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Zusammengefasster Lagebericht
Zusammengefasster Lagebericht - Grundlagen des Konzerns | 2 |
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Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 2 |
Grundlagen des Konzerns
INDUS ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft mit einem gemanagten Portfolio von 46 mittelständischen Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum zum Bilanzstichtag. Als Spezialist für nachhaltige Unternehmensbeteiligung und -entwicklung erwirbt INDUS mehrheitlich überwiegend inhabergeführte Unternehmen und begleitet sie mit langfristiger Ausrichtung in ihrer unternehmerischen Entwicklung. Dabei stellt INDUS sicher, dass die Beteiligungen ihre mittelständische Identität bewahren. Über gezielte Zukäufe neuer Hidden Champions in definierten Zukunftsbranchen soll das Portfolio in den kommenden Jahren weiter wachsen.
Das Unternehmen
Aufstellung und Geschäftsmodell
Werte- und Wachstumsorientierte MittelstandsHolding
Die INDUS Holding AG (im Folgenden: INDUS) zählt zu den führenden Spezialisten für die Übernahme und langfristige Entwicklung mittelständischer Industrieunternehmen im deutschsprachigen Raum. Der Schwerpunkt der Investitionen liegt auf inhabergeführten Unternehmen aus dem Produktionssektor. INDUS wahrt die mittelständische Identität ihrer Beteiligungen und unterstützt sie bei ihrer langfristigen unternehmerischen Entwicklung.
Seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1989 ist die Zahl der Beteiligungen gewachsen. Zum Bilanzstichtag umfasste das Portfolio 46 Beteiligungen (Vorjahr 47). Der Kaufvertrag für das jüngste Beteiligungsunternehmen konnte im November 2020 unterzeichnet werden. Der wirtschaftliche Übergang und die Erstkonsolidierung dieser neu erworbenen Beteiligung erfolgte im Januar 2021. Am 31. Dezember 2020 gehörten insgesamt 195 vollkonsolidierte Unternehmen (Vorjahr 200) zur INDUS-Gruppe.
Die INDUS-Gruppe besteht aus der Führungsgesellschaft INDUS Holding AG mit Sitz in Bergisch Gladbach und den einzelnen Beteiligungsunternehmen. Alle direkten INDUS-Beteiligungen haben ihren Sitz in Deutschland (42) bzw. der Schweiz (4). Die INDUS-Gruppe ist weltweit in 32 Ländern auf 5 Kontinenten durch Enkelgesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen vertreten.
INDUS ist seit 1995 börsennotiert. Die Aktie wird an den Börsenplätzen Frankfurt und Düsseldorf im regulierten Markt gehandelt. In Berlin, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart wird das Wertpapier im Freiverkehr gehandelt. Die INDUS-Aktie wird im Börsenindex SDAX geführt. In der Berichterstattung folgt INDUS den Transparenzanforderungen des Prime Standard.
Im Umfeld der Beteiligungsgesellschaften positioniert sich INDUS als langfristig orientierter Investor ohne Exit-Strategie, aber mit dem klaren Anspruch der strategischen Weiterentwicklung der Portfoliounternehmen. Damit grenzt sich das Unternehmen insbesondere von den Buy-and-Sell- sowie Turn-Around-Investoren ab, die ihr wirtschaftliches Engagement in der Regel auf kurze Zeiträume begrenzen. Unter den börsennotierten wie auch nicht-börsennotierten deutschen Beteiligungsgesellschaften sieht sich INDUS als eines der führenden Unternehmen.
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Die Holding mit Sitz in Bergisch Gladbach wird von einem Vorstand aus vier Personen geführt. Der Vorstand besteht aus Dr. Johannes Schmidt (Vorsitzender), Dr. Jörn Großmann, Axel Meyer und Rudolf Weichert. Die Zahl der Mitarbeiter exklusive Vorstand betrug zum Stichtag 34 (Vorjahr 33). Die Mitarbeiter sind alle in Bergisch Gladbach beschäftigt und berichten unmittelbar an den Vorstand.
Das INDUS-Geschäftsmodell: Kaufen, Halten & Entwickeln
INDUS geht auf Ebene der Tochtergesellschaften ausschließlich mehrheitliche Beteiligungen ein. Die akquirierten Unternehmen und unsere Zielunternehmen für einen möglichen Erwerb kommen ausschließlich aus dem Produktionssektor des Mittelstands im deutschsprachigen Raum und sind zum Zeitpunkt des Erwerbs überdurchschnittlich profitabel. Sie sollen typischerweise einen Jahresumsatz zwischen 20 und 100 Mio. EUR sowie eine nachhaltige Umsatzrendite (EBIT-Marge) von 10 % und mehr erzielen. Die Zielunternehmen bewegen sich in einem attraktiven Nischenmarkt mit Entwicklungspotenzial national und international. Sie sollen frei von wirtschaftlichen Altlasten und auch unter Nachhaltigkeitsaspekten vorbildlich aufgestellt sein.
INDUS erwirbt überwiegend inhabergeführte Gesellschaften und hat vor allem Nachfolgeregelungen in Unternehmerfamilien im Blick. Mit dem Eigentumsübergang werden die Kontinuität und die mittelständische Identität der Unternehmen gesichert. So bleiben im Idealfall die bisherigen Inhaber dem Unternehmen noch für eine gewisse Zeit als Mitgesellschafter und als Geschäftsführer erhalten. Den direkten Erwerb von Restrukturierungsfällen schließt INDUS aus. Ausgeschlossen sind zudem Engagements in subventionierten Branchen sowie Investitionen in kriegstechnologische und waffenproduzierende Bereiche.
INDUS kauft kontinuierlich neue Unternehmen zu. Die kontinuierliche Portfolio-Erweiterung zielt auf die Verbesserung der Entwicklungsperspektiven der gesamten Gruppe ab, um über die Unternehmenszukäufe sicherzustellen, dass das Portfolio im Zeitablauf jeweils einen aktuellen Querschnitt zukunftsträchtiger Industrien abbildet. Die Unternehmen der Gruppe sind in unterschiedlichen Geschäfts- und Technologiefeldern, Absatzmärkten und Branchenzyklen aktiv; die Gruppe ist breit diversifiziert. Mit ihrer jeweiligen Kernkompetenz besetzen die Unternehmen in der Regel für ihre Industrien interessante Marktnischen, in der sie eine führende Position einnehmen. Im Idealfall erfüllt eine INDUS-Beteiligung alle Kriterien eines „Hidden Champions“.
Als Mehrheitsgesellschafterin und Finanzholding unterstützt INDUS ihre Beteiligungen als „Beraterin“ und als „Förderbank“. Der Vorstand berät die Geschäftsführungen in den Beteiligungen kontinuierlich über ein strategisches Sparring. In den Beteiligungen vermitteln die Fachexperten der Holding Methodenwissen, schulen Mitarbeiter und begleiten strategische Projekte. Unterstützungsschwerpunkte liegen bei Innovationsprojekten und Projekten zur Steigerung der operativen Exzellenz. Die Mitarbeiter der Holding fördern einen Wissenstransfer – durch Vernetzungen innerhalb der Gruppe sowie mit externen Partnern. INDUS stellt den Beteiligungen Kapital zur Verfügung für Sachinvestitionen, für Entwicklungsvorhaben, Internationalisierung und Unternehmenszukäufe auf Enkel-Ebene. Darüber hinaus stellt INDUS über die Förderbank Kapital für Innovationsprojekte bereit.
Zusammengefasst lässt sich das Geschäftsmodell von INDUS mit den Begriffen „Kaufen, halten & entwickeln“ beschreiben. Dies impliziert ein langfristiges Halteversprechen an die Unternehmen bei gleichzeitiger Weiterentwicklung der Beteiligungen.
Die Beteiligungsunternehmen entwickeln sich so an der Seite der finanzstarken INDUS in einem schnell wandelnden Marktumfeld langfristig und unter Wahrung ihrer gewachsenen mittelständischen Eigenidentität. Die Aktionäre von INDUS beteiligen sich werthaltig an einem gemanagten Beteiligungsportfolio an der ansonsten wenig zugänglichen Assetklasse „Mittelstand“ und profitieren von einer regelmäßigen Dividendenausschüttung.
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Externe Einflussfaktoren
Als überwiegend klassische Industrieunternehmen bewegen sich die Beteiligungen der INDUS-Gruppe unter dem Einfluss der allgemeinen Konjunktur – in Deutschland, in Europa und auf den Weltmärkten. Dabei unterliegen die Einzelgesellschaften individuellen Branchenzyklen.
Der wesentlichste externe Einflussfaktor seit Beginn des Jahres 2020 war die Corona-Pandemie. Die Folgen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus und die daraus resultierenden Eindämmungsmaßnahmen belasteten massiv die weltweite Konjunktur. Zahlreiche Einschränkungen wirkten sich negativ auf die Leistungserbringung aus. INDUS und ihre Beteiligungen waren gefordert, die Mitarbeiter vor Infektionen zu schützen und trotz aller Einschränkungen weiterhin die Erwartungen und Wünsche der Kunden zu erfüllen. Mit Kreativität und Flexibilität fanden die Gesellschaften hier ständig neue praktikable Lösungen. Insgesamt passten sich die Unternehmen der INDUS-Gruppe schnell an die neuen Herausforderungen durch die Corona-Krise an und bewiesen ihre Resilienz und mittelständische Agilität.
Unter den schwierigen Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres hat sich die breite Diversifikation des INDUS-Portfolios erneut als wichtiger Pfeiler für Stabilität bestätigt. Für die Gruppe ergibt sich über die diversifizierte Aufstellung eine konjunkturelle Risikostreuung, die das Portfolio ausbalanciert. Im Vergleich zu nicht diversifiziert aufgestellten Beteiligungsgesellschaften ist dies über längere Zeiträume, aber auch bei neuen exogenen Schocks in einzelnen Branchen, ein Wettbewerbsvorteil.
Wichtig für den Erfolg der Beteiligungen sind auch die Kostenfaktoren. Im Zuge der Globalisierung stehen die mittelständischen Unternehmen zunehmend in einem unmittelbaren Preiswettbewerb zu ausländischen Wettbewerbern, die teilweise unter wirtschaftlich günstigeren Bedingungen produzieren können. Besonders relevante Kosteneinflussgrößen sind Material, Energie und Personal. Umso wichtiger ist in einem solchen Umfeld die klare Differenzierung durch Technologie- und Innovationsführerschaft sowie operative Exzellenz, zu deren Erreichung INDUS wichtige Unterstützungsleistungen für die Beteiligungen bereitstellt.
Der Arbeitsmarkt steht mit der Corona-Pandemie unter neuen Vorzeichen. Unverändert besteht jedoch ein wachsender Fachkräftemangel in Deutschland. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Personalgewinnung bei zugleich steigenden Lohnkosten an Bedeutung. INDUS stellt sich auf den globalen Wettbewerb und steigenden Kostendruck ein, indem sie die Beteiligungen dabei unterstützt, sich auch organisatorisch international optimiert aufzustellen.
Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen den technologischen Wandel erfolgreich gestalten. Die digitale Transformation induziert in den Produktionsunternehmen gegenwärtig einen zusätzlichen intensiven Entwicklungsprozess. Gerade durch die Corona-Pandemie wurde die Notwendigkeit der Digitalisierung noch verstärkt. Digitalisierung erfordert Geschäftsmodellanpassungen und in Verbindung damit einen spürbar erhöhten Investitionsbedarf. Aufgrund der hohen Bedeutung dieses externen Faktors stützt INDUS Investitionen in Innovationen über die INDUS-Förderbank.
Wichtig für den Unternehmenserfolg von INDUS ist daneben die Entwicklung auf den Kapitalmärkten: Die Situation an den Börsen und die allgemeine Zinsentwicklung bestimmen darüber, zu welchen Konditionen INDUS Eigen- und Fremdkapital beschaffen kann. Aufgrund ihrer Größe, einem breiten Kapitalmarktzugang sowie der sehr soliden Bonität ist die Gesellschaft auf Schwankungen auf den Kapitalmärkten gut vorbereitet.
Portfolio
46 Unternehmen in fünf Segmenten
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Das Portfolio der Gruppe umfasste zum Bilanzstichtag 46 Beteiligungen. Diese werden fünf Segmenten zugeordnet: Bau/Infrastruktur, Fahrzeugtechnik, Maschinen- und Anlagenbau, Medizin- und Gesundheitstechnik sowie Metalltechnik. Im Geschäftsjahr 2020 entsprachen diese Unternehmensbereiche unverändert den berichtspflichtigen Segmenten nach IFRS.
SEGMENTE BASISDATEN (in Mio. EUR) | ||||||||||
Bau/Infrastruktur | Fahrzeugtechnik | Maschinen- und Anlagenbau | Medizin- und Gesundheitstechnik | Metalltechnik | ||||||
Umsatz | 384,0 | 269,2 | 370,0 | 142,1 | 393,6 | |||||
Ergebnis (EBIT) | 64,5 | -87,8 | 31,4 | 10,2 | 14,4 | |||||
Unternehmen | 11 | 8 | 12 | 5 | 10 | |||||
Mitarbeiter | 1.898 | 3.202 | 2.243 | 1.646 | 1.616 | |||||
Portfoliostruktur nach Jahren der Gruppenzugehörigkeit
Rund drei Viertel der Beteiligungen gehören der INDUS-Gruppe länger als 10 Jahre an. Sieben Beteiligungen sind zwischen fünf und zehn Jahren im INDUS-Portfolio und fünf der 46 Beteiligungen wurden in den vergangenen fünf Jahren erworben.
Portfoliostruktur nach Umsatz
Die jährliche Umsatzgröße der Beteiligungen liegt in einer Bandbreite von knapp unter 10 Mio. EUR bis über 100 Mio. EUR. Rund 46 % der Beteiligungen erzielen einen Jahresumsatz von mindestens 25 Mio. EUR. Etwas mehr als ein Fünftel erreicht einen Jahresumsatz unter 15 Mio. EUR.
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Absatzmärkte auf fünf Kontinenten
Regional gesehen konzentrieren sich alle Portfoliounternehmen auf Absatzgebiete mit politisch und wirtschaftlich stabilem Hintergrund. Größter Absatz- und damit Umsatzmarkt der Beteiligungen ist Deutschland mit 52 %. In der EU ohne Deutschland setzen die Unternehmen weitere 22 % um und im übrigen Ausland werden 26 % der Umsatzerlöse erwirtschaftet. Im Geschäftsjahr 2020 ist diese Verteilung konstant zum Vorjahr. Gemäß der INDUS-Strategie soll der Auslandumsatzanteil in den kommenden Jahren weiter steigen.
Portfolioveränderungen 2020
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte INDUS eine Beteiligung auf erster Ebene erwerben. Der wirtschaftliche Übergang dieser Beteiligung erfolgte erst im Januar 2021. Im Rahmen ihres mehrstufigen Transaktionsmodells erwarb INDUS Rest-anteile von vier Beteiligungsunternehmen auf erster Ebene. Im Rahmen des Maßnahmenpakets „ZWISCHENSPURT“ zur Optimierung des Portfolios konnten eine Beteiligung auf erster Ebene, eine Beteiligung auf Enkeltochterebene und ein Geschäftsfeldes bei einer Beteiligung veräußert werden. Darüber hinaus wurden die Stilllegung einer Beteiligung beschlossen und eingeleitet sowie die Stilllegung eines Geschäftsfeldes bei einem Beteiligungsunternehmen abgeschlossen.
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Wachstumsakquisitionen
Im November erwarb INDUS alle Geschäftsanteile an der JST Jungmann Systemtechnik GmbH & Co. KG in Buxtehude. JST ist ein mittelständischer Anbieter von integrierten Kontrollraumlösungen und bietet umfassendes Know-how in der Konzeptionierung, dem Aufbau und der Wartung von Kontrollräumen. Klassische Einsatzfelder sind Produktionsleitstände für die Industrie, Schaltwarten für Energie- und Wasserwirtschaft, IT-Leitstände für Rechenzentren oder Sicherheits- und Verkehrsleitzentralen – allesamt Anwendungen, die höchsten Sicherheitsstandards genügen müssen. INDUS konnte mit dem Erwerb von JST einen Portfoliozugang in der definierten Zukunftsbranche Mess-, Automatisierungs- und Regeltechnik realisieren. Der wirtschaftliche Übergang und die Erstkonsolidierung der JST erfolgte im Januar 2021.
Erwerb von Restanteilen
INDUS hat im Januar 2020 planmäßig die Anteile eines Altgesellschafters und bisherigen Geschäftsführers an der M+P International Mess- und Rechnertechnik GmbH, Hannover, erworben. Durch den Erwerb der Anteile in Höhe von 14,5 % konnte INDUS die Geschäftsanteile an M+P auf 91,06 % erhöhen. M+P ist Anbieter von Mess- und Testsystemen zur Schwingungsprüfung und -analyse und gehört seit Januar 2017 zur INDUS-Gruppe.
Im April 2020 und im September 2020 hat INDUS planmäßig jeweils 10 % der Anteile an der PEISELER Holding GmbH, Remscheid, von den Altgesellschaftern und bisherigen Geschäftsführern erworben. Durch den Erwerb der Anteile erhöht sich der Anteil von INDUS an PEISELER auf 100 %. PEISELER fertigt hochpräzise Teilgeräte und Schwenkeinrichtungen für Werkzeugmaschinen und gehört seit Mai 2017 zum INDUS Portfolio.
Im April 2020 wurden weiterhin sämtliche Restanteile an der MBN Maschinenbaubetriebe Neugersdorf GmbH, Neugersdorf, von den Altgesellschaftern erworben. Durch den planmäßigen Erwerb der Restanteile in Höhe von 25 % befinden sich nun 100 % der Anteile an MBN bei INDUS. Die MBN-Gruppe entwickelt und fertigt automatisierte Anlagen sowie Maschinen für die Fahrzeugendmontage und gehört seit November 2014 zur INDUS-Gruppe.
Im Juni 2020 hat INDUS die Restanteile in Höhe von 15 % an der SELZER Fertigungstechnik GmbH & Co. KG, Driedorf, von den Altgesellschaftern erworben. Durch den Erwerb hält INDUS nun 100 % der Anteile an der SELZER Fertigungstechnik GmbH & Co. KG. SELZER gehört seit 2005 zur INDUS-Gruppe und stellt einbaufertige Komponenten und Baugruppen aus Metall für Getriebe, Bremsen sowie Motoren von Automobilen her.
Verkauf von KIEBACK, Fichthorn und Simon Kinetics
Am 24. Juli 2020 wurde die KIEBACK GmbH & Co. KG, Osnabrück, aus dem Segment Fahrzeugtechnik veräußert. Die Entkonsolidierung erfolgte zum 31. Juli 2020. KIEBACK gehörte seit 1998 zu INDUS und ist auf Prototypenteile und Kleinserien für die Automobilindustrie spezialisiert.
Ebenfalls im Segment Fahrzeugtechnik konnte die bereits beschlossene Stilllegung der Enkelgesellschaft FICHTHORN GmbH & Co. KG, ein Tochterunternehmen der SELZER Holding GmbH, erfreulicherweise abgewendet werden. Stattdessen wurde das Unternehmen an einen strategischen Investor veräußert, der den Standort fortführen und einen erheblichen Anteil der Arbeitsplätze erhalten möchte. Die Veräußerung erfolgte mit Wirkung zum 16. Oktober 2020.
Bereits im Februar 2020 konnte SIMON das Geschäftsfeld SIMON Kinetics an die britische Titus Group veräußern. Der Geschäftsbereich SIMON Kinetics stellt Möbelbeschläge und Dämpfungssysteme her.
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Stilllegung von BACHER und GeschäftsFeld Kunstoffgalvanik
Für die BACHER AG aus dem Segment Metalltechnik wurde nach Abschluss des in der Schweiz verbindlichen Konsultationsverfahrens die Einstellung des Betriebs im Laufe des Jahr 2021 beschlossen und wird aktuell noch umgesetzt.
Weiterhin wurde 2020 der operative Geschäftsbetrieb des Geschäftsfelds Kunststoffgalvanik von SIMON aus dem Segment Metalltechnik eingestellt. Die Fortführung der Geschäftstätigkeit wäre wegen des erheblichen Investitionsbedarfs aufgrund des anstehenden EU-weiten Verbots von Chrom (VI)-oxid unrentabel geworden.
ZIELE UND STRATEGIE
Ziele
PROFITABLES Wachstum
Die INDUS-Gruppe soll organisch aus dem operativen Erfolg ihrer Beteiligungsunternehmen heraus und anorganisch durch Akquisitionen wachsen. Ein erheblicher Teil der erwirtschafteten Erträge verbleibt in den Beteiligungen und steht diesen für weiteres Wachstum zur Verfügung. Über den kontinuierlichen Zukauf von Hidden Champions aus zukunftsträchtigen Industrien soll das anorganische Wachstum gesichert werden.
Wertentwicklung
Mit der dezidierten Weiterentwicklung der einzelnen Beteiligungen soll sich deren Profitabilität und Wert nachhaltig erhöhen. In Summe führt dies zu einer Wertentwicklung der gesamten Gruppe. Ziel ist es, mittelfristig eine EBIT-Marge von „10 % + X“ zu erreichen. INDUS berät die operativ eigenständigen Portfoliounternehmen aktiv bei strategischen Entscheidungen, vermittelt Methodenwissen und fördert Netzwerke nach innen und außen. Die Beteiligungsunternehmen erhalten gezielt Kapital und Know-how, das sie für ihre Weiterentwicklung nutzen.
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Im Strategieprogramm PARKOUR sind konkrete Ziele zur weiteren Entwicklung der Beteiligungen formuliert: INDUS stärkt die Unternehmen darin, Innovationen als Wachstumsmotor zu nutzen und Digitalisierung erfolgreich zu gestalten. Ziel ist es, die Operative Exzellenz in den Beteiligungen voranzutreiben und so die kontinuierliche Verbesserung der Geschäftsprozesse zu fördern. Die Internationalisierung der Portfoliounternehmen wird weiter ausgebaut – insbesondere auf dem nordamerikanischen und asiatischen Markt. Die Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung bleibt ein übergreifendes Ziel und Leitlinie für das wirtschaftliche Handeln der Beteiligungen.
Ausgewogene Portfoliostruktur
Anorganisch soll die INDUS-Gruppe insbesondere durch Akquisitionen von Unternehmen aus den sechs definierten Zukunftsbranchen wachsen. Für das Portfolio interessant sind Unternehmen, die in zukunftsorientierten industriellen Nischenmärkten aktiv und innerhalb dieser Märkte führend sind. Über den Fokus auf Unternehmen in Zukunftsbranchen will INDUS sicherstellen, dass das Beteiligungsportfolio auch in Zukunft eine ausgewogene – und damit stabile – Struktur aufweist. Für den Zeitraum bis 2025 ist es das Ziel, von derzeit 46 Beteiligungsunternehmen auf 55 bis 60 Beteiligungsunternehmen zu wachsen und einen Gruppenumsatz von deutlich über 2 Mrd. EUR zu erwirtschaften.
Die ausgewogene Struktur und starke Diversifizierung des Beteiligungsportfolios sind insbesondere dann von zentraler Bedeutung, wenn einzelne Unternehmen vor strukturellen oder konjunkturellen Herausforderungen stehen. Aktuell sind die Beteiligungen mit der Corona-Krise und deren Auswirkungen konfrontiert. Aus der Sicht des Vorstandes profitiert das Gesamtportfolio der INDUS-Gruppe von der Agilität der mittelständischen Unternehmen und deren Resilienz.
konsequentes Wachstum - beständige Wertentwicklung - Kontinuierliche Dividendenpolitik
Die Aktionäre als Eigentümer sollen über berechenbare Ausschüttungen am Erfolg ihres Unternehmens teilhaben. Deshalb zahlt INDUS regelmäßig eine Dividende. Der durchschnittliche Zielwert des Dividendenvorschlags von Vorstand und Aufsichtsrat liegt zwischen 40 % und 50 % des Bilanzgewinns. 50 % des Bilanzgewinns sollen in der Gruppe zur Sicherung weiteren profitablen Wachstums thesauriert werden.
Der Vorstand der INDUS Holding AG hat beschlossen, der Hauptversammlung eine Dividende von 0,80 EUR je Stückaktie vorzuschlagen. Dies entspricht rund 55 % des Bilanzgewinns der INDUS Holding AG. Der Dividendenvorschlag berücksichtigt die Prognose für 2021, die eine deutliche Verbesserung der Ertragslage im Vergleich zum Vorjahr vorsieht.
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Strategie
„Parkour“: Neue Hürden erfolgreich nehmen
Das 2019 etablierte Strategieprogramm PARKOUR greift mit sportlichem Anspruch die zukünftigen Herausforderungen für die INDUS-Gruppe auf und richtet den Blick auf die weitere Entwicklung bis zum Jahr 2025. Die Kernaufgabe von INDUS liegt auch in der Zukunft auf der zielgerichteten Weiterentwicklung eines diversifizierten mittelständischen Portfolios. Vor dem Hintergrund zunehmend komplexerer globaler Rahmenbedingungen, einem weltweit wachsenden Wettbewerb, der Herausforderung der digitalen Transformation und dem Strukturwandel in der Automobiltechnik unterstützt INDUS ihre Beteiligungen verstärkt bei der Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Dies ist insbesondere in Krisenzeiten wie derzeit der Corona-Pandemie wichtiger denn je. Um die INDUS-Beteiligungen fit für den aktuellen und zukünftigen Aufgaben-PARKOUR zu machen, legt INDUS den Fokus noch stärker auf die Förderung von Innovationskraft und operativer Exzellenz. Dazu setzt INDUS anspruchsvolle Ziele, fördert die Zusammenarbeit und vermittelt die richtigen Methoden.
Die Begleitung der zunehmenden Internationalisierung der Gesellschaften bleibt außerdem zentraler Bestandteil der INDUS-Strategie. Im Fokus stehen insbesondere Asien und Nordamerika, ergänzend zu Europa. Auch die weitere Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung der Portfoliounternehmen wird weiter aktiv unterstützt und vorangetrieben.
Die PARKOUR-Strategie hat drei zentrale strategische Initiativen formuliert:
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1. Portfoliostruktur stärken
INDUS plant, jährlich zwei bis drei Unternehmen auf erster Ebene zu akquirieren. Dabei rücken auch größere Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 50 bis 80 Mio. Euro stärker in den Fokus. Zur zukunftsorientierten Fortentwicklung des Portfolios hat INDUS sechs Zukunftsbranchen definiert, die bei den Unternehmenskäufen bevorzugt werden:
Alle sechs Branchen verfügen gemäß einschlägigen Experteneinschätzungen über überdurchschnittliche bis sehr gute Entwicklungsaussichten. Das INDUS-Portfolio soll einen Querschnitt der relevanten Zukunftsindustrien abbilden. Damit INDUS auch zukünftig ihre angestrebten Rentabilitätsziele erreichen kann, strebt der Vorstand den passenden Zukunftsmix für das Portfolio an.
Neben Wachstumsakquisitionen auf erster Ebene hat INDUS weiter auch Ergänzungsakquisitionen durch einzelne Beteiligungsunternehmen zu deren Stärkung im Fokus. Bei strategischen Ergänzungen auf Enkeltochterebene sind die Investitionsentscheidungen an die individuellen Strategien der Beteiligungen gekoppelt, wobei INDUS verstärkt innovationsorientierte und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Käufe fördert. Gegebenenfalls erwirbt INDUS auf Enkeltochterebene auch Unternehmen in frühen Wachstumsphasen, sofern sie aufgrund ihrer Innovations- bzw. Technologiekompetenz das Beteiligungsunternehmen besonders unterstützen können und die Tragfähigkeit ihres Geschäftsmodells bereits bewiesen haben. PARKOUR sieht den Erwerb von jährlich zwei bis vier strategischen Ergänzungen auf Beteiligungsebene vor.
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Im Geschäftsjahr 2020 wurde das Maßnahmenpaket ZWISCHENSPURT zur Portfoliooptimierung vom INDUS-Vorstand verabschiedet und umgesetzt. Bestandteil dieses Maßnahmenpaketes zur Umsetzung der im Strategieprogramm PARKOUR definierten Ziele waren die Veräußerung von KIEBACK auf Beteiligungsebene von FICHTHORN auf Ebene der Enkelgesellschaften und die Veräußerung des Geschäftsfeldes SIMON Kinetics von SIMON. Außerdem wurde die Stilllegung von BACHER beschlossen und die Einstellung des operativen Geschäftsbetriebes des Geschäftsfeldes Kunststoffgalvanik von SIMON beschlossen und umgesetzt. Insgesamt war das Maßnahmenpaket ZWISCHENSPURT ein notwendiger und wesentlicher Zwischenschritt, um die mit der Strategie PARKOUR gesetzten Ziele zu erreichen.
Exit-Strategien spielen zum Zeitpunkt der Kaufentscheidungen von INDUS keine Rolle, da das Prinzip „Halten“ zentraler Bestandteil der DNA von INDUS ist. Um die stabile Performance zu sichern und die angestrebten Einzel- und Gruppenwachstumsziele zu erreichen, ist im Ausnahmefall allerdings auch eine Trennung von einem Unternehmen möglich – etwa, wenn sich die ursprünglichen Rahmen- und Marktbedingungen für ein Portfoliounternehmen gravierend ändern und eine wirtschaftliche Fortführung in einer anderen Konstellation für das Unternehmen und dessen Mitarbeiter sinnvoller erscheint.
Angesichts des strukturellen Umbruchs in der Fahrzeugbranche, der mit einem hohen Margendruck einhergeht, werden die Serienzulieferunternehmen des Segments Fahrzeugtechnik die Margen-Ziele von INDUS auf absehbare Zeit nicht erreichen können. Die Rahmenbedingungen der Zulieferer haben sich mit der Corona-Krise weiter verschlechtert. Aktuell sind umfangreiche Repositionierungen im Gang, die die Serienzulieferer für die Anforderungen zukunftsträchtiger Technologien fit machen. Auch in Zukunft soll das Segment Fahrzeugtechnik in einer angepassten Ausrichtung weiter zu INDUS gehören. Trotzdem wird im Einzelfall weiter geprüft, ob ein anderer Eigentümer einzelnen Unternehmen und seinen Mitarbeitern langfristig bessere Entwicklungsmöglichkeiten bieten kann.
2. Innovation treiben
Einmal erarbeitete Wettbewerbspositionen müssen immer wieder aufs Neue verteidigt werden. Dafür müssen die Unternehmen der INDUS-Gruppe aktiv Zukunftsentwicklungen aufgreifen, Chancen erkennen und Handlungsmöglichkeiten wahrnehmen. Um sich frühzeitig auf ändernde Marktsituationen einzustellen, kommt der strategischen Initiative „Innovation treiben“ besondere Bedeutung zu. Die Förderung der Innovationskraft der INDUS-Unternehmen ist ein wesentlicher Bestandteil des Strategieprogramms PARKOUR.
INDUS fördert ausgewählte Innovationsvorhaben in der Gruppe über finanzielle Zuschüsse. Die Fördermittel umfassen 50 bis 80% des jeweiligen Projektvolumens. Dafür hat die Holding ein jährliches Budget von bis zu 3% des Konzern-EBIT vorgesehen. Ziel ist es, die Zukunftsfähigkeit der Beteiligungsgesellschaften zu sichern und neue Produktionsfelder sowie Märkte zu erschließen. Trotz der Corona-Pandemie hat INDUS daher das absolute Volumen der verfügbaren Fördermittel im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 nicht reduziert.
Bei der Erhöhung der Innovationskraft steht INDUS den Beteiligungen strategisch als Sparringspartnerund konzeptionell mit Methodenwissenzur Seite. Neben der Erarbeitung von unternehmensspezifischen Innovationsstrategien kommen der Erschließung von individuellen Innovations-Suchfeldern und der Erarbeitung unternehmensspezifischer Innovations-Roadmaps besondere Bedeutung zu. INDUS schafft dabei auch Netzwerke mit anderen Gruppenunternehmensowie externen Institutionen und Einrichtungen, um Impulse von außen einzuholen, in Innovationsprojekten zusammenzuarbeiten oder Innovations-Suchfelder gemeinsam im Netzwerk zu erschließen.
INDUS stärkt die Entwicklung definierter, dynamischer Zukunftsbranchen und analysiert mögliche Schnittstellen mit ihren Beteiligungen. Jüngere Unternehmen mit hoher Innovationskraft können dabei interessante Akquisitionsziele für die INDUS-Gruppe, insbesondere auf Enkel-Ebene, darstellen. INDUS unterstützt daher die Zukäufe von jüngeren Unternehmen mit hoher technologischer Kompetenz als Ergänzungsakquisitionen zur Steigerung der Innovationskraft ihrer Beteiligungen.
3. Leistung steigern
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Dem wachsenden globalen Wettbewerb und steigendem Margendruck begegnet INDUS mit der Förderung der operativen Exzellenz in den Portfolio-Unternehmen, das heißt der kontinuierlichen Verbesserung aller Geschäftsprozesse. INDUS begleitet ihre Beteiligungen gezielt bei der Optimierungder wertschöpfenden Kernprozesse von der Auftragsentstehung bis zur Auftragsabwicklung. Dabei stehen die Ansätze des Lean Managements im Zentrum der Aktivitäten – bei allen Tätigkeiten gilt es, Verschwendung zu vermeiden und sich auf die eigentliche Wertschöpfung zu konzentrieren.
INDUS berät zu den Themen Business Development,strategisches Marketing, Vertrieb sowie Pricing und begleitet dabei die Prozesse von der strategischen Marktbearbeitung bis zur Gewinnung von Kundenaufträgen. Das Unterstützungsangebot umfasst genauso die Vermittlung methodischer Kompetenz bspw. zu Markt-/ Potenzial- und Wettbewerbsanalysen wie auch die Optimierung der Preisgestaltung von Produkten und Dienstleistungen. Ein weiteres wesentliches Arbeitsfeld ist die Beratung bei der Auswahl von Vertriebskanälen und der Gestaltung von Vertriebsorganisationen sowie die Durchführung von speziellen Vertriebstrainings.
INDUS begleitet die Portfoliogesellschaften dabei, Produktivitätspotenziale in den Bereichen Beschaffung, Produktion sowie Logistik zu heben. Ein wesentliches Element ist die Unterstützung der Beteiligungen bei der Implementierung von Lean Management, um so verschwendungsfreie, schlanke Unternehmensprozesse zu erreichen. Das Angebot umfasst ein übergreifendes Schulungsprogramm zum Thema Lean Management, verschiedene Vernetzungsformate zum Austausch über Best Practices in der INDUS-Gruppe sowie individuelle Workshops mit den Beteiligungen zur Vermittlung von spezifischem Methodenwissen. Konkrete Optimierungsprojekte werden direkt durch INDUS oder durch externe Partner begleitet.
Unternehmenssteuerung
Planungs- und Strategieprozess
Ausgehend von der INDUS-Strategie PARKOUR entwickeln die Portfoliounternehmen ihre individuellen Unternehmensstrategien für die nächsten Geschäftsjahre. Sie planen auf dieser strategischen Grundlage die Geschäftsentwicklung, die notwendigen Investitionen sowie die Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage für in der Regel drei bis fünf Planjahre.
Im Rahmen der Planungsrunde führen der Gesamtvorstand und die jeweiligen Geschäftsführungen ein strukturiertes Gespräch zur Geschäftsplanung. Über die Plandaten und aus dem Austausch mit den Geschäftsführern macht sich der INDUS-Vorstand ein Gesamtbild zur erwarteten Geschäftsentwicklung. Daraus leitet er auf Holdingebene die Planung der erforderlichen Finanzierungsmittel ab und kommuniziert die Ergebnisse aus der konsolidierten Planung bzw. Erwartungen an die Eigen- sowie Fremdkapitalgeber von INDUS. Ausgangspunkt für die unternehmerischen Zielsetzungen der INDUS Holding AG sind somit im Wesentlichen die jährlichen Planungen der Beteiligungen.
SteuerungsgröSSen
Die in der Holding zur Bewertung der Situation herangezogenen wirtschaftlichen Kenngrößen entsprechen den für Produktionsunternehmen üblichen wirtschaftlich-operativen Kennzahlen. Sie werden ergänzt um wirtschaftlich-strategische Kennzahlen für die direkten Investitionsentscheidungen.
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Der Soll-Ist-Abgleich, den INDUS im Rahmen der regelmäßigen Finanzberichterstattung für das vergangene Geschäftsjahr vornimmt, findet sich im Wirtschaftsbericht.
Unterjährige Berichterstattung
INDUS wird von den Beteiligungen laufend über die wirtschaftliche Entwicklung in den Unternehmen informiert. Dazu berichten die Unternehmen der Holding monatlich über ihre wirtschaftliche Situation. Darüber hinaus erhält INDUS gezielte Informationen zu spezifischen Themen. Auf dieser Grundlage hat das Management der Holding einen kontinuierlichen Einblick in die Situation der Beteiligungen und damit einen Überblick über die Gesamtsituation der Gruppe.
Auf Grundlage der Monatszahlen verfolgt INDUS die Entwicklung der Unternehmen im Abgleich mit dem jeweiligen Budget. Die Beteiligungen aktualisieren dreimal innerhalb des Geschäftsjahres ihre Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr. Das Controlling-System liefert frühzeitig Hinweise auf Planabweichungen. Die Tochtergesellschaften nutzen zusätzlich individuelle Steuerungsmechanismen und aufgrund der Individualität auch eigene Kennzahlen. Die Geschäftsführer der Beteiligungen beobachten und analysieren ihre jeweiligen Märkte und ihr spezifisches Wettbewerbsumfeld und berichten INDUS über wesentliche Veränderungen.
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RegelmäSSiger Managementdialog
Parallel zu den obligatorischen Informationsflüssen für die finanzielle Berichterstattung tauschen sich Vorstand und die jeweiligen Geschäftsführungen auch informell regelmäßig über die Entwicklung in den Beteiligungen aus. INDUS verfolgt ihre Interessen als Eigentümerin aktiv durch Beratung und Begleitung bei der Weiterentwicklung in den Unternehmen.
Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren
Mitarbeiter
In der holding: Ein Team aus Spezialisten für eine effektive Begleitung der Beteiligungen
Im Durchschnitt des Geschäftsjahrs 2020 beschäftigte die Holding ohne die Mitglieder des Vorstands 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 32). Es liegt im Interesse von INDUS, die Leistungskraft der Mitarbeiter zu stärken und sie langfristig an das Unternehmen zu binden. Dazu bietet INDUS ihren Mitarbeitern in den Bereichen Gesundheit, Weiterbildung und Einkommen die Rahmenbedingungen eines modernen, attraktiven Arbeitgebers.
In der Gruppe: Pflege einer mittelständisch geprägten Kultur
In der INDUS-Gruppe waren im Jahresdurchschnitt 10.644 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr 10.856). Die Führung der Mitarbeiter in den Beteiligungen liegt allein in der Verantwortung von deren Geschäftsleitungen. Dementsprechend steuern die Beteiligungsunternehmen ihre Personalarbeit quantitativ wie auch qualitativ eigenständig. Mittelständische Unternehmen nehmen eine starke Verantwortung im Bereich der Ausbildung wahr; dies gilt besonders auch für die Unternehmen der INDUS-Gruppe. 2020 waren in der gesamten Gruppe 415 Auszubildende beschäftigt (Vorjahr: 448); das entspricht einer Ausbildungsquote von 3,9 % (Vorjahr: 4,1 %). Damit beschäftigt INDUS auch in Corona-Zeiten eine hohe Zahl an Auszubildenden in den Beteiligungsunternehmen.
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Entwicklung und Innovation
F&E-Unterstützung der Beteiligungen
Als Beteiligungsgesellschaft betreibt INDUS keine Forschungs- und Entwicklungsarbeit im klassischen Sinne. Alle Aktivitäten und die Verantwortung dafür, dass die Beteiligungen mit ihren Produkten technologisch am Puls der Zeit und strategisch in ihren Märkten gut positioniert sind, liegen bei den Beteiligungen selbst.
Zugleich hat INDUS ein hohes Interesse am langfristigen wirtschaftlichen Erfolg der Beteiligungen. In diesem Zusammenhang betrachtet der INDUS-Vorstand das Thema Innovation als einen zentralen Schlüssel für die gesunde Weiterentwicklung der Unternehmen. Deshalb hat der Vorstand in den vergangenen Jahren verstärkt Angebote initiiert, auf welche die Beteiligungen zurückgreifen können. Diese sind:
Finanzmittel für Innovationen in Zukunftsfeldern: INDUS sieht im Rahmen der strategischen Initiative „Innovationen treiben“ für ihre Beteiligungen 3 % des jährlichen Konzern-EBIT vor, um geeignete Innovationsvorhaben voranzutreiben. Aufgrund der hohen Bedeutung von Innovationsvorhaben ist in 2020 der absolute Betrag auf dem Niveau von 2019 geblieben. Im Geschäftsjahr 2021 ist für diese finanzielle Unterstützung der Beteiligungen ein vergleichbares Niveau vorgesehen. INDUS fördert insbesondere Aktivitäten und Projekte mit signifikanter Innovationshöhe und in definierten Zukunftsfeldern, welche aus Sicht der INDUS langfristig herausragende Entwicklungsperspektiven bieten, aber auch mit höheren Risiken verbunden sind. Diese Innovationen dienen der Erschließung neuer Geschäftsfelder und Technologien und somit der Stärkung der Wettbewerbspositionen.
Methodenunterstützung: INDUS legt ihren Fokus insbesondere auf die Förderung von Innovationen.Sie unterstützt ihre Beteiligungen im Innovations- und Technologiemanagement, um die strategische Position zu verbessern und so die Fokussierung und die Effektivität der Entwicklungsarbeit zu optimieren. Die Beteiligungen werden bei der Ableitung von Innovationsstrategien, der Identifikation von Innovationspotentialen, der Ideengenerierung und -auswahl sowie dem Projektmanagement im Innovationsprozess methodisch begleitet.
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Sensibilisierung & Vernetzung: Das Management der Holding beobachtet die Trends und Entwicklungen der Märkte branchenübergreifend und trägt das Wissen im Rahmen eines aktiven Dialogs mit den jeweiligen Geschäftsführungen in die Gruppenunternehmen. Dabei fördert INDUS auch den Austausch zwischen den Beteiligungen, um das Entstehen von Innovationen durch Perspektivenwechsel zu erleichtern. INDUS stellt zudemfür ihre Beteiligungen Verbindungen zu externen Partnern und Institutionenherund sucht die Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.
Innovationsaktivität der Unternehmen weiter gestiegen
Die ausgewiesenen Aufwendungen im Konzernabschluss der INDUS-Gruppe für F&E-Aktivitäten lagen 2020 bei 18,9 Mio. EUR (Vorjahr: 20,3 Mio. EUR). Damit war der Mitteleinsatz für dieses Feld erneut auf einem hohen Niveau, was sich auch in den kommenden Jahren so fortsetzen soll.
Neben einer höheren Wertschöpfungstiefe ist auch ein steigendes Maß an eigener, individueller F&E-Kompetenz und Innovationseffektivität von den Beteiligungsgesellschaften gefragt. Dabei ist der Kundenbezug in der Entwicklungsarbeit von hoher Priorität: Es bestehen sowohl kunden- als auch lieferantenseitig erfolgreiche Entwicklungspartnerschaften.
In Verbindung mit den Entwicklungsaktivitäten bei den Gesellschaften agiert die INDUS-Gruppe in erfolgreichen Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Schon heute arbeitet ein Teil der Gesellschaften mit Forschungseinrichtungen zusammen, zum Beispiel im Rahmen von Produktinnovationen oder innovationsbezogenen Marktanalysen. Die Formen der Zusammenarbeit erstrecken sich von klassischen Kunden-Lieferanten-Beziehungen über die Auftragsforschung bis hin zur Mitarbeit einzelner Gesellschaften in öffentlich geförderten Forschungsvorhaben.
Nachhaltigkeit
Unternehmerischer Erfolg durch nachhaltiges Wirtschaften
Zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs folgt INDUS klaren Leitlinien in Hinblick auf nachhaltiges Handeln:
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Zur Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit orientiert sich INDUS an klassischen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und damit an stabilitätsorientierten Maßstäben. Der Unternehmenserfolg im Sinne der Gruppe, der Aktionäre sowie der übrigen Stakeholder wird so langfristig gestärkt. Die Holding sorgt für eine stabile Bilanz, ein adäquates Liquiditätspolster und eine flexible Finanzierungsbasis. Sozial orientieren sich alle Mitglieder der INDUS-Gruppe an den Maßstäben des klassischen Mittelstands. Im Zentrum steht das Prinzip „Verantwortung“ – für den Unternehmensbestand, aber vor allem auch für die Menschen, mit denen dieser gesichert wird. Dies findet Ausdruck in unternehmensspezifischen Verhaltenskodizes, in der Förderung von Mitarbeiterweiterbildungen sowie in der Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung, insbesondere im lokalen Umfeld der Beteiligungen. Ökologisch unterstützt INDUS die Beteiligungen bei ihrem Engagement zum Schutz von Ressourcen und zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Dies geschieht beispielsweise durch die Bereitstellung von Investitionsmitteln für Effizienzmaßnahmen und die Förderung von nachhaltigen Produktinnovationen im Zukunftsfeld „GreenTech“ (Energie- und Umwelttechnik sowie Technologien und Produkte mit verbessertem energieeffizienten Nutzungsprofil). Hinsichtlich der Themen Governance und Compliance fühlen sich Vorstand und Aufsichtsrat seit jeher einer verantwortungsvollen, transparenten und nachhaltigen Wertschöpfung verpflichtet. So folgen sie seit Einführung des Deutschen Corporate Governance Kodex zum weit überwiegenden Teil den Empfehlungen und Anregungen des Kodex und dokumentieren damit die Bedeutung der Regeln einer guten Unternehmensführung und -überwachung. Im Geschäftsjahr 2020 wurde zudem vom Vorstand der INDUS Holding AG die Implementierung eines gruppenweiten Hinweisgebersystems beschlossen, mit dessen Einführung im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2021 auch die entsprechenden Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex umgesetzt werden.
INDUS gibt zum 31. Dezember 2020 erneut einen nichtfinanziellen Bericht für die INDUS-Gruppe ab. Dieser wird als Teil des Geschäftsberichtes veröffentlicht. Über den Fortschritt von Nachhaltigkeitsinitiativen in der INDUS-Gruppe wird 2021 erstmals zusätzlich in einem separaten Nachhaltigkeitsmagazin berichtet werden.
Corporate Governance
Erklärung zur Unternehmensführung
Vorstand und Aufsichtsrat von INDUS bekennen sich umfassend zu den Prinzipien einer guten Corporate Governance. Dazu geben das Leitungs- und das Kontrollgremium jährlich eine entsprechende „Erklärung zur Unternehmensführung“ ab. Die aktuelle Erklärung ist im vollständigen Wortlaut auf der INDUS-Website unter der Rubrik ÜberINDUS/Corporate Governance einsehbar.
Teil der Erklärung zur Unternehmensführung ist die jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG. Diese haben Vorstand und Aufsichtsrat am 9. Dezember 2020 abgegeben. Darin stellen sie fest, dass die INDUS Holding AG bis auf zwei Ausnahmen sämtlichen Empfehlungen der Regierungskommission bzw. dem Deutscher Corporate Governance Kodex 2020 entspricht. Die Ausnahmen beziehen sich auf die Möglichkeit des Whistleblowings mit Hinweisgeberschutz sowie auf bestimmte Abschnitte der Vergütung des Vorstandes. Die Entsprechenserklärung ist im vollständigen Wortlaut abrufbar auf der INDUS-Website unter der Rubrik ÜberINDUS/Corporate Governance.
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WIRTSCHAFTSBERICHT
Im Geschäftsjahr 2020 ist der Umsatz in der INDUS-Gruppe von 1,74 Mrd. EUR auf 1,56 Mrd. EUR gesunken. Trotz der Corona-Pandemie konnten die Segmente Bau/Infrastruktur sowie Metalltechnik das Umsatzniveau nahezu halten. In den weiteren Segmenten ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahr deutlich eingebrochen. Das operative Ergebnis (EBIT) der INDUS-Gruppe betrug 25,1 Mio. EUR nach 117,9 Mio. EUR im Vorjahr. Hierin sind Wertminderungen in Höhe von 40,6 Mio. EUR enthalten. Die EBIT-Marge betrug 1,6 %. Der operative Cash Flow hat sich von 167,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 174,4 Mio. EUR im Berichtszeitraum erhöht. Dies lag maßgeblich an dem gesunkenen Working Capital.
Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds
Entwicklung der Gesamtwirtschaft
Weltwirtschaft: Globaler Einbruch durch Corona-Krise
Die Wirtschaft weltweit fiel durch die Corona-Krise im Jahr 2020 in eine starke Rezession. Durch den global nahezu parallelen Verlauf der Pandemie und vergleichbare Eindämmungsmaßnahmen verlief dieser Abschwung international annähernd synchron. Europa, USA und die Schwellenländer waren zeitgleich von einem drastischen Einbruch im zweiten Quartal betroffen. Eine Ausnahme bildete China mit dem circa drei Monate früheren Ausbruch der Pandemie und der bereits im zweiten Quartal begonnenen kräftigen Erholung.
In den Sommermonaten wurde das Wirtschaftsgeschehen – trotz der anhaltenden Bedrohung durch COVID-19 – in weiten Teilen der Welt wieder aufgenommen. Finanz- und geldpolitische Maßnahmen stützten diese Erholungsbewegung in vielen Volkswirtschaften (USA, Europa, China, Brasilien, Indien). So konnten in einer deutlichen Erholung im dritten Quartal Verluste teilweise ausgeglichen werden. Diese Aufwärtsbewegung wurde im vierten Quartal zwar durch die zweite Infektionswelle und entsprechende Eindämmungsmaßnahmen deutlich gebremst, blieb in Summe aber intakt. 2020 sank das Bruttoinlandsprodukt der Weltwirtschaft nach Angaben des Internationalen Währungsfonds um schätzungsweise 3,5 %. Das Institut für Weltwirtschaft, Kiel, geht von einem Rückgang um 3,8 % aus. In den USA gab die Wirtschaftsleistung 2020 nach Schätzungen des IfW um 3,6 % nach, im Euroraum um 7,2 %. Nach dem Corona-Schock zu Beginn des Jahres 2020 konnte sich die chinesische Wirtschaft, auch angesichts der konsequenten Eindämmung der Pandemie, zügiger erholen als erwartet: Sie legte 2020 um schätzungsweise 1,8 % zu.
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Deutsche Wirtschaft: Erholung durch zweite Welle gebremst
Die Corona-Krise hat auch in Deutschland zu einer Rezession geführt. Nach einem massiven Einbruch der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um mehr als 10 Prozent konnte sich die Wirtschaft zu Beginn des Sommers und vor allem im dritten Quartal 2020 auf breiter Basis erholen. Privater Konsum und Export stiegen an, auch der Arbeitsmarkt zeigte wieder eine positive Tendenz. Die zweite Infektionswelle und damit verbundene Pandemieauflagen haben diesen Nachholeffekt empfindlich gebremst und belasteten vor allem die konsumnahen Branchen. Die Industrie setzte dagegen ihre Erholung weitestgehend fort, musste aber auf Jahressicht erhebliche Einbußen verkraften. In Summe wird die deutsche Wirtschaft 2020 zwar weniger schrumpfen als zu Beginn der Pandemie prognostiziert, der Rückgang der Wirtschaftsleistung beträgt aber dennoch rund 5 %. Im Vergleich: Im Zuge der Finanzkrise 2009 sank das BIP um 5,7 %.
Entwicklung des Branchenumfelds
Deutsche Industrieproduktion: Krise trotz Erholung noch nicht überwunden
2020 war die Ausgangslage der deutschen Industrie nach einem vorangehenden Rezessionsjahr bereits schwierig. Der massive Corona-bedingte Einbruch im Frühjahr konnte zwar teilweise durch eine kräftige Erholung insbesondere im dritten Quartal aufgefangen werden, in Summe verzeichnete die Industrieproduktion jedoch ein weiteres Jahr einen Rückgang. So sank der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe 2020 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kalenderbereinigt um 10,1 %. Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe lag 7,2 % unter Vorjahr. Die Anzahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe ging um 2,2 % zurück.
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Bau / Infrastruktur: nachfrage bleibt auch in Corona-Krise intakt
Die deutsche Bauindustrie erwies sich in der Corona-Krise als ausgesprochen stabil und damit als konjunkturelle Stütze. Bereits seit einiger Zeit unterlag die Bauwirtschaft einer Sonderkonjunktur und war zu Jahresbeginn 2020 mit einem Rekord-Auftragsbestand klar auf Wachstum ausgerichtet. Durch die Corona-Krise kamen die Unternehmen der Bauindustrie ohne den mit anderen Branchen vergleichbaren Einbruch. So stieg die Wertschöpfung im Baugewerbe im Vorjahresvergleich selbst in den Lockdown-Monaten an, auf Jahressicht wuchs sie laut Hauptverband der deutschen Bauindustrie entgegen dem gesamtwirtschaftlichen Trend real um 1,4 %. Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen im Baugewerbe verzeichnete einen Zuwachs um 0,7 %, die Maschinenauslastung bleibt hoch. Im Detail zeigt sich allerdings ein heterogenes Bild: Während im Wirtschaftsbau der Auftragseingang rückläufig ist, steigt die Nachfrage im Wohnungsbau weiter an. In Summe bleibt die Nachfrage intakt, auch wenn wachsender Wettbewerb und höhere Kosten u.a. durch Corona-bedingte Hygienemaßnahmen zugleich die Gewinnmargen der Baufirmen drücken.
