ist um etwa 60% zurückgegangen. Risiken birgt weiterhin auch der Russland-Ukraine-Krieg. In Verbindung mit einem ungewöhnlich kalten Winter könnten die Gasvorräte in Europa rasch schwinden, zumal noch immer Erdgas und Rohöl aus Russland importiert werden.
Im vorliegenden Risikobericht zum 31. Dezember 2023 wird auf die Risikoarten, die den Hauptanteil hinsichtlich Materialität aufweisen und u.a. hohe Betroffenheit aus dem Russland-Ukraine-Krieg sowie der stark gestiegenen Inflation für die Bank zeigen bzw. gezeigt haben, näher eingegangen.
Die Risikoauslastung in der Risikotragfähigkeitsanalyse (RTFA) - Säule II - ist trotz der Folgen aus dem Russland-Ukraine-Krieg, Kriegshandlungen in Nahost und den Inflationsauswirkungen seit den Geschäftsberichten zum 31. Dezember 2022 und dem 30. Juni 2023 relativ stabil geblieben.
Gesamtbankrisikosteuerung – Risikotragfähigkeit und Stresstesting
Die zentrale Analyse der Gesamtbankrisikosituation unter Einbezug aller relevanten Risiken erfolgt anhand der RTFA und fällt in die Verantwortung der Abteilung ICAAP & Modelle. Sowohl das Deckungspotenzial als auch die Risiken werden in zwei Szenarien dargestellt. Das Going Concern-Szenario (Extremfall: 95% Konfidenzniveau) erfolgt unter der Annahme, dass der Fortbestand des Unternehmens garantiert werden soll. Das den aufsichtsrechtlichen Vorgaben entsprechende Gone Concern-Szenario (Liquidationsfall) garantiert, dass nach Abzug aller Risiken unter Anwendung eines Konfidenzniveaus von 99,9% ausreichend Kapital zur Erhaltung des Gläubigerschutzes besteht. Dieses Szenario stellt auch das Steuerungsszenario in der RLB NÖ-Wien dar. Die RTFA wird auf Basis von IFRS-Werten erstellt.
Der Geschäftsstrategie der RLB NÖ-Wien folgend sind nachstehende Risikoarten der Bank als maßgeblich definiert:
  • Kreditrisiko
  • Länderrisiko
  • CVA-Risiko
  • Beteiligungsrisiko
  • Marktrisiko inkl. Credit Spread Risiko
  • Liquiditätsrisiko
  • Non Financial Risk inkl. operationelles Risiko
  • makroökonomisches Risiko
  • sonstige Risiken
Die RTFA sowie die Auslastungsanalyse des an die RTFA gekoppelten Limitsystems (Risikoappetit) sind zugleich Informations- und Entscheidungsgrundlage des Vorstands betreffend die Steuerung, der Risikoaktivitäten zur Fortbestandssicherung aber auch zur Ausschöpfung des Ertragspotenzials. Damit ist die RTFA die quantitative Zusammenfassung des Risikoappetits, abgeleitet aus der Risikostrategie in Form der Limitierung der Risikoaktivitäten auf ein für die Bank angemessenes Niveau.
Notes229
Zusätzlich zu den Risikotragfähigkeitsanalysen stellen die Durchführung von Stresstests, Szenarioanalysen und die Eigenmittelplanung und -allokation zentrale Aktivitäten der Gesamtbankrisikosteuerung dar.
Im Rahmen des Stresstestprogramms führt die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe folgende Stresstests durch:
  • Integrierten Gesamtbank-Stresstest
  • Kreditrisikostresstest
  • Marktrisikostresstest
  • Liquiditätsrisikostresstest
  • Reverse-Stresstest
  • ESG-Stresstest
Das Ziel von Stresstests ist eine vorausschauende Betrachtungsweise des Risikomanagements, der strategischen Planung und der Eigenkapitalplanung. Im Rahmen des Stresstests werden Auswirkungen möglicher zukünftiger Schocks und Extremereignisse quantifiziert und damit die Verwundbarkeit des Instituts analysiert. Durch die vorausschauende Perspektive dient der Stresstest als Frühwarnindikator und eignet sich somit zur proaktiven Steuerung von Risiken.
Das Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) fordert von Finanzinstituten einen Sanierungsplan zu erstellen und ihn regelmäßig zu aktualisieren. Diese Anforderung hat die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe durch einen umfangreichen Sanierungsplan, der im Rahmen des R-IPS (Raiffeisen-Institutional Protection Scheme)-Sanierungsplans erfolgt, in welchen die KI-Gruppe als wesentliches Teilinstitut umfasst ist, erfüllt. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe erstellt daher keinen eigenen Sanierungsplan. Der Sanierungsplan stellt stets eine aktuelle Entscheidungsgrundlage für das Management dar und gewährleistet in einem eventuellen Krisenfall die rasche Verfügbarkeit eines Aktionsplans.
Die im Sanierungsplan implementierten Frühwarn- und Sanierungsindikatoren haben zum Ziel eine mögliche Krise frühzeitig zu identifizieren und gegebenenfalls Sanierungsmaßnahmen einzuleiten (gemäß EBA GL 2021-11 Leitlinien zu Sanierungsplanindikatoren). Der Sanierungsplan des R-IPS (Raiffeisen-Institutional Protection Scheme), und damit auch der KI-Gruppe als wesentliches Teilinstitut des R-IPS, umfasst ein umfangreiches Set an Maßnahmen, die ergriffen werden können, um im Sanierungsfall die finanzielle Stabilität wiederherzustellen.
Die Überwachung der Frühwarn- und Sanierungsindikatoren der KI-Gruppe, als Teil des R-IPS, erfolgt im Rahmen der Gesamtbanksteuerungsrunde der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe. Für das R-IPS gesamt werden diese Frühwarn- und Sanierungsindikatoren im SRK (Sektor-Risikokomitee im Rahmen der Österreichischen Raiffeisen-Sicherungseinrichtung eGen. – ÖRS) berichtet.
Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe durchlief auch im Jahr 2023 das „Supervisory Review and Evaluation Process“ (SREP) Verfahren der EZB (gemäß EBA/GL/2022/03 „Guidelines on the revised common procedures and methodologies for the supervisory review and evaluation process (SREP) and supervisory stress testing”) unter Federführung der OeNB. Neben der Überwachung von Schlüsselkennzahlen erfolgte eine Analyse des Geschäftsmodells sowie eine Bewertung der internen Governance (interne Unternehmensführung sowie das Risikomanagement) und des Kapital- und Liquiditätsrisikos.
Das bisher beschriebene Risikomanagement zeigt den Prozess für die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe (d.h. die RLB NÖ-Wien inkl. ihrer Muttergesellschaft Raiffeisen-Holding NÖ-Wien). Der Prozess erfolgt durchgängig für beide Gesellschaften.
230Notes
Kreditrisiko
Die RLB NÖ-Wien versteht unter Kreditrisiko das Risiko, dass ein Kreditnehmer den vertragsgemäßen Zahlungen nicht oder nur teilweise nachkommt.
Das Kreditrisiko aus Forderungen an Banken, Kommerzkunden, Länder sowie Privat- und Gewerbekunden stellt die wesentlichste Risikokomponente der RLB NÖ-Wien dar. Das Kreditrisiko beinhaltet einerseits das traditionelle Kreditgeschäft (Verlust durch Kreditausfälle und die sich daraus ergebende Gestionierung des Kreditengagements aufgrund einer Bonitätsverschlechterung) und andererseits das Risiko aus dem Handel bzw. dem Abschluss von Marktrisikoinstrumenten (Ausfallrisiko auf Seiten der Kontrahenten bei Derivaten).
Im Kreditrisiko ist auch das Länder- bzw. Transferrisiko aus in Not geratenen Ländern sowie das Kontrahentenrisiko aus dem Derivategeschäft mitberücksichtigt. Das Länder- bzw. Transferrisiko ist das Risiko, dass der Schuldner seinen Verpflichtungen, bedingt durch hoheitliche Maßnahmen eines Staates, nicht nachkommen kann. Unter das Transferrisiko fällt auch das Risiko, dass Fälligkeiten eines in finanzielle Notlage geratenen Landes aufgrund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung umgeschuldet werden. Dieses Risiko wird gesondert limitiert.
Das Kontrahentenausfallrisiko wird in der RLB NÖ-Wien im Rahmen von Einzellimits limitiert und in der Kreditrisikomessung und Steuerung berücksichtigt. Das Risiko aus diesen Geschäften wird durch den Einsatz von Nettingverfahren (Gegenverrechnung der Forderungen und der Verbindlichkeiten) und der Anwendung von Collateralvereinbarungen (Austausch von Sicherheiten) minimiert.
Unter Einhaltung der Risikopolitik und der Risikostrategie sowie der Risikotragfähigkeit der RLB NÖ-Wien (und aller darin enthaltenen Risiken) wird den einzelnen Risikoarten ökonomisches Kapital zugewiesen. Als ökonomisches Kapital ist daher das für die Risikoabdeckung zugewiesene Kapital zu verstehen, das den definierten Risikoappetit der RLB NÖ-Wien darstellt. Das ökonomische Kapital ist auf Risikoartenebene limitiert. Im Kreditrisiko wird die Limitierung und Steuerung auf Geschäftsgruppenebene vorgenommen. Im Kreditgeschäft ist zur Begrenzung von Konzentrationsrisiken ein detailliertes Linien- und Limitsystem im Einsatz.
Im strategischen Kredit-Management-Prozess hat der Vorstand die risikokonforme und -adäquate Formulierung und Umsetzung sämtlicher strategischer Ziele und Maßnahmen festgelegt. Diese sind Bestandteil der Unternehmens- und Geschäftsbereichsstrategie und stehen im wechselseitigen Einfluss mit sämtlichen (Teil-)Strategien. Hier ist auch für das Institut festgelegt, in welchen Segmenten Kredite vergeben werden und welche Produkte dafür eingesetzt werden.
Das Kreditrisiko stellt die bedeutendste Risikoart der RLB NÖ-Wien dar. Im Risikomanagementprozess wird sowohl vor und bei Kreditgewährung als auch während der Kreditlaufzeit, ein begleitendes Risikomanagement des Bereichs Strategisches Risikomanagement durch die Abteilungen Risikocontrolling (Gruppe Kreditrisikoanalyse), Kreditrisikomanagement sowie für Kundenengagements mit Unterstützungsbedarf durch die Abteilungen Sanierung Retail und Sanierung Corporate & Immobilien sichergestellt. Als Hauptaufgaben des Risikomanagements werden die Unterstützung und Kontrolle bei der Ersteinschätzung, die Messung und Steuerung des Kreditrisikos sowie die Sanierung und unter Umständen die Verwertung von Problemengagements wahrgenommen.
Notes231
Das Kreditrisiko der RLB NÖ-Wien wird sowohl auf Einzelkreditbasis der Kunden als auch auf Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Basis für die Kreditrisikosteuerung und Kreditentscheidung sind die vom Vorstand der RLB NÖ-Wien genehmigten strategischen Grundsätze hinsichtlich Kreditprüfung, Betrachtung der Teilrisiken (Mitbetrachtung des Länderrisikos, Spezialbetrachtung des Bankenrisikos), Besicherung und Ertrags-/Risiko-Anforderungen.
Für Kontrahentenausfallrisiken aus Derivativgeschäften wird eine Wertanpassung (Credit Value Adjustment, CVA) basierend auf einem internen Modell durchgeführt, welche die Kosten einer Absicherung dieses Risikos auf dem Markt darstellt.
Die RLB NÖ-Wien hat ein umfangreiches Kreditlimitsystem auf Gesamtbankebene sowie über die Bereiche Banken, Länder und Firmenkunden im Einsatz. Bei den Einzelengagements wird darauf Bedacht genommen, dass die Bewilligungsgrenzen des Instituts geringer gehalten werden als die aufsichtsrechtlich vorgeschriebenen Grenzen.
Der Risikogehalt der Engagements wird über ein umfassendes Ratingsystem erfasst, das je nach Anforderung der Kundensegmente verschiedene Modellvarianten aufweist. Für die Risikomessung werden alle Kunden über diese Rating- und Scoringmodelle in jeweils neun lebende Bonitätsklassen eingeteilt. Die Klassifizierung der Ausfälle folgt den Bestimmungen der CRR/CRD IV und wird der Ausfallklasse „D“ zugeordnet. Alle Ratingsysteme werden in der RLB NÖ-Wien zumindest einmal jährlich validiert und gegebenenfalls verbessert oder neue Modelle entwickelt. Neue Ratingsysteme werden mittels statistischer Methoden entwickelt und erst nach umfangreicher Erstvalidierung eingesetzt. In die vorhandenen Ratingsysteme fließen sowohl quantitative Faktoren aus den Bilanzen/Haushaltsrechnung als auch qualitative Faktoren (Soft Facts) ein. Ergänzt werden einige Rating/Scoringsysteme durch eine automatisierte Verhaltenskomponente. Die Ratingsysteme teilen die Kunden in neun lebende Ratingstufen ein (0,5 risikolos – 4,5 stark ausfallgefährdet). Die individuellen Kundenausfallwahrscheinlichkeiten werden je Ratingmodell auf die neun Stufen gemappt. Neben den neun Ratingstufen für „lebende“ Kunden gibt es eine Ausfallklasse (D). In der Ratingstufe D werden alle Ausfälle mit Ausfallgrund 90 Tage Überziehung, einzelwertberichtigte Kundenforderungen und Insolvenzfälle zusammengefasst. Jeder Kunde wird ab dem ersten Euro der Stage 3-Risikovorsorge (Einzelwertberichtigung) mit seinem gesamten Geschäftsvolumen der Ausfallklasse zugewiesen. Es werden für alle unter IFRS 9.5.2.2. fallenden finanziellen Vermögenswerte, die als Amortised Cost (AC) oder Fair Value through Other Comprehensive Income (FVOCI) kategorisiert sind, Risikovorsorgen mittels Expected Credit Loss (ECL)-Ansatz berechnet.
Der Kreditablauf und die Einbindung der Experten aus dem Bereich Strategisches Risikomanagement umfassen alle notwendigen Formen von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder mittelbar in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind. Im Rahmen des Kreditrisikomanagementprozesses ist vor Kreditbewilligung bei risikorelevanten Engagements die Abteilung Kreditrisikomanagement in die Engagementprüfung eingebunden. Die Spezialprüfungen bei Banken und länderrisikorelevanten Engagements erfolgen ebenfalls in der Organisationseinheit Länder- und Bilanzanalyse, die in die Abteilung Kreditrisikomanagement eingegliedert ist.
Neben der Festlegung des internen Ratings im Kreditbewilligungsprozess werden auch die hereingenommenen Sicherheiten anhand eines vorgegebenen Sicherheitenbewertungskatalogs mit definierten Risikoabschlägen einer Bewertung und Kontrolle unterzogen. Dieser Katalog wird tourlich validiert und gegebenenfalls überarbeitet. Die Sicherheiten werden in einem eigenen Sicherheitenmanagementsystem erfasst und laufend aktualisiert. Innerhalb der Abteilung Kreditrisikomanagement ist eine eigene Gruppe für das zentrale Sicherheitenmanagement implementiert. Hier werden sowohl Bewertungsrichtlinien als auch Bewertungsprozesse vorgegeben und überwacht. Für hypothekarische Sicherheiten erfolgt die Bewertung mittels systemunterstützter Schätzung durch ausgebildete Mitarbeiter bzw. durch die Auswahl von akzeptierten externen Gutachtern. Im Zusammenhang mit dem Derivativgeschäft wird das Cash- & Collateral Management seitens der Abteilung Treasury Services auf täglicher Basis abgewickelt und überwacht.
232Notes
In der RLB NÖ-Wien wird ein „Early Warning System“ verwendet. Im Rahmen dieses „Early Warning Systems“ sind Kriterien festgelegt, wann ein Engagement hinsichtlich des Risikogehalts einer Intensivbetreuung zu unterziehen ist. Unter Kreditrisikofrüherkennung ist insbesondere die Bearbeitung von Kreditgeschäften unter gesonderter Beobachtung zu verstehen, die aufgrund bestimmter Umstände eine negative Änderung der Risikoeinschätzung aufweisen, ohne dass sie bereits als notleidend zu betrachten sind. Ziel ist die zügige Identifikation der problembehafteten Engagements, um möglichst frühzeitig geeignete Maßnahmen einleiten zu können. Quartalsweise wird der Intensivbetreuungsbestand bzw. die Veränderungen der Zusammensetzung über das Risikomanagement an den Gesamtvorstand berichtet.
Im Rahmen der tourlichen Aktualisierung des Ratings und der Sicherheitenbeurteilung wird auch regelmäßig die Bildung eventuell notwendiger Risikovorsorgen festgelegt. Direkte Kreditforderungen, die sich mit großer Wahrscheinlichkeit als uneinbringlich darstellen, werden unter Berücksichtigung der gewidmeten Sicherheiten wertberichtigt bzw. für außerbilanzielle Forderungen Rückstellungen gebildet. Bei der Erhebung bzw. Berechnung der Risikovorsorgen hält sich die RLB NÖ-Wien an die Vorgaben von IFRS 9. Die bilanzielle Ausfalldefinition im Sinn einer Stage 3 Kategorisierung entspricht in der RLB NÖ-Wien der regulatorischen Ausfalldefinition gemäß Art 178 CRR.
Die Höhe der Stage 3-Risikovorsorge für signifikante Kreditforderungen wird mittels Discounted Cash Flow (DCF)-Methode berechnet. Die Höhe der Wertberichtigung ergibt sich aus der Differenz des Buchwerts und des Barwerts der zukünftigen erwarteten Zahlungsströme. Ausfallgefährdete Kreditforderungen gegenüber nicht signifikanten Kunden werden modellbasiert bewertet, wobei sich die Höhe der Wertberichtigung aus dem unbesicherten Exposure (EAD) und einer von der Ausfalldauer abhängigen Verlustquote (LGD) ergibt. Die in der Berechnung verwendeten Risikoparameter werden mindestens einmal pro Jahr validiert.
Für die Erkennung von Ausfällen bzw. der laufenden Gestion wird in der RLB NÖ-Wien eine Ausfalldatenbank verwendet. In dieser Ausfalldatenbank werden alle Ausfälle dokumentiert bzw. alle Kosten und Rückflüsse erfasst. Die RLB NÖ-Wien verwendet vollumfassend den Ausfallbegriff der CRR-Vorschriften. Vom Ausfall betroffen ist in jedem Kundensegment immer der gesamte Kunde mit allen Forderungen (Kundensicht). Die gesammelten Daten in der Ausfalldatenbank sind ein wesentlicher Bestandteil für die Berechnung und Validierung der Risikoparameter (PDs - Probability of Default, LGDs - Loss Given Default und CCF Faktoren – Credit Conversion Factor). Spezielle Krisenfälle werden anlassbezogen in Sondergremien für Problemengagements behandelt und abgewickelt.
Mit dem Inkrafttreten der EBA Leitlinien (EBA/GL/2016/07) zur Anwendung der Ausfalldefinition mit Beginn des Jahres 2021 wurden neben der Festlegung der Materialitätsschwelle für überfällige Forderungen auch die finalen Leitlinien zur Definition des Schuldnerausfalls gemäß EBA Vorgaben umgesetzt. Die Definition eines Ausfalls gem. Art. 178 CRR wurde so jener des Non-Performing Status gem. Art. 47a CRR angeglichen. Die Wohlverhaltensperiode (Rückkehr in den nicht ausgefallenen Status) wurde nach aufsichtsrechtlich Vorgaben auf mindestens 3 Monate festgelegt. Für Ausfälle aufgrund einer krisenbedingten Restrukturierung gilt eine Wohlverhaltensperiode von mindestens 12 Monaten.
Angaben zu den erwarteten Kreditverlusten
Notes233
Einschätzungen der wirtschaftlichen Entwicklung, welche für die Berechnung von periodenbezogenen erwarteten Kreditverlusten notwendig sind, unterliegen einer Unsicherheit, inwieweit diese Prognosen tatsächlich eintreten bzw. abweichen. Die RLB
NÖ-Wien sieht die folgenden Annahmen als bestmögliche Schätzung an. Die Prognosen stammen von Moody’s Analytics, welche makroökonomische Prognosewerte für verschiedene mögliche wirtschaftliche Entwicklungen („Szenarien“) bereitstellt. Die Gewichtung der einzelnen Szenarien erfolgt dementsprechend nach den Empfehlungen von Moody’s Analytics und beläuft sich per 31. Dezember 2023 auf 30% optimistic/ 40% baseline/ 30% pessimistic für alle Geschäfte. Die Gewichte sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben.
Die folgende Tabelle zeigt die Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung in Österreich anhand von für die Berechnung von Kreditverlusten wesentlichen makroökonomischen Faktoren in verschiedenen Szenarien.
Variable 2023
Szenario
2024
2025
2026
 
 
Aktuell
Aktuell
Aktuell
 
baseline
0,73%
1,55%
1,24%
BIP-Jahreswachstum in %
optimistic
1,75%
1,82%
1,09%
 
pessimistic
-3,19%
-0,83%
2,74%
 
baseline
4,87%
4,87%
4,83%
Arbeitslosenrate
optimistic
4,72%
4,66%
4,61%
 
pessimistic
5,45%
6,04%
5,83%
Kurzfristige Rendite
baseline
3,78%
2,43%
1,83%
(3M-Euribor)
optimistic
3,96%
3,11%
2,00%
 
pessimistic
3,48%
1,05%
0,99%
 
baseline
176,97
183,92
195,46
Aktienindex (Eurostoxx)
optimistic
191,67
202,14
212,29
 
pessimistic
127,54
140,19
170,76
Wohnimmopreis -
baseline
2,53%
3,55%
4,75%
Jahreswachstumsrate
optimistic
3,29%
3,55%
5,24%
 
pessimistic
-4,42%
-2,95%
1,56%
Variable 2022
Szenario
2023
 
2024
 
2025
 
 
 
Aktuell
Modifiziert*
Aktuell
Modifiziert*
Aktuell
Modifiziert*
 
baseline
-0,55%
-0,90%
1,20%
3,04%
1,13%
1,64%
BIP-Jahreswachstum in %
optimistic
0,45%
-0,40%
1,47%
3,17%
0,98%
1,82%
 
pessimistic
-4,42%
-2,83%
-1,18%
1,85%
2,63%
1,40%
 
baseline
4,93%
5,28%
4,85%
4,90%
4,90%
4,72%
Arbeitslosenrate
optimistic
4,78%
5,11%
4,63%
4,67%
4,68%
4,49%
 
pessimistic
5,51%
6,05%
6,02%
6,03%
5,90%
5,61%
Kurzfristige Rendite
baseline
2,48%
1,03%
1,73%
0,65%
1,51%
0,60%
(3M-Euribor)
optimistic
2,59%
1,10%
1,62%
0,97%
1,51%
1,35%
 
pessimistic
2,53%
1,05%
0,14%
-0,14%
-0,01%
-0,22%
 
baseline
158,49
139,68
162,75
153,57
169,52
161,45
Aktienindex (Eurostoxx)
optimistic
170,96
155,28
178,69
169,91
183,80
173,74
 
pessimistic
113,61
100,91
123,06
120,88
147,03
141,92
Wohnimmopreis -
baseline
1,32%
1,13%
4,95%
4,00%
5,24%
4,34%
Jahreswachstumsrate
optimistic
3,16%
3,04%
6,38%
4,86%
5,14%
4,29%
 
pessimistic
-3,21%
-3,08%
1,20%
2,02%
4,62%
4,03%
234Notes
*Die Spalte „Modifiziert“ stellt die zur Modellierung der möglichen Nachholeffekte aus der COVID-19-Pandemie verwendeten Makrofaktoren dar. Aufgrund des nicht mehr notwendigen Eingriffs wird diese Anpassung per 31. Dezember 2023 nicht mehr vorgenommen.
Auswirkung des aktuellen Makroökonomischen Umfelds auf das Kreditrisiko
Immobilienkrise
Die makroökonomischen Entwicklungen im Geschäftsjahr 2023 stellen die Schätzung der Risikovorsorgen für den Bereich Immobilienfinanzierungen vor ähnliche Herausforderungen, wie dies in den Jahren zuvor aufgrund der COVID-19-Pandemie und des Russland-Ukraine-Krieges der Fall gewesen ist. Dies betrifft vor allem kommerzielle Immobilienfinanzierungen, für welche die im Laufe des Jahres gestiegenen Risiken noch nicht vollumfänglich in den Risikomodellen und -parametern der Bank (insbesondere PD und LGD) sowie den Bonitätseinstufungen der Kunden einfließen konnten.
Die wesentlichen Treiber der gestiegenen, direkten und indirekten Risiken sind das veränderte Zinsumfeld in der Eurozone, getrieben durch anhaltende Inflation und deutliche Steigerungen der (Leit-)Zinsen, das veränderte Marktumfeld für (gewerbliche) Immobilien mit stagnierenden bzw. sinkenden Immobilienpreisen und entsprechenden Anpassungen in den Sicherheiten-Bewertungen, sowie entsprechende Anpassungen der Bonitätseinstufung von Kunden. Aus diesem Grund wird per 31. Dezember 2023, je nach Grad der Betroffenheit, das zusätzliche Risiko über individuelle Bonitätsanpassungen berücksichtigt. Dieser Management Overlay gleicht nach Ansicht des Managements die genannten direkten, sowie indirekten, Risiken aus, die in der Einzelfall-Bonitätsbeurteilung der betroffenen Kunden nicht eindeutig feststellbar sind.
Israel-Krieg gegen die Hamas
Notes235
Das Kreditportfolio der RLB NÖ-Wien ist aktuell kaum vom Israel-Krieg gegen die Hamas betroffen da es keine unmittelbaren Geschäftsbeziehungen mit Israel gibt. Auch indirekte Effekte durch Kunden, die einen Teil ihres Geschäftes in oder mit Israel tätigen, sind überschaubar. Die Risikosituation der betroffenen Kunden wird regelmäßig neu beurteilt, darüber hinaus findet keine weitere Berücksichtigung in der Risikobewertung auf Portfolioebene statt.
Russland-Ukraine-Krieg und dessen Auswirkung auf Energiepreise und Inflation
Mit Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges wurde begonnen, Betroffenheitsanalysen für das Kommerzkundengeschäft und Analysen und Stresstests des Privatkundenportfolios durchzuführen. Diese wurden laufend aktualisiert und um die Themen Volatilitäten auf den Energiemärkten und angestiegene Inflation erweitert. Bis auf wenige Einzelfälle war in der Betroffenheitsanalyse im Jahr 2023 keine verstärkte Bonitätsverschlechterung des Portfolios zu erkennen. Ähnlich verhält es sich mit der Frage zur verstärkten Beobachtung von Zahlungsschwierigkeiten.
Nachdem sich die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges inkl. der Energiepreisvolatilitäten mittlerweile besser einschätzen lassen, ist eine allgemeine Risikovorsorge als Management Overlay zum Stichtag 31. Dezember 2023 nicht mehr notwendig, da die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen in den aktuellen Unternehmenszahlen bereits abgebildet sind.
COVID-19-Pandemie
Ab dem Jahr 2022 konnten die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise und die Wirkung der staatlichen Gegensteuerungsmaßnahmen besser eingeschätzt werden. Damit ist ein Eingriff auf Grund der COVID-19-Krise bei der Berechnung der Risikovorsorgen nicht mehr notwendig.
Nachhaltigkeit und ESG-Faktoren im Kreditrisiko
Die Bewertung der Risikopositionen hinsichtlich ESG-Relevanz erfolgt in der RLB NÖ-Wien mittels eines externes Scoring Tools. Mit diesem Tool wird eine Klassifizierung jedes Geschäfts nach den Kriterien E (Environmental), S (Social) und G (Governance) vorgenommen und im Rahmen eines ESG-Scorings ein, dem Geschäft entsprenchender, Score zugewiesen. Der gesamthafte ESG-Score je Kredit/Wertpapier setzt sich aus den jweiligen Teilscores zusammen, die eine intern definierte Gewichtung entsprechend ihrer Relevanz im Ratingschema erhalten. Die Skala für die Einteilung dieser Scores ist von Stufe AAA, welche dem besten Score und somit einem sehr niedrigen ESG-Risiko entspricht, bis zur Stufe C, was ein sehr hohes ESG-Risiko impliziert und somit das schlechtest mögliche Ergebnis darstellt. Die Bewertung der ESG-Situation von Krediten und Wertpapieren wird im Rahmen der Kreditentscheidung sowie Wertpapierankaufsentscheidung miteinbezogen, derzeit noch in qualitativer Form und nach vollständiger Scoringsystemumsetzung mittels ESG-Score. Nachhaltigkeitsrisiken sind für die RLB NÖ-Wien wesentlicher Risikobestandteil in der zentralen Banksteuerung, weswegen die Umsetzung entsprechender Einstufungs- und Analysemodelle und Prozesse konsequent verfolgt und 2024 eingesetzt wird. In der Nachhaltigkeitsstrategie definierte Zielvorgaben tragen zu einer schrittweisen Transformation in Richtung eines nachhaltigen Kreditportfolios bei.
Unterstützt wird dieses Ziel durch den Beitritt der RLB NÖ-Wien zum PCAF-Standard (Partnership for Carbon Accounting Financials). Die Unterzeichnung des PCAF Comitment Letter erfolgte im November 2022.
Kreditrisikocontrolling
Für das Kreditrisikocontrolling ist die Abteilung Risikocontrolling (Gruppe Kreditrisikoanalyse) zuständig. Zu diesem Zwecke werden regelmäßige Berichte und ad-hoc Analysen erstellt. Die Berichte zeigen das kreditrisikobehaftete Geschäft in verschiedensten Darstellungen. Das Kreditrisikoreporting zeigt neben den Bestandsdaten auch Veränderungen des Portfolios und bildet i.V.m. den Ergebnissen der RTFA die Basis für entsprechende Steuerungsimpulse und Maßnahmen.
236Notes
Die Kreditrisikomessung erfolgt durch die Berechnung sowohl des erwarteten als auch des unerwarteten Verlusts. Die Berechnung des erwarteten Verlusts erfolgt auf Basis validierter Risikoparameter und bildet die Grundlage für die Standardrisikokosten, welche für die Vorkalkulation bzw. die Nachkalkulation (Management-Erfolgsrechnung) verwendet werden. Damit wird ein risikoadjustiertes Pricing sichergestellt.
Der unerwartete Verlust (ökonomisches Kapital) im Kreditrisiko wird auf Gesamtportfolioebene mittels eines internen Portfolio-modells ermittelt und gesteuert. Die Credit Value at Risk-Berechnung erfolgt in der RLB NÖ-Wien mittels eines Marktwertmodells. Die Verlustverteilung wird mittels Monte-Carlo-Simulation generiert. Die verwendeten Risikoparameter sind konsistent mit der Berechnung des erwarteten Verlusts. Das ökonomische Kapital als Differenzbetrag zwischen Credit Value at Risk und Expected Loss fließt in die RTFA für die Szenarien Extrem- und Liquidationsfall (95% sowie 99,9% Konfidenzniveau) ein. Die RLB
NÖ-Wien legt ihren Berechnungen des ökonomischen Kapitals im Rahmen der RTFA einen Risikohorizont von einem Jahr zu Grunde. Des Weiteren wird das Länderrisiko explizit unter Berücksichtigung des Länderratings quantifiziert und im Rahmen der RTFA gesondert gesteuert. Zusätzlich zur Standard-Berechnung des unerwarteten Verlusts werden Sensitivitätsanalysen und Stressszenarien berechnet und analysiert. Die RLB NÖ-Wien verwendet für das Kreditportfoliomodell institutseigene Risikoparameter, die jährlich validiert werden. Mittels interner Modelle werden Änderungen in den makroökonomischen Faktoren hinsichtlich ihres Einflusses auf die Risikoparameter analysiert bzw. simuliert.
Das nachfolgend dargestellte Kreditexposure wird aus den folgenden kreditrisikobehafteten Bilanzposten übergeleitet:
  • Kassabestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
  • Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
  • Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
  • Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum Fair Value bewertet
  • Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
  • Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
  • Derivate – Hedge Accounting
  • Eventualverbindlichkeiten
  • Kreditzusagen
Das Kreditexposure entspricht dem Bruttobetrag ohne Berücksichtigung von Risikovorsorgen oder Sicherheiten und stellt somit den maximalen Forderungswert dar. Darin enthalten sind sowohl bilanzielle als auch außerbilanzielle Kreditexposures (Derivate, Eventualverpflichtungen und Kreditzusagen) vor Anwendung von Gewichtungsfaktoren. Dieser Forderungsbegriff wird auch – sofern nicht explizit anders angegeben – in den nachfolgenden Tabellen des Risikoberichts verwendet.

