BCM-GRUPPE
2020
Zusammengefasster Lagebericht ............................. 4
Geschäftsbeschreibung................................................................4
Forschung und Entwicklung...................................................7
Steuerungssystem.................................................................8
Geschäftsentwicklung...................................................................9
COVID-19-Pandemie.............................................................9
Marktumfeld...........................................................................9
Börsengang.........................................................................10
Segmentbericht ...................................................................11
Ertragslage.................................................................................14
Vermögenslage ..........................................................................15
Finanzlage..................................................................................15
Wirtschaftliche Entwicklung der BCM AG....................................18
Risiken und Chancen..................................................................19
Risikomanagementsystem...................................................19
Risiken................................................................................21
Chancen..............................................................................23
Gesamtbewertung der Risiko- und Chancenposition............23
Konzernabschluss.................................................... 30
Konzern-Gesamtergebnisrechnung............................................ 30
Konzern-Bilanz........................................................................... 31
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.............................. 32
Konzern-Kapitalflussrechnung.................................................... 33
Konzernanhang.......................................................................... 34
I. Allgemeine Angaben, Methoden und Grundsätze ............. 34
II. Angaben zu der Gesamtergebnisrechnung...................... 48
III. Angaben zu der Bilanz.................................................... 59
IV. Sonstige Angaben.......................................................... 67
Internes
Kontrollsystem
bezogen
auf
den
Konzernrechnungslegungsprozess......................................23
Prognose....................................................................................24
Disclaimer ..................................................................................25
Übernahmerelevante Angaben...................................................25
Vergütungsbericht ......................................................................26
Vergütung des Vorstands ....................................................26
Vergütung des Aufsichtsrats................................................28
Vorschüsse und Kreditgewährungen an Vorstands- und
Aufsichtsratsmitglieder......................................................... 29
Erklärung zur Unternehmensführung ..........................................29
Geschäfte mit nahestehenden Personen ....................................29
Ereignisse nach dem 31. Dezember 2020...................................29
Lagebericht
Konzernabschluss
Die Brockhaus Capital Management AG (BCM AG, die Gesell-
schaft oder die Muttergesellschaft, zusammen mit ihren Tochter-
unternehmen die BCM-Gruppe oder der Konzern) hat ihren Sitz im
Nextower, Thurn-und-Taxis-Platz 6, 60313 Frankfurt am Main,
Deutschland, und ist beim Handelsregister am Amtsgericht Frankfurt
am Main unter der Nummer HRB 109637 eingetragen. Die Gesell-
schaft ist entstanden durch formwechselnde Umwandlung der Eagle
Fonds Verwaltungs- und Treuhand GmbH mit Sitz in Frankfurt am
Main (Amtsgericht Frankfurt am Main, HRB 78705) mit Eintragung
im Handelsregister am 19. September 2017.
Geschäftsbeschreibung
Die BCM-Gruppe ist eine Unternehmensgruppe mit Fokus auf mar-
gen- und wachstumsstarke Technologie-Champions mit B2B-Ge-
schäftsmodellen im deutschen Mittelstand. Mit einem ausgeprägten
Plattformansatz und einem langfristigen Investmenthorizont unter-
stützt die BCM-Gruppe ihre Tochterunternehmen aktiv und strate-
gisch dabei, langfristig profitables Wachstum über Branchen- und
Ländergrenzen hinweg zu erzielen. Zugleich bietet die BCM-Gruppe
Kapitalmarktinvestoren einen Zugang zu diesen nicht börsennotier-
ten deutschen Technologie-Champions, die für diese ansonsten un-
zugänglich sind.
Dieser zusammengefasste Lagebericht (Lagebericht) umfasst, ne-
ben den Angaben zu dem Konzern, Angaben betreffend die Mutter-
gesellschaft. Die Berichterstattung zur Lage des Konzerns ent-
spricht grundsätzlich der Berichterstattung der Gesellschaft. Ergän-
zende Angaben zum Jahresabschluss der BCM AG, auf Ebene der
Einzelgesellschaft sind dem Unterabschnitt Wirtschaftliche Entwick-
lung der BCM AG im Abschnitt Geschäftsentwicklung zu entneh-
men. Dieser zusammengefasste Lagebericht wurde in Übereinstim-
mung mit den Regelungen des Deutschen Rechnungslegungsstan-
dard Nr. 20 (DRS 20) erstellt. „Zusammengefasst“ meint, dass der
Bericht sowohl die Lage des Konzerns als Ganzem als auch die der
Muttergesellschaft als einzelne Gesellschaft beschreibt.
Die notwendigen Einsatzfaktoren für die Durchführung der Ge-
schäftstätigkeit umfassen neben Kapital für künftige weitere Unter-
nehmenserwerbe insbesondere hochqualifizierte Fachkräfte aus ei-
ner Vielzahl von Hightech-Feldern, wie z.B. Informatik, Elektronik,
Optik und verschiedenen Teilbereichen der Physik. Wesentliche im-
materielle Vermögenswerte betreffen dabei die umfassende Erfah-
rung, das technologische sowie Prozess-Know-how der Mitarbeiter,
langjährige Kundenbeziehungen sowie selbst entwickelte Software
und Handelsmarken. Weitere Einsatzfaktoren umfassen fremdbezo-
gene Waren wie elektrische, elektronische und optische Teile und
Komponenten sowie Gerätegehäuse.
Die zeitraumbezogenen Angaben in diesem Lagebericht beziehen
sich, sofern nicht anders angegeben, auf den Zeitraum vom 1. Ja-
nuar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 (Berichtszeitraum) und
zeitpunktbezogene Angaben auf den 31. Dezember 2020 (Ab-
schlussstichtag). Quantitative Angaben erfolgen kaufmännisch ge-
rundet. Da dieses Rundungsverfahren nicht summenerhaltend ist,
entspricht das Aufaddieren einzelner Zahlen nicht immer genau der
angegebenen Summe. Negative Werte werden in Klammern darge-
stellt.
Die Geschäftstätigkeit der BCM-Gruppe gliedert sich zum einen in
die Akquisitionstätigkeit in Form der Identifizierung, des Erwerbs und
der langfristigen Weiterentwicklung von Tochterunternehmen und
zum anderen in die bestehenden Geschäftssegmente Environmen-
tal Technologies und Security Technologies. Zum Abschlussstichtag
umfasste der Konzern 13 vollkonsolidierte Gesellschaften im In- und
Ausland.
Die BCM-Gruppe ist seit dem 14. Juli 2020 im regulierten Markt mit
zusätzlichen Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) der Frank-
furter Wertpapierbörse notiert. Damit folgt die Berichterstattung der
BCM-Gruppe auch den dort vorgesehenen hohen Anforderungen.
Gleichbehandlung ist uns wichtig. Ausschließlich aus Gründen der
vereinfachten Lesbarkeit wird von der Verwendung männlicher,
weiblicher oder Sprachformen sonstiger Geschlechter abgesehen.
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter, so-
fern nicht anderweitig spezifiziert.
3
Lagebericht
Konzernabschluss
Central Functions | Die M&A-Aktivitäten sind organisatorisch in der
Konzernmutter gebündelt. Sie fokussieren sich auf die Identifikation,
Detailprüfung und mehrheitliche Übernahme von innovativen Tech-
nologieunternehmen mit starkem organischem Wachstum, hoher
Profitabilität und Geschäftsmodellen mit geringer Kapitalintensität.
Darüber hinaus umfassen die Central Functions Aktivitäten wie Con-
trolling, Investors Relations, Marketing und Compliance.
Environmental Technologies | Das Geschäftssegment Environ-
mental Technologies ist aktiv in den Bereichen Umweltmesstechnik
und Nachhaltigkeitstechnologien. Das Segment umfasst derzeit die
Palas-Gesellschaften, an denen sich die BCM-Gruppe im Dezember
2018 mit 70% der Stammanteile im Rahmen einer Nachfolgelösung
beteiligte.
Maskenprüfstände zur Überprüfung von Atemschutzmasken
auf die Abscheideeffizienz für Partikel in Virengröße bzw. für
Penetrationsmessungen gemäß zahlreichen Prüfnormen
Zunehmende Luftverschmutzung, das wachsende Bewusstsein für
die daraus resultierenden Gesundheitsrisiken und entsprechende
Regulierung treiben die Nachfrage nach den Produkten der Palas.
Diese finden u.a. Anwendung im öffentlichen Bereich (vor allem in
der Umweltüberwachung), in der Automobilbranche, im Industrie-
sektor, in der Prozessüberwachung, der Pharma- und Medizintech-
nikindustrie sowie in Laboren und Reinräumen. Insbesondere die
Feinstaubbelastung nimmt in der öffentlichen Wahrnehmung eine
zunehmend wichtige Rolle ein. Bei Feinstaub handelt es sich um
Schadstoffe in Partikelform, zu deren Freisetzung es vor allem bei
industriellen Prozessen, in Kraftwerken, Öfen und Kraftfahrzeugen
kommt. Die Feinstaubpartikel haben verschiedene Größen – je klei-
ner die Partikel, desto tiefer dringen sie in den menschlichen Orga-
nismus ein.
Palas entwickelt, produziert und vertreibt hochpräzise Geräte zur
Messung und Charakterisierung von Partikeln in der Luft unter einer
Vielzahl aktiver Patente. Das Unternehmen ist gemäß ISO 9001 zer-
tifiziert und weltweit eines der führenden Unternehmen in der For-
schung und Entwicklung im Bereich zertifizierter Aerosol-, Fein-
staub- und Nanopartikelmessung. Dies zeigt sich auch in zahlrei-
chen Kooperationen mit Universitäten und Forschungsinstitutionen
sowiemehreren Sitzen in Gremienfür StandardentwicklungwieISO,
DIN und VDI.
Neben kompetitiven Bieterprozessen mit einer Vielzahl von Kaufin-
teressenten konzentriert sich die BCM-Gruppe darauf, proprietäre
Transaktionssituationen zu erzeugen. Durch diese Vorgehensweise
sollen die in der Regel hohen Kaufpreise durch Auktionen mit meh-
reren Kaufinteressenten vermieden werden. Darüber hinaus soll die
Transaktionswahrscheinlichkeit vor Eintreten in die Due Diligence-
Phase so hoch wie möglich sein. Verkaufsprozesse von M&A-Bera-
tern werden selektiv und mit Augenmaß für das Kosten-Nutzen-Ver-
hältnis verfolgt.
Mit ihrer hochpräzisen optischen Messtechnik und einer wettbe-
werbsfähigen Preisgestaltung durch vergleichsweise geringe Ge-
samtbetriebskosten der Geräte sieht der Konzern Palas in ihrer Ni-
sche attraktiv positioniert. Dabei ist es ein Alleinstellungsmerkmal
des Unternehmens, dass der optische Sensor in der Lage ist, meh-
rere Partikelgrößen und -fraktionen (z.B. die Massefraktionen PM10
und PM2,5 sowie größenaufgelöste Aerosolanzahlkonzentration)
gleichzeitig und in Echtzeit zu messen.
Um Zugang zu attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten zu erhalten,
pflegt die BCM-Gruppe aktiv ihr bestehendes Netzwerk und baut
dieses fortlaufend aus. Um einen konstanten und hochwertigen Deal
Flow von proprietären und semi-proprietären Akquisitionsmöglich-
keiten zu gewährleisten, hat die BCM-Gruppe einen strukturierten,
softwaregestützten und vielfach praxiserprobten Prozess implemen-
tiert, der die Identifikation und den proaktiven Aufbau enger Bezie-
hungen zu attraktiven Unternehmen, ihren Gründern, Familienge-
sellschaftern und Geschäftsführern gewährleisten soll.
Filtermedienprüfstände werden u.a. in der Automobilindustrie, in La-
boren und Reinräumen oder bei der Emissionsüberwachung von In-
dustrieabgasen eingesetzt. Als wichtigen zukünftigen Bereich hat
Palas zudem die Messung von ultrafeinen Aerosolen identifiziert und
bietet dafür ein Nanopartikelmessgerät an. Das Gerät misst Partikel
in einem Größenbereich von zwei bis 1.000 Nanometer.
Produkte der Palas umfassen die folgenden Anwendungsfelder der
Partikelmessung:
Infolge der COVID-19-Pandemie ist das öffentliche Interesse für die
Thematik „Aerosole“ und die Wirksamkeit von Atemschutzmasken
sprunghaft gestiegen. Bei dem Virus SARS-CoV-2 handelt es sich
um ein Nanopartikel in der Größe von ca. 150 Nanometern. Dieser
Größenbereich ist mit der Technologie der Palas zuverlässig mess-
bar. Das Unternehmen war nach Ausbruch der Pandemie in der
Lage, in vergleichsweise kurzer Zeit Produkte zu entwickeln, die
Atemschutzmasken auf ihre Abscheideeffizienz für Partikel in der
Größe des SARS-CoV-2 überprüfen können. Diese Prüfstände wer-
den beispielsweise von der Bundesregierung für den Import von
Masken aus China genutzt, kommen aber auch vor Ort in Kranken-
häusern sowie Pflege- und Altenheimen zum Einsatz. Des Weiteren
Bei der Förderung der nachhaltigen Wertentwicklung der Tochterun-
ternehmen im Anschluss an die Akquisitionverfolgt die BCM-Gruppe
einen differenzierten Ansatz mit dem Ziel, deren Wachstum voran-
zutreiben. Dabei wird angestrebt, ein enges und partnerschaftliches
Verhältnis mit den Management-Teams der Tochterunternehmen
aufzubauen, ihnen umfassende strategische Unterstützung zukom-
men zu lassen und eine fortlaufende Prüfung strategischer Optio-
nen, wie die Professionalisierung oder die Expansion durch Interna-
tionalisierung, zu gewährleisten.
Feinstaubmessgeräte zur Messung der Konzentrationvon Par-
tikeln verschiedener Größenbereiche wie PM10 und PM2,5
Nanopartikelmessgeräte für deutlich kleinere Partikel als Fein-
staub
Aerosolspektrometer zur Messung von Größenverteilungen
und Konzentration von Luftpartikeln
Aerosolgeneratoren zur Erzeugung von Prüf- und Testpartikeln
Filterprüfstände zum Prüfen von Filtermedien und Komplettfil-
tern
können
mit
den
Prüfständen
Penetrations-
und
4
Lagebericht
Konzernabschluss
Atemwiderstandsmessungen an Masken nach verschiedensten
Prüfnormen durchgeführt werden.
Latenz, Systemausfälle oder Cyber-Attacken gravierende Folgen
haben könnten.
Industrie 4.0 bzw. vernetzte Produktion etc.), getrieben von zuneh-
mender Connectivity und Digitalisierung und der damit einhergehen-
den Zunahme von sicherheitsrelevanter Datenübertragung.
Palas hat ihren Hauptsitz in Karlsruhe. Mit Wirkung zum 28. Mai
2020 gründete Palas ihre erste Auslandstochter Palas (Asia) Ltd. mit
Sitz in Hongkong. Die BCM-Gruppe hält 90% der Anteile der Palas
(Asia) Ltd. Die verbleibenden 10% werden von dem für Asien zu-
ständigen Geschäftsführer gehalten. Zum 15. Juli 2020 gründete die
Palas (Asia) Ltd. die Tochtergesellschaft Palas Instruments (Shang-
hai) Co. Ltd. mit Sitz in Shanghai, China, und hält seitdem 100%
ihrer Anteile. Die asiatischen Gesellschaften sind als Vertriebsstand-
orte für die lokale Marktbearbeitung der Palas in APAC, insbeson-
dere in China zuständig.
Mit KVM-Technologie lassen sich die primären Computersignale –
darunter DVI, HDMI, DisplayPort, Audio und USB – schalten, um-
wandeln und bidirektional verlängern. Zusätzlich hierzu kann mit der
KVM-Technologie ein hochsicherer und unmittelbarer Zugang von
einem Arbeitsplatz auf mehrere Server (Switching) und/ oder umge-
kehrt von mehreren Arbeitsplätzen auf einen Server (Sharing) her-
gestellt werden. Das Ergebnis ist ein signifikanter Anstieg an Effizi-
enz, Verlässlichkeit, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit von high-
end IT-Anwendungen. Die Netzwerkinfrastrukturlösungen von IHSE
überbrücken Entfernungen zwischen Steuereinheiten und Compute-
reinheiten, in der Regel Server oder andere Hochleistungscomputer,
von bis zu 160 km.
Bei der Planung beispielsweise von Kontrollräumen müssen Betrei-
ber künftige Entwicklungen vorweg bestmöglich berücksichtigen.
Die immer schneller voranschreitende digitale Transformation, die
Einstellung von Sicherheitslücken in Hard- und Software aufgrund
zunehmender Cyber-Attacken und die Schaffung der bestmöglichen
Arbeitsumgebung stehen bei der Kontrollraumoptimierung im Mittel-
punkt. Die Systeme von IHSE sind für diese Faktoren optimiert und
fokussieren sich damit direkt auf die Kundenbedürfnisse. Die Lösun-
gen von IHSE bieten u.a. aufgrund ihres modularen Ansatzes eine
hohe Investitionssicherheit. Kunden können sich ihr individuelles
KVM-System flexibel aus einer Vielzahl von Modulen zusammen-
stellen. Bestehende Installationen können mit geringem zeitlichem
und finanziellem Aufwand mit neuen Funktionen und Schnittstellen-
standards aufgerüstet werden. DieseAspekte erhöhen für IHSEsys-
tematisch die Kundenbindung und damit das Folgegeschäft mit lang-
jährigen Kunden.
Palas bedient einen internationalen Kundenstamm in rund 40 Län-
dern sowie verschiedensten Endmärkten wie öffentliche, zertifizierte
Messnetze, OEMs, Gesundheitsbehörden, Industrieunternehmen
und Forschungsinstitute. Zu den Kunden der Palas gehören u.a. Sie-
mens, BASF, Bosch, Roche, BMW, das NHS National Institute for
Health Research und die Fraunhofer-Gesellschaft.
Um Schnittstellen zu IP-basierten Netzwerken oder Cloud-basierten
Lösungen bereitzustellen, hat IHSE Lösungen entwickelt, welche die
Eigenschaften dieser Netzwerke mit den äußerst sicheren und leis-
tungsfähigen Produkten verbinden und gleichzeitig die Alleinstel-
lungsmerkmale von IHSE bewahren. Dieser „hybride“ Ansatz wird
durch zusätzliche Schnittstellen zur Cloud-basierten Infrastruktur
unterstützt, die beispielsweise den Zugriff auf virtuelle Maschinen
ermöglichen.
Das Geschäft der Palas unterliegt in der Regel einer gewissen Sai-
sonalität, wobei auf das vierte Quartal des Kalenderjahres in der
Vergangenheit üblicherweise rund 40% der Umsatzerlöse entfielen.
Das Management der Palas sieht den Grund hierfür im Wesentli-
chen in der internen Budgetpolitik ihrer Kunden.
Hauptsitz der IHSE ist Oberteuringen am Bodensee. Eine Tochter-
gesellschaft in den USA mit Sitz in Cranbury, New Jersey, wurde
2009 als Joint-Venture gegründet, um die Vertriebsaktivitäten der
Gesellschaft im US-Markt zu stärken. Anfang 2017 erwarb IHSE die
verbleibenden Anteile und hält nun 100% der US-Gesellschaft. Im
Jahr 2015 gründete IHSE zusätzlich eine Tochtergesellschaft in Sin-
gapur, IHSE Asia, um den asiatischen Markt besser bearbeiten zu
können. Darüber hinaus betreibt IHSE regionale Vertriebsbüros in
Frankreich, Israel, Indien und Südkorea.
IHSE konzentriert sich auf hoch performante Systeme in den folgen-
den Produktgruppen:
Security Technologies | Das Geschäftssegment Security Techno-
logies ist aktiv in sicherer und hoch performanter Netzwerktechnolo-
gie für anspruchsvolle Anwendungsbereiche. Das Segment umfasst
derzeit die IHSE-Gesellschaften, die seit Dezember 2019 zur BCM-
Gruppe gehören, als diese 100% der Geschäftsanteile an IHSE er-
worben hat.
Extender für die Verbindung zwischen Steuereinheit und Rech-
nereinheit
Matrix Switche als Routing-System zum Verbinden einer/ meh-
rerer Steuereinheiten mit einer/ mehreren Recheneinheiten
IP Gateways zur Anbindung der KVM-Systeme an IP-basierte
Rechner- und Steuereinheiten
Kunden sind hauptsächlich Vertriebspartner und Systemintegrato-
ren. Große Endkunden in 2020 waren unter anderem BBC, Fox
News, Flughafen Berlin-Brandenburg, Frequentis, MTU, Hongkong
Airport und RATP.
IHSE entwickelt, produziert und vertreibt KVM-Netzwerklösungen
(Keyboard, Video, Mouse) „Made in Germany“ für „mission critical“
Anwendungen. Diese finden Anwendung in Bereichen wie
Broadcast, Postproduktion, Flugsicherung, Bankwesen, Industrie,
Medizin, Seefahrt sowie in Kontrollzentren – insbesondere dort, wo
Signalkonverter, Verteilerkabel und weiteres Zubehör
Als Querschnittstechnologie finden die Produkte von IHSE in ver-
schiedensten Endmärkten Anwendung, die nahezu alle von „mission
critical“ Datenübertragungen geprägt sind. Somit profitiert IHSE von
einer Vielzahl globaler Megatrends (u.a. autonomes Fahren,
Die Geschäftsaktivität der IHSE ist weitestgehend unabhängig von
saisonalen Einflüssen. Teilweise ist ein erhöhtes Umsatzvolumen in
der zweiten Hälfte des Kalenderjahres zu beobachten. Das IHSE-
Management hält dies jedoch nicht für statistisch signifikant.
5
Lagebericht
Konzernabschluss
Forschung und Entwicklung
von CO2 als Tracer der ausgeatmeten Luft und Partikelanzahl bzw.
Feinstaub.
Security Technologies | Die Mehrzahl der Produkte der IHSE nutzt
aus Effizienz- und Sicherheitsgründen proprietäre Technologie, die
nicht mit dem standardisierten Internet Protocol (IP) arbeitet. Zur
fortlaufenden Erweiterung des bestehenden Produktportfolios von
IP-basierten Geräten wurde in diesem Bereich verstärkte Entwick-
lungsarbeit geleistet. Das neue IHSE-System ermöglicht den stand-
ortunabhängigen Zugriff per IP bei gleichzeitiger Gewährleistung der
Systemsicherheit. Mit einer speziellen Technik isoliert das IHSE-
System die IP-Verbindung von der gesicherten Kernmatrix. Flexibel
und gleichzeitig geeignet für sicherheitskritische Installationen hält
das System die Anforderungen an IP-Netzwerke so gering wie mög-
lich. Es sind weder komplexe IGMP-Multicast-Konfigurationen noch
hohe Bandbreiten erforderlich.
Die Entwicklungsaktivitäten des Konzerns konzentrieren sich auf die
Neu- und Weiterentwicklung von Technologien, Produkten, Prozes-
sen und Software in den Bereichen Partikelmesstechnik betreffend
Aerosole sowie in der hoch-performanten und sicheren Übertragung
und Schaltung von Computersignalen.
Darüber hinaus hat Palas im Berichtszeitraum Prüfstände für Atem-
schutzmasken entwickelt und diese erfolgreich im Markt eingeführt.
Die Filterprüfstände PMFT 1000 und PMFT 1000 M ermöglichen so-
wohl die Qualitätssicherung in der Produktion als auch genaue Mes-
sungen in der Entwicklung von Masken oder bei deren Abnahme
seitens der Endkunden. Das Schnelltestgerät Mas-Q-Check kann di-
rekt am Einsatzort, wie z.B. im Krankenhaus, Pflegeheim oder Büro,
genutzt werden, um Stichproben von Maskenanlieferungen oder
Gesamtprüfungen von mehrfach verwendeten Masken durchzufüh-
ren. Das Gerät zeichnet sich vor allem durch einfache Handhabung
aus und kann ohne aufwändige Einweisung in Betrieb genommen
und bedient werden.
Die Ausgaben des Konzerns für Forschung und Entwicklung betru-
gen im Berichtszeitraum € 2.368 Tsd. (4,6% von den Umsatzerlö-
sen), wovon € 392 Tsd. zu aktivieren waren und € 1.976 Tsd. auf-
wandswirksam erfasst wurden. Die Aktivierungsquote entspricht da-
mit 16,6%. Unter Berücksichtigung von € 78 Tsd. Abschreibungen
auf aktivierte Entwicklungsleistungen betrug der gesamte Aufwand
für Forschung und Entwicklung € 2.054 Tsd.
Um den wachsenden Anforderungen an sicherheitszertifizierte Pro-
dukte Rechnung zu tragen, laufen derzeit Zertifizierungsprozesse
für eine Produktfamilie gemäß der US-amerikanischen NIAP (Natio-
nal Information Assurance Partnership), der internationalen Com-
mon Criteria for Information Technology Security Evaluation und der
deutschen KRITIS (kritische Infrastruktur gem. Bundesämtern für
Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Sicherheit in der Infor-
mationstechnik).
Auf den Konzern bezogen umfasst die wesentliche Änderung der
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten die Einbeziehung der
IHSE in den Konzern ab Dezember 2019. Auf Ebene der jeweiligen
Tochterunternehmen selbst, waren die Aktivitäten im Vergleich zum
Vorjahr im Wesentlichen unverändert.
Am 27. August 2020 reichte Palas beim Europäischen Patentamt ein
Patent für ein Messgerät zum sofortigen Nachweis der Partikelan-
zahl und -größe in ausgeatmeter Luft ein. Das von Palas entwickelte
universell einsetzbare Messgerät kann Partikel in der ausgeatmeten
Luft mit hochgenauer Größenauflösung unmittelbar identifizieren
und könnte so helfen, bei Menschen eine Infektiosität, etwa betref-
fend COVID-19 oder Influenza, zu erkennen. Dies könnte insbeson-
dere während der aktuellen COVID-19-Pandemie zu deren Eindäm-
mung beitragen. Die Patentanmeldung ist noch nicht offengelegt.
Eine solche wird generell 18 Monate ab dem Anmeldetag veröffent-
licht und erst danach stehen der Anmelderin Rechte aus der Patent-
anmeldung zu.
Environmental Technologies | Nachdem Palas bereits erfolgreich
Feinstaubmessgeräte für den Außenbereich produziert und ver-
treibt, wurde im Berichtszeitraum schwerpunktweise an der im Vor-
jahr 2019 begonnenen Weiterentwicklung von entsprechenden Ge-
räten für die Anwendung in geschlossenen Räumen gearbeitet. So
wurde das Neuprodukt AQ Guard zur Marktreife gebracht und in ers-
ten Pilotprojekten vertrieben. Technologisch besteht die maßgebli-
che Innovation in einem deutlich verkleinerten Gerät mit einer ver-
gleichbaren Genauigkeit mit den bisherigen deutlich größeren Pro-
dukten. Auch wurde die Bedienerfreundlichkeit stark verbessert. Um
für die Verwendung in geschlossenen Räumen attraktiver zu sein,
wurde das Gehäuse in Zusammenarbeit mit Porsche Design voll-
ständig neu entworfen.
Im Bereich der Forschung und Entwicklung kooperiert IHSE mit der
Fraunhofer-Gesellschaft im Bereich der Bild- und Videocodierung.
Weiterhin besteht eine Kooperation im Bodenseekreis mit verschie-
denen Unternehmen zum Aufbau einer Teststrecke für autonome
Fahrzeuge mit integrierter Smart-City-Leitstelle, die unter Führung
von IHSE entstehen soll. In der Forschungs- und Entwicklungsabtei-
lung beschäftigt IHSE 14 Mitarbeiter.
Palas pflegt Kooperationen mit Forschungsinstituten und Universitä-
ten im Bereich der Forschung und Entwicklung. In der Forschungs-
und Entwicklungsabteilung beschäftigt Palas 12 Mitarbeiter.
In Reaktion auf die COVID-19-Pandemie wurde bereits Anfang April
2020 zur Bestimmung eines Infektionsrisikos in Innenräumen ein
Patent angemeldet, dessen Technologie im AQ Guard zum Einsatz
kommt. Dieses Patent beschreibt eine kombinatorische Messung
6
Lagebericht
Konzernabschluss
Steuerungssystem
Das Steuerungssystem des Konzerns ist auf dessen Zielsetzung,
den Wert seiner Tochterunternehmen langfristig und nachhaltig zu
steigern, ausgerichtet. Das Management der BCM-Gruppe erhebt
und wertet dafür monatliche Berichte der Tochterunternehmen aus.
Diese umfassen neben einer Finanzberichterstattung auch Erläute-
rungen der jeweiligen Geschäftsführung zu wesentlichen Ereignis-
sen, Chancen und Risiken.
Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren des Konzerns
sind Umsatzerlöse sowie die bereinigte EBITDA-Marge.
Die Umsatzerlöse stellen die maßgebliche Kennzahl für den Markt-
erfolg bzw. das erzielte Wachstum des Konzerns dar. Die Ermittlung
der Umsatzerlöse für die Unternehmenssteuerung erfolgt in Über-
einstimmung mit IFRS 15 für Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kun-
den und IFRS 16 für Erträge aus kurzfristigen Leasingverhältnissen.
Das bereinigte EBITDA bzw. dessen prozentualer Anteil von den
Umsatzerlösen (bereinigte EBITDA-Marge) zeigt zum einen die
Preissetzungsmacht sowie darüber hinaus die Kosteneffizienz eines
Unternehmens. Die Ermittlungsrechnung des bereinigten EBITDA
ist der Angabe 7 des Anhangs des Konzernabschlusses zu entneh-
men. Es handelt sich um das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern
und Abschreibungen, bereinigt um Kosten des Erwerbs von Toch-
terunternehmen, aufwandswirksam zu erfassende Kosten von Ei-
genkapitalmaßnahmen und anteilsbasierte Vergütungsaufwände.
7
Lagebericht
Konzernabschluss
jedoch darauf, auf Maßnahmen zu verzichten, welche die zukünfti-
gen Wachstumsperspektiven des Konzerns gefährden würden.
Central Functions | Das Niedrigzinsumfeld sowie die hohen Kapi-
talbestände bei einem Großteil der Finanzinvestoren und deren da-
raus resultierend starker Investitionsdruck führten zu weiterhin ho-
hen Unternehmensbewertungen am M&A-Markt und zu unvermin-
dert hohem Wettbewerb um Unternehmensbeteiligungen. Dies ging
einher mit weiterhin attraktiven Konditionen für Akquisitionsdarlehen
als Fremdfinanzierungskomponente bei Unternehmenstransaktio-
nen.
Geschäftsentwicklung
Zum Zeitpunkt des Börsengangs im Juli 2020 erwartete die BCM-
Gruppe ein Wachstum der Umsatzerlöse im mittleren einstelligen
Prozentbereich verglichen mit dem pro-forma Vorjahreswert von
€ 54.290 Tsd. Hinsichtlich der bereinigten EBITDA-Marge wurde er-
wartet, dass sich das geringere Umsatzwachstum negativ auf diese
auswirken kann, sodass sie möglicherweise unter dem Wert von
29,8% (pro-forma Vorjahr) liegen würde. Am 13. November 2020
Der Konzern beobachtet weiterhin aktiv die weltweite Entwicklung
der Pandemie. Erforderliche Anpassungen oder Ausweitungen be-
stehender Maßnahmen erfolgen im Einklang mit den Empfehlungen
und Handlungsanweisungen der jeweiligen Regierungen und Exper-
tengremien.
korrigierte der Konzern die Prognose mit der Erwartung eines Rück- Marktumfeld
Ab März 2020 hat die allgemein hohe Unsicherheit infolge des Aus-
bruchs der COVID-19-Pandemie im Markt für Unternehmensbeteili-
gungen für einen weitgehenden Stillstand gesorgt, mit entsprechen-
der Auswirkung auf die M&A-Aktivitäten der BCM-Gruppe. Insbe-
sondere in dem Teilbereich der von spezialisierten Beratern organi-
sierten Auktionsprozessen wurden nahezu sämtliche laufenden Ver-
kaufsprojekte bis auf Weiteres ausgesetzt und die Marktansprache
für neue Projekte gar nicht erst gestartet. Ursache war zum einen,
dass die zum Verkauf stehenden Unternehmen aufgrund der Krise
teilweise Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatten, was sich negativ
auf die Transaktionssicherheit sowie das erwartete Bewertungsni-
veau auswirkte. Zum anderen wurden auch einige laufende Trans-
aktionen, bei denen die potenziellen Käufer neben dem Eigenkapi-
taleinsatz auch auf Fremdfinanzierungen zurückgreifen, ausgesetzt,
da auch die Banken seit der weltweiten Ausbreitung der Pandemie
deutlich zurückhaltender agierten. Jedoch war auch bei Unterneh-
men, die nicht direkt von COVID-19 betroffen waren, Zurückhaltung
der Verkäufer bemerkbar, da diese die generelle Unsicherheit und
Volatilität des Marktes scheuten. Einige wenige Transaktionen mit
Unternehmen, die trotz (oder gerade wegen) der COVID-19-Pande-
mie gute Ertragskennzahlen zeigen konnten, waren deshalb umso
kompetitiver mit entsprechend hohen Kaufpreiserwartungen.
gangs der Umsatzerlöse im einstelligen Prozentbereich (ggü. pro-
forma 2019). Mit Umsatzerlösen von € 51.581 Tsd. im Jahr 2020 be-
trug der Rückgang verglichen mit dem pro-forma Wert des Vorjahres
5,0%. Dies entspricht nahezu exakt dem Mittelwert der prognosti-
zierten Spanne. Mit 23,8% lag die bereinigte EBITDA-Marge unter
dem pro-forma Vorjahreswert von 29,8%.
Das Geschäftsjahr 2020 war global geprägt von den Maßnahmen
zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie und deren weit überwie-
gend nachteiligen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Bereits im
ersten Quartal 2020 war das Bruttoinlandsprodukt laut dem Statisti-
schen Bundesamt in Deutschland gegenüber dem Vorjahresquartal
um -1,8% rückläufig. Im zweiten Quartal 2020 geriet die deutsche
Wirtschaft in eine Rezession und hatte mit einem BIP-Rückgang
von -11,3% den stärksten Einbruch seit der vierteljährlichen Erhe-
bung im Jahr 1970. Auf Jahressicht betrachtet liegt der Rückgang
des BIP gemäß Statistischem Bundesamt bei -4,9%. Bezogen auf
den Euro-Raum bzw. die EU lag der Rückgang der Wirtschaftsleis-
tung bei -6,3% bzw. -6,8% (gem. Europäischer Kommission). Die
bedeutendsten außereuropäischen Absatzmärkte der BCM-Gruppe
sind die USA, wo der Rückgang des BIP im Berichtszeitraum -3,5%
(U.S. Bureau of Economic Analysis) betrug, und China, dessen Wirt-
schaftswachstum mit voraussichtlich +2,3% (Statista) deutlich gerin-
ger ausfiel als in den vergangenen Jahren.
Da die BCM-Gruppe sich als wachstumsstarkes Technologieunter-
nehmen begreift, ist ein Rückgang der Umsatzerlöse in jeder Hin-
sicht nicht zufriedenstellend. Vor dem Hintergrund der größten Wirt-
schaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg jedoch betrachten wir un-
sere im Jahr 2020 erbrachte Leistung als einen großen Erfolg.
COVID-19-Pandemie
Die Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum war maßgeblich von
den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Frühzeitig
wurden von der BCM-Gruppe Maßnahmen ergriffen, um den Kon-
zern an die aktuellen Bedingungen anzupassen, die Gesundheit al-
ler Mitarbeiter zu schützen, die Lieferfähigkeit für Kunden zu ge-
währleisten und die Liquidität zu sichern. So wurden an allen Stand-
orten weitreichende Gesundheits-, Sicherheits- und Hygienemaß-
nahmen umgesetzt. Abhängig von der jeweiligen Situation haben
Teile der Belegschaft, insbesondere in Verwaltungsabteilungen, ihre
Tätigkeit in das Home-Office verlagert. Die Produktion und die Lie-
ferfähigkeit konnten an allen Standorten aufrechterhalten werden
und es kam zu keinen bedeutenden Beeinträchtigungen in den Lie-
ferketten.
Bezogen auf die Kapitalmärkte war der Berichtszeitraum von einer
außerordentlich hohen Volatilität geprägt. Trotz dieser Tatsache hat
die BCM-Gruppe am 14. Juli 2020 ihr Börsendebüt in Frankfurt er-
folgreich umgesetzt.
Entsprechend dem dreigliedrigen Sourcing-Ansatz fokussierte sich
die BCM-Gruppe aufgrund der Marktschwäche bei breit vermarkte-
ten Auktionen auf das eigene Netzwerk sowie auf proaktives Sour-
cing. Durch gezielte Bearbeitung der zwei letztgenannten Kanäle
verfügt der Konzern weiterhin über eine attraktive Pipeline potenzi-
eller Akquisitionsziele.
Aufgrund der Nischenstrategie in den Segmenten der BCM-Gruppe,
liegen keine zuverlässigen Statistiken oder Studien über die Ent-
wicklung in den entsprechenden relevanten Märkten vor. Aus die-
sem Grund beziehen sich die nachfolgenden Angaben über die
Marktentwicklung der jeweiligen Segmente auf Einschätzungen des
Managements.
Die BCM-Gruppe macht vor dem Hintergrund der rückläufigen Um-
satzerlöse Gebrauch von der Flexibilität der Betriebskosten, achtet
8
Lagebericht
Konzernabschluss
Im dritten und vierten Quartal hat sich das Marktumfeld für Unter-
nehmenstransaktionen wieder deutlich erholt. Auf das Gesamtjahr
betrachtet ist dennoch ein spürbarer Rückgang der Transaktionsak-
tivität zu verzeichnen. So berichtete das FINANCE Magazin von ei-
nem Schrumpfen des PE-Midmarket (Mehrheitsübernahmen von
deutschen Mittelstandsunternehmen durch Private Equity-Investo-
ren) um 30% im Jahr 2020. Nach dem Rekordjahr 2019 mit 51 Mid-
market-Buyouts kam es nur noch zu 34 Deals. Hinsichtlich des ge-
schätzten Transaktionsvolumens ergab sich ein Rückgang um ca.
25% auf € 4 Mrd.
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägt. Beginnend in Börsengang
Asien, führten die staatlich verordneten Lockdowns und Reisebe-
schränkungen zu bedeutenden Verzögerungen von Investitions-
und Bauprojekten. Im weiteren Verlauf kam es zu analogen Entwick-
lungen in Europa und in den USA, welche die Kernmärkte der IHSE
darstellen.
Am 14. Juli 2020 feierte die BCM-Gruppe die erfolgreiche Erstnotie-
rung ihrer Aktien im regulierten Markt mit zusätzlichen Zulassungs-
folgepflichten (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse.
Die Aktien sind seitdem unter dem Börsenkürzel BKHT und der
Wertpapierkennnummer (WKN) A2GSU4 öffentlich handelbar.
Während der technologisch untere und mittlere KVM-Markt von ei-
ner hohen Fragmentierung und dem Wettbewerb einer Vielzahl ge-
neralistischer Anbieter geprägt ist, existieren in dem für IHSE rele-
vanten high-end Segment lediglich einige wenige spezialisierte An-
bieter, die Endmarkt-spezifisch im direkten Wettbewerb zueinander-
stehen.
Im Rahmen der internationalen Privatplatzierung wurden insgesamt
3.593.750 neue Namensaktien (einschließlich einer Mehrzutei-
lungsoption von 468.750 Aktien) platziert, jeweils mit einem anteili-
gen Betrag am Grundkapital von € 1,00. Dies entsprach bei einem
Ausgabepreis von € 32,00 je Aktie einer Kapitalerhöhung mit Brutto-
erlösen von € 115 Mio.
Environmental Technologies | Die Absatzmärkte der Palas zeig-
ten im Berichtszeitraum, insbesondere nach Ausbruch der COVID-
19-Pandemie, eine zweigeteilte Entwicklung. Die Ausstattung der
zertifizierten Feinstaubmessnetze der öffentlichen Hand, der in mit-
telfristiger Vergangenheit wichtigste Abnehmer des Unternehmens,
wurde bedeutend von den Eindämmungsmaßnahmen gegen das Vi-
rus getroffen. Da die Installation und die Abnahme von Feinstaub-
messgeräten oftmals den Einsatz von Mitarbeitern vor Ort voraus-
setzen, kam es abnehmerseitig zu umfassenden Projektverschie-
bungen.
Mit liquiden Mitteln von € 123.544 Tsd. zum Abschlussstichtag ver-
fügt die BCM-Gruppe über eine solide Liquiditätsausstattung für wei-
tere Unternehmensakquisitionen.
Entgegengesetzt wirkte sich der sehr kurzfristig neu entstandene
Markt für Maskenprüfstände bedeutend positiv auf die Geschäftsen-
twicklung der Palas aus. Die bisher bestehenden Zertifizierungen für
Atemschutzmasken sind stark auf Staub ausgerichtet, der aus deut-
lich größeren Partikeln, verglichen mit Viren, besteht. Die Notwen-
digkeit, Masken bzw. deren Filtermedium auf die Abscheideeffizienz
für Partikel in Virengröße zu prüfen, fällt direkt in die Kernkompetenz
der Palas.
Als Nischenanbieter mit Spezialisierung auf Feinstaubmessung und
Aerosolmesstechnik steht Palas sowohl mit Kleinunternehmen als
auch mit großen Messtechnikkonzernen im Wettbewerb. Technolo-
gisch führend ist Palas dabei in der präzisen Echtzeit-Messung
kleinster Partikel bis in den Nanobereich.
Security Technologies | Nach einem starken Jahresbeginn war die
Entwicklung der Absatzmärkte der IHSE insbesondere ab dem zwei-
ten Quartal des Berichtszeitraums substanziell von den
9
Lagebericht
Konzernabschluss
Segmentbericht
Die BCM-Gruppe untergliedert sich organisatorisch in die folgenden
Geschäftssegmente
Berichtspflichtige Segmente
Geschäftssegmente.
