Talanx Konzerngeschäftsbericht 2020
Inhalt
1
ab Seite
Brief an die Aktionäre2
Vorstand4 Aufsichtsrat7
Aufsichtsratsausschüsse8
Bericht des Aufsichtsrats9 Die Talanx Aktie 14
2
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Zusammengefasster Lagebericht
Grundlagen des Konzerns18
Wirtschaftsbericht28
Weitere Berichte und Erklärungen62
3
ab SEITE
Konzernabschluss
Konzernbilanz134
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung136
Konzern-Gesamtergebnisrechnung137 Aufstellung der Veränderung des Konzern-Eigenkapitals138
Konzern-Kapitalflussrechnung140
Konzernanhang141 ab Seite
Bestätigungsvermerk des
unabhängigen Abschlussprüfers245
Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers
zur nichtfinanziellen Berichterstattung250
Versicherung der gesetzlichen Vertreter252
4
ab SEITE
Weitere Informationen
Glossar und Kennzahlendefinitionen256
Kontakt261
Finanzkalender261
Die XHTML-Datei dieses Geschäftsberichts zum Einreichen beim Bundesanzeiger wurde für die Bildschirmdarstellung optimiert.
Leitlinien zu alternativen Performance-Kennzahlen – Informationen zu der Berechnung und Definition einzelner Leistungskennzahlen – finden sich auf https://www.talanx.com/investor-relations/ueberblick/midterm-targets/definitions_apm
Zusammengefasster Lagebericht
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Grundlagen des Konzerns
Der Talanx Konzern18
Strategie22
Unternehmenssteuerung24
Forschung und Entwicklung27
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Wirtschaftsbericht
Märkte und wirtschaftliche Rahmenbedingungen28
Geschäftsentwicklung30
Vermögens- und Finanzlage43
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage61
ab SEITE
Weitere Berichte und Erklärungen
Nichtfinanzielle Konzernerklärung62
Corporate Governance84
Nachtragsbericht107
Risikobericht108
Prognose- und Chancenbericht125
Grundlagen des Konzerns
Unser Unternehmen entwickelt sein Geschäft aus einer ausgeprägten unternehmerischen Kultur heraus und mit klaren dezentralen Verantwortlichkeiten weltweit.
Der Talanx Konzern
Geschäftsmodell
Der Talanx Konzern ist ein Mehrmarkenanbieter in der Versicherungs- und der Finanzdienstleistungsbranche. Er beschäftigte zum Jahresende 2020 weltweit rund 23.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wird durch die börsennotierte Finanz- und Management-Holding Talanx AG mit Sitz in Hannover geführt. Mehrheitseigentümer der Talanx AG ist mit 79 % der HDI V. a. G., ein seit über 110 Jahren bestehender Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Inklusive Mitarbeiteraktien befinden sich unverändert zum Vorjahr 21 % der Aktien im Streubesitz.
Die Konzerngesellschaften betreiben die in der Versicherungsberichterstattungs-Verordnung (BerVersV) genannten Versicherungszweige teils im selbst abgeschlossenen und teils im Rückversicherungsgeschäft mit unterschiedlichen Schwerpunkten (vgl. Abbildung).
Im Konzern betriebene Versicherungszweige | ||||||||
Talanx Konzern | ||||||||
Leben | Unfall | Haftpflicht | kraftfahrt | Luftfahrt 1 | ||||
RechtsSchutz | Feuer | einbruchdiebstahl (ED) und Raub | Leitungswasser (LW) | Glas | ||||
Sturm | verbundene Hausrat |
verbundene Wohngebäude |
Hagel | Tier | ||||
Technik | Einheit | Transport | Kredit und Kaution 2 | Zusätzliche Gefahren 3 | ||||
Betriebsunterbrechung | Beistandsleistung | Luft- und Raumfahrzeug-Haftpflicht | Sonstige Sach | Sonstige Schaden | ||||
1
Einschl. Raumfahrt
2 Nur Rückversicherung 3 Zur Feuer- bzw. Feuer-Betriebsunterbrechungs-Versicherung (Extended Coverage-[EC-]Versicherung) |
Die Talanx ist weltweit mit eigenen Gesellschaften oder Niederlassungen vertreten und unterhält Geschäftsbeziehungen mit Erst- und Rückversicherungskunden in insgesamt mehr als 150 Ländern. Im Privat- und Firmenkundengeschäft ist sie auf
Die Geschäftsbereiche des Konzerns führen ihre Kernprozesse eigenverantwortlich. In der international ausgerichteten Industrieversicherung und in den Rückversicherungssegmenten sind dies im Besonderen die Produktentwicklung, der Vertrieb und das Underwriting inklusive der Fachaufsicht. In den Segmenten der Privat- und Firmenversicherung sind es die Bereiche Produktentwicklung, Tarifierung und Vertrieb sowie Produktmanagement und -marketing. Das Segment Konzernfunktionen ist zuständig für die Bereiche Vermögensverwaltung, Unternehmensentwicklung, Risikomanagement, Personal, weitere Dienstleistungen sowie für die konzerninterne Rückversicherung der Erstversicherungssegmente.
Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen
Versicherungsunternehmen (Erst- und Rückversicherung), Banken und Kapitalverwaltungsgesellschaften unterliegen weltweit einer umfassenden Rechts- und Finanzaufsicht durch Aufsichtsbehörden. In der Bundesrepublik Deutschland obliegt diese Aufgabe der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Hinzu kommen umfassende rechtliche Vorgaben für die Geschäftstätigkeit. In den vergangenen Jahren haben sich die regulatorischen Rahmenbedingungen weiter verschärft, was zu einer zunehmenden Komplexität geführt hat. Dieser Trend setzte sich 2020 fort.
Umfangreiche Vorgaben der in Deutschland am 23. Februar 2018 in deutsches Recht übersetzten Richtlinie über den Versicherungsvertrieb (IDD) wurden im Konzern umgesetzt. Die IDD zielt auf den Schutz der Verbraucherinteressen bei der Produktentwicklung und beim Vertrieb von Versicherungsprodukten und formuliert Vorgaben für die Produktüberwachung und die Governance von Versicherungsprodukten. Diese Themen unterliegen einem Monitoring im Konzern und werden bedarfsweise an geänderte Vorgaben angepasst.
Am 25. Januar 2017 veröffentlichte die BaFin das Rundschreiben 2/2017 (VA) zur behördlichen Auslegung der Mindestanforderungen an die Geschäftsorganisation von Versicherungsunternehmen (MaGo). Darin werden aus Sicht der Aufsichtsbehörde übergreifende Aspekte zur Geschäftsorganisation sowie zentrale Begriffe wie „Proportionalität“ oder „Verwaltungs-, Management- oder Aufsichtsorgan“ erläutert. Ungeachtet der fehlenden unmittelbaren Rechtsbindung dieses Schreibens wird auch die MaGo bei der Ausgestaltung der Geschäftsorganisation der Gruppe berücksichtigt, insbesondere in den Bereichen allgemeine Governance, Schlüsselfunktionen, Risikomanagement-System, Eigenmittelanforderungen, internes Kontrollsystem, Ausgliederungen und Notfallmanagement.
Mit Inkrafttreten des novellierten Geldwäschegesetzes in Deutschland zum 10. Januar 2020 sind nunmehr auch Finanzunternehmen, die Beteiligungen im Finanzinstituts- oder Versicherungssektor halten, geldwäscheverpflichtet. Der HDI V. a. G. als Mutterunternehmen hat darüber hinaus gruppenweite Pflichten für die geldwäscheverpflichteten Gesellschaften zu erfüllen. Zur Umsetzung der Vorgaben wurde im Compliance-Bereich eine gruppenweit zuständige Funktion gebildet, die über einheitliche Präventionsmaßnahmen und -vorgaben sicherstellt, dass die verpflichteten Gruppenunternehmen in Deutschland, der Europäischen Union sowie in Drittstaaten nicht zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung missbraucht werden. Hierzu wurden u. a. ein Gruppen-Geldwäschebeauftragter für den HDI V. a. G. sowie ein Geldwäschebeauftragter für die Talanx AG, jeweils mit zwei Stellvertretern, bestellt sowie eine neue Gruppen-Geldwäscherichtlinie beschlossen. Die Umsetzung der entsprechenden Vorgaben ist erstmals Prüfungsgegenstand für die Abschlüsse zum 31. Dezember 2020.
In den letzten Jahren hat die Digitalisierung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Damit einher geht ein Übergang zu digitalen, datenbasierten Geschäftsmodellen; sich hieraus ergebende rechtliche Fragen und Herausforderungen mit dem Fokus auf die IT-Sicherheit spielen auch bei den Unternehmen des Talanx Konzerns eine immer wichtigere Rolle. Mit dem Rundschreiben 10/2018 zu den Versicherungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT (VAIT) hat die BaFin Hinweise zur Auslegung der Vorschriften über die Geschäftsorganisation im Versicherungsaufsichtsgesetz gegeben, soweit sie sich auf die technisch-organisatorische Ausstattung der Unternehmen beziehen. Gleiches gilt hinsichtlich des Rundschreibens 11/2019 zu den Kapitalverwaltungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT (KAIT). Diese Rundschreiben werden laufend angepasst und erweitert. Ferner hat die Behörde Orientierungshilfen zu Auslagerungen an Cloud-Anbieter veröffentlicht. Weiterhin gab es in diesem Jahr auf Ebene der EU und in Deutschland regulatorische Initiativen für Entwicklung, Einsatz und Nutzung von künstlicher Intelligenz, die auch die Versicherungswirtschaft betreffen und deren Entwicklung und konkrete Auswirkung auf den Talanx Konzern beobachtet wird.
Im Talanx Konzern verarbeiten wir u. a. für die Antrags-, Vertrags- und Leistungsabwicklung umfangreich personenbezogene Daten. Zur Gewährleistung der datenschutzrechtlichen Anforderungen, wie der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und des Bundesdatenschutzgesetzes, ist das Datenschutzmanagement-System auf die Beratung und Kontrolle der Vorgaben ausgerichtet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für einen sorgsamen Umgang mit den Daten sensibilisiert (Schulungen) und werden auf die Einhaltung der Datenschutzanforderungen schriftlich verpflichtet. Für prozessunabhängige Datenschutzanforderungen, wie z. B. Beauftragung von Dienstleistern, sind zentrale Verfahren zu beachten. Gleiches gilt für die Datenschutzrechte der Kunden, Aktionäre und Beschäftigten.
Die Einhaltung geltenden Rechts ist für die Gesellschaften des Talanx Konzerns Voraussetzung für eine dauerhaft erfolgreiche Geschäftstätigkeit. Der Konzern widmet der Anpassung des Geschäfts und seiner Produkte an die gesetzlichen sowie aufsichts- und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen große Aufmerksamkeit. Die hierfür installierten Mechanismen gewährleisten, dass künftige Rechtsentwicklungen und ihre Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit frühzeitig identifiziert und bewertet werden, damit wir die erforderlichen Anpassungen rechtzeitig vornehmen können.
Als Wertpapieremittenten unterliegen die Talanx AG sowie weitere Konzerngesellschaften der Kapitalmarktaufsicht – unter anderem in Deutschland, Polen und Luxemburg.
Konzernstruktur
Der Konzern teilt die geschäftlichen Aktivitäten in „Versicherung“ – mit sechs berichtspflichtigen Segmenten – und in „Konzernfunktionen“ als siebtes Segment auf.
In der Erstversicherung agieren wir mit den drei Geschäftsbereichen Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland – mit den Segmenten Schaden/Unfallversicherung und Lebensversicherung – sowie Privat- und Firmenversicherung International . Für jeden Geschäftsbereich zeichnet ein Vorstandsmitglied verantwortlich.
Die Industrieversicherung ist weltweit präsent. Sie ist weitgehend unabhängig von Drittgesellschaften und kann internationale Konsortien führen. Seit Januar 2019 bietet der Spezial-Versicherer HDI Global Specialty SE als gemeinsame Beteiligung der HDI Global SE und der Hannover Rück SE maßgeschneiderte Versicherungslösungen für Industrieunternehmen, Konzerne und kleine und mittlere Unternehmen. Die HDI Reinsurance (Ireland) SE wurde aufgrund des konzerninternen Verkaufs von der Talanx AG an die HDI Global SE im Jahr 2019 beim Geschäftsbereich Industrieversicherung angesiedelt, zuvor wurde sie im Segment Konzernfunktionen ausgewiesen. Das konzernintern gezeichnete Geschäft der HDI Reinsurance (Ireland) SE wird im Rahmen der Segmentverteilung teilweise den geschäftsabgebenden Segmenten wieder zugerechnet. Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland bündelt die Gesellschaften mit Versicherungsangeboten für inländische Privatkunden und kleine und mittlere Unternehmen. Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International fokussiert die strategischen Kernmärkte Lateinamerika sowie Mittel- und Osteuropa (inklusive der Türkei).
Zum Geschäftsbereich Rückversicherung gehören die Segmente Schaden- und Personen-Rückversicherung; sie werden durch die Hannover Rück SE getragen. Die Zielmärkte der Schaden-Rückversicherung sind Kontinentaleuropa und Nordamerika; sie betreibt außerdem diverse Sparten der globalen Rückversicherung und das Spezialgeschäft weltweit. Die Personen-Rückversicherung gliedert sich in Financial Solutions sowie Risk Solutions mit den Zweigen Longevity Solutions, Mortality und Morbidity.
Zum Segment Konzernfunktionen zählen wir die Talanx AG, die vorwiegend strategische Aufgaben wahrnimmt. Seit Januar 2019 besitzt sie eine Rückversicherungslizenz und betreibt auch operatives Geschäft. Zum Segment gehören außerdem die internen Dienstleistungsgesellschaften sowie der Rückversicherungsmakler Talanx Reinsurance Broker GmbH. Die Ampega Asset Management GmbH, die Ampega Investment GmbH und die Ampega Real Estate GmbH betreuen vor allem die Kapitalanlagen des Konzerns und bieten u. a. Dienstleistungen im Bereich Finanzen an.
Konzernstruktur | ||||||||||
Talanx AG | ||||||||||
Geschäftsbereich Industrieversicherung |
Geschäftsbereich Privat- und Firmen-versicherung Deutschland |
Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International |
Geschäftsbereich Rückversicherung |
Konzernfunktionen
|
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Industrial Lines Division |
Retail Germany Division |
Retail International Division |
Reinsurance Division |
Corporate Operations |
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Schaden/ Unfall- versicherung |
Lebensversicherung |
Schaden- Rückversicherung |
Personen-
Rückversicherung |
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Property/ Casualty Insurance |
Life Insurance |
Property/ Casualty Reinsurance |
Life/Health Reinsurance | |||||||
HDI Global SE | HDI Deutschland AG | HDI International AG | Hannover Rück SE |
Ampega Asset Management GmbH |
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HDI Global Specialty SE |
HDI Versicherung AG |
HDI Seguros S. A. (Argentina) |
E+S Rückversicherung AG | Ampega Investment GmbH | ||||||
HDI Versicherung AG (Austria) | Lifestyle Protection AG |
HDI Seguros S. A. (Brazil) |
Hannover ReTakaful B. S.
C. (c) (Bahrain) |
Ampega Real Estate GmbH | ||||||
HDI Global Seguros S. A.(Brazil) |
neue leben Unfallversicherung AG |
HDI Seguros S. A. (Chile) |
Hannover Re (Bermuda) Ltd. |
HDI Service AG | ||||||
HDI Global Seguros S. A.
(Mexico) |
PB Versicherung AG |
HDI Seguros S. A. (Colombia) |
Hannover Reinsurance Africa Limited |
HDI Systeme AG | ||||||
HDI Global Insurance Limited Liability Company (Russia) |
TARGO Versicherung AG |
HDI Seguros de Vida S. A.(Colombia) |
Hannover Life Re of Australasia Ltd. |
Talanx Reinsurance Broker GmbH | ||||||
HDI Global SA Ltd. (South Africa) |
HDI Lebensversicherung AG |
HDI Seguros S. A. de C. V. (Mexico) |
Hannover Life Reassurance Bermuda Ltd. |
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HDI Global Insurance Company (USA) |
HDI Pensionskasse AG |
HDI Seguros S. A. (Uruguay) |
Hannover Re (Ireland) DAC |
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HDI Global Network AG |
Lifestyle Protection Lebensversicherung AG |
TUiR WARTA S. A. (Poland) |
Hannover Life Reassurance Africa Limited |
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HDI Reinsurance (Ireland) SE |
neue leben Lebensversicherung AG |
TU na Życie WARTA S. A.(Poland) |
Hannover Life Reassurance Company of America |
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PB Lebens- versicherung AG |
TU na Życie Europa S. A.(Poland) | |||||||||
PB Pensionsfonds AG |
TU Europa S. A. (Poland) |
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HDI Pensionsmanagement AG |
OOO Strakhovaya Kompaniya „CiV Life“ (Russia) | |||||||||
TARGO Lebens- versicherung AG |
HDI Assicurazioni S. p. A. (Italy) |
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Magyar Posta Biztosító Zrt. (Hungary) | ||||||||||
Magyar Posta Életbiztosító Zrt. (Hungary) | ||||||||||
HDI Sigorta A. Ş. (Turkey) |
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Nur die wesentlichen Beteiligungen
Main participations only Stand/As at: 31.12.2020 |
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Strategie
Der Talanx Konzern ist weltweit im Erst- und Rückversicherungsgeschäft aktiv sowohl in der Schaden/Unfall- als auch in der Lebensversicherung. In den mehr als 100 Jahren unseres Bestehens haben wir uns vom reinen Haftpflichtversicherer der Industrie zum weltweit agierenden Versicherungskonzern entwickelt – mit Fokus auf das Industrie-, Firmen- und Privat- sowie Rückversicherungsgeschäft. Dabei setzen wir auf die enge Zusammenarbeit zwischen uns und unseren zum Teil langjährigen Industriepartnern und Privatkunden, um deren Bedürfnisse optimal zu bedienen. Im Talanx Konzern verbessern wir das Zusammenspiel von Erst- und Rückversicherung als integralen Bestandteil unseres Geschäftsmodells mit dem Ziel, das Chancen-Risiko-Profil stetig zu verbessern und die Kapitaleffizienz zu erhöhen. Die Zusammensetzung des Konzernportfolios stellt zudem sicher, dass wir in allen Marktphasen über ausreichende unabhängige Risikokapazitäten verfügen, um unsere Kunden langfristig und verlässlich zu begleiten und erfolgversprechende Märkte konsequent zu erschließen. Durch diese Diversifikation stärken wir unsere Unabhängigkeit bzw. minimieren unsere Risikoanfälligkeit und steigern nachhaltig den Erfolg des Konzerns für Kunden, Investoren und Mitarbeiter.
An der Spitze des Konzerns steht die Talanx AG als Finanz- und Management-Holding. Sie stellt sicher, dass das oberste Ziel erreicht wird: nachhaltiges, profitables Wachstum und damit langfristige Wertsteigerung. Dies ist auch die Vorgabe für alle Geschäftsbereichsstrategien, die aus der Konzernstrategie abgeleitet werden. Das Organisationsprinzip des Talanx Konzerns zentralisiert die Konzernsteuerungsfunktionen und Konzernservicefunktionen, während die Ergebnisverantwortung dezentral bei den Geschäftsbereichen liegt. Insbesondere auf dieser Organisationsstruktur, die den einzelnen Geschäftsbereichen ein hohes Maß an unternehmerischer Freiheit und Ergebnisverantwortung zugesteht, beruht der Erfolg des Konzerns. Auf diese Weise können die einzelnen Geschäftsbereiche ihre Wachstums- und Ertragschancen optimal wahrnehmen.
Während die Marke Talanx auf den Kapitalmarkt ausgerichtet ist, finden in den operativen Geschäftsbereichen die hohe internationale und nationale Produktexpertise, vorausschauende Zeichnungspolitik und Vertriebskraft ihren Niederschlag in einer Mehrmarkenstrategie. Damit stellen wir uns optimal auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Kundengruppen, Regionen und Kooperationspartner ein. So können auch neue Gesellschaften und/oder Geschäftsbereiche effizient in den Konzern integriert werden. Zudem schafft diese Struktur eine gute Basis für Kooperationsfähigkeit, die insbesondere auf unterschiedlichste Partner und Geschäftsmodelle ausgerichtet werden kann.
Die Strategie des Konzerns ist darauf ausgerichtet, durch den gezielten Ausbau von Stärken („Strengthen“) und das fokussierte Angehen von Entwicklungsbereichen („Develop“) unsere ambitionierten und klar definierten Wachstums- und Profitabilitätsziele zu erreichen. Für den Gesamtkonzern streben wir eine Eigenkapitalrendite nach IFRS von mindestens 800 Basispunkten über dem risikofreien Zins an, um eine nachhaltige Wertschaffung sicherzustellen. Den Gewinn pro Aktie (Earnings per Share, EPS) wollen wir bis 2022 pro Jahr um durchschnittlich mindestens 5 % steigern, getragen von fokussierten Geschäftsbereichsstrategien und einer Reihe strategischer Wachstumsinitiativen. Aus dem Konzerngewinn nach IFRS wollen wir zudem weiterhin mindestens 35 bis 45 % an unsere Aktionäre ausschütten, wobei die Dividende in ihrer absoluten Höhe dabei zukünftig jeweils mindestens auf dem Niveau des Vorjahres liegen soll. Als strategische Nebenbedingungen haben wir uns dabei insbesondere ein begrenztes Marktrisiko (≤ 50 %) und eine hohe regulatorische Solvenzquote (150 – 200 %) zum Ziel gesetzt.
Stärken und damit die Basis unseres Erfolgs sind die ausgeprägte unternehmerische Kultur im Konzern mit klaren dezentralen Verantwortlichkeiten weltweit, der Fokus auf das B2B-Geschäft, aus dem über 80 % unserer Prämien stammen, sowie die starke regionale Diversifikation im Geschäfts- und Produktmix. Den Anteil des im Ausland generierten Geschäfts wollen wir dabei mittelfristig noch weiter ausbauen auf bis zu zwei Drittel der gesamten Erstversicherungsprämie. Bereits heute machen diese Stärken unseren Konzern „traditionally different“!
Zu den Bereichen, die wir konsequent weiterentwickeln, gehört die Optimierung des Kapitalmanagements, um die finanzielle Flexibilität innerhalb des Konzerns zu maximieren, jederzeit eine solide Kapitalausstattung zu gewährleisten und langfristig die Dividendenstabilität sicherzustellen. Kapital zum Ausbau des Geschäfts wird konsequent nur dort eingesetzt, wo die Strategie- und Profitabilitätskriterien erfüllt sind, und Geschäftsentscheidungen werden derart gesteuert, dass Kapital und Liquidität, wenn immer möglich, auf die Holding übertragen werden. Hierzu werden sowohl die Konzern-Kapitalstruktur als auch die lokalen Kapitalausstattungen unserer Tochtergesellschaften laufend optimiert. Darüber hinaus bündeln wir den Rückversicherungsbedarf der Erstversicherung konzernintern auf Holdingebene, um gruppenweit Kapital und Diversifizierungseffekte besser zu nutzen.
Ein weiteres strategisches Entwicklungsthema ist die digitale Transformation, eine der Kernaufgaben für die kommenden Jahre, die im Konzern explizit von den einzelnen Geschäftsbereichen getrieben wird. Damit folgen wir dem Ansatz des „traditionally different“ und tragen gleichzeitig unterschiedlichen lokalen Regulierungen und digitalen Kundenverhaltensmustern Rechnung. Einen Schwerpunkt bei der digitalen Transformation bildet die Weiterentwicklung der IT- und Systemlandschaft als Basis für Automatisierung und Prozessdigitalisierung („get ready“). Daneben stehen die inhaltlichen Fokusthemen Data Analytics mit den Ausprägungen Künstliche Intelligenz und Verhaltensökonomie bzw. Behavioral Economics („get skills“) sowie Ökosysteme/Partnerschaften („get bundled“). Aufgrund ihrer gruppenweiten Relevanz werden diese Fokusthemen aus der Holding heraus gezielt unterstützt.
Die Strategien der einzelnen Geschäftsbereiche wurden geschärft und fokussiert. Der Geschäftsbereich Industrieversicherung fokussiert sich auf die konsequente Sanierung des Geschäfts mit Feuerversicherung, auf Wachstum im Ausland sowie im Bereich der Spezialversicherung. Wachstumspotenzial in Auslandsmärkten sehen wir für das Industriegeschäft insbesondere in Nordamerika, Europa sowie ausgewählten Schwellenländern. Die HDI Global Specialty SE ist 2019 als gemeinsame Beteiligung der HDI Global SE und der Hannover Rück SE gestartet. Aus der Kombination der Underwriting-Expertise der Inter Hannover mit dem weltweiten Vertriebs- und Schadenregulierungs-Netzwerk der HDI Global erwarten wir erhebliche Wachstumssynergien.
Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland führt sein strategisches Programm „KuRS“ konsequent fort und strebt darüber hinaus weiteres Wachstum im Geschäft mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) an. Im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International wollen wir das starke Wachstum fortsetzen und dabei die Diversifizierung weiter vorantreiben. Ziel ist es, in unseren fünf definierten Kernmärkten in Lateinamerika und Mittel- und Osteuropa jeweils eine führende Stellung einzunehmen, d. h. einer der Top-5-Anbieter zu sein. Hierzu soll profitables organisches und anorganisches Wachstum beitragen. Der Geschäftsbereich Rückversicherung konzentriert sich darauf, vorhandene Stärken insbesondere hinsichtlich Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität weiter auszubauen. Hierbei spielen insbesondere die konsequente Nutzung von Diversifikationsvorteilen sowie der weitere Ausbau gesamtheitlicher, innovativer Rückversicherungsangebote eine wichtige Rolle. Als langfristiger Mehrheitsaktionär der Hannover Rück SE verfolgen wir zudem das Ziel, die Stellung des Unternehmens als Global Player abzusichern und selektiv auszubauen.
Die Strategie des Konzerns wird flankiert durch unseren fokussierten Nachhaltigkeitsansatz. Dieser basiert auf der gezielten Umsetzung von ESG-spezifischen Aspekten in der Kapitalanlage, der Versicherungstechnik, in unseren Betriebsstätten sowie im Rahmen unseres sozialen Engagements.
Unsere Strategie für das Personalmanagement wird im Abschnitt „Nichtfinanzielle Konzernerklärung“, Seite 62 ff., beschrieben, das Risikomanagement im Abschnitt „Risikobericht“, Seite 108 ff. Diese beiden Aspekte werden daher hier nicht weiter ausgeführt.
Unternehmenssteuerung
Die Konzernstrategie ist auf eine langfristige Wertsteigerung im Sinne der Stakeholder des Konzerns (insbesondere Investoren, Kunden und Mitarbeiter) ausgerichtet. In Verbindung damit fokussieren wir uns auf die Kriterien Kontinuität, Finanzkraft und Profitabilität. Dabei berücksichtigen wir die regulatorischen Anforderungen an die Versicherungsunternehmen und auch die Erwartungen der Ratingagenturen. Die vier Eckpfeiler unseres Zielsystems sind:
- starke Finanzkraft
- nachhaltiges Wachstum
- langfristige Wertschaffung
- optimale Kapitaleffizienz
Diese Ziele verfolgen wir mit unserem ganzheitlichen, integrierten Steuerungssystem, bei dem wir unser Augenmerk besonders auf vier elementare Steuerungsprozesse legen, die das Zusammenspiel zwischen der Talanx AG und den Geschäftsbereichen regeln:
- Kapitalmanagement
- Performance-Management
- Risikomanagement
- Mergers & Acquisitions
Flankiert wird dieses Zusammenspiel zwischen der Talanx AG und den Geschäftsbereichen durch das Organisationsprinzip des Konzerns, das die Steuerungsfunktionen zentralisiert, während die Ergebnisverantwortung bei den Geschäftsbereichen liegt.
Die Finanzkraft bemessen wir im Konzern mit den Solvency-II-Kennzahlen und dem S&P-Ratingmodell.
Zur Steuerung der langfristigen Wert- und Profitabilitätssteigerung sowie zur Erhöhung der Kapitaleffizienz im Konzern nutzen wir die Kennzahl Intrinsic Value Creation (IVC). Diese Kennzahl macht die unterschiedlichen Geschäftsmodelle unserer Konzerngesellschaften miteinander vergleichbar. Damit unsere Managemententscheidungen nicht auf einer zu volatilen Einzeljahres-Ergebnislage basieren, betrachten wir den IVC im Fünfjahresdurchschnitt. Rechnerisch misst der IVC den ökonomischen Erfolg nach Abzug der Kapitalkosten. Der ökonomische Erfolg berücksichtigt neben dem IFRS-Jahresüberschuss die Veränderung aktivischer und passivischer stiller Reserven/Lasten sowohl im Bereich der Kapitalanlagen als auch im Bereich der Versicherungstechnik (Berechnung siehe Abb. unten). Bei den Kapitalkosten werden die Kosten für das aufsichtsrechtlich notwendige Risikokapital (Solvency Capital Required) sowie die Kosten für das darüber hinausschießende Excess Capital (Überschusskapital) berücksichtigt. Die Kapitalkosten bestehen aus dem risikofreien Zinssatz als fünfjährigem Durchschnitt zehnjähriger Bundesanleihen, einem friktionalen Kostensatz von 2 % sowie einer zusätzlichen Risikomarge in Höhe von 4 %. Die Kostensätze legen einen Value at Risk von 99,5 % zugrunde, was dem aufsichtsrechtlich notwendigen Konfidenzniveau entspricht.
Performance-Management
Das Kernstück unseres Steuerungssystems bildet das Performance-Management. Es sichert eine effiziente systematische Konzernsteuerung und verknüpft unser unternehmerisches Handeln auf Konzern- und Geschäftsbereichsebene mit unseren strategischen Zielen.
In dem eng mit der Konzernstrategie verknüpften Performance-Management-Zyklus verbinden wir unsere strategische mit der operativen Planung. Der Performance-Management-Zyklus sah im Berichtsjahr wie folgt aus:
Zu Beginn des jährlich neu zu durchlaufenden Performance-Management-Zyklus gibt der Vorstand der Talanx AG den Geschäftsbereichen zur strategiekonformen Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten Zielindikationen für die strategischen und operativen Planungsmodule des jeweiligen Planjahres vor. Die Zielindikationen ergeben sich aus den strategischen Konzernsteuerungsgrößen und den Konzerninitiativen. Zu den strategischen Steuerungsgrößen gehören Eigenkapitalrendite (RoE), Wertschaffung (IVC) und Dividende. Als flankierende Rahmenbedingungen werden dazu ein Risikobudget und eine Mindest-Kapitaladäquanz definiert. In Summe gibt der Holding-Vorstand damit für jedes Planjahr ein klares Anspruchsniveau im Hinblick auf Rentabilität, Ausschüttungsfähigkeit, Risikoappetit und Sicherheitsniveau vor.
Im Anschluss an die Zielindikation werden die definierten Ziele hinsichtlich ihrer Erreichbarkeit durch die Geschäftsbereiche validiert und anschließend im Talanx Vorstand als Basis für die operative Planung festgelegt.
Der Konzern und die Geschäftsbereiche nutzen zur Steuerung des Geschäfts das Instrument des Management-Dashboards. Das Management-Dashboard bündelt alle wesentlichen strategischen und operativen Steuerungsgrößen und gibt somit einen Überblick über die nachhaltige Zielerreichung des Konzerns bzw. der Geschäftsbereiche. Mit den im Performance-Management durchlaufenen Prozessschritten unter Verwendung der Management-Dashboards erreichen wir eine ganzheitliche und konzernweit abgestimmte Steuerung des Konzerns. Alle Bereiche im Konzern werden auf die strategischen Ziele ausgerichtet und mithilfe messbarer Größen transparent und ausgewogen dargestellt. Für die operative Steuerung überführen wir die strategischen Ziele in operationale, strategiekonforme Werttreiber.
Die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten operativen Steuerungsgrößen auf Konzern- bzw. Geschäftsbereichsebene beschränken sich auf rein finanzielle Leistungsindikatoren.
Die operativen Steuerungsgrößen des Konzerns im Überblick | ||||||||||||
Geschäftsbereich
Industrieversicherung |
Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland |
Geschäftsbereich
Privat- und Firmenversicherung International |
Geschäftsbereich Rückversicherung |
Konzern | ||||||||
Schaden/Unfallversicherung |
Lebensversicherung |
Schaden- Rückversicherung |
Personen- Rückversicherung |
|||||||||
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) |
Bruttoprämienwachstum | Bruttoprämien-wachstum |
Bruttoprämienwachstum
(währungsbereinigt) |
Bruttoprämienwachstum
(währungsbereinigt) |
Bruttoprämienwachstum
(währungsbereinigt) |
Bruttoprämienwachstum
(währungsbereinigt) |
||||||
— | — | — | Neugeschäftswert (Leben) 1 | — | Neugeschäftswert | Konzernergebnis | ||||||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) |
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) |
— |
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto, nur Schaden/Unfallversicherungen) |
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) |
— | Kapitalanlagerendite | ||||||
EBIT-Marge 2 | EBIT-Marge 2 | EBIT-Marge 2 | EBIT-Marge 2 | EBIT-Marge 2 | EBIT-Wachstum 2 | Ausschüttungsquote | ||||||
Eigenkapitalrendite | Eigenkapitalrendite | Eigenkapitalrendite | Eigenkapitalrendite | Eigenkapitalrendite |
1 Ab 2021 ist der Neugeschäftswert keine operative Steuerungsgröße mehr
2 Ab 2021 ist die EBIT-Marge bzw. das EBIT-Wachstum keine operative Steuerungsgröße mehr
Ausschüttungsquote
Ausschüttung im folgenden Jahr, dividiert durch das Jahresergebnis des Konzerns
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt)
Das Wachstum der gebuchten Bruttobeiträge (GWP) ist das nominale Wachstum, korrigiert um Wechselkurseffekte: GWP des laufenden Jahres zum Wechselkurs des Vorjahres (Vj.) minus GWP (Vj.), dividiert durch GWP (Vj.)
EBIT-Marge
Operatives Ergebnis (EBIT), dividiert durch die verdienten Nettoprämien
EBIT-Wachstum
Veränderung des operativen Ergebnisses (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr in Prozent
Eigenkapitalrendite
Jahresergebnis (nach Finanzierungszinsen und Steuern) ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter im Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Kapitalanlagerendite
Kapitalanlageergebnis ohne Depotzinsergebnis und Ergebnis aus Investmentverträgen im Verhältnis zum durchschnittlichen selbst verwalteten Kapitalanlagebestand
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto, Schaden/Unfallversicherung)
Die gesamten Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen (netto) einschließlich des Depotzinsergebnisses und der Aufwendungen für Versicherungsleistungen (netto), dividiert durch die verdienten Prämien (netto)
Konzernergebnis
Konsolidiertes Jahresergebnis des Konzerns (nach Finanzierungszinsen und Steuern) ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Neugeschäftswert (Leben)
Barwert zukünftiger Jahresüberschüsse ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter, die aus den Beständen des aktuellen Neugeschäftsjahrgangs generiert werden (ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter). Die Berechnung erfolgt auf Basis der gleichen operativen Annahmen, die auch der Bestimmung der Solvency-II-Eigenmittel zum Ende des Geschäftsjahres zugrunde liegen
Forschung und Entwicklung
Eigene produktbezogene Forschung und Entwicklung betreibt die Talanx nicht. In der Gesellschaft arbeiten wir aber laufend an der Weiterentwicklung von Methoden und Prozessen zur optimalen Erfüllung des Geschäftszwecks. Dies betrifft u. a. das Group Accounting, Compliance und Recht.
In unseren Geschäftsbereichen analysieren wir nachhaltige Veränderungen (z. B. zu Demografie oder Klima) sowie technische Neuerungen (z. B. zur Digitalisierung) und entwickeln auf unsere Kunden und Märkte abgestimmte Produkte und Kapitalanlagen.
Auch wenn die Pandemie im Berichtsjahr deutlich am Gewinn zehrte, blieb das Unternehmen 2020 auf einem guten Kurs.
Märkte und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Volkswirtschaftliche Entwicklung
Nachdem sich das Wachstum der Weltwirtschaft bereits 2019 abgeschwächt hatte, sorgte der Ausbruch der Corona-Pandemie sowie der damit zeitweise einhergehende Stillstand des öffentlichen Lebens für einen starken Einbruch der wirtschaftlichen Aktivitäten in der ersten Jahreshälfte 2020. Trotz der nachfolgenden Erholung ist die globale Wirtschaftsleistung 2020 im Vorjahresvergleich zurückgegangen – nach 2009 erst zum zweiten Mal in den vergangenen 40 Jahren.
In Deutschland spiegelte sich diese Entwicklung in einem starken Rückgang der Exporte wider. Zudem brach im von der Regierung verordneten Lockdown der private Konsum ein. Das Bruttoinlandsprodukt verringerte sich im Jahr 2020 um 4,9 % gegenüber dem Vorjahr. Mit einem Minus von voraussichtlich 6,8 (Vorjahr: +1,3) % fiel der Wirtschaftseinbruch im Euroraum angesichts des in vielen Ländern gravierenderen Pandemieverlaufs noch stärker aus als in Deutschland. Jedoch haben eine durch die Auflage neuer Anleiheankaufprogramme nochmals expansivere Geldpolitik der EZB sowie umfangreiche politische Hilfsmaßnahmen – wie Kurzarbeit oder finanzielle Unterstützungsleistungen an Unternehmen und private Haushalte – einen noch stärkeren Rückgang der Wirtschaftsleistung sowie einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahr 2020 zunächst verhindert.
Auch in den USA haben Notenbank und Regierung mit zahlreichen Maßnahmen auf die Pandemie reagiert. Allein der fiskalische Stimulus belief sich auf rund 3,8 Billionen USD. Dies verhalf dem privaten Konsum, dem Haupt-Wachstumstreiber der US-Wirtschaft, insbesondere dank Konsumschecks und Arbeitslosengeld zu einer beachtlichen Erholung. Dennoch verzeichneten auch die USA 2020 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Höhe von 3,5 % gegenüber dem Vorjahr (+2,2 %). Ein mehr als zehn Jahre andauernder, ununterbrochener Aufschwung ist damit zu Ende gegangen.
Politische Entwicklungen wie die US-Präsidentschaftswahlen im November oder der EU-Austritt Großbritanniens zum Jahresende waren in diesem Umfeld hinsichtlich der ökonomischen Effekte von untergeordneter Bedeutung.
Auch in den Entwicklungsländern hat die Corona-Pandemie Spuren hinterlassen. Dank erfolgreicher Maßnahmen zum Gesundheitsschutz können viele asiatische Staaten dabei aber auf eine vergleichsweise glimpfliche Entwicklung mit Blick auf den Pandemieverlauf und die wirtschaftlichen Folgen zurückblicken. Dies gilt zuvorderst für China, dessen Wirtschaft rund ein Quartal vor dem Rest der Welt von der Pandemie getroffen wurde und bereits im Frühjahr zur Erholung ansetzen konnte. Die Volksrepublik ist damit eine der wenigen G20-Nationen, deren Wirtschaftsleistung 2020 im Vorjahresvergleich zulegen konnte. Mit 2,3 % fiel das Wachstum aber so gering aus wie seit den 1970er-Jahren nicht mehr.
Reales Bruttoinlandsprodukt | ||||
In % gegenüber Vorjahr | 2020 1 | 2019 | ||
Deutschland | –4,9 | +0,6 | ||
Euroraum | –6,8 | +1,3 | ||
USA | –3,5 | +2,2 | ||
China | +2,3 | +6,0 |
1 Vorläufige Werte, Stand 24. Februar 2021
Der coronabedingte Nachfrageeinbruch sorgte 2020 für eine deutlich sinkende Preisdynamik rund um den Globus. Hinzu kam der Verfall des Ölpreises: Angesichts eines Überangebots rutschte der Preis für die Sorte WTI trotz Gegenmaßnahmen der OPEC zeitweise sogar in den negativen Bereich. Im Euroraum fiel die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt von 1,2 % auf 0,3 %, in den USA von 1,8 % auf 1,2 %.
Alle bedeutenden Notenbanken stemmten sich mit einer Lockerung ihrer Geldpolitik gegen die Folgen der Pandemie. Die US-Notenbank Fed senkte ihren Leitzins auf 0,00 bis 0,25 % und legte diverse Anleihekauf- und Liquiditätsprogramme auf. Die EZB stockte ihre Refinanzierungsgeschäfte für Banken zu verbesserten Konditionen auf und weitete ihre Anleihekäufe im Rahmen neuer und bestehender Programme aus.
Kapitalmärkte
Auch an den internationalen Finanzmärkten stand die Entwicklung 2020 ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Mit der globalen Ausbreitung des Virus brachen die Aktienmärkte im Februar/März um rund 30 % ein, der Ölpreis stürzte ab und die Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen weiteten sich erheblich aus. Im Gegenzug waren als sicher angesehene Staatsanleihen gesucht, beispielsweise diejenigen Deutschlands oder der USA, deren Renditen auf neue historische Tiefstände fielen. Nachfolgend setzte bereits Ende März eine Gegenbewegung ein, die im weiteren Jahresverlauf u. a. von der umfangreichen geld- und fiskalpolitischen Reaktion auf die Krise sowie ab Herbst von Fortschritten bei der Impfstoffentwicklung getragen wurde.
Die Jahresperformance der wichtigsten US-Indizes drehte vor diesem Hintergrund per saldo ins Plus, der S&P 500 legte 16,3 % zu. Gleiches gelang auch dem DAX (+3,6 %), während der EURO STOXX (– 1,6 %) die Gewinnschwelle knapp verfehlte. Die im Angesicht der Krise beeindruckenden Entwicklungen verblassen jedoch gegenüber China (+27,0 %) und den asiatischen Schwellenländern insgesamt (+26,0 %). Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg von ihrem Allzeittief bei –0,86 % auf –0,57 %, diejenige von US-Treasuries gleicher Laufzeit stieg deutlicher von 0,51 % auf 0,91 %. Die Anleihekäufe der Notenbanken verhinderten gleichwohl kräftigere Renditeanstiege und sorgten darüber hinaus für markant sinkende Risikoaufschläge nicht nur auf Unternehmensanleihen, sondern auch auf südeuropäische Staatsanleihen, deren Renditen neue Allzeittiefs markierten. Gold wiederum war 2020 als Krisenwährung gefragt. Gestützt von einem schwächeren US-Dollar – der EUR/USD-Wechselkurs stieg im Jahresverlauf um knapp 10 % auf 1,23 – kletterte der Goldpreis im Sommer erstmals über die Marke von 2.000 USD je Unze. Im Jahresvergleich ergab sich ein Plus von rund 25 %.
Deutsche Versicherungswirtschaft
Schaden/Unfallversicherung
In der Schaden/Unfallversicherung hatte die deutsche Versicherungswirtschaft 2020 ein gegenüber dem Vorjahr abgeschwächtes Prämienwachstum zu verzeichnen. Pandemiebedingt standen hier geringere Prämieneinnahmen in der Kfz-Versicherung einer insgesamt stabilen Entwicklung in der Sachversicherung gegenüber.
Die Schadenzahlungen lagen in Summe unter dem Niveau des Vorjahres. Zwar führten die Corona-Lockdowns in einzelnen Sparten zu erhöhten Leistungen, beispielsweise für Betriebsschließungen oder ausgefallene Veranstaltungen. Andere Sparten verzeichneten hingegen geringere Aufwände, da es u. a. weniger Verkehrs- und Freizeitunfälle, weniger Einbrüche sowie durch die ausgesetzte Insolvenzantragspflicht auch weniger Insolvenzen gab. Die Naturgefahren-Bilanz der deutschen Sachversicherer lag 2020 deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts. Schwere Elementarereignisse blieben aus.
