Eine weitere mögliche Zahlung von bis zu 25 Mio. EUR im Jahr 2021
war streng an das Erreichen von klar denierten Ergebnissteigerungen
und die erfolgreiche Umsetzung von Ezienzprojekten im Jahr 2020
geknüp. Aufgrund der guten Entwicklung der Ålö-Gruppe und der
erzielten Verbesserungen der Protabilität trotz der Corona-Pandemie
erwarten wir aktuell, dass ein Teil des Earn-Out-Betrags bezahlt werden
wird. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts wird dieser noch
ermielt. Gemäß den noch vorläugen Berechnungen bewegt sich der
Betrag in der unteren Häle der vereinbarten Bandbreite.
Ålö wurde mit Wirkung zum 1. Februar 2020 in den Konsolidierungs-
kreis des JOST Konzerns einbezogen. Entsprechend ist die Vergleichbar-
keit der Finanzkennzahlen mit denen des Vorjahres eingeschränkt. Die
Integraon der Ålö-Gruppe in den JOST Konzern ist trotz vieler Heraus-
forderungen aufgrund der Pandemie, wie z. B. Reisebeschränkungen,
nahezu planmäßig aber insbesondere erfolgreich abgelaufen. Ålö hae
bereits im Geschäsjahr 2020 einen starken posiven Einuss auf die
Geschäsentwicklung von JOST, denn die Pandemie beeinträchgt den
landwirtschalichen Markt weniger stark als den Transportmarkt. Dies
wirkte sich stabilisierend auf den Umsatz und das Ergebnis von JOST aus.
Rahmenbedingungen 2020
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
AbrupterRückgangderWeltwirtschaaufgrundderCoronavirus-
Pandemie: Im Geschäsjahr 2020 li die Weltwirtscha deutlich
unter dem Einuss der Coronavirus-Pandemie. Bereits Ende Januar
2020 wurden die ersten Infekonen der neuargen Lungenkrankheit
außerhalb Chinas gemeldet. Die schnelle Ausbreitung des Coronavi-
rus weltweit und die damit verbundenen Gegenmaßnahmen, um die
Infekonsrate gering zu halten oder zu senken, haben die Weltwirt-
scha in eine efe Rezession gestürzt. Während der Internaonale
Währungsfonds (IWF) noch Anfang 2020 mit einer wachsenden Kon-
junktur gerechnet hae, wurde bereits im März 2020 klar, dass die Welt-
wirtscha 2020 aufgrund der Pandemie massiv schrumpfen würde.
Alle wichgen Volkswirtschaen haben weitreichende geld- und nanz-
polische Maßnahmen zur Abfederung der Pandemiefolgen eingelei-
tet, die dann insbesondere ab dem 3. Quartal 2020 zu einem erneuten
Anseg der wirtschalichen Akvität geführt haben. Diese Maßnahmen
reichten jedoch nicht aus, um die gravierenden Folgen der Pandemie auf
die Weltwirtscha auszugleichen. So brach nach vielen Jahren stegen
Wachstums die globale Konjunktur im Jahr 2020 ein.
Der IWF rechnet für das abgelaufene Geschäsjahr mit einem welt-
weiten Rückgang der Wirtschasleistung um –3,5 % (2019: +2,8 %). Der
Welthandel ist aufgrund der Reiseeinschränkungen, der Lockdowns und
weiteren Maßnahmen infolge der Pandemie um –9,6 % gesunken (2019:
+1,0 %). In Europa wurde die Wirtscha gemäß dem IWF im Geschäs-
jahr 2020 um –7,2 % kontrahiert (2019: +1,3 %). In den USA betrug der
Rückgang –3,4 % (2019: +2,2 %).
Nur China konnte sich recht schnell von dem pandemiebedingten Wirt-
schaseinbruch im 1. Quartal 2020 erholen und bereits im 2. Quar-
tal einen wirtschalichen Aufwärtstrend verzeichnen. Als einzige
größere industrielle Volkswirtscha der Welt hat China im Geschäs-
jahr 2020 ein konjunkturelles Wachstum erzielt, das bei +2,3 % lag
(2019: +6,0 %). Im Gegensatz dazu wies Indien einen Einbruch von
–8,0 % auf (2019: +4,2 %). Die schlechte Entwicklung Indiens ist der maß-
gebliche Grund dafür, dass die Wirtscha in den asiaschen Schwellen-
und Entwicklungsländern trotz des posiven Einusses von China um
–1,1 % gegenüber 2019 geschrump ist (2019: +5,4 %). Auch Lateiname-
rika, insbesondere Brasilien, wurde mit großer Wucht von der Pandemie
getroen. Der IWF erwartet, dass die Wirtschasleistung in der Region
im Jahr 2020 um –7,4 % geschrump ist (2019: +0,2 %).
Branchenspezische Rahmenbedingungen
Erwarteter Rückgang der LKW-Produkon durch die Pandemie
verschär: Bereits vor dem Ausbruch der Pandemie erwarteten Markt-
experten, dass die Produkon von schweren LKW im Jahr 2020 welt-
weit sinken würde. Nach starken Invesonen in den Vorjahren waren
Floenbetreiber in vielen Regionen bei einer natürlichen Pause des
Invesonszyklus‘ angelangt. Der Einbruch der Weltwirtscha und
der damit einhergehende Rückgang des Welthandelsvolumens haben
die Invesonstägkeit der Logiskoen noch weiter gedämp. Die
Unterbrechungen der Produkons- und Lieferkeen vieler Nutzfahr-
zeughersteller (OEMs) im Zuge der Pandemie haben die negave Markt-
entwicklung noch weiter verschär.
Im Laufe des 3. Quartals 2020 verlangsamte sich die Abwärtsspirale
und die Nachfrage nach schweren LKW stabilisierte sich insbesondere
in Europa und Nordamerika allmählich. Dieser Erholungstrend setzte
sich im 4. Quartal 2020 fort, jedoch konnten die Märkte den starken
Einbruch im 1. Halbjahr 2020 nicht kompensieren. Nur China, als ein-
ziges Land konnte ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr im LKW-Markt
erzielen, was durch die zügige Erholung der chinesischen Wirtscha ab
dem 2. Quartal 2020 unterstützt wurde. Ohne Berücksichgung der
Entwicklung in China, ist die weltweite LKW-Produkon im Jahr 2020
gemäß dem Prognoseinstut LMC Automove um –32,5 % gegenüber
dem Vorjahr geschrump.
In Europa el die Produkon schwerer LKW 2020 um –26,3 % gegen-
über dem Vorjahr, was somit deutlich stärker war als der ursprünglich
erwartete Rückgang von –15 %. In Nordamerika ist der LKW-Markt im
abgelaufenen Geschäsjahr um –39,1 % geschrump. Ursprünglich
erwartete LMC eine Redukon von –31 %. Im Gegensatz dazu ist die
LKW -Produkon in Asien-Pazik-Afrika, getrieben durch das sehr starke
Wachstum in China ab dem 2. Quartal, um 23,4 % gesegen. Ursprüng-
lich hat LMC für die Region einen Rückgang von –11 % erwartet. Ohne
Berücksichgung von China ist der Markt in der Region allerdings um
–38,9 % gesunken, was überwiegend durch den Kollaps des indischen
Marktes verursacht wurde. In Südamerika ist der LKW-Markt gemäß LMC
Automove im Jahr 2020 um –21,9 % gegenüber 2019 zurückgegangen.
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JOST Werke AG
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