Environmental
Technologies
Security
Technologies
Central Functions und
Konsolidierung
Summe
2020
In € Tsd.
2020
2019
2020
2019
2020
(76)
2019
2019
Central Functions: M&A-Aktivitäten, Controlling, Investors
Relations, Marketing und Compliance
Umsatzerlöse
18.114
30,9%
13.874
76,6%
6.283
13.835
33.543
(17,1%)
24.680
73,6%
40.455
-
51.581
(5,0%)
38.555
74,7%
12.270
23,8%
54.290
Environmental Technologies: Entwicklung, Herstellung und
Vertrieb von Umweltmesstechnik und Nachhaltigkeitstechnolo-
gien, bestehend aus Palas
Umsatzwachstum
Rohertrag
10.875
78,6%
4.999
28.995
71,6%
14.164
35,0%
-
-
39.870
73,4%
16.166
29,8%
Rohertragsmarge
Bereinigtes EBITDA
Bereinigte EBITDA-Marge
Security Technologies: Entwicklung, Herstellung und Ver-
trieb von hoch performanter Netzwerktechnologie für an-
spruchsvolle Anwendungsbereiche, bestehend aus IHSE
11.778
35,1%
(5.793)
(2.997)
34,7%
36,1%
Da der Erwerb der IHSE erst im Dezember 2019 erfolgt ist, war das
Unternehmen im Vergleichszeitraum lediglich für die Dauer eines
Monats Teil der BCM-Gruppe. Folglich wären in der nebenstehen-
den Tabelle die jeweiligen Werte für 2019 des Segments Security
Technologies deutlich geringer auszuweisen und die Summen für
2019 entsprechend zu reduzieren. Für Zwecke der besseren Ver-
gleichbarkeit und Aussagekraft der Segmentberichterstattung wird
hier auf eine pro-forma Betrachtung abgestellt. Diese stellt den Kon-
zern so dar, als wäre die IHSE bereits ab dem 1. Januar 2019 in die
BCM-Gruppe einbezogen. Für eine Darstellung ohne pro-forma An-
passungen wird auf den Konzernabschluss verwiesen.
Nach Regionen betrachtet, war die Umsatzentwicklung der BCM-
Gruppe mit einem Wachstum von +21,8% in EMEA sehr erfolgreich,
wohingegen die Umsatzerlöse in Americas um -34,1% und in APAC
um -29,0% zurückgingen. Die überproportionale Krisenauswirkung
auf das Exportgeschäft resultiert insbesondere aus Reiserestriktio-
nen und lokalen Kontaktbeschränkungen, welche die erforderliche
direkte Interaktion mit Sales Partnern nur begrenzt möglich gemacht
hat. Um diesen Folgen der Pandemie aktiv zu begegnen, intensiviert
der Konzern den Ausbau des Vertriebspartnernetzwerks mit Fokus
auf Partner, die in den jeweiligen Zielländern lokale Standorte be-
treiben. Darüber hinaus hat Palas im dritten Quartal ein eigenes Ver-
triebsbüro in Shanghai eröffnet und auch IHSE plant derzeit die
Gründung einer Tochtergesellschaft in China. Dieses Vorgehen soll
künftig eine bessere Präsenz in der Kundenregion gewährleisten
und eine höhere Unabhängigkeit von Reisehindernissen, wie Qua-
rantäne nach Ankunft im Zielland, schaffen.
Central Functions | In den Zentralbereichen war auf Ebene des be-
reinigten EBITDA ein Anstieg der Kosten zu verzeichnen. Dieser re-
sultiert im Wesentlichen aus einem Anstieg des Personalaufwands
sowie höherer Due Diligence-Aktivität verglichen mit dem Ver-
gleichszeitraum.
Insbesondere von Februar bis Juli 2020 war die Geschäftstätigkeit,
neben der Suche nach Übernahmezielen, maßgeblich geprägt von
den Arbeiten zur Vorbereitung und Umsetzung des Börsengangs.
Die damit zusammenhängenden Aufwendungen werden nicht in das
bereinigte EBITDA einbezogen, da es sich um Kosten von Eigenka-
pitalmaßnahmen handelt. Weitere diesbezügliche Informationen
sind dem Konzernabschluss zu entnehmen. Das bereinigte EBITDA
der Central Functions beinhaltet jedoch Aufwendungen für den An-
lauf des „Being Public“ im Nachgang des Börsengangs im Juli 2020.
Diese Aufwendungen umfassten insbesondere Rechts- und Bera-
tungskosten.
Die Umsatzerlöse der BCM-Gruppe sind verglichen mit dem pro-
forma Vorjahreszeitraum um -5,0% zurückgegangen. Ursächlich da-
für war die aufgrund der COVID-19-Pandemie rückläufige Umsatz-
entwicklung des Segments Security Technologies im zweiten und
dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020. In dem Segment Environ-
mental Technologies hingegen konnten die Umsatzerlöse deutlich
gesteigert werden. Aufgrund der geringeren absoluten Größe dieses
Segments verglichen mit Security Technologies, konnte dessen Ge-
schäftsrückgang jedoch nicht vollständig kompensiert werden.
Der Fokus der BCM-Gruppe liegt auf margen- und wachstumsstar-
ken Technologie- und Innovationsführern. Innerhalb dieses Deal
Flow wurden insbesondere die Unternehmen in die engere Auswahl
genommen, die sich in der Corona-Krise wirtschaftlich sehr gut be-
haupten konnten und neben ihren Wachstumsaussichten eine hohe
Resilienz gegen makroökonomische Schocks aufweisen. Allerdings
ist der Wettbewerb für diese zum Verkauf stehenden Unternehmen
10
Lagebericht
Konzernabschluss
nochmals intensiver geworden. Dies spiegelt sich auch in den Kauf-
preiserwartungen wider, da Unternehmen, die in den vergangenen
Monaten ihre Krisenresistenz dokumentieren konnten, teilweise so-
gar mit einem Kaufpreis-Premium über dem Vorkrisenniveau bewer-
tet werden.
Environmental Technologies | In dem Segment Environmental
Technologies nahmen die Umsatzerlöse um 30,9% zu. Nachdem
das erste Quartal, insbesondere aufgrund genereller Umsatz-
schwankungen zwischen den Quartalen sowie erster Lockdown-
Auswirkungen, vergleichsweise schwach war, zog die Kundennach-
frage im übrigen Geschäftsjahr deutlich an. Ausschlaggebend hier-
für waren insbesondere die sehr zügige Entwicklung und Marktein-
führung der Produkte für die Effektivitätsprüfung von Atemschutz-
masken.
Bei den konventionellen Produkten hingegen wurden, insbesondere
in der Automobilindustrie und im öffentlichen Sektor der Feinstaub-
messnetze und Universitäten, eine Vielzahl von Beschaffungsmaß-
nahmen ausgesetzt. Zwischenzeitig wurden die Lockdown-Maßnah-
men in mehreren Ländern sukzessive gelockert, sodass die Interak-
tion der Vertriebspartner mit deren Endkunden wieder zugenommen
hat. Es verbleiben jedoch bedeutende Hemmnisse für den notwen-
digen direkten Kundenkontakt, insbesondere auch aufgrund des
zum Ende des Berichtszeitraums wieder initiierten Lockdowns.
Die Generierung von proprietären Transaktionssituationen durch ak-
tive Suche gestaltet sich, insbesondere aufgrund ausfallender Mes-
sen und Veranstaltungen durch die Kontaktbeschränkungen, her-
ausfordernd. Um diesen Deal Sourcing-Kanal dennoch zu bearbei-
ten, hat die BCM-Gruppe eine Softwarelösung eingeführt, die die
automatisierte Suche nach Unternehmen ermöglicht. Die Software
ist in der Lage, öffentliche Datenbanken sowie Unternehmensweb-
seiten, Nachrichten und Social Media-Kanäle auszulesen und nach
Spezifikation des Nutzers Informationen gefiltert zur Verfügung zu
stellen. Die Software wurde ursprünglich für den B2B-Vertrieb kon-
zipiert. Der BCM-Gruppe ist es gelungen, die Anwendung für Ihre
Zwecke umzufunktionieren, was für den Hersteller ein bisher gänz-
lich unbekannter Anwendungsfall war. Die Nutzung dieser Lösung
erhöht darüber hinaus den Automatisierungsgrad der Deal Sour-
cing-Aktivitäten der BCM-Gruppe.
Umsatzerlöse nach Produktgruppe
Die Rohertragsmarge lag mit 76,6% unter der im Vergleichszeitraum
von 78,6%. Die Prüfstände für Atemschutzmasken hatten einen
deutlich größeren Markterfolg als erwartet und konnten entgegen
früherer Praxis sogar über Vertriebspartner verkauft werden. Daher
wurde das Absatzvolumen deutlich gesteigert bei gleichzeitig etwas
geringerer Marge aufgrund der notwendigen Rabatte für die Ver-
triebspartner.
In € Tsd.
2020
%
2019
%
Feinstaubmessgeräte
Prüfstände
6.832
5.270
38%
29%
8.515
415
62%
3%
Aerosolgeneratoren,
-spektrometer, -sensoren
3.228
974
18%
5%
3.023
670
22%
5%
Nanopartikelmessgeräte
Sonstige
1.810
18.114
10%
100%
1.212
13.835
9%
Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 34,7% unter dem Wert von
36,1% im Vergleichszeitraum. Dies resultierte maßgeblich aus dem
zuvor beschriebenen Rohertragseffekt.
Umsatzerlöse
100%
Die COVID-19-Pandemie hat Aerosole (Partikel in Luft) in das Zent-
rum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt und Palas konnte sich
mit ihrer Aerosolmesstechnologie erfolgreich als Technologieführer
positionieren. Besonders erfolgreich verkauften sich Prüfstände zur
Effektivitätsprüfung von Atemschutzmasken.
In Reaktion auf die COVID-19-Pandemie wurden bei Palas Maßnah-
men zur Gewährleistung der besonderen Hygiene sowie für die Si-
cherstellung von Abstandsregeln ergriffen. Um die Produktion auch
vor dem Hintergrund einer möglichen Unterbrechung der Lieferket-
ten zu gewährleisten, hält Palas einen Lagervorrat für systemkriti-
sche Teile von bis zu neun Monaten vor. Es kam trotz der weltweiten
Lockdown-Maßnahmen zu keinen Beeinträchtigungen der Lieferket-
ten, die sich wesentlich auf die Geschäftstätigkeit ausgewirkt haben.
Das Forderungs-, Liquiditäts- und Risikomanagement bei Palas
wurde nicht grundlegend verändert.
Unmittelbar nach Markteinführung im März 2020 konnte großes In-
teresse erzeugt werden und es gingen mit sehr geringem zeitlichem
Vorlauf erste Bestellungen der neuen Maskenprüfstände seitens
des Bundesministeriums für Gesundheit ein. Dieses nutzt die Ge-
räte, um am BASF InnovationCampus in Shanghai Atemschutzmas-
ken zu prüfen, die für den Export nach Deutschland bestimmt sind.
Eine Vielzahl von Bestellungen weiterer Kunden folgte. Darüber hin-
aus führte die neue Produktreihe zu großer medialer Aufmerksam-
keit. Weitere Produkte rund um die Aerosolmessung z.B. in Innen-
räumen oder der Atemluft folgten bzw. folgen.
Aufgrund zwischenzeitig rückläufiger Nachfrage zu Beginn des Jah-
res wurde bei Palas im April 2020 für wenige Wochen Kurzarbeit
genutzt, die aber bei einem Kurzarbeitergeld von lediglich € 12 Tsd.
keine wesentliche Auswirkung auf die Ertrags-, Vermögens- oder Fi-
nanzlage hatte. Bereits kurz nach Anlaufen der Maßnahme zeigte
sich der Markterfolg der Neuprodukte zur Atemmaskenprüfung. Auf-
grund der hohen Nachfrage wurden die Kapazitäten in der
11
Lagebericht
Konzernabschluss
Produktion nach Möglichkeit angepasst und insbesondere im Mai,
Juni und Juli wurden Überstunden geleistet, um diese zeitgerecht zu
bedienen. Seitens des Finanzamts erhielt Palas während des Be-
richtszeitraums temporäre Steuerrückzahlungen für davor im Be-
richtszeitraum geleistete Steuervorauszahlungen in Höhe von
€ 249 Tsd. Zum Abschlussstichtag waren diese wieder an die Fi-
nanzbehörden zurückgeführt worden.
Security Technologies | Bedingt durch Projektverschiebungen,
ausgelöst durch die COVID-19-Pandemie, verzeichnete das Seg-
ment Security Technologies einen Rückgang der Umsatzerlöse
von -17,1%. Im ersten Quartal lagen die Umsatzerlöse der IHSE
noch substanziell über denen des Vorjahreszeitraums. Beginnende
Verschiebungen im Auftragseingang in Asien, wo die Pandemie die
frühesten Auswirkungen auf die Wirtschaft hatte, konnten durch ein
weiterhin starkes Geschäft in EMEA und in Nordamerika überkom-
pensiert werden. Dieser Trend hat sich im zweiten und dritten Quar-
tal nicht fortgesetzt, da sich weitere wichtige Projekte nunmehr durch
die weltweiten Lockdown-Maßnahmen, insbesondere in den Absatz-
märkten USA und Europa, verzögerten. Nebenstaatlich verordneten
Maßnahmen haben unternehmensinterne Arbeitsschutzrichtlinien
auf Kundenseite das Geschäft zusätzlich gehemmt. So untersagten
mehrere große Endkunden physische Besuche von Externen in ih-
ren Einrichtungen. Der Einsatz vor Ort ist jedoch für die Umsetzung
größerer Installationen unabdingbar. Das vierte Quartal verlief um-
satzseitig wieder deutlich stärker. Dennoch hat sich die kundensei-
tige Verzögerung wichtiger Projekte aufgrund der weltweiten Lock-
down-Maßnahmen sowie aufgrund von Reise- und Kontaktbe-
schränkungen deutlich negativ auf die Umsatzerlöse des Berichts-
zeitraums ausgewirkt.
werden, desto wichtiger wird auch deren hoch-performante Übertra-
gung. Dies zeigt sich auch in der stetig wachsenden Vertriebs-Pipe-
line von IHSE, da avisierte Projekte nicht wegbrechen, sondern sich
zeitlich verschieben. Das dritte und vierte Quartal 2020 verzeichnete
einen signifikanten Anstieg des Auftragseingangs verglichen mit
dem Tiefpunkt in Q2 2020. Ab Ende des vierten Quartals wirkten
sich erneute Lockdowns wieder negativ auf die Auftragssituation
aus.
Hinsichtlich des Marketings kam es insbesondere im Bereich der
Messebesuche zu bedeutenden Veränderungen aufgrund der Ab-
sage und Verschiebung mehrerer Veranstaltungen. Damit ist ein
wichtiges Instrument des Zugangs zu Neukunden bis auf Weiteres
entfallen.
Durch erweiterte und intensivierte Vertriebsaktivitäten konnte das
Basisgeschäft im Bereich kleinerer Bestellvolumina stabil gehalten
werden, was jedoch die Verschiebung der größeren Vertriebs-Pro-
jekte in der Pipeline nicht vollständig kompensieren konnte. Ver-
triebsmaßnahmen umfassten Kunden-Webinare mit bis zu 150 Teil-
nehmern, die Gewinnung von neuen Vertriebspartnern und neuen
Rahmenverträgen mit Großkunden in den USA und in Europa sowie
die erfolgreiche Einführung einer digitalen Konfigurationsplattform
zur direkten Systemkonfiguration online durch den Kunden.
Palas geht davon aus, dass die seitens ihrer Kunden momentan
ausgesetzten Bestellungsprozessemit Rückkehrzu einer wirtschaft-
lichen Normalität bzw. fortschreitender Aufhebung der Lockdown-
Maßnahmen fortgesetzt werden. Daraus könnten bedeutende Nach-
holeffekte resultieren, die sich positiv auf die Geschäftslage in dem
Bereich der konventionellen Produkte, insbesondere derer zur
Feinstaubmessung, auswirken würden. Wann sich dieser Effekt zei-
gen wird, ist abhängig von der weiteren Entwicklung der Eindäm-
mungsmaßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie.
Die Rohertragsmarge lag mit 73,6% über der im Vergleichszeitraum
von 71,6%. Ausschlaggebend dafür war ein geringerer Anteil von
Großprojekten an den Umsatzerlösen im Jahr 2020 gegenüber dem
Vorjahr 2019. Solche Großprojekte werden oft mit höheren Rabatten
versehen als kleinere Bestellvolumina. In der Folge war die durch-
schnittliche Rabattierung im Berichtszeitraum etwas geringer und
damit die Rohertragsmarge höher.
Umsatzerlöse nach Produktgruppe
In € Tsd.
2020
%
2019
%
Da es sich hinsichtlich der Neuprodukte für die Prüfung von Atem-
masken um einen völlig neuen Markt handelt, ist es schwer abzuse-
hen, wiesich die Nachfragekünftig weiter entwickelnwird. Einerseits
könnte erwartet werden, dass diese zurückgeht, sobald die relevan-
ten Kunden mit entsprechenden Geräten ausgestattet sind. Ande-
rerseits ist es möglich, dass sich hier ein nachhaltiger zusätzlicher
Markt für das Unternehmen entwickelt. Dies könnte beispielsweise
durch neue regulatorische Anforderungen und Zertifizierungsstan-
dards für Partikel in Virusgröße begünstigt werden.
Digitale KVM Extender
KVM Matrix Switche
VGA & USB Extender
Konverter & Zubehör
Einbauzubehör & Netzteile
Sonstige
22.219
9.757
413
66%
29%
1%
28.809
10.246
779
71%
25%
2%
Die bereinigte EBITDA-Marge war mit 35,1% im Wesentlichen un-
verändert verglichen mit 35,0% im Vergleichszeitraum. Positiv wirkte
sich die hohe Rohertragsmarge aus. Der Personalaufwand lag ab-
solut betrachtet leicht unter dem des Vorjahres. Zwar tätigte IHSE
im Verlauf des Jahres 2019 aufgrund der starken Wachstumsent-
wicklung vor Ausbruch der Corona-Krise signifikante Neueinstellun-
gen. Der Ganzjahreseffekt dieser Einstellungen führte in 2020 zu ei-
ner höheren durchschnittlichen Mitarbeiteranzahl. Aufgrund von ge-
ringeren leistungsabhängigen Vergütungsaufwendungen konnte der
Personalaufwand dennoch etwas gesenkt werden. Diese Reduzie-
rung war jedoch nur unterproportional verglichen mit dem Umsatz-
rückgang, wodurch die Personalkostenquote in 2020 über 2019 lag.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten durch
259
1%
306
1%
171
1%
266
1%
724
2%
49
0%
Umsatzerlöse
33.543
100%
40.455
100%
Palas geht davon aus, dass mittelfristig die COVID-19-Pandemie
das öffentlicheInteressefür Luftqualität und Aerosolespürbar erhöht
hat und sich daraus künftig bedeutende Geschäftschancen bieten
könnten.
Generell ist das Wachstumspotenzial von IHSE weiterhin intakt, da
zugrundeliegende Trends wie Digitalisierung, Connectivity und Cy-
ber-Security die Kundennachfrage nach Technologien zur hochsi-
cheren, verlustfreien und latenzreduzierten Datenübertragung wei-
ter antreiben. Je wichtiger Daten in unterschiedlichsten Endmärkten
12
Lagebericht
Konzernabschluss
konsequente Sparmaßnahmen substanziell gesenkt und damit die
Kostenquote in dem Bereich im Wesentlichen konstant gehalten
werden. Dabei wurden beispielsweise bedeutend geringere Messe-
und Reisekosten von Kosten für Zertifizierungsprojekte kompen-
siert. Diese sind für IHSE notwendig, um den wachsenden Anforde-
rungen an sicherheitszertifizierte Produkte, wie die US National In-
formation Assurance Partnership, die deutsche KRITIS und die in-
ternationalen Common Criteria for Information Technology Security
Evaluation, gerecht zu werden. Es wurden umfassende Kostensen-
kungsmaßnahmen ergriffen, die es dem Unternehmen ermöglich-
ten, trotz des deutlichen Umsatzrückgangs eine sehr hohe Profitabi-
lität aufrechtzuerhalten.
Es kam zu keinen Beeinträchtigungen der Lieferketten, die sich we-
sentlich auf die Geschäftstätigkeit ausgewirkt haben. Das Forde-
rungs-, Liquiditäts- und Risikomanagement bei IHSE wurde auf-
grund der Situation stellenweise intensiviert, wurde aber nicht grund-
legend verändert.
Ertragslage
Die Veränderung der Ertragslage des Konzerns im Jahr 2020 ge-
genüber dem Vergleichszeitraum (non-pro-forma) war insbesondere
von der Konzerneinbeziehung der IHSE geprägt. Da IHSE mit Kon-
trollerlangung durch die BCM-Gruppe im Dezember 2019 erstmalig
in den Konzernabschluss einzubeziehen war, umfasste die Kon-
zern-Gesamtergebnisrechnung in den ersten elf Monaten des Ge-
schäftsjahres 2019 lediglich die Umsatzerlöse der Palas sowie Auf-
wendungen und sonstige Erträge der Palas und der BCM AG. Aus
diesem Grund ist die Vergleichbarkeit der Ertragslage im Berichts-
zeitraum gegenüber dem Vorjahr eingeschränkt. So stiegen die Um-
satzerlöse des Konzerns 2020 um 211,5% auf € 51.581 Tsd. In der
pro-forma Betrachtung, als hätte IHSE im Vergleichszeitraum be-
reits zu der BCM-Gruppe gehört, war ein Umsatzrückgang
von -5,0% zu verzeichnen.
Im Berichtszeitraum hat IHSE von aufgrund der Corona-Krise ge-
statteten Stundungen von Ertragsteuerzahlungen Gebrauch ge-
macht. Zum Abschlussstichtag resultierte aus diesen Stundungen
eine Steuerverpflichtung von € 2.050 Tsd.
Im Mai 2020 hat IHSE in den USA ein Darlehen aus dem sog. „Pay-
check Protection Program“ in Höhe von USD 249 Tsd. in Anspruch
genommen. Da die Gesellschaft bis August 2020 keine Mitarbeiter
entlassen hat, wurde dieses Regierungsdarlehen im Laufe des Be-
richtszeitraums erlassen. In der Folge wurde die entsprechende Ver-
bindlichkeit ertragswirksam aufgelöst. Die Singapur-Tochter der
IHSE hat über verschiedene lokale Unterstützungsprogramme ins-
gesamt USD 75 Tsd. erhalten.
Im Zuge der COVID-19-Pandemie hat IHSE Maßnahmen ergriffen,
um die Handlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten und das operative
Geschäft möglichst reibungslos zu betreiben. Die Produktion am
Hauptsitz in Oberteuringen wurde auf zwei Teams verteilt, die zeit-
lich und räumlich getrennt arbeiteten. Für den Fall, dass ein Team
von dem Virus betroffen wäre und unter Quarantäne gesetzt werden
müsste, wäre das andere Team weiter einsatz- und produktionsfähig
gewesen. Diese Maßnahme wurde ebenfalls in den Auslandstoch-
tergesellschaften in Singapur und in den USA implementiert, bei de-
nen auch abwechselnd in getrennten Teams gearbeitet wurde. Die
Geschäftsführung wechselte sich mit Home-Office und Büropräsenz
ab, sodass im Infektionsfall auch auf Ebene des Managements die
Handlungsfähigkeit aufrechterhalten gewesen wäre und das Risiko
einer gegenseitigen Ansteckung minimiert wurde.
Auch die Zunahme der Aufwendungen ist zum weit überwiegenden
Teil auf die Konzerneinbeziehung der IHSE zurückzuführen. Der
Materialaufwand steigerte sich um 220,6% auf € 13.782 Tsd., der
Personalaufwand um 187,0% auf € 19.529 Tsd., die sonstigen be-
trieblichen Aufwendungen um 116,7% auf € 12.042 Tsd. und die Ab-
schreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
um 103,1% auf € 1.665 Tsd. Infolge der IHSE-Akquisition stiegen
die Abschreibungen auf im Rahmen der Erstkonsolidierung identifi-
zierte immaterielle Vermögenswerte um 184,0% auf € 7.708 Tsd.
Aufgrund der für die anteilige Fremdfinanzierung der Akquisition auf-
genommenen Darlehen sowie aufgrund von Neubewertungsverlus-
ten betreffend die NCI Put-Rückstellung erhöhten sich die Finanzie-
rungsaufwendungen um 229,8% auf € 3.890 Tsd. Unter Berücksich-
tigung von Ertragsteuern und Währungskurseffekten wurde ein Pe-
riodenergebnis von € -6.759 Tsd. erzielt (Vorjahr: € -3.823 Tsd.).
IHSE erwartet, dass die kundenseitigen Projektverschiebungen, die
im Berichtszeitraum zu rückläufigen Umsatzerlösen geführt haben,
nach sukzessiven Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen zu
Nachholeffekten im Geschäftsvolumen und in den Umsatzerlösen
führen werden. Der zeitliche Verlauf und die Höhe einer derartigen
Trendumkehr ist aufgrund der internationalen Geschäftstätigkeit der
IHSE abhängig von weiteren Entwicklungen der Eindämmungsmaß-
nahmen gegen die Pandemie in den unterschiedlichen Regionen.
Bei IHSE wurde im Berichtszeitraum zeitweise und betreffend einen
geringen Teil der Mitarbeiter Kurzarbeit genutzt, die aber bei einem
Kurzarbeitergeld einschließlich Sozialversicherungserstattungen
von lediglich € 28 Tsd. keine wesentliche Auswirkung auf die Er-
trags-, Vermögens- oder Finanzlage hatte.
IHSE geht davon aus, dass mittelfristig die COVID-19-Pandemie die
Relevanz des voneinander entfernten und räumlich getrennten Ar-
beitens deutlich erhöht hat und sich daraus künftig eine Vielzahl von
Geschäftschancen ergeben könnten.
Inflations- und Wechselkurseinflüsse hatten keine wesentliche Aus-
wirkung auf die Ertragslage des Konzerns.
Abgesagte Veranstaltungen, bei denen IHSE üblicherweise vertrieb-
lich aktiv ist, umfassen beispielsweise die NAB Show im April, eine
große Branchenveranstaltung der National Association of Broadcas-
ters in Las Vegas.
13
Lagebericht
Konzernabschluss
Beispielsweise unterliegen die betreffenden Darlehen vertraglichen
Kreditkennzahlen (Covenants), die von den Tochterunternehmen,
deren Finanzierung die Darlehen dienen, einzuhalten sind.
Vermögenslage
Finanzlage
Das Vermögen des Konzerns mit einer Bilanzsumme von
€ 306.419 Tsd. entfällt zum Abschlussstichtag zu 53,9% auf langfris-
tige Vermögenswerte und zu 46,1% auf kurzfristige Vermögens-
werte. Die wertmäßig größten Positionen sind dabei die immateriel-
len Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert
(€ 152.733 Tsd.), Zahlungsmittel und -äquivalente (€ 123.544 Tsd.),
Sachanlagen (€ 11.715 Tsd.) und Vorräte (€ 9.710 Tsd.). Die imma-
teriellen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen die im Rah-
men der Kaufpreisallokation bei dem Erwerb der Palas und der IHSE
identifizierten Kundenstämme, Basistechnologien und Marken (PPA
Assets) sowie den Geschäfts- oder Firmenwert. Die Sachanlagen
bestehen zum weit größten Teil aus dem Grundstück und Gebäude
des Hauptsitzes der IHSE in Oberteuringen am Bodensee.
Zum Abschlussstichtag betrugen die liquiden Mittel des Konzerns
€ 123.544 Tsd. Die Senior-Darlehen betrugen € 45.376 Tsd., wo-
raus unter Abzug der liquiden Mittel ein Net Senior Cash von
€ 78.168 Tsd. resultiert. Die Senior-Darlehen reduzierten sich ge-
genüber dem Stand am 31. Dezember 2019 um € 4.207 Tsd.
Darüber hinaus verfügen Mitgesellschafter einer Tochtergesell-
schaft über eine Put-Option ihre Anteile betreffend. Die Option be-
rechtigt die Mitgesellschafter zum Verkauf ihrer Anteile an die Mut-
tergesellschaft im Laufe des Jahres 2024. Der Verkaufspreis ist an-
hand einer vertraglich festgelegten Bewertungsformel zu ermitteln,
wobei die Inputfaktoren insbesondere das EBITDA sowie die Netto-
finanzverbindlichkeiten der Tochtergesellschaft in den Jahren 2022
und 2023 umfassen. Im Konzernabschluss wird die entsprechende
Verpflichtung in denFinanzverbindlichkeiten und in den Rückstellun-
gen ausgewiesen.
Zuzüglich Immobiliendarlehen (€ 6.180 Tsd.), Leasingverbindlich-
keiten (€ 1.253 Tsd.) und NCI Put-Verbindlichkeiten (€ 1.451 Tsd.)
betrugen die Finanzverbindlichkeiten € 54.261 Tsd., was einer Re-
duzierung von € 7.063 Tsd. gegenüber dem Stand am 31. Dezem-
ber 2019 von € 61.324 Tsd. entspricht. Im August 2020 wurde ein
Nachrangdarlehen, das im Zusammenhangmit dem Unternehmens-
erwerb der Palas aufgenommen wurde, vollständig zurückgezahlt.
Zum Vorjahresstichtag am 31. Dezember 2019 wurde dieses Darle-
hen noch mit € 3.199 Tsd. in den sonstigen Finanzverbindlichkeiten
ausgewiesen. Der Rückgang der Senior- und Immobiliendarlehen
resultierte aus den vertragsgemäßen fortlaufenden Tilgungszahlun-
gen. Zum Abschlussstichtag verfügt der Konzern über nicht genutzte
Kreditlinien von € 2.700 Tsd.
Die latenten Steuerschulden von € 16.296 Tsd. beziehen sich na-
hezu ausschließlich auf die im Rahmen der Kaufpreisallokation bei
dem Erwerb der Palas und der IHSE identifizierten Kundenstämme,
Basistechnologien und Marken (PPA Assets) und werden künftig mit
der fortlaufenden Abschreibung dieser PPA Assets ertragswirksam,
jedoch liquiditätsneutral aufgelöst. Zu Abflüssen von liquiden Mitteln
kommt es dabei nicht.
Die Veränderung der Vermögenslage seit Beginn des Geschäftsjah-
res resultierte insbesondere aus dem Zufluss der liquiden Mittel im
Rahmen der Barkapitalerhöhungen in Zusammenhang mit dem Bör-
sengang der BCM-Gruppe im Juli 2020. Die Aktiva stiegen von
€ 207.728 Tsd. um € 98.692 Tsd. auf € 306.419 Tsd. zum Ab-
schlussstichtag. Die Bilanzsumme reduzierende Effekte waren ins-
besondere die Kosten des Börsengangs sowie die Abschreibungen
auf PPA Assets.
Die Senior-Darlehen haben unterschiedliche Laufzeiten bis ein-
schließlich 2026, die Immobiliendarlehen bis einschließlich 2037.
Sämtliche Darlehen lauten auf Euro. Ein Teil der besicherten Kredite
trägt einen fixen Zinssatz, wohingegen der übrigeTeil einenZinssatz
in Höhe des EURIBOR zuzüglich einer Marge trägt. Soweit der EU-
RIBOR negativ ist, wird er entsprechend den Kreditverträgen für die
Ermittlung des Zinssatzes mit Null angesetzt. Zu bedeutenden Än-
derungen von Kreditkonditionen kam es im Berichtszeitraum nicht.
Im Berichtszeitraum führte die Muttergesellschaft in maßgeblichem
Umfang Kapitalerhöhungen durch. Im Februar 2020 hat die Gesell-
schaft ihr Eigenkapital zunächst von € 6.642.372 um € 150.686 auf
€ 6.793.058 erhöht. Die Kapitalerhöhung stand in Zusammenhang
mit dem Unternehmenserwerb der IHSE im Dezember 2019 und ei-
ner nachgelagerten Reinvestitionstranche. Die Aktienausgabe er-
folgte zu einem Preis von € 32,00 pro Aktie, womit der Gesellschaft
liquide Mittel in Höhe von € 4.822 Tsd. zugeflossen sind. Mit der
Erstnotierung der Aktien der BCM AG im Prime Standard (Teilbe-
reich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungspflichten) der
Frankfurter Wertpapierbörse am 14. Juli 2020 hat sich das Grund-
kapital nochmals erhöht. Im Vorfeld des Börsengangs wurde eine
Privatplatzierung von neuen Aktien durchgeführt. Mit Eintragung im
Handelsregister am 10. Juli 2020 wurde das Grundkapital der BCM
AG von € 6.793.058 um € 3.125.000 auf € 9.918.058 erhöht. Die
Ausgabe neuer Aktien erfolgte zum Preis von € 32,00 je Aktie und
in der Folge flossen der BCM AG weitere liquide Mittel von
Der Konzern nutzt Sicherungsgeschäfte betreffend die Hälfte des
Volumens der Zinsrisiken aus den EURIBOR-abhängigen künftigen
Zinszahlungen.
Die Darlehensverträge des Konzerns umfassen teilweise Regelun-
gen, aufgrund derer umfangreiche vorzeitige Rückzahlungsver-
pflichtungen ausgelöst werden können. So werden die betreffenden
Darlehen beispielsweise sofort zur Rückzahlung fällig, sollte seitens
des Konzerns gegen vertragliche Bestimmungen verstoßen werden.
14
Lagebericht
Konzernabschluss
€ 100.000 Tsd. (vor Transaktionskosten) zu. Durch die vollständige
Ausübung der Greenshoe-Option im Nachgang der Erstnotierung
hat sich das Grundkapital nochmals um € 468.750 auf € 10.386.808
erhöht. Die Eintragung der Kapitalerhöhung im Handelsregister er-
folgte am 21. Juli 2020. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgte
ebenfalls zu € 32,00 je Aktie, womit der BCM AG weitere
€ 15.000 Tsd. (vor Transaktionskosten) zur Verfügung gestellt wur-
den. Diese Kapitalerhöhungen haben maßgeblich zu der Erhöhung
der liquiden Mittel der BCM-Gruppe im Berichtszeitraum beigetra-
gen.
2019, als das Eigenkapital € 118.917 Tsd. bzw. 57,2% der Bilanz-
summe betrug. Wesentlichster Treiber der Zunahme des Eigenkapi-
tals waren die Barkapitalerhöhungen im Rahmen des Börsengangs
des Konzerns.
Die Grundzüge und Ziele des Finanzmanagements des Konzerns
legt der Vorstand fest. Oberste Ziele sind dabei die Sicherung der
Liquidität und die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken. Daher
ist es auch unser Ziel, trotz des derzeitigen Niedrigzinsniveaus,
keine Risiken aus der Anlage der liquiden Mittel des Konzerns ein-
zugehen. Um dies zu gewährleisten werden diese Mittel auf Bank-
konten bei inländischen Kreditinstituten gehalten, bis sie benötigt
werden, um Unternehmenskäufe zu finanzieren.
Im Zusammenhang mit dem Börsengang hat sich die BCM AG ge-
genüber den beratenden Banken verpflichtet, für den Zeitraum bis
zum 10. Januar 2021 keine Kapitalerhöhungen aus dem genehmig-
ten Kapital oder die Ausgabe von Finanzinstrumenten mit Wand-
lungsrechten anzukündigen oder durchzuführen. Davon ausgenom-
men ist die Ausgabe von neuen Aktien zur Gründung von Joint Ven-
tures und für den Kauf von Unternehmen.
Die Dividendenpolitik der BCM-Gruppe sieht bis auf Weiteres keine
Ausschüttungen vor. Ziel ist es, die bestehenden liquiden Mittel in
die Akquisition margen- und wachstumsstarker Technologieunter-
nehmen zu investieren.
Beschränkungen, welche die Verfügbarkeit des Kapitals des Kon-
zerns beeinträchtigen, bestehen in Form von Ausschüttungssperren
der Tochterunternehmen, die sich aus deren Kreditverträgen erge-
ben. Die Zahlungsmittel und -äquivalente werden von den jeweiligen
Konzerngesellschaften auf eigenen Konten gehalten. EinCash-Poo-
ling besteht nicht.
Zum Abschlussstichtag bestanden im Konzern Zahlungsmittel
und -äquivalente von € 3.721 Tsd. in verschiedenen Fremdwährun-
gen. Über diese Bestände wurden keine Sicherungsgeschäfte ab-
geschlossen.
Aufgrund der guten Liquiditätsausstattung war der Konzern im Be-
richtszeitraum jederzeit in der Lage, seine Zahlungsverpflichtungen
zu erfüllen. Es sind keine Liquiditätsengpässe eingetreten und auf-
grund der bekannten Geschäftsentwicklung sind keine Liquiditäts-
engpässe absehbar.
Das Eigenkapital des Konzerns betrug zum Abschlussstichtag mit
€ 223.437 Tsd. 72,9% der Bilanzsumme. Dies entspricht einer Zu-
nahme von 15,7%-Punkten, verglichen mit dem 31. Dezember
15
Lagebericht
Konzernabschluss
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug € 5.686 Tsd. bzw.
vor Ertragsteuerzahlungen € 6.954 Tsd. und resultierte im Wesent-
lichen aus den operativen Ergebnisbeiträgen der Palas und der
IHSE. Im Vorjahreszeitraum lag der Cashflow aus betrieblicher Tä-
tigkeit bei € 1.426 Tsd.
Verkürzte Kapitalflussrechnung
In € Tsd.
2020
2019
Bereinigtes EBITDA (non pro-forma)
12.270
(3.938)
(1.268)
242
2.770
(1.500)
(1.735)
97
EBITDA-Bereinigungen
(Ertragsteuerzahlungen)/ Ertragsteuererstattungen
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente
(Gewinn)/ Verlust aus dem Verkauf von Sachanlagen
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/ (Erträge)
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit von € -1.406 Tsd. um-
fasste schwerpunktmäßig Anschaffungen von Vermögenswerten
des Sachanlagevermögens sowie aktivierte Entwicklungskosten.
39
(50)
(378)
3
(Zu-)/ Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht
der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Die
Position
fiel
gegenüber dem
Vergleichszeitraum
(1.129)
495
(€ -87.293 Tsd.) bedeutend geringer aus, da im Vergleichszeitraum
der Unternehmenskauf der IHSE erfolgte. Die Investitionen in Sach-
anlagen entfielen mit € 15 Tsd. auf die Central Functions, mit
€ 820 Tsd. auf Environmental Technologies (hauptsächlich für
selbst produzierte Demo-Geräte sowie für Betriebs- und Geschäfts-
ausstattung) und mit € 119 Tsd. auf Security Technologies (haupt-
sächlich für IT-Infrastruktur).
Zu-/ (Abnahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der
Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
(157)
6
1.215
131
Zunahme/ (Abnahme) der sonstigen Rückstellungen
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
5.686
(954)
25
1.426
(919)
Investitionen in Sachanlagen
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
Aktivierte Entwicklungskosten
137
(95)
(26)
(392)
-
(443)
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug € 102.312 Tsd.
und war maßgeblich getrieben von den Kapitalerhöhungen im Rah-
men des Börsengangs der BCM-Gruppe im Juli 2020. Reduzierend
wirkten sich Tilgungen von Darlehen und sonstigen Finanzverbind-
lichkeiten, die sich überwiegend auf Darlehen aus dem Erwerb der
Palas und der IHSE beziehen, von € 7.553 Tsd., Kosten von Kapi-
talerhöhungen von € 7.116 Tsd. und Zinszahlungen von
€ 2.301 Tsd. aus. Insbesondere wurde ein Darlehen von
€ 3.000 Tsd. getilgt, das im Zusammenhang mit dem Erwerb der Pa-
las im Dezember 2018 als Teil der Akquisitionsfinanzierung durch
den Verkäufer des Unternehmens zur Verfügung gestellt wurde. Im
Vorjahreszeitraum resultierte der positive Cashflow aus Finanzie-
rungstätigkeit von € 71.466 Tsd. vorrangig aus der Barkapitalerhö-
hung in Zusammenhang mit dem Erwerb der IHSE.
Erwerb von Tochterunternehmen abzgl. erworbener liquider Mittel
Erhaltene Zinsen
(86.043)
1
10
Cashflow aus Investitionstätigkeit
(1.406)
-
(87.293)
17.193
(1.673)
(337)
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten
Zinszahlungen
(7.553)
(539)
(2.301)
119.822
(7.116)
102.312
106.592
(219)
17.171
123.544
(232)
Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen
Kosten von Kapitalerhöhungen
56.784
(269)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
71.466
(14.401)
(6)
Zahlungswirksame Änderung des Finanzmittelfonds
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds
Zahlungsmittel und -äquivalente am Periodenanfang
Zahlungsmittel und -äquivalente am Periodenende
31.578
17.171
Der Free Cashflow (betriebliche plus Investitionstätigkeit) vor Ertrag-
steuern und Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen betrug
€ 9.413 Tsd.
16
Lagebericht
Konzernabschluss
Zum 31. Dezember 2020 betragen die liquiden Mittel der BCM AG
€ 108.561 Tsd. (Vorjahr: € 7.181 Tsd.). Dieser Anstieg resultiert aus
den Mittelzuflüssen infolge der Kapitalerhöhungen. Diese führten
auch zu einem Anstieg des Eigenkapitals um € 103.671 Tsd. auf
€ 223.409 Tsd. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beste-
hen nicht.
Wirtschaftliche Entwicklung der
BCM AG
Die Konzernmutter Brockhaus Capital Management AG (BCM AG)
wird von einem Vorstand bestehend aus zwei Mitgliedern geleitet.