Lebensversicherung
Die Beitragseinnahmen in der deutschen Lebensversicherung waren 2020 gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Einem geringen Rückgang im Geschäft zu laufenden Beiträgen stand ein leichtes Wachstum im Einmalbeitragsgeschäft gegenüber. Trotz des Niedrigzinsumfelds, das sich in der Corona-Pandemie weiter verfestigt hat, konnte die deutsche Versicherungswirtschaft auch 2020 eine Gesamtverzinsung über dem Garantiezins erwirtschaften.
Internationale Versicherungsmärkte
Der Talanx Konzern hat als Zielregionen für den Ausbau seines internationalen Privatkundengeschäfts die Regionen Europa und Lateinamerika definiert. In der Industrieversicherung baut der Konzern seine Präsenz weltweit weiter aus. In diesem Abschnitt wird vorrangig auf die Entwicklung in den genannten internationalen Zielregionen eingegangen.
Schaden/Unfallversicherung
Die internationale Schaden/Unfallversicherung hat sich angesichts der Corona-Krise widerstandsfähig gezeigt. Insgesamt war 2020 ein leichtes Prämienwachstum zu verzeichnen, das in den Schwellenländern höher ausfiel als in den entwickelten Versicherungsmärkten.
Durch Naturkatastrophen verursachte Schäden lagen im Berichtsjahr deutlich über denen des Vorjahres – sowohl die Gesamtschäden als auch die versicherten Schäden. Die höchste Schadensumme verursachte ein von Mai bis Juli andauerndes schweres Hochwasser in China, gefolgt von dem Zyklon „Amphan“ im Golf von Bengalen. Mit Blick auf die versicherten Schäden war die Region Nordamerika am stärksten betroffen. Dort kam es 2020 zu einem neuen Höchststand an Wirbelstürmen, mit Hurrikan „Laura“ im August als dem schadenträchtigsten. Das Jahr brachte außerdem in den USA deutlich höhere Schwergewitterschäden als im Vorjahr und die größten Waldbrände, die sich in Kalifornien und Colorado je ereignet haben. In Europa fiel die Naturkatastrophen-Bilanz vergleichsweise glimpflich aus.
Unter den entwickelten Versicherungsmärkten wies Nordamerika – auf niedrigem Niveau – das stärkste Wachstum auf, während in Europa ein leichter Prämienrückgang zu verzeichnen war. Die positive Entwicklung in den Schwellenländern ging auf ein deutliches Wachstum in China zurück, während für die übrigen Schwellenländer ein rückläufiges Prämienaufkommen zu verzeichnen war. In Lateinamerika war dies u. a. auf die Kfz-Versicherung zurückzuführen, die konjunktur- sowie coronabedingt unter gesunkenen Neuwagenverkäufen litt. Positive Impulse in allen Regionen lieferten steigende Prämien in der gewerblichen Sachversicherung.
In der internationalen Schaden-Rückversicherung wurde die Entwicklung im Wesentlichen durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflusst. Diese trieben die Großschadenlasten in die Höhe, insbesondere in Sparten wie der Betriebsunterbrechungs-, Veranstaltungsausfall- oder Warenkreditversicherung, und führten zu Nachreservierungen. Angesichts der erhöhten Unsicherheit setzte sich der bereits zu Beginn 2020 zu beobachtende Trend zu Preissteigerungen im Zuge der unterjährigen Vertragserneuerungsrunden fort.
Lebensversicherung
Angesichts des herausfordernden Geschäftsumfelds, das neben den extrem niedrigen Zinsen auch durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt war, sind die Prämieneinnahmen auf den internationalen Lebensversicherungsmärkten im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. In allen entwickelten Versicherungsmärkten gingen die Prämieneinnahmen zurück; besonders ausgeprägt war der Einbruch in Europa . In den Schwellenländern stagnierte die Entwicklung insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres. Zu verdanken war dies allein dem Wachstum in China; die übrigen Schwellenländer Asiens , aber auch Lateinamerika und Mittel- und Osteuropa , verzeichneten rückläufige Prämieneinnahmen.
Die Märkte der internationalen Personen-Rückversicherung waren ebenfalls von negativen Effekten der Corona-Pandemie betroffen, die zu erhöhten Schäden und Reserven in der Folge von Erkrankungs- und Todesfällen führte. Gleichzeitig hat die Krisensituation durch den Bedarf nach entsprechendem Risikoschutz eine höhere Nachfrage ausgelöst, sodass die Entwicklung insgesamt stabil verlief.
Geschäftsentwicklung
Der Konzern treibt die Profitabilisierung seiner Erstversicherung sowohl national als auch international voran: Der Geschäftsbereich Industrieversicherung hat die Sanierung seines Feuerversicherungsgeschäfts im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen; er fokussiert sich auf Wachstum im Ausland und im Bereich Spezialversicherung (Specialty). Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland führt sein strategisches Programm „KuRS“ konsequent fort. Er strebt darüber hinaus weiteres Wachstum im Geschäft mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) an. Im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International soll das starke Wachstum fortgesetzt werden mit dem Ziel, zu den Top 5 in unseren Kernmärkten zu zählen. Der Geschäftsbereich Rückversicherung konzentriert sich darauf, vorhandene Stärken insbesondere hinsichtlich Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität weiter auszubauen. Das Konzernergebnis (673 Mio. EUR) und das operative Ergebnis (1.671 Mio. EUR) fielen u. a. coronabedingt um 27,0 % respektive 31,3 %, die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 4,1 %.
Talanx Gruppe stärkt im Oktober 2020 Präsenz in Italien
Die HDI Assicurazioni S. p.A., eine Tochter der HDI International AG (Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International des Talanx Konzerns), kauft 100 % der Anteile des italienischen Sachversicherers Amissima Assicurazioni S. p.A. Die Transaktion soll ab 2022 zu einer Verbesserung des Gewinns je Aktie sowie der Eigenkapitalrendite des Talanx Konzerns führen.
Talanx erweitert Glasfaser-Investment in Frankreich
Der Talanx Konzern investiert zum zweiten Mal im Berichtsjahr in schnelles Internet in Frankreich. Er beteiligt sich mit über 60 Mio. EUR an einer internationalen Fremdkapitalfinanzierung. Im Rahmen dieses Projektes sollen in den nächsten vier Jahren ca. 2 Millionen Glasfaser(FTTH)-Anschlüsse realisiert werden. Bereits im April hat der Konzern den Ausbau von schnellem Internet in Frankreich durch eine Investition in Höhe von 200 Mio. EUR unterstützt und sich an einer 2,1 Mrd. EUR umfassenden internationalen Fremdkapitalfinanzierung beteiligt.
Talanx beteiligt sich indirekt beim Versorger EWE
Der Talanx Konzern beteiligt sich als Co-Investor indirekt beim Oldenburger Versorgungsunternehmen EWE. Der Konzern engagiert sich im Rahmen der Beteiligung des europäischen Infrastruktur-Investors Ardian mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Damit setzt der Talanx Konzern den Ausbau seiner Infrastruktur-Investments konsequent fort.
Geschäftsverlauf Konzern
- Gebuchte Bruttoprämien wachsen währungsbereinigt um 6,9 %
- Konzernergebnis coronabedingt auf 673 Mio. EUR gefallen
- Dividendenvorschlag bleibt mit 1,50 EUR auf Höhe des Vorjahres
Wesentliche Konzernkennzahlen | |||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Gebuchte Bruttoprämien | 41.105 | 39.494 | +4,1 | % | |||
Verdiente Nettoprämien | 34.185 | 33.054 | +3,4 | % | |||
Versicherungstechnisches Ergebnis | –2.798 | –1.833 | –52,6 | % | |||
Kapitalanlageergebnis | 4.243 | 4.323 | –1,9 | % | |||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 1.671 | 2.430 | –31,3 | % | |||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto, nur Schaden/Unfallversicherungen) in % |
100,9 | 98,3 | +2,5 | Pkt. |
Steuerungsgrössen | |||||||
In % | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | 6,9 | 11,9 | –5,0 | Pkt. | |||
Konzernergebnis in Mio. EUR | 673 | 923 | –27,0 | % | |||
Kapitalanlagerendite | 3,2 | 3,5 | –0,3 | Pkt. | |||
Ausschüttungsquote 1 | 56,3 | 41,1 | +15,2 | Pkt. | |||
Eigenkapitalrendite | 6,6 | 9,8 | –3,2 | Pkt. |
1 Bezogen auf den Gewinnverwendungsvorschlag, siehe Anhangkapitel „Sonstige Angaben“, Seite 232
Prämienvolumen
Die gebuchten Bruttoprämien wuchsen im Berichtsjahr um 4,1 (währungsbereinigt um 6,9) % auf 41,1 (39,5) Mrd. EUR. Das Wachstum stammt vor allem aus den Segmenten Industrieversicherung (Specialty-Geschäft) und Schaden-Rückversicherung. Rückgänge gab es dagegen u. a. auch coronabedingt in den Geschäftsbereichen Privat- und Firmenversicherung Deutschland sowie International. Die verdienten Nettoprämien stiegen um 3,4 % auf 34,2 (33,1) Mrd. EUR; der Selbstbehalt sank leicht auf 88,0 (88,4) %.
Versicherungstechnisches Ergebnis
Das versicherungstechnische Ergebnis ist in der Hauptsache pandemiebedingt stark rückläufig und lag bei –2,8 (–1,8) Mrd. EUR. Die Großschadenbelastung aufgrund der Corona-Pandemie beträgt rund 1.198 Mio. EUR, vor allem in der Betriebsunterbrechungs-, Event-, Kreditversicherung und Personen-Rückversicherung. Insgesamt betrugen die Schäden aus der Corona-Pandemie 1.459 Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozentpunkte auf 100,9 (98,3) %.
Die Belastung durch Großschäden lag insgesamt bei 2.148 (1.319) Mio. EUR; das ganzjährige Großschadenbudget lag bei 1.335 Mio. EUR. Bereinigt um den Einfluss der Corona-Pandemie hätte die kombinierte Schaden-/Kostenquote 97,6 % betragen.
Kapitalanlageergebnis
Das Kapitalanlageergebnis fiel leicht um 1,9 % auf 4,2 (4,3) Mrd. EUR. Auf die Corona-Pandemie waren zum überwiegenden Teil außerplanmäßige Abschreibungen auf Aktien von 53 Mio. EUR und auf alternative Kapitalanlagen von 80 Mio. EUR zurückzuführen. Das bessere außerordentliche Kapitalanlagerergebnis aus dem Segment Leben des Geschaftsbereichs Privat- und Firmenversicherung Deutschland – u. a. zur Finanzierung der Zinszusatzreserve – konnte die geringeren ordentlichen Erträge – vorwiegend aus festverzinslichen Wertpapieren – nicht ausgleichen. Die Kapitalanlagerendite lag bei 3,2 (3,5) %.
Operatives Ergebnis und Konzernergebnis
Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 1,7 (2,4) Mrd. EUR. Ein großer Teil dieses Rückgangs ist auf die Corona-Pandemie (1.158 Mio. EUR) zurückzuführen, wobei insbesondere die Segmente Industrieversicherung, Schaden- und Personen-Rückversicherung betroffen waren. Das Konzernergebnis war mit 486 Mio. EUR durch die Corona-Pandemie belastet. Dennoch erreichte der Konzern im Berichtsjahr pandemiebedingt ein robustes Ergebnis von 673 Mio. EUR; unserer Einschätzung nach hätte der Konzern ohne die Pandemie das Ergebnis aus dem Vorjahr deutlich übertroffen. Die Eigenkapitalrendite sank auf 6,6 (9,8) %.
Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit der für 2020 abgegebenen Prognose
Steuerungsgrössen im Konzern | ||||
In % | Ist 2020 |
Prognose für 2020 aus dem Geschäfts- bericht 2019 |
||
Bruttoprämienwachstum 1 (währungsbereinigt) | 6,9 | ~ 4 | ||
Konzernergebnis 2 in Mio. EUR | 673 | ">900" bis 950 | ||
Kapitalanlagerendite 3 | 3,2 | ~ 2,7 | ||
Ausschüttungsquote 4 | 56,3 | 35 – 45 | ||
Eigenkapitalrendite 5 | 6,6 | ">9,0" bis 9,5 |
1 Die Prognose für 2020 bezieht sich auf den abgedruckten Stand im Konzerngeschäftsbericht 2019. Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „~ 5 %“
2 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „deutlich über 600“ Mio. EUR
3 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „~ 2,9 %“
4 Bezogen auf den Gewinnverwendungsvorschlag, siehe Anhangkapitel „Sonstige Angaben“, Seite 232
5 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „rund 6 %“
Die Bruttoprämien wuchsen im Berichtsjahr währungsbereinigt um 6,9 %; sie lagen damit oberhalb der unterjährig für 2020 angehobenen Prognose von rund 5 %. Das Konzernergebnis von 673 Mio. EUR lag ebenfalls oberhalb der unterjährig angepassten Prognose von deutlich über 600 Mio. EUR. Die Kapitalanlagerendite von 3,2 % und die Eigenkapitalrendite von 6,6 % übertreffen ebenfalls die unterjährig angehobenen Prognosen von rund 2,9 % bzw. rund 6,0 %. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 1,50 EUR je Aktie vor. Die Ausschüttungsquote, bezogen auf das IFRS-Ergebnis je Aktie und auf Basis des Vorschlags an die Hauptversammlung, beträgt 56,3 %; sie liegt damit oberhalb des Zielkorridors von 35 % bis 45 %.
Entwicklung der Geschäftsbereiche im Konzern
Die Talanx untergliedert ihr Geschäft strategisch in die sieben berichtspflichtigen Segmente Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall- und Lebensversicherung, Privat- und Firmenversicherung International, Schaden-Rückversicherung, Personen-Rückversicherung und Konzernfunktionen. Über deren Zuschnitt und Geschäftsumfang informieren wir im Anhang dieses Berichts im Kapitel „Segmentberichterstattung“.
Industrieversicherung
- Beitragswachstum wesentlich getrieben durch Specialty-Geschäft
- Profitabilisierung weiter auf Kurs; Versicherungstechnik aber deutlich durch Corona belastet
- Kapitalanlageergebnis erwartungsgemäß unter Vorjahr
Wesentliche Kennzahlen im Geschäftsbereich Industrieversicherung |
|||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Gebuchte Bruttoprämien | 6.658 | 6.214 | +7,2 | % | |||
Verdiente Nettoprämien | 3.008 | 2.968 | +1,3 | % | |||
Versicherungstechnisches Ergebnis | –139 | –40 | –251,2 | % | |||
Kapitalanlageergebnis | 254 | 285 | –10,9 | % | |||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 48 | 159 | –69,7 | % |
Steuerungsgrössen im Geschäftsbereich Industrieversicherung | |||||||
In % | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | 9,0 | 30,8 | –21,7 | Pkt. | |||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) | 104,6 | 101,4 | +3,2 | Pkt. | |||
EBIT-Marge | 1,6 | 5,4 | –3,8 | Pkt. | |||
Eigenkapitalrendite | 2,1 | 4,4 | –2,3 | Pkt. |
Marktentwicklung
Das Industrieversicherungsgeschäft war im Geschäftsjahr 2020 stark durch die Folgen der Corona-Pandemie wie Betriebsschließungsschäden gekennzeichnet. Gleichzeitig war im Markt bei erhöhter Preisdynamik eine positive Entwicklung bei Preisen und Konditionen in verschiedenen Märkten und Sparten zu verzeichnen. Das Jahr 2020 war weiterhin bestimmt durch ein anhaltend niedriges Zinsniveau und ein herausforderndes Umfeld am Kapitalmarkt im Zusammenhang mit der Pandemie.
Im Geschäftsjahr wurde das Programm „HDI Global 4.0“ mit einem fokussierten zweistufigen Ansatz, bestehend aus einer Perform- und einer Transform-Phase, fortgeführt. Als Teil der Perform-Phase wurde die Initiative „20/20/20" im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen. Das Programm „20/20/20“ zielte darauf ab, für Feuerrisiken, die etwa 20 % unseres Nettoportfolios im Segment Industrieversicherung ausmachen, eine risikofreie Mehrprämie von mindestens 20 % zu erzielen. Mit Erreichen einer risikofreien Mehrprämie von 35 % wurde das Ziel des Programms deutlich übererfüllt.
Darüber hinaus stehen selektives Wachstum, Digitalisierung und Kulturwandel des Geschäftsbereichs Industrieversicherung nach wie vor im Fokus. Es wird durch „HDI Global 4.0“ insgesamt eine nachhaltige Verbesserung der Profitabilität und Reduzierung der Volatilität erwartet.
Prämienvolumen
Die gebuchten Bruttoprämien im Geschäftsbereich Industrieversicherung beliefen sich zum 31. Dezember 2020 auf 6,7 (6,2) Mrd. EUR und lagen damit über unserem Erwartungswert. Sie stiegen um 0,4 Mrd. EUR respektive 7,2 % (währungsbereinigt 9,0 %). Beitragssteigerungen konnten im Wesentlichen aufgrund des Wachstums im Specialty- und im Haftpflichtgeschäft erreicht werden. Den im Zusammenhang mit der Corona-Krise erwarteten negativen Auswirkungen auf die Prämien des laufenden Geschäftsjahres, u. a. bei umsatzbasierten Policen, wurde durch entsprechende Vorsorge zum Jahresende von 82 Mio. EUR Rechnung getragen. Die 2018 eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen in der Feuerversicherung zeigen deutliche Erfolge. Der damit verbundene und erwartete Beitragsabrieb durch Trennung von nicht adäquat gepreisten Risiken konnte zu einem nennenswerten Anteil durch risikofreie Mehrprämien kompensiert werden. Die verdienten Nettoprämien stiegen weniger stark als die gebuchten Bruttoprämien durch den im Vergleich zum klassischen Industrieversicherungsgeschäft niedrigeren Selbstbehalt im Specialty-Geschäft.
Versicherungstechnisches Ergebnis
Das versicherungstechnische Nettoergebnis liegt mit –139 (–40) Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahr. Während sich die anhaltenden Profitabilisierungsmaßnahmen weiterhin sehr positiv auf die Schadenquote auswirkten, führten die coronabedingte Überschreitung des Großschadenbudgets und die vorgenannte Vorsorge für erwartete Prämienrückgänge zu einer entsprechenden Belastung des versicherungstechnischen Ergebnisses von insgesamt 178 Mio. EUR. Der Schadenverlauf durch Großschäden aus NatKat trifft die Erwartungen. In der Folge stieg die Schadenquote auf 84,4 (79,9) %. Die Nettokostenquote verbesserte sich durch das leichte Beitragswachstum bei gleichzeitig hoher Kostendisziplin auf 20,2 (21,4) %. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote des Geschäftsbereichs Industrieversicherung erhöhte sich auf 104,6 (101,4) %, bereinigt um die Corona-Belastungen ging sie auf 98,7% zurück, was den Erwartungen entspricht. Die erfolgreiche Feuer-Sanierung im Rahmen der Initiative „20/20/20“ wird in der um Corona adjustierten Schaden-/Kostenquote von 99,3 % dieser Sparte bei voll aufgefülltem Großschadenbudget sichtbar. Dabei sinkt die bereinigte Schadenquote der Feuerversicherung im Vergleich zu Beginn der Initiative (2018: 118,1 %) um sehr deutliche 36,8 Prozentpunkte auf 81,3 %. Das Programm „HDI Global 4.0“ ist das Fundament für die Erreichung einer nachhaltigen Profitabilität des Geschäftsbereichs. Dadurch wird trotz Nachwirkungen aus der Pandemie im laufenden Geschäftsjahr von einer weiteren Verbesserung der kombinierten Schaden-/Kostenquote ausgegangen.
Kapitalanlageergebnis und übriges Ergebnis
Insgesamt beläuft sich das Kapitalanlageergebnis im Geschäftsjahr 2020 auf 254 (285) Mio. EUR. Das laufende Kapitalanlageergebnis sinkt gegenüber dem Vorjahr, da die Erträge aus Aktien, festverzinslichen Wertpapieren und Immobilienfonds rückläufig sind. Ein Anstieg resultiert hingegen bei den Erträgen aus Beteiligungen und Private-Equity-Fonds. Auch das außerordentliche Kapitalanlageergebnis, das im Vorjahr vergleichsweise geringe Abschreibungen auswies, liegt unter Vorjahresniveau. Das Kapitalanlageergebnis ist insgesamt mit 21 Mio. EUR durch Corona belastet.
Das übrige Ergebnis liegt mit –66 (–86) Mio. EUR leicht über dem Vorjahr und spiegelt die Erwartungen für das Berichtsjahr. Das Berichtsjahr wird insbesondere durch einen Währungskursgewinn von 35 (0) Mio. EUR entlastet, dem vor allem eine Belastung des übrigen Ergebnisses aus der turnusmäßigen Anpassung der Kostenschlüssel gegenübersteht.
Operatives Ergebnis und Konzernergebnis
Das EBIT liegt infolge der vorgenannten Effekte im Berichtsjahr mit 48 (159) Mio. EUR unter unseren Erwartungen, was wesentlich auf die Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen ist. Das Konzernergebnis im Geschäftsbereich Industrieversicherung beläuft sich auf 47 (103) Mio. EUR und konnte damit positiv zum Talanx Ergebnis beitragen.
Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit der für 2020 abgegebenen Prognose
Steuerungsgrössen im Geschäftsbereich Industrieversicherung | ||||
In % | Ist 2020 |
Prognose für 2020 aus dem Geschäfts- bericht 2019 |
||
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) 1 | 9,0 | ≥ 2 | ||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) 2 | 104,6 | < 100 | ||
EBIT-Marge 3 | 1,6 | ~ 5 | ||
Eigenkapitalrendite 4 | 2,1 | ~ 5 |
1 Die Prognose für 2020 bezieht sich auf den abgedruckten Stand im Konzerngeschäftsbericht 2019. Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „>5 %“
2 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „~ 104 %“
3 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „~ 1 %“
4 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „0 – 1 %“
Das Bruttoprämienwachstum liegt mit einer Steigerung von 7,2 % (währungsbereinigt 9,0 %) wesentlich über den ursprünglichen Erwartungen. Hierzu trägt ein überdurchschnittliches Wachstum im Specialty-Geschäft sowie im Haftpflicht-Portfolio bei.
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote im Geschäftsbereich Industrieversicherung von 104,6 % ist wesentlich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie belastet. Bereinigt um diese Effekte ergibt sich eine kombinierte Schaden-/Kostenquote von 98,7 %, was die Prognose aus dem Vorjahr übertrifft und die Erfolge aus der Sanierung reflektiert. Im Rahmen des Programms „HDI Global 4.0“ wird der Profitabilisierungspfad im laufenden Geschäftsjahr konsequent fortgesetzt.
Infolge der vorgenannten Entwicklungen und des rückläufigen Kapitalanlageergebnisses blieben sowohl die EBIT-Marge von 1,6 % als auch die Eigenkapitalrendite von 2,1 % somit unterhalb unserer Erwartungen von jeweils rund 5 %.
Privat- und Firmenversicherung Deutschland
Schaden/Unfallversicherung
- Beitragseinnahmen und Kapitalanlageergebnis durch die Corona-Pandemie belastet
- Anstieg des operativen Ergebnisses durch verbesserte Schadenentwicklung
Wesentliche Kennzahlen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Segment Schaden/Unfallversicherung |
|||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Gebuchte Bruttoprämien | 1.502 | 1.588 | –5,4 | % | |||
Verdiente Nettoprämien | 1.334 | 1.486 | –10,3 | % | |||
Versicherungstechnisches Ergebnis | 62 | 15 | +305,2 | % | |||
Kapitalanlageergebnis | 88 | 119 | –25,6 | % | |||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 134 | 98 | +35,7 | % |
Steuerungsgrössen im Segment Schaden/Unfallversicherung | |||||||
In % | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Bruttoprämienwachstum | –5,4 | 1,6 | –7,1 | Pkt. | |||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) | 95,4 | 99,0 | –3,6 | Pkt. | |||
EBIT-Marge | 10,0 | 6,6 | +3,4 | Pkt. |
Prämienvolumen
Im Segment Schaden/Unfallversicherung war im Geschäftsjahr 2020 ein Rückgang der gebuchten Beitragseinnahmen um 5,4 % auf 1.502 (1.588) Mio. EUR zu verzeichnen. Treiber dieser Entwicklung waren u. a. die Aufgabe einer Großverbindung, ein negativer Saldo aus dem Kfz-Jahreswechselgeschäft sowie der deutliche Einbruch des Neugeschäfts mit Beginn der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Im Firmen/Freie-Berufe-Geschäft konnte trotz der widrigen Umstände ein Zuwachs erzielt werden. Die Belastungen, die durch die Corona-Pandemie verursacht wurden, führten insgesamt zu geringeren Beitragseinnahmen von ca. 84 Mio. EUR, vor allem in der Kraftfahrtversicherung und dem biometrischen Kerngeschäft der Bancassurance.
Versicherungstechnisches Ergebnis
Im Berichtsjahr lag das versicherungstechnische Ergebnis mit 62 (15) Mio. EUR um 305,2 % über dem Vorjahr. Durch das profitable Wachstum in den Haftpflicht-, Unfall- und Sachsparten und eine positive Basisschadenentwicklung in der Sparte Kraftfahrt konnte die hohe Belastung aus mehreren Großschadenereignissen überkompensiert werden. Die durch die Corona-Pandemie verursachten Belastungen konnten auch dank des bestehenden Rückversicherungsschutzes auf insgesamt rund 13 Mio. EUR begrenzt werden. Weiterhin trägt der Wegfall von Aufwendungen für ein wichtiges Migrationsprojekt, das im vergangenen Jahr abgeschlossen werden konnte, zu der Verbesserung bei. Die beschriebenen Effekte führten zu einem deutlichen Rückgang der kombinierten Schaden-/Kostenquote (netto) um 3,6 Prozentpunkte von 99,0 % auf 95,4 %.
Kapitalanlageergebnis
Das Kapitalanlageergebnis reduzierte sich auf 88 (119) Mio. EUR. Hierfür waren vor allem marktbedingt gesunkene Zinserträge und geringere Erträge aus Infrastruktur-Investitionen verantwortlich. Die durch die Corona-Pandemie verursachten Belastungen beliefen sich auf ca. 5 Mio. EUR.
Operatives Ergebnis
Das EBIT lag aufgrund der Verbesserung der Versicherungstechnik mit 134 (98) Mio. EUR deutlich über dem Vorjahr. Bei geringeren Prämieneinnahmen erhöhte sich die EBIT-Marge somit auf 10,0 (6,6) %.
Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit der für 2020 abgegebenen Prognose
Steuerungsgrössen im Segment Schaden/Unfallversicherung | ||||
In % | Ist 2020 |
Prognose für 2020 aus dem Geschäfts- bericht 2019 |
||
Bruttoprämienwachstum 1 | –5,4 | stabil | ||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) | 95,4 | ~ 96 | ||
EBIT-Marge 2 | 10,0 | 8 – 9 |
1 Die Prognose für 2020 bezieht sich auf den abgedruckten Stand im Konzerngeschäftsbericht 2019. Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „~ –5 %“.
2 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „7 – 8 %“.
Die Beitragseinnahmen im Segment Schaden/Unfall lagen durch den deutlichen Einbruch des Neugeschäfts pandemiebedingt unter der Prognose für 2020. Die spartenspezifische Steuerungsgröße kombinierte Schaden-/Kostenquote lag bei 95,4 % und damit aufgrund einer verbesserten Basisschadenentwicklung unter dem prognostizierten Wert von etwa 96 %. Die EBIT-Marge lag mit 10,0 % ebenfalls dank einer verbesserten Schadenentwicklung über unserer Erwartung.
Lebensversicherung
- Einbruch des Neugeschäfts aufgrund der Corona-Pandemie
- EBIT-Belastung durch Aktualisierung der Rechnungsgrundlagen auf ein niedrigeres Zinsniveau
Wesentliche Kennzahlen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Segment Lebensversicherung |
|||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Gebuchte Bruttoprämien | 4.351 | 4.612 | –5,7 | % | |||
Verdiente Nettoprämien | 3.352 | 3.493 | –4,0 | % | |||
Versicherungstechnisches Ergebnis | –1.792 | –1.602 | –11,9 | % | |||
Kapitalanlageergebnis | 1.903 | 1.786 | +6,5 | % | |||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 70 | 131 | –47,1 | % | |||
Neuzugang, gemessen in Annual Premium Equivalent |
385 | 409 | –5,8 | % | |||
Einmalbeiträge | 1.244 | 1.442 | –13,8 | % | |||
Laufende Beiträge | 261 | 265 | –1,4 | % | |||
Neuzugang nach Produkten in Annual Premium Equivalent |
385 | 409 | –5,8 | % | |||
davon kapitaleffiziente Produkte | 178 | 174 | +2,3 | % | |||
davon Biometrieprodukte | 121 | 141 | –14,2 | % |
Steuerungsgrössen im Segment Lebensversicherung | |||||||
In % | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Bruttoprämienwachstum | –5,7 | 2,1 | –7,8 | Pkt. | |||
EBIT-Marge | 2,1 | 3,8 | –1,7 | Pkt. |
Prämienvolumen und Neugeschäft
Im Segment Lebensversicherung war im Geschäftsjahr ein Beitragsrückgang von 5,7 % auf 4,4 (4,6) Mrd. EUR – einschließlich der Sparbeiträge aus fondsgebundenen Lebensversicherungen – zu verzeichnen.
Diese Entwicklung wurde u. a. getrieben vom deutlichen Einbruch des Neugeschäfts, der mit dem Beginn der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einherging. Gravierend wirkten sich Filialschließungen im Bankensektor und eine Zurückhaltung von Firmen bei Abschlüssen von betrieblicher Altersversorgung aus. Es waren Rückgänge im Bancassurance-Biometriegeschäft von 113 Mio. EUR, der Einmalbeiträge (ohne Bancassurance-Biometriegeschäft) um 74 Mio. EUR und der laufenden Beiträge (ohne Bancassurance-Biometriegeschäft) ebenfalls um 74 Mio. EUR zu verzeichnen. Von diesen Rückgängen sind insgesamt 221 Mio. EUR auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.
Nach Berücksichtigung der Sparbeiträge bei unseren fondsgebundenen Produkten und der Veränderung der Beitragsüberträge verzeichnete das Segment Lebensversicherung um 4,0 % geringere verdiente Nettoprämien von 3,4 (3,5) Mrd. EUR.
Das Neugeschäft bei den Lebensversicherungsprodukten – gemessen in der international verwendeten Größe Jahresbeitragsäquivalent (Annual Premium Equivalent, APE) – ging von 409 Mio. EUR auf 385 Mio. EUR zurück.
Versicherungstechnisches Ergebnis
Im Berichtsjahr verringerte sich das versicherungstechnische Ergebnis auf –1,8 (–1,6) Mrd. EUR. Es wird u. a. durch die Aufzinsung der versicherungstechnischen Rückstellungen und die Beteiligung der Versicherungsnehmer am Kapitalanlageergebnis bestimmt. Diesen Aufwendungen stehen die Erträge aus den Kapitalanlagen gegenüber, die allerdings im nicht versicherungstechnischen Ergebnis auszuweisen sind.
Kapitalanlageergebnis
Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich um 6,5 % auf 1,9 (1,8) Mrd. EUR. Dieser Anstieg war insbesondere auf ein höheres Abgangsergebnis zurückzuführen, das die zinsbedingt geringeren ordentlichen Kapitalanlageerträge und die coronabedingte Abwertung auf Aktien überkompensieren konnte. Das realisierte Ergebnis aus Kapitalanlageverkäufen lag im Berichtsjahr stark über dem Vorjahresniveau und betrug per saldo 780 (572) Mio. EUR. Im Geschäftsjahr wurden umfangreiche Realisationen zur Hebung von stillen Reserven zur Finanzierung der Zinszusatzreserve (HGB) der Lebensversicherungen und Pensionskassen sowie der vorsorglichen Zahlungen in Höhe von 122 Mio. EUR zur Vermeidung von Zinsrisiken aus Nachforderungsbescheiden bestimmter Lebensversicherungen verwendet, denen realisierte Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen in ähnlicher Höhe gegenüberstehen.
Die durch die Corona-Pandemie verursachten Belastungen beliefen sich auf ca. 6 Mio. EUR.
Operatives Ergebnis
Das operative Ergebnis (EBIT) im Segment Lebensversicherung des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung Deutschland verringerte sich vor allem aufgrund der turnusmäßigen Anpassung der Rechnungsgrundlagen auf das erneut gesunkene Zinsniveau gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 47,1 % auf 70 (131) Mio. EUR. Die EBIT-Marge verringerte sich auf 2,1 (3,8) %.
Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit der für 2020 abgegebenen Prognose
Steuerungsgrössen im Segment Lebensversicherung | ||||
In % | Ist 2020 |
Prognose für 2020 aus dem Geschäfts- bericht 2019 |
||
Bruttoprämienwachstum 1 | –5,7 | stabil | ||
EBIT-Marge 2 | 2,1 | ~ 3 |
1 Die Prognose für 2020 bezieht sich auf den abgedruckten Stand im Konzerngeschäftsbericht 2019. Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „~ –5 %“.
2 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „2 – 3 %“.
Die Beitragseinnahmen im Segment Leben lagen durch den pandemiebedingt deutlichen Einbruch des Neugeschäfts unter der Prognose für 2020. Der Rückgang des EBITs führte zu einer EBIT-Marge, die unter der Prognose lag.
Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland insgesamt
Steuerungsgrösse Eigenkapitalrendite für den Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland insgesamt |
|||||||
In % | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Eigenkapitalrendite | 4,6 | 5,5 | –0,9 | Pkt. |
Nach Berücksichtigung von Ertragsteuern, Finanzierungskosten und Minderheitsanteilen sank das Konzernergebnis aufgrund des Ergebnisrückgangs in der Lebensversicherung auf 119 (133) Mio. EUR, sodass sich die Eigenkapitalrendite um 0,9 Prozentpunkte auf 4,6 % reduzierte.
Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit der für 2020 abgegebenen Prognose
Steuerungsgrösse Eigenkapitalrendite für den Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland insgesamt |
||||
In % | Ist 2020 |
Prognose für 2020 aus dem Geschäfts- bericht 2019 |
||
Eigenkapitalrendite 1 | 4,6 | 5 – 6 |
1 Die Prognose für 2020 bezieht sich auf den abgedruckten Stand im Konzerngeschäftsbericht 2019. Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „4 – 5 %“.
Das Konzernergebnis lag mit 119 (133) Mio. EUR unter dem des Vorjahres, sodass die prognostizierte Eigenkapitalrendite nicht erreicht werden konnte.
Privat- und Firmenversicherung International
- Gebuchte Bruttoprämien sanken währungsbereinigt um 1,6 %
- Kombinierte Schaden-/Kostenquote von 95,2 % positiv beeinflusst durch niedrige Kfz-Schadenfrequenz als temporäre Auswirkung der Corona-Pandemie
Wesentliche Kennzahlen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International |
|||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Gebuchte Bruttoprämien | 5.527 | 6.111 | –9,6 | % | |||
Verdiente Nettoprämien | 4.950 | 5.343 | –7,3 | % | |||
Versicherungstechnisches Ergebnis | 41 | 33 | +22,6 | % | |||
Kapitalanlageergebnis | 326 | 381 | –14,4 | % | |||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 266 | 283 | –6,0 | % |
Steuerungsgrössen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International |
|||||||
In % | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | –1,6 | 11,8 | –13,4 | Pkt. | |||
Neugeschäftswert (Leben) in Mio. EUR 1 | 31 | 48 | –34,7 | % | |||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto, nur Schaden/Unfallversicherungen) |
95,2 | 95,5 | –0,3 | Pkt. | |||
EBIT-Marge | 5,4 | 5,3 | +0,1 | Pkt. | |||
Eigenkapitalrendite | 7,3 | 8,2 | –0,9 | Pkt. |
1 Ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter; 2020: Geschätzter Wert, der finale Wert wird im Jahresabschluss 2021 veröffentlicht
Der Geschäftsbereich bündelt die Aktivitäten des internationalen Privat- und Firmenkundengeschäfts innerhalb des Talanx Konzerns und ist in den beiden Regionen Europa und Lateinamerika aktiv. Die im ersten Halbjahr 2020 weltweit ausgebrochene Corona-Pandemie wirkte sich im Wesentlichen aufgrund niedriger Kfz-Schadenfrequenzen bedingt durch geringes Verkehrsaufkommen zunächst positiv mit 107 Mio. EUR auf das versicherungstechnische Ergebnis und bislang nur im geringen Umfang mit –12 Mio. EUR auf das Kapitalanlageergebnis im Segment Privat- und Firmenversicherung International aus. Es wird jedoch erwartet, dass der bereits aus Corona resultierende Rückgang des Prämienvolumens sich zeitlich verzögert im Jahr 2021 negativ auf das versicherungstechnische Ergebnis auswirken wird. Den coronabedingten Belastungen wurde im Berichtsjahr durch bilanzielle Vorsorge von 35 Mio. EUR begegnet, was auch die kombinierte Schaden-/Kostenquote mit 1,1 Prozentpunkten belastete.
In der Region Europa unterzeichnete die italienische HDI Assicurazioni S. p. A. am 21. Oktober 2020 einen Vertrag über den Erwerb der italienischen Amissima Assicurazioni zum Ausbau des Sachversicherungsgeschäftes und somit zur Erhöhung der Diversifizierung. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der italienischen Aufsichtsbehörde.
Marktentwicklung
Die im folgenden Abschnitt beschriebenen Entwicklungen der Märkte bezieht sich, wenn nicht anders gekennzeichnet, auf Wachstumsraten in der jeweiligen lokalen Landeswährung.
Die Region Lateinamerika erlebte als Folge der Corona-Pandemie im Jahr 2020 einen wirtschaftlichen Abschwung. So lag die Prognose für das Bruttoinlandsprodukt in Brasilien bei –4,4 % für das Gesamtjahr, nach –7,7 % zum zweiten Quartal. Dagegen konnte der Sachversicherungsmarkt ein Wachstum von 3,0 % per Ende November aufzeigen. Auch die Wirtschaft in Mexiko erwartet für das Jahr 2020 einen Rückgang von 8,5 % des Bruttoinlandsprodukts, während für den Versicherungsmarkt ein Prämienabrieb von 3,1 % erwartet wird. In Chile belasteten die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie die Wirtschaft insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, während die Auswirkungen der gewaltsamen Demonstrationen aus dem Jahr 2019 bereits seit Beginn des Jahres die wirtschaftliche Entwicklung verlangsamten. In allen drei Märkten war ein deutlicher Rückgang von rund 30 % der Neuwagenverkäufe im Verlauf des Jahres 2020 zu verzeichnen, wodurch die Prämienentwicklung in der Kfz-Versicherung negativ beeinträchtigt wurde.
Die wirtschaftliche Situation auf den Versicherungsmärkten in der Region Europa wurde im Jahr 2020 ebenfalls durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt. Die polnische Wirtschaft wies im Jahr 2020 erstmals seit 1991 ein negatives Wirtschaftswachstum von 2,8 % auf, während im Sachversicherungsmarkt per drittem Quartal 2020 stabile Beiträge gegenüber der Vorjahresperiode generiert werden konnten. Im Kfz-Geschäft hingegen setzte sich die weiche Marktphase fort, die zu einem Rückgang der Durchschnittsprämie und somit auch der Wachstumsdynamik führte. Eine geringere Schadenhäufigkeit als Folge geringer Verkehrsaufkommen während coronabedingter Ausgangsbeschränkungen führte jedoch zur Entlastung der versicherungstechnischen Ergebnisse. Nach mehreren Quartalen des wirtschaftlichen Abschwungs verzeichnete die Türkei in den ersten drei Quartalen 2020 ein reales Wachstum von 0,5 % ihres Bruttoinlandsprodukts. Gleichzeitig stiegen die Inflationsrate auf 15 % und der türkische Leitzins auf 17 % im Gesamtjahr 2020. Die Sachversicherer verzeichneten im Jahr 2020 insgesamt ein Wachstum von 17 %, darunter 11 % in den Prämien der Kfz-Versicherung.
Prämienvolumen
Die gebuchten Bruttoprämien des Geschäftsbereichs (einschließlich Prämien aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung) sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,6 % auf 5,5 (6,1) Mrd. EUR. Währungsbereinigt verringerten sich die Bruttoprämien gegenüber der Vergleichsperiode um 1,6 %.
In der Region Europa war ein Rückgang der gebuchten Bruttoprämien um 6,0 % auf 4,1 Mrd. EUR zu verzeichnen, vor allem getrieben durch gesunkene Einmalprämien in der Lebensversicherungssparte der italienischen HDI Assicurazioni S. p. A. Das Prämienvolumen der türkischen HDI Sigorta A. Ş. stieg dagegen währungsbereinigt um 38,6 %, vor allem getrieben von der Kraftfahrt- wie auch von der Wohngebäudeversicherung. Die im dritten Quartal 2019 akquirierte Ergo Sigorta A. Ş. war ganzjährig in den Zahlen von 2020 enthalten. Währungsbereinigt betrug der Rückgang des Prämienvolumens in der Region Europa 2,0 %.
In der Region Lateinamerika sanken die gebuchten Bruttoprämien gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18,5 % auf 1,4 (1,8) Mrd. EUR, insbesondere in Brasilien, Mexiko und Chile. Währungsbereinigt betrug der Rückgang bei den gebuchten Bruttoprämien 0,6 %. Die Beiträge der Gesellschaften des Geschäftsbereichs in der Region Lateinamerika werden zum überwiegenden Teil aus Kfz-Verträgen generiert. Deren Absatz war rückläufig, da die Neuwagenverkäufe konjunkturbedingt und durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie gesunken sind.
Versicherungstechnisches Ergebnis
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote der Sachversicherungsgesellschaften sank gegenüber der Vergleichsperiode um 0,3 Prozentpunkte auf 95,2 %. Die Verbesserung resultierte mit 1,1 Prozentpunkten aus der Schadenquote. Das durch Ausgangsbeschränkungen gesunkene Verkehrsaufkommen infolge der Corona-Pandemie führte zu temporär niedrigeren Kfz-Schadenfrequenzen und somit sinkenden Schadenquoten im Geschäftsjahr 2020. Die Kostenquote des Geschäftsbereichs lag mit 30,5 % um 0,9 Prozentpunkte über Vorjahresniveau. Der Anstieg der Kostenquote war gleichermaßen von der höheren Abschlusskostenquote aufgrund eines stärkeren Wettbewerbs sowie einer verstärkten Diversifikation und der höheren Verwaltungskostenquote beeinflusst, u. a. wegen gestiegener IT-Aufwendungen für mobiles Arbeiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
Zur Verbesserung des versicherungstechnischen Ergebnisses in der Lebensversicherung um 8 Mio. EUR trugen u. a. Risikoprodukte der polnischen TUnŻ WARTA S. A. bei.