Fahrzeugtechnik: Deutscher Automobilmarkt im Umbruch
Die Automobilhersteller und -zulieferer, die bereits durch den Technologiewandel hin zur Elektromobilität und dem damit einhergehenden Strukturwandel stark gefordert sind, waren 2020 zusätzlich von den massiven Auswirkungen der Corona-Krise belastet. Insbesondere im ersten Halbjahr gingen Produktion, Auftragseingänge und Export drastisch zurück. Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) führte dieser gleichzeitige Schock von Angebot und Nachfrage 2020 in Summe zu einem Einbruch des globalen Pkw-Marktes um 15 %. Insbesondere der Light Vehicle-Absatz in den USA (-28 %), Brasilien (-27 %) und Europa (-24 %) sank massiv. Die Neuzulassungen in Deutschland gingen um 19 % zurück. Selbst der chinesische Automobilmarkt, der sich nach dem ersten Einbruch relativ schnell erholte, konnte das Vorjahresniveau nicht erreichen (-6 %). Die deutschen Pkw-Ausfuhren nahmen um 24 % ab.
Der Transformationsprozess hin zu alternativen Antrieben hat 2020 in Deutschland einen Schub bekommen: Die Zahl der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit E-Antrieben stieg - auch getrieben durch die Umweltbonus-Förderung - kontinuierlich an. Im Dezember 2020 waren fast 27 % der neu zugelassenen Autos Elektrofahrzeuge. Hemmschuh der weiteren Entwicklung bleibt jedoch die Ladeinfrastruktur – zu Jahresanfang teilen sich 17 Fahrzeuge jeweils einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt.
Maschinenbau: Schlechtestes Ergebnis seit Finanzkrise – starke Unterschiede je nach Fachzweig
Der deutsche Maschinenbau wurde 2020 von der Corona-Krise stark getroffen. Auch wenn sich die Exportzahlen ab der zweiten Jahreshälfte erholen konnten und die Rückgänge im November und Dezember unter den Erwartungen lagen - in Summe sank die Produktion 2020 am Standort Deutschland real um rund 12 %. Sowohl die deutschen Exporte als auch der Gesamtumsatz gingen im Jahresvergleich von Januar bis November real um rund 13 % zurück. Gestützt durch Kurzarbeit spiegelten sich diese Rückgänge noch nicht äquivalent in einem Beschäftigungsabbau wider: 2020 sank die Zahl der Beschäftigten im deutschen Maschinenbau um rund 4 %.
Die Auswirkungen der Pandemie trafen die Fachzweige in Deutschland unterschiedlich stark. So sanken die Ausfuhren von Januar bis November im Vorjahresvergleich stark im Bereich Werkzeugmaschinen (-30 %) oder Präzisionswerkzeuge (-20 %). Andere Bereiche wie zum Beispiel die Landtechnik zeigten sich unbeeindruckt von der Krise (+0,1 %). Dieses heterogene Bild zeigt sich auch beim Auftragseingang: Während Kunststoff- und Gummimaschinen, Land-, Fluid- und Fördertechnik im vierten Quartal 2020 ein deutliches Plus bei den Auftragseingängen verbuchen können, kämpften etwa Bergbaumaschinen, Mess- und Prüftechnik, Verfahrenstechnik oder Werkzeugmaschinen mit Einbußen von 15-30 %.
Medizintechnik: Punktuell Gestiegene Nachfrage kann allgemeine Umsatzeinbussen nicht kompensieren
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Die Corona-Pandemie beeinträchtigte auch in der Medizintechnikbranche die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Durch verschobene Operationen, weniger Arztbesuche und einen Rückgang bei den Verordnungen erlitt die Branche 2020 deutliche Umsatzeinbußen. Diese Auswirkungen konnten nicht durch eine gestiegene Nachfrage nach medizinischer Schutzausrüstung und Hygieneprodukten kompensiert werden. Auch der für die Medizintechnikunternehmen zentrale Export hatte klare Einbußen zu verzeichnen. Der Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen und Medizintechnik SPECTARIS rechnete in seiner Novemberumfrage 2020 zwar nur mit einem Umsatzrückgang von gut 3 %, auffällig ist aber, dass kleinere Unternehmen mit weniger als 200 Beschäftigten stärker von der Krise betroffen sind. Hier beläuft sich Stand September der Auftragseingang auf -12 % und im Jahresvergleich sind teils zweistellige Umsatzrückgänge zu verzeichnen.
Metalltechnik: Deutliche Rezession im Jahr 2020
Die Metallindustrie in Deutschland stand bereits zu Jahresbeginn 2020 durch signifikante Rückgänge bei Produktion und Auftragseingang massiv unter Druck. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie verschlechterten diese schwierige Ausgangslage dramatisch. So lagen im April 2020 in der Metall- und Elektroindustrie die Produktion rund 39 %, die Umsätze rund 41 % unter Vorjahr. Rund 38 % der Beschäftigten in der Branche waren im Mai 2020 in Kurzarbeit. Bis zum September 2020 wurden schon rund 140.000 Arbeitsplätze abgebaut. Die Metallindustrie konnte sich – auch getragen durch wieder steigende Auslandsaufträge - zwar vom tiefen Einbruch im zweiten Quartal im Jahresverlauf etwas erholen, nach neun Monaten lag das Umsatzminus bei Metallherstellung und Verarbeitung aber noch bei rund 13 %. Im Oktober erwarteten die Unternehmen der Metallbranche beim Jahresumsatz im Schnitt noch ein Minus von 23 %. Die M+E-Produktion lag nach Schätzungen des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall rund 15 % unter Vorjahr.
Entwicklung der INDUS-Gruppe
Gesamtbewertung des Vorstands
COVID 19-Auswirkungen und Generelle Schwächen in der Automobilbranche belasten INDUS-Performance 2020 – Bau/Infrastruktur mit hervorragendem Ergebnis
Im Geschäftsjahr 2020 hat die INDUS-Gruppe einen Umsatz von 1,56 Mrd. EUR erzielt. Der Umsatz sank um 10,6 % und lag damit innerhalb des Prognosebandes von 1,50 – 1,65 Mrd. EUR. Von dem Umsatzrückgang waren alle Segmente allerdings in unterschiedlicher Intensität - betroffen. Der Umsatz in den Segmenten Bau/Infrastruktur und Metalltechnik ging mit -1,3% und -3,8% nur leicht zurück. Die Umsatzrückgänge in den weiteren Segmenten betrugen – 11 % bis – 23 % und sind vor allem den wirtschaftlichen Auswirkungen aus der Corona-Pandemie zuzuschreiben. Im Segment Fahrzeugtechnik belastete die strukturelle Krise in der Automobilwirtschaft die Beteiligungen zusätzlich.
Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 25,1 Mio. EUR und lag damit über der Prognose vom August (im Rahmen des Halbjahresberichtes 2020), aber deutlich unter dem Vorjahreswert von 117,9 Mio. EUR. Die Ursachen hierfür sind die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, die strukturellen Schwächen in der Automobilindustrie und daraus resultierende nichtzahlungswirksame Wertminderungen. Die Wertminderungen in Höhe von 40,6 Mio. EUR betreffen im Wesentlichen Geschäfts- und Firmenwerte sowie auch Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte und sind das Ergebnis verschlechterter Zukunftserwartungen. Im Juni 2020 hat der Vorstand der INDUS Holding AG das Maßnahmenpaket ZWISCHENSPURT zur Portfoliooptimierung beschlossen und seitdem umgesetzt. Im Zuge des Maßnahmenpaketes wurden KIEBACK auf Beteiligungsebene, die Enkeltochter FICHTHORN und das Geschäftsfeld SIMON Kinetics veräußert. Weiterhin wurde die Stilllegung der schweizerischen BACHER AG nach Abschluss des schweizerischen Konsultationsverfahrens beschlossen. Die Einstellung wird aktuell umgesetzt und im Laufe des Geschäftsjahres 2021 beendet sein. Darüber hinaus wurde das Geschäftsfeld Kunststoffgalvanik von SIMON wegen des anstehenden Verbotes von Chrom (VI)-oxid eingestellt.
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Insgesamt haben diese zahlreichen Effekte das Ergebnis belastet und sind ursächlich für den Ergebnisrückgang. Die EBIT-Marge für die INDUS-Gruppe beträgt 1,6 % (Vorjahr: 6,8 %) und liegt damit deutlich unter dem Zielwert von „10 % + X“. Positiv hat sich 2020 der operative Cash Flow entwickelt, der von 167,7 Mio. EUR im Vorjahr um 6,7 Mio. EUR auf 174,4 Mio. EUR im Berichtsjahr gesteigert werden konnte. Dies liegt insbesondere an einer erfreulichen Reduzierung des Working Capital. Das Working Capital betrug zum 31. Dezember 2020 410,5 Mio. EUR und war damit um 67,8 Mio. EUR niedriger als zum Stichtag des Vorjahres. Dieser Abbau ist zu einem erheblichen Teil ein Erfolg aus dem Programm zur Reduzierung des Working Capital im Rahmen der strategischen Initiativen zur Förderung operativen Exzellenz; daneben hat auch die pandemiebedingt gesunkene Geschäftstätigkeit zu diesem Abbau beigetragen.
In der Segmentbetrachtung konnte das Segment Bau/Infrastruktur sein hohes operatives Ergebnis (EBIT) erneut steigern und eine EBIT-Marge von 16,8 % erwirtschaften. Die Segmente Maschinen- und Anlagenbau, Medizin- und Gesundheitstechnik sowie Metalltechnik mussten Ergebniseinbußen hinnehmen und konnten Ihre Zielmargen nicht erreichen. Im Segment Fahrzeugtechnik führten die schwierige strukturelle Lage in der Automobilindustrie, die Auswirkungen durch Corona sowie Wertminderungen und weitere Maßnahmen aus dem Programm ZWISCHENSPURT zu einem negativen operativen Ergebnis in Höhe von -87,8 Mio. EUR.
Ende 2020 konnte INDUS den Kaufvertrag für ein neues Beteiligungsunternehmen unterzeichnen. Die JST Systemtechnik GmbH & Co. KG ist ein mittelständischer Anbieter von integrierten Kontrollraumlösungen und bietet umfassendes Know-how in der Konzeptionierung, dem Aufbau und der Wartung von Kontrollräumen. Der wirtschaftliche Übergang der Transaktion und die Erstkonsolidierung der JST erfolgten im Januar 2021. Außerdem konnten Restanteile bei den Beteiligungen MBN, M+P, PEISELER und SELZER übernommen werden.
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen 52,5 Mio. EUR. Wegen der Corona-Krise hatte INDUS die Investitionen in der Gruppe bereits beginnend im 2. Quartal reduziert. Die wirtschaftliche Aufstellung der Gruppe blieb auch 2020 sehr stabil. Die Eigenkapitalquote im Konzern liegt mit 39,1 % (Vorjahr 40,2 %) leicht unter der Zielquote von 40 %. Der Liquiditätsbestand wurde bewusst als Vorsichtsmaßnahme wegen möglicher Auswirkungen der Corona-Pandemie aufgebaut. Zum Stichtag betrug der Bestand an liquiden Mitteln 194,7 Mio. EUR. Die traditionell gute Liquidität lieferte INDUS zu jeder Zeit ausreichend wirtschaftliche Kraft, den durchgeführten bzw. intendierten Kapitaleinsatz vorzunehmen. Zu diesem Zweck hält die Gesellschaft Liquiditätspuffer und Vorsorgekreditlinien vor. Die Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung/EBITDA) betrug 3,3 Jahre (Vorjahr: 2,4 Jahre) und lag damit oberhalb des vorgegebenen Zielbereichs von 2 bis 2,5 Jahren.
Insgesamt haben sich die Beteiligungen extrem agil in der Corona-Krise verhalten und sich schnell den Herausforderungen der Pandemie gestellt. Dies geschieht bis heute durch die Flexibilisierung von Homeoffice, Anpassungen an stark schwankende Kundenanfragen und konsequentes kostenbewusstes Handeln unter Einhaltung strikter Arbeitsschutzregeln zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im vergangenen Jahr mit der Corona-Krise hat sich die breite Streuung des Portfolios wieder besonders bewährt. Weiter hat die Krise verdeutlicht, dass unser Strategieprogramm PARKOUR die Gesellschaften mit der nötigen Fitness und Flexibilität zur Bewältigung von schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ausstattet. Auch in Zukunft wird der Vorstand weiter auf die Steigerung der operativen Exzellenz und die Förderung von Innovationen in den Beteiligungen setzen. Im Rahmen der Portfolioentwicklung ist INDUS weiter auf der Suche nach interessanten Akquisitionen in den in der Strategie PARKOUR definierten Zukunftsfeldern.
PARKOUR stellt die nicht-finanziellen Leistungsindikatoren zunehmend stärker in den Fokus und wird deren Entwicklung genau beobachten, um sie in den Folgejahren auch als Steuerungsgrößen zu verwenden.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 24 |
SOLL-IST-VERGLEICH | |||||||||||
KONZERN | IST 2019 | PLAN 2020 | IST 2020 | ERREICHUNGS- | |||||||
Steuerungsgrößen | |||||||||||
Zukäufe | 2 Wachstumsakquisitionen | abhängig von Gesamtentwicklung | 1 Wachstumsakquisition die in 2020 unterzeichnet wurde und wirtschaftlich ab 2021 wirksam ist. | erreicht | |||||||
Umsatz | 1,74 Mrd. | 1,50 - 1,65 Mrd. EUR | 1,56 Mrd. | erreicht | |||||||
EBIT | 117,9 Mio. EUR | 85-95 Mio. EUR | 25,1 Mio. EUR | nicht erreicht | |||||||
EBIT-Marge | 6,8 % | 5-6,5 % | 1,6 % | nicht erreicht | |||||||
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 78,3 Mio. EUR | unter Vorjahr | 52,5 Mio. EUR | erreicht | |||||||
ergänzende Steuerungsgrößen | |||||||||||
Eigenkapitalquote | 40,2 % | > 40 % | 39,1 % | nicht erreicht | |||||||
Nettoverschuldung/EBITDA | 2,4 Jahre | ≤ 3,0 Jahre | 3,3 Jahre | nicht erreicht | |||||||
Working Capital | 478,3 Mio. EUR | unter Vorjahr | 410,5 Mio. EUR | erreicht | |||||||
SEGMENTE | |||||||||||
Bau/Infrastruktur | |||||||||||
Umsatz | 388,9 Mio. EUR | sinkender Umsatz | 384,0 Mio. EUR | Prognose eingetreten | |||||||
EBIT | 63,0 Mio. EUR | sinkendes Ergebnis | 64,5 Mio. EUR | besser als erwartet | |||||||
EBIT-Marge | 16,2 % | 13-15 % | 16,8 % | besser als erwartet | |||||||
Fahrzeugtechnik | |||||||||||
Umsatz | 350,3 Mio. EUR | sinkender Umsatz | 269,2 Mio. EUR | Prognose eingetreten | |||||||
EBIT | -35,8 Mio. EUR (inkl. 17,3 Mio. EUR Wertminderungen) | steigendes Ergebnis | -87,8 Mio. EUR (inkl. 33,8 Mio. EUR Wertminderungen) | nicht erreicht | |||||||
EBIT-Marge | -10,2 % (ohne Wertminderungen -5,3 %) | -9 bis -7 % | -32,6 % (ohne Wertminderungen -20,1 %) | nicht erreicht | |||||||
Maschinen- und Anlagenbau | |||||||||||
Umsatz | 434,6 Mio. EUR | sinkender Umsatz | 370,0 Mio. EUR | Prognose eingetreten | |||||||
EBIT | 54,6 Mio. EUR | sinkendes Ergebnis | 31,4 Mio. EUR (inkl. 2,3 Mio. Wertminderungen) | Prognose eingetreten | |||||||
EBIT-Marge | 12,6 % | 9-11 % | 8,5 % (ohne Wertminderungen 9,1 %) | nicht erreicht (ohne Wertminderungen erreicht) | |||||||
Medizin- und Gesundheitstechnik | |||||||||||
Umsatz | 159,7 Mio. EUR | leicht sinkender Umsatz | 142,1 Mio. EUR | Prognose eingetreten | |||||||
EBIT | 18,6 Mio. EUR | sinkendes Ergebnis | 10,2 Mio. EUR | Prognose eingetreten | |||||||
EBIT-Marge | 11,6 % | 9-11 % | 7,2 % | nicht erreicht | |||||||
Metalltechnik | |||||||||||
Umsatz | 409,2 Mio. EUR | sinkender Umsatz | 393,6 Mio. EUR | Prognose eingetreten | |||||||
EBIT | 25,8 Mio. EUR | steigendes Ergebnis | 14,4 Mio. EUR (inkl. 4,5 Mio. EUR Wertminderungen) | nicht erreicht | |||||||
EBIT-Marge | 6,3 % | 5-7 % | 3,7 % (ohne Wertminderungen 4,8 %) | nicht erreicht | |||||||
Ertragsentwicklung des Konzerns
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (IN MIO. EUR) | ||||||||||||
DIFFERENZ 2020 zu 2019 | ||||||||||||
2020 | 2019 | 2018 | ABSOLUT | IN % | ||||||||
Umsatz | 1.558,6 | 1.742,8 | 1.710,8 | -184,2 | -10,6 | |||||||
Sonstige betriebliche Erträge | 22,1 | 34,4 | 20,6 | -12,3 | -35,8 | |||||||
Aktivierte Eigenleistungen | 6,4 | 7,6 | 7,8 | -1,2 | -15,8 | |||||||
Bestandsveränderung | -27,6 | -22,9 | 35,1 | -4,7 | 20,5 | |||||||
Gesamtleistung | 1.559,5 | 1.761,9 | 1.774,3 | -202,4 | -11,5 | |||||||
Materialaufwand | -690,1 | -782,4 | -811,9 | 92,3 | 11,8 | |||||||
Personalaufwand | -501,0 | -527,5 | -506,6 | 26,5 | 5,0 | |||||||
Sonstiger betrieblicher Aufwand | -210,7 | -226,3 | -237,7 | 15,6 | 6,9 | |||||||
EBITDA | 157,7 | 225,7 | 218,1 | -68,0 | -30,1 | |||||||
Abschreibungen | -132,6 | -107,8 | -83,7 | -24,8 | -23,0 | |||||||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 25,1 | 117,9 | 134,4 | -92,8 | -78,7 | |||||||
Finanzergebnis | -15,5 | -18,9 | -19,7 | 3,4 | 18,0 | |||||||
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 9,6 | 99,0 | 114,7 | -89,4 | -90,3 | |||||||
Steuern | -36,5 | -38,9 | -43,5 | 2,4 | 6,2 | |||||||
Ergebnis nach Steuern | -26,9 | 60,1 | 71,2 | -87,0 | -144,8 | |||||||
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | 0,1 | 0,6 | 0,3 | -0,5 | -83,3 | |||||||
davon Anteile der INDUS-Aktionäre | -27,0 | 59,5 | 70,9 | -86,5 | -145,4 | |||||||
UmsatzRückgang in allen Segmenten
Der Umsatz der INDUS-Gruppe sank im Geschäftsjahr um 10,6 % auf 1.558,6 Mio. EUR. Von dem Umsatzrückgang sind alle Segmente betroffen, jedoch unterschiedlich intensiv. Das Segment Bau/Infrastruktur hatte gegenüber dem sehr hohen Umsatzniveau des Vorjahres nur einen ganz leichten Umsatzrückgang zu verzeichnen. In den Segmenten Fahrzeugtechnik sowie Maschinen- und Anlagenbau gingen die Umsatzerlöse stark zurück. Die Ursachen hierfür lagen zum einen in den Folgen der Corona-Krise und zum anderen in den strukturellen bzw. konjunkturellen Problemen dieser Segmente. Das Segment Medizin- und Gesundheitstechnik war zu Beginn des Geschäftsjahres während des ersten Lockdowns erheblich von der Corona-Pandemie betroffen. Im Laufe des Geschäftsjahres normalisierte sich das Geschäft zunehmend, wurde gegen Jahresende jedoch erneut durch den zweiten Lockdown eingebremst. Insgesamt konnten die Einbußen des ersten Lockdowns nicht aufgeholt werden. Erfreulicherweise gab es im Segment Metalltechnik mit -3,8 % nur geringe Umsatzeinbußen. Der Umsatzrückgang für die gesamte INDUS-Gruppe betrug organisch 11,6 %. Anorganisch wurde durch die Vorjahresakquisitionen MESUTRONIC und DSG ein Umsatzwachstum von 1,0 % erzielt.
Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 22,1 Mio. EUR nach 34,4 Mio. EUR im Vorjahresvergleichszeitraum. Im Vorjahreswert ist der Ertrag aus der Veräußerung der Minderheitsbeteiligung an der TKI Automotive GmbH in Höhe von 16,8 Mio. EUR enthalten.
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Die Bestandsveränderung ist von -22,9 Mio. EUR auf -27,6 Mio. EUR gesunken. Der Materialaufwand sank gegenüber dem Vorjahr überproportional zum Umsatzrückgang um -11,8 % auf 690,1 Mio. EUR (Vorjahr: 782,4 Mio. EUR). Ursache hierfür ist insbesondere das rückläufige Geschäft im Jahr 2020. Damit hat sich auch die Materialaufwandsquote von 44,9 % auf 44,3 % leicht reduziert.
Der Personalaufwand entwickelte sich rückläufig. Im Vorjahr betrug der Aufwand 527,5 Mio. EUR. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 501,0 Mio. EUR für Personal aufgewendet. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf Kurzarbeit im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und einer Reduzierung der Mitarbeiterzahl in der INDUS-Gruppe zurückzuführen. Im Personalaufwand sind die Zuschüsse für Sozialversicherungsbeiträge im Zusammenhang mit dem Kurzarbeitergeld aus der staatlichen COVID-19 Unterstützungsmaßnahme in Höhe von 2,6 Mio. EUR erfolgswirksam verrechnet worden. Weiterhin sind Erträge aus der Abgeltung schweizerischer Pensionspläne in Höhe von 4,5 Mio. EUR im Personalaufwand verrechnet worden. Da der Rückgang des Aufwandes gegenüber dem Umsatz unterproportional war, betrug die Personalaufwandsquote mit 32,1 % im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (30,3 %).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken um 6,9 % auf 210,7 Mio. EUR. Insbesondere gingen hier wegen der Corona-Einschränkungen die Reisekosten sowie die Aufwendungen für Werbung und Messen zurück. Es ergibt sich ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) von 157,7 Mio. EUR (-30,1 %).
Die Abschreibungen lagen mit 132,6 Mio. EUR um 24,8 Mio. EUR (23,0 %) über dem Vorjahr. Darin enthalten sind die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 92,1 Mio. EUR (Vorjahr: 90,5 Mio. EUR) und Wertminderungen in Höhe von 40,6 Mio. EUR (Vorjahr: 17,3 Mio. EUR). Die Wertminderungen betreffen Geschäfts- und Firmenwerte und Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte. Diese entfallen auf die Segmente Fahrzeugtechnik in Höhe von 33,8 Mio. EUR, Maschinen- und Anlagenbau in Höhe von 2,3 Mio. EUR und Metalltechnik in Höhe von 4,5 Mio. EUR. (Vorjahr: alle Wertminderungen im Segment Fahrzeugtechnik) und sind das Resultat gedämpfter Zukunftserwartungen.
EBIT mit starkem Rückgang - Belastungen durch Corona, Wertminderungen und Strukturellem Wandel in der Fahrzeugtechnik
Daraus ergibt sich für 2020 ein operatives Ergebnis bzw. EBIT von 25,1 Mio. EUR. Das EBIT liegt damit um 92,8 Mio. EUR unter dem Vorjahr (117,9 Mio. EUR). Die EBIT-Marge betrug 1,6 % im Vergleich zu 6,8 % im Vorjahr. Ohne Berücksichtigung der Wertminderungen erzielte die INDUS-Gruppe ein operatives Ergebnis von 65,7 Mio. EUR (Vorjahr: 135,2 Mio. EUR). Die EBIT-Marge vor Wertminderungen betrug 4,2 % nach 7,8 % im Vorjahr. Das Finanzergebnis verbesserte sich um 3,4 Mio. EUR von -18,9 Mio. EUR auf -15,5 Mio. EUR. Das Finanzergebnis enthält das Zinsergebnis, das Ergebnis aus at-Equity-bewerteten Anteilen und das übrige Finanzergebnis. Das Zinsergebnis hat sich von -15,5 Mio. EUR auf -16,2 Mio. EUR verändert. Innerhalb des übrigen Finanzergebnisses werden insbesondere die Bewertungen der Minderheitsanteile ausgewiesen. Hier konnten um 3,6 Mio. EUR gesunkene Aufwendungen erreicht werden. Ursache für den gesunkenen Aufwand sind der planmäßige Erwerb von Minderheitsanteilen und gesunkene Erträge bei den Gesellschaften.
Das Ergebnis vor Steuern bzw. EBT sank auf 9,6 Mio. EUR (Vorjahr: 99,0 Mio. EUR). Der Steueraufwand verringerte sich um 2,4 Mio. EUR auf 36,5 Mio. EUR. Die Verringerung des Steueraufwandes ist deutlich geringer als die Verringerung des Ergebnisses vor Steuern. Im Wesentlichen ist dies bedingt durch die fehlende Steuerentlastung aufgrund der Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte sowie die fehlende Verlustverrechnung innerhalb der Gruppe. INDUS bildet aufgrund ihres Geschäftsmodells keine steuerlichen Organschaften.
Das Ergebnis nach Steuern betrug -26,9 Mio. EUR (Vorjahr: 60,1 Mio. EUR). Dies entspricht einer Verminderung um 87,0 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter beliefen sich auf 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 0,6 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Steuern der INDUS-Aktionäre beträgt -27,0 Mio. EUR. Hieraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von -1,10 EUR im Vergleich zu 2,43 EUR im Vorjahr.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 26 |
Bau/Infrastruktur sowie Maschinen- und Anlagenbau mit erhöhten Umsatz- und Ergebnisanteilen
Die Umsatz- und Ergebnisanteile der einzelnen Segmente haben sich in ihren Relationen weiter verändert. Gewachsen ist der Umsatzbeitrag der Segmente Bau/Infrastruktur mit 24,6 % (Vorjahr: 22,3 %) und Metalltechnik mit 25,2 % (Vorjahr: 23,5 %). Damit ist das Segment Metalltechnik 2020 das umsatzstärkste Segment in der INDUS-Gruppe und löst das Segment Maschinen- und Anlagenbau als umsatzstärkstes Segment ab. Das Segment Maschinen- und Anlagenbau ist nun mit 23,7 % (Vorjahr: 24,9 %) das drittstärkste Segment vor dem Segment Fahrzeugtechnik mit einem Anteil von 17,3 % (Vorjahr: 20,1 %). Dessen Anteil hat sich entsprechend der wirtschaftlichen Lage in den letzten Jahren kontinuierlich reduziert. Das Segment Medizin- und Gesundheitstechnik bleibt mit einem relativen konstanten Umsatzanteil von 9,1 % (Vorjahr 9,2 %) das kleinste Segment der Gruppe.
Mit sehr großen Unterschieden zwischen den Segmenten stellt sich die Verteilung des operativen Ergebnisses (EBIT) dar. Das Segment Bau/Infrastruktur erwirtschaftete einen Ergebnisanteil von 197,3 % (Vorjahr: 49,9 %). Der Ergebnisbeitrag des Segmentes Maschinen- und Anlagenbau lag bei 96,0 % (Vorjahr 43,3 %). Das Segment Medizin- und Gesundheitstechnik konnte einen Ergebnisbeitrag von 31,2 % (Vorjahr: 14,7 %) realisieren. Der Ergebnisbeitrag der Metalltechnik ist mit 44,0 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (Vorjahr: 20,4 %). Die weiterhin schwierige Situation im Segment Fahrzeugtechnik und die extremen Corona-Auswirkungen in diesem Segment führte zu einem Ergebnisbeitrag von -268,5 % nach - 28,4 % im Vorjahr.
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Umsatzbeiträge nach Regionen:
Der Umsatzrückgang der INDUS-Gruppe verteilt sich nahezu gleichmäßig auf das In- und Ausland. Relativ betrachtet erhöhte sich der Inlandsanteil gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 51,4 % (Vorjahr: 51,1 %). Insgesamt sank der Umsatz im Ausland gegenüber dem Vorjahr um 11,3 % auf 756,7 Mio. EUR. Der Inlandsumsatz nahm um 9,9 % auf 801,8 Mio. EUR ab.
Ertragsentwicklung in den Segmenten
Bau/Infrastruktur
Segmentbeschreibung
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 28 |
Die 11 Beteiligungsunternehmen des Segmentes Bau/Infrastruktur sind in verschiedenen Bereichen der Bauwirtschaft aktiv. Das Leistungsspektrum reicht von Bewehrungstechnik für Stahlbeton über Baustoffe, Klima- und Wärmetechnik sowie Ausbau von Infrastrukturnetzen – insbesondere Glasfasernetze – bis hin zu Zubehör für den privaten Wohnungsbau. Klassische Bauunternehmen des Hoch- oder Tiefbaus befinden sich nicht im INDUS-Portfolio.
Das Segment ist überdurchschnittlich profitabel und zukunftsstark aufgestellt. Strategisch zielt INDUS deshalb auf die Stärkung des Segments über den weiteren Zukauf von Unternehmen.
Segmententwicklung: EBIT-Marge mit 16,8 % auf neuem Höchststand
Das Segment Bau/Infrastruktur hat sich trotz COVID-19-Pandemie nochmals gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Im Geschäftsjahr 2020 konnten die INDUS-Beteiligungen mit 64,5 Mio. EUR das operative Ergebnis (EBIT) abermals steigen. Die EBIT-Zielmarke von 13 bis 15 % wurde mit einer Marge von 16,8 % deutlich übertroffen.
Der Umsatz der Segmentunternehmen lag mit 384,0 Mio. EUR knapp unter dem Vorjahreswert von 388,9 Mio. EUR. Damit ist der Segmentumsatz um 1,3 % bzw. 4,9 Mio. EUR gegenüber 2019 leicht zurückgegangen. Mit einer weiterhin guten Auftragslage im Bausektor schafften es die Beteiligungen des Segmentes - trotz Corona-Krise und dem beendeten Großauftrag im Bereich der digitalen Infrastruktur -, das extrem hohe Umsatzniveau des Vorjahres zu halten. Die höchsten Umsatzanteile trugen Beteiligungen aus den Bereichen Infrastruktur und Klimageräte bei.
Das operative Ergebnis (EBIT) konnte um 2,4 % bzw. 1,5 Mio. EUR von 63,0 Mio. EUR auf 64,5 Mio. EUR gesteigert werden. Alle Beteiligungen des Segmentes erwirtschafteten positive Ergebnisbeiträge. Insgesamt ist die Entwicklung im Segment Bau/Infrastruktur im Jahr 2020 sehr erfreulich und ohne Einschränkungen positiv. Trotz Corona-Krise und des zu Beginn des Jahres abgeschlossenen Großprojekts im Bereich der digitalen Infrastruktur konnte das operative Ergebnis abermals gesteigert werden.
Die EBIT-Marge des Segments liegt mit 16,8 % sowohl über dem guten Vorjahreswert von 16,2 % als auch oberhalb des INDUS-Zielkorridors von 13 bis 15 %. Zur hervorragenden Marge beigetragen hat die in vielen Bereichen verbesserte Materialeinsatzquote aufgrund stabiler oder leicht sinkende Materialpreise sowie die hohe Auslastung und Kapazitätsausnutzung im Segment.
Die Investitionen des Berichtsjahres lagen mit 18,1 Mio. EUR um 0,7 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 18,8 Mio. EUR). Die Mittel flossen unter anderem in eine Werkserweiterung bei einer Beteiligung im Bereich Infrastruktur.
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KENNZAHLEN BAU/INFRASTRUKTUR (IN MIO. EUR) | ||||||||||||
DIFFERENZ 2020 zu 2019 | ||||||||||||
2020 | 2019 | 2018 | ABSOLUT | IN % | ||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | 384,0 | 388,9 | 358,7 | -4,9 | -1,3 | |||||||
EBITDA | 79,9 | 77,0 | 60,1 | 2,9 | 3,8 | |||||||
Abschreibungen | -15,4 | -14,0 | -10,1 | -1,4 | -10,0 | |||||||
EBIT | 64,5 | 63,0 | 50,0 | 1,5 | 2,4 | |||||||
EBIT-Marge in % | 16,8 | 16,2 | 13,9 | 0,6 pp | - | |||||||
Investitionen | 18,1 | 18,8 | 25,5 | -0,7 | -3,7 | |||||||
Mitarbeiter | 1.898 | 1.874 | 1.839 | 24 | 1,3 | |||||||
Fahrzeugtechnik
Segmentbeschreibung
Das Segment Fahrzeugtechnik umfasst acht Einheiten (Vorjahr: neun). Die Unternehmen bilden mit ihren Lösungen die gesamte Wertschöpfungskette in der Automobilindustrie ab: Das Leistungsspektrum erstreckt sich vom Design, dem Modell- und Prototypenbau über das Angebot von Test- und Messlösungen bis hin zur Serienfertigung von Bauteilen für große Fahrzeughersteller von Automobilen, Nutz- und Sonderfahrzeugen.
Die Segmentunternehmen bewegen sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld, welches durch den Technologiewandel der Automobilhersteller hin zur Elektromobilität und dem damit einhergehenden Strukturwandel geprägt ist.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte INDUS das Maßnahmenpaket ZWISCHENSPURT zur Portfoliooptimierung beschlossen und umgesetzt. Im Zuge der Umsetzung konnten KIEBACK auf Beteiligungsebene und FICHTHORN auf Enkeltochterebene veräußert werden. Für die Serienzulieferer im Segment prüft INDUS regelmäßig, inwieweit sich für einzelne Beteiligungen unter einem anderen Eigentümer bessere Entwicklungsperspektiven für Unternehmen und Mitarbeiter bieten. Erfreulich ist, dass die Repositionierungen in wichtigen Bereichen gut vorangekommen sind.
Segmententwicklung: Extreme Corona-Auswirkungen und strukturelle Schwierigkeiten belasten Umsatz und Ergebnis
Bereits seit Jahresmitte 2019 sind die Segmentunternehmen durch die strukturelle Krise in der Automobilwirtschaft nachhaltig beeinträchtigt. Im Geschäftsjahr 2020 wurde das Segment Fahrzeugtechnik zusätzlich durch die Folgen der Corona-Krise stark belastet. Seit Beginn des ersten Lockdowns wurde das Instrument der Kurzarbeit von den Segmentunternehmen in großem Umfang genutzt. Zeitweise waren bis zu 53 % der Beschäftigten in Kurzarbeit. Am 31. Dezember 2021 befanden sich noch 4 % der Mitarbeiter an deutschen Standorten in Kurzarbeit.
Der Umsatz im Segment Fahrzeugtechnik sank im Berichtszeitraum um 81,1 Mio. EUR bzw. 23,2 % auf 269,2 Mio. EUR. Dieser Rückgang betrifft alle Segmentunternehmen und spiegelt die extreme Absatzschwäche während des zweiten Quartals sowie die geringe Dynamik des Wiederanlaufens zwischen Juni und August wider. Seit September sind die Umsatzerlöse wieder etwas angestiegen, liegen allerdings noch immer unter dem ohnehin schon niedrigen Niveau des Vorjahres. Die ausgeprägte Schwäche betrifft wegen der strikten Sparmaßnahmen der OEM nicht nur das Seriengeschäft, sondern auch die entwicklungsnahen Bereiche.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 30 |
Der starke Umsatzrückgang konnte durch Maßnahmen zur Kostenreduzierung und der Nutzung von Kurzarbeit nur zum Teil kompensiert werden. Die Restrukturierungen und Repositionierungen bei den beiden größten Serienzulieferern des Segmentes belasten die Ergebnislage weiterhin. Erfreulich sind wesentliche Neuaufträge bei beiden Unternehmen für wichtige neue Modellreihen, die in den Folgejahren erhebliche Umsatzzuwächse – auch im Bereich der Elektromobilität – generieren werden. Im Rahmen des Maßnahmenpaketes ZWISCHENSPURT wurde im Sommer das Beteiligungsunternehmen KIEBACK GmbH & Co. KG in Osnabrück veräußert. Im Herbst folgte dann die Veräußerung der FICHTHORN GmbH & Co. KG, ein Tochterunternehmen der SELZER Holding. Beide Unternehmen erhalten durch den Verkauf neue Entwicklungsperspektiven. Die jeweiligen Käufer planen, einen großen Anteil der Arbeitsplätze zu erhalten und die Unternehmen fortzuführen.
Bereits im zweiten Quartal wurden Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte sowie Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 33,8 Mio. EUR (Vorjahr: 17,3 Mio. EUR) im Segment Fahrzeugtechnik vorgenommen.
Der Umbruch in der Automobilindustrie, die Folgen der Corona-Pandemie, die oben beschriebenen Maßnahmen zur Portfoliooptimierung und die vorgenommenen Wertminderungen resultierten in einem operativen Ergebnis (EBIT) in Höhe von -87,8 Mio. EUR (Vorjahr: -35,8 Mio. EUR). Dies entspricht einer EBIT-Marge von -32,6 % nach -10,2 % im Vorjahrsvergleichszeitraum. Auch das operative Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen lag mit -54,0 Mio. EUR deutlich unter dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von -18,5 Mio. EUR. Daraus resultiert eine EBIT-Marge vor Wertminderung in Höhe von -20,1 % (Vorjahr -5,3 %).
Die Investitionen betrugen 18,0 Mio. EUR (Vorjahr: 22,8 Mio. EUR) und waren damit um 4,8 Mio. EUR geringer als im Vorjahr. Die gesunkenen Investitionen hängen mit der restriktiven Investitionspolitik wegen der Corona-Krise zusammen.
KENNZAHLEN FAHRZEUGTECHNIK (IN MIO. EUR) | ||||||||||||
DIFFERENZ 2020 zu 2019 | ||||||||||||
2020 | 2019 | 2018 | ABSOLUT | IN % | ||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | 269,2 | 350,3 | 391,0 | -81,1 | -23,2 | |||||||
EBITDA | -26,7 | 9,0 | 28,4 | -35,7 | <-100 | |||||||
planmäßige Abschreibungen | -27,3 | -27,5 | -23,4 | 0,2 | 0,7 | |||||||
EBIT vor Wertminderungen | -54,0 | -18,5 | 5,0 | -35,5 | <-100 | |||||||
EBIT-Marge vor Wertminderungen in % | -20,1 | -5,3 | 1,3 | -14,8 pp | - | |||||||
Wertminderungen | -33,8 | -17,3 | 0,0 | -16,5 | -95,4 | |||||||
EBIT | -87,8 | -35,8 | -4,5 | -52,0 | <-100 | |||||||
EBIT-Marge in % | -32,6 | -10,2 | -1,2 | -22,4 pp | - | |||||||
Investitionen | 18,0 | 22,8 | 29,5 | -4,8 | -21,1 | |||||||
Mitarbeiter | 3.202 | 3.360 | 3.524 | -158 | -4,7 | |||||||
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Maschinen- und Anlagenbau
Segmentbeschreibung
Das Segment Maschinen- und Anlagenbau umfasst zwölf Einheiten (Vorjahr: zwölf Einheiten). Die Unternehmen des Segments produzieren komplette Automatisierungsanlagen, Paketverteilanlagen, Robotergreifsysteme, Ventiltechnik, Inertgas-Systeme, elektrische Begleitheizungssysteme, Schwingungsmesstechnik oder Metalldetektoren.
Die hohe technische Kompetenz und die Qualität von „Engineered and Made in Germany“ versprechen aus Sicht von INDUS weiteres Wachstum, insbesondere in den Teilfeldern Automatisierungs-, Mess- und Regeltechnik. Hier will INDUS weiter zukaufen. Das Segment stellt eine der Säulen der deutschen mittelständischen Industrie mit guten Perspektiven dar.
Segmententwicklung: Deutlicher Umsatz- und Ergebnisrückgang
Die deutsche Maschinenbauindustrie wurde durch die Corona-Krise stark belastet. Insgesamt wurden die Maschinenbauer von Umsatzrückgängen im zweistelligen Bereich getroffen. Dieser Branchentrend spiegelte sich im Jahr 2020 auch bei den Beteiligungen des INDUS Segmentes Maschinen- und Anlagenbau wider.
Der Segmentumsatz im Maschinen- und Anlagenbau sank um 64,6 Mio. EUR (-14,9 %) auf 370,0 Mio. EUR (Vorjahr: 434,6 Mio. EUR). Hierin enthalten ist ein anorganischer Umsatzzuwachs durch den Erwerb von MESUTRONIC im Jahr 2019 in Höhe von 9,6 Mio. EUR. Sämtliche Beteiligungen des Segments, mit Ausnahme von MESUTRONIC, hatten rückläufige Umsätze zu verzeichnen. Besonders die Unternehmen mit Zulieferungen in die Werkzeugmaschinenindustrie und Beteiligungen der Automatisierungstechnik sind weiter massiv von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen und verzeichneten hohe zweistellige Umsatzrückgänge. Nach einem Tiefpunkt im zweiten Quartal sind die Umsätze im dritten und vierten Quartal des Geschäftsjahres jeweils wieder deutlich angestiegen, blieben aber noch merklich hinter den Umsätzen des Vorjahres zurück.
Das operative Ergebnis (EBIT) sank um 23,2 Mio. EUR auf 31,4 Mio. EUR und damit überproportional zur Umsatzentwicklung. Die Anpassungsmaßnahmen im Bereich der Personalaufwendungen insbesondere durch Kurzarbeit und Kostensenkungen bei den Vertriebs-, Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen konnten den Umsatzrückgang bzw. Einbruch des Rohertrags nicht auffangen. Die EBIT-Marge für den Berichtszeitraum lag mit 8,5 % demzufolge deutlich unter dem Vorjahresvergleichswert von 12,6 %. Analog der Umsatzentwicklung sind die operativen Ergebnisse im dritten und vierten Quartal des Geschäftsjahres jeweils wieder deutlich angestiegen.
Die reduzierte Prognose einer Beteiligung aus der Werkzeugmaschinenindustrie führte dazu, dass im 3. Quartal Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 2,3 Mio. EUR vorgenommen wurden. Vor Wertminderungen betrug das operative Ergebnis 33,7 Mio. EUR (Vorjahr: 54,6 Mio. EUR). Damit wurde eine Marge von 9,1 % vor Wertminderungen (Vorjahr 12,6 %) erzielt.
Der Auftragsbestand liegt zum Jahresende rund 30 Mio. EUR unterhalb des Vorjahreswertes und bleibt unbefriedigend. Insbesondere die Segmentunternehmen im Projektgeschäft haben bestehende Aufträge in erheblichem Umfang abgearbeitet und spüren gleichzeitig nach wie vor eine große Zurückhaltung der Kunden bei der Neuvergabe von Aufträgen. Allerdings ist auch hier ein steigender Auftragseingang mit einem Tiefpunkt im zweiten Quartal zu beobachten.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 32 |
Die Segmentinvestitionen lagen mit 4,1 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahr und sind ausschließlich Sachinvestitionen. Im Vorjahr ist der Erwerb der MESUTRONIC in den Investitionen enthalten. Die Sachinvestitionen sind gegenüber dem Vorjahr rückläufig.
KENNZAHLEN MASCHINEN- UND ANLAGENBAU (IN MIO. EUR) | ||||||||||||
DIFFERENZ 2020 zu 2019 | ||||||||||||
2020 | 2019 | 2018 | ABSOLUT | IN % | ||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | 370,0 | 434,6 | 387,0 | -64,6 | -14,9 | |||||||
EBITDA | 53,9 | 73,0 | 64,2 | -19,1 | -26,2 | |||||||
planmäßige Abschreibungen | -20,2 | -18,4 | -12,2 | -1,8 | -9,8 | |||||||
EBIT vor Wertminderungen | 33,7 | 54,6 | 52,0 | -20,9 | -38,3 | |||||||
EBIT-Marge vor Wertminderungen in % | 9,1 | 12,6 | 13,4 | -3,5 pp | - | |||||||
Wertminderungen | -2,3 | 0,0 | 0,0 | -2,3 | <-100 | |||||||
EBIT | 31,4 | 54,6 | 52,0 | -23,2 | -42,5 | |||||||
EBIT-Marge in % | 8,5 | 12,6 | 13,4 | -4,1 pp | - | |||||||
Investitionen | 4,1 | 30,9 | 12,0 | -26,8 | -86,7 | |||||||
Mitarbeiter | 2.243 | 2.180 | 2.027 | 63 | 2,9 | |||||||
Medizin- und Gesundheitstechnik
Segmentbeschreibung
Das Segment Medizin- und Gesundheitstechnik umfasst wie im Vorjahr fünf Einheiten. Die Unternehmen fertigen Orthesen und medizinische Kompressionsstrümpfe, entwickeln optische Linsen und ganze Optiken, produzieren Operationszubehör, Rehabilitationstechnik sowie Hygieneprodukte für medizinische Anwendungen und den Haushalt.
Das Segment repräsentiert eine der Branchen, in denen sich der Vorstand auch in Zukunft Wachstumschancen verspricht. Trotz eines erhöhten Kostendrucks in der Gesundheitsbranche und hoher regulatorischer Anforderungen bietet das Segment Medizin- und Gesundheitstechnik für Unternehmen, die die regulatorischen Anforderungen erfüllen, weiterhin gute Zukunftsaussichten und attraktive Margen.
Segmententwicklung: Coronabedingter Rückgang von Umsatz und Ergebnis
Die Medizintechnikbranche wurde durch die Corona-Pandemie, insbesondere durch verschobene Operationen und weniger Verordnungen bei medizinischen Hilfsmitteln in Folge der rückläufigen Arztbesuche, stark beeinträchtigt. Lediglich Unternehmen, welche die Nachfrage nach Hygiene- und Schutzausrüstungen im Rahmen der Corona-Pandemie bedienen konnten, profitierten von der Corona-Pandemie.
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Das Segment Medizin- und Gesundheitstechnik erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 142,1 Mio. EUR (Vorjahr: 159,7 Mio. EUR) und lag damit um 17,6 Mio. EUR (11,0 %) unter dem Vorjahresumsatz. Die Unternehmen des Segmentes waren während des ersten Lockdowns zwischen März und Mai unerwartet stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, da elektive Operationen entfielen und die Verkaufsmöglichkeiten im Bereich Rehabilitationstechnik eingeschränkt waren. Durch die Einschränkung des Breitensports war der Absatz von Orthesen und Bandagen rückläufig, ebenso wie der Absatz von Kompressionsstrümpfen durch die Einschränkungen des Flug- und Reiseverkehrs. Von diesem Rückgang waren vier der fünf Beteiligungen des Segmentes betroffen; ein Beteiligungsunternehmen aus dem Bereich Vliesstoffe konnte das Umsatzniveau des Vorjahres halten. Im zweiten Halbjahr stiegen die Umsätze der betroffenen Beteiligungen wieder an, lagen jedoch unterhalb des Vorjahresniveaus.
Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 10,2 Mio. EUR um 8,4 Mio. EUR unter dem Vorjahr (18,6 Mio. EUR). Die EBIT-Marge des Segments verringerte sich von 11,6 % im Vergleichszeitraum auf 7,2 % im abgelaufenen Jahr. Erfreulicherweise konnte der Bereich der Vliesstoffe sein Ergebnis gegenüber dem Vorjahr verbessern. Die weiteren Beteiligungen des Segmentes mussten empfindliche Ergebniseinbrüche in Kauf nehmen. Die Kompensationsmöglichkeiten durch Kurzarbeit und Kosteneinsparungen im Vertriebs-, Betriebs- und Verwaltungsbereich konnten den Umsatzeinbruch nicht kompensieren.
Die Investitionen betrafen ausschließlich Sachinvestitionen und lagen 2020 mit 6,2 Mio. EUR um 1,3 Mio. EUR über dem Vorjahr (4,9 Mio. EUR).
KENNZAHLEN MEDIZIN- UND GESUNDHEITSTECHNIK (IN MIO. EUR) | ||||||||||||
DIFFERENZ 2020 zu 2019 | ||||||||||||
2020 | 2019 | 2018 | ABSOLUT | IN % | ||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | 142,1 | 159,7 | 154,3 | -17,6 | -11,0 | |||||||
EBITDA | 20,4 | 27,9 | 24,7 | -7,5 | -26,9 | |||||||
Abschreibungen | -10,2 | -9,3 | -7,4 | -0,9 | -9,7 | |||||||
EBIT | 10,2 | 18,6 | 17,3 | -8,4 | -45,2 | |||||||
EBIT-Marge in % | 7,2 | 11,6 | 11,2 | -4,4 pp | - | |||||||
Investitionen | 6,2 | 4,9 | 8,4 | 1,3 | 26,5 | |||||||
Mitarbeiter | 1.646 | 1.718 | 1.687 | -72 | -4,2 | |||||||
Metalltechnik
Segmentbeschreibung
Das Segment umfasst zehn (Vorjahr: zehn) Einheiten und bedient insbesondere Spezialkunden. Die Bandbreite der Lösungen ist groß und beinhaltet die Fertigung von Hartmetallwerkzeugen für Straßen- und Bergbau und die Agrarindustrie, den Gehäusebau für die Labordiagnostik, die Herstellung von rostfreien metallischen Strahlmitteln oder auch die Bolzenschweißtechnik beispielsweise für Brückenbauwerkeverbindungen.
2020 wurde die Stilllegung der schweizerischen BACHER AG im Rahmen des Maßnahmenpaketes ZWISCHENSPURT nach Abschluss des in der Schweiz vorgesehenen Konsultationsverfahrens beschlossen. Die Einstellung des Geschäftsbetriebes soll 2021 erfolgen. Weiterhin konnte SIMON 2020 das Geschäftsfeld SIMON Kinetics an die britische Titus Group veräußern sowie den operativen Geschäftsbetrieb des Geschäftsfeldes Kunststoffgalvanik zum Ende des dritten Quartals einstellen. Die Fortführung des Geschäftsbetriebes der Kunststoffgalvanik wäre wegen der notwendigen umfangreichen Investitionen aufgrund des anstehenden EU-weiten Verbots von Chrom(VI)-oxid unrentabel geworden.
Segmententwicklung: Stilllegung der BACHER AG wurde eingeleitet
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 34 |
Das Segment Metalltechnik verzeichnete gegenüber dem Vorjahr nur eine leichte Umsatzreduktion. Der Umsatz sank von 409,2 Mio. EUR auf 393,6 Mio. EUR im Berichtsjahr. Dies entspricht einem Rückgang um 3,8 %. Berücksichtigt man die Umsatzrückgänge aus bereits auslaufenden Aufträgen bei der BACHER AG und der Einstellung der Kunststoffgalvanik bei der SIMON, konnte trotz der Lockdown-Monate ein leichtes Umsatzplus im Segment erreicht werden. Dies ist insbesondere auf deutliche Umsatzbeiträge des internationalen Geschäfts mit Hartmetallprodukten zurückzuführen.
Das operative Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen lag mit 18,9 Mio. EUR um 6,9 Mio. EUR unterhalb des Vorjahreswertes von 25,8 Mio. EUR. Die EBIT-Marge vor Wertminderungen betrug 4,8 % nach 6,3% im Vorjahr. Der Rückgang ist wesentlich durch die Geschäftsentwicklung der schweizerischen BACHER AG beeinflusst. Im operativen Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen sind Erträge aus der Abgeltung schweizerischer Pensionspläne in Höhe von 4,5 Mio. EUR enthalten. Außerhalb des internationalen Geschäfts mit Hartmetallprodukten waren die Segmentunternehmen durch die Corona-Krise in unterschiedlichem Ausmaß betroffen. Die Gegensteuerungsmaßnahmen waren auch hier Kurzarbeit und Kosteneinsparungen.
Bei der BACHER AG wurden im Zuge der Stilllegung Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte, Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte in Summe von 4,5 Mio. EUR vorgenommen. Dadurch betrug das operative Ergebnis (EBIT) des Segments 14,4 Mio. EUR (Vorjahr: 25,8 Mio. EUR). Die EBIT-Marge betrug für das Geschäftsjahr 2020 3,7 % (Vorjahr: 6,3 %).
Die Investitionen in Höhe von 6,9 Mio. EUR im Berichtsjahr betrafen Sachinvestitionen. In den Vorjahresinvestitionen ist der Erwerb der DSG enthalten. Die Sachinvestitionen sind im Segment Metalltechnik aufgrund der restriktiven Investitionspolitik im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie um 11,3 Mio. EUR zurückgegangen.