Notes237
Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der Bilanzposten zum Kreditexposure. Das Kreditexposure wird im Gegensatz zu den Bilanzposten brutto (ohne Abzug von Risikovorsorgen) dargestellt.
in TEUR
 
 
2023
 
2022
Bilanzposten
Notes
Bilanz-
posten
Kredit-
exposure
Bilanz-
posten
Kredit-
exposure
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
(11)
6.653.098
6.598.763
2.504.570
2.450.184
Kassenbestand
(11)
56.188
0
55.504
0
Guthaben bei Zentralbanken
(11)
3.958.332
3.958.457
228.317
228.322
Sonstige Sichteinlagen
(11)
2.638.577
2.640.305
2.220.749
2.221.861
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
(12)
744.097
744.097
674.177
623.462
Derivate
(12)
289.535
289.535
400.943
400.943
Eigenkapitalinstrumente
(12)
0
0
50.715
0
Schuldverschreibungen
(12)
454.562
454.562
222.519
222.519
Forderungen an Kreditinstitute
(12)
308.842
308.842
155.702
155.702
Forderungen an Kunden
(12)
145.720
145.720
66.817
66.817
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
(13)
150.954
134.210
127.782
113.696
Eigenkapitalinstrumente
(13)
16.744
0
14.086
0
Schuldverschreibungen
(13)
891
891
834
834
Forderungen an Kreditinstitute
(13)
891
891
834
834
Kredite und Darlehen
(13)
133.319
133.319
112.862
112.862
Forderungen an Kunden
(13)
133.319
133.319
112.862
112.862
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
(14)
28.254
0
19.110
0
Eigenkapitalinstrumente
(14)
28.254
0
19.110
0
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
(15)
24.542.373
24.746.147
23.030.143
23.231.659
Schuldverschreibungen
(15)
5.001.197
5.003.733
4.118.147
4.119.591
Forderungen an Kreditinstitute
(15)
1.771.278
1.772.504
1.326.662
1.327.424
Forderungen an Kunden
(15)
3.229.919
3.231.229
2.791.485
2.792.167
Kredite und Darlehen
(15)
19.509.946
19.711.183
18.899.234
19.099.306
Forderungen an Kreditinstitute
(15)
3.643.058
3.646.813
4.008.682
4.013.146
Forderungen an Kunden
(15)
15.866.888
16.064.370
14.890.552
15.086.160
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(15)
31.230
31.230
12.762
12.762
Derivate - Hedge Accounting
(17)
558.985
558.985
679.100
679.100
Eventualverpflichtungen
(41)
663.042
669.278
622.347
630.170
Kreditzusagen
(41)
3.297.202
3.304.040
3.567.682
3.575.588
Gesamt
 
36.638.005
36.755.520
31.224.911
31.303.860
238Notes
Die detaillierte Analyse des Kreditportfolios erfolgt durch die Unterteilung in Ratingstufen. Das Kundenrating erfolgt dabei für die unterschiedlichen Forderungsklassen getrennt. Für die Bonitätsbeurteilung werden dafür jeweils interne Risikoklassifizierungsverfahren (Rating- und Scoringmodelle) eingesetzt, die auch zentral validiert werden.
Nachfolgend wird die Ausfallrisikokonzentration des Kreditportfolios auf die Expected Credit Loss Berechnung (gemäß IFRS 7.35M) dargestellt.
in TEUR
2023
 
Exposure
hv.
Stage 1 Perfor-ming
hv.
Stage 2 Under Perfor-ming
hv.
Stage 3
Credit Impaired
hv. POCI
hv. Fair Value bewertet
Sicher-
heiten
Internes Rating
 
 
 
signifikant
nicht signifikant
 
 
 
0,5 Risikolos
2.132.966
2.116.240
15.120
0
0
0
1.606
992.033
1,0 Ausgezeichnete
Bonität
12.252.502
12.159.667
90.307
0
0
0
2.528
1.693.201
1,5 Sehr gute Bonität
12.576.305
12.027.893
461.822
0
0
0
86.589
3.741.061
2,0 Gute Bonität
5.447.755
4.534.423
906.585
0
0
0
6.747
3.265.887
2,5 Durchschnittliche
Bonität
2.393.615
1.428.845
963.009
0
0
0
1.761
1.728.151
3,0 Mäßige Bonität
779.840
334.603
430.429
0
0
0
14.807
730.869
3,5 Schwache Bonität
323.971
71.988
236.228
0
0
0
15.755
223.832
4,0 Sehr schwache
Bonität
92.184
12.057
80.127
0
0
0
0
67.525
4,5 Ausfallgefährdet
197.634
2.793
194.545
0
0
0
296
169.948
D Ausfall
520.816
2
706
422.114
87.158
7.607
3.228
328.126
Nicht geratet
37.934
1.118
36.816
0
0
0
0
250
Bruttoexposure
36.755.520
32.689.628
3.415.694
422.114
87.158
7.607
133.319
12.940.883
Risikovorsorge
218.702
26.317
41.948
102.390
44.845
3.201
0
0
Nettoexposure
36.536.819
32.663.311
3.373.746
319.724
42.313
4.406
133.319
12.940.883
in TEUR
2022
 
Exposure
hv.
Stage 1 Perfor-ming
hv.
Stage 2 Under Perfor-ming
hv.
Stage 3
Credit Impaired
hv. POCI
hv. Fair Value bewertet
Sicher-
heiten
Internes Rating
 
 
 
signifikant
nicht signifikant
 
 
 
0,5 Risikolos
1.953.277
1.924.787
26.499
0
0
0
1.991
842.324
1,0 Ausgezeichnete
Bonität
7.129.342
7.063.823
63.912
0
0
0
1.607
1.164.948
1,5 Sehr gute Bonität
13.055.415
12.511.106
474.953
0
0
0
69.356
3.971.638
2,0 Gute Bonität
5.256.215
4.255.295
995.705
0
0
0
5.214
3.387.083
2,5 Durchschnittliche
Bonität
2.254.223
1.313.888
939.250
0
0
0
1.086
1.584.891
3,0 Mäßige Bonität
868.075
340.705
507.995
0
0
0
19.375
741.706
3,5 Schwache Bonität
228.489
58.844
169.336
0
0
0
309
192.405
4,0 Sehr schwache
Bonität
87.296
11.549
75.704
0
0
0
43
48.846
4,5 Ausfallgefährdet
85.420
1.539
83.718
0
0
0
163
68.772
D Ausfall
326.714
2
153
194.784
87.597
42.578
1.600
90.834
Nicht geratet
59.394
8.866
38.410
0
0
0
12.118
3.969
Bruttoexposure
31.303.860
27.490.404
3.375.635
194.784
87.597
42.578
112.862
12.097.416
Risikovorsorge
218.363
25.171
38.238
104.964
47.174
2.816
0
0
Nettoexposure
31.085.497
27.465.233
3.337.397
89.819
40.424
39.761
112.862
12.097.416
Notes239
Die Aufteilung der Forderungen erfolgt in den folgenden Tabellen gemäß Art. 112 CRR und teilt das Kreditportfolio in folgende Gruppen ein: Unternehmen (Firmenkunden), Retailkunden (Privatkunden und Klein- und Mittelbetriebe), Kreditinstitute und Öffentlicher Sektor (Staaten und öffentliche Stellen).

240Notes
Kreditportfolio – Unternehmen
Das Unternehmensportfolio wird mittels Firmenkundenratingmodell geratet. Dieses berücksichtigt sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren. Das Ratingmodell ist auf statistischer Basis erstellt und wird zumindest einmal jährlich validiert. Innerhalb des Unternehmenssegments sind auch Projektfinanzierungen integriert. Diese Kunden werden mittels eines eigenen Projektratings geratet. Diese Ratings werden ebenfalls auf die Ausfallwahrscheinlichkeiten der Unternehmen gemappt.
In den folgenden Tabellen wird das Kreditexposure der Unternehmen nach den neun Performing Ratingklassen 0,5 - 4,5 bzw. der Ausfallklasse D dargestellt. Die Sicherheitenwerte werden nach internen Haircuts dargestellt:
in TEUR
2023
 
Exposure
hv.
Stage 1 Perfor-ming
hv.
Stage 2 Under Perfor-ming
hv.
Stage 3
Credit Impaired
hv. POCI
hv. Fair Value bewertet
Sicher-
heiten
Internes Rating
 
 
 
signifikant
nicht signifikant
 
 
 
0,5 Risikolos
206.653
201.794
4.787
0
0
0
72
135.178
1,0 Ausgezeichnete
Bonität
2.036.154
1.964.649
69.762
0
0
0
1.743
1.260.404
1,5 Sehr gute Bonität
5.437.682
4.933.405
418.525
0
0
0
85.751
3.210.643
2,0 Gute Bonität
4.289.804
3.487.983
796.066
0
0
0
5.754
2.796.220
2,5 Durchschnittliche
Bonität
1.513.531
708.573
804.186
0
0
0
771
1.144.095
3,0 Mäßige Bonität
631.247
245.661
371.081
0
0
0
14.505
632.562
3,5 Schwache Bonität
252.010
45.611
190.870
0
0
0
15.529
178.597
4,0 Sehr schwache
Bonität
55.240
732
54.508
0
0
0
0
40.499
4,5 Ausfallgefährdet
147.695
1.002
146.641
0
0
0
52
130.089
D Ausfall
422.019
0
0
410.570
2.166
6.087
3.196
292.602
Nicht geratet
35.666
245
35.421
0
0
0
0
246
Bruttoexposure
15.027.699
11.589.656
2.891.848
410.570
2.166
6.087
127.373
9.821.136
Risikovorsorge
155.974
16.124
34.999
101.285
1.121
2.446
0
0
Nettoexposure
14.871.724
11.573.531
2.856.849
309.285
1.045
3.641
127.373
9.821.136
in TEUR
2022
 
Exposure
hv.
Stage 1 Perfor-ming
hv.
Stage 2 Under Perfor-ming
hv.
Stage 3
Credit Impaired
hv. POCI
hv. Fair Value bewertet
Sicher-
heiten
Internes Rating
 
 
 
signifikant
nicht signifikant
 
 
 
0,5 Risikolos
240.158
227.943
12.144
0
0
0
71
124.865
1,0 Ausgezeichnete
Bonität
1.710.925
1.668.052
42.873
0
0
0
0
738.791
1,5 Sehr gute Bonität
5.602.792
5.100.903
434.229
0
0
0
67.660
3.461.639
2,0 Gute Bonität
4.297.981
3.360.955
933.359
0
0
0
3.667
2.996.624
2,5 Durchschnittliche
Bonität
1.404.779
648.625
755.651
0
0
0
503
1.071.073
3,0 Mäßige Bonität
733.595
260.471
454.029
0
0
0
19.095
656.819
3,5 Schwache Bonität
170.803
32.671
138.123
0
0
0
9
153.860
4,0 Sehr schwache
Bonität
50.301
7.967
42.333
0
0
0
0
23.576
4,5 Ausfallgefährdet
41.006
890
40.116
0
0
0
0
34.032
D Ausfall
228.858
0
0
183.143
3.190
40.962
1.563
59.584
Nicht geratet
57.267
7.660
37.489
0
0
0
12.118
3.873
Bruttoexposure
14.538.464
11.316.139
2.890.345
183.143
3.190
40.962
104.685
9.324.736
Risikovorsorge
155.571
15.504
32.794
103.421
1.639
2.214
0
0
Nettoexposure
14.382.894
11.300.635
2.857.552
79.723
1.551
38.748
104.685
9.324.736
Notes241

242Notes
Nachfolgend wird das Unternehmensportfolio nach Branchenzugehörigkeit dargestellt:
in TEUR
Branchen
2023
in %
2022
in %
Grundstücks- und Wohnungswesen
6.533.121
43,5
5.842.813
40,2
Herstellung von Waren
2.466.783
16,4
2.369.090
16,3
Handel
1.240.910
8,3
1.181.536
8,1
Bau
1.134.493
7,5
1.277.135
8,8
Beherbergung und Gastronomie
691.533
4,6
706.022
4,9
Energieversorgung
376.799
2,5
456.459
3,1
Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen
374.228
2,5
259.318
1,8
Finanz- und Versicherungsleistungen
356.190
2,4
541.985
3,7
Freiberufliche/techn. Dienstleistungen
317.983
2,1
378.781
2,6
Gesundheits- und Sozialwesen
293.780
2,0
322.195
2,2
Information und Kommunikation
200.359
1,3
161.417
1,1
Verkehr
187.637
1,2
212.544
1,5
Öffentliche Verwaltung
175.860
1,2
120.090
0,8
unselbstständig Erwerbstätige
160.283
1,1
164.635
1,1
Kunst, Unterhaltung und Erholung
146.948
1,0
165.090
1,1
Rest
370.792
2,5
379.353
2,6
Gesamt
15.027.699
100,0
14.538.464
100,0
Innerhalb der Branchenkategorie Grundstücks- und Wohnungswesen wurde der größte Anteil in Wohnbau (gefördert und frei finanziert) investiert. Die RLB NÖ-Wien hat durch den Geschäftsschwerpunkt Immobilienfinanzierung einerseits die interne
Organisation (inkl. Risikomanagement) auf dieses Geschäftsfeld angepasst und andererseits wird diese Konzentration gesondert beobachtet.

Notes243
In folgender Tabelle wird das Unternehmensportfolio nach Regionen dargestellt:
in TEUR
Land/Region
2023
in %
2022
in %
Österreich
12.469.175
83,0
12.130.523
83,4
EU
2.438.596
16,2
2.244.974
15,4
Nicht EU
119.927
0,8
162.968
1,1
Gesamt
15.027.699
100,0
14.538.464
100,0
Der überwiegende Teil des Exposures gegenüber Unternehmen wird mit Firmenkunden in Österreich generiert. Ergänzt wird das Unternehmensportfolio mit Auslandsengagements hauptsächlich im EU-Raum (insbesondere in Deutschland und Tschechien).
Kreditportfolio – Retailkunden
Das Retailportfolio setzt sich aus Privatkunden bzw. Klein- und Mittelbetrieben zusammen. Klein- und Mittelbetriebe werden mittels Firmenkundenrating eingestuft. Die Privatkunden werden über ein statistisches Scoringverfahren bewertet, welches sowohl eine Antrags- als auch eine Verhaltenskomponente beinhaltet. Alle Ratingmodelle wurden auf statistischer Basis erstellt und werden zumindest einmal jährlich validiert.

244Notes
In den folgenden Tabellen wird das Kreditexposure der Retailkunden nach den einzelnen Ratingstufen dargestellt. Die Sicherheitenwerte werden nach internen Haircuts dargestellt:
in TEUR
2023
 
Exposure
hv.
Stage 1 Perfor-ming
hv.
Stage 2 Under Perfor-ming
hv.
Stage 3
Credit Impaired
hv. POCI
hv. Fair Value bewertet
Sicher-
heiten
Internes Rating
 
 
 
signifikant
nicht signifikant
 
 
 
0,5 Risikolos
680.684
668.816
10.333
0
0
0
1.534
524.968
1,0 Ausgezeichnete
Bonität
453.265
432.023
20.544
0
0
0
698
328.602
1,5 Sehr gute Bonität
669.733
625.598
43.297
0
0
0
838
510.994
2,0 Gute Bonität
504.710
442.049
61.668
0
0
0
993
375.900
2,5 Durchschnittliche
Bonität
737.664
577.908
158.766
0
0
0
990
584.016
3,0 Mäßige Bonität
145.631
85.981
59.348
0
0
0
302
98.307
3,5 Schwache Bonität
68.176
22.593
45.358
0
0
0
226
45.235
4,0 Sehr schwache
Bonität
35.095
9.476
25.619
0
0
0
0
27.026
4,5 Ausfallgefährdet
49.939
1.791
47.904
0
0
0
244
39.859
D Ausfall
89.996
2
706
2.743
84.992
1.521
32
35.524
Nicht geratet
2.268
873
1.395
0
0
0
0
4
Bruttoexposure
3.437.161
2.867.108
474.938
2.743
84.992
1.521
5.859
2.570.434
Risikovorsorge
54.248
2.756
6.577
435
43.724
756
0
0
Nettoexposure
3.382.913
2.864.352
468.361
2.308
41.268
765
5.859
2.570.434
in TEUR
2022
 
Exposure
hv.
Stage 1 Perfor-ming
hv.
Stage 2 Under Perfor-ming
hv.
Stage 3
Credit Impaired
hv. POCI
hv. Fair Value bewertet
Sicher-
heiten
Internes Rating
 
 
 
signifikant
nicht signifikant
 
 
 
0,5 Risikolos
637.441
621.165
14.356
0
0
0
1.920
461.322
1,0 Ausgezeichnete
Bonität
458.714
436.161
21.039
0
0
0
1.514
322.604
1,5 Sehr gute Bonität
653.511
618.841
32.973
0
0
0
1.696
470.919
2,0 Gute Bonität
521.946
461.122
59.277
0
0
0
1.547
380.064
2,5 Durchschnittliche
Bonität
686.317
502.135
183.599
0
0
0
583
513.817
3,0 Mäßige Bonität
132.070
77.823
53.966
0
0
0
281
84.887
3,5 Schwache Bonität
55.007
23.494
31.213
0
0
0
300
38.313
4,0 Sehr schwache
Bonität
36.935
3.582
33.310
0
0
0
43
25.266
4,5 Ausfallgefährdet
44.414
649
43.603
0
0
0
163
34.740
D Ausfall
89.054
2
152
2.839
84.407
1.616
37
31.249
Nicht geratet
2.127
1.206
922
0
0
0
0
96
Bruttoexposure
3.317.536
2.746.181
474.409
2.839
84.407
1.616
8.084
2.363.279
Risikovorsorge
55.709
3.273
5.425
874
45.535
603
0
0
Nettoexposure
3.261.826
2.742.908
468.984
1.965
38.872
1.013
8.084
2.363.279
Notes245
Das Retailportfolio teilt sich in Klein- und Mittelbetriebe sowie Privatkunden wie folgt:
in TEUR
Segment
2023
in %
2022
in %
Privatkunden
2.525.413
73,5
2.394.083
72,2
Klein- und Mittelbetriebe
911.748
26,5
923.453
27,8
Gesamt
3.437.161
100,0
3.317.536
100,0

246Notes
Den Anteil an Fremdwährungsfinanzierungen innerhalb der Kundengruppe Retailkunden zeigt die nachfolgende Darstellung:
in TEUR
Währung
2023
in %
2022
in %
Euro
3.368.753
98,0
3.240.246
97,7
Schweizer Franken
65.676
1,9
72.633
2,2
US Dollar
1.472
0,0
1.996
0,1
Japanische Yen
859
0,0
2.250
0,1
Tschechische Kronen
282
0,0
290
0,0
Andere Fremdwährungen
118
0,0
121
0,0
Gesamt
3.437.161
100,0
3.317.536
100,0
Fremdwährungskredite in Schweizer Franken reduzierten sich im laufenden Jahr um weitere TEUR 6.956,4. Neukredite in Fremdwährungen an Verbraucher werden nur mehr in Einzelfällen vergeben. Das Fremdwährungsrisiko bzw. das Risiko aus Tilgungsträgerkrediten wird in der RLB NÖ-Wien besonders gemonitort.
Kreditportfolio – Kreditinstitute
Das Kreditportfolio gegenüber Kreditinstituten wird mittels eines extern zugekauften Ratingmodells bewertet. Diese Ratings werden in einer eigenen Gruppe innerhalb der Abteilung Kreditrisikomanagement (Gruppe Länder- und Bankenanalyse) erstellt und geprüft.

Notes247
In den folgenden Tabellen wird das Kreditexposure der Kreditinstitute nach den einzelnen Ratingstufen dargestellt. Die Sicherheitenwerte werden nach internen Haircuts dargestellt:
in TEUR
2023
 
Exposure
hv.
Stage 1 Perfor-ming
hv.
Stage 2 Under Perfor-ming
hv.
Stage 3
Credit Impaired
hv. POCI
hv. Fair Value bewertet
Sicher-
heiten
Internes Rating
 
 
 
signifikant
nicht signifikant
 
 
 
0,5 Risikolos
442.293
442.293
0
0
0
0
0
331.887
1,0 Ausgezeichnete
Bonität
3.150.943
3.150.943
0
0
0
0
0
52.871
1,5 Sehr gute Bonität
5.925.989
5.925.989
0
0
0
0
0
0
2,0 Gute Bonität
324.125
303.866
20.260
0
0
0
0
23.793
2,5 Durchschnittliche
Bonität
11.702
11.645
57
0
0
0
0
40
3,0 Mäßige Bonität
2.949
2.949
0
0
0
0
0
0
3,5 Schwache Bonität
3.784
3.784
0
0
0
0
0
0
4,0 Sehr schwache
Bonität
1.848
1.848
0
0
0
0
0
0
4,5 Ausfallgefährdet
0
0
0
0
0
0
0
0
D Ausfall
8.802
0
0
8.802
0
0
0
0
Nicht geratet
0
0
0
0
0
0
0
0
Bruttoexposure
9.872.435
9.843.316
20.317
8.802
0
0
0
408.592
Risikovorsorge
6.943
5.942
331
670
0
0
0
0
Nettoexposure
9.865.492
9.837.374
19.986
8.132
0
0
0
408.592
in TEUR
2022
 
Exposure
hv.
Stage 1 Perfor-ming
hv.
Stage 2 Under Perfor-ming
hv.
Stage 3
Credit Impaired
hv. POCI
hv. Fair Value bewertet
Sicher-
heiten
Internes Rating
 
 
 
signifikant
nicht signifikant
 
 
 
0,5 Risikolos
361.282
361.282
0
0
0
0
0
256.137
1,0 Ausgezeichnete
Bonität
2.561.031
2.561.031
0
0
0
0
0
52.732
1,5 Sehr gute Bonität
6.105.318
6.097.568
7.751
0
0
0
0
0
2,0 Gute Bonität
285.132
282.062
3.070
0
0
0
0
9.981
2,5 Durchschnittliche
Bonität
40.164
40.164
0
0
0
0
0
0
3,0 Mäßige Bonität
2.398
2.398
0
0
0
0
0
0
3,5 Schwache Bonität
2.679
2.679
0
0
0
0
0
231
4,0 Sehr schwache
Bonität
0
0
0
0
0
0
0
0
4,5 Ausfallgefährdet
0
0
0
0
0
0
0
0
D Ausfall
8.802
0
0
8.802
0
0
0
0
Nicht geratet
0
0
0
0
0
0
0
0
Bruttoexposure
9.366.806
9.347.184
10.821
8.802
0
0
0
319.081
Risikovorsorge
6.437
5.747
20
670
0
0
0
0
Nettoexposure
9.360.369
9.341.437
10.801
8.132
0
0
0
319.081
248Notes
Die große Konzentration in der Bonitätsklassen 1 und 1,5 sind hauptsächlich durch den dreistufigen Aufbau des Raiffeisensektors und des damit verbundenen Liquiditätszugs verursacht. Enthalten sind in diesen Bonitätsstufen im Wesentlichen RBI sowie Ausleihungen an niederösterreichische Raiffeisenbanken.

Notes249
Die Verteilung des Kreditexposures bei Kreditinstituten nach Ländern zeigt folgendes Bild:
in TEUR
Top 5 Länder
2023
in %
2022
in %
Österreich
7.767.060
78,7
7.331.795
78,3
Deutschland
1.267.926
12,8
1.318.878
14,1
Frankreich
206.276
2,1
167.815
1,8
Niederlande
110.485
1,1
117.718
1,3
Spanien
87.436
0,9
82.538
0,9
EU Rest
243.181
2,5
202.362
2,2
Nicht EU Rest
190.072
1,9
145.698
1,6
Gesamt
9.872.435
100,0
9.366.806
100,0
Weitere Erläuterungen zu Länderexposures sind im Kapitel „Länderrisiko“ dargestellt.
Kreditportfolio – öffentlicher Sektor
Das Kreditportfolio gegenüber Staaten und öffentlichen Stellen wird mittels eines extern zugekauften Ratingmodell bewertet. Diese Ratings werden in einer eigenen Gruppe innerhalb der Abteilung Kreditrisikomanagement (Gruppe Länder- und Bankenanalyse) erstellt und geprüft.
Inländische Bundesländer und Gemeinden werden ebenfalls in der Abteilung Kreditrisikomanagement bewertet.
Gemeinden werden über ein teilweise expertenbasiertes Ratingmodell bewertet, welches Informationen über den Jahresabschluss der Gemeinde sowie qualitative Fragen beinhaltet. Die Ratings werden auf die Ausfallwahrscheinlichkeiten des Sovereign-Ratings gemappt, um Vergleichbarkeit sicherzustellen.

250Notes
In den folgenden Tabellen wird das Kreditexposure gegenüber öffentlichen Stellen in den einzelnen Ratingstufen dargestellt. Die Sicherheitenwerte werden nach internen Haircuts dargestellt:
in TEUR
2023
 
Exposure
hv.
Stage 1 Perfor-ming
hv.
Stage 2 Under Perfor-ming
hv.
Stage 3
Credit Impaired
hv. POCI
hv. Fair Value bewertet
Sicher-
heiten
Internes Rating
 
 
 
signifikant
nicht signifikant
 
 
 
0,5 Risikolos
803.336
803.336
0
0
0
0
0
0
1,0 Ausgezeichnete
Bonität
6.612.139
6.612.053
0
0
0
0
87
51.324
1,5 Sehr gute Bonität
542.901
542.901
0
0
0
0
0
19.424
2,0 Gute Bonität
329.117
300.526
28.591
0
0
0
0
69.974
2,5 Durchschnittliche
Bonität
130.719
130.719
0
0
0
0
0
0
3,0 Mäßige Bonität
13
13
0
0
0
0
0
0
3,5 Schwache Bonität
0
0
0
0
0
0
0
0
4,0 Sehr schwache
Bonität
0
0
0
0
0
0
0
0
4,5 Ausfallgefährdet
0
0
0
0
0
0
0
0
D Ausfall
0
0
0
0
0
0
0
0
Nicht geratet
0
0
0
0
0
0
0
0
Bruttoexposure
8.418.226
8.389.548
28.591
0
0
0
87
140.721
Risikovorsorge
1.536
1.495
41
0
0
0
0
0
Nettoexposure
8.416.690
8.388.053
28.550
0
0
0
87
140.721
in TEUR
2022
 
Exposure
hv.
Stage 1 Perfor-ming
hv.
Stage 2 Under Perfor-ming
hv.
Stage 3
Credit Impaired
hv. POCI
hv. Fair Value bewertet
Sicher-
heiten
Internes Rating
 
 
 
signifikant
nicht signifikant
 
 
 
0,5 Risikolos
714.397
714.397
0
0
0
0
0
0
1,0 Ausgezeichnete
Bonität
2.398.671
2.398.579
0
0
0
0
93
50.821
1,5 Sehr gute Bonität
693.794
693.794
0
0
0
0
0
39.080
2,0 Gute Bonität
151.156
151.156
0
0
0
0
0
414
2,5 Durchschnittliche
Bonität
122.963
122.963
0
0
0
0
0
0
3,0 Mäßige Bonität
13
13
0
0
0
0
0
0
3,5 Schwache Bonität
0
0
0
0
0
0
0
0
4,0 Sehr schwache
Bonität
60
0
60
0
0
0
0
5
4,5 Ausfallgefährdet
0
0
0
0
0
0
0
0
D Ausfall
0
0
0
0
0
0
0
0
Nicht geratet
0
0
0
0
0
0
0
0
Bruttoexposure
4.081.054
4.080.901
60
0
0
0
93
90.320
Risikovorsorge
647
647
0
0
0
0
0
0
Nettoexposure
4.080.407
4.080.254
60
0
0
0
93
90.320
Notes251
Die hohe Konzentration auf Bonitätsstufe 1 ergibt sich hauptsächlich durch die Liquidität bei der OeNB, die Republik
Österreich und den dazugehörigen Ländern und Gemeinden.

252Notes
Die Verteilung des Kreditexposures im öffentlichen Sektor nach Ländern zeigt folgendes Bild:
in TEUR
Top 5 Länder
2023
in %
2022
in %
Österreich
6.189.551
73,5
2.126.954
52,1
Supranationale Organisationen
612.510
7,3
558.740
13,7
Deutschland
588.290
7,0
551.505
13,5
Belgien
193.868
2,3
118.147
2,9
Frankreich
174.206
2,1
156.172
3,8
EU
563.619
6,7
486.654
11,9
Nicht EU
96.183
1,1
82.882
2,0
Gesamt
8.418.226
100,0
4.081.054
100,0
Der starke Anstieg in Österreich ist auf eine Erhöhung der Liquidität bei der OeNB zurückzuführen. Weitere Erläuterungen zu Länderexposures sind im Kapitel „Länderrisiko“ dargestellt.
Problemkredite
Das Problemkreditportfolio wird laufend überwacht. Die Gestion der Problemkredite erfolgt grundsätzlich im Bereich Sanierung innerhalb der Geschäftsgruppe Operatives Risikomanagement. Es erfolgt innerhalb des Bereichs eine Trennung zwischen den Abteilungen Sanierung Retail und Sanierung Corporate & Immobilien. Unterstützung erhalten sie in rechtlichen Themen durch die hausinterne Rechtsabteilung bzw. durch Beiziehung von externen Experten. Die Mitarbeiter der Sanierungs- und Abwicklungseinheiten sind speziell geschult und erfahren in der Sanierung bzw. Abwicklung von problembehafteten Kreditengagements. Sie wirken maßgeblich an der Darstellung und Analyse sowie der Bildung etwaiger Risikovorsorgen (Abschreibungen, Wertberichtigungen oder Rückstellungen) mit und können durch die frühzeitige Einbindung in der Regel eine Reduktion der Verluste aus Problemkrediten erzielen.

Notes253
Für die Einschätzung der Einbringlichkeit von Forderungen ist die Dauer des Zahlungsverzugs von wesentlicher Bedeutung. Die folgenden Tabellen stellen das Volumen der überfälligen Forderungen nach den einzelnen Kundengruppen für die unterschiedlichen Laufzeitbänder dar:
2023
in TEUR
Nicht überfällig
Überfällig
Gesamt
Forderungs-klassen
 
bis 31 Tage
31 bis 90 Tage
91 bis 180 Tage
181 bis 360 Tage
über 360 Tage
 
Kreditinstitute
9.872.435
0
0
0
0
0
9.872.435
Unternehmen
14.428.632
488.367
15.576
38.172
14.999
41.952
15.027.699
Retailkunden
3.335.054
40.032
8.034
6.545
7.454
40.042
3.437.161
Öffentlicher Sektor
8.418.149
77
0
0
0
0
8.418.226
Gesamt
36.054.270
528.477
23.610
44.717
22.453
81.994
36.755.520
2022
in TEUR
Nicht überfällig
Überfällig
Gesamt
Forderungs-klassen
 
bis 31 Tage
31 bis 90 Tage
91 bis 180 Tage
181 bis 360 Tage
über 360 Tage
 
Kreditinstitute
9.366.806
0
0
0
0
0
9.366.806
Unternehmen
14.233.500
191.291
9.718
5.656
37.394
60.907
14.538.464
Retailkunden
3.219.560
39.788
7.324
4.168
9.283
37.412
3.317.536
Öffentlicher Sektor
4.081.054
0
0
0
0
0
4.081.054
Gesamt
30.900.919
231.079
17.042
9.824
46.676
98.319
31.303.860

254Notes
In der folgenden Darstellung werden alle Forderungen, welche mindestens einen Tag überfällig sind, aber keine Stage 3 Risikovorsorge haben, dargestellt. Die Überfälligkeit nach aufsichtsrechtlichen Default Kriterien beginnt ab dem 91. Tag.
Insgesamt ist ein Gesamtexposure i.H.v. EUR 441,3 Mio. bis inklusive 90 Tage überfällig, nicht im Default und daher der Stage 1 oder Stage 2 zugeordnet. Ein Kreditexposure i.H.v. EUR 3,3 Mio. ist mit mehr als 90 Tagen überfällig (somit im Default und Stage 3) und nicht wertberichtigt (VJ: 2,0 Mio.).
in TEUR
bis 90 Tage
91 bis 180 Tage
181 bis 360 Tage
über 360 Tage
Forderungsklassen
2023
2022
2023
2022
2023
2022
2023
2022
Kreditinstitute
0
0
0
0
0
0
0
0
Unternehmen
403.727
187.402
0
239
0
0
0
0
Retailkunden
37.473
38.784
909
322
616
193
1.749
1.203
Öffentlicher Sektor
77
0
0
0
0
0
0
0
Gesamt
441.277
226.186
909
561
616
193
1.749
1.203
Die nachfolgenden Tabellen zeigen das notleidende Exposure in Relation zum Gesamtexposure (1. Spalte) nach der gültigen Definition gemäß Art 47a CRR. Sie umfasst das nicht ausgefallene und das ausgefallene Exposure.
2023
in TEUR
Kredit-
exposure
Non Performing
Forderungs-klassen
 
Betrag
Risiko-vorsorge
Sicherheiten
NPE Ratio
in %
Coverage Ratio I
in %
Coverage Ratio II
in %
Kreditinstitute
8.059.561
670
670
0
0,0
100,0
100,0
Unternehmen
12.271.375
409.863
100.247
278.626
3,3
24,5
92,4
Retailkunden
3.082.117
85.081
43.408
30.711
2,8
51,0
87,1
Öffentlicher
Sektor
8.034.836
0
0
0
0,0
0,0
0,0
Gesamt
31.447.889
495.614
144.325
309.337
1,6
29,1
91,5
2022
in TEUR
Kredit-
exposure
Non Performing
Forderungs-klassen
 
Betrag
Risiko-vorsorge
Sicherheiten
NPE Ratio
in %
Coverage Ratio I
in %
Coverage Ratio II
in %
Kreditinstitute
7.550.970
670
670
0
0,0
100,0
100,0
Unternehmen
11.699.464
212.781
102.297
49.990
1,8
48,1
71,6
Retailkunden
2.903.243
84.817
45.160
28.416
2,9
53,2
86,7
Öffentlicher
Sektor
3.629.101
0
0
0
0,0
0,0
0,0
Gesamt
25.782.778
298.268
148.127
78.406
1,2
49,7
75,9
Notes255
Die NPE Quote, berechnet analog zum EBA Risk Indikator AQT_3.1, beträgt zum 31. Dezember 2023 1,6% (VJ: 1,2%). Die Coverage Ratio I ist definiert als Stage 3-Risikovorsorge, bezogen auf bilanzielle Non Performing Kreditexposures im Verhältnis zu den bilanziellen Non Performing Kreditexposures und die Coverage Ratio II als Stage 3-Risikovorsorge plus Sicherheiten (nach Haircuts) bezogen auf bilanzielle Non Performing Kreditexposures zu den bilanziellen Non Performing Kreditexposures. Die Coverage Ratio I beträgt 29,1% (VJ: 49,7%) bzw. die Coverage Ratio II beträgt 91,5% (VJ: 75,9%).
Die analog zum EBA Risk Indikator AQT_3.2 berechnete NPL-Quote beträgt zum 31. Dezember 2023 1,9% (VJ: 1,4%).
in TEUR
 
Kreditexposure
 
NPL
NPL Ratio in %
 
2023
2022
2023
2022
2023
2022
Gesamt
26.443.265
21.662.352
495.614
298.268
1,9
1,4
Die RLB NÖ-Wien hat Prozesse eingerichtet, um Kunden mit Zahlungsschwierigkeiten frühzeitig zu erkennen sowie Kredite mit positivem Ausblick zu restrukturieren. Restrukturierte Forderungen gelten als „Performing“, solange diese Restrukturierung nicht auf Grund der Bonität des Kunden vollzogen wird. Nicht bonitätsbedingte Vertragsmodifizierungen erhalten keine Forbearance Kennzeichnung. Führen Umschuldungsmaßnahmen zu einer Schuldennachsicht bzw. wird ein wirtschaftlicher Verlust erwartet, so werden diese Kreditnehmer als ausgefallen – „Non Performing“ – eingestuft. Alle Restrukturierungen aus Bonitätsgründen werden im System als solche gekennzeichnet. Diese Forderungen werden mit einem Forbearance-Flag gekennzeichnet und laufend überwacht. Die Bank hält sich dabei vollinhaltlich an die Vorgaben der Art 47a CRR.

256Notes
Die folgenden Tabellen zeigen den Anteil an bonitätsbedingten Restrukturierungen (foreborne Portfolio) nach Kundengruppen sowohl innerhalb des Performing- aber auch innerhalb des Non Performing Exposures. Zusätzlich werden die Risikovorsorgen dargestellt.
2023
in TEUR
Gesamt-Exposure
Performing
Non Performing
Summe foreborne
Forderungsklassen
 
Exposure
hv. foreborne
Risiko-
vorsorge
Stage 1 / 2
Exposure
hv. foreborne
Risiko-
vorsorge
Stage 3
 
Kreditinstitute
9.872.435
9.863.633
0
6.273
8.802
0
670
0
Unternehmen
15.027.699
14.608.964
218.148
51.123
418.734
117.344
104.851
335.492
Retailkunden
3.437.161
3.348.258
97.882
9.333
88.903
29.466
44.915
127.348
Öffentlicher Sektor
8.418.226
8.418.226
0
1.536
0
0
0
0
Gesamt
36.755.520
36.239.081
316.030
68.265
516.439
146.810
150.437
462.840
2022
in TEUR
Gesamt-Exposure
Performing
Non Performing
Summe foreborne
Forderungsklassen
 
Exposure
hv. foreborne
Risiko-
vorsorge
Stage 1 / 2
Exposure
hv. foreborne
Risiko-
vorsorge
Stage 3
 
Kreditinstitute
9.366.806
9.358.004
0
5.767
8.802
0
670
0
Unternehmen
14.538.464
14.315.687
507.804
48.298
222.778
127.438
107.273
635.241
Retailkunden
3.317.536
3.228.975
119.804
8.697
88.561
30.796
47.012
150.600
Öffentlicher Sektor
4.081.054
4.081.054
0
647
0
0
0
0
Gesamt
31.303.860
30.983.719
627.607
63.409
320.141
158.234
154.955
785.842
Ein großer Teil des Rückgangs des foreborne Kreditexposures lässt sich auf das weitere Auslaufen von im Zuge von COVID-19-Maßnahmen vergebenen Stundungen zurückführen.
Länderrisiko
Das Länderrisiko umfasst das Transfer- und das Konvertibilitätsrisiko sowie das politische Risiko. Die RLB NÖ-Wien steuert das Länderrisiko aktiv auf Basis eines umfassenden Länderratings. Dabei werden auf Basis von Länderanalysen einzelnen Ländern Gesamtlimits und für verschiedene Geschäftsarten Teillimits zugewiesen. Die Überwachung der Länderlimits liegt in der Verantwortung einer eigenen Einheit (Länder- und Bankenanalyse) innerhalb der Abteilung Kreditrisikomanagement.