Kapitalanlageergebnis
Das Kapitalanlageergebnis verringerte sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 um 14,4 % auf 326 (381) Mio. EUR. Der Rückgang resultierte aus dem um 50,0 % auf 32 (64) Mio. EUR gesunkenen außerordentlichen Kapitalanlageergebnis, vor allem aufgrund von realisierten Verlusten sowie Abschreibungen auf Anteilspapiere infolge von Corona bei der italienischen HDI Assicurazioni S. p. A. sowie höheren Verlusten bei der brasilianischen HDI Seguros S. A. Das ordentliche Kapitalanlageergebnis des Geschäftsbereichs sank um 6,2 % auf 318 (339) Mio. EUR im Vergleich zur Vorjahresperiode, das im Wesentlichen durch negative Wechselkurseffekte und ein niedrigeres Zinsniveau in allen Märkten getrieben war, insbesondere in Polen und der Türkei. Diese Effekte konnten teilweise durch höhere Kapitalanlagevolumina kompensiert werden.
Operatives Ergebnis und Konzernergebnis
Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International erzielte im Geschäftsjahr 2020 mit 266 (283) Mio. EUR ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,0 % niedrigeres operatives Ergebnis (EBIT). Währungsbereinigt stieg das EBIT um rund 1 %. Die Region Europa trug mit einem gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,0 % gesunkenen EBIT von 273 (281) Mio. EUR zum operativen Ergebnis des Segments bei, was im Wesentlichen auf den geringeren Ergebnisbeitrag der polnischen TUiR WARTA S. A. zurückzuführen ist. In der Region Lateinamerika wurden 44 (50) Mio. EUR des EBITs generiert. Der Rückgang des EBITs in dieser Region resultierte im Wesentlichen aus der brasilianischen HDI Seguros S. A., deren Ergebnis vor allem von höheren Verlusten im außerordentlichen Kapitalanlageergebnis belastet wurde. Das Konzernergebnis nach Minderheiten verringerte sich entsprechend um 2,5 % auf 160 (164) Mio. EUR. Die Eigenkapitalrendite verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,9 Prozentpunkte auf 7,3 %.
Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit der für 2020 abgegebenen Prognose
Steuerungsgrössen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International |
||||
In % | Ist 2020 |
Prognose für 2020 aus dem Geschäfts- bericht 2019 |
||
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) 1 | –1,6 |
moderates Wachstum |
||
Neugeschäftswert (Leben) 2,3 | 31 | ~ 40 | ||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto, nur Schaden/Unfallversicherungen) |
95,2 | ~ 95 | ||
EBIT-Marge 4 | 5,4 | 5 – 6 | ||
Eigenkapitalrendite 5 | 7,3 | 8 – 9 |
1 Die Prognose für 2020 bezieht sich auf den abgedruckten Stand im Konzerngeschäftsbericht 2019. Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „>–5 %“
2 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „~ 30“ Mio. EUR
4 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „~ 5 %“
5 Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „~ 7 %“
Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International verzeichnete im Geschäftsjahr 2020 einen währungsbereinigten Bruttoprämienrückgang von 1,6 %, was unter der letztjährigen Prognose eines moderaten Wachstums lag. Auch der Neugeschäftswert (Leben) lag mit 31 Mio. EUR unter den Erwartungen. Getrieben war der Rückgang im Wesentlichen durch die polnische Towarzystwo Ubezpieczeń na Życie „WARTA“ S. A. aufgrund eines Rückgangs sowohl des Prämienvolumens als auch der Neugeschäftsmarge infolge der Corona-Pandemie sowie des rückläufigen Zinsniveaus. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote der internationalen Sachversicherungen in Höhe von 95,2 % erreichte das prognostizierte Niveau, ebenso wie die EBIT-Marge mit 5,4 %. Die Eigenkapitalrendite jedoch blieb mit 7,3 % hinter den Erwartungen für 2020 zurück.
Weitere Kennzahlen
Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International im Überblick nach Sparten |
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In Mio. EUR | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Gebuchte Bruttoprämien | 5.527 | 6.111 | –9,6 | % | |||
Schaden/Unfall | 3.776 | 4.092 | –7,7 | % | |||
Leben | 1.750 | 2.018 | –13,3 | % | |||
Verdiente Prämien für eigene Rechnung |
4.950 | 5.343 | –7,3 | % | |||
Schaden/Unfall | 3.275 | 3.471 | –5,7 | % | |||
Leben | 1.675 | 1.871 | –10,5 | % | |||
Versicherungstechnisches Ergebnis | 41 | 33 | +22,6 | % | |||
Schaden/Unfall | 160 | 160 | –0,2 | % | |||
Leben | –119 | –127 | +6,1 | % | |||
Kapitalanlageergebnis | 326 | 381 | –14,4 | % | |||
Schaden/Unfall | 159 | 200 | –20,7 | % | |||
Leben | 175 | 188 | –6,9 | % | |||
Sonstige | –7 | –7 | +8,7 | % | |||
Neuzugang nach Produkten in Annual Premium Equivalent (Leben) |
168 | 248 | –32,0 | % | |||
Einmalbeiträge | 971 | 1.728 | –43,8 | % | |||
Laufende Beiträge | 71 | 75 | –4,8 | % | |||
Neuzugang nach Produkten in Annual Premium Equivalent (Leben) |
168 | 248 | –32,0 | % | |||
davon kapitaleffiziente Produkte | 71 | 138 | –48,2 | % | |||
davon Biometrieprodukte | 66 | 68 | –2,6 | % |
Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International im Überblick nach Regionen |
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In Mio. EUR | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Gebuchte Bruttoprämien | 5.527 | 6.111 | –9,6 | % | |||
davon Europa | 4.100 | 4.359 | –6,0 | % | |||
davon Lateinamerika | 1.427 | 1.752 | –18,5 | % | |||
Verdiente Prämien für eigene Rechnung |
4.950 | 5.343 | –7,3 | % | |||
davon Europa | 3.695 | 3.827 | –3,4 | % | |||
davon Lateinamerika | 1.255 | 1.516 | –17,2 | % | |||
Versicherungstechnisches Ergebnis | 41 | 33 | +22,6 | % | |||
davon Europa | 37 | 35 | +5,2 | % | |||
davon Lateinamerika | 39 | 26 | +48,6 | % | |||
Kapitalanlageergebnis | 326 | 381 | –14,4 | % | |||
davon Europa | 290 | 317 | –8,5 | % | |||
davon Lateinamerika | 43 | 71 | –39,0 | % | |||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 266 | 283 | –6,0 | % | |||
davon Europa | 273 | 281 | –3,0 | % | |||
davon Lateinamerika | 44 | 50 | –12,0 | % |
Rückversicherung
Schaden-Rückversicherung
- Bruttoprämie im Segment Schaden-Rückversicherung steigt währungskursbereinigt um 15,8 %
- Im Jahresverlauf zunehmend bessere Preise und Konditionen
- Aufwendungen für Schäden aus der Corona-Pandemie von insgesamt 950 Mio. EUR
- Kombinierte Schaden-/Kostenquote steigt auf 101,6 %
Wesentliche Kennzahlen im Geschäftsbereich Rückversicherung – Segment Schaden-Rückversicherung |
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In Mio. EUR | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Gebuchte Bruttoprämien | 16.744 | 14.781 | +13,3 | % | |||
Verdiente Nettoprämien | 14.205 | 12.798 | +11,0 | % | |||
Versicherungstechnisches Ergebnis | –274 | 186 | –247,3 | % | |||
Kapitalanlageergebnis | 1.008 | 1.093 | –7,8 | % | |||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 854 | 1.256 | –32,0 | % |
Steuerungsgrössen im Segment Schaden-Rückversicherung | |||||||
In % | 2020 | 2019 | +/ – | ||||
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | 15,8 | 20,4 | –4,6 | Pkt. | |||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) | 101,6 | 98,2 | +3,4 | Pkt. | |||
EBIT-Marge | 6,0 | 9,8 | –3,8 | Pkt. |
Geschäftsentwicklung
Die weltweiten Schaden-Rückversicherungsmärkte waren im abgelaufenen Geschäftsjahr von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und den mit ihr verbundenen versicherten Schäden geprägt. Zudem wirken sich die hohen Großschäden aus Naturkatastrophen der Vorjahre sowie der wieder zugenommene Druck auf die Zinserträge negativ auf die Ertragslage aus. Insbesondere in den für uns wichtigen Anlageregionen in Europa und Nordamerika gingen die Zinsen auch wegen der umfangreichen staatlichen Konjunkturhilfen zur Minderung der Pandemiefolgen im Berichtsjahr weiter zurück.
Um die Renditeerwartungen der Kapitalgeber zu erfüllen, war im Rückversicherungsmarkt im Geschäftsjahresverlauf eine nachhaltige Verbesserung bei den Preisen und Konditionen für Rückversicherungsschutz notwendig und durchsetzbar. Insbesondere bei schadenbetroffenen Verträgen waren Preissteigerungen im überwiegend zweistelligen Prozentbereich zu verzeichnen. Aber auch bei schadenfreien Verträgen waren sowohl für Erst- als auch für Rückversicherer Verbesserungen erzielbar. Zudem konnten wir beobachten, dass Erstversicherer neben einer generell höheren Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Rückversicherungsschutz auch vermehrt maßgeschneiderte Lösungen zur Solvenzentlastung suchen.
Bereits in der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2020 konnten wir einen durchschnittlichen Preisanstieg des erneuerten Geschäfts von 2,3 % erzielen. Unsere Haupterneuerung, in der wir 67 % unseres Portefeuilles in der Schaden-Rückversicherung (ohne fakultatives Geschäft und strukturierte Rückversicherung) neu verhandelt haben, verlief damit für uns erwartungsgemäß solide bei einem gleichzeitig erfreulichen währungskursbereinigten Wachstum des erneuerten Geschäftes von 14,0 %.
In den unterjährigen Erneuerungsrunden des Geschäftsjahres 2020 nahm die Verbesserung der Preise und Konditionen vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie weiter Fahrt auf.
In den Vertragsverhandlungen zum 1. April konnten wir bereits eine Beschleunigung der Marktverhärtung feststellen und bei einem anhaltend hohen Prämienwachstum einen durchschnittlichen Preisanstieg von 4,4 % erzielen. Traditionell wird zu diesem Zeitpunkt das Geschäft in Japan erneuert und es stehen zudem Vertragsverlängerungen – wenn auch in einem geringeren Umfang – für die Märkte Australien, Neuseeland, Asien und Nordamerika an.
In den Erneuerungen zum 1. Juni und zum 1. Juli setzte sich dieser Trend unverändert fort. Hier konnten wir weitere, teils deutliche Preis- und Konditionsverbesserungen im zweistelligen Prozentbereich erzielen. Im Durchschnitt stiegen die Preise um 5,1 % bei weiter zweistelligem Prämienwachstum. Zu diesem Zeitpunkt wurden Teile des Nordamerikageschäftes, der Naturkatastrophenrisiken sowie Teile der Rückversicherung von Risiken aus dem Bereich Kredit und Kaution erneuert. Zudem fand auch die Haupterneuerung in Australien und Neuseeland statt. Insbesondere bei schadenbelasteten Programmen oder Regionen waren deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen, aber auch bei schadenfreien Deckungen konnten wir teilweise Verbesserungen erreichen.
Im Naturkatastrophengeschäft haben wir unsere gewinnorientierte Zeichnungspolitik unverändert fortgesetzt. Unser Risikoappetit, den wir relativ zum vorhandenen ökonomischen Kapital festlegen, blieb im Vergleich zum Vorjahr im Geschäftsjahr 2020 unverändert.
Trotz der hohen Belastungen aus der Pandemie ergaben sich für die Hannover Rück gleichzeitig auch Geschäftschancen, beispielsweise in Form einer höheren Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Rückversicherungsschutz und nach maßgeschneiderten Deckungskonzepten. Zudem reduzierten Eindämmungsmaßnahmen wie etwa Lockdowns in einigen Sparten auch die Schadenhäufigkeit. Dies machte sich insbesondere in der Kraftfahrtversicherung bemerkbar.
Prämienentwicklung
Die gebuchten Bruttoprämien im Segment Schaden-Rückversicherung wuchsen um 13,3 % auf 16,7 (14,8) Mrd. EUR. Bei konstanten Währungskursen hätte der Zuwachs 15,8 % betragen. Der Selbstbehalt blieb mit 90,3 (90,3) % stabil. Die verdienten Nettoprämien erhöhten sich um 11,0 % auf 14,2 (12,8) Mrd. EUR; währungskursbereinigt hätte das Wachstum 13,5 % betragen.
Ergebnisentwicklung
Im Geschäftsjahr 2020 lagen die Großschäden das vierte Jahr in Folge oberhalb unserer Erwartungen. Insbesondere Schadenleistungen und Schadenreserven für die Corona-Pandemie führten zu signifikanten versicherungstechnischen Belastungen.
Im Segment Schaden-Rückversicherung haben wir für den Schadenkomplex Covid-19 insgesamt 950 Mio. EUR ausgezahlt oder zurückgestellt. Davon entfielen 331 Mio. EUR auf gemeldete Schäden und 619 Mio. EUR auf Spätschadenreserven, die wir im Rahmen unserer konservativen Reservierungspolitik für eingetretene, aber noch nicht an uns gemeldete Schäden bilden. Auf die jeweiligen Sparten verteilt sich der Gesamtbetrag wie folgt: Betriebsunterbrechungsversicherung 22 %, Warenkreditausfallversicherung 26 %, Veranstaltungsausfallversicherung 21 % sowie sonstige Sparten 31 %. Insbesondere in der Warenkreditausfallversicherung, aber auch im Bereich der Haftpflichtdeckungen ist die Unsicherheit hinsichtlich künftiger Schadenmeldungen unserer Zedenten vergleichsweise hoch, sodass wir zum Jahresende unsere Reserven vor allem in diesen Bereichen noch einmal verstärkt haben.
In Summe beliefen sich die Großschäden inklusive des Covid-19-Schadenkomplexes auf 1.595 Mrd. EUR. Als Großschadenbudget hatten wir für 2020 einen Betrag von 975 Mio. EUR vorgesehen. Neben den Belastungen aus der Pandemie gehörten zu den schwersten Großschäden des Berichtsjahres ein Unwetter, das sich über östliche Teile der USA erstreckte, mit einer Nettobelastung für die Hannover Rück von 111 Mio. EUR, der Hurrikan „Laura“ mit 88 Mio. EUR und die Explosion im Hafen von Beirut mit 87 Mio. EUR. Als Großschäden bezeichnen wir generell Ereignisse, für die wir mehr als 10 Mio. EUR an Brutto-Schadenzahlungen erwarten.
Das versicherungstechnische Ergebnis im Segment Schaden-Rückversicherung belief sich auf –274 (186) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote erhöhte sich auf 101,6 (98,2) %. Gründe hierfür waren insbesondere die vorgenannten Aufwendungen im Zusammenhang mit der Pandemie.
Operatives Ergebnis und Kapitalanlageergebnis
Das Kapitalanlageergebnis des Segments Schaden-Rückversicherung ging um 7,8 % auf 1.008 (1.093) Mio. EUR zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel um 32,0 % auf 854 (1.256) Mio. EUR. Die EBIT-Marge betrug 6,0 (9,8) %.
Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit der für 2020 abgegebenen Prognose
Steuerungsgrössen im Segment Schaden-Rückversicherung | ||||
In % | Ist 2020 |
Prognose für 2020 aus dem Geschäfts- bericht 2019 |
||
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | 15,8 |
solides Wachstum |
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Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) | 101,6 | ≤ 97 | ||
EBIT-Marge | 6,0 | ≥ 10 |
Das Ziel eines soliden währungskursbereinigten Wachstums der gebuchten Bruttoprämien im Segment Schaden-Rückversicherung wurde mit 15,8 % erreicht. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verschlechterte sich auf 101,6 %. Damit lag sie deutlich über dem Zielwert für das Geschäftsjahr von maximal 97 %. Grund hierfür war u. a. die Corona-Pandemie. Die EBIT-Marge sank auf 6,0 (9,8) %. Der Zielwert einer EBIT-Marge von mindestens 10 % wurde unterschritten.
Personen-Rückversicherung
- Bruttoprämienvolumen steigt währungskursbereinigt um 4,7 %
- Leistungen und Reserven für erwartete Schäden aus der Corona-Pandemie in Höhe von insgesamt 261 Mio. EUR
- Anhaltend starke weltweite Nachfrage nach Financial Solutions
Wesentliche Kennzahlen im Geschäftsbereich Rückversicherung – Segment Personen-Rückversicherung |
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In Mio. EUR | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Gebuchte Bruttoprämien | 8.021 | 7.816 | +2,6 | % | |||
Verdiente Nettoprämien | 7.150 | 6.932 | +3,2 | % | |||
Versicherungstechnisches Ergebnis | –646 | –411 | –57,2 | % | |||
Kapitalanlageergebnis | 693 | 682 | +1,6 | % | |||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 377 | 562 | –32,9 | % |
Steuerungsgrössen im Segment Personen-Rückversicherung | |||||||
In % | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | 4,7 | 6,7 | –2,0 | Pkt. | |||
Neugeschäftswert
1 in Mio. EUR |
391 | 333 | +17,3 | % | |||
EBIT-Wachstum | –32,9 | 114,5 | –147,5 | Pkt. |
1 Ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter; 2020: Geschätzter Wert, der finale Wert wird im Jahresabschluss 2021 veröffentlicht
Geschäftsentwicklung
Die Corona-Pandemie war auch im Segment Personen-Rückversicherung das zentrale Thema des Geschäftsjahres 2020. Allerdings waren die direkten Belastungen im Vergleich zum Segment Schaden-Rückversicherung deutlich geringer. Insgesamt beliefen sich die direkt auf Covid-19 bezogenen Belastungen im Segment Personen-Rückversicherung im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 261 Mio. EUR. Davon entfielen 175 Mio. EUR oder 67 % auf gemeldete Schäden und im Übrigen auf Spätschadenreserven für zu erwartende, aber noch nicht gemeldete Schäden. Der Großteil der Covid-19-Belastungen stammt dabei aus Erkrankungs- und Todesfällen in den USA, unserem größten Einzelmarkt.
Generell ist festzustellen, dass die globalen Personen-Rückversicherungsmärkte weiterhin unverändert von einem intensiven Wettbewerb und einem im Berichtsjahr in vielen Regionen weiter verschärften Niedrigzinsumfeld geprägt sind. Insbesondere in den für die Hannover Rück wichtigen Märkten Europas und Nordamerikas sind die Zinsen im Verlauf des Berichtsjahres weiter gesunken. Dies wirkt sich negativ auf die Kapitalanlageergebnisse der Erst- und Rückversicherer aus. Gleichzeitig ergaben sich aber daraus auch zusätzliche Geschäftschancen für kapitalstarke Rückversicherer wie die Hannover Rück, etwa im Bereich Financial Solutions.
Bei Lösungen zur Absicherung von Langlebigkeitsrisiken war neben dem traditionell wichtigen Markt in Großbritannien eine weltweit gestiegene Nachfrage zu verzeichnen. Dies ist eine positive Entwicklung, die wir mit unserer ausgezeichneten, langjährigen Expertise aktiv unterstützen und weiter vorantreiben. Ein Treiber waren die hohen Kapitalanforderungen für derartiges Geschäft bei Erstversicherern und Pensionsfonds.
Bei allen Aktivitäten – nicht nur im Bereich Langlebigkeit – spielen zunehmend auch digitale Versicherungslösungen und Automatisierung – insbesondere auch bei der Zusammenarbeit mit Start-ups – eine wesentliche Rolle.
Die pandemiebedingten Belastungen insbesondere im Bereich Mortality und Morbidity Solutions wirkten sich deutlich negativ auf das Ergebnis im Segment Personen-Rückversicherung aus. Lässt man die Schadenbelastungen durch die Pandemie außen vor, liegt die Entwicklung des US-Geschäfts im Rahmen unserer Erwartungen.
Prämienentwicklung
Die gebuchten Bruttoprämien des Segments Personen-Rückversicherung stiegen um 2,6 % auf 8,0 (7,8) Mrd. EUR; währungskursbereinigt hätte der Anstieg 4,7 % betragen. Der Selbstbehalt lag bei 89,8 (89,5) %. Die verdienten Nettoprämien erhöhten sich um 3,2 % auf 7,2 (6,9) Mrd. EUR; währungskursbereinigt hätte das Wachstum 5,3 % betragen.
Operatives Ergebnis und Kapitalanlageergebnis
Das versicherungstechnische Ergebnis belief sich auf –646 (–411) Mio. EUR. Ausschlaggebend für den weiteren Rückgang waren dabei die pandemiebezogenen Leistungen und Schadenreserven. Das Kapitalanlageergebnis des Segments Personen-Rückversicherung verbesserte sich um 1,6 % auf 693 (682) Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel um 32,9 % auf 377 (562) Mio. EUR.
Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit der für 2020 abgegebenen Prognose
Steuerungsgrössen im Segment Personen-Rückversicherung | ||||
In % | Ist 2020 |
Prognose für 2020 aus dem Geschäfts- bericht 2019 |
||
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | 4,7 |
moderates Wachstum |
||
Neugeschäftswert 1 in Mio. EUR | 391 | ≥ 110 | ||
EBIT-Wachstum 2 | –32,9 | > 5 |
1 Ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter; 2020: Geschätzter Wert, der finale Wert wird im Jahresabschluss 2021 veröffentlicht
2 Durchschnittliches jährliches Wachstum 2017 – 2020 gemäß strategischer Zieldefinition: +18,1 %
Die gebuchten Bruttoprämien des Segments Personen-Rückversicherung stiegen währungskursbereinigt um 4,7 %; sie blieben damit im Rahmen der Erwartung eines moderaten Wachstums. Der Neugeschäftswert lag mit 391 Mio. EUR deutlich über der Prognose von mehr als 110 Mio. EUR. Das Ziel eines mehr als fünfprozentigen Wachstums des EBITs wurde verfehlt, das operative Ergebnis sank um 32,9 %.
Geschäftsbereich Rückversicherung insgesamt
Steuerungsgrösse Eigenkapitalrendite für den Geschäftsbereich Rückversicherung insgesamt |
|||||||
In % | 2020 | 2019 | +/– | ||||
Eigenkapitalrendite | 8,5 | 13,3 | –4,8 | Pkt. |
Das Konzernergebnis im Geschäftsbereich Rückversicherung fiel im Berichtsjahr auf 442 (619) Mio. EUR; dies ließ die Eigenkapitalrendite ebenfalls um 4,8 Prozentpunkte auf 8,5 % sinken.
Vergleich der tatsächlichen Geschäftsentwicklung mit der für 2020 abgegebenen Prognose
Steuerungsgrösse Eigenkapitalrendite für den Geschäftsbereich Rückversicherung insgesamt |
||||
In % | Ist 2020 |
Prognose für 2020 aus dem Geschäfts- bericht 2019 |
||
Eigenkapitalrendite 1 | 8,5 | 12 – 13 |
1 Die Prognose für 2020 bezieht sich auf den abgedruckten Stand im Konzerngeschäftsbericht 2019. Unterjährig wurde der Ausblick angepasst auf „>7,5 %“
Das Konzernergebnis im Geschäftsbereich Rückversicherung sank im Berichtsjahr auf 442 (619) Mio. EUR; dies entspricht einem Minus von 28,6 %. Die Eigenkapitalrendite lag im Berichtsjahr bei 8,5 % und übertraf damit das unterjährig angepasste Ziel von mehr als 7,5 %.
Konzernfunktionen
- Gebuchte Bruttoprämien im Segment Konzernfunktionen steigen deutlich
- Corona-Schadenaufwand von 10 Mio. EUR
- Bestand an selbst verwalteten Kapitalanlagen erhöht sich um 4,8 %
Rückversicherungsspezialisten im Konzern
Im Segment Konzernfunktionen weisen wir seit 2019 versicherungstechnisches Geschäft aus, das von Konzerngesellschaften an die Talanx AG zediert wird. Im Jahr 2020 betrugen die gebuchten Bruttoprämien aus diesem Geschäft 738 (64) Mio. EUR; sie resultierten aus Rückversicherungsabgaben der Geschäftsbereiche Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland sowie Privat- und Firmenversicherung International. Das versicherungstechnische Ergebnis im Segment Konzernfunktionen betrug im aktuellen Geschäftsjahr –49 (–15) Mio. EUR und beinhaltet einen coronabedingten Schadenaufwand für Betriebsschließungsschäden von 10 Mio. EUR, drei weitere Großschäden in der Sparte Sachversicherung in Höhe von insgesamt 13 Mio. EUR sowie einen Eingangsverlust durch einen „Loss Portfolio Transfer“ in der Sparte Haftpflicht in Höhe von 24 Mio. EUR.
Kapitalanlagespezialisten im Konzern
Die Ampega Asset Management GmbH betreibt zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft Ampega Investment GmbH in erster Linie das Management und die Administration der Kapitalanlagen der Konzerngesellschaften und erbringt damit in Zusammenhang stehende Dienstleistungen wie Kapitalanlagebuchhaltung und Reporting. Die selbst verwalteten Kapitalanlagen des Konzerns stiegen auf 129 (123) Mrd. EUR. Der Beitrag der beiden Gesellschaften und der Ampega Real Estate GmbH in Summe zum operativen Ergebnis im Segment betrug im Jahr 2020 insgesamt 61 (51) Mio. EUR.
Die Ampega Investment GmbH verwaltet als Kapitalanlagegesellschaft Publikums- und Spezialfonds und betreibt für institutionelle Kunden Finanzportfolioverwaltung. Im Vordergrund stehen das Portfoliomanagement und die Administration von Kapitalanlagen. In der Investmentbranche erfolgte nach einem freundlichen Jahresauftakt mit moderaten Kursgewinnen und Mittelzuflüssen in allen Produkt- und Absatzsegmenten in den Monaten März und April ein scharfer Einbruch. Ursächlich hierfür waren die sich in Europa rasant ausbreitenden Erkrankungen an Covid-19 und der damit im Zusammenhang stehende internationale „Lockdown“. Sowohl Aktien als auch festverzinsliche Wertpapiere verzeichneten gravierende Kurseinbrüche. Dank massiver finanzieller Intervention seitens der Staaten der Europäischen Union setzte im Mai 2020 eine mit Unterbrechungen bis zum Jahresende anhaltende und steile Kurserholung in der Breite des Marktes ein. Damit einher gingen Mittelzuflüsse in Publikumsfonds, die sich zum Jahresende hin verstärkten. Das Gesamtvolumen des verwalteten Vermögens stieg um 6,3 % auf 29,5 Mrd. EUR gegenüber dem Jahreseingangsniveau (27,8 Mrd. EUR). Die Hälfte des Gesamtvolumens, nämlich 14,1 (12,7) Mrd. EUR, wird im Auftrag der Konzerngesellschaften über Spezialfonds und Direktanlagemandate betreut. Der übrige Anteil entfällt mit 7,7 (7,3) Mrd. EUR auf institutionelle Drittkunden und mit 7,7 (7,7) Mrd. EUR auf das Retail-Geschäft. Letzteres wird sowohl über konzerneigene Vertriebswege und Produkte wie die fondsgebundene Lebensversicherung betrieben als auch über externe Vermögensverwalter oder Banken.
Operatives Ergebnis
Das operative Ergebnis im Segment Konzernfunktionen reduzierte sich im Jahr 2020 auf –19 (–8) Mio. EUR. Höhere Belastungen in der Versicherungstechnik konnten nur teilweise durch gestiegene Provisionserlöse aus der Kapitalanlageverwaltung kompensiert werden. Das im Jahr 2020 auf die Aktionäre der Talanx AG entfallende Konzernergebnis für dieses Segment verbesserte sich aufgrund von positiven steuerlichen Effekten auf –92 (–97) Mio. EUR.
Vermögens- und Finanzlage
Vermögenslage
- Bilanzsumme um 3,4 Mrd. EUR auf 181,0 Mrd. EUR gestiegen
- Kapitalanlagen machen 77 % der Bilanzsumme aus
Vermögensstruktur | ||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||
Immaterielle Vermögenswerte | 1.879 | 1 % | 1.998 | 1 % | ||||
Kapitalanlagen | 138.925 | 77 % | 134.104 | 76 % | ||||
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen | 11.619 | 6 % | 11.824 | 7 % | ||||
Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen | 7.473 | 4 % | 8.483 | 5 % | ||||
Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft | 8.964 | 5 % | 8.525 | 5 % | ||||
Abgegrenzte Abschlusskosten | 5.312 | 3 % | 5.940 | 3 % | ||||
Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand | 3.477 | 2 % | 3.518 | 2 % | ||||
Aktive Steuerabgrenzung | 323 | 0 % | 326 | 0 % | ||||
Sonstige Vermögenswerte | 3.035 | 2 % | 2.819 | 2 % | ||||
Langfristige Vermögenswerte und Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden |
31 | 0 % | 57 | 0 % | ||||
Summe der Aktiva | 181.037 | 100 % | 177.594 | 100 % |
Wesentliche Entwicklungen der Vermögensstruktur
Die Erhöhung der Bilanzsumme ist vor allem auf den Zuwachs der Kapitalanlagen (+4,6 Mrd. EUR) zurückzuführen. Gegenläufig entwickelten sich die Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen (–1,0 Mrd. EUR).
Die immateriellen Vermögenswerte von 1,9 (2,0) Mrd. EUR enthalten sonstige immaterielle Vermögenswerte (einschließlich PVFP) in Höhe von 839 (893) Mio. EUR und aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 1.040 (1.105) Mio. EUR. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte werden zu 100 % bilanziert. Ohne Berücksichtigung der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter bzw. des Versicherungsnehmeranteils stellt sich wirtschaftlich der auf den Konzern entfallende Anteil an den sonstigen immateriellen Vermögenswerten wie folgt dar:
Nicht beherrschende Gesellschafter und Versicherungsnehmeranteil |
||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Sonstige immaterielle Vermögenswerte vor Abzug der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter und Versicherungsnehmeranteil bzw. inklusive latenter Steuern | 839 | 893 | ||
davon ab: Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | 101 | 108 | ||
davon ab: Versicherungsnehmeranteil | 242 | 253 | ||
davon ab: latente Steuern | 56 | 62 | ||
Sonstige immaterielle Vermögenswerte nach Abzug der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter und Versicherungsnehmeranteil bzw. nach latenten Steuern | 440 | 470 |
Korrespondierend zum Rückgang der Position „Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen“, die die Kapitalanlagen für die fondsgebundenen Versicherungsprodukte enthält, sank der Bilanzposten „Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird“ um 0,2 (Anstieg im Vorjahr um 1,8) Mrd. EUR. Bei diesen Lebensversicherungsprodukten, bei denen die Versicherungsnehmer das Anlagerisiko selbst tragen, spiegeln die versicherungstechnischen Verpflichtungen die Marktwerte der entsprechenden Kapitalanlagen wider.
In der Position „Langfristige Vermögenswerte und Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden“ weisen wir zum Stichtag die Vermögenswerte der HDI Seguros de Vida S. A., Santiago, Chile, in Höhe von 14 (15) Mio. EUR und Immobilienbestände in Höhe von 17 (42) Mio. EUR aus. (Siehe auch im Konzernanhang unter „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen“.)
Kapitalanlagemanagement und -ziele
Im Jahr 2020 führte der Ausbruch der Corona-Pandemie und die damit verbundenen weltweiten Quarantäne-Maßnahmen u. a. zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistungen und des privaten Konsums. Um die Folgen der Pandemie auffangen zu können, lockerten die Notenbanken der großen Wirtschaftsräume ihre Geldpolitik und führten die beschriebenen stabilisierenden Maßnahmen ein. Dadurch war 2020 wiederum geprägt von außerordentlich niedrigen Zinsniveaus. Der Leitzins im Euroraum lag zum Berichtsstichtag unverändert bei 0,0 %.
Zum Jahresende lagen die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen bei ca. –0,56 % und damit ca. 37 Basispunkte unter dem Jahresbeginn. Die zweijährigen gingen zurück auf ca. –0,71 (–0,63) % und die fünfjährigen lagen bei –0,73 (–0,49) %.
Neben den Zinseffekten wirkte sich u. a. die Entwicklung des US-Dollar-Kurses direkt auf die in US-Dollar gehaltenen Kapitalanlagen aus. Der Kurs lag am 31. Dezember 2019 bei 1,12 USD je EUR. Im Geschäftsjahresverlauf verlor der US-Dollar ca. 9,8 % gegenüber dem Euro und lag zum Jahresende bei 1,23 USD je EUR. Zum Jahresabschluss betrug der Bestand an in US-Dollar gehaltenen Kapitalanlagen 22,5 (23,2) Mrd. EUR und entsprach 18 (19) % der selbst verwalteten Kapitalanlagen.
Die Risikomessung und das Risikocontrolling der Kapitalanlagen haben einen sehr hohen Stellenwert. Diese Kernfunktionen mit einer starken und gut funktionierenden Schnittstelle zum Portfoliomanagement befähigten unser Kapitalanlagemanagement zu einer permanenten und konsequenten Überwachung der Portfolios und somit einer effizienten Steuerung der Risiken. Die Wirksamkeit unseres Risikomanagements mit seinen Frühwarn-Tools zeigte sich auch in der Krise des abgelaufenen Geschäftsjahres.
76 (75) % der Anlageklasse festverzinsliche Wertpapiere besitzen ein Rating von A oder besser. Eine breit gefächerte Systematik zur Begrenzung von Kumulrisiken führte zu einer ausgewogenen Mischung der Anlagen.
Das interne Risikomodell des Konzerns und die Risikobudgets der einzelnen Gesellschaften definieren den Handlungsspielraum für unsere Kapitalanlageaktivitäten. Unter Beachtung der Asset-Liability-Management-Vorgaben und der Risikotragfähigkeit der Einzelgesellschaften wurden die Portfolios weiter optimiert und im Rahmen von gesellschaftsindividuellen Strategien die Krise als Chance genutzt.
Einen zusätzlichen Rahmen bilden die Kapitalanlagerichtlinien auf Konzern-, Segment- und Gesellschaftsebene, die einer jährlichen Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung hinsichtlich ihrer Angemessenheit gegenüber aufsichtsrechtlichen und marktgegebenen Restriktionen unterliegen.
Infolge eines qualitativen Investmentprozesses konnten im Kapitalanlagebestand gefährdete Adressen weitestgehend vermieden werden. Die Anlageklasse der festverzinslichen Kapitalanlagen blieb weiterhin die wichtigste Anlageklasse.
Kapitalanlageentwicklung
Der gesamte Kapitalanlagebestand stieg zum Ende des Geschäftsjahres 2020 auf 138,9 (134,1) Mrd. EUR. Der Bestand an selbst verwalteten Kapitalanlagen stieg um 4,8 % auf 128,5 (122,6) Mrd. EUR. Die Bestandsausweitung der selbst verwalteten Kapitalanlagen ist zum einen aus dem Anstieg der Bewertungsreserven in der Position „Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente“ (+2,6 Mrd. EUR) sowie durch die Zuflüsse aus dem versicherungstechnischen Geschäft begründet, die im Rahmen der jeweiligen gesellschaftsspezifischen Vorgaben angelegt wurden.
Der Bestand an Investmentverträgen weist mit 1,3 Mrd. EUR im Vergleich zum Jahresbeginn (1,2 Mrd. EUR) einen leichten Bestandsanstieg auf. Die Depotforderungen gingen im Berichtsjahr um 1,2 Mrd. EUR auf 9,1 Mrd. EUR zurück. Vorrangig ist dieser Rückgang auf die Beendigung eines Vertrages und Währungskurseffekte aus dem Segment Personen-Rückversicherung zurückzuführen.
Auch 2020 bildeten die festverzinslichen Anlagen die bedeutendste Kapitalanlageklasse. Reinvestitionen erfolgten unter Berücksichtigung der vorhandenen Kapitalanlagestruktur im Wesentlichen in dieser Anlageklasse. Der Ergebnisbeitrag aus dieser Anlageklasse betrug 3,7 (3,4) Mrd. EUR und wurde im Berichtsjahr weitestgehend reinvestiert.
Zusammensetzung der selbst verwalteten Kapitalanlagen nach Anlageklassen | ||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||
Fremd genutzter Grundbesitz | 3.250 | 3 % | 3.193 | 3 % | ||||
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | 572 | 0 % | 398 | 0 % | ||||
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 438 | 0 % | 337 | 0 % | ||||
Darlehen und Forderungen | ||||||||
Darlehen inkl. Hypothekendarlehen | 459 | 0 % | 413 | 0 % | ||||
Darlehen und Forderungen an staatliche oder quasistaatliche Schuldner sowie festverzinsliche Wertpapiere |
26.945 | 21 % | 27.228 | 22 % | ||||
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente | 474 | 0 % | 336 | 0 % | ||||
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | ||||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 86.742 | 67 % | 81.483 | 66 % | ||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | 2.725 | 2 % | 2.067 | 2 % | ||||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | ||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente | ||||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 585 | 0 % | 1.128 | 1 % | ||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | 40 | 0 % | 147 | 0 % | ||||
Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente | ||||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | — | 0 % | — | 0 % | ||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | 135 | 0 % | 122 | 0 % | ||||
Derivate 1 | 307 | 0 % | 321 | 0 % | ||||
Übrige Kapitalanlagen | 5.849 | 5 % | 5.465 | 4 % | ||||
Selbst verwaltete Kapitalanlagen | 128.521 | 100 % | 122.638 | 100 % |
1 Derivate nur mit positiven Marktwerten
Festverzinsliche Wertpapiere
Der Bestand an festverzinslichen Kapitalanlagen (ohne Hypotheken- und Policendarlehen) stieg im Geschäftsjahr 2020 um 4,6 Mrd. EUR an und betrug zum Jahresende 114,7 (110,2) Mrd. EUR. Diese Anlageklasse stellt mit weiterhin 83 (82) %, bezogen auf den Gesamtbestand der Kapitalanlagen, nach wie vor den nach Volumen größten Teil unserer Investitionen dar. Die festverzinslichen Kapitalanlagen teilten sich im Wesentlichen in die Kapitalanlagekategorien „Darlehen und Forderungen“ und „Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente“ auf.
Die „Jederzeit veräußerbaren festverzinslichen Wertpapiere“ machen 76 (74) % des Gesamtbestands des Portfolios festverzinslicher Wertpapiere aus und sind um 5,3 Mrd. EUR auf 86,7 (81,5) Mrd. EUR angestiegen. Dabei wurde hauptsächlich in Unternehmensanleihen und Staatsanleihen investiert. Die Bewertungsreserven – also die saldierten stillen Lasten und stillen Reserven – sind, insbesondere aufgrund des erneut rückläufigen Zinsniveaus in unseren Hauptwährungsräumen und teils deutlich gesunkener Risikoaufschläge auf Unternehmensanleihen, seit dem Jahresende 2019 beträchtlich von 5,6 Mrd. EUR auf 8,0 Mrd. EUR gestiegen. Die Volatilität der „Jederzeit veräußerbaren festverzinslichen Wertpapiere“ schlägt sich im Eigenkapital nieder.
In der Kategorie „Darlehen und Forderungen“ wurden im Wesentlichen Staatspapiere, Pfandbriefe oder ähnlich sichere Papiere gehalten. Der Gesamtbestand der festverzinslichen Wertpapiere innerhalb der Kategorie „Darlehen und Forderungen“ betrug zum Jahresende 27,4 (27,6) Mrd. EUR und stellt damit 24 (25) % des Gesamtbestands der Anlageklasse der festverzinslichen Kapitalanlagen dar. Die nicht bilanzwirksamen Bewertungsreserven der „Darlehen und Forderungen“ (inklusive Hypotheken- und Policendarlehen) blieben nahezu konstant bei 5,2 (5,1) Mrd. EUR.
Staatsanleihen mit gutem Rating oder Papiere ähnlich sicherer Schuldner bilden 2020 weiterhin den Schwerpunkt der Bestände in festverzinslichen Wertpapieren. Zum Bilanzstichtag betrug der Bestand an AAA-gerateten Rententiteln 48,5 (44,7) Mrd. EUR.
Der Talanx Konzern verfolgt eine vergleichsweise konservative Anlagepolitik. So besitzen 76 (75) % der Papiere der Anlageklasse festverzinsliche Wertpapiere mindestens ein Rating der Klasse A.
Der Konzern ist mit einem geringen Bestand an Staatsanleihen in Ländern mit einem Rating schlechter A– investiert. Dieser Bestand beträgt auf Marktwertbasis 5,6 (5,1) Mrd. EUR und entspricht einem Anteil von 4,4 (4,1) % der selbst verwalteten Kapitalanlagen. Der Bestandsaufbau beruht auch auf dem Wachstum unserer Geschäftstätigkeit im außereuropäischen Segment. Siehe hierzu unsere Darstellung im „Risikobericht" auf Seite 108 ff. des Konzernlageberichts.
Aktien und Aktienfonds
Im Laufe des Geschäftsjahres stieg der Aktienbestand auf rund 1,5 (1,2) Mrd. EUR. Somit beträgt die Aktienquote nach Derivaten (wirtschaftliche Aktienquote) zum Jahresende 1,2 (0,9) %.
Die saldierten unrealisierten Gewinne und Verluste der im Konzern gehaltenen Aktienbestände (ohne „Übrige Kapitalanlagen“) stiegen um 95 Mio. EUR und betragen nunmehr 261 (166) Mio. EUR.
Immobilien inklusive Anteile an Immobilienfonds
Auch im Jahr 2020 war die Nachfrage auf dem deutschen Immobilienmarkt hoch, insbesondere Core-Immobilien waren nach wie vor stark nachgefragt. Trotzdem war der Immobilienmarkt auch von der Pandemie betroffen. Die Auswirkungen auf dem Investment- und Vermietungsmarkt waren aber unterschiedlich stark ausgeprägt.
Das erste Quartal 2020 zeigte sich auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt noch gänzlich unbeeindruckt von der Pandemie, da die Transaktionen entweder abgeschlossen waren oder sich in den Endverhandlungen befanden. Das Transaktionsvolumen betrug ca. 28 Mrd. EUR, was im Vergleich zum ersten Quartal 2019 ein Plus von > 80 % bedeutete. Das zweite und dritte Quartal zeigten zwar deutliche Einbrüche und das Transaktionsvolumen betrug nur noch jeweils ca. 15 Mrd. EUR, war aber im Vergleich zu den Durchschnittswerten der vergangenen Jahre immer noch hoch. Das Transaktionsvolumen im vierten Quartal betrug ca. 23,6 Mrd. EUR. In Summe betrug somit 2020 das Transaktionsvolumen 81,6 Mrd. EUR, was ein Minus im Vergleich zu 2019 von ca. 11 % bedeutet.
Eine Entspannung bei den sog. Spitzenrenditen wurde nicht verzeichnet. Lediglich bei den bereits unter Druck befindlichen Shoppingcentern/innerstädtischen Geschäftshäusern stieg die Rendite. Die Renditen aller anderen Assetklassen zeigten sich stabil bzw. sanken (u. a. „Büro“ Spitzenrendite –12 Basispunkte auf 2,81 %, Logistikimmobilien –37 Basispunkte auf 3,38 %).
Auf dem Vermietungsmarkt war hingegen ein deutlicher Einbruch zu verzeichnen. In den Big 7 reduzierte sich die vermietete Fläche zu 2019 um ein Drittel auf ca. 2,7 Mio. m². Da sich der Leerstand aber in den vergangenen Jahren auf einem historischen Tiefpunkt bewegt hat, waren die Leerstandquoten 2020 immer noch deutlich unter dem langfristigen Durchschnittswert. Die Spitzenmieten in den Hochburgen sind weitestgehend konstant geblieben.
Zum Stichtag beträgt der Bestand an fremd genutzten Immobilien 3,3 (3,2) Mrd. EUR. Hinzu kommen 1.343 (1.170) Mio. EUR in Immobilienfonds, die unter den Finanzinstrumenten der Kategorie „Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente“ bilanziert sind.