Marco Brockhaus ist CEO und Vorsitzender des Vorstands und
Dr. Marcel Wilhelm ist COO und Legal Counsel. Die Anzahl der Mit-
arbeiter der Konzernmutter, einschließlich der Mitglieder des Vor-
stands, betrug am Abschlussstichtag 10 (Vorjahr: 8). Die Mitarbeiter
berichten unmittelbar an den Vorstand, sind bei der BCM AG ange-
stellt und an deren Sitz beschäftigt.
Der Jahresabschluss der BCM AG wird gemäß den Grundsätzen
ordnungsmäßiger Buchführung nach HGB aufgestellt.
Aufgrund des Geschäftsmodells des langfristigen Haltens von Mehr-
heitsbeteiligungen weist die BCM AG keine Umsatzerlöse aus. Das
Ergebnis der BCM AG war im Geschäftsjahr 2020 von den Kosten
des Börsengangs geprägt, die nach den Regelungen des HGB voll-
ständig als Aufwand zu erfassen sind. Die Personalaufwendungen
stiegen im Berichtszeitraum von € 1.583 Tsd. im Vorjahr auf
€ 3.622 Tsd. und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von
€ 1.855 Tsd. auf € 12.781 Tsd. Maßgeblich getrieben wurden die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen von Kosten des Börsen-
gangs der Gesellschaft in Höhe von € 8.899 Tsd. Unter Abzug die-
ser Kosten betrugen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
€ 3.882 Tsd. Insgesamt lag der Jahresfehlbetrag bei € 16.151 Tsd.
gegenüber € 3.802 Tsd. im Vergleichszeitraum.
Die Finanzanlagen der Gesellschaft betragen € 117.205 Tsd. (Vor-
jahr: € 113.966 Tsd.) und umfassen im Wesentlichen die Beteiligun-
gen an der IHSE AcquiCo GmbH (€ 95.571 Tsd.), an der Palas Hol-
ding GmbH (€ 18.190 Tsd.) und an der IHSE Immobilien GmbH
(€ 205 Tsd.) sowie eine Ausleihung an die Palas Holding GmbH von
(€ 3.184 Tsd.). Die Ausleihung kam im Berichtszeitraum hinzu. Die
übrigen Positionen des Finanzanlagevermögens waren verglichen
mit dem Vorjahresstichtag im Wesentlichen unverändert.
17
Lagebericht
Konzernabschluss
Die Abteilung Finance koordiniert die Umsetzung und Weiterent-
wicklung des Risikomanagementsystems und der Aufsichtsrat über-
wacht dessen Wirksamkeit insbesondere dahingehend, ob das Risi-
kofrüherkennungssystem generell geeignet ist, Risiken und Entwick-
lungen, die den Konzern gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen,
damit geeignete Gegenmaßnahmen umgehend ergriffen werden
können.
Auf die Methodik der Quantifizierung der Risiken wird nachfolgend
eingegangen. Die wesentlichen Risiken werden durch die Verwen-
dung von definierten Klassen (1 bis 5) für die Eintrittswahrscheinlich-
keit und die Auswirkungen auf die Ziele des Konzerns beurteilt. Die
Eintrittswahrscheinlichkeit bezieht sich auf die geschätzte Wahr-
scheinlichkeit eines Risikos, das während des betrachteten Zeitho-
rizontes auftreten kann. Sie wird als Prozentsatz angegeben. Die
Eintrittswahrscheinlichkeit (P) wird durch die Wahl eines der gege-
benen Wahrscheinlichkeitsintervalle bestimmt, die in der folgenden
Übersicht dargestellt sind.
Risiken und Chancen
Risikomanagementsystem
Unter Risiken und Chancen werden mögliche künftige Ereignisse
verstanden, die zu einer wesentlichen für die BCM-Gruppe negati-
ven bzw. positivenZielabweichungführen können. Die BCM-Gruppe
ist in ihren Geschäftsaktivitäten zahlreichen Risiken ausgesetzt. Ziel
des Konzerns ist es nicht, Risiken generell zu vermeiden, sondern
die Chancen und Risiken, die mit ihren Entscheidungen und Ge-
schäftsaktivitäten verbunden sind, sorgfältig und auf Grundlage an-
gemessener Informationen abzuwägen. Damit soll ein optimales
Gleichgewicht zwischen Wachstum und Profitabilität einerseits und
den damit verbundenen Risiken andererseits geschaffen werden.
Dementsprechend sollen sich bietende Chancen zur Steigerung des
Unternehmenswerts genutzt und Risiken nur insoweit eingegangen
werden, als sich diese in einem für den Konzern akzeptablen Rah-
men bewegen. Unternehmerische Risiken können in einem ange-
messenen Umfang hingenommen werden, müssen jedoch durch ein
wirksames Risikomanagement mit geeigneten Maßnahmen gesteu-
ert werden. Maßnahmen können Risiken auf ein akzeptables Maß
begrenzen, diese teilweise oder vollständig auf Dritte übertragen,
oder sie vermeiden. Dabei ist jeder Mitarbeiter im Rahmen seines
Aufgabenbereichs zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Risi-
ken aufgefordert. Die risikopolitischen Grundsätze und die Risi-
kostrategie sind mit der Unternehmensstrategie sowie den Unter-
nehmenszielen abgestimmt und eng verbunden. Risiken, die eine
Gefahr für den Fortbestand der BCM-Gruppe oder für einzelne
Tochterunternehmen darstellen, sind in jedem Fall zu vermeiden.
Die nachfolgend dargestellten Risiken und Chancen gelten im We-
sentlichen auch für die BCM AG.
Das Risikomanagementsystem umfasst Maßnahmen, die es der
BCM-Gruppe ermöglichen, frühzeitig die wesentlichen Risiken für
die Erreichung der Unternehmensziele zu identifizieren, zu beurtei-
len und zu überwachen. Hierfür wurden im Geschäftsjahr 2020 im
Wesentlichen interne Monatsberichte genutzt, die wesentliche Be-
richtswerke (Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz, Kapitalflussrech-
nung) der Tochtergesellschaften umfassen. Diese wurden mindes-
tens monatlich vom Vorstand analysiert und besprochen. Der Risi-
kokonsolidierungskreis stimmt mit dem Konsolidierungskreis des
Konzernabschlusses überein.
Wert
Klasse und Wahrscheinlichkeitsintervall
5 Sehr wahrscheinlich
75% < P
50% < P <= 75% 4 Wahrscheinlich
25% < P <= 50% 3 Möglich
10% < P <= 25% 2 Unwahrscheinlich
P <= 10%
1 Sehr unwahrscheinlich
Der Konzern ist seit Aufnahme der Börsennotierung im Juli 2020 ka-
pitalmarktorientiert. Im Berichtszeitraum wurde das Risikomanage-
mentsystem aus diesem Grund, verglichen mit dem Stand im Jahr
2019, deutlich ausgebaut und erweitert. Infolgedessen wurden
durch das Management der BCM AG sowie der Tochterunterneh-
men insbesondere der Grad der Formalisierung und die Dokumen-
tation des Risikomanagementsystems maßgeblich weiterentwickelt.
Während die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement
beim Vorstand liegt, verantworten die Tochterunternehmen die ope-
rative Steuerung der für sie relevanten einzelnen Risiken. Dazu ge-
hören die frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Festlegung ge-
eigneter Maßnahmen, die Verwaltung und Überwachung solcher
Maßnahmen sowie die angemessene Dokumentation und Bericht-
erstattung. Eine konzerneinheitliche Vorgehensweise und Verbind-
lichkeit soll dabei durch das Risikohandbuch sichergestellt werden.
Das Konzept, die Organisation und die Aufgaben des Risikomana-
gementsystems der BCM AG werden von Vorstand und Aufsichtsrat
festgelegt. Eine Dokumentation in Form eines Handbuchs zum Risi-
komanagementsystem („Risikohandbuch“) erfolgte zum Ende des
Geschäftsjahres 2020. Die Anforderungen an das Risikomanage-
mentsystem werden regelmäßig an veränderte gesetzliche Rah-
menbedingungen angepasst und unterliegen einem kontinuierlichen
Verbesserungsprozess.
Für die Risikoinventur, d.h. die Identifizierung der Grundgesamtheit
der wesentlichen Risiken, wurde auf der umfassenden Due Dili-
gence-Arbeit aufgesetzt, die in Vorbereitung auf den Börsengang
sowie als Grundlage der Prospekterstellung durchgeführt wurde.
18
Lagebericht
Konzernabschluss
Die Bewertung des Schadens bei Eintritt eines Risikos kann entwe-
der quantitativ erfolgen, was die bevorzugte Methode darstellt, oder
qualitativ, falls Risiken nicht quantifiziert werden können oder quali-
tative Aspekte überwiegen (z.B. für Compliance-Risiken). Die Klas-
sifizierung erfolgt ebenfalls nach Klassen mit den Werten 1 bis 5. Die
quantitativen Klassen basieren auf einer Schadenschätzung in Euro,
die sich auf die potenziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Fi-
nanz- und Ertragslage des Konzerns bezieht. Die qualitativen Klas-
sen basieren auf Kriterien, die Reputationsschäden oder Strafverfol-
gungsauswirkungen mit besonderem Fokus auf Compliance-rele-
vante Risiken berücksichtigen.
Die Farbkodierung der Risk Scores ist der nachfolgenden Übersicht
zu entnehmen. Sie entspricht der Visualisierung in der Risikomatrix.
Die Risikomatrix stellt die Klassifizierung der identifizierten Risiken
grafisch dar und dient der Priorisierung der bedeutsamsten Risiken
und einer erhöhten Transparenz über das gesamte Risikoportfolio
des Konzerns. Die hier dargestellte Klassifizierung entspricht den
Nettorisiken, das heißt, dass die erwartete Wirkung von Steuerungs-
maßnahmen bei der Quantifizierung berücksichtigt wurde. Die sys-
tematische und standardisierte Risikoanalyse und -bewertung er-
folgt einmal jährlich. Bisher wurde zur Identifikation von Veränderun-
gen der Risikosituation die internen Monatsberichte genutzt. Zukünf-
tig ist es Aufgabe der Risikoverantwortlichen alle sich ändernden Ri-
sikosituationen innerhalb ihrer Abteilungen oder ihres Unterneh-
mens kontinuierlich zu überwachen. Wesentliche Änderungen der
Risikosituation sind dann dem Risikomanagement oder dem Vor-
stand unverzüglich zu melden.
Farbcode
Risk Score
5 Substanzgefährdendes Risiko
4 Sehr hohes Risiko
3 Hohes Risiko
2 Moderates Risiko
1 Geringes Risiko
Auswirkung
5 Sehr hoch
Bewertung
Substanzgefährdende negative Auswirkungen
auf die Geschäftstätigkeit, Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage sowie Reputation
>= € 10 Mio. Einzelrisiko
4 Hoch
Beträchtliche negative Auswirkungen auf die
Geschäftstätigkeit, Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage sowie Reputation
€ 1 – 10 Mio. Einzelrisiko
3 Mittel
Einige negative Auswirkungen auf die
Geschäftstätigkeit, Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage sowie Reputation
Risikomatrix
Technologie
Liquidität
Due Diligence
Financial Covenants
€ 100 – 1.000 Tsd. Einzelrisiko
>= € 10 Mio.
2 Gering
Begrenzte negative Auswirkungen auf die
Geschäftstätigkeit, Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage sowie Reputation
Kundenkonzentration
Wachstums-
hemmnisse
Konjunktur
Key Management
Compliance
€ 10 - 100 Tsd. Einzelrisiko
< €10 Mio.
< € 1 Mio.
COVID-19
1 Unwesentlich
Unwesentliche negative Auswirkungen auf die
Geschäftstätigkeit, Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage sowie Reputation
Zulieferer
IT
Finanzplanung
Zinssätze
Steuern
<€ 10 Tsd. Einzelrisiko
Kreditrisiken
Deal Sourcing
Akquisitions-
finanzierung
Auf Grundlage der Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und
der Auswirkung werden alle identifizierten Risiken mit einem Risk
Score versehen. Dieser entspricht der Summe der Klasse für die
Eintrittswahrscheinlichkeit und der Klasse für die Auswirkung bei
Eintritt des Schadens. Dabei wird die Wahrscheinlichkeits-Klasse
mit 30% und die Auswirkungs-Klasse mit 70% gewichtet.
< € 100 Tsd.
< € 10 Tsd.
Fremdwährungen
<= 10%
<= 25%
<= 50%
<= 75%
>75%
Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts
19
Lagebericht
Konzernabschluss
Risiken
COVID-19 | Die COVID-19-Pandemie hat das Risiko einer weltwei-
ten Rezession realisiert. Dies führte im Geschäftsbereich der kon-
ventionellen Produkte der Palas zu rückläufiger Nachfrage und es
kam bei IHSE zu substanziellen Projektverschiebungen seitens der
Kunden des Unternehmens. Es besteht das Risiko, dass die ge-
samtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sich langsamer und/
oder weniger stark verbessern als erwartet. Dies hätte negative Aus-
wirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Kon-
zerns.
Risiken aus Neuakquisitionen
Die BCM-Gruppe ordnet ihre Risiken in die Bereiche Märkte/ Tech-
nologie, Neuakquisitionen, operatives Geschäft, Compliance und Fi-
nanzen ein.
Deal Sourcing | Das Geschäftsmodell der BCM-Gruppe basiert auf
ihrer Fähigkeit, Unternehmen als passende Akquisitionsziele zu
identifizieren und diese zu attraktiven Konditionen zu erwerben.
Sollte der Konzern nicht in der Lage sein, solche Unternehmenser-
werbe durchzuführen, kann sich dies negativ auf seine künftige
Wachstumsentwicklung sowie auf die Effizienz der Allokation seiner
liquiden Mittel auswirken. Um dieses Risiko zu minimieren, pflegt die
BCM-Gruppe aktiv ihr Netzwerk von Sektor-Experten, Unterneh-
mern, Managern und Beratern, um Zugang zu potenziellen Akquisi-
tionszielen zu erhalten. Darüber hinaus wird eigene Recherche z.B.
im Rahmen von Messebesuchen und der systematischen Beobach-
tung von Unternehmenspreisen betrieben.
Markt-/ Technologierisiken
Konjunktur | Das allgemeine Konjunkturumfeld sowie weitere wirt-
schaftliche und politische Rahmenbedingungen wirken sich maß-
geblich auf die Absatzmärkte der BCM-Gruppe aus. So ist das Seg-
ment Environmental Technologies u.a. wesentlich getrieben von der
weltweiten Gesetzgebung in Zusammenhang mit Luftqualität und
Messung bzw. Regulierung von Feinstaubbelastung. Das Segment
Security Technologies ist abhängig von Investitionen der Industrie
sowie der öffentlichen Hand in den Bau und die Erneuerung von
hoch anspruchsvoller IT-Infrastruktur. In der Folge können sich aus
Abweichungen von erwarteten Entwicklungen im gesamtwirtschaft-
lichen Umfeld in Hinblick auf die Nachfrage nach Produkten des
Konzerns sowohl Chancen als auch Risiken ergeben.
Kundenkonzentration | Aufgrund der Nischenstrategie der Kon-
zernunternehmen haben diese signifikante Kundenkonzentrationen.
Der Verlust oder Ausfall eines oder mehrerer Großkunden würde
sich daher negativ auf die Umsatzerlöse und damit auf die Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragskraft der BCM-Gruppe auswirken. Um
dieses Risiko zu verringern, pflegt der Konzern enge und langjährige
Kundenbeziehungen und versucht nach Möglichkeit, zu hohe Kun-
denkonzentrationen zu vermeiden.
Akquisitionsfinanzierung | Die Akquisition von Unternehmen ist in
vielen Fällen mit einem substanziellen Finanzierungsbedarf verbun-
den. Sollte die BCM-Gruppe nicht in der Lage sein, diese durch Ei-
genkapital oder durch Fremdkapital in angemessener Zeit darzustel-
len, so könnten Transaktionsprozesse scheitern. Um dem vorzubeu-
gen, verfügt der Konzern über zahlreiche potenzielle Finanzierungs-
partner, die neben Banken auch Debt Fonds und Co-Investoren um-
fassen. Auch die Börsennotierung in dem Qualitätssegment Prime
Standard stellt eine Finanzierungsmöglichkeit über Kapitalerhöhun-
gen dar.
Grundsätzlich sorgt die Diversifizierung aufgrund der unterschiedli-
chen Produkte sowie der internationalen Präsenz der Geschäftsseg-
mente für eine gewisse Verringerung von Konjunkturrisiken. Aller-
dings sind die Geschäftsmodelle nicht direkt entgegengesetzt in ih-
rer Zyklizität, sodass eine signifikante Konjunkturabhängigkeit ver-
bleibt.
Technologie | Der Erfolg der Konzernunternehmen beruht auf ei-
nem Fokus auf Technologien und innovative Produkte, die globalen,
nachhaltigen Trends wie Digitalisierung, Automatisierung, Cyber
Security oder Nachhaltigkeit folgen sollen. Veränderungen in Kun-
denpräferenzen, neue oder substituierende Technologien oder sich
unvorteilhaft entwickelnde Industriestandards und Trends können
die bestehenden Produkte des Konzerns obsolet oder weniger at-
traktiv machen. Um dies auszuschließen, investiert der Konzern fo-
kussiert in Forschung und Entwicklung.
Due Diligence | Es ist möglich, dass der Konzern den Wert und die
künftigen Potenziale von Zielunternehmen unzutreffend einschätzt
und diese geringere Umsatzerlöse und Erträge generieren als vor
dem Kauf angenommen. Dies kann aufgrund nicht mitgeteilter oder
nicht erkannter Risiken betreffend das Zielunternehmen und/ oder
seiner Absatzmärkte derFall sein. Um die Eintrittswahrscheinlichkeit
dieses Risikos zu reduzieren, führt der Konzern vor jeder Akquisition
eine umfassende Due Diligence unter Einbindung erfahrener und
spezialisierter Berater durch. Dennoch kann nicht ausgeschlossen
werden, dass wesentliche Risiken in der Due Diligence nicht erkannt
oder nicht zutreffend bewertet werden.
Insbesondere besteht international ein hohes Maß an Unsicherheit
hinsichtlich zunehmender Handelshemmnisse, z.B. aufgrund höhe-
rer, zusätzlicher oder gänzlich neuer protektionistischer Maßnah-
men wie Zöllen oder des Austritts Großbritanniens aus der EU.
Diese Entwicklungen können sich nachteilig auf das globale wirt-
schaftliche Umfeld auswirken und somit zu einer geringeren Nach-
frage nach Produkten der BCM-Gruppe führen. Somit stellen diese
ein bedeutsames Risiko dar. Teilweise können sich daraus für den
Konzern hingegen auch Chancen ergeben, da Palas und IHSE als
europäische Hersteller von High-Tech-Produkten sowohl in den
USA als auch in China sensible Bereiche beliefern können. Dies
stellt mitunter einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den dort jeweils
ansässigen Anbietern dar.
Zulieferer | Verschiedene Störfaktoren wie finanzielle, kapazitäts-
oder beschaffungsbezogene Engpässe bei Zulieferern des Kon-
zerns können zu Verzögerungen bis hin zum Zusammenbruch der
Lieferketten führen. Dies hätte zur Folge, dass die Produktion und
damit die Umsatzrealisierung der BCM-Gruppe beeinträchtigt würde
und hätte negative Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und
Finanzlage des Konzerns. Um dieses Risiko zu verringern, planen
die Konzerngesellschaften nach Möglichkeit vorausschauend ihre
künftigen Bedarfe und passen ihr Bestellverhalten bei Veranlassung
entsprechend an.
Operative Risiken
Operative Wachstumshemmnisse | Da die Tochterunternehmen
vergleichsweise kleine Organisationen mit ambitionierten
20
Lagebericht
Konzernabschluss
Wachstumszielen darstellen, besteht das Risiko, dass deren Ma-
nagement nicht in der Lage ist, vielversprechende Märkte und Kun-
den erfolgreich zu adressieren, nötige Produktentwicklungen zu re-
alisieren und zeitgerecht wachstumsfähige interne Strukturen aufzu-
bauen. Dieses Risiko steuert der Konzern durch bewährte Instru-
mente wie den 100-Tage-Plan, in dem die sich aus der Due Dili-
gence ergebenden Erstinitiativen nach Akquisition dokumentiert,
zeitlich geplant und nachgehalten werden. Darüber hinaus besteht
ein konzernweit einheitlicher Prozess für die strategische Planung
und ein stringentes Finanzberichtswesen. Weiterhin haben die Mit-
glieder des BCM-Teams umfassende Erfahrung mit dem Aufbauvon
skalierbaren Strukturen in wachsenden Unternehmen.
Compliance-Risiken
Financial Covenants | Die Darlehensverträge des Konzerns umfas-
sen teilweise Regelungen, aufgrund derer umfangreiche vorzeitige
Rückzahlungsverpflichtungen ausgelöst werden können. So werden
die betreffenden Darlehen beispielsweise sofort zur Rückzahlung
fällig, sollten Tochterunternehmen gegen vertragliche Kreditkenn-
zahlen (Financial Covenants) verstoßen. Würde einer oder mehrere
solche Fälle eintreten, würde sich dies negativ auf die Liquidität des
Konzerns auswirken. Um dieses Risiko zu steuern, verfügt der Kon-
zern über ein umfassendes finanzielles Berichtswesen.
Aufgrund des Umfangs gesetzlicher und ordnungsrechtlicher Regu-
lierungen sowie der Vielzahl von vertraglichen Beziehungen und
Vereinbarungen, die der Konzern regelmäßig eingeht, ergeben sich
zahlreiche rechtliche Risiken. Diese beziehen sich insbesondere auf
die Bereiche des Patent-, Kapitalmarkt- und Gesellschaftsrechts.
Diese Risiken werden durch eine umfangreiche Zusammenarbeit
mit erfahrenen und renommierten Anwaltskanzleien auf ein modera-
tes Niveau reduziert. Um Abhängigkeiten aufgrund des Outsour-
cings zu vermeiden und einen angemessenen Grad der fachlichen
Spezialisierung zu gewährleisten, wird mit mehreren Anwaltskanz-
leien gearbeitet. Darüber hinaus besteht in der BCM-Gruppe für
Standardverträge eine Datenbank von Mustervorlagen.
Zinssätze | Ein Anstieg des Zinsniveaus könnte die zukünftige Ent-
wicklung des Konzerns aus unterschiedlichen Gründen beeinträch-
tigen und nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage haben. Steigende Zinssätze würden zum einen die
bestehenden Finanzierungskosten des Konzerns erhöhen, aber
auch zu höheren Kosten der Akquisitionsfinanzierung für Unterneh-
menskäufe führen. Soweit möglich und kommerziell sinnvoll schließt
die BCM-Gruppe Sicherungsgeschäfte ab, um Zinsrisiken zu be-
grenzen. Solche Sicherungsgeschäfte können jedoch nur beste-
hende, aber keine künftig notwendigen Finanzierungsvolumina ab-
sichern.
Key Management | Der wirtschaftliche Erfolg des Konzerns wird
maßgeblich getragen und getrieben von seiner Fähigkeit, erfahrene
und talentierte Führungskräfte und Mitarbeiter einzustellen, weiter
zu entwickeln und zu binden. Bei der Verbreiterung von Führungs-
strukturen zur Ermöglichung der weiteren Expansion besteht das Ri-
siko von Fehlbesetzungen. Sollte es der BCM-Gruppe nicht gelin-
gen, künftige und bestehende Positionen passend zu besetzen und
bestehende Manager und Mitarbeiter zu halten, könnte dies den ge-
schäftlichen Erfolg und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertrags-
lage der BCM-Gruppe wesentlich nachteilig beeinflussen. Um die-
sem Risiko entgegenzuwirken, bestehen im Konzern marktgerechte
Vergütungsstrukturen in Verbindung mit einem ausgeprägten Fokus
auf Eigenkapitalkomponenten und eine langfristige Incentivierung.
Dies umfasst sowohl direkte Beteiligungen auf Ebene von Tochter-
unternehmen als auch Beteiligungen an der BCM AG in Form von
Aktien und Aktienoptionen.
Andere Compliance-Risiken, die aus einer Verletzung von Gesetzen
und Vorschriften, wie z.B. Kapitalmarkt- oder Datenschutzbestim-
mungen, resultieren können, werden von der Compliance-Abteilung
identifiziert und überwacht. Die BCM-Gruppe hat einen Verhaltens-
kodex entwickelt, der grundsätzliche Leitlinien für ein korrektes Ver-
halten aufzeigt. Darüber hinaus finden Schulungen zu speziellen
Themengebieten wie dem ordnungsgemäßen Umgang mit Insider-
informationen statt. Identifizierte Compliance-Risiken werden lau-
fend überwacht und bei Konkretisierung von Risiken werden sach-
gerechte Maßnahmen getroffen.
Fremdwährungen | Teilweise führt die BCM-Gruppe Transaktionen
in Fremdwährungen durch, woraus Währungsrisiken entstehen. Der
Konzern sichert Währungsrisiken aus dem Auftragsbestand sowie
aus Forderungen und Verbindlichkeiten ab, sofern dies wirtschaftlich
sinnvoll erscheint. Durch die Einbeziehung von Tochtergesellschaf-
ten aus Ländern außerhalb des Euroraums in den Konzernab-
schluss bestehen aufgrund der Währungsumrechnung Risiken.
Diese Translationsrisiken sichert der Konzern grundsätzlich nicht
durch derivative Finanzinstrumente ab.
Finanzielle Risiken
Finanzplanung | Die Finanzplanung der BCM-Gruppe basiert auf
Annahmen, die von dem Management der Muttergesellschaft sowie
der Tochterunternehmen getroffen werden. Diese Annahmen bezie-
hen sich auf die geschäftliche Entwicklung und andere externe Fak-
toren, die teilweise schwer vorherzusagen sind oder nicht von dem
Konzern beeinflusst werden können, sowie auf teilweise noch um-
zusetzende Maßnahmen. Daher besteht ein Risiko, dass die der
Planung zugrundeliegenden Annahmen unvollständig oder inkorrekt
sein können und daraus eine Abweichung zwischen geplantem und
tatsächlichem Ergebnis entstehen kann. Es können sich auch Chan-
cen ergeben, falls die tatsächliche Entwicklung positiv von der er-
warteten abweicht.
IT | Die Geschäftsprozesse des Konzerns hängen maßgeblich von
Informationstechnologie ab. Neben der Chance, operative Effizien-
zen zu realisieren, birgt dies auch Risiken. Die technische Infrastruk-
tur des Konzerns kann durch Unfälle, Katastrophen, technische
Schäden, veraltete Technologie oder Cyberattacken beeinträchtigt
werden oder ausfallen. Zudem besteht das Risiko des unbefugten
Zugriffs auf vertrauliche geschäfts- oder personenbezogene Daten
durch Außenstehende. Um die Verfügbarkeit, Integrität und Vertrau-
lichkeit von Informationen zu gewährleisten, verfügt die BCM-
Gruppe über marktgerechte Sicherungssysteme.
Kreditrisiken | Es ist möglich, dass Kunden der BCM-Gruppe ihre
Verbindlichkeiten nicht erfüllen. Dieses Risiko wird durch einen strin-
genten Prozess für das Forderungsmanagement sowie durch die
teilweise Vereinbarung von Vorauskasse gemindert. Soweit es wirt-
schaftlich sinnvoll ist, werden Warenkreditversicherungen abge-
schlossen, um die Höhe möglicher Ausfälle zu reduzieren.
21
Lagebericht
Konzernabschluss
Liquidität | Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass die
BCM-Gruppe ihren finanziellen Verpflichtungen nicht in ausreichen-
dem Maße nachkommen könnte. Um die Liquidität sicherzustellen,
wird deren Entwicklung im Rahmen einer detaillierten Finanzpla-
nung und Finanzberichterstattung fortlaufend überwacht. Zur exter-
nen Finanzierung werden die sich an den Finanzmärkten bietenden
Möglichkeiten fortlaufend verfolgt, um eine hinreichende Flexibilität
sicherzustellen.
aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Vor diesem Hintergrund ist der Gesamtbewertung der Risiko- und
weit überwiegende Teil der liquiden Mittel des Konzerns für das wei- Chancenposition
tere Wachstum durch Unternehmenskäufe vorgesehen.
Nach Einschätzung des Vorstands haben die Markt-/ Technologieri-
siken die bedeutsamsten Auswirkungen auf die BCM-Gruppe. Diese
Einschätzung beruht insbesondere auf der im Berichtszeitraum ein-
getretenen weltweiten Rezession als Folge der Lockdown-Maßnah-
men gegen die COVID-19-Pandemie. Sofern die gesamtwirtschaft-
lichen Auswirkungen der Pandemie-Gegenmaßnahmen sich weiter
fortsetzen, kann sich dies bedeutend negativ auf die Ertrags-, Ver-
mögens- undFinanzlage des Konzerns auswirken. Insbesondere re-
duzierte Umsatzerlösewürden in diesem Fall das bereinigte EBITDA
und in der Folge das Eigenkapital sowie die Zahlungsmittel
und -äquivalente des Konzerns reduzieren.
Aus der Pandemie und deren Folgen können neben den zuvor dar-
gestellten Risiken auch Chancen für den Konzern resultieren. Diese
haben sich bei Palas teilweise bereits in Form von Umsatzerlösen
mit Neuprodukten für die Maskenprüfung realisiert, die vor Ausbruch
von SARS-CoV-2 noch nicht absehbar waren. Sowohl der Vorstand
der BCM AG als auch das Palas-Management gehen davon aus,
dass die Pandemie ein nachhaltig gesteigertes öffentliches Inte-
resse an Luftqualität in einer Vielzahl von Bereichen des Lebens zur
Folge haben wird. Da Aerosole als Übertragungsweg hoch relevant
sind und diese die Kernkompetenz der Palas darstellen, können sich
künftig bedeutende neue Geschäftschancen ergeben. Mittelfristig
könnte auch IHSE bedeutsam von den durch die Pandemie verän-
derten Bedingungen profitieren. So könnte es zu strukturell erhöhten
Anforderungen im Zusammenhang mit „remote Arbeiten“ kommen.
Insbesondere in Bereichen mit sehr hohen Anforderungen an die
Ausfallsicherheit, Bandbreite und Übertragungsgeschwindigkeit
könnte dadurch die Nachfrage nach IHSE-Lösungen ansteigen.
Steuern | Die BCM-Gruppe unterliegt Ertragsteuern und sonstigen
Steuern in verschiedenen Jurisdiktionen. Für die Ermittlung der Ver-
pflichtungen aus Ertragsteuer, Umsatzsteuer und sonstigen Steu-
ern, einschließlich Quellensteuern, sind erhebliches Ermessen und
wesentliche Schätzungen erforderlich. Bei verschiedenen Transak-
tionen und Berechnungen im Rahmen des gewöhnlichen Geschäfts-
betriebs der Gruppe, beispielsweise bei konzerninternen Transakti-
onen und Verrechnungspreisen über Rechtsordnungen hinweg so-
wie bei Transaktionen mit besonderen Dokumentationsvorgaben,
sind die letztendliche Steuerermittlung oder der zeitliche Ablauf der
steuerlichen Auswirkungen ungewiss. Die BCM-Gruppe unterliegt
regelmäßigen Prüfungen durch die Steuerbehörden, die im Hinblick
auf die Steuerschätzungen oder das Ermessen des Konzerns zu an-
deren Ergebnissen kommen können. Auch wenn die BCM-Gruppe
ihre Steuerschätzungen für angemessen hält, kann der endgültige
Beschluss solcher Steuerprüfungen von den Rückstellungen und
abgegrenzten Verbindlichkeiten abweichen. In der Folge können zu-
sätzliche Steuerverbindlichkeiten, Zinsen, Strafzahlungen oder re-
gulatorische, administrative oder sonstige damit im Zusammenhang
stehende Sanktionen anfallen.
Insgesamt ist die BCM-Gruppe in einem hohen Maß Unsicherheiten
ausgesetzt, die sie nur teilweise selbst beeinflussen kann. Der Kon-
zern hat jedoch keine Risiken festgestellt, die sich einzeln oder in
Verbindung mit anderen Risiken für die Gruppe existenzgefährdend
auswirken.
Internes Kontrollsystem bezogen auf den
Konzernrechnungslegungsprozess
Auch unabhängig davon haben die bestehenden Segmente En-
vironmental Technologies und Security Technologies Chancen auf
eine besser als geplant verlaufende Geschäftsentwicklung aufgrund
ihrer Technologieführerschaft in Märkten mit starken Wachstums-
treibern. Environmental Technologies kann von einer allgemein er-
höhten öffentlichen Wahrnehmung für das Thema Luftqualität und
Aerosole profitieren. In dem Segment Security Technologies wird die
Kundennachfrage getrieben von hohen Anforderungen an sichere
und schnelle Datenübertragung. Fortlaufend zunehmende Datenvo-
lumina und die Notwendigkeit, diese zu visualisieren sowie das Be-
dürfnis, diese Daten von unbeabsichtigtem Zugangzuschützenkön-
nen künftig substanzielle Geschäftschancen bieten.
Das interne Kontrollsystem (IKS) ist ein integraler Bestandteil des
Risikomanagements der BCM-Gruppe. Es soll die Ordnungsmäßig-
keit, Vollständigkeit und Zuverlässigkeit der Rechnungslegung und
der damit verbundenen Finanzberichterstattung sowie die Einhal-
tung der relevanten Gesetze und Standards sicherstellen. Das in-
terne Kontrollsystem umfasst alle organisatorischen Regelungen
und Maßnahmen zur Identifizierung, Bewertung und Steuerung aller
Risiken, die wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss
haben können. Allerdings kann auch ein wirksames, angemessenes
und funktionierendes internes Kontrollsystem die Vermeidung oder
Feststellung aller Unregelmäßigkeiten oder unzutreffenden Anga-
ben nicht garantieren.
Chancen
Der BCM-Gruppe bieten sich nach Einschätzung des Managements
eine Vielzahl von Chancen. Als entscheidende Aufgabe der Unter-
nehmensführung verstehen wir es, sich bietende Chancen frühzeitig
zu erkennen und dazu in der Lage zu sein, diese im Sinne der Stei-
gerung des Unternehmenswerts zu nutzen. Hierzu verfügt der Kon-
zern über einen hohen Bestand an liquiden Mitteln. Die Geschäfts-
segmente unterhalb der Central Functions weisen einen starken
Cashflow auf, der es ihnen – in Verbindung mit den wenig kapitalin-
tensiven Geschäftsmodellen – ermöglicht, Wachstumsinvestitionen
Zusammengefasst bieten sich der BCM-Gruppe bedeutende Chan-
cen aus der Tätigkeit ihrer Tochterunternehmen sowie aus künftigen
weiteren Akquisitionen.
Der Konzern betrachtet die folgenden Elemente des internen Kon-
trollsystems hinsichtlich des Konzernrechnungslegungsprozesses
als maßgeblich:
22
Lagebericht
Konzernabschluss
Interne Monatsberichte bestehend aus Gewinn- und Verlust-
rechnung, Bilanz und Cashflow-Rechnung einschließlich Dar-
stellung von Abweichungen zum Vorjahr und zum Budget so-
wie Berichterstattung über wesentliche Ereignisse
Handbuch eine Reihe von Arbeitshilfen, um die Durchführung und
Dokumentation von Kontrollen zu unterstützen und effizient zu ge-
stalten.
Prognose
Gesamtwirtschaftlich wird für das Geschäftsjahr 2021 mit einem
deutlichen Aufschwung gerechnet, der maßgeblich von Erholungs-
effekten aus der Überwindung der Corona-Krise getragen sein soll.
Der nachfolgenden Übersicht sind die erwarteten Wachstumsraten
der wichtigsten Absatzmärkte der BCM-Gruppe gemäß dem „World
Economic Outlook Update – January 2021“ des Internationalen
Währungsfonds zu entnehmen.
Konzernweite Bilanzierungsrichtlinie
Dokumentation von Risiken und Kontrollen in einer IKS-Matrix
einschließlich Risikobeschreibung, Kontrollbeschreibung, Defi-
nition der Dokumentationsanforderungen, Häufigkeit der Kon-
trolldurchführung und Festlegung der Kontrollverantwortlichen
Präventive und aufdeckende Kontrollen wie 4-Augen-Prinzip,
Zugangsberechtigungen und Aufgabentrennung
2021 Veränderung
Bruttoinlandsprodukt
zum Vorjahr
Kontinuierliche Analyse neuer oder geänderter Rechnungsle-
gungsstandards, Gesetze und sonstiger Vorschriften und Be-
wertung ihrer Auswirkungen auf den Abschluss
Weltweit
Euro-Raum
Deutschland
USA
5,5%
4,2%
3,5%
5,1%
8,1%
Zentrale Übersichten der quartalsweise, halbjährlich und jähr-
lich vorgesehenen Berichtswerke, Einreichungs- und Veröf-
fentlichungserfordernisse sowie deren Fristen
China
Unterstützung der Tochtergesellschaften bei der Weiterent-
wicklung von Rechnungslegungsprozessen und -systemen,
wie durch die Beratung bei der Konsolidierung, die Bereitstel-
lung von Vorlagen und Checklisten
Aufgrund des erneuten Lockdowns seit November 2020 sind diese
Wachstumserwartungen unserer Auffassung nach jedoch mit einer
außerordentlich hohen Unsicherheit behaftet.
Zentralisierte Aufstellung des Konzernabschlusses einschließ-
lich des zusammengefassten Lageberichts
Wir gehen davon aus, dass das erste Halbjahr 2021 weiterhin sub-
stanziell von Eindämmungsmaßnahmen gegen die Pandemie ge-
prägt sein wird. Eine jahreszeitbedingte Entspannung der Lage im
Sommer sollte zu einer weiteren Lockerung dieser Maßnahmen und
zu einer erhöhten Wirtschaftsaktivität führen. Es ist damit zu rech-
nen, dass sich im weiteren Verlauf des Jahres 2021 die Verfügbar-
keit von Impfstoffen weltweit verbessert und die Pandemie langsam
eingedämmt wird. In der Folge erwarten wir eine deutliche Reduzie-
rung von Reise- und Kontaktbeschränkungen, die einen besseren
direkten Kundenkontakt ermöglicht.
Für die Erstellung des Konzernabschlusses wird auf die Unterstüt-
zung eines externen Dienstleisters zurückgegriffen. Gleiches gilt bei
der Beurteilung von spezifischen Sondersachverhalten wie z.B.
komplexe oder selten zur Anwendung kommende IFRS-Regelun-
gen.
Sofern Kontrollschwächen oder Verbesserungsmöglichkeiten identi-
fiziert werden, werden sie bewertet und Gegenmaßnahmen mit den
Verantwortlichen entwickelt, um die Wirksamkeit des internen Kon-
trollsystems fortlaufend zu verbessern. Zur konzernweiten Standar-
disierung und Weiterentwicklung des IKS wurde zum Ende des Ge-
schäftsjahres 2020 durch den Vorstand ein IKS-Handbuch verab-
schiedet. Dieses beschreibt Bedeutung, Relevanz und Bestandteile
des IKS der BCM-Gruppe. Es wird auf Verantwortlichkeiten, den
IKS-Regelkreislauf sowie die Wirksamkeitsbeurteilung implemen-
tierter Kontrollen eingegangen. Darüber hinaus enthält das IKS-
Obwohl wir davon überzeugt sind, im Geschäftsjahr 2021 einen oder
mehrere Unternehmenskäufe durchzuführen, handelt es sich bei un-
serer Prognose um eine „as-is“ Planung. Das heißt, dass die Er-
tragskennzahlen des Konzerns auf Basis der Prämisse geplant wur-
den, dass der Konsolidierungskreis unverändert bleibt. Grund für
23
Lagebericht
Konzernabschluss
diese Systematik ist die Unwägbarkeit hinsichtlich Art und Umfang
künftiger Unternehmenskäufe. Jegliche Schätzungen dazu halten
wir für nicht hinreichend belastbar.
Tatsache, dass das Ergebnis nach HGB im Berichtszeitraum sub-
stanziell von den Kosten des Börsengangs geprägt war. Im Progno-
sezeitraum 2021 werden keine derartigen Sachverhalte erwartet.
mit den Aktien verbundenen Rechte und Pflichten ergeben sich aus
dem Aktiengesetz.
Nach Kenntnis des Vorstands bestehen keine Beschränkungen, die
die Stimmrechte von Aktien betreffen.
Die BCM-Gruppe rechnet im Geschäftsjahr 2021 mit Umsatzerlösen
von € 62 Mio. Dies entspräche einem Wachstum von +20% gegen-
über dem Berichtszeitraum 2020.
Disclaimer
Dieser Geschäftsbericht und insbesondere die Prognose enthalten
zukunftsgerichtete Aussagen, die auf der aktuellen Einschätzung
des Managements zur künftigen Entwicklung des Marktumfelds und
des Konzerns beruhen. DieseEinschätzungwurde anhandallerzum
Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Geschäftsberichts verfügbaren
Informationen getroffen. Zukunftsgerichtete Aussagen unterliegen
Unsicherheiten – wie im Abschnitt Risiken und Chancen unseres La-
geberichts beschrieben – die außerhalb des Einflussbereichs des
Konzerns liegen. Dies betrifft insbesondere die gegenwärtige
Corona-Krise, deren weiteren Verlauf und gesamtwirtschaftliche
Auswirkungen. Sollten die der Prognose zugrundeliegenden Annah-
men nicht zutreffen oder die beschriebenen Risiken oder Chancen
eintreten, können die tatsächlich eintretenden Ergebnisse deutlich
von den in der Prognose getroffenen Aussagen abweichen. Sollte
sich die Informationsgrundlage dahingehend ändern, dass ein we-
sentliches Abweichen von der Prognose überwiegend wahrschein-
lich wird, so wird die BCM-Gruppe dies im Rahmen der gesetzlichen
Veröffentlichungsvorschriften mitteilen.