Notes257
In der folgenden Tabelle ist die Exposureverteilung nach internen Länderratings für das Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr dargestellt:
in TEUR
Exposure nach internem Rating
2023
in %
2022
in %
0,5 Risikolos
3.630.958
9,9
3.398.674
10,9
1,0 Ausgezeichnete Bonität
31.318.605
85,2
26.256.526
83,9
1,5 Sehr gute Bonität
367.038
1,0
409.709
1,3
2,0 Gute Bonität
949.357
2,6
795.058
2,5
2,5 Durchschnittliche Bonität
438.298
1,2
410.616
1,3
3,0 Mäßige Bonität
16.971
0,0
5
0,0
3,5 Schwache Bonität
7.626
0,0
5.241
0,0
4,0 Sehr schwache Bonität
0
0,0
0
0,0
4,5 Ausfallgefährdet
858
0,0
4.446
0,0
D Ausfall
0
0,0
0
0,0
Nicht geratet
25.811
0,1
23.585
0,1
Gesamt
36.755.520
100,0
31.303.860
100,0
Die Risikokonzentrationen innerhalb der RLB NÖ-Wien werden auch im Rahmen des Länderrisikos betrachtet und durch eigene Länderlinien begrenzt. Die genehmigten Länderlinien befinden sich per Ende 2023 zu 98,8% (VJ: 99,1%) im Investmentgrade Bereich und insgesamt 78,8% (VJ: 79,9%) sind den drei besten Ratingstufen 0,5 bis 1,5 zugeordnet. Die Länderlinienverteilung nach Ratingklassen blieb im Jahresvergleich stabil.

258Notes
Die untenstehende Tabelle zeigt die Aufteilung der Kreditexposure für 2023 und 2022. In der Position „Nicht EU“ sind hauptsächlich Top geratete Länder wie beispielsweise Großbritannien, Kanada oder die Schweiz enthalten.
in TEUR
Exposure nach Regionen
2023
in %
2022
in %
Österreich
29.786.135
81,0
24.839.406
79,3
EU
6.547.893
17,8
6.058.599
19,4
Deutschland
2.710.393
7,4
2.543.118
8,1
Frankreich
477.996
1,3
435.952
1,4
Polen
336.367
0,9
297.102
0,9
Tschechische Republik
321.471
0,9
362.105
1,2
EU Rest
2.701.667
7,4
2.420.321
7,7
Nicht EU
421.493
1,1
405.855
1,3
Gesamt
36.755.520
100,0
31.303.860
100,0
Das Länderrisiko wird in der RLB NÖ-Wien im Rahmen der Kreditrisikobewertung der Einzelkunden berücksichtigt. Das Länderrisiko auf Gesamtbankebene wird durch ein auf internen Länderratings basierendes Länderlimitsystem gesteuert und begrenzt. Im Sinne der Sektorzusammenarbeit bedient sich die RLB NÖ-Wien bei der Analyse von Länderrisiken unter anderem der Unterstützung folgender Ressourcen der RBI:
  • Abteilung Analysis FI & Countries
  • Zugang zur Datenbank des Länder- und Banken-Ratingpool
Sicherheitenmanagement
Zur Kreditrisikominderung werden Sicherheiten als ein wesentlicher Bestandteil der Risikostrategie mit Kunden vereinbart. Zur Reduktion des Risikos werden sowohl Realsicherheiten (Liegenschaften, Barsicherheiten, Wertpapiere usw.) als auch persönliche Sicherheiten in Form von Haftungen vereinbart. Der Sicherheitenwert ist ein wesentlicher Bestandteil der Kreditentscheidung aber auch der laufenden Gestion. Die anerkannten Sicherheiten sind im Sicherheitenkatalog und den dazugehörigen Bewertungsrichtlinien des Konzerns festgelegt. Der Sicherheitenwert errechnet sich dabei anhand einheitlicher Methoden, die zentral durch das Risikomanagement vorgegeben werden. Die Sicherheitenwerte beinhalten interne Haircuts für die Art, Qualität, Verwertungsdauer, Liquidität und Kosten der Verwertung. Diese Haircuts werden regelmäßig validiert und bei Bedarf angepasst. Innerhalb des Bereichs Strategisches Risikomanagement ist ein zentrales Sicherheitenmanagement eingerichtet.

Notes259
Die von Kunden erhaltenen Sicherheiten werden in der folgenden Tabelle mit den internen Sicherheitenwerten (nach Haircuts) dargestellt:
in TEUR
Sicherheitenkategorie
2023
in %
2022
in %
Grundbücherliche Sicherstellung
8.949.316
69,2
8.343.098
69,0
Haftungen
3.322.098
25,7
3.053.786
25,2
Sonstige Rechte, Forderungen
491.276
3,8
511.266
4,2
Spar/Giro/Einlagen/Konten
76.157
0,6
70.541
0,6
Versicherungen
62.515
0,5
73.531
0,6
Wertpapiere
39.521
0,3
45.193
0,4
Gesamt
12.940.883
100,0
12.097.416
100,0
Der größte Teil der Sicherheiten sind Grundpfandrechte. Im Wesentlichen betreffen diese wohnwirtschaftlich oder gewerblich genutzte Objekte. Diese werden regelmäßig durch Mitarbeiter im Risikomanagement bzw. durch externe Gutachter geschätzt. Der Hauptanteil der Liegenschaften befindet sich im Kernmarktgebiet Wien und Niederösterreich. Die RLB NÖ-Wien kauft keine von Kunden gegebenen Sicherheiten direkt an. Für den Fall, dass Sicherheiten nicht sofort realisiert werden können, hat die Bank Beteiligungsunternehmen, über welche derartige Geschäfte durchgeführt werden. Etwaige Verwertungserlöse aus Sicherheitenverwertungen werden bei der Realisierung mit den entsprechenden Kreditkonten saldiert. Vor Realisierung werden diese entsprechenden Kreditteile als besichert behandelt. Bei finanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten mit einem Exposure i.H.v. EUR 1,6 Mio. (VJ: 3,1 Mio.) sind keine Kreditverluste bilanziert worden, da bei diesen Finanzinstrumenten die Sicherheiten das Exposure zu 100% abdecken. Eine generelle Nicht-Berücksichtigung von Sicherheiten bei der ECL Kalkulation führt zu einer Erhöhung der Risikovorsorgen zu finanziellen Vermögenswerten in der Höhe von TEUR 402.690,8 (VJ: 154.514,7).

260Notes
Marktrisiko (inkl. Credit Spread Risiko)
Als Marktrisiko (auch „Marktpreisrisiko“ oder „Marktpreisänderungsrisiko“) bezeichnet man das Risiko finanzieller Verluste auf Grund der Änderung von Marktpreisen und sonstigen preisbeeinflussenden Faktoren (Korrelationen, Volatilitäten).
In der RLB NÖ-Wien werden die folgenden Ausprägungen des Marktrisikos gemessen, analysiert und überwacht:
  • Zinsänderungsrisiko
  • Fremdwährungsrisiko
  • (Sonstiges) Preisrisiko
  • Credit Spread Risiko
Das Zinsänderungsrisiko ist die Gefahr, dass die RLB NÖ-Wien Verluste durch für sie negative Zinsänderungen erfährt. Dies beinhaltet auch das Volatilitätsrisiko aus Zinsoptionen.
Das Fremdwährungsrisiko ist die Gefahr, dass die RLB NÖ-Wien Verluste durch für sie negative Wechselkursänderungen erfährt. Dabei werden Positionen in Gold oder goldunterlegten Derivaten dem Fremdwährungsrisiko unterliegend, Positionen in anderen Edelmetallen wie Silber, Platin etc. dem Preisrisiko unterliegend behandelt. Das Volatilitätsrisiko aus Fremdwährungsoptionen ist in der Teilrisikoart Fremdwährungsrisiko ebenfalls enthalten.
Das (sonstige) Preisrisiko ist die Gefahr, dass die RLB NÖ-Wien Verluste durch für sie negative Kursänderungen von Aktien, Edelmetallen etc. erfährt, unter Einschluss des Volatilitätsrisikos aus Preisoptionen.
Das Credit Spread Risiko ist die Gefahr, dass sich marktspezifische Zinssätze wie etwa Bond- und Swap-Zinssätze bei gleichbleibendem Rating unterschiedlich entwickeln, sodass ein Ausgleich von Wertverlusten in Bonds durch entsprechende Gewinne aus Hedge-Positionen in Zinsswaps nicht vollständig gegeben ist, bzw. dass sich Wertsteigerungen und -minderungen von Bonds nicht (ausschließlich) durch Zinsbewegungen erklären lassen. Credit Spread-Risiken können sowohl bonitätsinduziert als auch risikoprämieninduziert sein. Der bonitätsinduzierte Teil wird über das Migrationsrisiko in der Credit Value at Risk (CVaR)-Rechnung im Kreditrisiko berücksichtigt. Im Marktrisiko wird nur der risikoprämieninduzierte Teil berücksichtigt. Die Modellierung des Credit Spread-Risikos erfolgt für alle Wertpapiere, Bond Futures und Bond Future-Optionen unter generellem Ausschluss des klassischen Kreditgeschäfts. Aus Konservativitätsgründen fließen Eigenemissionen nicht in die Credit Spread-Risikorechnung mit ein. Relevante Risikofaktoren für die Berechnung des Credit Spread-Risikos sind:
  • Rating
  • Währung
  • Sektor des Emittenten
  • Garantien
  • Besicherungen
  • Rang
  • Restlaufzeit des Produktes
  • Land / Region
  • Zinsniveau
Notes261
Die Quantifizierung des Marktrisikos und von dessen Teilrisikoarten erfolgt sowohl im Handels- wie im Bankbuch mittels der Kennzahl Value at Risk (VaR) sowie mittels mehrerer Sensitivitätskennzahlen, beispielsweise mittels der Kennzahl Basis Point Value (BPV) für Änderungen des Barwerts einer bestimmten Risikoposition, wenn sich das Zinsniveau um einen Basispunkt ändert, oder mittels Optionssensitivitätskennzahlen (Delta, Gamma, Theta, Vega) bei Risikopositionen mit Optionalitäten.
Der VaR bezeichnet ein Risikomaß, das angibt, welchen Wert der Verlust einer bestimmten Risikoposition mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb eines gegebenen Zeithorizonts nicht überschreitet. Die Berechnung des VaR erfolgt in der RLB
NÖ-Wien mittels einer historischen Simulation mit gleichgewichteten Zeitreihen mit dem System „SAS Risk Management for Banking“. Da diese Berechnung auf einer Historie von vier Jahren basiert und dadurch Krisensituationen, die weiter als vier Jahre zurückliegen, in der VaR-Rechnung bisher nicht berücksichtigt wurden, wurde per Ultimo März 2023 bei der Marktrisikoquantifizierung ein zusätzlicher Konservativitätsaufschlag eingeführt, der auf einer verlängerten Zeitreihe basiert und daher mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Konjunkturzyklus abdeckt.
Folgende Annahmen und Grenzen sind bei der Analyse des VaR zu berücksichtigen:
  • Die Kennzahl VaR enthält keine Informationen über die mögliche Höhe des Verlustes außerhalb des verwendeten Konfidenzniveaus. Der VaR wird für längere Haltedauern auf Basis täglicher Beobachtungen geschätzt. Dabei wird angenommen, dass sich die Zusammensetzung des Portfolios nicht ändert und Risikofaktoren keine Autokorrelation aufweisen.
  • Der VaR wird auf Basis von Tagesendpositionen berechnet und berücksichtigt daher keine Intraday-Positionen.
  • Die Berechnung des VaR mittels historischer Simulation stützt sich auf historische Daten, um Annahmen über zukünftige Veränderungen der Marktbedingungen zu treffen. Dies bedeutet, dass keine Ereignisse simuliert werden können, die zwar möglich, aber im gewählten Zeitraum nicht beobachtet worden sind.
Der VaR berücksichtigt Korrelationen zwischen einzelnen Risikofaktoren, die jedoch von schwierigen Marktverhältnissen beeinträchtigt werden können. Die Inflation stellt bei der Berechnung des VaR keinen unmittelbaren Risikofaktor dar, wird im Modell jedoch durch daraus resultierende Änderungen des Zinsniveaus berücksichtigt. Da der VaR den möglichen Verlust eines Portfolios nur unter üblichen Marktbedingungen quantifiziert, wird über Stresstests die Auswirkung extremer Marktbewegungen, die durch die VaR-Methodik nicht abgedeckt werden kann, ermittelt. Die dabei verwendeten Szenarien spiegeln Annahmen der RLB
NÖ-Wien wider und beinhalten:
  • Zinsbewegungen (Drehungen, Shifts und Kombinationen aus Drehungen und Shifts)
  • Wechselkursbewegungen
  • Preisbewegungen (Aktien, Edelmetalle)
  • Veränderung von Credit Spreads
  • Veränderungen von Zins- und Preisvolatilitäten
Für die tägliche Steuerung (Limitierung) wird in der RLB NÖ-Wien die Going Concern-Betrachtung nach IFRS angewendet, wobei der Berechnung ein einseitiges Konfidenzniveau von 99% zugrunde gelegt wird. Handelsbuchportfolios werden für eine Haltedauer von einem Tag gerechnet, Bankbuchportfolios für eine Haltedauer von einem Jahr (250 Handelstage).
262Notes
Die Zuverlässigkeit des auf historischen Daten basierenden VaR-Ansatzes wird durch ein Backtesting auf täglicher Basis überprüft. Dabei wird verglichen, wie oft die prognostizierte Verlustgrenze tatsächlich überschritten wurde. Bei einem Konfidenzniveau von 99% soll der tatsächlich an einem Tag aufgetretene Verlust statistisch gesehen nur zwei bis drei Mal pro Jahr (1% von ca. 250 Bankwerktagen) den VaR überschreiten.
Nachstehende Tabelle stellt den VaR (99% VaR 1d) für das Marktrisiko des Handelsbuchs, aufgeteilt nach Risikoarten und unter Berücksichtigung von Korrelationen, dar:
in TEUR
VaR* per 31.12.2023
Durchschnitts-VaR
VaR* per 31.12.2022
Währungsrisiko
2
21
49
Zinsrisiko
44
103
31
Preisrisiko
8
4.151
4.400
Credit Spread-Risiko
66
72
84
Gesamt
81
4.171
4.461
* Zur Berechnung des VaR (99% VaR 1d) für das Marktrisiko des Handelsbuchs werden Marktwerte verwendet.
Das Marktrisiko des Handelsbuchs wurde, wie bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 seit der Wiedereinführung des
Aktienhandels, bis September 2023 vom Preisrisiko als dominantester Teilrisikoart bestimmt. Der dann vorgenommene vollständige Abbau der Aktienbestände im Handelsbuch (siehe hierzu weiter in Note (12)) führte konsequenterweise zu einem drastischen Rückgang des VaR des Handelsbuchs von EUR 7,0 Mio. (per Ultimo August) auf EUR 0,1 Mio. (per Ultimo September).
Zusätzlich zur täglichen Steuerung findet die monatliche Steuerung (Limitierung) auf Basis einer Gone Concern-Betrachtung statt, bei der ein einseitiges Konfidenzniveau von 99,9% und allgemein eine Haltedauer von einem Jahr (250 Handelstage) angewendet wird.
Nachstehende Tabelle stellt den für die Risikotragfähigkeitsanalyse monatlich berechneten VaR über das gesamte Gone Concern-Marktrisiko der RLB NÖ-Wien, aufgeteilt nach Risikoarten und unter Berücksichtigung von Korrelationen, dar:
in TEUR
VaR* per 31.12.2023
Durchschnitts-VaR
VaR* per 31.12.2022
Währungsrisiko
2.632
2.286
3.323
Zinsrisiko
102.290
132.192
209.520
Preisrisiko
156
245
473
Credit Spread-Risiko
431.532
391.398
321.848
Gesamt
444.098
435.697
421.313
* Zur Berechnung des Gone Concern-VaR (99,9% VaR 250d) für das gesamte Marktrisiko der RLB NÖ-Wien werden Marktwerte verwendet.
Notes263
Die wesentlichen Teilrisiken des Marktrisikos, die sich sowohl aus dem Eigenhandel des Bereichs Treasury der RLB NÖ-Wien wie aus Kundengeschäften ergaben, waren vor allem das Credit Spread-Risiko und das Zinsänderungsrisiko. Der Gone Concern-VaR der RLB NÖ-Wien blieb im Jahresverlauf stabil und lag im Jahresmittel bei EUR 435,7 Mio., wobei der Monatsultimo mit dem höchsten VaR der Ultimo Jänner mit EUR 472,3 Mio., jener mit dem niedrigsten VaR der Ultimo April mit EUR 409,8 Mio. war.
Die operative Steuerung des Marktrisikos erfolgt zentral in den Abteilungen Steering & Support (TSS) und Financial Markets (FMK) des Bereichs Treasury, in welche zu diesem Zweck auch das Marktrisiko aus Kundengeschäften transferiert wird. Für diese Steuerung setzt der Bereich Treasury derivative Finanzinstrumente – vor allem Zinsswaps, Futures, Zinsoptionen, Währungsswaps und Währungsoptionen – ein. Eine Übersicht über die Struktur dieser Derivatgeschäfte findet sich im Anhang zum Jahresabschluss unter C. Erläuterungen der Bilanzposten XI. Ergänzende Angaben 4. Anhangangaben zu Finanzinstrumenten gemäß § 238 Abs. 1 Z. 1 UGB i.V.m. § 64 Abs. 1 Z. 3 BWG.
Die für die Steuerung des Zinsrisikos im Bankbuch verwendeten Derivate werden in funktionalen Einheiten zusammengefasst. Der Risikogehalt dieser Einheiten wird täglich berechnet und ist Teil des täglichen Reportings an den Vorstand. Eine detaillierte Übersicht über die Struktur dieser Geschäfte ist unter Note (45) Derivative Finanzinstrumente ersichtlich.
Den Rahmen für die operative Steuerung bildet ein umfangreiches Limitsystem, dessen Basis die Budgetierung des Risikokapitals für das Markt- und Credit Spread Risiko ist. Die Verteilung des gesamten Risikokapitals für das Markt- und Credit Spread Risiko auf Handelsbuch, Bankbuch und deren Subportfolios in Form von operativen VaR-Sublimits erfolgt für die tägliche Steuerung mittels der vom Vorstand auf Vorschlag des Bereichs Strategisches Risikomanagement beschlossenen Markt- und Credit Spread-Risiko-Limitstruktur. Neben der Limitierung mittels VaR-Vorgaben wird das Marktrisiko pro Portfolio dort zusätzlich durch von VaR-Limits abgeleitete BPV-Limits sowie Stop/Loss-Limits im Handelsbuch resp. Berichtslimits im Bankbuch begrenzt. Für Portfolios, in denen Optionen eingesetzt werden können, sind in der Markt- und Credit Spread-Risiko-Limitstruktur Optionssensitivitätslimits gesetzt. Für die monatliche Steuerung wird das gesamte Risikokapital für das Markt- und Credit Spread Risiko in Form von operativen VaR-Sublimits auf die Teilrisikoarten heruntergebrochen. Diese VaR-Sublimits werden durch das Aktiv-/Passiv-Komitee festgesetzt, an dessen monatlich stattfindenden Sitzungen das Marktrisiko und dessen Teilrisiken berichtet und die Zinsmeinung sowie die Zinspositionierung der Bank beschlossen werden.
Neben den erwähnten VaR-, Sensitivitäts- und Stop/Loss- resp. Berichtslimits werden Risiken von Treasury-Geschäften zusätzlich über ein umfangreiches System von Positions-, Produkt- und kontrahentenbezogenen Limits (Zulässigkeitsprüfung für Händler, Märkte, Produkte, Währungen, Laufzeitbänder, Positionslimits, Kontrahentenlinien) begrenzt. Neue Produkte werden in den Produktkatalog erst dann aufgenommen, wenn sie den Produkteinführungsprozess erfolgreich durchlaufen haben und wenn die Abbildbarkeit in den Front-, Back-Office bzw. Risikomanagement-Systemen der Bank gewährleistet ist.
Die Limitüberwachungs- und Reportingfunktion des Marktrisikos und dessen Teilrisiken wird von der Abteilung Risikocontrolling Gruppe Marktrisikoanalyse wahrgenommen, wobei eine strikte Trennung zwischen Front-, Mid-, Backoffice und Risikomanagement eine umfassende, transparente und objektive Darstellung der Risiken gegenüber Gesamtvorstand, Aufsichtsrat und Aufsichtsbehörden gewährleistet.
Dem Vorstand der RLB NÖ-Wien und den Portfolioverantwortlichen wird täglich ein VaR- und Profit & Loss (P&L)-Report zur Verfügung gestellt, der über die aktuelle Limitauslastung im gesamten Handelsbuch, in den einzelnen Subportfolios des Handelsbuchs sowie in den gemäß Going Concern-Betrachtung nach IFRS relevanten Subportfolios des Bankbuchs informiert.
264Notes
Das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch umfasst die Auswirkungen von sich ändernden Zinssätzen auf zinssensitive Aktiva und Passiva und die Wirkung von Marktzinsänderungen auf das Eigenkapital. Veränderte Zinssätze wirken sich dabei auf die Höhe von zukünftigen Zahlungsströmen aus.
Die EBA Guidelines 2022/14 beinhalten das Rahmenwerk inkl. standardisierter Vorgaben wie das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch (IRRBB - Interest-Rate Risk in the Banking Book) quantitativ zu bestimmen ist, nämlich durch die Vorgabe von sechs fest definierten währungsspezifischen Szenarien.
Die sechs Zinsschocks lauten wie folgt:
  • 1. Parallel-Verschiebung nach oben (Parallel Shock Up)
  • 2. Parallel-Verschiebung nach unten (Parallel Shock Down)
  • 3. Kurzfristige Zinssätze sinken und langfristige Zinssätze steigen (Steepener Shock)
  • 4. Kurzfristige Zinssätze steigen und langfristige Zinssätze sinken (Flattener Shock)
  • 5. Kurzfristige Zinssätze steigen (Short Rate Shock Up)
  • 6. Kurzfristige Zinssätze sinken (Short Rate Shock Down)
Für Szenarien, die eine Zinsbewegung in den negativen Bereich simulieren, gelten weitere Nebenbedingungen: Vorgegeben ist ein stufenweise ansteigender Floor. Gestartet wird mit der Laufzeit 1d (Overnight) mit einem Floor von -150 BP. Dieser Floor steigt jährlich um 3 bps bis zur Laufzeit 50y wo der Floor bei 0 bps angekommen ist. Für alle Laufzeiten größer 50 Jahre wird ein Floor 0 BP verwendet.
 
 
 
Barwertrisiko
per 31.12.2023
Szenario
barwertiges Risiko
in Mio. EUR
in % d. Tier 1
EM
Limit Auslastung
Parallel Verschiebung nach oben
-126,3
-6,7%
45,0%
Parallel Verschiebung nach unten
104,0
5,5%
37,0%
Steigende Kurzfrist- & sinkende Langfristzinsen
1,2
0,1%
0,4%
Sinkende Kurzfrist- & steigende Langfristzinsen
-13,6
-0,7%
5,0%
Sinkende Kurzfristzinsen
22,3
1,2%
8,0%
Steigende Kurzfristzinsen
-48,3
-2,6%
17,0%
 
 
 
Barwertrisiko per 31.12.2022
Szenario
barwertiges Risiko
in Mio. EUR
in % d. Tier 1 EM
Limit Auslastung
Parallel Verschiebung nach oben
-212,0
-12,9%
64,0%
Parallel Verschiebung nach unten
118,9
6,6%
33,0%
Steigende Kurzfrist- & sinkende Langfristzinsen
-50,0
-2,8%
14,0%
Sinkende Kurzfrist- & steigende Langfristzinsen
4,6
0,3%
1,0%
Sinkende Kurzfristzinsen
57,3
3,2%
16,0%
Steigende Kurzfristzinsen
-116,9
-6,5%
33,0%
Notes265
Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko umfasst das Risiko, dass die Bank ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig und zeitgerecht erfüllen kann und dass im Falle unzureichender Marktliquidität Geschäfte nicht abgeschlossen werden können oder zu ungünstigeren Konditionen abgeschlossen werden müssen.
Das Liquiditätsrisiko umfasst folgende Teilrisiken:
  • Zahlungsunfähigkeitsrisiko (Liquiditätsrisiko i.e.S.)
  • Liquiditätsfristentransformationsrisiko (Liquiditätsrisiko i.w.S.)
Das Zahlungsunfähigkeitsrisiko schließt das Terminrisiko (unplanmäßige Verlängerung der Kapitalbindungsdauer von Aktivgeschäften) und Abrufrisiko (vorzeitiger Abzug von Einlagen, unerwartete Inanspruchnahme von zugesagten Kreditlinien) ein. Unter dem Liquiditätsfristentransformationsrisiko werden das Marktliquiditätsrisiko (Assets können nicht oder nur zu schlechteren Konditionen veräußert werden) und das Refinanzierungsrisiko (Anschlussfinanzierungen können nicht oder nur zu schlechteren Konditionen durchgeführt werden) verstanden.
Im zentralen Fokus der RLB NÖ-Wien steht die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die RLB NÖ-Wien gemeinsam mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und den Raiffeisenbanken in Niederösterreich ein entsprechendes Limitsystem, sowie einen Liquiditätswaiver im Einsatz.
Angabe zum Liquiditätswaiver gem Art 412 CRR
266Notes
Im Rahmen von Art. 8 CRR kann die FMA nachgeordnete Institute einer KI-Gruppe und Teilnehmer eines institutsbezogenen Sicherungssystems vollständig von der Anwendung des Teils 6 CRR (Liquidität) ausnehmen und diese wie eine einzige Liquiditätsuntergruppe überwachen, solange sämtliche der in Art. 8 Abs. 1 CRR genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Per 30. Juni 2021 trat die Erweiterung des Liquiditätswaiver um die NSFR (Net Stable Funding Ratio) mittels FMA Bescheid in Kraft. Dadurch entfällt für alle Teilnehmer der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien die Einzelerfüllung der Kennzahlen NSFR und LCR (Liquidity Coverage Ratio). Die Liquiditätskennzahlen sind nunmehr auf Liquiditätswaiver-Ebene zu erfüllen. Die Kennzahlen müssen gemäß dem Sanierungsplan der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe unter der Einhaltung der Schwellenwerte LCR
≥ 105,0% und NSFR ≥ 102,5% auf Ebene der KI-Gruppe eingehalten werden. Für die Einhaltung der Limite zu den regulatorischen Kennzahlen LCR, NSFR und zu den internen Kennzahlen OLFT (operative Liquiditätsfristentransformation), SLFT (strukturelle Liquiditätsfristentransformation) und GBS (Gap über Bilanzsumme) ist die konsolidierte Sicht des Liquiditätswaivers, unter der Bedingung, dass auf Ebene der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-KI-Gruppe eine LCR  105,0% und eine NSFR 102,5% einzuhalten sind, relevant.
Auf Ebene der Kreditinstitutsgruppe und der Raffeisenbankengruppe (Liquiditätswaiver) wird die Limiteinhaltung monatlich im Aktiv-/Passiv-Komitee berichtet und überprüft. Dieses Gremium beschäftigt sich zum Thema Liquiditätsrisiko mit folgenden Inhalten:
  • Fundingstrategie
  • Liquiditätskosten
  • Liquiditätserträge
  • Liquiditätsbericht und deren Ergebnisse
  • Empfehlungen an den Vorstand
  • Zusammenarbeit mit dem LIMA-Gremium
Als zentrales Steuerungsgremium für die RBG NÖ-Wien (Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, RLB NÖ-Wien und nö. Raiffeisenbanken) fungiert das Liquiditätsmanagement-Gremium (LIMA-Gremium). Die RLB NÖ-Wien hat für die RBG NÖ-Wien das Liquiditätsmanagement übernommen und erstellt laufend Liquiditätsprofile. In der RBG NÖ-Wien besteht eine gesetzeskonforme Liquiditätsmanagementvereinbarung sowie ein darauf aufbauendes Liquiditätsrisikomodell. Die Risikorechnung erfolgt unter Berücksichtigung der Anforderungen der Kapitaladäquanzverordnung und -richtlinie (CRR/CRD IV), der Implementing Technical Standards der EBA und der Kreditinstitute-Risikomanagementverordnung, die zur Umsetzung der CRD IV in österreichisches Recht dient.
Für die Quantifizierung des Liquiditätsrisikos im Rahmen der RTFA (Refinanzierungsrisiko) wird der barwertige Refinanzierungsschaden über 12 Monate - sowohl im "Going Concern-" als auch im "Gone Concern-" Szenario - herangezogen.
Die Liquiditätssteuerung inklusive Fundingplanung und Emissionstätigkeit erfolgt zentral durch den Bereich Treasury für die gesamte RBG NÖWien. Die Berechnung des Liquiditätsrisikos erfolgt in der Abteilung Risikocontrolling Gruppe Marktrisikoanalyse. Das Liquiditätsrisiko wird auf Basis einer Szenarioanalyse angesetzt.
Folgende Szenarien sind festgelegt:
  • Normalfall
  • Rufkrise
  • Systemkrise
  • kombinierte Krise
Notes267
Im Normalfall wird die Liquiditätsablaufbilanz unter dem derzeitigen Marktumfeld (Going Concern-Ansatz) dargestellt. In den Krisenfällen ändert sich die Darstellung aufgrund unterschiedlicher Annahmen zum Marktumfeld und die dadurch begründeten Auswirkungen auf die Liquiditätsablaufbilanz (On- und Off Balance-Positionen). Bei der Rufkrise wird angenommen, dass es zu einer Beschädigung des Namens Raiffeisen kommt (z.B. negative Berichterstattung in den Medien). Die Systemkrise stellt auf den Fall einer generellen Krise ab, ohne dass Raiffeisen, isoliert betrachtet, selbst einer besonderen Krisensituation unterliegt. Die kombinierte Krise stellt eine Kombination aus Ruf- und Systemkrise dar. Allen Szenarien ist unterstellt, dass von der aktuellen Situation ausgehend kein Neugeschäft durchgeführt wird.
Es wird ein starkes Augenmerk auf die Liquiditätssicherung unter Betrachtung eines definierten Überlebenshorizonts („Survival Period“) gelegt. Dieser muss durch den vorhandenen Liquiditätspuffer der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien (RBG / Liquiditätswaiver) gedeckt werden und leitet sich aus dem bestehenden Limitsystem ab. Die mindestens einzuhaltende Survival Period ist gemäß CEBS Guidelines mit einem Monat festgelegt (CEBS Guidelines on Liquidity Buffers & Survival Periods, Guideline 3). Die Limitierung auf Ebene der konsolidierten Raiffeisen-Bankengruppe (Liquiditätswaiver) ist mit drei Monaten im Rahmen der Operativen Liquiditätsfristentransformation (O-LFT) festgelegt.
Das Modell der Messmethodik wird in regelmäßigen Abständen überarbeitet und an veränderte Rahmenbedingungen angepasst. Des Weiteren ist ein umfassender Katalog an Liquiditätsfrühwarnindikatoren auf täglicher Basis implementiert.
Für das Liquiditätsrisiko besteht in der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien (RBG/Liquiditätswaiver) ein detailliertes Limitsystem. Dieses unterscheidet gemäß den Vorgaben der EBA drei Liquiditätskennzahlen:
  • Operative Liquiditätsfristentransformation (O-LFT)
  • Strukturelle Liquiditätsfristentransformation (S-LFT)
  • Gap über Bilanzsumme (GBS)
Die Operative Liquiditätsfristentransformation (O-LFT) beschreibt die Liquidität unter 18 Monaten und wird als Quotient aus Zuflüssen und Abflüssen der kumulierten Laufzeitbänder gebildet. Dadurch ist ersichtlich, ob eine Bank ohne Neugeschäft
(Rollover von Refinanzierungen) ihren kurzfristigen Auszahlungsverpflichtungen nachkommen kann.
Die Strukturelle Liquiditätsfristentransformation (S-LFT) stellt die langfristige Liquiditätssituation für Laufzeiten ab 18 Monaten dar. Diese wird als Quotient aus Abflüssen und Zuflüssen für Laufzeitbänder > 18 Monate dargestellt. Diese Kennzahl zeigt die laufzeitkongruente Refinanzierung der langfristigen Aktiva.
Die dritte Kennzahl für das Monitoring des Liquiditätsrisikos stellt der GBS-Quotient (Gap über Bilanzsumme) dar. Hierbei wird der Nettogap im jeweiligen Laufzeitband der Bilanzsumme gegenübergestellt und zeigt dadurch ein eventuell überhöhtes Refinanzierungsrisiko in einem Laufzeitband an.
Die RLB NÖ-Wien benötigt aber auch untertägige Liquidität zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen im Laufe eines Geschäftstages. Untertägige Liquidität bezeichnet hier im Wesentlichen den Liquiditätsbestand zur Deckung von Zahlungsverpflichtungen, die für die RLB NÖ-Wien im Rahmen der Abwicklung ihres täglichen Zahlungsverkehrs entstehen.
Intraday Liquidity Risk (ILR) bezeichnet das Risiko die untertägigen Zahlungsverpflichtungen nicht jederzeit erfüllen zu können. Intraday Liquidity Management (ILM) hat demnach das effektive Management der untertägigen Liquidität sowie die Überwachung und Steuerung des ILR zum Kerninhalt, insbesondere durch Aufstellung eines geeigneten Liquiditätspuffers zur Deckung bevorstehender untertägiger Zahlungsausgänge unter normalen und gestressten Bedingungen. Das ILR wird täglich durch die Gruppe Marktrisikoanalyse (MRA)berechnet und berichtet.
268Notes
Für einen eventuellen Krisenfall wurde auch ein entsprechender Notfallsplan festgelegt, dessen Ausführung vom LIMA-Gremium im Anlassfall umgesetzt wird.
Auf die Liquiditätslage (u.a. Pufferwerte, Zuflüsse, Abflüsse, etc.) waren keine signifikanten längerfristigen Auswirkungen durch die Marktsituation des Geschäftsjahres 2023 (Inflation, Israel-Krieg gegen die Hamas, sowie Russland-Ukraine-Krieg) zu beobachten.
Der EZB-Rat hat in seiner Sitzung am 7. März 2019 beschlossen, eine neue Reihe von gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (targeted longer-term refinancing operations - TLTRO III) durchzuführen, um günstige Kreditbedingungen zu schaffen. Die TLTRO III wurden seitdem mehrmals angepasst, um die Preisniveaustabilitätsziele des Eurosystems zu erreichen und die Kreditvergabe zu unterstützen.
TLTRO III werden als spreadbasierte besicherte Tenderoperationen durchgeführt, die grundsätzlich auf den durchschnittlichen Hauptrefinanzierungszinssatz während bestimmter Zeiträume des Geschäfts indexiert sind.
Per 31. Dezember 2023 beträgt das verbleibende Refinanzierungsvolumen aus TLTRO III-Geschäften EUR 1,04 Mrd. aus insgesamt 3 Tranchen, welche allesamt im Jahr 2024 getilgt werden.
Die nachstehende Tabelle zeigt die strukturelle Liquidität der RLB NÖ-Wien zum 31. Dezember 2023:
Zeitband
in TEUR
Gap Absolut
GBS
Limit GBS
kumuliert von hinten
SLFT
Limit SLFT
18 Monate
-2.215.730
0,3%
-10,0%
113.653
115,3%
> 80%
2 Jahre
172.374
1,1%
-10,0%
2.329.383
3 Jahre
-1.502.461
1,0%
-10,0%
2.157.008
111,8%
> 70%
5 Jahre
842.606
3,2%
-10,0%
3.659.469
100,3%
> 60%
7 Jahre
369.991
1,3%
-10,0%
2.816.862
10 Jahre
-2.274.246
-
-
2.446.871
98,3%
 
> 50% 
 
 
15 Jahre
1.325.173
-
-
4.721.117
20 Jahre
1.477.040
-
-
3.395.944
30 Jahre
1.731.992
-
-
1.918.904
>30 Jahre
186.913
-
-
186.913

Notes269
Die nachstehende Tabelle zeigt die strukturelle Liquidität der RLB NÖ-Wien zum 31. Dezember 2022:
Zeitband
in TEUR
Gap Absolut
GBS
Limit GBS
kumuliert von hinten
SLFT
Limit SLFT
18 Monate
-1.261.201
2,4%
-10,0%
-225.202
117,1% 
> 80%
2 Jahre
107.136
0,8%
-10,0%
1.035.999
3 Jahre
-1.006.371
4,1%
-10,0%
928.864
122,2%
> 70%
5 Jahre
155.814
1,7%
-10,0%
1.935.235
115,4% 
> 60%
7 Jahre
247.774
1,2%
-10,0%
1.779.422
10 Jahre
-2.322.786
-
-
1.531.647
116,8%
> 50%
15 Jahre
890.007
-
-
3.854.433
20 Jahre
1.362.124
-
-
2.964.426
30 Jahre
1.709.295
-
-
1.602.302
>30 Jahre
-106.993
-
-
-106.993
Zum Stichtag 31. Dezember 2023 betrug die Liquidity Coverage Ratio (LCR) der RLB NÖ-Wien 144,65% (VJ: 118,77%). Die gesetzliche Anforderung gemäß Art. 460 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 betrug 100% und wurde somit eingehalten.