KENNZAHLEN METALLTECHNIK (IN MIO. EUR) | ||||||||||||
DIFFERENZ 2020 zu 2019 | ||||||||||||
2020 | 2019 | 2018 | ABSOLUT | IN % | ||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | 393,6 | 409,2 | 420,0 | -15,6 | -3,8 | |||||||
EBITDA | 36,9 | 46,1 | 48,5 | -9,2 | -20,0 | |||||||
planmäßige Abschreibungen | -18,0 | -20,3 | -13,6 | 2,3 | 11,3 | |||||||
EBIT vor Wertminderung | 18,9 | 25,8 | 34,9 | -6,9 | -26,7 | |||||||
EBIT-Marge vor Wertminderung in % | 4,8 | 6,3 | 8,3 | -1,5 pp | - | |||||||
Wertminderungen | -4,5 | 0,0 | -6,6 | -4,5 | - | |||||||
EBIT | 14,4 | 25,8 | 28,3 | -11,4 | -44,2 | |||||||
EBIT-Marge in % | 3,7 | 6,3 | 6,7 | -2,6 pp | - | |||||||
Investitionen | 6,9 | 25,1 | 26,3 | -18,2 | -72,5 | |||||||
Mitarbeiter | 1.616 | 1.687 | 1.602 | -71 | -4,2 | |||||||
Finanz- und Vermögenslage
Finanz- und Liquiditätsmanagement
Grundsätze und Ziele
Das Finanzmanagement der INDUS Holding AG beinhaltet das Management von Eigen- und Fremdkapital sowie das Management von Zins- und Währungsrisiken. Als Finanzholding betreibt INDUS eine Liquiditätssteuerung ohne zentrales Cash-Pooling. Im Rahmen des Finanzmanagements setzt INDUS im Wesentlichen auf langlaufende Bankkredite und Schuldscheindarlehen.
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Jede einzelne Beteiligung verfügt über ihr individuelles Finanz- und Liquiditätsmanagement, wobei INDUS hier beratend zur Verfügung steht.
Auf Basis ihrer komfortablen Liquiditätsausstattung im Zusammenspiel mit Finanzierungszusagen der Banken kann INDUS jederzeit flexibel investieren. Zur Finanzierung nutzt INDUS langjährige, partnerschaftliche Verbindungen zu einer Reihe deutscher Finanzinstitute. Stabilisierende Faktoren bei der langfristigen Finanzierung sind eine breite Verteilung des Kreditvolumens sowie eine ausgewogene Tilgungsstruktur bei gleichzeitiger Nutzung alternativer Finanzierungsinstrumente. Zur Steuerung der Finanzrisiken setzt die Gruppe bei Bedarf Zins- und Währungsderivate ein. Diese dienen ausschließlich der Risikosicherung.
Das Finanz- und Liquiditätsmanagement verfolgt drei Ziele: Sicherung ausreichender Liquiditätsreserven, Risikobegrenzung und eine Ertrags- und Kostenoptimierung. Die Liquiditätssicherung besitzt dabei einen besonders hohen Stellenwert, da die Liquidität nicht nur die Voraussetzung dafür ist, dass INDUS jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann, sondern auch dafür, dass INDUS jederzeit Akquisitionschancen bankenunabhängig nutzen kann.
Die Aktivitäten zur Risikobegrenzung konzentrieren sich vor allem auf die Absicherung der finanzwirtschaftlichen Risiken, die den Bestand von INDUS gefährden könnten. Die wichtigste Finanzierungsquelle ist der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow). Der Bereich Treasury überwacht die Verwendung der Mittel gegenüber den Beteiligungsgesellschaften sowie die Anlage der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sorgfältig.
Unter Ertrags- und Kostenoptimierung ist insbesondere das Management des Nettoumlaufvermögens (Working Capital) zu verstehen. Dadurch werden flüssige Mittel freigesetzt, die Verschuldung gering gehalten und die Kennzahlen zur Bilanzstruktur (z. B. Eigenkapitalquote) und Kapitalrentabilität optimiert. INDUS unterstützt die Gesellschaften hinsichtlich ihres jeweiligen Working Capital-Managements. Die Verantwortung für das Working Capital bleibt dabei aber vollständig bei den Unternehmen.
INDUS verzichtet auf eine Beurteilung ihrer Bonität durch Ratingagenturen, da die Vorlage solcher Ratings für die Kreditgeber bisher nicht relevant ist. Zudem entfallen durch den Verzicht erhebliche Kosten und zeitlicher Aufwand. Die von den Hausbanken der INDUS vorgenommenen Beurteilungen lauten „Investment Grade“.
Finanzierungsanalyse 2020
INDUS deckte ihren Kapitalbedarf auch 2020 aus dem operativen Cashflow und der Aufnahme von langfristigen Finanzierungsmitteln. Die wesentlichen Bestandteile waren nach wie vor lang laufende unbesicherte Kreditverträge, Schuldscheindarlehen sowie in geringerem Umfang Leasing. Erstmalig wurde dabei ein Schuldscheindarlehen mit einer Nachhaltigkeitskomponente platziert (ESG-linked), sodass INDUS nun auch den Bereich der nachhaltigen Finanzierungsinstrumente zur Deckung ihres Kapitalbedarfs nutzt. Temporär wurden darüber hinaus Mittel aus fest zugesagten Finanzierungslinien in Anspruch genommen, um möglicherweise unerwartete Liquiditätsbedarfe im Rahmen der Corona-Krise decken zu können. Diese Mittel wurden im Jahresverlauf nicht benötigt und sind zum Bilanzstichtag vollständig zurückgeführt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 340,4 Mio. EUR (Vorjahr: 361,7 Mio. EUR); überwiegend (zu 99 %) sind sie in Euro abgeschlossen. Das Volumen an Krediten in Fremdwährungen ist gering und besteht aus Südafrikanischem Rand in Höhe von 1,5 Mio. EUR (Vorjahr: 1,3 Mio. EUR). Im Vorjahr sind Kredite in Schweizer Franken in Höhe von 0,3 Mio. EUR im Bestand gewesen. Es bestehen Schuldscheindarlehen über insgesamt 287,1 Mio. EUR (Vorjahr: 245,2 Mio. EUR). Darüber hinaus existieren nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von 83,6 Mio. EUR (Vorjahr: 79,4 Mio. EUR).
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 36 |
Im Rahmen von Kreditverträgen ist INDUS Verpflichtungen zur Einhaltung einer Mindest-Eigenkapitalquote in der AG eingegangen; die geforderte Quote wurde auch im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich übertroffen. Die Kreditgeber besitzen ein Sonderkündigungsrecht im Falle eines Kontrollwechsels. Für zwei Schuldscheindarlehen sind bestimmte Kennzahlen einzuhalten. Diese wurden erreicht.
Finanzlage
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG, VERKÜRZT (IN MIO. EUR) | ||||||||
2020 | 2019 | 2018 | ||||||
Ergebnis nach Steuern | -26,9 | 60,1 | 71,2 | |||||
Abschreibungen | 131,5 | 107,8 | 83,7 | |||||
weitere zahlungsunwirksame Veränderungen | 51,9 | 40,9 | 63,0 | |||||
zahlungswirksame Veränderung Working Capital | 63,9 | 4,3 | -65,5 | |||||
Veränderung sonstige Bilanzposten | 0,4 | 6,2 | -9,0 | |||||
Steuerzahlungen | -46,4 | -51,6 | -47,4 | |||||
Operativer Cashflow | 174,4 | 167,7 | 96,0 | |||||
Zinsen | -19,2 | -20,4 | -21,3 | |||||
Cashflow aus Geschäftstätigkeit | 155,2 | 147,3 | 74,7 | |||||
Auszahlungen für Investitionen und Akquisitionen | -54,5 | -108,3 | -103,8 | |||||
Einzahlungen aus Abgängen von Vermögenswerten | 2,1 | 32,1 | 5,5 | |||||
Cashflow aus Investitionstätigkeit | -52,4 | -76,2 | -98,3 | |||||
Einzahlung Minderheitsgesellschafter | 0,2 | 0,00 | 0,0 | |||||
Auszahlungen Dividende | -19,6 | -36,7 | -36,7 | |||||
Auszahlungen Minderheitsgesellschafter | -1,0 | -1,4 | -0,5 | |||||
Auszahlungen aus der Tilgung von bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten | -22,3 | -2,4 | -23,0 | |||||
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten | 140,6 | 141,5 | 155,8 | |||||
Auszahlung aus der Tilgung von Krediten | -120,3 | -125,4 | -97,0 | |||||
Auszahlung aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | -19,6 | -21,7 | -1,4 | |||||
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -42,0 | -46,1 | -2,8 | |||||
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel | 60,8 | 25,0 | -26,4 | |||||
Wechselkursbedingte Änderung der liquiden Mittel | -1,2 | 0,5 | 0,1 | |||||
Liquide Mittel am Anfang der Periode | 135,1 | 109,6 | 135,9 | |||||
Liquide Mittel am Ende der Periode | 194,7 | 135,1 | 109,6 | |||||
höherer OPERATIVER CASHFLOW im coronajahr
Trotz des um 87,0 Mio. EUR deutlich gesunkenen Ergebnisses nach Steuern konnte der operative Cashflow erneut verbessert werden und liegt mit 174,4 Mio. EUR um 6,7 Mio. EUR über dem Vorjahresvergleichswert (Vorjahr: 167,7 Mio. EUR). Die Verbesserung konnte im Wesentlichen durch eine deutliche Reduzierung des Working Capital um 63,9 Mio. EUR erzielt werden. Im Bereich des kurzfristig gebundenen operativen Vermögens wurde ein Zahlungsmittelzufluss insbesondere durch den Abbau von Vorräten (- 48,9 Mio. EUR) und von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (- 40,6 Mio. EUR) erzielt. Die Steuerzahlungen haben sich durch die Verschlechterung der Ertragslage gegenüber Vorjahr reduziert.
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Die gezahlten Zinsen (einschließlich der variablen Verzinsung der Kaufpreisverpflichtungen gegenüber Minderheitsgesellschaftern) liegen mit -19,2 Mio. EUR etwas unter dem Vorjahreswert in Höhe von 20,4 Mio. EUR. Darin spiegelt sich die reduzierte variable Verzinsung aus Kaufpreisverpflichtungen nach dem planmäßigen Erwerb von Minderheitsanteilen wider.
Der Mittelzufluss aus Geschäftstätigkeit (Cashflow aus Geschäftstätigkeit) erreichte demzufolge 155,2 Mio. EUR und hat sich im Wesentlichen aufgrund des deutlich verringerten Working Capital um 7,9 Mio. EUR erhöht.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit (Cashflow aus Investitionstätigkeit) betrug zum Ende des Geschäftsjahrs -52,4 Mio. EUR (Vorjahr: -76,2 Mio. EUR). Die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte sowie in Sachanlagen liegen mit 52,5 Mio. EUR deutlich niedriger als im Vorjahresvergleichszeitraum (78,3 Mio. EUR). Der Rückgang steht in Zusammenhang mit der restriktiven Investitionspolitik aufgrund der Corona-Krise. Im Vorjahr wurden zudem Auszahlungen für Investitionen in die Neuerwerbe MESUTRONIC und DSG in Höhe von 29,2 Mio. EUR getätigt. Die Einzahlungen aus Abgängen von Vermögenswerten setzen sich im aktuellen Geschäftsjahr aus Zahlungsmittelabflüssen in Rahmen der Veräußerung von KIEBACK und FICHTHORN in Höhe von -4,3 Mio. EUR und Einzahlungen aus dem Abgang von sonstigen Anlagen in Höhe von 6,4 Mio. EUR zusammen. Im Vorjahr beinhalteten die Einzahlungen aus Anlagenabgängen im Wesentlichen den Verkauf der Minderheitsbeteiligung an der TKI Automotive GmbH. Insgesamt hat sich der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit dadurch um 23,8 Mio. EUR auf 52,4 Mio. EUR reduziert.
Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit (Cashflow aus Finanzierungstätigkeit) liegt mit -42,0 Mio. EUR nur leicht unterhalb des Vorjahreswerts von -46,1 Mio. EUR. Die Auszahlung der Dividende hat sich gegenüber dem Vorjahr um 17,1 Mio. EUR auf 19,6 Mio. EUR reduziert. Demgegenüber haben sich die Auszahlungen aus der Tilgung von bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten deutlich erhöht und belaufen sich auf -22,3 Mio. EUR (Vorjahr -2,4 Mio. EUR). Die Zahlungszeitpunkte der bedingten Restkaufverbindlichkeiten sind abhängig von der Ausübung der jeweils vertraglich festgelegten Call-/Put-Optionsbedingungen. Die Zahlungsmittelveränderungen aus der Aufnahme und Tilgung der Kredite bewegen sich auf Vorjahresniveau. Die unterjährige Inanspruchnahme von Kreditlinien zur Liquiditätsrisikovorsorge konnte bis zum Stichtag vollständig zurückgeführt werden. Die Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten sind um 2,1 Mio. EUR gesunken, der Rückgang ist auf die restriktivere Investitionspolitik sowie das planmäßige Ende eines Gebäudeleasings in 2019 zurückzuführen.
Innerhalb der Gesamtfinanzierung verfügte INDUS zum Jahresende 2020 über eine hohe Liquidität. Der Bestand an liquiden Mitteln zum Bilanzstichtag betrug 194,7 Mio. EUR (Vorjahr: 135,1 Mio. EUR). Dieser relativ hohe Bestand an liquiden Mitteln ist dem bewusst durchgeführten Aufbau eines Liquiditätspuffers bei der Holding geschuldet. Dieser dient als Vorsichtsmaßnahme gegen mögliche Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der Mittelbereitstellung zur Finanzierung des Neuerwerbs JST Anfang Januar 2021. Die ausführliche Cashflow-Rechnung findet sich im Konzernabschluss.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 38 |
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Vermögenslage
KONZERNBILANZ, VERKÜRZT (IN MIO. EUR) | |||||||||||
Differenz 2020 zu 2019 | |||||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | ABSOLUT | in % | ||||||||
AKTIVA | |||||||||||
Langfristige Vermögenswerte | 1.001,7 | 1.058,2 | -56,5 | -5,3 | |||||||
Anlagevermögen | 985,8 | 1.039,2 | -53,4 | -5,1 | |||||||
Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 15,9 | 19,0 | -3,1 | -16,3 | |||||||
Kurzfristige Vermögenswerte | 727,1 | 750,0 | -22,9 | -3,1 | |||||||
Vorräte | 332,5 | 381,4 | -48,9 | -12,8 | |||||||
Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 199,9 | 233,5 | -33,6 | -14,4 | |||||||
Liquide Mittel | 194,7 | 135,1 | 59,6 | 44,1 | |||||||
Bilanzsumme | 1.728,8 | 1.808,2 | -79,4 | -4,4 | |||||||
PASSIVA | |||||||||||
Langfristige Finanzierungsmittel | 1.333,5 | 1.389,4 | -55,9 | -4,0 | |||||||
Eigenkapital | 676,4 | 727,7 | -51,3 | -7,0 | |||||||
Fremdkapital | 657,1 | 661,7 | -4,6 | -0,7 | |||||||
davon Rückstellungen | 51,1 | 54,4 | -3,3 | -6,1 | |||||||
davon Verbindlichkeiten und latente Steuern | 606,0 | 607,3 | -1,3 | -0,2 | |||||||
Kurzfristige Finanzierungsmittel | 395,3 | 418,8 | -23,5 | -5,6 | |||||||
davon Rückstellungen | 77,3 | 74,6 | 2,7 | 3,6 | |||||||
davon Verbindlichkeiten | 318,0 | 344,2 | -26,2 | -7,6 | |||||||
Bilanzsumme | 1.728,8 | 1.808,2 | -79,4 | -4,4 | |||||||
Die Bilanzsumme der INDUS-Gruppe betrug zum Stichtag 1.728,8 Mio. Euro und verringerte sich damit gegenüber dem Vorjahresstichtag um 79,4 Mio. EUR. Der Rückgang der Bilanzsumme ist insbesondere auf das um 53,4 Mio. EUR verringerte Anlagevermögen zurückzuführen. Darüber hinaus ist das Working Capital zum 31. Dezember 2020 um 67,8 Mio. EUR auf 410,5 Mio. EUR zurückgegangen.
Aktiva: Pandemiebedingte Reduktion; restriktive investitonen und working capital management
Die langfristigen Vermögenswerte sanken im Stichtagsvergleich um 56,5 Mio. EUR bzw. 5,3 %, auf 1.001,7 Mio. EUR. Die Geschäfts- und Firmenwerte reduzierten sich aufgrund der Wertminderungen im 2. und 3. Quartal um 33,9 Mio. EUR. Hinzu kam eine Verringerung des Sachanlagevermögens um 25,2 Mio. EUR. Dies ist ursächlich auf die restriktive Investitionspolitik zur Liquiditätssicherung in der COVID-19-Pandemie und auf Wertminderungen zurückzuführen.
Die kurzfristigen Vermögenswerte nahmen im Stichtagsvergleich um 22,9 Mio. EUR auf 727,1 Mio. EUR ab. Dabei sanken die Vorräte aufgrund der pandemiebedingten wirtschaftlichen Entwicklungen im Geschäftsjahr 2020 und aufgrund des restriktiven Working Capital-Managements um 48,9 Mio. EUR (12,8 %). In diesem Zusammenhang ist auch die Reduktion der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 40,6 Mio. EUR (20,0 %) einzuordnen. Gegenläufig wirkt der Aufbau der liquiden Mittel um 59,6 Mio. EUR auf 194,7 Mio. EUR. Der Liquiditätsbestand wurde bewusst als Vorsichtsmaßnahme wegen möglicher Auswirkungen der Corona-Pandemie aufgebaut. Darüber hinaus wurde die Kaufpreiszahlung für die im Januar 2021 erworbene Beteiligung JST als Liquidität zum 31. Dezember 2020 vorgehalten.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 40 |
Passiva: Eigenkapitalquote knapp unter 40 %
Das Eigenkapital verringerte sich unter anderem aufgrund der abgeflossenen Dividende in Höhe von 19,6 Mio. EUR und des negativen Jahresergebnisses auf 676,4 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote sank im Stichtagsvergleich von 40,2 % leicht auf 39,1 %. Damit liegt die Eigenkapitalquote geringfügig unter der als Zielgröße festgelegten 40,0 %.
Die langfristigen Schulden lagen mit 657,1 Mio. EUR um 4,6 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Sowohl die langfristigen Rückstellungen (-3,3 Mio. EUR) als auch die langfristigen Finanzschulden (+7,4 Mio. EUR) sind relativ konstant zu den Vorjahreswerten. Die latenten Steuern haben sich um 7,5 Mio. EUR verringert.
Die kurzfristigen Schulden reduzierten sich um 23,5 Mio. EUR auf 395,3 Mio. EUR. Dieser Rückgang setzt sich aus verminderten sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (-45,9 Mio. EUR) und einem leichten Rückgang bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-7,0 Mio. EUR) zusammen. Gegenläufig wirkt die Erhöhung der kurzfristigen Finanzschulden um 24,8 Mio. EUR. Die Reduktion bei den sonstigen Verbindlichkeiten hängt mit den gezahlten Kaufpreisverbindlichkeiten aus dem Erwerb von Restanteilen in Höhe von 22,3 Mio. EUR zusammen. Die erhöhten kurzfristigen Finanzschulden resultieren aus Neuaufnahmen in Zusammenhang mit der Finanzierung der Erwerbe von Restanteilen und mit einem auslaufenden Schuldscheindarlehen, welches bislang zu den langfristigen Finanzschulden zählte.
WORKING CAPITAL (IN MIO. EUR) | ||||||||||
DIFFERENZ 2020 zu 2019 | ||||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | ABSOLUT | IN % | |||||||
Vorräte | 332,5 | 381,4 | -48,9 | -12,8 | ||||||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 161,9 | 202,5 | -40,6 | -20,0 | ||||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -48,9 | -55,9 | 7,0 | -12,5 | ||||||
Erhaltene Anzahlungen | -9,7 | -18,9 | 9,2 | -48,7 | ||||||
Vertragsverpflichtungen | -25,3 | -30,8 | 5,5 | -17,9 | ||||||
Working Capital | 410,5 | 478,3 | -67,8 | -14,2 | ||||||
Das Working Capital ermittelt INDUS aus den Vorräten zuzüglich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der erhaltenen Anzahlungen und der Vertragsverpflichtungen. Zum 31. Dezember 2020 lag das Working Capital bei 410,5 Mio. EUR. Es verringerte sich damit in Relation zum Vorjahresstichtag um 14,2 %. Diese Entwicklung ist überwiegend dem Umsatzrückgang aufgrund der Corona-Pandemie geschuldet, aber auch ein Erfolg des kontinuierlichen Working Capital-Managements in der Gruppe.
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NETTOFINANZVERBINDLICHKEITEN (IN MIO. EUR) | ||||||||||
DIFFERENZ 2020 zu 2019 | ||||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | ABSOLUT | IN % | |||||||
Langfristige Finanzschulden | 553,8 | 546,3 | 7,5 | 1,4 | ||||||
Kurzfristige Finanzschulden | 159,8 | 135,0 | 24,8 | 18,4 | ||||||
Liquide Mittel | -194,7 | -135,1 | -59,6 | 44,1 | ||||||
Nettofinanzverbindlichkeiten | 518,9 | 546,2 | -27,3 | -5,0 | ||||||
Die Nettoverschuldung berechnet INDUS als Summe aus lang- und kurzfristigen Finanzschulden abzüglich der liquiden Mittel. Zum 31. Dezember 2020 betrug sie 518,9 Mio. EUR, was gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres einer Reduktion um 5,0 % entspricht. Die Reduktion ist auf einen Anstieg der liquiden Mittel um 59,6 Mio. EUR bei einem gegenläufigen Anstieg der Finanzschulden um 32,3 Mio. EUR zurückzuführen. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zum Eigenkapital (Gearing) beträgt 77 % (Vorjahr 75 %). Das Verhältnis Nettoverschuldung/EBITDA beträgt 3,3 (Vorjahr: 2,4). Damit liegt die Entschuldungsdauer oberhalb des Zielkorridors von 2,0 bis 2,5 Jahren - aufgrund des starken Cash Flows aber besser als zunächst auf Basis der Ertragslage zu erwarten.
INVESTITIONEN UND ABSCHREIBUNGEN (IN MIO. EUR) | ||||||||||||
DIFFERENZ 2020 zu 2019 | ||||||||||||
2020 | 2019 | 2018 | ABSOLUT | IN % | ||||||||
Investitionen | 53,5 | 107,5 | 102,4 | -54,0 | -50,2 | |||||||
davon in: | ||||||||||||
Unternehmenserwerbe | 0,0 | 29,2 | 11,5 | -29,2 | <-100 | |||||||
At-Equity-Beteiligungen | 1,0 | 0,0 | 0,0 | 1,0 | - | |||||||
Immaterielle Vermögenswerte | 8,4 | 11,0 | 12,0 | -2,6 | -23,6 | |||||||
Sachanlagen | 44,1 | 67,3 | 78,9 | -23,2 | -34,5 | |||||||
davon in: | ||||||||||||
Grundstücke und Gebäude | 2,9 | 7,1 | 4,3 | -4,2 | -59,2 | |||||||
Technische Anlagen und Maschinen | 13,7 | 27,5 | 26,6 | -13,8 | -50,2 | |||||||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 10,9 | 16,6 | 19,9 | -5,7 | -34,3 | |||||||
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 16,6 | 16,1 | 28,1 | 0,5 | 3,1 | |||||||
Abschreibungen (ohne Nutzungsrechte/Leasing)* | -110,7 | -91,5 | -83,7 | -19,2 | -21,0 | |||||||
* Abschreibungen auf Nutzungsrechte/Leasing in Höhe von 21,9 Mio. EUR (Vorjahr: 16,3 Mio. EUR) hier nicht enthalten |
Die Investitionen lagen im Berichtsjahr um -50,2 % unter dem Vorjahr und erreichten 53,5 Mio. EUR. Dabei entfielen 44,1 Mio. EUR auf Investitionen in Sachanlagen (- 34,5 %), 8,4 Mio. EUR auf Investitionen in immaterielles Anlagevermögen (-23,6 %) sowie 1,0 Mio. EUR auf Investitionen in At-Equity-Beteiligungen.
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte verzeichneten mit 8,4 Mio. EUR eine Reduktion um 2,6 Mio. EUR. Wesentliche Bereiche sind die Einführung von ERP-Systemen und die Aktivierung von Entwicklungskosten.
Den Schwerpunkt der Investitionen bildeten weiterhin Investitionen in Sachanlagen. Diese befinden sich trotz einer coronabedingt bewussten Reduktion um 23,2 Mio. EUR auf einem weiterhin hohen Niveau. Die durch die Beteiligungsunternehmen eingesetzten Mittel sollen Wertschöpfungsprozesse verbessern und damit die Wettbewerbsposition der Unternehmen stärken. In den Investitionsprojekten sind verschiedenste Einzelmaßnahmen enthalten.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 42 |
Größere einzelne Investitionen in technische Anlagen wurden 2020 insbesondere bei den Serienzulieferern aus dem Segment Fahrzeugtechnik für Maschinen im Zusammenhang mit neuen Serienanläufen getätigt.
Die geleisteten Anzahlungen erhöhten sich leicht um 0,5 Mio. EUR auf 16,6 Mio. EUR.
Die Abschreibungen betrugen 110,7 Mio. EUR nach 91,5 Mio. EUR im Vorjahr und sind damit um 19,2 Mio. EUR gestiegen.
Wirtschaftliche Entwicklung der AG
Der Jahresabschluss der INDUS Holding AG entspricht den Rechnungslegungsvorschriften des HGB sowie den rechtsform-spezifischen Rechnungslegungsvorschriften des Aktiengesetzes und ist als Kurzform in den nachfolgenden Tabellen dargestellt. Der vollständige Jahresabschluss liegt separat vor.
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG DER INDUS HOLDING AG (IN MIO. EUR) | ||||||||||||
DIFFERENZ 2020 zu 2019 | ||||||||||||
2020 | 2019 | 2018 | ABSOLUT | IN % | ||||||||
Umsatz | 6,1 | 5,9 | 5,8 | 0,2 | 3,4 | |||||||
Sonstige betriebliche Erträge | 1,6 | 19,4 | 4,8 | -17,8 | -91,8 | |||||||
Personalaufwand | -6,0 | -6,6 | -6,7 | 0,6 | 9,1 | |||||||
Sonstige betriebliche Aufwendungen | -11,7 | -8,0 | -9,1 | -3,7 | -46,3 | |||||||
Erträge aus Beteiligungen | 69,2 | 85,6 | 77,5 | -16,4 | -19,2 | |||||||
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 42,8 | 58,7 | 51,5 | -15,9 | -27,1 | |||||||
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 11,4 | 9,8 | 8,5 | 1,6 | 16,3 | |||||||
Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände | ||||||||||||
des Anlagevermögens und Sachanlagen | -0,6 | -0,6 | -0,6 | 0,0 | 0,0 | |||||||
Abschreibungen auf Finanzanlagen | -51,3 | -55,2 | -27,7 | 3,9 | 7,1 | |||||||
Aufwendungen aus Verlustübernahme | -5,1 | -11,7 | -6,7 | 6,6 | 56,4 | |||||||
Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -11,8 | -10,7 | -10,7 | -1,1 | -10,3 | |||||||
Ergebnis vor Steuern | 44,6 | 86,6 | 86,6 | -42,0 | -48,5 | |||||||
Steuern | -9,8 | -8,7 | -12,1 | -1,1 | -12,6 | |||||||
Jahresüberschuss | 34,8 | 77,9 | 74,5 | -43,1 | -55,3 | |||||||
Gewinnvortrag | 1,0 | 1,7 | 1,8 | -0,7 | -41,2 | |||||||
Bilanzgewinn | 35,8 | 79,6 | 76,3 | -43,8 | -55,0 | |||||||
Das Ergebnis der INDUS Holding AG ist neben dem Geschäftsbetrieb der Holding im Wesentlichen durch Erträge und Aufwendungen aus den Beteiligungen geprägt. Die Erträge umfassen Erträge aus Beteiligungen und Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens, Erträge aus weiterberechneten Zinsen sowie Zuschreibungen auf Finanzanlagen. Die Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus Verlustübernahmen und Abschreibungen auf Finanzanlagen.
Die Umsatzerlöse umfassen die von der Gesellschaft erbrachten Dienstleistungen für Beteiligungsgesellschaften. Diese lagen mit 6,1 Mio. EUR um 0,2 Mio. EUR über dem Vorjahreswert.
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Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 17,8 Mio. EUR auf 1,6 Mio. EUR gesunken. Im Vorjahr sind Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 17,4 Mio. EUR erfasst worden. Im Berichtsjahr erfolgten keine Zuschreibungen. Die Zuschreibungen betrafen Wertaufholungen aus in Vorjahren vorgenommenen Abschreibungen des Finanzanlagevermögens. Diese sind maximal bis zur Höhe der ursprünglichen Anschaffungskosten, nicht aber darüber hinaus möglich.
Der Personalaufwand sank im Berichtsjahr von 6,6 Mio. EUR im Jahr 2019 auf 6,0 Mio. EUR. Ursächlich sind die geringeren Aufwendungen für die variable Vorstandsvergütung.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 3,7 Mio. EUR auf 11,7 Mio. EUR ist nahezu ausschließlich durch den Abgangsverlust aus der Veräußerung der KIEBACK GmbH & Co. KG bedingt.
Die Erträge aus Beteiligungen sind aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung des Geschäftsjahres von 85,6 Mio. EUR auf 69,2 Mio. EUR gesunken. Gleichlaufend sanken die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens um 15,9 Mio. EUR und erreichten 42,8 Mio. EUR. Die Zinserträge entstehen im Wesentlichen aus weiterberechneten Zinsaufwendungen der Holding an die Beteiligungen und lagen mit 11,4 Mio. EUR um 1,6 Mio. EUR leicht über dem Vorjahr.
Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betreffen Abschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 51,3 Mio. EUR (Vorjahr: 55,2 Mio. EUR). Diese ergaben sich infolge einer Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungsbuchwerte und betrafen im Wesentlichen das Segment Metalltechnik (Vorjahr: Fahrzeugtechnik). Die Aufwendungen aus Verlustübernahme betrugen 5,1 Mio. EUR (Vorjahr: 11,7 Mio. EUR) und betrafen im Wesentlichen Verluste im Segment Metalltechnik (Vorjahr: im Wesentlichen Fahrzeugtechnik und Metalltechnik).
Die Zinsaufwendungen in Höhe von 11,8 Mio. EUR sind um 1,1 Mio. EUR angestiegen. Zum Teil liegt dies in der pandemiebedingten höheren Liquiditätsvorsorge der Holding als Teil des Risikomanagements begründet.
Insgesamt lag damit das Ergebnis vor Steuern mit 44,6 Mio. EUR um 42,0 Mio. EUR unter dem des Vorjahres.
Der Steueraufwand des Geschäftsjahres beträgt 9,8 Mio. EUR und liegt um 1,1 Mio. EUR über dem Vorjahr. Die tatsächlichen Steuern sind um 3,3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr gesunken. Der Anstieg ergibt sich ausschließlich aus dem Anstieg latenter Steuern (+4,4 Mio. EUR). Dieser Anstieg entstand im Wesentlichen durch Differenzen zwischen handelsrechtlichen Buchwerten und steuerlichen Kapitalkonten einschließlich steuerlicher Ergänzungsbilanzen bei Personengesellschaften.
Der Jahresüberschuss betrug 34,8 Mio. EUR und lag damit um 43,1 Mio. EUR unter Vorjahr.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 44 |
BILANZ DER INDUS HOLDING AG (IN MIO. EUR) | ||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||
AKTIVA | ||||||
Immaterielle Vermögensgegenstände | 0,2 | 0,3 | ||||
Sachanlagen | 8,9 | 9,4 | ||||
Finanzanlagen | 1.163,1 | 1.153,3 | ||||
Anlagevermögen | 1.172,2 | 1.163,0 | ||||
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 423,8 | 415,4 | ||||
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 53,4 | 14,0 | ||||
Umlaufvermögen | 477,2 | 429,4 | ||||
Rechnungsabgrenzungsposten | 0,7 | 0,6 | ||||
Bilanzsumme | 1.650,1 | 1.593,0 | ||||
PASSIVA | ||||||
Eigenkapital | 950,0 | 934,7 | ||||
Rückstellungen | 2,9 | 2,9 | ||||
Verbindlichkeiten | 645,2 | 608,7 | ||||
Passive latente Steuern | 52,0 | 46,7 | ||||
Bilanzsumme | 1.650,1 | 1.593,0 | ||||
Die Bilanz der Holding ist auf der Aktivseite geprägt durch die Buchwerte der Beteiligungen sowie lang- und kurzfristige Ausleihungen an die Beteiligungen. Die Bilanzsumme der INDUS Holding AG hat sich im Geschäftsjahr um 57,1 Mio. EUR erhöht und betrug zum 31. Dezember 2020 1.650,1 Mio. EUR. Der Anstieg des Anlagevermögens betrug 9,2 Mio. EUR und ergibt sich neben dem Erwerb weiterer Unternehmensanteile an M+P und PEISELER aus Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen und Zugängen im Bereich der Ausleihungen an die Beteiligungen.
Das Umlaufvermögen stieg um 47,8 Mio. EUR auf 477,2 Mio. EUR an. Dies ist im Wesentlichen auf den Anstieg der liquiden Mittel um 39,4 Mio. EUR auf 53,4 Mio. EUR zurückzuführen.
Das Eigenkapital der INDUS Holding AG erhöhte sich im Berichtszeitraum um 15,3 Mio. EUR auf 950,0 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2020 betrug 57,6 % und liegt damit etwas unterhalb der Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2019 (58,7 %). Die Verbindlichkeiten betrugen 645,2 Mio. EUR zum 31. Dezember 2020 und sind im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 36,5 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg der Verbindlichkeiten steht im Zusammenhang mit dem deutlich höheren Bestand an liquiden Mitteln zum Bilanzstichtag.
Die INDUS Holding AG beschäftigte zum 31. Dezember 2020 insgesamt 34 Mitarbeiter ohne Vorstand (Vorjahr: 33 Mitarbeiter).
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Nachtragsbericht
Mit Wirkung vom 4. Januar 2021 hat die INDUS Holding AG sämtliche Anteile an der JST Jungmann Systemtechnik GmbH & Co. KG, Buxtehude, erworben.
Darüber hinaus gibt es keine weiteren Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die eine besondere Bedeutung für die INDUS-Gruppe haben.
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Weitere Rechtliche Angaben
VERGÜTUNGSBERICHT
Vorbemerkungen
Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundsätze des Vergütungssystems für die Mitglieder des Vorstands der INDUS Holding AG und erläutert die Struktur sowie die Höhe der individuellen Vorstandseinkommen. Ferner enthält der Vergütungsbericht Angaben zu den Grundsätzen und der Höhe der Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats.
Der Vergütungsbericht berücksichtigt in seiner Berichterstattung die geltenden Regelungen des Handelsgesetzbuches (HGB), der deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS 17), der Gesetze über die Offenlegung und Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG, VorstOG) sowie die Grundsätze des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in der Fassung vom 16. Dezember 2019. Die Tabellen zur individualisierten Vorstandsvergütung basieren auf der Grundlage der im Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 07. Februar 2017 empfohlenen Tabellen. Die neuen aktienrechtlichen Regelungen zum Vergütungsbericht gem. § 162 AktG werden nicht vorzeitig angewendet. Der Aufsichtsrat der INDUS hat im Dezember 2020 ein neues Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder der Gesellschaft beschlossen. Das System ist zum 01. Januar 2021 in Kraft getreten. Das Ziel ist es die geänderten gesetzlichen Regelungen zur Vorstandsvergütung nach dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrichtlinie (ARUGII) umzusetzen. Außerdem berücksichtigt das System die Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 16. Dezember 2019 – bekannt gemacht im Bundesanzeiger am 20. März 2020. Dieses neue Vergütungssystem des Vorstandes wird der ordentlichen Hauptversammlung am 26. Mai 2021 zur Billigung vorgelegt.
VERGÜTUNG DES VORSTANDS
In diesem Bericht wird das für 2020 geltende Vergütungssystem dargestellt, welches vom Aufsichtsrat zuletzt 2009 überprüft und zuletzt in der Hauptversammlung 2010 vorgestellt wurde. Das Vergütungssystem besteht gesetzeskonform aus drei Elementen: Festgehalt, Short Term Incentive und Long Term Incentive. Die variablen Anteile machen bei vollständiger Zielerfüllung zusammen grundsätzlich mehr als 40 % der Bezüge aus; Komponenten mit mehrjähriger Bemessungsgrundlage und kurzfristig variable Elemente sind angemessen gewichtet. Für das Geschäftsjahr 2016 wurde erstmals eine Nachhaltigkeitskomponente eingeführt.
Der Short Term Incentive bemisst sich am Ergebnis vor Steuern und Zinsen des Konzerns (Konzern-EBIT vor Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte). Die Zielmarke wird jährlich im Rahmen der Unternehmensplanung mit dem Aufsichtsrat festgelegt. Bei einer 100 %igen Zielerreichung entspricht der Bonusfaktor ebenfalls 100 %. Liegt die Zielerreichung unter 50 %, ergibt sich für den Bonusfaktor ein Wert von 0. Bei einer Zielerreichung zwischen 50 % und 125 % beträgt der Bonusfaktor das Zweifache der über 50 % hinausgehenden Zielerreichung. Ab einer Zielerreichung von 125 % besteht ein Cap (maximale Obergrenze).
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 48 |
Der Long Term Incentive besteht aus sogenannten virtuellen Aktienoptionen (SAR, Stock Appreciation Rights). Ein SAR ist die Zusage einer Zahlung, deren Höhe sich nach der Differenz zwischen dem Basispreis des SAR und dem aktuellen Börsenkurs bei Ausübung des SAR bemisst. Der Basispreis des SAR entspricht dem Mittelwert der Schlusskurse im XETRA-Handel für die Aktie der Gesellschaft während der letzten 20 Handelstage vor dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option. Dem Vorstand wird jährlich eine Tranche von SAR gewährt. Bei Gewährung wird der Optionspreis des SAR ermittelt. Auf Basis des vertraglich vereinbarten Zielwertes ergibt sich daraus die Anzahl der zugeteilten SAR der Tranche. Die SAR sind ab ihrer Gewährung unverfallbar. Für die Optionsausübung jeder gewährten Tranche besteht eine Sperrfrist (vier Jahre). Die sich an die Sperrfrist anschließende Ausübungszeit beträgt zwei Jahre. Die Auszahlung einer Tranche kann nur erfolgen, wenn der Aktienkurs bei Ausübung über dem Basispreis des SAR der Tranche liegt und eine definierte Erfolgshürde (Mindestkurssteigerung von 12 % innerhalb der Sperrfrist) erreicht. Für die Auszahlung besteht eine Obergrenze (Cap) von 200 % des vertraglich vereinbarten Zielwertes.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden 55.031 SAR (Vorjahr: 69.060) ausgegeben. Zum Zeitpunkt ihrer Gewährung betrug der beizulegende Zeitwert der SAR insgesamt 350 TEUR (Vorjahr: 350 TEUR). Der ermittelte beizulegende Zeitwert der bisher insgesamt gewährten SAR betrug zum Bilanzstichtag 976 TEUR (Vorjahr: 636 TEUR). In dieser Höhe wurde im Jahresabschluss eine Rückstellung gebildet. Die Zuführung des Geschäftsjahres vor Abzinsung ist mit 386 TEUR im Personalaufwand enthalten. Eine Auflösung in Höhe von 46 TEUR ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen (Vorjahr: Zuführung im Personalaufwand mit 676 TEUR und im sonstigen betrieblichen Ertrag mit 17 TEUR ) enthalten. Im Geschäftsjahr sind Zahlungen aus den Aktienoptionen in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 494 TEUR) abgeflossen.
Die Zeitwertermittlung erfolgte mit dem Optionspreismodell von Black/Scholes und einer angemessenen Volatilität für INDUS sowie einem risikolosen Zinssatz unter Berücksichtigung der Deckelung der Auszahlungsansprüche. Der Ausweis der Vergütung des Vorstands in individualisierter Form erfolgt für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 auf Grundlage der im Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 07. Februar 2017 empfohlenen einheitlichen Mustertabellen.
Die Nebenleistungen beinhalten die steuerpflichtigen geldwerten Vorteile, im Wesentlichen die Gewährung von Dienstwagen. Durch Gehaltsumwandlung wurden von einem ehemaligen Vorstandsmitglied Altersversorgungsansprüche erworben; sie sind durch wertkongruente Rückdeckungsversicherungen gedeckt.
Gemäß der Empfehlung in Ziff. G.1. des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 soll die Vergütung des Vorstands insgesamt und hinsichtlich ihrer variablen Vergütungsteile betragsmäßige Höchstgrenzen aufweisen. Die maximale Vergütung für den Vorstand kann der Tabelle „Gewährte Zuwendungen“ entnommen werden.
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VORSTANDSBEZÜGE - GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN (IN TEUR) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
DR. JOHANNES SCHMIDT | DR. JÖRN GROSSMANN | AXEL MEYER | RUDOLF WEICHERT | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2019 | 2020 | 2020 | 2020 | 2019 | 2020 | 2020 | 2020 | 2019 | 2020 | 2020 | 2020 | 2019 | 2020 | 2020 | 2020 | ||||||||||||||||||||||||||
Festvergütung | 540 | 540 | 540 | 540 | 340 | 340 | 340 | 340 | 340 | 353 | 353 | 353 | 390 | 390 | 390 | 390 | |||||||||||||||||||||||||
Nebenleistungen | 25 | 18 | 18 | 18 | 20 | 30 | 30 | 30 | 18 | 18 | 18 | 18 | 32 | 31 | 31 | 31 | |||||||||||||||||||||||||
Summe | 565 | 558 | 558 | 558 | 360 | 370 | 370 | 370 | 358 | 371 | 371 | 371 | 422 | 421 | 421 | 421 | |||||||||||||||||||||||||
Einjährige variable | 230 | 230 | 0 | 345 | 170 | 170 | 0 | 255 | 170 | 170 | 0 | 255 | 170 | 170 | 0 | 255 | |||||||||||||||||||||||||
Mehrjährige variable | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tranche 2019 1) | 140 | 0 | 0 | 0 | 70 | 0 | 0 | 0 | 70 | 0 | 0 | 0 | 70 | 0 | 0 | 0 | |||||||||||||||||||||||||
Tranche 2020 2) | 0 | 140 | 0 | 280 | 0 | 70 | 0 | 140 | 0 | 70 | 0 | 140 | 0 | 70 | 0 | 140 | |||||||||||||||||||||||||
Summe | 370 | 370 | 0 | 625 | 240 | 240 | 0 | 395 | 240 | 240 | 0 | 395 | 240 | 240 | 0 | 395 | |||||||||||||||||||||||||
Versorgungsaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||||||||||||||||||||||||
Gesamtvergütung | 935 | 928 | 558 | 1.183 | 600 | 610 | 370 | 765 | 598 | 611 | 371 | 766 | 662 | 661 | 421 | 816 | |||||||||||||||||||||||||
1 Tranche 2019: Virtuelle Aktienoptionen (1.1.2019-31.12.2024) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2 Tranche 2020: Virtuelle Aktienoptionen (1.1.2020-31.12.2025) |
VORSTANDSBEZÜGE - ZUFLUSS IM BERICHTSJAHR (IN TEUR) | |||||||||||||||||||||||||
DR. JOHANNES SCHMIDT | Dr. JÖRN GROSSMANN | AXEL MEYER | RUDOLF WEICHERT | ||||||||||||||||||||||
2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | ||||||||||||||||||
Festvergütung | 540 | 540 | 340 | 340 | 340 | 353 | 390 | 390 | |||||||||||||||||
Nebenleistungen | 25 | 18 | 20 | 30 | 18 | 18 | 32 | 31 | |||||||||||||||||
Summe | 565 | 558 | 360 | 370 | 358 | 371 | 422 | 421 | |||||||||||||||||
Einjährige variable Vergütung | 155 | 134 | 68 | 98 | 120 | 98 | 120 | 98 | |||||||||||||||||
Mehrjährige variable Vergütung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||||||||||||||||
Tranche 2015 3) | 118 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 107 | 0 | |||||||||||||||||
Tranche 2016 4) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||||||||||||||||
Summe | 273 | 134 | 68 | 98 | 120 | 98 | 227 | 98 | |||||||||||||||||
Versorgungsaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||||||||||||||||
Gesamtvergütung | 838 | 692 | 428 | 468 | 478 | 469 | 649 | 519 | |||||||||||||||||
3 Tranche 2015: Virtuelle Aktienoptionen (1.1.2015-31.12.2020) | |||||||||||||||||||||||||
4 Tranche 2016: Virtuelle Aktienoptionen (1.1.2016-31.12.2021) | |||||||||||||||||||||||||
Vergütung des Aufsichtsrats
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 50 |
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 16 Abs. 1 und 2 der Satzung geregelt. Demnach erhält jedes Aufsichtsratsmitglied eine Grundvergütung für die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat in Höhe von 30 TEUR, ein Sitzungsgeld in Höhe von 3 TEUR pro Sitzung, eine feste Vergütung für die Mitgliedschaft in Ausschüssen des Aufsichtsrates (außer Vermittlungsausschuss) in Höhe von 5 TEUR und den Ersatz seiner Auslagen. Entsprechendes gilt für Telefon- oder Videokonferenzen. Der Vorsitzende erhält das Doppelte der beiden vorgenannten Beträge, der Stellvertreter das Eineinhalbfache. Der Ausschussvorsitzende erhält das Doppelte der Ausschussgrundvergütung. Aufsichtsratsmitglieder, die nur einen Teil des Geschäftsjahrs dem Aufsichtsrat angehören, erhalten eine im Verhältnis geringere Vergütung. Entsprechend gilt dies auch für die zeitanteilige Mitgliedschaft in den Ausschüssen. Den Aufsichtsratsmitgliedern wurden wie in den Vorjahren weder Kredite noch Vorschüsse gewährt, noch wurden zu ihren Gunsten Haftungsverhältnisse eingegangen.
Für den Aufsichtsrat bestehen keine Aktienoptionsprogramme und ähnliche wertpapierorientierte Anreizsysteme. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder belief sich im Geschäftsjahr 2020 insgesamt auf 751 TEUR (Vorjahr: 667 TEUR). Weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr erhielt ein Aufsichtsratsmitglied Vergütungen für persönlich erbrachte Beratungsleistungen an Konzerngesellschaften. Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bzw. vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen, die von den Vorstands- und den Aufsichtsratsmitgliedern wahrgenommen werden, können im Konzernanhang unter [37] entnommen werden. Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen sind im Anhang des Konzernabschlusses dargestellt.
Die Aufsichtsratsmitglieder erhielten im Berichtsjahr folgende Vergütungen:
AUFSICHTSRATVERGÜTUNG (IN TEUR) | ||||||||||||||||||
FIXE VERGÜTUNG | SITZUNGSGELD | GESAMT | ||||||||||||||||
2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | |||||||||||||
Jürgen Abromeit | 80 | 80 | 30 | 42 | 110 | 122 | ||||||||||||
Dr. Jürgen Allerkamp | 35 | 35 | 12 | 21 | 47 | 56 | ||||||||||||
Dr. Dorothee Becker | 35 | 35 | 15 | 18 | 50 | 53 | ||||||||||||
Dorothee Diehm | 35 | 35 | 15 | 21 | 50 | 56 | ||||||||||||
Pia Fischinger | 30 | 30 | 16 | 21 | 46 | 51 | ||||||||||||
Cornelia Holzberger | 28 | 30 | 14 | 21 | 42 | 51 | ||||||||||||
Gerold Klausmann | 35 | 35 | 15 | 21 | 50 | 56 | ||||||||||||
Wolfgang Lemb | 50 | 50 | 20 | 32 | 70 | 82 | ||||||||||||
Isabella Pfaller | 45 | 45 | 16 | 21 | 61 | 66 | ||||||||||||
Sergej Schönhals | 2 | 0 | 0 | 0 | 2 | 0 | ||||||||||||
Helmut Späth | 30 | 30 | 16 | 21 | 46 | 51 | ||||||||||||
Uwe Trinogga | 30 | 30 | 16 | 21 | 46 | 51 | ||||||||||||
Carl Martin Welcker | 35 | 35 | 12 | 21 | 47 | 56 | ||||||||||||
Gesamt | 470 | 470 | 197 | 281 | 667 | 751 | ||||||||||||
Übernahmerelevante Angaben
Angaben gem. HGB §§ 289a Abs. 1 und 315a Abs. 1: Grundkapital, Stimmrechte und Übertragung von Aktien
Das Grundkapital der INDUS Holding AG betrug zum 31. Dezember 2020 insgesamt 63.571.323,62 EUR. Es ist eingeteilt in 24.450.509 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Dabei gewährt jede Stückaktie eine Stimme. Es bestehen keine unterschiedlichen Aktiengattungen. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Die mit den Aktien verbundenen Rechte und Pflichten ergeben sich aus den gesetzlichen Vorschriften.
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Beteiligungen von mehr als 10 %
Nach aktuellen Informationen von INDUS hält die Versicherungskammer Bayern, Versicherungskammer des öffentlichen Rechts, München, zum Stichtag 19,4 % der Aktien.
Sonderrechte und Stimmrechtskontrolle
Es existieren keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen. Eine Stimmrechtskontrolle für den Fall, dass Arbeitnehmer am Kapital der INDUS Holding AG beteiligt sind und diese ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben, ist dem Vorstand nicht bekannt.
Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern
Die Mitglieder des Vorstands werden nach den gesetzlichen Vorschriften, geregelt in den §§ 84, 85 AktG, bestellt und abberufen. Die Satzung enthält hierzu keine Sonderregelungen. Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder für höchstens fünf Jahre, wobei eine wiederholte Bestellung durch den Aufsichtsrat zulässig ist. Nach § 8.1. der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen. Der Aufsichtsrat kann nach § 8.2. der Satzung ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands und ein weiteres Mitglied zum stellvertretenden Vorsitzenden bestellen.
Wesentliche Vereinbarungen bei Kontrollwechsel
Für den Fall, dass sich die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und das unternehmerische Konzept der Gesellschaft wesentlich verändern (Change of Control), sind die Vorstandsmitglieder innerhalb eines Jahres zur außerordentlichen Kündigung des Anstellungsvertrags berechtigt. Im Fall der außerordentlichen Kündigung oder bei Abberufung des Vorstands innerhalb eines Jahres nach dem Change of Control, ohne dass ein wichtiger Grund im Sinne des § 626 BGB vorliegt, zahlt die Gesellschaft dem Vorstandsmitglied eine Abfindung. Diese bemisst sich nach der Gesamtvergütung, einschließlich aller festen und variablen Vergütungsbestandteile und geldwerten Vorteile. Die Abfindung wird für den Zeitraum bis zum vorgesehenen Beendigungszeitpunkt – im Fall einer Kündigung aber für höchstens zwei Jahre und im Fall der Abberufung für mindestens zwei Jahre gezahlt, jedoch maximal bis zur Höhe von 150% der Gesamtvergütung von zwei Vertragsjahren – gezahlt.
Satzungsänderung
Satzungsänderungen erfolgen gemäß § 179 AktG durch Beschluss der Hauptversammlung. Grundsätzlich ist für eine Satzungsänderung die Zustimmung von mindestens drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals notwendig. Der Aufsichtsrat ist gemäß § 17 der Satzung dazu ermächtigt, Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung betreffen, vorzunehmen sowie gemäß § 6.4. der Satzung den Wortlaut der Satzung entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des genehmigten Kapitals zu ändern.
Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf
Bedingtes Kapital
Die Gesamtzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund einer dieser Ermächtigungen auszugebender und ausgegebenen Aktien darf 10 % des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht überschreiten; dabei sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund anderer Ermächtigungen unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder abgegeben bzw. auszugeben sind.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 52 |
Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu 11.700.000,04 EUR, eingeteilt in 4.500.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018).
Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
Genehmigtes Kapital
Der Vorstand ist gemäß § 6.1. der Satzung ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 28. Mai 2024 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 31.785.660,51 EUR gegen Bar- und/oder Sacheinlagen (einschließlich sogenannter gemischter Sacheinlagen) durch Ausgabe von bis zu 12.225.254 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2019) und dabei einen vom Gesetz abweichenden Beginn der Gewinnbeteiligung, auch rückwirkend auf ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, soweit über den Gewinn dieses Geschäftsjahres noch kein Beschluss gefasst wurde, zu bestimmen. Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
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Die Gesamtzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund einer dieser Ermächtigungen auszugebender und ausgegebenen Aktien darf 10 % des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht überschreiten; dabei sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund anderer Ermächtigungen unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder abgegeben bzw. auszugeben sind.
Aktienrückkauf
Des Weiteren hat die Hauptversammlung vom 13. August 2020 den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Die Ermächtigung wurde mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 13. August 2020 wirksam und gilt bis zum 12. August 2025. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen sowie einmal oder mehrmals ausgeübt werden.
Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Gesellschaft darf die Ermächtigung nicht zum Zwecke des Handels in eigenen Aktien ausnutzen.