Beschränkungen, die die Übertragung von Aktien betreffen, liegen
im Rahmen von Lockup-Vereinbarungen vor, die im Zusammen-
hang mit dem Börsengang der Gesellschaft im Juli 2020 abge-
schlossen wurden. Das Gründungsteam der Gesellschaft sowie die
Geschäftsführer der IHSE AcquiCo GmbH und der Palas Holding
GmbH haben sich gegenüber den Banken, die den Börsengang be-
gleitet haben, dazu verpflichtet, bis zum 10. Januar 2021 keine der
Aktien zu verkaufen, die sie zum Zeitpunkt der Erstnotierung gehal-
ten haben. Gegenüber derBCM AGbesteht seitens dieserAktionäre
darüber hinaus die Verpflichtung, die betreffenden Aktien bis zum
4. Juli 2022 nicht zu veräußern. Diese Regelungen betreffen insge-
samt 2.905.293 Aktien der Gesellschaft, was zum Abschlussstichtag
28,0% des gezeichneten Kapitals entspricht.
Dieser Erwartung liegt zum einen die Annahme zugrunde, dass sich
im Segment Environmental Technologies insbesondere im ersten
Halbjahr weiterhin eine starke Nachfrage nach Geräten zur Prüfung
von Atemschutzmasken fortsetzt. Darüber hinaus sollte es im Jah-
resverlauf zu einer fortgesetzten Erholung des Geschäfts mit
Feinstaubmessgeräten zur Umweltüberwachung kommen. In dem
Bereich kam es im Jahr 2020 zu bedeutenden Verzögerungen in
Beschaffungsprozessen, insbesondere bei der Ausstattung von
Messnetzen der öffentlichen Hand. Daher ist mit entsprechenden
Aufholeffekten zu rechnen.
Für das Segment Security Technologies rechnen wir mit deutlichen
Nachholeffekten durch die zu erwartenden Beauftragungen von kun-
denseitig verschobenen Projekten. Dieser Ausblick ist jedoch wei-
terhin von hoher Unsicherheit geprägt, da es sich der erneute Lock-
down seit November 2020 spürbar auf die Geschäftsentwicklung der
IHSE auswirkt. Aufgrund der Erwartung von im Jahresverlauf 2021
deutlich zunehmenden Impfungen, gehen wir von einer besonders
starken Umsatzentwicklung im zweiten Halbjahr aus.
Weiterhin haben sich die übrigen Aktionäre, die vor dem Börsen-
gang der Gesellschaft Aktien an der BCM AG gehalten haben ge-
genüber den Banken, die den Börsengang begleitet haben, dazu
verpflichtet, bis zum 10. Januar 2021 keine der Aktien zu verkaufen,
die sie zum Zeitpunkt der Erstnotierung gehalten haben. Diese Re-
gelung betrifft insgesamt 3.887.765 Aktien, was zum Abschluss-
stichtag 37,4% des gezeichneten Kapitals entsprach.
Übernahmerelevante Angaben
Wie in § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG vorgesehen, erstattet der Vorstand
der Brockhaus Capital Management AG (BCM AG) nachfolgend ei-
nen erläuternden Bericht zu den übernahmerechtlichen Angaben
gemäß § 289a Abs. 1 und § 315a Abs. 1 HGB.
Für die bereinigte EBITDA-Marge planen wir einen leichten Anstieg,
wodurch diese erwartungsgemäß über dem Niveau von 23,8% im
Berichtszeitraum liegen wird. Eine Rückkehr auf das Niveau des Re-
kordjahres 2019 von 29,8% halten wir im Jahr 2021 jedoch noch für
unrealistisch. Gründe sind die im Vergleich zu 2019 geringere Roh-
ertragsmarge aufgrund eines höheren Umsatzanteils von stärker ra-
battierten Vertriebspartnern im Segment Environmental Technolo-
gies sowie höheren Kosten der Central Functions.
Zum Abschlussstichtag hielt Marco Brockhaus (wohnhaft in
Deutschland) direkt und indirekt 22,4% der Aktien der Gesellschaft.
Weitere Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte über-
schreiten, bestehen nach Kenntnis des Vorstands nicht.
Das gezeichnete Kapital der BCM AG zum 31. Dezember 2020 be-
trägt € 10.386.808. Es ist in 10.386.808 nennwertlose, auf den Inha-
ber lautende Stückaktien eingeteilt, die jeweils einen anteiligen Be-
trag von € 1,00 des Grundkapitals repräsentieren. Das Grundkapital
ist vollständig eingezahlt. Jede Aktie gewährt in der Hauptversamm-
lung eine Stimme. Weitere Aktiengattungen existieren nicht. Zum
31. Dezember 2020 hielt die Gesellschaft keine eigenen Aktien. Die
Gemäß § 9 Abs. 2 der Satzung der Gesellschaft hat die Falkenstein
Heritage GmbH mit Sitz in Wetzlar (Deutschland) das Recht ein Drit-
tel der Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat der Gesellschaft zu
entsenden. Dieses Recht besteht, solange die Falkenstein Heritage
GmbH mindestens 10% der Aktien der BCM AG hält. Die Mehrheit
der Anteile der Falkenstein Heritage GmbH wird von Marco Brock-
haus gehalten.
Betreffend die Geschäftszahlen derBrockhaus Capital Management
AG auf Ebene der Gesellschaft (nach HGB) erwarten wir einen deut-
lich geringeren Jahresfehlbetrag. Diese Einschätzung beruht auf der
24
Lagebericht
Konzernabschluss
Die gesetzlichen Vorschriften über die Ernennung und Abberufung
der Mitglieder des Vorstands sind nach § 84 f. AktG geregelt. Die
Satzung enthält die folgenden Regelungen zur Ernennung und Ab-
berufung der Mitglieder des Vorstands.
wesentlichen Vermögens auf dritte Rechtsträger, die nicht zum
Konzern der Gesellschaft gehören, oder
Vergütungsbericht
bei Abschluss eines Beherrschungsvertrages und/ oder eines
Gewinnabführungsvertrages durch die Gesellschaft als abhän-
gige Untergesellschaft.
Dieser Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten
Lageberichts der BCM-Gruppe. Er enthält die Angaben, die nach
den Bestimmungen des deutschen Handelsrechts Bestandteil des
Anhangs bzw. des Lageberichts sind. Der Vergütungsbericht erläu-
tert entsprechend den gesetzlichen Vorgaben die Grundzüge und
die Struktur des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat
der Brockhaus Capital Management AG und legt außerdem die Ver-
gütung der einzelnen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder für die
Wahrnehmung ihrer Aufgaben in der Gesellschaft im Geschäftsjahr
2020 offen.
„Der Vorstand besteht aus einer oder mehreren Personen. Der Auf-
sichtsrat bestimmt die Zahl der Mitglieder des Vorstands. Der Auf-
sichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen Stell-
vertreter ernennen.“
Das Vorstandsmitglied hat bei Ausübung dieses Sonderkündigungs-
rechts Anspruch auf Zahlung einer Abfindung. Die Abfindung, die
bei Herrn Brockhaus insgesamt auf zwei Jahresgehälter und
bei Herrn Dr. Wilhelm insgesamt auf ein Jahresgehalt
Die Feststellung der Satzung ist in § 23 AktG festgelegt. Gemäß
§ 179 Abs. 1 AktG bedarf jede Satzungsänderung eines Beschlus-
ses der Hauptversammlung. Nach § 12 Abs. 2 der Satzung ist der
Aufsichtsrat zu Satzungsänderungen, die nur die Fassung betreffen,
berechtigt.
begrenzt ist, setzt sich zusammen aus 50% der Summe der auf-
grund der vorzeitigen Beendigung des Anstellungsvertrages nicht Vergütung des Vorstands
mehr zur Entstehung und Auszahlung gelangenden Gehälter (Fest-
gehalt und variable Vergütung auf Basis des letzten Jahresgehalts)
und der zusätzlichen Zahlung in Höhe eines Jahresgehaltes (Fest-
gehalt und variable Vergütung auf Basis des letzten Jahresgehalts).
Der Abfindungsanspruch wird mit Beendigung des Anstellungsver-
trages fällig. Ein Anspruch auf Abfindung besteht nicht, wenn das
Anstellungsverhältnis auch unabhängig vom Kontrollwechsel inner-
halb der nächsten 12 Monate automatisch geendet hätte oder wenn
die Gesellschaft dem Vorstandsmitglied aus wichtigem Grund im
Sinne des § 626 BGB wirksam außerordentlich kündigt oder hierzu
berechtigt war.
Der Vorstand der Brockhaus Capital Management AG setzt sich zu-
sammen aus:
Die Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben, sind der Angabe
25.2 des Anhangs des Konzernabschlusses zu entnehmen. Der Vor-
stand ist zum Abschlussstichtag nicht befugt, Aktien der Gesell-
schaft durch die Gesellschaft zurückzukaufen. Ausnahmen stellen
die Regelungen nach § 71 AktG dar. Eine Ermächtigung des Vor-
stands durch die Hauptversammlung zum Rückkauf von Aktien be-
steht zum Abschlussstichtag nicht.
Marco Brockhaus, Vorstandsvorsitzender, Chief Executive
Officer
Dr. Marcel Wilhelm, Chief Operating Officer, Legal Counsel
Die Vergütungsstruktur ist auf eine nachhaltige Unternehmensent-
wicklung ausgerichtet und besteht aus einer fixen sowie einer vari-
ablen Vergütung. Der fixe, erfolgsunabhängige Teil der Vergütung
besteht aus einem festen Jahresgehalt. Die variable Komponente
besteht aus einem erfolgsbezogenen Bonus.
Im Fall eines Kontrollwechsels steht den Vorstandsmitgliedern je-
weils ein Sonderkündigungsrecht zu. Ein Kontrollwechsel liegt vor,
wenn ein Dritter oder mehrere gemeinsam handelnde Dritte,
der/ die zum Zeitpunkt des Abschlusses des Vorstandsdienst-
vertrags nicht oder mit weniger als 20% der Stimmrechte an
der Gesellschaft beteiligt war/ waren, Stimmrechte an der Ge-
sellschaft erwerben, sodass diese insgesamt (bisherige und er-
worbene) mehr als 30% der Stimmrechte der Gesellschaft aus-
machen, unabhängig davon, ob dadurch die Pflicht zu einem
Übernahmeangebot entsteht (bei der Berechnung des Stimm-
rechtsanteils sind die einschlägigen Vorschriften des WpÜG,
insbesondere §§ 29, 30 WpÜG, heranzuziehen), oder
Die Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder wird vom Auf-
sichtsrat festgelegt und regelmäßig überprüft. Zielsetzung ist es, die
Vorstandsmitglieder gemäß ihrer Tätigkeit und Verantwortung ange-
messen zu vergüten und dabei die persönliche Leistung sowie die
wirtschaftliche Lage, den Erfolg und die Zukunftsaussichten des Un-
ternehmens zu berücksichtigen.
Der Aufsichtsrat orientiert sich in diesem Zusammenhang an der
Vergütung, die vergleichbare Unternehmen an die Mitglieder ihrer
Geschäftsleitung zahlen sowie an der Angemessenheit im Vergleich
zum übrigen Gehaltsniveau im Unternehmen. Die Absicht des Auf-
sichtsrats ist es, die Vorstandsmitglieder langfristig andas Unterneh-
men zu binden und einen Anreiz zur Steigerung des
bei der Verschmelzung (§ 2 UmwG), der Übertragung des Ver-
mögens der Gesellschaft gemäß § 174 Abs. 1 bzw. Abs. 2 Satz
1 UmwG oder einer rechtsgeschäftlichen Übertragung des
25
Lagebericht
Konzernabschluss
In € Tsd.
2020
2019
In € Tsd.
2020
2019
Unternehmenswerts zu setzen. Die variable Vergütung soll zudem
Motivation und Leistungsbereitschaft der Vorstandsmitglieder för-
dern, bietet aber zugleich die Möglichkeit, die wirtschaftliche Situa-
tion des Unternehmens bei der Festlegung des Bonus zu berück-
sichtigen. Der Aufsichtsrat überprüft die Vergütung regelmäßig. In
diese Überprüfung bezieht er die individuelle Leistung und den Um-
fang der übernommenen Verantwortlichkeiten sowie die wirtschaftli-
che Situation des Unternehmens mit ein. Da der Aufsichtsrat bislang
keine Ausschüsse, insbesondere keinen mit Vergütungsfragen be-
fassten Ausschuss, gebildet hat, werden die entsprechenden Fra-
gen im Gesamtgremium diskutiert und entschieden. Auf die Hinzu-
ziehung eines externen Vergütungsberaters hat der Aufsichtsrat im
Hinblick auf seinNetzwerk und seinen Erfahrungsschatz bislang ver-
zichtet.
Marco Brockhaus
Dr. Marcel Wilhelm
Summe
540
180
720
540
180
720
Marco Brockhaus
Dr. Marcel Wilhelm
Summe
1.080
124
145
15
1.204
160
Variable Vergütung
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat das Recht, Vorstandsmitglie-
dern nach freien Ermessen für eine außerordentliche Leistung in an-
gemessenem Umfang einenweiteren variablen Bonus zu gewähren.
Hiervon hat der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2020 Gebrauch ge-
macht und den Vorstandsmitgliedern für ihre außerordentliche Leis-
tung im Rahmen des Börsengangs der Gesellschaft einen einmali-
gen Sonderbonus gewährt. Der Vorstand hat durch seine Tätigkeit
maßgeblich zum Erfolg des Börsenganges beigetragen, wodurch
der Gesellschaft liquide Mittel in Höhe von € 115 Mio. zugeflossen
sind und nunmehr für den weiteren Aufbau der Technologiegruppe
zur Verfügung stehen. Der Sonderbonus betrug insgesamt
€ 350 Tsd. und teilt sich auf die Mitglieder des Vorstands wie folgt
auf.
Zusätzlich zum Festgehalt gewährt die Gesellschaft den Vorstands-
mitgliedern eine variable Vergütung (Bonus), deren Höhe für das je-
weilige Geschäftsjahr auf der Grundlage des testierten Konzernab-
schlusses der Gesellschaft zu ermitteln ist und vom Aufsichtsrat im
Anschluss an die Billigung des Konzernabschlusses für das abge-
laufene Geschäftsjahr beschlossen wird. Bemessungsgrundlage ist
das EBITDA aus dem testierten Konzernabschluss, das in den je-
weiligen Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder definiert ist. E-
BITDA bezeichnet das Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern
und Abschreibungen, wobei es für Zwecke der Bonus-Ermittlung um
Aufwendungen aus anteilsbasierter Vergütung sowie um aufwands-
wirksam zu erfassende Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen zu be-
reinigen ist. Die Orientierung am EBITDA als Kenngröße für die ope-
rative Ertragskraft ermöglicht die adäquate Berücksichtigung der Er-
reichung finanzieller, operativer und strategischer Ziele. Hierbei se-
hen die Vorstandsverträge zur Absicherung der Angemessenheit
der Gesamtvergütung vor, dass der variable Bonus der Vorstands-
mitglieder auf einen Höchstbetrag von 200% des jeweiligen festen
Jahresgehalts begrenzt ist. Die Dienstverträge der Vorstandsmitglie-
der sehen folgenden prozentualen Anteil an dem jährlichen EBITDA
als Bonus vor.
Die Dienstverträge der beiden Vorstandsmitglieder datieren jeweils
vom 12. April 2018 auf Grundlage des Beschlusses des Aufsichts-
rats vom gleichen Tag und haben jeweils eine Laufzeit bis zum
31. Juli 2022.
Den Börsengang der Brockhaus Capital Management AG am
14. Juli 2020 hat der Aufsichtsrat zum Anlass genommen, das be-
stehende Vergütungssystem zu analysieren, mit dem Ansatz, dieses
auch im Hinblick auf die Ausarbeitung der neuen Dienstverträge un-
ter Prüfung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Gover-
nance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 sowie unter
Berücksichtigung der weiteren Entwicklung der BCM-Gruppe stetig
fortzuentwickeln.
In € Tsd.
2020
2019
Marco Brockhaus
Dr. Marcel Wilhelm
Summe
100
250
350
-
-
-
Von der Möglichkeit, die Vorstandsmitglieder an dem bestehenden
Aktienoptionsprogramm der Gesellschaft zu beteiligen, hat der Auf-
sichtsrat im Berichtszeitraum keinen Gebrauch gemacht.
Feste Vergütung
% vom EBITDA
2020
2019
Die feste, erfolgsunabhängige jährliche Vergütung der Vorstands-
mitglieder wird in zwölf gleichen Teilbeträgen am Schluss eines je-
den Monats gezahlt, und zwar letztmalig für den vollen Monat, in
dem der Dienstvertrag endet. Sie wird jährlich auf ihre Angemessen-
heit hin überprüft und gegebenenfalls angepasst. Eine Anpassung
kann auch durch Gewährung einmaliger Sonderzahlungen erfolgen.
Die jährliche Festvergütung der Vorstandsmitglieder im Geschäfts-
jahr 2020 teilt sich für die Vorstände wie folgt auf.
Marco Brockhaus
Dr. Marcel Wilhelm
10%
1%
10%
1%
Sonstige Vergütung
Darüber hinaus hat die Gesellschaft für den Vorstand eine Betriebs-
und Unfallversicherung abgeschlossen. Die sonstigen Vergütungen
betrugen im Berichtszeitraum € 4 Tsd. (Vorjahr: € 4 Tsd.). Die Ne-
benleistungen sind als Vergütungsbestandteil von dem jeweiligen
Vorstandsmitglied zu versteuern.
Diefür den Berichtszeitraum auf Basis dervertraglichenRegelungen
zu gewährende variable Vergütung ist der nachfolgenden Übersicht
zu entnehmen.
Für den Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit
durch die Gesellschaft haben die Vorstandsmitglieder jeweils einen
26
Lagebericht
Konzernabschluss
Anspruch auf eine Abfindung nach den folgenden Regelungen. Die
Regelungen gelten, soweit nicht ausdrücklich anders angegeben,
für beide Vorstandsmitglieder.
Schadenersatz in Höhe von zwei Jahresgehältern (Festgehalt und
variable Vergütung auf Basis des letzten Jahresgehalts).
(Festgehalt und variable Vergütung auf Basis des letzten Jahresge-
halts) und der zusätzlichen Zahlung in Höhe eines Jahresgehaltes
(Festgehalt und variable Vergütung auf Basis des letzten Jahresge-
halts). Der Abfindungsanspruch wird mit Beendigung des Anstel-
lungsvertrages fällig. Ein Anspruch auf Abfindung besteht nicht,
wenn das Anstellungsverhältnis auch unabhängig vom Kontroll-
wechsel innerhalb der nächsten 12 Monate automatisch geendet
hätte oder wenn die Gesellschaft dem Vorstandsmitglied aus wichti-
gem Grund im Sinne des § 626 BGB wirksam außerordentlich kün-
digt oder hierzu berechtigt war.
Sollte ein Vorstandsmitglied während der Vorstandstätigkeit verster-
ben, so erhält dieWitwe, ersatzweise die unterhaltsberechtigten Kin-
der, das Festgehalt und die letzte variable Vergütung für 24 Monate,
längstens bis zum vertraglich bestimmten Endtermin des Anstel-
lungsvertrags.
Widerruft die Gesellschaft aus wichtigem Grund die Bestellung und
kündigt die Gesellschaft den Anstellungsvertrag ordentlich, so hat
das Vorstandsmitglied Anspruch auf Zahlung einer Abfindung. Die
Abfindung, die
bei Herrn Brockhaus insgesamt auf zwei Jahresgehälter oder
die Abgeltung der Restlaufzeit, je nach dem was geringer ist,
und
Im Fall eines Kontrollwechsels steht den Vorstandsmitgliedern je-
weils ein Sonderkündigungsrecht zu. Ein Kontrollwechsel liegt vor,
Vergütung des Aufsichtsrats
bei Herrn Dr. Wilhelm insgesamt auf ein Jahresgehalt oder die
Abgeltung der Restlaufzeit, je nach dem was geringer ist,
wenn ein Dritter oder mehrere gemeinsam handelnde Dritte,
der/ die zum Zeitpunkt des Abschlusses des Vorstandsdienst-
vertrags nicht oder mit weniger als 20% der Stimmrechte an
der Gesellschaft beteiligt war/ waren, Stimmrechte an der Ge-
sellschaft erwerben, so dass diese insgesamt (bisherige und
erworbene) mehr als 30% der Stimmrechte der Gesellschaft
ausmachen, unabhängig davon, ob dadurch die Pflicht zu ei-
nem Übernahmeangebot entsteht (bei der Berechnung des
Stimmrechtsanteils sind die einschlägigen Vorschriften des
WpÜG, insbesondere §§ 29, 30 WpÜG, heranzuziehen), oder
bei der Verschmelzung (§ 2 UmwG), der Übertragung des Ver-
mögens der Gesellschaft gemäß § 174 Abs. 1 bzw. Abs. 2 Satz
1 UmwG oder einer rechtsgeschäftlichen Übertragung des we-
sentlichen Vermögens auf dritte Rechtsträger, die nicht zum
Konzern der Gesellschaft gehören, oder
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 15 der Satzung der Brock-
haus Capital Management AG geregelt. Sie orientiert sich an den
Aufgaben und der Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder. Auf-
sichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjah-
res dem Aufsichtsrat angehören oder den Vorsitz oder den stellver-
tretenden Vorsitz im Aufsichtsrat führen, erhalten eine im Verhältnis
der Zeit geringere feste Vergütung. Die Gesellschaft erstattet jedem
Aufsichtsratsmitglied zusätzlich die auf seine Bezüge entfallende
Umsatzsteuer, soweit diese inRechnung gestellt werden. Neben der
Erstattung ihrer Auslagen erhielten die Mitglieder des Aufsichtsrats
im Geschäftsjahr 2020 jeweils die folgende Vergütung.
begrenzt ist, setzt sich zusammen aus der Summe der aufgrund der
vorzeitigen Beendigung des Anstellungsvertrags nicht mehr zur Ent-
stehung und Auszahlung gelangenden Gehälter (Festgehalt und va-
riable Vergütung auf Basis des letzten Jahresgehalts). Der Abfin-
dungsanspruch wird mit Beendigung des Anstellungsvertrags fällig.
Der Anspruch besteht nicht, wenn die Gesellschaft dem Vorstands-
mitglied aus wichtigem Grund im Sinne des § 626 BGB wirksam au-
ßerordentlich kündigt oder hierzu berechtigt ist.
In € Tsd.
2020
2019
Sollte die Gesellschaft die Bestellung des Vorstandsmitglieds aus
wichtigem Grund widerrufen, den Anstellungsvertrag jedoch nicht
binnen eines Monats ab dem Zeitpunkt des Widerrufs kündigen,
oder endet die Organstellung durch Umwandlung der Gesellschaft,
so steht dem Vorstandsmitglied seinerseits ein Recht zur Kündigung
des Anstellungsvertrages mit Frist gemäß § 622 Abs. 2 BGB zu. Im
Fall einer solchen Kündigung durch das Vorstandsmitglied hat die-
ses Anspruch auf Zahlung der oben beschriebenen Abfindung.
Dr. Ottmar Belker (Vorsitzender)
Michael Schuster (Stellvertreter)
Andreas Peiker
60
38
30
25
9
60
30
30
-
bei Abschluss eines Beherrschungsvertrages und/ oder eines
Gewinnabführungsvertrages durch die Gesellschaft als abhän-
gige Untergesellschaft.
Martin Bestmann (seit 26.02.2020)
Dr. Cornelius Liedtke (seit 14.09.2020)
Summe
-
161
120
Das Vorstandsmitglied hat bei Ausübung dieses Sonderkündigungs-
rechts Anspruch auf Zahlung einer Abfindung. Die Abfindung, die
Wird die Bestellung des Vorstandsmitglieds aus wichtigem Grund
widerrufen oder dem Vorstandsmitglied aus wichtigem Grund ge-
mäß § 626 BGB gekündigt und im Rahmen eines gerichtlichen oder
schiedsgerichtlichen Verfahrens rechtskräftig festgestellt, dass ein
Widerrufsgrund nicht bestand bzw. ein wichtigerGrund gemäß § 626
BGB nicht vorlag, so erhält das Vorstandsmitglied ungeachtet seiner
Die im Geschäftsjahr 2020 den Aufsichtsratsmitgliedern bezahlte
feste Vergütung betrug insgesamt € 161 Tsd. (Vorjahr: € 120 Tsd.)
zuzüglich Umsatzsteuer in Höhe von € 21 Tsd. (Vorjahr: € 17 Tsd.).
bei Herrn Brockhaus insgesamt auf zwei Jahresgehälter und
bei Herrn Dr. Wilhelm insgesamt auf ein Jahresgehalt
begrenzt ist, setzt sich zusammen aus 50% der Summe der auf-
grund der vorzeitigen Beendigung des Anstellungsvertrages nicht
mehr zur Entstehung und Auszahlung gelangenden Gehälter
In dem Zeitraum seiner Mitgliedschaft im Aufsichtsrat hat Herr Best-
mann der Gesellschaft auch seine Expertise als Unternehmer und
oben
beschriebenen
Ansprüche
einen
pauschalierten
27
Lagebericht
Konzernabschluss
Industrieexperte in der Software-/ IT-Branche im Rahmen von drei
Due Diligence-Prüfungen für die Evaluierung potenzieller Unterneh-
menskäufe zur Verfügung gestellt. Herr Bestmann hat der Gesell-
schaft hierfür ein Beratungshonorar in Höhe von netto € 33 Tsd. in
Rechnung gestellt, das die Gesellschaft in voller Höhe gezahlt hat.
Der Aufsichtsrat war über die Mandatierung und Abrechnung von
Herrn Bestmann als Softwareexperte im Rahmen der drei Due Dili-
gence-Prüfungen informiert und hat dieser gemäß § 114 Abs. 1
AktG unter Stimmenthaltung von Herrn Bestmann zugestimmt.
Ereignisse nach dem
31. Dezember 2020
Für Angaben zu wesentlichen Ereignissen nach dem 31. Dezember
2020 wird auf Angabe 40 des Konzernanhangs verwiesen.
Vorschüsse und Kreditgewährungen an
Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
Die Gesellschaft hat den Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern im
Berichtszeitraum keine Vorschüsse und keine Kredite gewährt.
Erklärung zur
Unternehmensführung
Die Gesellschaft macht für das Geschäftsjahr 2020 von der Möglich-
keit Gebrauch, die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß
§§ 289f und 315d HGB auf ihrer Internetseite öffentlich zugänglich
zu machen. Die Erklärung zur Unternehmensführung ist auf der In-
ternetseite (www.bcm-ag.com) unter der Rubrik Investoren, Unter-
rubrik Corporate Governance öffentlich zugänglich.
Die Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Brockhaus
Capital Management AG zum Deutschen Corporate Governance
Kodex gemäß § 161 AktG ist auf der Internetseite (www.bcm-
ag.com) unter der Rubrik Investoren, Unterrubrik Corporate Gover-
nance öffentlich zugänglich.
Geschäfte mit nahestehenden
Personen
Für Angaben zu Geschäften mit nahestehenden Personen wird auf
Angabe 39 des Anhangs des Konzernabschlusses verwiesen.
28
Lagebericht
Konzernabschluss
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
In € Tsd.
Anhang
9
2020
2019
Umsatzerlöse
(113 )
Erhöhung/ (Verminderung) fertiger und unfertiger Erzeugnisse
Andere aktivierte Eigenleistungen
10
11
Gesamtleistung
(13.782 )
(19.287 )
(242 )
(4.299 )
(6.624 )
(180 )
(5.558 )
(2 )
Materialaufwand
Rohertrag
Personalaufwand ohne anteilsbasierte Vergütung
Personalaufwand aus anteilsbasierter Vergütung
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige betriebliche Erträge
12
36
13
22
14
15
15
(12.042 )
(147 )
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Abschreibungen auf im Rahmen der Erstkonsolidierung identifizierte immaterielle Vermögenswerte
Finanzierungsaufwendungen
(1.665 )
(7.708 )
(3.890 )
(820 )
(2.714 )
(1.179 )
Finanzerträge
Finanzergebnis
16
17
(3.795 )
(4.838 )
(1.921 )
(6.759 )
(6.729 )
(30 )
(1.124 )
(3.387 )
(436 )
(3.823 )
(3.823 )
-
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
Periodenergebnis
Davon entfallend auf Anteilseigner der BCM AG
Davon entfallend auf nicht beherrschende Anteile
Anpassungen aus Währungsumrechnung*
Gesamtergebnis
(1.615 )
(8.374 )
(8.345 )
(29 )
(90 )
(3.913 )
(3.913 )
-
Davon entfallend auf Anteilseigner der BCM AG
Davon entfallend auf nicht beherrschende Anteile
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien
8.341.577
(0,81 )
2.905.836
(1,32 )
Ergebnis je Aktie** (€)
18
* Sonstiges Ergebnis, das in Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden kann
** Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stimmt mit dem verwässerten Ergebnis je Aktie überein.
29
Lagebericht
Konzernabschluss
Konzern-Bilanz
In € Tsd.
Anhang
19
31.12.2020
31.12.2019
In € Tsd.
Anhang
31.12.2020
31.12.2019
Aktiva
Passiva
Sachanlagen
Gezeichnetes Kapital
25
26
27
Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwert
Latente Steueransprüche
20
17
Kapitalrücklage
Sonstige Rücklagen
Langfristige Vermögenswerte
Vorräte
Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
Bilanzverlust
(1.705 )
(13.188 )
(1 )
(90 )
21
22
23
(6.459 )
-
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Vermögenswerte
Auf Anteilseigner der BCM AG entfallendes Eigenkapital
Nicht beherrschende Anteile
Eigenkapital
Vorauszahlungen
Zahlungsmittel und -äquivalente
Kurzfristige Vermögenswerte
24
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Sonstige Rückstellungen
28
31
17
Latente Steuerschulden
Langfristiges Fremdkapital
Steuerschulden
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Vertragsverbindlichkeiten
28
29
30
9
Sonstige Rückstellungen
31
Kurzfristiges Fremdkapital
Fremdkapital
Bilanzsumme
Bilanzsumme
30
Lagebericht
Konzernabschluss
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Auf
Anteilseigner
der BCM AG
entfallendes
Eigenkapital
Eigenkapital-
differenz aus
Währungs-
Noch nicht
eingetragene
Kapital Kapitalerhöhung Kapitalrücklage
Nicht
beherrschende
Anteile
Gezeichnetes
Sonstige
Rücklagen
In € Tsd.
Anhang
25
umrechnung
Bilanzverlust
Eigenkapital
01.01.2020
-
(90 )
(6.459 )
-
Transaktionen mit Anteilseignern
Kapitalerhöhungen
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
(7.116 )
(6.729 )
(1.615 )
-
-
(7.116 )
(6.759 )
(1.614 )
Kosten von Kapitalerhöhungen
Periodenergebnis
-
-
-
(7.116 )
-
-
-
(6.729 )
-
-
-
(30 )
Sonstiges Ergebnis
(1.615 )
Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich
durch Eigenkapitalinstrumente
36.1
-
-
-
-
-
-
Gründung von Tochterunternehmen mit nicht
beherrschenden Anteilen
-
-
-
-
-
-
-
31.12.2020
-
(1.705 )
(13.188 )
(1 )
01.01.2019
-
-
(2.636 )
-
Transaktionen mit Anteilseignern
Kapitalerhöhungen
25
-
-
-
-
-
-
-
-
(269 )
-
-
-
-
-
-
(269 )
-
Kosten von Kapitalerhöhungen
Eintragung der Kapitalerhöhung
Periodenergebnis
-
-
(269 )
-
-
(3.000 )
-
-
-
(3.823 )
-
-
-
-
-
-
-
(3.823 )
(90 )
(3.823 )
(90 )
Sonstiges Ergebnis
(90 )
Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich
durch Eigenkapitalinstrumente
36.1
-
-
-
-
-
-
31.12.2019
-
(90 )
(6.459 )
-
31
Lagebericht
Konzernabschluss
Konzern-Kapitalflussrechnung
In € Tsd.
Anhang
2020
2019
Periodenergebnis
(6.759 )
(1.268 )
(3.823 )
(1.735 )
(Ertragsteuerzahlungen)/ Ertragsteuererstattungen
Ertragsteueraufwand/ (Ertragsteuerertrag)
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente
Abschreibungen
17
36.1
15
(50 )
Finanzergebnis
16
(Gewinn)/ Verlust aus dem Verkauf von Sachanlagen
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/ (Erträge)
(378 )
(Zu-)/ Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer
Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
(1.129 )
Zu-/ (Abnahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die
nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
(157 )
Zunahme/ (Abnahme) der sonstigen Rückstellungen
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
31
19
(954 )
(919 )
Investitionen in Sachanlagen
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
Aktivierte Entwicklungskosten
20
10
(95 )
(26 )
(392 )
-
(443 )
Erwerb von Tochterunternehmen abzgl. erworbener liquider Mittel
Erhaltene Zinsen
(86.043 )
Cashflow aus Investitionstätigkeit
(1.406 )
-
(87.293 )
(1.673 )
(337 )
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten
Zinszahlungen
28
28
(7.553 )
(539 )
(2.301 )
(7.116 )
(232 )
Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen
Kosten von Kapitalerhöhungen
25
(269 )
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
(14.401 )
Zahlungswirksame Änderung des Finanzmittelfonds
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds
Zahlungsmittel und -äquivalente* am Periodenanfang
Zahlungsmittel und -äquivalente* am Periodenende
(219 )
(6 )
24
24
* Der Finanzmittelfonds entspricht dem Bilanzposten Zahlungsmittel und -äquivalente.
32
Lagebericht
Konzernabschluss
oder Derivate. Ziel der Gesellschaft ist, in Bezug auf ihre Beteiligun-
gen, die langfristige Förderung und Wertsteigerung.
ertragswirksam aufgelöst. In Singapur hat der Konzern über ver-
Konzernanhang
schiedene
lokale
Unterstützungsprogramme
insgesamt
I. Allgemeine Angaben, Methoden und
Grundsätze
USD 75 Tsd. erhalten.
2.
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie
1.
Informationen zu dem Konzern
Die Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum wurde maßgeblich
von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Diese
Entwicklungen hat die BCM-Gruppe bei den für die Aufstellung die-
ses Konzernabschlusses getroffenen Beurteilungen und Annahmen
berücksichtigt.
Im Periodenergebnis erfasste Beihilfen
In € Tsd.
2020
2019
Die
Brockhaus Capital Management AG
(BCM
AG
, die Gesell-
schaft oder die Muttergesellschaft, zusammen mit ihren Tochter-
unternehmen die BCM-Gruppe oder der Konzern) hat ihren Sitz im
Nextower,
Thurn-und-Taxis-Platz 6, 60313 Frankfurt am Main
,
schaft ist entstanden durch formwechselnde Umwandlung der Eagle
Fonds Verwaltungs- und Treuhand GmbH mit Sitz in Frankfurt am
Main (Amtsgericht Frankfurt am Main, HRB 78705) mit Eintragung
im Handelsregister am 19. September 2017.
Darlehenserlassung (PPP-Darlehen)
Unterstützungsprogramme Singapur
218
66
-
-
Erträge aus Beihilfen der
öffentlichen Hand
284
-
Umsatzerlöse
Im Bereich Security Technologies kam es bedingt durch die COVID-
19-Pandemie zur zeitlichen Verschiebung von einigen größeren
Projekten und damit in der pro-forma Betrachtung zu geringeren
Umsatzerlösen. Dies konnte teilweise ausgeglichen werden durch
ein kontinuierlich wachsendes Basisgeschäft mit kleineren Kunden.
Die Höhe der Umsatzerlöse, die infolge der Pandemie entfallen sind,
ist nicht hinreichend präzise quantifizierbar. Im Segment Environ-
mental Technologies hingegen steigerten sich die Umsatzerlöse der
Produktgruppe „Prüfstände“ von € 415 Tsd. im Vergleichszeitraum
auf € 5.270 Tsd. Für diesen Anstieg, der im Wesentlichen auf den
Verkauf von Geräten zur Prüfung der Filtereffizienz von Atemschutz-
masken zurückzuführen ist, kann eindirekter Zusammenhangzu der
Pandemie unterstellt werden.
Kurzarbeitergeld
40
-
Reduzierung des Personalaufwands
40
-
Geschäfts- oder Firmenwert
ner geschäftsleitenden Holding von Beteiligungsunternehmen und
der Erbringung von Dienstleistungen für diese (Konzerndienstleis-
tungen), die Gewährung von Fremdkapital an Beteiligungsunterneh-
men, soweit dies keiner behördlichen Erlaubnis bedarf, und der Ent-
wicklung und Umsetzung neuer Geschäftskonzepte für Beteili-
gungsunternehmen und Dritte sowie die Erbringung von Dienst- und
Beratungsleistungen an Unternehmen, insbesondere zu Geschäfts-
ausrichtung, Geschäftskonzept, Kapitalausstattung, Finanzierungs-
möglichkeiten und Kapitalanlage (Unternehmensberatung), soweit
dies keiner behördlichen Erlaubnis bedarf. Gegenstand der Gesell-
schaft ist im Rahmen der Geschäftsstrategie auch die Anlage von
der Gesellschaft frei zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln, die
noch nicht in Beteiligungen gebunden sind, unter anderem auch in
börsennotierte Wertpapiere wie Aktien, Genussscheine, andere
Mezzanine-Instrumente, Schuldverschreibungen, Fonds, Zertifikate
Der Geschäfts- oder Firmenwert, als immaterieller Vermögenswert
mit einer unbestimmten Nutzungsdauer, wird jährlich auf Wertmin-
derung überprüft. Zusätzlich wird er dann auf Wertminderung über-
prüft, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Wert gemindert
sein könnte (triggering events). Während des Berichtszeitraums
führte der Konzern für jede seiner zahlungsmittelgenerierenden Ein-
heiten (cash generating units oder CGUs) eine qualitative Betrach-
tung durch, um zu beurteilen, ob jeweils solche Anhaltspunkte vor-
liegen. Für die CGU Palas wurde dies verneint, insbesondere da im
Berichtszeitraum im Markt eingeführte Neuprodukte für die Prüfung
von Atemschutzmasken bedeutende Geschäftspotenziale erschlos-
sen haben. Auch für die CGU IHSE wurde dies verneint. Zwar hatte
IHSE im Berichtszeitraum rückläufige Umsatzerlöse zu verzeichnen,
doch resultierte dies nahezu ausschließlich aus Projektverschiebun-
gen, weswegen davon ausgegangen wird, dass sich dies weder auf
die Zahlungsflüsse in dem fünfjährigen Detailplanungszeitraum ins-
gesamt noch auf die anschließende langfristige Wachstumsrate der
Zahlungsflüsse maßgeblich auswirkt. Zum Abschlussstichtag wur-
den die CGUs dem jährlichen Turnus entsprechend auf Werthaltig-
keit geprüft. Keine der zwei CGUs war im Wert gemindert. Für wei-
tere Informationen wird auf Angabe 20 dieses Anhangs verwiesen.
Beihilfen der öffentlichen Hand
Staatliche Hilfsmaßnahmen, dievonden von der Pandemie betroffe-
nen Ländern gewährt wurden (z.B. Kurzarbeitergeld), beanspruchte
der Konzern nur in geringem Umfang. Es wurde jedoch während des
Berichtszeitraums die Erstattung von bereits geleisteten Steuervo-
rauszahlungen beantragt, was zu vorübergehenden positiven Liqui-
ditätseffekten führte. Zum Abschlussstichtag waren diese Erstattun-
gen bereits wieder an die Finanzbehörden zurückgeführt worden. In
den USA nutzte der Konzern das im Rahmen des Coronavirus Aid,
Relief and Economic Security (CARES) Act eingerichtete Paycheck
Protection Program (PPP) hinsichtlich eines Darlehens über
USD 249 Tsd. Da die betreffende Gesellschaft bis August 2020, den
Auflagen des Programms entsprechend, keine Mitarbeiter entlassen
hatte, wurde dieses Regierungsdarlehen im Berichtszeitraums er-
lassen. In der Folge wurde die entsprechende Verbindlichkeit
33
Lagebericht
Kreditrisiken
Konzernabschluss
Der Konzernabschluss umfasst die Konzern-Gesamtergebnisrech-
nung, die Konzern-Bilanz, die Konzern-Eigenkapitalveränderungs-
rechnung, die Konzern-Kapitalflussrechnung und den Anhang des
Konzernabschlusses. Der Konzernabschluss entspricht den Gliede-
rungsvorschriften des IAS 1. Im Interesse der Klarheit sind die Pos-
ten der Gesamtergebnisrechnung sowie der Bilanz zusammenge-
fasst und im Anhang weiter untergegliedert und erläutert.
2020 bis zum 31. Dezember 2020 (Berichtszeitraum). Der 31. De-
zember wird als Abschlussstichtag bezeichnet. Darüber hinaus
werden vergleichende Angaben zum vorangegangenen Geschäfts-
jahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 (Vorjahr bzw.
Vergleichszeitraum) gemacht. Der 31. Dezember 2019 wird als
Vorjahresstichtag bezeichnet.
Der Konzern hatte aufgrund von COVID-19 keine Ausfälle wesentli-
cher Kunden zu verzeichnen und rechnet auch zukünftig nicht mit
einem signifikanten Anstieg des Ausfallrisikos. Daher hat der Kon-
zern die Einschätzung zu den erwarteten Verlusten für Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen nicht wesentlich geändert.
Latente Steueransprüche
Der Konzernabschluss ist in Euro, der funktionalenWährung der Ge-
sellschaft, dargestellt. Die Angaben erfolgen entsprechend in Euro
(€), Tausend Euro (€ Tsd.) oder Millionen Euro (€ Mio.) kaufmän-
nisch gerundet. Da dieses Rundungsverfahren nicht summenerhal-
tend ist, entspricht das Aufaddieren einzelner Zahlen nicht immer
genau der angegebenen Summe. Negative Werte werden in Klam-
mern und Nullwerte als Strich (-) dargestellt.
Die Werthaltigkeit latenter Steueransprüche wurde getestet. Infolge-
dessen wurde keine zusätzliche Wertberichtigung vorgenommen.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die Erläuterun-
gen und weiteren Angaben werden stetig angewandt. Ausgenom-
men hiervon sind die in Angabe 5.18 dargestellten neuen Rech-
nungslegungsmethoden.