270Notes
In der folgenden Tabelle sind die quantitativen Daten zum 31. Dezember 2023 im Vergleich zum 31. Dezember 2022 dargestellt:
in EUR
Alle Währungen
 
 
 
31.12.2023
31.12.2022
Liquiditätspuffer
 
9.145.533.712
6.604.243.731
Netto Liquiditätsabfluss
 
6.322.418.959
5.560.566.739
MINDESTLIQUIDITÄTSQUOTE (LIQUIDITY COVERAGE RATIO LCR)
 
144,65%
118,77%
 
Gesamtbetrag ungewichtet
Gesamtbetrag gewichtet
Gesamtbetrag gewichtet
HOCHQUALITATIVE LIQUIDE AKTIVA
 
 
 
Level 1 - Aktiva exkl. hochqualitativer besicherter Anleihen
10.675.516.912
7.445.119.474
4.762.026.355
Level 1 - hochqualitative besicherte Anleihen
1.739.630.216
1.617.856.101
1.788.737.969
Level 2A - Aktiva
59.248.664
50.361.365
26.174.709
Level 2B - Aktiva
64.393.545
32.196.773
27.304.698
LIQUIDITÄTSPUFFER
12.538.789.338
9.145.533.712
6.604.243.731
ABFLUSS LIQUIDER MITTEL
 
 
 
Abflüsse aus unbesicherten Transaktionen/Einlagen
19.485.564.688
7.091.355.096
6.372.882.702
1,1 Privatkundeneinlagen
4.804.405.956
369.357.745
374.209.880
1,2 Einlagen auf Zahlungsverkehrskonten
4.729.208.974
3.605.100.322
3.378.440.259
1,3 Überschüssige Einlagen auf Zahlungsverkehrskonten
0
0
0
1,4 Einlagen auf Nicht-Zahlungsverkehrskonten
3.945.620.763
1.877.682.539
1.540.438.718
1,5 Zusätzliche Abflüsse (u.a. Abflüsse aus Derivaten)
720.509.352
720.509.352
642.445.875
1,6 Zugesicherte Fazilitäten
1.933.168.393
192.595.527
225.479.925
1,7 Sonstige Produkte und Dienstleistungen
1.994.541.752
203.463.125
192.203.505
1,8 Sonstige Verbindlichkeiten
122.646.485
122.646.485
19.664.540
Abflüsse aus besicherten Ausleihungen und kapitalmarktgetriebenen Transaktionen
0
0
0
GESAMTABFLÜSSE
19.485.564.688
7.091.355.096
6.372.882.702
ZUFLUSS LIQUIDER MITTEL
 
 
 
Zuflüsse aus unbesicherten Transaktionen/Einlagen
1.105.949.099
768.936.137
812.315.963
1,1 Fällige Zahlungen von Nicht-Finanzkunden (ausgenommen Zentralbanken)
190.771.391
100.993.261
108.117.305
1,2 Fällige Zahlungen von Zentralbanken und Finanzkunden
365.071.904
117.837.073
180.944.215
1,3 Zuflüsse gekoppelt an Abflüsse in Übereinstimmung mit Förderungskreditverpflichtungen
0
0
0
1,4 Fällige Zahlungen aus Handelsfinanzierungen
0
0
0

in EUR
Alle Währungen
 
 
 
31.12.2023
31.12.2022
1,5 Fällige Zahlungen aus Wertpapieren, die innerhalb von 30 Kalendertagen ablaufen
16.806.640
16.806.640
6.369.312
1,6 Aktiva mit unbestimmten vertraglichen Endtermin
0
 
 
1,7 Fällige Zahlungen aus Positionen in Eigenkapitalinstrumenten eines wichtigen Indexes, sofern sie nicht gleichzeitig als liquide Aktiva erfasst werden
0
0
0
1,8 Zuflüsse aus der Freigabe von Salden, die im Einklang mit Vorschriften für die Sicherung von Kundenhandelsaktiva auf getrennten Konten geführt werden
0
0
0
1,9 Zuflüsse aus Derivaten
533.299.164
533.299.164
516.885.131
1,10 Zuflüsse aus nicht in Anspruch genommenen Kredit- bzw. Liquiditätsfazilitäten, die durch Mitglieder einer Gruppe oder eines institutsbezogenen Sicherungssystems bereitgestellt wurden, wobei die zuständige Behörde die Anwendung einer günstigeren Zuflussrate genehmigt hat
0
0
0
1,11 Sonstige Zuflüsse
0
0
0
Zuflüsse aus besicherten Ausleihungen und kapitalmarktgetriebenen Transaktionen
0
0
0
GESAMTZUFLÜSSE
1.105.949.099
768.936.137
812.315.963
Zuflüsse gemäß der 75% Grenze
1.105.949.099
768.936.137
812.315.963
Zur Gänze ausgenommene Zuflüsse
 
0
0
NETTO LIQUIDITÄTSABFLÜSSE
18.379.615.589
6.322.418.959
5.560.566.739
Notes271

272Notes
Die folgenden Tabellen zeigen Details zu den Zahlungsverpflichtungen aus jenen derivativen Finanzprodukten, deren saldierte, undiskontierte Zahlungsströme zu Mittelabflüssen führen (Nettobeträge aus zu zahlenden und zu erhaltenen Zahlungsströmen). Die Gliederung erfolgt nach Restlaufzeiten der vertraglichen Zahlungsströme.
Die nachstehende Tabelle zeigt die undiskontierten Cash Flows von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und gegenüber Kunden sowie verbrieften Verbindlichkeiten und Nachrangkapital der RLB NÖ-Wien zum 31. Dezember 2023:
in TEUR
Buchwert/
zugesagtes Kapital
Vertragliche Zahlungs-
ströme
< 3 Monate
3-12 Monate
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Nicht derivative Verbindlichkeiten
31.320.047
32.921.006
16.244.766
3.692.107
8.084.929
4.899.203
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
12.155.098
12.296.018
8.093.287
1.344.704
2.044.406
813.621
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
9.917.366
10.356.860
7.973.132
1.071.494
695.561
616.673
Verbriefte Verbindlichkeiten
9.069.329
10.161.954
142.643
1.234.583
5.315.819
3.468.909
Nachrangkapital
178.253
106.174
35.705
41.326
29.143
0
Unwiderrufliche Kreditzusagen
1.969.242
1.969.242
1.969.242
0
0
0
Die nachstehende Tabelle zeigt die undiskontierten Cash Flows von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und gegenüber Kunden sowie verbrieften Verbindlichkeiten und Nachrangkapital der RLB NÖ-Wien zum 31. Dezember 2022:
in TEUR
Buchwert/
zugesagtes Kapital
Vertragliche Zahlungs-
ströme
< 3 Monate
3-12 Monate
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Nicht derivative Verbindlichkeiten
25.367.249
26.553.729
12.793.286
2.884.021
7.045.676
3.830.746
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
9.387.312
9.534.055
4.668.286
1.668.835
2.512.676
684.258
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
8.896.230
8.984.943
7.987.162
586.163
128.559
283.058
Verbriefte Verbindlichkeiten
6.615.547
7.611.582
136.005
313.882
4.298.266
2.863.429
Nachrangkapital
468.161
423.149
1.834
315.141
106.174
0
Unwiderrufliche Kreditzusagen
2.220.442
2.220.442
2.220.442
0
0
0
Notes273
Die nachstehende Tabelle zeigt die undiskontierten Cash Flows von Derivaten der RLB NÖ-Wien zum 31. Dezember 2023:
in TEUR
Buchwert*
Vertragliche Zahlungs-
ströme
< 3 Monate
3-12 Monate
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Derivative Verbindlichkeiten
782.550
892.507
51.448
144.489
360.603
335.967
Derivate - zu Handelszwecken gehalten
259.193
309.613
21.906
26.498
125.322
135.887
Derivate - Hedge Accounting
523.357
582.894
29.542
117.991
235.281
200.080
* Hier werden nur jene Derivate angegeben, deren unsdiskontierte Cash Flows in Summe einen negativen Saldo ergeben. Daher entsprechen die angegeben Buchwerte nicht in allen Fällen den Bilanzposten (Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten - Derivate und Derivate Hedge Accounting).
Die nachstehende Tabelle zeigt die undiskontierten Cash Flows von Derivaten der RLB NÖ-Wien zum 31. Dezember 2022:
in TEUR
Buchwert*
Vertragliche Zahlungs-
ströme
< 3 Monate
3-12 Monate
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Derivative Verbindlichkeiten
1.021.481
1.176.212
25.854
190.268
560.034
400.056
Derivate - zu Handelszwecken gehalten
339.980
416.431
9.584
57.748
167.045
182.054
Derivate - Hedge Accounting
681.501
759.781
16.270
132.520
392.989
218.002
* Hier werden nur jene Derivate angegeben, deren unsdiskontierte Cash Flows in Summe einen negativen Saldo ergeben. Daher entsprechen die angegeben Buchwerte nicht in allen Fällen den Bilanzposten (Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten - Derivate und Derivate Hedge Accounting).

274Notes
Beteiligungsrisiko
Die RLB NÖ-Wien hält aufgrund ihrer Ausrichtung als Universalbank ausschließlich strategische Beteiligungen innerhalb des Raiffeisensektors sowie sonstige Beteiligungen, die das Bankgeschäft unterstützen. Die größte Beteiligung der RLB NÖ-Wien
besteht an der RBI, dem Raiffeisen-Spitzeninstitut, wobei sowohl direkt als auch indirekt Anteile gehalten werden.
Das Beteiligungsmanagement und -controlling sowie das Beteiligungsrisikomanagement werden von der Raiffeisen-Holding
NÖ-Wien durchgeführt.
Der Prozess des Beteiligungsrisikomanagements beginnt bereits im Zuge des Erwerbs einer neuen Beteiligung in Form einer in der Regel von externen Experten (Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte) unterstützten Due-Diligence. Zusätzlich wird von der Abteilung ICAAP & Modelle (Gruppe ICAAP & Limitsteuerung) bei volumensmäßig bedeutenden Projekten und für Beteiligungen mit schwacher Bonität auf Basis der Stellungnahme der Marktabteilungen eine Risikobeurteilung des Akquisitionsobjektes abgegeben.
Die operative Geschäftstätigkeit der Beteiligungen wird durch die Entsendung von Organen der RLB NÖ-Wien in die Geschäftsführungen sowie Aufsichts- und Beiräte maßgeblich mitgestaltet.
Die Analyse und Prüfung von Abschluss- und Planzahlen sowie die Beurteilung der strategischen Positionierung in Form von SWOT-Analysen (Strengths/Weaknesses/Opportunities/Threats) stellen bedeutende Methoden und Maßnahmen im Rahmen des periodischen Beteiligungs- und Risikocontrollings dar.
Die Beteiligungsunternehmen tragen im Rahmen ihrer Geschäftsgebarung Sorge für ein ihrem Geschäftsgegenstand angemessenes Nachhaltigkeitsmanagement. Vor allem die RBI als maßgebliche Beteiligung der RLB NÖ-Wien, hat eigene Einheiten installiert, die sich diesem Thema in adäquater Form widmen. Die RBI betreibt ein ausführliches Nachhaltigkeitsmanagement und entwickelt seit einiger Zeit ein engmaschiges Risikomanagement mit dem Ziel ESG-Risiken zu identifizieren, zu quantifizieren und zu managen. Die RBI publiziert schon seit mehreren Jahren einen umfangreichen Nachhaltigkeitsbericht. Auch alle weiteren Beteiligungen widmen sich, abhängig von ihrem jeweiligen Geschäftfeld, dem Thema Nachhaltigkeit. In der RLB NÖ-Wien fließen daher die Auswirkungen aus ESG-Aspekten in die Bewertung der einzelnen Beteiligungen der RLB NÖ-Wien und damit in die Risikoquantifizierung ein.
Die RBI ist aufgrund ihrer Positionierung in der Region Zentral- und Osteuropa unmittelbar vom Russland-Ukraine-Krieg
betroffen. Die RBI prüft alle Optionen bis hin zu einem Ausstieg aus dem russischen Markt und auch wie bzw. wann Dividenden aus Russland fließen können. Diese Umstände verdeutlichen, dass i.Z.m. der Geschäftstätigkeit in Russland deutliche Unsicherheiten und ein erhöhtes Risikopotential besteht. Im Zuge des Werthaltigkeitstests wurden die aktuell vorliegenden Ausschüttungsbeschränkungen sowie auch das höhere Risiko der russischen Beteiligung entsprechend berücksichtigt.
Die RLB NÖ-Wien ihrerseits führt Szenarioanalysen hinsichtlich eventueller Effekte aus dem Russland-Ukraine-Krieg auf ihre Kernbeteiligungen durch, um für die Auswirkungen der Krise auf ihre Tragfähigkeit gewappnet zu sein und diese rechtzeitig managen und steuern zu können. Die Auswirkungen fließen ebenfalls in die Bewertung der Beteiligungsunternehmen ein und finden damit auch Eingang in die Beteiligungsrisikoquantifizierung der RLB NÖ-Wien.
Notes275
Die gestiegene Inflation zeigt unmittelbar keine wesentlichen und anhaltenden Auswirkungen auf das Beteiligungsrisiko der RLB NÖ-Wien. Indirekt wirkt sich jedoch der daraus resultierende Anstieg des Zinsniveaus über stark gestiegene Kapitalkosten auf die Unternehmensbewertung und damit das Beteiligungsrisiko aus.
Beteiligungsmanagement sowie Risikomessung und -steuerung sind als wichtige Prozesse in die Geschäftsstrategie integriert, um die Rentabilität und die Sicherheit des Unternehmens langfristig zu gewährleisten.
Das Beteiligungsrisiko kann die RLB NÖ-Wien folgendermaßen treffen:
  • Risiko der Reduktion des Verkehrswerts (Nutzungswerts)
  • Risiko aus gesetzlichen oder vertraglichen Nachschusspflichten
Die Risikoquantifizierung erfolgt anhand eines Simulationsmodells (Monte-Carlo-Simulation). Eine Validierung dieses Modells wurde im Jahr 2023 durchgeführt.
Basierend auf historischen Volatilitäten der Änderungen der Marktkapitalisierung von Peer-Unternehmen und der Nutzungswerte der Beteiligungen sowie des Basiszinssatzes wird der mögliche (Markt-) Wertverlustes der simulierten Beteiligungen auf einem bestimmten Konfidenzniveau (95% und 99,9%) im Sinne eines Value at Risk unter der Annahme einer Normalverteilung simuliert. Das Beteiligungsrisikomodell sieht des Weiteren vor, dass die ermittelten Risikoaufschläge anschließend auf die Nutzungswerte der Beteiligungen als Exposure angewendet werden. Das Risikopotenzial wird weiterhin auf Einzel- und Portfolio-Ebene betrachtet.
Vierteljährlich finden die auf Basis dieses Simulationstools – im Extremfall (95,0%) und Liquidationsfall (99,9%) – ermittelten Risikopotenziale sowie die Risikodeckungsmassen aus Beteiligungsunternehmen Eingang in die periodisch auf Gesamtbankebene durchgeführte Risikotragfähigkeitsanalyse (RTFA).
Nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Beteiligungen der RLB NÖ-Wien und deren gewichtetes und kumuliertes Rating per 31. Dezember 2023 und 31. Dezember 2022:
in TEUR
Buchwert*
31.12.2023
%-Anteil
Rating
Buchwert
31.12.2022
%-Anteil
Rating
Bankbeteiligungen
2.431.692
99,2%
1,0
1.884.773
99,2%
1,0
Banknahe Beteiligungen
18.472
0,8%
1,5
15.296
0,8%
2,0
Beteiligungen gesamt
2.450.164
100,00%
1,0
1.900.069
100%
1,0
* siehe Note (13), Note (14), sowie Note (19); „Bankbeteiligungen“ inkludieren at Equity-bilanzierte Unternehmen (ausgewiesen unter Note (19)), Kreditinstitute und solche, die der CRR-KI-Gruppe angehören. Die restlichen Anteile befinden sich unter „Banknahe Beteiligungen“. In der Aufstellung der Beteiligungen sind Eigenanteile an der R-Holding nicht enthalten, da sie Bestandteil der CRR-KI-Gruppe sind und daher nicht als Risikopositionen des RLB Teilkonzerns betrachtet werden.
Der Anstieg der Buchwerte der Beteiligungen resultiert größtenteils aus der RBI, ausgelöst durch Aufwertung, Aktienzukauf sowie Sondereffekten aus Umwidmung. Siehe auch Details zu at Equity-bilanzierten Unternehmen in Note (4), Note (19) sowie Note (58).
Non Financial Risk inkl. operationelles Risiko
Die RLB NÖ-Wien subsumiert im Jahr 2023 folgende Subrisikoarten unter der Risikoart Non Financial Risk:
  • Operationelles Risiko (inkl. IT-Risiko und Rechtsrisiko)
  • Outsourcingrisiko
  • Compliancerisiko
  • Modellrisiko
Unter operationellen Risiken versteht die RLB NÖ-Wien Verluste, die aufgrund von
  • Fehlern in Systemen,
  • Fehlern in Prozessen,
  • Fehlern durch Mitarbeiter sowie
  • externen Risiken
auftreten können. In dieser Definition sind Rechtsrisiken eingeschlossen.
Darüber hinaus zählen auch IT-Risiken zu den operationellen Risiken. IT-Risiko wird allgemein als das Risiko i.Z.m. der Verwendung, dem Eigentum, dem Betrieb, der Entwicklung und der Anpassung von Informationstechnologie im Unternehmen definiert. Für die Identifikation, die Bewertung, das Management, die Steuerung und Überwachung der IT-Risiken in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe ist der Bereich Informationstechnologie/Organisation der RLB NÖ-Wien verantwortlich. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe hat die Details zur Information Security in einem Information Security Governance Framework definiert und festgeschrieben. Des Weiteren ist ein IT-Sicherheitsbeauftragter in der KI-Gruppe definiert und in den Organigrammen der RLB NÖ-Wien und der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien integriert.
Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe hat ein BCM (Business Continuity Management) im Einsatz. Im Rahmen dieses BCM kamen im Jahr 2022 speziellen Maßnahmen aufgrund der Herausforderungen i.Z.m. der COVID-19-Pandemie zum Einsatz. Im Geschäftsjahr 2023 wurden diese aufgrund des Übergangs des Pandemiegeschehens in ein tourliches Infektionsgeschehen, vergleichbar mit der Grippe, außer Kraft gesetzt. Das konzernweite BCM wurde angepasst und weiterentwickelt.
In der RLB NÖ-Wien werden die operationellen Risiken laufend beobachtet und Maßnahmen zur Reduktion gesetzt. Dazu tragen regelmäßige Mitarbeiterschulungen, Notfallpläne und Backupsysteme sowie die kontinuierliche Verbesserung der Prozessqualität bei. Zur Minimierung des Risikos werden Verfahrensregeln implementiert und Dienstanweisungen erteilt. Bei allen Maßnahmen zur Risikobegrenzung ist der Kosten-/Nutzen-Aspekt zu berücksichtigen.
Die RLB NÖ-Wien verfügt über eine umfangreiche Schadensfalldatenbank. Der Vorstand wird quartalsweise über die Entwicklung aufgezeichneter Schadensfälle informiert. Zur Weiterentwicklung ihrer Risikomanagementsysteme nimmt die RLB NÖ-Wien an Projekten innerhalb des Raiffeisensektors teil.
Um hohes Risikopotenzial mit geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten zu identifizieren, führt die RLB NÖ-Wien flächendeckend Risikoselbsteinschätzungen (Risk Assessments) auf Bereichs- und Abteilungsebene im Rahmen von moderierten Workshops durch. Auswirkungen aktueller Entwicklungen (Russland-Ukraine-Krieg, Inflation, Israel-Krieg gegen die Hamas) werden in den OpRisk-Instrumenten (Schadenfalldatenbank, Risikoassessments) entsprechend berücksichtigt.
276Notes
Bei der Kategorisierung der operationellen Risiken werden sowohl bei der Risikoselbsteinschätzung als auch bei der Schadensfallsammlung die gesetzlichen Bestimmungen der CRR (Art. 312 bis 324) beachtet. Die regulatorischen Vorgaben zu ESG wurden in den internen Richtlinien und Systemen umgesetzt und werden laufend hinsichtlich weiterer Verbesserungspotenziale evaluiert.
Mit SAS EGRC (Enterprise Governance Risk Compliance) ist ein IT-System zur integrierten Steuerung des operationellen Risikos und des Internen Kontrollsystems im Einsatz.
Die RLB NÖ-Wien hat sich zur Absicherung des operationellen Risikos gemäß Art. 312ff CRR Eigenmittelanforderungen für das operationelle Risiko verpflichtet, den Basisindikatoransatz gemäß Art. 315f CRR auch zur Berechnung des Mindesteigenmittelerfordernisses heranzuziehen und gegenüber der Aufsicht entsprechend offenzulegen. Darüber hinaus ergeben sich aus dem Basisindikatoransatz für die Bank keine weiteren Verpflichtungen zur Quantifizierung von operationellen Risiken.
Um diese operationellen Risiken zu begrenzen, wurden bereits in der Vergangenheit zahlreiche Vorkehrungen getroffen, die an der Aufbau- und Ablauforganisation ansetzen. Die RLB NÖ-Wien hat zur Vermeidung und Begrenzung der IT-Risiken entsprechende organisatorische Maßnahmen gesetzt, die auch detailliert in einem Information Security Governance Framework definiert und festgeschrieben sind. Ein eigens definierter IT-Sicherheitsbeauftragter überwacht die Einhaltung der IT-Sicherheit.
Darüber hinaus ist zur Vorbeugung gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in der RLB NÖ-Wien eine verantwortliche Person als Geldwäschebeauftragte ernannt. Diese ist im Bereich Compliance Abteilung AML/CFT & Fiscal Reporting Compliance verortet und stellt die Einhaltung der anzuwendenden Regularien sicher. Die Einhaltung der Vorgaben i.Z.m. Finanzsanktionen wird im Bereich Compliance in der Abteilung Regulatory, Conduct & Sanctions Compliance überwacht. Im Jahr 2023 wurden insbesondere sämtliche EU-Sanktionspakete und darüber hinaus alle weiteren anzuwendenden Sanktionsregularien gegenüber Russland und Weissrussland weitergeführt. Zur Sicherstellung der Einhaltung der FATCA- bzw. QI-Anforderung (Foreign Account Tax Compliance Act und Qualified Intermediary Agreement der US-Steuerbehörden) definiert das Institut den erforderlichen FATCA/QI Responsible Officer. Des Weiteren ist ein WAG-Compliance Officer installiert, der dafür Sorge zu tragen hat, dass die i.Z.m. Wertpapiergeschäften maßgeblichen Gesetze, Vorschriften sowie über- und innerbetrieblichen Regelwerke von den Mitarbeitern und Funktionären der RLB NÖ-Wien zu deren eigenem Schutz und zwecks Sicherung des Vertrauensverhältnisses zum Markt und zu den Kunden der RLB NÖ-Wien, eingehalten werden. Neben der Compliance-Funktion hat die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe auch eine Einheit „BWG-Compliance“ installiert. Diese BWG-Compliance-Funktion überwacht mittels eines geeigneten Informations- und Überprüfungs-Prozesses innerhalb der RLB NÖ-Wien die angemessene und wirksame Umsetzung und Einhaltung einschlägiger rechtlicher Vorgaben. Unter Compliance Risiko sind damit Risiken, die in den Tätigkeitsbereich der Funktionen des WAG-Compliance-Officers, der BWG-Compliance und des Geldwäschebeauftragten (siehe Organigramme RLB NÖ-Wien und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien) sowie des FATCA/QI Responsible Officers (Foreign Account Tax Compliance Act und QI-Agreement) fallen und die Überwachung der Einhaltung der jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen gewährleisten sollen, subsummiert.
Notes277
Das Outsourcingrisiko betrachtet die Strategie, die Zielsetzung und den Prozess bei der Ausgliederung von Aufgaben bzw. Unternehmensteilen. Outsourcing wird in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe als Mittel zur Konzentration auf die Kernkompetenzen und als Möglichkeit der Effizienzsteigerung, insbesondere zur Hebung von Synergiepotenzial in einem dezentralen Bankenverbund gesehen und werden i.S.d. Paragraph 25 BWG sowie der EBA Guidelines on Outsourcing Arrangements gemangt. Durch einen im Rahmen der gruppenweiten Unternehmesorganisation eigens definierten Outsourcingbeauftragten ist die Risikooptimierung und -betrachtung stetig im Fokus. Die stark gestiegene Inflation hat aus Outsourcingsicht zur Folge, dass die Outsourcingverantwortlichen sowie der Einkauf mit Preisänderungen konfrontiert werden, die zu Vertragsänderungen führen, welche von der Abteilung Datenschutz- und Outsourcingmanagement (DSO) begleitet werden. Der Russland-Ukraine-Krieg und Israel-Krieg gegen die Hamas zeigen keine beobachtbaren Risikoauswirkungen i.Z.m. Outsourcing. Die Abteilung DSO hat definierte Beurteilungsfragen nach ESG-Kriterien und -Standards für die Zusammenarbeit mit Auslagerungsdienstleistern, welche von ESG Transformation zur Verfügung gestellt werden, im Einsatz.
Das Modellrisiko beleuchtet das Risiko eines möglichen Verlusts aus den Konsequenzen von Entscheidungen, die auf den Ergebnissen von internen Modellansätzen basieren und die auf Fehler in der Entwicklung, Umsetzung und Anwendung solcher Ansätze zurückgehen. Durch die regelmäßige Validierung von Modellen ist hier die Risikotangente als minimal anzusehen.
Im Rahmen der RTFA berücksichtigt die RLB NÖ-Wien Non Financial Risk, sowohl im Extremfall als auch im Liquidationsfall. Der quantitative Ansatz inkludiert den Basisindikatoransatz des operationellen Risikos gemäß Art. 315f CRR sowie 20% des rechnerischen Werts der sonstigen Risiken (definiert als Approximation über einen Aufschlag von 5% der quantifizierten Risiken mit Ausnahme des Beteiligungsrisikos, da mögliche sonstige Risiken bereits im Zuge der Risikobewertung berücksichtigt werden).
Internes Kontrollsystem (IKS)
In der RLB NÖ-Wien ist ein IKS im Einsatz. Es besteht eine detaillierte Beschreibung der IKS-Abläufe, anhand derer eine laufende Dokumentation der Prozesse der Bank und der dazugehörigen Kontrollmaßnahmen stattfindet. Die Verantwortlichkeiten und Rollen in Bezug auf das IKS sowie die Kontrolltätigkeiten sind klar definiert. Darüber hinaus wird jährlich eine Reifegrad-Erhebung im Zuge der Überprüfung der Wirksamkeit und der Performance des internen Kontrollsystems erhoben bzw. durchgeführt. Es erfolgt eine regelmäßige Berichterstattung über die Ausgestaltung und die Entwicklung des IKS in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe. Details zum IKS für den Rechnungslegungsprozess finden sich im nächsten Kapitel.
Makroökonomische Risiken
Das makroökonomische Risiko wird in der RLB NÖ-Wien im Kreditrisikobericht berücksichtigt. Die Ermittlung dieser Risikoart erfolgt mittels eines statistischen/modellbasierten Quantifizierungsansatzes. Im Beteiligungsrisiko erfolgt die Berücksichtigung der makroökonomischen Effekte, wie bei den sonstigen Risiken, im Rahmen der Beteiligungsrisikoquantifizierung. Die Risiken, die aus dem makroökonomischen Umfeld erwachsen, werden vierteljährlich im Rahmen der RTFA als eigene Risikoart angesetzt.
Sonstige Risiken
Die RLB NÖ-Wien führt eine eigene Risikoart „sonstige Risiken“ der nachstehende Subrisikoarten zugewiesen sind:
  • Strategisches Risiko
  • Reputationsrisiko
  • Step-In-Risiko
  • Ertrags- bzw. Geschäftsrisiko
  • Konzentrationsrisiken (Interrisikokonzentrationen)
  • Systemisches Risiko
Die RLB NÖ-Wien berücksichtigt im Rahmen der RTFA, sowohl im Extremfall als auch im Liquidationsfall, sonstige Risiken als Approximation über einen Aufschlag von 5 Prozent der quantifizierten Risiken. Ausgenommen davon ist das Beteiligungsrisiko, da mögliche sonstige Risiken bereits in der Beteiligungsrisikoquantifizierung Eingang in die Risikobewertung finden. Von dem erwähnten Quantitifizierungsansatz werden 20 Prozent für die Subrisikoarten Outsourcingrisiko, Compliancerisiko und Modellrisiko gewidmet, die der Risikoart „Non Financial Risk“ zugeordnet sind.
278Notes
Nachhaltigkeit und ESG-Risiken
Von maßgeblicher Bedeutung im Rahmen der Geschäftstätigkeit ist die Beachtung und Integration des Nachhaltigkeitsaspekts (ESG - Environment, Social, Governance) in den Geschäftsbereichen der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe und damit auch der RLB NÖ-Wien. Das Thema Nachhaltigkeit wird vom Bereich ESG & Investors Relations Management in der Abteilung ESG Transformation federführend verantwortet. Gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsstrategie und nachhaltiger Positionierung im Rahmen der Geschäftsstrategie ist dieses Thema in der KI-Gruppe, und damit auch in der RLB NÖ-Wien, verortet.
Speziell die Implementierung sowie die Weiterentwicklung notwendiger Maßnahmen i.Z.m. Nachhaltigkeitsrisiken und ESG-Faktoren standen im Berichtsjahr weiterhin im Fokus und wurden damit ausführlich betrachtet und analysiert. Die für ESG-Risiken anzuwendenden Methoden, Modelle und Strategien sind im Aufbau und werden in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und sollen dazu beitragen, inhärente ESG-Risiken immer genauer zu messen, zu managen und zu steuern. Abgeleitet von der Nachhaltigkeitsstrategie finden diese Themenstellungen auch Eingang in die Risikostrategie. ESG-Risiken beschreiben mögliche negative Folgen, die sich für Unternehmen aus Klima- und Umwelteffekten sowie aus negativen sozialen Aspekten und aus möglicherweise negativen Aspekten der Unternehmensführung ergeben können. Banken sind von Nachhaltigkeitsrisiken und ESG-Faktoren in vielerlei Hinsicht betroffen. ESG-Risiken wurden im Jahr 2023 im Rahmen der Risikoinventur anhand von ESG-Fragebögen je Risikoart analysiert. Daraus abgeleitet erfolgte eine ESG-Heatmap samt Bewertungs-Matrix als Werkzeug zur Identifizierung, Analyse und Wesentlichkeitsbeurteilung von ESG-Risiken in der Outside-In-Perspektive bzw. deren Risikotreibern. ESG-Risiken haben vor allem in den Risikoarten Kredit-, Länder-, CVA-(Credit Valuation Adjustment), Beteiligungs-, Markt-, Liquiditäts- und Non Financial Risk (und hier vor allem operationelles Risiko) sowie Reputationsrisiko Bedeutung. Mit dieser ESG-Heatmap im Rahmen der Risikoinventur erfolgt die Berücksichtigung und Integration von ESG-Risiken in der gesamten Risikoorganisation. Diese Bewertung wird jährlich im Risikoinventurprozess überarbeitet. Im Geschäftsjahr 2023 wurde durch die Abteilung ESG-Transformation mittels externer Unterstützung eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse unter Betrachtung der Inside-out- und der Outside-in-Perspektive durchgeführt. Nähere Informationen sind in der Nichtfinanziellen Berichterstattung enthalten.
Auswirkungen aus ESG-Faktoren können sich einerseits aus physischen Risiken ergeben, wie beispielsweise Folgewirkungen von Klimaereignissen. Diese können sich in Ausfällen von Kreditnehmern oder Wertminderungen von Kreditsicherheiten niederschlagen. Andererseits können Auswirkungen aus sogenannten Transitionsrisiken resultieren, die beispielsweise mit politischen oder technologischen Entwicklungen einhergehen. So können sich zur Erreichung bestimmter klimapolitischer Zielsetzungen beschlossene Lenkungsmaßnahmen stark nachteilig auf Branchen mit höherer Umweltbelastung auswirken. Banken mit Finanzierungen in diesen Branchen sind somit davon in hohem Maße betroffen. Eine Analyse der einzelnen Branchen hinsichtlich ESG-Relevanz und daraus folgender Umgang mit diesen Branchen in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe erfolgte auch im Jahr 2023. Als Anhang zur nachhaltigen Positionierung mit den definierten Positiv-/Negativkriterien wurden ESG-Branchen-Handbücher erstellt, die den Umgang mit Kunden aus diesen Branchen klar definieren. Dadurch werden potenzielle ESG-Risiken schon im Vorfeld einer möglichen Geschäftsbeziehung reduziert. Im Rahmen der Kreditantragsstrecken werden mögliche weitere ESG-Risiken anhand eines Softfacts-Fragenkatalog erhoben, die im Falle einer negativen Betrachtung zum Ausschluss dieser Kundenbeziehung führen kann.
Notes279
Neben den gesellschafts- und umweltpolitischen Motivationen zur Betrachtung von ESG-Faktoren stellen auch Gesetzgeber und Aufsicht hohe Anforderung hinsichtlich Nachhaltigkeitsrisiken und -berichterstattung an den Finanzsektor. Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe – und damit auch die RLB NÖ-Wien - setzt daher auch im Jahr 2023 mit ihren Projekten zu den Themen ESG-Faktoren/Risiken, ESG-Marktprogramm sowie ESG-Taxonomie zusätzliche Anstrengungen zur weiteren Umsetzung und Integration von Nachhaltigkeitsthemen in allen Bereichen der Bankengruppe. Das bedeutet, beginnend bei der Governance der Bankengruppe, über Außenauftritt, Produktangebote, Kundenunterstützung und Risikomanagement sowie Risikomessung und Stesstests werden ESG-Themen, -Faktoren und -Risiken einbezogen. An der Umsetzung eines ESG-Corporate-Ratings (ISS-Ratings) wird in der Bankengruppe ebenfalls mit hoher Priorität gearbeitet. Damit wird eine der wesentlichen Herausforderungen des ESG-Themas bewerkstelligt. Im Jahr 2023 erstellte die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe erstmals einen ESG-Stresstest. Dieser liefert, anhand aktuell verfügbarer Daten und getroffener Annahmen, im Vergleich mit dem EZB-ESG-Stresstest 2022 plausible und erwartbare Ergebnisse.
Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Gruppe sind in der „Nicht finanziellen Erklärung“ im Konzernlagebericht nachzulesen.
Institutsbezogene Sicherungssysteme
Der Raiffeisensektor hat seit dem Jahr 2021 eine sektoreigene Einlagensicherung (siehe nachstehende Angaben zum Thema Einlagensicherung) sowie ein Raiffeisen-IPS (R-IPS: Raiffeisen-Institutional Protection Scheme) im Sinne der Art. 49 Abs. 3 und 113 Abs. 7 CRR im Einsatz. Die EZB und die FMA haben ihre Bewilligungen für ein österreichweites Raiffeisen-IPS (R-IPS) mit Bescheid vom 12. Mai 2021 bzw. 18. Mai 2021 erteilt. Die RLB NÖ-Wien und die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien sind somit Mitglieder dieses R-IPS.
Das R-IPS ist das Sicherungssystem des Raffeisen-Geldsektors und dient der Erhaltung der Mitgliedsinstitute in einem nachhaltigen und wirtschaftlich gesunden Zustand, der Absicherung ihres Bestandes, Sicherung der Früherkennung und zur Vermeidung eines Konkurses sowie vor allem der Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität sowie der Zahlungsfähigkeit (Solvenz, Solvabilität und Mindestkapitalausstattung). Zur Sicherstellung der Solidarhaftung dieses Sicherungssystems erfolgen quartalsweise aggregierte Betrachtungen der Kapitaladäquanz auf R-IPS-Ebene. Diese Haftungsvereinbarung ermöglicht es den Instituten zum einen Positionen in Eigenmittelinstrumenten anderer Vertragspartner nicht von den eigenen Eigenmitteln abziehen zu müssen (Art. 49 Abs. 3 CRR). Zum anderen dürfen die Institute Risikopositionen gegenüber anderen Vertragsparteien von der Anforderung der Berechnung der risikogewichteten Positionsbeträge ausnehmen (Art. 113 Abs. 7 CRR).
Der Vertrag zum R-IPS sieht klare Überwachungs- und Risikomaßnahmen vor. Demgemäß verfügt das R-IPS über ein geeignetes und einheitlich geregeltes System für die Bewertung und Steuerung der Risiken. Dadurch ist ein vollständiger Überblick über die Risikosituationen der einzelnen Mitglieder und das R-IPS insgesamt gewährleistet. Darüber hinaus definiert der R-IPS-Vertrag entsprechende Gremien und Beschlussinstanzen.
Damit ist zur gesamthaften Steuerung des R-IPS ein umfangreiches Reporting (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Risikobericht) sichergestellt, welches auch als Entscheidungsgrundlage für Steuerungsmaßnahmen dient.
Diese Aufgaben werden durch eine eigene Einheit im Raiffeisensektor, die Sektor Risiko eGen (SRG) der Raiffeisen-Bankengruppe Österreich, ausgeführt. Um diese Aufgaben möglichst effizient erfüllen zu können, besteht entsprechend der Verträge ein Früherkennungssystem, mit Hilfe dessen Problemfälle bei einzelnen Mitgliedern sowie beim R-IPS in seiner Gesamtheit möglichst frühzeitig erkannt werden sollen bzw. diesen vorgebeugt werden soll.
Europäischer Abwicklungsfonds
Die Richtlinie über die Sanierung und Abwicklung von Banken soll sicherstellen, dass im Krisenfall einer Bank in erster Linie Eigentümer und Gläubiger der notleidenden Bank die Kosten einer Sanierung oder Abwicklung tragen und keine Steuergelder für Bankenrettungen verwendet werden müssen.
280Notes
Kreditinstitute sind verpflichtet, Sanierungspläne zu erstellen. Bei Schieflage eines Instituts kann die Aufsicht bereits frühzeitig von ihren Eingriffsrechten Gebrauch machen. Sollte die seit 1. Jänner 2015 etablierte Abwicklungsbehörde der Auffassung sein, dass ein Kreditinstitut nicht länger lebensfähig ist, werden konkrete Abwicklungsmaßnahmen vorgesehen (siehe auch Angaben zu
R-IPS Sanierungsplan).
Um Aufwendungen nicht durch öffentliche Mittel zu bedienen, wurde ein einheitlicher Abwicklungsfonds (SRF) gemäß SRM-Verordnung (EU Nr. 806/2014) auf europäischer Ebene errichtet, der durch risikogewichtete Beitragszahlungen aller Banken ex ante dotiert wird.
Die Zielgröße des Fonds (Single Resolution Fund - SRF) soll bis Ende dieses Jahres (2023) 1 Prozent der gedeckten Einlagen aller Kreditinstituten der einundzwanzig Ländern der Bankenunion betragen. Der Fonds wurde in den letzten acht Jahren aufgebaut und wird unter Berücksichtigung des aktuellen jährlichen Wachstums der gedeckten Einlagen im Jahr 2023 ein Volumen von rund EUR 77,6 Mrd.3 aufweisen (das endgültige Volumen stand zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht zur Verfügung). Die individuelle Beitragshöhe bemisst sich nach der Größe und dem Risikoprofil des jeweiligen Instituts, die vom Single Resolution Board (SRB) jährlich berechnet und der FMA vorgegeben wird.
Der Beitrag der RLB NÖ-Wien im Jahr 2023 betrug EUR 9,0 Mio.
Hinsichtlich weiterer Angaben zum Europäischer Abwicklungsfonds wird auf Note (51) – Sonstige Vereinbarungen verwiesen.
Solidaritätsverein der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien
Die RLB NÖ-Wien hat gemeinsam mit den nö. Raiffeisenbanken über die Einrichtung des Solidaritätsvereins sichergestellt, dass Mitglieder, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, durch geeignete Maßnahmen Hilfestellung erfahren. Der Solidaritätsverein stellt somit eine zusätzliche Sicherungseinrichtung zu der unten dargestellten Österreichischen Raiffeisen-Sicherungseinrichtung eGen (ÖRS) vormals Sektor-Risiko eGen. dar.
Einlagensicherung
Mit dem Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes (ESAEG) vom 14. August 2015 (Umsetzung der EU-Richtlinie 2014/49/EU) ist das System der Einlagensicherung mit der Zielsetzung, Einlagen von Kunden im Insolvenzfall der Bank zu sichern, definiert.
Hinsichtlich weiterer Angaben zur Einlagensicherung wird auf Note (51) Sonstige Vereinbarungen verwiesen.
Kundengarantiegemeinschaft des Raiffeisensektors
Notes281
Über die internen Maßnahmen zur Risikoerkennung, -messung und -steuerung hinausgehend, ist die RLB NÖ-Wien Mitglied der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft. Diese Gemeinschaft aus Raiffeisenbanken, Raiffeisenlandesbanken und der RBI garantiert gegenseitig alle Kundeneinlagen und die eigenen Wertpapieremissionen bis zu 100 Prozent, die bis 30. September 2019 getätigt bzw. erworben wurden. Neues Einlagengeschäft ab dem 1. Oktober 2019 ist vom Schutz der Kundengarantiegemeinschaft nicht mehr umfasst. Auch die Aufstockung von vorhandenen Einlagen (im Rahmen eines bestehenden Kontos) ab 1. Oktober 2019 gilt als neues Einlagengeschäft und ist damit von der Sicherung der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft nicht mehr umfasst. Damit kommt es insgesamt zu einem Abschmelzen des gesicherten Einlagenbestandes.
Die Kundengarantiegemeinschaft ist zweistufig organisiert. Einerseits auf Landesebene, auf der beispielsweise Raiffeisenbanken aus Niederösterreich gegenseitig Kundeneinlagen garantieren, und andererseits gibt es als zweite Sicherheitsstufe die Bundeskundengarantiegemeinschaft, die dann zum Tragen kommt, wenn die jeweilige Landessicherung nicht ausreicht. Somit stellt die Kundengarantiegemeinschaft der Raiffeisenbanken, Raiffeisenlandesbanken und der RBI ein doppeltes Netz für die Sicherheit der Kundeneinlagen dar.
Zu weiteren Angaben zur Kundengarantiegemeinschaft wird auf Note (51) Sonstige Vereinbarungen verwiesen.