Der Erwerb darf nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen:
Der Vorstand wird ermächtigt, die aufgrund der vorliegenden oder aufgrund einer früher erteilten Ermächtigung erworbenen Aktien der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, aufgrund einzelner oder mehrerer Ermächtigungen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre wie folgt zu verwenden:
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 54 |
Diese Ermächtigung gilt jedoch nur mit der Maßgabe, dass die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 S. 4 AktG veräußerten Aktien der Gesellschaft insgesamt 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten dürfen, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch – falls dieser Wert geringer ist – im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind diejenigen Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zur nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG bezugsrechtsfreien Veräußerung eigener Aktien aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Ferner sind auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Options- und/oder Wandlungsrechten und/oder Wandlungspflichten ausgegeben bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden.
Der Preis, zu dem Aktien gemäß dieser Ermächtigung an Dritte abgegeben werden, darf den arithmetischen Mittelwert der Aktienkurse (Schlussauktionspreise im XETRA-Handel der Deutschen Börse AG in Frankfurt am Main bzw. in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an den letzten zehn Börsenhandelstagen vor Begründung der Verpflichtung zur Veräußerung nicht um mehr als 5 % unterschreiten;
Der Vorstand wird ferner ermächtigt, alle oder einen Teil der eigenen Aktien der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einzuziehen, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Von der Ermächtigung zur Einziehung kann mehrfach Gebrauch gemacht werden. Die eigenen Aktien können auch nach § 237 Abs. 3 Nr. 3 AktG im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des auf eine Aktie entfallenden anteiligen Betrags des Grundkapitals eingezogen werden. Der Vorstand ist in diesem Fall zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt. Die Einziehung kann auch mit einer Kapitalherabsetzung verbunden werden; in diesem Fall ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital um den auf alle oder einen Teil der eingezogenen Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals herabzusetzen und die Angabe der Zahl der Aktien und des Grundkapitals in der Satzung entsprechend anzupassen.
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CHANCEN UND RISIKen
INDUS betreibt ein professionelles Chancen- und Risikomanagement. Es unterstützt die Führung von INDUS dabei, die Unternehmensziele, insbesondere das in 2019 etablierte Strategieprogramm PARKOUR zu erreichen. Zentrale Aufgabe ist es, Chancen frühzeitig zu erkennen und nach angemessener Chancen-Risiko-Abwägung nutzen zu können. Gleichzeitig sollen Risiken frühzeitig erkannt werden, so dass das Unternehmen angemessen und sicher reagieren kann. Zum Teil müssen Risiken bewusst eingegangen werden um Chancen überhaupt nutzen zu können. Ebenso können sich aus verpassten Chancen Risiken ergeben. Das Chancen- und Risikomanagement ist ein systematischer Prozess der die unternehmerischen Entscheidungen zur Zielerreichung begleitet.
Chancenmanagement
Portfoliostruktur stärken
Wachstumsakquisitionen
Die Kernaufgabe von INDUS liegt auch in der Zukunft auf der zielgerichteten Weiterentwicklung eines diversifizierten mittelständischen Portfolios. Der Vorstand der INDUS Holding AG setzt sich regelmäßig mit den Markt- und Technologietrends auseinander und hat Zukunftsbranchen für die strategische Weiterentwicklung definiert. Aus dem regelmäßigen Dialog mit den Geschäftsführungen der Beteiligungsunternehmen ergeben sich weitere Erkenntnisse über Markt- und Technologiechancen. Chancen einer Stärkung der Portfoliostruktur werden fortlaufend analysiert und können auf der Basis einer gesicherten Finanzierung und stabiler Finanzlage der Gruppe zügig umgesetzt werden.
Ergänzungsakquisitionen
Durch Ergänzungsakquisitionen werden Chancen zur anorganischen Weiterentwicklung einer Beteiligung im Rahmen der individuellen strategischen Ausrichtung wahrgenommen. Hier erfolgt ein kontinuierlicher Austausch mit den Geschäftsführungen der Beteiligungen im Rahmen des strategischen Dialogs um die Chancen systematisch zu analysieren und aktiv zu verfolgen. Ein eigenes M&A Team der Holding unterstützt die Geschäftsführungen bei der Chancenbewertung. Weitere Chancen aus Ergänzungsakquisitionen ergeben sich auch im Hinblick auf die stärkere Internationalisierung der Beteiligungen. Im Fokus stehen hier die Märkte in Asien und Nordamerika, ergänzend zu Europa.
INNOVATIONEN TREIBEN
Chancen ergeben sich für die Gruppenunternehmen insbesondere durch die regelmäßige Entwicklung neuer Produkte oder Prozesse. Innovationen helfen den Unternehmen, ihre Marktstellung zu behaupten und auszubauen. Durch die Verankerung im Strategieprogramm PARKOUR fördert INDUS die Nutzung von Chancen aus Innovationen und daraus abgeleiteter Maßnahmen. Durch die „Innovationsförderbank“ werden ausgewählte Innovationsvorhaben durch finanzielle Zuschüsse bei den Beteiligungen unterstützt. INDUS steht bei der Erarbeitung von Innovationsstrategien mit Methodenwissen zur Seite und vernetzt Institutionen und Facheinrichtungen mit den Gruppenunternehmen.
LEISTUNG STEIGERN
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Die verstärkte Nutzung von Chancen im operativen Bereich ist das Ziel der Initiative „Leistung steigern“ als Teil des Strategieprogramms PARKOUR. INDUS fördert hier gezielt Initiativen in den Bereichen Business Development, strategisches Marketing, Vertrieb sowie Pricing und begleitet und unterstützt dabei die Prozesse der Beteiligungen. Im Bereich der Produktion werden vor allem Chancen in der Hebung von Produktivitätspotenzialen gesehen. Hier besteht ein breites Angebot an Unterstützungsleistungen an die Beteiligungen, insbesondere bei der Implementierung von Lean Management Konzepten.
NAchhaltigkeit
Das Geschäftsjahr 2020 war ein bedeutendes Jahr für die Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie von INDUS. Die Nachhaltigkeitsstrategie wurde als eigenständiger Baustein des Strategieprogramms PARKOUR etabliert und überarbeitet, um neue Erkenntnisse und Ansätze in die Gruppe zu tragen und neue gesetzliche und regulatorische Anforderungen aufzunehmen. INDUS sieht erhebliche Chancen aus den für INDUS bedeutsamen Werttreibern der ESG-Initiativen:
Durch neuartige "grüne" Produkte kann eine Umsatzsteigerung erreicht werden. Ein Differenzierungsmerkmal könnte zum Beispiel der Einsatz nachwachsender Rohstoffe in der aktuellen Produktpalette sein oder auch der Einsatz einer neuen Technologie, welche den Ressourcenverbrauch während der Produktlebensdauer minimiert. INDUS erwartet, dass dieser Werttreiber in Zukunft im Zuge der fortschreitenden Sensibilisierung der öffentlichen Gesellschaft weiter an Bedeutung gewinnt und sich über entsprechende Differenzierungsmerkmale zusätzliche Umsatzchancen generieren lassen.
Auf der Personalseite bildet das klare Bekenntnis zur Nachhaltigkeit in Verbindung mit der entsprechenden Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen die persönliche Bindung vieler Mitarbeiter der INDUS-Gruppe zur Umweltthematik ab, sodass auch in dieser Hinsicht die Chancen im Wettbewerb um Fachkräfte erhöht werden.
Chancen der beteiligungen
Die Unternehmen im INDUS-Portfolio profitieren in erster Linie von einer positiven Entwicklung der Gesamtkonjunktur in der produzierenden Industrie. Aufgrund der Coronavirus-Krise ist die Konjunktur im aktuellen Jahr in Deutschland massiv eingebrochen. Gleichwohl bieten sich auch unter diesem Szenario weitere Chancen für die Beteiligungen. Es zeigt sich, dass insbesondere die Bereiche Infrastruktur für Paketlogistik, Bauinfrastruktur im Bereich des Glasfaserausbaus, fortschreitende Digitalisierung und Fabrikautomation neue Chancen bieten. Die globale Präsenz der Unternehmen im INDUS-Portfolio bzw. deren Verstärkung tragen zur Nutzung dieser Chancen in den relevanten Märkten bei.
Die Zukunftsthemen Umweltschutz und Energieeffizienz sind in allen industriellen Branchen relevant. Energiepreise und Umweltstandards werden langfristig weiter steigen. Daher erwartet INDUS verstärkte Investitionen in nachhaltige und energiesparende Produktionsprozesse. Hier sieht INDUS mittelfristig insbesondere für die Unternehmen aus den Segmenten Fahrzeugtechnik, Maschinen- und Anlagenbau und Metalltechnik nutzbare Chancen.
Das Segment Bau/Infrastruktur wird weiterhin von der starken inländischen Baunachfrage profitieren, ausgelöst durch Inflationsängste, die vermehrte Investitionsneigung in Immobilieneigentum und weiterhin niedriger Zinsen.
Für das Segment Medizin- und Gesundheitstechnik sieht INDUS mittel- und langfristig kontinuierlich gute Wachstumschancen aufgrund der demografischen Entwicklung und des anhaltend hohen Bedarfs an Medizin- und Gesundheitstechnik und deren Anwendungen. Zunehmende regulatorische Anforderungen, insbesondere durch die neue europäische Medizinprodukte Verordnung, deren Geltungsbeginn aufgrund der COVID-19 Pandemie um ein Jahr auf den 26. Mai 2021 verschoben wurde, bieten Chancen für Unternehmen die in der Lage sind diese Anforderungen konsequent zu erfüllen.
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Risikomanagement
Struktur und Instrumente
Die INDUS Holding AG und ihre Beteiligungsgesellschaften sind im Rahmen ihrer internationalen Aktivitäten einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Der Eintritt von Risiken könnte nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit sowie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Die INDUS Holding AG hat daher in Übereinstimmung mit branchenüblichen Standards und gesetzlichen Bestimmungen ein Risikomanagementsystem eingerichtet, um potenzielle Risiken zu erkennen und über alle Funktionen hinweg beobachten und beurteilen zu können. Dieses Risikomanagementsystem setzt auf die individuellen und eigenständigen Risikomanagementsysteme der Beteiligungen in enger Abstimmung mit dem Gesellschafter INDUS auf.
Das Risikomanagementsystem ist als Bestandteil der Geschäfts-, Planungs-, Rechnungslegungs- und Kontrollprozesse in das Informations- und Kommunikationssystem der INDUS Holding AG eingebunden. Die Verantwortung für die Gestaltung des Risikomanagementsystems liegt beim Vorstand, der ein aktives Management der Risiken sicherstellt. Das Risikomanagementsystem der INDUS Holding AG ist im Risikomanagement-Handbuch der Gesellschaft dokumentiert.
Eine zentrale Rolle des Risikomanagements wird durch das INDUS Beteiligungscontrolling wahrgenommen. Chancen und Risiken werden in Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und der Geschäftsleitung der Beteiligungen und dem Beteiligungscontrolling erarbeitet und mit dem Vorstand im Rahmen der Planung abgestimmt. Plan-Ist Abweichungen der Beteiligungen werden vom Beteiligungscontrolling monatlich analysiert und erkannte Risiken dem zuständigen Vorstand berichtet. In den turnusmäßigen, wöchentlichen Vorstandssitzungen werden bedarfsorientiert wesentliche Änderungen der Risikolage besprochen und gegebenenfalls Maßnahmen eingeleitet. In regelmäßigen Aufsichtsratssitzungen wird der Aufsichtsrat über die wirtschaftliche Lage der Gruppe sowie Plan-Ist Abweichungen informiert.
Der Risikobeauftragte der Holding administriert fachlich das Risikomanagement IT-System, führt regelmäßig Schulungen für die Anwender durch, analysiert bedarfsorientiert mit dem Beteiligungscontrolling die gemeldeten Risiken der Beteiligungen und sorgt für eine übergeordnete systematische Darstellung und Bewertung. Die Funktion des Risikobeauftragten ist unmittelbar dem Vorstand zugeordnet.
Der Kernprozess „Akquisition von Unternehmen“ ist eng mit dem Risikomanagement verzahnt. Das dezidierte M&A Team der Holding analysiert die Chancen und Risiken eines Akquisitionsunternehmens ausgewogen auf der Basis von Due Diligence Untersuchungen und bereitet die Entscheidungsvorlage für den Vorstand vor. Der Vorstand entscheidet erst nach ausführlicher Analyse der Chancen und Risiken über eine Akquisition unter Betrachtung der Risikotragfähigkeit.
Ziel des Risikomanagementsystems ist es, Risiken systematisch zu identifizieren, zu inventarisieren, zu analysieren, zu bewerten, zu steuern und zu überwachen. Für die Berichterstattung der Risiken bestehen Schwellenwerte, die der Struktur des Beteiligungsportfolios Rechnung tragen. Der Vorstand überprüft und überarbeitet dazu im regelmäßigen Turnus sowie anlassbezogen das Risikoportfolio der Gesellschaft. Auf dieser Basis werden die erforderlichen Maßnahmen zur Risikosteuerung definiert, dokumentiert und deren Wirksamkeit überwacht. Der Aufsichtsrat wird regelmäßig über die Risikolage der Gesellschaft informiert.
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Die Struktur und die Funktionsweise des Risikomanagementsystems werden in regelmäßigen Abständen sowie anlassbezogen vom Vorstand überprüft. Die Ergebnisse dieser Prüfung ebenso wie die Anmerkungen des Abschlussprüfers im Rahmen der Jahresabschlussprüfung fließen dann in die systematische Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems ein. Die unterjährige Überwachung der Risikolage, die Überprüfung der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems sowie eingeleitete Maßnahmen zu seiner Verbesserung werden einmal jährlich im Risikomanagement-Jahresbericht der Gesellschaft dokumentiert.
Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem
(BERICHT GEMÄss §§ 289 ABS. 4, 315 ABS. 4 HGB)
Umfang und Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems (IKS) der INDUS Holding AG liegen im Ermessen und in der Verantwortung des Vorstands. Der Aufsichtsrat überwacht den Rechnungslegungsprozess und die Wirksamkeit des IKS. Die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des IKS bei den Beteiligungsgesellschaften wird zudem durch die Abschlussprüfer der Konzerngesellschaften geprüft. Für die INDUS Holding AG selbst obliegt die Prüfung der Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des IKS direkt dem Vorstand.
Das IKS beinhaltet die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen, um die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sicherzustellen, und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Das IKS ist so gestaltet, dass der Konzernabschluss der INDUS Holding AG nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den nach § 315e Abs. 1 HGB ergänzend zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt wird. Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgt nach den handelsrechtlichen Vorschriften des HGB. Die Struktur des IKS bietet eine möglichst hohe Sicherheit. Unabhängig von seiner Ausgestaltung kann das IKS dennoch keine absolute Sicherheit dahingehend liefern, dass Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden.
Die Prozesse zur Konzernrechnungslegung (im Folgenden verkürzt „Rechnungslegung“) und Lageberichterstellung werden von den zuständigen Mitarbeitern im Konzernrechnungswesen und im Controlling der INDUS Holding AG gesteuert. Änderungen der Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden hinsichtlich ihrer Relevanz und Auswirkungen für die Rechnungslegung geprüft. Die sich daraus ergebenden Änderungen der Rechnungslegungsprozesse werden in zentral verfügbaren Verfahrensanweisungen und in den bei der Rechnungslegung verwendeten Systemen abgebildet. Die jeweils aktuelle Konzernbilanzierungsrichtlinie wird an alle mit der Rechnungslegung befassten Mitarbeiter der INDUS Holding AG und der Beteiligungsgesellschaften kommuniziert. Zusammen mit dem konzernweit gültigen Abschlusskalender bilden diese Elemente die Basis für den Abschlusserstellungsprozess.
Die Beteiligungsgesellschaften erstellen ihre Abschlüsse für Konsolidierungszwecke („Reporting Packages“) gemäß den Vorgaben der Konzernbilanzierungsrichtlinie. Die Reporting- und Konsolidierungsprozesse erfolgen für alle Beteiligungsgesellschaften über ein einheitliches IT-System, das zentral von der INDUS Holding AG zur Verfügung gestellt wird. Verfahrensanweisungen und standardisierte Meldeformate unterstützen dabei den Prozess der einheitlichen und ordnungsgemäßen Konzernrechnungslegung. Teilweise werden zusätzlich externe Dienstleister, z.B. für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen, beauftragt.
Zur Vermeidung von Risiken im Rechnungslegungsprozess umfasst das IKS präventive und aufdeckende interne Kontrollen. Dazu gehören insbesondere IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung und das Vier-Augen-Prinzip. Diese Kontrollen und Instrumente werden fortlaufend weiterentwickelt, um auch künftige Risiken ausschließen zu können, wenn Schwachstellen identifiziert wurden.
Das Controlling und das Konzernrechnungswesen der INDUS Holding AG stellt über entsprechende Prozesse sicher, dass die Vorgaben der Konzern-Bilanzierungsrichtlinie eingehalten werden. Die in den Rechnungslegungsprozess einbezogenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die Beteiligungsgesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt.
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Der Vorstand der INDUS Holding AG und die Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaften sind dafür verantwortlich, dass die gültigen Richtlinien und Verfahren zum Rechnungslegungsprozess eingehalten werden. Weiterhin stellen sie den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme sicher.
Erläuterung der Einzelrisiken
Die Beteiligungsgesellschaften und die INDUS Holding AG identifizieren und bewerten Risiken zunächst im Rahmen eines Bottom-up Ansatzes dezentral. Dieser Prozess wird durch den Risikobeauftragten der INDUS Holding AG unterstützt. Die Risiken werden anhand der möglichen Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Die Eintrittswahrscheinlichkeit bezieht sich auf den Prognosezeitraum von einem Jahr. Die Gesamtbeurteilung der Risikolage des Konzerns umfasst die Aggregation der Einzelrisiken je Risikokategorie. Zur Darstellung der möglichen Auswirkung aus Konzernsicht wurde in der nachfolgenden Tabelle auf die Summe der Erwartungswerte der Bruttorisiken, d.h. zunächst ohne Berücksichtigung implementierter risikominimierender Maßnahmen, abgestellt.
UNTERNEHMENSRISIKEN | MÖGLICHE FINANZIELLE | RISIKOLAGE FÜR 2021 | ||
COVID-19-Pandemie | bedeutsam | geringer | ||
Umfeld- und Branchenrisiken | bedeutsam | gleich | ||
Unternehmensstrategische Risiken | bedeutsam | gleich | ||
Leistungswirtschaftliche Risiken | bedeutsam | gleich | ||
Personalrisiken | gering | gleich | ||
Informationstechnische Risiken | gering | gleich | ||
Finanzwirtschaftliche Risiken | bedeutsam | leicht angestiegen | ||
Rechtliche Risiken | bedeutsam | gleich | ||
Sonstige Risiken | gering | gleich | ||
Ausprägung der möglichen finanziellen Auswirkung auf das Konzernergebnis oder Konzern-EBIT: | ||||
COVID-19-Pandemie
Die aktuelle Corona-Pandemie wurde als neue eigenständige Risikokategorie im März 2020 aufgenommen. Während auch in früheren Jahren Epidemien aufgetreten sind, wie zum Beispiel SARS, MERS, EBOLA oder A/H1N1, blieb deren Auswirkung begrenzt und hatte keinesfalls die weltweiten Folgen der aktuellen Pandemie. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Risikos wurde bisher als gering eingeschätzt und muss nun revidiert werden. Eine systematische Analyse von Extremrisiken wird nun regelmäßig Bestandteil der Risikobetrachtung sein. Aufgrund der Corona-Pandemie ergeben sich Risiken, die nachfolgend anhand der bekannten Risikoklassifizierung erläutert werden:
Umfeld-und BranchenRisiken
Durch die drastischen Maßnahmen zur Reduzierung der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus kommt es zunehmend zu Störungen des weltweiten Wirtschaftsablaufes. Hinzu kommt die hohe Verunsicherung von Konsumenten und Investoren und deren Auswirkungen auf Konsum und Investitionstätigkeit. Die hohe räumliche und sachliche Diversifikation der Beteiligungen der INDUS-Gruppe stellt aber einen klar risikominimierenden Vorteil dar. INDUS ging davon aus, dass bedeutende Teile der wertschöpfenden Produktion funktionsfähig bleiben.
Dieses Risiko hat sich insbesondere im Segment Fahrzeugtechnik durch drastische Umsatzrückgänge, aber auch in Teilen des Segmentes Maschinen- und Anlagenbau und in der Medizintechnik materialisiert.
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Im Segment Fahrzeugtechnik waren erhebliche Absatzeinbrüche auch durch die Werksschließungen der Hauptkunden, im Wesentlichen in den Monaten April und Mai, zu verzeichnen. Im dritten Quartal kam es zu einer spürbaren Erholung. Aktuell besteht aber große Unsicherheit bezüglich der Auswirkungen des zweiten Lockdowns ab November.
Im Segment Maschinen- und Anlagenbau sind insbesondere diejenigen Beteiligungen mit Absatzeinbrüchen konfrontiert, die über die Lieferkette indirekt an der Entwicklung der Automobilindustrie partizipieren. Aufgrund der deutlichen Investitionszurückhaltung der Kunden nicht nur aus der Automobilindustrie gehen die Auftragsbestände signifikant zurück. In Folge wird es 2021 zu einem nachlaufenden negativen Effekt kommen, bis sich die Investitionsbereitschaft auf der Kundenseite wieder erhöht.
Im Segment Medizintechnik waren aufgrund der unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie deutliche Absatzeinbrüche zu verzeichnen. Ursächlich ist hier insbesondere der Rückgang der „Standard“-Operationen (Op-Sets und Endoskope), die Corona-bedingten Einschränkungen des Breitensports (Bandagen und Orthesen) und die Einschränkung der Reisetätigkeit (Kompressionsstrümpfe). Die Entwicklung vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2020 deutete auf eine relativ zügige Normalisierung in diesem Bereich hin, allerdings führt der aktuelle zweite Lockdown wieder zu Störungen, wenn auch in geringerem Umfang.
Bestätigt hat sich die risikominimierende Wirkung des diversifizierten INDUS Portfolios. Das Segment Bau/
Infrastruktur sowie wesentliche Beteiligungen des Segments Maschinen- und Anlagenbau und auch des Segments Metalltechnik sind von der Pandemie nur unwesentlich betroffen. Einzelne Unternehmen im Segment Bau/Infrastruktur konnten auch Chancen realisieren.
Leistungswirtschaftliche Risiken
Durch die weltweit verfügten Einschränkungen der Reisefreiheit sind Auslandseinsätze (z.B. Montagen) nicht mehr möglich. Die Leistung kann nicht vollständig erbracht und abgerechnet werden; dies betrifft besonders das Segment Maschinen- und Anlagenbau.
Die Einschränkungen der Reisemöglichkeiten wirken sich insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau auf die Leistungserstellung aus. Anlagen können beim Kunden nicht installiert werden oder umgekehrt durch Lieferanten in eigenen Werken nicht aufgebaut werden. Servicearbeiten können je nach Land nicht durchgeführt werden. Dieser Zustand hat sich durch die zahlreichen Lockdowns in Europa mehr oder weniger durch das Jahr gezogen und insbesondere seit November wieder deutlich verschärft.
Die Versorgung der Beteiligungen mit Vormaterialien war gegeben und den Beteiligungen ist es gelungen, kritische Lieferanten zu ersetzen bzw. Ersatzlieferanten zu qualifizieren. In einigen Fällen waren Sicherheitsläger aufzubauen, mit negativer Wirkung auf das Working Capital. Wesentliche Produktionsausfälle durch Störungen in der Vor-Lieferkette waren jedoch – auch aufgrund der getroffenen Maßnahmen – bisher nicht zu verzeichnen und erwarten wir trotz andauerndem Lockdown nicht.
Personalrisiken
Risiken im Personalbereich ergeben sich durch den Ausfall von Schlüsselpersonen oder auch von ganzen Abteilungen oder Bereichen. Es kann zu Infektionsfällen innerhalb oder außerhalb der betrieblichen Bereiche der Mitarbeiter kommen. Mit der Folge, dass wesentliche interne Prozesse nicht aufrechterhalten werden können.
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Der Schutz der Mitarbeiter vor Ansteckungen ist oberstes Ziel aller Beteiligungen. Dies wird erreicht durch die Befolgung der Verhaltensregeln der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Robert-Koch Institutes zum Infektionsschutz. Alle Beteiligungen haben Maßnahmen ergriffen, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Dies sind die räumliche Trennung von einzelnen Mitarbeitern, von Mitarbeitergruppen quer durch die Abteilungen, die starke Nutzung von Homeoffice soweit möglich, zeitversetztes Arbeiten von Mitarbeitergruppen, Web Meetings, das Vermeiden von Kundenbesuchen vor Ort oder bei den Beteiligungen und vieles mehr. Zahlreiche Kommunen haben bereits zum Schutz der Bürger vor Infektionen weitreichende Maßnahmen wie Ausgangssperren, Versammlungsverbote u.ä. ergriffen. INDUS geht davon aus, dass diese konsequenten Maßnahmen Wirkung zeigen und die Ausbreitung wirksam bekämpft werden kann. Die durch die jeweiligen Geschäftsführungen in den Beteiligungen ergriffenen Maßnahmen haben sich bisher als wirksam erwiesen. Ebenso die Maßnahmen der INDUS Holding selbst. Bisher waren keine wesentlichen Ausfälle zu verzeichnen. Auch während der Sommermonate mit verstärkter Reisetätigkeit haben sich keine bemerkenswerten Ausfälle in der INDUS-Gruppe ergeben. Durch die gestiegenen Infektionszahlen seit September/Oktober und den erneuten Lockdown seit November sind die Schutzmaßnahmen weiter verstärkt worden. Es wird wieder vermehrt auf Web-Meetings und Homeoffice gesetzt, externe Besuche werden vermieden. Einzelne Beteiligungen haben zwischenzeitlich interne Corona – Schnelltests für die Mitarbeiter organisiert. Das Arbeiten auf Distanz ist mittlerweile geübte Praxis und dient dem Schutz der Mitarbeiter. Trotz des rückläufigen Wachstums der Infektionen sehen wir das Risiko jedoch weiterhin als hoch an, dass es zumindest immer wieder zu kleineren Infektionsausbrüchen in einzelnen Beteiligungsunternehmen kommen kann.
Informationstechnische Risiken
Die Aufrechterhaltung der betrieblichen Funktionen bedingt eine entsprechende Digitalisierung der vitalen Prozesse. Uneingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten und entsprechende IT-Ausstattung sind hierfür notwendige Voraussetzungen. Nach heutigem Kenntnisstand sind die Unternehmen der INDUS-Gruppe gut aufgestellt, bislang vermeldet keine wesentliche Beteiligung IT- oder Kommunikationsstörungen wesentlicher Art. Die INDUS Holding AG kann den Betrieb aufgrund ihrer IT-Umgebung mit vollständig virtuellen Desktops und ausreichenden Bandbreiten der Internetzugänge sowie digitaler Finanzprozesse nach heutigem Kenntnisstand auch für längere Zeit vollumfänglich aufrechterhalten.
Die bisherige tatsächliche Entwicklung entspricht der Einschätzung. Nach den bisherigen Erfahrungen in der Gruppe schätzen wir das Risiko trotz des zweiten Lockdowns auch für das Geschäftsjahr 2021 eher geringer ein, da die Unternehmen mittlerweile noch besser als zu Beginn der Corona-Virus-Pandemie vorbereitet sind.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Einhergehend mit dem wirtschaftlichen Einbruch ergeben sich vielfältige finanzwirtschaftliche Risiken. Das Risiko fehlender Leistungserbringung bedingt fehlende Zahlungseingänge. Durch mögliche Insolvenzen von Kunden könnten erwartete Einzahlungen dauerhaft ausfallen. Kunden verlängern einseitig Zahlungsziele oder verlangen eine Preisreduktion bei Aufrechterhaltung von Kapazitäten. Die Auszahlungen sind teilweise fix und können nicht ohne Schadensersatzpflicht gestoppt werden. Es besteht in dieser Situation grundsätzlich ein Liquiditätsrisiko. Mit einer soliden Eigenkapitalausstattung und einem Kreis etablierter und verlässlicher Partner aus dem Bankensektor sieht sich INDUS hier gut aufgestellt. Ebenfalls von Vorteil ist der Risikoausgleich durch die breite Aufstellung der Gruppe. INDUS hat vorsorglich die freie Liquidität zur potentiellen Vermeidung von Engpässen deutlich erhöht. Gleichzeitig ist das Monitoring des Zahlungsmittelbestands in der Gruppe deutlich intensiviert worden. Darüber hinaus bestehen weitere nicht ausgenutzte Kreditlinien, die zusätzlich gezogen werden können. Vorsorglich wurden Investitionen zurückgefahren und potentielle Unternehmenszukäufe verschoben. Durch diese Maßnahmen haben wir schnell reagiert. Zudem hat die Bundesregierung entsprechende Hilfen für Unternehmen durch Haftungsfreistellung für Kreditinstitute für Unternehmenskredite, über Kurzarbeitergeld und Steuerstundung verkündet. Der Bund übernimmt aktuell weiterhin Exportkreditgarantien (sogenannte Hermesdeckungen) für Exporte nach China beziehungsweise in Coronavirus-Risikogebiete.
INDUS hat bisher keine wesentlichen Zahlungsausfälle auf Kundenseite zu verzeichnen. Ein Liquiditätsrisiko hat sich bisher nicht materialisiert. Aufgrund der teilweise signifikanten Auswirkungen der Umfeld- und Branchenrisiken auf die Kunden der INDUS-Gruppe erscheint das Ausfallrisiko auf der Kundenseite aber weiterhin erhöht.
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Nach heutigem Stand ist die Inanspruchnahme von staatlich unterstützten Finanzierungsmitteln für INDUS selbst nicht vorgesehen und notwendig. Die Liquidität in der Gruppe wird weiterhin eng überwacht und es wird vorsorglich ein erhöhter Liquiditätsbestand für die nächsten Monate aufrechterhalten. Die Möglichkeit, für INDUS weiterhin Fremdkapital zu günstigen Konditionen aufzunehmen, ist nicht eingeschränkt. Die revolvierende Kreditaufnahme im Mai 2020 sowie die Platzierung eines sogenannten ESG-linked Schuldscheindarlehens im September konnten wie geplant abgeschlossen werden.
Rechtliche Risiken
Im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie und den Störungen in den Leistungsbeziehungen ergeben sich signifikante Rechtsfragen und -risiken. Diese bestehen beispielsweise in Bezug auf Force Majeure-Klauseln und Regelungen zu Lieferausfällen, in Bezug auf Rügepflichten nach den Verträgen und geltendem Recht zur Wahrung der eigenen Rechte für den Fall einer streitigen Auseinandersetzung sowie in Bezug auf die Dokumentation relevanter Ereignisse zur Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen.
Maxime bei COVID-19 Störungen in der Leistungskette in der INDUS-Gruppe ist die gute und unmittelbare Kommunikation mit dem jeweiligen Vertragspartner, um in der aktuellen Lage Streitigkeiten zu vermeiden und eine partnerschaftliche Lösung in der weltweiten Krise zu finden. Soweit dies nicht möglich ist, unterstützt INDUS die Beteiligungen durch qualifizierte Rechtsexperten. Aktuell bestehen in der Gruppe keine wesentlichen rechtsanhängigen Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
Für das Geschäftsjahr 2021 schätzen wir das rechtliche Risiko nach den bisherigen Erfahrungen in der Gruppe als eher geringer ein.
Bewertungsrisiken aus bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerten
Aufgrund der teilweise drastischen Absatz- und Umsatzeinbrüche wurde ein anlassbezogener Wertminderungstest zum 30. Juni 2020 durchgeführt. Der Zukunftserfolgswert einer Beteiligung oder sonstiger Vermögenswerte ist dabei nicht wesentlich durch einen kurzfristigen Umsatz- oder Ergebniseinbruch determiniert, sondern durch die Fähigkeit nachhaltige Zahlungsströme zu erwirtschaften. Gleichwohl besteht im Lichte der Corona-Pandemie eine höhere Prognoseunsicherheit. Diese spiegelt sich trotz eines historisch niedrigeren Basiszinses in erhöhten Kapitalkosten als objektiviertem Bewertungsmaßstab wider. Hierzu verweisen wir auf die Ausführungen im Kapitel Geschäfts- und Firmenwerte dieses Geschäftsberichts.
Die sich ergebenden Wertminderungen wurden bereits im Abschluss des zweiten Quartals erfolgswirksam erfasst.
Zum 30. September wurde der planmäßige jährliche Impairmenttest für sämtliche Geschäfts- und Firmenwerte durchgeführt. Hierfür wurden aktuelle Planungen im Rahmen des jährlichen Budgetierungs- und Planungsprozesses erstellt. Der daraus resultierende Wertminderungsbedarf wurde erfolgswirksam erfasst. Die volkswirtschaftlichen Folgen (Beispielsweise Staats- und Unternehmensverschuldung, Inflation, Zinsen) der Pandemie können sich auf die Kapitalkostensätze auswirken, so dass Bewertungsrisiken aus steigenden Kapitalkosten resultieren können. Die Kapitalkostensensitivität ist im Konzernanhang im Kapitel „[18] Geschäfts- und Firmenwerte“ dargestellt. Der Vorstand der INDUS Holding AG beobachtet laufend die möglichen Effekte der Corona-Krise auf die Geschäfts- und Firmenwerte.
Unabhängig von den vorstehend gesondert dargestellten Risiken aus der COVID 19-Pandemie unterliegt die Geschäftstätigkeit der INDUS unverändert den nachfolgenden Risiken:
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UMFELD- UND BRANCHENRISIKEN
Die Geschäftstätigkeit der Beteiligungen bedingt vom Grundsatz her einen engen Zusammenhang zwischen der Geschäftsentwicklung und der Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds. Neben den konjunkturellen Risiken stellen Erhöhungen der Energie- und Rohstoffpreise Risiken für die Entwicklung der einzelnen Gesellschaften und der Gruppe dar. Mit einem ausgewogenen Beteiligungsportfolio, bestehend aus fünf Segmenten, vermeidet INDUS eine überproportionale Abhängigkeit von einzelnen Branchen. Durch eine hohe Spezialisierung und eine starke Position innerhalb einer attraktiven Marktnische werden sowohl das Branchenrisiko als auch das allgemeine konjunkturelle Risiko für die Beteiligungsunternehmen gemindert. Ein grundsätzliches konjunkturelles oder und branchenspezifisches Risiko ist von Natur aus aber nicht zu vermeiden. Darüberhinaus befindet sich die Automobilbranche in einem erheblichen Strukturwandel zur Elektromobilität mit Chancen aber auch Risiken für die Zulieferindustrien.
INDUS konzentriert sich auf den Erwerb von mittelständischen Produktionsunternehmen in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland. Derzeit werden 51,4 % der Gesamtumsätze im Inland erzielt (Vorjahr: 51,1 %). Somit ist die Entwicklung des Konzerns noch stark durch die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland beeinflusst. Eine regionale Diversifikation des operativen Geschäfts streut das Geschäftsrisiko für INDUS. Im Zuge der weiteren Internationalisierung wird die Fokussierung auf das Inland sukzessive abnehmen.
UNTERNEHMENSSTRATEGISCHE RISIKEN
Unternehmensstrategische Risiken bestehen hauptsächlich in der Fehleinschätzung der künftigen Markt- bzw. Geschäftsentwicklung der akquirierten Beteiligungsgesellschaften. Der langfristige Erfolg von INDUS hängt im Wesentlichen von der sorgfältigen Analyse potenzieller neuer Portfoliounternehmen und der Entwicklung des Beteiligungsportfolios ab. Um Risiken auf dem Feld „unternehmensstrategische Risiken“ zu minimieren, setzt die Führungsgesellschaft auf eine umfangreiche Marktanalyse der jeweiligen Branche sowie eigene Analysen. Diese eigenen Analysen werden zudem einer externen, unabhängigen Begutachtung unterzogen. Die Entscheidung für eine Neuakquisition wird nach intensiver Prüfung und durch einstimmigen Beschluss des Vorstands getroffen.
Den möglichen Risiken aus Fehleinschätzungen in der strategischen Positionierung der Beteiligungsunternehmen begegnet INDUS durch eigene intensive Markt- und Wettbewerbsbeobachtungen und regelmäßige Informationsgespräche mit den Geschäftsführern der Beteiligungsgesellschaften. Sämtliche Beteiligungsunternehmen stellen monatlich Daten über ihre aktuelle Geschäftsentwicklung und die individuelle Risikolage zur Verfügung. Ihre kurz- und mittelfristigen Planungen werden auf Ebene der Führungsgesellschaft aggregiert. Dies gewährleistet, dass INDUS als Eigentümerin stets einen umfassenden Überblick über die Risikolage des einzelnen Unternehmens und des Konzerns hat.
LEISTUNGSWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN
Neben den unternehmensstrategischen Risiken bestehen für INDUS und die Beteiligungsunternehmen leistungswirtschaftliche Risiken. Dazu zählen insbesondere Beschaffungsrisiken, Produktionsrisiken und Absatzrisiken.
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Die Beteiligungsunternehmen benötigen für die Herstellung ihrer Produkte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die von unterschiedlichen Lieferanten bezogen werden. Aufgrund der breiten Diversifikation innerhalb des Gesamtportfolios von INDUS sind Beschaffungsrisiken im Hinblick auf die Auswirkungen auf den Konzern als Ganzes von untergeordneter Bedeutung. Grundsätzlich sind die Unternehmen bestrebt, die Lieferung von wichtigen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen durch langfristige Kontrakte abzusichern. Die Einkaufspreise für Rohstoffe und Energieträger können stark schwanken. Abhängig von der jeweiligen Marktsituation ist es den Beteiligungsgesellschaften daher nicht immer möglich, die daraus entstehenden Belastungen an die Kunden zeitnah und vollumfänglich weiterzugeben. Die operativ Verantwortlichen stehen im kontinuierlichen Kontakt mit Lieferanten und Kunden. So können sie frühzeitig auf eventuell auftretende Preis- und Mengenrisiken reagieren. Zusätzlich begrenzen die Beteiligungsunternehmen, wo notwendig, mit dem Abschluss von Rohstoffsicherungen das Risiko. Produktions- und Absatzrisiken sind aufgrund der breiten Diversifikation innerhalb des Gesamtportfolios von INDUS im Hinblick auf die Auswirkungen auf den Konzern von untergeordneter Bedeutung. INDUS analysiert dazu regelmäßig die Kundenstruktur in der Gruppe; es existieren weder einzelne Produkt- oder Dienstleistungsgruppen noch einzelne Kunden, die einen Anteil von mehr als 10 % am Umsatz erreichen.
Auch aufgrund von Tarifabschlüssen ergeben sich weitere leistungswirtschaftliche Risiken, da die Belastungen oft nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden können, sondern durch Produktivitätserhöhungen kompensiert werden müssen.
PERSONALRISIKEN
Der langfristige Erfolg der INDUS Holding AG hängt maßgeblich vom Wissen und von der Einsatzbereitschaft ihrer Mitarbeiter ab. Mögliche Risiken ergeben sich im Wesentlichen bei der Personalbeschaffung und Personalentwicklung sowie durch die Fluktuation von Mitarbeitern in Schlüsselpositionen. Die INDUS Holding AG begrenzt diese Risiken durch zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie eine leistungsgerechte Vergütung. Die Mitarbeiter schätzen die positive Unternehmenskultur. Ausdruck dieser Wertschätzung ist eine geringe Fluktuation. Die Gesamtheit aller Maßnahmen macht die Gesellschaft zu einem attraktiven Arbeitgeber, so dass den Risiken aus Fluktuation, demografischer Entwicklung und Kompetenzverlust aktiv begegnet wird.
Die Unternehmen der INDUS-Gruppe betreiben ihre Personalarbeit eigenständig; sie sind in vielen Branchen und Regionen angesiedelt, sodass die Risiken der Personalbeschaffung und Personalentwicklung breit gestreut sind. Im Rahmen ihrer Berichte an INDUS erfassen sie monatlich ihre personellen Kapazitäten und planen Reserven, um Flexibilität in den Produktions- und Personalkosten nutzen zu können. Qualifizierte Beschäftigte sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die jeweilige Beteiligung. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und der aktuellen sehr guten Beschäftigungslage ist das Risiko des Fachkräftemangels angestiegen. Die Beteiligungen begegnen diesem Risiko durch Anstrengungen im Bereich Aus- und Weiterbildung sowie Maßnahmen zum „Employer-Branding“.
INFORMATIONSTECHNISCHE RISIKEN
Grundlage einer modernen Arbeitsumgebung ist eine sichere und effektive informationstechnische Infrastruktur. Die wachsende Vernetzung der Informationssysteme und die Notwendigkeit der permanenten Verfügbarkeit stellen hohe Anforderungen an die eingesetzte Informationstechnologie. Möglichen Risiken aus dem Ausfall von Rechnersystemen und Netzwerken, unberechtigten Datenzugriffen oder Datenmissbrauch begegnet die Gesellschaft mit regelmäßigen Investitionen in Hard- und Software, dem Einsatz von Virenscannern und Firewall-Systemen sowie effektiven Zugangs- und Zugriffskontrollen. Eine permanente Kontrolle dieser Maßnahmen erfolgt durch interne und externe Experten.
Die Unternehmen der Gruppe sind in zunehmendem Maße von der Funktionalität und Stabilität der verschiedenen individuellen IT-Systeme abhängig. Störungen oder Ausfälle würden unmittelbar zu finanziellen Belastungen führen. Weitere Risiken bestehen im Verlust von Daten bzw. Know-how und Datenmanipulationen. Die Unternehmen der Gruppe setzen je nach individueller Risikolage verschiedene Instrumente zur Risikosteuerung ein. Dies reicht von Notfall- und Datensicherungsprozessen, Einsatz moderner Antiviren und Firewall Soft- und Hardware, Zugriffs- und Zutrittskontrollen und weitere präventive Schutzmaßnahmen wie Sensibilisierung der Mitarbeiter und Schulungen. Maßnahmen zur Prävention, Aufdeckung und Behandlung von Cyber-Angriffen bleiben hoch relevant.
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FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN
Zu den finanzwirtschaftlichen Risiken zählen vor allem das Liquiditätsrisiko, das Zinsrisiko und das Währungsrisiko sowie das Ausfallrisiko. Grundsätzlich finanzieren sich die einzelnen Beteiligungsgesellschaften selbst aus ihren operativen Ergebnissen. Je nach Liquiditätssituation unterstützt INDUS die Beteiligungsgesellschaften bei der Finanzierung und stellt bei Bedarf Finanzmittel zur Verfügung. Um die jederzeitige Handlungsfähigkeit der Führungsgesellschaft sowie eine ausreichende Finanzierung der Beteiligungsgesellschaften sicherzustellen, verfügt die Führungsgesellschaft über entsprechende Liquiditätsreserven.
Eine breit diversifizierte Finanzierungsstruktur, verteilt auf acht (Vorjahr: acht) Kernbanken, verhindert eine Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern, sodass aus heutiger Sicht bankenseitige Ausfallrisiken begrenzt sind. Das größte Einzelobligo liegt bei rund 8 % (Vorjahr: rund 8 %) des Gesamtobligos. Die Finanzierung des langfristig ausgerichteten Beteiligungsportfolios erfolgt durch eine revolvierende, langfristige Mittelaufnahme der Führungsgesellschaft. Kreditbesicherungen bestehen vereinzelt auf Tochterebene. Die vereinbarten Covenants stellen aus heutiger Sicht kein wirtschaftliches Risiko dar. Eine Verschlechterung wesentlicher Finanzkennzahlen könnte zu höheren Finanzierungskonditionen infolge geänderter Ratingeinschätzungen führen. Bei der Finanzierung setzt INDUS auf einen Mix aus festverzinslichen und variablen Darlehen; letztere sind durch Zinsswaps gesichert. Eine Veränderung des Zinsniveaus hätte durch die vollständig abgesicherten Zinsänderungsrisiken während der Laufzeit der jeweiligen Darlehen keine Auswirkungen auf die Ertragslage. Das Nominalvolumen der Zinsabsicherungen betrug zum 31. Dezember 2020 insgesamt 198,8 Mio. EUR (Vorjahr: 236,4 Mio. EUR).
Das debitorenseitige Ausfallrisiko ist durch das diversifizierte Portfolio und die Eigenständigkeit der Beteiligungsunternehmen, die ihre Aktivitäten auf verschiedene Märkte und mit unterschiedlichen Produkten konzentrieren, deutlich begrenzt. Zudem unterhalten die Beteiligungen selbst wirksame Systeme zur Überwachung der Debitorenrisiken, schließen nach eigenem Ermessen Warenkreditversicherungen ab und berichten der Führungsgesellschaft monatlich über etwaige Risiken.
Aufgrund der internationalen Aktivitäten der Beteiligungsgesellschaften bestehen Währungsrisiken. Diesen begegnet INDUS mit der Absicherung der Geschäftsvorfälle durch Devisentermingeschäfte und geeignete Optionsgeschäfte. Das Nominalvolumen der Währungsabsicherungen betrug zum 31. Dezember 2020 insgesamt 10,1 Mio. EUR (Vorjahr: 2,3 Mio. EUR); es lag im Wesentlichen bei den Beteiligungen. Weitere Erläuterungen zur Finanzierung finden sich im Konzernanhang unter den Informationen zur Bedeutung von Finanzinstrumenten.
Die finanzwirtschaftlichen Risiken sind aufgrund einer höheren Bewertung des Risikos von zukünftigen Forderungsausfällen in der Risikoeinschätzung gegenüber dem Vorjahr angestiegen.
RECHTLICHE RISIKEN
Die INDUS Holding AG und ihre Beteiligungsunternehmen sind einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Diese Risiken ergeben sich insbesondere in den Bereichen Wettbewerbs- und Kartellrecht, Außenwirtschafts- und Zollrecht sowie Steuerrecht. Aus dem operativen Geschäft der einzelnen Beteiligungsgesellschaften resultieren darüber hinaus Risiken aus Gewährleistungs- und Produkthaftungsansprüchen aufgrund von Kundenreklamationen. Ein effizientes Vertrags- und Qualitätsmanagement minimiert dieses Risiko zwar, kann aber keinen grundsätzlichen Ausschluss garantieren. Vonseiten der Führungsgesellschaft werden die Unternehmen im Segment Fahrzeugtechnik durch ein entsprechendes Beratungsangebot zum Vertragsmanagement unterstützt.
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Rechtliche Risiken können sich aus Ansprüchen und Klagen gegen Beteiligungsunternehmen sowie behördlichen Verfahren ergeben. Geltend gemachte Ansprüche Dritter prüfen INDUS bzw. die Beteiligung eigenständig und sorgfältig auf ihre Begründetheit. Gerichtliche und außergerichtliche Rechtsstreitigkeiten werden bei Bedarf von externen Anwälten begleitet. Die in diesem Bereich identifizierten Einzelrisiken sind gering oder mittel ausgeprägt. INDUS bildet Rückstellungen, sofern Zahlungsverpflichtungen als wahrscheinlich angesehen werden und die jeweilige Höhe zuverlässig geschätzt werden kann.
SONSTIGE RISIKEN
Unter den sonstigen Risiken sind im Wesentlichen Risiken für Elementarschäden erfasst. Das Nettorisiko aus diesen Risiken ist gering, da für diese Schäden in der Regel ausreichender Versicherungsschutz besteht.
NACHHALTIGKEITSRISIKEN
Im Rahmen des nichtfinanziellen Berichts der INDUS-Gruppe berichtet INDUS über Risiken, die mit der Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbeziehungen, den Produkten und Dienstleistungen des Konzerns verknüpft sind und sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die berichtspflichtigen Aspekte (Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung) haben werden. Im Geschäftsjahr sind keine berichtspflichtigen Einzelrisiken im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten identifiziert worden.
RISIKEN aus bilanzierten Geschäfts- und Firmenwerten
Der Konzern hat aufgrund seiner Unternehmensstrategie, die Diversifikation durch einen kontinuierlichen Ausbau des Beteiligungsportfolios voranzutreiben, Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 380,9 Mio. EUR bilanziert (Vorjahr: 415,2 Mio. EUR). Diese müssen gemäß IAS 36 mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen werden. Liegt der erzielbare Betrag unterhalb des Buchwertes werden die entsprechenden Geschäfts- und Firmenwerte wertgemindert. Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen im Wesentlichen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von insgesamt 40,6 Mio. EUR vorgenommen (Vorjahr: 16,1 Mio. EUR). INDUS hat damit das Risiko aus den Geschäfts- und Firmenwerten bilanziell durch Wertminderungen erfasst soweit diese im Rahmen des Werthaltigkeitstests identifiziert wurden.
Die bilanzierten Firmenwerte verteilen sich auf 45 zahlungsmittelgenerierende Einheiten (CGUs) aus allen Segmenten. Kein einzelner Firmenwert ist größer als 10 % der Summe der Geschäfts- und Firmenwerte. Eine Wertminderung entfaltet keine unmittelbare negative Liquiditätswirkung. Indirekte Effekte, beispielsweise durch ansteigende Zinsen aufgrund verschlechterter Unternehmenskennzahlen (Rating) sind möglich und werden im Rahmen des Risikomanagements betrachtet.
Gesamteinschätzung des Vorstands
Im Geschäftsjahr 2020 konnte INDUS ein Beteiligungsunternehmen neu erwerben und damit einen Schwerpunkt ihrer langfristig ausgerichteten Unternehmensstrategie - das Wachsen durch Akquisitionen - im schwierigen Corona-Pandemie Jahr fortsetzen. Für 2021 strebt INDUS weiteres Wachstum durch Zukäufe an; Schwerpunkte sollen die Bautechnik sowie die Bereiche Mess- und Regeltechnik, Automatisierung, Energie- und Umwelttechnik, Gesundheitstechnik sowie Sicherheitstechnik bilden. Der Vorstand sieht in möglichen Zukäufen sowohl auf Portfolioebene als auch auf Ebene der Beteiligungsunternehmen (Enkelgesellschaften) gute Wachstumschancen für 2021.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 68 |
Durch die gezielte Förderung von Innovationen in den Beteiligungen werden die Chancen durch Produkt- und Prozessinnovationen erhöht. Die verstärkten Maßnahmen zur operativen Exzellenz erhöhen die Chancen der Beteiligungen im Wettbewerb. Der Strukturwandel der Industrie zu Klimaschutz und klimaneutralen Technologien wird den Unternehmen neue Marktchancen eröffnen.
Sich bietende Chancen können auf der Basis einer gesicherten Finanzierung wahrgenommen werden. Auch im Pandemie Jahr 2020 konnte INDUS jederzeit auf ausreichende, frei verfügbare Mittel zurückgreifen und den regulären Finanzbedarf problemlos am Markt platzieren. Im September 2020 wurde erstmalig ein sogenannter „ESG-linked“ Schuldschein am Markt platziert.
Risiken für die Entwicklung in 2021 ergeben sich insbesondere aus der konjunkturellen Entwicklung. Diese ist eng mit der weiteren Entwicklung der weltweiten Corona-Pandemie verbunden. Die aktuelle Corona-Lage hat sich nach unserer Einschätzung gegenüber 2020 leicht verbessert. Die Verfügbarkeit von Impfstoffen, bessere Testsysteme und -Strategien lassen hoffen, dass die Pandemie immer besser beherrschbar wird und der negative Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung im Verlauf des Jahres 2021 weiter zurückgeht.
Hinzu kommen die weiterhin ungelösten großen geopolitischen Konflikte und die instabile Lage in vielen Ländern. Auch die Entwicklung in Europa ist durch zahlreiche Unsicherheiten, insbesondere die Auswirkungen des BREXIT in der Praxis, gekennzeichnet. Nach Einschätzung des Vorstandes haben sich diese Risiken für INDUS im Geschäftsjahr 2020 nicht wesentlich verändert.
Die Gesamtrisikosituation der INDUS setzt sich aus den aggregierten Einzelrisiken aller Risikokategorien zusammen. Aufgrund des diversifizierten und breit aufgestellten Portfolios findet ein teilweiser Risikoausgleich innerhalb der Gruppe statt.
Der Vorstand hat die Gesamtrisikolage beurteilt und im Rahmen der Erläuterungen zu den Einzelrisiken dargestellt. Für den Konzern waren im abgelaufenen Geschäftsjahr aus Sicht des Vorstands keine Risiken erkennbar, die einen wesentlichen Einfluss auf den Fortbestand des Unternehmens haben könnten.
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PROGNOSEBERICHT
Die Coronavirus-Krise dominiert derzeit Deutschland, Europa und die Welt. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wird von dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und dem Zeitraum bis zur Normalisierung des Geschehens abhängen. Dieser Prognosebericht berücksichtigt die Verhältnisse zum Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses Ende März 2021. Für die INDUS-Gruppe wird in 2021 ein Umsatz von 1,55 – 1,70 Mrd. EUR erwartet und mit einem operativen Ergebnis (EBIT) in Höhe von 95 - 110 Mio. EUR gerechnet.
ERWARTETE Entwicklung der RAHMENBEDINGUNGEN
Die nachfolgenden Abschnitte zur Weltwirtschaft, der deutschen Wirtschaft und den Prognosen für die Segmente beruhen auf unserem Kenntnisstand bis zur Aufstellung dieses Berichts.