Im Berichtszeitraum wurden planmäßige Abschreibungen auf den fremd genutzten Immobilienbestand in Höhe von 66 (61) Mio. EUR vorgenommen. Der Anstieg spiegelt unser weiter gestiegenes Engagement in diesem Bereich wider. Außerplanmäßige Abschreibungen fielen in Höhe von 6 (9) Mio. EUR an. Die Abschreibungen auf Immobilienfonds betrugen 19 (7) Mio. EUR. Der Wertberichtigungsbedarf auf die Immobilienfonds ist zum Teil ein Effekt aus der Corona-Krise. Allerdings entspannte sich die Situation im Jahresverlauf. Langfristig rechnen wir mit einer Stabilisierung der Märkte und einer Aufholung der Werte.
Die Immobilienquote einschließlich der Investments in Immobilienfonds beträgt unverändert 3 %.
Infrastrukturinvestments
Ein wesentlicher Bestandteil des Asset-Managements entfällt auf Investitionen in Infrastrukturprojekte. Die Assetklasse Infrastruktur hat sich gegenüber den aktuellen und durch Covid-19 verursachten Marktbewegungen in hohem Maße stabil gezeigt. Die insgesamt hohe Wertstabilität begründet sich im Wesentlichen dadurch, dass die betreffenden Assets die Basisbedürfnisse einer Bevölkerung adressieren und damit eine wenig elastische Nachfrage aufweisen. Zudem erzielen viele Projekte regulatorisch gesicherte Erträge (beispielsweise die Einspeisevergütung für erneuerbare Energien). Dies bildet ein weiteres stabilisierendes Element und wirkt für die Investoren risikoreduzierend.
Gleichzeitig passen die Projekte zum langfristigen Anlagehorizont eines Versicherers. Durch die Affinität zu langen Laufzeiten und unser Know-how in diesem Bereich gelingt es uns, Illiquiditäts-, Komplexitäts- und Durationsprämien zu heben. Die sorgfältig ausgewählten Projekte bieten somit attraktive Renditen bei vertretbarem Risiko. Zu dem diversifizierten Infrastrukturportfolio gehören derzeit u. a. Finanzierungen von Wind- und Solarparks, Stromnetzen, Versorgern, Transportprojekten, Glasfaseranbietern und Public-private-Partnership(PPP)-Projekten in Deutschland und dem europäischen Ausland.
2020 hat die Talanx ihr Infrastruktur-Portfolio u. a. durch Projekte im Bereich Glasfaser, eine indirekte Minderheitsbeteiligung an der EWE AG und im Bereich des Schienen-Personennahverkehrs weiter ausbauen und diversifizieren können. Zum Stichtag sind durch den Talanx Konzern insgesamt rund 3,7 Mrd. EUR für Direktinvestitionen in Eigenkapital- bzw. Fremdkapital basierte Infrastrukturprojekte bereitgestellt worden. Geplant sind auch künftig infrastrukturelle Direktinvestitionen mit Volumina pro Projekt von 50 bis 150 Mio. EUR (Eigenkapital) bzw. 75 bis 200 Mio. EUR (Fremdkapital) mit einem Investitionshorizont von fünf bis 30 Jahren.
Weitere alternative Investments
Die Talanx Gruppe verfügt über ein langfristig ausgerichtetes Private-Equity-Portfolio mit breiter Diversifikation: Das Portfolio ist weltweit über viele Regionen gestreut, diverse Wirtschaftssektoren und mehr als ein Jahrzehnt in die Vergangenheit reichende Investitionszeitpunkte; damit ist das Fondsportfolio ebenso defensiv wie performant entwickelt – im Vergleich zu den Verwerfungen auf den öffentlichen Märkten ist nachweislich eine geringere Bewertungsvolatilität gegeben.
Zugleich waren im Geschäftsjahr 2020 auch die Marktwerte von Private-Equity-Fondsanlagen von den krisenhaften Veränderungen berührt und zeigten – oftmals unrealisierte – Wertverluste, die überwiegend gegen bestehende Reserven liefen. Die Auswertung der Fondsbewertungen zeigt bislang eine begrenzte Krisenwirkung in den ersten beiden Quartalen, gefolgt von einer deutlichen Erholung in den beiden letzten Quartalen.
Kapitalanlageergebnis
Entwicklung des Kapitalanlageergebnisses | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Ordentliche Kapitalanlageerträge | 3.336 | 3.503 | ||
davon laufende Erträge aus Zinsen | 2.535 | 2.713 | ||
davon Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen | 100 | 35 | ||
Realisiertes Ergebnis aus dem Abgang von Kapitalanlagen und Aufwendungen | 1.206 | 938 | ||
Zu-/Abschreibungen auf Kapitalanlagen | –301 | –169 | ||
Unrealisiertes Ergebnis aus Kapitalanlagen | 77 | 131 | ||
Sonstige Kapitalanlageaufwendungen | 284 | 272 | ||
Ergebnis aus selbst verwalteten Kapitalanlagen | 4.033 | 4.130 | ||
Depotzinsergebnis | 210 | 190 | ||
Ergebnis aus Investmentverträgen | — | 3 | ||
Gesamt | 4.243 | 4.323 |
Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie und des damit verbundenen Wertberichtigungsbedarfs, aber auch aufgrund des weiter rückläufigen Zinsniveaus lag das Kapitalanlageergebnis mit 4.243 (4.323) Mio. EUR unter dem Vorjahresniveau. Dadurch ergibt sich eine annualisierte Kapitalanlagerendite von 3,2 (3,5) %.
Der Rückgang der ordentlichen Kapitalanlageerträge um –167 Mio. EUR auf 3.336 (3.503) Mio. EUR ist im Wesentlichen auf das anhaltend niedrige Zinsniveau zurückzuführen. Dies führte zu einem Rückgang der ordentlichen Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren (2,5 [2,7] Mrd. EUR). Sie bilden weiterhin den wesentlichen Bestandteil des Ergebnisses. Die anhaltende Niedrigzinssituation wurde u. a. durch die vorbeschriebenen Stützungsmaßnahmen der Zentralbanken im Jahresverlauf weiter verstärkt. Der Durchschnittskupon des Bestandes an festverzinslichen Wertpapieren von 2,5 % liegt damit leicht unter dem Vorjahreswert von 2,7 %. Zur Absicherung des Wiederanlagerisikos wurden derivative Finanzinstrumente (u. a. Vorkäufe), insbesondere bei den Lebensversicherern im Segment Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben, eingesetzt. Weiterführende Angaben zu den finanziellen Auswirkungen zur Absicherung siehe Konzernanhang „Erläuterungen zur Konzernbilanz“, Anmerkung 13. Die Erträge aus privatem Beteiligungskapital gingen gegenüber dem Vergleichszeitraum etwas zurück. Hier waren in einzelnen Branchen die Folgen der Corona-Pandemie ersichtlich. Der Immobilienbereich blieb davon ebenfalls nicht unberührt, weshalb die Erträge auch hier geringfügig rückläufig waren. Der Anstieg der ordentlichen Erträge aus Ergebnissen aus Anteilen an assoziierten Unternehmen auf 100 (35) Mio. EUR beruht im Wesentlichen auf einem Erwerb zu einem Preis unter Marktwert („Bargain Purchase“) im Segment Personen-Rückversicherung.
Das realisierte Ergebnis aus Kapitalanlageverkäufen lag im Geschäftsjahr deutlich über dem Vorjahresniveau und betrug per saldo 1.206 (938) Mio. EUR. Im Geschäftsjahr wurden umfangreiche Realisationen zur Hebung von stillen Reserven zur Finanzierung der Zinszusatzreserve (HGB) der Lebensversicherungen und Pensionskassen sowie der vorsorglichen Zahlungen in Höhe von 122 Mio. EUR zur Vermeidung von Zinsrisiken aus Nachforderungsbescheiden bestimmter Lebensversicherungen verwendet. Letzteren stehen realisierte Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen in ähnlicher Höhe gegenüber. Zudem tragen regelmäßige Portfolioumschichtungen in allen Segmenten zum Ergebnis bei.
Im Vergleich zum Vorjahr waren im Berichtszeitraum per saldo höhere Abschreibungen erforderlich. Zuschreibungen gab es im Geschäftsjahr keine, d. h., der saldierte Ergebniseffekt aus Zu- und Abschreibungen entspricht den Abschreibungen von insgesamt 301 (169) Mio. EUR. Davon entfielen 100 (95) Mio. EUR auf planmäßige Abschreibungen direkt gehaltener Immobilien und Infrastrukturinvestments. Außerplanmäßige Abschreibungen waren insgesamt in Höhe von 201 (77) Mio. EUR vorzunehmen. Davon entfielen 53 (11) Mio. EUR auf Aktien und 126 (55) Mio. EUR auf sonstige Kapitalanlagen, vornehmlich auf den Bereich der alternativen Kapitalanlagen 80 (40) Mio. EUR. Hier spiegelten sich vor allem die im Zuge der Pandemie entstandenen wirtschaftlichen Turbulenzen bei Unternehmen im Bereich des privaten Beteiligungskapitals wider, dies allerdings mit zum Ende des Berichtszeitraums nachlassender Dynamik. Insgesamt spielten die durch die Pandemie besonders betroffenen Branchen in unserem Kapitalanlageportefeuille keine signifikante Rolle. Abschreibungen entfielen auf direkt gehaltene Immobilien in Höhe von 6 (9) Mio. EUR. Die Abschreibungen auf den Bereich der festverzinslichen Anleihen betrugen 16 (2) Mio. EUR.
Das unrealisierte Ergebnis ging um 54 Mio. EUR auf 77 (131) Mio. EUR zurück. Der Rückgang ist neben den Effekten aus derivativen Positionen auf Marktwertveränderungen unserer erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände zurückzuführen. Darin enthalten ist u. a. das unrealisierte Ergebnis aus ModCo-Derivaten im Segment Personen-Rückversicherung in Höhe von –6 (8) Mio. EUR.
Weiterführende Anmerkungen inklusive einer Darstellung nach Segmenten siehe Konzernanhang „Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung“, Anmerkung 31 „Kapitalanlageergebnis“.
Währungseinflüsse
Aufgrund der internationalen Ausrichtung der im Konzern gebündelten Versicherer bestehen, basierend auf dem Geschäftsmodell, währungsbedingte Interdependenzen zwischen der Vermögens- und der Finanzlage.
Grundsätzlich erhalten und erbringen die international tätigen Versicherer Geld- und Schadenleistungen in der jeweiligen nationalen Währung. Dies bedeutet, dass Aktiva zur Bedeckung der Passiva ebenso in fremder Währung vorgehalten werden (währungskongruente Bedeckung). Wir verweisen an dieser Stelle auf unsere Darstellungen im Risikobericht. Für Zwecke des Konzernabschlusses werden die Umrechnungskurse für die wichtigsten Währungen im Anhang unter „Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – Währungsumrechnung“ dargestellt.
Im Hinblick auf die kongruente Währungsbedeckung bilden im Talanx Konzern unverändert die Kapitalanlagen in US-Dollar mit 18 (19) % den größten Anteil am Fremdwährungsportfolio. Darüber hinaus werden größere Positionen in britischen Pfund, polnischen Zloty und australischen Dollar gehalten, die in Summe 8 (7) % aller Kapitalanlagen ausmachen. Der Gesamtanteil der Kapitalanlagen in Fremdwährungen innerhalb der selbst verwalteten Kapitalanlagen beträgt zum Stichtag 32 (34) %.
Unsere selbst verwalteten Kapitalanlagen einschließlich der Investmentverträge setzen sich aus folgenden Währungen zusammen:
Finanzlage
Analyse der Kapitalstruktur
- Eigenkapital mit 17,1 Mrd. EUR um 0,5 Mrd. EUR über dem Niveau des Vorjahres (16,6 Mrd. EUR)
- Versicherungstechnische Rückstellungen um 2,9 Mrd. EUR auf 128,5 Mrd. EUR gestiegen
Kapitalstruktur | ||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||
Eigenkapital | 17.125 | 9 % | 16.610 | 9 % | ||||
Nachrangige Verbindlichkeiten | 3.473 | 2 % | 3.479 | 2 % | ||||
Versicherungstechnische Rückstellungen | 128.541 | 71 % | 125.614 | 71 % | ||||
Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird |
11.619 | 6 % | 11.824 | 7 % | ||||
Andere Rückstellungen | 3.916 | 2 % | 3.816 | 2 % | ||||
Verbindlichkeiten | 13.858 | 8 % | 14.081 | 8 % | ||||
Passive Steuerabgrenzung | 2.497 | 1 % | 2.160 | 1 % | ||||
Verbindlichkeiten von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden | 9 | 0 % | 9 | 0 % | ||||
Summe der Passiva | 181.037 | 100 % | 177.594 | 100 % |
Wesentliche Entwicklungen der Kapitalstruktur
Insgesamt sind die versicherungstechnischen Nettorückstellungen (also abzüglich der Anteile der Rückversicherer an diesen Verpflichtungen) in Relation zur Vergleichsperiode um 3,3 % bzw. 3,9 Mrd. EUR auf 121,3 (117,4) Mrd. EUR gestiegen. Dieser Anstieg entfiel mit 2,0 Mrd. EUR auf die Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle, mit 0,8 Mrd. EUR auf die Deckungsrückstellung, mit 0,6 Mrd. EUR auf die Rückstellung für Beitragsrückerstattungen und mit 0,5 Mrd. EUR auf die Rückstellung für Prämienüberträge. Dabei resultiert der Anstieg der Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im Wesentlichen aus den Segmenten Schaden-Rückversicherung und Industrieversicherung.
Bezogen auf den Bilanzstichtag betrug das Verhältnis der Nettorückstellungen aus dem Versicherungsgeschäft zu den gesamten Kapitalanlagen, einschließlich der Depotforderungen, aber exklusive der Kapitalanlagen aus Investmentverträgen, 88,1 (88,3) %; es bestand eine Überdeckung der Rückstellungen von 16,3 (15,5) Mrd. EUR.
Außerbilanzielle Geschäfte
Die bestehenden Eventualverbindlichkeiten werden im Konzernanhang unter „Sonstige Angaben – Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten“ erläutert.
Asset-Liability-Management
Die Struktur unserer versicherungstechnischen Verpflichtungen und anderer Verbindlichkeiten ist die wesentliche Grundlage für die Kapitalanlagestrategie des Konzerns. Im Mittelpunkt steht dabei das Asset-Liability-Management: Hierbei sollen sich kapitalmarktinduzierte Wertentwicklungen bei den Kapitalanlagen möglichst mit den Entwicklungen der versicherungstechnischen Verpflichtungen decken bzw. den Anforderungen der Passivseite folgen. Dies stabilisiert unsere Positionen gegenüber Schwankungen auf den Kapitalmärkten.
Hierzu spiegeln wir wichtige Eigenschaften der Verpflichtungen, wie Laufzeit- und Währungsstruktur, aber auch Inflationssensitivität auf der Passivseite, indem wir nach Möglichkeit Investments erwerben, die ähnlich reagieren. Wir verweisen insoweit auch auf unsere Darstellung im Risikobericht ab Seite 108.
Die sogenannte Effective Duration des gesamten Kapitalanlagebestandes der festverzinslichen Wertpapiere im Konzern belief sich im Berichtsjahr über alle Segmente auf 9,0 (8,3). Die Effective Duration ist ein Maß für die Zinssensitivität des Barwertes von Vermögensgegenständen bzw. Verpflichtungen, das enthaltene Optionalitäten berücksichtigt. Je größer die Zahl, desto höher ist die Zinssensitivität. Die Durationssteuerung der einzelnen Segmente beruht – wie oben geschildert – auf den Erfordernissen aus dem versicherungstechnischen Geschäft. So ist beispielsweise die Effective Duration der Kapitalanlagen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland mit 13,4 (10,8) im Vergleich zum Geschäftsbereich Industrieversicherung mit 5,3 (4,5) relativ lang, um der Kapitalbindungsdauer insbesondere bei Lebensversicherungen gerecht zu werden. Zwischen den Versicherungsträgern und der Ampega Asset Management GmbH wird die Duration in regelmäßigen Abständen mit den Erfordernissen der Passivseite abgestimmt.
Um das Asset-Management so wirkungsvoll wie möglich zu gestalten, setzen wir auch derivative Finanzinstrumente ein. Weiterführende Anmerkungen siehe Konzernanhang „Erläuterungen zur Konzernbilanz“, Anmerkung 13.
Kapitalmanagementprozess
Effektives und effizientes Kapitalmanagement ist ein wesentlicher Bestandteil des ganzheitlichen Steuerungsinstrumentariums des Talanx Konzerns. Hierbei differenzieren wir zwischen der regulatorischen Sichtweise des HDI Konzerns und der ökonomischen Sichtweise des Talanx Konzerns. Dabei unterscheiden wir folgende Kapitalbegriffe:
- Basic Own Funds oder Basiseigenmittel
- Solvency Capital Required
Als Basic Own Funds bezeichnen wir das in einer Geschäftseinheit vorhandene ökonomische Kapital. Basic Own Funds ergeben sich als Überhang der Aktiva über die Verbindlichkeiten der Solvenzbilanz. Sie unterscheiden sich vom IFRS-Eigenkapital (korrigiert um immaterielle Vermögenswerte) durch offengelegte aktivische bzw. passivische stille Reserven/Lasten nach Steuern, Hybridkapital und Surplus Funds. Regulatorisch wird der HDI Konzern mit den sogenannten Eligible Own Funds betrachtet. Diese unterscheiden sich von den Basic Own Funds des Talanx Konzerns durch die Hinzunahme der Eigenmittel des HDI V. a. G. sowie durch den Abzug der den Minderheiten zustehenden, über dem Solvency Capital Required liegenden Basic Own Funds (sogenannter Haircut).
Solvency Capital Required (benötigtes Risikokapital) ist der Kapitalbetrag, der für den Betrieb des Versicherungsgeschäfts notwendig ist. Aufsichtsrechtlich (gemäß Solvency II) berechnet es sich mit einem Sicherheitsniveau auf Jahresfrist von 99,5 %. Das für diesen Zweck erforderliche Kapital wird für den HDI Konzern auf Basis des genehmigten internen Kapitalmodells berechnet. Das Solvency Capital Required des Talanx Konzerns unterscheidet sich von dem des HDI Konzerns insbesondere durch eine unterschiedliche Berücksichtigung der Pensionskassen und durch den Ausschluss des HDI V. a. G. aufgrund des unterschiedlichen Konzernkreises.
Das Verhältnis von Basiseigenmitteln und Solvency Capital Required zeigt die Kapitaladäquanz an. Für den Talanx Konzern gilt gemäß Risikostrategie mit einem Sicherheitsniveau von 99,97 % (3.000-Jahres-Schock) ein höheres Niveau als die aufsichtsrechtlich geforderte Höhe (Sicherheitsniveau 99,5 %, 200-Jahres-Schock).
Aufsichtsrechtlich auf Ebene des HDI Konzerns haben wir für die Solvency-II-Quote einen Zielkorridor ohne Übergangsmaßnahmen zwischen 150 % und 200 % definiert. Ökonomisch auf Ebene des Talanx Konzerns streben wir eine Mindestkapitaladäquanz von 200 % an.
Das oberste Ziel des Kapitalmanagements im Talanx Konzern ist es, die Finanzkraft des Konzerns sicherzustellen sowie die Kapitaleffizienz zu steigern. Neben der Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen und der Kapitalanforderungen der Ratingagenturen als Nebenbedingung (Anforderungen des Kapitalmodells von Standard & Poor’s für ein AA-Rating) richtet sich die Kapitalallokation im Konzern somit konsequent nach Rendite-Risiko-Aspekten und nach dem anzustrebenden Zielportfolio des Talanx Konzerns. Dabei wird nicht benötigtes Kapital bzw. nicht benötigte Liquidität, wann immer möglich, auf die Holding übertragen. So zielen im Fall einer signifikanten Überkapitalisierung auf Gesellschaftsebene die Maßnahmen des Kapitalmanagements darauf ab, freies Excess Capital systematisch zu reduzieren, um es einer effizienteren Reinvestition an anderer Stelle im Konzern zuzuführen. Erklärtes Ziel ist eine möglichst effiziente Auslastung unseres Kapitals bei gleichzeitig erstklassiger Kapitaladäquanz.
Mit der Optimierung der Kapitalstruktur des Konzerns stellt unser Kapitalmanagement sicher, dass die Kapitalausstattung sowohl unter Ratingaspekten als auch unter Solvenz- und ökonomischen Gesichtspunkten angemessen ist. Zugleich wird gewährleistet, dass die Dividende für die Aktionäre entsprechend der Talanx Strategie nachhaltig erwirtschaftet werden kann. Die Kapitalstruktur muss weiterhin die Wahrnehmung organischer und anorganischer Wachstumsmöglichkeiten auf Konzern- und Geschäftsbereichsebene ermöglichen und sie muss die Sicherheit bieten, Schwankungen an den Kapitalmärkten und im Versicherungsgeschäft abzufedern, ohne dass das angestrebte Sicherheitsniveau unterschritten wird. Der effiziente Umgang mit den Kapitalressourcen ist für vorhandene und potenzielle Investoren ein wichtiger Indikator dafür, dass Talanx mit dem zur Verfügung gestellten Kapital verantwortungsbewusst umgeht. Alle Konzerngesellschaften haben im Berichtsjahr die jeweils für sie geltenden lokalen Mindestkapitalanforderungen erfüllt. Im Rahmen des konzernweiten Kapitalmanagements beobachtet die Talanx AG die Kapitalausstattung ihrer Tochtergesellschaften mit äußerster Sorgfalt.
Darüber hinaus ist ein wesentliches Ziel die maßvolle Substitution von Eigenkapital durch Eigenkapitalsurrogate wie z. B. Hybridkapital; sie wirkt sich positiv auf die Kapitalstruktur des Konzerns aus.
Eigenkapital
Eigenkapitalquote und Eigenkapitalrendite
Die Eigenkapitalquote, definiert als die Summe der Eigenkapitalbestandteile im Verhältnis zur Bilanzsumme, und die Eigenkapitalrendite haben sich wie folgt entwickelt:
Entwicklung der Eigenkapitalquote | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Summe Eigenkapital | 17.125 | 16.610 | ||
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter |
6.732 | 6.461 | ||
Bilanzsumme | 181.037 | 177.594 | ||
Eigenkapitalquote | 9,5 % | 9,4 % |
Entwicklung der Eigenkapitalrendite | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Konzernergebnis 1 | 673 | 923 | ||
Eigenkapitalrendite 2 | 6,6 % | 9,8 % |
1 Jahresergebnis ohne die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital
2 Jahresergebnis ohne die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter zu durchschnittlichem Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Entwicklung des Eigenkapitals
In der abgelaufenen Berichtsperiode hat sich das Eigenkapital um 514 Mio. EUR – dies entspricht einem Anstieg von 3,1 % – auf 17.125 (16.610) Mio. EUR erhöht.
Der Konzernanteil (Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) belief sich auf 10.392 (10.149) Mio. EUR. Die Erhöhung des Konzernanteils gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 243 Mio. EUR auf 10.392 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus dem Konzernergebnis, das in Höhe von 673 (923) Mio. EUR auf unsere Anteilseigner entfällt und vollständig in die Gewinnrücklagen eingestellt wurde. Diesem eigenkapitalerhöhenden Effekt wirkte die Dividendenzahlung in Höhe von 379 (367) Mio. EUR an die Aktionäre der Talanx AG im Mai des Berichtszeitraums entgegen. Die Gewinnrücklage stieg um 292 Mio. EUR (3,8 %).
Die nicht ergebniswirksamen Eigenkapitalanteile (übrige Rücklagen) verringerten sich im Berichtszeitraum um 49 Mio. EUR (–7,4 %). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Entwicklung der Gewinnbeteiligungen Versicherungsnehmer/Shadow Accounting (–1.067 Mio. EUR), den rückläufigen kumulierten Ergebnissen aus der Währungsumrechnung (infolge von Wechselkursentwicklungen der Fremdwährungen gegenüber dem Euro waren im Berichtsjahr Verluste aus der Währungsumrechnung von 602 Mio. EUR auszuweisen) sowie dem zinsbedingten Anstieg der Pensionsrückstellungen ( – 143 Mio. EUR). Diesen eigenkapitalreduzierenden Effekten stand im Berichtszeitraum die positive Entwicklung der stillen Reserven aus Kapitalanlagen (+1.798 Mio. EUR) gegenüber, die sich korrespondierend mit den im Laufe des Berichtszeitraums beobachteten Rückgängen, sowohl der Risikoaufschläge auf Unternehmensanleihen als auch des risikofreien Zinssatzes in den Hauptwährungsräumen des Talanx Konzerns entwickelten.
Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital erhöhten sich um 271 Mio. EUR – dies entspricht 4,2 % – auf 6,7 Mrd. EUR. Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresüberschuss beläuft sich auf 522 (748) Mio. EUR. Die Dividendenzahlung an konzernfremde Gesellschafter in Höhe von 379 (402) Mio. EUR resultiert hauptsächlich aus dem Hannover Rück-Konzern.
Darstellung des Eigenkapitals der Geschäftsbereiche
1
einschliesslich darauf entfallender Anteile nicht beherrschender Gesellschafter |
||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Segment | ||||
Industrieversicherung | 2.214 | 2.378 | ||
davon Minderheiten | 66 | 62 | ||
Privat- und Firmenversicherung Deutschland | 2.814 | 2.572 | ||
davon Minderheiten | 97 | 76 | ||
Privat- und Firmenversicherung International | 2.588 | 2.335 | ||
davon Minderheiten | 273 | 251 | ||
Rückversicherung | 11.650 | 11.166 | ||
davon Minderheiten | 6.986 | 6.654 | ||
Konzernfunktionen | –2.186 | –1.889 | ||
davon Minderheiten | — | — | ||
Konsolidierung | 44 | 47 | ||
davon Minderheiten | –690 | –582 | ||
Gesamtes Eigenkapital | 17.125 | 16.610 | ||
Konzerneigenkapital | 10.392 | 10.149 | ||
Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital |
6.732 | 6.461 |
1 Das Eigenkapital der Geschäftsbereiche ist definiert als Residualgröße aus Geschäftsbereichsaktiva und -passiva
Das Segment Konzernfunktionen weist einen negativen Wert aus, der Ausdruck des Verschuldungsgrads der Talanx AG ist. Die Talanx AG nimmt als Konzernholding die Finanzierungsfunktion im Konzern im Erstversicherungsbereich und für Gesellschaften in den Konzernfunktionen wahr. Durch die Erlangung der Rückversicherungslizenz im Jahr 2019 wird neben der reinen Holdingfunktion auch das versicherungstechnische Geschäft ausgebaut, das jedoch derzeit nicht das Volumen besitzt, die Finanzierungseffekte zu kompensieren. Es handelt sich im Wesentlichen um Pensionsrückstellungen in Höhe von 1.262 (1.186) Mio. EUR, begebene Anleihen in Höhe von 1.065 (1.065) Mio. EUR, eine Nachranganleihe in Höhe von 750 (750) Mio. EUR, versicherungstechnische Rückstellungen in Höhe von 395 (3) Mio. EUR sowie Steuerrückstellungen in Höhe von 70 (45) Mio. EUR. Diesen Passiva stehen in der Bilanz der Talanx AG neben liquiden Vermögensgegenständen, Anteilen der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen, den Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft und Steuererstattungsansprüchen vor allem die Beteiligungswerte an ihren Tochterunternehmen gegenüber, die im Konzernabschluss gegen das anteilige Eigenkapital der Tochterunternehmen konsolidiert werden.
Entwicklung der nicht bilanzierten Bewertungsreserven
In der folgenden Tabelle sind bei den nicht bilanzierten Bewertungsreserven keine versicherungstechnischen Verbindlichkeiten berücksichtigt. Die Bewertungsreserven entfallen mit 5,2 (5,1) Mrd. EUR im Wesentlichen auf Darlehen und Forderungen. Wir verweisen auf unsere Ausführungen im Konzernanhang „Erläuterungen zur Konzernbilanz“ zu den Positionen „Fremd genutzter Grundbesitz“, „Darlehen und Forderungen“, „Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente“, „Übrige Kapitalanlagen“, „Kapitalanlagen aus Investmentverträgen“, „Sonstige Vermögenswerte“, „Nachrangige Verbindlichkeiten“, „Begebene Anleihen und Darlehen“ und „Übrige Verbindlichkeiten“.
Eigenkapital und nicht bilanzierte Bewertungsreserven | ||||
In Mrd. EUR | 2020 | 2019 | ||
Konzerneigenkapital | 17,1 | 16,6 | ||
Nicht bilanzierte Bewertungsreserven vor Steuern inklusive der den Versicherungsnehmern und den nicht beherrschenden Gesellschaftern am Eigenkapital zustehenden Anteile |
5,9 | 5,6 |
Liquidität und Finanzierung
Die liquiden Zuflüsse der Talanx AG stammen primär aus Dividenden sowie Ergebnisabführungen von Tochterunternehmen und aus am Kapitalmarkt aufgenommenen Eigen- bzw. Fremdmitteln. Im Zuge der Koordinierung des Kapitalbedarfs des Talanx Konzerns sowie der einzelnen Geschäftsbereiche ist es eine Kernaufgabe der Talanx AG, den Zugang des Konzerns zu Liquiditätsquellen zu optimieren und die Finanzierungskosten dabei möglichst niedrig zu halten. Durch regelmäßige Liquiditätsplanungen und eine an den Liquiditätsanforderungen ausgerichtete Investitionsstrategie haben wir sichergestellt, dass der Konzern jederzeit in der Lage war, die erforderlichen Auszahlungen zu leisten. Darüber hinaus existiert im Rahmen verschiedener Kontokorrentvereinbarungen ein verlässlicher Zugriff auf gruppeninterne Finanzierungsmittel, der die finanzielle Flexibilität sowohl der Talanx AG als auch des Talanx Konzerns weiter erhöht.
Darüber hinaus bestehen zum 31. Dezember 2020 zwei syndizierte variabel verzinsliche Kreditlinien mit einem Volumen von jeweils 250 Mio. EUR. Die Kreditlinien besitzen eine Laufzeit bis 2021 bzw. max. 2023. Zum Bilanzstichtag sind diese unverändert zum Vorjahr nicht in Anspruch genommen. Die bestehenden syndizierten Kreditlinien können von den Darlehensgebern gekündigt werden, wenn es zu einem sogenannten Change of Control kommt, d. h. wenn eine andere Person oder eine gemeinsam handelnde andere Gruppe von Personen als der HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie V. a. G. die direkte oder indirekte Kontrolle über mehr als 50 % der Stimmrechte oder des Aktienkapitals der Talanx AG erwirbt. Siehe auch Konzernanhang, Kapitel „Erläuterungen zu einzelnen Positionen der Konzernbilanz“, Anmerkung 26.
Zudem besteht mit dem HDI V. a. G. eine Rahmenvereinbarung, wonach der Konzern die Möglichkeit erhält, für die Laufzeit von fünf Jahren und in einem Volumen von bis zu 500 Mio. EUR dem HDI V. a. G. nachrangige Schuldverschreibungen auf revolvierender Basis zur Zeichnung anzudienen. Weiterführende Anmerkungen siehe Konzernanhang, Kapitel: „Sonstige Angaben“, Anmerkung „Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen“.
Die garantierte nachrangige Anleihe der Hannover Finance (Luxembourg) S. A. in Höhe von 500 Mio. EUR wurde mit Wirkung zum ersten ordentlichen Rückzahlungstermin im Berichtsjahr in Höhe des gesamten Nominalbetrags gekündigt und zurückgezahlt.
Die Hannover Rück SE hat im Juli 2020 eine nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 500 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt mit einer Laufzeit von 20 Jahren platziert. Eine ordentliche Kündigung der Anleihe ist frühestens am 8. Juli 2030 möglich.
Neben der Finanzierung aus den oben beschriebenen Eigenkapitalveränderungen stehen uns auch die Aktiva zur Deckung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten zur Verfügung. Zur Besicherung versicherungstechnischer Verbindlichkeiten haben für uns verschiedene Kreditinstitute Bürgschaften in Form von Letters of Credit gestellt. Weitere Erläuterungen zu unserem Liquiditätsmanagement im Risikobericht, Abschnitt „Liquiditätsrisiko“.
Analyse Fremdkapital
Mit dem Ziel, die Kapitalkosten zu optimieren, ergänzen unsere nachrangigen Anleihen und Schuldverschreibungen (kurz: nachrangige Anleihen) unser Eigenkapital und tragen dazu bei, jederzeit Liquidität zu gewährleisten. Diese nachrangigen Anleihen und weitere Bankverbindlichkeiten, die der Finanzierung von Unternehmenserwerben dienen, bezeichnen wir als „strategisches Fremdkapital“.
Entwicklung des strategischen Fremdkapitals | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Nachrangige Anleihen der Hannover Finance (Luxembourg) S. A. | 499 | 999 | ||
Nachrangige Anleihen der Talanx AG | 750 | 750 | ||
Nachrangige Anleihen der Talanx Finanz (Luxemburg) S. A. | 500 | 500 | ||
Nachrangige Anleihe der Hannover Rück SE | 1.683 | 1.186 | ||
Nachrangiges Darlehen der HDI Assicurazioni S. p. A. |
27 | 27 | ||
Nachrangige Anleihe der HDI Assicurazioni S. p. A. (ehemals CBA Vita S. p. A.) |
— | 14 | ||
Nachrangige Darlehen der HDI Assicurazioni S. p. A. |
11 | — | ||
Begebene Anleihen der Talanx AG | 1.065 | 1.065 | ||
Begebene Anleihen Hannover Rück SE | 744 | 743 | ||
Hypothekendarlehen der HR GLL Central Europe GmbH & Co. KG |
145 | 145 | ||
Darlehen aus Infrastrukturinvestments | 84 | 93 | ||
Hypothekendarlehen der Hannover Re Real Estate Holdings, Inc. |
117 | 129 | ||
Hypothekendarlehen der Real Estate Asia Select Fund Limited |
110 | 121 | ||
Sonstiges | 17 | 15 | ||
Gesamt | 5.752 | 5.787 |
Weitere Erläuterungen zum Fremdkapital und zu dessen Veränderungen siehe Konzernanhang „Erläuterungen zur Konzernbilanz“, Anmerkungen 18 und 26.
Analyse der Konzern-Kapitalflussrechnung
Für den Konzern ist die Aussagefähigkeit der Kapitalflussrechnung als gering anzusehen. Der Zahlungsmittelfluss des Konzerns ist in erster Linie durch das Geschäftsmodell eines Erst- und Rückversicherers geprägt. Wir erhalten in der Regel zunächst die Beiträge für die vereinbarte Risikoübernahme, um erst im späteren Schadenfall Zahlungen zu erbringen. So lange legen wir die Gelder verzinslich an und vereinnahmen somit laufend Erträge aus unseren Kapitalanlagen. Die Kapitalflussrechnung ersetzt für uns daher weder die Liquiditäts- bzw. Finanzplanung noch wird sie als Steuerungsinstrument eingesetzt.
Zusammenfassung des Zahlungsmittelzuflusses | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit | 6.319 | 6.972 | ||
Kapitalfluss aus Investitionstätigkeit | –5.222 | –6.654 | ||
Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit | –1.031 | –203 | ||
Veränderung des Finanzmittelfonds | 66 | 116 |
Der Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit ist im Wesentlichen durch die Zahlungsmittelveränderungen aus dem Versicherungsgeschäft und die erhaltenen Erträge aus Kapitalanlagen geprägt. Der Rückgang resultiert vordergründig aus der Veränderung der versicherungstechnischen Positionen sowie gegenläufig dazu aus den versicherungstechnischen Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von Versicherungsnehmern getragen wird.
Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit wurde wesentlich bestimmt durch den Kauf von Finanzinstrumenten sowie den Mittelzufluss aus dem Verkauf und der Fälligkeit von Finanzinstrumenten und berücksichtigt die Veränderung der Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen.
Der Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit wurde im Wesentlichen durch Dividendenzahlungen für das vergangene Geschäftsjahr sowie die gezahlten Zinsen, vorwiegend aus dem strategischen Fremdkapital, beeinflusst (Vorjahr: beeinflusst durch die Aufnahme nachrangiger Verbindlichkeiten).
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Finanzmittelfonds, der die laufenden Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und den Kassenbestand umfasst, der sich gleichzeitig auch als Summe der Kapitalflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit, aus Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit ergibt, insgesamt um 42 Mio. EUR auf 3,5 Mrd. EUR reduziert.
Ratings der Gruppe
Der Talanx Konzern und seine Gesellschaften haben von den internationalen Ratingagenturen Standard & Poor’s (S&P) und A. M. Best im Berichtsjahr wiederum sehr gute Einstufungen erhalten. Generell ist bei Ratings zwischen dem Finanzstärkerating (Insurer Financial Strength Rating) und dem Issuer Credit Rating bzw. Counterparty Credit Rating zu unterscheiden. Ersteres beurteilt die Fähigkeit, inwieweit eine Gesellschaft den Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern nachkommen kann, Letzteres bewertet die allgemeine Finanzkraft einer Gesellschaft.
Finanzstärkeratings (Financial Strength Ratings)
Finanzstärkeratings Konzern und Teilkonzerne | ||||||||
Standard & Poor’s | A. M. Best | |||||||
Rating | Ausblick | Rating | Ausblick | |||||
Talanx Konzern 1 | — | — | A | Stable | ||||
Talanx Erstversicherungsgruppe 2 | A+ | Stable | — | — | ||||
Hannover Rück- Teilkonzern 3 |
AA– | Stable | A+ | Stable |
1 Bezeichnung bei A. M. Best: „HDI V. a. G. and a number of its insurance subsidiaries“
2 Teilkonzern Erstversicherungen unter Einbezug des HDI V. a. G.; Bezeichnung: „Talanx Primary Insurance Group“. Entspricht den Geschäftsbereichen Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland sowie Privat- und Firmenversicherung International, inklusive der Talanx AG
3 Hannover Rück SE und wesentliche Kerngesellschaften; entspricht dem Geschäftsbereich Rückversicherung des Talanx Konzerns
Trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie konnte der Konzern seine Finanzstärkeratings konstant halten. Im Vergleich zum Vorjahr blieb das S&P-Rating der Teilkonzerne Hannover Rück und Talanx Erstversicherungsgruppe – ebenso wie auch der stabile Ausblick – unverändert. Das Finanzstärkerating für den Erstversicherungsbereich und seine Kerngesellschaften wurde mit A+ bestätigt; dabei bescheinigte S&P der Talanx Erstversicherungsgruppe ein besonders gutes Finanzrisikoprofil. Ebenso bestätigte S&P die Ratings der Hannover Rück, die mit AA– eine im Wettbewerbsvergleich besonders gute Beurteilung erhält. Hier ragte bei den Teilergebnissen insbesondere das Geschäftsrisikoprofil heraus. Auch die S&P-Finanzstärkeratings der einzelnen Tochtergesellschaften sind im Berichtsjahr stabil geblieben und somit unverändert.
Auch bei A. M. Best ergaben sich im Berichtsjahr nahezu keine Änderungen. Die gerateten Erstversicherungsgesellschaften im Talanx Konzern sind weiterhin mit einem Finanzstärkerating von A („Excellent“), Outlook „stable“ eingestuft. Der Teilkonzern Hannover Rück wird mit A+ („Superior“) und einem stabilen Ausblick bewertet. A. M. Best begründete die unverändert sehr guten Ratings für die beiden Teilkonzerne mit der ausgezeichneten Kapitalisierung und der guten Ertragssituation. Zudem wurde im Berichtsjahr der Ausblick für die PVI Insurance Corporation von „stable“ auf „positive“ gestellt, womit die verbesserte Ertragssituation der Gesellschaft gewürdigt wurde. Das Finanzstärkerating der Gesellschaft ist weiterhin B++ („Good“) ,ebenso wie das der Schwestergesellschaft PVI Reinsurance Corporation.
Emittentenratings (Issuer Credit Ratings)
Emittentenratings (Issuer Credit Ratings) | ||||||||
Standard & Poor’s | A. M. Best | |||||||
Rating | Ausblick | Rating | Ausblick | |||||
Talanx AG | A+ | Stable | a+ | Stable | ||||
Hannover Rück SE | AA– | Stable | aa | Stable |
Die Zahlungsfähigkeit der Talanx AG wird bei beiden Ratingagenturen als gut bewertet. Im Berichtsjahr hat S&P das Emittentenrating der Talanx AG mit A+ bei stabilem Ausblick bestätigt. Damit liegt dieses Rating auf demselben Niveau wie die Finanzstärkeratings der Tochtergesellschaften in der Talanx Erstversicherungsgruppe. Von A. M. Best wurde das Emittentenrating der Talanx AG mit a+, Outlook „stable“, bestätigt.
Des Weiteren existieren diverse Emissionsratings für die von der Talanx AG begebenen bzw. garantierten Anleihen. Diese Ratings und alle weiteren Emissionsratings der von Konzernunternehmen emittierten Anleihen und Darlehen sind in den Erläuterungen zur Konzernbilanz unter der Anmerkung 18 „Nachrangige Verbindlichkeiten“ bzw. Anmerkung 26 „Begebene Anleihen und Darlehen“ im Konzernanhang aufgeführt.
Die Finanzstärkeratings unserer Tochtergesellschaften im Erstversicherungsbereich finden Sie auf der Internetseite der Talanx AG; detaillierte Informationen über Ratings der Hannover Rück und ihrer Tochtergesellschaften finden Sie auf der Internetseite der Hannover Rück SE (www.hannover-rueck.de).
Talanx AG (Kurzfassung nach HGB)
Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 wurden nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), des Aktiengesetzes (AktG), des Gesetzes über die Beaufsichtigung der Versicherungsunternehmen (Versicherungsaufsichtsgesetz, VAG) und der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) in ihrer zum Bilanzstichtag gültigen Fassung aufgestellt.
Die Talanx AG ist als börsennotierte Finanz- und Management-Holding verantwortlich für die Führung der Tochtergesellschaften des Konzerns. Die Gewinn- und Verlustrechnung der Talanx wird daher auch durch die Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit ihren verbundenen Unternehmen und Beteiligungen geprägt. Daneben zeichnet die Talanx AG seit Januar 2019 als Rückversicherer im Wesentlichen Risiken aus dem Bereich Schaden/Unfallversicherung von Konzerngesellschaften.
Eine wesentliche Steuerungsgröße für die Talanx AG ist der Jahresüberschuss nach HGB, da die ausschüttbare Dividende nach dem HGB-Jahresüberschuss bemessen wird.
Ertragslage
Gewinn- und Verlustrechnung (HGB) | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Versicherungstechnische Rechnung | ||||
Ergebnis vor Schwankungsrückstellung | –78 | –6 | ||
Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen | –3 | –2 | ||
Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung |
–81 | –7 | ||
Nicht versicherungstechnische Rechnung | ||||
Erträge aus Kapitalanlagen | 1.078 | 836 | ||
Aufwendungen für Kapitalanlagen | 224 | 5 | ||
Sonstige Erträge | 36 | 30 | ||
Sonstige Aufwendungen | 254 | 256 | ||
Ergebnis des allgemeinen Geschäfts | 636 | 606 | ||
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit | 556 | 599 | ||
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 3 | 17 | ||
Jahresüberschuss | 553 | 582 |
Im Geschäftsjahr wurde das Zeichnungsvolumen planmäßig erweitert. Im Rahmen ihrer weiteren Funktion als konzerninterner Rückversicherungsoptimierer wurden auch Portfolioeintritte gezeichnet.