(33) Hedge Accounting
In folgendem Abschnitt werden Details zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen, zu Grundgeschäften, Sicherungsinstrumenten, abgesicherten Risiken sowie zur Risikomanagementstrategie des Konzerns dargestellt.
Die Hedge Accounting-Aktivitäten und -Ziele im RLB NÖ-Wien-Konzern beziehen sich auf zinsrisikotragende Aktiv- oder Passivpositionen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert und nicht ausgefallen sind. Die abgesicherten Vermögenswerte gehören dem Geschäftsmodell „Hold to Collect“ an und erfüllen das Zahlungsstromkriterium. Für Sicherungsbeziehungen, die die Voraussetzungen für Hedge Accounting erfüllen, werden prospektiv und retrospektiv Effektivitätsnachweise erbracht. Zinsrisikosteuerung und Effektivitätsmessung erfolgen in getrennten Geschäftsbereichen der Bank und somit unabhängig voneinander. Ziel des Zinsrisikomanagements ist die Optimierung von Zinsrisikopositionen aus Risiko- und Ertragsgesichtspunkten. Zu diesem Zweck und zur Einhaltung interner sowie externer Vorschriften und Beschränkungen wird das Zinsrisiko sowohl im Hinblick auf die Ertragssituation als auch auf den ökonomischen Wert gesteuert. Wie in unten angeführten Details ersichtlich, setzt die RLB NÖ-Wien Interest Rate Swaps und Floors als Sicherungsinstrumente zur aktiven Steuerung des Zinsrisikos ein. Das verfolgte Ziel besteht in der Risikobegrenzung, bei der zinsbedingte Wertänderungen des Grundgeschäfts durch Abschluss eines Sicherungsderivats kompensiert werden sollen. Wenn Finanzinstrumente ein entsprechend großes Nominale bzw. ausstehenden Betrag aufweisen und davon auszugehen ist, dass dieser über die Laufzeit konstant gehalten wird, dann werden diese in der Regel auf Einzelbasis gegen Fair Value-Änderungen abgesichert. Finanzinstrumente, die kleine Volumina aufweisen oder Tilgungsstrukturen beinhalten, werden in Laufzeitbänder gebündelt und mittels Portfolio-Hedging abgesichert. Details zur allgemeinen Vorgehensweise im Hedge Accounting siehe auch Kapitel „Derivate und Hedge Accounting“ unter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
In unten angeführter Darstellung sind das zeitliche Profil (Restlaufzeit) des Nominalbetrags von Sicherungsinstrumenten in Fair Value Hedge-Beziehungen sowie abgesicherte durchschnittliche Fixzinssätze, ersichtlich.
2023
in TEUR
< 1 Monat
1-6 Monate
6-12 Monate
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Interest Rate Swaps - Fair Value Hedge Aktiva Geschäfte
 
 
 
 
 
Nominale
0
45.000
165.000
1.322.238
2.145.960
durchschnittlicher Fixzinssatz in %
0,00
-0,53
1,09
2,43
2,24
Interest Rate Swaps - Fair Value Hedge Passiva Geschäfte
 
 
 
 
 
Nominale
54.583
556.000
653.500
3.226.988
3.135.013
durchschnittlicher Fixzinssatz in %
2,19
0,29
1,27
1,82
2,41

282Notes
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr sind in folgender Tabelle dargestellt.
2022
in TEUR
< 1 Monat
1-6 Monate
6-12 Monate
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Interest Rate Swaps - Fair Value Hedge Aktiva Geschäfte
 
 
 
 
 
Nominale
3.253
134.607
109.450
911.969
1.331.236
durchschnittlicher Fixzinssatz in %
1,79
1,35
1,21
1,49
1,91
Interest Rate Swaps - Fair Value Hedge Passiva Geschäfte
 
 
 
 
 
Nominale
5.000
79.750
349.554
3.953.200
2.469.939
durchschnittlicher Fixzinssatz in %
1,71
2,06
1,89
1,33
2,09

Notes283
In unten angeführter Aufstellung sind Nominalvolumen, Buchwerte sowie Fair Value-Änderungen der als Sicherungsinstrumente eingesetzten Derivate ersichtlich. Es handelt sich dabei um Interest Rate Swaps zur Absicherung gegen das Zinsänderungsrisiko, wobei eine Aufschlüsselung nach Grundgeschäften vorgenommen wird, sowie um Floors getrennt nach 3- und 6- Monats- EURIBOR. Die Wertänderungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter „Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten“ ersichtlich (siehe Note (6)). Aktiv- und passivseitige Buchwerte dieser Zinsabsicherungsinstrumente finden sich im jeweiligen Bilanzposten „Derivate - Hedge Accounting“.
2023
 
Buchwert
 
 
 
 
in TEUR
Nominale
Aktiva
Passiva
Fair Value-Änderung
GuV-Ausweis Fair Value-Änderung
GuV-Auswirk-ung Ineffekti-vität
GuV-Ausweis Ineffekti-vität
Zinsrisiko - Mikro-Hedge
 
 
 
 
 
 
 
Interest Rate Swaps - Schuldverschreibungen
2.874.960
95.866
87.970
-142.141
G/V aus Hedge Accounting
-3.742
G/V aus Hedge Accounting
Interest Rate Swaps - Kredite und Darlehen
803.238
37.183
17.766
-33.982
G/V aus Hedge Accounting
-482
G/V aus Hedge Accounting
Interest Rate Swaps - Einlagen
407.695
12.933
8.131
20.478
G/V aus Hedge Accounting
-363
G/V aus Hedge Accounting
Interest Rate Swaps - verbriefte Verbindlichkeiten
7.218.390
50.404
239.198
279.538
G/V aus Hedge Accounting
1.177
G/V aus Hedge Accounting
Zinsrisiko - Portfolio-Hedge
 
 
 
 
 
 
 
Interest Rate Swaps - Portfolio Aktiv
3.500.204
323.993
77.830
-158.982
G/V aus Hedge Accounting
-2.121
G/V aus Hedge Accounting
Interest Rate Swaps - Portfolio Passiv
2.044.000
8.649
108.257
62.727
G/V aus Hedge Accounting
3.241
G/V aus Hedge Accounting
Floors - Portfolio Aktiv
5.525.200
29.956
100.794
564
G/V aus Hedge Accounting
2.062
G/V aus Hedge Accounting
Floors - Portfolio Aktiv 3-Monats-Euribor
2.150.400
0
14.527
-2.773
G/V aus Hedge Accounting
-14
G/V aus Hedge Accounting
Floors - Portfolio Aktiv 6-Monats-Euribor
3.374.800
29.956
86.267
3.338
G/V aus Hedge Accounting
2.077
G/V aus Hedge Accounting

284Notes
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr sind in folgender Tabelle dargestellt.
2022
 
Buchwert
 
 
 
 
in TEUR
Nominale
Aktiva
Passiva
Fair Value-Änderung
GuV-Ausweis Fair Value-Änderung
GuV-Auswirk-ung Ineffekti-vität
GuV-Ausweis Ineffekti-vität
Zinsrisiko - Mikrohedge
 
 
 
 
 
 
 
Interest Rate Swaps - Schuldverschreibungen
1.912.521
127.837
9.791
407.583
G/V aus Hedge Accounting
4.753
G/V aus Hedge Accounting
Interest Rate Swaps - Kredite und Darlehen
577.995
58.899
1.655
94.081
G/V aus Hedge Accounting
1.477
G/V aus Hedge Accounting
Interest Rate Swaps - Einlagen
401.911
7.977
22.028
-112.448
G/V aus Hedge Accounting
-364
G/V aus Hedge Accounting
Interest Rate Swaps - verbriefte Verbindlichkeiten
6.455.531
107
478.610
-615.064
G/V aus Hedge Accounting
-2.398
G/V aus Hedge Accounting
Zinsrisiko - Portfolio-Hedge
 
 
 
 
 
 
 
Interest Rate Swaps - Portfolio Aktiv
2.422.141
446.606
1.233
407.644
G/V aus Hedge Accounting
-23.094
G/V aus Hedge Accounting
Interest Rate Swaps - Portfolio Passiv
2.135.250
264
200.134
-214.962
G/V aus Hedge Accounting
4.216
G/V aus Hedge Accounting
Floors - Portfolio Aktiv
5.721.200
37.411
107.732
72.299
G/V aus Hedge Accounting
-502
G/V aus Hedge Accounting
Floors - Portfolio Aktiv 3-Monats-Euribor
2.270.400
0
8.990
24.510
G/V aus Hedge Accounting
2.378
G/V aus Hedge Accounting
Floors - Portfolio Aktiv 6-Monats-Euribor
3.450.800
37.411
98.742
47.789
G/V aus Hedge Accounting
-2.880
G/V aus Hedge Accounting

Notes285
In folgender Darstellung sind Details zu Grundgeschäften in bilanzierten Sicherungsbeziehungen ersichtlich. Dies sind im Rahmen des Hedge Accountings ermittelte Buchwerte sowie Buchwertveränderungen der jeweils abgesicherten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Die Wertänderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter „Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten“ unter „Gewinne/Verluste aus Hedge Accounting“ ausgewiesen. Nähere Details dazu finden sich auch unter Note (6). Wird eine Hedge-Beziehung bei nicht ausgeschiedenem Grundgeschäft aufgelöst, ist ab dem Zeitpunkt der Beendigung der Sicherungsbeziehung das Hedge Adjustment des Grundgeschäfts über die Restlaufzeit in das Zinsergebnis zu amortisieren.
2023
in TEUR
Buchwert der Grundgeschäfte
Kumulierte Beträge aus Fair Value Anpassungen der Grundgeschäfte
Fair Value Änderungen der Grund-geschäfte
Kumulierte Fair Value Anpassungen dedesignierter Grund-geschäfte
 
Aktiva
Passiva
Aktiva
Passiva
 
 
Zinsrisiko - Mikro-Hedge
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Verm. zu fortgeführten Anschaffungskosten
3.644.543
 
-8.402
 
171.899
4.659
Schuldverschreibungen
2.857.124
 
15.036
 
138.399
0
Kredite und Darlehen
787.419
 
-23.438
 
33.500
4.659
Finanzielle Verb. zu fortgeführten Anschaffungskosten
 
9.217.396
 
-221.945
-299.202
105
Einlagen
 
414.847
 
-235
-20.841
105
Verbriefte Verbindlichkeiten
 
8.802.549
 
-221.710
-278.361
0
Zinsrisiko - Portfolio-Hedge
 
 
 
 
 
 
Portfolio-Hedge*
8.388.405
2.192.290
137.065
39.658
98.873
-330.109
Portfolio-Hedge Aktiv
4.056.104
 
124.557
 
156.861
-380.739
Portfolio-Hedge Passiv
 
2.192.290
 
39.658
-59.487
123.228
Portfolio-Hedge Aktiv Floors
4.332.300
 
12.507
 
1.498
-72.599
Portfolio-Hedge Aktiv Floors 3-Monats-Euribor
2.099.035
 
2.428
 
2.759
-15.898
Portfolio-Hedge Aktiv Floors 6-Monats-Euribor
2.233.265
 
10.079
 
-1.261
-56.701
*Die unter Buchwert ausgewiesenen Beträge entsprechen dem synthetischen Grundgeschäft zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 unter Berücksichtigung der Designationsquote.

286Notes
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr sind in folgender Tabelle dargestellt.
2022
in TEUR
Buchwert der Grundgeschäfte
Kumulierte Beträge aus Fair Value Anpassungen der Grundgeschäfte
Fair Value Änderungen der Grund-geschäfte
Kumulierte Fair Value Anpassungen dedesignierter Grund-geschäfte
 
Aktiva
Passiva
Aktiva
Passiva
 
 
Zinsrisiko - Mikro-Hedge
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Verm. zu fortgeführten Anschaffungskosten
2.346.643
 
-187.135
 
-495.433
5.551
Schuldverschreibungen
1.824.545
 
-129.360
 
-402.830
0
Kredite und Darlehen
522.099
 
-57.775
 
-92.604
5.551
Finanzielle Verb. zu fortgeführten Anschaffungskosten
 
6.993.910
 
-521.392
-724.750
0
Einlagen
 
391.100
 
-21.180
-112.084
0
Verbriefte Verbindlichkeiten
 
6.602.811
 
-500.212
-612.666
0
Zinsrisiko - Portfolio-Hedge
 
 
 
 
 
 
Portfolio-Hedge*
7.259.495
2.293.010
-134.780
-50.321
-284.361
-240.599
Portfolio-Hedge Aktiv
2.668.730
 
-102.712
 
-430.737
-355.139
Portfolio-Hedge Passiv
 
2.293.010
 
-50.321
219.177
151.604
Portfolio-Hedge Aktiv Floors
4.590.765
 
-32.068
 
-72.801
-37.064
Portfolio-Hedge Aktiv Floors 3-Monats-Euribor
2.262.320
 
-5.716
 
-22.132
-14.402
Portfolio-Hedge Aktiv Floors 6-Monats-Euribor
2.328.445
 
-26.352
 
-50.669
-22.662
*Die unter Buchwert ausgewiesenen Beträge entsprechen dem synthetischen Grundgeschäft zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 unter Berücksichtigung der Designationsquote.

Notes287
(34) Interest Rate Benchmark Reform
Aufgrund der verabschiedeten EU-Benchmark-Verordnung (Verordnung (EU) 2016/1011 vom 8.  Juni 2016) findet eine umfangreiche Ablöse bisheriger Interbank-Angebotssätze („IBORs“ – Interbank offered rates) durch neue bzw. neu ermittelte „Risk-Free Rates“ (RFR), statt.
Im Rahmen eines bereichsübergreifenden Umsetzungsprojekts zur IBOR-Ablöse erfolgte mit Jahreswechsel 2021/2022 eine Umstellung der Geschäfte, welchen auslaufende LIBOR-Indikatoren für die Währungen CHF, GBP, USD und JPY zugrunde liegen, auf die entsprechenden Nachfolgeindikatoren (CHF LIBOR auf SARON, GBP LIBOR auf SONIA, USD LIBOR: Fristigkeiten 1 Woche und 2 Monate auf SOFR sowie JPY auf den JPY LIBOR in synthetischer Form); zudem erfolgte die Umstellung jener Geschäfte mit dem EONIA als zugrundeliegenden Indikator auf den Nachfolgeindikator €STR. Im November 2022 folgte die Umstellung der Geschäfte, denen der synthetische LIBOR-JPY zugrunde lag auf den Nachfolgeindikator TORF. Das verbleibende Bestandsgeschäft in USD-LIBOR (Fristigkeiten ungleich 1 Woche, 2 Monate) wurde bis zum 30. Juni 2023 auf den Nachfolgeindikator SOFR umgestellt.
Es ergaben sich durch den erfolgreichen Austausch der Referenzzinssätze keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des RLB NÖ-Wien-Konzerns.
(35) Fair Value von Finanzinstrumenten
Finanzinstrumente - zum Fair Value ausgewiesen
Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwertes wird anhand einer Bemessungshierarchie (Fair Value Hierarchie) zwischen Bewertungen verschiedener Levels unterschieden: Auf Level I werden verfügbare Marktpreise herangezogen (im Wesentlichen bei an Börsen und auf aktiven und funktionsfähigen Märkten gehandelten Wertpapieren und Derivaten). Sind keine Marktpreise verfügbar, werden Bewertungsmodelle, insbesondere Barwertmodelle und Optionspreismodelle verwendet. Auf Level II werden dabei Inputdaten verwendet, die sich direkt oder indirekt auf beobachtbare Marktdaten stützen. Auf Level III erfolgt die Bewertung anhand von Modellen, bei denen die Marktwertermittlung anhand bankinterner Annahmen oder aufgrund externer Bewertungsquellen erfolgt. Die Leveleinteilung bzw. -umgruppierung der Finanzinstrumente wird quartalsweise zum Ende der Berichtsperiode durchgeführt.
Bei einem aktiven Markt handelt es sich um einen Markt, in dem Transaktionen von Vermögenswerten und Schulden mit ausreichender Häufigkeit und ausreichendem Volumen statt-finden, sodass Preisinformationen laufend zur Verfügung stehen. Indikatoren für aktive Märkte können auch die Anzahl, die Häufigkeit der Aktualisierung oder die Qualität der Quotierungen (z.B. Banken oder Börsen) sein. Weiters sind auch enge Bid/Ask-Spannen sowie Quotierungen der Marktteilnehmer innerhalb eines bestimmten Korridors Anzeichen für einen aktiven liquiden Markt.
Derivate (inkl. Hedge Accounting)
In der RLB NÖ-Wien kommen für die Bewertung von Derivaten marktübliche, bekannte Bewertungsmethoden zur Anwendung. Over the Counter (OTC)-Derivate, bspw. Zinsswaps, Währungsswaps oder Zinstermingeschäfte, werden über das für diese Produkte marktübliche Discounted Cash Flow (DCF)-Modell bewertet. Für OTC-Optionen, z.B. Währungsoptionen oder Zinsoptionen, werden dem Marktstandard entsprechende Bewertungsmodelle wie das Garman-Kohlhagen Modell, Bachelier sowie Black ´76 verwendet.
288Notes
Um das Kontrahentenausfallrisiko bei nicht durch Collateral besicherten OTC-Derivaten zu berücksichtigen, wird eine Wertanpassung (Credit Value Adjustment, CVA) durchgeführt, welche die Kosten einer Absicherung dieses Risikos auf dem Markt darstellt. Das CVA berechnet sich als Produkt von erwartetem positivem Marktwert des Derivats (Expected Positive Exposure, EPE), Verlustquote im Falle eines Ausfalls (Loss Given Default, LGD) und Ausfallwahrscheinlichkeit des Kontrahenten (Probability of Default, PD), wobei der EPE durch Simulation und der LGD sowie der PD über Marktdaten (Credit Default Swap (CDS)-Spreads, sofern dieser direkt für den jeweiligen Kontrahenten vorhanden ist, bzw. über ein Mapping der Bonität des Kontrahenten auf Referenzkontrahenten eruierbar ist) ermittelt werden. Das Debt Value Adjustment (DVA) stellt die Wertanpassung in Bezug auf die eigene Ausfallwahrscheinlichkeit dar. Die Berechnung erfolgt von der Methodik her analog zum CVA, anstelle des erwarteten positiven Marktwerts wird der erwartete negative Marktwert (Expected Negative Exposure, ENE) verwendet.
Sämtliche Bewertungsparameter (z.B. Zinssätze, Volatilitäten), die in die Bewertung einfließen, werden tourlich geprüft und von unabhängigen Marktdaten-Informationssystemen ermittelt.
Schuldverschreibungen
Für den Anleihebestand der RLB NÖ-Wien werden in erster Linie handelbare Marktpreise herangezogen. Sind keine Quotierungen vorhanden, so werden die Wertpapiere mittels DCF-Modell bewertet. Hier fließen als wesentliche Bewertungsparameter die Zinskurve sowie eine adäquate Risikoprämie ein. Die Ermittlung dieser Risikoprämie erfolgt über am Markt vorhandene, vergleichbare Finanzinstrumente. Für einen geringen Teil des Portfolios wird ein konservativer Ansatz gewählt und Ausfall-Risikoprämien für die Bewertung verwendet. Weiters werden auch externe Bewertungen von Dritten eingeholt, die in allen Fällen indikativen Charakter aufweisen.
Die Methoden, die zur Bewertung des beizulegenden Zeitwerts von Wertpapieren herangezogen werden, wurden von der Abteilung Marktrisikoanalyse der Bank festgelegt und durch den Vorstand beschlossen. Ziel dieser Bewertungsrichtlinien ist es, höchstmögliche Qualität der Bewertung sicherzustellen und durchgängige konsistente Bewertungsmethoden zu etablieren. Durch automatisierte Kontrollen wird sichergestellt, dass die Qualität der angewandten Modelle sowie die verwendeten Inputparameter dem definierten Standard entsprechen. Für Neubestand werden umgehend sämtliche mögliche Kursquellen geprüft, validiert und eine Entscheidung im Einklang mit den Bewertungsrichtlinien sowie den rechtlichen Anforderungen getroffen. Priorität haben hierbei marktübliche Bewertungsparameter von anerkannten Datenanbietern.
Kredite und Darlehen
Kredite und Darlehen der RLB NÖ-Wien werden mittels DCF-Methode bewertet. Hier fließen als wesentliche Bewertungsparameter die Zinskurve sowie eine adäquate Kreditrisiko- und Liquiditätsprämie mit ein. Die Ermittlung des Liquiditätsaufschlags erfolgt über am Markt vorhandene Spreadkurven. Für die Kreditrisikoaufschläge wird abhängig vom Vertragspartner ein am Markt beobachtbarerer CDS-Spread, ein gewichteter Sektor CDS-Spread oder ein aus internen IFRS 9 Risikoparametern berechneter Credit Spread verwendet. Weiters wird zu Beginn der Laufzeit ein Residualspread für das Geschäft berechnet und über die Bewertung der kompletten Laufzeit konstant gehalten. Dieser ergibt sich aus der Anforderung, dass zum Zugangszeitpunkt der Wert der diskontierten Cash Flows – inklusive Residualspread – dem Fair Value entsprechen muss. Kündigungsrechte und eingebettete Zinsoptionen werden mittels Bacheliermodell bewertet. Dazu werden historisch beobachtete vorzeitige Rückzahlungen mittels Regressionsanalyse untersucht und ein Modell entwickelt, welches die erwarteten vorzeitigen Rückzahlungen auf Geschäftsebene zuteilen kann. Dieses Modell wird jährlich evaluiert.
Notes289
Eigenkapitalinstrumente
Den Bewertungen von Eigenkapitalinstrumenten liegen unternehmensinterne Planrechnungen (DCF-Modelle) zu Grunde.
Folgende Tabelle zeigt eine Aufgliederung der zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesenen Finanzinstrumente anhand der Bemessungshierarchie nach IFRS 13 (gegliedert nach Fair Value-Level):
 
31.12.2023
31.12.2022
in TEUR
Level I
Level II
Level III
Level I
Level II
Level III
Aktiva
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
328.653
414.369
1.076
126.947
547.229
0
Derivate
0
288.460
1.076
0
400.943
0
Eigenkapitalinstrumente
0
0
0
50.715
0
0
Schuldverschreibungen
328.653
125.908
0
76.232
146.286
0
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
0
891
150.063
0
834
126.948
Eigenkapitalinstrumente
0
0
16.744
0
0
14.086
Schuldverschreibungen
0
891
0
0
834
0
Kredite und Darlehen
0
0
133.319
0
0
112.862
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
0
0
28.253
0
0
19.110
Eigenkapitalinstrumente
0
0
28.253
0
0
19.110
Derivate - Hedge Accounting
0
558.985
0
0
679.100
0
 
 
 
 
 
 
 
Passiva
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten
0
261.237
0
0
342.783
0
Derivate
0
261.237
0
0
342.783
0
Derivate - Hedge Accounting
0
639.946
0
0
821.183
0
Im Geschäftsjahr 2023 wurde i.Z.m. einem nachrangigen Darlehen eine Kauf- und Verkaufsoption abgeschlossen. Der Marktwert dieser Optionen, welcher im Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten – Derivate enthalten ist, beträgt per 31. Dezember 2023 TEUR 1.076. Die Level III-Zuteilung erfolgte im Wesentlichen aufgrund von nicht auf dem Markt beobachtbaren Kreditrisikoaufschlägen des zugrunde liegenden Nachrangdarlehens.

290Notes
Die zum Fair Value bewerteten Kredite und Darlehen werden zur Gänze Level III zugeordnet. Die Zuordnung resultiert im Wesentlichen aus den nicht am Markt beobachtbaren Kreditrisikoaufschlägen. Der Umfang dieser nicht beobachtbaren Inputfaktoren beträgt bis zu rund 38% (VJ: rund 39%). Im Geschäftsjahr sowie im Vorjahr erfolgten keine Umgliederungen von Finanzinstrumenten von Level I in Level II.
Die Zuordnung der Eigenkapitalinstrumente zu Level III erfolgte aufgrund nicht am Markt beobachtbarer Inputfaktoren für die DCF-Methode; insbesondere die auf Basis unternehmensinterner Planrechnungen ermittelten Cash Flows.
Die Entwicklung der dem Level III zugeordneten, zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Vermögenswerte vom 01. Jänner 2023 auf den 31. Dezember 2023 stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
01.01.2023
Zugänge
Abgänge
Erfolg in der GuV
Erfolg im sonstigen Ergebnis
31.12.2023
Aktiva
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
0
1.076
0
0
0
1.076
Derivate
0
1.076
0
0
0
1.076
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
126.948
24.976
-7.783
5.923
0
150.063
Eigenkapitalinstrumente
14.086
830
-1.065
2.893
0
16.744
Kredite und Darlehen
112.862
24.145
-6.718
3.030
0
133.319
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
19.110
3.137
0
0
6.007
28.253
Eigenkapitalinstrumente
19.110
3.137
0
0
6.007
28.253
Umgliederungen in Level III sowie von Level III sind seit der letzten Berichtsperiode nicht vorgenommen worden.

Notes291
Die Entwicklung der dem Level III zugeordneten, zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Vermögenswerte vom 01. Jänner 2022 auf den 31. Dezember 2022 stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
01.01.2022
Zugänge
Abgänge
Erfolg in der GuV
Erfolg im sonstigen Ergebnis
Änderung des Kon-solidierungs-kreises
31.12.2022
Aktiva
 
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
129.513
19.054
-13.942
-7.677
0
0
126.948
Eigenkapitalinstrumente
9.497
691
-26
3.925
0
0
14.086
Kredite und Darlehen
120.016
18.363
-13.916
-11.602
0
0
112.862
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
19.577
337
0
0
-660
-144
19.110
Eigenkapitalinstrumente
19.577
337
0
0
-660
-144
19.110
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Ergebnisse aus zum Stichtag in der Bilanz ausgewiesenen Finanzinstrumenten, welche dem Level III zugeordnet sind, betragen TEUR -2.148 (VJ: 1.539) und sind in den Gewinnen/Verlusten aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausgewiesen.