Weltwrtschaft: Langsame Erholung erwartet – hohe Unsicherheit bei Prognosen
Die Weltwirtschaft ist seit dem massiven Einbruch im Frühjahr 2020 auf einem langsamen Erholungskurs. Zugleich dämpfen die anhaltende COVID-19-Pandemie und ihre Auswirkungen weiter das Erholungspotential der globalen Wirtschaft. Angesichts hoher Infektionszahlen der zweiten Welle, stockenden Impffortschritten und dem hohen Risiko einer Verbreitung von Mutationen bleibt der weitere Verlauf der Pandemie schwer kalkulierbar. Die daraus resultierende allgemeine Unsicherheit drückt die Investitionsbereitschaft von Unternehmen weltweit und senkt den privaten Konsum. Durch eine in manchen Ländern stark gestiegene Arbeitslosigkeit wird die globale Kaufkraft zusätzlich gebremst. Folglich ist damit zu rechnen, dass auch nach einer Normalisierung des Wirtschaftsgeschehens nicht unmittelbar an den Wachstumstrend vor der Pandemie angeschlossen werden kann. So ist trotz der grundlegend positiven Prognose für das Jahr 2021 davon auszugehen, dass die Investitionszurückhaltung längerfristig anhält, Insolvenzen zunehmen und neue Arbeitsplätze in anderen Bereichen nur langsam geschaffen werden. 2021 erwarten die Wirtschaftsinstitute eine Zunahme der Weltwirtschaftsleistung um rund 6 %. Die EU soll rund 5 % wachsen, die USA 3-4 % und für China werden Zuwachsraten von rund 9 % prognostiziert.
Risiken liegen in den langfristigen Pandemiefolgen: Die stark gestiegenen Staatsverschuldungen bei zugleich sinkenden Staatseinnahmen oder die Möglichkeit einer Insolvenzwelle mit entsprechend hohen Arbeitsplatzverlusten könnten die weltweite wirtschaftliche Entwicklung dämpfen. Insbesondere in den Schwellenländern besteht auch die Gefahr eine Finanzkrise durch Kreditausfälle. Der Verlauf des Handelsstreits zwischen USA und China oder (in abgeschwächter Form) den USA und der EU bleibt – auch nach der US-Wahl – weiter offen. Ebenso unsicher sind die Auswirkungen des Brexit in der Praxis. Zugleich könnte mit der Verfügbarkeit neuer Impfstoffe das Geschehen aber auch positiver beeinflusst werden als aktuell angenommen. So senden die - mit Ausnahme von China – in vielen Ländern positiven Einkaufsmanagerindizes im Verarbeitenden Gewerbe zu Jahresbeginn ein positives Signal für das zu erwartende Wachstum. Auch könnte mit einem schrittweisen Ende der vielfältigen pandemiebedingten Beschränkungen eine deutliche Verbesserung der Konsumlaune neue Wachstumsimpulse setzen. Angesichts des heterogenen und volatilen Gesamtgefüges bleibt die Unsicherheit der Prognosen in Summe also hoch.
Zusammengefasster Lagebericht - PROGNOSEBERICHT | 70 |
ENTWICKLUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS BIP (%) | ||||||
2020 | 2020 | 2021 | ||||
Wirtschaftsräume | ||||||
Weltwirtschaft | 2,0 | -3,8 | 6,1 | |||
Euroraum | -1,0 | -7,2 | 4,9 | |||
Ausgewählte Länder | ||||||
USA | 1,5 | -3,6 | 3,7 | |||
China | 3,8 | 1,8 | 9,2 | |||
Deutschland | -4,5 bis -8,7 | -5,2 | 3,1 | |||
Deutsche Wirtschaft: Langfristige Erholung abhängig vom weltweiten Verlauf der Pandemie
Nachdem die zweite Infektionswelle die Erholung der deutschen Wirtschaft stark gebremst hat, wird auch 2021 nur mit einem langsamen Wachstum gerechnet. So sank der ifo Geschäftsklimaindex im Januar 2021 wieder leicht. Insbesondere die Industrieunternehmen beurteilten ihre Geschäftserwartungen pessimistischer. Ein erneuter dramatischer Einbruch wie im Frühjahr 2020 wird jedoch nicht erwartet. Die Perspektiven für die Industrie sind – angesichts eines in Summe stabilen Auslandsgeschäfts und einem leicht steigenden Auftragsbestand – in Summe verhalten positiv. Eine Erholung bis zum Niveau von 2019 ist jedoch kurzfristig nicht zu erreichen. In Summe prognostiziert das IfW Kiel ein Wirtschaftswachstum um 3,1 %. Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) geht davon aus, dass - bei einem unterstellten Wachstum von 3,5 % - 2021 das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht werden kann.
Sobald die Restriktionen entfallen und sich die Nachfrage normalisiert, dürften sich einzelne Branchen, die aktuell massiv von den Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens betroffen sind, relativ schnell erholen. Zugleich wirkt die Krise wie ein Katalysator und verstärkt die Notwendigkeit des Strukturwandels der deutschen Industrie. Auch die global niedrige Investitionstätigkeit dürfte die deutsche Wirtschaft noch längerfristig beeinträchtigen. Es ist zu erwarten, dass sich die allgemeine Zurückhaltung bei Investitionen aufgrund von pandemiebedingten Umsatz- und Gewinnausfällen, unterausgelasteten Kapazitäten und einer hohen Unsicherheit noch bis ins Jahr 2022 fortsetzen wird. Bei den Prognosen ebenfalls zu beachten ist: Anders als vor der Finanzkrise 2009 war zwei Jahre vor der Pandemie bereits ein wirtschaftlicher Abschwung erkennbar. Im internationalen Zusammenhang bleibt auch die Entwicklung der protektionistischen Tendenzen der letzten Jahre ein entscheidender Faktor für die Wachstumschancen der exportorientierten deutschen Wirtschaft.
Die umfangreichen geld- und fiskalpolitischen Stützungsmaßnahmen in Deutschland tragen zu einer schnellen Erholung der Wirtschaft bei. Für die langfristige wirtschaftliche Prognose ist jedoch die Frage zentral, wie die Pandemie international eingedämmt werden kann und wie sich die Absatzmärkte außerhalb von Deutschland entwickeln. Ein langfristiger Aufschwung in einer offenen, exportorientierten Volkswirtschaft wie Deutschland kann nur gelingen, wenn die Infektionszahlen weltweit reduziert werden können und sich die globale Wirtschaft erholt. Die Abhängigkeit vom weltweiten Pandemie-Geschehen bleibt also hoch.
Bauwirtschaft: In Summe leichte Abschwächung erwartet
Die Erwartungen für das Jahr 2021 sind verhalten positiv. Zwar geht der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes ZdB Ende Januar noch von einem Umsatz auf Vorjahresniveau aus, laut ifo-Geschäftsklimaindex vom Januar 2021 stellen sich die Baufirmen aber auf ein härteres Jahr 2021 ein. Bei stabilem Auftragsbestand verschlechtern sich Stand Ende Januar sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen für die kommenden Monate. Im Wohnungsbau ist eine Abschwächung des starken Aufwärtstrends wahrscheinlich. Von der Corona-Krise am deutlichsten getroffen wurde der Wirtschaftsbau. Durch die Investitionszurückhaltung in der Industrie, aber auch – anders als in der Krise 2009 – der Betroffenheit des Dienstleistungssektors wird sich diese Schwäche 2021 vermutlich fortsetzen.
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In diese vorsichtige Bewertung passt auch eine gewisse Investitionszurückhaltung der Bauunternehmen: Investitionen werden laut Umfrage des ZdB vor allem auf Ersatzbeschaffungen ausgerichtet, nur vereinzelt liegt der Fokus auch auf Rationalisierungsinvestitionen. Die Investitionsabsichten für die kommenden Monate verbleiben nach einer DIHK-Umfrage vom Januar 2021 im Bau generell auf niedrigem Niveau.
Chancen aus der Corona-Pandemie dürften sich für bestimmte Unternehmen der Bauwirtschaft durch den allgemeinen Digitalisierungsschub und damit den beschleunigten Infrastrukturausbau ergeben. Positiv auswirken werden sich 2021 auch die in der Tarifrunde 2020 verhandelten moderaten Lohnerhöhungen. Selbst in dem von der Krise weniger belasteten Bauhauptgewerbe stand die Beschäftigungssicherung anstelle eines deutlichen Entgeltplus im Fokus.
FAhrzeugmarkt: Prognosen weiter unsicher
Die Ungewissheiten durch die COVID-19-Pandemie und den Strukturwandel in der Branche bleiben im Automobilmarkt weiter hoch. Wenn auch genaue Absatzprognosen schwierig sind, rechnet der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) mit einer langsamen Rückkehr zur Normalität auf dem deutschen Markt. Nach dem Absturz der Pkw-Neuzulassungen 2020 (2,9 Mio. Fahrzeuge) sollen 2021 3-3,1 Mio. neue Pkw auf deutsche Straßen kommen.
Haben die Automobilhersteller und -zulieferer ihre aktuelle wirtschaftliche Situation seit April 2020 kontinuierlich optimistischer eingeschätzt, bewerten sie diese im ifo-Geschäftsklimaindex seit Dezember wieder pessimistischer. Der Auftragsbestand sinkt seit dem zweiten Lockdown, die Produktionspläne rutschen in den negativen Bereich. Zugleich verbessern sich die Erwartungen für die kommenden Monate seit Jahresende wieder deutlich. Die Exporterwartungen, wenn auch weiterhin negativ, hellen sich auf. Der VDA rechnet 2021 mit einer Erholung der internationalen Märkte auf breiter Front – wenn auch das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht werden dürfte und sich eine nachhaltige Verbesserung der Marktlage voraussichtlich nur langsam einstellen wird. Potentielle höhere Zuwachsraten im Jahr 2021 müssen vor dem Hintergrund eines Aufholeffekts nach dem Absatzeinbruch 2020 bewertet werden. In Europa wird eine Umsatzsteigerung um 12 %, in den USA um 9 % erwartet, die Vorkrisenniveaus werden auf diesen Märkten aber nicht erreicht. Nur auf dem chinesischen Markt sollen mit einem Plus von +8 % mehr Pkw verkauft werden als vor Corona. Für den Weltmarkt wird eine Erholung um 9 % prognostiziert. Positive Impulse werden durch die steigende Nachfrage nach E- und Hybridfahrzeugen, aber auch durch einen weltweiten Trend zum eigenen Fahrzeug als geschütztem Raum ohne Ansteckungsrisiko erwartet. Allerdings verdeutlichen die Januarzahlen noch einmal den hohen Druck und die hohe Unsicherheit in der Branche: Die Neuzulassungen in Deutschland brachen im Vorjahresvergleich um rund 31 % ein, der inländische Auftragseingang sank um 39 %, der Export um 19 %. Unter anderem aufgrund von Lieferengpässen bei den Halbleitern sank die Produktion um 23 %.
Maschinenbau: trotz versöhnlichem Jahresabschluss bleibt grosse Unsichehrheit
Die Maschinenbauunternehmen blicken zurückhaltend optimistisch auf ihre Lage: So zeigt der ifo-Geschäftsklimaindex im Bereich Maschinenbau seit Juli 2020 einen positiven Trend. Dabei wird die aktuelle Geschäftslage, wenn auch nach wie vor leicht negativ, kontinuierlich besser bewertet. Auch die Perspektiven für die kommenden Monate sehen die Maschinenbauer trotz zweitem Lockdown seit Dezember 2020 wieder positiver. Die jüngsten Zahlen im Maschinenbau bestätigen diese Erholung: Denn im Dezember 2020 lag der Auftragseingang im Maschinenbau sowohl für Bestellung aus dem In- als auch aus dem Ausland erneut über Vorjahresniveau. Für das Jahr 2021 prognostiziert der VDMA für den deutschen Markt ein Plus von 4 %. Allerdings bleibt eine hohe Unsicherheit – insbesondere Maschinenbauer sind von verschärften Reisevorschriften und Grenzregelungen direkt betroffen, so dass Rückschläge nicht auszuschließen sind.
Die Mehrheit der Maschinenbauer erwartet folglich nicht, das Vorkrisenniveau kurzfristig wieder zu erreichen. So gehen laut einer Januar-Umfrage des Branchenverbands VDMA 39 % der befragten Unternehmen davon aus, das Umsatzniveau von 2019 erst wieder 2022 zu erreichen; 18 % rechnen damit erst 2023. Nur 15% erwarten, bereits 2021 das Vorkrisenniveau zu erzielen.
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Medizintechnik: Veränderte Markt- und Wettbewerbsbedingungen durch CORONA
Laut eines Trendreports des Branchenverbands SPECTARIS zieht die Corona-Krise nicht nur Umsatzeinbußen, sondern auch mittel- bis langfristig veränderte Markt- und Wettbewerbsstrukturen nach sich. Die Schere zwischen großen und kleinen Unternehmen droht sich zu verstärken, eine Marktkonsolidierung wird erwartet. Als zentrales Erfolgskriterium, um neue Märkte und Kundenkontakte zu erschließen, wird die digitale Exzellenz gesehen. Besonders digitale Vertriebs- bzw. Servicewege und Prozesse dürften an Bedeutung gewinnen und die Akzeptanz von Telemedizin dürfte steigen. Mehr als jedes fünfte Unternehmen erwartet eine grundlegende Änderung seines Geschäftsmodells.
Die deutsche Medizintechnik-Branche ist mit einer Exportquote von rund 65 % stark international ausgerichtet. Bei der Bewertung der internationalen Absatzmärkte zeigt sich laut dem Bundesverband Medizintechnologie BVMed eine Verschiebung hin zum chinesischen, US-amerikanischen und dem deutschen Markt. Dem britischen Markt wird angesichts des Brexit zukünftig eine geringere Bedeutung zugemessen. Risiken für den Export werden mit Blick auf die weltweiten protektionistischen Tendenzen gesehen.
Der bestehend hohe Bürokratieaufwand und die steigenden regulatorischen Anforderungen erhöhen den Kostendruck in der Branche - und schwächen zugleich die Innovationskraft der Unternehmen. 81 % der von BVMed befragten Unternehmen sehen die EU-Medizinprodukteverordnung (MDR) als größtes Hemmnis für die zukünftige Entwicklung der Branche. 76 % der im Herbst 2020 befragten SPECTARIS-Unternehmen erwarten zudem eine Verschärfung des Preisdrucks durch rückläufige Beitragseinnahmen der Krankenkassen.
Metalltechnik: Vorkrisenniveau ist 2021 voraussichtlich nicht zu erreichen
Bei unsicheren Aussichten wird es für die Unternehmen der Metallindustrie voraussichtlich schwierig werden, das Niveau vor der Krise kurzfristig wieder zu erreichen. In der vierten Blitzumfrage des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie gab jedes zweite Unternehmen an, nicht einschätzen zu können, wann das alte Produktionsniveau wieder erreicht werden könne. Nur 16 % der Unternehmen schätzten, Ende 2021 das Vorkrisenniveau wiedererlangt zu haben. 18 % rechneten damit, das 2019-Niveau bereits bis Mitte 2021 erreicht zu haben. Zusätzlich zur Corona-Pandemie belastet ein Strukturwandel die Branche, der durch die massiven Veränderungen in der Automobilindustrie ausgelöst wurde. Diese Unsicherheit spiegelt sich auch im ifo-Geschäftsklimaindex wieder. Nach einer seit April 2020 kontinuierlichen Erholung verschlechterte sich das Geschäftsklima bei den Herstellern von Metallerzeugnissen zu Jahresbeginn wieder. Insbesondere die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate trübten sich ein.
Erwartete Entwicklung des Konzerns
Parkour: Das Strategieprogramm von INDUS bis 2025
Im Rahmen des Strategieprogramms PARKOUR stehen die Ziele profitables Wachstum, Sicherung einer ausgewogenen Portfoliostruktur und Wertentwicklung im Mittelpunkt.
PARKOUR richtet den Blick auf die Entwicklung der Gruppe bis 2025 und strebt dabei an, unter Berücksichtigung aller Herausforderungen der Märkte die unternehmerische Fitness der Beteiligungen zu erhöhen. Bei der Bewältigung der Coronavirus-Krise hat sich 2020 bereits die Agilität und Resilienz der mittelständischen Beteiligungen innerhalb der INDUS-Gruppe gezeigt. Die Strategie PARKOUR setzt auch in Zukunft weiter auf die gezielte Stärkung der Portfoliostruktur, das Treiben von Innovation und die Steigerung der Leistung durch operative Exzellenz in den Beteiligungen:
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Portfoliostruktur stärken
Bei Wachstumsakquisitionen zur Ergänzung des Portfolios fokussiert sich INDUS auf die Suche nach Unternehmen aus technologiestarken Zukunftsbranchen: Zur Sicherung des passenden Zukunfts-Mix sollen Zukäufe in von INDUS definierten sechs Zukunftsbranchen forciert werden: Automatisierungs-, Mess- und Regeltechnik, Bautechnik, Sicherheitstechnik, Medizin- und Gesundheitstechnik, Technik für Infrastruktur und Logistik sowie Energie- und Umwelttechnik.
Im Geschäftsjahr 2020 wurde das Maßnahmenpaket ZWISCHENSPURT zur Portfoliooptimierung vom INDUS-Vorstand verabschiedet und umgesetzt. Hierbei wurden wesentliche Schwachstellen der INDUS-Gruppe erfolgreich angegangen und beseitigt. Es konnten die Veräußerung einer Beteiligung, einer Enkelgesellschaft und eines Geschäftsfeldes realisiert, die Stilllegung eines Geschäftsfeldes abgeschlossen sowie die Stilllegung einer Beteiligung beschlossen werden. 2021 wird dieser Stilllegungsprozess beendet werden. Insgesamt war das Maßnahmenpaket ZWISCHENSPURT ein notwendiger und wesentlicher Zwischenschritt, um die mit der Strategie PARKOUR gesetzten Ziele zu erreichen.
INDUS stellt sich auch weiter dem Umbruch in der Fahrzeugindustrie. Es sind umfangreiche Repositionierungen im Gange, um die Serienzulieferer für zukunftsträchtige Technologien in der Automobiltechnik aufzustellen. Hier hat es im Geschäftsjahr 2020 erhebliche Rückschläge durch Auftragsrückgänge im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gegeben. Diese werden INDUS auch 2021 weiter belasten. Darüber hinaus wird INDUS weiter prüfen, ob bei einzelnen Serienzulieferern ein anderer Eigentümer dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern langfristig bessere Entwicklungsmöglichkeiten bieten kann.
Die grundsätzliche Unternehmensstrategie „Kaufen, halten und entwickeln“ besteht aber unverändert weiter.
Innovation treiben
Die bereits erfolgreich etablierte Strategie zur Förderung der Innovationskraft der Beteiligungen wird von INDUS fortgesetzt und ausgebaut. Neben Produktinnovationen unterstützt INDUS in den Beteiligungen auch neue Dienstleistungen, Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle. Für die Förderung aussichtsreicher Innovationsprojekte stehen jährlich bis zu 3 % des Konzern-EBIT zur Verfügung. Auch für 2021 steht ein gleichbleibendes Niveau an Förderung zur Verfügung.
Dem Ansatz folgend, dass Innovationen maßgeblich im Austausch mit anderen entstehen, wird das bestehende Netzwerk nach innen und außen über Kooperationen mit externen Partnern und innerhalb der Gruppe weiter gefördert. Ergänzendes Ziel ist es, über Zukäufe innovativer, jüngerer Unternehmen dem Bestandsportfolio gezielt Know-how zuzuführen.
Zur Förderung der Grundlagenarbeit an den Innovationsstrategien der Beteiligungen wird 2021 verstärkt auf „strategische Projekte“ abgestellt. Neben einer finanziellen Incentivierung durch die Förderbank bedarf es auch der Bereitstellung eines strategischen Sparrings für die Innovationsstrategie, um adäquate Innovationsvorhaben abzuleiten. Ein strategisches Projekt setzt daher an der individuellen Unternehmensstrategie an, aus welcher die Innovationsstrategie abzuleiten ist.
Leistung steigern
Zur Steigerung der Leistung der Beteiligungsunternehmen fördert INDUS gezielt deren operative Exzellenz. Die Steigerung der Leistung wird durch die drei strategischen Initiativen „Operative Exzellenz Business Development/Strategisches Marketing/Vertrieb“, „Operative Exzellenz Produktion“ und „Finanzielle Exzellenz“ adressiert.
Im Bereich Business Development/Strategisches Marketing/Vertrieb werden auf der Absatzseite angesiedelte Unterstützungsangebote für die Beteiligungen angeboten. Dies ist beispielsweise bei Marktentwicklung, Wettbewerbsanalyse, Vertriebsoptimierung und Preisgestaltung der Fall. Diese Maßnahmen zielen direkt auf die Optimierung von Marktpositionierung und -bearbeitung ab und sollen somit eine nachhaltige Ergebnisverbesserung bewirken.
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Im Bereich Produktion begleitet die Holding die Beteiligungen bei der Verbesserung ihrer wertschöpfenden Kernprozesse von der Produktionsstrategie über die Produktionsplanung und -steuerung hin zu Prozesseffektivität und -effizienz. Das Programm zur Förderung der operativen Exzellenz beinhaltet zum einen das Angebot der Wissensvermittlung über ein umfangreiches Schulungs- und Weiterbildungsangebot im Bereich Lean Management. Zum anderen initiiert und begleitet INDUS konkret und vor Ort in den Beteiligungen entsprechende Optimierungsprojekte.
Ansatzpunkte zur Steigerung der Leistung in den Beteiligungsunternehmen sind das gruppenübergreifende Liquiditätsmanagement, die Working Capital-Optimierung in den Unternehmen und das Portfoliocontrolling durch INDUS. Außerdem eine verstärkte Information sowie Kommunikation in Bezug auf finanz- und rechnungslegungsbezogene Themen zwischen der Holding und den Beteiligungsunternehmen.
VErstärkte Aktivitäten zur Förderung der Nachhaltigkeit im Geschäftsjahr 2021
Im Geschäftsjahr 2021 wird INDUS die Aktivitäten zur Förderung nachhaltigen Wirtschaftens in der Holding und den Beteiligungsunternehmen weiter intensivieren. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei die Weiterverfolgung der Maßnahmen zur Erreichung des aus dem Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung abgeleiteten sektorübergreifenden Ziels genießen: Der Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 35 % bis 2030 (bezogen auf das Basisjahr 2018).
Erwartungen für das Geschäftsjahr 2021
Der nachfolgende Prognosebericht berücksichtigt die zum Zeitpunkt der Aufstellung vorliegenden Kenntnisse, die Einfluss auf den Geschäftsverlauf der INDUS haben könnten. Die Aussagen zur prognostizierten Entwicklung der Wirtschaftslage und insbesondere zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie basieren auf Aussagen führender Organisationen wie Wirtschaftsforschungsinstitute und Banken.
Die Planungen für 2021 sind aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie von erblicher Unsicherheit in Hinblick auf die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung geprägt. Im Segment Bau/Infrastruktur werden ein leicht sinkender Umsatz und ein sinkendes EBIT erwartet. Im Segment Fahrzeugtechnik werden zwar stark steigender Umsatz und stark steigendes EBIT eingeplant; das reicht jedoch nicht, um ein positives Segment-EBIT zu erzielen. Die beiden großen Repositionierungen im Segment werden erst im Jahr 2022 wieder ein deutliches Umsatzwachstum generieren; aktuell sind dafür aber weiter erhebliche Vorleistungen zu erbringen. Die Unternehmen des Segments Maschinen- und Anlagenbau erwarten stark steigende Umsätze und ein steigendes EBIT. Im Segment Medizin- und Gesundheitstechnik wird mit steigendem Umsatz und stark steigendem EBIT gerechnet. Im Segment Metalltechnik wird bei sinkendem Umsatz ein stark steigendes EBIT prognostiziert.
Insgesamt sehen die Planungen für 2021 wieder einen steigenden Umsatz von 1,55 bis 1,70 Mrd. EUR vor. Das operative Ergebnis (EBIT) wird voraussichtlich in einem Band von 95 bis 110 Mio. EUR und damit deutlich über dem Niveau von 2020 liegen. Bei diesen Zielgrößen unberücksichtigt sind die angestrebten Neuerwerbe auf erster und zweiter Ebene. Die EBIT-Marge wird voraussichtlich zwischen 5,5 und 6,5 % liegen. Diese Prognosen sind vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Rahmenbedingungen mit erheblicher Unsicherheit wegen der anhaltenden Corona-Pandemie getroffen worden. In der Prognose des operativen Ergebnisses sind keine Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte oder Sachanlagen enthalten.
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Das im Dezember 2020 beschlossene Investitionsbudget der INDUS-Gruppe für das kommende Jahr liegt bei 81 Mio. EUR (exklusive Zukäufe). Dies entspricht einen „normalen“ Investitionsvolumen ohne Coronavirus-Pandemie. Als größere Investitionsprojekte sind neue Produktionsanlagen und der Aufbau neuer Produktionsstandorte geplant. Für Unternehmenszukäufe sieht die Planung zum Jahresende 2020 eine Summe von 65 Mio. EUR für das Jahr 2021 vor. Hierin enthalten ist der Zahlungsmittelabfluss der am 17. November 2020 mittels Signing erworbenen JST Jungmann Systemtechnik GmbH & Co. KG. Der wirtschaftliche Übergang, die Erstkonsolidierung und die Kaufpreiszahlung sind Anfang 2021 erfolgt. Eine weitere Akquisition auf Beteiligungsebene ist im Akquisitionsbudget für 2021 enthalten.
Die Eigenkapitalquote der INDUS-Gruppe wird als Folge der Coronavirus-Pandemie auch 2021 unterhalb von 40 % liegen. Mittelfristig bleibt es das Ziel, eine Eigenkapitalquote von 40 % zu erreichen. Im Rahmen der geplanten revolvierenden Finanzierung wird INDUS auch 2021 Fremdkapital in Form von Krediten und Schuldscheindarlehen aufnehmen. INDUS kann bei der Finanzierung auf die bewährten langjährigen Partner im Bankenbereich zurückgreifen, mit denen wir in ständigem Austausch stehen. Die Entschuldungsdauer auf EBITDA-Basis wird sich 2021 verbessern und wieder unter 3,0 liegen. Damit wird die Entschuldungsdauer 2021 noch nicht in den Zielkorridor von 2,0 bis 2,5 Jahren zurückkehren. Die durch Corona geprägte Kennzahl von 3,3 Jahren für 2020 könnte zu einer Ratingverschlechterung in 2021 führen.
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Ertragslage: Steigender Umsatz und Steigendes EBIT für 2021 geplant
SOLL-IST-VERGLEICH | |||||||
KONZERN | IST 2020 | PLAN 2021 | |||||
Steuerungsgrößen | |||||||
Zukäufe | 1 Wachstumsakquisition die in 2020 unterzeichnet wurde und wirtschaftlich ab 2021 wirksam ist. | 2 Wachstumsakquisitionen | |||||
Umsatz | 1,56 Mrd. EUR | 1,55 bis 1,70 Mrd. EUR | |||||
EBIT | 25,1 Mio. EUR | 95 bis 110 Mio. EUR | |||||
EBIT-Marge | 1,6% | 5,5 bis 6,5% | |||||
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 52,5 Mio. EUR | 85 - 90 Mio. EUR | |||||
ergänzende Steuerungsgrößen | |||||||
Eigenkapitalquote | 39,1% | < 40 % | |||||
Nettoverschuldung/EBITDA | 3,3 Jahre | < 3 Jahre | |||||
Working Capital | 410,5 Mio. EUR | über Vorjahr | |||||
SEGMENTE | |||||||
Bau/Infrastruktur | |||||||
Umsatz | 384,0 Mio. EUR | leicht sinkender Umsatz | |||||
EBIT | 64,5 Mio. EUR | sinkendes Ergebnis | |||||
EBIT-Marge | 16,8% | 13 bis15% | |||||
Fahrzeugtechnik | |||||||
Umsatz | 269,2 Mio. EUR | stark steigender Umsatz | |||||
EBIT | -87,8 Mio. EUR | stark steigendes Ergebnis | |||||
EBIT-Marge | -32,6 % | negativ | |||||
Maschinen- und Anlagenbau | |||||||
Umsatz | 370,0 Mio. EUR | stark steigender Umsatz | |||||
EBIT | 31,4 Mio. EUR | steigendes Ergebnis | |||||
EBIT-Marge | 8,5% | 7 bis 9% | |||||
Medizin- und Gesundheitstechnik | |||||||
Umsatz | 142,1 Mio. EUR | steigender Umsatz | |||||
EBIT | 10,2 Mio. EUR | stark steigendes Ergebnis | |||||
EBIT-Marge | 7,2% | 7 bis 9% | |||||
Metalltechnik | |||||||
Umsatz | 393,6 Mio. EUR | sinkender Umsatz | |||||
EBIT | 14,4 Mio. EUR | stark steigendes Ergebnis | |||||
EBIT-Marge | 3,7% | 7 bis 9% | |||||
Die deutsche Bauindustrie erwies sich in der Corona-Krise als robust und damit als konjunkturelle Stütze. Für die kommenden Monate gehen die Unternehmen von einer in Summe stabilen Geschäftstätigkeit aus, wenn auch mit leicht abnehmender Tendenz. Chancen aus der Corona-Pandemie dürften sich für bestimmte Unternehmen der Bauwirtschaft durch den allgemeinen Digitalisierungsschub und damit den beschleunigten Infrastrukturausbau ergeben. Die Unternehmen des Segmentes Bau/ Infrastruktur haben auch 2020 wieder an ihrer Kapazitätsgrenze gearbeitet. Das Rekordjahr 2019 wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals übertroffen. Für das kommende Jahr erwarten die meisten Unternehmen des Segments eine Seitwärtsbewegung auf weiter hohem Niveau. Bei Umsatz und Ergebnis kann aber nicht an die Rekordwerte von 2019 und 2020 angeknüpft werden. Ein stabiles und ertragreiches Geschäft wird weiter bei der digitalen Infrastruktur erwartet; dort profitiert man deutlich vom nun anlaufenden Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in der Fläche. INDUS erwartet eine EBIT-Marge im Korridor von 13 bis 15 %.
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Die Entwicklung der Unternehmen im Segment Fahrzeugtechnik seit dem Jahr 2019 war deutlich negativ. Alle Beteiligungen hatten aufgrund fehlender Aufträge deutliche Einbußen zu verzeichnen. Als Teil des Maßnahmenpakets ZWISCHENSPURT wurden im Jahr 2020 KIEBACK an den Geschäftsführer und FICHTHORN an einen Strategen verkauft. Bei den Absätzen gehen die Segmentunternehmen aktuell von einer Erholung im Jahr 2021 aus, die sich beginnend im dritten und insbesondere im vierten Quartal 2020 abgezeichnet hat. Ein Teil der drastischen Umsatzeinbrüche aus 2020 wird dadurch wieder aufgeholt, aber eine Erholung auf das Niveau vor der Corona-Pandemie wird kurzfristig nicht erfolgen. Bei den Serienzulieferern wird das Jahr 2021 aufgrund der weiter fehlenden Auslastung der bestehenden Kapazitäten, der laufenden Repositionierungen und der Anläufe neuer internationaler Produktionsstandorte erneut sehr herausfordernd werden. Insgesamt wird ein starker Anstieg bei Umsatz und beim operativen Ergebnis (EBIT) im Segment Fahrzeugtechnik erwartet. Allerdings rechnet der INDUS-Vorstand auch ein weiteres Jahr mit einem negativen Segment-EBIT.
Die Erwartungen der Unternehmen des Segments Maschinen- und Anlagenbau für das Jahr 2021 sind differenziert zu betrachten. Die Unternehmen im Bereich von Projekten der klassischen Automatisierungstechnik und des Werkzeugmaschinenbaus verzeichneten zurückgehende Auftragseingänge. Die Corona-Pandemie hat die Investitionsbereitschaft der Kunden weiter dramatisch reduziert. 2020 machte sich diese Investitionszurückhaltung deutlich bemerkbar. Eine Trendwende bei den Auftragseingängen ist dort aktuell noch nicht absehbar. Erfreulich ist der stabile Geschäftsverlauf und die positive Perspektive bei den Anlagebauern aus den Bereichen Logistik und Metalldetektion. Der Vorstand rechnet für das Segment mit einem stark steigenden Umsatz und einem steigenden operativen Ergebnis (EBIT) gegenüber dem Vorjahr. Die EBIT-Marge wird zwischen 7 und 9 % liegen.
Für das Segment Medizin- und Gesundheitstechnik zieht die Corona-Krise - laut eines Trendreports des Branchenverbands SPECTARIS - nicht nur Umsatzeinbußen, sondern auch mittel- bis langfristig veränderte Markt- und Wettbewerbsstrukturen nach sich. Die Schere zwischen großen und kleinen Unternehmen drohe sich zu verstärken, eine Marktkonsolidierung wird erwartet. Zentrales Erfolgskriterium, um neue Märkte und Kundenkontakte zu erschließen, sei die digitale Exzellenz. In Summe erwarten die INDUS-Unternehmen des Segments für das kommende Jahr wieder ein leichtes Wachstum. Nach dem zunächst unerwarteten Umsatzeinbruch in der Corona-Pandemie wird für das nächste Jahr ein steigender Umsatz und ein stark steigendes operatives Ergebnis (EBIT) erwartet. Die EBIT-Marge wird voraussichtlich 8-10 % erreichen.
Im Segment Metalltechnik haben die meisten Beteiligungen eine deutliche Eintrübung des Geschäfts im ersten Halbjahr 2020 gesehen; teilweise hat sich das Geschäft dann aber in der zweiten Jahreshälfte 2020 stabilisiert. Für das Folgejahr erwarten die meisten Segmentunternehmen eine weitere Normalisierung des Geschäfts. Eine einmalige Belastung für das Segmentergebnis 2021 resultiert noch aus der im Sommer 2020 beschlossenen Stilllegung der BACHER. Insgesamt werden die Entlastungen durch die Stilllegungen in 2021 überwiegen. Der INDUS-Vorstand erwartet einen sinkenden Umsatz und ein stark steigendes operatives Ergebnis (EBIT) für das Segment Metalltechnik. Die EBIT-Marge wird im Korridor von 7-9 % erwartet.
1 | INDUS HOLDING AG Konzernabschluss 2020 |
Konzernabschluss
Konzernabschluss - Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung | 2 |
3 | INDUS HOLDING AG Konzernabschluss 2020 |
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1 |
Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung
IN TEUR | ANHANG | 2020 | 2019 | |||||
UMSATZERLÖSE | [7] | |||||||
Sonstige betriebliche Erträge | [8] | |||||||
Aktivierte Eigenleistungen | [9] | |||||||
Bestandsveränderung | [10] | - | - | |||||
Materialaufwand | [11] | - | - | |||||
Personalaufwand | [12] | - | - | |||||
Abschreibungen | [13] | - | - | |||||
Sonstiger betrieblicher Aufwand | [14] | - | - | |||||
OPERATIVES ERGEBNIS (EBIT) | ||||||||
Zinserträge | ||||||||
Zinsaufwendungen | - | - | ||||||
ZINSERGEBNIS | [15] | - | - | |||||
Ergebnis aus at-Equity-bewerteten-Anteilen | ||||||||
Übriges Finanzergebnis | - | - | ||||||
FINANZERGEBNIS | [15] | - | - | |||||
ERGEBNIS VOR STEUERN | ||||||||
Steuern | [16] | - | - | |||||
ERGEBNIS NACH STEUERN | - | |||||||
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | ||||||||
davon Anteile der INDUS-Aktionäre | - | |||||||
Ergebnis je Aktie unverwässert in EUR | [17] | - | ||||||
Ergebnis je Aktie verwässert in EUR | - | |||||||
Konzernabschluss - Konzern-Bilanz | 2 |
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
ERGEBNIS NACH STEUERN | - | |||||
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | - | - | ||||
Latente Steuern | ||||||
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden | - | - | ||||
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung | - | |||||
Veränderung der Marktwerte von Sicherungsinstrumenten (Cash Flow Hedge) | - | |||||
Latente Steuern | - | |||||
Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden | - | |||||
SONSTIGES ERGEBNIS | - | - | ||||
GESAMTERGEBNIS | - | |||||
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | ||||||
davon Anteile der INDUS-Aktionäre | - | |||||
3 |
Konzern-Bilanz
IN TEUR | ANHANG | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||
AKTIVA | ||||||||
Geschäfts- und Firmenwert | [18] [20] | |||||||
Nutzungsrechte aus Leasing/Miete | [19] | |||||||
Sonstige immaterielle Vermögenswerte | [20] | |||||||
Sachanlagen | [20] | |||||||
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | [20] | |||||||
Finanzanlagen | [21] | |||||||
At-Equity-bewertete Anteile | [22] | |||||||
Sonstige langfristige Vermögenswerte | [23] | |||||||
Latente Steuern | [24] | |||||||
Langfristige Vermögenswerte | ||||||||
Vorräte | [25] | |||||||
Forderungen | [26] | |||||||
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | [23] | |||||||
Laufende Ertragsteuern | [24] | |||||||
Liquide Mittel | ||||||||
Kurzfristige Vermögenswerte | ||||||||
BILANZSUMME | ||||||||
PASSIVA | ||||||||
Gezeichnetes Kapital | ||||||||
Kapitalrücklage | ||||||||
Übrige Rücklagen | ||||||||
Eigenkapital der INDUS-Aktionäre | ||||||||
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital | ||||||||
Eigenkapital | [27] | |||||||
Pensionsrückstellungen | [28] | |||||||
Sonstige langfristige Rückstellungen | [29] | |||||||
Langfristige Finanzschulden | [30] | |||||||
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | [31] | |||||||
Latente Steuern | [24] | |||||||
Langfristige Schulden | ||||||||
Sonstige kurzfristige Rückstellungen | [29] | |||||||
Kurzfristige Finanzschulden | [30] | |||||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | ||||||||
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | [31] | |||||||
Laufende Ertragsteuern | [24] | |||||||
Kurzfristige Schulden | ||||||||
BILANZSUMME | ||||||||
1 |
Konzern-Eigenkapital-veränderungsrechnung
IN TEUR | GEZEICHNETES | KAPITAL- | GEWINN- | SONSTIGE | EIGENKAPITAL | ANTEILE NICHT | EIGENKAPITAL | |||||||
STAND AM 01.01.2019 | - | |||||||||||||
Ergebnis nach Steuern | ||||||||||||||
Sonstiges Ergebnis | - | - | - | |||||||||||
Gesamtergebnis | - | |||||||||||||
Dividendenzahlung | - | - | - | - | ||||||||||
Veränderung Konsolidierungskreis | - | - | ||||||||||||
STAND AM 31.12.2019 | - | |||||||||||||
STAND AM 01.01.2020 | - | |||||||||||||
Ergebnis nach Steuern | - | - | - | |||||||||||
Sonstiges Ergebnis | - | - | - | |||||||||||
Umgliederung | - | |||||||||||||
Gesamtergebnis | - | - | - | - | ||||||||||
Dividendenzahlung | - | - | - | - | ||||||||||
Veränderung Konsolidierungskreis | ||||||||||||||
STAND AM 31.12.2020 | - | |||||||||||||
1 |
Konzern-Kapitalflussrechnung
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Ergebnis nach Steuern | - | |||||
Abschreibungen/Zuschreibungen auf langfristige Vermögenswerte (ohne latente Steuern) | ||||||
Gewinne (-) bzw. Verluste (+) aus dem Abgang von Anlagevermögen | - | - | ||||
Steuern | ||||||
Finanzergebnis | ||||||
Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge | - | |||||
Veränderungen der Rückstellungen | - | |||||
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen sowie anderer Aktiva | ||||||
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten und anderer Passiva | - | - | ||||
Erhaltene/gezahlte Ertragsteuern | - | - | ||||
Erhaltene Dividenden | ||||||
Operativer Cashflow | ||||||
Gezahlte Zinsen | - | - | ||||
Erhaltene Zinsen | ||||||
Cashflow aus Geschäftstätigkeit | ||||||
Auszahlungen für Investitionen in | ||||||
immaterielle Vermögenswerte | - | - | ||||
Sachanlagen | - | - | ||||
Finanzanlagen | - | - | ||||
At-Equity-bewertete Anteile | - | |||||
Anteile vollkonsolidierter Gesellschaften | - | |||||
Einzahlungen aus Abgängen von | ||||||
Anteile vollkonsolidierter Gesellschaften | - | |||||
sonstigen Anlagen | ||||||
Cashflow aus Investitionstätigkeit | - | - | ||||
Einzahlungen Minderheitsgesellschafter | ||||||
Auszahlung Dividende | - | - | ||||
Auszahlungen Minderheitsgesellschafter | - | - | ||||
Auszahlungen aus der Tilgung von bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten | - | - | ||||
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten | ||||||
Auszahlung aus der Tilgung von Krediten | - | - | ||||
Auszahlung aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | - | - | ||||
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | - | - | ||||
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel | ||||||
Wechselkursbedingte Änderung der liquiden Mittel | - | |||||
Liquide Mittel am Anfang der Periode | ||||||
Liquide Mittel am Ende der Periode | ||||||
1 |
Konzernanhang
Grundlagen des Konzernabschlusses
Die
Die
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Bilanzgliederung erfolgt nach Fristigkeiten der Vermögenswerte bzw. Schulden.
Der Konzernabschluss ist in
Der Konzernabschluss ist grundsätzlich auf der Basis historischer Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erstellt, mit Ausnahme der Bilanzierung von Bilanzpositionen, bei denen eine Bewertung zum beizulegenden Zeitwert verpflichtend ist. Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen sind auf den Bilanzstichtag der INDUS Holding AG erstellt und basieren auf einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Gemäß § 315e HGB ist die INDUS Holding AG verpflichtet, den Konzernabschluss nach IFRS-Standards zu erstellen. Grundlage ist die Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union. Nach HGB erforderliche Anhangangaben, die über die nach IFRS erforderlichen Angaben hinausgehen, werden ebenfalls im Konzernanhang dargestellt. Der Abschluss wurde am 17. März 2021 durch den Vorstand aufgestellt. Der Aufsichtsrat billigte den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 18. März 2021.
Alle zum 31. Dezember 2020 verpflichtend anzuwendenden Standards wurden berücksichtigt. Von der Möglichkeit, zukünftig verpflichtende Standards vorzeitig anzuwenden, wurde kein Gebrauch gemacht.
IM GESCHÄFTSJAHR 2020 ERSTMALS VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN
Aus neuen Standards haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der INDUS ergeben.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 2 |
BIS ZUM 31. DEZEMBER 2020 VERÖFFENTLICHTE STANDARDS, DIE IM VORLIEGENDEN ABSCHLUSS NICHT VORZEITIG ANGEWENDET WURDEN
Aus neuen Standards, die bereits veröffentlicht wurden aber nicht vorzeitig angewendet wurden, werden sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der INDUS ergeben.
KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Bei Unternehmenszusammenschlüssen sind Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt zu bewerten. Der Geschäfts- und Firmenwert wird ermittelt als Differenz zwischen den Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses und dem Anteil des Erwerbers an den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden.
Bei der erstmaligen Einbeziehung von erworbenen Gesellschaften in den Konsolidierungskreis werden deren Beteiligungsbuchwerte bei der Muttergesellschaft gegen die Vermögenswerte und Schulden verrechnet. In den Folgeperioden wird der Beteiligungsbuchwert der Muttergesellschaft gegen das fortgeführte Eigenkapital der Tochtergesellschaften aufgerechnet. Bedingte Kaufpreisbestandteile werden im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn ihr Eintritt wahrscheinlich ist und verlässlich geschätzt werden kann. Wertänderungen dieser Bestandteile werden in den Folgeperioden ergebniswirksam erfasst. Anschaffungsnebenkosten des Beteiligungserwerbs werden nicht in die Kaufpreisallokation einbezogen, sondern in der Periode des Erwerbs aufwandswirksam verrechnet.
Soweit zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung Minderheitsgesellschafter ein Andienungsrecht haben, dem sich INDUS nicht entziehen kann, werden die betreffenden Anteile nicht beherrschender Gesellschafter mit ihrem beizulegenden Zeitwert als Kaufpreisverbindlichkeit bilanziert.
Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen konsolidierten Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. Vorräte und Anlagevermögen werden um Zwischenergebnisse bereinigt. Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern angesetzt.
WÄHRUNGSUMRECHNUNG
In den Einzelabschlüssen werden Fremdwährungsgeschäfte mit den Kursen zum Zeitpunkt der Geschäftsvorfälle in die funktionale Währung der Einzelgesellschaft umgerechnet. Am Bilanzstichtag erfolgt für monetäre Posten eine ergebniswirksame Bewertung zum Stichtagskurs der mit dem Devisenkassamittelkurs ermittelt wird.
Nach dem Konzept der funktionalen Währung erstellen die Gesellschaften außerhalb des Euroraums ihre Abschlüsse in der jeweiligen Landeswährung. Die Umrechnung dieser Abschlüsse in Euro erfolgt für Vermögenspositionen und Schulden mit dem Stichtagskurs. Das Eigenkapital wird mit Ausnahme der direkt im Eigenkapital erfassten Positionen zu historischen Kursen geführt. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung werden mit Durchschnittskursen umgerechnet und die sich hieraus ergebenden Währungsdifferenzen werden bis zum Abgang der Tochtergesellschaft ergebnisneutral weiterentwickelt. Die verwendeten Kurse ergeben sich aus folgender Tabelle:
3 |
STICHTAGSKURS | DURCHSCHNITTSKURS | |||||||||||||
1 EUR = | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 2020 | 2019 | ||||||||||
Vereinigte Arabische Emirate | AED | 4,487 | 4,119 | 4,193 | 4,099 | |||||||||
Brasilien | BRL | 6,374 | 4,516 | 5,890 | 4,413 | |||||||||
Kanada | CAD | 1,563 | 1,460 | 1,529 | 1,486 | |||||||||
Schweiz | CHF | 1,080 | 1,085 | 1,070 | 1,113 | |||||||||
China | CNY | 8,023 | 7,821 | 7,871 | 7,734 | |||||||||
Tschechien | CZK | 26,242 | 25,408 | 26,455 | 25,670 | |||||||||
Dänemark | DKK | 7,441 | 7,472 | 7,454 | 7,466 | |||||||||
Großbritannien | GBP | 0,899 | 0,851 | 0,889 | 0,877 | |||||||||
Ungarn | HUF | 363,890 | 330,530 | 351,204 | 325,229 | |||||||||
Südkorea | KRW | 1.336,000 | 1.296,280 | 1.345,106 | 1.304,889 | |||||||||
Marokko | MAD | 10,862 | 10,740 | 10,829 | 10,732 | |||||||||
Mexiko | MXN | 24,416 | 21,220 | 24,512 | 21,557 | |||||||||
Polen | PLN | 4,560 | 4,257 | 4,443 | 4,298 | |||||||||
Rumänien | RON | 4,868 | 4,783 | 4,838 | 4,746 | |||||||||
Serbien | RSD | 117,574 | 117,568 | 117,620 | 117,471 | |||||||||
Singapur | SGD | 1,622 | 1,511 | 1,574 | 1,527 | |||||||||
Türkei | TRY | 9,113 | 6,684 | 8,044 | 6,357 | |||||||||
Taiwan | TWD | 34,322 | 33,580 | 33,596 | 34,596 | |||||||||
USA | USD | 1,227 | 1,123 | 1,141 | 1,120 | |||||||||
Südafrika | ZAR | 18,022 | 15,777 | 18,768 | 16,173 | |||||||||
In der Darstellung der Entwicklung des Anlagevermögens, der Rückstellungen und des Eigenkapitals werden die Anfangs- und Endbestände mit Stichtagskursen umgerechnet, die innerjährlichen Bewegungen mit dem Durchschnittskurs. Daraus resultierende Währungsdifferenzen werden gesondert ausgewiesen und erfolgsneutral behandelt.
BILANZIERUNG UND BEWERTUNG
Der Geschäfts- und Firmenwert wird aufgrund seiner unbestimmten Nutzungsdauer nicht planmäßig abgeschrieben. Die Überprüfung auf Werthaltigkeit erfolgt mindestens einmal jährlich. Dabei wird grundsätzlich der erzielbare Betrag als höherer Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten mit dem Buchwert der zugehörigen zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen.
Die Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- und Firmenwerts erfolgt auf der Ebene, auf der unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Zuordnung sinnvoll möglich ist. In den meisten Fällen wird der Geschäfts- und Firmenwert der Beteiligungsgesellschaft einschließlich ihrer Tochtergesellschaften zugeordnet (Cash Generating Units). Das entspricht den operativen Gesellschaften, wie sie im Anhang aufgelistet sind. In den wenigen Fällen, in denen eine enge Liefer- und Leistungsverknüpfung zwischen diesen Gesellschaften besteht, werden diese zu operativen Einheiten zusammengefasst und die Werthaltigkeit des Geschäfts- und Firmenwerts auf dieser Basis überprüft.
Der im Rahmen der Kaufpreisallokation entstandene Geschäfts- und Firmenwert verteilt sich auf 45 (Vorjahr: 44) Cash Generating Units. Dadurch ist kein einzelner Geschäfts- und Firmenwert im Sinne des IAS 36.134 signifikant.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 4 |
Entgeltlich erworbene sonstigeimmaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet und - sofern bestimmbar - linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer von zwei bis fünfzehn Jahren abgeschrieben. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, die die Ansatzkriterien des IAS 38 erfüllen, werden zu Herstellungskosten aktiviert, ansonsten werden die Aufwendungen im Jahr ihrer Entstehung ergebniswirksam erfasst. Die Abschreibung erfolgt mit dem Beginn der Nutzung linear über fünf bis fünfzehn Jahre.
Leasingverhältnisse werden in der Bilanz als Nutzungsrechte aus Leasing/Miete und als (Finanz-)Verbindlichkeit aus Leasing ausgewiesen. Die Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten aktiviert und in der Folge linear über die Dauer des Leasingverhältnisses abgeschrieben. Auf der Passivseite wird eine Verbindlichkeit in Höhe des Barwertes der Zahlungsverpflichtungen bilanziert. Die Verbindlichkeiten beinhalten neben fixen Zahlungen auch erwartete Restwertzahlungen und Ausübungspreise für Kaufoptionen, soweit diese hinreichend sicher ausgeübt werden. Dabei werden Leasingraten mit dem Zinssatz abgezinst, der dem Leasingvertrag zugrunde liegt oder mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz. Es werden Erleichterungsvorschriften angewendet, wonach IFRS 16 auf die bisher gem. IAS 17 und IFRIC 4 als Leasingverhältnisse klassifizierten Sachverhalte angewendet wird bzw. die bisher nicht als Leasingverhältnis klassifizierten Sachverhalte nicht neu betrachtet werden. Ferner werden für Leasinggegenstände von geringem Wert und Verträge mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr die Anwendungsvereinfachungen des IFRS 16 angewandt, d.h. es werden keine Vermögenswerte und Leasingverbindlichkeiten bilanziert und stattdessen die Leasingzahlungen weiterhin als sonstiger betrieblicher Aufwand erfasst.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige und gegebenenfalls auch außerplanmäßige Abschreibungen bewertet. Entsprechend dem tatsächlichen Nutzungsverlauf kommt die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Den planmäßigen Abschreibungen liegen hauptsächlich folgende Nutzungsdauern zugrunde:
Jahre | ||
Gebäude | 20 bis 50 | |
Grundstückseinrichtungen | 8 bis 20 | |
Maschinen und technische Anlagen | 5 bis 15 | |
Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 bis 15 | |
Wertminderungen auf Sachanlagen werden gemäß IAS 36 vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Bei Wegfall der Gründe für eine in der Vergangenheit durchgeführte Wertminderung wird eine Wertaufholung vorgenommen, maximal bis zu dem bei planmäßigem Abschreibungsverlauf anzusetzenden Buchwert.
Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Die Herstellungskosten umfassen Einzelkosten und anteilige Gemeinkosten. Die zugerechneten Gemeinkosten werden überwiegend auf der Basis der Ist-Beschäftigung ermittelt, wenn diese im Wesentlichen der Normalauslastung entspricht. Rohstoffe und Handelswaren werden nach der Durchschnittsmethode bewertet.
Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder zu einem Eigenkapitalinstrument werden. Die Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten ist entsprechend des Geschäftsmodells in die Kategorien „Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“, „Finanzielle Vermögenswerte, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ und „Finanzielle Vermögenswerte, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ vorzunehmen. Finanzielle Schulden sind in den zwei Kategorien „Finanzielle Verbindlichkeiten, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ oder „Finanzielle Verbindlichkeiten zu Anschaffungskosten bewertet“ zu bilanzieren.
5 |
Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn er im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten wird, das die Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme vorsieht, die Vertragsbedingungen zeitlich festgelegte Zahlungsströme in Gestalt von Zins- und Tilgung vorsehen sowie der Vermögenswert nicht zu „als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ designiert wurde. Dies umfassst insbesondere alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Ausleihungen und die sonstigen Vermögenswerte (ohne Derivate).
Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ eingestuft und bewertet. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn sie als zu Handelszwecken gehalten eingestuft wird, ein Derivat ist oder beim Erstansatz entsprechend designiert wird.
Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen in der Regel den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte bzw. finanziellen Verbindlichkeiten. Die Marktwerte von Finanzschulden werden anhand der am Bilanzstichtag vorhandenen Marktinformationen oder durch anerkannte Bewertungsverfahren, z. B. Discounted-Cashflow-Methoden, ermittelt und durch Bestätigungen der Banken, die die Geschäfte abwickeln, überprüft. Die Zinssätze sind der Laufzeit und dem Risiko des zugrunde liegenden Finanzinstruments angepasst.