Spartenentwicklung
Versicherungsgeschäft insgesamt | ||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||
Brutto | Netto | Brutto | Netto | |||||
Gebuchte Beiträge | 738 | 259 | 39 | 39 | ||||
Verdiente Beiträge | 557 | 210 | 38 | 38 | ||||
Aufwendungen für Versicherungsfälle | 499 | 211 | 29 | 29 | ||||
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb | 158 | 61 | 15 | 15 | ||||
Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung |
–120 | –81 | –7 | –7 | ||||
In % | ||||||||
Schadenquote | 89,6 | 100,2 | 76,2 | 76,2 | ||||
Kostenquote | 28,4 | 29,1 | 38,9 | 38,9 | ||||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote | 118,0 | 129,3 | 115,1 | 115,1 |
Das versicherungstechnische Ergebnis des Geschäftsjahres wurde sowohl von mehreren Großschäden, u. a. im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, als auch von Effekten aus Portfolioeintritten geprägt. Das versicherungstechnische Ergebnis belief sich zum Jahresende auf –81 (–7) Mio. EUR.
Bruttobeiträge nach Sparten | ||||||||
2020 | 2019 | |||||||
In Mio. EUR | In % | In Mio. EUR | In % | |||||
All-Risk- Versicherungen |
337 | 45,7 | 5 | 13,4 | ||||
Kraftfahrzeug- versicherung |
149 | 20,2 | 21 | 52,6 | ||||
Haftpflicht- versicherung |
109 | 14,8 | 4 | 9,5 | ||||
Technische Versicherungen | 46 | 6,3 | 2 | 4,6 | ||||
Sonstige Versicherungen | 37 | 5,1 | 5 | 12,3 | ||||
Transport- und Luftfahrt- versicherung |
30 | 4,1 | 0 | 1,3 | ||||
Feuerversicherung | 25 | 3,4 | 2 | 6,1 | ||||
Unfallversicherung | 4 | 0,5 | 0 | 0,2 | ||||
Gesamt | 738 | 100,0 | 39 | 100,0 |
All-Risk-Versicherungen
Die Bruttoprämieneinnahmen für die All-Risk-Versicherungen betrugen 337 (5) Mio. EUR, das machte 45,7 (13,4) % der Gesamtprämien aus. Die Bruttoschadenquote betrug 117,5 (80,0) %, das versicherungstechnische Ergebnis brutto lag bei –97 (0) Mio. EUR. Das Ergebnis dieser Sparte wurde durch wesentliche Großschäden geprägt.
Kraftfahrtversicherung
Der Anteil der Kraftfahrtversicherung an den Bruttoprämien betrug 149 (21) Mio. EUR, was einem Anteil von 20,2 (52,6) % entsprach. Die Bruttoschadenquote lag bei 47,3 (76,0) %, das versicherungstechnische Ergebnis brutto lag wie im Vorjahr bei –4 Mio. EUR.
Haftpflichtversicherung
Der Anteil der Sparte Haftpflichtversicherung an den Bruttoprämien lag bei 14,8 (9,5) % und absolut bei 109 (4) Mio. EUR. Eine Schadenquote von brutto 125,3 (121,2) % führte zu einem versicherungstechnischen Ergebnis von –35 (–2) Mio. EUR brutto. Ein im Geschäftsjahr abgeschlossener Schadenportfolioeintrittsvertrag trug wesentlich zu der Ergebnisentwicklung bei.
Technische Versicherungen
6,3 (4,6) % der Bruttoprämien, 46 (2) Mio. EUR, entfielen auf die Technischen Versicherungen. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug unverändert zum Vorjahr –1 Mio. EUR, dem lag eine Schadenquote von 66,0 (63,0) % zugrunde.
Sonstige Versicherungen
Mit 37 (5) Mio. EUR entfielen 5,1 (12,3) % der Bruttoprämien auf die sonstigen Versicherungen. Hier werden im Wesentlichen die Sparten Sonstige Schadenversicherung und Sonstige Sachversicherung ausgewiesen. Darin enthalten sind unter anderem die Zweige Verbundene Hausrat, Sturm und Rechtsschutz. Die Bruttoschadenquote lag bei 46,2 (44,4) % und führte zu einem positiven versicherungstechnischen Ergebnis brutto von 5 (–1) Mio. EUR.
Allgemeines Geschäft
Der Saldo aus Erträgen und Aufwendungen von Kapitalanlagen erhöhte sich auf 854 (831) Mio. EUR. Das darin enthaltene Beteiligungsergebnis, das sich aus den Erträgen aus Beteiligungen sowie den Erträgen und Aufwendungen aus Ergebnisübernahmen unserer Tochtergesellschaften ergibt, reduzierte sich im Geschäftsjahr auf 314 (687) Mio. EUR. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen coronabedingt rückläufige Beteiligungserträge der Tochtergesellschaften HDI Global SE von 4 (51) Mio. EUR, HDI Deutschland AG von 106 (140) Mio. EUR sowie HDI International AG von –217 (78) Mio. EUR, wobei Letztere durch Abschreibungen auf Beteiligungsbuchwerte belastet war. Gegenläufig erhöhten sich die Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen auf 534 (138) Mio. EUR, insbesondere zurückzuführen auf einen Abgangsgewinn aus den Anteilen an verbundenen Unternehmen.
Der Saldo aus den sonstigen Erträgen und Aufwendungen verbesserte sich leicht auf –218 (–225) Mio. EUR, vor allem durch höhere Zinsen auf Steuerguthaben/-verbindlichkeiten von 8 (–1) Mio. EUR.
Im Berichtsjahr fiel ein Steueraufwand in Höhe von 3 (17) Mio. EUR an. Der Jahresüberschuss reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr leicht auf 553 (582) Mio. EUR. Nach Hinzurechnung des Gewinnvortrags in Höhe von 321 (119) Mio. EUR betrug der Bilanzgewinn 874 (700) Mio. EUR. Der Gewinnverwendungsvorschlag ist im Anhang des Konzerngeschäftsberichts im Kapitel „Sonstige Angaben“ unter der Position „Dividende je Aktie und Gewinnverwendungsvorschlag“ zu finden.
Vermögenslage
Bilanzstruktur – Aktiva (HGB) | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen |
8.143 | 7.398 | ||
Sonstige Kapitalanlagen | 739 | 619 | ||
Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft | 73 | 68 | ||
Übrige Aktiva | 1.197 | 1.063 | ||
Summe der Aktiva | 10.152 | 9.149 |
Das Bilanzbild der Talanx AG wird weiterhin maßgeblich durch ihre Funktion als Holdinggesellschaft und auf der Aktivseite im Wesentlichen durch ihre in Euro gehaltenen Beteiligungsanteile an den Tochtergesellschaften geprägt. Das im Jahr 2019 aufgenommene Rückversicherungsgeschäft schlägt sich außerdem in einzelnen Bilanzposten nieder. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 11,0 % auf 10.152 (9.149) Mio. EUR. Die Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erhöhten sich auf 8.143 (7.398) Mio. EUR. Die sonstigen Kapitalanlagen erhöhten sich insbesondere durch die Anlage der versicherungstechnischen Cashflows auf 739 (619) Mio. EUR. Hier werden das Saldendepot aus dem Rückversicherungsvertrag mit der HDI Re (Ireland) sowie ein im Geschäftsjahr neu abgeschlossener Rückversicherungsvertrag mit der HDI Versicherung AG in Höhe von insgesamt 73 (68) Mio. EUR ausgewiesen. Die übrigen Aktiva erhöhten sich auf 1.197 (1.063) Mio. EUR, insbesondere aus Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft.
Bilanzstruktur – Passiva (HGB) | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Eigenkapital | 5.486 | 5.312 | ||
Nachrangige Verbindlichkeiten | 1.250 | 1.250 | ||
Versicherungstechnische Rückstellungen | 385 | 71 | ||
Andere Rückstellungen | 1.132 | 1.051 | ||
Übrige Passiva | 1.899 | 1.464 | ||
Summe der Passiva | 10.152 | 9.149 |
Die Talanx AG hatte zum Bilanzstichtag mit zwei Bankenkonsortien jeweils eine auf Euro lautende, disponible, syndizierte, variabel verzinsliche Kreditlinie fest vereinbart, die im Bedarfsfall gezogen werden kann. Der variable Zins orientiert sich am EURIBOR zuzüglich eines Aufschlags. Die Nominalwerte der Kreditlinien betrugen zum Stichtag jeweils 250 Mio. EUR, sodass wie im Vorjahr insgesamt 500 Mio. EUR ungenutzt waren. Darüber hinaus hat die Talanx AG auf Basis einer mit dem HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie V. a. G. im Jahr 2016 abgeschlossenen Rahmenvereinbarung die Möglichkeit, für die Laufzeit von fünf Jahren und in einem Volumen von bis zu 500 Mio. EUR dem HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie V. a. G. nachrangige Schuldverschreibungen auf revolvierender Basis zur Zeichnung anzudienen. Im Jahr 2020 wurde von diesem Andienungsrecht kein Gebrauch gemacht.
Die Kapitalstruktur und die Zusammensetzung der Passiva der Talanx AG sind insbesondere geprägt durch das Wesen einer Beteiligungsholding, erweitert um das 2019 aufgenommene Rückversicherungsgeschäft. Das Eigenkapital beläuft sich auf 5.486 (5.312) Mio. EUR. Die Erhöhung um 174 Mio. EUR resultiert vollständig aus dem Bilanzgewinn.
Die versicherungstechnischen Rückstellungen erhöhten sich im Geschäftsjahr durch die deutliche Ausweitung des Rückversicherungsgeschäftes auf 385 (71) Mio. EUR. Die anderen Rückstellungen erhöhten sich auf 1.132 (1.051) Mio. EUR, insbesondere durch die Erhöhung der Steuerrückstellungen sowie die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen.
Der Anstieg der sonstigen Passiva auf 1.899 (1.464) Mio. EUR resultierte im Wesentlichen aus höheren Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft von 229 ( – ) Mio. EUR sowie aus Verbindlichkeiten aus der Verlustübernahme von Tochtergesellschaften von 217 ( – ) Mio. EUR.
Finanzlage
Das Rechnungswesen stellt über eine mindestens monatlich vorgenommene Liquiditätsplanung sicher, dass die Talanx AG jederzeit die erforderlichen Auszahlungen leisten kann. Dies wird durch eine an den Liquiditätsanforderungen ausgerichtete Investitionsstrategie auch grundsätzlich unterstützt.
Der Finanzmittelzufluss an die Talanx AG erfolgt vor allem über Ergebnisabführungsverträge mit den verbundenen Unternehmen, über Beteiligungserträge und über Zinserträge aus Ausleihungen. Im Rahmen der Liquiditätsplanung stimmen die Abteilungen Group Controlling & Finance und Cashmanagement die erwarteten Liquiditätsströme regelmäßig ab. Die Gesellschaft muss primär Finanzmittel für Zins- und Tilgungsleistungen von Verbindlichkeiten sowie für Dividendenzahlungen aufbringen. Zudem können Aktivitäten aus Erwerb oder Veräußerung von Unternehmen zu kurzfristigen Liquiditätsströmen in Form von Ab- und Zuflüssen führen.
Bei der Auswahl der Kreditgeber achtet die Gesellschaft auf langfristige Verlässlichkeit und Kapitalstärke. Die laufende Überwachung der Kapitalstärke der Kreditgeber übernimmt die Ampega Asset Management GmbH.
Zielgrößen gemäß §§ 76 Absatz 4, 111 Absatz 5 AktG
Hinsichtlich der Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand und in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands der Talanx AG gemäß §§ 76 Absatz 4, 111 Absatz 5 AktG verweisen wir auf unsere Ausführungen in der „Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d HGB“ im Abschnitt „Corporate Governance“ in diesem Bericht.
Vergütungsbericht
Das Vergütungssystem der Talanx AG entspricht dem Vergütungssystem für den Talanx Konzern. Die im Vergütungsbericht dargestellten Beträge geben die Vergütung für den Vorstand im Geschäftsjahr aus der Tätigkeit für den Talanx Konzern wieder. Die Beträge enthalten neben den aus der Tätigkeit für die Talanx AG resultierenden Vergütungskomponenten auch diejenigen Vergütungsteile, die für Tätigkeiten für die im Talanx Konzern konsolidierten Unternehmen gewährt werden.
Risikobericht
Als Holding eines Konzerns, der Dienstleistungen im Bereich Versicherungen und Finanzen mit überwiegend in der Versicherungswirtschaft tätigen Unternehmen anbietet, unterliegt die Geschäftsentwicklung der Talanx AG im Wesentlichen den gleichen Risiken wie die Geschäftsentwicklung des Talanx Konzerns. Mit der Aufnahme des operativen Rückversicherungsgeschäfts durch die Talanx AG zu Beginn des Jahres 2019 ging keine wesentliche Veränderung des Risikoprofils einher. Das Ergebnis der Talanx AG und damit das Risiko sind maßgeblich durch Beteiligungserträge und Ergebnisabführungen der Einzelgesellschaften bestimmt. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Talanx AG grundsätzlich entsprechend ihrer jeweiligen Beteiligungsquote sowie im Rahmen der konzerninternen Rückversicherung. Die Risiken der Tochtergesellschaften und auch der Talanx AG selbst sind von der Corona-Pandemie beeinflusst und werden im Risikobericht des Konzerns dargestellt.
Die Corona-Pandemie hat die weltwirtschaftliche Lage im ersten Halbjahr 2020 grundlegend verändert. Die Pandemie und die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung verursachen erhebliche realwirtschaftliche Kosten. Die Nachfrage wurde insbesondere durch das veränderte Konsumverhalten der Haushalte und die gesunkenen Exporte gedämpft. Dieser Effekt wurde verstärkt durch die Unsicherheit über die Dauer und das Ausmaß des Infektionsgeschehens und der Eindämmungsmaßnahmen. An den globalen Finanzmärkten kam es nach Ausbruch der Pandemie zu massiven Kursverlusten und außergewöhnlich hoher Volatilität. Die Unsicherheit über die Solvenzposition von Unternehmen hat zu einer Verschärfung der Finanzierungsbedingungen und gestiegenen Risikoprämien für Unternehmensanleihen geführt.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat die Talanx AG Risikominderungsmaßnahmen implementiert. Als konzerninterner Rückversicherer arbeiten wir eng mit den Erstversicherern des Talanx Konzerns zusammen, um die Entwicklung des Covid-19-Schadens eng zu begleiten und eine maximale Kollektierung gegenüber Retrozessionären sicherzustellen. Im Hinblick auf die Auswahl der Retrozessionäre erfolgt ein stringentes Monitoring des Counterparty-Risikos. Auch bestehende Geschäftsbeziehungen mit Rückversicherern werden fortlaufend hinsichtlich des Counterparty-Risikos bewertet. Darüber hinaus stehen wir in direktem und permanentem Austausch mit unseren Rückversicherungspartnern und am Markt tätigen Rückversicherungsmaklern, um die Gesamtmarktlage zu bewerten und frühzeitig reagieren zu können, wenn sich entsprechende Notwendigkeiten ergeben sollten.
Die Talanx AG hat durch die Implementierung von Business-Continuity-Maßnahmen die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs auch in der aktuellen Situation sichergestellt. Die Situation wird durch den Konzern-Krisenstab intensiv beobachtet, und die lokalen Krisenstäbe sind eng eingebunden. Zu diesem Zweck wurde ein Ampel-Dashboard entwickelt, das eine Gesamtübersicht über den Stand der regionalen Inzidenz und der im Konzern aufgetretenen Neuinfektionen zeigt. Abhängig von der Ampelphase werden verschärfende oder lockernde Maßnahmen an den Standorten festgelegt.
Die Talanx AG hat im Geschäftsjahr 2020 als Rückversicherer eine bilanzielle Schadenquote von 100,2 (76,2) % ausgewiesen, dabei beträgt die Geschäftsjahresschadenquote 75,0 (69,5) %. Es wird ein Abwicklungsverlust ohne Berücksichtigung von Nachverrechnungsprämien in Höhe von –53 (–3) Mio. EUR ausgewiesen. Dieser wurde wesentlich durch einen im Jahr 2020 durchgeführten Schadenportfolioeintritt beeinflusst. Die Abwicklungsquote beträgt 81,5 %. Der Vorjahreswert ist aufgrund der Aufnahme des Rückversicherungsgeschäfts zum 1. Januar 2019 nicht aussagekräftig und wird entsprechend nicht erläutert.
Zum 31. Dezember 2020 weist die Talanx gegenüber der HDI Reinsurance (Ireland) SE, Dublin, eine Depotforderung in Höhe von 58 Mio. EUR sowie eine Depotforderung aus einem im Geschäftsjahr neu abgeschlossenen Rückversicherungsvertrag mit der HDI Versicherung AG in Höhe von 16 Mio. EUR aus. Anzeichen für eine notwendige Wertberichtigung lagen zum Bilanzstichtag nicht vor. Darüber hinaus bestanden zum 31. Dezember 2020 keine wesentlichen fälligen Forderungen gegenüber Zedenten. Die Fälligkeit von Forderungen gegenüber den Zedenten richtet sich nach den jeweiligen Rückversicherungsverträgen und entsteht nach vertragsgemäßer Vorlage der Rückversicherungsabrechnungen.
Szenarien der Zeitwertentwicklung von Wertpapieren |
||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Bestandsveränderung auf Marktwertbasis | ||||
Portfolio | ||||
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere |
||||
Aktienkurse –20 % | –1 | — | ||
Festverzinsliche Wertpapiere und übrige Ausleihungen |
||||
Renditeanstieg +100 Basispunkte | –15 | –0,1 | ||
Renditerückgang –100 Basispunkte | +17 | +0,1 |
Die Talanx AG hält insbesondere Wertpapiere mit A-Rating oder besser, lediglich ein vergleichsweise geringer Anteil wird schlechter als A bewertet.
Prognose- und Chancenbericht
Da die Talanx AG eng mit den Konzerngesellschaften verflochten ist und als Holding ein entsprechend hohes Gewicht im Konzern hat, spiegeln die im Prognose- und Chancenbericht des Konzerns getroffenen Aussagen auch die Erwartungen für die Muttergesellschaft Talanx AG wider. Für 2021 erwarten wir für die Talanx AG eine deutliche Reduktion des Jahresüberschusses, u. a. aus geringeren Erträgen aus der Beteiligung an der Hannover Rück.
Darüber hinaus hat die Talanx AG zum 1. Januar 2019 den Geschäftsbetrieb als konzerninterner Rückversicherer aufgenommen und die dazu notwendige Rückversicherungslizenz seitens der BaFin erhalten. Wir bündeln den Rückversicherungsbedarf der Erstversicherung auf Holdingebene, um gruppenweit Diversifizierungseffekte zu nutzen. Sowohl Standard & Poor‘s als auch A. M. Best stuften in der Folge im Jahr 2019 das Emittentenrating der Talanx AG um zwei Stufen hoch. Zukünftige Effekte fokussieren insbesondere auf einen effizienteren Kapitaleinsatz innerhalb der Gruppe. Es ergibt sich aus Konzernsicht keine wesentliche Veränderung des Risikoprofils.
Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
In dem vom Vorstand nach § 312 AktG zu erstellenden Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde erklärt, dass die Talanx AG nach den Umständen, die zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft mit einem verbundenen Unternehmen eine angemessene Gegenleistung erhielt. Berichtspflichtige Maßnahmen lagen im Berichtsjahr nicht vor.
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Die Unternehmensleitung der Talanx AG bewertet den Geschäftsverlauf des Berichtsjahrs vor dem Hintergrund des weltweiten gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Umfelds als robust und positiv. Die Bruttoprämien stiegen leicht, das operative Ergebnis fiel dagegen im Berichtsjahr pandemiebedingt um etwa ein Drittel. Das Konzernergebnis übertraf die Prognose aus dem November. Insbesondere die Geschäftsbereiche Industrieversicherung und Rückversicherung leisteten hohe Schadenzahlungen an unsere Kunden.
Die Konzerneigenkapitalrendite lag leicht oberhalb unserer unterjährig angepassten Prognose. Die Eigenkapitalrendite aller Geschäftsbereiche blieb entweder innerhalb des unterjährig gesenkten Rahmens oder lag leicht darüber (in der Industrieversicherung und der Rückversicherung), dabei wurde die konservative Bilanzierung fortgesetzt und partiell verstärkt.
Die Finanzkraft ist weiterhin hoch, die Solvabilitätsquote liegt trotz des Zinsrückgangs weiter deutlich höher als gesetzlich gefordert und am oberen Rand unseres Zielbandes. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts stuft der Vorstand die wirtschaftliche Situation des Konzerns als robust ein. Ein zentralbankpolitisch motiviertes, weiter andauerndes Niedrigzinsumfeld bleibt, ebenso wie das regulatorische Umfeld, eine Herausforderung insbesondere für die inländischen Lebensversicherungsaktivitäten. Die Corona-Pandemie dürfte die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Talanx Konzerns nach unserer Einschätzung kurzfristig weiterhin beeinflussen, ohne unsere Ziele für das Gesamtjahr 2021 zu gefährden.
Weitere Berichte und Erklärungen
2020 haben wir im Unternehmen die Arbeit an unseren nichtfinanziellen Leistungsaspekten fortgesetzt. Ihre Bedeutung für uns ist noch einmal gestiegen.
Nichtfinanzielle Konzernerklärung
Einleitung
Der Talanx Konzern ist als internationaler Versicherungskonzern und langfristig orientierter Investor tätig. Eine verantwortungsvolle und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmensführung bildet die Grundlage unseres Handelns, dies zeigt sich auch im Talanx Purpose „Together we take care of the unexpected and foster entrepreneurship“. Die Talanx Gruppe agiert vorausschauend, um das Leistungsversprechen an ihre Kunden auch in Zukunft erfüllen zu können, und berücksichtigt ökologische, gesellschaftliche und Governance-Aspekte in ihrer Geschäftstätigkeit.
Der Talanx Konzern folgt in dieser nichtfinanziellen Konzernerklärung den einschlägigen Vorgaben des HGB (§§ 315b bis c; 289c bis e). Darüber hinaus berücksichtigen Talanx insbesondere bei den auf die Managementansätze bezogenen Aussagen die Struktur der GRI-Standards der Global Reporting Initiative (GRI 103).
Entsprechend ihrer Bedeutung für den Konzern steuert das Unternehmen bisher ausschließlich nach finanziellen Größen. Auch nichtfinanzielle Aspekte gewinnen bei Geschäftsentscheidungen des Konzerns an Relevanz. Deshalb bezieht Talanx sie auf grundsätzlicher Ebene in die strategischen Überlegungen ein. Eine Berichtspflicht im Sinne des § 289c Absatz 3 Nr. 5 HGB ergibt sich für das Unternehmen bisher nicht.
Umfangreiche Informationen zu den Kapitalanlagen finden sich im Wirtschaftsbericht, Abschnitt Vermögens- und Finanzlage. Auf den Konzernabschluss wird lediglich im Abschnitt „ESG in Versicherungslösungen“ verwiesen. Sonst besteht kein Zusammenhang zwischen den im Konzernabschluss des Talanx Konzerns ausgewiesenen Beträgen gemäß § 289c Absatz 3 Nr. 6 HGB und den nichtfinanziellen Belangen .
Gemäß § 315b Absatz 1 Satz 3 HGB wird auch auf weitere Stellen der nichtfinanziellen Angaben im zusammengefassten Lagebericht verwiesen. Die nichtfinanzielle Konzernerklärung wurde von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gemäß dem Prüfungsstandard ISAE 3000 (Revised) mit begrenzter Sicherheit geprüft (siehe hierzu den Prüfvermerk auf Seite 250 f.).
Verweise auf Informationen außerhalb des Lageberichts und des Konzernabschlusses sind nicht Teil der nichtfinanziellen Konzernerklärung.
Die HDI Global SE ist nach § 315b Absatz 1 und § 289b Absatz 2 HGB von der Pflicht zur Erweiterung des Lageberichts um eine nichtfinanzielle Erklärung befreit, da sie in die vorliegende nichtfinanzielle Konzernerklärung einbezogen ist. Dies betrifft ebenfalls die Towarzystwo Ubezpieczeń i Reasekuracji WARTA S. A. Diese befreit sich infolge der Richtlinie 2014/95/EU zur Offenlegung von nichtfinanziellen und die Diversität betreffenden Informationen auf Basis nationaler Gesetzgebung durch den Verweis auf die vorliegende nichtfinanzielle Konzernerklärung von der Pflicht, eine eigene Erklärung abzugeben. Die Hannover Rück SE macht von der Befreiungsoption keinen Gebrauch und veröffentlicht eine eigene zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung in ihrem zusammengefassten Lagebericht. Insofern vervollständigt diese nichtfinanzielle Konzernerklärung die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der Hannover Rück SE in Bezug auf ihre Gruppengesellschaften und soweit die Erklärung der Hannover Rück SE hierzu keine Ausführungen enthält.
Beschreibung des Geschäftsmodells
Der Talanx Konzern ist ein Mehrmarkenanbieter in der Versicherungs- und der Finanzdienstleistungsbranche. Das Geschäftsmodell ist im Abschnitt „Geschäftsmodell“ auf Seite 18 des zusammengefassten Lageberichts detailliert beschrieben.
Nachhaltigkeitsstrategie und -Governance
Die Nachhaltigkeitsstrategie der Talanx Gruppe leitet sich aus der Strategie des Konzerns ab und ist mit seinem Leitbild und seinen Werten verknüpft. Durch ihre Verzahnung mit der Konzernstrategie ergänzt sie diese um ESG (Environment, Social und Governance)-Aspekte. Die Nachhaltigkeitsstrategie besteht aus konkreten Handlungsfeldern sowie Zielen und Maßnahmen und dient dazu, die Geschäftstätigkeit des Unternehmens mit ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Einklang zu bringen.
Im Rahmen regelmäßiger Vorstandssitzungen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen, wurden die Inhalte, strategischen Eckpunkte und die Ausrichtung der Konzern-Nachhaltigkeitsstrategie diskutiert und deren Operationalisierung im abgelaufenen Geschäftsjahr vorangetrieben.
Der Beitritt zu renommierten Nachhaltigkeitsinitiativen im Jahr 2020 haben die Talanx Nachhaltigkeitsstrategie weiter abgerundet. Nach der Unterzeichnung der Principles for Responsible Investment (PRI) im Jahr 2019 folgte nun der konsequente Schritt für den Bereich Underwriting. Der Talanx Konzern hat sich dazu im Berichtsjahr zur Einhaltung der das Versicherungsgeschäft betreffenden Principles for Sustainable Insurance (PSI) verpflichtet. Erklärtes Ziel ist es außerdem, die im Jahr 2019 erstmals in den inländischen Betriebsabläufen erreichte CO2-Neutralität schrittweise auf den internationalen Geschäftsbetrieb auszudehnen. Darüber hinaus setzt sich der Konzern im aktuell laufenden Geschäftsjahr verstärkt auch mit den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) auseinander und unterstützt die globale Initiative zur Unternehmensberichterstattung über klimabezogene finanzielle Chancen und Risiken. Zudem ist die Talanx AG dem UN Global Compact (UNGC) beigetreten, der weltweit größten und wichtigsten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung.
Die Corona-Pandemie, die das Berichtsjahr geprägt hat, wirkt sich auf zahlreiche Aspekte im Konzern aus (siehe dazu „Risikobericht“ des Talanx Konzerns, Seite 108 ff.).
Die Nachhaltigkeitsstrategie der Talanx Gruppe adressiert neben dem gesellschaftlichen Rahmen insbesondere das Kerngeschäft: die Kapitalanlage, die Versicherungstechnik sowie den Betrieb. Der Konzern kann insbesondere über die Kapitalanlagen und die Versicherungsprodukte zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Er strebt daher an, Nachhaltigkeitsaspekte verstärkt in die Kapitalanlage (gemäß den im Talanx Konzern verabschiedeten ESG-Kriterien, z. B. Kohleausstieg, siehe auch Kapitel zu den wesentlichen Themen), in Versicherungsprodukte und Dienstleistungen sowie in die Betriebsabläufe zu integrieren. Die Nachhaltigkeitsstrategie fokussiert sich im gesellschaftlichen Bereich auf folgende sieben SDGs, zu denen der Konzern aktiv einen Beitrag leisten kann: SDG 4 (Hochwertige Bildung), SDG 5 (Geschlechtergleichheit), SDG 7 (Bezahlbare und saubere Energie), SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum), SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur), SDG 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion) und SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz). Positive und auch etwaige negative Auswirkungen auf die Beiträge zu den SDGs werden im Zuge der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich evaluiert. Eine Wirkungsmessung erfolgt bislang nicht.
Darüber hinaus bauen die Nachhaltigkeitsstrategie und unser Nachhaltigkeitsmanagement auf den Anforderungen und Interessen der Stakeholder des Unternehmens auf. Besonders bedeutend sind dabei die Kunden, Geschäftspartner, Investoren und Mitarbeiter. Operationalisiert wird die Nachhaltigkeitsstrategie des Talanx Konzerns durch vier Handlungsfelder.
Die erste Stakeholder-Befragung des Talanx Konzerns aus dem Jahr 2014 wurde im Geschäftsjahr 2018 aktualisiert und erweitert. Im Berichtsjahr hat sich das Unternehmen zudem an einer branchenweiten Stakeholder-Befragung aktiv in Form eines Workshops beteiligt. In Diskussionen mit den Stakeholdern konnte Talanx so die Wesentlichkeitsmatrix verifizieren. Ebenfalls erfolgte eine Auseinandersetzung mit der Aktualität der derzeitigen wesentlichen Themen im jährlichen Treffen des Kompetenzteams Nachhaltigkeit. Dabei wurde entschieden, dass derzeit keine Anpassungen notwendig sind. Eine umfangreiche und individuell auf die Talanx Gruppe ausgerichtete neue Stakeholder-Befragung ist turnusgemäß für 2022/2023 in Planung, gekoppelt an den Strategiezyklus.
Die Basis bilden unsere Stakeholder-Befragungen aus den Jahren 2014 und 2018: Die relevanten Themen für die nichtfinanzielle Konzernerklärung hat Talanx mithilfe einer unternehmensinternen Befragung und einer onlinebasierten Befragung externer Stakeholder sowie telefonischer Experteninterviews in enger Zusammenarbeit mit einem externen Partner identifiziert. Die internen Stakeholder wurden hinsichtlich der drei Kategorien „Relevanz aus eigener Sicht“, „Auswirkungen der Geschäftstätigkeit“ und „Geschäftsrelevanz“ befragt. Die externen Stakeholder bewerteten die Relevanz der Themen aus ihrer individuellen Sicht. In diesen Befragungen hat der Konzern verschiedene potenziell wesentliche Sachverhalte abgefragt und mithilfe einer Skala (1 = nicht wichtig bis 7 = sehr wichtig) ihrer Bedeutung nach bewertet. Als „wesentlich“ wurden jene Sachverhalte eingestuft, die in der Auswertung mindestens einen Durchschnittswert von 5,0 erzielten. Zudem hat Talanx durch einen internen Workshop die Auswirkungen der Tätigkeiten des Konzerns auf die nichtfinanziellen Belange priorisiert und in der Bewertung berücksichtigt. Im Zuge der grundlegenden Überarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2019 hat der Vorstand der Talanx AG den Aspekt „Klimawandel“ als weiteren wesentlichen Aspekt definiert. Zuvor fanden sich klimawandelbezogene Aussagen unter den Aspekten „ESG im Asset-Management“ und „ESG in Versicherungslösungen“ wieder. Insgesamt hat der Konzern neun wesentliche Sachverhalte i. S. d. HGB identifiziert, über drei weitere berichtet er wie nachfolgend beschrieben auf freiwilliger Basis.
Übersicht über wesentliche Sachverhalte und Inhalte der nichtfinanziellen Konzernerklärung | ||||
Wesentliches Thema | Nichtfinanzieller Aspekt | Abschnitt in der nichtfinanziellen Konzernerklärung | ||
Compliance | Bekämpfung von Korruption und Bestechung | 6 7 f f . | ||
Verantwortung gegenüber Kunden | Sozialbelange | 6 9 f . | ||
Datenschutz und Cybersecurity | Sozialbelange | 70 f f. | ||
Digitalisierung 1 | Sozialbelange | 72 f. | ||
ESG 2 im Asset-Management 3 | Sozialbelange | 73 f . | ||
ESG in Versicherungslösungen 3 | Sozialbelange | 74 f. | ||
Mitarbeitergewinnung und -entwicklung | Arbeitnehmerbelange | 7 6 f . | ||
Talanx als Arbeitgeber | Arbeitnehmerbelange | 7 8 f . | ||
Menschenrechte bei Talanx | Achtung der Menschenrechte | 7 9 f. | ||
Lieferantenmanagement 1 | Achtung der Menschenrechte | 80 | ||
Klimawandel | Umwel t belange | 80 f. | ||
Betrieblicher Umweltschutz 1 | Umweltbelange | 81 f f . |
1 Relevanter Sachverhalt, der nicht als wesentlich gemäß HGB identifiziert wurde, jedoch freiwillig berichtet wird
2 ESG = Environmental, Social, Governance
3 Der wesentliche Sachverhalt ist ein Querschnittsthema und betrifft auch die nichtfinanziellen Aspekte „Umweltbelange“ und „Achtung der Menschenrechte“
In nachfolgender Matrix sind die wesentlichen Sachverhalte für den Talanx Konzern dargestellt:
Neben den wesentlichen Themen gemäß HGB hat der Talanx Konzern drei weitere relevante Sachverhalte, auf freiwilliger Basis in die nichtfinanzielle Konzernerklärung aufgenommen. Diese sind:
- Digitalisierung
- Lieferantenmanagement
- betrieblicher Umweltschutz
Die Talanx Gruppe betreibt das Nachhaltigkeitsmanagement konzernweit. Die Verantwortung für das Thema Nachhaltigkeit liegt beim Gesamtvorstand der Talanx AG. Der Talanx Vorstand beschließt und überprüft die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie, die Nachhaltigkeitsziele und die Umsetzung von Maßnahmen. Der Vorstand unterstreicht die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit für den Konzern durch ein Nachhaltigkeits-Commitment, das auf der Internetseite veröffentlicht ist (https://www.talanx.com/media/Files/talanx-gruppe/pdf/tx_nachhaltigkeit_vscommitment_de.pdf).
Organisatorisch ist das Thema Nachhaltigkeit dem Bereich Group Communications zugeordnet, in dem das Nachhaltigkeitsmanagement für den Talanx Konzern ausgestaltet und koordiniert wird. Dies umfasst neben zahlreichen Tätigkeiten rund um die Operationalisierung der Nachhaltigkeitsstrategie u. a., die Entwicklung von Nachhaltigkeitszielen sowie die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts. Der Leiter des Bereichs Group Communications berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden, in dessen Verantwortungsbereich das Thema Nachhaltigkeit/ESG fällt. Auf Ebene des Aufsichtsrats befasst sich der Finanz- und Prüfungsausschuss regelmäßig mit dem Thema Nachhaltigkeit/ESG und nimmt den jährlichen Bericht zur nichtfinanziellen Konzernerklärung entgegen.
Aufgrund der dezentralen Organisationsstruktur des Konzerns erfolgt die Umsetzung der meisten Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den Bereichen und Konzernfunktionen. Die Abstimmung von Zielen und Maßnahmen und die Erhebung der Daten für die Berichterstattung erfolgen unter Einbindung eines Kompetenzteams, in dem Vertreter aller Geschäftsbereiche, der relevanten Gesellschaften und Konzernfunktionen sowie der Abteilungen der Talanx AG zusammenkommen.
Die Hannover Rück SE hat eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie etabliert. Diese wurde im Berichtsjahr 2020 für den Strategiezyklus 2021–2023 überarbeitet. Die Hannover Rück SE veröffentlicht einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht sowie eine eigene zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung. Der Konzern und die Hannover Rück SE stehen zum Thema Nachhaltigkeit über verschiedene Arbeitsgruppen in Austausch.
Risikobetrachtung von nichtfinanziellen Aspekten
Das HGB sieht vor, dass Unternehmen neben der Berichterstattung über die nichtfinanziellen Belange gemäß § 289c Absatz 3 Nr. 3 und 4 HGB ebenfalls entsprechende Risiken offenlegen.
Der Talanx Konzern verfügt über ein angemessenes und wirksames Risikomanagement-System, er identifiziert Risiken konzernweit über Kennzahlen und über verschiedene Risikoerhebungen. Qualitative Risiken hat der Konzern mithilfe eines konzernweit eingerichteten Risikoerfassungssystems systematisch erfasst. Geschäftsbereichsübergreifende Risiken, z. B. Compliance-Risiken, berücksichtigt Talanx durch Einbindung der jeweils zuständigen Bereiche oder Experten. Um sicherzustellen, dass der Konzern alle Risiken identifiziert hat, erfolgt eine Abstimmung mit einer umfassenden konzernspezifischen Risikokategorisierung, die als Grundlage für die Risikoidentifikation dient.
Der Talanx Konzern beurteilt die Risiken nach Berücksichtigung risikomindernder Maßnahmen. Unter den nichtfinanziellen Aspekten gibt es keine, die im Fall einer risikobehafteten Ausprägung unser Geschäft schwerwiegend beeinträchtigen könnten – weder unsere Geschäftsbeziehungen noch unsere Produkte und Dienstleistungen. Über ein strukturiertes Nachhaltigkeitsmanagement und eine Kontrolle innerhalb unseres Risikomanagements stellen wir sicher, dass wir potenzielle Veränderungen frühzeitig erkennen können. Gleiches gilt für die Hannover Rück SE, die eine eigenständige zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung veröffentlicht. Risiken wie den Klimawandel, deren Risikogehalt noch nicht verlässlich beurteilt werden kann (Emerging Risks), beobachtet Talanx im Rahmen des konzernweiten Risikomanagement-Prozesses. Der Talanx Konzern erhebt und bewertet diese Risiken über einen gruppenweiten Prozess, in den Experten aus verschiedenen Einheiten eingebunden sind. Hierzu greift das Unternehmen auch auf extern verfügbare Expertise und Material zurück.
Für einen grundsätzlichen Einblick in das Risikomanagement-System der Talanx Gruppe sowie auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie verweisen wir auf den „Risikobericht“ auf Seite 108 ff. des zusammengefassten Lageberichts.
Bekämpfung von Korruption und Bestechung
Compliance
Für den Talanx Konzern ist die Einhaltung geltenden Rechts unabdingbare Voraussetzung für eine dauerhaft erfolgreiche Geschäftstätigkeit. Dementsprechend ist die Compliance ein integraler Bestandteil aller Konzernaktivitäten. Neben den Bereichen, die Talanx im Compliance-Programm als Kern- sowie Koordinationsthemen definiert hat, strebt der Konzern auch die besondere Beachtung von Gesetzen und Vorschriften mit Bezug zu Umwelt und Gesellschaft an.
Die Corona-Pandemie, die das Berichtsjahr prägte, verursachte einen erhöhten Aufwand im Bereich Rechtsmonitoring. Das vielschichtige Trainingsangebot musste umgestellt werden und die geplanten Präsenztrainings wurden als aktive Live-Online-Seminare („Webinare“) angeboten und durchgeführt. Darüber hinaus sind die Überwachungshandlungen ab April remote durchgeführt worden. Dies gilt sowohl für die aktive Überwachung durch die Compliance-Funktion im Unternehmen als auch die passive Überwachung durch die BaFin oder andere Aufsichtsbehörden im Ausland.
Der konzernweit geltende und in neun Sprachen verfügbare Verhaltenskodex ist ein wirksames Instrument, mit dem der Konzern sein Bekenntnis zur Einhaltung geltenden Rechts transparent macht. Der Verhaltenskodex für Mitarbeiter wurde im Berichtsjahr aktualisiert, er formuliert grundlegende rechtliche und ethische Anforderungen und Pflichten, denen die Konzernmitarbeiter im Rahmen ihrer Tätigkeit zu entsprechen haben. Er hebt das Verbot der Geldwäsche und unzulässiger Finanzierungen hervor und weist explizit darauf hin, dass bei allen Verdachtsfällen der Geldwäschebeauftragte und der Compliance Officer zu informieren sind. Weiterhin legt er spezifische Verhaltensregeln dar – z. B. zur Vermeidung und Offenlegung von Interessenkonflikten, zur Gewährung und Annahme von Vorteilen, Geschenken und Einladungen, zur Ausgestaltung von Spenden und Sponsoring sowie zu Nebentätigkeiten und Beteiligungen an anderen Gesellschaften und Geschäften. Der Verhaltenskodex gilt in allen Konzerngesellschaften. Bei Fragen zur Anwendung können sich die Mitarbeitenden im Intranet näher informieren. Die Talanx Compliance-Richtlinie konkretisiert die Grundsätze für die Geschäftsprozesse und unterlegt sie mit entsprechenden Regelungsdokumenten.
Gesetzes- und Regelverstöße können über ein auf der Talanx Website erreichbares Hinweisgebersystem jederzeit und anonym gemeldet werden. Die Onlineplattform steht derzeit auf Deutsch und in sieben weiteren Sprachen zur Verfügung. Alternativ können Hinweise auch an den jeweiligen Vorgesetzten oder direkt dem für die Gesellschaft zuständigen Compliance Officer im Talanx Konzern bzw. des jeweiligen Geschäftsbereichs gerichtet werden.
Auf Basis eines zielgruppenorientierten Schulungskonzepts haben die Konzernmitarbeiter regelmäßig Gelegenheit, ihr Wissen zu ausgewählten Compliance-Themen aufzufrischen, zu erweitern und zu vertiefen. Neue Mitarbeiter erhalten ausführliche Informationen im Rahmen von Einführungsveranstaltungen. Ein wichtiges Trainingsinstrument sind inzwischen auch webbasierte Trainings (WBT), die im Berichtsjahr ausgeweitet wurden. Neben Schulungen zum Thema Anti-Korruption, die dazu dienen, den korrekten Umgang mit Zuwendungen sicherzustellen, bietet der Bereich Compliance auch zielgruppenorientiert spezielle Schulungen zu den Themen Finanzsanktionen und Embargo, Integrität, Kapitalmarkt sowie Kartellrecht an.
Die Compliance-Organisation des Talanx Konzerns ist eine selbstständige Abteilung. Sie besteht aus dem Chief Compliance Officer, der gleichzeitig Corporate-Governance-Beauftragter und Generalbevollmächtigter der Talanx AG ist und direkt an den Vorstandsvorsitzenden der Talanx AG berichtet. An den Chief Compliance Officer des Konzerns berichten Compliance Officer, die für die einzelnen Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften zuständig sind. Die Compliance-Abteilung ist für die Etablierung und Weiterentwicklung von Compliance-Regelwerken, wie beispielsweise von Konzernrichtlinien und Strukturen zur Sicherstellung der Compliance, für die Nachverfolgung von Beschwerden und Compliance-Verstößen sowie für interne Schulungen im Konzern zuständig. Daneben erfolgt anlassbezogen eine vertiefende Beratung in den relevanten ComplianceThemenfeldern.
Ein weltweites Netzwerk von Compliance-Verantwortlichen an den ausländischen Standorten unterstützt den Chief Compliance Officer bei seinen Aufgaben und berichtet an ihn. So können lokale Compliance-Verstöße auch außerhalb der lokalen Hierarchie direkt berichtet werden. In einem jährlichen Bericht informiert der Chief Compliance Officer den Vorstand zu wesentlichen Compliance-Themen und -Entwicklungen.