292Notes
Sensitivitätsanalyse der nicht beobachtbaren Parameter für Fair Value Bestand in Level III
Fließen in die Bewertung eines Finanzinstruments nicht beobachtbare Parameter ein, so besteht die Möglichkeit diese Parameter aus einer Bandbreite von alternativen Parametrisierungen zu wählen. Durch die Verschiebung der Parameter an die Enden dieser Bandbreiten (+/- 100 bps mit einem Floor bei 0) steigt der beizulegende Zeitwert der Aktivseite zum 31. Dezember 2023 um EUR +0,9 Mio. (VJ: +1,1 Mio.) oder sinkt um EUR -1,5 Mio. (VJ: -1,5 Mio.). Hierbei wurden die entsprechenden Marktgegebenheiten sowie interne Bewertungsvorgaben berücksichtigt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich alle nicht beobachtbaren Parameter (z.B. Abschläge und Kreditspannen) gleichzeitig an die Enden der Bandbreiten verschieben ist jedoch äußerst gering. Daher können aufgrund der Ergebnisse auch keine Rückschlüsse auf die tatsächlichen zukünftigen Marktwertänderungen getroffen werden.
Finanzinstrumente - nicht zum Fair Value ausgewiesen
In der nachfolgenden Tabelle werden die beizulegenden Zeitwerte sowie die Buchwerte von Finanzinstrumenten dargestellt, welche dem Geschäftsmodell folgend zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert sind. Die Gliederung erfolgt nach den von der Bank definierten Klassen von Finanzinstrumenten. Diese Finanzinstrumente werden nicht auf Basis des beizulegenden Zeitwerts gesteuert und somit in der Bilanz nicht zum Fair Value bewertet. Der beizulegende Zeitwert nimmt weder direkten Einfluss auf die Konzernbilanz noch auf die Konzern-Erfolgsrechnung.
Nähere Details in diesem Zusammenhang sind Note (32) Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht) zu entnehmen.
2023 in TEUR
Fair Value
Buchwert
Differenz
Aktiva
 
 
 
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
6.654.951
6.653.098
1.854
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
24.003.478
24.511.142
-507.664
Schuldverschreibungen
4.819.186
5.001.197
-182.011
Kredite und Darlehen
19.184.292
19.509.945
-325.653
Passiva
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
30.666.777
31.320.047
-653.270
Einlagen
21.530.532
22.072.464
-541.933
Verbriefte Verbindlichkeiten
9.136.245
9.247.583
-111.338

Notes293
Die Vergleichszahlen des Vorjahres sind in folgender Tabelle dargestellt.
2022 in TEUR
Fair Value
Buchwert
Differenz
Aktiva
 
 
 
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
2.505.688
2.504.570
1.118
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
22.080.113
23.017.381
-937.268
Schuldverschreibungen
3.895.947
4.118.147
-222.200
Kredite und Darlehen
18.184.166
18.899.234
-715.068
Passiva
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
25.032.501
25.367.249
-334.748
Einlagen
18.122.238
18.283.541
-161.304
Verbriefte Verbindlichkeiten
6.910.263
7.083.708
-173.445
Die Aufteilung der Fair Values von Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, entsprechend der Fair Value-Hierarchie stellt sich wie in folgender Tabelle erläutert dar.
2023 in TEUR
Fair Value Level I
Fair Value Level II
Fair Value Level III
Aktiva
 
 
 
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
56.188
6.550.474
48.289
Schuldverschreibungen
4.375.449
443.737
0
Kredite und Darlehen
0
0
19.184.292
Passiva
 
 
 
Einlagen
0
0
21.530.532
Verbriefte Verbindlichkeiten
0
8.950.364
185.881

294Notes
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr sind untenstehend angeführt.
2022 in TEUR
Fair Value Level I
Fair Value Level II
Fair Value Level III
Aktiva
 
 
 
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
55.504
2.425.641
24.543
Schuldverschreibungen
3.461.723
434.224
0
Kredite und Darlehen
0
309
18.183.857
Passiva
 
 
 
Einlagen
0
0
18.122.238
Verbriefte Verbindlichkeiten
0
6.519.858
390.405
Die Ermittlung der in obigen Tabellen dargestellten Fair Values von Schuldverschreibungen sowie Krediten und Darlehen der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ stellt sich analog zu den im vorangegangenen Kapitel („Finanzinstrumente – zum Fair Value ausgewiesen“) beschriebenen Bewertungsmethoden dar.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte Einlagen sind aufgrund der in die Bewertung einfließenden, nur indirekt beobachtbaren Credit Spreads dem Level III zuzurechnen. Bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten verbrieften Verbindlichkeiten, die dem Level III zuzurechnen sind, handelt es sich im Wesentlichen um nachrangige Verbindlichkeiten, für welche auf Bewertungsparameter in Form von indirekt abgeleiteten Risikoprämien, zurückgegriffen wird.

Notes295
Zusätzliche Informationen
(36) Restlaufzeitengliederung
Die Restlaufzeitengliederung von Finanzinstrumenten zum 31. Dezember 2023 ist in folgender Tabelle ersichtlich.
in TEUR
täglich fällig
bis
3 Monate
3 Monate
bis 1 Jahr
1 bis 5
Jahre
mehr als
5 Jahre oder ohne Laufzeit
Summe
AKTIVA
 
 
 
 
 
 
Kassabestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
6.653.098
0
0
0
0
6.653.098
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
0
2.281
41.217
376.649
323.950
744.098
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
11.957
23
590
9.585
128.798
150.954
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
0
0
0
0
28.254
28.254
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
781.532
990.509
2.662.101
7.446.384
12.661.847
24.542.372
Derivate - Hedge Accounting
7.505
141
4.909
35.663
510.767
558.985
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
0
-34
-1.595
4.019
-318.662
-316.273
Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen
0
0
0
0
2.405.437
2.405.437
PASSIVA
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten
0
9.491
856
64.761
186.130
261.237
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
12.160.496
4.090.680
3.486.710
7.086.151
4.593.879
31.417.916
hievon Leasingverbindlichkeiten
0
2.300
6.679
33.135
53.331
95.444
Derivate - Hedge Accounting
11.355
515
25.452
157.902
444.722
639.946
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
0
-512
-2.440
-28.915
-51.704
-83.571

296Notes
Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr stellen sich wie folgt dar.
in TEUR
täglich fällig
bis
3 Monate
3 Monate
bis 1 Jahr
1 bis 5
Jahre
mehr als
5 Jahre oder ohne Laufzeit
Summe
AKTIVA
 
 
 
 
 
 
Kassabestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
2.504.570
0
0
0
0
2.504.570
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
179
54.249
8.585
233.803
377.360
674.177
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
10.308
5
2.422
20.124
94.924
127.782
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet
0
0
0
0
19.110
19.110
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
733.600
1.375.180
2.531.594
7.259.423
11.130.346
23.030.143
Derivate - Hedge Accounting
9.303
143
7.546
59.000
603.108
679.100
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
0
-106
-2.244
-29.035
-495.598
-526.983
Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen
0
0
0
0
1.867.191
1.867.191
PASSIVA
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten
179
4.858
7.384
58.885
271.478
342.783
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
12.312.295
445.800
2.454.198
6.450.951
3.805.052
25.468.297
hievon Leasingverbindlichkeiten
0
1.392
6.063
30.929
54.997
93.382
Derivate - Hedge Accounting
14.062
209
7.661
254.767
544.486
821.183
Fair Value-Änderungen der Grundgeschäfte bei Portfolio-Hedges von Zinsrisiken
0
-147
-2.340
-61.088
-138.350
-201.925

Notes297
(37) Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Im Folgenden finden sich Details zu Forderungen, Verbindlichkeiten, Eventualverbindlichkeiten bzw. zu Aufwendungen und Erträgen gegenüber Unternehmen, an denen der RLB NÖ-Wien-Konzern beteiligt ist bzw. gegenüber der Raiffeisen-Holding
NÖ-Wien sowie deren verbundenen und at Equity-bilanzierten Unternehmen.
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und Sichteinlagen
2.457.465
2.052.462
Assoziierte Unternehmen
2.457.465
2.052.462
Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten
135.677
152.847
Mutterunternehmen
190
1.046
Über das Mutterunternehmen verbundene Unternehmen
291
53
Assoziierte Unternehmen
135.196
151.739
Über das Mutterunternehmen assoziierte Unternehmen
0
9
Finanzielle Vermögenswerte nicht zu Handelszwecken gehalten, verpflichtend zum Fair Value bewertet
1.320
0
Gemeinschaftsunternehmen
1.320
0
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
2.232.654
2.021.918
Mutterunternehmen
1.190.554
1.143.391
Verbundene Unternehmen
10.931
12.727
Über das Mutterunternehmen verbundene Unternehmen
352.196
247.568
Assoziierte Unternehmen
510.094
404.992
Über das Mutterunternehmen assoziierte Unternehmen
154.741
213.205
Gemeinschaftsunternehmen
14.137
35
Sonstige Aktiva
28.968
28.948
Mutterunternehmen
28.953
28.935
Über das Mutterunternehmen verbundene Unternehmen
6
4
Assoziierte Unternehmen
3
4
Über das Mutterunternehmen assoziierte Unternehmen
6
5

in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten
88.235
121.312
Mutterunternehmen
84.185
115.878
Über das Mutterunternehmen verbundene Unternehmen
14
0
Assoziierte Unternehmen
4.036
5.435
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet
1.131.233
362.230
Mutterunternehmen
76.170
122.036
Verbundene Unternehmen
7.752
4.415
Über das Mutterunternehmen verbundene Unternehmen
250.716
79.145
Assoziierte Unternehmen
551.359
109.161
Über das Mutterunternehmen assoziierte Unternehmen
230.657
30.851
Gemeinschaftsunternehmen
14.579
16.621
Sonstige Passiva
368
284
Mutterunternehmen
360
268
Verbundene Unternehmen
7
0
Über das Mutterunternehmen assoziierte Unternehmen
1
6
Assoziierte Unternehmen
0
10
298Notes
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen
453.967
411.080
Mutterunternehmen
97
0
Verbundene Unternehmen
4.980
30.785
Über das Mutterunternehmen verbundene Unternehmen
75.700
78.013
Assoziierte Unternehmen
104.501
84.267
Über das Mutterunternehmen assoziierte Unternehmen
265.220
217.519
Gemeinschaftsunternehmen
3.469
497

01.01.-31.12.2023
in TEUR
Zinserträge
Zins-aufwendungen
Bezogene Dienstleist-ungen, Kauf von Waren und sonstige Aufwend-ungen
Erbrachte Dienstleistungen, Verkauf von Waren, Anlagevermögen und sonstige Erträge
Mutterunternehmen
54.022
29.796
24.896
7.320
Verbundene Unternehmen
166
1
7.653
209
Über das Mutterunternehmen verbundene Unternehmen
1.506
6
491
156
Assoziierte Unternehmen
52.449
1.380
36.894
5.398
Über das Mutterunternehmen assoziierte Unternehmen
1.766
50
2.853
47
Gemeinschaftsunternehmen
290
27
6.596
699
Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen
1
3
0
0
Notes299
01.01.-31.12.2022
in TEUR
Zinserträge
Zins-aufwendungen
Bezogene Dienstleist-ungen, Kauf von Waren und sonstige Aufwend-ungen
Erbrachte Dienstleistungen, Verkauf von Waren, Anlagevermögen und sonstige Erträge
Mutterunternehmen
18.076
10.473
17.907
5.552
Verbundene Unternehmen
754
5
7.734
161
Über das Mutterunternehmen verbundene Unternehmen
4.859
51
219
144
Assoziierte Unternehmen
13.937
2.200
35.551
4.182
Über das Mutterunternehmen assoziierte Unternehmen
3.233
2
1.249
38
Gemeinschaftsunternehmen
1
52
7.189
0
Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen
7
3
0
0

300Notes
Rechtliche und geschäftliche Beziehungen mit nahestehenden verbundenen Unternehmen bestehen in folgender Weise:
  • Das Mutterunternehmen der RLB NÖ-Wien ist die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Die Geschäftsbeziehungen der RLB
    NÖ-Wien mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien umfassen als wesentlichste Position Forderungen aus der Refinanzierung der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien.
  • Die Liquiditätsmanagementvereinbarung, abgeschlossen zwischen RLB NÖ-Wien und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, regelt das Verhältnis zwischen beiden Parteien in Bezug auf Liquiditätsversorgung, -messung und -monitoring. Die Liquiditätsmanagementvereinbarung ist auf unbestimmte Zeit abgeschlossen und kann durch beide Parteien gekündigt werden.
  • Zwischen RLB NÖ-Wien und Raiffeisen-Holding NÖ-Wien besteht ein Geschäftsbesorgungsvertrag. Das Ziel ist eine synergetische und kompetente Leistungserbringung zentraler Funktionen im Konzern.
  • Die RLB NÖ-Wien ist seit dem Veranlagungsjahr 2005 Gruppenmitglied einer steuerlichen Unternehmensgruppe nach § 9 Körperschaftsteuergesetz (KStG) mit dem Gruppenträger RAIFFEISEN-HOLDING NIEDERÖSTERREICH-WIEN registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung (Raiffeisen-Holding NÖ-Wien). Sie hat mit dem Gruppenträger eine Steuerumlagevereinbarung abgeschlossen. Die steuerliche Unternehmensgruppe mit dem Gruppenträger Raiffeisen-Holding NÖ-Wien umfasst im Veranlagungsjahr 2023 neben dem Gruppenmitglied RLB NÖ-Wien 47 (VJ: 45) weitere Gruppenmitglieder. Die Steuerbemessungsgrundlage für die gesamte Gruppe ergibt sich aus der Summe der Einkünfte des Gruppenträgers sowie der zugerechneten steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder unter Berücksichtigung der steuerlichen Verlustvorträge des Gruppenträgers im gesetzlichen Ausmaß. Die RLB NÖ-Wien wird anteilig mit Gruppenkörperschaftsteuer, die auf Ebene des Gruppenträgers Raiffeisen-Holding NÖ-Wien vorgeschrieben wird, belastet. Der entsteuerbare Teil des steuerlichen Gewinns wird seitens des Gruppenträgers Raiffeisen-Holding NÖ-Wien mit der vertraglich vereinbarten Steuerumlage belastet. Im Falle eines steuerlichen Verlustes der RLB NÖ-Wien wird eine negative Steuerumlage verrechnet. Details zu Steuerumlageverrechnungsposten mit der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien finden sich in Note (22) sowie Note (29).
  • Es besteht jeweils eine umsatzsteuerliche Organschaft zwischen der RLB NÖ-Wien und den im folgenden aufgezählten Gesellschaften:
  • RAIFFEISEN-HOLDING NIEDERÖSTERREICH-WIEN registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
  • "AKTUELL" Raiffeisen Versicherungs-Maklerdienst Gesellschaft m.b.H.
  • MODAL-Gesellschaft für betriebsorientierte Bildung und Management GmbH
  • Raiffeisen Beratung direkt GmbH
  • RBE Raiffeisen Beratungs- und Entwicklungs GmbH
  • Raiffeisen Versicherungs- und Bauspar-Agentur GmbH
  • Veritas Treuhandgesellschaft für Versicherungsüberprüfung und -vermittlung m.b.H.
  • Raiffeisen Analytik GmbH
  • Die RLB NÖ-Wien hat für ihre Organe und leitenden Angestellten sowie für alle Organe der verbundenen Unternehmen eine „Directors and Officers (D&O)“-Versicherung und Vertrauensschadenversicherung abgeschlossen und trägt die damit verbundenen Kosten.
Notes301
  • Details zur Raiffeisen-Einlagensicherung bzw. des österreichweiten Raiffeisen institutsbezogenen Sicherungssystems durch die Raiffeisenbanken, die RLB NÖ-Wien sowie die weiteren Raiffeisenlandesbanken und die RBI finden sich unter Note (51) Sonstige Vereinbarungen.
  • Leasingverhältnisse mit dem Mutterunternehmen bestanden am 31. Dezember 2023 im Ausmaß von TEUR 74.875 (VJ: 73.839) an Nutzungsrechten für Grundstücke und Gebäude sowie von TEUR 77.196 (VJ: 76.460) an Leasingverbindlichkeiten. Daraus resultierte ein Zinsaufwand i.H.v. TEUR 1.065 (VJ: 1.049) sowie ein Abschreibungsaufwand i.H.v. TEUR 7.194 (VJ: 6.732).
  • Es besteht eine bedingte Aufrechnungsvereinbarung zur Aufrechnung von Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einem assoziierten Unternehmen sowie eine Aufrechnungsvereinbarung mit dem Mutterunternehmen über die gegenseitige Aufrechnung von Interbanken-Depots und Krediten.
Im Rahmen der Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen kommen die marktüblichen Konditionen zur Anwendung.
Unter Key Management sind die Mitglieder des Vorstandes und Mitglieder des Aufsichtsrates der RLB NÖ-Wien sowie die Mitglieder der Geschäftsleitung, des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien zu verstehen.
Die Beziehungen des Key Managements zur RLB NÖ-Wien stellen sich wie folgt dar:
Aktiva in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Sichteinlagen
3.379
4.119
Schuldverschreibungen
498
10
Spareinlagen
327
423
Summe
4.204
4.551
Passiva in TEUR
 
 
Girokonten
6
13
Darlehen
676
926
Sonstige Verbindlichkeiten
10
13
Summe
691
952

302Notes
In der folgenden Tabelle werden Geschäftsbeziehungen der sonstigen nahestehenden Unternehmen, auf die Personen des Key Managements der RLB NÖ-Wien einen beherrschenden Einfluss haben, zur RLB NÖ-Wien dargestellt:
Passiva in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Girokonten
45
11
Summe
45
11
In der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der nahestehenden Personen des Key Managements der RLB NÖ-Wien dargestellt:
Aktiva in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Sichteinlagen
332
235
Spareinlagen
51
50
Summe
383
285
Passiva in TEUR
 
 
Girokonten
0
5
Summe
0
5
(38) Bezüge der Organe
Die Vergütungen, die das Unternehmen an Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen leistet, betragen 2023 insgesamt TEUR 3.764 (VJ: 3.236), davon betreffen TEUR 3.043 (VJ: 2.299) kurzfristig fällige Leistungen, TEUR 720 (VJ: 935) Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Pensionen und Abfertigungen) inklusive Rückstellungsdotierung und -auflösung und TEUR 1 (VJ: 2) andere langfristige Leistungen.
Die Gesamtbezüge (inklusive Rückstellungsdotierungen/-auflösungen) früherer Geschäftsleiter und deren Hinterbliebenen sowie früherer Vorstände der RLB NÖ-Wien AG belaufen sich auf TEUR 1.014 (VJ: 990).
Die Beträge gemäß IAS 24.18A, die die RLB NÖ-Wien für die von der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien entgegengenommenen Leistungen im Bereich des Managements in Schlüsselpositionen aufgewendet hat, betragen TEUR 629 (VJ: 741).

Notes303
Zusatzangaben gemäß § 239 Abs. 1 Z4 a) UGB i.V.m. § 266 Abs. 2 UGB:
Die Bezüge der aktiven Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der RLB NÖ-Wien, gesondert für jede Personengruppe gliedert sich wie folgt:
 
Gesamtbezüge für die Tätigkeit im Geschäftsjahr
 
Vorstand
 
 
Laufendes Jahr in TEUR
2.896
*
VJ in TEUR
2.175
*
Aufsichtsrat
 
 
Laufendes Jahr in TEUR
147
 
VJ in TEUR
124
 
* Die Angaben der Bezüge von verbundenen Unternehmen wurde unter Anwendung der Schutzklausel des § 242 Abs. 4 UGB unterlassen.
(39) Kredite an Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates gemäß § 266 Z. 5 UGB
Zum Bilanzstichtag hafteten an die Mitglieder des Vorstandes bzw. an die Mitglieder des Aufsichtsrates eingeräumte Kredite und Vorschüsse i.H.v. TEUR 215 (VJ: 461) bzw. i.H.v. TEUR 67 (VJ: 146) aus. Es bestanden keine Haftungen für diesen Personenkreis. Bei den Ausleihungen an den Aufsichtsrat sind ausschließlich Kredite und Vorschüsse an die Arbeitnehmer:innen erfasst, die vom Betriebsrat in den Aufsichtsrat delegiert sind. Laufzeit und Verzinsung der Kredite entsprechen den banküblichen Usancen. Während des Geschäftsjahres wurden von den Vorstandsmitgliedern TEUR 7 (VJ: 79) und von den Aufsichtsratsmitgliedern TEUR 79 (VJ: 27) zurückgezahlt.
(40) Fremdwährungsvolumina
Im Konzernabschluss sind folgende Volumina an Vermögenswerten und Schulden in fremder Währung enthalten:
in TEUR
2023
2022
Aktiva
523.762
635.575
Passiva
461.408
415.341

304Notes
(41) Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen
Zum Jahresende bestanden folgende außerbilanzielle Verpflichtungen:
in TEUR
2023
2022
Eventualverpflichtungen
663.042
622.347
davon Bürgschaften und Haftungen
622.903
596.922
davon Akkreditive
31.915
17.202
davon sonstige Eventualverpflichtungen
8.223
8.223
Kreditrisiken
3.297.202
3.567.682
davon widerrufliche Kreditzusagen
1.327.960
1.347.240
davon unwiderrufliche Kreditzusagen
1.969.242
2.220.442
bis 1 Jahr
174.585
330.443
über 1 Jahr
1.794.657
1.889.999
(42) Pensionsgeschäfte, Wertpapierleihegeschäfte und Aufrechnungsvereinbarungen
Pensionsgeschäfte
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 besteht eine Rücknahmeverpflichtung aus echten Pensionsgeschäften i.H.v. TEUR 3.063.032 (VJ: 186.252). In diesem Zusammenhang wurden Barsicherheiten i.H.v. TEUR 8.856 (VJ: 0) und Wertpapiersicherheiten bei Clearingstellen i.H.v. TEUR 106.691 (VJ: 4.536) hinterlegt. Zum 31. Dezember 2023 bestanden wie im Vorjahr keine unechten Pensionsgeschäfte bzw. Reverse- Repo Transaktionen.
Wertpapierleihegeschäfte
Im Rahmen von Wertpapierleihegeschäften wurden zum 31. Dezember 2023 TEUR 273.280 (VJ: 348.344) entliehen. Weiters wurden eigene Schuldverschreibungen i.H.v. TEUR 1.230.000 (VJ: 1.699.600) verliehen. Dafür erhaltene Wertpapiersicherheiten in Form von geliehenen Schuldverschreibungen mit einem Nominale von insgesamt TEUR 1.230.000 (VJ: 1.693.000), wiesen zum 31. Dezember 2023 einen Fair Value i.H.v. TEUR 1.217.191 (VJ: 1.694.722) auf. In diesem Zusammenhang wurden im aktuellen Geschäftsjahr keine Barsicherheiten geleistet. Eine Rückgabeverpflichtung bezieht sich auf Wertpapiere gleicher Art und Güte.
Geschäftsvorfälle dieser Art sind in der RLB NÖ-Wien auf Basis von Standardverträgen (Global Master Repurchase Agreement, European Master Agreement, Rahmenvertrag für Wertapierdarlehen bzw. Rahmenvertrag für Wertpapierleihegeschäfte) geregelt.
Notes305
Aufrechnungsvereinbarungen
Folgende Darstellungen zeigen Marktwerte von Derivaten, für welche gemäß vertraglicher Vereinbarung Sicherheiten erhalten oder begeben wurden sowie Forderungen und Verbindlichkeiten mit bestehenden Aufrechnungsvereinbarungen.
Eine Saldierung und bilanzielle Nettodarstellung in Übereinstimmung mit IAS 32.42 erfolgt nur, wenn ein Rechtsanspruch zu einem Ausgleich auf Nettobasis sowohl jederzeitig im normalen Geschäftsverlauf als auch im Insolvenz- bzw. Konkursfall durchsetzbar ist.
Bei den in folgender Tabelle dargestellten Geschäftsvorfällen liegen keine Saldierungsvoraussetzungen gemäß IAS 32.42 vor, weshalb eine Bruttodarstellung in der Bilanz erfolgt.
Vermögen
 
 
 
zugehörige Beträge in der Bilanz nicht saldiert
 
2023 in TEUR
Bruttobeträge
in der Bilanz saldiert
in der Bilanz aus-gewiesene Nettobeträge
Finanz-instrumente
erhaltene Bar-sicherheiten
Nettobetrag
Sichteinlagen
2.456.373
0
2.456.373
-32.996
0
2.423.378
Derivate
831.258
0
831.258
-632.341
-183.959
14.958
Gesamt
3.287.631
0
3.287.631
-665.337
-183.959
2.438.336
Verbindlichkeiten
 
 
 
zugehörige Beträge in der Bilanz nicht saldiert
 
2023 in TEUR
Bruttobeträge
in der Bilanz saldiert
in der Bilanz aus-gewiesene Nettobeträge
Finanz-instrumente
gegebene Bar-sicherheiten
Nettobetrag
Einlagen von Kreditinstituten
32.996
0
32.996
-32.996
0
0
Derivate
770.197
0
770.197
-632.341
-142.487
-4.631
Gesamt
803.193
0
803.193
-665.337
-142.487
-4.631

306Notes
Die Vergleichszahlen des Vorjahres sind in unten angeführten Tabellen ersichtlich.
Vermögen
 
 
 
zugehörige Beträge in der Bilanz nicht saldiert
 
2022 in TEUR
Bruttobeträge
in der Bilanz saldiert
in der Bilanz aus-gewiesene Nettobeträge
Finanz-instrumente
erhaltene Bar-sicherheiten
Nettobetrag
Sichteinlagen
2.057.031
0
2.057.031
-24.468
0
2.032.563
Derivate
1.069.939
0
1.069.939
-810.213
-250.687
9.040
Gesamt
3.126.971
0
3.126.971
-834.681
-250.687
2.041.603
Verbindlichkeiten
 
 
 
zugehörige Beträge in der Bilanz nicht saldiert
 
2022 in TEUR
Bruttobeträge
in der Bilanz saldiert
in der Bilanz aus-gewiesene Nettobeträge
Finanz-instrumente
gegebene Bar-sicherheiten
Nettobetrag
Einlagen von Kreditinstituten
24.468
0
24.468
-24.468
0
0
Derivate
967.292
0
967.292
-810.213
-158.937
-1.858
Gesamt
991.760
0
991.760
-834.681
-158.937
-1.858
Für die Ermittlung der Eigenmittelerfordernisse rechnet die RLB NÖ-Wien gegenläufige Forderungen aus Derivatgeschäften (positive und negative Marktwerte) aus den unter einem Rahmenvertrag (für Finanztermingeschäfte) bzw. ISDA Master Agreement abgeschlossenen Einzelgeschäften mit dem jeweiligen Kontrahenten auf. Die RLB NÖ-Wien hat derartige Netting-Vereinbarungen mit zahlreichen Kreditinstituten und sonstigen Finanzinstituten abgeschlossen. Die rechtliche Durchsetzbarkeit von diesen Netting-Vereinbarungen wird auf Basis von Rechtsgutachten geprüft. Im Falle des Ausfalls einer Gegenpartei erfolgt durch diese Verträge eine Nettoabwicklung über alle Einzelgeschäfte. Die Barsicherheiten werden grundsätzlich in EUR getauscht. Im Kundengeschäft kommt Netting nicht zur Anwendung.
In obiger Aufstellung gezeigte erhaltene Barsicherheiten i.H.v. TEUR 173.298 (VJ: 222.959) sind auf der Passivseite der Bilanz unter Einlagen von Kreditinstituten und i.H.v. TEUR 10.660 (VJ: 27.728) unter Einlagen von Kunden ausgewiesen. Gegebene Barsicherheiten werden in der Bilanz unter den Sichteinlagen bzw. unter Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet ausgewiesen.
Bei Abschluss von OTC-Derivaten mit einer zentralen Gegenpartei wurden Initial Margins in Form von Wertpapieren zum 31. Dezember 2023 i.H.v. TEUR 150.558 (VJ: 169.335), welche zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zum Fair Value bewertet werden, hinterlegt. Zusätzlich ist die RLB NÖ-Wien verpflichtet, einen Sicherheiten-Beitrag zum Ausfallfonds der Abwicklungsstelle zu leisten. Diesen erbringt sie in Form von Wertpapieren (ausgewiesen unter „Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“) i.H.v. TEUR 40.319 (VJ: 54.657).
Notes307
Die Barsicherheiten für Derivate mit einer Central Counterparty erfolgen in der jeweiligen Währung des Derivats. Eine Aufrechnung aller Zahlungsansprüche aus Marktwerten von Derivaten und Collaterals gibt es nur bei Ausfall der Gegenpartei. Ein jederzeitiger Aufrechnungsanspruch liegt nicht vor.
Darüber hinaus besteht eine in obiger Tabelle dargestellte Aufrechnungsvereinbarung zur Aufrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten, ausgewiesen unter Sichteinlagen bzw. Einlagen von Kreditinstituten zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, mit einem assoziierten Unternehmen und einem seiner Tochterunternehmen. Bei den dargestellten Vereinbarungen handelt es sich um bedingte Aufrechnungsvereinbarungen, die die Aufrechnung nur im Fall eines Zahlungsausfalls oder im Insolvenzfall zulassen.
Weiters besteht eine Aufrechnungsvereinbarung mit dem Mutterunternehmen über die gegenseitige Aufrechnung von Interbanken-Depots und Krediten, welche die Saldierungsvoraussetzungen gemäß IAS 32.42 erfüllt, weshalb eine Nettodarstellung in der Bilanz erfolgt. Die Verbindlichkeit vor Netting beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 268.244 (VJ: 260.798), die Forderung vor Netting TEUR 304.074 (VJ: 214.932). Nach dem bilanziellen Netting verbleiben Sichteinlagen i.H.v. TEUR 35.831 (VJ: 45.866), ausgewiesen unter den finanziellen Verbindlichkeiten.

308Notes
(43) Als Sicherheit übertragene Vermögenswerte
Folgende in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte wurden als Sicherheiten für unten genannte Verbindlichkeiten zur Verfügung gestellt:
in TEUR
2023
2022
Hypothekarisch besicherte Forderungen im Deckungsstock für fundierte Bankschuldverschreibungen
5.174.931
4.442.553
Forderungen zur Sicherstellung von fundierten Bankschuldverschreibungen
2.281.329
2.111.108
Als Sicherheit bei der OeNB hinterlegte Wertpapiere
1.447.010
1.611.874
Wertpapiere als Sicherstellung für derivative Geschäfte und Pensionsgeschäfte
297.778
228.608
Barsicherheiten für derivative Geschäfte und Pensionsgeschäfte
151.673
159.081
Abgetretene Forderungen zugunsten der Österr. Kontrollbank AG
645.824
591.305
Abgetretene Forderungen zugunsten der Europäischen Investitionsbank
350.987
289.102
Abgetretene Forderungen zugunsten der OeNB (Credit Claims)
1.064.358
806.203
Wertpapiere im Deckungsstock für begebene fundierte Schuldverschreibungen
50.574
50.261
Wertpapierpfand für Darlehen der Europäischen Investitionsbank
66.385
21.570
Abgetretene Forderungen zugunsten der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt/Main
3.500
4.744
Deckungsstock für Mündelgeldspareinlagen
16.245
14.257
Sonstige
51.843
24.837
Gesamt
11.602.437
10.355.503
Zudem wurden von der RLB NÖ-Wien begebene Retained Covered Bonds mit einem Nominale i.H.v. TEUR 555.000 (VJ: 1.634.000) sowie geliehene Wertpapiere mit einem Nominale i.H.v. TEUR 1.493.471 (VJ: 2.041.344) als Sicherheit bei der OeNB hinterlegt.
Zusätzlich wurden Forderungen anderer Kreditinstitute i.H.v. TEUR 322.237 (VJ: 333.393) sowie hypothekarisch besicherte Forderungen anderer Kreditinstitute i.H.v. TEUR 5.482.622 (VJ: 4.857.960) in den jeweiligen Deckungsstock der RLB NÖ-Wien zur Sicherung der Ansprüche aus den fundierten Bankschuldverschreibungen aufgenommen.

Notes309
Die folgenden Verbindlichkeiten sind durch in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte besichert:
in TEUR
2023
2022
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2.231.664
3.364.439
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
7.863
8.847
Verbriefte Verbindlichkeiten
6.840.753
4.849.182
Derivate
137.591
156.195
Gesamt
9.217.871
8.378.663
(44) Treuhandgeschäfte
Am Bilanzstichtag bestanden nachstehende Volumina an nicht bilanzierten Treuhandgeschäften.
in TEUR
2023
2022
Forderungen an Kunden
24.339
16.433
Treuhandvermögen
24.339
16.433
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
24.339
16.433
Treuhandverbindlichkeiten
24.339
16.433

310Notes
Ergänzende Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen
(45) Derivative Finanzinstrumente gemäß § 64 Abs. 1 Z 3 BWG
Die nachfolgenden Tabellen bilden den Bestand der zum Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten derivativen Finanzprodukte des Bankbuchs gegliedert nach Restlaufzeiten ab. Diese sind in den Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten und Derivate - Hedge Accounting ausgewiesen.
2023 in TEUR
Nominalbeträge
Marktwerte
 
Restlaufzeit
 
 
 
 
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Gesamt
positive
negative
Insgesamt
3.572.903
12.136.873
16.297.399
32.007.175
845.607
-899.891
a) Zinsverträge
3.078.327
12.136.873
16.297.399
31.512.599
845.461
-891.081
Zinsswaps
2.307.803
10.134.680
12.110.436
24.552.919
806.152
-780.220
Zinsoptionen - Kaufkontrakte
14.612
489.159
799.808
1.303.579
39.309
0
Zinsoptionen - Verkaufkontrakte
755.912
1.513.034
3.387.155
5.656.101
0
-110.861
b) Wechselkursverträge
494.576
0
0
494.576
146
-8.810
Währungs-Swaps und Zins-Währungs-Swaps
494.576
0
0
494.576
146
-8.810
2022 in TEUR
Nominalbeträge
Marktwerte
 
Restlaufzeit
 
 
 
 
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Gesamt
positive
negative
Insgesamt
3.116.314
11.546.697
14.727.013
29.390.024
1.076.858
-1.161.442
a) Zinsverträge
2.589.143
11.546.697
14.727.013
28.862.853
1.076.594
-1.156.967
Zinsswaps
2.177.043
9.014.794
10.667.930
21.859.767
1.024.124
-1.034.357
Zinsoptionen - Kaufkontrakte
10.000
444.083
793.519
1.247.602
52.470
0
Zinsoptionen - Verkaufkontrakte
402.100
2.087.820
3.265.564
5.755.484
0
-122.610
b) Wechselkursverträge
527.171
0
0
527.171
264
-4.475
Währungs-Swaps und Zins-Währungs-Swaps
527.171
0
0
527.171
264
-4.475

Notes311
Derivative Finanzprodukte, die Handelszwecken dienen und in den Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten ausgewiesen werden, sind in folgender Tabelle ersichtlich.
2023 in TEUR
Nominalbeträge
Marktwerte
 
Restlaufzeit
 
 
 
 
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Gesamt
positive
negative
Insgesamt
48.490
33.047
9.885
91.422
1.838
-1.453
a) Zinsverträge
11.352
33.047
9.885
54.284
1.529
-1.174
Zinsterminkontrakte (Futures)
5.000
0
0
5.000
0
-162
Zinsswaps
6.195
27.168
5.539
38.902
1.514
-822
Zinsoptionen - Kaufkontrakte
0
2.300
40
2.340
15
0
Zinsoptionen - Verkaufkontrakte
157
3.579
4.306
8.042
0
-190
b) Wechselkursverträge
37.138
0
0
37.138
309
-279
Devisentermingeschäfte
36.856
0
0
36.856
306
-276
Währungsoptionen - Kaufkontrakte
141
0
0
141
3
0
Währungsoptionen - Verkaufkontrakte
141
0
0
141
0
-3
2022 in TEUR
Nominalbeträge
Marktwerte
 
Restlaufzeit
 
 
 
 
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Gesamt
positive
negative
Insgesamt
90.217
33.878
23.983
148.078
3.264
-2.525
a) Zinsverträge
33.202
27.672
23.983
84.857
2.381
-1.701
Zinsterminkontrakte (Futures)
26.500
0
0
26.500
81
0
Zinsswaps
3.737
26.302
9.184
39.223
2.244
-1.309
Zinsoptionen - Kaufkontrakte
50
0
4.858
4.908
56
0
Zinsoptionen - Verkaufkontrakte
2.915
1.370
9.941
14.226
0
-392
b) Wechselkursverträge
57.015
6.206
0
63.221
883
-824
Devisentermingeschäfte
53.089
6.206
0
59.295
856
-797
Währungsoptionen - Kaufkontrakte
1.963
0
0
1.963
27
0
Währungsoptionen - Verkaufkontrakte
1.963
0
0
1.963
0
-27
Zudem wurde im Geschäftsjahr 2023 i.Z.m. einem nachrangigen Darlehen eine Kauf- und Verkaufsoption abgeschlossen. Der beizulegende Zeitwert dieser Optionen, welche unter dem Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte zu Handelszwecken gehalten ausgewiesen wird, beträgt per 31. Dezember 2023 TEUR 1.076.
Die Nominal- bzw. Marktwerte ergeben sich aus den unsaldierten Summen aller Kauf- und Verkaufsverträge. Die Marktwerte sind hier nach Berücksichtigung des Kontrahentenausfallrisikos mit dem Marktpreis inkl. Zinsabgrenzungen (Dirty Price) angegeben.
312Notes
Derivative Zinsverträge sowie derivative wertpapierbezogene Geschäfte werden schwerpunktmäßig im Eigenhandel, derivative Wechselkursverträge sowohl im Eigen- als auch im Kundengeschäft eingesetzt.
(46) Nachrangige Verbindlichkeiten nach § 64 Abs. 1 Z. 5 BWG
In den finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten sind zum 31. Dezember 2023 nachrangige Verbindlichkeiten i.H.v. TEUR 218.761 (VJ: 513.884) enthalten. Der Bestand setzt sich aus vier nachrangigen Anleihen, einem Ergänzungskapitaltitel gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der CRR und vier nachrangigen Schuldscheindarlehen zusammen, die in Euro ausgegeben sind. Die Laufzeiten der Anleihen bewegen sich zwischen 10 und 12 Jahren, die Laufzeiten der Schuldscheindarlehen zwischen 10 und 20 Jahren. Im Bestand befinden sich folgende Anleihen, welche 10,0% des oben genannten Gesamtbetrags übersteigen:
2023
Währung
Nominale in TEUR
Zinssatz
fällig am
a.o. Kündigungs-recht
Nachrangige kündbare fest verzinsliche Anleihe 2022-2032
EUR
76.000
7,422%
21.12.2032
ja
Nachrangige Schuldverschreibungen 2014-2024 (Serie 52)
EUR
40.000
4,400%
17.04.2024
ja
Nachrangige Tier 2 Raiffeisen Fixzins-Obligation 2014-2024/6
EUR
32.326
5,000%
28.02.2024
ja
2022
Währung
Nominale in TEUR
Zinssatz
fällig am
a.o. Kündigungs-recht
Nachrangige Schuldverschreibungen 2013-2023 der RLB NÖ-Wien
EUR
266.800
5,875%
27.11.2023
nein
Nachrangige kündbare fest verzinsliche Anleihe 2022-2032
EUR
76.000
7,422%
21.12.2032
ja
Im Fall der Liquidation oder des Konkurses der Emittentin dürfen die Forderungen aus den Schuldverschreibungen erst nach den Forderungen der anderen nicht nachrangigen Gläubiger der Emittentin befriedigt werden, so dass Zahlungen auf die Schuldverschreibungen solange nicht erfolgen, wie die Ansprüche der anderen nicht nachrangigen Gläubiger der Emittentin nicht vollständig befriedigt sind.
Aufwendungen i.S.d. § 64 Abs. 1 Z. 13 BWG für nachrangige Verbindlichkeiten sind i.H.v. TEUR 27.502 (VJ: 25.103) angefallen.
Notes313
(47) Schuldverschreibungen, andere festverzinsliche Wertpapiere und begebene Schuldverschreibungen nach § 64 Abs. 1 Z. 7 BWG
Folgende Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere bzw. begebene Schuldverschreibungen sind im Jahr nach dem Bilanzstichtag fällig:
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
a)
Forderungen aus Schuldverschreibungen und anderen
festverzinslichen Wertpapieren
222.174
121.522
b)
Verbindlichkeiten aus begebenen Schuldverschreibungen
-1.270.823
-523.109
(48) Zum Börsenhandel zugelassene Wertpapiere nach § 64 Abs. 1 Z. 10 BWG
in TEUR
31.12.2023
31.12.2023
31.12.2022
31.12.2022
 
börsennotiert
nicht börsennotiert
börsennotiert
nicht börsennotiert
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
2.113.619
1.502
1.472.516
0
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
0
0
50.715
0
Beteiligungen
115.646
0
17.079
0
(49) Finanzanlagen nach § 64 Abs. 1 Z. 11 BWG
in TEUR
2023
2022
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
1.866.264
1.416.322
Gesamt
1.866.264
1.416.322
Die Zuordnung zum Anlage- oder Umlaufvermögen richtet sich entsprechend der Veranlagungsstrategie. Besteht sowohl die
Absicht als auch die Fähigkeit, einen Vermögenswert bis zur Endfälligkeit zu halten, so ist dieser dem Anlagevermögen zugeordnet.