Die im Finanzanlagevermögen ausgewiesenen assoziierten Unternehmen, auf die die INDUS-Gruppe einen maßgeblichen Einfluss ausübt (in der Regel bei einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 % und 50 %), werden nach der Equity-Methode bilanziert. Die erstmalige Bewertung erfolgt zu Anschaffungskosten. In der Folgebewertung wird der Buchwert um die anteiligen Veränderungen des Eigenkapitals des assoziierten Unternehmens fortgeschrieben.
Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert; bei kurzfristigen Forderungen entspricht dieser Ansatz grundsätzlich dem Nennbetrag. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen gemindert. Gewinne und Verluste werden im Konzernergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen wertgemindert oder ausgebucht werden.
Bei kurzfristigen Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag bzw. dem Erfüllungsbetrag.
Es werden Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, bilanziert. Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird das vereinfachte Verfahren für die Ermittlung von Wertminderungen angewandt. Hierbei werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit der Finanzinstrumente ermittelt. Aufgrund der historischen Betrachtung der Ausfälle wird angenommen, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes nicht signifikant angestiegen ist, wenn er mehr als 30 Tage überfällig ist.
Derivative Finanzinstrumente werden bei INDUS zur Absicherung von auf zukünftigen Zahlungsströmen basierenden Grundgeschäften eingesetzt. Bei Abschluss des Sicherungsgeschäftes sind die entsprechenden Grundgeschäfte zum Teil bereits abgeschlossen worden und zum Teil noch nicht abgeschlossen worden.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 6 |
Bei den als Sicherungsinstrumente eingesetzten Derivaten handelt es sich überwiegend um Zinsswaps oder Fremdwährungstermingeschäfte. Voraussetzung für eine Bilanzierung als Sicherungsbeziehung ist, dass die Sicherung zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument effektiv ist, dokumentiert ist und laufend überwacht wird. Die Beurteilung einer wirtschaftlichen Beziehung zwischen dem Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft erfolgt auf der Grundlage der Referenzzinssätze, der Laufzeiten, der Zinsanpassungstermine und der Fälligkeiten sowie der Nominal- oder Nennbeträge. Bei der Beurteilung der Effektivität wird die Critical-Term-Match-Methode angewandt. Die Sicherungsbeziehungen bestehen meist im Verhältnis 1:1 zum Grundgeschäft und sind zu 100 % effektiv.
Die Bilanzierung dokumentierter Sicherungsbeziehungen ist abhängig von der Art der Beziehung. Im Falle der Absicherung von Zahlungsströmen („Cash Flow Hedge“) wird die Änderung des beizulegenden Zeitwerts unter Berücksichtigung latenter Steuern ergebnisneutral im Eigenkapital fortgeführt. Bei der Bewertung der oben beschriebenen Sicherungsinstrumente wurden in beiden Geschäftsjahren ausschließlich marktbezogene Bewertungsverfahren herangezogen. Das entspricht den Verfahren der Stufe 2 in der Fair-Value-Hierarchie. Als Inputfaktor zur Bewertung der Zinsswaps werden stichtagsbezogene Marktzinssätze, abgeleitet aus öffentlich verfügbaren Swap-Raten, verwendet.
Darüber hinaus werden Call-/Put-Optionen aus dem Erwerb von Unternehmen als bedingte Kaufpreisverbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.
Bei der Bewertung der Call-/Put-Optionen zum beizulegenden Zeitwert wurden marktbezogene beobachtbare Inputfaktoren (Stufe 2) und unternehmenseigene Daten (Stufe 3) herangezogen. Als Inputfaktor zur Bewertung des beizulegenden Zeitwertes der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden stichtagsbezogene Marktzinssätze, abgeleitet aus der Finanzierungsstruktur der INDUS, vertraglich festgelegte EBIT-Multiples und die individuellen Planungen der erworbenen Unternehmen verwendet. Insgesamt sind die Bewertungen der Call-/Put-Optionen der Stufe 3 zuzuordnen.
Die Altersvorsorgeverpflichtungen basieren auf beitrags- sowie leistungsorientierten Versorgungsplänen in unterschiedlicher Ausgestaltung.
Der Aufwand aus beitragsorientierten Plänen („Defined Contribution Plans“) betrifft Zahlungen von INDUS an externe Einrichtungen, ohne mit der Zahlung eine darüber hinausgehende Verpflichtung gegenüber dem Begünstigten einzugehen.
Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen („Defined Benefit Obligation“) werden Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren berechnet („Projected Unit Credit Method“). Der für die Abzinsung der künftigen Leistungsansprüche verwendete Zinssatz ist der Marktzinssatz für risikoadäquate langfristige Anlagen mit einer vergleichbaren Laufzeit. Für jeden Pensionsplan wird der Anwartschaftsbarwert um den beizulegenden Zeitwert eines qualifizierten Planvermögens vermindert. Bei Abweichungen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung der zugrunde gelegten Parameter zur Berechnung der Anwartschaftsbarwerte und der beizulegenden Zeitwerte des Planvermögens entstehen versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste. Diese versicherungsmathematischen Gewinne oder Verluste werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral über die Entwicklung des Konzerneigenkapitals und die Gesamtergebnisrechnung erfasst und in den Pensionsrückstellungen ausgewiesen.
Sonstige Rückstellungen werden berechnet für gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten, resultierend aus einem Ereignis der Vergangenheit, welches wahrscheinlich zu einem Ressourcenabfluss führen wird, und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Der Erfüllungsbetrag wird auf Basis einer bestmöglichen Schätzung berechnet. Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Ressourcenabfluss als langfristig klassifiziert wird und der Effekt hieraus wesentlich ist. Gewährleistungsrückstellungen werden für den gewährleistungsbehafteten Umsatz und den relevanten Gewährleistungszeitraum auf der Basis von gesicherten Erfahrungswerten berechnet. Für bekannte Schäden werden Einzelrückstellungen gebildet. Rückstellungen für ausstehende Rechnungen, drohende Verluste aus Aufträgen und übrige Verpflichtungen aus dem Absatzgeschäft sind auf der Basis der zu erbringenden Leistungen berechnet. Für nicht sichere Verpflichtungen gegenüber den nationalen Steuerbehörden werden Steuerrückstellungen auf Basis angemessener Schätzungen gebildet.
7 |
Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen gegenüber Dritten oder bereits bestehende Verpflichtungen, die wahrscheinlich nicht zu einem Ressourcenabfluss führen oder in ihrer Höhe nicht verlässlich bestimmt werden können. Sofern eine Eventualschuld vorliegt, werden hierzu Angaben im Anhang gemacht.
Latente Steuern werden auf alle temporären Unterschiede zwischen dem Wertansatz in der IFRS-Bilanz und dem entsprechenden steuerlichen Wert nach dem bilanzorientierten Konzept ermittelt. Temporäre Differenzen entstehen, wenn die Realisierung des Vermögenswerts oder die Erfüllung der Schuld zu steuerlich abweichenden Erträgen oder Aufwendungen führt. Latente Steuern auf einen Geschäfts- und Firmenwert werden nur in dem Maße, in dem dieser steuerlich abzugsfähig ist, gebildet. Das ist bei deutschen Personengesellschaften grundsätzlich der Fall.
Latente Steuern müssen auch dann berechnet werden, wenn die Realisierung dieses Geschäfts- und Firmenwerts, zum Beispiel über die Veräußerung der zugehörigen Personengesellschaft, nicht geplant ist. Dies führt zu einem dauerhaften Aufbau an passiven latenten Steuern bei INDUS.
Aktive latente Steuern werden angesetzt, sofern es wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähige temporäre Differenz verrechnet werden kann. Bei steuerlichen Verlustvorträgen ist das der Fall, wenn es entweder wahrscheinlich ist, dass ausreichend zu versteuerndes Ergebnis verfügbar ist oder in entsprechender Höhe saldierungsfähige passive latente Steuern mit zukünftig ausreichendem zu versteuernden Einkommen verrechenbar sind.
Latente Steuern sind mit dem Steuersatz zu bewerten, der in der Periode, in der sich die Differenzen voraussichtlich umkehren werden, gültig sein wird. Unabhängig von der Fristigkeit sind latente Steuern nicht abzuzinsen. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze gebildet, die nach der derzeitigen Rechtslage in den verschiedenen Ländern gültig bzw. verabschiedet sind. In Deutschland gilt ein Körperschaftsteuersatz von 15 %. Unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbesteuer-Hebesatzes von 395 % sowie des Solidaritätszuschlags von 5,5 % errechnet sich für inländische Unternehmen ein Ertragsteuersatz von 29,6 % (Vorjahr: 29,6 %). Die ausländischen Steuersätze liegen zwischen 16 % und 34 % (Vorjahr zwischen 16 % und 35 %).
Im Rahmen der Ertragsrealisierung von Kundenverträgen erfolgt die Erfassung von Umsatzerlösen gem. dem in IFRS 15 beschriebenen 5 Stufen-Modell entweder über einen Zeitraum oder zu einem Zeitpunkt. Das INDUS-Produktportfolio ist sehr diversifiziert. Es werden Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern, aus Auftragsfertigung und im geringen Umfang aus Dienstleistungen erzielt. Die Umsatzerlöse sind folgenden Bereichen zuzurechnen: Bewehrung von Stahlbeton, Baustoffe, Verlegung von Netz- und Kabelleitungsbau, Klima- und Wärmetechnik, Zubehör für den privaten Wohnungsbau (Segment Bau), Modell- und Prototypenbau in der Automobilindustrie, Vor- und Kleinserienfertigung sowie Serienfertigung von Bauteilen für große Fahrzeughersteller, Test- und Messlösungen sowie Lösungen für Spezialfahrzeuge (Segment: Fahrzeugtechnik), komplette Förderanlagen, Robotorgreifsysteme, Ventiltechnik, Automatisierungskomponenten für die Fahrzeugendmontage, Anlagen für Inertgassysteme, Anlagen für Metallsuchtechnik sowie elektrische Begleitheizsysteme (Segment: Maschinen- und Anlagenbau), Orthesen, medizinische Kompressionsstrümpfe, optische Linsen und Optiken, Operationszubehör, Rehabilitationstechnik sowie Hygieneprodukte für medizinische Anwendungen und den Haushalt (Segment: Medizin- und Gesundheitstechnik), Zulieferung von Bahntechnik, Hartmetallwerkzeuge für Straßen- und Bergbau, Gehäusebau , Strahlmittel für die Stahlindustrie sowie Bolzenschweißtechnik für Brückenbauwerkeverbindungen (Segment: Metalltechnik). Bei zahlreichen Verträgen aus den Segmenten Bau/Infrastruktur und Maschinen- und Anlagenbau sowie bei vereinzelten Verträgen aus dem Segment Fahrzeugtechnik erfolgt die Erlösrealisierung über den Zeitraum.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 8 |
Werden die Voraussetzungen zur zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung erfüllt, ist eine Bestimmung des Leistungsfortschritts notwendig. Hierfür wird aufgrund der verlässlichen Kalkulation die inputorientierte „Cost-to-cost-Methode“ angewandt. Die Umsatzrealisierung erfolgt damit gemessen am Leistungsfortschritt bis zur vollständigen Übertragung der Güter an den Kunden oder bis zur Erfüllung der Dienstleistung. Ein erwarteter Verlust wird sofort als Aufwand erfasst. Werden die Voraussetzungen der zeitraumbezogenen Methode nicht erfüllt, erfolgt die Erlösrealisierung zeitpunktbezogen. Dies ist typischerweise der Zeitpunkt der Warenübergabe bzw. der Zeitpunkt der Abnahme der Vertragsverpflichtung durch den Kunden.
Umsatzerlöse erfassen den Gegenwert, der für die Übertragung von Waren oder Erbringung von Dienstleistungen erwartet wird. Dabei muss es wahrscheinlich sein, dass keine wesentliche Korrektur der Umsatzerlöse stattfindet. Allgemeine Voraussetzung ist, dass die Höhe der Erträge verlässlich bestimmbar ist und eine hinreichende Wahrscheinlichkeit besteht, dass INDUS ein wirtschaftlicher Nutzen hieraus zufließen wird. In den Verträgen mit Kunden sind i. d. R. branchenübliche Zahlungsziele vereinbart. Bei Verträgen, die zur zeitpunktbezogenen Umsatzrealisierung führen, werden zum Teil Anzahlungen vereinbart. Wesentliche Finanzierungskomponenten sind in den Verträgen mit Kunden nicht vereinbart. Branchenübliche Garantievereinbarungen sind als Gewährleistungsrückstellungen in Höhe von 12.910 TEUR (Vorjahr: 11.980 TEUR) erfasst worden.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfolgswirksam erfasst und mindern die entsprechenden Aufwendungen. Soweit die Zuwendungen über einen längeren Zeitraum gewährt werden, wird ein passiver Rechnungsabgrenzungsposten gebildet und über die Laufzeit der Zuwendung erfolgswirksam aufgelöst.
Die im Rahmen des Long-Term-Incentive-Programms gewährten virtuellen Aktienoptionen („Stock Appreciation Rights“) sind als „anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich“ klassifiziert. Für diese werden mit dem beizulegenden Zeitwert der eingegangenen Verpflichtungen bewertete Rückstellungen gebildet.
Die Kapitalflussrechnung ist in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des IAS 7 in die Bereiche Cashflow aus Geschäftstätigkeit, aus Investitionstätigkeit und aus Finanzierungstätigkeit aufgeteilt. Zinsen und erhaltene Dividenden sind dem Cashflow aus Geschäftstätigkeit zugeordnet. Der Finanzmittelbestand entspricht der Bilanzposition liquide Mittel und enthält Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestände. Die Ermittlung des Cashflows aus Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode. Im Cashflow aus Geschäftstätigkeit sind die nicht zahlungswirksamen operativen Aufwendungen und Erträge eliminiert.
Die Erstellung des Konzernabschlusses ist beeinflusst von Annahmen und Schätzungen, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden sowie Aufwendungen und Erträge auswirken. Wenn Zukunftserwartungen abzubilden sind, können die tatsächlichen Werte von den Schätzungen abweichen. Verändert sich die ursprüngliche Schätzungsgrundlage, so wird die Bilanzierung der entsprechenden Positionen erfolgswirksam angepasst.
Das Geschäftsjahr 2020 wurde durch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie negativ beeinflusst. Diese Effekte konnten durch Maßnahmen der Beteiligungsunternehmen und der INDUS Holding AG sowie staatliche Unterstützungsmaßnahmen in Form von Kurzarbeitergeld abgemildert werden. Die nachteiligen Auswirkungen waren insbesondere im Bereich des Auftragseingangs, der Umsatzerlöse und des operativen Ergebnisses (EBIT) zu verzeichnen. Je nach Gesellschaft, Geschäftsmodell, Region und Kunden sind die wirtschaftlichen Beeinträchtigungen durch COVID-19 und deren erwartete Dauer sehr unterschiedlich. Im Wesentlichen waren kurzzyklische Geschäfte von der Corona-Pandemie betroffen. Grundsätzlich unterliegt die Bewertung bestimmter Bilanzposten zum 31. Dezember 2020 daher einer erhöhten Unsicherheit. Im Einzelnen sind hiervon Geschäfts- und Firmenwerte, Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte, Latente Steuern auf Verlustvorträge und Rückstellungen betroffen.
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In der Unternehmensplanung und den damit verbundenen annahmebasierten und schätzungsrelevanten Parametern geht INDUS von keiner langen Dauer der Corona-Pandemie aus. Die betroffenen schätzungsrelevanten zukunftsbezogenen Parameter sind Zinssätze, Fremdwährungskurse, Marktrisikoprämien, Zahlungsausfälle, Kreditwürdigkeit, Umsatzerlöse, Auftrags- und Zahlungseingang. Diese Planungsannahmen sind mit einer erhöhten Unsicherheit behaftet.
Bilanzpositionen werden durch zukünftige Ereignisse, die nicht kontrolliert werden können, beeinflusst. Dies kann Forderungsausfälle, Nutzungsdauern von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen oder ähnliche Sachverhalte betreffen – all dies sind Risiken, die grundsätzlich eng mit unternehmerischer Tätigkeit verbunden sind. Die Bilanzierung solcher Posten beruht auf langjähriger Erfahrung und der Beurteilung des aktuellen Umfelds.
Systembedingte Unsicherheiten resultieren aus Bilanzposten, bei denen erwartete zukünftige Zahlungsreihen diskontiert werden. Der Verlauf der Zahlungsreihen ist von zukünftigen Ereignissen abhängig, über deren Entwicklung Annahmen getroffen werden müssen. Weiterhin kann die Höhe der zukünftigen Zinssätze einen berechneten Cashflow erheblich beeinflussen. Das ist insbesondere der Fall bei der Prüfung von Vermögenswerten und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Wertminderungen sowie der Berechnung der Pensionsrückstellungen nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren. Auch die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern basiert auf der Prognose zukünftiger steuerlich wirksamer Erträge.
Relevante Unsicherheiten resultieren auch aus Posten, die aus einer Bandbreite möglicher zukünftiger Ausprägungen zu ermitteln sind, und betreffen insbesondere die sonstigen Rückstellungen und vergleichbare Verpflichtungen. Auch hier ist langjährige Erfahrung bei der Bilanzierung von erheblicher Bedeutung; trotzdem sind regelmäßig Über- oder Unterdotierungen von Rückstellungen in den folgenden Abschlüssen anzupassen.
Bei der Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten fehlen oft aktive Märkte mit beobachtbaren Werten. Bei der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen muss der beizulegende Zeitwert der erworbenen Bilanzposten dann durch übliche Bewertungsmodelle ermittelt werden, die wiederum Annahmen über direkt beobachtbare und gegebenenfalls nicht beobachtbare Bewertungsprämissen erfordern.
Dem aktuellen Abschluss liegen Schätzungen und Annahmen zugrunde, die auf dem letzten Kenntnisstand des Managements beruhen. Da sich eine Vielzahl relevanter Bewertungsparameter aber der Kontrolle des Managements entziehen, lassen sich auch größere Buchwertanpassungen in der Zukunft nicht ausschließen.
Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet INDUS insgesamt mit einer stabilen Entwicklung, die den Ansatz der Bilanzposten entsprechend dem aktuellen Abschluss nicht wesentlich gefährdet. Die zugrunde liegenden Annahmen zur generellen konjunkturellen Entwicklung und der Entwicklung der relevanten Märkte im Speziellen werden ausführlich im Prognosebericht des Lageberichts erläutert.
Im Konzernabschluss werden alle Tochterunternehmen vollkonsolidiert, bei denen die INDUS Holding AG mittelbar oder unmittelbar über die Möglichkeit verfügt, deren Finanz- und Geschäftspolitik zum Nutzen der INDUS-Gruppe zu beherrschen. Beherrschung liegt vor, wenn eine Gesellschaft Verfügungsmacht über die Tochterunternehmen ausüben kann, variablen Rückflüssen ausgesetzt ist und die Möglichkeit hat, ihre Verfügungsmacht zu nutzen, um die Höhe der Rückflüsse zu beeinflussen. Assoziierte Unternehmen, auf deren Finanz- und Geschäftspolitik ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, werden nach der Equity-Methode einbezogen. Gesellschaften, die im Laufe des Geschäftsjahres erworben wurden, sind ab dem Zeitpunkt des Übergangs der Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik einbezogen. Gesellschaften, die abgehen, sind ab dem Zeitpunkt des wirtschaftlichen Übergangs nicht mehr einbezogen.
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VOLLKONSOLIDIERTE TOCHTERUNTERNEHMEN | ||||||||
INLAND | AUSLAND | GESAMT | DAVON | |||||
31.12.2020 | ||||||||
Bau/Infrastruktur | 26 | 9 | 35 | 2 | ||||
Fahrzeugtechnik | 29 | 22 | 51 | 3 | ||||
Maschinen- und Anlagenbau | 29 | 26 | 55 | 19 | ||||
Medizin- und Gesundheitstechnik | 7 | 9 | 16 | 5 | ||||
Metalltechnik | 21 | 9 | 30 | 1 | ||||
Sonstige | 8 | 0 | 8 | 0 | ||||
Summe | 120 | 75 | 195 | 30 | ||||
31.12.2019 | ||||||||
Bau/Infrastruktur | 26 | 9 | 35 | 2 | ||||
Fahrzeugtechnik | 33 | 23 | 56 | 9 | ||||
Maschinen- und Anlagenbau | 29 | 26 | 55 | 25 | ||||
Medizin- und Gesundheitstechnik | 7 | 9 | 16 | 4 | ||||
Metalltechnik | 21 | 9 | 30 | 1 | ||||
Sonstige | 8 | 0 | 8 | 0 | ||||
Summe | 124 | 76 | 200 | 41 | ||||
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes gem. § 313 HGB wird unter Punkt [45] dargestellt.
Der Buchwert der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter beträgt 1.046 TEUR (Vorjahr: 1.807 TEUR). Keiner der nicht beherrschenden Anteile ist für sich genommen wesentlich.
Soweit zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung Minderheitsgesellschafter ein Andienungsrecht haben, dem sich INDUS nicht entziehen kann, und eine Kombination mit einer Call-Option für INDUS gegeben ist, liegt das wirtschaftliche bzw. antizipierte Eigentum bei INDUS und die betreffenden Anteile werden in vollem Umfang konsolidiert und mit ihrem beizulegenden Zeitwert als bedingte Kaufpreisverbindlichkeit bilanziert. Zum Stichtag sind Kaufpreisverbindlichkeiten aus Minderheitenanteilen mit Andienungsrecht in Höhe von 18.990 TEUR (Vorjahr: 40.266 TEUR) bilanziert. In allen wesentlichen Fällen existieren Kaufpreismodelle, die unter Berücksichtigung der gesellschaftsspezifischen Risikostruktur eine objektivierte Bewertung der Anteile zulassen, die einen Austausch der nicht beherrschenden Anteile zum beizulegenden Zeitwert gewährleistet. Die Ausübung der Rechte ist in der Regel für INDUS zu vertraglich festgelegten Ausübungszeitpunkten möglich.
Im Konsolidierungskreis sind zum 31. Dezember 2020 35 Komplementär-GmbHs, die mit der zugehörigen KG eine Einheitsgesellschaft bilden (31. Dezember 2019: 37 Komplementär-GmbHs), enthalten.
Zugänge zum Konsolidierungskreis resultieren aus dem Erwerb oder der Neugründung von Unternehmungen.
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis resultieren aus dem Verkauf von Beteiligungen.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 2 |
ANGABEN ZUR ERSTKONSOLIDIERUNG FÜR DAS AKTUELLE GESCHÄFTSJAHR
JST
Mit Vertrag vom 17. November 2020 hat die INDUS Holding AG sämtliche Geschäftsanteile an der JST Jungmann Systemtechnik GmbH & Co. KG in Buxtehude erworben. JST ist ein mittelständischer Anbieter von integrierten Kontrollraumlösungen und bietet umfassendes Know-How in der Konzeptionierung, dem Aufbau und der Wartung von Kontrollräumen. JST wird dem Segment Maschinen- und Anlagenbau zugeordnet. Der wirtschaftliche Übergang der Transaktion und die Erstkonsolidierung der JST erfolgte im Januar 2021.
Der beizulegende Zeitwert der gesamten Gegenleistung betrug 28.182 TEUR zum Erwerbszeitpunkt. Dieserbesteht aus einer Barkomponente in Höhe von 27.256 TEUR sowie einer bedingten Kaufpreiszahlung in Höhe von 926 TEUR, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert und bewertet wurde und aus einer Earn-Out-Klausel resultiert. Die Barkomponente wurde am 4. Januar 2021 gezahlt. Die Ermittlung der Höhe der bedingten Kaufpreisverbindlichkeit erfolgt auf Basis von EBIT-Multiples und einer Prognose über das zukünftig relevante EBIT.
Der im Rahmen der Kaufpreisallokation ermittelte Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 12.878 TEUR ist steuerlich teilweise nicht abzugsfähig. Der Geschäfts- und Firmenwert ist die Residualgröße der gesamten Gegenleistung abzüglich des Wertes der neubewerteten erworbenen Vermögenswerte undübernommenen Schulden und repräsentiert nicht bilanzierungsfähige Ertragspotenziale der übernommenen Gesellschaft für die Zukunft sowie das Know-how der Belegschaft.
In der Kaufpreisallokation wurden die erworbenen Vermögenswerte und Schulden wie folgt ermittelt:
NEUERWERB: JST (IN TEUR) | ||||||
BUCHWERTE IM | NEUBEWERTUNG | ZUGANG | ||||
Geschäfts- und Firmenwert | 0 | 12.878 | 12.878 | |||
Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 0 | 20.241 | 20.241 | |||
Sachanlagen | 137 | 0 | 137 | |||
Vorräte | 564 | 1.649 | 2.213 | |||
Forderungen | 865 | 0 | 865 | |||
Sonstige Aktiva 1 | 660 | 0 | 660 | |||
Liquide Mittel | 827 | 0 | 827 | |||
Summe Vermögenswerte | 3.053 | 34.768 | 37.821 | |||
Sonstige Rückstellungen | 865 | 0 | 865 | |||
Finanzschulden | 0 | 0 | 0 | |||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 279 | 0 | 279 | |||
Sonstige Passiva 2 | 1.884 | 6.611 | 8.495 | |||
Summe Schulden | 3.028 | 6.611 | 9.639 | |||
1 Sonstige Aktiva: Sonstige langfristige Vermögenswerte, sonstige kurzfristige Vermögenswerte, Latente Steuern, Laufende Ertragsteuern | ||||||
2 Sonstige Passiva: Sonstige langfristige Verbindlichkeiten, sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten, Latente Steuern, Laufende Ertragsteuern | ||||||
Die neubewerteten immateriellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Kundenbeziehungen und Kundenstamm sowie Software.
Die Erstkonsolidierung der JST erfolgte im Januar 2021. Auf den Konzernabschluss 2020 hat der Erwerb keine Auswirkung.
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ANGABEN ZUR EntKONSOLIDIERUNG FÜR DAS AKTUELLE GESCHÄFTSJAHR
Veräußerung Kieback und Fichthorn
Am 24. Juli 2020 hat INDUS einen Vertrag zum Verkauf des Osnabrücker Tochterunternehmens KIEBACK GmbH & Co. KG aus dem Segment Fahrzeugtechnik geschlossen. KIEBACK gehörte seit 1998 zu INDUS und ist auf Prototypenteile und Kleinserien für die Automobilindustrie spezialisiert. Die Entkonsolidierung der KIEBACK wurde zum 31. Juli 2020 durchgeführt.
Am 16. Oktober 2020 hat die SELZER Holding GmbH die FICHTHORN GmbH & Co. KG aus dem Segment Fahrzeugtechnik an einen strategischen Investor veräußert. Die ursprünglich geplante Schließung von FICHTHORN konnte dadurch verhindert werden. Der Käufer plant den Standort fortzuführen und einen erheblichen Anteil der Arbeitsplätze zu erhalten. Die Entkonsolidierung erfolgte mit Wirkung zum 16. Oktober 2020.
Aufgrund der Veräußerungen sind die folgenden Vermögenswerte und Schulden abgegangen:
DESINVESTITIONEN: KIEBACK und FICHTHORN | |||
ABGANG | |||
Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 0 | ||
Sachanlagen | 0 | ||
Finanzanlagen | 0 | ||
Vorräte | 2.398 | ||
Forderungen | 2.311 | ||
Sonstige Aktiva 1 | 372 | ||
Liquide Mittel | 4.296 | ||
Summe Vermögenswerte | 9.377 | ||
Sonstige Rückstellungen | 2.494 | ||
Finanzschulden | 1.557 | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 496 | ||
Sonstige Passiva 2 | 275 | ||
Summe Schulden | 4.822 | ||
1 Sonstige Aktiva: Sonstige langfristige Vermögenswerte, sonstige kurzfristige Vermögenswerte, Latente Steuern, Laufende Ertragsteuern | |||
2 Sonstige Passiva: Sonstige langfristige Verbindlichkeiten, sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten, Latente Steuern, Laufende Ertragsteuern | |||
Aus der Entkonsolidierung von KIEBACK und FICHTHORN wurden Aufwendungen in Höhe von 4.300 TEUR erfasst.
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Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
In den Umsatzerlösen sind Umsatzerlöse aus der zeitraumbezogenen Methode in Höhe von 193.033 TEUR enthalten (im Vorjahr: 251.014 TEUR). Weiterhin sind Erlöse für Dienstleistungen in Höhe von 13.859 TEUR (Vorjahr: 16.739 TEUR) enthalten. Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach den berichtspflichtigen Segmenten ist der Segmentberichterstattung [34] zu entnehmen.
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 5.322 | 4.316 | ||||
Erträge aus Anlagenabgängen | 2.166 | 18.187 | ||||
Auflösung von Wertberichtigungen | 2.163 | 2.653 | ||||
Ertragszuschüsse/Auflösung passiver Abgrenzung | 1.123 | 1.074 | ||||
Versicherungsentschädigungen | 1.423 | 776 | ||||
Zuschreibungen/Wertaufholungen auf Sachanlagen | 1.120 | 0 | ||||
Erträge aus Mieten und Pachten | 364 | 335 | ||||
Erträge aus der Währungsumrechnung | 312 | 1.883 | ||||
Mehrergebnisse aus steuerlichen Betriebsprüfungen | 754 | 0 | ||||
Übrige sonstige betriebliche Erträge | 7.343 | 5.202 | ||||
Summe | 22.090 | 34.426 | ||||
Den Erträgen aus der Währungsumrechnung von 312 TEUR (Vorjahr: 1.883 TEUR) stehen Aufwendungen in Höhe von -5.768 TEUR gegenüber (Vorjahr: -1.147 TEUR). Der Betrag der Währungsumrechnungsdifferenzen, die im Ergebnis erfasst sind, beträgt somit -5.456 TEUR (Vorjahr: 736 TEUR).
In den Erträgen aus Anlagenabgängen ist im Vorjahr der Ertrag aus dem Verkauf der Minderheitsbeteiligung an der TKI Automotive GmbH an den Mehrheitsgesellschafter in Höhe von 16.779 TEUR enthalten.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 2 |
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Andere aktivierte Eigenleistungen | 1.950 | 5.097 | ||||
Aktivierte Eigenleistungen nach IAS 38 | 4.417 | 2.462 | ||||
Summe | 6.367 | 7.559 | ||||
Weiterhin wurden Forschungs- und nicht aktivierungsfähige Entwicklungsaufwendungen in Höhe von 18.925 TEUR (Vorjahr: 20.272 TEUR) im Periodenaufwand erfasst.
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Unfertige Erzeugnisse | 4.598 | 9.516 | ||||
Fertige Erzeugnisse | -32.139 | -32.399 | ||||
Summe | -27.541 | -22.883 | ||||
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren | -586.227 | -658.981 | ||||
Bezogene Leistungen | -103.879 | -123.467 | ||||
Summe | -690.106 | -782.448 | ||||
3 |
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Löhne und Gehälter | -423.721 | -442.231 | ||||
Soziale Abgaben | -76.196 | -80.075 | ||||
Aufwendungen für Altersversorgung | -1.090 | -5.155 | ||||
Summe | -501.007 | -527.461 | ||||
Der Personalaufwand enthält nicht den Zinsanteil aus der Zuführung zu Pensionsrückstellungen. Dieser ist mit 496 TEUR im Zinsergebnis erfasst (Vorjahr: 1.120 TEUR).
Im Geschäftsjahr wurden Zuschüsse für Sozialversicherungsbeiträge aufgrund der staatlichen COVID 19-Unterstützungsmaßnahmen in Höhe von 2.604 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) erfolgswirksam mit dem Personalaufwand verrechnet.
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Planmäßige Abschreibungen | -92.078 | -90.546 | ||||
Wertminderungen | -40.552 | -17.264 | ||||
Summe | -132.630 | -107.810 | ||||
Die Abschreibungen setzen sich aus den planmäßigen Abschreibungen und aus den Wertminderungen zusammen. Die Wertminderungen haben sich aus dem planmäßigen jährlichen Wertminderungstest zum 30. September 2020 und aus dem unterjährigen, anlassbedingten Wertminderungstest zum 30. Juni 2020 ergeben. Die Wertminderungen betreffen in Höhe von 33.916 TEUR Geschäfts- und Firmenwerte (Segment Fahrzeugtechnik: 29.223 TEUR, Segment Maschinen- und Anlagenbau 2.300 TEUR, Segment Metalltechnik: 2.393 TEUR), Sachanlagen in Höhe von 5.168 TEUR (Fahrzeugtechnik: 3.078 TEUR, Metalltechnik: 2.090 TEUR) und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.468 TEUR (Fahrzeugtechnik: 1.468 TEUR).
Konzernabschluss - Konzernanhang | 4 |
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Vertriebsaufwendungen | -79.225 | -93.537 | ||||
Betriebsaufwendungen | -63.210 | -70.266 | ||||
Verwaltungsaufwendungen | -51.128 | -54.829 | ||||
Übrige Aufwendungen | -17.084 | -7.654 | ||||
Summe | -210.647 | -226.286 | ||||
Vertriebsaufwendungen
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Frachten, Verpackung, Provision | -45.425 | -47.449 | ||||
KFZ, Reisen und Bewirtung | -14.244 | -21.207 | ||||
Werbung & Messen | -7.709 | -14.018 | ||||
Forderungen & Garantien | -9.219 | -8.646 | ||||
Übrige Vertriebsaufwendungen | -2.628 | -2.217 | ||||
Summe | -79.225 | -93.537 | ||||
BETRIEBSAUFWENDUNGEN
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Maschinen und Anlagen: Miete und Instandhaltung | -23.016 | -25.408 | ||||
Grundstücke und Gebäude: Miete und Raumkosten | -14.552 | -14.832 | ||||
Energie, Betriebsstoffe und Werkzeuge | -15.407 | -16.154 | ||||
Übrige Betriebsaufwendungen | -10.235 | -13.872 | ||||
Summe | -63.210 | -70.266 | ||||
5 |
VERWALTUNGSAUFWENDUNGEN
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
EDV, Büro und Kommunikation | -15.943 | -16.849 | ||||
Beratung & Gebühren | -19.845 | -19.290 | ||||
Versicherung | -4.729 | -4.916 | ||||
Personalverwaltung und Fortbildung | -5.238 | -7.706 | ||||
Übrige Verwaltungsaufwendungen | -5.373 | -6.068 | ||||
Summe | -51.128 | -54.829 | ||||
Übrige Aufwendungen
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Aufwand aus der Währungsumrechnung | -5.768 | -1.147 | ||||
Verlust aus der Entkonsolidierung von Unternehmen | -4.300 | 0 | ||||
Anlagenabgänge | -858 | -772 | ||||
Sonstige | -6.158 | -5.735 | ||||
Summe | -17.084 | -7.654 | ||||
In verschiedenen Posten des sonstigen betrieblichen Aufwands sind die Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse in Höhe von 193 TEUR (Vorjahr: 44 TEUR) und für Leasinggegenstände mit geringem Wert in Höhe von 335 TEUR (Vorjahr: 244 TEUR) enthalten.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 6 |
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Zinsen und ähnliche Erträge | 270 | 288 | ||||
Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -16.459 | -15.805 | ||||
Zinsergebnis | -16.189 | -15.517 | ||||
Ergebnis aus at-Equity-bewerteten Anteilen | 787 | 684 | ||||
Marktwerte Zinsswaps | 0 | 2 | ||||
Minderheitsanteile | -539 | -4.140 | ||||
Aufwand/Abschreibung Finanzanlagevermögen | -103 | -417 | ||||
Erträge aus Finanzanlagen | 598 | 466 | ||||
Übriges Finanzergebnis | -44 | -4.089 | ||||
Summe | -15.446 | -18.922 | ||||
Im Zinsaufwand sind Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten gem. IFRS 16 in Höhe von 1.795 TEUR (Vorjahr: 2.088 TEUR) enthalten. Die Position „Minderheitsanteile“ beinhaltet die Ergebnisauswirkung aus der Folgebewertung der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten (Call-/Put-Optionen) in Höhe von 2.380 TEUR (Vorjahr: -1.947 TEUR) sowie die Nachsteuerergebnisse, die Konzernfremden aus Anteilen an Personengesellschaften sowie Kapitalgesellschaften mit Call-/Put-Optionen zustehen.
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Aperiodische Steuern | 444 | -523 | ||||
Laufende Steuern | -41.171 | -48.494 | ||||
Latente Steuern | 4.191 | 10.115 | ||||
Summe | -36.536 | -38.902 | ||||
Die aperiodischen Steuern resultieren im Wesentlichen aus Änderungen aufgrund von steuerlichen Außenprüfungen.
STEUERLICHE BESONDERHEITEN
Das Geschäftsmodell der INDUS Holding AG beruht auf der Bündelung mittelständischer Nischenanbieter, die eine führende Position in ihrem jeweiligen Markt besitzen. Synergien spielen beim Erwerb von Tochtergesellschaften durch die INDUS Holding AG eine untergeordnete Rolle. Jede Gesellschaft steht eigenständig für ihren Erfolg ein, bedarfsweise unterstützt durch Ressourcen der Holding.
Erworben wurden in der Vergangenheit insbesondere deutsche Personengesellschaften. Der Erwerb einer Personengesellschaft führt zu folgenden steuerlichen Konsequenzen:
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Die Mehrwerte aus der steuerlichen Kaufpreisallokation sind in Form von Abschreibungen aus Ergänzungsbilanzen, verteilt auf die jeweilige Nutzungsdauer, abzugsfähig. Dies führt zu einer um die Abschreibungen geminderten steuerlichen Bemessungsgrundlage und kann auch bei ertragsstarken Gesellschaften dazu führen, dass ein steuerlicher Verlust mit entsprechenden Steuerersparnissen – Gewerbesteuer bei der Personengesellschaft und Körperschaftsteuer bei der INDUS Holding AG – entsteht.
Eine Aktivierung von latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge erfolgt im Konzern nur, wenn ausreichendes zu versteuerndes Einkommen unterstellt werden kann.
Gewerbesteuer fällt auf Ebene der Gesellschaft an. Eine Ergebnisverrechnung steuerlicher Gewinne und Verluste für die Gewerbesteuer ist zwischen den Gesellschaften nicht möglich. Die steuerlichen Ergebnisse von Personengesellschaften werden der INDUS Holding AG zugerechnet und in Summe der Körperschaftsteuer unterworfen. Steuerliche Organschaftsverträge mit Kapitalgesellschaften existieren nicht. Auch erzielten verschiedene Gesellschaften (in- und ausländische Kapitalgesellschaften sowie Personenhandelsgesellschaften hinsichtlich deren Ertragsteuern) keine ausreichenden steuerpflichtigen Gewinne, um die steuerlichen Verluste zu nutzen. Diese Sachverhalte drücken sich im Wesentlichen in der Position „keine Ergebnisverrechnung aufgrund eigenständiger Tochtergesellschaften“ aus.
ÜBERLEITUNG VOM ERWARTETEN ZUM TATSÄCHLICHEN STEUERAUFWAND (IN TEUR) | ||||||
2020 | 2019 | |||||
Ergebnis vor Ertragsteuern | 9.634 | 98.974 | ||||
Erwarteter Steueraufwand 29,6 % (Vorjahr: 29,6%) | 2.852 | 29.296 | ||||
Überleitung | ||||||
Aperiodische Steuern | -444 | 523 | ||||
At-Equity-Bewertung von assoziierten Unternehmen | -233 | -202 | ||||
Abschreibungen von Goodwill-Kapitalgesellschaften | 5.891 | 1.412 | ||||
Struktureffekte aus: | ||||||
abweichenden lokalen Steuersätzen | 532 | 611 | ||||
abweichenden nationalen Steuersätzen | -643 | -711 | ||||
Anschaffungsnebenkosten aus Unternehmenserwerben | 65 | 201 | ||||
steuerfreie Veräußerungsgewinne | 0 | -5.230 | ||||
Aktivierung oder Wertberichtigung von Verlustvorträgen latenter Steuern | 2.917 | 1.143 | ||||
Nutzung tatsächlicher steuerlicher Verlustvorträge | -176 | -1.221 | ||||
Keine Ergebnisverrechnung aufgrund eigenständiger Tochtergesellschaften | 19.977 | 8.673 | ||||
Ergebnisanteil anderer Gesellschafter | 159 | 1.226 | ||||
Auswirkungen der Zinsschranke bei der INDUS Holding AG | 384 | 377 | ||||
Sonstige nicht abzugsfähige Aufwendungen oder steuerfreie Erträge | 5.255 | 2.804 | ||||
Tatsächlicher Steueraufwand | 36.536 | 38.902 | ||||
in % vom Ergebnis | 379,2% | 39,3% | ||||
Bei einem Körperschaftsteuersatz von 15 % (Vorjahr: 15 %) errechnet sich für inländische Unternehmen unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbesteuer-Hebesatzes von 395 % (Vorjahr: 395 %) sowie des Solidaritäts-zuschlags von unverändert 5,5 % ein Ertragsteuersatz von 29,6 % (Vorjahr: 29,6 %).
Konzernabschluss - Konzernanhang | 8 |
Das Ergebnis beträgt -1,10 EUR je Aktie (Vorjahr: 2,43 EUR je Aktie). Die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien betrug im aktuellen Jahr unverändert 24.450.509 Stück. Zu weiteren Details wird auf Textziffer [27] verwiesen.
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Ergebnis der INDUS-Aktionäre | -26.987 | 59.457 | ||||
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Tsd. Stück) | 24.451 | 24.451 | ||||
Ergebnis je Aktie (in EUR) | -1,10 | 2,43 | ||||
9 |
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Die auf Segmentebene zusammengefassten individuellen Geschäfts- und Firmenwerte stellen sich wie folgt dar:
ANLAGESPIEGEL - GESCHÄFTS- UND FIRMENWERT | ||||||||||||||||
BUCHWERT | ÄNDERUNGEN | ZUGANG | ABGANG | WERTMINDERUNG | WÄHRUNGS- | BUCHWERT | ||||||||||
Bau/Infrastruktur | 115.722 | 0 | 0 | 0 | 0 | 37 | 115.759 | |||||||||
Fahrzeugtechnik | 51.259 | 0 | 0 | 0 | -29.223 | -123 | 21.913 | |||||||||
Maschinen- und Anlagenbau | 153.232 | 0 | 0 | 0 | -2.300 | -351 | 150.581 | |||||||||
Medizin- und Gesundheitstechnik | 69.639 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 69.639 | |||||||||
Metalltechnik | 25.317 | 0 | 0 | 0 | -2.393 | 116 | 23.040 | |||||||||
Summe Geschäfts- und Firmenwert | 415.169 | 0 | 0 | 0 | -33.916 | -321 | 380.932 | |||||||||
BUCHWERT | ÄNDERUNGEN | ZUGANG | ABGANG | WERTMINDERUNG | WÄHRUNGS- | BUCHWERT | ||||||||||
Bau/Infrastruktur | 115.438 | 0 | 0 | 0 | 0 | 284 | 115.722 | |||||||||
Fahrzeugtechnik | 66.405 | 0 | 0 | 0 | -14.472 | -674 | 51.259 | |||||||||
Maschinen- und Anlagenbau | 142.481 | 10.447 | 0 | 0 | 0 | 304 | 153.232 | |||||||||
Medizin- und Gesundheitstechnik | 69.639 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 69.639 | |||||||||
Metalltechnik | 24.627 | 6 | 0 | 0 | 0 | 684 | 25.317 | |||||||||
Summe Geschäfts- und Firmenwert | 418.590 | 10.453 | 0 | 0 | -14.472 | 598 | 415.169 | |||||||||
1 |
WERTHALTIGKEIT DER GESCHÄFTS- UND FIRMENWERTE
Anlassbedingter Werthaltigkeitstest zum 30. Juni 2020
Durch die massive Ausbreitung des Coronavirus haben sich signifikante wirtschaftliche Beeinträchtigungen auf einige Beteiligungen der INDUS-Gruppe ergeben. Der Vorstand der INDUS Holding AG hat laufend die Auswirkungen der Corona-Krise auf die einzelnen Beteiligungsunternehmen geprüft und die wirtschaftlichen Auswirkungen zum Anlass genommen, um einen anlassbezogenen unterjährigen Wertminderungstest gem. IAS 36 für die wirtschaftlich stark betroffenen Beteiligungsunternehmen durchzuführen.
Insgesamt wurden damit elf Beteiligungsunternehmen identifiziert, die dem anlassbezogenen Wertminderungstest unterzogen wurden. Dabei wurde jeweils eine neue anlassbezogene Planungsrechnung zugrunde gelegt.
Beim Werthaltigkeitstest wird der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Cash Generating Unit oder kurz CGU) mit dem Buchwert inklusive des zugeordneten Geschäfts- und Firmenwerts verglichen. Für den erzielbaren Betrag wird bei INDUS in der Regel der Nutzungswert herangezogen.
Der Nutzungswert basiert auf der vom Management erstellten aktuellen Planung. In die Planungsprämissen fließen sowohl aktuelle Erkenntnisse als auch historische Entwicklungen ein. Nach dem detaillierten Planungszeitraum von in der Regel drei Jahren werden die zukünftigen Cashflows mit einer globalen Wachstumsrate von 1,0 % hochgerechnet. Die so ermittelten Zahlungsreihen werden mit Kapitalkostensätzen abgezinst. Diese basieren auf einem risikolosen Zinssatz in Höhe von 0,00 %, einer Marktrisikoprämie von 8,00 % sowie auf segmentspezifischen Betafaktoren, die von einer Peer Group abgeleitet wurden, und Fremdkapitalverschuldungssätzen. Die folgenden Vorsteuer-Kapitalkostensätze fanden dabei Verwendung: Bau/Infrastruktur 8,5 %; Fahrzeugtechnik 10,3 %; Maschinen- und Anlagenbau 9,3 %; Medizintechnik 7,0 % und Metalltechnik 8,9 %.
Der anlassbedingte Test hat zu Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 31.616 TEUR geführt. Die Wertminderungen betreffen zwei zahlungsmittelgenerierende Einheiten (CGU) aus dem Segment Fahrzeugtechnik in Höhe von 18.083 TEUR bzw. 11.140 TEUR und damit insgesamt 29.223 TEUR, denen Buchwerte vor Wertminderungen in Höhe von 29.223 TEUR zu Grunde lagen und eine zahlungsmittelgenerierende Einheit im Bereich Metalltechnik in Höhe von 2.393 TEUR (Buchwert vor Wertminderungen 2.393 TEUR). Der Abwertungsbedarf ergibt sich aus den verschlechterten Zukunftsaussichten – zum Teil durch Corona bedingt – bei den betroffenen zahlungsmittelgenierenden Einheiten.
Planmäßiger Werthaltigkeitstest zum 30. September 2020
Zum 30. September 2020 wurde der planmäßige jährliche Werthaltigkeitstest für sämtliche Geschäfts- und Firmenwerte durchgeführt. Hierfür lagen von allen Beteiligungsunternehmen aktuelle Planungen vor. In die Planungsprämissen fließen sowohl aktuelle Erkenntnisse als auch historische Entwicklungen ein.
Nach dem detaillierten Planungszeitraum von in der Regel drei Jahren werden die zukünftigen Cashflows mit einer globalen Wachstumsrate von 1,0 % (Vorjahr: 1,0 %) hochgerechnet. Die so ermittelten Zahlungsreihen werden mit Kapitalkostensätzen abgezinst. Diese basieren auf einem risikolosen Zinssatz in Höhe von 0,00 % (Vorjahr: 0,10 %), einer Marktrisikoprämie von 8,00 % (Vorjahr: 7,00 %) sowie auf segmentspezifischen Betafaktoren, die von einer Peer Group abgeleitet wurden, und Fremdkapitalverschuldungssätzen. Die folgenden Vorsteuer-Kapitalkostensätze fanden dabei Verwendung: Bau/Infrastruktur 8,5 % (Vorjahr: 6,3 %); Fahrzeugtechnik 9,5 % (Vorjahr: 8,5 %); Maschinen- und Anlagenbau 9,3 % (Vorjahr: 7,9 %); Medizintechnik 6,7 % (Vorjahr: 6,1 %) und Metalltechnik 8,6 % (Vorjahr: 7,7 %).
Konzernabschluss - Konzernanhang | 2 |
Der planmäßige Wertminderungstest hat zu Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 2.300 TEUR geführt. Die Wertminderungen betreffen eine zahlungsmittelgeneriende Einheit (CGU) aus dem Segment Maschinen- und Anlagenbau. Die Wertminderungen lassen sich auf verschlechterte Zukunftsaussichten bei dieser zahlungs-mittelgenerierenden Einheit (CGU) zurückführen. Der Buchwert des Geschäfts- und Firmenwertes vor Wertminderung betrug 11.526 TEUR.
Im Vorjahresvergleichszeitraum sind Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 14.472 TEUR vorgenommen worden und betrafen das Segment Fahrzeugtechnik.
Bei einer Erhöhung der Vorsteuerkapitalkostensätze um 0,5 Prozentpunkte würde es zu zusätzlichen Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 5.051 TEUR (Vorjahr: 9.405 TEUR) kommen. Bei einer Verringerung der Wachstumsrate um 1,0 Prozentpunkte würde es zu zusätzlichen Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 6.868 TEUR kommen.
Die Buchwerte der Nutzungsrechte aus Leasing- und Mietverhältnissen haben sich wie folgt entwickelt:
ANLAGESPIEGEL - Nutzungsrechte Leasing/Miete | ||||||||||||||||
BUCHWERT | ZUGANG | ABGANG | Zugang Abschreibung | Abgang Abschreibung | Umbuchungen/ | BUCHWERT | ||||||||||
Nutzungsrechte Grundstücke und Gebäude | 60.639 | 24.091 | 1.544 | 13.442 | 1.507 | -642 | 70.609 | |||||||||
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen | 7.430 | 4.400 | 966 | 3.058 | 499 | -34 | 8.271 | |||||||||
Nutzungsrechte Fahrzeuge | 6.416 | 3.522 | 1.716 | 4.428 | 1.711 | -21 | 5.484 | |||||||||
Nutzungsrechte sonstiges Leasing/Miete | 1.253 | 1.164 | 605 | 1.002 | 605 | 1 | 1.416 | |||||||||
Summe Nutzungsrechte Leasing/Miete | 75.738 | 33.177 | 4.831 | 21.930 | 4.322 | -696 | 85.780 | |||||||||
BUCHWERT | ZUGANG | ABGANG | Zugang Abschreibung | Abgang Abschreibung | Umbuchungen/ | BUCHWERT | ||||||||||
Nutzungsrechte Grundstücke und Gebäude | 0 | 70.617 | -973 | 9.962 | -973 | -16 | 60.639 | |||||||||
Nutzungsrechte Technische Anlagen und Maschinen | 0 | 8.342 | -198 | 2.911 | -198 | 1.999 | 7.430 | |||||||||
Nutzungsrechte Fahrzeuge | 0 | 9.915 | -617 | 3.496 | -617 | -3 | 6.416 | |||||||||
Nutzungsrechte sonstiges Leasing/Miete | 0 | 2.030 | -53 | 777 | -53 | 0 | 1.253 | |||||||||
Summe Nutzungsrechte Leasing/Miete | 0 | 90.904 | -1.841 | 17.146 | -1.841 | 1.980 | 75.738 | |||||||||
In der INDUS-Gruppe werden vor allem Nutzungsrechte für Grundstücke und Gebäude erfasst. Diese betreffen sowohl Verwaltungsgebäude als auch Produktionsstätten und Lagerhallen. Die gemieteten Technischen Anlagen betreffen in der Regel Maschinen, die für die Produktionsprozesse notwendig sind. Die Leasingverträge werden individuell vereinbart. Die Nutzungsrechte daraus haben geschätzte Gesamtnutzungsdauer von bis zu 50 Jahren. Unter [30] werden die korrespondierenden Finanzschulden näher erläutert.