Zur Förderung der Compliance-Kultur im Konzern führt der Chief Compliance Officer mehrmals im Jahr Präsenzschulungen für Führungskräfte durch. Im Berichtsjahr wurden, bedingt durch Covid-19, die Präsenzschulungen als aktive Live-Online-Seminare durchgeführt. Der regelmäßige Dialog unterstützt die Compliance im Konzern dabei, frühzeitig Beratungsbedarf zu identifizieren und darauf abgestimmte Schulungsangebote zu entwickeln. Group Compliance hat seit mehreren Jahren ein regelmäßiges, virtuelles Compliance-Meetingformat namens „ComplianceXchange“ etabliert Bei diesen Treffen tauschen sich Group Compliance und die dezentralen Compliance-Verantwortlichen weltweit regelmäßig über Best-Practice-Lösungsansätze und lokale Entwicklungen in den einzelnen Ländern aus. Informationsmaterial zu bestimmten Compliance-Fragestellungen, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Interessengruppen abgestimmt sind, unterstützen den Dialog. Die Informationen sind auch im Talanx Intranet jederzeit verfügbar.
Innerhalb des Talanx Konzerns ist das Thema Compliance für alle relevant: von Geschäftsbereichen über Abteilungen bis hin zu den einzelnen Mitarbeitern. Außerhalb des Konzerns können insbesondere Kunden, Geschäftspartner und Lieferanten von dem Thema berührt sein. Der Umgang mit diesen wichtigen Interessengruppen wird auf Basis eines Verhaltenskodex für Geschäftspartner, der im Geschäftsjahr 2019 finalisiert und vom Vorstand verabschiedet wurde, grundlegend geregelt (siehe „Lieferantenmanagement“).
Ziele und Maßnahmen: „Compliance“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
Überprüfung und ggf. Ergänzung von Compliance- Richtlinien auf/um Nachhaltigkeitsaspekte | Ergänzung des Compliance-Management-Systems um ein konzernweites Integritätsmanagement | Talanx Konzern | 2020 | Aktiv | ||||
Durchführung von Spezialisten-Trainings | Planung einer K orruptions-Präventions-Schulung für spezielle Zielgruppen | Talanx Konzern | 2021 | Aktiv | ||||
Optimierung des Compliance-Managements | Optimierung der Einstufung von Compliance-Risiken | Hannover Rück | 2020 | Erreicht | ||||
Einführung des gruppenweiten Compliance-Plans, der erstmals 2020 zum Einsatz kommt | Hannover Rück | 2020 | Aktiv | |||||
Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Compliance Officern der internationalen Standorte | Hannover Rück | 2020 | Aktiv | |||||
Technische Weiterentwicklung des Meetingformats „ComplianceXchange“ für den Dialog der internationalen Compliance Community | Talanx Konzern | 2021 | Aktiv | |||||
Regelmäßige Überprüfung von Korruptionsrisiken infolge von Compliance-Risikoanalysen im Rahmen des Compliance-Plans | Talanx Konzern | Laufend | Erreicht |
Das Compliance-Management-System (CMS) des Konzerns besteht aus den Elementen Compliance-Kultur und -Regeln, Training und Kommunikation, Organisation, Compliance-Risiken, Compliance-Kern- und -Koordinationsthemen sowie Compliance-Überwachung und -Verbesserung. Es baut auf dem Compliance-Regelwerk auf, das aus dem Talanx Verhaltenskodex, der Compliance-Richtlinie und Arbeitsanweisungen besteht.
Die Hannover Rück hat ein eigenes Compliance-Management-System implementiert, welches auch für die Gesellschaften ihrer Teilgruppe gilt. Dieses besteht aus den sechs Elementen Compliance Culture (bestehend aus dem Code of Conduct und dem Tone from the top), Compliance Function (beschreibt den dezentralen Ansatz mit weltweiten Experten), Compliance Risk (zur Identifizierung von und Reaktion auf Compliance-Risiken), Compliance Program (Bearbeitung der Core-Compliance Subjects), Compliance Communication (betrachtete eine Vielzahl an Themen, u. a. Reporting, Training, Hinweisgebersystem) und Compliance Monitoring and Improvement (Überwachung implementierter Maßnahmen zur Identifizierung potenzieller Schwachstellen und Umsetzung von Korrekturmaßnahmen). Insofern können die Detailregelungen zu den Elementen des CMS der Hannover Rück von den hier beschriebenen abweichen. Aufbauorganisatorisch ist hier Compliance ein Referat in der Rechtsabteilung mit definierter Berichtslinie an den Vorstand der Hannover Rück. Ferner verfügt die Hannover Rück z. B. über eigene Geschäftsgrundsätze sowie einen Verhaltenskodex für Lieferanten, ein eigenes Guideline- und Prozessmanagement, ein eigenes Compliance-Schulungskonzept, einen separaten Zugang zu dem oben beschriebenen Hinweisgebersystem sowie weiteren Möglichkeiten zur Meldung vom Compliance-relevanten Sachverhalten. Neben bilateralen Abstimmungsrunden übermittelt die Hannover Rück ihren jährlichen Compliance-Bericht an den Chief Compliance Officer des Talanx Konzerns.
Die Einhaltung der Compliance-Vorschriften wird durch Group Compliance sowie im Rahmen der Revisionsprüfungen kontrolliert. Die Inhalte der maßgeblichen Compliance-Regelwerke werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Der Aufsichtsrat wird durch den jährlichen Compliance-Bericht über die wesentlichen Compliance-Risiken und die Maßnahmen zur Einhaltung der bestehenden Vorgaben informiert. Der „Risikobericht“ auf Seite 108 ff. des zusammengefassten Lageberichts beschreibt weitere Details.
Sozialbelange
Verantwortung gegenüber Kunden
Im Themenfeld „Verantwortung gegenüber Kunden“ sind die verständliche Aufklärung zu Versicherungslösungen, der Anreiz für faire Beratung im Vertrieb durch das Vergütungssystem sowie die zügige, transparente Bearbeitung von Forderungen für den Talanx Konzern wesentlich. Diese Gesichtspunkte beeinflussen maßgeblich die Zufriedenheit der Kunden. Die Zufriedenstellung der Kundenbedürfnisse besitzt höchste Priorität und spiegelt sich im Begriff „ganzheitliche Kundenfokussierung“ in den Talanx Werten wider. Neben einer hohen Beratungsqualität sind Transparenz und Fairness sowie innovative und auf Kundenwünsche zugeschnittene Produkte und Dienstleistungen wichtige Elemente.
Die Versicherungsbranche unterliegt nach der Verordnung über Informationspflichten bei Versicherungsverträgen (VVG-Informationspflichtenverordnung, VVG-InfoV) umfangreichen Aufklärungspflichten gegenüber ihren Kunden. Diese erfüllt der Talanx Konzern vollumfänglich.
Darüber hinaus ist die verständliche Aufklärung zu Versicherungslösungen ein wichtiger Bestandteil des Verhaltenskodex des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für den Vertrieb von Versicherungsprodukten. Auch auf diesen Kodex verpflichtet sich die Talanx Gruppe umfassend und auf freiwilliger Basis 1.
Auch die allgemeinen Versicherungsbedingungen, die jährliche Mitteilung über den Stand der Lebensversicherung und die Modellrechnung Leben richten sich nach den GDV-Empfehlungen.
Mit der Versicherungsvertriebsrichtlinie der EU (IDD) gelten für Anbieter von Versicherungsprodukten erweiterte Aufsichts- und Lenkungsanforderungen. Sie werden durch die Gesellschaften des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung Deutschland erfüllt.
HDI verpflichtet die Vermittler im Exklusivvertrieb sowie die Bank- und Kooperationspartner darauf, im Beratungsgespräch die Ermittlung der Kundenbedürfnisse zum Kernbestandteil der Vermittlungstätigkeit zu machen. Für die Vermittler im Exklusivvertrieb gilt vertraglich der HDI Basis-Kodex für Versicherungsvermittler; für Makler/MFA wird vertraglich auf die Grundgedanken des GDV-Verhaltenskodex bzw. eines geprüften Alternativkodex des Vermittlers verwiesen. Zudem ist das Beratungsgespräch anhand standardisierter Protokolle sorgfältig zu dokumentieren. Eine Kontrolle erfolgt durch das Beschwerdemanagement. Die Bestätigung des Kunden, ein Beratungsprotokoll erhalten zu haben oder ausdrücklich darauf zu verzichten (Ausnahme), ist als fester Bestandteil in den Antrags- und Vertragsunterlagen integriert. Auch in den von HDI zur Verfügung gestellten digitalen Absatzstrecken erfolgt grundsätzlich eine Beratungsdokumentation, die dem Kunden bereitgestellt wird.
Die verständliche Aufklärung von Kunden und die Fokussierung auf Kundenbedürfnisse sind Bestandteil der Prüfung durch unabhängige Stellen. Zur gesicherten Umsetzung des Kodex hat der Talanx Konzern für die HDI Versicherung AG, die HDI Lebensversicherung AG und für die Bancassurance-Gesellschaften 2016 ein Compliance-Management-System implementiert. Es erfolgt eine laufende Rezertifizierung durch unabhängige Wirtschaftsprüfer nach dem Prüfungsstandard IDW PS980.
Im Bereich der Restkreditversicherung hat die Branche bereits Anfang 2018 in Verbindung mit der Umsetzung neuer gesetzlicher Regelungen zusätzliche Transparenzstandards und Verbraucherrechte eingeführt: So werden die Verbraucher heute aktiv darüber informiert, dass die Restkreditversicherung freiwillig ist und keine Voraussetzung dafür, den Kredit zu erhalten. Die Verbraucher haben jederzeit innerhalb der gesamten Vertragslaufzeit das Recht und die Möglichkeit, aus dem Vertrag auszusteigen. Darüber hinaus entwickeln der GDV und die Bankenverbände Selbstverpflichtungen, mit denen die Transparenz noch weiter erhöht wird. Bereits jetzt arbeiten die Bankpartner der Bancassurance-Gesellschaften (z. B. Hamburger Sparkasse AG, Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, TARGOBANK AG) daran, den Kunden neben der Kreditrate zum Vergleich auch die Kreditrate, die ohne den Abschluss der Restkreditversicherung zu zahlen wäre, auszuweisen. So können die Kunden neben dem explizit im Vertrag ausgewiesenen Beitrag auch die monatliche Belastung durch den Abschluss der Restkreditversicherung erkennen.
Der Anspruch unseres Konzerns ist es, die Kunden fair und transparent zu begleiten. Dazu prüft der Konzern laufend, wie er seine Beratung weiter verbessern kann.
Der GDV-Verhaltenskodex betont für den Vertrieb den hohen Stellenwert der Vermittlerqualifikation und nimmt die stetige Weiterbildung der Versicherungsvermittler in den Fokus. Bezüglich der Vergütung verweist der GDV-Verhaltenskodex darauf, dass Zusatzvergütungen, die über die vertragsgemäße Courtagevereinbarung hinausgehen, weder die Unabhängigkeit des Versicherungsmaklers noch das Kundeninteresse beeinträchtigen dürfen. Die Vorgaben durch die Versicherungsvertriebsrichtlinie der EU inklusive der zugehörigen delegierten Rechtsakte und Umsetzungen in nationales Recht hat der Talanx Konzern 2018 fristgerecht umgesetzt.
Der HDI Compliance-Steuerungskreis ist das zentrale Steuerungs- und Überwachungsgremium sowohl für die Compliance-Management-Systeme der Gesellschaften, die dem GDV-Verhaltenskodex beigetreten sind, als auch für die Umsetzung der Anforderungen, die sich aus der Umsetzung der IDD bzw. der nationalen Gesetzgebungen für die wesentlichen Risikoträger des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung Deutschland ergeben.
Um die Qualifizierung der Vermittler und die Kompetenz in der Kundenberatung sicherzustellen, engagieren sich die betreffenden Talanx Gesellschaften in der Brancheninitiative des GDV und der Vermittlerverbände der deutschen Versicherungswirtschaft „Gut beraten – Weiterbildung der Versicherungsvermittler in Deutschland“. Alle Vermittler im Exklusivvertrieb sind vertraglich zur Teilnahme verpflichtet. Hinsichtlich der Zusatzvergütungen hat der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland alle bestehenden Vereinbarungen überprüft. Wo erforderlich, haben die Gesellschaften neue Mustervereinbarungen entworfen und klare Regelwerke für die Neugestaltung von Zusatzvergütungen verfasst.
Um die Zufriedenheit der Kunden zu untersuchen, nutzen die nationalen und internationalen Konzerngesellschaften verschiedene Instrumente – von eigenen Kundenzufriedenheitsbefragungen an verschiedenen Kundenkontaktpunkten über externen Bewertungstools bis hin zu Fachtagungen und Stakeholder-Dialogen im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements.
Die Talanx Gruppe hat für den Themenkomplex „Verantwortung gegenüber Kunden“ darüber hinausgehend keine spezifischen Ziele im Berichtsjahr verabschiedet.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben HDI Lebensversicherung AG und HDI Versicherung AG und die Bancassurance-Gesellschaften die sogenannte Corona-Pause eingeführt. Liegt eine wirtschaftliche Notlage des Kunden vor, kann dieser eine Anpassung, Aussetzung oder Verschiebung der Beitragszahlung zu einem bestehenden Vertrag beantragen. Der volle Versicherungsschutz bleibt dabei bestehen. Darüber hinaus bietet die HDI Versicherung u. a. einen kostenlosen Mobilitätsschutz für Kunden in systemrelevanten Berufen und Sonderleistungen im Rahmen der privaten Unfallversicherung. Die Bancassurance-Gesellschaften haben im Rahmen der Restkreditversicherung bei einer gesetzlichen Kreditstundung die Leistung verlängert bzw. erhöht. Zusätzlich wurde die Kurzarbeit bei der Karenzzeit der Arbeitslosigkeitsversicherung bei fast allen Gesellschaften angerechnet.
Datenschutz und Cybersecurity
Informationen bilden eine wesentliche Grundlage der täglichen Arbeit im Talanx Konzern. Kundendaten, Unternehmens- und Kapitalmarktinformationen sind die Basis für alle wichtigen Entscheidungs- und Geschäftsprozesse: Versicherungen und ihre konzerninternen Dienstleister erheben, verarbeiten und speichern in großem Umfang personenbezogene Daten. Die Daten werden in der Antragstellung, bei der Beratung von Kunden, im Underwriting, im Kunden- und Vertragsservice sowie im Schaden- und Leistungsmanagement benötigt. Des Weiteren erhebt, verarbeitet und speichert der Konzern personenbezogene Daten u. a. im Zusammenhang mit dem Personalmanagement, den Aktionären und dem Fondsgeschäft. Es gilt der Grundsatz, dass personenbezogene Daten nur von Konzernmitarbeitern erhoben, verarbeitet und gespeichert werden dürfen, soweit dies für einen genau definierten Zweck zur rechtmäßigen Aufgabenerfüllung erforderlich ist bzw. eine Rechtsgrundlage vorliegt. Zur Verbesserung einer effizienten Leistungserbringung übermittelt der Talanx Konzern personenbezogene Daten an externe Empfänger (im Wesentlichen Dienstleister). Gleichzeitig sind externe Empfänger als Teil der Verarbeitungsprozesse zu sehen, wie es bei Maklern, Gutachtern, Rückversicherern usw. der Fall ist. Die externen Empfänger sind vertraglich und/oder gesetzlich zur Einhaltung der Datenschutzanforderungen verpflichtet.
Der Konzern-Verhaltenskodex verpflichtet alle Mitarbeiter dazu, die datenschutzrechtlichen Bestimmungen sowie die Konzern-Datenschutzrichtlinie einzuhalten und aktiv dazu beizutragen, dass personenbezogene Daten zuverlässig gegen unberechtigte Zugriffe geschützt werden.
Der Talanx Konzern hat betriebliche Datenschutzbeauftragte nach gesetzlichen Vorgaben bestellt. Die Datenschutzanforderungen sind in einem Datenschutzmanagementsystem integriert. Mittels Konzernrichtlinien sind die wesentlichen Datenschutzanforderungen verbindlich geregelt. Auf diese Konzernvorgaben richtet die Talanx Gruppe Awareness-Maßnahmen und Schulungen aus und nimmt anlasslose Überprüfungen vor. Für die Betroffenenrechte (z B. Auskunft über gespeicherte personenbezogene Daten) sind zentrale Methoden vorgegeben, damit die Prozesse korrekt ausgeführt werden. Gegenüber der Geschäftsleitung ist ein Berichtswesen etabliert.
Um den Anforderungen zum Datenschutzrecht gerecht zu werden, erfolgt eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit wichtigen Schnittstellen wie Group Legal, Group Compliance, Group Security und Group Auditing. Die Datenschutzrisiken werden an Group Risk Management gemeldet.
Veränderungen von Auslegungen (z. B. durch Gerichtsurteile und Verlautbarungen der Datenschutzbehörden) zur EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) und zu weiteren datenschutzrechtlichen Vorschriften werden durch die betrieblichen Datenschutzbeauftragten bewertet und kommuniziert. Zu einzelnen Anforderungen stehen noch Auslegungen oder behördliche Konkretisierungen an, die beobachtet werden und entsprechend einer Kurzbewertung umzusetzen sind. Gleiches gilt für neue Rechtsvorschriften, wie z. B. die E-Privacy-Verordnung und nationale Gesetzesvorgaben, die die EU-DSGVO ergänzen. Komplexe Datenschutzanforderungen, wie z. B. Sperr- und Löschkonzepte sind im Auditplan von Group Auditing aufgenommen. Für die Niederlassungen und Tochtergesellschaften mit Sitz in der EU bzw. im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) hat der Konzern einen einheitlichen Datenschutzrahmen etabliert. Dabei sind nationale rechtliche Datenvorschriften von der jeweiligen Niederlassung oder Tochtergesellschaft zu beachten. Auf Basis einer strukturierten Abfrage der Umsetzungsstände zu den Konzernvorgaben werden nun zentrale Beratungen (Datenschutz Talanx AG mit den lokalen Datenschutzbeauftragten) etabliert. Gleiches gilt, wenn beispielsweise Urteile des Europäischen Gerichtshofs vorliegen.
Im Konzern (Erstversicherungs- und Rückversicherungskonzern) haben wir ein Datenschutzmanagementsystem etabliert. Das etablierte System basiert primär auf den Anforderungen der EU-DSGVO. Es besitzt jedoch unterschiedliche Schwerpunkte, die an die jeweiligen Zielgruppen angepasst sind.
Das Datenschutzmanagementsystem des Erstversicherungskonzerns ist bei der Talanx AG verankert, während der Hannover Rück SE das Datenschutzmanagementsystem der Gesellschaften ihrer Teilgruppe obliegt. Innerhalb des Erstversicherungskonzerns sind zwei Varianten der Verantwortungszuweisung zu unterscheiden, die im Folgenden beschrieben werden:
Ziele und Maßnahmen: „Datenschutz und Cybersecurity“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
Weitergehende Etablierung der Supportleistungen für das Auslandsdatenschutzmanagement im Erstversicherungskonzern |
Aufbau des Zusammenarbeitsmodells im Kontext
der EU-Auslandsstandorte zur Sicherstellung der Datenschutzmindeststandards |
EU-Standorte des Talanx Konzerns | 2020 | Abgeschlossen | ||||
Ausbau Konzept anlasslose Überwachungs handlungen nach Art. 37 EU-DSGVO | Übersicht anlasslose Kontrollen bei den Fachbe reichen, Projekten und Auftragsverarbeiter zur Bewertung der Datenschutz-Konformität der Prozesse und Anwendungen | Deutschland (Erstversicherung) | 2020 | Abgeschlossen | ||||
Ausbau Konzept Datenschutz-Koordinatoren (Fach bereichsansprechpartner) u. a. für Durchführung fachbereichsspez i fischer Datenschutzkontrollen | Weitergehende Benennungen und Schulungen von Datenschutz-Koordinatoren sowie Roll-out ange passtes Kontrollkonzept zum Datenschutz durch die benannten Datenschutz-Koordinatoren | Deutschland (Erstversicherung) | 2020 | Abgeschlossen | ||||
Schulung der leitenden Angestellten mit Refresh-
Schulungen alle zwei Jahre zu mindestens 95 % |
Roll-out E-Learning Datenschutzschulung als Refresh-Schulung zur Schulung im Mai 2018 | Deutschland (Erstversicherung) | 2020 | Abgeschlossen | ||||
Durchführung Mitarbeiterschulungen zum Datenschutz | Roll-out E-Learning Datenschutzschulung als Refresh-Schulung zur Schulung im Mai 2018 | Deutschland (Erstversicherung) | 2020 | Aktiv (Start Januar 2021) | ||||
Bewertung notwendige r Kontrollen der EU-Standorte | Festlegung notwendige r Kontrollmaßnahmen des Bereichs Group Data Protection bei den EU-Stand orten auf Basis eins strukturierten Abfragens (Start November 2019) | EU-Standorte des Talanx Konzerns | 2020 | Abgeschlossen | ||||
Aufrechterhaltung der ISO-27001-Zertifizierung schutz |
Durchführung jährlicher Überwachungsaudits
und Rezertifizierung des Information-Security -Management-Systems nach drei Jahren |
Talanx Konzern (Erstversicherung) | Laufend | Aktiv | ||||
Sicherstellung reguläre Schulungen | Durchführung von regulären Datenschutzschulungen für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Überwachung der Durchführung |
Deutschland
(Erstversicherung) |
Laufend | Aktiv | ||||
Ausbau Datenschutz k ultur | Maßnahmen zur Sicherstellung der Datenschutz anforderung im Talanx K onzern mit nachhaltiger Verankerung Datenschutz als Teil der Prozesse bei Basisthemen und Themen mit hoher Evidenz |
Deutschland
(Erstversicherung) |
2021 | Aktiv | ||||
Weiterentwicklung GDV - Verhaltenskodex Code of Conduct (CoC) Datenschutz | Etablierung von Kontrollprozesse n zur Einhaltung der Regelungen CoC (z. B. unter Einbindung der Datenschutz-Koordinatoren) sowie Sicherstellung einer externen Überwachungsinstanz zum CoC (Art. 41 EU-DSGVO) |
Deutschland
(Erstversicherung) |
2021 | Aktiv | ||||
Standardisierung Talanx Datenschutzorganisation | Weiterentwicklung Talanx Datenschutzorganisation auf Basis IDW PH 9.860.1 (IDW - P rüfungshinweise , Prüfung Umsetzung EU- DSGVO und BDSG) zur Sicherstellung der Prüfungsfähigkeit und Nachweisbarkeit der Angemessenheit und Wirksamkeit der Konzern - Datenschutzorganisation |
Deutschland
(Erstversicherung) |
2021 | Aktiv |
Für die Konzerngesellschaften der HDI Deutschland AG, HDI Global Specialty SE (weltweit) und der inländischen Nicht-Versicherungsgesellschaften übernimmt Group Data Protection die Ausgestaltung des Datenschutzmanagementsystems, indem Datenschutzvorgaben erlassen werden, Awareness-Maßnahmen (u. a. Schulungen) erfolgen, Kontrollen der Einhaltung sowie Mitwirkung bei der operativen Ausgestaltung (Beratung) durchgeführt werden sowie gegenüber der Geschäftsleitung berichtet wird.
Bei der HDI Global SE wird die Steuerung der Datenschutzthemen direkt vorgenommen und die Aufgaben und Verantwortlichkeiten zentral und dezentral verteilt. Die Einhaltung der Datenschutzanforderungen ist lokalen Ansprechpartnern zugewiesen. Teilweise verfügen die Auslandsstandorte über spezifische Fachbereiche wie Legal oder Compliance, die ein aktives Datenschutzmanagement betreiben. Bei sehr kleinen Auslandsstandorten, die ausschließlich operative Aufgaben erfüllen, werden aktuell die Datenschutz-Supports aus der Zentrale etabliert.
Die Tochtergesellschaften der HDI International AG haben die Datenschutzmanagementaktivitäten auf lokaler Ebene implementiert und überprüfen die Angemessenheit und Wirksamkeit über die etablierten Steuerungsinstrumente. Hierbei muss jede Tochtergesellschaft den Nachweis erbringen, dass sie die Datenschutzanforderungen bei den Prozessen, IT-Systemen und Schnittstellen erfüllt und alle notwendigen organisatorischen Maßnahmen umgesetzt hat.
Für die EU-Standorte der HDI Global SE und HDI International AG hat der Talanx Konzern 2020 ein Beratungsverfahren etabliert, sodass z. B. aufgrund von Urteilen des Europäischen Gerichtshofs ein Austausch erfolgt.
Bedingt durch das Geschäftsmodell ergeben sich bei der Hannover Rück abweichende Risiken, die im Datenschutzmanagementsystem berücksichtigt werden müssen. Die in der Konzerndatenschutzrichtlinie dokumentierten Grundsätze sind für alle Gesellschaften und Bereiche der Hannover Rück verbindlich. Zur Umsetzung dieser datenschutzrechtlichen Mindeststandards werden die Strukturen der Compliance-Organisation genutzt. Die Verantwortlichkeiten sind konzernweit geregelt und dokumentiert. Schnittstellen zum Datenschutzmanagement sind umgesetzt.
Unabhängig vom Anwendungsbereich der EU-DSGVO sind die benannten Compliance Officer bzw. die lokalen Datenschutzbeauftragten verantwortlich für die lokalen Anforderungen des Datenschutzes. Sie entwickeln im Bedarfsfall weitere lokale Richtlinien zum Datenschutz und übernehmen die Schnittstelle zum Datenschutzbeauftragten der Hannover Rück in Deutschland.
Der Datenschutzbeauftragte der Hannover Rück koordiniert übergreifende Aspekte des eingerichteten Datenschutzmanagementsystems innerhalb der Hannover Rück-Gruppe. Er berät bei der Lösung von datenschutzrechtlichen Fragestellungen und überwacht die Einhaltung der EU-DSGVO und anderer Datenschutzvorschriften. Die Überwachung der datenschutzrechtlichen Vorgaben erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bereich Group Auditing, auf Basis einer dokumentierten Schnittstelle. Die Ergebnisse der gesonderten Datenschutz-Berichterstattung fließen u. a. in den Compliance-Bericht ein.
Im Berichtsjahr sind im Talanx Konzern keine Benachrichtigungen zu melderelevanten Datenschutzverstößen oder -vorkommnissen an Group Data Protection erfolgt.
Kunden, Mitarbeiter und Partner vertrauen den Gesellschaften der Talanx Gruppe täglich sensible Daten an, an denen auch außerhalb des Unternehmens starkes Interesse besteht. Zur Sicherung der Daten pflegen wir ein Information-Security-Management-System. Für den Talanx Konzern (exklusive Hannover Rück) ist dieses seit 2013 erfolgreich und umfassend nach ISO 27001 zertifiziert und wird seitdem jährlich extern überprüft. Ergänzt wird diese Zertifizierung um Maßnahmen der ISAE 3402 (International Standard on Assurance Engagements) und die Anwendung der Grundschutzkataloge des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Da die HDI Deutschland AG und HDI Global SE die Kriterien der kritischen Infrastruktur der Bundesrepublik Deutschland erfüllen, erfolgte im Jahr 2018 der Anschluss an die zentrale Meldestelle des Branchenverbands der deutschen Versicherungswirtschaft und wird gemäß BSI-Gesetz im Zweijahreszyklus überprüft.
Informationssicherheit spielt bei der Auswahl und der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern eine wichtige Rolle. So hat der Konzern Service-Provider auf die gleichen Standards verpflichtet und geprüft wie interne IT-Services.
Die im Talanx Konzern etablierten Sicherheitsstandards werden durch eine auf Wachstum ausgerichtete interne Organisation mit direktem Berichtsweg zum Chief Information Officer (CIO) des Konzerns kontinuierlich und hoheitlich verbessert und fortwährend kontrolliert. Außerdem findet ein regelmäßiger Austausch mit anderen Experten statt, beispielsweise in der „Allianz für Cyber-Sicherheit“ (ACS) des BSI. Neben dem bewussten Management von IT-Risiken stärken kontinuierliche Awareness-Kampagnen das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter.
Digitalisierung
Die digitale Transformation ist ein strategisches Schwerpunktthema für die Talanx Gruppe. Die Corona-Pandemie hat keine erheblichen Auswirkungen auf den Bereich „Digitalisierung“ im Talanx Konzern, da die Kunden bereits zuvor verstärkt digitale Kanäle nutzten, z. B. für Schadensmeldungen. Der dezentralen Konzernaufstellung folgend wird diese Strategie über die Geschäftsbereiche vorangetrieben. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Weiterentwicklung der IT- und Systemlandschaft als Basis für Automatisierung und Prozessdigitalisierung („get ready“). Daneben stehen die inhaltlichen Fokusthemen Data Analytics mit den Ausprägungen Künstliche Intelligenz und Verhaltensökonomie/Behavioral Economics („get skills“) sowie Ökosysteme/Partnerschaften („get bundled“). Die Themen werden gezielt aus der Holding heraus unterstützt, u. a. durch internationalen Austausch im Group Digital Lab, AI & BE Lab, Skalierung von innovativen Best Practices über die sogenannten Agile Desks sowie durch Scouting- und Market-Intelligence-Partnerschaften mit Start-ups und etablierten Unternehmen.
Ziele und Maßnahmen: „Digitalisierung“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
Effizienzsteigerung
Umsatzsteigerung Erhöhung der Kooperations-/Schnittstellenfähigkeit |
Je Geschäftsbereich definierte Initiativen und KPIs | HDI Global | 2022 | Aktiv | ||||
HDI
International |
2022 | Aktiv | ||||||
HDI Deutschland | 2022 | Aktiv | ||||||
Hannover Rück | 2020 | Aktiv |
ESG im Asset-Management
Die gesamten Kapitalanlagen des Talanx Konzerns betragen rund 138,9 Mrd. EUR. Der Anteil festverzinslicher Wertpapiere lag zum 31. Dezember 2020 bei 83 %, die wertpapierförmige Aktienquote bei knapp 1 %. Rund 3 % der Anlagen waren in Immobilien investiert. Die übrigen Anteile entfallen auf Assetklassen wie Private Equity, Infrastruktur sowie auch auf kurzfristige Kapitalanalgen, Depotforderungen und Investmentverträge. Investoren, Analysten und Kunden interessieren sich zunehmend dafür, wie der Talanx Konzern gesellschaftliche und ökologische Aspekte in der Kapitalanlage berücksichtigt. Der Konzern vermeidet darum zunehmend Investments in nicht nachhaltigen Kapitalanlagen. Dazu hat die Talanx Gruppe ein konzernweites Vorgehen für ein ESG-Screening implementiert. Gleichzeitig möchte der Konzern mit seiner Kapitalanlage positive Auswirkungen fördern. Eine Messung bzw. Quantifizierung dieser Effekte nimmt er zurzeit nicht vor.
Im Geschäftsjahr 2019 hat die Talanx AG die Principles for Responsible Investment (PRI) unterzeichnet, eine Finanzinitiative der Vereinten Nationen, und sich damit einem Rahmenwerk zur nachhaltigen Kapitalanlage angeschlossen. Zudem unterzeichneten im Berichtsjahr die Talanx Gesellschaften Hannover Rück SE und die Ampega Asset Management GmbH ebenfalls die PRI. Die Talanx schärft damit ihre ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie für die Kapitalanlagen und bekennt sich zu den sechs PRI-Prinzipien für verantwortliches Investieren.
Seit 2017 legt ein Responsible Investment Committee (RIC) Filterkriterien für Wertpapieranlagen fest. Gleichzeitig trifft es Einzelabwägungen im Hinblick auf das Halten und die Veräußerung von Beständen. Den Vorsitz hat der Finanzvorstand der Talanx AG. Ebenfalls seit 2017 analysiert Talanx konzernweit Wertpapieranlagen auf die Einhaltung von ESG-Kriterien. Das Screening erfolgt auf Grundlage der zehn Prinzipien des UN Global Compact. Neben diesen zehn universellen Prinzipien, die sich auf Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruptionsprävention beziehen, hat der Konzern in den Filterkatalog auch den Ausschluss von kontroversen Waffen, wie Anti-Personen-Minen, aufgenommen. Zudem werden in einem erweiterten „Global Standards Screening“ Emittenten identifiziert, die gegen internationale Normen und Standards – etwa die OECD Guidelines for Multinational Corporations oder die Universal Declaration on Human Rights – verstoßen. 2018 hat Talanx den Filterkatalog um das Kohlekriterium erweitert. Der Talanx Konzern investiert grundsätzlich nicht mehr in Unternehmen, deren Umsatz und Erzeugungsanteil zu mehr als 25 % auf Kohle basiert. Im Gleichklang mit der vom Konzern verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie, in der sich Talanx zum Ziel gesetzt hat, in Deutschland bis 2038 vollständig aus Kohle ausgestiegen zu sein, limitiert Talanx auf Kapitalanlagenseite zusätzlich die Laufzeit der Investments auf dieses Ausstiegsjahr. Darüber hinaus hat der Konzern 2019 den Filterkatalog um Ölsande erweitert. Von diesem Ausschluss sind Unternehmen mit einem Umsatzanteil von mehr als 25 % aus Ölsanden betroffen. Vor neuen Wertpapierkäufen prüft der Konzern zudem, ob der Emittent den ESG-Kriterien entspricht. Für Assetklassen wie Infrastruktur und Immobilien, die aktuell nicht vom Screening erfasst werden können, wendet Talanx separate Anlagerichtlinien an. So schließt der Konzern u. a. Investitionen in Anlagen mit hoher potenzieller Umweltbelastung (z. B. Kernkraftprojekte) aus. Alle sechs Monate führt ein externer Dienstleister ein ESG-Screening durch und bewertet alle handelbaren festverzinslichen Wertpapiere und Aktien der selbstverwalteten Kapitalanlagen des Talanx Konzerns.
Im April 2020 wurde eine segmentübergreifende Arbeitsgruppe für die Entwicklung einer Klimastrategie in den Kapitalanlagen mit der Absicht gegründet, einen Beitrag zu der Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens zu leisten. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus Vertretern der Talanx AG, der Hannover Rück SE, der HDI Deutschland AG, der HDI International AG, der HDI Global SE sowie der Ampega Asset Management GmbH zusammen. Die Strategie fokussiert derzeit auf die Dekarbonisierung der intern gemanagten Anleihe- und Aktienbestände, d. h. auf die Reduktion des CO2-Fußabdruckes (Scope 1 und 2) dieser Kapitalanlagen. Im Geschäftsjahr 2021 soll ein signifikantes Reduktionsziel mit Blick auf die CO2-Intensität dieser Bestände bis 2025 (relativ zum Stichtag 31. Dezember 2019) verabschiedet werden. Darüber hinaus wird geprüft, wie sich eine Klimastrategie auf weitere Assetklassen ausweiten lässt und wie Investitionen in klimafreundliche Anlagen sowie das Durchführen von Engagement-Aktivitäten in die Strategie integriert werden können.
Ein weiterer Bestandteil des Asset-Managements entfällt auf die Investition in zentrale Infrastrukturgüter. Deren Nachfrage ist von kurzfristigen konjunkturellen Schwankungen weitgehend unabhängig und für institutionelle Investoren daher sehr gut planbar. Gleichzeitig passen die Projekte zum langfristigen Anlagehorizont eines Versicherers. Durch die Affinität zu langen Laufzeiten und unser Know-how in diesem Bereich gelingt es uns, Illiquiditäts-, Komplexitäts- und Durationsprämien zu heben. Die sorgfältig ausgewählten Projekte bieten somit attraktive Renditen bei vertretbarem Risiko. Zielsetzung bleibt jederzeit eine solide Geldanlage im Interesse der Versicherten.
Eines der zentralen Selektionskriterien für die Investitionen ist ein reguliertes Umfeld, etwa über gesetzlich geregelte Einspeisevergütungen, Anreizregulierung und Public-Private-Partnerships (PPP). Infrastrukturinvestitionen erfolgen vorrangig im Euroraum, wobei der Fokus auf Projekten aus den Sektoren Transport und Energie und dem Bereich der sozialen Infrastruktur liegt. Zunehmend an Bedeutung gewinnen zudem Projekte in der Kommunikations-Infrastruktur (bspw. Glasfaser). Über Fonds ist der Talanx Konzern bereits länger indirekt in Infrastrukturprojekte involviert und beteiligt sich seit Anfang des Jahres 2014 auch direkt über Eigen- und Fremdkapitalvergabe an ausgewählten Projekten. Zum diversifizierten Infrastrukturportfolio gehören derzeit u. a. Finanzierungen von Windparks, Solarparks, Stromnetzen und PPP-Projekten in Deutschland und dem europäischen Ausland.
Geplant sind zudem infrastrukturelle Direktinvestitionen mit Volumina pro Projekt von 50 bis 150 Mio. EUR (Eigenkapital) bzw. 50 bis 250 Mio. EUR (Fremdkapital) mit einem Investitionshorizont von ca. fünf bis 30 Jahren. Zum 31. Dezember 2020 sind durch den Talanx Konzern insgesamt rund 3,7 Mrd. EUR für Direktinvestitionen in Infrastrukturprojekte bereitgestellt worden. Mehr als 2 Mrd. EUR davon entfallen auf erneuerbare Energien. Für das Jahr 2021 erwartet das Team Infrastruktur-Investments Neuinvestitionen in Höhe von rund 300–500 Mio. EUR in Form von Eigen- und Fremdkapital.
Ziele und Maßnahmen: „ESG im Asset-Management“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
Reduktion des CO2-Fußabdruck s (Scope 1 +2 ) | Es soll ein Reduktionsziel mit Blick auf die CO2- Intensität der intern gemanagten Anleihe - und Aktien b e stände bis 2025 (relativ zum Stichtag 31.12.2019) verabschiedet und u mgesetzt werden. | Talanx Konzern |
Beschluss
in 2021 Umsetzung bis 2025 |
Aktiv | ||||
Prüfung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Auswahl der Kapitalanlagen | Kontinuierliche Überprüfung und ggf. Feinjustierung des Nachhaltigkeitsansatzes im Asset-Management durch RIC (Filterkatalog um Ölsande und Phaseout Kohle bis 2038 erweitert) | Talanx Konzern | Laufend | Aktiv | ||||
Erhöhung der Investitionen in Infrastruktur und erneuerbare Energien – die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten – auf bis zu 5 Mrd. EUR |
Weitere sektorale Diversifizierung des
Infrastruktur-Portfolios |
Talanx Konzern | Laufend (längerfristiges Ziel) | Aktiv | ||||
Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsansatzes im Asset-Management | Portfolioanalyse mittels halbjährlicher Negativ- Screenings; Ausschluss sowie aktiver Abbau nicht konformer Emittenten; Anwendung eines Best-in-class-Ansatzes | Hannover Rück | 2020 | Aktiv |
ESG in Versicherungslösungen
Die Berücksichtigung von gesellschaftlichen Belangen und die Unterstützung umweltverträglicher Produkte und Projekte stehen im Einklang mit der wachsenden Bedeutung des Themas für die Kunden des Talanx Konzerns. Die Zufriedenheit der Kunden steigert u. a. auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter und die Identifikation mit dem Arbeitgeber. Darüber hinaus sind Versicherungsprodukte heute zunehmend auf ihre ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen sowie ihre Relevanz für eine nachhaltige Entwicklung hin zu bewerten.
Aus den Versicherungsdienstleistungen unseres Konzerns resultieren keine direkten relevanten Umweltauswirkungen. Vielmehr tragen die Leistungen dazu bei, dass Umweltrisiken adäquat versichert und im Schadenfall die Auswirkungen behoben oder begrenzt werden können. Über Rückstellungen für asbestbedingte Schäden informieren wir in unserem „Risikobericht“ ab Seite 108 ff. Zu den positiven gesellschaftlichen Auswirkungen zählt der Kern des Versicherungsgeschäfts, d. h. der Transfer von Risiken, durch den Verluste aus dem Eintritt von Schadenereignissen aufgefangen und Unternehmen wie Privatpersonen finanziell abgesichert werden.
Gleichwohl sind die möglichen indirekten ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Versicherungsgeschäfts auf eine nachhaltige Entwicklung zu beachten, z. B. etwaige Folgen aus den versicherten Projekten. Mit Blick auf die Einhaltung der Menschenrechte bei Versicherungsnehmern der Industrie greifen verschiedene Richtlinien des Konzerns, so etwa der Verhaltenskodex des Talanx Konzerns sowie der Verhaltenskodex für Geschäftspartner.
Langfristig verfolgt der Talanx Konzern das Ziel, Nachhaltigkeitsaspekte in Versicherungsprodukten und Dienstleistungen verstärkt zu berücksichtigen. Im Frühjahr 2019 hat der Talanx Konzern vor diesem Hintergrund eine Zeichnungspolitik für Kohlerisiken definiert und zieht sich beim Versicherungsschutz langfristig aus kohlebasierten Risiken zurück: In der Versicherungstechnik zeichnet der Talanx Konzern grundsätzlich keine Risiken bei neu geplanten Kohlekraftwerken und -minen mehr. In Staaten, in denen der Anteil von Kohle im Energiemix besonders hoch ist und in denen kein ausreichender Zugang zu alternativen Energien besteht, wird Talanx in Einzelfällen und nach Prüfung der technischen Standards eine limitierte Zahl von Ausnahmen beim Versicherungsschutz zulassen. Aufgrund der Tatsache, dass ein Kohleausstieg verantwortungsvoll nur mittel- bis langfristig erfolgen kann, sollen sich ab dem Jahr 2038 keine Kohlekraftwerke und -minen mehr im Bestand befinden. 2020 wurde die Zeichnungspolitik für Kohlerisiken um Ölsande erweitert.
Im Geschäftsjahr 2020 hat die Talanx AG die Principles for Sustainable Insurance (PSI) unterzeichnet, eine Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Talanx verpflichtet sich somit freiwillig, ihr Versicherungsgeschäft entlang der vier Prinzipien der Initiative fortlaufend nachhaltiger zu gestalten.
Mit dem Ziel der Steigerung der internen Transparenz über ESG-Aspekte im Underwriting hat der Talanx Vorstand im Geschäftsjahr 2019 entschieden, zweimal im Jahr einen festen Tagesordnungspunkt „Responsible Underwriting Committee“ (RUC) vorzusehen. In diesem Gremium werden verstärkt auch ESG-Aspekte in der Versicherungstechnik betrachtet.
Das RUC wurde im Januar 2020 gegründet und setzt sich aus dem Talanx Vorstand zusammen. Es tagt mindestens zwei Mal jährlich.
Im Berichtsjahr 2020 wurde eine konzernweite Arbeitsgruppe zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien im Underwriting von Einzelrisiken ins Leben gerufen. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Geschäftsaktivitäten zu identifizieren und zu beobachten, die besonders von ESG-Aspekten betroffen sind. Der Underwriting-Prozess solcher Geschäfte unterliegt einer besonderen Betrachtung, die von den Konzerneinheiten geschäftsspezifisch festgelegt und gesteuert wird. Zu den Aufgaben der Arbeitsgruppe gehört es außerdem, Erfahrungen zwischen den Konzerneinheiten auszutauschen, den Umgang mit solchen ESG-Aspekten zu diskutieren und Empfehlungen an das Responsible Underwriting Committee auszusprechen.