3.
Rechnungslegungsgrundsätze
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt in Übereinstim-
mung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS),
wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und den er-
gänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtli-
chen Vorschriften. Die IFRS umfassen die gültigen International Ac-
counting Standards (IAS), die International Financial Reporting
Standards (IFRS) sowie die Interpretationen des Standing Interpre-
tations Committee (SIC) und des International Financial Reporting
Interpretations Committee (IFRIC).
Die Darstellung der Bilanz unterscheidet zwischen kurz- und lang-
fristigen Vermögenswerten und Schulden. Vermögenswerte und
Schulden werden als kurzfristig eingestuft, wenn sie innerhalb von
zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag fällig sind, beziehungs-
weise erfüllt werden. Die Gesamtergebnisrechnung wird zur Ermitt-
lung des Periodenergebnisses und des Gesamtergebnisses aufge-
stellt.
Der Vorstand hat diesen Konzernabschluss zum 30. März 2021 auf-
gestellt und zur Veröffentlichung freigegeben.
5.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Bilanzierung und Bewertung erfolgten unter der Annahme der Fort-
führung der Unternehmenstätigkeit. Bei Aufstellung des Abschlus-
ses werden Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Auf-
wendungen nicht saldiert, es sei denn, eine Vorschrift fordert oder
erlaubt dies ausdrücklich.
In der Eigenkapitalveränderungsrechnung wird gemäß IAS 1.106 ff.
für jede Komponente des Eigenkapitals die Entwicklung innerhalb
des Berichtszeitraums zuzüglich der vorherigen Berichtsperiode
dargestellt.
4.
Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses
Der Abschluss wurde auf Grundlage der historischen Anschaffungs-
oder Herstellungskosten aufgestellt. Davon ausgenommen sind be-
stimmte Sachverhalte, die zum Neubewertungsbetrag oder zum bei-
zulegenden Zeitwert (Fair Value) am Abschlussstichtag angesetzt
wurden. Eine entsprechende Erläuterung erfolgt im Rahmen der je-
weiligen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
5.1 Konsolidierungsgrundsätze
In der Kapitalflussrechnung nach IAS 7 werden Zahlungsströme er-
fasst, um Informationen über die Bewegung der Zahlungsmittel der
Gesellschaft darzustellen. Die Zahlungsströme werden nach be-
trieblicher Tätigkeit sowie nach Investitions- und Finanzierungstätig-
keit unterschieden. Die Summe der Zahlungsbewegungen der drei
Teilbereiche entspricht der Veränderung der Zahlungsmittel
und -äquivalente. Die Kapitalflussrechnung erfolgt nach der indirek-
ten Methode für die Darstellung des Cashflows aus der betrieblichen
Tätigkeit und nach der direkten Methode für die Darstellung der
Cashflows aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätig-
keit.
Unternehmenszusammenschlüsse
Die Konsolidierung der Tochterunternehmen erfolgt nach der Er-
werbsmethode gemäß IFRS 3. Die Anschaffungskosten des Unter-
nehmenszusammenschlusses werden auf die erworbenen identifi-
zierbaren Vermögenswerte und die übernommenen identifizierbaren
Schulden und Eventualschulden entsprechend ihrer Fair Values
zum Erwerbszeitpunkt verteilt. Eine verbleibende Differenz wird, so-
weit sie positiv ist, als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen
bzw. soweit sie negativ ist, nach erneuter Prüfung ergebniswirksam
vereinnahmt. Transaktionskosten werden sofort als Aufwand er-
fasst, sofern sie nicht mit der Emission von Schuldverschreibungen
oder Eigenkapitalinstrumenten verbunden sind.
Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten basieren im All-
gemeinen auf dem Fair Value, der im Austauschfür denVermögens-
wert entrichteten Gegenleistung. Der Fair Value ist der Preis, der in
einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am
Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts einge-
nommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Dies
gilt unabhängig davon, ob der Preis direkt beobachtbar oder unter
Anwendung einer Bewertungsmethode geschätzt worden ist.
Das Geschäftsjahr der Gesellschaft entspricht dem Kalenderjahr.
Dieser Konzernabschluss betrifft das Geschäftsjahr vom 1. Januar
34
Lagebericht
Konzernabschluss
Jede bedingte Gegenleistungsverpflichtung wird zum Erwerbszeit-
punkt zum Fair Value bewertet. Wird die bedingte Gegenleistung als
Eigenkapital eingestuft, wird sie nicht neu bewertet und eine Abgel-
tung wird im Eigenkapital bilanziert. Ansonsten werden andere be-
dingte Gegenleistungen mit dem Fair Value zu jedem Abschluss-
stichtag bewertet und spätere Änderungen des Fair Value der be-
dingten Gegenleistungen im Gewinn oder Verlust erfasst.
IHSE USA LLC, Cranbury, NJ, USA
einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung
des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle
Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Hiervon aus-
genommensind Währungsdifferenzen aus Fremdwährungskrediten,
soweit sie zur Sicherung einer Nettoinvestition in einen ausländi-
schen Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. Diese werden bis zur
Veräußerung der Nettoinvestition direkt im Eigenkapital und erst bei
deren Abgang im Periodenergebnis erfasst. Aus diesen Währungs-
differenzen entstehende latente Steuern werden ebenfalls direkt im
Eigenkapital erfasst. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen An-
schaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewer-
tet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls um-
gerechnet. Nicht-monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden
Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem
Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizule-
genden Zeitwerts gültig war.
IHSE GmbH Asia Pacific Pte Ltd, Singapur
BCM Erste Beteiligungs GmbH, Frankfurt am Main
BCM Zweite Beteiligungs GmbH, Frankfurt am Main
Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem
Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung erlangt, in den
Konzernabschluss einbezogen. Die Einbeziehung in den Konzern-
abschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunter-
nehmen nicht mehr besteht. Verliert der Konzern die Beherrschung
über ein Tochterunternehmen, bucht er die Vermögenswerte und
Schulden und alle zugehörigen, nicht beherrschenden Anteile und
anderen Bestandteile am Eigenkapital aus. Jeder entstehende Ge-
winn oder Verlust wird zum Fair Value erfasst.
Tochterunternehmen
In den Konzernabschluss sind die Brockhaus Capital Management
AG sowie alle von ihr beherrschten Tochtergesellschaften (Mehr-
heitsbeteiligungen) einbezogen. Beherrschung (Control) besteht ge-
mäß IFRS 10 dann, wenn ein Investor über die Entscheidungsmacht
verfügt, variablen Rückflüssen ausgesetzt ist oder ihm Rechte be-
züglich der Rückflüsse zustehen und er infolge der Entscheidungs-
macht in der Lage ist, die Höhe der variablen Rückflüsse zu beein-
flussen. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass der Besitz
einer Mehrheit der Stimmrechte zur Beherrschung führt. Zur Unter-
stützung dieser Annahme und wenn der Konzern keine Mehrheit der
Stimmrechte oder damit vergleichbarer Rechte besitzt, berücksich-
tigt er bei der Beurteilung, ob er die Verfügungsmacht an diesem
Unternehmen hat, alle relevanten Sachverhalte und Umstände. Dies
ist beispielsweise der Fall, wenn eine gegenwärtige Fähigkeit zur
Ausübung der Verfügungsmacht durch potenzielle Stimmrechte
oder sonstige vertragliche Vereinbarungen vorliegt. Die Abschlüsse
der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bi-
lanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Abschluss-
stichtag aufgestellt wie der Abschluss der Muttergesellschaft.
Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendun-
gen sowie Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktio-
nen, werden in voller Höhe eliminiert.
Jegliche im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ausländi-
schen Geschäftsbetriebs entstehende Geschäfts- oder Fir-
menwerte und jegliche am beizulegenden Zeitwert ausgerich-
tete Anpassungen der Buchwerte der Vermögenswerte und
Schulden, die aus dem Erwerb dieses ausländischen Ge-
schäftsbetriebs resultieren, werden als Vermögenswerte und
Schulden des ausländischen Geschäftsbetriebs bilanziert und
zum Stichtagskurs umgerechnet.
Der Konzern ist im Zusammenhang mit dem Unternehmenserwerb
der Palas GmbH eine Kaufverpflichtung mit bestehenden Eigentü-
mern eingegangen. Der Konzern wendet hinsichtlich der Abbildung
dieser Verpflichtung die Methode des antizipierten Erwerbs an, nach
welcher der Unternehmenserwerb so abgebildet wird, als ob die
Kaufoption bereits ausgeübt wäre. Dies bedeutet, dass die der Kauf-
option zugrunde liegenden Anteile bereits zum Erwerbszeitpunkt als
erworbengelten und hat zur Folge, dass keine nicht beherrschenden
Anteile ausgewiesen werden. Hinsichtlich der in diesem Zusammen-
hang erfassten Finanzverbindlichkeiten wird auf Angabe 28 dieses
Anhangs verwiesen.
Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Ge-
schäftsbetriebe werden zum Stichtagskurs in Euro umgerech-
net. Die Umrechnung von Erträgen und Aufwendungen erfolgt
zum Wechselkurs am Tag des Geschäftsvorfalls. Aus prakti-
schen Erwägungen wird zur Umrechnung bei nicht stark
schwankenden Wechselkursen ein gewichteter Durchschnitts-
kurs verwendet. Die hieraus resultierenden Umrechnungsdiffe-
renzen werden als separater Bestandteil des Eigenkapitals er-
fasst. Der im Eigenkapital für einen ausländischen Geschäfts-
betrieb erfasste kumulative Betrag wird bei der Veräußerung
dieses ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgswirksam auf-
gelöst.
Zum 31. Dezember 2020 werden folgende Konzernunternehmen
aufgrund der Beherrschung in den Konzernabschluss einbezogen:
5.2 Fremdwährungen
Palas Holding GmbH, Karlsruhe
Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen und der Dar-
stellungswährung der Gesellschaft, aufgestellt. Jedes Unternehmen
innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest.
Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten
werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet.
Fremdwährungstransaktionen werden zunächst, zu dem am Tag
des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs, in die funktionale Wäh-
rung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in
Palas GmbH Partikel- und Lasermeßtechnik, Karlsruhe
Palas (Asia) Ltd., Hongkong, China
Palas Instruments (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China
IHSE AcquiCo GmbH, Oberteuringen
IHSE Beteiligungs GmbH, Oberteuringen
IHSE GmbH, Oberteuringen
IHSE Immobilien GmbH, Oberteuringen
35
Lagebericht
Konzernabschluss
Für den Konzernabschluss wurden folgende Wechselkurse für die
Währungsumrechnung verwendet:
bestimmter Kriterien zu klären, ob die Verfügungsmacht an der Leis-
tungsverpflichtung über einen Zeitraum übertragen wird. Ist dies
nicht der Fall, ist der Erlös zu dem Zeitpunkt zu erfassen, an dem
die Verfügungsmacht auf den Kunden übergeht. Wird die Verfü-
gungsmacht hingegen über einen Zeitraum übertragen, darf eine Er-
lösrealisierung über den Zeitraum nur dann erfolgen, sofern der
Leistungsfortschritt mithilfe von input- oder outputorientierten Metho-
den verlässlich ermittelbar ist.
Kurse 2020
Kurse 2019
1 Euro
Stichtag Durchschnitt
Stichtag Durchschnitt
CNY
HKD
USD
8,022
9,514
1,227
7,871
8,852
1,141
-
-
-
-
1,121
1,111
Die Tochtergesellschaft IHSE GmbH Asia Pacific Pte Ltd verwendet
den US-Dollar als funktionale Währung, weil die wesentlichen Ge-
schäftsbeziehungen in US-Dollar abgerechnet werden.
5.3 Erlöse aus Verträgen mit Kunden
Die Erlöserfassung erfolgt gemäß IFRS 15 auf Basis eines prinzi-
pienbasierten fünfstufigen Modells, das auf alle Verträge mit Kunden
anzuwenden ist.
Schritt 1: Zunächst ist der Vertrag mit dem Kunden zu bestim-
men.
Schritt 2: Die eigenständigen Leistungsverpflichtungen des
Vertrags sind zu identifizieren.
Schritt 3: Der Transaktionspreis ist zu bestimmen, wobei expli-
zite Vorschriften zur Behandlung von variablen Gegenleistun-
gen, Finanzierungskomponenten, Zahlungen an den Kunden
und Tauschgeschäfte vorgesehen sind.
Schritt 4: Die Verteilung des Transaktionspreises auf die ein-
zelnen Leistungsverpflichtungen ist vorzunehmen. Basis hier-
für sind die Einzelveräußerungspreise der einzelnen Leis-
tungsverpflichtungen.
Schritt 5: Abschließend wird der Erlös erfasst, sofern die Leis-
tungsverpflichtung durch den Konzern erfüllt wurde. Voraus-
setzung hierfür ist die Übertragung der Verfügungsmacht an
der Ware bzw. der Dienstleistung auf den Kunden.
Bei Abschluss eines Vertrags ist festzustellen, ob die aus dem Ver-
trag resultierenden Erlöse zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über
einen Zeitraum hinweg zu erfassen sind. Dabei ist zunächst anhand
36
Lagebericht
Konzernabschluss
Umsatzrealisierung
Der Umsatz wird auf Grundlage der in einem Vertrag mit einem Kun-
den festgelegten Gegenleistung gemessen. Der Konzern erfasst Er-
löse, wenn er die Verfügungsgewalt über ein Gut oder eine Dienst-
leistung an einen Kunden überträgt. Die folgende Tabelle gibt Aus-
kunft über Art und Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtun-
gen aus Verträgen mit Kunden und die damit verbundenen Grunds-
ätze der Erlösrealisierung.
Art des Produktes/ der Dienstleistung
Art und Zeitpunkt der Leistungsverpflichtung und wesentliche Zahlungsbedingungen
Erlösrealisierung nach IFRS 15
Verkauf von Messgeräten und KVM-
Geräten bzw. KVM-Systemen
Kunden erlangen nach den standardisierten Vertrags- und Lieferbedingungen
Verfügungsgewalt, wenn die Produkte das Firmengelände verlassen (Ex Works) oder dort
von diesem abgenommen wurden (Übergang Chancen und Risiken). In Einzelfällen wird
der Übergang der Verfügungsmacht durch andere Incoterm-Klauseln (z.B. DDP Delivery
Duty Paid) geregelt. Die Rechnungen werden unter Berücksichtigung der zugrunde
liegenden Incoterm-Klauseln zum Zeitpunkt des jeweiligen Gefahrenübergangs erstellt.
Rechnungen sind in der Regel innerhalb von 14-30 Tagen zahlbar. Bei wichtigen
Großkunden werden teilweise längere Zahlungsziele (30-60 Tage, in Ausnahmefällen bis
zu 90 Tage) gewährt.
Die Erfassung der Erlöse erfolgt im Zeitpunkt des Übergangs der Verfügungsgewalt.
Die Umsatzerlöse werden unter Berücksichtigung von Preisnachlässen und Skonti erfasst.
Erhaltene Vorauszahlungen werden in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen.
Für diese Geräte/ Systeme werden i.d.R. Preisnachlässe und Skonto gewährt. Die
Verträge erlauben es dem Kunden nicht, das erworbene Produkt zurückzugeben.
Vorauszahlungen oder teilweise Vorauszahlungen über einen Teil des Gesamtkaufpreises
werden bei großvolumigen Aufträgen, bei Neukunden sowie bei Kunden, die nicht über
eine Kreditversicherung abgedeckt sind, vereinbart.
Fertigung und Verkauf von
Prüfständen
Palas baut für Kunden Prüfstände. Die Prüfstände setzen sich i.d.R. aus verschiedenen
Standard-Messgeräten zusammen. Üblicherweise werden Vorauszahlungen vereinbart.
Die Fertigungsdauer hängt von der Komplexität ab. Bei Standard-Prüfständen liegt die
Fertigungsdauer in der Regel nicht über mehr als sechs Monate. In seltenen Einzelfällen
kann die Fertigungsdauer einen längeren Zeitraum umfassen.
Standard-Prüfstände: Die Erfassung der Erlöse erfolgt nach Auslieferung der Prüfstände
(Übergang der Verfügungsgewalt).
Kundenspezifische Prüfstände: Bei kundenspezifischen Prüfständen erfolgt die Erfassung
der Umsatzerlöse über einen bestimmten Zeitraum nach der Cost-to-Cost-Methode. Die
damit verbundenen Kosten werden bei Anfall im Gewinn oder Verlust erfasst.
Erhaltene Vorauszahlungen werden in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Umsätze werden zeitpunktbezogen nach der Erbringung der Dienstleistung realisiert.
Reparatur von Geräten
Der Konzern erbringt anlassbezogene Reparaturleistungen für Geräte.
Verkauf von Software-Ausbaustufen
für Prüfstände (für zusätzliche
Auswertungen)
Der Konzern verkauft Software für Prüfstände, die erweiterte Auswertungen ermöglichen. Die Realisierung der Verkaufserlöse erfolgt mit Übergang bzw. Übertragung der Software
Diese Software kann entweder sofort mit dem Prüfstand oder nachträglich erworben
werden. Es handelt sich um Standard-Software und um keine kundenspezifische
Fertigung.
an den Kunden.
Erlöse aus erweiterten
Garantieleistungen (Extended
Warranty)
Teilweise erbringen Tochtergesellschaften ihren Kunden gesondert vereinbarte, erweiterte Die Erfassung der Erlöse erfolgt über einen Zeitraum, in dem die Garantieleistungen
Garantieleistungen (Distinct Service to the Customers)
erbracht werden.
Erhaltene Zahlungen für noch zu erbringende Garantieleistungen werden als
Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen.
37
Lagebericht
Konzernabschluss
Der Konzern erwirtschaftet Umsatzerlöse aus dem Verkauf von
Standard-Messgeräten und damit verbundenen Systemlösungen im
Geschäftssegment Environmental Technologies. Im Geschäftsseg-
ment Security Technologies generiert der Konzern Umsatzerlöse
aus dem Verkauf von KVM-Geräten und KVM-Systemen. Umsatz-
erlöse aus Produktverkäufen werden zum Zeitpunkt der Übertra-
gung der maßgeblich mit dem Eigentum der verkauften Ware ver-
bundenen Risiken und Chancen auf den Käufer erfasst, wenn es
hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Konzern der wirtschaftli-
che Nutzen aus dem Verkauf zufließen wird. Die Höhe der erfassten
Umsatzerlöse basiert auf dem Fair Value der erhaltenen oder zu be-
anspruchenden Gegenleistung unter Berücksichtigung von Boni,
Skonti und Rabatten. Der Konzern gewährt bestimmten Großhänd-
lern (auch Sales Partner oder Distributoren genannt) Rabatte und
Preisnachlässe, welche im Rahmen der Umsatzrealisierung berück-
sichtigt werden.
5.4 Leistungen an Arbeitnehmer
Der Konzern bilanziert den Vergütungsaufwand von Beginn des
Leistungszeitraums an, auch wenn das Gewährungsdatum hinter
dem Dienstbeginn liegt. Im Zeitraum zwischen dem Beginn der Leis-
tungserbringung und dem Gewährungsdatum basiert der Aufwand
für anteilsbasierte Vergütung auf dem geschätzten Fair Value der
Aktienoptionen zum Gewährungsdatum. Sobald das Gewährungs-
datum feststeht, wird der geschätzte Fair Value berichtigt, sodass
der Aufwand basierend auf dem tatsächlichen Fair Value zum Ge-
währungsdatum der gewährten Eigenkapitalinstrumente prospektiv
erfasst wird.
Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer
Verpflichtungen aus kurzfristig fälligen Leistungen an Arbeitnehmer
werden als Aufwand erfasst, sobald die damit verbundene Arbeits-
leistung erbracht wird. Eine Schuld ist für den erwartungsgemäß zu
zahlenden Betrag zu erfassen, wenn der Konzern gegenwärtig eine
rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, diesen Betrag aufgrund
einer vom Arbeitnehmer erbrachten Arbeitsleistung zu zahlen und
die Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann.
Leistungen aus Beendigung von Arbeitsverhältnissen
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses
werden zum früheren der folgenden Zeitpunkte als Aufwand erfasst:
Wenn der Konzern das Angebot derartiger Leistungen nicht mehr
zurückziehen kann oder wenn der Konzern Kosten für eine Umstruk-
turierung erfasst. Ist bei Leistungen nicht zu erwarten, dass sie in-
nerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag vollständig
abgegolten werden, werden sie abgezinst.
Für Anteilszuteilungen, die nicht ausübbar werden, wird kein Auf-
wand erfasst, mit Ausnahme von anteilsbasierten Vergütungsplänen
mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente, deren Ausübung von
einer Marktbedingung oder von einer Nicht-Ausübungsbedingung
abhängt. Diese Eigenkapitalinstrumente werden unabhängig davon,
ob eine Marktbedingung oder eine Nicht-Ausübungsbedingung ein-
tritt, als ausübbar behandelt, sofern alle anderen Leistungs- oder
Dienstbedingungen erfüllt sind.
Die Verträge mit Kunden sehen nicht das Recht vor, die Ware inner-
halb einer bestimmten Frist zurückzugeben. Warenrückgaben sind
nur innerhalb der regulären Gewährleistungsfrist aufgrund von Män-
geln zulässig.
Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstru-
mente
Zum Ende eines jeden Berichtszeitraums schätzt die Gesellschaft
ausgehend von den nicht-marktbasierten Ausübungsbedingungen
die Anzahl der Optionen und Anteile, die voraussichtlich ausübbar
werden. Mögliche Änderungen gegenüber den ursprünglichen
Schätzungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung mit einer
entsprechenden Gegenbuchung im Eigenkapital erfasst.
Bei dem Konzern besteht ein Aktienoptionsprogramm, in dessen
Rahmen Erwerbsrechte über Aktien der Muttergesellschaft an Vor-
stände und Mitarbeiter der Gesellschaft sowie an Geschäftsführer
und Mitarbeiter von Tochterunternehmen ausgegeben werden kön-
nen.
In der Regel erhält der Konzern kurzfristige Vorschüsse von seinen
Kunden. Aus praktischen Gründen verzichtet der Konzern darauf,
die Höhe der zugesagten Gegenleistung um die Auswirkungen aus
einer signifikanten Finanzierungskomponente anzupassen, wenn er
bei Vertragsbeginn erwartet, dass die Zeitspanne zwischen der
Übertragung eines zugesagten Guts oder einer zugesagten Dienst-
leistung auf den Kunden und der Bezahlung dieses Guts oder dieser
Dienstleistung durch den Kunden höchstens ein Jahr beträgt.
Der Gesamtbetrag, der für erhaltene Arbeitsleistungen als Aufwand
zu erfassen ist, wird unter Bezugnahme auf den Fair Value der an-
teilsbasierten Vergütung zum Gewährungstag ermittelt. Der Fair Va-
lue von Aktienoptionen wird, unter Berücksichtigung des langfristi-
gen Erfolgsziels, mit Hilfe einer Monte Carlo-Simulation ermittelt.
Der zum Gewährungstag ermittelte Fair Value wird über den Erdie-
nungszeitraum (der Zeitraum, in dem alle angegebenen Ausübungs-
bedingungen erfüllt werden müssen) linear als Aufwand erfasst. Die
Gegenbuchung erfolgt im Eigenkapital. Der Erdienungszeitraum be-
ginnt in der Regel am Gewährungsdatum der Aktienoptionen. Die
Aufwandserfassung kann jedoch auch zu einem früheren Datum er-
folgen, wenn die Leistungserbringung durch den Mitarbeiter vor der
formalen Genehmigung der Optionsausgabe beginnt.
Werden die Vertragsbedingungen einer Vergütungsvereinbarung
mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente geändert, so werden
Aufwendungen mindestens mit dem am Tag der Gewährung ermit-
telten Fair Value der gewährten Eigenkapitalinstrumente erfasst, es
sei denn, diese Eigenkapitalinstrumente sind nicht ausübbar, weil
am Tag der Gewährung eine vereinbarte Ausübungsbedingung (au-
ßer einer Marktbedingung) nicht erfüllt war. Der Konzern erfasst au-
ßerdem die Auswirkungen von Änderungen, die den gesamten Fair
Value der anteilsbasierten Vergütung erhöhen oder mit einem ande-
ren Nutzen für den Arbeitnehmer verbunden sind. Diese werden
zum Zeitpunkt der Änderung bewertet.
Der Konzern gibt in der Regel eine zweijährige Gewährleistungsga-
rantie für die allgemeine Reparatur von Mängeln, die zum Zeitpunkt
des Verkaufs vorhanden waren, wie dies gesetzlich vorgeschrieben
ist. Diese Zusicherungen werden gemäß IAS 37 Rückstellungen
(Angabe 31) bilanziert.
38
Lagebericht
Konzernabschluss
Aufwendungen, die im Zusammenhang mit einer Vergütungsverein-
barung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente anfallen, wer-
den als Personalaufwand erfasst.
verrechnen. Zuwendungen für einen Vermögenswert kürzen den
Buchwert des Vermögenswerts. Die Zuwendungen der öffentlichen
Hand wurden für Forschungs- und Entwicklungsprojekte gewährt.
Die an diese Zuwendungen geknüpften Bedingungen wurden voll-
ständig erfüllt, etwaige sonstige Unsicherheiten bestehen nicht.
Keine latenten Steuern werden erfasst aus zu versteuernden tem-
porären Differenzen,
die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunterneh-
men, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ven-
tures stehen,
Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Barmittel
Der Konzern bilanziert bei anteilsbasierten Vergütungen, die in bar
abgegolten werden, eine Rückstellung für die von Mitarbeitern er-
brachten Dienstleistungen. Der Konzern bewertet den beizulegen-
den Zeitwert der Verbindlichkeit zu jedem Abschlussstichtag und am
Erfüllungstag neu. Änderungen des Anspruchs werden in Höhe des
auf den Grant Date Fair Value entfallenden Anteils im Personalauf-
wand über den Erdienungszeitraum erfasst. Die übrige Veränderung
des Anspruchs wird im Finanzergebnis ausgewiesen.
5.7 Tatsächliche und latente Steuern
wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Dif-
ferenzen gesteuert werden kann und
Der Steueraufwand einer Periode setzt sich zusammen aus tatsäch-
lichen Steuern und latenten Steuern. Steuern werden im Perioden-
ergebnis erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Transaktionen,
die im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst wer-
den. In diesen Fällenwerden die Steuern entsprechend im sonstigen
Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.
es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede
in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.
Latente Steueransprüchewerden für alle abzugsfähigen temporären
Unterschiede, noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge
und nicht genutzten Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem
es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar
sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und
die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuer-
gutschriften verwendet werden können.
5.5 Finanzerträge und Finanzaufwendungen
Tatsächliche Steuern werden mit dem Betrag bemessen, in dessen
Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an
die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags wer-
den die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum
Abschlussstichtag gelten.
Zinserträge und -aufwendungen werden nach der Effektivzinsme-
thode im Gewinn oder Verlust erfasst. Der Effektivzinssatz ist ein
Kalkulationszinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Ein- und
Auszahlungen über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments
oder gegebenenfalls eine kürzere Periode exakt auf den Nettobuch-
wert des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Verbind-
lichkeit abgezinst werden. Bei der Berechnung der Zinserträge und
-aufwendungen wird der Effektivzinssatz auf den Bruttobuchwert
des finanziellen Vermögenswertes (wenn dieser nicht in der Bonität
beeinträchtigt ist) oder auf die fortgeführten Anschaffungskosten der
finanziellen Verbindlichkeit angewendet. Für finanzielle Vermögens-
werte, die nach der erstmaligen Erfassung in der Bonität beeinträch-
tigt werden, werden die Zinserträge hingegen durch Anwendung des
Effektivzinssatzes auf die fortgeführten Anschaffungskosten des fi-
nanziellen Vermögenswertes berechnet. Wenn der Vermögenswert
nicht mehr in der Bonität beeinträchtigt ist, wird die Berechnung der
Zinserträge wieder auf der Bruttobasis vorgenommen.
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Ab-
schlussstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es
nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteu-
erndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente
Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht
angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Abschluss-
stichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahr-
scheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis
die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.
Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbind-
lichkeitsmethode auf zum Abschlussstichtag bestehende temporäre
Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw.
einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz. Latente
Steuern werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen,
mit folgenden Ausnahmen, erfasst.
Keine latenten Steuern werden erfasst aus dem erstmaligen Ansatz
eines
Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steu-
ersätze bemessen, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Ver-
mögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet
wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde
gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten. Der kombinierte Steuer-
satz beträgt 31% (Vorjahr: 31%). Latente Steueransprüche und la-
tente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn die Ge-
sellschaft einen einklagbaren Anspruch zur Aufrechnung der tat-
sächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuer-
schulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen
Geschäfts- oder Firmenwerts oder
eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld bei einem Ge-
schäftsvorfall,
5.6 Zuwendungen der öffentlichen Hand
der kein Unternehmenszusammenschluss ist und
der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Perioden-
ergebnis nach IFRS, noch das zu versteuernde Ergebnis be-
einflusst.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hin-
reichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt
werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen
erfüllt. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Er-
trag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den
entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu
39
Lagebericht
Konzernabschluss
Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erho-
ben werden.
5.9 Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Fir-
menwert
von Vermögenswertensind. Der erzielbare Betrag ist der höhere Be-
trag von Nettoveräußerungswert und Nutzungswert. Der Netto-
veräußerungswert entspricht dem aus einem Verkauf eines Vermö-
genswerts zu marktüblichen Bedingungen erzielbaren Betrag abzü-
glich Veräußerungskosten. Der Nutzungswert wird auf Basis der ge-
schätzten künftigen Cashflows aus der Nutzung und dem Abgang
eines Vermögenswerts mithilfe des Discounted Cashflow-Verfah-
rens ermittelt. Die Cashflows werden aus der langfristigen Unterneh-
mensplanung abgeleitet, die historische Entwicklungen sowie mak-
roökonomische Trends berücksichtigt. Zur Ermittlung der Werthal-
tigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte wird grundsätzlich der Nut-
zungswert der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit
(cash generating unit oder CGU) herangezogen.
Der im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen entstan-
dene Geschäfts- oder Firmenwert wird mit den Anschaffungskosten
abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.
5.8 Sachanlagen
Sachanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstel-
lungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen
und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Eine
Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn
aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswerts
kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus dem Ab-
gang des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste
werden erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst. Die Restwerte,
Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende ei-
nes jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls ange-
passt. Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden über
deren voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abge-
schrieben. Die angesetzten Nutzungsdauern lauten wie folgt:
Ausgaben für Forschungstätigkeiten werden im Gewinn oder Verlust
erfasst, wenn sie anfallen. Entwicklungsausgaben werden nur akti-
viert, wenn die Entwicklungskosten verlässlich bewertet werden
können, das Produkt oder das Verfahren technisch und kommerziell
geeignet ist, ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist
und der Konzern sowohl beabsichtigt als auch über genügend Res-
sourcen verfügt, die Entwicklung abzuschließen und den Vermö-
genswert zu nutzen oder zu verkaufen. Aktivierte Entwicklungsaus-
gaben werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich
kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsauf-
wendungen bewertet.
Abschreibung
Immaterielle Vermögenswerte werden über den Zeitraum ihrer ge-
schätzten Nutzungsdauern linear abgeschrieben. Die Abschreibun-
gen werden grundsätzlich im Gewinn oder Verlust erfasst. Ge-
schäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Die angesetzten Nutzungsdauern lauten wie folgt:
Mietereinbauten: 10 Jahre
Sonstige immaterielle Vermögenswerte, die vom Konzern erworben
werden und begrenzte Nutzungsdauern haben, werden zu Anschaf-
fungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibun-
gen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.
Büroeinrichtung: 10 bis 13 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3 bis 10
Jahre
Patente und Marken: 10 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen: 3 bis 10 Jahre
Aktivierte Entwicklungskosten: 5 Jahre
Software: 3 Jahre
Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn sie den künfti-
gen wirtschaftlichen Nutzen des Vermögenswertes, auf den sie sich
beziehen, erhöhen. Alle sonstigen Ausgaben, inklusive der Ausga-
ben für einen selbst geschaffenen Geschäfts- oder Firmenwert und
selbst geschaffene Markennamen, werden im Gewinn oder Verlust
erfasst, sobald sie anfallen.
Für im Rahmen von Unternehmensakquisitionen erworbene Vermö-
genswerte des Sachanlagevermögens bestimmt sich die jeweils an-
zuwendende Restnutzungsdauer vor allem auf Basis der vorge-
nannten Nutzungsdauern sowie der bereits zum Erwerbszeitpunkt
verstrichenen Nutzungsdauer.
Lizenzen und sonstige Rechte: 3 bis 10 Jahre
Basistechnologie: 5 bis 8 Jahre
Kundenbeziehungen: 10 bis 15 Jahre.
Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauern und Restwerte werden
an jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls ange-
passt.
Die Durchführung von Werthaltigkeitstests sowie die Erfassung von
Wertminderungen und Wertaufholungen erfolgt entsprechend der
Vorgehensweise für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter
Nutzungsdauer. Für weitere Informationen hierzu wird auf Angabe
5.9 dieses Anhangs verwiesen.
Ein Werthaltigkeitstest wird bei Geschäfts- oder Firmenwerten jähr-
lich, bei sonstigen immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter
Nutzungsdauer sowie bei Sachanlagen nur bei Vorliegen konkreter
Anhaltspunkte durchgeführt. Eine Wertminderung wird ergebnis-
wirksam im Aufwandsposten „Abschreibungen“ in der Gesamter-
gebnisrechnung erfasst, soweit der erzielbare Betrag des Vermö-
genswerts den Buchwert unterschreitet. Der erzielbare Betrag ist für
jeden einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, es sei denn, ein
Vermögenswert erzeugt keine Cashflows, die weitestgehend unab-
hängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen
5.10 Vorräte
Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu durch-
schnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren realisierbaren
Werten angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden nicht unter
die Anschaffungs- oder Herstellungskosten abgewertet, wenn die
Fertigerzeugnisse, in die sie eingehen, voraussichtlich mindestens
zu deren Herstellungskosten verkauft werden können. Unfertige und
fertige Erzeugnisse sind auf Basis von Einzelkalkulationen, die auf
40
Lagebericht
Konzernabschluss
der aktuellen Betriebsabrechnung beruhen, zu Herstellungskosten
bzw. zum niedrigeren Nettoveräußerungswert angesetzt. Die Her-
stellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Material-
und Fertigungskosten angemessene Teile der Material- und Ferti-
gungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen und
produktionsbezogene Verwaltungskosten. Kosten der allgemeinen
Verwaltung und Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert.
eines Finanzinstruments erfolgt zum Fair Value. Transaktionskosten
werden grundsätzlich einbezogen.
Effektivzinssatzes. Die erwarteten Cashflows umfassen die Cash-
flows aus dem Verkauf von gehaltenen Sicherheiten oder anderen
Kreditverbesserungen, die integraler Bestandteil des Kreditvertrags
sind. Es wird ein dreistufiges Model zur Allokation von Wertberichti-
gungen angewendet:
Zum Abschlussstichtag liegen im Konzern ausschließlich originäre
finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten der
Kategorie „Amortized Cost“ vor, die dem Geschäftsmodell „Halten“
zuzuordnen sind.
Stufe 1: Erwartete Kreditverluste für die nächsten zwölf Monate
5.11 Finanzinstrumente
Der Konzern hat Zinsbegrenzungsgeschäfte (Zins-Cap-Kontrakte)
abgeschlossen. Zu weiteren Informationen zu Zinsrisiken wird auf
Angabe 33.2 dieses Anhangs verwiesen.
Stufe 1 beinhaltet alle Verträge ohne wesentlichen Anstieg des Kre-
ditrisikos seit der erstmaligen Erfassung. Das beinhaltet üblicher-
weise neue Verträge und solche, deren Zahlungen weniger als 31
Tage überfällig sind. Es werden die erwarteten Kreditverluste, wel-
che auf einen Ausfall innerhalb der nächsten zwölf Monate zurück-
zuführen sind, erfasst.
Die Klassifizierung beim erstmaligen Ansatz und die Folgebewer-
tung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt abhängig vom Ge-
schäftsmodell des Unternehmens zur Steuerung seiner finanziellen
Finanzinstrumente und von den Eigenschaften der vertraglichen
Cashflows der finanziellen Finanzinstrumente.
Folgebewertung
Finanzielle Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten
sind nicht-derivative finanzielle Finanzinstrumente, die ausschließ-
lich Cashflows aus Tilgungs- und Zinszahlungen generieren (Zah-
lungsstrombedingung) und die zur Vereinnahmung der vertraglichen
Cashflows gehalten werden (Geschäftsmodellbedingung). Die finan-
ziellen Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten des
Konzerns umfassen Forderungen und Verbindlichkeiten aus Liefe-
rungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten, Zahlungsmittel und -äquivalente sowie Bankdar-
lehen und sonstige Darlehen. Nach ihrem erstmaligen Ansatz wer-
den solche finanziellen Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode und abzüg-
lich etwaiger Wertminderungen bewertet. Fortgeführte Anschaf-
fungskosten werden unter Berücksichtigung eines Agio oder Disagio
bei Akquisition sowie Gebühren oderTransaktionskosten berechnet,
die einen integralen Bestandteil des Effektivzinssatzes darstellen.
Bei kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Ver-
bindlichkeiten stellt der Buchwert eine sachgerechte Annäherung
des Fair Value dar.
Das Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung seiner Finanzin-
strumente spiegelt wider, wie das Unternehmen seine finanziellen
Vermögenswerte steuert, um Cashflows zu generieren. Je nach Ge-
schäftsmodell entstehen die Cashflows durch die Vereinnahmung
vertraglicher Zahlungsströme (Geschäftsmodell „Halten“), den Ver-
kauf der finanziellen Vermögenswerte (Geschäftsmodell „Verkau-
fen“) oder durch beides (Geschäftsmodell „Halten & Verkaufen“).
Stufe 2: Erwartete Kreditverluste über die gesamte Laufzeit – keine
beeinträchtigte Bonität
Wenn ein finanzieller Vermögenswert eine wesentliche Steigerung
des Kreditrisikos erfahren hat, allerdings nicht in seiner Bonität be-
einträchtigt ist, wird er der Stufe 2 zugeordnet. Für Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen wird der vereinfachte Ansatz (Simplified
Approach) angewandt, wonach diese Forderungen bereits bei der
erstmaligen Erfassung der Stufe 2 zugeordnet werden. Die Ein-
schätzung, ob ein finanzieller Vermögenswert eine wesentliche Er-
höhung des Kreditrisikos erfahren hat, basiert auf einer mindestens
quartalsweise durchgeführten Einschätzung der Ausfallwahrschein-
lichkeiten, welche sowohl externe Ratinginformationen als auch in-
terne Informationen über die Kreditqualität des finanziellen Vermö-
genswerts berücksichtigt. Als Wertberichtigung werden die erwarte-
ten Kreditverluste über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermö-
genswerts erfasst.
Damit ein finanzieller Vermögenswert zu fortgeführten Anschaf-
fungskosten (Amortized Cost) oder zum beizulegenden Zeitwert er-
gebnisneutral (Fair Value Through Other Comprehensive Income)
klassifiziert und bewertet werden kann, dürfen die Cashflows aus-
schließlich aus Tilgungs- und Zinszahlungen „Solely Payments of
Principal and Interest“ (SPPI) auf den ausstehenden Kapitalbetrag
bestehen. Diese Beurteilung wird als SPPI-Test bezeichnet und auf
der Ebene des einzelnen Finanzinstruments durchgeführt.
Erstmalige Erfassung und Bewertung
Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu ei-
nem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer
finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument füh-
ren. Sofern bei finanziellen Vermögenswerten Handels- und Erfül-
lungstag zeitlich auseinanderfallen können, ist für die erstmalige Bi-
lanzierung der Erfüllungstag maßgeblich. Die erstmalige Bewertung
Wertminderung
Stufe 3: Erwartete Kreditverluste über die gesamte Laufzeit – boni-
Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortge-
führten Anschaffungskosten bewertet werden, werden auf Basis von
erwarteten Kreditverlusten (Expected Credit Losses, ECL) erfasst.
Die ECLs basieren auf dem Unterschied zwischen den vertraglich
fälligen Cashflows und allen Cashflows, die der Konzern erwartet zu
erhalten, diskontiert mit einem Näherungswert des ursprünglichen
tätsbeeinträchtigt
Wenn ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt
oder ausgefallen ist, wird er der Stufe 3 zugeordnet. Als Wertberich-
tigung werden die erwarteten Kreditverluste über die gesamte Lauf-
zeit des finanziellen Vermögenswerts erfasst. Objektive Hinweise
41
Lagebericht
Konzernabschluss
darauf, dass ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beein-
trächtigt oder ausgefallen ist, umfassen eine Überfälligkeit ab 91 Ta-
gen sowie weitere interne und externe Informationen, die darauf hin-
weisen, dass der Konzern nicht in der Lage sein wird, die ausste-
henden vertraglichen Cashflows in voller Höhe zu erhalten, wobei
jegliche Kreditverbesserungen berücksichtigt werden.
Abschlussstichtag durch den Konzern keine eigenen Aktien gehal-
ten wurden. Der Gesellschaft sind aus den in Leihe gehaltenen Ak-
tien keine Erträge bzw. Aufwendungen oder sonstige wirtschaftliche
Vorteile bzw. Nachteile entstanden.
Leasingzahlungen werden mit dem Zinssatz abgezinst, der dem
Leasingverhältnis implizit zugrunde liegt, sofern dieser bestimmbar
ist. Ansonsten erfolgt eine Abzinsung mit dem Grenzfremdkapital-
zinssatz.