3 |
ANSCHAFFUNGS-/HERSTELLUNGSKOSTEN 2020 (IN TEUR) | ||||||||||||||||
ANFANGS- | ÄNDERUNGEN | ZUGANG | ABGANG | UMBUCHUNGEN | WÄHRUNGS- | END- | ||||||||||
Geschäfts- und Firmenwert | 484.010 | -4.798 | 0 | 0 | 0 | -364 | 478.848 | |||||||||
Aktivierte Entwicklungskosten | 32.298 | 0 | 4.417 | 0 | 0 | 11 | 36.726 | |||||||||
Schutzrechte, Konzessio- | 226.937 | -883 | 4.021 | -2.202 | 733 | -470 | 228.136 | |||||||||
Summe sonstige immaterielle Vermögenswerte | 259.235 | -883 | 8.438 | -2.202 | 733 | -459 | 264.862 | |||||||||
Grundstücke und Gebäude | 336.493 | -1.246 | 2.867 | -1.814 | -8.041 | -1.431 | 326.828 | |||||||||
Technische Anlagen und Maschinen | 476.477 | -18.016 | 13.346 | -8.953 | 4.841 | -2.969 | 464.726 | |||||||||
Andere Anlagen, Betriebs- | 208.070 | -2.764 | 10.948 | -9.259 | 3.908 | -609 | 210.294 | |||||||||
Geleistete Anzahlungen | 20.322 | 0 | 16.560 | -556 | -9.587 | -54 | 26.685 | |||||||||
Summe Sachanlagen | 1.041.362 | -22.026 | 43.721 | -20.582 | -8.879 | -5.063 | 1.028.533 | |||||||||
Als Finanzinvestition | 3.673 | 0 | 46 | 0 | 8.513 | 0 | 12.232 | |||||||||
ABSCHREIBUNGEN 2020 (IN TEUR) | ||||||||||||||||||
ANFANGS- | ÄNDERUNGEN | ZUGANG | ZUSCHREIBUNG | ABGANG | UMBUCHUNGEN | WÄHRUNGS- | END- | |||||||||||
Geschäfts- und Firmenwert | 68.841 | -4.798 | 33.916 | 0 | 0 | 0 | -43 | 97.916 | ||||||||||
Aktivierte Entwicklungskosten | 17.557 | 0 | 3.081 | 0 | 0 | 0 | 7 | 20.645 | ||||||||||
Schutzrechte, Konzessio- | 140.269 | -883 | 13.816 | 0 | -2.023 | 201 | -229 | 151.151 | ||||||||||
Summe sonstige imma- | 157.826 | -883 | 16.897 | 0 | -2.023 | 201 | -222 | 171.796 | ||||||||||
Grundstücke und Gebäude | 114.034 | -1.246 | 10.256 | -1.078 | -652 | -5.331 | -456 | 115.527 | ||||||||||
Technische Anlagen und Maschinen | 358.557 | -18.016 | 30.083 | -21 | -7.140 | 171 | -1.914 | 361.720 | ||||||||||
Andere Anlagen, Betriebs- | 138.092 | -2.764 | 19.415 | 0 | -8.455 | -4 | -466 | 145.818 | ||||||||||
Geleistete Anzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||||
Summe Sachanlagen | 610.683 | -22.026 | 59.754 | -1.099 | -16.247 | -5.164 | -2.836 | 623.065 | ||||||||||
Als Finanzinvestition | 830 | 0 | 133 | 0 | 0 | 5.331 | 0 | 6.294 | ||||||||||
Konzernabschluss - Konzernanhang | 4 |
ANSCHAFFUNGS-/HERSTELLUNGSKOSTEN 2019 (IN TEUR) | ||||||||||||||||
ANFANGS- | ÄNDERUNGEN | ZUGANG | ABGANG | UMBUCHUNGEN | WÄHRUNGS- | END- | ||||||||||
Geschäfts- und Firmenwert | 472.950 | 10.453 | 0 | 0 | 0 | 607 | 484.010 | |||||||||
Aktivierte Entwicklungskosten | 39.547 | 0 | 4.275 | -11.610 | 0 | 86 | 32.298 | |||||||||
Schutzrechte, Konzessio- | 205.255 | 15.503 | 6.679 | -978 | 187 | 291 | 226.937 | |||||||||
Summe sonstige immaterielle Vermögenswerte | 244.802 | 15.503 | 10.954 | -12.588 | 187 | 377 | 259.235 | |||||||||
Grundstücke und Gebäude | 312.411 | 5.118 | 7.060 | -219 | 10.243 | 1.880 | 336.493 | |||||||||
Technische Anlagen und Maschinen | 448.894 | 2.258 | 26.519 | -8.450 | 5.383 | 1.873 | 476.477 | |||||||||
Andere Anlagen, Betriebs- | 190.680 | 1.146 | 16.571 | -6.014 | 5.118 | 569 | 208.070 | |||||||||
Geleistete Anzahlungen | 31.273 | 0 | 16.104 | -1.216 | -25.868 | 29 | 20.322 | |||||||||
Summe Sachanlagen | 983.258 | 8.522 | 66.254 | -15.899 | -5.124 | 4.351 | 1.041.362 | |||||||||
Als Finanzinvestition | 3.673 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3.673 | |||||||||
5 |
ABSCHREIBUNGEN 2019 (IN TEUR) | |||||||||||||||||
ANFANGS- | ÄNDERUNGEN | ZUGANG | ZUSCHREIBUNG | ABGANG | UMBUCHUNGEN | WÄHRUNGS- | END- | ||||||||||
Geschäfts- und Firmenwert | 54.360 | 0 | 14.472 | 0 | 0 | 0 | 9 | 68.841 | |||||||||
Aktivierte Entwicklungskosten | 25.599 | 0 | 3.503 | 0 | -11.610 | 0 | 65 | 17.557 | |||||||||
Schutzrechte, Konzessio- | 128.373 | 0 | 12.628 | 0 | -912 | 0 | 180 | 140.269 | |||||||||
Summe sonstige imma- | 153.972 | 0 | 16.131 | 0 | -12.522 | 0 | 245 | 157.826 | |||||||||
Grundstücke und Gebäude | 102.783 | 0 | 10.862 | 0 | -165 | 0 | 554 | 114.034 | |||||||||
Technische Anlagen und Maschinen | 337.149 | 0 | 30.715 | 0 | -7.963 | -2.734 | 1.390 | 358.557 | |||||||||
Andere Anlagen, Betriebs- | 125.092 | 0 | 18.375 | 0 | -5.532 | -225 | 382 | 138.092 | |||||||||
Geleistete Anzahlungen | 7 | 0 | 0 | 0 | -7 | 0 | 0 | 0 | |||||||||
Summe Sachanlagen | 565.031 | 0 | 59.952 | 0 | -13.667 | -2.959 | 2.326 | 610.683 | |||||||||
Als Finanzinvestition | 720 | 0 | 110 | 0 | 0 | 0 | 0 | 830 | |||||||||
1 |
Die immateriellen Vermögenswerte haben bestimmbare Nutzungsdauern. Die Veränderung des Konsolidierungskreises betrifft Zugänge nach IFRS 3. Die Restbuchwerte der sonstigen immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betragen zum Bilanzstichtag:
RESTBUCHWERTE DES ANLAGEVERMÖGENS (IN TEUR) | ||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||
Geschäfts- und Firmenwert | 380.932 | 415.169 | ||||
Aktivierte Entwicklungskosten | 16.081 | 14.741 | ||||
Schutzrechte, Konzessionen, sonstige immaterielle Vermögenswerte | 76.985 | 86.668 | ||||
Summe sonstige immaterielle Vermögenswerte | 93.066 | 101.409 | ||||
Grundstücke und Gebäude | 211.303 | 222.459 | ||||
Technische Anlagen und Maschinen | 103.006 | 117.920 | ||||
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 64.476 | 69.978 | ||||
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 26.685 | 20.322 | ||||
Sachanlagen | 405.470 | 430.679 | ||||
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 5.938 | 2.843 | ||||
IN TEUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||
Andere Beteiligungen | 2.509 | 2.482 | ||||
Sonstige Ausleihungen | 4.621 | 3.884 | ||||
Summe | 7.130 | 6.366 | ||||
Die sonstigen Ausleihungen betreffen im Wesentlichen selbst ausgereichte Mieterdarlehen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden. Die sonstigen Ausleihungen werden teilweise unverzinslich, überwiegend mit fristadäquaten Zinssätzen und mit langfristiger Zinsbindung abgerechnet. Leistungsstörungen traten in beiden Geschäftsjahren nicht auf.
Die Buchwerte der at-Equity-bewerteten Anteile betragen zum 31. Dezember 2020: 7.527 TEUR (Vorjahr: 6.951 TEUR).
Die folgende Übersicht enthält weitere Angaben zu den at-Equity-bewerteten Unternehmen:
Konzernabschluss - Konzernanhang | 2 |
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Anschaffungskosten der assoziierten Unternehmen | 6.583 | 5.569 | ||||
Vereinnahmtes Ergebnis | 787 | 684 | ||||
Eckdaten der assoziierten Unternehmen: | ||||||
Vermögen | 15.822 | 13.621 | ||||
Schulden | 5.199 | 4.148 | ||||
Kapital | 10.624 | 9.473 | ||||
Erlöse | 20.454 | 16.811 | ||||
Ergebnis | 1.576 | 1.348 | ||||
IN TEUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||
Abgrenzung periodenfremder Zahlungen | 6.633 | 7.339 | ||||
Übrige Steuererstattungsansprüche | 3.846 | 3.841 | ||||
Langfristige Forderungen | 750 | 188 | ||||
Deckungskapital Rückdeckungsversicherung | 702 | 707 | ||||
Darlehen und andere Forderungen | 858 | 780 | ||||
Positive Marktwerte von Derivaten | 145 | 34 | ||||
Vertragsanbahnungskosten | 2.435 | 1.898 | ||||
Übrige Vermögenswerte | 8.948 | 9.629 | ||||
Summe | 24.317 | 24.416 | ||||
davon kurzfristig | 20.402 | 21.107 | ||||
davon langfristig | 3.915 | 3.309 | ||||
In den sonstigen Vermögenswerten sind in Höhe von TEUR 2.435 (Vorjahr TEUR 1.898) Vertragsanbahnungskosten aktiviert worden, die zum Nominalwert der geleisteten Zahlungen bewertet werden. Die Vertragsanbahnungskosten werden über die Laufzeit der Verträge in Abhängigkeit der gelieferten Mengen zum Gesamtvolumen realisiert, im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgten noch keine Lieferungen.
Die Herkunft der aktiven und passiven latenten Steuern nach Bilanzpositionen wird im Folgenden erläutert:
3 |
IN TEUR | Aktiv | Passiv | Saldo | |||||
2020 | ||||||||
Geschäfts- und Firmenwert Personengesellschaften | 3.697 | -20.437 | -16.740 | |||||
Immaterielle Vermögenswerte | 606 | -45.807 | -45.201 | |||||
Sachanlagen | 1.758 | -4.356 | -2.598 | |||||
Forderungen und Vorräte | 660 | -1.319 | -659 | |||||
Sonstige kurzfristige Aktiva | 54 | -205 | -151 | |||||
Langfristige Rückstellungen | 12.406 | 0 | 12.406 | |||||
Sonstige kurzfristige Passiva | 26.333 | -975 | 25.358 | |||||
Aktivierte Verlustvorträge | 7.468 | 0 | 7.468 | |||||
Saldierungen | -40.990 | 40.990 | 0 | |||||
Latente Steuern | 11.992 | -32.109 | -20.117 | |||||
IN TEUR | Aktiv | Passiv | Saldo | |||||
2019 | ||||||||
Geschäfts- und Firmenwert Personengesellschaften | 4.126 | -22.315 | -18.189 | |||||
Immaterielle Vermögenswerte | 5 | -44.998 | -44.993 | |||||
Sachanlagen | 2.197 | -5.378 | -3.181 | |||||
Forderungen und Vorräte | 1.519 | -4.370 | -2.851 | |||||
Sonstige kurzfristige Aktiva | 0 | -10 | -10 | |||||
Langfristige Rückstellungen | 12.529 | 0 | 12.529 | |||||
Sonstige kurzfristige Passiva | 23.488 | -670 | 22.818 | |||||
Aktivierte Verlustvorträge | 9.995 | 0 | 9.995 | |||||
Saldierungen | -38.139 | 38.139 | 0 | |||||
Latente Steuern | 15.720 | -39.602 | -23.882 | |||||
Die Saldierung erfolgt bei Ertragsteuern, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden. Im Wesentlichen betrifft das die Körperschaftsteuer der INDUS Holding AG und ihrer deutschen Tochtergesellschaften in der Rechtsform der Kapitalgesellschaft.
Die passiven latenten Steuern resultieren überwiegend aus der Berechnung latenter Steuern auf den steuerlich abzugsfähigen Geschäfts- und Firmenwert von Personengesellschaften. Zu steuerlichen Zwecken erfolgt bei Personengesellschaften eine IFRS-ähnliche Kaufpreisallokation; die entstehenden Mehrwerte – auch der steuerliche Geschäfts- und Firmenwert – sind steuerlich abzugsfähig. Da der Geschäfts- und Firmenwert nach IFRS nicht planmäßig abgeschrieben wird, sind nach den Voraussetzungen des IAS 12.21B in der Folge mit der Abschreibung des steuerlichen Geschäfts- und Firmenwerts latente Steuern zu bilden. Die latenten Steuern müssen bis zur Veräußerung der Gesellschaft bilanziert werden.
Die Veränderung des Saldos der latenten Steuern wird in den folgenden Tabellen erläutert:
Konzernabschluss - Konzernanhang | 4 |
ENTWICKLUNG DER LATENTEN STEUERN (IN TEUR) | ||||||||||
1.1.2020 | GuV | Übrige | 31.12.2020 | |||||||
Gewerbesteuer | 4.421 | 404 | 0 | 4.825 | ||||||
Körperschaftsteuer | 2.114 | -649 | 0 | 1.465 | ||||||
ausländische Steuer | 3.460 | -2.282 | 0 | 1.178 | ||||||
Aktivierte Verlustvorträge | 9.995 | -2.527 | 0 | 7.468 | ||||||
Übrige Latente Steuern | -33.877 | 6.718 | -426 | -27.585 | ||||||
Latente Steuern | -23.882 | 4.191 | -426 | -20.117 | ||||||
1.1.2019 | GuV | Übrige | 31.12.2019 | |||||||
Gewerbesteuer | 3.511 | 910 | 0 | 4.421 | ||||||
Körperschaftsteuer | 726 | 1.388 | 0 | 2.114 | ||||||
ausländische Steuer | 1.030 | 2.430 | 0 | 3.460 | ||||||
Aktivierte Verlustvorträge | 5.267 | 4.728 | 0 | 9.995 | ||||||
Übrige Latente Steuern | -36.312 | 5.387 | -2.952 | -33.877 | ||||||
Latente Steuern | -31.045 | 10.115 | -2.952 | -23.882 | ||||||
Die übrigen Veränderungen der latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Rücklage für Marktbewertung von Sicherungsinstrumenten (Cash Flow Hedge) | -332 | 184 | ||||
Rücklage für Währungsumrechnung | 244 | -399 | ||||
Rücklage für Pensionen (versicherungsmathematische Gewinne/Verluste) | 351 | 2.627 | ||||
Umgliederung Gewinnrücklagen | -689 | 0 | ||||
Veränderung Konsolidierungskreis | 0 | -5.364 | ||||
Summe | -426 | -2.952 | ||||
Den aktivierten latenten Steuern liegen steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 41.406 TEUR (Vorjahr: 60.671 TEUR) zugrunde.
Weitere steuerliche Verlustvorträge in Höhe von zusammen 310.533 TEUR (Vorjahr: 239.241 TEUR), bei denen die Realisierungsmöglichkeit in den nächsten Jahren unwahrscheinlich ist, wurden nicht aktiviert. Es handelt sich zum überwiegenden Teil um gewerbesteuerliche Verlustvorträge, resultierend aus den steuerlichen Besonderheiten der INDUS-Gruppe, wie sie unter Ziffer [16] erläutert wurden. Zukünftige potenzielle Realisierungsmöglichkeiten sind dementsprechend durch den dann geltenden Gewerbesteuersatz bestimmt. Größte Einzelposition ist der gewerbesteuerliche Verlustvortrag der Holding. Die Verwertung dieser Verlustvorträge unterliegt keinen zeitlichen Beschränkungen.
Aufgrund geringer Realisierungsmöglichkeit wurden aktive latente Steuern in Höhe von 0 TEUR nicht angesetzt (Vorjahr: 380 TEUR). Aktive latente Steuern in Höhe von 4.133 TEUR (Vorjahr: 6.327 TEUR) wurden bei Gesellschaften, die aktuell steuerliche Verluste erlitten haben, über die entsprechenden passiven latenten Steuern hinaus bilanziert.
5 |
Für temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen wurde keine latenten Steuern bilanziert, da die INDUS Holding AG in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern und keine Umkehr der Differenzen (durch Veräußerung oder Ausschüttung) geplant ist. Die Summe der nicht bilanzierten temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen beträgt 55.284 TEUR (Vorjahr: 20.339 TEUR).
IN TEUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 120.836 | 132.655 | ||||
In Arbeit befindliche Erzeugnisse | 80.319 | 96.908 | ||||
Fertige Erzeugnisse und Waren | 111.011 | 124.951 | ||||
Geleistete Anzahlungen | 20.297 | 26.850 | ||||
Summe | 332.463 | 381.364 | ||||
Die Buchwerte der Vorräte enthalten Abwertungen in Höhe von 24.039 TEUR (Vorjahr: 18.656 TEUR).
IN TEUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||
Forderungen an Kunden | 149.081 | 180.579 | ||||
Vertragsforderungen | 10.699 | 19.470 | ||||
Forderungen an assoziierte Unternehmen | 2.163 | 2.478 | ||||
Summe | 161.943 | 202.527 | ||||
Im aktuellen Berichtsjahr sind 750 TEUR an Forderungen an Kunden mit einem Zahlungsziel von mehr als einem Jahr ausgewiesen (Vorjahr: 188 TEUR).
Vertragsforderungen enthalten Forderungen aus Verträgen mit einer Umsatzrealisierung nach der zeitraumbezogenen Methode. Der Bestand an Vertragsforderungen hat sich aufgrund von neuen Aufträgen nach der zeitraumbezogenen Methode und fortgeschrittenen Fertigstellungen der Aufträge erhöht. Demgegenüber haben Verminderungen aufgrund von Fakturierungen stattgefunden. Weitere Angaben zu den Vertragsforderungen enthält die folgende Tabelle:
Konzernabschluss - Konzernanhang | 6 |
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Angefallene Kosten zuzüglich anteiliger Ergebnisse | 88.610 | 121.819 | ||||
Erhaltene Anzahlungen | 103.226 | 133.195 | ||||
Vertragsforderungen | 10.699 | 19.470 | ||||
Vertragsverpflichtungen | 25.315 | 30.846 | ||||
Die Vertragsverpflichtungen betreffen Verträge mit einer Umsatzrealisierung nach der zeitraumbezogenen Methode die einen verrechneten Überhang an erhaltenen Anzahlungen aufweisen. In der Bilanz werden diese unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Von den Vertragsverpflichtungen des Vorjahres in Höhe von 30.846 TEUR wurden 20.736 TEUR im Berichtsjahr als Umsatzerlöse erfasst. Zum 31. Dezember 2020 bestehen Leistungsverpflichtungen deren zugeordnete Transaktionspreise 156.009 TEUR (Vorjahr: 143.427 TEUR) betragen. Planmäßig werden diese als Umsatzerlöse innerhalb der nächsten 1 bis 30 Monate realisiert.
Die Forderungen enthalten Wertberichtigungen in Höhe von 5.946 TEUR (Vorjahr: 7.883 TEUR). Die Entwicklung wird im Folgenden dargestellt:
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Stand Wertberichtigungen am 1.1. | 7.883 | 6.483 | ||||
Währungsdifferenz | -44 | 24 | ||||
Veränderung Konsolidierungskreis | -15 | 86 | ||||
Zuführungen | 2.226 | 4.061 | ||||
Verbrauch | -2.253 | -104 | ||||
Auflösungen | -1.851 | -2.667 | ||||
Stand Wertberichtigungen am 31.12. | 5.946 | 7.883 | ||||
Im Geschäftsjahr wurden Forderungen in Höhe von 921 TEUR (Vorjahr 521 TEUR) erfolgswirksam ausgebucht.
GEZEICHNETES KAPITAL
Das Grundkapital beträgt zum Bilanzstichtag 63.571.323,62 EUR. Das Grundkapital ist eingeteilt in 24.450.509 nennwertlose Stückaktien. Die Aktien lauten auf den Inhaber und gewähren in der Hauptversammlung jeweils eine Stimme. Die Aktien sind in Düsseldorf und Frankfurt zum Geregelten Markt und in Berlin, Hamburg und Stuttgart zum Freiverkehr zugelassen.
Genehmigtes Kapital
7 |
Der Vorstand ist gemäß § 6.1. der Satzung ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 28. Mai 2024 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 31.785.660,51 EUR gegen Bar- und/oder Sacheinlagen (einschließlich sogenannter gemischter Sacheinlagen) durch Ausgabe von bis zu 12.225.254 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien in Teilbeträgen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2019). Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
Die Gesamtzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund einer dieser Ermächtigungen auszugebender und ausgegebenen Aktien darf 10 % des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht überschreiten; dabei sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund anderer Ermächtigungen unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder abgegeben bzw. auszugeben sind.
Bedingtes Kapital
Auf der Hauptversammlung am 24. Mai 2018 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 11.700.000,04 EUR, eingeteilt in 4.500.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018).
Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahrs, in dem sie durch Ausübung von Options- oder Wandlungsrechten oder durch Erfüllung von Options- bzw. Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, den Wortlaut der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme des Bedingten Kapitals und nach Ablauf sämtlicher Options- bzw. Wandlungsfristen zu ändern.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 8 |
RÜCKLAGEN UND KONZERNBILANZGEWINN
Die Entwicklung der Rücklagen ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt und beinhaltet die Kapitalrücklage der INDUS Holding AG. Für den Bilanzstichtag ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 39,1 % (Vorjahr: 40,2 %).
ANTEILE NICHT BEHERRSCHENDER GESELLSCHAFTER
Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter umfassen im Wesentlichen die Minderheitsanteile an den Kapitalgesellschaften WEIGAND Bau GmbH und Tochtergesellschaften der ROLKO-Kohlgrüber GmbH. Die Minderheitsanteile von Personengesellschaften sowie von Kapitalgesellschaften, bei denen aufgrund wechselseitiger Optionsvereinbarungen bereits zum Erwerbszeitpunkt der Übergang des wirtschaftlichen Eigentums der betreffenden Minderheitsanteile vorlag, werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen [30].
GEWINNVERWENDUNG
Der Vorstand wird der Hauptversammlung folgende Dividendenzahlungen aus dem Bilanzgewinn der INDUS Holding AG vorschlagen:
Zahlung einer Dividende von 0,80 EUR je Stückaktie (Vorjahr: 0,80 EUR je Stückaktie). Dies entspricht bei 24.450.509 Aktien (Vorjahr: 24.450.509 Aktien) einer Zahlung von 19.560.407,20 EUR (Vorjahr 19.560.407,20 EUR). Der vollständige Gewinnverwendungsvorschlag ist separat veröffentlicht. Die vorgeschlagene Dividende wurde bilanziell nicht erfasst und es ergeben sich keine steuerlichen Konsequenzen.
SONSTIGE RÜCKLAGEN
ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKLAGEN (IN TEUR) | ||||||||||||||
1.1.2019 | SONSTIGE | 31.12.2019 | SONSTIGE | UMGLIEDERUNG IN DIE GEWINNRÜCKLAGEN | 31.12.2020 | |||||||||
Rücklage für Währungsumrechnung | 1.268 | 3.060 | 4.328 | -5.158 | 0 | -830 | ||||||||
Rücklage für Pensionen | -24.271 | -8.669 | -32.940 | -897 | 3.282 | -30.555 | ||||||||
Latente Steuern für Pensionen | 6.173 | 2.627 | 8.800 | 351 | -689 | 8.462 | ||||||||
Rücklage für Cash Flow Hedges | -5.056 | -1.192 | -6.248 | 1.977 | 0 | -4.271 | ||||||||
Latente Steuern für | 820 | 184 | 1.004 | -332 | 0 | 672 | ||||||||
Summe sonstige Rücklagen | -21.066 | -3.990 | -25.056 | -4.059 | 2.593 | -26.522 | ||||||||
Die Rücklage für die Währungsumrechnung und die Rücklage für Cash Flow Hedges enthalten noch nicht realisierte Gewinne und Verluste. Die Veränderung der Rücklage für die Cash Flow Hedges resultiert ausschließlich aus laufender Veränderung der Marktbewertung. Auswirkungen aus Umklassifizierungen existieren nicht.
KAPITALMANAGEMENT
9 |
Die INDUS Holding AG steuert ihr Kapital mit dem Ziel, die Kapitalrendite zu erhöhen sowie die Liquidität und Kreditwürdigkeit der INDUS-Gruppe sicherzustellen. In diesem Zusammenhang steht auch die fortlaufende Optimierung des Verhältnisses von Eigenkapital zum verzinslichen Gesamtkapital, bestehend aus verzinslichem Fremdkapital und Eigenkapital. Das verzinsliche Fremdkapital umfasst die Pensionsrückstellungen und die Finanzschulden vermindert um die liquiden Mittel und beträgt 568.595 TEUR (Vorjahr: 599.208 TEUR). Unter Berücksichtigung des bilanziellen Eigenkapitals ergibt sich das Gesamtkapital in Höhe von 1.244.949 (Vorjahr: 1.326.929 TEUR). Bezogen auf das eingesetzte verzinsliche Gesamtkapital beträgt der Anteil des Eigenkapitals 54,3 % (Vorjahr: 54,8 %).
Der Reduzierung des Gesamtkapitals um 81.890 TEUR (Vorjahr: 90.643 TEUR) resultiert aus einem Rückgang des Eigenkapitals um 51.367 TEUR (Vorjahr: Anstieg 17.896 TEUR) und einer Verringerung des verzinslichen Fremdkapitals um 30.613 TEUR (Vorjahr: Erhöhung um 72.747 TEUR).
Die INDUS Holding AG unterliegt mit Ausnahme der aktienrechtlichen Regelungen zum Mindestkapital keinen weiteren rechtlich vorgegebenen Kapitalerfordernissen. Darüber hinaus ist die INDUS Holding AG im Rahmen von Kreditverträgen Verpflichtungen zur Einhaltung einer Mindest-Eigenkapitalquote in der AG eingegangen, um damit weiterhin Finanzmittel zu angemessenen Konditionen erhalten zu können. Die geforderte Mindest-Eigenkapitalquote der Indus Holding AG wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich übertroffen. Die Kreditgeber besitzen Sonderkündigungsrechte im Falle eines Kontrollwechsels. Für Schuldscheindarlehen sind bestimmte Kennzahlen definiert.
Die leistungsorientierten Pläne liegen bei Beteiligungsunternehmen in Deutschland und der Schweiz vor. Die deutschen Pensionspläne basieren auf lebenslangen Rentenzahlungen für die Berechtigten und deren Hinterbliebenen und unterliegen den Regelungen für Pensionsrückstellungen, Pensionskassen, Lebensversicherungen und Unterstützungskassen, die im Wesentlichen durch das BetrAVG geregelt sind. Die Pensionspläne sind nur in Einzelfällen über Deckungsvermögen finanziert. Die Pensionsverpflichtungen in der Schweiz unterliegen den gesetzlichen Regelungen zur betrieblichen Altersvorsorge (BVG) und werden gemäß diesen Regelungen kapitalgedeckt über Pensionskassen finanziert. Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit der Verpflichtungen beträgt für deutsche Pläne 15,2 Jahre (Vorjahr: 15,4 Jahre) und für schweizerische Pläne 19,0 Jahre (Vorjahr: 19,0 Jahre).
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (IN TEUR) | ||||||||
2020 | 2019 | Veränderung | ||||||
Laufender Dienstzeitaufwand | 3.218 | 2.569 | 649 | |||||
Zinsaufwand | 496 | 1.120 | -624 | |||||
Erträge aus Planvermögen | -128 | -404 | 276 | |||||
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | -122 | -16 | -106 | |||||
Verwaltungskosten Stiftung | 152 | 147 | 5 | |||||
Abgeltung eines schweizerischen Pensionsplans | -4.542 | 0 | -4.542 | |||||
Aufwand für DBO-Versorgungszusagen | -926 | 3.416 | -4.342 | |||||
+ Aufwand aus beitragsorientierten Plänen | 3.770 | 3.713 | 57 | |||||
= GuV-Periodenaufwand für Pensionszusagen | 2.844 | 7.129 | -4.285 | |||||
Konzernabschluss - Konzernanhang | 10 |
BILANZANSATZ (IN TEUR) | ||||||||
2020 | 2019 | Veränderung | ||||||
Barwert der rückstellungsfinanzierten Versorgungsansprüche | 49.682 | 52.942 | -3.260 | |||||
Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche | 34.411 | 43.526 | -9.115 | |||||
DBO: Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen | 84.093 | 96.468 | -12.375 | |||||
Fondsvermögen zu Marktwerten | -34.411 | -43.526 | 9.115 | |||||
Nettoverpflichtungen = Rückstellung | 49.682 | 52.942 | -3.260 | |||||
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | -30.555 | -32.940 | 2.385 | |||||
Anfangsbestand: Bilanzwert zum 1.1. | 52.942 | 43.702 | 9.240 | |||||
Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen | -926 | 3.417 | -4.343 | |||||
Rentenzahlungen | -2.935 | -2.878 | -57 | |||||
Im Eigenkapital realisierte versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | 897 | 8.669 | -7.772 | |||||
Wechselkursveränderungen | -296 | 32 | -328 | |||||
Endbestand: Bilanzwert zum 31.12. | 49.682 | 52.942 | -3.260 | |||||
Zugrunde liegende Annahmen in Prozent: | ||||||||
Abzinsungsfaktor | ||||||||
Deutschland | 0,75 | 0,90 | ||||||
Schweiz | 0,15 | 0,25 | ||||||
Gehaltstrend | ||||||||
Deutschland | 2,50 | 2,50 | ||||||
Schweiz | 0,90 | 0,90 | ||||||
Rententrend | ||||||||
Deutschland | 1,75 | 1,75 | ||||||
Schweiz | 0,00 | 0,00 | ||||||
Erwartete Erträge aus Planvermögen | ||||||||
Deutschland | 0,75 | 0,90 | ||||||
Schweiz | 0,00 | 0,00 | ||||||
Im aktuellen Geschäftsjahr wurden Versorgungszusagen in der Schweiz mit einem Anwartschaftsbarwert in Höhe von 14.600 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) wegen der Stilllegung der Bacher AG abgegolten.
Der Zinsaufwand ist unter der Position Zinsergebnis erfasst. Die erwarteten Erträge aus Planvermögen entsprechen im Wesentlichen den tatsächlichen Erträgen.
Die leistungsorientierten Pläne sind mit versicherungsmathematischen Risiken, wie beispielsweise dem Langlebigkeitsrisiko und dem Zinsrisiko, belastet. Eine Erhöhung oder Verminderung des Abzinsungsfaktors um 0,5 Prozentpunkte würde die Nettoverpflichtung um 5.815 TEUR (Vorjahr: 5.632 TEUR) reduzieren bzw. um 7.628 TEUR (Vorjahr: 7.134 TEUR) erhöhen.
Im Zusammenhang mit Pensionsleistungen werden für 2021 Zahlungen in Höhe von 3.278 TEUR (im Jahr 2019 für 2020: 3.502 TEUR) erwartet.
Das Fondsvermögen besteht im Wesentlichen aus Rückdeckungsversicherungen. Die Entwicklung des Fondsvermögens stellt sich folgendermaßen dar:
11 |
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Vermögenswerte zum 1.1. | 43.526 | 41.185 | ||||
Erwartete Erträge des Planvermögens | 128 | 404 | ||||
Laufende Beiträge durch die Gesellschaften | 3.283 | 3.209 | ||||
Pensionszahlungen | -2.989 | -3.169 | ||||
Saldierungen/Sonstiges | 237 | 420 | ||||
Abgeltung eines schweizer Pensionsplans | -10.058 | 0 | ||||
Wechselkursveränderungen | 284 | 1.477 | ||||
Vermögenswerte zum 31.12. | 34.411 | 43.526 | ||||
Darüber hinaus sind in der Bilanz weitere Erstattungsforderungen in Höhe von 640 TEUR (Vorjahr: 707 TEUR) bilanziert.
In den sonstigen Rückstellungen sind Zinsen in Höhe von 28 TEUR berücksichtigt worden (Vorjahr: 37 TEUR).
RÜCKSTELLUNGEN 2020 (IN TEUR) | ||||||||||||||||
ANFANGS- | VERÄNDERUNG | VER- | AUF- | ZUFÜHRUNG/ | WÄHRUNGS- | END- | ||||||||||
Verpflichtungen aus | 34.462 | -134 | 24.869 | 3.515 | 30.040 | -68 | 35.916 | |||||||||
Kosten der Belegschaft | 25.986 | -527 | 22.173 | 765 | 21.624 | -124 | 24.021 | |||||||||
Übrige Rückstellungen | 15.642 | -1.833 | 9.237 | 941 | 15.358 | -183 | 18.806 | |||||||||
Summe | 76.090 | -2.494 | 56.279 | 5.221 | 67.022 | -375 | 78.743 | |||||||||
Die Verpflichtungen aus Absatz und Beschaffung enthalten Rückstellungen für Gewährleistungen aufgrund rechtlicher oder faktischer Verpflichtungen, Verpflichtungen für Kundenboni und Erlösschmälerungen sowie geschätzte Werte für erwartete Rechnungen. Die Kosten der Belegschaft werden gebildet für Zeitguthaben der Belegschaft, Jubiläen, Altersteilzeit, Abfindungen und ähnliche Verpflichtungen. Die übrigen Rückstellungen betreffen eine Vielzahl von möglichen Einzelrisiken, die hinsichtlich ihres wahrscheinlichen Eintritts bewertet wurden. Nennenswerte zu erwartende Erstattungen im Zusammenhang mit nach IAS 37 bilanzierten Verpflichtungen liegen nicht vor.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 12 |
FINANZSCHULDEN/ENTWICKLUNG (IN TEUR) | |||||||||||||
1.1.2020 | ZAHLUNGSWIRKSAM | ZAHLUNGSUNWIRKSAM | 31.12.2020 | ||||||||||
erstmalige Bilanzierung | Änderung Konsolidierungskreis | Wechselkursänderung | |||||||||||
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 361.694 | -21.282 | 0 | 0 | -7 | 340.405 | |||||||
Verbindlichkeiten aus Leasing | 74.520 | -19.569 | 33.177 | -1.557 | -451 | 86.120 | |||||||
Schuldscheindarlehen | 245.172 | 41.917 | 0 | 0 | 0 | 287.089 | |||||||
Summe Finanzschulden | 681.386 | 1.066 | 33.177 | -1.557 | -458 | 713.614 | |||||||
1.1.2019 | ZAHLUNGSWIRKSAM | ZAHLUNGSUNWIRKSAM | 31.12.2019 | ||||||||||
erstmalige Bilanzierung | Änderung Konsolidierungskreis | Wechselkursänderung | |||||||||||
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 358.829 | -634 | 0 | 3.444 | 55 | 361.694 | |||||||
Verbindlichkeiten aus Leasing | 5.323 | -21.732 | 90.904 | 0 | 25 | 74.520 | |||||||
Schuldscheindarlehen | 228.254 | 16.918 | 0 | 0 | 0 | 245.172 | |||||||
Summe Finanzschulden | 592.406 | -5.448 | 90.904 | 3.444 | 80 | 681.386 | |||||||
FINANZSCHULDEN/DERIVATE (IN TEUR) | ||||||||||
31.12.2020 | RÜCKZAHLUNGSVERPFLICHTUNG | |||||||||
1 JAHR | ÜBER 1 | ÜBER 5 JAHRE | ||||||||
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | ||||||||||
in Konzernwährung Euro | 338.883 | 98.772 | 219.460 | 20.651 | ||||||
in südafrikanischen Rand | 1.522 | 1.522 | 0 | 0 | ||||||
Verbindlichkeiten aus Leasing | 86.120 | 16.465 | 53.430 | 16.225 | ||||||
Schuldscheindarlehen | 287.089 | 43.082 | 158.007 | 86.000 | ||||||
Summe Finanzschulden | 713.614 | 159.841 | 430.897 | 122.876 | ||||||
Derivate Nennwerte | 209.083 | 53.823 | 137.961 | 17.299 | ||||||
31.12.2019 | RÜCKZAHLUNGSVERPFLICHTUNG | |||||||||
1 JAHR | ÜBER 1 | ÜBER 5 JAHRE | ||||||||
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | ||||||||||
in Konzernwährung Euro | 360.088 | 99.765 | 232.549 | 27.774 | ||||||
in Schweizer Franken | 269 | 269 | 0 | 0 | ||||||
in übrigen Währungen | 1.337 | 958 | 379 | 0 | ||||||
Verbindlichkeiten aus Leasing | 74.520 | 15.971 | 38.193 | 20.356 | ||||||
Schuldscheindarlehen | 245.172 | 18.082 | 162.947 | 64.143 | ||||||
Summe Finanzschulden | 681.386 | 135.045 | 434.068 | 112.273 | ||||||
Derivate Nennwerte | 238.587 | 44.401 | 154.803 | 39.383 | ||||||
13 |
IN TEUR | 31.12.2020 | KURZFRISTIG | LANGFRISTIG | 31.12.2019 | KURZFRISTIG | LANGFRISTIG | ||||||||
Verbindlichkeiten gegenüber Fremdgesellschafter | 30.683 | 13.167 | 17.516 | 58.948 | 40.662 | 18.286 | ||||||||
Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich | 19.344 | 19.344 | 0 | 19.760 | 19.760 | 0 | ||||||||
Derivative Finanzinstrumente | 4.279 | 4.279 | 0 | 6.255 | 6.255 | 0 | ||||||||
Erhaltene Anzahlungen | 9.709 | 9.491 | 218 | 18.858 | 18.388 | 470 | ||||||||
Vertragsverpflichtungen | 25.315 | 25.315 | 0 | 30.846 | 30.846 | 0 | ||||||||
Sonstige Steuerverbindlichkeiten | 9.572 | 9.572 | 0 | 11.866 | 11.866 | 0 | ||||||||
Abgrenzung periodenfremder Zahlungen | 3.042 | 2.784 | 258 | 2.198 | 1.837 | 361 | ||||||||
Investitionszuschüsse | 1.604 | 0 | 1.604 | 1.752 | 0 | 1.752 | ||||||||
Kundengutschriften | 5.992 | 5.992 | 0 | 8.784 | 8.784 | 0 | ||||||||
Übrige sonstige Verbindlichkeiten | 4.774 | 4.231 | 543 | 2.199 | 1.698 | 501 | ||||||||
Summe | 114.314 | 94.175 | 20.139 | 161.466 | 140.096 | 21.370 | ||||||||
Die Verbindlichkeiten gegenüber Fremdgesellschafter beinhalten mit 18.990 TEUR (Vorjahr: 40.266 TEUR) bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten, bewertet zum beizulegenden Zeitwert, soweit die Minderheitsgesellschafter durch Kündigung des Gesellschaftsvertrags oder aufgrund von Optionsvereinbarungen ihre Anteile INDUS andienen können. Im Geschäftsjahr sind keine neuen Kaufpreisverbindlichkeiten zugegangen, 2.380 TEUR sind als Aufwand erfasst worden und 22.336 TEUR sind im Wesentlichen durch Auszahlungen an die Fremdgesellschafter abgegangen. Die Kaufpreisverbindlichkeiten schwanken entsprechend der prozentualen Veränderung im operativen Ergebnis (EBIT), teilweise begrenzt durch Ober- und Untergrenzen.
1 |
Sonstige angaben
Für den Neuerwerb von Beteiligungen wurden folgende Kaufpreise gezahlt:
IN TEUR | 2020 | 2019 | ||||
Zahlungswirksame Vorgänge aus Neuerwerben von Beteiligungen | 0 | -34.947 | ||||
abzgl. erworbene Finanzmittel | 0 | 5.759 | ||||
Nettokaufpreis | 0 | -29.188 | ||||
Die liquiden Mittel enthalten Konten mit eingeschränkter Verfügungsmacht in Höhe von 400 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR). Investitions- und Finanzierungsvorgänge in Höhe von 494 TEUR (Vorjahr: 777 TEUR), welche nicht zu einer Veränderung der liquiden Mittel führten, sind nicht Bestandteil der Kapitalflussrechnung.
Im Geschäftsjahr sind 21.364 TEUR (Vorjahr: 23.820 TEUR) für Leasingverhältnisse (Zins- und Tilgung) gezahlt worden.
Zum 30. Juni 2020 und zum 30. September 2020 wurde eine Enkeltochter im Segment Fahrzeugtechnik als Veräußerungsgruppe bilanziert, die entsprechenden Vermögenswerte und Schulden der Veräußerungsgruppe wurden in die separaten Bilanzpositionen „zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ und „Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten“ umgegliedert.
Aufgrund der geänderten Marktlage kann die Veräußerung der Gesellschaft innerhalb der nächsten zwölf Monate nicht mehr als höchstwahrscheinlich angesehen werden, sodass die Veräußerungsgruppe nicht mehr als „zur Veräußerung gehalten“ zu klassifizieren ist. Die zugehörigen langfristigen Vermögenswerte wurden zum 31. Dezember 2020 mit den fortgeführten Buchwerten bewertet. Die Reklassifizierung hat keine Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung oder das sonstige Ergebnis. Ebenso erfolgte der unterjährige Ausweis ohne Effekte auf das Ergebnis.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 2 |
SEGMENTINFORMATIONEN FÜR DIE GESCHÄFTSBEREICHE
SEGMENTBERICHT NACH IFRS 8 (IN TEUR) | ||||||||||||||||||
BAU/ | FAHRZEUG- | MASCHINEN- | MEDIZIN- UND | METALL- | SUMME | ÜBERLEITUNG | KONZERN- | |||||||||||
2020 | ||||||||||||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | ||||||||||||||||||
aus Verträgen mit Kunden | 347.643 | 241.701 | 232.175 | 136.819 | 393.566 | 1.351.904 | -242 | 1.351.662 | ||||||||||
nach der zeitraumbezogenen Methode | 36.321 | 19.836 | 136.876 | 0 | 0 | 193.033 | 0 | 193.033 | ||||||||||
aus Dienstleistungsverträgen | 58 | 7.619 | 948 | 5.234 | 0 | 13.859 | 0 | 13.859 | ||||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | 384.022 | 269.156 | 369.999 | 142.053 | 393.566 | 1.558.796 | -242 | 1.558.554 | ||||||||||
Umsatzerlöse mit Konzerngesellschaften | 35.493 | 73.697 | 64.960 | 16.120 | 54.519 | 244.789 | -244.789 | 0 | ||||||||||
Umsatzerlöse | 419.515 | 342.853 | 434.959 | 158.173 | 448.085 | 1.803.585 | -245.031 | 1.558.554 | ||||||||||
Segmentergebnis (EBIT) | 64.475 | -87.840 | 31.418 | 10.209 | 14.363 | 32.625 | -7.545 | 25.080 | ||||||||||
Abschreibungen | -15.419 | -61.132 | -22.447 | -10.160 | -22.555 | -131.713 | -917 | -132.630 | ||||||||||
davon planmäßig | -15.419 | -27.363 | -20.147 | -10.160 | -18.072 | -91.161 | -917 | -92.078 | ||||||||||
davon Wertminderungen | 0 | -33.769 | -2.300 | 0 | -4.483 | -40.552 | 0 | -40.552 | ||||||||||
Segment-EBITDA | 79.894 | -26.708 | 53.865 | 20.369 | 36.918 | 164.338 | -6.628 | 157.710 | ||||||||||
Ergebnis aus Equity-Bewertung | -79 | -194 | 1.060 | 0 | 0 | 787 | 0 | 787 | ||||||||||
0 | ||||||||||||||||||
Investitionen | 18.123 | 17.988 | 4.111 | 6.230 | 6.885 | 53.337 | 165 | 53.502 | ||||||||||
davon Unternehmenserwerbe | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||||
davon At-Equity | 0 | 1.014 | 0 | 0 | 0 | 1.014 | 0 | 1.014 | ||||||||||
31.12.2020 | ||||||||||||||||||
At-Equity-bewertete Anteile | 4.080 | 720 | 2.727 | 0 | 0 | 7.527 | 0 | 7.527 | ||||||||||
Geschäfts- und Firmenwert | 115.759 | 21.913 | 150.581 | 69.639 | 23.040 | 380.932 | 0 | 380.932 | ||||||||||
BAU/ | FAHRZEUG- | MASCHINEN- | MEDIZIN- UND | METALL- | SUMME | ÜBERLEITUNG | KONZERN- | |||||||||||
2019 | ||||||||||||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | ||||||||||||||||||
aus Verträgen mit Kunden | 332.410 | 326.400 | 253.391 | 154.164 | 408.589 | 1.474.954 | 92 | 1.475.046 | ||||||||||
nach der zeitraumbezogenen Methode | 56.402 | 14.456 | 180.156 | 0 | 0 | 251.014 | 0 | 251.014 | ||||||||||
aus Dienstleistungsverträgen | 59 | 9.437 | 1.073 | 5.552 | 618 | 16.739 | 0 | 16.739 | ||||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | 388.871 | 350.293 | 434.620 | 159.716 | 409.207 | 1.742.707 | 92 | 1.742.799 | ||||||||||
Umsatzerlöse mit Konzerngesellschaften | 35.329 | 81.282 | 77.053 | 19.004 | 62.486 | 275.154 | -275.154 | 0 | ||||||||||
Umsatzerlöse | 424.200 | 431.575 | 511.673 | 178.720 | 471.693 | 2.017.861 | -275.062 | 1.742.799 | ||||||||||
Segmentergebnis (EBIT) | 63.013 | -35.799 | 54.585 | 18.616 | 25.771 | 126.186 | -8.290 | 117.896 | ||||||||||
Abschreibungen | -13.960 | -44.842 | -18.436 | -9.324 | -20.301 | -106.863 | -947 | -107.810 | ||||||||||
davon planmäßig | -13.960 | -27.578 | -18.436 | -9.324 | -20.301 | -89.599 | -947 | -90.546 | ||||||||||
davon Wertminderungen | 0 | -17.264 | 0 | 0 | 0 | -17.264 | 0 | -17.264 | ||||||||||
Segment-EBITDA | 76.973 | 9.043 | 73.021 | 27.940 | 46.072 | 233.049 | -7.343 | 225.706 | ||||||||||
Ergebnis aus Equity-Bewertung | 152 | 14 | 518 | 0 | 0 | 684 | 0 | 684 | ||||||||||
Investitionen | 18.755 | 22.752 | 30.914 | 4.943 | 25.064 | 102.428 | 5.010 | 107.438 | ||||||||||
davon Unternehmenserwerbe | 0 | 0 | 22.287 | 0 | 6.901 | 29.188 | 0 | 29.188 | ||||||||||
davon At-Equity | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||||
31.12.2019 | ||||||||||||||||||
At-Equity-bewertete Anteile | 4.159 | 0 | 2.792 | 0 | 0 | 6.951 | 0 | 6.951 | ||||||||||
Geschäfts- und Firmenwert | 115.722 | 51.259 | 153.232 | 69.639 | 25.317 | 415.169 | 0 | 415.169 | ||||||||||
ÜBERLEITUNGSRECHNUNG (IN TEUR) | ||||||
2020 | 2019 | |||||
Segmentergebnis (EBIT) | 32.625 | 126.186 | ||||
Nicht zugeordnete Bereiche inkl. AG | -7.554 | -8.485 | ||||
Konsolidierungen | 9 | 195 | ||||
Finanzergebnis | -15.446 | -18.922 | ||||
Ergebnis vor Steuern | 9.634 | 98.974 | ||||
1 |
Die Gliederung der Segmente entspricht unverändert dem aktuellen Stand der internen Berichterstattung. Die Zuordnung der Gesellschaften zu den Segmenten wird durch deren Absatzmärkte bestimmt, wenn der ganz überwiegende Sortimentsanteil in diesem Marktumfeld abgesetzt wird (Fahrzeugtechnik, Medizin- und Gesundheitstechnik). Sonst wird auf gemeinsame Merkmale der Produktionsstruktur abgestellt (Bau/Infrastruktur, Maschinen- und Anlagenbau, Metalltechnik). Die Überleitungen enthalten die Werte der Holding, nicht operativer Einheiten ohne Segmentzuordnung sowie die Konsolidierungen. Hinsichtlich der den Segmentumsätzen zugrunde liegenden Produkte und Dienstleistungen verweisen wir auf die entsprechenden Ausführungen im Lagebericht.
Die zentrale Steuerungsgröße der Segmente ist das operative Ergebnis (EBIT), entsprechend der Definition im Konzernabschluss. Die Segmentinformationen sind in Übereinstimmung mit den Ausweis- und Bewertungsmethoden, die bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewandt wurden, ermittelt. Die Verrechnungspreise zwischen den Segmenten beruhen auf Marktpreisen.
SEGMENTINFORMATIONEN FÜR DIE REGIONEN
Die Regionalisierung des Umsatzes bezieht sich auf die Absatzmärkte. Aufgrund der vielfältigen Auslandsaktivitäten ist eine weitere Aufgliederung nach Ländern nicht sinnvoll, da außerhalb von Deutschland kein Land 10 % des Konzernumsatzes erreicht.
Die langfristigen Vermögenswerte, abzüglich latenter Steuern und Finanzinstrumente, beziehen sich auf den Sitz der Gesellschaften. Eine weitere Differenzierung ist ebenfalls nicht sinnvoll, da sich der Sitz der Gesellschaften überwiegend in Deutschland befindet.
Aufgrund der Diversifikationspolitik von INDUS existieren weder einzelne Produkt- oder Dienstleistungsgruppen noch einzelne Kunden, die einen Anteil von mehr als 10 % am Umsatz erreichen.
IN TEUR | KONZERN | INLAND | EU | DRITTLAND | ||||||
2020 | ||||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | 1.558.554 | 801.805 | 346.678 | 410.071 | ||||||
31.12.2020 | ||||||||||
Langfristige Vermögenswerte abzüglich latenter Steuern und Finanzinstrumente | 978.713 | 830.743 | 57.378 | 90.592 | ||||||
2019 | ||||||||||
Umsatzerlöse mit externen Dritten | 1.742.799 | 890.190 | 374.341 | 478.268 | ||||||
31.12.2019 | ||||||||||
Langfristige Vermögenswerte abzüglich latenter Steuern und Finanzinstrumente | 1.032.789 | 873.328 | 56.787 | 102.674 | ||||||
Konzernabschluss - Konzernanhang | 2 |
FINANZINSTRUMENTE 31.12.2020 | (IN TEUR) | |||||||||||
BILANZANSATZ | NICHT IM | FINANZ- | DAVON ZUM | DAVON ZU FORTGEFÜHRTEN ANSCHAFFUNGSKOSTEN BEWERTET | ||||||||
Finanzanlagen | 7.130 | 0 | 7.130 | 2.509 | 4.621 | |||||||
Liquide Mittel | 194.701 | 0 | 194.701 | 0 | 194.701 | |||||||
Forderungen | 161.943 | 10.699 | 151.244 | 0 | 151.244 | |||||||
Sonstige Vermögenswerte | 24.317 | 12.914 | 11.403 | 145 | 11.258 | |||||||
Finanzinstrumente: Aktiva | 388.091 | 23.613 | 364.478 | 2.654 | 361.824 | |||||||
Finanzschulden | 713.614 | 0 | 713.614 | 0 | 713.614 | |||||||
Verbindlichkeiten | 48.926 | 0 | 48.926 | 0 | 48.926 | |||||||
Sonstige Verbindlichkeiten | 114.314 | 52.090 | 62.224 | 23.269 | 38.955 | |||||||
Finanzinstrumente: Passiva | 876.854 | 52.090 | 824.764 | 23.269 | 801.495 | |||||||
FINANZINSTRUMENTE 31.12.2019 | (IN TEUR) | |||||||||||
BILANZANSATZ | NICHT IM | FINANZ- | DAVON ZUM | DAVON ZU FORTGEFÜHRTEN | ||||||||
Finanzanlagen | 6.366 | 0 | 6.366 | 2.482 | 3.884 | |||||||
Liquide Mittel | 135.120 | 0 | 135.120 | 0 | 135.120 | |||||||
Forderungen | 202.527 | 19.470 | 183.057 | 0 | 183.057 | |||||||
Sonstige Vermögenswerte | 24.416 | 13.078 | 11.338 | 34 | 11.304 | |||||||
Finanzinstrumente: Aktiva | 368.429 | 32.548 | 335.881 | 2.516 | 333.365 | |||||||
Finanzschulden | 681.386 | 0 | 681.386 | 0 | 681.386 | |||||||
Verbindlichkeiten | 55.931 | 0 | 55.931 | 0 | 55.931 | |||||||
Sonstige Verbindlichkeiten | 161.466 | 68.717 | 92.749 | 46.521 | 46.228 | |||||||
Finanzinstrumente: Passiva | 898.783 | 68.717 | 830.066 | 46.521 | 783.545 | |||||||
Der beizulegende Zeitwert der Finanzschulden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, beträgt 732.962 TEUR (Vorjahr: 692.259 TEUR). Der beizulegende Zeitwert aller weiteren Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wurden, entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten oder weicht nur unwesentlich davon ab.
3 |
FINANZINSTRUMENTE NACH GESCHÄFTSMODELL GEM. IFRS 9 (IN TEUR) | |||||||||||||
BUCHWERTE | NETTOGEWINNE/-VERLUSTE | ||||||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 2020 | 2019 | ||||||||||
Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet | 145 | 34 | 111 | -370 | |||||||||
Finanzielle Vermögenswerte zu Anschaffungskosten bewertet | 361.824 | 333.365 | -5.296 | -1.489 | |||||||||
Finanzielle Vermögenswerte, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet | 2.509 | 2.482 | 0 | 0 | |||||||||
Finanzinstrumente: Aktiva | 364.478 | 335.881 | -5.185 | -1.859 | |||||||||
Finanzielle Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet | 18.990 | 40.273 | 0 | 0 | |||||||||
Finanzielle Verbindlichkeiten zu | 801.495 | 783.545 | -1.329 | 172 | |||||||||
Derivate mit Sicherungsbeziehung, Hedge Accounting | 4.279 | 6.248 | 0 | 0 | |||||||||
Finanzinstrumente: Passiva | 824.764 | 830.066 | -1.329 | 172 | |||||||||
Die Gewinne und Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Devisentermingeschäften sind in der Kategorie „Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ enthalten. Das Nettoergebnis der „Finanziellen Vermögenswerte zu Anschaffungskosten bewertet“ resultiert im Wesentlichen aus Wertberichtigungen auf Forderungen sowie Kursgewinnen und –verlusten aus der Umrechnung von Fremdwährungsforderungen. Die Gewinne und Verluste der Kategorie „Finanzielle Vermögenswerte, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ beinhalten Erträge/Aufwendungen aus Eigenkapitalinstrumenten, die in dieser Bewertungskategorie ausgewiesen sind.