Das Responsible Underwriting Committee ergänzt das 2017 implementierte Responsible Investment Committee (RIC). Ziel beider Committees ist es, bei der Identifikation und Priorisierung materieller ESG-Themen zu unterstützen
Ziele und Maßnahmen: „ESG in Versicherungslösungen“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
Unterstützung, Entwicklung und Ausbau nachhaltiger Versicherungslösungen |
Etablierung des Responsible Underwriting Committees (RUC) | Talanx Konzern | 2020 | Aktiv | ||||
Unterstützung verschiedener nachhaltiger Initiativen und Rahmenwerke (PSI, UN G C) | Talanx Konzern | 2020 | Erreicht | |||||
Ausweitung der Berichterstattung nach TCFD | Talanx Konzern | 2021 | Fortlaufend | |||||
Rückzug beim Versicherungsschutz aus Ölsande
n
und k ohlebasierten Risiken |
Talanx Konzern | 2038 | Aktiv | |||||
Reduzierung des Engagements in fossilen Brennstoffen | Hannover Rück | 2020 | Fortlaufend | |||||
Ausbau des Engagements in erneuerbaren Energien im fakultativen Geschäft | Hannover Rück | 2020 | Fortlaufend | |||||
Unterstützung verschiedener nachhaltiger Initiativen, auch in Entwicklungs- und Schwellenländern | Hannover Rück | 2020 | Fortlaufend | |||||
Ausbau nachhaltiger Versicherungslösungen im Bereich Life & Health | Hannover Rück | 2020 | Fortlaufend |
Zahlreiche Produkte der Versicherungsgesellschaften des Talanx Konzerns unterstützen umweltverträglichere Technologien und Verhaltensweisen oder berücksichtigen gesellschaftliche Interessen. So tragen Leistungen dazu bei, dass Umweltrisiken auf geeignete Weise versichert sind und im Schadenfall die Auswirkungen behoben oder begrenzt werden können. Technische Versicherungen verwirklichen vielseitige Versicherungslösungen zur Förderung erneuerbarer Energien, die sich von Windenergie im Bereich On- und Offshore über Photovoltaik bis zur Geothermie erstrecken. Der Versicherungsschutz würde bei der Errichtung beginnen und den Kunden noch viele Jahre im Betrieb begleiten. Dadurch unterstützen die Gesellschaften des Talanx Konzerns die Energiewende.
Auch die Hannover Rück fördert die Ausweitung von klimarelevanten Produkten, z. B. Wetter- und Energieeinsparversicherungen. Durch das Angebot von Rückversicherungslösungen wie Mikroversicherungen und Agrarversicherungen leistet sie zudem einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung in strukturschwachen Regionen. So können sich Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten gegen elementare Risiken wie Krankheiten, Berufsunfähigkeit, Folgen von Naturkatastrophen oder Ernteausfälle absichern. Darüber hinaus beteiligt sich die Hannover Rück aktiv an der Entwicklung von indexbasierten Disaster-Finance-Konzepten, die Staaten Südamerikas und Asiens bei Naturkatastrophen schnelle finanzielle Hilfe garantieren.
Zu dem Geldwert von Produkten und Dienstleistungen, die im Talanx Konzern für einen spezifischen ökologischen oder sozialen bzw. gesellschaftlichen Nutzen entwickelt wurden, liegen derzeit keine Angaben vor.
Arbeitnehmerbelange
Ziel der Personalarbeit im Talanx Konzern ist es, die Mitarbeiter 2 in ihrer Berufstätigkeit im Sinne der Unternehmensziele bestmöglich zu unterstützen, neue Mitarbeiter zu gewinnen und sie an den Konzern zu binden. Wesentliche Bestandteile der Personalarbeit – wie die Personalbetreuung und Personalentwicklung – sind gut aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt. Jeder dieser Bereiche leistet einen wesentlichen Beitrag zu den aktuellen Fragestellungen der Personalarbeit; von der Gestaltung einer förderlichen und agilen Kultur über zeitgemäße Verfahren des Recruitings und Themen der Qualifizierung sowie beruflichen Entwicklung bis hin zu Themen der Gestaltung von Anreizsystemen und modernen Arbeitsbedingungen.
Die Corona-Pandemie, die das Berichtsjahr geprägt hat, wirkt sich zudem auf zahlreiche Aspekte in der Arbeitswelt aus und hat bereits vorhandene Entwicklungen intensiv vorangetrieben. Dazu gehören u. a. die stärkere Verbindung von Büroarbeitsplatz und mobilem Arbeiten, auf die Situation der Mitarbeiter angepasste Arbeitszeitmodelle sowie die Möglichkeiten des digitalen Lernens. Diese Veränderungen werden zunehmend fester Bestandteil einer modernen, agilen Arbeitswelt und erhöhen die Attraktivität des Unternehmens am Arbeitsmarkt sowie die Zufriedenheit, Loyalität und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter.
Mitarbeitergewinnung und -entwicklung
Die Talanx Mitarbeiter setzen ihre Talente in vielfältiger Weise für den geschäftlichen Erfolg und zur Zufriedenheit der Kunden ein. Mithilfe professioneller Programme fördert der Konzern die Beschäftigten und entwickelt ihre Kompetenzen kontinuierlich weiter. In der Personalarbeit berücksichtigt Talanx auch den demografischen Wandel, die sinkende Zahl von Experten für bestimmte Tätigkeitsbereiche und die sich wandelnde Arbeitswelt. Im Rahmen der strategischen Nachwuchssicherung verfolgen wir verschiedene Konzepte. Hierzu gehören duale Ausbildungs- und Studiengänge, Trainee-Programme für spezielle Funktionsbereiche sowie Einarbeitungsprogramme für Young Professionals. Mitarbeitergewinnung und -entwicklung erfolgen unter Berücksichtigung des Diversity Managements. Diversity Management bedeutet in diesem Zusammenhang, die Vielfalt unter den Beschäftigten bewusst zu fördern, um möglichst viele unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen sowie zahlreiche Perspektiven in Entscheidungen mit einfließen zu lassen. Dabei legt der Konzern großen Wert auf Chancengleichheit, damit alle Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und Talente bestmöglich einsetzen können. Die Planung, Steuerung und Kontrolle der personalwirtschaftlichen Aktivitäten und Prozesse erfolgen im Rahmen des Personalcontrollings. Wichtige Elemente sind dabei regelmäßige Analysen zur Personalbestandsentwicklung und das Personalberichtswesen (intern und extern). Das Talanx Competence Center Operational Auditing führt im Bereich Personal regelmäßig risiko- und prozessorientierte Prüfungen nach den Grundsätzen des Berufsstandes Institute of Internal Auditors (IIA) durch.
Im Außenauftritt wirbt der Konzern künftig unter der neu gestalteten Arbeitgebermarke HDI Group um Talente und Fachkräfte. Die neue Employer Brand soll gezielt die Menschen anziehen, die sich von dem neu geschaffenen Slogan „Together. We (re)shape insurance“ angesprochen fühlen. Damit wurde eine Basis für die daraus resultierenden Personalmarketingmaßnahmen geschaffen. Ausgehend von der neuen Karriereseite careers.hdi.group werden z. B. verstärkt Social-Media-Kanäle genutzt, um die Kommunikation mit potenziellen Bewerbern zu fördern. Über gezielte Ansprache von Kandidaten in sozialen Medien über das Active Sourcing verbindet der Konzern das Marketing der Arbeitgebermarke mit der Gewinnung von latent suchenden Kandidaten für unsere offenen Stellen. Im Jahr 2020 beteiligte sich der Konzern zudem an diversen (digitalen) Hochschul- und Karrieremessen, um die Gesellschaften der HDI Group als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren.
Ziele und Maßnahmen: „Mitarbeitergewinnung und -entwicklung“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
Überprüfung und ggf. Ergänzung von Personal- r ichtlinien auf/um Nachhaltigkeitsaspekte |
Bestandsaufnahme/Prüfung bestehender Richtlinien auf Nachhaltigkeitskriterien | Deutschland (Erstversicherung) | Laufend | Aktiv | ||||
Nachwuchssicherung | Förderung der beruflichen Erstausbildung und des dualen Studiums | Deutschland (Erstversicherung) | Laufend | Aktiv | ||||
Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter erhalten bzw. wiederherstellen |
Ausrollen von Gesundheitstagen bzw.
-management auf die Standorte
Qualifizierungsangebote für Mitarbeiter Sportangebote für Mitarbeiter Weiterführung von bestehenden Gesundheitsprogrammen/Vorsorgeuntersuchungen Ausweitung von gesundheitsförderlichen Programmen um mindestens 10 % |
Deutschland (Erstversicherung) | Laufend | Aktiv | ||||
Hannover Rück | 2020 | Aktiv | ||||||
2023 |
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Ausbau von Weiterbildungsmaßnahmen für
Fach- und Führungskräfte |
Entwicklungs- und Einarbeitungsprogramme
für Fachkräfte/Experte n , Führungskräfte und Projektleiter Weiterbildungstage pro Mitarbeiter 2020 : 2,7 Tage |
Deutschland (Erstversicherung) | Laufend | Aktiv | ||||
Leistungsorientierte und anforderungsgerecht
e
Mitarbeiter gewinnen, identifizieren, entwickeln
und halten |
Konzeption und Weiterentwicklung von leistungs starken Branding- und Rekrutierungssystemen | Hannover Rück | 2023 | Aktiv | ||||
Lebenslanges Lernen der Mitarbeiter weltweit fördern | Ausrichtung der Aus- und Weiterbildungsaktivitäten auf die Werte und Kernkompetenzen der Hannover Rück und Ausweitung des Reportings über das weltweite Weiterbildungsangebot | Hannover Rück | 2023 | Aktiv |
Für die Nachwuchssicherung ist in Deutschland insbesondere die berufliche Erstausbildung ein wichtiger Baustein. Dies zeigt sich in der konstant hohen Übernahmequote, die seit Jahren bei 80 bis 90 % liegt. Verschiedene Gesellschaften des Talanx Konzerns bieten ein vielfältiges Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten – von der klassischen Berufsausbildung bis hin zum Bachelorstudium.
Ein breit gefächertes Angebot an internen Weiterbildungsmaßnahmen sichert die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter im Hinblick auf aktuelle und zukünftige Tätigkeiten. Hier werden zunehmend neue Lernformate eingesetzt, die neben dem digitalen Lernen auch das Lernen voneinander durch eine gezielte Vernetzung innerhalb des Konzerns fördern. Im Jahr 2020, das durch die Corona-Pandemie geprägt war, wurden unsere Entwicklungsprogramme und Weiterbildungsmaßnahmen in kürzester Zeit auf virtuelle Formate umgestellt. So konnten Talanx die konsequente Entwicklung unserer Mitarbeiter sicherstellen. Durch die finanzielle Förderung berufsbegleitender Ausbildungs- und Studiengänge wird darüber hinaus die generelle Beschäftigungsfähigkeit unterstützt.
Die Identifikation und gezielte Förderung von Leistungs- und Potenzialträgern bilden einen Schwerpunkt der Personalentwicklung des Konzerns. Im Rahmen einzelner Entwicklungsprogramme werden Potenzialträger auf weiterführende Aufgaben vorbereitet und für diese qualifiziert. Seit 2018 gibt es ein Entwicklungsprogramm für Berufseinsteiger, welches das Ziel verfolgt, die besten Auszubildenden und dualen Studenten an den Konzern zu binden. Zudem bieten wir fortlaufend Qualifizierungsmaßnahmen für den Aufbau von Fachwissen und Methodenkenntnissen sowie zur Stärkung der persönlichen Kompetenzen an. Um die Transformation hin zu einer agilen Organisation zu fördern, hat Talanx 2018 den Agility Campus eingerichtet, der sich an Führungskräfte und Mitarbeiter richtet. Er besteht aus verschiedenen Modulen, vermittelt Kenntnisse zu agilen Methoden und fördert ein agiles Mindset. Im Jahr 2020 lag ein Schwerpunkt des weitestgehend digitalen Weiterbildungsangebots auf den Themen virtuelle Zusammenarbeit und Leadership. Darüber hinaus geben wir über Mitarbeitergespräche, Feedbackinstrumente und Standortbestimmungsverfahren einen Feedbackrahmen, über den die Mitarbeiter das eigene Verhalten reflektieren und an die veränderten Anforderungen anpassen können.
Die Talanx Corporate Academy ist ein zentrales Instrument zur Strategieimplementierung und Kulturentwicklung innerhalb des Konzerns. Das Programm vermittelt konzernweit strategisch relevante Themen für die oberste Managementebene aller Geschäftsbereiche. Im Jahr 2020 lag der Fokus auf den Themen Leadership und digitale Transformation.
Mit der strategischen Ausrichtung des Hochschulmarketings konzentriert sich der Talanx Konzern auf ausgewählte Fokusuniversitäten mit dem Ziel, geeigneten akademischen Nachwuchs für den Konzern zu gewinnen. Weiterhin hat der Konzern zur Förderung des Versicherungsstandorts Hannover von den Versicherungsunternehmen vor Ort und der Leibniz Universität Hannover das „House of Insurance“ als gemeinsames Kompetenzzentrum für Forschung und Lehre in den Bereichen Versicherungsökonomik, -mathematik und -recht ins Leben gerufen.
Darüber hinaus bietet der Talanx Konzern eine leistungsorientierte Vergütung, flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit des mobilen Arbeitens sowie attraktive Sozialleistungen, etwa eine betriebliche Altersversorgung, vermögenswirksame Leistungen sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. All diese Leistungen spiegeln sich in einer moderaten Fluktuationsrate und einer langen Konzernzugehörigkeit der Talanx Mitarbeiter wider.
Innerhalb des Konzernverbunds hat auch die Hannover Rück ihre Maßnahmen im Bereich der Mitarbeiterbindung, Mitarbeiterentwicklung und -förderung weiter ausgebaut. Im Berichtsjahr stand erneut die Unterstützung der Mitarbeiter und Führungskräfte in Bezug auf den Umgang mit den Auswirkungen der sich spürbar verändernden Arbeitswelten, u. a. durch Effekte aus agilen Arbeitsformen oder automatisierten bzw. digitalisierten Arbeitsabläufen, im Fokus. Führungskräfte nutzten in unterschiedlichen Formaten die Möglichkeit, sich mit Change Management und Agilität auseinanderzusetzen, um dort, wo es als sinnvoll erachtet wird, Aspekte in den Arbeitsalltag zu übertragen. Das Grundlagenwissen wurde in einem gut nachgefragten zweitägigen Seminar vermittelt, die Umsetzungsmöglichkeiten mit all ihren Facetten konnten – neben anderen Themen – bedarfsgerecht im Rahmen der „Praxistage“ vertieft oder in abteilungsspezifischen Workshops konkret beleuchtet werden. Die Hannover Rück setzte außerdem ihre Angebote von Präventionsseminaren zur Stärkung der Resilienz fort und hat sie um das Thema Erholungskompetenz ergänzt.
Talanx als Arbeitgeber
Über das Diversity Management fördern der Talanx Konzern eine von Offenheit, Respekt und Wertschätzung geprägte Unternehmenskultur, in der Menschen mit ihren individuellen Fähigkeiten gerne zusammenarbeiten. Der Konzern stärkt aktiv die Vielfalt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und weiter auszubauen. Im Talanx Konzern arbeiten Menschen mit den unterschiedlichsten nationalen, ethnischen, religiösen und persönlichen Hintergründen. Zahlreiche Beispiele verdeutlichen die Entwicklungen, die das Arbeiten im Konzernverbund verändern: eine steigende Anzahl weiblicher und älterer Erwerbstätiger, der Berufseinstieg der Generationen Y und Z, höhere Ansprüche an Mobilität und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die zunehmende Globalisierung und, damit einhergehend, ein wachsender Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Das aktive Diversity Management ist in die Planung, Steuerung und Kontrolle der personalwirtschaftlichen Aktivitäten und Prozesse im Talanx Konzern einbezogen und Bestandteil des Personalcontrollings (siehe auch „Mitarbeitergewinnung und -entwicklung“).
Ziele und Maßnahmen: „Talanx als Arbeitgeber“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
Diversität/Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen (Steigerungsrate abhängig von Ausgangssituation der jeweiligen Gesellschaft | Besetzung von mindestens 25 % der vakanten Führungspositionen in allen Hierarchieebenen in Deutschland mit weiblichen Mitarbeitern | Deutschland (Erstversicherung) | 2020 | Erreicht | ||||
Besetzung von mindestens 35 % der Führungs positionen mit weiblichen Mitarbeitern | WARTA-Gruppe | 2020 | Erreicht | |||||
Mentoringprogramm für Frauen | Deutschland | Laufend | Aktiv | |||||
Netzwerk Women @Talanx | Deutschland | Laufend | Aktiv | |||||
Seminarangebot für Frauen | Deutschland (Erstversicherung) | Laufend | Aktiv | |||||
Frauenanteil in der zweiten und dritten Führungsebene von 18 % am Standort Hannover |
Durchführung einer weiteren Runde des Mentoringprogramms für Frauen in den Jahren 2019 und 2020 | Hannover Rück | Laufend | Aktiv | ||||
Erhöhung der Diversität auf allen Führungsebenen, insbesondere in Bezug auf Frauen | Genderneutrale Nach- und Neubesetzung (50/50) aller vakanten Führungspositionen auf allen Führungsebenen weltweit | Hannover Rück | 2023 | |||||
Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Work-Life-Balance |
Flexible Arbeitszeitmodelle (Gleitzeit und Teilzeit; soweit aufgabentechnisch möglich)
M obiles Arbeiten Umwandlung von Gehaltsbestandteilen in Freizeit Gewährung eines Kinderbetreuungszuschusses Eltern-Kind-Büro Talingo EAP (externe Mitarbeiterberatung) Gesundheitstage Planung einer Kindertagesstätte am Standort Hannover |
Deutschland (Erstversicherung) | Laufend | Aktiv | ||||
Flexible Arbeitszeitmodelle (Gleitzeit-,
Teilzeit-
und Telearbeitsmodelle sowie mobiles Arbeiten) Betriebseigene Kinderkrippe in Hannover W e ltweites Angebot von mobilem Arbeiten |
Hannover Rück |
2020
2023 |
Aktiv | |||||
Internationalität |
Internationales Management-Development- Program (MDP) Internationales Talanx Excellence Programme Hospitationen ausländischer Mitarbeiter Auslandsentsendungen |
Talanx Konzern | Laufend | Aktiv | ||||
Mitarbeiterbefragung | Umfrage „ Organizational Health Check “ | Talanx Konzern | Jährlich | Aktiv | ||||
Vergütung und Leistung |
Eingruppierung der Tätigkeit nach Versicherungstarif Stellenbewertung nach H ay -Methode für leitende Funktionen mit dazugehöriger Vergütungssystematik |
Talanx Konzern (ohne Hannover Rück) | Laufend | Aktiv | ||||
Vergütungssystem des Vorstandes | Konzept zur Integration des Talanx Nachhaltigkeitsansatzes | Talanx Konzern | 2020 | Erreicht | ||||
Ausarbeitung und Stärkung des Talanx Nachhaltigkeitsansatzes | Talanx Konzern | 2021 | Aktiv |
Der Konzern ergreift zahlreiche Maßnahmen, um Vielfalt zu fördern, Diskriminierung zu verhindern und die Entwicklung seiner Mitarbeiter unabhängig von ihrer Herkunft zu unterstützen. Die Entscheidung des Talanx Vorstands, im September 2020 ein Mitglied auf Vorstandsebene zum Verantwortlichen für den Bereich Diversity zu benennen, unterstreicht die Bedeutsamkeit für den Talanx Konzern, das Thema Diversity im Unternehmen zu fördern. Ziel ist es eine konzernweite Diversity-Strategie zu entwickeln. Zudem bekennt sich der Konzernvorstand im „Diversity Commitment“ zur Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in die Unternehmenskultur und hat bereits 2013 die Charta der Vielfalt unterzeichnet, die eine verbindliche Grundlage unseres Handelns ist. Auch bei der Besetzung von Führungspositionen achtet der Vorstand den Corporate-Governance-Grundsätzen entsprechend auf Vielfalt.
Das Frauennetzwerk „Women@Talanx“ gibt weiblichen Mitarbeitern im Talanx Konzern eine Plattform für eine gezielte Vernetzung. Die Gremiumsmitglieder sind Ansprechpartnerinnen für die Kolleginnen aus dem jeweiligen Geschäftsbereich und fungieren als Multiplikatoren. Sponsor des Frauennetzwerks ist Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG.
Der Talanx Konzern legt Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance und unterstützt diese durch flexible Arbeitszeitmodelle, die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit und der Umwandlung von Gehaltsbestandteilen in Freizeit. Das mobile Arbeiten ermöglicht es den Mitarbeitern darüber hinaus, den Arbeitsalltag örtlich flexibler zu gestalten – und so z. B. Familie und Berufsleben besser miteinander in Einklang zu bringen.
Seit 2014 unterstützt der Konzern Eltern im ersten Jahr nach der Elternzeit mit einem steuerfreien Zuschuss von bis zu 100 EUR monatlich für die kostenpflichtige Unterbringung der noch nicht schulpflichtigen Kinder. An verschiedenen Standorten sorgt ein Eltern-Kind-Büro bei der Überbrückung von kurzfristigen Betreuungsengpässen für Abhilfe. Eine eigene Kindertagesstätte am Standort Hannover ist aktuell in Planung und soll 2021 eröffnet werden.
Zur Stärkung von persönlichen Ressourcen greifen Mitarbeiter im Rahmen eines ganzheitlichen Gesundheitsmanagements auf umfangreiche Präventionsangebote zurück. An allen Standorten in Deutschland finden regelmäßig Gesundheitstage statt, im Jahr 2020 gab es erstmals eine digitale und standortübergreifende HDI Gesundheitswoche. Außerdem können die Mitarbeiter bei privaten, beruflichen und psychologischen Anliegen kostenfrei und anonym eine externe Beratung sowie einen Familienservice nutzen.
Um die Sichtweise seiner Mitarbeiter auf die eigene Kultur und Organisation zu erfahren, lädt der Talanx Vorstand konzernübergreifend alle rund 23.500 Mitarbeiter zu einer Umfrage „Organizational Health Check“ (OHC) ein. Mit rund 50 Fragen hat der Talanx OHC 2020 zum zweiten Mal stattgefunden.
Die Vergütungssystematik des Konzerns setzt sich zusammen aus einem leistungs- und verantwortungsbezogenen Gehalt mit erfolgsabhängigen Komponenten sowie attraktiven Sozialleistungen. Gehaltsanpassungen auf Basis interner und externer Vergütungsanalysen sorgen dafür, dass die Vergütung des Konzerns wettbewerbsfähig ist. Bei der Talanx bestimmt sich das individuelle Entgelt über die Tätigkeit sowie die persönliche fachliche Qualifikation und Leistung des Mitarbeiters. Neben der Eingruppierung der Tätigkeit gemäß dem Versicherungstarif bestimmt sich das Gehalt für leitende Funktionen über eine mitarbeiterunabhängige Stellenbewertung, die nach der standardisierten Hay-Methode vorgenommen wird.
Ein Konzept zur Integration des Talanx Nachhaltigkeitsansatzes in das Vergütungssystem des Vorstandes wurde im Berichtsjahr verabschiedet. Ziel ist dabei die Abdeckung aller strategischen Nachhaltigkeitsschwerpunkte (Betrieb, Versicherungstechnik, Kapitalanlage und gesellschaftliches Engagement). An der Umsetzung im Talanx Konzern und in seinen Geschäftsbereichen wird im Geschäftsjahr 2021 gearbeitet.
Achtung der Menschenrechte
Menschenrechte bei Talanx
Die Verbindlichkeit des Themas „Menschenrechte bei Talanx“ wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die Verabschiedung der überarbeiteten Fassung des Verhaltenskodex für Mitarbeiter erhöht. Niemand im Konzern darf durch Gewalt oder Einschüchterungen in irgendeiner Form zum Arbeiten gezwungen werden. Auch ein fairer und respektvoller Umgang miteinander sowie die Achtung der Würde und der Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen sind als Grundlage gegenseitigen Umgangs ein wichtiges Prinzip im Verhaltenskodex der Talanx.
Gemäß § 54 Absatz 5 des Modern Slavery Act 2015 des Vereinigten Königreichs von Großbritannien beschreibt der Konzern darüber hinaus nachfolgend, welche Maßnahmen die Talanx Gruppe im Geschäftsjahr 2020 gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel ergriffen hat:
Ziele und Maßnahmen: „Menschenrechte“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
Überarbeitung des Talanx Verhaltenskodex | Stärkere Berücksichtigung des Aspekts Menschenrechte | Talanx Konzern | 2020 | Erreicht | ||||
Commitment zur Achtung der Menschenrechte | Beitritt UN Global Compact | Talanx AG | 2020 | Erreicht | ||||
Einhalten menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten | Definition von Maßnahmen im Einklang mit den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte | Hannover Rück | 2023 | Aktiv |
Die Talanx Gruppe ist sich ihrer Verantwortung als internationaler Konzern gegenüber Kunden, Investoren, Mitarbeitern und Geschäftspartnern bewusst. Der Konzern bekennt sich zu den anwendbaren Gesetzen, Konventionen und Bestimmungen, weltweit die Menschenrechte zu respektieren und Arbeitnehmerrechte aktiv zu unterstützen. Mit internen Regelungen, die auf die Einhaltung und Überprüfung von Menschenrechten abzielen, unterstreicht Talanx die Bedeutung von Compliance für Mitarbeiter sowie Geschäftspartner. Ferner bestehen verschiedene Betriebsvereinbarungen zu personellen Themen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Abschnitte zum Talanx Verhaltenskodex sowie zum Hinweisgebersystem (siehe auch „Compliance“) und zum Verhaltenskodex für Geschäftspartner (siehe „Lieferantenmanagement“) relevant.
Im Themenfeld des Talanx Diversity Managements finden sich ebenfalls Menschenrechtsaspekte wieder. Diversity steht für einen ganzheitlichen Ansatz, der auf den Grundsätzen der universellen Menschenrechte beruht. Bereits im Jahr 2013 hat der Vorstand die Charta der Vielfalt unterzeichnet, eine Unternehmensinitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Der Konzern fördert Vielfalt, tritt Diskriminierung entgegen und unterstützt die Entwicklung seiner Mitarbeiter unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlicher und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuellen Orientierung sowie ihrer sozialen Herkunft. Im „Diversity Commitment“ hat sich der Konzernvorstand zur Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in die Unternehmenskultur bekannt (siehe auch Kapitel „Talanx als Arbeitgeber“). Mit der Unterzeichnung des UN Global Compact verpflichtet sich Talanx zur Einhaltung der internationalen Menschenrechte. Die ersten sechs Prinzipien der Initiative beinhalten die Achtung der Menschenrechte und die Umsetzung von Arbeitsnormen (ILO–Kernarbeitsnormen). Mit dem Beitritt unterstützt der Konzern, neben den internationalen Menschenrechten, ebenfalls die Vereinigungsfreiheit, macht sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig, fördert die Abschaffung von Zwangs- und Kinderarbeit und tritt bei Anstellungen und Beschäftigung für die Beseitigung von Diskriminierung ein.
Des Weiteren unterstützt Talanx insbesondere sieben der 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen und fokussiert sich somit auf Themen, zu denen wir konkrete Beiträge leisten können, u. a. SDG 5 (Geschlechtergleichheit) und 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum).
Zudem berücksichtigt der Konzern das Thema Menschenrechte explizit auch im Kerngeschäft, d. h. in der Kapitalanlage (siehe auch „ESG im Asset-Management“) und im Bereich Underwriting. Im regelmäßig tagenden RUC (siehe auch „ESG in Versicherungslösungen") werden ESG-Aspekte in der Versicherungstechnik transparent aufgezeigt und betrachtet; so befasst sich das Committee beispielsweise auch mit menschenrechtlichen Aspekten.
Lieferantenmanagement
Auch wenn grundsätzlich die Gefahr von Menschenrechtsverletzungen und signifikanten negativen Auswirkungen auf die Umwelt in der Lieferkette der Talanx als gering eingeschätzt wird, achtet der Konzern bei der Auswahl der Lieferanten darauf, dass nationale Gesetzgebungen in Hinblick auf Umweltschutz und die Wahrung der Menschenrechte sowie die Talanx Werte eingehalten werden. Um das Commitment zu unterstützen und um über die Gesetzgebung hinaus positiven Einfluss auszuüben, hat der Konzern einen konzerneinheitlichen Verhaltenskodex für Geschäftspartner erarbeitet, der vom Talanx Vorstand verabschiedet wurde. Das Dokument umfasst sowohl den IT-Einkauf als auch den Einkauf Non-IT und regelt verbindlich folgende Themen: Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Achtung der Menschenrechte, Umwelt-, Sozial- und weitere Arbeitnehmerbelange, Datenschutz sowie Schutz von Geschäftsgeheimnissen.
Die Implementierung des neuen Verhaltenskodex in den einzelnen Geschäftsbereichen hat der Konzern im Berichtsjahr bereits angestoßen. So hat beispielsweise der IT-Einkauf im Jahr 2020 die IT-Dienstleister neu ausgeschrieben und in diesem Rahmen den Einsatz des neuen Code of Conduct erfolgreich pilotiert. Auf diese Weise ist der Verhaltenskodex mit allen bevorzugten und qualifizierten Geschäftspartnern für IT-Dienstleistungen Bestandteil der neuen Rahmenverträge geworden. Auch die Hannover Rück hat einen solchen Kodex in Anwendung und entsprechende Verfahren entwickelt.
Ziele und Maßnahmen: „Lieferantenmanagement“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
Verstärkte Berücksichtigung von Nachhaltigkeits kriterien im Einkauf | Entwicklung und schrittweise Implementierung eines konzerneinheitlichen Lieferanten-Verhaltenskodex in relevanten Sprachen | Talanx Konzern | 2018 | Aktiv | ||||
Kontinuierliche Verpflichtung der IT-Lieferanten weltweit auf Umwelt- und Sozialstandards sowie
aller Non-IT - L ieferanten |
Laufende Auswahl und Bewertung von Lieferanten nach Umwelt- und Sozialstandards | Hannover Rück | 2020 | Aktiv |
Umweltbelange
Klimawandel
Der Talanx Konzern setzt sich mit dem Klimawandel nicht nur aus gesellschaftlicher Verantwortung auseinander, sondern auch, weil das Thema das Geschäft und den Geschäftserfolg unmittelbar beeinflusst. Mit dem zunehmenden Ausstoß von Treibhausgasen steigt die Durchschnittstemperatur auf der Erde. Dadurch nehmen extreme Wetterlagen zu, was das Schadenvolumen aus Naturkatastrophen signifikant erhöht und uns als Versicherer von einem steigenden Bedarf an Versicherungslösungen zur Absicherung von Risiken aus Naturkatastrophen ausgehen lässt. Dies betrifft sowohl den Erstversicherungsbereich als auch die Rückversicherung. Der Talanx Konzern strebt an, seinen Beitrag dazu über die drei Bereiche Kapitalanlage, Risikozeichnung sowie Umweltmanagement zu leisten und stetig auszubauen. Dies gelingt uns insbesondere unter Berücksichtigung und der aktiven Teilnahme an Initiativen und Rahmenwerken – wie dem UNGC, PRI, United Nations Environment Programme Finance Initiative (UNEP FI)/PSI oder auch der Allianz für Entwicklung und Klima.
Ziele und Maßnahmen: „KLIMAWANDEL“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
Unterstützung der TCFD-Empfehlungen | Ausweitung der Berichterstattung nach TCFD | Talanx Konzern | 2021 | Fortlaufend | ||||
Klimaszenarioanalyse | Anwendung der Szenarioanalyse zur Bewertung der Transitionsrisiken und -chancen, die mit dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und Gesellschaft einhergehen, sowie der Risiken, die sich durch die physischen Auswirkungen des Klimawandels ergeben | Talanx Konzern | 2021 | Aktiv |
Die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), die der Talanx Konzern seit dem Frühjahr 2020 unterstützt, hat im Jahr 2017 dezidierte Empfehlungen für eine transparente und effektive unternehmerische Klimaberichterstattung veröffentlicht. So fordert die TCFD Unternehmen dazu auf, ihren Aktionären und weiteren Stakeholdern die Strategie im Umgang mit Chancen und Risiken des Klimawandels transparent darzulegen.
Aufgrund der Vielschichtigkeit der aus dem Klimawandel resultierenden Herausforderungen findet im Talanx Konzern zwischen den verschiedenen Abteilungen regelmäßig und auch anlassbezogen ein Austausch statt, insbesondere mit dem Risikomanagement (siehe „Nachhaltigkeitsstrategie und -Governance“). Hervorzuheben sind dabei insbesondere die beiden ESG-Gremien RIC und RUC, die die Operationalisierung der Talanx Nachhaltigkeitsstrategie unterstützen.
Die Herausforderungen des Klimawandels betreffen den gesamten Talanx Konzern. Klimaaspekte können potenziell negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Reputation des Unternehmens haben. Da der Klimawandel auf verschiedene nichtfinanzielle Aspekte einwirkt, wird für die Darstellung von Zielen und Maßnahmen auf die entsprechenden Abschnitte der nichtfinanziellen Konzernerklärung verwiesen. Der Talanx Vorstand hat das strategische Ziel formuliert, ab dem Geschäftsjahr 2019 an den deutschen Unternehmensstandorten CO2-neutral zu wirtschaften. Nach der erstmaligen Ermittlung des Corporate Carbon Footprints im Jahr 2019 in Deutschland hat der Konzern auch für 2020 mittels zweier hochwertiger Kompensationsprojekte in Indonesien und Brasilien (Aufforstung; REDD+; Verified Carbon Standard (VCS) & Climate, Community-and-Biodiversity(CCBS)-Projekt) rund 36.000 Tonnen unvermeidbarer CO2-Emissionen kompensiert und somit das Nachhaltigkeitsziel erreicht. Talanx folgt dem Prinzip, Treibhausgase in erster Linie zu vermeiden, dann zu reduzieren und erst im dritten Schritt zu kompensieren.
Das wesentliche Thema „Klimawandel“ ist als Querschnittsthema zu betrachten, das ebenfalls andere nichtfinanzielle Aspekte betrifft, u. a. auch die Aspekte „Betrieblicher Umweltschutz“, „ESG im Asset Management“ sowie „ESG in Versicherungslösungen“. Dort finden sich aus diesem Grund auch die abgeleiteten Ziele und Maßnahmen, die ebenfalls für den Aspekt „Klimawandel“ gelten können, wieder, beispielsweise zur CO2-Neutralität.
Betrieblicher Umweltschutz
Der Talanx Konzern verursacht als Dienstleister vergleichsweise geringe umweltbezogene Auswirkungen. Sie entstehen in erster Linie durch die Mitarbeiter, die Energie und Material verbrauchen, Dienstreisen unternehmen und sich täglich auf den Weg zur Arbeit und zurück nach Hause begeben. Im Berichtsjahr fallen diese umweltbezogenen Auswirkungen bedingt durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Empfehlung zum „flächendeckenden“ mobilen Arbeiten wesentlich geringer aus. Gleichwohl ist der Konzern bestrebt, die negativen ökologischen Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit so gering wie möglich zu halten. Um das Tagesgeschäft und den Einkauf nachhaltigkeitsorientiert sowie kosteneffizient zu gestalten, setzt der Talanx Konzern auf einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen. Dies gilt insbesondere beim Verbrauch von Energie und Wasser sowie von Materialien.
Der Konzern will seinen Emissionsausstoß und den Energieverbrauch reduzieren. Die Fortschritte auf diesem Weg prüft er fortlaufend. Dabei helfen auch die Energieaudits nach DIN EN 16247, die der Konzern in Übereinstimmung mit dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) durchführt. Die Beteiligung an lokalen Initiativen wie z. B. „Hannover ohne Plastik“ nutzt Talanx gezielt für eine Bestandsaufnahme, Schwachstellenanalyse und für die Entwicklung von Verbesserungsmaßnahmen im Bereich des innerbetrieblichen Umweltmanagements. In die Bewertung und Überprüfungen fließen zudem auch die Ergebnisse von ESG-Ratings ein.
Seit Beginn des Geschäftsjahres 2019 bezieht der Talanx Konzern für seine Standorte in Deutschland Grünstrom. Die Herkunft des Stroms entspricht den Anforderungen des Ökostromlabels RenewablePLUS. Das für die Talanx ausgestellte Zertifikat ist gültig für Lieferungen im Umfang von 25.900 MWh im Jahr 2020.
Der Talanx Konzern unterstützt seine Mitarbeiter bei der umweltschonenden Anreise zum Arbeitsplatz, indem er an verschiedenen Standorten in Deutschland Vergünstigungen für den öffentlichen Nahverkehr ermöglicht. Die Anzahl von konzerninternen Dienstreisen soll reduzieren werden, indem verstärkt Videokonferenzen eingesetzt werden. Auch hier zeigt sich, dass die Corona-Pandemie die Entwicklung stark beschleunigt hat und sich auf das Arbeitsleben im Konzern auswirkt: weniger bis gar keine Dienstreisen und überwiegend mobiles Arbeiten bzw. hybrides Arbeiten, die Kombination von Arbeiten im Büro und von mobilem Arbeiten. Eine Taskforce im Talanx Konzern zum Thema „New Work“ entwickelt grundsätzlich neue Konzepte mit dem Ziel, einen Rahmen für die zukünftige Arbeitsorganisation zu definieren.
Der Aspekt des Materialverbrauchs betrifft den Talanx Konzern als Unternehmen, das Dienstleistungen im Bereich Versicherungen und Finanzen anbietet, vor allem mit Blick auf die Verwendung von Papier. Weitere Materialien benötigt der Konzern für den Produktionsprozess von Versicherungsschutz und weiteren Dienstleistungen nicht im wesentlichen Umfang. Bei der Papierbeschaffung achtet Talanx auf verschiedene Nachhaltigkeitssiegel. Auch der Energieverbrauch der nationalen und internationalen Standorte wird kontinuierlich optimiert. Es wird vermehrt mit Zeitschaltprogrammen und Präsenzmeldern in Büros gearbeitet und die Installation von LED-Beleuchtung in den Gebäuden ausgeweitet.
Bereits im Jahr 2012 hat die Hannover Rück mit der Einführung eines nach DIN EN ISO 14001 zertifizierten Umweltmanagementsystems am Standort Hannover Standardprozesse für den Umweltschutz etabliert und in ihrem Umweltprogramm konkrete Maßnahmen definiert. Der Standort in Hannover ist seit 2016 durchgehend klimaneutral gestellt. Seitdem wird das Umweltmanagementsystem jährlich zertifiziert; seit 2016 gemäß der revidierten Norm DIN EN ISO 14001:2015. Darüber hinaus veröffentlicht die Hannover Rück seit 2016 jährlich eine validierte Eco-Management-and-Audit-Scheme (EMAS)-III-Umwelterklärung.
Ziele und Maßnahmen: „Betrieblicher Umweltschutz“ | ||||||||
Ziel | Maßnahme | Geltungsbereich | Termin | Status | ||||
CO2-Neutralität im Betrieb | Schrittweise Ausweitung des Carbon Footprintings und Kompensation unvermeidbarer CO2-Emissionen | Talanx Konzern | 2030 | Aktiv | ||||
Reduktion des CO2-Ausstoßes sowie des
Energie- und Ressourcenverbrauchs |
Schrittweise Nutzung von erneuerbaren Energien | Deutschland | Ab 2018 | Erreicht | ||||
Optimierung des Energieverbrauchs durch die Anpassung von Zeitschaltprogrammen, den Einsatz effizienter LED-Leuchtmittel in allen Gebäuden, deren Eigentümer der Talanx Konzern ist, und den verstärkten Einsatz von Präsenzmeldern in Büros (Umsetzung von Maßnahmen aus dem Energieaudit) | Talanx Konzern, Deutschland | Ca. 2026 | Aktiv | |||||
Verstärkung der internen Kommunikation zur Senkung des Energie- und Papierverbrauchs am Arbeitsplatz (kontinuierliche Sensibilisierung der Mitarbeiter zum Thema Nachhaltigkeit) |
Deutschland
(Erstversicherung) |
Laufend | Aktiv | |||||
Ausbau und Förderung nachhaltiger
Mobilitätskonzepte |
Ausstattung aller Dienstwagen mit einer klima neutralen Tankkarte (Climate Card), es erfolgt eine 100 % i ge CO2-Kompensation. |
Deutschland
(Erstversicherung) |
20 20 | Erreicht | ||||
Mobilitätsrichtlinie/Nachhaltigkeitsstrategie: |
Deutschland
(Erstversicherung) |
2020 | Erreicht | |||||
a) Als neue Dienstwagen (Statusfahrzeuge) sind nur Fahrzeugmodelle der Energieeffizien z klassen A bis B zugelassen |
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b) Als neue Dienstwagen sind förderfähige (nach EmoG) Plug- i n -Hybridfahrzeuge zugelassen | ||||||||
c) Dienstwagen müssen nicht als bevorzugtes Verkehrsmittel genutzt werden, sondern klimafreundliche Alternativen wie die Bahn sind ebenfalls nutzbar | ||||||||
d) Verkürzung der Haltedauer der Fahrzeuge auf 48 Monate. Dadurch ist ein schnellerer Umstieg auf neue Technologien möglich | ||||||||
Elektromobilität |
Deutschland
(Erstversicherung) |
2020 | Aktiv | |||||
a) Ausbaukonzept Ladestationen an den Standorten in Umsetzung | ||||||||
b) Ladevorgänge für Dienstfahrzeuge (Hybrid) am Standort möglich. Private Ladevorgänge werden monatlich vom Arbeitgeber bezuschusst | ||||||||
c) In Planung: Pilotierungsphase „reine“ E-Fahrzeuge im Dienstwagenbereich | ||||||||
d) In Planung: Vorgabenänderung für SUV, ab 2021 nur als Plug- i n -Hybrid zulässig | ||||||||
In Hannover, Köln, Hamburg und Dortmund kommen E-Smarts für Fahrten im Stadtgebiet zum Einsatz, um den Schadstoffausstoß zu verringern |
Deutschland
(Erstversicherung) |
Ab 2017 | Aktiv | |||||
Am Zentralstandort Hannover wird als Pilot den Mitarbeitern mit einem E-Fahrzeug oder E-Bike die Möglichkeit geboten, ihr Fahrzeug/Fahrrad an Ladesäulen/Ladeschränken zu laden. Es wird mit dem Ausbau weiterer Standorte begonnen |
Deutschland, Hannover
(Erstversicherung) |
Ab 2017 | Aktiv | |||||
Umsetzung der Maßnahmen aus dem P rojekt Ö KOPROFIT |
Deutschland, Hannover
(Erstversicherung) |
2019 | Aktiv | |||||
Ausbau und Förderung des betrieblichen
Umweltschutzes |
Mitarbeit bei der Initiative „Hannover ohne Plastik “ (HOP). Maßnahmen wie Reduzierung von Plastikflaschen durch Einsatz von Wasserspendern, Reduktion Plastikverpackungen in Kantinen und Cafeterien. Abschaffung Papierkörbe und Plastikeinsätze in den Büroräumen in Hannover und Köln |
Hannover, Köln
(Erstversicherung) |
Ab 2019 | Aktiv | ||||
Kappung der Stromspitzen |
Deutschland
(Erstversicherung) |
Ab 2019 | Aktiv | |||||
L a stmanagement |
Reduktion des Stromverbrauchs um 10 % pro Mitarbeiter Senkung des Bedarfs an klimaneutraler Heizenergie um 5 % Reduzierung des Papierverbrauchs um 15 % Konstant halten des Wasserverbrauchs und des CO 2 -Ausstoßes |
Hannover Rück | 2020 | Aktiv | ||||
Kontinuierliche Weiterentwicklung des
Umweltmanagements |
Kontinuierliche Verpflichtung der IT-Lieferanten weltweit auf Umwelt- und Sozialstandards sowie
aller Non-IT - L ieferanten |
Hannover Rück | 2020 | Aktiv |
1 Dies bezieht sich ausschließlich auf das Erstversicherungsgeschäft und ist nicht relevant für die Hannover Rück
2 Personenbezeichnungen beziehen sich grundsätzlich auf alle Geschlechter; in der Regel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Sprachform verwendet
Corporate Governance
Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d Handelsgesetzbuch (HGB) 1
Hiermit gibt die Talanx AG Einblick in ihre Unternehmensführungspraktiken im Rahmen der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB sowie gemäß 315d HGB i. V. m. § 289f HGB für die Talanx Gruppe.