5.13 Rückstellungen
Nutzungsrechte werden mit den Anschaffungskosten bewertet, die
sich wie folgt zusammensetzen:
Die Höhe der Rückstellungen wird ermittelt, indem die erwarteten
künftigen Zahlungsverpflichtungen mit einem Zinssatz vor Steuern
abgezinst werden, der die aktuellen Markterwartungen im Hinblick
auf den Zinseffekt sowie die für die Schuld spezifischen Risiken wi-
derspiegelt. Die Aufzinsung wird als Finanzierungsaufwand darge-
stellt.
Ein finanzieller Vermögenswert wird abgeschrieben, wenn es keine
realistische Erwartung gibt, die vertraglichen Cashflows einzubrin-
gen. In Stufe 1 und 2 wird der Effektivzinsertrag auf Basis des Brut-
tobuchwerts ermittelt. Sobald ein finanzieller Vermögenswert in sei-
ner Bonität beeinträchtigt ist und der Stufe 3 zugeordnet wird, wird
der Effektivzinsertrag auf Basis des Nettobuchwerts (Bruttobuchwert
abzüglich Risikovorsorge) berechnet. Erwartete Kreditverluste wer-
den auf Basis von globalen Ausfallwahrscheinlichkeiten berechnet.
Die Wertminderungsverluste werden im Periodenergebnis erfasst.
Siehe Angabe 33.2 dieses Anhangs für Informationen zum Kreditri-
siko des Konzerns.
Leasingverbindlichkeit
Bei oder vor der Bereitstellung geleistete Leasingzahlungen
abzüglich erhaltener Leasinganreize
Anfängliche direkte Kosten
Rückbauverpflichtungen
Gewährleistungen
Eine Rückstellung für Gewährleistungen wird erfasst, sobald die zu-
grunde liegenden Produkte oder Dienstleistungen verkauft werden.
DieRückstellung basiert auf historischen Gewährleistungsdaten und
einer Gewichtung aller möglichen Ergebnisse mit den damit verbun-
denen Wahrscheinlichkeiten.
Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.
Die Abschreibung auf Nutzungsrechte wird linear über den Zeitraum
des Leasingverhältnisses vorgenommen.
Für Leasinggegenstände von geringem Wert und für kurzfristige
Leasingverhältnisse (weniger als zwölf Monate) wird von den An-
wendungserleichterungen Gebrauch gemacht und die Zahlungen
werden als Aufwand erfasst. Des Weiteren werden die zuvor erläu-
terten Vorschriften nicht auf Leasingverhältnisse über immaterielle
Vermögenswerte angewendet. Bei Verträgen, die neben Leasing-
komponenten auch Nicht-Leasingkomponenten enthalten, wird von
der Möglichkeit Gebrauch gemacht, auf eine Trennung dieser Kom-
ponenten zu verzichten.
Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten
Der Konzern bucht finanzielle Vermögenswerte aus, wenn die ver-
traglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem Vermö-
genswert erlöschen oder wenn das vertragliche Recht auf den Be-
zug von Cashflows übertragen wird und dabei im Wesentlichen alle
mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswerts verbundenen
Risiken und Chancen übertragen werden.
5.14 Leasingverhältnisse
Ein Leasingverhältnis ist ein Vertrag, der das Recht auf Nutzung ei-
nes Vermögenswerts (des Leasinggegenstands) für einen verein-
barten Zeitraum gegen Entgelt überträgt. Der Konzern erfasst als
Leasingnehmer grundsätzlich für alle Leasingverhältnisse in der Bi-
lanz Vermögenswerte für die Nutzungsrechte (Right-of-Use Assets)
an den Leasinggegenständen und Verbindlichkeiten für die einge-
gangenen Zahlungsverpflichtungen zu Barwerten. Die Leasingver-
bindlichkeiten beinhalten folgende Leasingzahlungen:
5.12 Gezeichnetes Kapital
Stammaktien
Leasingverträge, insbesondere von Immobilien, enthalten teilweise
Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Bei der Bestimmung der
Vertragslaufzeiten werden sämtliche Tatsachen und Umstände be-
rücksichtigt, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung von Ver-
längerungsoptionen oder Nicht-Ausübung von Kündigungsoptionen
bieten. Laufzeitänderungen aus der Ausübung bzw. Nicht-Ausübung
solcher Optionen werden bei der Vertragslaufzeit nur berücksichtigt,
wenn sie hinreichend sicher sind.
Die der Emission von Stammaktien unmittelbar zurechenbaren Kos-
ten werden als Abzug vom Eigenkapital erfasst. Ertragsteuern in Be-
zug auf Transaktionskosten einer Eigenkapitaltransaktion werden in
Übereinstimmung mit IAS 12 bilanziert.
Feste Zahlungen, abzüglich vom Leasinggeber zu leistender
Leasinganreize
Variable Zahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekop-
pelt sind
Aktienleihe
Erwartete Restwertzahlungen aus Restwertgarantien
Den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn die Ausübung als
hinreichend sicher eingeschätzt wurde
Die im Wege eines unentgeltlichen Aktiendarlehens von der Gesell-
schaft gehaltenen eigenen Aktien werden bilanziell nicht als eigene
Anteile erfasst, da der Gesellschaft aus diesen Aktien keine Rechte
zustehen. Die vollständige Rückübertragung der in Leihe gehalte-
nen Aktien erfolgte im Laufe des Berichtszeitraums, sodass zum
Vertragsstrafen für die Kündigung des Leasingverhältnisses,
wenn in dessen Laufzeit berücksichtigt ist, dass eine Kündi-
gungsoption in Anspruch genommen wird
Als Leasinggeber bei einem Operating Lease weist der Konzern das
Leasingobjekt
als
Vermögenswert
zu
fortgeführten
42
Lagebericht
Konzernabschluss
Anschaffungskosten in den Sachanlagen aus. Die in der Periode
vereinnahmten Leasingraten werden in den Umsatzerlösen ausge-
wiesen.
hoch und jene nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering
zu halten.
5.16 Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Sonstige finanzielle Verpflichtungen werden nicht in der Bilanz er-
fasst. Sie entstehen, soweit eine rechtliche oderfaktische Außenver-
pflichtung für den Konzern zum Abschlussstichtag besteht. Die Be-
wertung erfolgt zum Zugangszeitpunkt zum Fair Value. Bestehende
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen werden im Rahmen
von IFRS 16 bilanziert. Ausnahmen stellen Verpflichtungen aus
Miet- und Leasingverträgen außerhalb des Anwendungsbereichs
von IFRS 16 dar. Die Haftungsverhältnisse werden zum Erfüllungs-
wert bewertet.
Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der Fair Value bestimmt
oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend be-
schriebene Fair Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem
Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum
Fair Value insgesamt wesentlich ist:
5.15 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts (Fair Value)
Vermögenswerte und Schulden werden entweder bei erstmaliger
Erfassung oder auch im Rahmen der Folgebewertung mit dem bei-
zulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet.
Der Fair Value ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvor-
fall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den
Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertra-
gung einer Schuld gezahlt würde. Bei der Bemessung des Fair Va-
lue wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen
Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder dieÜbertragung der
Schuld erfolgt, entweder auf dem:
Stufe 1: In aktiven Märkten für identische Vermögenswerte
oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise
Stufe 2: Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter
der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum Fair Value
insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt direkt oder indirekt be-
obachtbar ist
Stufe 3: Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter
der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum Fair Value
insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt nicht beobachtbar ist.
Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld oder
vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. die Schuld,
sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist.
Bei Vermögenswerten und Schulden, die auf wiederkehrender Basis
im Abschluss erfasst werden, bestimmt der Konzern, ob Umgruppie-
rungen zwischen den Stufen der Hierarchie stattgefunden haben, in-
dem er am Ende jeder Berichtsperiode die Klassifizierung (basie-
rend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Be-
wertung zum Fair Value insgesamt wesentlich ist) überprüft.
Der Konzern muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftes-
ten Markt haben. Der Fair Value eines Vermögenswerts oder einer
Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei
der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde
legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteil-
nehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.
Um die Angabeanforderungen über die Fair Values zu erfüllen, hat
der Konzern Gruppen von Vermögenswerten und Schulden auf der
Grundlage ihrer Art, ihrer Merkmale und ihrer Risiken sowie der Stu-
fen der oben erläuterten Fair Value-Hierarchie festgelegt.
Bei der Bemessung des Fair Value eines nicht-finanziellen Vermö-
genswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt,
durch die höchste und beste Verwendung des Vermögenswerts oder
durch dessen Verkauf an einen anderen Marktteilnehmer, der für
den Vermögenswert die höchste und beste Verwendung findet, wirt-
schaftlichen Nutzen zu erzeugen.
Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jewei-
ligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten
zur Bemessung des Fair Value zur Verfügung stehen. Dabei ist die
Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst
43
Lagebericht
Konzernabschluss
5.17 Zusammenfassung der Bewertungsgrundsätze
Die Bewertungsgrundsätze des Konzerns stellen sich – soweit keine
Wertminderungen vorliegen – zusammengefasst und vereinfachend
im Wesentlichen wie folgt dar:
Bilanzposten
Bewertung
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
mit bestimmter Nutzungsdauer
mit unbestimmter Nutzungsdauer
Sachanlagen (einschließlich Nutzungsrechte)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Vorräte
Fortgeführte Anschaffungskosten
Impairment only-Ansatz
Fortgeführte Anschaffungskosten
Fortgeführte Anschaffungskosten
Niedrigerer Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert
Zahlungsmittel und -äquivalente
Abgegrenzte Aufwendungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte
Latente Steueransprüche
Fortgeführte Anschaffungskosten
Fortgeführte Anschaffungskosten
Fortgeführte Anschaffungskosten
Fortgeführte Anschaffungskosten
Nicht diskontierte Bewertung mit den Steuersätzen, die in der Periode gültig sind, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird
Bilanzposten
Bewertung
Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Latente Steuerschulden
Ertragsteuerschulden
Fortgeführte Anschaffungskosten
Nicht diskontierte Bewertung mit den Steuersätzen, die in der Periode gültig sind, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird
Erwartete Zahlung an Steuerbehörden, welche auf Steuersätzen basiert, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden
Fortgeführte Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Abgegrenzte Erlöse
Fortgeführte Anschaffungskosten
Sonstige Rückstellungen
Erwarteter diskontierter Betrag, der zum Abfluss von Ressourcen führen wird
Fortgeführte Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (einschließlich
Leasingverbindlichkeiten)
5.18 Neue und geänderte Standards
Standards hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Ertrags-, Ver-
mögens- und Finanzlage des Konzerns.
Die im Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewer-
tungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr ange-
wendeten Methoden. Von der EU übernommene und ab dem 1. Ja-
nuar 2020 verpflichtend anzuwendende neue und geänderte
Neue oder geänderte Standards, die sich wesentlich auf künftige
Abschlüsse des Konzerns auswirken würden, bestehen nicht.
44
Lagebericht
Konzernabschluss
6.
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen
und Annahmen
durch die Berechtigten ausgeübt werden dürfen. Basierend auf die-
Die auf den Personalaufwand entfallende Komponente wird mit dem
Fair Value zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bewertet. Zur Schätzung
des Fair Value anteilsbasierter Vergütungen muss das am besten
geeignete Bewertungsverfahren bestimmt werden. Der Konzern
nutzt hierzu ein Black-Scholes-Modell. Dieses ist abhängig von den
Bedingungen der Gewährung. Für diese Schätzung ist weiterhin die
Bestimmung geeigneter in dieses Bewertungsverfahren einfließen-
der Input-Parameter erforderlich, darunter insbesondere die erwar-
tete, von vergleichbaren börsennotierten Unternehmen bzw. der
BCM AG abgeleitete Volatilität sowie voraussichtliche Laufzeit, Divi-
dendenrendite und risikoloser Zinssatz. Die Annahmen und ange-
wandten Verfahren für die Schätzung des Fair Value werden in An-
gabe 36.2 dieses Anhangs dargestellt.
ser Analyse stellte der Konzern fest, dass zwei Ausgleichsszenarien
existieren. Ein Szenario wäre als ein vollständiger Barausgleich an-
zusehen, während das andere Szenario als ein vollständiger Aus-
gleich durch Eigenkapitalinstrumente zu betrachten wäre. Ange-
sichts der Absicht des Vorstandes, einen Ausgleich durch die Aus-
gabe neuer Aktien herbeizuführen, ist der Konzern zum Entschluss
gekommen, dass er keine gegenwärtige Verpflichtung zum Baraus-
gleich hat und die anteilsbasierte Vergütung durch Eigenkapitalin-
strumente beglichen werden soll. Diese Beurteilung des Manage-
ments wird zu jedem Abschlussstichtag erneut vorgenommen. Wei-
tere Informationen hierzu sind in Angabe 36.1 dieses Anhangs ent-
halten.
Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden sind teilweise
Ermessensentscheidungen zu treffen, welche die Beträge in diesem
Abschluss beeinflussen. Außerdem sind bei der Aufstellung des Ab-
schlusses zukunftsbezogene Annahmen zu treffen und Schätzun-
gen vorzunehmen, durch die die Wertansätze der Bilanzposten so-
wie die Höhe der Erträge und Aufwendungen beeinflusst werden
können. Die sich tatsächlich ergebenden Werte können von diesen
Schätzungen abweichen. Die wichtigsten zukunftsbezogenen An-
nahmen sowie sonstige Quellen von Schätzungsunsicherheiten,
aufgrund derer künftig wesentliche Anpassungen erforderlich sein
können, werden nachfolgend erläutert.
6.1 Ermessensentscheidungen
Die Aufwendungen aus der Gewährung von Aktienoptionen der Ge-
sellschaft an Mitarbeiter werden im Konzern mit dem Fair Value die-
ser Eigenkapitalinstrumente zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bewer-
tet. Zur Schätzung des Fair Value anteilsbasierter Vergütungen
muss das am besten geeignete Bewertungsverfahren bestimmt wer-
den. Der Konzern nutzt hierzu eine Monte Carlo-Simulation. Diese
ist abhängigvon den Bedingungen der Gewährung. Für dieseSchät-
zung ist weiterhin die Bestimmung geeigneter in dieses Bewertungs-
verfahren einfließender Input-Parameter erforderlich, darunter ins-
besondere die erwartete, von vergleichbaren börsennotierten Unter-
nehmen bzw. der BCM AG abgeleitete Volatilität sowie voraussicht-
liche Optionslaufzeit, Dividendenrendite und risikoloser Zinssatz.
Die Annahmen und angewandten Verfahren für die Schätzung des
Fair Value werden in Angabe 36.1 dieses Anhangs dargestellt.
Latente Steuern
Entwicklungskosten
Aktive latente Steuern für nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge
werden derzeit im Konzern nicht erfasst. Für diese Sachverhalte
wurden keine latenten Steuern ausgewiesen, da künftige positive
besteuerbare Erträge in den betreffenden Konzerngesellschaften
zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung noch nicht ausreichend kon-
kret waren. Diese Annahme wird an jedem Abschlussstichtag über-
prüft.
Entwicklungskosten werden entsprechend der dargestellten Rech-
nungslegungsmethode aktiviert. Die erstmalige Aktivierung der Kos-
ten beruht auf der Einschätzung des Konzerns, dass die technische
und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Beispiels-
weise wird die technische Realisierbarkeit anhand der Entwicklung
von Prototypen oder Machbarkeitsstudien beurteilt. Die wirtschaftli-
che Realisierbarkeit wird durch eine Projektplanung, die die notwen-
digen Material- sowie Personalaufwendungen sowie deren Finan-
zierung umfasst, beurteilt.
Unternehmenszusammenschlüsse
Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Zugrundelegung
der Erwerbsmethode bilanziert. Geschäfts- oder Firmenwerte aus
einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmaligem
Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss
der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über die Fair
Value der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden
und Eventualschulden bemessen. Im Rahmen des Unternehmens-
zusammenschlusses anfallende Kosten werden als Aufwand erfasst
und im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen.
6.2 Schätzungen und Annahmen
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am
Abschlussstichtag bestehende wesentliche Quellen von Schät-
zungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko be-
steht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentli-
che Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden
erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.
Anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich
Der Konzern bilanziert bei anteilsbasierten Vergütungen, die in bar
abgegolten werden, eine Rückstellung für die von Mitarbeitern er-
brachten Dienstleistungen. Der Konzern bewertet den beizulegen-
den Zeitwert der Verbindlichkeit zu jedem Abschlussstichtag und am
Erfüllungstag neu. Änderungen des Anspruchs werden in Höhe des
auf den Grant Date Fair Value entfallenden Anteils im Personalauf-
wand über den Erdienungszeitraum erfasst. Die übrige Veränderung
des Anspruchs wird im Finanzergebnis ausgewiesen.
Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstru-
mente
Die Bestimmung der Fair Values der erworbenen Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten zum Erwerbsstichtag unterliegt dabei wesent-
lichen Schätzungsunsicherheiten. Bei der Identifizierung von imma-
teriellen Vermögenswerten wird, in Abhängigkeit von der Art des im-
materiellen Vermögenswerts und der Komplexität der Bestimmung
Der Konzern hat die Bedingungen seiner anteilsbasierten Vergütun-
gen analysiert, um die entsprechende Klassifizierung in Überein-
stimmung mit IFRS 2 zu bestimmen. Die ausgegebenen Aktienopti-
onen unterliegen Bedingungen, unter denen die Aktienoptionen
des
Fair Value,
entweder auf
Gutachten
externer
45
Lagebericht
Konzernabschluss
Bewertungsgutachterzurückgegriffen oder der Fair Value wird intern
unter Verwendung einer angemessenen Bewertungstechnik für den
jeweiligen immateriellen Vermögenswert ermittelt, deren Basis übli-
cherweise die Prognose der insgesamt erwarteten künftigen gene-
rierten Zahlungsmittel ist. Diese Bewertungen sind eng verbunden
mit den Annahmen und Schätzungen, die das Management bezüg-
lich der künftigen Entwicklung der jeweiligen Vermögenswerte ge-
troffen hat, sowie des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.
Wertminderungstest der Geschäfts- oder Firmenwerte
Eine Wertminderung besteht, wenn der Buchwert einer zahlungsmit-
telgenerierenden Einheit ihren erzielbaren Betrag übersteigt. Der er-
zielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der
höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich
der Veräußerungskosten und Nutzungswert. Zur Berechnung des
Nutzungswerts wird eine Discounted Cashflow-Methode verwendet.
Die Cashflows werden aus dem Finanzplan der nächsten fünf Jahre
abgeleitet. Der erzielbare Betrag ist abhängig von dem im Rahmen
der Discounted Cashflow-Methode verwendeten Abzinsungssatz
sowie von den erwarteten künftigen Mittelzuflüssen und der für Zwe-
cke der Extrapolation verwendeten Wachstumsrate. Diese Schät-
zungen haben maßgeblichen Einfluss auf den Nutzungswert. Die
Grundannahmen zur Bestimmung des erzielbaren Betrags für die
verschiedenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden in
Angabe 20 dieses Anhangs dargestellt und näher erläutert.
Rückstellungen
Eine Rückstellung wird dann gebildet, wenn der Konzern eine recht-
liche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Er-
eignisses hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nut-
zen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verläss-
liche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist (Angabe
5.13 und 31). Solche Schätzungen unterliegen wesentlichen Unsi-
cherheiten.
46
Lagebericht
Konzernabschluss
II. Angaben zu der
Pro-forma Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Gesamtergebnisrechnung
In € Tsd.
2020
2019
7.
Alternative Leistungskennzahlen
Umsatzerlöse
51.581
(113)
54.290
(22)
Neben den Angaben, die im Rahmen der Konzern-Gesamtergebnis-
rechnung gemacht werden, nutzt das Management zur Steuerung
des Konzerns weitere Leistungskennzahlen. Diese umfassen die
pro-forma Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie bereinigte
alternative Leistungskennzahlen.
Erhöhung/ (Verminderung) fertiger und unfertiger Erzeugnisse
Andere aktivierte Eigenleistungen
869
769
Gesamtleistung
52.336
(13.782)
38.555
74,7%
(19.287)
(242)
55.037
(15.167)
39.870
73,4%
(15.515)
(180)
Materialaufwand
Rohertrag
Pro-forma Konzern-Gesamtergebnisrechnung
Rohertragsmarge
Im Vergleichszeitraum wurden die Erträge und Aufwendungen der
IHSE nur für den Dezember in die Konzern-Gesamtergebnisrech-
nung einbezogen, daderZeitpunkt der Kontrollerlangung erst im De-
zember 2019 lag. Da aus diesem Grund die Aussagekraft der Ge-
samtergebnisrechnung des Vorjahres 2019 und insbesondere deren
Eignung für die Ableitung von Prognosen maßgeblich eingeschränkt
ist, analysiert der Vorstand Ertragskennzahlen auf pro-forma Basis.
Diesestellen die Gesamtergebnisrechnung des Konzerns so dar, als
wäre IHSE bereits zum 1. Januar 2019 erworben worden.
Personalaufwand ohne anteilsbasierte Vergütung
Personalaufwand aus anteilsbasierter Vergütung
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige betriebliche Erträge
(12.042)
(147)
(8.800)
(2)
1.494
612
EBITDA
8.331
15.985
16.166
29,8%
(1.454)
(8.633)
(2.444)
62
Bereinigtes EBITDA
12.270
23,8%
(1.665)
(7.708)
(3.890)
95
Bereinigte EBITDA-Marge
Bei der Ermittlung der pro-forma Erträge und Aufwendungen des
Vergleichszeitraums hat das Management angenommen, dass die
vorläufig ermittelten Anpassungen der Fair Values, die zum Er-
werbszeitpunkt der IHSE vorgenommen wurden, auch im Falle eines
Erwerbs am 1. Januar 2019 gültig gewesen wären, die Finanzie-
rungsstruktur nach Erwerb bereits zum Jahresbeginn bestanden
hätte und Kosten des Erwerbs im Vergleichszeitraum nicht angefal-
len wären.
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Abschreibungen auf im Rahmen der Erstkonsolidierung identifizierte immaterielle Vermögenswerte
Finanzierungsaufwendungen
Finanzerträge
Finanzergebnis
(3.795)
(4.838)
(1.921)
(6.759)
(6.729)
(30)
(2.381)
3.518
(2.204)
1.314
1.314
-
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
Periodenergebnis
Davon entfallend auf Anteilseigner der BCM AG
Davon entfallend auf nicht beherrschende Anteile
47
Lagebericht
Konzernabschluss
Bereinigte alternative Leistungskennzahlen
Kosten direkt im Eigenkapital als Abzug von der Kapitalrücklage und
daher nicht als Aufwand im Periodenergebnis zu erfassen. Die Vo-
raussetzungen für die direkte Erfassung im Eigenkapital werden in
IAS 32.37 geregelt. Kosten, die diese Voraussetzungen nicht erfül-
len, sind aufwandswirksam zu erfassen. Aufgrund der außerordentli-
chen Natur dieser Kosten, eliminiert der Konzern diese aufwands-
wirksamen Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen aus den berei-
nigten Ertragskennzahlen.
Anstieg wird teilweise im Rahmen der anteilsbasierten Vergütung im
Personalaufwand sowie zum anderen Teil im Finanzergebnis er-
fasst. In der Folge rechnet der Konzern das auf diesen Sachverhalt
entfallende Finanzergebnis aus NCI Put aus dem bereinigten Er-
gebnis heraus.
Der Konzern macht Angaben zum Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(bereinigtes EBIT) sowie zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (bereinigtes EBITDA). Der Prozentsatz, den diese
Kennzahlen von den Umsatzerlösen betragen, wird als die jeweilige
Marge (bereinigte EBITDA-Marge und bereinigte EBIT-Marge) er-
mittelt. Darüber hinaus werden Angaben zu dem bereinigten Er-
gebnis je Aktie gemacht. Neben den Umsatzerlösen nutzt das Ma-
nagement diese Leistungskennzahlen zur Unternehmenssteuerung
und erachtet sie als wesentlich für das Verständnis der Ertragslage
des Konzerns. Die alternativen Leistungskennzahlen sind in den
IFRS nicht definiert und die Definitionen des Konzerns sind möglich-
erweise mit ähnlich bezeichneten Kennzahlen anderer Unterneh-
men nicht vergleichbar.
Gemäß IFRS erfolgt die Vollkonsolidierung, also der gemeinsame
Ausweis sämtlicher Erträge und Aufwendungen mehrheitlich erwor-
bener Unternehmen, ab dem Zeitpunkt der Kontrollerlangung. In der
Folge wird bei unterjährig zum Abschluss kommenden Unterneh-
menskäufen nur ein Teil des Geschäftsvolumens in der Konzern-
Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen. Um den Adressaten dieses
Abschlusses einen erhöhten Informationsgehalt zu bieten, werden
die Leistungskennzahlen ergänzend pro-forma dargestellt. Unter
der pro-forma Betrachtungsweise werden die Aufwände und Erträge
von in einem Berichtszeitraum erworbenen Tochterunternehmen ab
Beginn des Zeitraums, in dem der jeweilige Erwerb stattgefunden
hat, konsolidiert. IHSE wird folglich ab dem 1. Januar 2019 in die
Konzern-Gesamtergebnisrechnung inkludiert. Hierbei kommen teil-
weise Schätzungen des Managements zum Tragen.
Abschreibungen auf im Rahmen der Kaufpreisallokation bei Unter-
nehmenskäufen identifizierte immaterielle Vermögenswerte (PPA-
Abschreibungen) werden für den Zweck der wertsteigernden Un-
ternehmenssteuerung ebenfalls aus der Zahlengrundlage nach
IFRS herausgerechnet. Bei diesen Abschreibungen handelt es sich
um Buchungen auf Ebene der Kapitalkonsolidierung, also unabhän-
gig von den Geschäftszahlen der einzelnen Konzerngesellschaften.
Diese Abschreibungen sind in keinem der einzelnen Jahresab-
schlüsse der Konzerngesellschaften zu finden. Die Aufwandserfas-
sung findet ausschließlich auf Ebene der Konsolidierung statt. Der
Aufwand ist nicht liquiditätswirksam, hat keine Relevanz für die Fä-
higkeit des Konzerns Dividenden auszuschütten und es fallen auch
künftig keine entsprechenden Ersatzinvestitionen dafür im Cashflow
an. Das aufgrund der PPA-Abschreibung gemäß IFRS deutlich ver-
ringerte Ergebnis resultiert ausschließlich aus der Tatsache, dass
eine M&A-Transaktion stattgefundenhat. Es findet somit eine erheb-
lich schlechtere Darstellung der Ertragslage, allein aufgrund der Ka-
pitalkonsolidierung, statt. Auch ist es möglich, dass sich ein Tochter-
unternehmen deutlich besser als geplant entwickelt und dennoch
substanzielle Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation in den
Konzernabschluss zu buchen sind. Da auf PPA-Abschreibungen in
der Konzern-Gesamtergebnisrechnung Erträge aus der Auflösung
latenter Steuerschulden anfallen, werden diese bei der Ermittlung
der Nachsteuerkennzahlen in entsprechender Höhe ebenfalls elimi-
niert.
Das Management eliminiert Aufwände aus anteilsbasierter Vergü-
tung gemäß IFRS 2.51 (a) aus den für die Unternehmenssteuerung
relevanten Kennzahlen. Der Grund dafür ist, dass diese wirtschaft-
lich nicht bei dem Unternehmen, sondern bei dessen Aktionären an-
fallen. Die Ausgabe von Optionen und Aktien stellt keinen Ressour-
cenabfluss des Konzerns dar. Folglich bereinigt das Management
entsprechende Aufwendungen aus anteilsbasierter Vergütung bei
der Analyse der Ertragskraft des Konzerns. Es wird auf Angabe 36
dieses Anhangs verwiesen.
Ebenso werden die Ertragskennzahlen für die Analyse der Leis-
tungsfähigkeit des Konzerns um Kosten des Erwerbs von Toch-
terunternehmen gemäß IFRS 3.53 bereinigt. Zunächst fallen sol-
che Kosten nur bei Käufen von Unternehmen an. Sie haben demzu-
folge, das Geschäftsmodell der BCM AG betreffend, einen wieder-
kehrenden Charakter, betragen jedoch unter Annahme eines gleich-
bleibenden Konsolidierungskreises jeweils Null. Darüber hinaus wä-
ren solche Aufwendungen nach Auffassung der Konzernleitung als
Anschaffungskosten zu erfassen, welche bei Erwerbsvorgängen
aus konventioneller Sicht zu aktivieren sind und die daher keinen
Aufwand darstellen sollten.
Da aufgrund der Anwendung der Methode des antizipierten Erwerbs
keine nicht-beherrschenden Anteile ausgewiesen werden, werden
Finanzverbindlichkeiten und Rückstellungen für die verbleibenden
30% der Anteile der Palas in der Bilanz des Konzerns erfasst. Deren
Bei Vollzug des Börsengangs der BCM AG, in dessen Rahmen neue
Anteile ausgegeben wurden, war ein Teil der damit verbundenen
48
Lagebericht
Konzernabschluss
Ermittlung des bereinigten EBITDA
Ermittlung des bereinigten Ergebnisses und des bereinigten Ergebnisses je Aktie
Ab Kontrollerlangung
2020
Pro-forma
2019
Ab Kontrollerlangung
Pro-forma
2019
In € Tsd.
2019
In € Tsd.
2020
2019
Ergebnis vor Steuern
Finanzergebnis
(4.838)
3.795
9.373
8.331
242
(3.387)
1.124
3.534
1.270
180
3.518
2.381
10.086
15.985
180
Periodenergebnis
(6.759)
242
(3.823)
180
1.314
180
Anteilsbasierte Vergütung
Abschreibungen
Finanzergebnis aus NCI Put
1.614
(169)
354
354
EBITDA
Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen
Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen
PPA-Abschreibungen
1.320
-
-
Anteilsbasierte Vergütung
Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen
Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen
Bereinigtes EBITDA
3.865
7.708
(2.096)
4.406
4.436
(30)
-
(169)
1.320
-
-
2.714
(772)
(28)
8.633
(2.375)
8.106
8.106
-
3.865
12.270
23,8%
-
Darauf entfallende latente Ertragsteuern
Bereinigtes Ergebnis
2.770
16,7%
16.166
29,8%
Bereinigte EBITDA-Marge
Davon: Anteilseigner der BCM AG
Davon: Nicht beherrschende Anteile
Anzahl ausstehende Aktien (Stück)
Bereinigtes Ergebnis je Aktie (€)
(28)
-
8.341.577
0,53
2.905.836
(0,01)
6.195.579
1,31
Ermittlung des bereinigten EBIT
Ab Kontrollerlangung
2020
Pro-forma
2019
In € Tsd.
2019
Ergebnis vor Steuern
Finanzergebnis
(4.838)
3.795
(1.043)
7.708
242
(3.387)
1.124
(2.264)
2.714
180
3.518
2.381
5.899
8.633
180
Im Vergleichszeitraum umfassten die Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen unter anderem eine
Abgrenzung von Grunderwerbsteuern. Infolge der weiteren Kommunikation mit den Finanzbehörden,
wurde die Schätzung der Steuerbelastung reduziert und daraus ein Ertrag von € 169 Tsd. im Perioden-
ergebnis des Berichtszeitraums erfasst. Dieser Ertrag wurde bei der Ermittlung der bereinigten alterna-
tiven Leistungskennzahlen herausgerechnet.
EBIT
PPA-Abschreibungen
Anteilsbasierte Vergütung
Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen
Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen
Bereinigtes EBIT
(169)
1.320
-
-
Zum Zweck der Finanzierung des Erwerbs der IHSE wurden im Dezember 2019 eine Barkapitalerhöhung
und eine Sachkapitalerhöhung durchgeführt. Infolge der Ausgabe von Aktien der BCM AG wurden ei-
gene Aktien aus der Aktienleihe (Angabe 25.1) zurückgeführt. Die Auswirkungen dieser Vorgänge auf
die Anzahl der ausstehenden Aktien wurden in der pro-forma Betrachtung des Vorjahres berücksichtigt.
3.865
10.604
20,6%
-
1.950
11,8%
14.713
27,1%
Bereinigte EBIT-Marge
49
Lagebericht
Konzernabschluss
8.
Geschäftssegmente
Der Konzern verfügt derzeit über zwei strategische Bereiche, welche
die berichtspflichtigen Segmente des Konzerns darstellen. Die Seg-
mente bieten unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen an
und werden getrennt verwaltet, da sie in unterschiedlichen Märkten
agieren und unterschiedliche Technologie- und Marketingstrategien
erfordern. Für jedes Segment überprüft der Vorstand der BCM AG
monatlich interne Managementberichte.
Das Geschäftssegment Environmental Technologies umfasst Un-
ternehmen im Bereich Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von
Feinstaub- und Nanopartikelmessgeräten, Aerosolspektrometern
und -generatoren sowie Filterprüfständen.
Das Geschäftssegment Security Technologies umfasst Unterneh-
men im Bereich Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von hoch-per-
formanten Geräten zur Schaltung und Verlängerung von Computer-
signalen. Da es sich hierbei um die IHSE handelt, deren Aufwände
und Erträge im Berichtszeitraum lediglich im Dezember 2019 in den
Konzernabschluss einzubeziehen sind, ist die Aussagekraft der Vor-
jahreswerte eingeschränkt.
Die Geschäftstätigkeit des Konzerns und deren Segmentierung
hängt maßgeblich von den weiteren Unternehmenskäufen ab. Da-
her kann es in Zukunft zu substanziellen Anpassungen sowohl in der
Definition der Segmente als auch im regelmäßig berichteten Zahlen-
material kommen. Für Informationen zu der Verteilung der Umsatz-
erlöse auf Gruppen von Produkten und Dienstleistungen wird auf
Angabe 9 dieses Anhangs verwiesen. Die Segmentkennzahlen wer-
den gemäß Management Accounting, welches im Wesentlichen den
IFRS entspricht, berichtet. Langfristige Vermögenswerte liegen na-
hezu ausschließlich in Deutschland.
50
Lagebericht
Konzernabschluss
Kennzahlen nach Geschäftssegment
Berichtspflichtige Segmente
Environmental
Technologies
Security
Technologies
Central
Functions
Summe
2020
Konsolidierung
2020
Summe
2020
In € Tsd.
2020
2019
2020
2019
2019
2020
2019
2019
2019
Umsatzerlöse
18.114
13.874
6.283
13.835
10.875
4.999
33.543
24.680
11.778
2.726
2.367
767
51.657
38.555
18.061
16.561
13.242
5.766
-
-
-
-
(76)
-
-
-
51.581
38.555
12.270
(242)
16.561
13.242
2.770
(180)
(1.320)
-
Rohertrag
-
Bereinigtes EBITDA
Anteilsbasierte Vergütung
Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen
Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen
EBITDA
(5.793)
(2.997)
-
169
(3.865)
8.331
1.270
Trade Working Capital*
Liquide Mittel
4.637
5.442
3.527
3.407
11.292
9.486
11.010
6.583
15.929
14.927
57.130
14.538
9.990
(472)
108.616
314
(462)
7.181
148
-
-
-
-
-
15.457
123.544
54.261
14.075
17.171
61.324
Finanzverbindlichkeiten
16.381
17.382
40.749
43.795
61.176
(3.184)
Umsatzerlöse nach Region
EMEA
14.228
6.874
6
9.461
4.175
-
19.186
6.152
4.789
406
598
215
-
33.414
13.027
4.794
1.318
3.773
935
10.058
4.390
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
(76)
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
33.338
12.950
4.794
1.318
3.773
935
10.058
4.390
-
Deutschland
Niederlande
Vereinigtes Königreich
Frankreich
Italien
(76)
-
912
1.220
1.323
260
-
1.220
1.337
260
-
1.220
1.337
260
1.769
486
2.004
449
14
-
-
-
Sonstige
4.180
1.952
1.693
259
2.483
2.496
2.397
99
5.386
9.237
9.214
23
369
2.030
2.030
-
9.567
11.189
10.907
282
2.852
4.527
4.427
99
-
9.567
11.189
10.907
282
2.852
4.527
4.427
99
Americas
USA
-
-
Sonstige
-
APAC
1.934
589
1.878
556
5.120
2.942
2.178
33.543
98
7.054
3.532
3.522
51.657
1.976
626
-
7.054
3.532
3.522
51.581
1.976
626
China
70
-
-
Sonstige
1.345
18.114
1.322
13.835
28
1.350
16.561
1.350
16.561
Summe
2.726
(76)
* Das Trade Working Capital umfasst Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
51
Lagebericht
Konzernabschluss
Pro-forma Geschäftssegmente
Berichtspflichtige Segmente
Environmental
Technologies
Security
Technologies
Central
Functions
Summe
2020
Konsolidierung
2020
Summe
2020
In € Tsd.
2020
2019
2020
2019
2019
2020
2019
2019
2019
Umsatzerlöse
18.114
13.874
6.283
13.835
10.875
4.999
33.543
24.680
11.778
40.455
28.995
14.164
51.657
38.555
18.061
54.290
39.870
19.163
-
-
-
-
(76)
-
-
-
51.581
38.555
12.270
(242)
54.290
39.870
16.166
(180)
-
Rohertrag
-
Bereinigtes EBITDA
Anteilsbasierte Vergütung
Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen
Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen
EBITDA
(5.793)
(2.997)
-
169
(3.865)
8.331
-
15.985
Trade Working Capital*
Liquide Mittel
4.637
5.442
3.527
3.407
11.292
9.486
11.010
6.583
15.929
14.927
57.130
14.538
9.990
(472)
108.616
314
(462)
7.181
148
-
-
-
-
-
15.457
123.544
54.261
14.075
17.171
61.324
Finanzverbindlichkeiten
16.381
17.382
40.749
43.795
61.176
(3.184)
Umsatzerlöse nach Region
EMEA
14.228
6.874
6
9.461
4.175
-
19.186
6.152
4.789
406
17.912
3.940
6.360
908
33.414
13.027
4.794
1.318
3.773
935
27.373
8.115
6.360
2.128
2.356
900
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
(76)
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
33.338
12.950
4.794
1.318
3.773
935
27.373
8.115
6.360
2.128
2.356
900
Deutschland
Niederlande
Vereinigtes Königreich
Frankreich
Italien
(76)
-
912
1.220
1.323
260
-
1.769
486
2.004
449
1.033
640
-
-
Sonstige
4.180
1.952
1.693
259
2.483
2.496
2.397
99
5.386
9.237
9.214
23
5.031
14.485
14.476
9
9.567
11.189
10.907
282
7.514
16.981
16.873
108
-
9.567
11.189
10.907
282
7.514
16.981
16.873
108
Americas
USA
-
-
Sonstige
-
APAC
1.934
589
1.878
556
5.120
2.942
2.178
33.543
8.058
6.866
1.192
40.455
7.054
3.532
3.522
51.657
9.936
7.422
2.514
54.290
-
7.054
3.532
3.522
51.581
9.936
7.422
2.514
54.290
China
-
-
Sonstige
1.345
18.114
1.322
13.835
Summe
(76)
* Das Trade Working Capital umfasst Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
52
Lagebericht
Konzernabschluss
9.
Umsatzerlöse
Aufgliederung der Umsatzerlöse
Environmental Technologies
Security Technologies
2020
Konzern
2020
Der Konzern erzielt Umsatzerlöse hauptsächlich aus dem Verkauf
von Messgeräten und Prüfständen im Geschäftssegment Environ-
mental Technologies sowie aus dem Verkauf von KVM-Geräten und
KVM-Systemen im Geschäftssegment Security Technologies. In der
nebenstehenden Tabelle werden die Erlöse aus Verträgen mit Kun-
den (IFRS 15) nach den wichtigsten Produkt- und Dienstleistungsli-
nien sowie dem Zeitpunkt der Erlösrealisierung aufgeschlüsselt. Für
Angaben zu Umsatzerlösen nach geografischen Hauptmärkten wird
auf Angabe 8 dieses Anhangs verwiesen. Im Berichtszeitraum ent-
fielen auf keinen der Kunden mehr als 10% der Umsatzerlöse des
Konzerns.
In € Tsd.
2020
2019
2019
2019
Externe Kunden
Verkaufte Produkte
21.580
861
17.497
238
39.202
207
2.572
284
60.782
1.067
20.069
522
Erbrachte Dienstleistungen
Externe Bruttoumsätze
Erlösschmälerungen
22.441
(4.392)
18.049
65
17.736
(3.958)
13.778
58
39.409
(5.942)
33.467
-
2.855
(129)
2.726
-
61.849
(10.333)
51.516
65
20.591
(4.087)
16.504
58
Erlöse aus Verträgen mit Kunden
Kurzfristige Vermietung von Geräten
Umsatzerlöse
18.114
13.836
33.467
2.726
51.581
16.561
Zeitpunkt der Erlösrealisierung
Zu einem Zeitpunkt
Erträge aus der kurzfristigen Vermietung von Geräten
16.743
1.306
18.049
65
13.540
238
33.260
207
2.442
284
50.004
1.512
51.516
65
15.982
522
Neben den Erlösen aus Verträgen mit Kunden gem. IFRS 15 weist
der Konzern in den Umsatzerlösen Einnahmen aus der kurzfristigen
Vermietung von Geräten gem. IFRS 16 aus. Diese sind in der nach-
folgenden Übersicht gesondert dargestellt.
Über einen Zeitraum
Erlöse aus Verträgen mit Kunden
Kurzfristige Vermietung von Geräten
Umsatzerlöse
13.778
58
33.467
-
2.726
-
16.504
58
18.114
13.836
33.467
2.726
51.581
16.561
Vertragssalden
Die nachfolgende Tabelle zeigt Forderungen und Vertragsverbind-
lichkeiten aus Verträgen mit Kunden:
In € Tsd.
31.12.2020
31.12.2019
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
7.235
5.850
(665)
Vertragsverbindlichkeiten
(1.055)
Die Vertragsverbindlichkeiten enthalten Vorauszahlungen von Kun-
den, die voraussichtlich innerhalb von 12 Monaten nach dem Ab-
schlussstichtag in Form von Umsatzerlösen zu vereinnahmen sind.