In der Kategorie „Finanzielle Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ werden Verluste aus Devsentermingeschäften und ggf. Verluste aufgrund der Ineffektivität von Derivaten erfasst. Die Aufwendungen der Kategorie „Finanzielle Verbindlichkeiten zu Anschaffungskosten bewertet“ beinhaltet Kursgewinne und –verluste aus der Umrechnung von Fremdwährungsverbindlichkeiten.
Die Gesamtzinserträge für Finanzinstrumente, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden betragen 234 TEUR (Vorjahr: 270 TEUR). Die entsprechenden Gesamtzinsaufwendungen betragen 16.030 TEUR (Vorjahr: 15.141 TEUR).
ART UND AUSMAß VON RISIKEN, DIE SICH AUS FINANZINSTRUMENTEN ERGEBEN
Grundsätze des finanziellen Risikomanagements
Entsprechend der Philosophie der INDUS Holding AG liegen die Einschätzung und das Management der operativen Risiken in der Verantwortung der einzelnen Gesellschaften und ihrer Geschäftsführer. Auf Basis der lokalen Risikoeinschätzung und der Investitions- und Finanzpläne der jeweiligen Beteiligung ermittelt und überwacht die Holding den gesamten Finanzbedarf. Grundsätzlich werden die Risiken besichert, die Auswirkungen auf den Cashflow des Konzerns haben. Die Sicherung erfolgt durch originäre und derivative Finanzinstrumente; letztere werden ausschließlich zu Sicherungszwecken abgeschlossen.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 4 |
Risikomanagement und Finanzderivate
Die INDUS-Gruppe unterhält ein leistungsfähiges Risikomanagementsystem zur Früherkennung wirtschaftlicher Risiken, dessen Schwerpunkt auf den substanziellen Problemstellungen eines diversifizierten Beteiligungsportfolios beruht. Darin eingebettet sind die spezifischen Fragestellungen des finanziellen Risikomanagements gemäß der Definition nach IFRS 7. Die Grundzüge der Finanzpolitik werden jährlich vom Vorstand festgelegt und vom Aufsichtsrat überwacht. Hinsichtlich weiterer Details wird auf die Ausführungen im Lagebericht verwiesen.
Liquiditätsrisiko
Das Liquidtätsrisiko besteht darin, dass aufgrund von nicht vorhandenen Zahlungsmitteln zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht geleistet werden können. Die Liquidität der INDUS-Gruppe wird durch das Treasury der INDUS Holding AG anhand von Liquiditätsmeldungen überwacht.
Die einzelnen Beteiligungen finanzieren sich grundsätzlich selbst aus ihren operativen Ergebnissen. Je nach Liquiditätssituation erfolgen Transfers zwischen der INDUS Holding AG und den Beteiligungen. Die INDUS-Gruppe verfügt über ausreichende liquide Mittel, die die Handlungsfähigkeit zu jedem Zeitpunkt sicherstellen (2020: 194.701 TEUR, Vorjahr: 135.120 TEUR). Darüber hinaus existieren nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von 83.620 TEUR (Vorjahr: 79.408 TEUR).
Die breit diversifizierte Fremdfinanzierung verhindert eine Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern. Durch vorhandene Liquidität und feste Finanzierungszusagen können sich bietende Chancen jederzeit wahrgenommen werden. Die langfristige und in Tranchen angelegte Finanzierung mit revolvierender Neufinanzierung begrenzt das Finanzierungsrisiko. Im Geschäftsjahr 2020 wurde ein Schuldscheindarlehen mit einer Nachhaltigkeitskomponente (ESG-linked) in Höhe von 60.000 TEUR aufgenommen (Vorjahr: 0 TEUR). Die Verzinsung des Schuldscheindarlehen ist an das Nachhaltigkeitsrating gekoppelt.
Unter Berücksichtigung der am Abschlussstichtag fixierten Konditionen für Finanzinstrumente wurden folgende Zahlungsmittelabflüsse ermittelt, die in die langfristig angelegte Finanzplanung der INDUS-Gruppe eingehen:
ZAHLUNGSMITTELABFLUSS (IN TEUR) | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||||||||||
1 JAHR | ÜBER 1 BIS | ÜBER | 1 JAHR | ÜBER 1 BIS | ÜBER | |||||||||
Zinsderivate | 1.804 | 3.385 | 170 | 1.879 | 4.816 | 521 | ||||||||
Summe Derivative Finanzinstrumente | 1.804 | 3.385 | 170 | 1.879 | 4.816 | 521 | ||||||||
Finanzschulden | 171.350 | 455.247 | 135.212 | 147.109 | 459.992 | 125.435 | ||||||||
- davon Verbindlichkeiten aus Leasing | 18.974 | 58.439 | 16.908 | 17.679 | 41.340 | 21.644 | ||||||||
Verbindlichkeiten aus | 48.926 | 0 | 0 | 55.931 | 0 | 0 | ||||||||
Sonstige Verbindlichkeiten | 89.896 | 18.536 | 1.604 | 133.842 | 19.617 | 1.752 | ||||||||
Summe Finanzinstrumente | 310.172 | 473.783 | 136.816 | 336.882 | 479.609 | 127.187 | ||||||||
Die Zahlungsströme bestehen aus Tilgungszahlungen und den entsprechenden Zinsen. Die summierten Zahlungsströme von Finanzschulden und Zinsderivaten ergeben den Zahlungsstrom von entsprechenden Festzinskrediten.
5 |
Ausfallrisiko
Als Ausfallrisiko wird das Risiko finanzieller Verluste aufgrund von einer Nicht oder Teilbegleichung bestehender Forderungen verstanden.
Im Finanzierungsbereich der INDUS werden nur Kontrakte mit Kontrahenten erster Bonität abgeschlossen. Im operativen Bereich erfolgt eine dezentrale laufende Überwachung durch die Beteiligungen. Ausfallrisiken wird durch adäquate Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Bilanzansatz der selbst ausgereichten Kredite und Forderungen, bei Derivaten der Summe ihrer positiven Marktwerte.
Durch die Eigenständigkeit der Unternehmen der INDUS-Gruppe, die ihre Aktivitäten auf verschiedenen Märkten und mit unterschiedlichen Produkten entfalten, wird eine breite Streuung des unternehmerischen Risikos erreicht.
Eine Konzentration von Ausfallrisiken aus Geschäftsbeziehungen resultiert aus der oligopolistischen Struktur der Kunden im Segment Fahrzeugtechnik. Bezogen auf den Gesamtbestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen existieren 7 Kunden (Vorjahr: 8) mit einem Anteil von jeweils mehr als 1 %. Das entspricht einem Anteil von ca. 16 % an den Offenen Posten im Konzernabschluss (Vorjahr: ca. 21 %). Der Umsatzanteil der TOP-10-Kunden betrug ca. 20 % vom Konzernumsatz (Vorjahr: ca. 23 %).
Weiterhin bestehen Forderungen gegen Kunden und assoziierte Unternehmen, die überfällig sind, aber nicht einzeln wertberichtigt wurden. Im Laufzeitband bis drei Monate treten in der Regel keine wesentlichen Zahlungsausfälle ein, da die Überfälligkeiten überwiegend auf zeitlichen Buchungsunterschieden beruhen. Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten am Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als ausgefallen betrachtet, wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Schuldner ihrer Zahlungsverpflichtung nachkommen. Die ist insbesondere bei Insolvenzverfahren oder bei Rechtsstreitigkeiten ohne Aussicht auf Erfolg gegeben. Die erwarteten Ausfälle berechnen sich anhand der Erfahrungen aus der Vergangenheit unter Berücksichtigung der Erwartungen für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Für alle weiteren finanziellen Vermögenswerte wird das Ausfallrisiko als sehr gering angesehen.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 6 |
FORDERUNGEN AN KUNDEN UND ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN SOWIE VERTRAGSVERMÖGENSWERTE (IN TEUR) | ||||||
2020 | 2019 | |||||
Buchwert Bilanz | 161.943 | 202.527 | ||||
darin enthaltene Wertminderung | 5.946 | 7.882 | ||||
Bruttowert der Forderungen vor Wertminderung | 167.889 | 210.409 | ||||
davon zum Abschlussstichtag | ||||||
weder wertgemindert noch überfällig | 134.556 | 157.038 | ||||
nicht wertgemindert und in folgenden Zeitbändern überfällig | ||||||
weniger als 3 Monate | 21.432 | 37.660 | ||||
zwischen 3 und 6 Monaten | 3.596 | 3.866 | ||||
zwischen 6 und 9 Monaten | 1.086 | 960 | ||||
zwischen 9 und 12 Monaten | 564 | 773 | ||||
mehr als 12 Monate | 1.460 | 1.933 | ||||
Die folgende Tabelle enthält Informationen zu dem geschätzen Ausfallrisiko und den erwarteten Verlusten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:
AUSFALLRISIKO FORDERUNGEN (IN TEUR) | ||||||||||
Verlustrate | Brutto- | Erwarteter Verlust | Beeinträchtigte | |||||||
Nicht überfällig und 1 bis < 3 Monate überfällig | 0,94% | 155.988 | 1.459 | Nein | ||||||
3 bis < 6 Monate überfällig | 8,18% | 3.596 | 294 | Nein | ||||||
6 bis < 9 Monate überfällig | 7,55% | 1.086 | 82 | Nein | ||||||
9 bis < 12 Monate überfällig | 6,21% | 564 | 35 | Nein | ||||||
> 12 Monate überfällig | 5,41% | 1.460 | 79 | Ja | ||||||
Das erwartete Ausfallrisiko wird anhand von vergangenheitsbezogenen Daten, insbesondere historische Ausfallquoten, ermittelt. Ist mit einer Erhöhung oder Reduzierung der Forderungsausfälle in der Zukunft zu rechnen, so erfolgt eine entsprechende Berücksichtigung bei der Bemessung der erwarteten Ausfälle.
Bei der Ermittlung des Ausfallrisikos werden die Geschäftsmodelle, die Kunden sowie das wirtschaftliche, politische und geographische Umfeld betrachtet. Daher legen die einzelnen Konzernunternehmen spezifische Ausfallraten zugrunde.
Zinsrisiko
Die INDUS Holding AG sichert und koordiniert die Finanzierung und Liquidität der Gruppe. Im Vordergrund steht die Finanzierung des langfristig ausgerichteten Beteiligungsportfolios. Zum Einsatz gelangen festverzinsliche Finanzierungen oder variabel verzinsliche Finanzierungen, die per Zinsswaps in festverzinsliche Finanzierungen transferiert werden.
7 |
Änderungen der Zinssätze könnten Marktwert und Cashflow von Finanzinstrumenten beeinflussen. Die Berechnung dieser Auswirkungen erfolgt durch eine Sensitivitätsanalyse, bei der die relevanten Zinsstrukturkurven jeweils um 100 Basispunkte parallel verschoben werden. Die Auswirkungen werden ermittelt für die fixierten Konditionen des am Abschlussstichtag vorliegenden Bestands an Finanzinstrumenten.
Die Veränderung von Marktwerten hat Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, abhängig von den Bewertungskategorien der zugrunde liegenden Finanzinstrumente. Die folgende Tabelle zeigt die Zinssensitivität bei einer parallelen Verschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basispunkte (BP):
SENSITIVITÄTSANALYSE MARKTWERTRISIKO (IN TEUR) | ||||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||||||
+ 100 BP | - 100 BP | + 100 BP | - 100 BP | |||||||
Marktwerte Derivate | 4.598 | -4.834 | 3.684 | -3.877 | ||||||
davon Eigenkapital/Hedges | 4.598 | -4.834 | 3.684 | -3.877 | ||||||
davon GuV-Zinsaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||
Marktwerte Kredite | 11.571 | -12.199 | 17.015 | -18.326 | ||||||
Summe Marktwerte | 16.169 | -17.033 | 20.699 | -22.203 | ||||||
Da wirtschaftlich betrachtet die Zinsänderungsrisiken fast vollständig abgesichert sind, würden sich Veränderungen des Zinsniveaus bei variabel verzinslichen Finanzschulden und derivativen Finanzinstrumenten kompensieren. Wesentliche Auswirkungen auf den zukünftigen Cashflow existieren somit nicht.
Währungsrisiko
Die Währungsrisiken resultieren im Wesentlichen aus der operativen Tätigkeit der Konzernunternehmen sowie aus Finanztransaktionen zwischen den ausländischen Beteiligungsunternehmen und der jeweiligen Muttergesellschaft. Die Risikoanalyse erfolgt auf Nettobasis, die Absicherung entsprechend der unternehmerischen Eigenverantwortung fallweise durch die Beteiligungen. Als Instrumente werden Devisentermingeschäfte und geeignete Optionsgeschäfte eingesetzt.
Auswirkungen von Währungsrisiken auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entstehen, wenn Finanzinstrumente in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft notieren. Wechselkursbedingte Risiken aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung bleiben unberücksichtigt. Da Währungssicherungen nicht formal als Sicherungsbeziehungen bilanziert werden, ergeben sich hieraus keine Auswirkungen auf die Rücklagen für Marktbewertungen von Finanzinstrumenten.
Unter der Annahme, dass am Abschlussstichtag die Umrechnungskurse aller Fremdwährungen gegenüber dem Euro um 10 % höher lägen, würde sich das Nettoergebnis aus Währungsumrechnung um - 4.631 TEUR verändern. (Vorjahr: - 4.182 TEUR). Haupteinfluss sind wie im Vorjahr die Netto-Forderungen in US-Dollar und Schweizer Franken.
BILANZIERUNG VON SICHERUNGSGESCHÄFTEN
Sicherungsinstrumente
Konzernabschluss - Konzernanhang | 8 |
Zum Abschlussstichtag liegen Währungssicherungen mit einem Nominalvolumen von 10.113 TEUR (Vorjahr: 2.338 TEUR) vor. Die Währungsabsicherungen betreffen Geschäfte in US-Dollar und britischen Pfund (Vorjahr: US-Dollar, Chinesischer Renminbi und Britischen Pfund). Die Sicherungskontrakte weisen einen Marktwert von 40 TEUR (Vorjahr: -104 TEUR) auf.
Zinssicherungen existieren mit einem Nominalvolumen von 198.828 TEUR (Vorjahr: 236.353 TEUR). Die Marktwerte betragen -4.279 TEUR (Vorjahr: -6.111 TEUR). Die Zinssicherungen betreffen in voller Höhe (Vorjahr: 161.353 TEUR) bereits bilanzierte Darlehensgeschäfte und somit verbleiben keine noch nicht bilanzierte, (Vorjahr: 75.000 TEUR) zukünftige hochwahrscheinliche Darlehensgeschäfte mit Zinsänderungsrisiko. Weitere Details zu Fälligkeiten und Laufzeiten finden sich bei der Berichterstattung zu den Finanzschulden.
Bilanzierung von Sicherungsgeschäften als Hedge Accounting
Von den oben dargestellten Sicherungsinstrumenten sind die folgenden Sicherungsinstrumente Teil eines bilanziellen Sicherungszusammenhangs (Hedge Accounting):
BILANZIERUNG VON SICHERUNGSGESCHÄFTEN GEM. IFRS 9 | |||||||||||||
31.12.2020 | Nominalbeträge | Buchwert der Sicherungsinstrumente | Bilanzposition | Veränderungen im Wert des Sicherungsinstruments, die im sonstigen Ergebnis erfasst wurden | |||||||||
Absicherung von Zahlungsströmen | |||||||||||||
Zinssicherungen | 198.828 | -4.279 | sonstige kurzf. Verb | 1.840 | |||||||||
Währungssicherungen | 0 | 0 | sonstige kurzf. Verb | 137 | |||||||||
Summe | -4.279 | 1.977 | |||||||||||
31.12.2019 | Nominalbeträge | Buchwert der Sicherungsinstrumente | Bilanzposition | Veränderungen im Wert des Sicherungsinstruments, die im sonstigen Ergebnis erfasst wurden | |||||||||
Absicherung von Zahlungsströmen | |||||||||||||
Zinssicherungen | 236.353 | -6.111 | sonstige kurzf. Verb | -1.216 | |||||||||
Währungssicherungen | 1.198 | -137 | sonstige kurzf. Verb | 24 | |||||||||
Summe | -6.248 | -1.192 | |||||||||||
Der durchschnittliche Zinssatz für die Zinssicherungen beträgt 0,94 % (Vorjahr 0,9 %). Zum Bilanzstichtag liegen keine Währungssicherungen vor. Die Währungssicherungen im Vorjahrsind ausschließlich in US $ erfolgt. Der durchschnittliche Wechselkurs der Währungssicherungen betrug 1 EUR =1,2523US $.
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ÜBERLEITUNGSRECHNUNG DER RÜCKLAGEN FÜR CASH FLOW HEDGES | |||||||||
Rücklage für Cash Flow Hedges | Latente Steuern für Cash Flow Hedges | ||||||||
Stand am 01. Januar 2019 | -5.056 | 820 | |||||||
Veränderungen beizulegender Zeitwert | |||||||||
Zinssicherungen | -1.216 | 191 | |||||||
Währungssicherungen | 24 | -7 | |||||||
Stand am 31. Dezember 2019 | -6.248 | 1.004 | |||||||
Stand am 01. Januar 2020 | -6.248 | 1.004 | |||||||
Veränderungen beizulegender Zeitwert | |||||||||
Zinssicherungen | 1.840 | -291 | |||||||
Währungssicherungen | 137 | -41 | |||||||
Stand am 31. Dezember 2020 | -4.271 | 672 | |||||||
Gestellte Sicherheiten für Finanzschulden sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
VERPFÄNDETE VERMÖGENSWERTE (IN TEUR) | ||||||
2020 | 2019 | |||||
Grundschulden | 18.146 | 20.828 | ||||
Sicherungsübereignung | 150 | 1.371 | ||||
Sonstige Sicherungen | 752 | 929 | ||||
Summe Sicherungen | 19.048 | 23.128 | ||||
Verpflichtungen aus Bürgschaften existieren in Höhe von 7.218 TEUR (Vorjahr: 7.785 TEUR). Dabei handelt es sich um Außenverpflichtungen der INDUS Holding AG, die diese im Zusammenhang mit den Geschäftsaktivitäten der Beteiligungen übernommen hat. Eine Inanspruchnahme der Bürgschaften durch die Begünstigten ist aus aktueller Sicht sehr unwahrscheinlich.
Die Verpflichtungen aus dem Bestellobligo für das Anlagevermögen belaufen sich auf 18.056 TEUR (Vorjahr: 14.094 TEUR), davon Sachanlagen 18.032 TEUR (Vorjahr: 13.983 TEUR) und für immaterielle Vermögenswerte 24 TEUR (Vorjahr: 111 TEUR). Zudem besteht eine Zahlungsverpflichtung aus einem mehrjährigen Kundenvertrag in Höhe von 1.500 TEUR (Vorjahr 0 TEUR).
Konzernabschluss - Konzernanhang | 10 |
MITGLIEDER DES MANAGEMENTS IN SCHLÜSSELPOSITIONEN UND NAHESTEHENDE PERSONEN
Entsprechend der Struktur der INDUS-Gruppe zählen zu den Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen der Aufsichtsrat 12 Mitglieder (Vorjahr: 12 Mitglieder), der Vorstand der INDUS Holding AG 4 Personen (2019: 4 Personen) sowie die Geschäftsführer der operativen Einheiten (2020: 113 Personen, Vorjahr: 116 Personen).
Bilanzierungspflichtige Pensionszusagen der INDUS Holding AG für Mitglieder des Vorstands existieren nicht.
ÜBERSICHT VERGÜTUNG (IN TEUR) | ||||||||||||
AUFWAND DER | DAVON | DAVON | DAVON | DAVON | ||||||||
2020 | ||||||||||||
Indus Holding AG | ||||||||||||
Aufsichtsrat | 751 | 751 | 0 | 0 | 0 | |||||||
Vorstand 2) | 2.810 | 2.460 | 350 | 0 | 0 | |||||||
Tochterunternehmen | ||||||||||||
Geschäftsführer | 20.220 | 19.514 | 0 | 0 | 706 | |||||||
Familienmitglieder | 196 | 196 | 0 | 0 | 0 | |||||||
Summe | 23.977 | 22.921 | 350 | 0 | 706 | |||||||
2019 | ||||||||||||
Indus Holding AG | ||||||||||||
Aufsichtsrat | 668 | 668 | 0 | 0 | 0 | |||||||
Vorstand 2) | 2.795 | 2.445 | 350 | 0 | 0 | |||||||
Tochterunternehmen | ||||||||||||
Geschäftsführer | 21.598 | 20.441 | 0 | 280 | 877 | |||||||
Familienmitglieder | 143 | 143 | 0 | 0 | 0 | |||||||
Summe | 25.204 | 23.697 | 350 | 280 | 877 | |||||||
1 SAR = Stock Appreciation Rights = virtuelle Aktienoptionen | ||||||||||||
2 für den Vorstand sind die gewährten Zuwendungen angegeben | ||||||||||||
Für die Arbeitsnehmervertreter im Aufsichtsrat bestehen daüber hinaus Arbeitsverträge mit den jeweiligen Beteiligungsunternehmen der INDUS.
VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS
11 |
Die Vergütung des Aufsichtsrats wurde von der außerordentlichen Hauptversammlung der INDUS Holding AG im November 2018 festgelegt. Sie ist in § 16. Absatz 1 und 2 der Satzung geregelt. Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält außer dem Ersatz seiner Auslagen für seine Tätigkeit im jeweils abgelaufenen Geschäftsjahr eine Grundvergütung in Höhe von unverändert 30 TEUR sowie ein Sitzungsgeld von 3 TEUR pro Sitzung. Der Vorsitzende erhält das Doppelte der beiden vorgenannten Beträge, der Stellvertreter das Eineinhalbfache. Jedes Mitglied eines Aufsichtsratsausschusses erhält außer dem Ersatz seiner Auslagen für seine Tätigkeit im jeweils abgelaufenen Geschäftsjahr eine Vergütung in Höhe von TEUR 5. Der Ausschussvorsitzende erhält das Doppelte des vorgenannten Betrages. Für den Aufsichtsrat bestehen keine Aktienoptionsprogramme und ähnliche wertpapierorientierte Anreizsysteme. Der Aufsichtsrat tagte 2020 siebenmal (Vorjahr: sechsmal).
VERGÜTUNG DES VORSTANDS
Der Long Term Incentive besteht aus sogenannten virtuellen Aktienoptionen (SAR, Stock Appreciation Rights). Ein SAR ist die Zusage einer Zahlung, deren Höhe sich nach der Differenz zwischen dem Basispreis des SAR und dem aktuellen Börsenkurs bei Ausübung des SAR bemisst. Der Basispreis des SAR entspricht dem Mittelwert der Schlusskurse im XETRA-Handel für die Aktie der Gesellschaft während der letzten 20 Handelstage vor dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option. Dem Vorstand wird jährlich eine Tranche von SARs gewährt. Bei Gewährung wird der Optionspreis des SAR ermittelt. Auf Basis des vertraglich vereinbarten Zielwertes ergibt sich daraus die Anzahl der zugeteilten SARs der Tranche. Die SARs sind ab ihrer Gewährung unverfallbar. Für die Optionsausübung jeder gewährten Tranche besteht eine Sperrfrist (vier Jahre). Die sich an die Sperrfrist anschließende Ausübungszeit beträgt zwei Jahre. Die Auszahlung einer Tranche kann nur erfolgen, wenn der Aktienkurs bei Ausübung über dem Basispreis des SAR der Tranche liegt und eine definierte Erfolgshürde (Mindestkurssteigerung von 12 % innerhalb der Sperrfrist) erreicht. Für die Auszahlung besteht eine Obergrenze (Cap) von 200 % des vertraglich vereinbarten Zielwertes.
Dem Vorstand werden in jährlichen Tranchen virtuelle Aktienoptionen gewährt, deren Stückzahl durch den Optionspreis im Ausgabezeitpunkt und den vertraglich bestimmten Zielwert bestimmt wird. Im Geschäftsjahr 2020 wurden 55.031 SAR (Vorjahr: 69.060) ausgegeben. Zum Zeitpunkt ihrer Gewährung betrug der beizulegende Zeitwert der SAR insgesamt 350 TEUR (Vorjahr: 350 TEUR). Der Bestand der bis zum 31. Dezember 2020 insgesamt gewährten SAR beträgt 268.505 Stück (Vorjahr: 216.756). Der ermittelte beizulegende Zeitwert der bisher insgesamt gewährten und noch nicht ausgeübten SAR betrug zum Bilanzstichtag 976 TEUR (Vorjahr: 636 TEUR). In dieser Höhe wurde im Jahresabschluss eine Rückstellung gebildet. Im Personalaufwand ist die Zuführung mit TEUR 386 (Vorjahr: TEUR 676) enthalten. Eine Auflösung in Höhe von 46 TEUR ist in den sonstigen betrieblichen Erträgen (Vorjahr: 17 TEUR). Im Geschäftsjahr sind Zahlungen aus den Aktienoptionen in Höhe 0 TEUR (Vorjahr: 494 TEUR) abgeflossen.
Die Zeitwertermittlung erfolgte mit dem Optionspreismodell von Black/Scholes und einer angemessenen Volatilität für INDUS sowie einem risikolosen Zinssatz unter Berücksichtigung der Deckelung der Auszahlungsansprüche.
Für den Fall, dass sich die Zusammensetzung des Aufsichtsrats wesentlich verändert (Change of Control), sind die Vorstandsmitglieder innerhalb eines Jahres zur außerordentlichen Kündigung des Anstellungsvertrags berechtigt. Im Falle der außerordentlichen Kündigung oder bei Abberufung des Vorstands innerhalb eines Jahres nach dem Change of Control, ohne dass ein wichtiger Grund im Sinne des § 626 BGB vorliegt, zahlt die Gesellschaft dem Vorstandsmitglied eine Abfindung. Diese bemisst sich nach der Gesamtvergütung einschließlich aller festen und variablen Vergütungsbestandteile und geldwerten Vorteile. Die Abfindung wird maximal für den Zeitraum bis zum vorgesehenen Beendigungszeitpunkt oder einer Laufzeit von zwei Jahren gezahlt, soweit der reguläre Beendigungszeitraum davon abweicht.
Die gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands der INDUS Holding AG setzen sich für das Geschäftsjahr 2020 sowie das Geschäftsjahr 2019 aus dem festen Grundgehalt (einschließlich steuerpflichtiger geldwerter Vorteile), der ergebnisabhängigen variablen Vergütung (Short-Term-Incentive-Programm) und der aktienorientierten Vergütung in Form von virtuellen Aktienoptionen (Long-Term-Incentive-Programm) zusammen.
Insgesamt sind den Vorständen 2.794 TEUR (Vorjahr: 2.908 TEUR) gewährt worden. Auf das Geschäftsjahr entfallen insgesamt 2.810 TEUR (Vorjahr: 2.795 TEUR), davon 1.720 TEUR auf die feste Vergütung (Vorjahr: 1.705 TEUR), 740 TEUR auf die kurzfristige variable Vergütung (Vorjahr: 740 TEUR) und 350 TEUR auf die virtuellen Aktienoptionen (Vorjahr: 350 TEUR). Auf das Vorjahr entfallen -16 TEUR (Vorjahr 113 TEUR) variable Vergütung. Zu den individualisierten Vorstandsvergütungen verweisen wir auf den Vergütungsteil innerhalb des Lageberichtes.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 12 |
SONSTIGE BEZIEHUNGEN
Geschäfte der INDUS-Gruppe mit Personen oder Unternehmen, die die INDUS-Gruppe beherrschen oder von ihr beherrscht werden, müssen angegeben werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen wurden. Nahestehende assoziierte Unternehmen sind die im Konzernabschluss nach der Equity-Methode bilanzierten Gesellschaften. Die weiteren Kategorien betreffen die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen, deren Familienmitglieder sowie deren zuzurechnenden Gesellschaften.
BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN (IN TEUR) | ||||||||||||
UMSATZ UND | WARENBEZUG | SONSTIGER | OFFENE | GEWÄHRTE | ||||||||
2020 | ||||||||||||
Nahestehende assoziierte Unternehmen | 3.775 | 82 | 61 | 1.595 | 839 | |||||||
Familienmitglieder von Geschäftsführern und | 0 | 87 | 63 | 0 | 0 | |||||||
Nicht beherrschende | 12.923 | 0 | 873 | 0 | 0 | |||||||
Geschäftsführer von | 0 | 0 | 172 | 0 | 0 | |||||||
Summe nahestehende | 16.698 | 169 | 1.169 | 1.595 | 839 | |||||||
2019 | ||||||||||||
Nahestehende assoziierte Unternehmen | 2.248 | 5 | 166 | 1.361 | 675 | |||||||
Familienmitglieder von Geschäftsführern | 0 | 157 | 58 | 1 | 0 | |||||||
Nicht beherrschende | 5.347 | 0 | 1.553 | 0 | 0 | |||||||
Geschäftsführer von | 2 | 0 | 527 | 46 | 0 | |||||||
Summe nahestehende | 7.597 | 162 | 2.304 | 1.408 | 675 | |||||||
Im Geschäftsjahr 2020 wurden aus einer Geschäftsbeziehung mit einem nahestehenden Unternehmen eines nicht beherrschenden Gesellschafters Umsatzerlöse in Höhe von 12.923 TEUR (Vorjahr: 5.347 TEUR) realisiert.
13 |
MITARBEITER IM DURCHSCHNITT DES GESCHÄFTSJAHRES | ||||||
2020 | 2019 | |||||
Mitarbeiter nach Regionen | ||||||
Deutschland | 7.588 | 7.885 | ||||
Europa (EU & Schweiz) | 1.531 | 1.516 | ||||
Übrige Welt | 1.525 | 1.455 | ||||
Gesamt | 10.644 | 10.856 | ||||
Mitarbeiter nach Segmenten | ||||||
Bau/Infrastruktur | 1.898 | 1.874 | ||||
Fahrzeugtechnik | 3.202 | 3.360 | ||||
Maschinen- und Anlagenbau | 2.243 | 2.180 | ||||
Medizin- und Gesundheitstechnik | 1.646 | 1.718 | ||||
Metalltechnik | 1.616 | 1.687 | ||||
Übrige | 39 | 37 | ||||
Gesamt | 10.644 | 10.856 | ||||
Das Honorar des Prüfers des Konzernabschlusses, Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft betrug für die Abschlussprüfungen 458 TEUR (Vorjahr: 407 TEUR), davon für Vorjahre 3 TEUR (Vorjahr: 13 TEUR), für sonstige Bestätigungen oder Bewertungsleistungen 55 TEUR (Vorjahr: 33 TEUR), davon für Vorjahre 5 TEUR (Vorjahr 3 TEUR), für Steuerberatungsleistungen 38 TEUR (Vorjahr 0 TEUR) und für sonstige Leistungen 0 TEUR (Vorjahr: 3 TEUR). Die Bestätigungsleistungen betreffen die prüferische Durchsicht des nicht finanziellen Berichts der INDUS-Gruppe und eine Covenantbestätigung.
Vorstand und Aufsichtsrat haben im Dezember 2020 gemäß § 161 AktG eine Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und diese den Aktionären auf der Webseite der INDUS Holding Aktiengesellschaft (http://www.indus.de) zugänglich gemacht.
Konzernabschluss - Konzernanhang | 14 |
In der beim elektronischen Handelsregister hinterlegten Aufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 313 HGB, die Bestandteil des Konzernanhangs ist, sind die Tochtergesellschaften bezeichnet, die die Befreiung von der Offenlegungspflicht nach § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB zum 31. Dezember 2020 in Anspruch nehmen.
Mit Wirkung vom 4. Januar 2021 hat die INDUS Holding AG sämtliche Anteile an der JST Jungmann Systemtechnik GmbH & Co. KG, Buxtehude, erworben.
Darüber hinaus gibt es keine weiteren Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die eine besondere Bedeutung für die INDUS-Gruppe haben.
15 |
Firma | Sitz | Durchgerechnete | Letzer | Anm. |
A. Verbundene Unternehmen (im Konzernabschluss nach IFRS 10 konsolidiert) | ||||
A.V.E.C. American Veneer Edgebanding Company, Inc. | Heath/Vereinigte Staaten | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Ability Products, Inc. | Bloomfield/Vereinigte Staaten | 75,00% | 31.12.2020 | (2) |
AFK GmbH | Oettingen in Bayern | 80,00% | 31.12.2020 | |
Akor Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG | Mainz | 94,00% | 31.12.2020 | |
Ancotech AG | Dielsdorf/Schweiz | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Ancotech GmbH | Köln | 100,00% | 31.12.2020 | |
ancotech Holding GmbH & Co. KG | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
ancotech Verwaltungs GmbH | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | |
Anneliese Köster GmbH & Co. KG | Ennepetal | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Anneliese Köster Verwaltungs GmbH | Ennepetal | 100,00% | 31.12.2020 | |
ASS End of Arm Tooling, Inc. | Plymouth/Vereinigte Staaten | 90,00% | 31.12.2020 | (2) |
ASS Maschinenbau GmbH | Overath | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
AURORA Advanced HVAC Solutions (Kunshan) Co. Ltd. | Kunshan/China | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
AURORA İsı Araçları San. ve Tic. Ltd. Şti. | Istanbul/Türkei | 99,00% | 31.12.2020 | (2) |
Aurora Konrad G. Schulz GmbH & Co. KG | Mudau | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
AURORA North America Holding Inc. | New York/Vereinigte Staaten | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
AURORA North America LLC | Grand Rapids/Vereinigte Staaten | 76,00% | 31.12.2020 | (2) |
AURORA Verwaltungs-GmbH | Mudau | 100,00% | 31.12.2020 | |
Bacher AG | Reinach/Schweiz | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Bacher Berlin GmbH | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | |
Betek GmbH & Co. KG | Aichhalden | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Betek Tools Taicang Co., Ltd. | Taicang/China | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Betek Tools, Inc. | Charlotte/Vereinigte Staaten | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Betek Verwaltungs-GmbH | Aichhalden | 100,00% | 31.12.2020 | |
BETOMAX Komplementär GmbH | Neuss | 100,00% | 31.12.2020 | |
BETOMAX systems GmbH & Co. KG | Neuss | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Bilstein & Siekermann GmbH + Co. KG | Hillesheim | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Bilstein & Siekermann International GmbH | Hillesheim | 100,00% | 31.12.2020 | |
Bilstein & Siekermann Verwaltungsgesellschaft mbH | Hillesheim | 100,00% | 31.12.2020 | |
Bilstein Siekermann Cold Forming Technology (Taicang)Co., Ltd | Taicang/China | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Budde Fördertechnik GmbH | Bielefeld | 75,00% | 31.12.2020 | (1) |
Budde Fördertechnik GmbH | Schmalkalden | 75,00% | 31.12.2020 | (1) |
Buschjost Magnetventile GmbH & Co. KG | Vlotho | 90,00% | 31.12.2020 | (1) |
Buschjost Magnetventile Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung | Vlotho | 90,00% | 31.12.2020 | |
COMPUTEC GmbH | Murrhardt | 100,00% | 31.12.2020 | |
COMSORT GmbH | Bielefeld | 100,00% | 31.12.2020 | |
CreaPhys GmbH | Dresden | 70,00% | 31.12.2020 | |
D.M.S. GmbH Design Modell-Studien | München | 100,00% | 31.12.2020 | |
Dessauer Schaltschrank- und Gehäusetechnik GmbH | Dessau-Roßlau | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
eltherm Asia-Pacific Pte. Ltd. | Singapore/Singapur | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
eltherm Canada Inc. | Burlington/Kanada | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Eltherm Chile SPA | Santiago de Chile/Chile | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
eltherm GmbH | Burbach | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
eltherm Italy S.R.L. | Milano/Italien | 100,00% | 31.12.2020 | |
Eltherm Kazakhstan TOO | Nur-Sultan/Kasachstan | 75,10% | 31.12.2020 | (2) |
eltherm North Africa SARL AU | Casablanca/Marokko | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
eltherm production GmbH | Burbach | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
eltherm South Africa (Pty) Ltd. | Sandton/Südafrika | 70,00% | 31.12.2020 | (2) |
eltherm Spain S.L.U. | Barcelona/Spanien | 100,00% | 31.12.2020 | |
eltherm UK Ltd. | Newbury/Vereinigtes Königreich | 75,00% | 31.12.2020 | (2) |
Eumatic GmbH Kunststoffverarbeitung | Sittensen | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
EVT Dichtstoffe GmbH | Stuttgart | 85,25% | 31.12.2020 | |
Frohmasco Spółka Z Orgranizoną Odpowiedzialnością | Chociwel/Polen | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
FS-BF GmbH & Co. KG | Reichshof-Hahn | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
FS-BF Verwaltungs GmbH | Reichshof-Hahn | 100,00% | 31.12.2020 | |
GSR Ventiltechnik GmbH & Co. KG | Vlotho | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
GSR Ventiltechnik Verwaltungs-GmbH | Vlotho | 100,00% | 31.12.2020 | |
GVV Grevener Vermietungs- und Verpachtungs-GmbH & Co. KG | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
GVV Immo AG | Reinach/Schweiz | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
GVV Verwaltungs-GmbH | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | |
H. Heitz Furnierkantenwerk GmbH & Co. KG | Melle | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
H. Heitz, Furnierkantenwerk Beteiligungsgesellschaft mbH | Melle | 100,00% | 31.12.2020 | |
HAKAMA AG | Bättwil/Schweiz | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Hauff - Technik Middle East - F.Z.E | Ajman/Vereinigte Arabische Emirate | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Hauff Verwaltungs GmbH | Hermaringen | 100,00% | 31.12.2020 | |
HAUFF-TECHNIK GmbH & Co. KG | Hermaringen | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Hauff-Technik Swiss AG | Oensingen/Schweiz | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Heavac B.V. | Nuenen/Niederlande | 100,00% | 31.12.2020 | |
Heitz Élfurnér Müvek Kft. | Pusztaszabolcs/Ungarn | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Heitz International Beteiligungs GmbH | Melle | 100,00% | 31.12.2020 | |
Heitz Properties and Rentals Inc. | Heath/Vereinigte Staaten | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Helmut Rübsamen GmbH & Co. KG, Metalldrückerei-Umformtechnik | Bad Marienberg | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Helmut Rübsamen Verwaltungs GmbH | Bad Marienberg | 100,00% | 31.12.2020 | |
Horn 2. Verwaltungs GmbH | Flensburg | 100,00% | 31.12.2020 | |
HORN GmbH & Co. KG | Flensburg | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Horn Group Manufacturing Shanghai Co., Ltd. | Shanghai/China | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Horn Group Trading Shanghai Co., Ltd. | Shanghai/China | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Horn Verwaltungs GmbH | Flensburg | 100,00% | 31.12.2020 | |
HORNGROUP Holding GmbH & Co. KG | Flensburg | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
IEF-Werner GmbH | Furtwangen im Schwarzwald | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
IMAKON Sp Z.o.o. | Luban/Polen | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
imeco Besitz- und Verwaltungsgesellschaft mbH | Hösbach | 100,00% | 31.12.2020 | |
imeco GmbH & Co. KG | Hösbach | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
INDUS Epsilon GmbH & Co. KG | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
INDUS Epsilon Verwaltungs GmbH | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | |
in-situ GmbH | Sauerlach | 90,00% | 31.12.2020 | |
IPETRONIK Eichstätt GmbH | Eichstätt | 100,00% | 31.12.2020 | |
IPETRONIK GmbH & Co. KG | Baden-Baden | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Ipetronik Inc. | Farmington Hills/Vereinigte Staaten | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Ipetronik India Ltd. | Bangalore | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
IPETRONIK Verwaltungs GmbH | Baden-Baden | 100,00% | 31.12.2020 | |
ISC IT Service & Consulting GmbH | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | |
Karl Simon GmbH & Co. KG | Aichhalden | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Keramos Žacléř s.r.o. | Žacléř/Tschechien | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
KNUR Maschinenbau GmbH | Wörth | 100,00% | 31.12.2020 | |
Köster & Co. GmbH | Ennepetal | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Köster CZ s.r.o. | Žacléř/Tschechien | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Krone Kälte+Klima Vertriebs-GmbH | Bielefeld | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
KSG Asia Limited | Hong Kong/China | 100,00% | 31.12.2020 | (3) |
KSG Holding GmbH | Osnabrück | 100,00% | 31.12.2020 | |
KSG Service, Vertriebs-und Verwaltungs-GmbH | Osnabrück | 100,00% | 31.12.2020 | |
M B N - Maschinenbaubetriebe Neugersdorf GmbH | Ebersbach-Neugersdorf | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
M. Braun France S.A.S. | Mérignac/Frankreich | 100,00% | 31.12.2020 | |
M. Braun Inc. | Stratham/Vereinigte Staaten | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
M. Braun Inertgas-Systeme GmbH | Garching | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
M. Braun Inertgas-Systems (Shanghai) Co., Ltd | Shanghai/China | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
M. Braun Inertgas-Sytems Korea Ltd. | Seoul/Südkorea | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
M. Braun UK Ltd. | Mansfield/Vereinigtes Königreich | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
m+p international (UK) Ltd | Farnham/Vereinigtes Königreich | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
m+p international Incorporated | Verona/Vereinigte Staaten | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
m+p International Mess- und Rechnertechnik GmbH | Hannover | 91,06% | 31.12.2020 | |
m+p international Sarl | Montesson/Frankreich | 100,00% | 31.12.2020 | |
MBN Mechanical Manufacturing Co. Ltd. | Changchun/China | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
MESUTRONIC FRANCE | Colmar/Frankreich | 100,00% | 31.12.2020 | |
Mesutronic Gerätebau GmbH | Kirchberg im Wald | 89,90% | 31.12.2020 | (1) |
MEWESTA Hydraulik GmbH & Co.KG | Münsingen | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
MEWESTA Hydraulik Verwaltungs GmbH | Münsingen | 100,00% | 31.12.2020 | |
MID-TRONIC Wiesauplast GmbH | Wiesau | 100,00% | 31.12.2020 | |
MIGUA Fugensysteme GmbH | Wülfrath | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
MIGUA MIDDLE EAST FZE | Dubai/Vereinigte Arabische Emirate | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
MIGUA Verwaltungsgesellschaft mbH | Wülfrath | 100,00% | 31.12.2020 | |
Mikrop AG | Wittenbach/Schweiz | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Mikrotec Optika d.o.o. | Kac/Serbien | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
NEA International B.V. | Maastricht-Airport/Niederlande | 100,00% | 31.12.2020 | |
Nisterhammer Maschinenbau GmbH & Co. KG | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Nisterhammer Maschinenbau Verwaltungs GmbH | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | |
OBUK Beteiligungsgesellschaft mbH | Oelde | 100,00% | 31.12.2020 | |
OBUK Haustürfüllungen GmbH & Co. KG | Oelde | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
OBUK Slovakia s.r.o | Malacky/Slowakei | 100,00% | 31.12.2020 | |
Ofa Bamberg GmbH | Bamberg | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Peiseler Asia co., Ltd. | New Taipei City/Taiwan | 85,00% | 31.12.2020 | (2) |
Peiseler GmbH & Co. KG | Remscheid | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Peiseler Holding GmbH | Remscheid | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Peiseler LLC | Grand Rapids/Vereinigte Staaten | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Peiseler Verwaltungsgesellschaft mbH | Remscheid | 100,00% | 31.12.2020 | |
planetroll GmbH & Co. KG | Munderkingen | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
planetroll Verwaltungs GmbH | Munderkingen | 100,00% | 31.12.2020 | |
Pneumatic Components Limited | Sheffield/Vereinigtes Königreich | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
PROVIS Steuerungstechnik GmbH | Delmenhorst | 100,00% | 31.12.2020 | |
Raguse Gesellschaft für medizinische Produkte mbH | Ascheberg-Herbern | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Raguse Medizinische Produkte Maroc S.A.R.L. | Sidi Bibi/Marokko | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Raguse Medizinische Produkte Romania SRL | Cisnadie/Rumänien | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
REMKO GmbH & Co. KG Klima- und Wärmetechnik | Lage | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
REMKO Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung | Lage | 100,00% | 31.12.2020 | |
RI MAC Maschinen & Anlagen GmbH | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | |
Rolko Kohlgrüber GmbH | Borgholzhausen | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Rolko Nederland bv | Houten/Niederlande | 55,00% | 31.12.2020 | |
Rolko Scandinavia ApS | Silkeborg/Dänemark | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Rolko Xiamen Wheels & Components Ltd. | Xiamen/China | 70,00% | 31.12.2020 | (2) |
S.M.A. Automotive parts (Shenyang) Co., Ltd. | Shenyang/China | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
S.M.A. Metalltechnik GmbH & Co. KG | Backnang | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
S.M.A. Metalltechnikverwaltungs GmbH | Backnang | 100,00% | 31.12.2020 | |
Savvy Telematic Systems AG | Schaffhausen/Schweiz | 74,29% | 31.12.2020 | (2) |
Schäfer GmbH & Co. KG | Osnabrück | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Schäfer Modell- und Formenbau Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH | Osnabrück | 100,00% | 31.12.2020 | |
Schuster Klima Lüftung GmbH & Co. KG | Friedberg | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Schuster Verwaltungs GmbH | Friedberg | 100,00% | 31.12.2020 | |
SDI Service Design Innovation GmbH | Backnang | 100,00% | 31.12.2020 | |
Selzer Automotiva do Brasil Ltda. | Vinhedo/Brasilien | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
SELZER Automotive BIH d.o.o. | Sarajevo/Bosnien und Herzegowina | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Selzer Automotive RO S.R.L. | Oradea/Rumänien | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
SELZER Automotive Systems (Kunshan) Co. Ltd. | Kunshan/China | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Selzer Fertigungstechnik GmbH & Co. KG | Driedorf | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Selzer Holding GmbH | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | |
Selzer International GmbH | Driedorf | 100,00% | 31.12.2020 | |
Selzer Systemtechnik GmbH | Driedorf | 100,00% | 31.12.2020 | |
Selzer Verwaltungsgesellschaft mbH | Driedorf | 100,00% | 31.12.2020 | |
Semet Maschinenbau GmbH & Co. KG | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Semet Maschinenbau Verwaltungs-GmbH | Bergisch Gladbach | 100,00% | 31.12.2020 | |
Siku GmbH | Rickenbach/Schweiz | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Simon Beteiligungsgesellschaft mbH | Aichhalden | 100,00% | 31.12.2020 | |
Simon Sinterlutions Beteiligungsgsellschaft mbH | Aichhalden | 100,00% | 31.12.2020 | |
Simon Sinterlutions GmbH & Co. KG | Aichhalden | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Simon Systems Beteiligungsgesellschaft mbH | Aichhalden | 100,00% | 31.12.2020 | |
Simon Systems GmbH & Co. KG | Aichhalden | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Sitek-Spikes Beteiligungs-GmbH | Aichhalden | 100,00% | 31.12.2020 | |
Sitek-Spikes GmbH & Co.KG | Aichhalden | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
SMA Engineering South Africa (PTY) Ltd. | East London/Südafrika | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
SMA Metalltechnik RO S.R.L. | Oradea/Rumänien | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Turmbau Steffens & Nölle GmbH | Berlin | 100,00% | 31.12.2020 | |
Vulkan Harex Steelfiber (North America) Inc. | Brantford/Kanada | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
VULKAN INOX GmbH | Hattingen | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Weigand Bau GmbH | Bad Königshofen | 80,00% | 31.12.2020 | (1) |
Weinisch GmbH & Co. KG | Oberviechtach | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Weinisch Verwaltungsgesellschaft mbH | Oberviechtach | 100,00% | 31.12.2020 | |
Wiesauplast de México S. de R. L. de C.V. | San José Iturbide/Mexiko | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Wiesauplast Deutschland GmbH & Co. KG | Wiesau | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Wiesauplast Deutschland Verwaltungs GmbH | Wiesau | 100,00% | 31.12.2020 | |
Wiesauplast GmbH & Co. KG | Wiesau | 100,00% | 31.12.2020 | (1) |
Wiesauplast Sales de México de. R.L. | San José Iturbide/Mexiko | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Wiesauplast Servicios S. de R. L. de C.V. | San José Iturbide/Mexiko | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Wiesauplast USA, LLC | Novi/Vereinigte Staaten | 100,00% | 31.12.2020 | (2) |
Wiesauplast Verwaltungs GmbH | Wiesau | 100,00% | 31.12.2020 | |
B. Assoziierte Unternehmen (im Konzernabschluss nach IAS 28 bilanziert) | ||||
KSG Automotive (Shanghai) Co., Ltd. | Shanghai/China | 51,00% | 31.12.2020 | (2) |
Tecalemit Inc. | Houston/Vereinigte Staaten | 50,00% | 31.12.2020 | (2) |
ZweiCom-Hauff GmbH | Rosenberg | 50,00% | 31.12.2020 | |
C. Sonstige Beteiligungen (im Konzernabschluss nach IAS 39 bilanziert) | ||||
Betomax Austria GmbH | Linz/Österreich | 100,00% | 31.12.2019 | |
FORBUILD S.A. | Kónskie/Polen | 27,00% | 31.12.2019 | (2) |
MBN Automotive INC | Montgomery/Vereinigte Staaten | 100,00% | 31.12.2014 | (2) |
OOO Köster RUS | Moskau/Russische Föderation | 100,00% | 31.12.2019 | (2) |
PCL-SUMO Air Technology Pvt Ltd | Mumbai/Indien | 50,00% | 31.12.2020 | (2) |
Polartherm Group Oy | Luvia/Finnland | 18,00% | 30.04.2020 | (2) |
TRIBO Hartstoff GmbH | Barchfeld-Immelborn | 13,00% | 31.03.2020 | |
(1) Inanspruchnahme der Erleichterungen nach § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB | ||||
(2) Landeswährung umgerechnet zum Stichtagskurs des letzen Jahresabschlusses bzw. Periodendurchschnittskurs beim Jahresergebnis | ||||
(3) Es ist kein Jahresabschluss verfügbar |
AUFSICHTSRAT DER INDUS HOLDING AG
JÜRGEN ABROMEIT
Chairman/CEO der A-Xellence AG, Osnabrück
VORSITZENDER
WOLFGANG LEMB *
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied IG Metall, Frankfurt am Main
STELLVERTRETENDER VORSITZENDER
DR. JÜRGEN ALLERKAMP
Volljurist, Vorsitzender des Vorstands Investitionsbank Berlin, Berlin
Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG:
1) Dieses Mandat ist eine Konzerngesellschaft der Investitionsbank Berlin
DR. DOROTHEE BECKER
DiplomÖkonomin, Sprecherin der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Gebrüder Becker, Wuppertal
Dorothee Diehm *
Bevollmächtigte der IG Metall – Geschäftsstelle Freudenstadt, Freudenstadt
Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG:
Konzernabschluss - Konzernanhang | 16 |
Pia Fischinger *
Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Karl Simon GmbH & Co. KG, Aichhalden
Cornelia Holzberger *
Wirtschaftsjuristin, M. Braun Inertgas-Systeme GmbH, Garching-Hochbrück
Gerold Klausmann *
Leiter Finanzen/Controlling bei der Karl Simon GmbH & Co. KG, Aichhalden
Isabella Pfaller
Diplom Mathematikerin, Mitglied des Vorstandes der Versicherungskammer Bayern, München
Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG:
2) Diese Mandate sind Konzerngesellschaften der Versicherungskammer Bayern.
HELMUT SPÄTH
Kaufmann (Dipl.Kfm.)
Weitere Mandate im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG:
Uwe Trinogga *
Leiter der Qualitätssicherung bei der Selzer Fertigungstechnik GmbH & Co. KG, Driedorf
CARL MARTIN WELCKER
Ingenieur (Dipl.Ing), geschäftsführender Gesellschafter der Alfred H. Schütte GmbH & Co. KG, Köln
*Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat
VORSTAND DER INDUS HOLDING AG
DR.-ING. JOHANNES SCHMIDT
Vorstandsvorsitzender
Weiteres Mandat in Beratungsgremien:
17 |
Dr. Jörn Großmann
Dr. rer nat., MBA
Axel Meyer
Dipl.-Wirtschafts-Ing., LL.M.
RUDOLF WEICHERT
DiplomKaufmann
Weiteres Mandat in Beratungsgremien:
Konzernabschluss - Konzernanhang | 18 |
Bergisch Gladbach, den 17. März 2021
INDUS Holding AG
Der Vorstand
Dr. Johannes SchmidtDr. Jörn Großmann Axel MeyerRudolf Weichert