314Notes
(50) (Nominal-)Volumen des Handelsbuches gemäß § 64 Abs. 1 Z. 15 BWG
in TEUR
2023
2022
Festverzinsliche Wertpapiere (Nominalbeträge)
1.822
44.921
Sonstige Finanzinstrumente (Derivate, Nominalbeträge)
91.422
148.078
Gesamt
93.244
192.999
(51) Sonstige Vereinbarungen
Haftungs- und Nachschussverpflichtungen
Die zusätzliche Haftungssumme bei Genossenschaften beträgt TEUR 8.223 (VJ: 8.223). Davon entfallen TEUR 10 (VJ: 10) auf verbundene Unternehmen.
Weiters bestehen wie im Vorjahr Nachschussverpflichtungen i.H.v. TEUR 841. Davon entfallen TEUR 150 (VJ: 150) auf verbundene Unternehmen und TEUR 691 (VJ: 691) auf Beteiligungen an assoziierten Unternehmen.
Die ausstehenden Einlagen blieben zum Vorjahr unverändert i.H.v. TEUR 21 (VJ: 21) bestehen. Davon entfallen TEUR 18 (VJ: 18) auf verbundene Unternehmen.
Institutsbezogenes Sicherungssystem und Einlagensicherung
Die RLB NÖ-Wien hat im Sinne der Art. 49 Abs. 3 und 113 Abs. 7 CRR gemeinsam mit anderen Banken des Raiffeisensektors einen Vertrag zur Errichtung eines österreichweiten Raiffeisen institutsbezogenen Sicherungssystems (R-IPS) abgeschlossen.
Die Vereinbarung über die Errichtung eines Institutsbezogenen Sicherungssystems (R-IPS-Vertrag) wurde mit der Raiffeisen-
Holding NÖ-Wien, der Raiffeisen Bank International AG (RBI), sämtlichen anderen Raiffeisenlandesbanken, nahezu sämtlichen österreichischen Raiffeisenbanken und -kassen, der Posojilnica Bank eGen sowie weiteren Vertragspartnern geschlossen. Mit dem R-IPS-Vertrag wird ein institutsbezogenes Sicherungssystem (R-IPS) errichtet, in dem die Vertragsparteien die in den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen des IPS Rechtsrahmens und die zu deren Umsetzung im R-IPS-Vertrag geregelten Rechte und Pflichten übernehmen. Darüber hinaus besteht zwischen den Vertragsparteien des R-IPS-Vertrages und der Österreichische Raiffeisen-Sicherungseinrichtung eGen (ÖRS) eine Treuhandvereinbarung im R-IPS, gemäß der die ÖRS als Treuhänderin für Zahlungen im Rahmen des R-IPS fungiert.
Vertragliche bzw. satzungsmäßige Haftungsvereinbarungen wurden geschlossen, die die teilnehmenden Institute gegenseitig absichern und bei Bedarf ihre Liquidität und Solvenz sicherstellen.
Das österreichweite R-IPS wurde von der EZB und FMA als Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungssystem gemäß ESAEG anerkannt. Die daran teilnehmenden Institute der Raiffeisen Bankengruppe sind dadurch gemäß den Bestimmungen des ESAEG per 29. November 2021 aus der Einlagensicherung AUSTRIA Ges.m.b.H. ausgeschieden.
Notes315
Die ÖRS verwaltet sowohl die Fondsmittel für das R-IPS als Treuhänderin ihrer Mitglieder, als auch den Fonds für die gesetzliche Einlagensicherung, übernimmt das Berichtswesen sowie die Risikofrüherkennung. Ein Gesamtrisikorat zur Steuerung des R-IPS setzt sich aus Vertretern der am R-IPS teilnehmenden Raiffeisenbanken, der Raiffeisenlandesbanken sowie der RBI zusammen. Der Anteil der RLB NÖ-Wien an den Fondsmittel des R-IPS beträgt per 31. Dezember 2023 TEUR 48.975 (VJ: 44.646).
Zur Finanzierung der gesetzlichen Einlagensicherung durch Aufbau eines ex ante dotierten Fonds hat die RLB NÖ-Wien jährlich Beiträge zu entrichten (§ 21 ESAEG). Der Beitrag für 2023 beträgt TEUR 9.030 (VJ: 6.650) und wird im Posten Sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen.
Im Falle der Auszahlung von Entschädigungen für gesicherte Wertpapierdienstleistungen (Anlegerentschädigung) kann einem Einzelinstitut im Geschäftsjahr eine Beitragsleistung bis zu maximal 1,5% der Bemessungsgrundlage gemäß Art. 92 Abs. 3 lit. A der CRR zuzüglich des 12,5-fachen des Eigenmittelerfordernisses für das Positionsrisiko gemäß Teil 3 Titel IV Kapitel 2 der CRR vorgeschrieben werden (§ 49 ESAEG), somit für die RLB NÖ-Wien maximal TEUR 172.662 (VJ: 166.165).
Kundengarantiegemeinschaft
Die RLB NÖ-Wien ist Mitglied des Vereins „Raiffeisen Kundengarantiegemeinschaft Niederösterreich-Wien“. Nach den Bestimmungen der Vereinssatzung übernehmen die Vereinsmitglieder eine vertragliche Haftungsverpflichtung, durch die sie solidarisch die Erfüllung der (i) vor dem 1. Oktober 2019 begründeten Kundeneinlagen sowie (ii) der vor dem 1. Jänner 2019 begebenen nicht-nachrangigen Eigenemissionen jedes insolventen Vereinsmitgliedes bis zur Grenze garantieren, die sich aus der Summe der individuellen Tragfähigkeit der anderen Vereinsmitglieder ergibt. Die individuelle Tragfähigkeit eines Vereins-mitgliedes bestimmt sich nach den frei verwendbaren Reserven unter Berücksichtigung der einschlägigen Bestimmungen des BWG und der CRR. Ab 1. Jänner 2019 sind neu begebene Eigenemissionen vom Kundenschutz ausgenommen. Zudem sind ab dem 1. Oktober 2019 neu begründete Kundeneinlagen (inklusive Prolongationen und Aufstockungen bestehender Geschäfte) nicht vom Kundenschutz umfasst. Zu den geschützten Kundeneinlagen gibt es Übergangsregelungen, die dazu führen, dass sich das potenzielle Haftungsvolumen fortlaufend reduziert im Sinn eines Abschmelzens der Haftungen.
Die "Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft NÖ-Wien" ist ihrerseits Mitglied des Vereins "Raiffeisen Kundengarantiegemeinschaft Österreich", dessen Mitglieder die Raiffeisen Bank International AG (RBI) und andere Raiffeisen Landeskundengarantiegemeinschaften sind. Der Vereinszweck entspricht im Wesentlichen dem der "Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft NÖ-Wien" bezogen auf die RBI und die Mitglieder der beigetretenen Raiffeisen Landeskundengarantiegemeinschaften.
Dem Ausweis der Garantieverpflichtung wurde durch Einstellen eines Merkpostens von EUR 1,00 unter der Bilanz entsprochen, da es nicht möglich ist, die potenzielle Haftung der RLB NÖ-Wien aus der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft betraglich festzulegen.
Einheitlicher Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund, SRF)
Die Richtlinie 2014/59/EU (BRRD) und die Verordnung (EU) Nr. 806/2014 (SRM-VO) bilden als gemeinsames Regime für die Sanierung und Abwicklung von Banken die sog. zweite Säule der europäischen Bankenunion und schließen an die Regelungen des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus für Banken (SSM), die sog. erste Säule, an. In Österreich wurde die BRRD durch das Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) umgesetzt, das mit 1. Jänner 2015 in Kraft getreten ist. Als nationale Abwicklungsbehörde fungiert die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA).
316Notes
Eine wesentliche Säule des gemeinsamen Abwicklungsregimes bildet die Schaffung eines Finanzierungsmechanismus für die Abwicklung von Kreditinstituten, den Einheitlichen Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund, SRF). Das geplante Zielvolumen des SRF, das bis Ende 2023 möglichst gleichmäßig aufzubauen ist, beträgt mindestens 1% der gesicherten Einlagen innerhalb der Europäischen Bankenunion. Alle in Österreich zugelassenen CRR-Kreditinstitute sind zur Leistung von Beiträgen zum SRF verpflichtet, die den österreichischen Kreditinstituten von der FMA per Bescheid vorgeschrieben werden. Der Beitrag der RLB
NÖ-Wien für 2023 beträgt TEUR 9.027 (VJ: 15.009) und wird in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Notes317
(52) Aufsichtsrechtliche Eigenmittel
Die RLB NÖ-Wien ist Teil der Kreditinstitutsgruppe der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien (Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-KI-Gruppe). Daher unterliegt sie nicht den Bestimmungen für die KI-Gruppe bzw. den Anforderungen auf konsolidierter Basis. Für die Einhaltung eben dieser aufsichtsrechtlichen Bestimmungen auf Ebene der KI-Gruppe ist das übergeordnete Institut, die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, verantwortlich. Daher werden die aufsichtsrechtlichen Eigenmittelerfordernisse der KI-Gruppe sowohl im Konzernabschluss der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien als auch in der Folge dargestellt.
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Eingezahltes Kapital
1.032.072
1.032.072
Einbehaltene Gewinne
3.041.551
2.186.952
Abzug qualifizierte Beteiligungen
-171.667
-186.951
Kumuliertes sonstiges Ergebnis und sonstiges Eigenkapital
-792.769
-502.814
Hartes Kernkapital vor Abzugsposten
3.109.187
2.529.258
Immaterielle Vermögenswerte inkl. Firmenwerte
-7.520
-8.008
Sonstige Übergangsanpassungen am harten Kernkapital
19.153
26.781
Risikovorsorge-Backstop für notleidende Kredite (Non Performing Loans, NPLs)
-12.216
-8.150
Korrekturposten bzgl. Rücklagen für Sicherungsgeschäfte für Zahlungsströme
-87.373
-119.374
Korrekturposten für bonitätsbedingte Wertänderung Derivate
-7.088
-6.802
Wertanpassung aufgrund der Anforderung für eine vorsichtige Bewertung
-2.778
-3.282
Hartes Kernkapital nach Abzugsposten (CET1)
3.011.365
2.410.422
Zusätzliches Kernkapital
95.000
95.000
Kernkapital nach Abzugsposten (T1)
3.106.365
2.505.422
Anrechenbares Ergänzungskapital
119.217
166.439
Ergänzende Eigenmittel nach Abzugsposten
119.217
166.439
Gesamte anrechenbare Eigenmittel
3.225.582
2.671.861
Gesamtes Eigenmittelerfordernis
1.151.701
1.067.283
Harte Kernkapitalquote (CET1 Ratio)
20,92%
18,07%
Kernkapitalquote (T1 Ratio)
21,58%
18,78%
Eigenmittelquote (Total Capital Ratio)
22,41%
20,03%
Überdeckungsquote
180,07%
150,34%
Bei einer Fully-loaded-Betrachtung beträgt die Common Equity Tier 1 Ratio 20,77% (VJ: 17,84%) und die Total Capital Ratio 22,26% (VJ: 19,81%).

318Notes
Das gesamte Eigenmittelerfordernis setzt sich wie folgt zusammen:
in TEUR
31.12.2023
31.12.2022
Eigenmittelerfordernis Kreditrisiko
1.090.477
1.004.560
Eigenmittelerfordernis für das Positionsrisiko in Schuldtitel und Substanzwerte
3.183
12.193
Eigenmittelerfordernis CVA
5.808
5.105
Eigenmittelerfordernis operationelles Risiko
52.233
45.426
Gesamtes Eigenmittelerfordernis (Gesamtrisiko)
1.151.701
1.067.283
 
 
 
Bemessungsgrundlage Kreditrisiko
13.630.958
12.556.994
Gesamte Bemessungsgrundlage (Gesamtrisiko)
14.396.261
13.341.042
(53) Gesamtkapitalrentabilität nach § 64 Abs. 1 Z. 19 BWG
Die Gesamtkapitalrentabilität i.S.d. § 64 Abs. 1 Z. 19 BWG beträgt zum Stichtag 2,30% (VJ: -0,08%).
(54) Durchschnittliche Mitarbeiter:innenzahl
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer:innen (Full Time Equivalents) stellt sich wie folgt dar:
 
2023
2022
Angestellte
1.162
1.219
Arbeiter:innen
27
17
Gesamt
1.189
1.236
Notes319
(55) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag und Genehmigung des Konzernabschlusses
Die geplante Aufstockung der Anteile an der RBI auf 25% + 1 Aktie konnte mit 31. Jänner 2024 erfolgreich abgeschlossen werden.
Die RBI hat im Rahmen einer Ad-hoc-Meldung am 19. Dezember 2023 über die Absicht informiert, über ihre russische Tochter AO Raiffeisenbank 28.500.000 Stück Aktien der STRABAG SE, dies entspricht 27,78% der ausgegebenen Aktien zu erwerben. Nach Durchführung der Transaktion (Closing) ist geplant, die STRABAG-Aktien als Sachdividende an die RBI zu übertragen. Die Durchführung des Erwerbs ist abhängig von verschiedenen aufschiebenden Bedingungen, darunter der Abschluss der Sanktions-Compliance-Due-Diligence-Prüfung durch die RBI, die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden und die kartellrechtlichen Freigaben. Auskunftsgemäß wurden einzelne der erforderlichen Genehmigungen bereits zum Aufstellungszeitpunkt des vorliegenden Jahresabschlusses erteilt. Für alle erforderlichen und zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht erteilten Genehmigungen wurden bereits die erforderlichen Anträge und Unterlagen eingereicht. Nach erfolgreicher Durchführung der Transaktion ist von einem positiven Effekt auf den Unternehmenswert der RBI auszugehen.
(56) Nichtfinanzielle Erklärung
Die RLB NÖ-Wien ist gemäß § 243b Abs. 7 UGB von der Pflicht zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung befreit. Die Nachhaltigkeitsbelange der RLB NÖ-Wien werden im Zuge der konsolidierten Nichtfinanziellen Erklärung im Konzernlagebericht des Mutterunternehmens der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien dargestellt. Der Konzernlagebericht der Raiffeisen-Holding
NÖ-Wien ist am Sitz der Gesellschaft sowie beim Firmenbuch Wien erhältlich und auf der Website unter www.raiffeisenholding.com abrufbar.

320Notes
Beteiligungsübersicht (gemäß § 265 Abs. 2 UGB)
Die folgenden Tabellen weisen die Beteiligungen des RLB NÖ-Wien-Konzerns aus.
(57) In den Konzernabschluss einbezogene verbundene Tochterunternehmen
Unternehmen, Sitz (Land)
 
 
31.12.2023
31.12.2022
 
 
Gezeichnetes Kapital in EUR
Währung
Anteil in %
Anteil in %
Typ
"AKTUELL" Raiffeisen Versicherungs-Maklerdienst Gesellschaft m.b.H., Wien (A)
73.000
EUR
100,00
100,00
SU
"BARIBAL" Holding GmbH, Wien (A)
105.000
EUR
100,00
100,00
SU
NAWARO Beteiligungs GmbH (vormals: "PRUBOS" Beteiligungs GmbH), Zwettl (A)
35.000
EUR
99,80
99,80
SU
NAWARO ENERGIE Betrieb GmbH, Zwettl (A)
36.000
EUR
100,00
100,00
SU
Raiffeisen Liegenschafts- und Projektentwicklungs GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
100,00
100,00
SU
Raiffeisen Versicherungs- und Bauspar-Agentur GmbH, Wien (A)
70.000
EUR
100,00
100,00
SU
RBE Raiffeisen Beratungs- und Entwicklungs GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
100,00
100,00
SU
RLB Businessconsulting GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
100,00
100,00
SU
RLB NÖ-Wien Sektorbeteiligungs GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
100,00
100,00
FI
Veritas Treuhandgesellschaft für Versicherungsüberprüfung und -vermittlung m.b.H., Raaba (A)
50.000
EUR
100,00
100,00
SU
Legende:
Unternehmenskategorie (Typ) nach CRR
KI Kreditinstitut
FIFinanzinstitut
NDLAnbieter von Nebendienstleistungen
SU Sonstiges Unternehmen

Notes321
(58) In der Konzernbilanz at Equity-bilanzierte Unternehmen
Unternehmen, Sitz (Land)
 
 
31.12.2023
31.12.2022
 
 
Gezeichnetes Kapital in EUR
Währung
Anteil in %
Anteil in %
Typ
Raiffeisen Bank International AG, Wien (A)*
1.001.515.332
EUR
24,83
22,66
KI
Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG, Wien (A)**
---
---
---
---
SU
* Angabe Anteil in % ohne Berücksichtigung der seitens RBI gehaltenen eigenen Anteile
** Personengesellschaft, daher kein Ausweis von gezeichnetem Kapital und Anteil (jedoch unverändert 47,35%)
Legende:
Unternehmenskategorie (Typ) nach CRR
KI Kreditinstitut
FIFinanzinstitut
NDLAnbieter von Nebendienstleistungen
SU Sonstiges Unternehmen
Durch das Halten von 24,83% der Anteile an der RBI ist die RLB NÖ-Wien ihr größter Eigentümer; die RBI wird als wesentliches assoziiertes Unternehmen eingestuft. Die RBI ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen-Bankengruppe Österreich, für deren Mitglieder sie Serviceaufgaben übernimmt. Sie hält und koordiniert auch die Mindestreserve sowie die gesetzlich vorgeschriebene Liquiditätsreserve der einzelnen angeschlossenen Institute und unterstützt sie beim Liquiditätsmanagement.
Der notierte Marktpreis der RBI zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 betrug EUR 18,67 je Aktie (VJ: 15,35 je Aktie).

322Notes
Die Finanzinformationen für das wesentliche assoziierte Unternehmen RBI basierend auf dessen Konzernabschluss nach IFRS stellen sich wie folgt dar.
Assoziierte Unternehmen
Raiffeisen Bank International AG
in TEUR
2023
2022
Zinserträge
10.606.000
7.257.428
Konzernergebnis
2.578.000
3.797.096
Sonstiges Ergebnis
-1.060.000
-355.715
Konzern-Gesamtergebnis
1.518.000
3.441.381
davon Anteile der Aktionäre des Mutterunternehmens*
1.357.000
3.294.580
davon Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter
161.000
146.802
 
 
 
Vermögenswerte
198.241.000
207.057.453
Schulden
178.392.000
188.293.124
Nettovermögen
19.849.000
18.764.329
davon Anteile der Aktionäre des Mutterunternehmens
17.009.000
16.027.268
davon Anteile der nicht kontrollierenden Gesellschafter
1.231.000
1.126.858
davon AT1 Kapital
1.610.000
1.610.204
 
 
 
Anteiliges Nettovermögen
4.223.393
3.631.672
Wertminderung
-1.855.212
-1.803.890
Konzernbuchwert 31.12.
2.368.181
1.827.782
 
 
 
Konzernbuchwert 01.01.
1.827.782
1.985.246
Anschaffungskosten Umwidmungen/Zukäufe
98.567
0
Effekt Umwidmungen/Zukäufe
89.499
0
Anteilige sonstige Eigenkapitalveränderungen
-232.217
-79.314
Anteiliges Periodenergebnis
519.430
800.850
Wertaufholung/Wertminderung
129.792
-879.000
Vereinnahmte Dividende
-64.673
0
Konzernbuchwert 31.12.
2.368.181
1.827.782
* davon entfallen TEUR 108.734 (VJ: 92.313) auf Dividendenanspruch auf zusätzliches AT1 Kapital

Notes323
Aus der RBI resultieren zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 zudem folgende Eventualverbindlichkeiten:
Assoziierte Unternehmen
 
in TEUR
anteilig
RLB NÖ-Wien-Konzern
31.12.2023
Raiffeisen Bank
International AG
31.12.2023
Erteilte Kreditzusagen
9.088.028
36.601.000
Erteilte Finanzgarantien
2.423.656
9.761.000
Sonstige erteilte Zusagen
1.226.354
4.939.000
Die nachstehende Tabelle zeigt die Entwicklung des Konzernbuchwerts des at Equity-bilanzierten Unternehmens Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG:
Assoziierte Unternehmen
Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG
in TEUR
2023
2022
Umsatzerlöse
249.953
231.963
Konzernergebnis
-812
12.931
Sonstiges Ergebnis
-1.234
3.640
Konzern-Gesamtergebnis
-2.046
16.571
 
 
 
Vermögenswerte
430.817
439.529
Schulden
344.749
348.915
Nettovermögen
86.068
90.614
 
 
 
Anteiliges Nettovermögen
40.756
42.909
Wertminderung
-3.500
-3.500
Konzernbuchwert 31.12.
37.256
39.409
 
 
 
Konzernbuchwert 01.01.
39.409
43.403
Anteilige sonstige Eigenkapitalveränderungen
-585
1.724
Anteiliges Periodenergebnis
-385
6.123
Wertaufholung/Wertminderung
0
-3.500
Vereinnahmte Dividende
-1.184
-8.341
Konzernbuchwert 31.12.
37.256
39.409

324Notes
(59) Nicht vollkonsolidierte Tochterunternehmen
Tochterunternehmen, die wegen untergeordneter Bedeutung nicht vollkonsolidiert werden, stellen sich wie folgt dar:
Unternehmen, Sitz (Land)
 
 
31.12.2023
31.12.2022
 
 
Gezeichnetes Kapital in EUR
Währung
Anteil in %
Anteil in %
Typ
"CALADIA“ Beteiligungs GmbH, Wien (A)
---
---
---
100,00
FI
"Clarendo" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
100,00
---
SU
"HELIX" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
100,00
100,00
SU
MODAL-Gesellschaft für betriebsorientierte Bildung und Management GmbH, Wien (A)
400.000
EUR
75,00
75,00
SU
NAWARO Erneuerbare Energien GmbH, Zwettl (A)
35.000
EUR
100,00
100,00
SU
NÖ Raiffeisen Kommunalservice Holding GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
100,00
100,00
FI
Raiffeisen Analytik GmbH, Wien (A)
100.000
EUR
99,60
99,60
NDL
Raiffeisen Beratung direkt GmbH, Wien (A)
37.000
EUR
100,00
100,00
NDL
RLB NÖ-Wien Leasingbeteiligungs GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
100,00
100,00
FI
Raiffeisen Wien Mezzaninkapital GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
100,00
100,00
SU
TIONE Altbau-Entwicklung GmbH, Wien (A)
37.000
EUR
100,00
100,00
SU
Legende:
Unternehmenskategorie (Typ) nach CRR
KI Kreditinstitut
FIFinanzinstitut
NDLAnbieter von Nebendienstleistungen
SU Sonstiges Unternehmen

Notes325
(60) Sonstige Beteiligungen
Assoziierte Unternehmen, die wegen untergeordneter Bedeutung nicht at Equity bilanziert wurden, stellen sich wie in untenstehender Tabelle dar.
Unternehmen, Sitz (Land)
 
 
31.12.2023
31.12.2022
 
 
Gezeichnetes Kapital in EUR
Währung
Anteil in %
Anteil in %
Typ
Beta Pura, Wien (A)
35.000
EUR
50,00
---
SU
Central Danube Region Marketing & Development GmbH, Wien (A)
200.000
EUR
50,00
50,00
SU
Die Niederösterreichische Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien (A)
36.400
EUR
40,00
40,00
FI
Die Niederösterreichische Leasing Gesellschaft m.b.H. & CO KG, Wien (A)*
---
---
---
---
FI
ecoplus International GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
30,00
30,00
SU
NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH, Wien (A)
5.316.414
EUR
20,14
20,14
FI
NÖ Raiffeisen Kommunalprojekte Service Gesellschaft m.b.H., Wien (A)
50.000
EUR
74,00
74,00
FI
Raiffeisen Digital GmbH, Wien (A)
75.000
EUR
25,50
25,50
SU
Raiffeisen e-service GmbH, Wien (A)
35.000
EUR
25,50
25,50
SU
Raiffeisen Informatik Geschäftsführungs GmbH, Wien (A)
70.000
EUR
47,35
47,35
SU
Raiffeisen-Leasing Managment GmbH, Wien (A)
300.000
EUR
21,56
21,56
FI
Raiffeisen-Leasing Österreich GmbH, Wien (A)
100.000
EUR
32,34
32,34
FI
Raiffeisen NÖ-Wien Tradition & Innovation eingetragene Genossenschaft, Wien (A)
22.000
EUR
45,45
45,45
SU
Raiffeisen Software GmbH, Linz (A)
150.000
EUR
25,50
25,50
SU
RSC Raiffeisen Service Center GmbH, Wien (A)
2.000.000
EUR
46,20
46,20
SU
* Personengesellschaft, daher kein Ausweis von gezeichnetem Kapital und Anteil
Legende:
Unternehmenskategorie (Typ) nach CRR
KI Kreditinstitut
FIFinanzinstitut
NDLAnbieter von Nebendienstleistungen
SU Sonstiges Unternehmen
Für die Gesellschaften Beta Pura, Die Niederösterreichische Leasing Gesellschaft m.b.H., NÖ Raiffeisen Kommunalprojekte Service Gesellschaft m.b.H. sowie RSC Raiffeisen Service Center GmbH liegt gemäß IFRS 11 eine gemeinschaftliche Führung vor.

326Notes
(61) Über das Mutterunternehmen Raiffeisen-Holding NÖ-Wien verbundene Unternehmen
Vollkonsolidierte Unternehmen im Vollkonsolidierungskreis der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien:
"ALMARA" Holding GmbH, Wien (A)
"BROMIA" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"HELANE" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"LAREDO" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"LOMBA" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"Ovid" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"RASKIA" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"SEPTO" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"URUBU" Holding GmbH, Wien (A)
AURORA MÜHLEN GMBH, (Teilkonzern LLI), Hamburg (D)
BLR-Baubeteiligungs GmbH, Wien (A)
Botrus Beteiligungs GmbH, Wien (A)
cafe+co Delikomat Sp. z o.o., (Teilkonzern LLI), Bielsko-Biala (PL)
cafe+co Deutschland GmbH, (Teilkonzern LLI), Wenzenbach (D)
cafe+co International Holding GmbH, (Teilkonzern LLI), Wien (A)
cafe+co ltal - és Ételautomata Kft., (Teilkonzern LLI), Alsónémedi (H)
café+co Österreich Automaten-Catering und Betriebsverpflegung Ges.m.b.H., (Teilkonzern LLI), Wien (A)
Castellmühle Krefeld GmbH, (Teilkonzern LLI), Hamburg (D)
DELIKOMAT d.o.o., (Teilkonzern LLI), Beograd (SRB)
DELIKOMAT d.o.o., (Teilkonzern LLI), Marburg (SLO)
Delikomat Slovensko spol. s r.o., (Teilkonzern LLI), Stupava (SK)
Delikomat s.r.o., (Teilkonzern LLI), Modrice (CZ)
DZR Immobilien und Beteiligungs GmbH, Wien (A)
Frischlogistik und Handel GmbH, (Teilkonzern NÖM), Baden bei Wien (A)
GoodMills Bulgaria EOOD, (Teilkonzern LLI), Sofia (BG)
GoodMills Česko s.r.o., (Teilkonzern LLI), Prag (CZ)
GoodMills Deutschland GmbH, (Teilkonzern LLI), Hamburg (D)
GoodMills Group GmbH, (Teilkonzern LLI), Wien (A)
GoodMills Innovation GmbH, (Teilkonzern LLI), Hamburg (D)
GoodMills Magyarország Kft., (Teilkonzern LLI), Komárom (H)
GoodMills Österreich GmbH, (Teilkonzern LLI), Schwechat (A)
GoodMills Polska Sp. z o.o., (Teilkonzern LLI), Stradunia (PL)
GoodMills Romania S.A., (Teilkonzern LLI), Pantelimon (RO)
KURIER Beteiligungs-Aktiengesellschaft, Wien (A)
La Cultura del Caffe Gesellschaft m.b.H., (Teilkonzern LLI), Krems a. d. Donau (A)
Latteria NÖM s.r.l., (Teilkonzern NÖM), Mailand (I)
LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs Aktiengesellschaft, Wien (A)
Liegenschaftsbesitz Obere Donaustraße 91-95 GmbH, Wien (A)
Marchfelder Zuckerfabriken Gesellschaft m.b.H., (Teilkonzern LLI), Wien (A)
Medicur - Holding Gesellschaft m.b.H., Wien (A)
Medicur Sendeanlagen GmbH, Wien (A)
Müller's Mühle GmbH, (Teilkonzern LLI), Gelsenkirchen (D)
Naber Kaffee Manufaktur GmbH, (Teilkonzern LLI), Wien (A)
Niederösterreichische Milch Holding GmbH, Wien (A)
NÖM AG, (Teilkonzern NÖM), Baden bei Wien (A)
nöm Gast Lebensmittel GmbH, (Teilkonzern NÖM), Wien (A)
Printmedien Beteiligungsgesellschaft m.b.H., Wien (A)
Notes327
Raiffeisen Agrar Holding GmbH, (Teilkonzern LLI), Wien (A)
RAIFFEISEN-HOLDING NÖ-Wien Beteiligungs GmbH, Wien (A)
Raiffeisen Immobilien Bauträger GmbH, Wien (A)
Raiffeisen Immobilien Treuhand GmbH, Wien (A)
RAIFFEISEN IMMOBILIEN VERMITTLUNG GES.M.B.H., Wien (A)
Raiffeisen Vorsorge Wohnung GmbH, Wien (A)
RH Finanzberatung und Treuhandverwaltung Gesellschaft m.b.H., Wien (A)
RH Finanzbeteiligungs GmbH, Wien (A)
RHG Holding GmbH, Wien (A)
R19 Immobilien GmbH (vormals "Gravius" Beteiligungs GmbH), Wien (A)
SARCA eins GmbH & Co KG, Wien (A)
SARCA zwei GmbH & Co KG, Wien (A)
St. Leopold Liegenschaftsverwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H., Wien (A)
VK Grundbesitz GmbH, (Teilkonzern LLI), Hamburg (D)
VÖS167 Liegenschaft GmbH, (Teilkonzern NÖM), Baden bei Wien (A)
Zucker-Beteiligungsgesellschaft m.b.H., Wien (A)
Zucker Invest GmbH, Wien (A)

328Notes
Nicht vollkonsolidierte Unternehmen im Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Konzern:
"Altovia" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"BENEFICIO" Holding GmbH, Wien (A)
"CALADIA" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"CLEMENTIA" Holding GmbH, Wien (A)
"SERET" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"SOMOS" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
"TOJON" Beteiligungs GmbH, Wien (A)
AV-Verlag Bankenbedarfsartikel GmbH Nfg. KG, Wien (A)
AV-News GmbH, München (D)
BENIGNITAS GmbH, Wien (A)
Cadmos Verlag GmbH, München (D)
Das Agenturhaus Werbe und Marketing GmbH, München (D)
Farina Marketing d.o.o., (Teilkonzern LLI), Laibach (SLO)
GoodMills Innovation Polska Sp.z.o.o., (Teilkonzern LLI), Poznan (PL)
Immonow Services GmbH, Wien (A)
Jelo GmbH, Wien (A)
Müfa Mehl und Backbedarf Handelsgesellschaft mbH, (Teilkonzern LLI), Hamburg (D)
Neuß & Wilke GmbH, (Teilkonzern LLI), Gelsenkirchen (D)
Optimal Präsent GmbH, Wien (A)
Österreichischer Agrarverlag Druck und Verlags Gesellschaft m.b.H. Nfg. KG, Wien (A)
PBS Immobilienprojektentwicklungs GmbH, Wien (A)
Raiffeisen Energy Ventures GmbH, Wien (A)
Raiffeisen NÖ-Wien Tradition & Innovation eingetragene Genossenschaft, Wien (A)
RHU Beteiligungsverwaltung GmbH & Co OG, Wien (A)*
RI-Bewertung GmbH (vormals "Casius" Beteiligungs GmbH), Wien (A)
Rosenmühle GmbH, (Teilkonzern LLI), Hamburg (D)
Techno-Park Tulln GmbH, Wiener Neudorf (A)
THE AUTHENTIC ETHNIC FOOD COMPANY GmbH, (Teilkonzern LLI), Gelsenkirchen (D)
Waldviertel Immobilien-Vermittlung GmbH, Zwettl (A)
ZEG Immobilien- und Beteiligungs registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung, Wien (A)
* unbeschränkt haftender Gesellschafter

Organe329
Organe
Vorstand:
Vorsitzender:
Generaldirektor Mag. Michael HÖLLERER
Stellvertreter des Vorsitzenden:
Generaldirektor-Stellvertreter KR Mag. Reinhard KARL
Vorstände:
Vorstandsdirektor Mag. Andreas FLEISCHMANN, M.Sc. (bis 28.02.2023)
Vorstandsdirektor Dr. Martin HAUER
Vorstandsdirektor Dr. Roland MECHTLER, CPA (seit 01.03.2023)
Vorstandsdirektor Mag. Michael RAB (bis 28.02.2023)
Vorstandsdirektorin Dr. Claudia SÜSSENBACHER, M.B.L. (seit 01.03.2023)
Aufsichtsrat:
Vorsitzender:
Präs. Mag. Erwin HAMESEDER
Stellvertreter des Vorsitzenden:
Dir. KR Mag. Alfons NEUMAYER
Mitglieder:
Prof. (FH) Dr. Doris BERGER-GRABNER, MA (seit 05.05.2023)
Ök. Rat DI Anton BODENSTEIN (bis 05.05.2023)
Dir. Hermine DANGL, M.Sc.
Dir. Hermine HUMMEL, MBA, CSE
Mag. Andrea LÖFFLER
Mag. Veronika MICKEL-GÖTTFERT (bis 05.05.2023)
KR Mag. Gerhard PREISS
Mag. (FH) Eva-Maria SCHRITTWIESER, MBA (seit 05.05.2023)
Brigitte SOMMERBAUER
Dir. Otto WEICHSELBAUM
Vom Betriebsrat delegiert:
HBV Wolfgang EINSPIELER
Abt.Dir. Prok. Anton HECHTL
Prok. Michael HOFER, CPB
HBV Christian JENKNER
HBV Eva TATSCHL
330Organe
Staatskommissäre:
SC MR Mag. Alfred LEJSEK
Staatskommissär-Stv. Markus STEINER, B.A.