Die Vorauszahlungen sind kurzfristiger Natur. Auf Prüfstände und
sonstige Messgeräte entfallen Vorauszahlungen in Höhe von
€ 697 Tsd. Im Rahmen von erweiterten Garantievereinbarungen
wurden Vorauszahlungen von Kunden in Höhe von € 358 Tsd. ge-
leistet. Der zum Vorjahresstichtag am 31. Dezember 2019 in den
Vertragsverbindlichkeiten enthaltene Betrag von € 665 Tsd. wurde
im Berichtszeitraum in Form von Umsatzerlösen erfasst.
53
Lagebericht
Konzernabschluss
10. Aktivierte Eigenleistungen
13. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zu-
sammen:
14. Sonstige betriebliche Erträge
Von den aktivierten Eigenleistungen entfallen € 392 Tsd. (Vorjahr:
€ 443 Tsd.) auf aktivierungspflichtige Entwicklungskosten nach
IAS 38. Bei diesen Entwicklungskosten handelt es sich insbeson-
dere um Investitionen in die Entwicklung von Sensorik-Messinstru-
menten.
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
In € Tsd.
2020
2019
In € Tsd.
2020
2019
Erträge aus Währungsumrechnung
Periodenfremde Erträge
437
271
218
195
161
66
30
143
-
Kosten des Börsengangs
Werbe- und Reisekosten
Due Diligence-Kosten
3.865
1.738
995
-
605
228
143
458
430
164
100
143
Darlehenserlassung (PPP Darlehen)
Investitionszuschüsse (IAS 20)
Verrechnete Sachbezüge KFZ
Unterstützungsprogramme Singapur
Andere sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Erträge
Die übrigen € 477 Tsd. resultieren im Wesentlichen auf selbst pro-
duzierte Demo-Geräte, die Kunden zu Vertriebszwecken vorrüber-
gehend kostenlos zur Verfügung gestellt werden (Vorjahr:
€ 326 Tsd.).
120
65
-
Versicherungen und Beiträge
Andere Rechts- und Beratungskosten
Abschlusserstellung und -prüfung
Fremdwährungsverluste
EDV-Kosten
953
854
816
147
1.494
33
390
343
11. Materialaufwand
244
Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
Aufsichtsratsvergütung
185
Aufwendungen Leasingverhältnisse
über geringwertige Vermögenswerte
Für weitere Informationen zu den Posten Darlehenserlassung (PPP
Darlehen) und Unterstützungsprogramme Singapur wird auf An-
gabe 2 dieses Anhangs verwiesen.
In € Tsd.
2020
2019
109
136
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Andere Leasingaufwendungen
(Nebenkosten, Service-Komponenten)
13.377
3.741
60
50
59
Aufwendungen für bezogene
Leistungen
Nebenkosten des Geldverkehrs
128
405
558
15. Abschreibungen
Aufwendungen für kurzfristige
Leasingverhältnisse
Materialaufwand
13.782
4.299
Die Abschreibungen umfassen planmäßige Abschreibungen auf
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte von € 9.373 Tsd.
(Vorjahr: € 3.534 Tsd.). Davon entfallen Abschreibungen in Höhe
von € 1.665 Tsd. (Vorjahr € 820 Tsd.) auf Sachanlagen, Nutzungs-
rechte aus Leasingverhältnissen und auf immaterielle Vermögens-
werte, die nicht im Rahmen der Kaufpreisallokation bei Unterneh-
menserwerben identifiziert wurden. Die Abschreibungen auf Nut-
zungsrechte aus Leasingverhältnissen betragen € 544 Tsd. (Vor-
jahr: € 338 Tsd.).
16
-
2
1.320
1.643
Kosten von M&A-Transaktionen
Sonstige Kosten
1.813
12. Personalaufwand
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
12.042
5.558
In € Tsd.
2020
2019
Löhne und Gehälter
17.210
5.839
Die Kosten von M&A-Transaktionen im Vorjahr resultieren im We-
sentlichen aus Grunderwerbsteuer, Rechtsberatung und Due Dili-
gence für den Kauf der IHSE. Die Due Diligence-Kosten beziehen
sich hingegen auf die Detailprüfung potenzieller Unternehmens-
käufe, die entweder im jeweiligen Berichtszeitraum abgebrochen
wurden, oder zum Abschlussstichtag noch in Bearbeitung sind.
Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung
2.077
785
Personalaufwand ohne
anteilsbasierte Vergütung
Die Abschreibungen beinhalten auch die planmäßigen Abschreibun-
gen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierten imma-
teriellen Vermögenswerte. Diese verteilen sich auf die aktivierten
Vermögenswerte wie folgt:
19.287
242
6.624
180
Anteilsbasierte Vergütung
Personalaufwand
19.529
6.803
Fürweitere Informationenzuder anteilsbasierten Vergütungwird auf
Angabe 36 dieses Anhangs verwiesen.
54
Lagebericht
Konzernabschluss
In € Tsd.
2020
2019
17. Ertragsteuern
Die im Periodenergebnis erfassten Ertragsteuern setzen sich wie
folgt zusammen:
Basistechnologie
Kundenbeziehungen
Marken
3.400
2.468
1.020
820
925
648
241
In € Tsd.
2020
2019
Auftragsbestand
Summe
900
Tatsächlicher Steueraufwand
7.708
2.714
Laufendes Jahr
3.558
1.292
Latenter Steuerertrag
Auflösung temporärer Differenzen
Summe
16. Finanzergebnis
(1.637)
(856)
Die Finanzierungsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
1.921
436
In € Tsd.
2020
2019
Zinsen auf Finanzverbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
1.945
299
807
-
Negativzinsen auf Bankguthaben
Zinsen auf Leasingverbindlichkeiten
Aufzinsung der NCI Put-Verbindlichkeit
Neubewertung NCI Put-Rückstellung
Finanzierungsaufwendungen
31
19
119
109
245
1.179
1.496
3.890
Im Vergleichszeitraum hat der Konzern Aufwendungen für Negativ-
zinsen auf Bankguthaben in Höhe von € 103 Tsd. unter den sonsti-
gen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Im Berichtszeitraum
erfolgte die Umgliederung dieser Aufwendungen in das Finanzer-
gebnis.
Für weitere Informationen zu dem NCI Put wird auf Angabe 38 die-
ses Anhangs verwiesen.
Die Finanzerträge von € 95 Tsd. (Vorjahr: € 56 Tsd.) umfassen im
Wesentlichen einen Modifikationsertrag aus einer im Berichtszeit-
raum verursachten Zinssatzreduzierung eines Bankdarlehens.
55
Lagebericht
Konzernabschluss
Veränderung der latenten Steuern
Die passiven latenten Steuern auf Ebene der einzelnen Bilanzpos-
ten sind in der folgenden Übersicht dargestellt:
31. Dezember
Latente
Erworben durch
Unternehmens-
zusammenschluss
Erfasst im Nettoumrechnungs-
Latente
Steuerschulden
In € Tsd.
1. Januar
Periodenergebnis
differenzen
Netto
Steueransprüche
2020
Geschäfts- oder Firmenwert
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
542
-
-
-
-
-
(46)
2.004
11
(44)
256
-
452
(16.296)
11
452
-
-
(18.556)
(16.296)
-
440
-
11
90
10
563
-
-
Vorräte
(350)
18
-
90
-
Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen
Steueransprüche (-schulden) vor Verrechnung
Verrechnung der Steuern
(8)
10
-
(16.296)
-
(15.733)
-
Steueransprüche (-schulden) netto
(15.733)
563
(16.296)
2019
Geschäfts- oder Firmenwert
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
-
542
0
697
-
-
-
-
-
-
542
542
-
(3.415)
(15.838)
(18.556)
-
-
(18.556)
-
-
-
-
281
-
-
-
Vorräte
159
-
440
440
-
-
Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen
Steueransprüche (-schulden) vor Verrechnung
Verrechnung der Steuern
-
(17.574)
-
-
(18.556)
-
982
-
Steueransprüche (-schulden) netto
(17.574)
982
(18.556)
Die latenten Steuerschulden von € 16.296 Tsd. beziehen sich na-
hezu ausschließlich auf die im Rahmen der Kaufpreisallokation bei
dem Erwerb der Palas und der IHSE identifizierten Kundenstämme,
Basistechnologien und Marken (PPA Assets) und werden künftig mit
der fortlaufenden Abschreibung dieser PPA Assets ertragswirksam,
aber liquiditätsneutral aufgelöst. Zu Abflüssen von liquiden Mitteln
kommt es dabei nicht.
56
Lagebericht
Konzernabschluss
Überleitung des effektiven Steuersatzes
steuersatz setzt sich zusammen aus dem Körperschaftsteuersatz
von 15% (Vorjahr: 15%) zuzüglich Solidaritätszuschlag von 5,5%
(Vorjahr: 5,5%) und einem Gewerbesteuersatz von 15,1% (Vorjahr:
15,1%). Der Steuersatz für die Gewerbesteuer ergibt sich aus dem
durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesatz von 430% (Vorjahr:
430%).
Die Steuerabgrenzung für die bei der IHSE identifizierten Vermö-
genswerte wurde auf der Basis von Steuersätzen von 17% bis 28%
gebildet. Die Steuerabgrenzung für die bei der Palas identifizierten
Vermögensgegenstände wurde auf der Basis des Steuersatzes in
Höhe von 31% (Vorjahr: 31%) gebildet.
Die Unterschiede zwischen dem aufgrund des rechnerischen Steu-
ersatzes erwarteten Ertragssteueraufwand und dem tatsächlichen
Ertragssteueraufwand können der nachfolgenden Tabelle entnom-
men werden. Dem angewandten Steuersatz liegt der inländische
Konzern-Ertragssteuersatz zugrunde. Der inländische Konzern-
Ertragsteuerliche Überleitungsrechnung
In € Tsd.
2020
% vom Ergebnis
2019
% vom Ergebnis
Ergebnis vor Ertragsteuern
(4.838)
1.494
89
(3.387)
1.046
113
Steuern auf Basis des inländischen Steuersatzes des Unternehmens
Steuerfreie Erträge
31%
2%
31%
3%
Steuersatzeffekte
(69)
(1%)
(11%)
(1%)
(60%)
0%
(22)
(1%)
(6%)
(9%)
(31%)
-
Permanente Differenzen
(524)
(34)
(219)
(320)
(1.034)
-
Nicht abziehbare Betriebsausgaben
Verluste des laufenden Jahres, für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde
Erfassung von Steuereffekten bisher nicht berücksichtigter Verlustvorträge
Periodenfremder steuerlicher (Gewinn)/ Verlust
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
(2.883)
10
(4)
(0%)
(40%)
-
-
(1.921)
(436)
(13%)
Nicht erfasste latente Steueransprüche
18. Ergebnis je Aktie
Das bereinigte pro-forma Ergebnis je Aktie stellt sich wie folgt dar.
Für weitere Informationen dazu wird auf Angabe 7 dieses Anhangs
verwiesen.
Die Konzerngesellschaften verfügen zum Abschlussstichtag über
Die nachfolgende Tabelle stellt die Ermittlungsrechnung des Ergeb-
nisses je Aktie bezogen auf das auf die Aktionäre der BCM AG ent-
fallende Periodenergebnis dar.
steuerliche
Verlustvorträge
von
€ 22.755 Tsd.
(Vorjahr:
€ 6.886 Tsd.) Daraus würde sich ein Steuereffekt von € 7.263 Tsd.
(Vorjahr: € 2.182 Tsd.) ergeben. Für diese steuerliche Verlustvor-
träge wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da künftige
besteuerbare Erträge zum Abschlussstichtag nicht hinreichend kon-
kret waren.
Bereinigt pro-forma
2020
2019
2020
2019
Periodenergebnis in € Tsd.
4.436
8.106
Periodenergebnis in € Tsd.
(6.729)
(3.823)
Gewichtete durchschnittliche Anzahl
ausstehender Aktien
8.341.577
6.195.579
Gewichtete durchschnittliche Anzahl
ausstehender Aktien
8.341.577
2.905.836
Ergebnis je Aktie (€)
0,53
1,31
Ergebnis je Aktie (€)
(0,81)
(1,32)
57
Lagebericht
Konzernabschluss
III. Angaben zu der Bilanz
19. Sachanlagen
Technische
Anlagen und
Maschinen
Betriebs- und
Geschäfts-
ausstattung Anlagen im Bau
Geleistete
Anzahlungen,
Im Berichtszeitraum ergaben sich keine Anhaltspunkte für die Not-
wendigkeit von außerplanmäßigen Abschreibungen auf Sachanla-
gen. Für Informationen zur Besicherung von Verbindlichkeiten durch
das Anlagevermögen wird auf Angabe 28 dieses Anhangs verwie-
sen.
Grundstücke und
Gebäude
In € Tsd.
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2019
-
541
493
719
(137)
-
277
718
203
(0)
-
-
818
9.296
922
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse
8.084
Zugänge
-
-
Für weitere Informationen zu Nutzungsrechten aus Leasingverhält-
nissen wird auf Angabe 37 dieses Anhangs verwiesen.
Abgänge
-
-
(137)
0
Nettoumrechnungsdifferenzen
31.12.2019
-
0
-
8.084
1.616
639
(179)
-
1.199
305
(17)
(12)
1.475
-
10.899
954
Zugänge
1
10
-
Abgänge
-
-
(195)
(12)
Nettoumrechnungsdifferenzen
31.12.2020
-
8.085
2.076
10
11.646
Kumulierte Abschreibungen
01.01.2019
-
18
-
13
232
(50)
-
8
117
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
20
366
(50)
0
Abschreibungen
Abgänge
Nettoumrechnungsdifferenzen
31.12.2019
-
0
18
215
-
195
350
(114)
(0)
125
403
(16)
(10)
501
337
968
(131)
(10)
1.164
Abschreibungen
Abgänge
Nettoumrechnungsdifferenzen
31.12.2020
-
233
430
Leasing-Nutzungsrechte 01.01.2019
Leasing-Nutzungsrechte 31.12.2019
Leasing-Nutzungsrechte 31.12.2020
-
518
893
-
242
341
-
-
-
-
-
-
-
760
1.233
Buchwerte
01.01.2019
31.12.2019
31.12.2020
-
8.584
8.744
528
1.664
1.986
269
1.074
974
-
-
797
11.322
11.715
10
58
Lagebericht
Konzernabschluss
20. Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Fir-
menwert
Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Berichts-
zeitraum wie folgt:
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Geleistete
Geschäfts- oder
Entwicklungs-
aufwendungen Software, Website
EDV-Lizenzen,
Kunden-
beziehungen
In € Tsd.
Firmenwert
Anzahlungen
Marken
Basistechnologie
Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2019
22.001
351
55
130
16
(3)
197
95
-
-
1.700
3.500
4.800
32.407
129.764
469
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse
69.357
-
77
8.500
21.600
30.100
Zugänge
-
443
10
-
-
-
Abgänge
-
-
-
-
-
-
(3)
31.12.2019
91.358
794
87
10.200
25.100
34.900
162.636
487
Zugänge
-
392
-
-
-
-
Abgänge
-
-
-
-
-
-
-
-
Umbuchungen
Nettoumrechnungsdifferenzen
31.12.2020
-
-
-
-
87
-
(87)
-
-
-
-
-
-
(1.378)
33.522
(1.378)
161.746
91.358
1.186
379
-
10.200
25.100
Kumulierte Abschreibungen
01.01.2019
-
-
-
-
-
-
-
-
4
80
-
8
35
(2)
41
75
-
-
-
-
-
-
-
-
-
14
241
-
58
925
-
40
648
-
124
1.930
(2)
Abschreibungen
Abgänge
31.12.2019
84
78
-
255
1.020
-
983
3.400
-
688
2.468
-
2.050
7.041
-
Abschreibungen
Abgänge
Nettoumrechnungsdifferenzen
31.12.2020
-
(0)
117
-
-
(81)
3.074
(81)
163
1.275
4.383
9.012
Buchwerte
01.01.2019
31.12.2019
31.12.2020
22.001
91.358
91.358
347
710
47
157
262
-
87
-
1.686
9.945
8.925
3.442
24.117
20.717
4.760
34.212
30.448
32.283
160.585
152.733
1.024
59
Lagebericht
Konzernabschluss
Die Nutzungsdauern sonstiger abgeschriebener immaterieller Ver-
mögenswerte nach Klassen stellen sich wie folgt dar:
Der im Rahmen des Unternehmenskaufs der Palas im Dezember
2018 erworbene Geschäfts- oder Firmenwert von € 22.001 Tsd.
wurde zur Überprüfung der Werthaltigkeit der CGU „Palas“ zugeord-
net. Für die Ermittlung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Fir-
menwerts liegen die in nachfolgender Tabelle dargestellten Prämis-
sen zugrunde:
21. Vorräte
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2020
31.12.2019
EDV, Software, Lizenzen, Website: 3 Jahre
Marken: 10 Jahre
Rohstoffe und Verbrauchsgüter
Unfertige Erzeugnisse
Fertigerzeugnisse
Auftragsbestand
5.299
2.556
1.855
-
5.324
2.364
2.163
825
Basistechnologie: 5-8 Jahre
Kundenbeziehungen: 10-15 Jahre
31.12.2020
31.12.2019
Aktivierte Entwicklungsaufwendungen werden linear über 5 Jahre
abgeschrieben, sobald die Entwicklung abgeschlossen ist und die
Serienproduktion anläuft.
Bestimmung des erzielbaren Betrags Nutzungswert Nutzungswert
Vorräte
9.710
10.676
Abzinsungssatz
6,99%
7,11%
1,5%
8,62%
9,04%
1,0%
Abzinsungssatz vor Steuern
Nachhaltige Wachstumsrate
Die Vorräte werden vollständig zur Besicherung von Verbindlichkei-
ten genutzt. Für weitere Informationen dazu wird auf Angabe 28 die-
ses Anhangs verwiesen.
Der jährliche Wertminderungstest des Geschäfts- oder Firmenwerts
wurde zum 31. Dezember 2020 durchgeführt. Zur Ermittlung der
Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts wird grundsätzlich
der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (cash
generating unit oder CGU) herangezogen. Die CGU „Palas“ reprä-
sentiert die Palas und die CGU „IHSE“ repräsentiert die IHSE.
Geplante EBITDA-Wachstumsrate
(Durchschnitt kommende fünf Jahre)
21%
15%
Im Rahmen der Kaufpreisallokation für den Erwerb von Anteilen an
der IHSE im Vorjahr wurde ein zum Erwerbszeitpunkt bestehender
Auftragsbestand (€ 900 Tsd.) identifiziert, der verbindliche Bestel-
lungen für die nächsten zwölf Monate umfasste.
Der Betrag, mit dem der erzielbare Betrag der CGU „Palas“ deren
Buchwert übersteigt, ist positiv. Aus diesem Grund ergibt sich keine
Wertminderung zum Abschlussstichtag für die CGU „Palas“.
Die langfristige Unternehmensplanung erstreckt sich jeweils bis zum
Ende des Detailplanungszeitraums fünf Jahre nach dem Abschluss-
stichtag. Wesentliche Annahmen, auf die die langfristige Unterneh-
mensplanung sensibel reagiert, sind in beiden Fällen die Entwick-
lung des Neugeschäfts und der Einkaufspreise des Materialeinsat-
zes. Diese Entwicklungen wurden aufgrund von Erfahrungen aus
der Vergangenheit, auf Basis von öffentlich verfügbaren Daten so-
wie anhand der bestehenden Vertriebspipeline und der Einschät-
zung des Managements zu künftigen Absatzmarktgegebenheiten
bewertet und bestimmt. Die Zahlungsströme werden unter Anwen-
dung risikoäquivalenter Kapitalisierungszinssätze (vor Steuern) auf
den Abschlussstichtag abgezinst. Die zur Diskontierung verwende-
ten Gesamtkapitalkostensätze basieren auf dem risikofreien Zins-
satz sowie auf einer Marktrisikoprämie. Darüber hinaus werden der
Beta-Faktor, die Fremdkapitalkosten sowie die Kapitalstruktur be-
rücksichtigt, die jeweils individuell für die CGUs auf Basis einer ent-
sprechenden Peer-Group abgeleitet wurden. Für die Ermittlung der
Zahlungsströme werden die Umsatzwachstumsraten der betreffen-
den Märkte zugrunde gelegt. Die getroffenen Annahmen unterliegen
einer gewissen Sensitivität.
Der im Rahmen des Unternehmenserwerbs der IHSE im Dezember
2019 erworbene Geschäfts- oder Firmenwert von € 69.357 Tsd.
wurde zur Überprüfung der Werthaltigkeit der CGU „IHSE“ zugeord-
net. Der Ermittlung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmen-
werts liegen die in nachfolgender Tabelle dargestellten Prämissen
zugrunde:
Im Berichtszeitraum wurden weder aufwandswirksame Abwertun-
gen noch Wertaufholungen vorgenommen.
31.12.2020
31.12.2019
Bestimmung des erzielbaren Betrags Nutzungswert Nutzungswert
Abzinsungssatz
8,36%
8,49%
1,5%
9,03%
9,70%
1,0%
Abzinsungssatz vor Steuern
Nachhaltige Wachstumsrate
Geplante EBITDA-Wachstumsrate
(Durchschnitt kommende fünf Jahre)
18,1%
11%
Der Betrag, mit dem der erzielbare Betrag der CGU „IHSE“ deren
Buchwert übersteigt, ist positiv. Aus diesem Grund ergibt sich keine
Wertminderung zum Abschlussstichtag für die CGU „IHSE“.
60
Lagebericht
Konzernabschluss
22. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
24. Zahlungsmittel und -äquivalente
wurde das Grundkapital der BCM AG von € 6.793.058 um
€ 3.125.000 auf € 9.918.058 erhöht. Die Ausgabe neuer Aktien er-
folgte zum Preis von € 32,00 je Aktie und in der Folge flossen der
BCM AG weitere liquide Mittel von € 100.000 Tsd. (vor Transakti-
onskosten) zu.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen
€ 7.235 Tsd. (Vorjahr: € 5.850 Tsd.). Diese enthalten Forderungen
aus kurzfristigen Leasingverhältnissen von € 1 Tsd. (Vorjahr:
€ 1 Tsd.). Ein Wertminderungsbedarf wird erwartet, wenn verschie-
dene Tatsachen wie Zahlungsverzug über einen bestimmten Zeit-
raum oder die Einleitung von Zwangsmaßnahmen vorliegen. Nach-
folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Wertberichtigungen in
Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:
Die Zahlungsmittel und -äquivalente setzen sich wie folgt zusam-
men:
In € Tsd.
31.12.2020
31.12.2019
Bankguthaben
Kassenbestand
123.540
4
17.168
3
Durch die vollständige Ausübung der Greenshoe-Option im Nach-
gang der Erstnotierung hat sich das Grundkapital nochmals um
€ 468.750 auf € 10.386.808 erhöht. Die Eintragung der Kapitalerhö-
hung im Handelsregister erfolgte am 21. Juli 2020. Die Ausgabe der
neuen Aktien erfolgte ebenfalls zu € 32,00 je Aktie, womit der BCM
AG weitere € 15.000 Tsd. (vor Transaktionskosten) zur Verfügung
gestellt wurden.
Zahlungsmittel und -äquivalente in
der Bilanz
123.544
17.171
Kontokorrentkredite, die für das Cash
Management genutzt werden
-
-
In € Tsd.
31.12.2020
31.12.2019
In der Kapitalflussrechnung
dargestellte Zahlungsmittel
und -äquivalente
Anfangsbestand
450
14
123.544
17.171
Im Unternehmenszusammenschluss
erworbene Wertberichtigungen
-
-
443
(9)
2
Ausgebuchte Forderungen
Neubewertung der Wertberichtigungen
Währungsdifferenzen
Die Aufschlüsselung und die Entwicklung des Eigenkapitals wäh-
rend des Berichtszeitraums ist der Konzern-Eigenkapitalverände-
rungsrechnung zu entnehmen.
147
(14)
Guthaben bei Kreditinstituten werden mit variablen Zinssätzen für
kurzfristig kündbare Guthabenverzinst. Der Buchwert dieser Vermö-
genswerte entspricht dem Fair Value.
-
Wertberichtigung für Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
583
450
Die Verteilung der Aktien auf die Anteilseigner war zum Abschluss-
stichtag wie folgt.
25. Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital der BCM AG zum 31. Dezember 2020 beträgt
€ 10.386.808 (Vorjahr: € 6.642.372) und setzt sich aus 10.386.808
Namensaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je
€ 1,00 zusammen.
Anteilseigner
%-Anteil
22,4%
23. Sonstige Vermögenswerte
Die sonstigen Vermögenswerte betragen € 394 Tsd. (Vorjahr:
€ 655 Tsd.) und beziehen sich im Wesentlichen auf Ansprüche auf
Erstattung von Umsatzsteuer sowie auf gezahlte Kautionen.
Marco Brockhaus
Kayne Anderson Rudnick Investment
Management LLC
8,7%
7,2%
DWS Investment GmbH
ABACON Invest GmbH
ACUSTICA Zweite Verwaltungs GmbH
Janus Henderson Group plc
ORGENTEC Holding GmbH
VESTA GmbH
Mit Eintragung im Handelsregister am 20. Februar 2020 hat die Ge-
sellschaft ihr Eigenkapital zunächst von € 6.642.372 um € 150.686
auf € 6.793.058 erhöht. Die Kapitalerhöhung stand in Zusammen-
hang mit dem Unternehmenserwerb der IHSE im Dezember 2019
und einer nachgelagerten Reinvestitionstranche. Die Aktienausgabe
erfolgte zu einem Preis von € 32,00 pro Aktie, womit der Gesell-
schaft liquide Mittel in Höhe von € 4.822 Tsd. zugeflossen sind.
6,0%
5,1%
4,2%
3,9%
3,3%
Dr. Liedtke Vermögensverwaltung GmbH
Weiterer Streubesitz
3,0%
36,2%
100,0%
Mit der Erstnotierung der Aktien der BCM AG im Prime Standard
(Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungspflich-
ten) der Frankfurter Wertpapierbörse am 14. Juli 2020 hat sich das
Grundkapital nochmals erhöht. Im Vorfeld des Börsengangs wurde
eine Privatplatzierung von neuen Aktien durchgeführt. Mit Eintra-
gung dieser Kapitalmaßnahme im Handelsregister am 10. Juli 2020
Summe
25.1 Aktienleihen
Das Gründungsteam der Gesellschaft hat der BCM AG mit Übertra-
gungstag am 21. Dezember 2017 insgesamt 1.674.000 BCM-Aktien
61
Lagebericht
Konzernabschluss
im Wege eines unentgeltlichen Aktiendarlehens (Darlehensaktien)
mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten übertragen (Ak-
tienleihe I) und die KAS-Bank N.V., Frankfurt am Main, am Übertra-
gungstag angewiesen, die Darlehensaktien in das Depot der Gesell-
schaft bei derDeutsche Bank AG, Frankfurt am Main, zu übertragen.
Gewinnbezugsrechte, Stimmrechte sowie das Bezugsrecht bei der
Ausgabe neuer Aktien im Rahmen von Kapitalerhöhungen.
Die Kapitalerhöhung am 20. Februar 2020 um € 150.686 auf
€ 6.793.058 erfolgte ebenfalls unter Ausnutzung des genehmigten
Kapitals 2017/I. In der Folge verblieben in dem genehmigten Kapital
2017/I € 1.170.373 und das genehmigte Kapital 2019/I bestand wei-
terhin in voller Höhe von € 212.500.
25.2 Genehmigte und bedingte Kapitalien
Am 15. Dezember 2017 hat die Hauptversammlung den Vorstand
ermächtigt das Grundkapital bis zum 14. Dezember 2022 mit Zu-
stimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt € 2.076.000 gegen
Bar- und/ oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen, wo-
bei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden konnte
(Genehmigtes Kapital 2017/I). Durch Beschluss des Vorstands
und Zustimmung des Aufsichtsrats vom 21. Dezember 2018 wurde
das Grundkapital der Gesellschaft gegen Sacheinlage im Wege der
teilweisen Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2017/I um
€ 100.000 gegen Ausgabe von 100.000 neuen Aktien auf
€ 4.242.000 erhöht. Die Sacheinlage bestand in Geschäftsanteilen
der Palas Holding GmbH. Mit Beschluss des Aufsichtsrats vom
15. April 2019 und Handelsregistereintragung vom 7. Juni 2019 er-
höhte die Gesellschaft das Grundkapital um € 41.667 auf
€ 4.293.667. Die neuen Aktien wurden durch teilweise Inanspruch-
nahme des Genehmigten Kapitals 2017/I zu einem Preis von
€ 30,00 pro Aktie ausgegeben, wodurch der Gesellschaft Mittel in
Höhe von € 1.250 Tsd. zugeflossen sind.
Die sukzessive Rückübertragung der Darlehensaktien an die Mit-
glieder des Gründungsteams erfolgte vertragsgemäß im Verhältnis
1:2 zu neu ausgegebenen Aktien, welche im Rahmen von Kapitaler-
höhungen geschaffen wurden. Die Regelung hatte den Zweck, den
Anteil der Stimm- und Gewinnbezugsrechte des Gründungsteams
auf ein Drittel zu beschränken. Das Aktiendarlehen war vertraglich
so ausgestaltet, dass es in vollem Umfang endete, wenn insgesamt
5.000.000 neue Aktien an Investoren außerhalb des Grün-
dungsteams ausgegeben wurden und das gesamte Grundkapital
der Gesellschaft mithin € 7.500.000 betrug.
Mit Beschluss vom 17. Juni 2020 ermächtigte die Hauptversamm-
lung den Vorstand das Grundkapital bis zum 16. Juni 2025 mit Zu-
stimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt € 2.013.656 gegen
Bar- und/ oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen, wo-
bei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden konnte
(Genehmigtes Kapital 2020/I).
Mit Beschluss vom 9. Juli 2020 ermächtigte die Hauptversammlung
den Vorstand das Grundkapital bis zum 8. Juli 2025 mit Zustimmung
des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt € 4.959.029 gegen Bar- und/
oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen, wobei das Be-
zugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmig-
tes Kapital 2020/II). Gleichzeitig wurden die verbleibenden geneh-
migten Kapitalien 2017/I, 2019/I und 2020/I aufgehoben. Ferner
wurde das Grundkapital um bis zu € 2.000.000 bedingt erhöht (Be-
dingtes Kapital 2020/I). Im Zusammenhang mit der Schaffung des
bedingten Kapitals 2020/I wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zu-
stimmung des Aufsichtsrats, Options- und/ oder Wandelschuldver-
schreibungen im Gesamtbetrag von bis zu € 75.000.000 zu bege-
ben.
Zu Beginn des Berichtszeitraums am 1. Januar 2020 befanden sich
im Rahmen der Aktienleihe I noch 428.814 Aktien im Besitz der BCM
AG. Von den 150.686 im Rahmen der Kapitalerhöhung am 20. Feb-
ruar 2020 ausgegebenen neuen Aktien wurden 70.969 von Mitglie-
dern des Gründungsteams gezeichnet. Um den Anteil von 1/3 der
Stimm- und Gewinnbezugsrechte des Gründungsteams beizubehal-
ten, wurden diese 70.969 Aktien im Rahmen eines weiteren unent-
geltlichen Wertpapierdarlehens (Aktienleihe II) an die Gesellschaft
übertragen. Aufgrund der Ausgabe von 79.717 neuen Aktien an ex-
terne Investoren, wurden 39.858 Aktien aus der Aktienleihe I an die
Mitglieder des Gründungsteams zurück übertragen. In der Folge
hielt die Gesellschaft während des Berichtszeitraums zwischenzeitig
459.925 eigene Aktien im Rahmen der Aktienleihen (davon 388.956
in der Aktienleihe I und 70.969 in der Aktienleihe II).
In der Hauptversammlung der Gesellschaft am 27. Juni 2019 er-
mächtigten die Aktionäre den Vorstand, das Grundkapital mit Zu-
stimmung des Aufsichtsrats, um bis zu € 212.500 gegen Bar- oder
Sacheinlage zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht ausgeschlossen
werden kann (Genehmigtes Kapital 2019/I). Ferner wurde das
Grundkapital um bis zu € 425.200 bedingt erhöht (Bedingtes Kapi-
tal 2019/I). Das bedingte Kapital dient der Gewährung von Rechten
an die Inhaber von Aktienoptionsscheinen aus dem Aktienoptions-
programm. Es wird auf Angabe 36.1 dieses Anhangs verwiesen.
26. Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von Ak-
tien abzüglich Kosten für Kapitalerhöhungen sowie freie Kapitalrück-
lagen. Für Informationen zu den im Berichtszeitraum durchgeführten
Kapitalerhöhungen wird auf Angabe 25 dieses Anhangs verwiesen.
Infolge der Kapitalerhöhungen im Rahmen des Börsengangs der
Gesellschaft im Juli 2020 wurden die insgesamt 459.925 noch in
Leihe gehaltenen eigenen Aktien derGesellschaft vollständig an das
Gründerteam zurückgeführt. Von den 459.925 Aktien betrafen
388.956 Aktien die Aktienleihe I und 70.969 Aktien die Aktienleihe II.
Damit endeten beide Aktienleihen vollumfänglich. Der Gesellschaft
selbst standen zu keiner Zeit aus den in der Aktienleihe gehaltenen
Aktien Rechte zu. Die ausgeschlossenen Rechte betrafen u.a.
Am 12. Dezember 2019 wurde aus dem genehmigten Kapital 2017/I
eine Sachkapitalerhöhung um € 613.274 auf € 6.642.372 durchge-
führt, in deren Rahmen neue Aktien zu einem Preis von € 32,00 pro
Aktie ausgegeben wurden. Die Aktienausgabe erfolgte gegen Ein-
lage von Geschäftsanteilen an der IHSE Holding GmbH in die BCM
AG. Der Gegenwert der eingebrachten Anteile betrug € 19.625 Tsd.
27. Sonstige Rücklagen
Die sonstigen Rücklagen enthalten den kumulierten Personalauf-
wand aus anteilsbasierter Vergütung mit Ausgleich durch Eigenka-
pitalinstrumente gem. IFRS 2. Es wird auf Angabe 36.1 dieses An-
hangs verwiesen.
62
Lagebericht
Konzernabschluss
28. Finanzverbindlichkeiten
Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen.
Langfristig
31.12.2020
Kurzfristig
31.12.2020
Gesamt
31.12.2020
In € Tsd.
31.12.2019
31.12.2019
31.12.2019
Senior-Darlehen
40.249
5.796
621
44.631
6.380
347
5.127
384
632
-
4.952
60
45.376
6.180
1.253
1.451
-
49.583
6.440
770
Immobiliendarlehen
Leasingverbindlichkeiten
NCI Put-Verbindlichkeit
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Gesamte Finanzverbindlichkeiten
423
-
1.451
-
1.332
3.199
55.889
1.332
3.199
61.324
-
-
48.118
6.143
5.435
54.261
Senior-Darlehen | Die Senior-Darlehen wurden zum Zeitpunkt der
Unternehmenserwerbe der Palas und der IHSE aufgenommen. Sie
dienen der anteiligen Fremdkapitalfinanzierung der Anteilskauf-
preise aus den M&A-Transaktionen. Die Senior-Darlehen sind invol-
ler Höhe durch Sicherungsübereignung von Vermögenswerten des
Anlage- und Umlaufvermögens besichert.
wurden nicht in den Leasingverbindlichkeiten erfasst, da es nicht
hinreichend sicher ist, dass die Leasingverträge verlängert oder ge-
kündigt werden. Angaben zu Nutzungsrechten aus Leasingverhält-
nissen sind der Angabe 37 dieses Anhangs zu entnehmen.
finanzielle Verbindlichkeit erfasst. Die Verbindlichkeit wird mit fort-
geführten Anschaffungskosten angesetzt und die Veränderung des
Wertes im Periodenergebnis erfasst. Für weitere Informationen
hierzu wird auf Angabe 38 dieses Anhangs verwiesen.
NCI Put-Verbindlichkeit | Im Rahmen der Umsetzung des Erwerbs
der Palas im Rumpfgeschäftsjahr 2018 hat sich der Konzern gegen-
über dem verbliebenen geschäftsführenden Gesellschafter dazu
verpflichtet, dessen 30%-Anteil zu einem späteren Zeitpunkt zu er-
werben und wendet hinsichtlich der Abbildung dieser Verpflichtung
die Methode des antizipierten Erwerbs (Anticipated Acquisition Me-
thod) an. Nach dieser Methode wird der Unternehmenserwerb so
abgebildet, als ob die Verkaufsoption des Mitgesellschafters durch
diesen bereits ausgeübt wäre. Dies bedeutet, dass die der Option
zugrunde liegenden Anteile bereits zum Erwerbszeitpunkt als erwor-
ben gelten und hat zur Folge, dass im Konzern keine nicht beherr-
schenden Anteile betreffend die Palas Holding GmbH existieren. Ein
Teil der Verpflichtung aus der Option wird in der Konzernbilanz als
Sonstige Finanzverbindlichkeiten | Sonstige Finanzverbindlich-
keiten umfassten zum Vorjahresstichtag ein ungesichertes Verkäu-
ferdarlehen, welches im Zusammenhang mit dem Unternehmenser-
werb der Palas gewährt wurde. Dieses Verkäuferdarlehen wurde im
Berichtszeitraum vollständig getilgt.
Immobiliendarlehen | Die Immobiliendarlehen beziehen sich auf
die Baufinanzierung des Hauptsitzes der IHSE in Oberteuringen am
Bodensee. Sie sind in voller Höhe durch Grundschulden besichert.
Leasingverbindlichkeiten | Leasingverbindlichkeiten stellen die
passivierten Barwerte der auf den Abschlussstichtag abgezinsten
künftigen Zahlungen aus Leasingverhältnissen dar. Es wurden im
Berichtszeitraum Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen
in Höhe von € 539 Tsd. getilgt sowie € 31 Tsd. als Zinsaufwand für
Leasing gezahlt. Zum Abschlussstichtag betragen die künftigen Mit-
telabflüsse € 1.347 Tsd. Mögliche künftige weitere Mittelabflüsse
Informationen darüber, inwieweit der Konzern Zinsänderungs- und
Liquiditätsrisiken ausgesetzt ist, finden sich in Angabe 33.2 dieses
Anhangs.
63
Lagebericht
Konzernabschluss
Überleitung der Bewegungen der Schulden auf die Cashflows aus Finanzierungstätigkeit
Verbindlichkeiten
Sonstige Finanz-
verbindlichkeiten
In € Tsd.
gegenüber Kreditinstituten
Leasingverbindlichkeiten
NCI Put-Verbindlichkeit
Summe
01.01.2020
56.023
-
3.199
770
-
1.332
61.324
-
Aufnahme von Darlehen und sonstigen Fremdmitteln
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen und sonstigen Fremdmitteln
Zinszahlungen
-
-
-
-
(539)
-
-
(539)
(4.553)
(1.673)
(6.226)
-
(3.000)
-
(7.553)
(2.003)
(10.094)
1.021
(86)
(299)
(31)
(569)
1.021
-
-
Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit
Zugang Leasingverhältnisse nach IFRS 16
Zinserträge
(3.299)
-
-
-
-
(86)
-
100
-
Zinsaufwendungen
1.845
51.556
31
119
1.451
2.095
54.261
31.12.2020
1.253
01.01.2019
12.744
17.193
-
3.012
-
-
1.223
16.979
17.193
(337)
Aufnahme von Darlehen und sonstigen Fremdmitteln
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen und sonstigen Fremdmitteln
Zinszahlungen
-
-
-
(337)
-
-
(542)
(222)
16.429
-
(1.131)
-
-
(1.673)
(232)
(10)
(347)
849
249
19
-
Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit
Neue Leasingverhältnisse nach IFRS 16
Veränderungen aus dem Erwerb von Tochterunternehmen
Zinsaufwendungen
(1.131)
-
-
14.951
849
-
-
26.187
663
1.131
187
27.567
978
109
1.332
31.12.2019
56.023
3.199
770
61.324
64
Lagebericht
Konzernabschluss
29. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betrugen
€ 1.488 Tsd. (Vorjahr: € 2.450 Tsd.). Angaben zu den Liquiditätsrisi-
ken des Konzerns hinsichtlich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen
werden in Angabe 33.2 dieses Anhangs gemacht.
31. Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:
In € Tsd.
Gewährleistungen
NCI Put-Rückstellung
Summe
01.01.2020
287
61
327
614
1.639
(55)
Gebildete Rückstellungen
Verbrauchte Rückstellungen
Aufgelöste Rückstellungen
31.12.2020
1.578
30. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
(55)
-
-
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten betrugen € 4.852 Tsd.
(Vorjahr: € 4.466 Tsd.) und beziehen sich im Wesentlichen auf aus-
stehende Rechnungen, personalbezogene und sonstige Aufwands-
abgrenzungen sowie auf Verbindlichkeiten aus Steuern und Abga-
ben.
-
1.905
1.905
-
-
293
142
151
2.198
2.048
151
Davon: Langfristig
Davon: Kurzfristig
01.01.2019
84
95
-
84
95
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse
Gebildete Rückstellungen
Verbrauchte Rückstellungen
Aufgelöste Rückstellungen
31.12.2019
-
327
-
149
(41)
-
476
(41)
-
-
287
163
125
327
327
-
614
490
125
Davon: Langfristig
Davon: Kurzfristig
Für Informationen zu der NCI Put-Rückstellung wird auf Angabe 38
dieses Anhangs verwiesen.
32. Haftungsverhältnisse
Zur Besicherung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
bestehen Sicherungsübereignungen von Vermögenswerten des An-
lage- und Umlaufvermögens sowie Grundschulden.
65
Lagebericht
Konzernabschluss
IV. Sonstige Angaben
Buchwerte und Fair Values
Buchwert
Finanzielle Vermögens- Sonstige
werte zu fortgeführten finanzielle
Anschaffungskosten Schulden
Fair Value
33. Finanzinstrumente
33.1 Einstufungen und beizulegende Zeitwerte (Fair Values)
Der Konzern verfügt über Finanzinstrumente, die in der Bilanz nicht
zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet werden. Bei die-
sen Instrumenten unterscheiden sich die Zeitwerte mehrheitlich
nicht wesentlich von den Buchwerten, da die Zinsforderungen bzw.