Organe331
Der Vorstand der RLB NÖ-Wien hat den vorliegenden Konzernabschluss nach den zum Bilanzstichtag geltenden Vorschriften der International Financial Reporting Standards, wie sie von der Europäischen Union übernommen wurden, am 13. März 2024 aufgestellt. Die nach § 245a UGB i.V.m. § 59a BWG ergänzend anzuwendenden unternehmensrechtlichen Vorschriften wurden – in der jeweils zum Bilanzstichtag geltenden Fassung – berücksichtigt. Der Konzernlagebericht wurde nach den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften aufgestellt und steht im Einklang mit dem Konzernabschluss.
Der Vorstand
Generaldirektor
Mag. Michael HÖLLERER e.h.
Generaldirektor-Stellvertreter
KR Mag. Reinhard KARL e.h.
Vorstandsdirektor
Dr. Roland MECHTLER, CPA e.h.
Vorstandsdirektor
Dr. Martin HAUER e.h.
Vorstandsdirektorin
Dr. Claudia SÜSSENBACHER, M.B.L. e.h.
Der Vorstand hat den Konzernabschluss am 13. März 2024 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.
332Erklärung des Vorstandes
Erklärung des Vorstandes
„Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des RLB NÖ-Wien-Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des RLB NÖ-Wien-Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir weisen darauf hin, dass die IFRS-Rechnungslegung – systembedingt – in verstärktem Maße zukunftsorientiert ausgerichtet ist. Damit sind in einem IFRS-Abschluss vermehrt Planungselemente und Unsicherheitsfaktoren enthalten.“
Der Vorstand
Mag. Michael HÖLLERER e.h.
Generaldirektor
verantwortlich für den Vorstandsbereich
Generaldirektion
KR Mag. Reinhard KARL e.h.
Generaldirektor-Stellvertreter
verantwortlich für den Vorstandsbereich
Kommerzkunden
Dr. Roland MECHTLER, CPA e.h.
Vorstandsdirektor
verantwortlich für den Vorstandsbereich
Effizienz, Technology und Treasury
Dr. Martin HAUER e.h.
Vorstandsdirektor
verantwortlich für den Vorstandsbereich
Privatkunden & KMU
Dr. Claudia SÜSSENBACHER, M.B.L. e.h.
Vorstandsdirektorin
verantwortlich für den Vorstandsbereich
Risikomanagement

Bestätigungsvermerk333
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Konzernabschluss
Prüfungsurteil
Ich habe den Konzernabschluss der
RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG, Wien,
und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach meiner Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB sowie den sondergesetzlichen Bestimmungen für Banken.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Ich habe meine Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Meine Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und ich habe meine sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für mein Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach meinem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für meine Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit meiner Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung meines Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und ich gebe kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Im Rahmen der Prüfung wurden drei dieser Sachverhalte identifiziert, die nachfolgend beschrieben werden:
1. Bewertung der at Equity-bilanzierten Anteile an der Raiffeisen Bank International AG
Sachverhalt und Risiko für den Abschluss
334Bestätigungsvermerk
Im Konzernabschluss der RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG (RLB NÖ-W AG) zum 31. Dezember 2023 werden die Anteile an der Raiffeisen Bank International AG (RBI), die auch das Zentralinstitut der RLB NÖ-W AG ist, unter dem Bilanzposten „Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen“ in Höhe von insgesamt 2.368.181 TEUR ausgewiesen. Der Vorstand beschreibt die Vorgehensweise zur Bewertung der at Equity-bilanzierten Anteile einschließlich der Darstellung der im Geschäftsjahr 2023 durchgeführten Umwidmungen und Zukäufe von Anteilen an der RBI und die getroffenen Annahmen und Unsicherheiten insbesondere zur Beteiligung der RBI an der Einheit in Russland und deren beabsichtigter Erwerb von Anteilen an der STRABAG SE bzw. die bestehenden Unsicherheiten i.Z.m. dem Russland-Ukraine-Krieg im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 in den Notes in den Kapiteln „Grundlagen der Konzernrechnungslegung nach IFRS“ sowie unter Note (4) „Ergebnis aus at Equity-bilanzierten Unternehmen“ bzw. Note (58) „In der Konzernbilanz at Equity-bilanzierte Unternehmen“.
Der Wertansatz des Buchwertes der at Equity-bilanzierten RBI ist zu überprüfen, wenn objektive Hinweise auf eine Wertminderung bzw. Wertaufholung vorliegen. Wertminderungen bzw. Wertaufholungen sind auf den erzielbaren Betrag vorzunehmen. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und Nutzungswert.
Zum 31. Dezember 2023 wurden bei der RBI objektive Hinweise identifiziert, die auf eine Veränderung des erzielbaren Betrages der Beteiligung schließen ließen.
Zur Überprüfung des Wertansatzes der Anteile an der RBI wurde dem Buchwert der erzielbare Betrag gegenübergestellt. Der Nutzungswert wurde auf Basis eines Discounted Cash Flow Verfahrens ermittelt und lag über dem beizulegenden Zeitwert. Da der erzielbare Betrag zum 31. Dezember 2023 den Buchwert überstieg, wurde nach Übernahme des anteiligen Ergebnisses und der Kapitalveränderungen eine Wertaufholung in Höhe von 129.792 TEUR berücksichtigt.
Das Risiko für den Konzernabschluss ergibt sich daraus, dass die Ermittlung des Nutzungswertes in hohem Maße auf der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter beruht, und das Bewertungsergebnis in hohem Ausmaß vom verwendeten Diskontierungszinssatz abhängig und daher mit einem erheblichen Grad an Schätzunsicherheit verbunden ist.
Prüferisches Vorgehen
Ich habe die Prozesse zur Identifizierung von objektiven Hinweisen auf Wertminderungen bzw. Wertaufholungen sowie die eingerichteten Kontrollen dahingehend beurteilt, ob diese geeignet sind, Wertminderungs- oder Zuschreibungserfordernisse zeitgerecht zu erkennen.
Ich habe die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter in Hinblick auf das Vorliegen von objektiven Hinweisen auf eine Wertminderung bzw. Wertaufholungen beurteilt.
Ich habe die korrekte Ermittlung des erzielbaren Betrages durch Vergleich des beizulegenden Zeitwertes (Börsenkurs) und dem Nutzungswert, der auf einem externen Gutachten mit Anpassungen des Vorstands bei den Zahlungsmittelzuflüssen basiert, geprüft.
Ich habe die Grundlagen dieses externen Gutachtens sowie die durch den Vorstand vorgenommenen Anpassungen und Einschätzungen insbesondere das Bewertungsmodell auf seine Angemessenheit hin geprüft. Die darin verwendeten Parameter, wie den Diskontierungszinssatz habe ich durch Abgleich mit Kapitalmarktdaten sowie unternehmensspezifischer Informationen und Markterwartungen geprüft. Im Rahmen der Beurteilung des Bewertungsgutachtens wurden die zu Grunde gelegten Annahmen und Szenarien zur in den Abschluss der RBI einbezogenen Einheit in Russland und deren beabsichtigter Erwerb von Anteilen an der STRABAG SE berücksichtigt.
Bestätigungsvermerk335
Ich habe die im externen Gutachten verwendeten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse mit der Konzernplanung abgeglichen und die Planungstreue insbesondere auf der Basis von Unternehmensdokumentationen analysiert und beurteilt.
Ich habe den für die Ermittlung des erzielbaren Betrages herangezogenen beizulegenden Zeitwert mit dem von der Wiener Börse am letzten Handelstag des Jahres 2023 veröffentlichten Kurs verglichen.
Die rechnerische Richtigkeit der Wertaufholung wurde geprüft.
Weiters habe ich beurteilt, ob die Abbildung der Zukäufe und Umwidmungen sowie die Angaben zur Bewertung der Anteile an der RBI im Konzernabschluss angemessen sind und inwiefern eine adäquate Darstellung des beabsichtigten Erwerbs von Anteilen an der STRABAG SE durch die Einheit in Russland sowie der Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges auf die Ermittlung des Nutzungswertes erfolgte.
2. Bewertung der Kundenforderungen
Sachverhalt und Risiko für den Abschluss
Im Konzernabschluss der RLB NÖ-W AG zum 31. Dezember 2023 werden im Bilanzposten „Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ Kredite und Darlehen an Kunden mit einem Betrag von 15.866.887 TEUR ausgewiesen. Zu diesen Forderungen bestehen zum Bilanzstichtag Risikovorsorgen im Ausmaß von 197.484 TEUR.
Der Vorstand beschreibt die Vorgehensweise bei der Ermittlung der Risikovorsorgen unter Berücksichtigung der Auswirkungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen auf die Kundenforderungen in Zusammenhang mit gewerblichen Immobilienfinanzierungen in den Notes im Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ sowie in Note (16) „Risikovorsorgen“. In Bezug auf die verwendeten makroökonomischen Parameter erfolgen Angaben in Note (32) „Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht)“ im Abschnitt „Angaben zu den erwarteten Kreditverlusten“.
Die Gesellschaft überprüft im Rahmen der Kreditüberwachung, ob objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen und damit Einzelrisikovorsorgen zu bilden sind. Dies beinhaltet auch die Einschätzung, ob Kunden die vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe leisten können.
Die Berechnung der Risikovorsorge für ausgefallene, individuell signifikante Kunden basiert auf einer Analyse der erwarteten zukünftigen Rückflüsse. Diese Analyse ist von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des jeweiligen Kunden, der Bewertung von Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des Zeitpunkts der daraus abgeleiteten Rückflüsse beeinflusst.
Die Risikovorsorge für ausgefallene, individuell nicht signifikante Kunden wird auf der Grundlage eines statistischen Bewertungsmodells berechnet.
Für alle Kredite, bei denen keine objektiven Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen, wird von der Bank eine Wertberichtigung auf Basis statistischer Bewertungsmodelle gebildet.
336Bestätigungsvermerk
Dabei wird für jene Forderungen, bei denen sich das Ausfallrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, die Wertberichtigung in Höhe des erwarteten 12-Monats-Kreditverlusts bemessen. Für jene Forderungen, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, werden die Wertberichtigungen auf Basis des über die Laufzeit erwarteten Kreditverlustes berechnet.
In die Bewertungsmodelle fließen Kundenobligo, Sicherheiten und makroökonomische Faktoren ein. Parameter, denen statistische Annahmen zugrunde liegen, umfassen insbesondere die Ausfallwahrscheinlichkeit auf Basis des Bonitätsratings des Kunden und die Verlustquote vor und nach Berücksichtigung von Sicherheiten.
Aufgrund der makroökonomischen Rahmenbedingungen sowie deren Auswirkungen auf die Kundenforderungen bei gewerblichen Immobilienfinanzierungen hat die Bank im Rahmen eines Management Overlay die daraus resultierenden Unsicherheiten je nach Betroffenheit auf die Kreditnehmer im Rahmen der individuellen Ratingeinstufung zusätzlich berücksichtigt.
Das Risiko für den Konzernabschluss ergibt sich daraus, dass die Identifikation von objektiven Hinweisen auf eine Wertminderung, die Ratingeinstufung sowie die Bestimmung einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz auf Annahmen und Ermessensspielräumen basieren. Bei der Ermittlung der Höhe der Kreditrisikovorsorgen, denen in unterschiedlichem Ausmaß die oben beschriebenen Annahmen und Schätzungen zu Grunde liegen, ergeben sich Ermessensspielräume und Schätzunsicherheiten insbesondere hinsichtlich der Anpassung von Ratingeinstufungen auf Grund der Auswirkungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen auf die Kundenforderungen in Zusammenhang mit gewerblichen Immobilienfinanzierungen.
Prüferisches Vorgehen
Ich habe die bestehende Dokumentation und die Prozesse zur Vergabe, Klassifizierung und Überwachung von Kundenkrediten sowie der Risikovorsorgebildung analysiert und beurteilt, ob diese Prozesse geeignet sind, objektive Hinweise auf eine Wertminderung zu identifizieren sowie die signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz zu bestimmen und somit die sachgerechte Bewertung der Kundenforderungen sicherzustellen. Die Prozessabläufe sowie wesentliche Kontrollen habe ich erhoben und die Schlüsselkontrollen auf deren Ausgestaltung und Implementierung, sowie im Rahmen von Stichproben auf deren Effektivität getestet.
Ich habe auf Grundlage der vorgelegten Unternehmensdokumentation und Prozesse in Stichproben die richtige Klassifizierung der Kundenforderungen in Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell und der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme beurteilt.
Es wurde die korrekte Stufenzuordnung (Staging) gemäß IFRS 9 und den relevanten internen Richtlinien geprüft.
Für individuell signifikante Kunden habe ich auf Basis von Stichproben an Krediten untersucht, ob objektive Hinweise auf eine Wertminderung bestehen und ob in angemessener Höhe Kreditrisikovorsorgen gebildet wurden. Die Auswahl der Stichproben erfolgte risikoorientiert unter besonderer Berücksichtigung von Ratingstufen mit höherem Ausfallrisiko bzw. von Unternehmen in Zusammenhang mit gewerblichen Immobilienfinanzierungen sowie nach statistischen Verfahren. Bei Feststellung von objektiven Hinweisen auf eine Wertminderung wurden die von der Bank getroffenen Annahmen und unterstellten Szenarien hinsichtlich des Zeitpunktes und der Höhe der Zahlungsrückflüsse untersucht. Bezüglich der internen Sicherheitenbewertungen habe ich in Stichproben überprüft, ob die eingeflossenen Annahmen adäquat sind.
Bestätigungsvermerk337
Im Bereich der Vorsorgen für ausgefallene, individuell nicht signifikante Kunden sowie für Kunden, bei denen keine objektiven Hinweise auf Wertminderungen vorliegen, habe ich mithilfe von Experten die Modelle, die darin verwendeten Parameter und zukunftsgerichteten Informationen und deren Anpassungen unter Berücksichtigung der von der Bank durchgeführten Validierungen nachvollzogen und diese dahingehend beurteilt, ob diese geeignet sind, Vorsorgen in angemessener Höhe zu ermitteln.
Die Berechnung der Vorsorgen einschließlich des Management Overlay habe ich nachvollzogen.
Weiters habe ich beurteilt, ob die Angaben zur Bewertung der Kundenforderungen im Konzernabschluss angemessen sind.
3. Bewertung der Wertpapiere und derivativen Finanzinstrumente
Sachverhalt und Risiko für den Abschluss
Die für die Bewertung von Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten herangezogenen beizulegenden Zeitwerte basieren im Konzernabschluss der RLB NÖ-W AG auf beobachtbaren Marktpreisen oder werden mit Bewertungsmodellen ermittelt. Derivative Finanzinstrumente werden in wesentlichem Umfang für die Bildung von Sicherungsbeziehungen eingesetzt oder zu Handelszwecken abgeschlossen.
Der Vorstand beschreibt die Vorgehensweise bei der Bewertung von Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten, der Bildung von Sicherungsbeziehungen in den Notes im Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“, unter Note (33) „Hedge Accounting“ sowie unter Note (35) „Fair Value von Finanzinstrumenten“.
Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten, für die keine Marktkurse und keine ausreichend beobachtbaren Marktdaten für eine Bewertung vorliegen, ist die Bewertung aufgrund der Verwendung von internen Bewertungsmodellen und den darin enthaltenen Annahmen und Parameter ermessensbehaftet.
Darüber hinaus sind für die Bildung von Sicherungsbeziehungen die Anforderungen an die Dokumentation der Sicherungsbeziehung sowie der Effektivität derselben zu erfüllen.
Bei der Sicherung des beizulegenden Zeitwertes gegen Zinsänderungsrisiken eines Portfolios sind außerdem die Abgrenzung und Homogenität der Grundgeschäfte und die Ermittlung des gesonderten Bilanzpostens zu beachten.
Das Risiko für den Konzernabschluss ergibt sich daraus, dass bei der Verwendung von Bewertungsmodellen zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte die darin enthaltenen Annahmen und Parameter in hohem Ausmaß ermessensbehaftet sind und dass an die Darstellung der Sicherungsbeziehungen formelle und materielle Anforderungen geknüpft sind.
Prüferisches Vorgehen
Ich habe die von der Bank implementierten Richtlinien und die Dokumentation der eingerichteten Prozesse für die Bewertung der Wertpapiere und der derivativen Finanzinstrumente eingesehen und die wesentlichen Kontrollen stichprobenartig auf ihre Effektivität geprüft.
Die Bewertungsmodelle und die zugrunde liegenden Bewertungsparameter zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte habe ich auf ihre Angemessenheit und konsistente Anwendung hin geprüft. Ich habe in Stichproben wesentliche verwendete Parameter mit extern zugänglichen Werten und die Berechnung der Zeitwerte nachvollzogen.
338Bestätigungsvermerk
Sicherungsbeziehungen habe ich in Stichproben insbesondere dahingehend beurteilt, ob die Dokumentation der Sicherungsbeziehung und der Effektivität der Sicherung vorhanden ist und den internen Richtlinien entspricht. Die durchgeführten Effektivitätstests wurden von mir in Bezug auf ihre Angemessenheit kritisch gewürdigt.
Bei der Sicherung des beizulegenden Zeitwertes gegen Zinsänderungsrisiken eines Portfolios habe ich darüber hinaus die Abgrenzung der Grundgeschäfte, sowie deren Homogenität und die Ermittlung des gesonderten Bilanzpostens nachvollzogen.
Weiters habe ich überprüft, ob die Angaben im Konzernabschluss (Notes) betreffend die Bewertungsmethoden und die Bildung von Sicherungsbeziehungen angemessen und vollständig sind.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB sowie den sondergesetzlichen Bestimmungen für Banken ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses
Meine Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der mein Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, übe ich während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung.

Bestätigungsvermerk339
Darüber hinaus gilt:
  • Ich identifiziere und beurteile die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, plane Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führe sie durch und erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für mein Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Ich gewinne ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
  • Ich beurteile die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Ich ziehe Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich die Schlussfolgerung ziehe, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, in meinem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Ich beurteile die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Ich erlange ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Ich bin verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Ich trage die Alleinverantwortung für mein Prüfungsurteil.
Ich tausche mich mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Abschlussprüfung erkenne, aus.
Ich gebe dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass ich die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten habe, und tausche mich mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf meine Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
340Bestätigungsvermerk
Ich bestimme von den Sachverhalten, über die ich mich mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht habe, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Ich beschreibe diese Sachverhalte in meinem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder ich bestimme in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in meinem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Konzernlagebericht
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen für Banken.
Ich habe meine Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Urteil
Nach meiner Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a Abs. 2 UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO
Ich wurde vom Österreichischen Raiffeisenverband als dem für die Gesellschaft zuständigen Revisionsverband für die gesetzliche Konzernabschlussprüfung im Sinne des Bankwesengesetzes (BWG) zum Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 bestellt. Ich bin ununterbrochen seit der Prüfung des Konzernabschlusses 2022 Konzernabschlussprüfer der Gesellschaft.
Ich erkläre, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art. 11 der EU-VO in Einklang steht.
Ich erkläre, dass ich keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Art. 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht habe und dass ich bei der Durchführung der Abschlussprüfung meine Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt habe.

Bestätigungsvermerk341
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Andreas Gilly.
Wien, 13. März 2024
Als vom Österreichischen Raiffeisenverband bestellter Bankprüfer:
Mag. Andreas Gilly e.h.
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit meinem Bestätigungsvermerk darf nur in der von mir bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.

342Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
Bericht zum Konzernabschluss
Prüfungsurteil
Wir haben den Konzernabschluss der
RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG, Wien,
und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern") bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und den Notes, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen der §§ 245a UGB sowie § 59a BWG.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir wurden von den gesetzlichen Vertretern als weiterer (freiwilliger) Abschlussprüfer bestellt und haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Vermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit dem Code of Ethics for Professional Accountants des International Ethics Standards Board for Accountants (IESBA Code) sowie den österreichischen berufsrechtlichen Vorschriften nach dem Wirtschaftstreuhandberufsgesetz 2017 ("WTBG 2017") samt einschlägigen Verordnungen und Richtlinien ("Richtlinien für die Ausübung der Wirtschaftstreuhandberufe") und wir haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen und dem IESBA Code erfüllt. Die Regelungen der Verordnung (EU) Nr 537/2014 über spezifische Anforderungen an die Abschlussprüfung bei Unternehmen von öffentlichem Interesse sind nicht vereinbart. Diese Nichtanwendung kann bedeuten, dass etwa die Vorschriften zur Einhaltung der externen Rotation, zur Einhaltung der Bestimmungen betreffend die Erbringung verbotener Nichtprüfungsleistungen ("fee cap") und die Verpflichtung zur Erstellung eines gesonderten Berichts an den Prüfungsausschuss nicht eingehalten wurden. Bezüglich unserer Verantwortlichkeit und Haftung als Abschlussprüfer gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommen die gesetzlichen Haftungsbestimmungen gemäß § 275 Abs 2 UGB zur Anwendung.
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Vermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers343
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
  • Werthaltigkeit der Forderungen an Kunden
  • Werthaltigkeit der at Equity-bilanzierten Anteile an der Raiffeisen Bank International AG
Werthaltigkeit der Forderungen an Kunden
Das Risiko für den Abschluss
Die Kredite und Darlehen an Kunden werden in der Konzernbilanz nach Abzug von Wertberichtigungen mit einem Betrag von EUR 15,9 Mrd in der Position "Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" ausgewiesen.
Die Bank beschreibt die Vorgehensweise bei der Ermittlung der Risikovorsorgen in den Notes im Kapitel Grundlagen der Konzernrechnungslegung nach IFRS sowie unter Note 16.
Im Rahmen der Überwachung der Kredite und Darlehen an Kunden wird überprüft, ob Risikovorsorgen für Forderungsausfälle zu bilden sind. Dies beinhaltet auch die Einschätzung, ob Kunden die vertraglich vereinbarten Rückflüsse in voller Höhe leisten können.
Die Berechnung der Risikovorsorgen für ausgefallene, individuell bedeutsame Kredite und Darlehen an Kunden basiert auf der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des jeweiligen Kunden, der Bewertung von Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des Zeitpunkts der erwarteten und aus Szenarien abgeleiteten Rückflüsse.
Für ausgefallene, individuell nicht bedeutsame Kredite und Darlehen an Kunden führt die Bank eine Berechnung der Risikovorsorgen auf Basis statistisch ermittelter Parameter durch. Die Berechnung dieser Risikovorsorgen erfolgt in Abhängigkeit von den vorhandenen Sicherheiten mit statistischen Verlustquoten.
Bei nicht ausgefallenen Krediten und Darlehen an Kunden wird für den erwarteten Kreditverlust ("expected credit loss", "ECL") ebenfalls eine Risikovorsorgen gemäß IFRS 9 gebildet. Bei der Ermittlung des ECL sind Schätzungen und Annahmen erforderlich. Diese umfassen ratingbasierte Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten, die gegenwartsbezogene und zukunftsgerichtete Informationen berücksichtigen. Die Bank hat eine Betroffenheitsanalyse der Forderungen an Kunden zur Berücksichtigung des für bestimmte Branchen aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfelds, welches insbesondere durch die erhöhten Immobilienrisiken und durch das gestiegene Zinsniveau geprägt ist, auf die zukünftige Geschäftstätigkeit der Kreditnehmer durchgeführt. Auf Basis dieser Analyse wurde für ausgewählte Kreditnehmer eine individuelle Anpassung ("Management Overlay") der Ausfallwahrscheinlichkeiten durchgeführt, indem die Ratingverschlechterung simuliert und dadurch die Wertberichtigung erhöht wurde.
Das Risiko für den Abschluss ergibt sich daraus, dass die Ermittlung der Risikovorsorgen in bedeutendem Ausmaß auf Annahmen und Schätzungen basiert. Aus diesen können sich Ermessensspielräume und Schätzunsicherheiten in Bezug auf die Höhe der Risikovorsorgen ergeben.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Bei der Prüfung der Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden haben wir folgende wesentliche Prüfungshandlungen durchgeführt:
344Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
  • Wir haben die bestehende Dokumentation der Prozesse zur Überwachung und Bildung von Risikovorsorgen für Kredite und Darlehen an Kunden analysiert und beurteilt, ob diese Prozesse geeignet sind, Ausfälle zu identifizieren und die Wertberichtigungen für Forderungen an Kunden in angemessener Höhe zu ermitteln. Dabei haben wir die relevanten Schlüsselkontrollen erhoben, deren Ausgestaltung und Implementierung beurteilt und in Stichproben deren Effektivität getestet.
  • Wir haben auf Basis einer Stichprobe von Krediten und Darlehen an Kunden untersucht, ob Indikatoren für Ausfälle bestehen. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte sowohl zufallsorientiert als auch risikoorientiert unter besonderer Berücksichtigung von Ratingstufen und Brachen.
  • Bei Ausfällen von individuell bedeutsamen Krediten und Darlehen an Kunden wurde in Stichproben beurteilt, ob die getroffenen Einschätzungen hinsichtlich des Zeitpunktes und der Höhe der angenommenen zukünftigen Zahlungsströme angemessen sind. Wir haben dabei in Testfällen die Bewertung von Immobiliensicherheiten unter der Einbindung unserer Immobilienbewertungsspezialisten überprüft.
  • Bei individuell nicht bedeutsamen ausgefallenen und nicht ausgefallenen Forderungen an Kunden, bei denen die Wertberichtigung statistisch ermittelt wurde, haben wir die Methodendokumentation der Bank auf Konsistenz mit den Vorgaben des IFRS 9 analysiert. Weiters haben wir unter Berücksichtigung interner Validierungen der Bank die Modelle und deren mathematische Funktionsweisen sowie die darin verwendeten Parameter dahingehend überprüft, ob diese geeignet sind, Wertberichtigungen in angemessener Höhe zu ermitteln. Zusätzlich haben wir für ausgewählte Modelle die quantitativen Tests in den Validierungsberichten nachgerechnet. Bei diesen Prüfungshandlungen haben wir unsere Finanzmathematiker als Spezialisten eingebunden.
  • Wir haben auf Grundlage der von der Bank durchgeführten Betroffenheitsanalyse die Herleitung und die Begründung für den durchgeführten Management Overlay nachvollzogen.
  • Die rechnerische Richtigkeit der Wertberichtigungen haben wir in Testfällen nachvollzogen.
  • Werthaltigkeit der at Equity-bilanzierten Anteile an der Raiffeisen Bank International AG
Das Risiko für den Abschluss
Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 werden die Anteile an der Raiffeisen Bank International AG (RBI) unter dem Posten Anteile an at Equity-bilanzierten Unternehmen in Höhe von EUE 2,4 Mrd ausgewiesen.
Die Bank beschreibt die Vorgehensweise zur Bewertung von at Equity-bilanzierten Anteilen im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 in den Notes im Kapitel Grundlagen der Konzernrechnungslegung nach IFRS sowie unter Note 4 und Note 58.
Die Bank überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bzw. eine Wertaufholung vorliegen. Soweit diese bestehen, wird zur Feststellung eines etwaigen Wertminderungs- bzw. Wertaufholungsbedarfs auf Grundlage eines externen Gutachtens unter Verwendung eines Discounted Cash Flow Verfahrens der erzielbare Betrag ermittelt. Die Ermittlung des Unternehmenswertes beruht primär auf Annahmen und Schätzungen hinsichtlich der künftigen Geschäftsentwicklung und der daraus ableitbaren Rückflüsse an die Eigentümer unter Berücksichtigung von gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Ausschüttungsbeschränkungen. Den verwendeten Diskontierungsfaktoren liegen beobachtbare Parameter aus den Finanz- und Kapitalmärkten zugrunde.
Die Bewertung ist somit ermessensbehaftet und mit Schätzungsunsicherheiten verbunden und beinhaltet damit ein mögliches Risiko einer Fehldarstellung im Abschluss.

Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers345
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Bei der Prüfung der Werthaltigkeit der at Equity-bilanzierten Anteile an der RBI haben wir folgende wesentliche Prüfungshandlungen durchgeführt:
  • Wir haben das Bewertungsmodell, die Planungsannahmen und die Parameter unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten überprüft. Dabei haben wir die Planungsrechnung hinsichtlich der Angemessenheit der Annahmen und der Planungstreue gewürdigt sowie überprüft, ob die Auswirkung der aktuellen geopolitischen Entwicklungen in den Planungsrechnungen berücksichtigt wurden.
  • Das angewendete Bewertungsmodell haben wir nachvollzogen und beurteilt, ob es geeignet ist, den Unternehmenswert angemessen zu ermitteln.
  • Die im Modell verwendeten Bewertungsparameter, insbesondere der verwendete Diskontierungszins, wurden unter Einbeziehung unseres Bewertungsspezialisten evaluiert. Die bei der Bestimmung des Zinssatzes herangezogenen Annahmen wurden durch Abgleich mit markt- und branchenspezifischen Richtwerten auf Angemessenheit beurteilt.
  • Wir haben die rechnerische Richtigkeit der Ermittlung der Unternehmenswerte nachvollzogen. Die Höhe des Unternehmenswertes wurde mit Marktdaten und öffentlich verfügbarer Informationen verglichen.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Konzernabschluss und den Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers.
Den Konzernlagebericht haben wir vor dem Datum des Vermerks des unabhängigen Abschlussprüfers erlangt, die übrigen Teile des Jahresfinanzberichts werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir geben dazu keine Art der Zusicherung ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Vermerk des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, den österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften und den zusätzlichen Anforderungen der §§ 245a UGB sowie 59a BWG, ein möglichst getreues Bild der Vermögens- , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
346Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Verantwortlichkeiten des unabhängigen Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit den ISA durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den ISA üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers347
  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Vermerk des Abschlussprüfers auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Vermerk des Abschlussprüfers erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
  • Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
  • Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
  • Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Vermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Vermerk des Abschlussprüfers mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.

348Impressum
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Georg Blazek
Wien, 13. März 2024
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Georg Blazek e.h.
Wirtschaftsprüfer
Dieses Dokument wurde qualifiziert elektronisch signiert und ist nur in dieser Fassung gültig. Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Vermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Vermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

Impressum
Information im Internet:
Auf der Website der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG finden Sie aktuelle und
ausführliche Informationen zu Raiffeisen: www.raiffeisenbank.at
Der Jahresfinanzbericht 2023 ist elektronisch im Internet abrufbar unter:
www.raiffeisenbank.at
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:
Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG
Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, A1020 Wien
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www.raiffeisenbank.at, info@raiffeisenbank.at
Einzelabschluss (UGB/BWG) und Konzernabschluss (IFRS):
Redaktion und Koordination:
Rechnungswesen der RLB NÖ-Wien, Mag. Florian Urban und Team,
sowie Risikomanagement, Mag. Herbert Radl und Team
Satz: Inhouse produziert mit firesys, firesys GmbH, Frankfurt
Redaktionsschluss:
21. März 2024
Anfragen richten Sie an oben angeführte Adresse an die Abteilung Konzernkommunikation der Raiffeisenlandesbank
NÖ-Wien AG.
Hinweis/Disclaimer:
Einige wenige Marktteilnehmer neigen dazu, aus Aussagen zur zukünftig erwarteten Entwicklung Ansprüche abzuleiten und diese gerichtlich geltend zu machen. Die gelegentlich erheblichen Auswirkungen dieses Vorgehens auf die betroffene Gesellschaft und ihre Anteilseigner führen dazu, dass sich viele Unternehmen bei Aussagen über Erwartungen an die zukünftige Entwicklung auf das gesetzlich geforderte Minimum beschränken. Der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien-Konzern sieht die Finanzberichte jedoch nicht nur als Verpflichtung, sondern möchte die Chance zur offenen Kommunikation nutzen. Damit dies auch weiterhin möglich ist, betonen wir: Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung des Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien-Konzerns zum Zeitpunkt der Erstellung. Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden. Wir haben diesen Finanzbericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Übermittlungs-, Satz- oder Druckfehler können wir dennoch nicht ausschließen. Dieser Bericht wurde in deutscher Sprache verfasst. Der Bericht in englischer Sprache ist eine Übersetzung des deutschen Berichts.
Allein die deutsche Version ist die authentische Fassung.
1 siehe OeNB-Report Wirtschaftsprognose für Österreich, Dezember 2023; WIFO-Winterprognose, Dezember 2023 sowie World Economic Outlook des IWF, Jänner 2024
2 siehe OeNB-Report Wirtschaftsprognose für Österreich, Dezember 2023; WIFO-Winterprognose, Dezember 2023 sowie World Economic Outlook des IWF, Jänner 2024
3 siehe: www.srb.europa.eu/en/content/single-resolution-fund-grows-eu113-billion-reach-eu-776-billion