Zinsverbindlichkeiten entweder nahezu den aktuellen Marktsätzen
entsprechen oder die Instrumente kurzfristig sind.
In € Tsd.
Gesamt
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Gesamt
31.12.2020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
7.235
394
-
-
-
7.235
394
Zahlungsmittel und -äquivalente
123.544
123.544
Nicht zum Fair Value bewertete
Vermögenswerte
131.173
-
51.556
1.451
131.173
51.556
1.451
Die nebenstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und Fair Values fi-
nanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden, einschließlich
ihrer Stufen in der Fair Value-Hierarchie. Sie enthält keine Informa-
tionen zum Fair Value für finanzielleVermögenswerte undfinanzielle
Schulden, die nicht zum Fair Value bewertet wurden, wenn der
Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den Fair Value
darstellt.
Gesicherte Bankdarlehen
-
-
-
-
51.224
-
-
51.224
1.451
NCI Put-Verbindlichkeit (Angabe 38)
1.451
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
-
1.488
1.488
Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle
Schulden
-
54.496
54.496
31.12.2019
Nicht zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
5.848
655
-
-
-
-
5.848
655
Art
Bewertungstechnik
Finanzver-
bindlichkeit
Abgezinste Zahlungsströme: Das Bewertungsmodell
berücksichtigt den Barwert der erwarteten Zahlungen,
abgezinst mit dem konzernspezifischen aktuellen
Zinssatz.
Leasingforderungen
1
1
Zahlungsmittel und -äquivalente
17.171
17.171
Nicht zum Fair Value bewertete
Vermögenswerte
23.675
-
56.023
3.199
23.675
56.023
3.199
Gesicherte Bankdarlehen
-
-
-
-
-
-
56.023
3.199
-
-
-
56.023
3.199
1.332
Ungesicherte Darlehen
NCI Put-Verbindlichkeit (Angabe 38)
1.332
1.332
1.332
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
-
2.450
2.450
Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle
Schulden
-
63.004
63.004
66
Lagebericht
Konzernabschluss
33.2 Finanzielles Risikomanagement
beeinflussen können. Genaue Angaben zur Konzentration der Um-
satzerlöse in bestimmten Bereichen sind der Angabe 9 dieses An-
hangs zu entnehmen.
Währungsrisiko: Aufgrund der weltweiten Ausrichtung bestehen für
den BCM-Konzern eine Reihe von Währungsrisiken. Hierbei wird
zwischen Transaktions- und Translationsrisiken unterschieden.
Der Vorstand der Gesellschaft trägt die Verantwortung für den Auf-
bau und die Kontrolle des Risikomanagements. Auf Ebene derToch-
tergesellschaften sind die Geschäftsführer verantwortlich für das Ri-
sikomanagement. Bei Palas und IHSE sind hierzu sachgerechte
Prozesse für das Kreditoren- und Debitorenmanagement, die Liqui-
ditätsplanung, das Monats-Reporting etc. implementiert.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Inland, in der Euro-
zone sowie in Asien und Amerika werden intensiv beobachtet. Der
Konzern begrenzt sein Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferun-
gen und Leistungen durch den Abschluss von Warenkreditversiche-
rungen oder durch die Vereinbarung von Vorauszahlungen bei grö-
ßeren Bestellungen.
Transaktionsrisiken: Transaktionsrisiken bestehen durch wechsel-
kursinduzierte Wertänderungen von originären Finanzinstrumenten
und den Abschluss von Geschäftenmit internationalen Vertragspart-
nern, soweit sich daraus in der Zukunft Zahlungsströme in Fremd-
währungen ergeben, die nicht auf die funktionale Währung der je-
weiligen Gesellschaft lauten. Im Rahmen der Finanzrisiko-Manage-
mentprozesse innerhalb der Konzernsteuerung werden Währungs-
risiken überwacht und bei Bedarf mit entsprechenden Gegenmaß-
nahmen durch die Finanzabteilungen der jeweiligen Gesellschaften
gesteuert. Die Zielsetzung des Risikomanagements ist es, Auswir-
kungen von Währungsrisiken auf zukünftige Zahlungsströme auf ein
vertretbares Maß zu begrenzen. Das Währungsrisiko wird teilweise
dadurch gemindert, dass Waren und Dienstleistungen in den ent-
sprechenden Fremdwährungen beschafft werden. Die Konzernge-
sellschaften sind verantwortlich für Identifizierung, Bewertung und
Überwachung ihrer transaktionsbezogenen Fremdwährungsrisiken.
Die Grundzüge und Ziele des Finanzmanagements des Konzerns
legt der Vorstand fest. Oberste Ziele sind dabei die Sicherung der
Liquidität und die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken. Daher
ist es auch unser Ziel, trotz des derzeitigen Niedrigzinsniveaus,
keine Risiken aus der Anlage der liquiden Mittel des Konzerns ein-
zugehen. Um dies zu gewährleisten werden diese Mittel auf Bank-
konten bei inländischen Kreditinstituten gehalten, bis sie benötigt
werden, um Unternehmenskäufe zu finanzieren.
Zur Bestimmung gegebenenfalls notwendiger Wertberichtigungen
hat der Konzern ein Verfahren eingeführt, das eine Schätzung be-
reits erwarteter Verluste aus Forderungen aus Lieferungen und Leis-
tungen ermöglicht. Hierzu wird auf Angabe 22 dieses Anhangs ver-
wiesen.
Die Dividendenpolitik der BCM-Gruppe sieht bis auf Weiteres keine
Ausschüttungen vor. Ziel ist es, die bestehenden liquiden Mittel in
die Akquisition margen- und wachstumsstarker Technologieunter-
nehmen zu investieren.
Das maximale Ausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen am Abschlussstichtag stellt sich wie folgt dar. Bei den
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden Warenkredit-
versicherungen und Akkreditive in Abzug gebracht bzw. im Rahmen
der Verlustquote („Loss Given Default“) berücksichtigt.
Translationsrisiko: Einige Konzerngesellschaften befinden sich au-
ßerhalb der Eurozone. Da der Konzernabschluss in Euro aufgestellt
wird, rechnet das Unternehmen die Abschlüsse dieser Gesellschaf-
ten in Euro um, woraus wechselkursbedingte Differenzen entstehen
können. Die Absicherung dieser stellt nicht die primäre Zielsetzung
im Währungsrisiko-Management dar. Für jede Währung, die ein sig-
nifikantes Risiko für das Unternehmen darstellt, wird eine Sensitivi-
tätsanalyse durchgeführt, die auf folgenden Annahmen basiert: Für
die Sensitivitätsanalyse kommen alle monetären Finanzinstrumente
des Konzerns infrage, die nicht auf die funktionale Währung der je-
weiligen Einzelgesellschaften lauten. Damit bleiben Translationsrisi-
ken unberücksichtigt. Die hypothetischen Effekte in der Gewinn- und
Verlustrechnung und beim Eigenkapital für jeden originären Einzel-
posten, der in die Sensitivitätsanalyse eingeht, bestimmen sich
durch Vergleich des Buchwerts (ermittelt anhand des Stichtagskur-
ses) mit dem Umrechnungswert, der sich unter Heranziehung eines
hypothetischen Wechselkurses ergibt. Wäre der EUR/USD-Kurs um
10% höher, wäre das Ergebnis vor Steuern um € 73 Tsd. (Vorjahr:
€ 48 Tsd.) geringer. Wäre der EUR/USD-Kurs um 10% geringer,
Kreditrisiken
In € Tsd.
31.12.2020
7.235
31.12.2019
5.848
Ein Kreditrisiko ist die Gefahr, dass ein Vertragspartner bei einem
Geschäft über ein Finanzinstrument bei der Gesellschaft finanzielle
Verluste verursacht, da er seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
Das Kreditrisiko entsteht grundsätzlich aus den Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen. Die Buchwerte der finanziellen Vermö-
genswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko. Der Konzern
hält am 31. Dezember 2020 Zahlungsmittel und -äquivalente von
€ 123.544 Tsd. (Vorjahr: € 17.171 Tsd.). Diese Summe stellt somit
auch das maximale Ausfallrisiko im Hinblick auf diese Vermögens-
werte dar. Der Vorstand überwacht fortlaufend die finanzielle Situa-
tion der Banken, bei denen Guthaben gehalten werden.
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
Absicherung durch Warenkredit-
versicherung und Akkreditive
(293)
(748)
Maximales Ausfallrisiko
6.942
5.100
Marktrisiken
Ein Marktrisiko ist das Risiko, dass sich der Fair Value oder die künf-
tigen Zahlungsströme eines Finanzinstruments aufgrund von
Schwankungen der Marktpreise verändern. Unterschieden werden
die drei Arten von Risiken: Währungsrisiko, Zinsänderungsrisiko und
sonstige Marktpreisrisiken.
Das Ausfallrisiko des Konzerns wird hauptsächlich durch die indivi-
duellen Merkmale der Kunden beeinflusst. Allerdings berücksichtigt
der Vorstand auch die Merkmale der gesamten Kundenbasis, ein-
schließlich des Ausfallrisikos der Branche und der Länder, in denen
die Kunden tätig sind, da diese Faktoren das Ausfallrisiko ebenfalls
67
Lagebericht
Konzernabschluss
wäre der Ergebnis vor Steuern um € 89 Tsd. (Vorjahr: € 58 Tsd.) hö-
her. Der Konzern hält finanzielle Vermögenswerte und finanzielle
Verbindlichkeiten ausschließlich in der funktionalen Währung.
positive Marktwert des Cap zum Abschlussstichtag bei € 0 Tsd. Der
Marktwert des Zinssicherungsgeschäftes ist auf den Abschlussstich-
tag abgezinst und basiert in der Berechnung auf einem allgemein
anerkannten mathematischen Modell (Bachelier-Model) sowie auf
den am Berechnungszeitpunkt vorhandenen Marktdaten. Wesentli-
che Zinsänderungsrisiken bestehen derzeit nicht.
Der Konzern verfügt über gesicherte Bankdarlehen, die Auflagen
enthalten. Ein künftiger Verstoß gegen die Auflagen kann dazu füh-
ren, dass die Darlehen früher zurückzuzahlen sind. Entsprechend
der Vereinbarungen werden die Auflagen systematisch durch den
Konzern beobachtet und regelmäßig an den Vorstand berichtet, um
die Übereinstimmung mit den Kreditverträgen zu gewährleisten.
Zinsrisiko: Zinsrisiken entstehen, wenn aufgrund von Veränderun-
gen des Marktzinssatzes der beizulegende Zeitwert von Finanzin-
strumenten schwankt. Zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos
sind die Finanzinstrumente gemäß IAS 32 grundsätzlich in solche
mit fester und solche mit variabler Zinsbindung zu unterteilen. Zins-
änderungsrisiken bestehen bei variabel verzinslichen Verbindlich-
keiten gegenüber Kreditinstituten. Die von dem Konzern aufgenom-
menen Darlehen unterliegen zum Teil Zinssätzen, die von der Ent-
wicklung des EURIBOR abhängig sind.
Sonstige Marktpreisrisiken: Im Konzern bestehen keine wesentli-
chen sonstigen Marktpreisrisiken.
Im Folgenden werden die vertraglichen Restlaufzeiten der finanziel-
len Verbindlichkeiten zum Abschlussstichtag einschließlich ge-
schätzter Zinszahlungen dargestellt. Es handelt sich um nicht dis-
kontierte Bruttobeträge inklusive vertraglicher Zinszahlungen, je-
doch ohne Darstellung der Auswirkung von Verrechnungen.
Liquiditätsrisiken
Ein Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass die Gesellschaft möglicher-
weise nicht in der Lage ist, die in Zusammenhang mit den finanziel-
len Verbindlichkeiten eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen.
Der Vorstand überwacht die Liquiditätslage sowie laufende und
künftig zu erwartende Abflüsse von liquiden Mitteln im Rahmen der
Budgetplanung und des fortlaufenden Controllings.
Um Risiken aus einem künftigen Anstieg des EURIBOR zu mindern,
ist der Konzern Zinsbegrenzungsgeschäfte (Zins-Cap-Kontrakte)
eingegangen. Bei einem Bezugsbetrag von € 5.688 Tsd. liegt der
Vertragliche Zahlungsströme nicht derivativer Finanzinstrumente
Vertragliche Zahlungsströme
In € Tsd.
Barwert
Summe Bis 12 Monate
1-2 Jahre
2-5 Jahre
> 5 Jahre
31.12.2020
Senior-Darlehen
Immobiliendarlehen
Leasingverbindlichkeiten
NCI Put-Verbindlichkeit
45.376
6.180
1.253
1.451
(52.122)
(6.901)
(1.347)
(1.875)
(6.649)
(472)
(678)
-
(6.299)
(467)
(413)
-
(24.712)
(1.371)
(255)
(14.461)
(4.591)
-
-
(1.875)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
1.488
(1.488)
(1.488)
-
-
-
Summe
55.748
(63.733)
(9.287)
(7.180)
(28.214)
(19.052)
31.12.2019
Senior-Darlehen
49.583
6.440
3.199
770
(58.098)
(6.934)
(3.793)
(792)
(6.519)
(159)
(133)
(439)
-
(5.955)
(524)
(1.135)
(331)
-
(18.532)
(1.987)
(2.525)
(22)
(27.092)
Immobiliendarlehen
Nachrangdarlehen
Leasingverbindlichkeiten
NCI Put-Verbindlichkeit
(4.264)
-
-
-
1.332
(1.875)
(1.875)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
2.450
(2.450)
(2.450)
-
-
-
Summe
63.774
(73.942)
(9.700)
(7.945)
(24.942)
(31.356)
68
Lagebericht
Konzernabschluss
34. Verzeichnis der Tochterunternehmen
In den Konzernabschluss werden neben der Muttergesellschaft
zwölf mittelbare und unmittelbare Tochtergesellschaften einbezo-
gen. Die untenstehende Tabelle zeigt den Anteilsbesitz, das Eigen-
kapital zum Abschlussstichtag und das Jahresergebnis des Be-
richtszeitraums der konsolidierten Unternehmen.
35. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen
Mit Wirkung zum 28. Mai 2020 gründete die Konzerngesellschaft
Palas Holding GmbH die neue Auslandstochter Palas (Asia) Ltd. mit
Sitz in Hongkong. Deren erstmalige Einbeziehung in den Konsolidie-
rungskreis erfolgte damit im Berichtszeitraum.
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen des Konzerns be-
trugen im Berichtszeitraum € 2.054 Tsd. (Vorjahr: € 345 Tsd.) und
entfielen mit € 1.976 Tsd. (Vorjahr: € 265 Tsd.) auf Forschungsauf-
wendungen und nicht aktivierungsfähige Entwicklungsaufwendun-
gen sowie mit € 78 Tsd. (Vorjahr: € 80 Tsd.) auf planmäßige Ab-
schreibungen aktivierter Entwicklungsaufwendungen.
Mit Wirkung zum 15. Juli 2020 gründete die Konzerngesellschaft Pa-
las (Asia) Ltd. die neue Auslandstochter Palas Instruments (Shang-
hai) Co. Ltd. mit Sitz in Shanghai, China. Deren erstmalige Einbe-
ziehung in den Konsolidierungskreis erfolgte damit im Berichtszeit-
raum.
Der bestehende rechtliche Anteil an der Palas Holding GmbH be-
trägt 70%. Hinsichtlich des verbleibenden Anteils am Kapital in Höhe
von 30% verweisen wir auf Angabe 38 bezüglich der Anwendung
der Methode des antizipierten Erwerbs.
36. Anteilsbasierte Vergütung
Der Gesamtaufwand für anteilsbasierte Vergütungen setzt sich wie
folgt zusammen.
In € Tsd.
2020
2019
Mit Eintragung im Handelsregister am 10. August 2020 wurde die
IHSE Holding GmbH auf die IHSE AcquiCo GmbH verschmolzen.
Die Verschmelzung erfolgte zum Zweck der Vereinfachung von aus
vergangenen Unternehmenskäufen gewachsenen Gesellschafts-
strukturen mit dem Ziel einer Reduzierung von Komplexitäts- und
Verwaltungskosten.
Mit Ausgleich durch
Eigenkapitalinstrumente
159
83
97
83
Mit Barausgleich
Summe
242
180
Tochterunternehmen
36.1 Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenka-
pitalinstrumente
Unternehmen
Sitz
Anteil am Kapital
Eigenkapital (IFRS)
Jahresergebnis (IFRS)
Palas Holding GmbH
Karlsruhe
100,00%
100,00%
90,00%
25.115
6.263
118
3.281
220
(156)
(140)
6.985
-
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Juni 2019 initiierte
der Konzern ein Aktienoptionsprogramm für seine Mitarbeiter.
Grund für die Einrichtung des Aktienoptionsprogramms ist, dass die
Konzernleitung davon ausgeht, dass dieses einen geeigneten Leis-
tungsanreiz für die Optionsberechtigten im Sinne der Wertsteige-
rung des Konzerns darstellt. Entsprechend den Aktienoptionsbedin-
gungen haben die Inhaber ausübbarer Optionen das Recht, Aktien
zu deren Wert am Tag der Optionsgewährung zu erwerben. Die Op-
tionen unterliegen einer Wartezeit von vier Jahren ab Ausgabe und
verfallen, wenn das Anstellungsverhältnis des Berechtigten mit dem
Konzern endet. Ein Anteil von 1/48 der jeweils zugeteilten Optionen
wird monatlich unverfallbar (Vesting). Die Ausübung der Optionen
ist bedingt durch ein langfristiges Erfolgsziel, welches voraussetzt,
dass die Steigerung des Aktienkurses (inkl. Dividenden) zwischen
Ausgabe und Ausübung der Optionen mindestens 15% beträgt. Der
Ausgleich erfolgt in Form von neuen Aktien an dem Mutterunterneh-
men (Eigenkapitalinstrument) gegen Zahlung des Ausübungsprei-
ses durch den Optionsberechtigten. Der Konzern hat das Recht,
Palas GmbH Partikel- und Lasermeßtechnik
Palas (Asia) Ltd.
Karlsruhe
Hongkong, China
Shanghai, China
Oberteuringen
Oberteuringen
Oberteuringen
Oberteuringen
Cranbury, NJ, USA
Singapur
Palas Instruments (Shanghai) Co. Ltd.
IHSE AcquiCo GmbH
90,00%
110
100,00%
100,00%
100,00%
100,00%
100,00%
100,00%
100,00%
100,00%
101.695
22.887
11.538
1.987
2.722
1.496
25
IHSE Beteiligungs GmbH
IHSE GmbH
-
IHSE Immobilien GmbH
IHSE USA LLC
37
1.379
331
(2)
IHSE GmbH Asia Pacific Pte Ltd
BCM Erste Beteiligungs GmbH
BCM Zweite Beteiligungs GmbH
Frankfurt am Main
Frankfurt am Main
25
(2)
69
Lagebericht
Konzernabschluss
nicht aber die Pflicht, den Optionsberechtigten anstelle der zu lie-
fernden Aktien einen Barausgleich zu leisten.
Für dieDividendenrenditewurde einProzentsatz vonNullangesetzt,
da die Optionsbedingungen einen Anpassungsmechanismus um-
fassen. Dieser sieht eine Reduzierung des Ausübungspreises in
Höhe der über die Laufzeit der Option pro Aktie gezahlten Dividen-
den vor. Eine frühzeitige Ausübung von Optionen wurde bei der Be-
wertung nicht berücksichtigt, da eine solche grundsätzlich nicht vor-
gesehen ist. Die erwartete Volatilität wurde anhand der historischen
Volatilität des Aktienkurses von Vergleichsunternehmen bestimmt.
Insofern beruht die erwartete Volatilität unmittelbar auf einer histori-
schen Volatilität. Bei der Ermittlung des Fair Value der Optionen
wurde als weiteres Ausstattungsmerkmal das Performance-Ziel von
15% Aktienkurssteigerung über die Laufzeit der Optionen berück-
sichtigt, indem im Rahmen des Monte Carlo-Modells, Optionserlöse
auf simulierte Kurse unterhalb des Performance-Ziels eliminiert wur-
den.
Begünstigten und dem Tochterunternehmen aus wichtigem Grund
beendet wird oder der Begünstigte sein Anstellungsverhältnis kün-
digt, ohne dass ein wichtiger Grund vorlag, den die Gruppengesell-
schaft zu vertreten hat. Ein Good Leaver Event wird typischerweise
ausgelöst, wenn zum Beispiel die Anstellungsvereinbarung von dem
Tochterunternehmen ordentlich beendet wird. Betreffend die Höhe
der Einstiegskosten wird deren abgezinster Betrag als Finanzver-
bindlichkeit ausgewiesen (siehe Angabe 28 dieses Anhangs). Be-
treffend den übrigen Anspruch der Begünstigten wird eine Rückstel-
lung erfasst. Diese enthält eine Komponente für die abgeleistete Ar-
beit, deren Veränderung Personalaufwand nach IFRS 2 darstellt, so-
wie eine Komponente für die jährliche Neubewertung der Verpflich-
tung des Konzerns, deren Veränderung im Finanzergebnis erfasst
wird. Die Personalaufwandkomponente wurde zum Begebungszeit-
punkt der Verkaufsoption anhand des Black-Scholes-Modells be-
rechnet. Die verwendeten Parameter sind der folgenden Darstellung
zu entnehmen:
Der Beschluss derHauptversammlung ermächtigt den Vorstand, un-
ter Genehmigung des Aufsichtsrats, im Rahmen eines genehmigten
Kapitals, insgesamt 425.200 Aktienoptionsrechte auszugeben. Die
Entwicklung der ausstehenden Optionen im Berichtszeitraum war
wie folgt:
Ausübungs-
preis in €
Anzahl
77.500
Ausstehende Optionen 01.01.2020
Im Berichtszeitraum…
30,00
gewährte Optionen
12.500
30,43
verwirkte Optionen
-
-
ausgeübte Optionen
-
(2.500)
90.000
-
-
30,00
30,06
-
36.2 Anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich
verfallene Optionen
Es wurde eine anteilsbasierte Vergütungsvereinbarung mit Baraus-
gleich (Cash Settlement) abgeschlossen, die es den Begünstigten
ermöglicht, an Barzahlungen aus einem Exit-Ereignis betreffend de-
ren Verkaufsoptionen auf Anteile von Tochtergesellschaften nach ei-
nem Zeitraum von fünf Jahren zu partizipieren. Die Vereinbarung er-
fordert die Ableistung einer künftigen bestimmten Dienstzeit, wäh-
rend der die Leistungen kontinuierlich zu erbringen sind.
Ausstehende Optionen 31.12.2020
Ausübbare Optionen 31.12.2020
Bewertungsparameter
Fair Value bei Ausgabe
Ausübungspreis
€ 1.875 Tsd.
€ 1.875 Tsd.
5 Jahre
25,0%
* Gewichtete durchschnittliche Ausübungspreise der Optionen
Laufzeit
Sämtliche zum Abschlussstichtag ausstehenden Optionen haben
Ausübungspreise von € 30,00 bis € 32,00. Die gewichtete durch-
schnittliche restliche Vertragslaufzeit beträgt 2,8 Jahre.
Erwartete Volatilität
Erwartete Dividendenrendite
Risikofreier Zinssatz
0,0%
0,0%
20% der Anteile der Begünstigten werden in jährlichen Tranchen er-
dient und in der Folge über einen Zeitraum von fünf Jahren unver-
fallbar (Vesting). Die Vereinbarungen sahen eine anfängliche Sperr-
frist (Cliff) von zwölf Monaten vor. Die Gesellschaft ist im Falle eines
Ausscheidens aus wichtigem Grund (Bad Leaver Event), zur Zah-
lung des niedrigeren Werts der Anschaffungskosten der Stammbe-
teiligung des jeweils Begünstigten und dem Verkehrswert der Anteile
zu Zeitpunkt des relevanten Ereignisses verpflichtet. Während im
Falle eines unverschuldeten Ausscheidens (Good Leaver Event) die
Gesellschaft zur Zahlung hinsichtlichder gevesteten Beteiligung den
Verkehrswert der anteiligen Anteile des jeweils Begünstigten und
hinsichtlich der nicht-gevesteten Beteiligung den anteilig auf die
nicht-gevestete Beteiligung entfallenden Einstiegskosten, verpflich-
tet ist. Ein Bad Leaver Event wird typischerweise ausgelöst, wenn
zum Beispiel die jeweilige Anstellungsvereinbarung zwischen dem
Die Bewertung der Optionen zum Ausgabezeitpunkt erfolgte unter
Verwendung einer Monte Carlo-Simulation. Die zur Optionsbewer-
tung verwendeten Parameter sind der folgenden Darstellung zu ent-
nehmen:
Für dieDividendenrenditewurde einProzentsatz vonNullangesetzt,
da Ausschüttungen der betreffenden Gesellschaft über die Laufzeit
überwiegend unwahrscheinlich sind. Eine frühzeitige Ausübung
wurde bei der Bewertung nicht berücksichtigt, da eine solche eben-
falls überwiegend unwahrscheinlich ist. Die erwartete Volatilität
wurde anhand der historischen Volatilität des Aktienkurses von Ver-
gleichsunternehmen bestimmt. Insofern beruht die erwartete Volati-
lität unmittelbar auf einer historischen Volatilität. Bei der Ermittlung
des Fair Value des Anspruchs wurden keine weiteren wesentlichen
Input-Faktoren berücksichtigt. Es wird auf die Angabe 38 dieses An-
hangs verwiesen.
Bewertungsparameter
Gewichteter durchschnittlicher Aktienkurs
Gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis
Laufzeit der Optionen
€ 30,08
€ 30,06
4 Jahre
Erwartete Volatilität
19,5% - 25,8%
0,0%
Erwartete Dividendenrendite
Risikofreier Zinssatz
0,0%
70
Lagebericht
Konzernabschluss
37. Leasingverhältnisse
Nutzungsrechte
Technische Anlagen und
Maschinen
Der Konzern mietet im Bereich Grundstücke und Gebäude in erster
Linie Büroräume sowie Produktions- und Lagerflächen. Zum Ab-
schlussstichtag bestanden sechs Leasingverträge über Immobilien
mit einer Restlaufzeit von bis zu vier Jahren. Weitere Leasingver-
hältnisse haben Restlaufzeiten von bis zu vier Jahren. Leasingver-
träge können Verlängerungs- und Kündigungsoptionen umfassen.
Die Konditionen werden individuell verhandelt und beinhalten eine
Vielzahl unterschiedlicher Regelungen.
In € Tsd.
Grundstücke und Gebäude
Summe
760
Stand zum 1. Januar 2020
Zugänge von Nutzungsrechten
Abschreibungen auf Nutzungsrechte
Währungsdifferenzen
518
835
(456)
(4)
242
186
(87)
-
1.021
(544)
(4)
Stand zum 31. Dezember 2020
893
341
1.233
Stand zum 1. Januar 2019
-
503
-
103
140
69
-
606
Nutzungsrechte über gemietete Immobilien und Kraftfahrzeuge wer-
den im Sachanlagevermögen ausgewiesen (siehe Angabe 19 die-
ses Anhangs). Die nachfolgende Darstellung zeigt Nutzungsrechte
an Vermögenswerten aus Leasingverhältnissen, die im Anlagever-
mögen ausgewiesen sind.
Erfassung aus erstmaliger Anwendung von IFRS 16
Erwerbe durch Unternehmenszusammenschlüsse
Zugänge
106
247
177
246
Abschreibungen
(268)
518
(70)
242
(338)
760
Stand zum 31. Dezember 2019
71
Lagebericht
Konzernabschluss
38. NCI Put
betreffend die Palas Holding GmbH existieren. Die Verpflichtung aus
der Option wird in der Konzernbilanz zum Teil als Rückstellung und
zum Teil als Finanzverbindlichkeit ausgewiesen.
Die Differenz zwischen diesem Anspruch und den bereits im Rah-
men der NCI Put-Verbindlichkeit und der NCI Put-Rückstellung pas-
sivierten Verpflichtung wird der Rückstellung über einen Finanzie-
rungsaufwand aus Neubewertung zugeführt.
Am 6. Dezember 2018 erwarb die BCM AG 70% der Anteile an der
Palas Holding GmbH wobei die verbleibenden 30% von dem ge-
schäftsführenden Gesellschafter der Palas gehalten werden. Im
Rahmen einer Optionsvereinbarung hat sich die BCM AG gegen-
über dem Mitgesellschafter dazu verpflichtet, dessen 30%-Anteil zu
einem späteren Zeitpunkt zu erwerben. Die Option kann, muss aber
nicht von dem Mitgesellschafter im Laufe des Jahres 2024 ausgeübt
werden, wobei der Ausübungspreis abhängig von dem EBITDA und
den Nettofinanzverbindlichkeiten der Palas in den Jahren 2022 und
2023 ist. Der Kaufpreis für den 30%-Anteil darf nach Wahl der BCM
AG in Form von Aktien der BCM AG oder in bar geleistet werden.
Bezüglich des 30%-Anteils wendet der Konzern die Methode des
antizipierten Erwerbs an. Nach dieser Methode wird der Unterneh-
menserwerb so abgebildet, als ob die Verkaufsoption des Mitgesell-
schafters durch diesen bereits ausgeübt wäre. Dies bedeutet, dass
die der Option zugrunde liegenden Anteile bereits seit dem Zeitpunkt
des Mehrheitserwerbs im Jahr 2018 als erworben gelten und hat zur
Folge, dass im Konzern keine nicht beherrschenden Anteile
NCI Put-Verbindlichkeit | Die Finanzverbindlichkeit bezieht sich auf
den Anteil des durch den Mitgesellschafter im Rahmen des Unter-
nehmenskaufs geleisteten Kaufpreises von € 1.875 Tsd. für die
durch ihn erworbenen Anteile. Zu jedem Abschlussstichtag wird der
abgezinste Barwert dieses Betrages ausgewiesen und die Aufzin-
sung wird in jedem Berichtszeitraum im Periodenergebnis erfasst.
Der nachfolgenden Übersicht sind die Auswirkungen der Anwen-
dung der Methode des antizipierten Erwerbs betreffend den NCI Put
auf das Periodenergebnis sowie auf die Konzernbilanz zu entneh-
men.
NCI Put-Rückstellung | Die Rückstellung bezieht sich auf das Ves-
ting einer anteilsbasierten Vergütungskomponente (siehe Angabe
36.2 dieses Anhangs)sowie auf dieNeubewertung der Verpflichtung
zu jedem Abschlussstichtag. Zum einen steigt die NCI Put-Rückstel-
lung jedes Jahr um die anteilsbasierte Vergütungskomponente von
€ 83 Tsd. an. Darüber hinaus erfolgt zu jedem Abschlussstichtag
eine Neubewertung des potenziellen Anspruchs des Mitgesellschaf-
ters, unter der Prämisse, dass er die Option bereits ausüben dürfte.
Effekte des NCI Put im Konzernabschluss
In € Tsd.
2020
2019
Auswirkungen in der Gesamtergebnisrechnung
Personalaufwand aus anteilsbasierter Vergütung
Finanzierungsaufwand aus Aufzinsung
(83)
(119)
(83)
(109)
(245)
(436)
Finanzierungsaufwand aus Neubewertung
Auswirkung auf das Periodenergebnis
(1.496)
(1.697)
Auswirkungen in der Bilanz
NCI Put-Verbindlichkeit am 1. Januar
Aufzinsung
1.332
119
1.223
109
NCI Put-Verbindlichkeit am 31. Dezember
1.451
1.332
NCI Put-Rückstellung am 1. Januar
327
83
-
83
Personalaufwand aus anteilsbasierter Vergütung
Finanzierungsaufwand aus Neubewertung
NCI Put-Rückstellung am 31. Dezember
1.496
1.905
245
327
72
Lagebericht
Konzernabschluss
39. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Perso-
nen
Mitglieder der Geschäftsführung von Tochterunternehmen haben im
Rahmen der Kapitalerhöhungen im Berichtszeitraum insgesamt
10.625 neu ausgegebene Aktien der Gesellschaft zu einem Ausga-
bepreis von € 32,00 je Aktie erworben. Das Gesamtvolumen beträgt
demnach € 340 Tsd.
Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen
Die Vorstandsmitglieder nehmen Positionen in anderen Unterneh-
men ein, infolge derer sie die Beherrschung oder maßgeblichen Ein-
fluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik dieser Unternehmen ha-
ben. Ein Teil dieser Unternehmen tätigte im Berichtszeitraum Ge-
schäfte mit der BCM-Gruppe.
Als nahestehende Unternehmen und Personen werden Unterneh-
men und Personen verstanden, die in der Lage sind, die BCM-
Gruppe zu beherrschen oder einenmaßgeblichen Einfluss auf deren
Finanz- und Geschäftspolitik auszuüben. Solche Unternehmen und
Personen umfassen Mitglieder des Managements in Schlüsselposi-
tionen innerhalb des Konzerns sowie Unternehmen, die von Mitglie-
dern des Managements in Schlüsselpositionen beherrscht werden
oder unter deren maßgeblichem Einfluss stehen.
Im Rahmen der vollständigen Rückführung der Aktienleihe I wurden
von der BCM AG im Berichtszeitraum 17.153 Aktien der Gesell-
schaft an Mitglieder des Vorstands zurückübertragen. Darüber hin-
aus haben Mitglieder des Vorstands im Februar 2020 65.234 Aktien
der Gesellschaft im Rahmen der Aktienleihe II an die Gesellschaft
auf Grundlage eines unentgeltlichen Wertpapierdarlehens übertra-
gen. Im Nachgang zum Börsengang der Gesellschaft wurden auch
diese Aktien aus der Aktienleihe II vollständig an die Vorstandsmit-
glieder zurückübertragen. Zum Abschlussstichtag hielt die Gesell-
schaft somit keine eigenen Aktien mehr in Leihe. Aufgrund der Aus-
gestaltung der rechtlichen Funktion der Aktienleihen wird das Volu-
men der Geschäftsvorfälle mit einem Wert von Null ausgewiesen.
Es wird auf Angabe 25.1 dieses Anhangs verwiesen.
Die Brockhaus Private Equity GmbH, mit Sitz in Frankfurt, verfügt
zum Abschlussstichtag über 2,4% der Stimmrechte der Gesellschaft
und wird von Vorstandsmitgliedern der BCM AG beherrscht. Mit der
Brockhaus Private Equity GmbH bestand im Berichtszeitraum eine
Leistungsbeziehung aus der Weiterbelastung von Kosten, welche
von der Brockhaus Private Equity GmbH für die BCM AG verauslagt
wurden und Aufwand der BCM AG darstellen. Ferner bestand im
Berichtszeitraum eine Leistungsbeziehung aus einem Untermietver-
trag.
Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen
Bezogen auf den Konzern umfassen die Mitglieder des Manage-
ments in Schlüsselpositionen die Mitglieder des Vorstands und des
Aufsichtsrates der BCM AG sowie die Geschäftsführer der Mutter-
gesellschaften der Teilkonzerne (IHSE AcquiCo GmbH und Palas
Holding GmbH).
Die Falkenstein Heritage GmbH, mit Sitz in Wetzlar, verfügt zum Ab-
schlussstichtag über 19,3% der Stimmrechte an der Gesellschaft
und wird von einem Vorstandsmitglied der BCM AG beherrscht.
Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Rahmen der Kapitalerhöhun-
gen im Berichtszeitraum insgesamt 4.063 neu ausgegebene Aktien
der Gesellschaft zu einem Ausgabepreis von € 32,00 je Aktie erwor-
ben. Das Gesamtvolumen beträgt demnach € 130 Tsd.
Ein Mitglied des Aufsichtsrats hat den Konzern als Industrieexperte
in der Software-/ IT-Branche im Rahmen von Due Diligence-Prüfun-
gen betreffend die Evaluierung potenzieller Unternehmenskäufe be-
raten.
Die Falkenstein Heritage GmbH und die Brockhaus Private Equity
GmbH sind Parteien der Aktienleihe I und haben im Rahmen derer
vollständigen Rückführungen im Berichtszeitraum insgesamt
385.932 Aktien der Gesellschaft erhalten. Aufgrund der Ausgestal-
tung der rechtlichen Funktion der Aktienleihe wird das Volumen der
Geschäftsvorfälle mit einem Wert von Null ausgewiesen. Es wird auf
Angabe 25.1 dieses Anhangs verwiesen.
Mitglieder des Vorstands haben im Rahmen der Kapitalerhöhungen
im Berichtszeitraum insgesamt 83.046 neu ausgegebene Aktien der
Gesellschaft zu einem Ausgabepreis von € 32,00 je Aktie erworben.
Das Gesamtvolumen beträgt demnach € 2.657 Tsd.
Wert der Geschäftsvorfälle
2020
Ausstehende Salden
31.12.2020
In € Tsd.
2019
31.12.2019
Management in Schlüsselpositionen
Ausgabe von Anteilen
Due Diligence-Beratung
3.127
38
5.224
-
-
-
-
-
Sonstige Nahestehende
Untermiete
106
114
1
-
3
-
-
-
-
Weiterbelastung von Kosten
Erwerb von Tochterunternehmen
3
-
97.233
73
Lagebericht
Konzernabschluss
40. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag
42. Mitarbeiter
Mitglied des Aufsichtsrats: Herr Andreas Peiker, Unternehmer,
Königstein im Taunus
Nach dem Abschlussstichtag sind keine Ereignisse von besonderer
Bedeutung eingetreten.
Die nachfolgende Übersicht zeigt die durchschnittliche Mitarbeiter-
anzahl des Konzerns:
Mitglied des Aufsichtsrats: Herr Martin Bestmann, Geschäfts-
führer einer Beratungsgesellschaft, Neunkirchen am Brand
(seit 26. Februar 2020)
Durchschnittliche Anzahl
2020
2019
41. Honorar des Abschlussprüfers
Das Honorar des Abschlussprüfers zeigt die als Aufwand erfassten
Honorare der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die an
die Brockhaus Capital Management AG sowie an die konsolidierten
Tochterunternehmen erbrachten Leistungen. Dieses setzt sich wie
folgt zusammen:
Mitglied des Aufsichtsrats: Herr Dr. Cornelius Liedtke, Unter-
nehmer und Investor, Hamburg (seit 14. September 2020)
Vollzeit
146
48
68
25
Teilzeit
Sonstige
17
8
Ein sechstes Mitglied des Aufsichtsrats wurde im Berichtszeitraum
nicht bestellt, sodass ein Aufsichtsratsmandat zum Abschlussstich-
tag frei ist.
Mitarbeiter gesamt
211
101
In € Tsd.
2020
2019
Die Anzahl der Mitarbeiter zum Abschlussstichtag setzte sich wie
folgt zusammen:
44. Gesamtbezüge der Organmitglieder
Abschlussprüfung
Andere Bestätigungsleistungen
Sonstige Leistungen
Summe
362
428
21
241
7
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält eine jährliche feste Vergü-
tung von € 60 Tsd., der stellvertretende Vorsitzende von € 45 Tsd.
und die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten jeweils eine
jährliche feste Vergütung von € 30 Tsd. Die Mitglieder des Aufsichts-
rats erhalten daneben den Ersatz ihrer Auslagen sowie der ggfs. auf
ihre Vergütung zu entrichtenden Umsatzsteuer. Im Berichtszeitraum
betrug die Vergütung des Aufsichtsrats € 161 Tsd. (Vorjahr:
€ 120 Tsd.).
28
Anzahl
31.12.2020
31.12.2019
811
276
Vollzeit
158
52
137
47
Teilzeit
Sonstige
21
17
Die Abschlussprüfungsleistungen betreffen im Geschäftsjahr 2020
die Prüfung des Konzernabschlusses und der Jahresabschlüsse so-
wie alle für die Abschlussprüfungen erforderliche Leistungen sowie
die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen. Die anderen
Bestätigungsleistungen beinhalten im Geschäftsjahr 2020 die Ertei-
lung von Comfort Lettern, darauf vorbereitende Tätigkeiten, die Prü-
fung von Pro-Forma-Finanzinformationen sowie die Erteilung von
Bescheinigungen. Die sonstigen Leistungen betreffen im Geschäfts-
jahr 2020 Übersetzungsleistungen. Die nicht auf die Prüfung des
Konzernabschlusses bzw. der Jahresabschlüsse entfallenden Ho-
norare stehen im Wesentlichem im Zusammenhang mit dem im Ge-
schäftsjahr erfolgten Börsengang.
Mitarbeiter gesamt
231
201
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstandes betrug im Berichtszeit-
43. Organe der Gesellschaft
raum € 2.277 Tsd. (Vorjahr € 883 Tsd.).
Der Vorstand der BCM AG setzt sich wie folgt zusammen:
45. Ergebnisverwendung
Vorstandsvorsitzender (CEO): Herr Marco Brockhaus, Königs-
tein im Taunus
Der Verlustvortrag des Vorjahres der BCM AG wird zusammen mit
dem Jahresfehlbetrag des Berichtszeitraums auf neue Rechnung
vorgetragen. Zum 31. Dezember 2020 weist die Muttergesellschaft
einen Bilanzverlust nach HGB von € 22.998 Tsd. aus.
Mitglied des Vorstands (COO/ Legal Counsel): Herr Dr. Marcel
Wilhelm, Kronberg im Taunus
Der Aufsichtsrat der BCM AG besteht laut Satzung aus sechs Mit-
gliedern, soweit sich nicht aus zwingenden gesetzlichen Vorschrif-
ten etwas anderes ergibt und setzte sich im Berichtszeitraum aus
den folgenden fünf Mitgliedern zusammen:
Frankfurt am Main, den 30. März 2021
Brockhaus Capital Management AG
Der Vorstand
Vorsitzender: Herr Dr. Othmar Belker, Geschäftsführer der
Murnauer Markenvertrieb GmbH, Kleinwallstadt
Stellvertretender Vorsitzender: Herr Michael Schuster, selbst-
ständiger Rechtsanwalt, Königstein im Taunus
Marco Brockhaus
Dr. Marcel Wilhelm
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