Unternehmensführung
Vorstand und Aufsichtsrat verstehen unter einer guten Corporate Governance eine verantwortungsvolle, auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensführung und -kontrolle für die Talanx AG und die Talanx Gruppe. Dabei wollen wir insbesondere das Vertrauen von Anlegern, unseren Geschäftspartnern und Mitarbeitern sowie der Öffentlichkeit weiter fördern. Daneben sind eine effiziente Arbeit in Vorstand und Aufsichtsrat, eine gute Zusammenarbeit zwischen diesen Organen und mit den Mitarbeitern des Unternehmens sowie eine offene und transparente Unternehmenskommunikation für uns von hoher Bedeutung. Unser Verständnis von guter Corporate Governance ist in den Corporate-Governance-Grundsätzen der Talanx AG zusammengefasst, die sich am Deutschen Corporate Governance Kodex („DCGK“) orientieren (www.talanx.com/media/Files/talanx-gruppe/pdf/corp_gov_de.pdf) . Es ist unser Anspruch, sowohl bei strategischen Überlegungen als auch im Tagesgeschäft stets höchste ethische und rechtliche Standards zugrunde zu legen, denn das Auftreten, Handeln und Verhalten jedes einzelnen Mitarbeiters prägen das Erscheinungsbild der Talanx AG und der gesamten Gruppe.
Der DCGK formuliert als Instrument der Selbstregulierung der Wirtschaft die aktuellen Best Practices der Unternehmensführung und hat zum Ziel, das deutsche Corporate-Governance-System transparent und nachvollziehbar zu machen. Er will das Vertrauen der internationalen und nationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften fördern. Wenngleich dem Kodex keine verbindliche Rechtsnatur zukommt, haben sich die Adressaten gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) doch jährlich darüber zu erklären, ob den Empfehlungen des DCGK in der Unternehmenswirklichkeit entsprochen wurde und wird oder nicht. Falls Empfehlungen nicht umgesetzt wurden, ist dies im Rahmen der Entsprechenserklärung zu begründen und zu veröffentlichen.
Der positiven Haltung der Talanx AG gegenüber dem Kodex steht nicht entgegen, dass im Berichtsjahr erneut Empfehlungen des DCGK nicht entsprochen wurde; denn eine gut begründete Abweichung bei den Kodexempfehlungen kann – wie im vorliegenden Fall – im Interesse einer guten Unternehmensführung liegen (vgl. Präambel zum DCGK). Mit einem nach wie vor hohen Erfüllungsgrad der Empfehlungen und Anregungen des DCGK nimmt die Talanx AG unverändert einen sehr guten Platz unter den börsennotierten deutschen Unternehmen ein.
Vorstand und Aufsichtsrat haben vor der Feststellung des Jahresabschlusses die Entsprechenserklärung der Talanx AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex wie folgt abgegeben:
Entsprechenserklärung der Talanx AG nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex
§ 161 Aktiengesetz (AktG) verpflichtet Vorstand und Aufsichtsrat deutscher börsennotierter Gesellschaften, jährlich zu erklären, ob den vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Da es seit der zuletzt abgegebenen Entsprechenserklärung vom 8. November 2019 zu einer Aktualisierung des DCGK kam, ist die folgende Erklärung in zwei Abschnitte unterteilt.
I. Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017
Vorstand und Aufsichtsrat erklären gemäß § 161 AktG, dass die Talanx AG seit der zuletzt abgegebenen Entsprechenserklärung vom 8. November 2019 bis zur Bekanntmachung des DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 am 20. März 2020 den Empfehlungen des DCGK in der Fassung vom 7. Februar 2017 mit Ausnahme der nachfolgend erklärten Abweichungen entsprochen hat.
Ziffer 4.2.3 Absatz 2 DCGK (betragsmäßige Höchstgrenzen der variablen Vergütungsteile in Vorstandsverträgen)
Die variable Vergütung der Mitglieder des Vorstands wird nach dem bisherigen Vergütungssystem zum Teil in Form von Talanx Share Awards gewährt. Die maximale Anzahl der gewährten Share Awards bei der Zuteilung hängt von der Gesamthöhe der variablen Vergütung ab, die der Höhe nach begrenzt ist (sog. Cap), d. h., die Zuteilung von Share Awards unterliegt der Höchstgrenze. Die Share Awards unterliegen einer vierjährigen Sperrfrist. Dadurch nehmen die Vorstandsmitglieder während dieses Zeitraums an positiven wie auch negativen Entwicklungen der Gesellschaft, wie sie sich im Aktienkurs widerspiegeln, teil. Nach Ablauf der Sperrfrist wird der Gegenwert der Share Awards an die Vorstandsmitglieder ausgezahlt. Der Auszahlungsbetrag bestimmt sich nach dem zum Auszahlungszeitpunkt gültigen Aktienkurs der Talanx Aktie zuzüglich eines Betrages in Höhe der insgesamt während der Sperrfrist ausgeschütteten Dividende je Aktie. Damit folgen die Share Awards der wirtschaftlichen Entwicklung der Talanx Aktie.
Der sich aus der Gewährung der Share Awards ergebende Betrag der variablen Vergütung ist somit im Zeitpunkt der Zuteilung der Share Awards begrenzt, ist dies jedoch nicht noch einmal im Zeitpunkt der Auszahlung. Eine weitere Begrenzung des aus der Gewährung der Share Awards resultierenden Betrags der variablen Vergütung im Auszahlungszeitpunkt hielt die Gesellschaft im Kontext des bisherigen Vergütungssystems vor dem Hintergrund des mit den Share Awards angestrebten Gleichlaufs der Interessen zwischen Aktionären und Mitgliedern des Vorstands der Talanx AG nicht für sinnvoll. Aus Sicht der Gesellschaft handelt es sich bei dem Auszahlungsweg über die Talanx Share Awards wirtschaftlich betrachtet um ein Zwangsinvestment in Talanx Aktien mit vierjähriger Haltefrist.
Die Talanx AG erklärt daher formal und höchst vorsorglich ein Abweichen von Ziffer 4.2.3 Absatz 2 DCGK im oben genannten Zeitraum.
Ziffer 4.2.3 Absatz 4 DCGK (Abfindungs-Cap in Vorstandsverträgen)
Eine vorzeitige Beendigung des Dienstvertrags ohne wichtigen Grund kann nur durch einvernehmliche Aufhebung erfolgen. Selbst wenn der Aufsichtsrat beim Abschluss oder bei der Verlängerung des jeweiligen Vorstandsvertrags auf der Vereinbarung eines Abfindungs-Caps besteht, ist damit nicht ausgeschlossen, dass beim Ausscheiden über den Abfindungs-Cap mitverhandelt wird. Der Spielraum für Verhandlungen über das Ausscheiden wäre zudem bei einem vereinbarten Abfindungs-Cap eingeengt, was insbesondere dann nachteilig sein kann, wenn Unklarheit über das Vorliegen eines wichtigen Grunds für die Abberufung besteht.
Es liegt deshalb nach Auffassung der Talanx AG im Interesse der Gesellschaft, dass im oben genannten Zeitraum von der Empfehlung in Ziffer 4.2.3 Absatz 4 DCGK abgewichen wurde.
Ziffer 5.3.2 Absatz 3 Satz 2, 3 DCGK (Vorsitz im Prüfungsausschuss)
Der derzeitige Vorsitzende des Finanz- und Prüfungsausschusses ist gleichzeitig auch Vorsitzender des Gesamtaufsichtsrats. Bis zu seiner Bestellung zum Aufsichtsratsmitglied war er Mitglied und Vorsitzender des Vorstands der Gesellschaft. Seine außerordentlichen Kenntnisse in der Erst- und Rückversicherung sowie seine langjährige Erfahrung in der Führung des Unternehmens und des Konzerns sollen der Talanx AG erhalten bleiben und der Arbeit des Aufsichtsrats in dieser Schlüsselrolle zugutekommen. Aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Finanzvorstand verfügt er zudem über umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren in der Erst- und Rückversicherung. Vor diesem Hintergrund ist er für die Funktion des Ausschussvorsitzenden besonders geeignet. In seinen Funktionen als Vorsitzender des Finanz- und Prüfungsausschusses und des Gesamtaufsichtsrats koordiniert er die Arbeit beider Gremien aus einer Hand und kann auf diese Weise die Effizienz ihrer Tätigkeit optimieren. Vor diesem Hintergrund ist der amtierende Aufsichtsratsvorsitzende nach Auffassung der Gesellschaft bestens geeignet, den Vorsitz im Finanz- und Prüfungsausschuss wahrzunehmen.
Es liegt deshalb im Interesse der Gesellschaft, dass von den Empfehlungen in Ziffer 5.3.2 Absatz 3 Satz 2, 3 DCGK im oben genannten Zeitraum abgewichen wurde.
II. Deutscher Corporate Governance Kodex 2019 in der Fassung vom 16. Dezember 2019
Vorstand und Aufsichtsrat erklären weiterhin gemäß § 161 AktG, dass die Talanx AG seit der Bekanntmachung der Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 am 20. März 2020 den Empfehlungen des DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 mit Ausnahme der nachfolgend erklärten Abweichungen entsprochen hat und entsprechen wird.
Empfehlungen C.10 S. 1, D.4 S. 2 DCGK (Aufsichtsratsvorsitzender, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, Vorsitzender des mit der Vorstandsvergütung befassten Ausschusses; Unabhängigkeit von der Gesellschaft und vom Vorstand)
Der derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende des Finanz- und Prüfungsausschusses sowie des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten der Talanx AG war bis zu seiner Bestellung als Aufsichtsratsmitglied Mitglied und Vorsitzender des Vorstands der Gesellschaft. Seine umfassenden Kenntnisse in der Erst- und Rückversicherung sowie seine langjährige Erfahrung in der Führung des Unternehmens und des Konzerns sollen der Talanx AG erhalten bleiben und der Arbeit des Aufsichtsrats in dieser Schlüsselrolle zugutekommen. Aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Finanzvorstand verfügt er zudem über umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren in der Erst- und Rückversicherung. Verbunden mit seiner langjährigen Erfahrung in der Führung der Gesellschaft und des Konzerns ist er deswegen für die Funktion des Ausschussvorsitzenden besonders geeignet. Zudem verfügt er, insbesondere auch aufgrund seiner langjährigen Tätigkeiten als Aufsichtsratsmitglied in konzernangehörigen Gesellschaften, über weitreichende Expertise hinsichtlich der Gestaltung von Systemen zur Vorstandsvergütung. Vor diesem Hintergrund ist der amtierende Aufsichtsratsvorsitzende nach Auffassung der Gesellschaft bestens geeignet, den Vorsitz im Finanz- und Prüfungsausschuss sowie im Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten wahrzunehmen.
Es liegt deshalb im Interesse der Gesellschaft, von den Empfehlungen in Ziffern C.10 S.1, D.4 S.2 DCGK abzuweichen.
Empfehlungen G.1, G.10, G.11 (Vorstandsvergütung)
Nach Bekanntmachung des neuen DCGK am 20. März 2020 hat der Aufsichtsrat mit Wirkung ab dem 1. Januar 2021 ein neues Vorstandsvergütungssystem beschlossen, welches den Empfehlungen des neuen DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 entspricht. Dieses Vergütungssystem wird mit Wirkung zum 1. Januar 2021 in die Vorstandsverträge implementiert. Für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2020 gilt nach dem DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019, dass die darin enthaltenen Empfehlungen zur Vorstandsvergütung in Abschnitt G. nicht in laufenden Vorstandsverträgen berücksichtigt werden müssen.
Zur Gewährleistung eines einheitlichen Vergütungssystems für den Vorstand als Kollegialorgan wurden für das mit Wirkung zum 1. August 2020 neu bestellte Vorstandsmitglied Dr. Christopher Lohmann die Vergütungsregelungen entsprechend der Systematik der übrigen Vorstandsmitglieder ausgestaltet. Für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2020 entsprechen aus diesem Grund die Vergütungsregelungen für Herrn Dr. Christopher Lohmann dem bisherigen Vorstandsvergütungssystem der Gesellschaft und sind damit nicht auf den DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 ausgerichtet.
Für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2020 wird daher höchst vorsorglich darauf hingewiesen, dass dies mit einer Abweichung von den Empfehlungen G.1 (betragsmäßige Höchstgrenze der Talanx Share Awards im Zeitpunkt der Auszahlung), G.10 (überwiegend aktienbasierte variable Vergütung) sowie G.11 (Einbehalt/Rückforderung variabler Vergütung) des DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 in Bezug auf den Vorstandsvertrag für das mit Wirkung zum 1. August 2020 neu bestellte Vorstandsmitglied Dr. Christopher Lohmann verbunden ist. Ab dem 1. Januar 2021 entspricht das Vergütungssystem für alle Vorstandsmitglieder den Empfehlungen des DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019.
Abgesehen von den unter Ziffer II. dieser Entsprechenserklärung aufgeführten Abweichungen wird die Gesellschaft auch künftig allen Empfehlungen des DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 entsprechen.
Hannover, den 11. November 2020
Für den Vorstand Für den Aufsichtsrat
Die Entsprechenserklärung und weitere Informationen zur Corporate Governance bei der Talanx finden Sie auch auf der Internetseite https://www.talanx.com/de/talanx_gruppe/corporate_governance/entsprechenserklaerung. Sie finden dort ebenfalls den aufgrund der Zweitnotierung der Talanx AG an der Warschauer Wertpapierbörse erforderlichen Bericht zum „Code of Best Practice for Warsaw Stock Exchange Listed Companies“.
Nachhaltigkeit
Die Talanx Gruppe arbeitet daran, das Unternehmen in allen Bereichen nachhaltiger zu gestalten. Als traditionsreiches und zugleich modernes Unternehmen stellt sich Talanx dieser wichtigen Aufgabe und begleitet den Transformationsprozess hin zu einer emissionsarmen und sozialverträglichen Wirtschaft. Diese ganzheitliche Sichtweise bildet die Basis der Talanx Nachhaltigkeitsstrategie, die kontinuierlich geschärft und Jahr für Jahr weiterentwickelt wird. Ausführliche Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie auf unserer Website (https://www.talanx.com/de/talanx_gruppe/nachhaltigkeit).
Zielgrößen gemäß §§ 76 Absatz 4, 111 Absatz 5 AktG; gesetzliche Quote für den Aufsichtsrat gemäß § 96 Absatz 2 AktG
Die Frauenquote im Aufsichtsrat der Talanx AG ist entsprechend der gesetzlichen Regelung mit mindestens 30 % vorgegeben. Der Aufsichtsrat der Talanx AG verfügt sowohl in seiner Gesamtheit als auch getrennt nach Vertretern der Arbeitnehmer und Vertretern der Anteilseigner jeweils über einen Frauenanteil von mehr als 30 %.
Der Aufsichtsrat hat festgelegt, dass in dem Zeitraum 1. Juli 2017 bis 30. Juni 2022 die Bestellung mindestens einer Frau zum Mitglied des Vorstands angestrebt wird. Für die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands gilt eine Zielgröße von 20 % und für die zweite Führungsebene eine Zielgröße von 30 %.
Unternehmensverfassung
Die Talanx AG ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Aktienrecht. Sie hat drei Organe: Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptversammlung. Die Aufgaben und Befugnisse dieser Organe ergeben sich aus dem Gesetz, der Satzung der Gesellschaft sowie den Geschäftsordnungen für den Vorstand und den Aufsichtsrat.
Vorstand
Der Vorstand leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung und legt Ziele und die Strategie fest. Nach § 8 Absatz 1 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen. Im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die Zahl der Mitglieder. Nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats soll dieser nur Personen zu Mitgliedern des Vorstands bestellen, die das 65. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Die aktuelle Zusammensetzung des Vorstands und die Ressortzuständigkeiten seiner Mitglieder sind auf Seite 6 des Geschäftsberichts dargestellt.
Eine vom Aufsichtsrat erlassene Geschäftsordnung für den Vorstand der Talanx AG regelt die Arbeitsweise des Vorstands. Sie legt die Ressortzuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder fest. Unbeschadet der Gesamtverantwortung führt jedes Vorstandsmitglied im Rahmen der Beschlüsse des Gesamtvorstands das ihm zugewiesene Ressort in eigener Verantwortung. Jedes Mitglied des Vorstands hat jedoch nach der Geschäftsordnung die Pflicht, die anderen Vorstandsmitglieder über wichtige Vorhaben, Geschäftsvorfälle und Entwicklungen in seinem Ressort zu unterrichten. Ferner regelt die Geschäftsordnung die dem Gesamtvorstand vorbehaltenen Angelegenheiten sowie die erforderlichen Beschlussmehrheiten. Der Gesamtvorstand entscheidet in allen Fällen, in denen nach Gesetz, Satzung oder der Geschäftsordnung des Vorstands eine Beschlussfassung durch den Gesamtvorstand vorgeschrieben ist.
Vorstandssitzungen finden mindestens einmal im Monat statt. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Geschäftsentwicklung, die Finanz- und Ertragslage, die Planung und Zielerreichung sowie die bestehenden Chancen und Risiken. Der Aufsichtsrat hat die Informations- und Berichtspflichten des Vorstands in einer Informationsordnung „Berichterstattung des Vorstands an den Aufsichtsrat der Talanx AG“ näher festgelegt. Entscheidungsnotwendige Unterlagen, insbesondere der Einzelabschluss, der Konzernabschluss und die Berichte der Wirtschaftsprüfer, werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats nach Aufstellung unverzüglich zugeleitet. Bestimmte Geschäfte von besonderem Gewicht oder strategischer Tragweite darf der Vorstand nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats vornehmen. Einige dieser Zustimmungsvorbehalte sind gesetzlich, andere sind in der Geschäftsordnung des Vorstands geregelt. So bedürfen u. a. folgende Maßnahmen und Geschäfte der vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrats:
- die Verabschiedung der strategischen Grundsätze und Zielsetzungen für die Gesellschaft und den Konzern
- die Verabschiedung der Jahresplanung der Gesellschaft und des Konzerns
- die Aufgabe des Betriebs des Industrieversicherungsgeschäfts
- der Abschluss, die Änderung und Beendigung von Unternehmensverträgen
- der Erwerb und die Veräußerung von Unternehmensteilen ab einer bestimmten Größenordnung
Vorstandsmitglieder dürfen Nebentätigkeiten, insbesondere Aufsichtsratsmandate außerhalb des Unternehmens, nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats wahrnehmen.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat berät und überwacht die Geschäftsführung des Vorstands. Daneben ist er insbesondere für die Bestellung und die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder sowie die Prüfung und Billigung des Einzel- und Konzernabschlusses zuständig. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats steht mit dem Vorsitzenden des Vorstands in ständigem Kontakt, um mit ihm die Strategie, die Geschäftsentwicklung und bedeutsame Geschäftsvorfälle des Unternehmens zu erörtern. Der Aufsichtsrat hat sich für seine Arbeit eine Geschäftsordnung gegeben, die u. a. die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat und dessen innere Ordnung regelt sowie allgemeine und besondere Regeln für die vom Aufsichtsrat laut der Geschäftsordnung zu bildenden Ausschüsse enthält.
Der Aufsichtsrat besteht aus 16 Mitgliedern. Die Mitglieder werden je zur Hälfte von den Anteilseignern und von den Arbeitnehmern gewählt. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ist auf Seite 7 des Geschäftsberichts erläutert.
Der Aufsichtsrat trifft regelmäßig, mindestens einmal pro Quartal, zu ordentlichen Sitzungen zusammen. Nach Bedarf werden darüber hinaus außerordentliche Sitzungen anberaumt. Der Finanz- und Prüfungsausschuss sowie der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten halten ebenfalls regelmäßig Sitzungen ab. Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder eingeladen oder zur Abstimmung aufgefordert sind und mindestens die Hälfte der Mitglieder, aus denen er insgesamt zu bestehen hat, an der Beschlussfassung teilnimmt. Er trifft alle Entscheidungen mit einfacher Mehrheit, soweit nicht gesetzlich eine andere Mehrheit zwingend vorgeschrieben ist. Ergibt eine Abstimmung Stimmengleichheit, so hat bei einer erneuten Abstimmung über denselben Gegenstand, wenn auch sie Stimmengleichheit ergibt, der Vorsitzende zwei Stimmen.
Der Aufsichtsrat beurteilt regelmäßig, wie wirksam er insgesamt und seine Ausschüsse ihre Arbeit erfüllen. Die nächste, im Drei-Jahres-Turnus stattfindende Selbstbeurteilung wird im Jahr 2022 durchgeführt.
Um eine effektive Arbeit des Aufsichtsrats zu gewährleisten, hat der Aufsichtsrat folgende Ausschüsse gebildet:
- Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten
- Finanz- und Prüfungsausschuss
- Nominierungsausschuss
- Vermittlungsausschuss
Die Ausschüsse des Aufsichtsrats bereiten die in ihrem Kompetenzbereich liegenden Entscheidungen des Aufsichtsrats vor und entscheiden anstelle des Aufsichtsrats in dem durch die Geschäftsordnung festgelegten Kompetenzrahmen. Der Vorsitzende berichtet regelmäßig an den Aufsichtsrat über die Arbeit des jeweiligen Ausschusses.
Der Finanz- und Prüfungsausschuss (FPA) überwacht den Rechnungslegungsprozess einschließlich der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems sowie die Wirksamkeit des Risikomanagement- und des internen Revisionssystems. Er erörtert die Quartalsberichte und behandelt Fragen der Compliance, der Rentabilitätsentwicklung von Konzerngesellschaften und der Höhe der Schadenreserven. Zudem bereitet er die Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichts und des Gewinnverwendungsvorschlags sowie des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts durch den Aufsichtsrat vor. Hierbei lässt sich der FPA ausführlich über die Sichtweise der Wirtschaftsprüfer zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage informieren sowie sich die Auswirkungen eventuell geänderter Bilanzierungs- und Bewertungsfragen hierauf erläutern. Dem FPA obliegt auch die Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen. Er befasst sich mit der Auswahl des Abschlussprüfers und legt dem Aufsichtsrat eine Empfehlung für die Bestellung von Abschlussprüfern vor. Der FPA erteilt den Prüfungsauftrag an den Abschlussprüfer. Er befasst sich mit der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer und nimmt im Übrigen seine Rechte und Pflichten im Rahmen des durch die EU-Audit-Reform erweiterten Aufgabenspektrums wahr. Der FPA lässt sich nicht nur vom Vorstand, sondern einmal im Jahr auch direkt durch die Leiter der vier Schlüsselfunktionen (Compliance, Risikomanagement, Versicherungsmathematik, Revision) berichten.
Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten bereitet die Personalentscheidungen für den Aufsichtsrat vor und beschließt anstelle des Aufsichtsrats über Inhalt, Abschluss, Änderung und Beendigung der Dienstverträge mit den Mitgliedern des Vorstands mit Ausnahme der vergütungsrelevanten Inhalte sowie ihre Durchführung. Er ist zuständig für die Gewährung von Darlehen an den in §§ 89 Absatz 1, 115 AktG genannten und gemäß § 89 Absatz 3 AktG gleichgestellten Personenkreis sowie für die Zustimmung zu Verträgen mit Aufsichtsratsmitgliedern nach § 114 AktG. Er nimmt anstelle des Aufsichtsrats die Befugnisse aus § 112 AktG wahr und sorgt gemeinsam mit dem Vorstand für eine langfristige Nachfolgeplanung. Dabei wird systematisch vorgegangen und eine Liste an potenziellen Kandidaten und Kandidatinnen mit Entwicklungszeiträumen unter Berücksichtigung der Diversitätsziele geführt, regelmäßig aktualisiert und im Ausschuss erörtert. Diese bildet regelmäßig einen Berichts- und Beratungspunkt in den Sitzungen des Ausschusses und wird – auch im Zusammenhang mit den strategischen Zielen des Vorstands zum Talent Management – im Detail erörtert.
Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsrat für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für die Wahl in den Aufsichtsrat vorzuschlagen. Zur Sicherstellung der maßgeblichen Auswahlkriterien hat der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats einen Anforderungskatalog für Aufsichtsratsmitglieder festgelegt, durch den u. a. angestrebt wird, dass im Aufsichtsrat die erforderliche Expertise zur Abdeckung aller Geschäftsfelder des Konzerns vorhanden ist.
Um die Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder zu gewährleisten, dürfen nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats diesem nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft angehören. Ferner dürfen die Aufsichtsratsmitglieder keine Organfunktionen oder individuellen Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern der Gesellschaft, einem Konzernunternehmen oder dem Talanx Konzern ausüben. Die Mitglieder des Aufsichtsrats gewährleisten für ihre Tätigkeit eine hinreichende zeitliche Verfügbarkeit; potenzielle Interessenkonflikte werden vermieden. Nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats sollen Aufsichtsratsmitglieder zum Zeitpunkt ihrer Wahl das 72. Lebensjahr nicht vollendet haben und dem Aufsichtsrat in der Regel maximal drei zusammenhängende Amtsperioden angehören, wobei die im Jahr 2018 bzw. – für die Arbeitnehmervertreter – im Jahr 2019 begonnene Amtsperiode die erste Amtsperiode ist, die diesbezüglich zu berücksichtigen ist.
Dem Aufsichtsrat soll auf Anteilseignerseite eine nach deren Einschätzung angemessene Anzahl unabhängiger Mitglieder angehören. Als angemessen wird die Anzahl von mindestens zwei sowohl von der Gesellschaft und deren Vorstand als auch vom kontrollierenden Aktionär unabhängigen Mitgliedern angesehen. Eine Überprüfung des bestehenden Aufsichtsrats hat ergeben, dass derzeit fünf Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat als insoweit unabhängig anzusehen sind: Frau Aschendorf, Herr Lohmann, Herr Dr. Jung, Herr Steiner und Frau Titzrath. Herr Dr. Schipporeit und Herr Dr. Lindner erfüllen entsprechend dem DCGK ebenfalls die Kriterien der Unabhängigkeit weitestgehend, sind jedoch dem Gremium aufgrund ihrer erstmaligen Bestellung jeweils zum 27. Juni 2003 bereits länger als zwölf Jahre zugehörig.
Diversitätskonzept – Ziele für die Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie Stand der Umsetzung
Die Talanx AG orientiert sich bei der Besetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats auch am Grundsatz der Vielfalt (Diversität). Breit gefächerte Qualifikationen, Kenntnisse und einschlägige Erfahrungen der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat ermöglichen eine differenzierte Einschätzung der geschäftlichen Chancen und Risiken im Geschäftsbetrieb sowie darauf basierendes ausgewogenes und professionelles Handeln und Entscheiden. Bei der Bestellung von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats wird der Aspekt der Diversität angemessen beachtet. Dieser umfasst neben der fachlichen und persönlichen Qualifikation (Kompetenz) insbesondere Alter, Geschlecht sowie Bildung und beruflichen Werdegang. Um eine kontinuierliche Umsetzung des Diversitätskonzepts zu gewährleisten, erfolgt im Rahmen jeder Neubestellung eines Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieds eine Abwägung, ob die geplante Besetzung auch der Umsetzung des Diversitätskonzepts dient. Derzeit sind fünf Frauen im Aufsichtsrat vertreten. Jeweils eine davon ist Mitglied des Nominierungsausschusses, des Finanz- und Prüfungsausschusses und des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten. Auf Ebene des Vorstands wird angestrebt, bis zum Juni 2022 mindestens eine Frau zum Mitglied des Vorstands der Gesellschaft zu bestellen.
Der Aufsichtsrat soll so besetzt sein, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Die Besetzung des Aufsichtsrats soll eine qualifizierte Kontrolle und Beratung des Vorstands in einer international tätigen, breit aufgestellten Versicherungsgruppe durch den Aufsichtsrat sicherstellen und das Ansehen des Konzerns in der Öffentlichkeit wahren. Dabei soll insbesondere auf die Integrität, Persönlichkeit, Leistungsbereitschaft, Professionalität und Unabhängigkeit der zur Wahl vorgeschlagenen Personen geachtet werden. Ziel ist es, dass im Aufsichtsrat insgesamt sämtliche Kenntnisse und Erfahrungen vorhanden sind, die angesichts der Aktivitäten des Talanx Konzerns als wesentlich erachtet werden. Mit Blick auf die internationale Ausrichtung der Talanx soll darauf geachtet werden, dass dem Aufsichtsrat eine ausreichende Anzahl an Mitgliedern mit einer langjährigen internationalen Erfahrung angehört. Alle Anteilseignervertreter des Aufsichtsrats verfügen aufgrund ihrer derzeitigen oder ehemaligen Tätigkeit als Vorstand/CEO oder in einer vergleichbaren leitenden Funktion in international tätigen Unternehmen oder Organisationen über langjährige internationale Erfahrung. Nach Auffassung des Aufsichtsrats wird der internationalen Tätigkeit hinreichend Rechnung getragen. Es ist das Ziel, das derzeit bestehende internationale Profil beizubehalten.
Mit dem bereits 2013 erfolgten Beitritt zur „Charta der Vielfalt“ hat der Vorstand ein sichtbares Zeichen zur Förderung der Vielfalt im Unternehmen und im Konzern gesetzt.
Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat
Eine ausführliche Darstellung zu der Struktur der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie Geschäftsleitern und Führungskräften findet sich im Vergütungsbericht ab Seite 90 ff.
Meldepflichtige Wertpapiergeschäfte (Directors’ Dealings)
Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zu diesen in enger Beziehung stehenden Personen sind gesetzlich verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Aktien der Talanx AG oder damit verbundenen Finanzinstrumenten offenzulegen, sofern der Wert der Geschäfte im Kalenderjahr 20.000 EUR erreicht oder übersteigt. Die Talanx AG stellt diesbezüglich nicht nur die Einhaltung der nach Artikel 19 Marktmissbrauchsverordnung erforderlichen Mitteilungen und Veröffentlichungen sicher, sondern veröffentlicht Directors’ Dealings auch auf ihrer Internetseite.
Anteilsbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat
Der Gesamtbesitz aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder an Aktien der Talanx AG oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten betrug am 31. Dezember 2020 weniger als 1 % der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien.
Compliance
Compliance im Sinne der Einhaltung von Recht, Gesetz und unternehmensinternen Richtlinien sowie deren Beachtung durch die Konzernunternehmen ist in der gesamten Talanx Gruppe eine wesentliche Leitungs- und Überwachungsaufgabe. Sie erfordert eine starke Compliance-Kultur, die durch ein auf die unternehmensspezifischen Bedürfnisse angepasstes Compliance-Management-System getragen wird.
Ein robustes Compliance-Management-System im Konzern ist risikobasiert ausgestaltet. Diesem Umstand wird Rechnung getragen, indem der auf Gruppenebene bestehende Prozess zur Identifizierung von Compliance-Risiken regelmäßig überprüft und weiterentwickelt wird. Hierdurch steht jeweils eine aktuelle Risikolandkarte zur Verfügung. Davon auch umfasst ist, dass Compliance fortlaufend die Entwicklungen des regulatorischen und gesetzlichen Umfelds beobachtet, das sich in den durch die Corona-Pandemie dynamisierenden Rahmenbedingungen im Berichtsjahr veränderte und zu spürbarem Aufwand bei Compliance führte. Die durch Risikoanalyse und Rechtsmonitoring gewonnenen Erkenntnisse fließen in den CompliancePlan ein, der maßgebliche Grundlage für den risikoorientierten Ressourceneinsatz der konzernweiten Compliance-Arbeit im kommenden Jahr ist. Das Ergebnis unserer Compliance-Arbeit wird im Compliance-Bericht dokumentiert; der Vorstand legt diesen dem Finanz- und Prüfungsausschuss jeweils vor Feststellung des Jahresabschlusses vor. In dem Bericht werden die Struktur und die vielfältigen Aktivitäten des Talanx Konzerns in diesem Zusammenhang dargestellt.
Übernahmerelevante Angaben und Erläuterungen
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Die Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals wird im Konzernanhang unter „Erläuterungen zur Konzernbilanz“, Anmerkung 17, erläutert. Hierunter finden sich auch die Ausführungen zu dem Erwerb eigener Anteile.
Stimmrechts- und Übertragungsbeschränkungen
In den Fällen des § 136 AktG ist das Stimmrecht aus den betroffenen Aktien kraft Gesetzes ausgeschlossen. Darüber hinaus bestehen derzeit keine Stimmrechts- und Übertragungsbeschränkungen von Aktien.
Direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten
Der HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie V. a. G., HDI-Platz 1, 30659 Hannover, hält 79,0 % der Stimmrechte der Gesellschaft.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen
Es gibt keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.
Art der Stimmrechtskontrolle bei Arbeitnehmerbeteiligung am Kapital
Es sind keine Arbeitnehmer im Sinne des § 315a Absatz 1 Nr. 5 HGB am Kapital beteiligt.
Gesetzliche Vorschriften und Satzungsbestimmungen über Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über Satzungsänderungen
Die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands der Talanx AG sind in den §§ 84, 85 AktG, § 31 MitbestG und § 5 der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats geregelt.
Die Mitglieder des Vorstands werden vom Aufsichtsrat für einen Zeitraum von höchstens drei Jahren erstbestellt. Erneute Bestellungen, jeweils für höchstens fünf Jahre, sind zulässig. Da die Talanx AG in den Anwendungsbereich des Mitbestimmungsgesetzes fällt, hat die Bestellung von Vorstandsmitgliedern in einer ersten Abstimmung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder zu erfolgen. Kommt eine solche Mehrheit nicht zustande, kann die Bestellung gemäß § 31 Absatz 3 MitbestG in einer zweiten Abstimmung mit der einfachen Mehrheit der Stimmen der Mitglieder erfolgen. Wird auch hierbei die erforderliche Mehrheit nicht erreicht, erfolgt eine dritte Abstimmung, in der ebenfalls die einfache Stimmenmehrheit maßgeblich ist. Dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats stehen in dieser Abstimmung gemäß § 31 Absatz 4 MitbestG dann jedoch zwei Stimmen zu.
Nach deutschem Aufsichtsrecht ist es erforderlich, dass die Vorstandsmitglieder zuverlässig und fachlich für die Leitung einer Versicherungsgesellschaft geeignet sind (§ 24 Absatz 1 Satz 1 VAG). Zum Vorstand kann nicht bestellt werden, wer bereits bei zwei Versicherungsunternehmen, Pensionsfonds, Versicherungsholdinggesellschaften oder Versicherungszweckgesellschaften als Geschäftsleiter tätig ist. Wenn es sich jedoch um Unternehmen derselben Versicherungs- oder Unternehmensgruppe handelt, kann die Aufsichtsbehörde mehr Mandate zulassen (§ 24 Absatz 3 in Verbindung mit § 293 Absatz 1 VAG). Die Absicht, ein Vorstandsmitglied zu bestellen, ist der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht anzuzeigen (§ 47 Nr. 1 in Verbindung mit § 293 Absatz 1 VAG).
Über Änderungen der Satzung beschließt die Hauptversammlung (§ 179 AktG). Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht zwingende gesetzliche Bestimmungen entgegenstehen, mit der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, falls eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit der Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst (§ 16 Absatz 2 der Satzung). Eine höhere Mehrheit ist etwa für die Änderung des Unternehmensgegenstands gesetzlich vorgeschrieben (§ 202 Absatz 2 AktG). Gemäß § 179 Absatz 1 Satz 2 AktG in Verbindung mit § 11 der Satzung der Talanx AG kann der Aufsichtsrat die Fassung der Satzung ändern.
Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen
Die Befugnisse des Vorstands hinsichtlich der Ausgabe und des Rückkaufs von Aktien sind in der Satzung der Gesellschaft sowie in den §§ 71 ff. AktG geregelt. In diesem Zusammenhang hat die Hauptversammlung der Gesellschaft am 11. Mai 2017 den Vorstand gemäß § 71 Absatz 1 Nr. 8 AktG für die Dauer von fünf Jahren, d. h. bis zum 10. Mai 2022, ermächtigt, unter bestimmten Voraussetzungen eigene Aktien auch unter Einsatz von Derivaten zu erwerben.
In der Hauptversammlung vom 11. Mai 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 10. Mai 2022 einmal oder mehrfach auf den Namen lautende Schuldverschreibungen mit einem Gesamtnennbetrag von bis zu 500 Mio. EUR zu begeben und den Gläubigern der Schuldverschreibungen, ohne Einräumung von Umtausch- und Bezugsrechten, bedingte Wandlungspflichten auf Stückaktien der Talanx AG aufzuerlegen. Der Vorstand kann das Bezugsrecht mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausschließen. Zur Bedienung der Namensschuldverschreibungen wurde in derselben Hauptversammlung das Grundkapital um bis zu 126.398.821,25 EUR bedingt erhöht (bedingtes Kapital I). In der Hauptversammlung vom 11. Mai 2017 wurde der Vorstand außerdem ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 10. Mai 2022 einmal oder mehrfach Schuldverschreibungen (Wandel- und Optionsanleihen), Gewinnschuldverschreibungen und/oder Genussrechte, die jeweils auch mit Wandlungs- oder Optionsrechten oder (bedingten) Wandlungspflichten verbunden sein können, im Gesamtnennbetrag von bis zu 500 Mio. EUR zu begeben. Der Vorstand kann das Bezugsrecht mit Zustimmung des Aufsichtsrats für bestimmte enumerativ aufgelistete Zwecke ausschließen. Zur Bedienung der vorgenannten Schuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen und/oder Genussrechte wurde in derselben Hauptversammlung das Grundkapital um bis zu 31.599.700 EUR bedingt erhöht (bedingtes Kapital II). In der Hauptversammlung vom 11. Mai 2017 wurde beschlossen, das genehmigte Kapital nach § 7 Absatz 1 der Satzung der Talanx AG zu erneuern und einen neuen § 7 Absatz 1 einzufügen, der den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in der Zeit bis zum 10. Mai 2022 durch die Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch höchstens um 157.998.521,25 Mio. EUR, gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen. Zur Begebung von Belegschaftsaktien kann davon 1 Mio. EUR – nach Zustimmung des Aufsichtsrats – verwendet werden. Es besteht die Möglichkeit, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für bestimmte enumerativ aufgelistete Zwecke bei Barkapitalerhöhungen auszuschließen. Bei Sachkapitalerhöhungen kann das Bezugsrecht mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden, wenn der Ausschluss im überwiegenden Interesse der Gesellschaft liegt. Die Satzungsänderung wurde am 14. Juni 2017 in das Handelsregister eingetragen und damit wirksam.
Wesentliche Vereinbarungen der Talanx AG mit Change-of-Control-Klauseln
Nach den Verträgen der Talanx AG über syndizierte Kreditfazilitäten dürfen die Darlehensgeber die Kreditlinie u. a. dann kündigen, wenn es zu einem sogenannten Change of Control kommt, d. h. wenn eine andere Person oder eine gemeinsam handelnde andere Gruppe von Personen als der HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie V. a. G. die direkte oder indirekte Kontrolle über mehr als 50 % der Stimmrechte oder des Aktienkapitals der Talanx AG erwirbt.
Die Vertriebsvereinbarungen mit der DB Firmen und Privatkundenbank AG (Rechtsnachfolgerin der Deutschen Postbank AG) sowie mit ihren Postbank-Vertriebstöchtern auf Grundlage der Kooperationsvereinbarungen mit der Deutschen Postbank AG vom 18. Juli 2007 enthalten jeweils eine Klausel, die im Falle des direkten oder indirekten Kontrollerwerbs an einer der Vertragsparteien durch ein drittes, nicht mit den Parteien verbundenes Unternehmen der jeweils anderen Vertragspartei ein außerordentliches Kündigungsrecht gewährt.
Die auf der Basis der Rahmenvereinbarung mit der Citibank aus Dezember 2006 geschlossene Kooperationsvereinbarung für Russland enthält eine Klausel, die in dem Fall, dass die kontrollierende Mehrheit der Anteile oder der Geschäftsbetrieb einer Vertragspartei durch ein mit den Parteien nicht verbundenes Unternehmen übernommen wird, der jeweils anderen Vertragspartei ein außerordentliches Kündigungsrecht gewährt.
Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Übernahmeangebots
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder den Arbeitnehmern getroffen worden sind, bestehen nicht.
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Vergütungsbericht
Im Vergütungsbericht werden die Grundzüge der Vergütungsstruktur für den Vorstand der Talanx AG sowie die Höhe der Vergütung des Vorstands und die maßgeblichen Kriterien für ihre Festlegung dargestellt und erläutert. Die Darstellung umfasst die Vergütung für den Vorstand im Geschäftsjahr 2020 aus der Tätigkeit der Vorstandsmitglieder für die Talanx AG und die mit ihr konsolidierten Unternehmen. Außerdem werden die Struktur und die Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats der Talanx AG sowie die wesentlichen Grundzüge der Vergütung der Geschäftsleiter und Führungskräfte unterhalb des Konzernvorstands dargestellt.
Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und beinhaltet Angaben, die nach den Erfordernissen des IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“ Bestandteil des Anhangs zum Konzernjahresabschluss 2020 sind. Nach deutschem Handelsrecht beinhalten die Angaben ebenfalls Pflichtangaben des Anhangs (§ 314 HGB) bzw. des Lageberichts (§ 315 HGB), die insgesamt in diesem Vergütungsbericht erläutert und im Anhang zusätzlich entsprechend den gesetzlichen Vorgaben summarisch zusammengefasst dargestellt werden.
Die Vorschriften des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstA G) sowie die Regelungen des Artikels 275 der Delegierten Verordnung (EU) 2015/35 und des Versicherungsaufsichtsgesetzes in Verbindung mit der Verordnung über die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an Vergütungssysteme im Versicherungsbereich (VersVergV) werden beachtet. Ergänzend haben wir die konkretisierenden Vorschriften des DRS 17 (geändert 2010) „Berichterstattung über die Vergütung der Organmitglieder“ berücksichtigt. Ein unabhängiges Gutachten bestätigt, dass das Vergütungssystem den Anforderungen des Artikels 275 Delegierte Verordnung (EU) 2015/35 an eine geschäfts- und strategiekonforme sowie risikoadjustierte Vergütungspolitik entspricht.
Vergütung des Vorstands
Die Festlegung der Struktur und Höhe der Vorstandsvergütung erfolgt durch den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat überprüft und erörtert die Vergütungsstruktur und die Angemessenheit der Vergütung in regelmäßigen Abständen, mindestens einmal jährlich.
Struktur der Vorstandsvergütung
Das Vergütungssystem für den Vorstand hat das Ziel, die Vorstandsmitglieder angemessen zu vergüten. Die Vorstandsvergütung orientiert sich an der Größe und Tätigkeit des Unternehmens, seiner wirtschaftlichen und finanziellen Lage, dem Erfolg und seinen Zukunftsaussichten sowie der Üblichkeit der Vergütung unter Einbeziehung des Vergleichsumfeldes (horizontal) und der Vergütungsniveaus, die für die Mitarbeiter der Gesellschaft gelten (vertikal). Für den Marktvergleich wurde neben den MDAX-Unternehmen auch eine Vergleichsgruppe ausgewählter Vergleichsunternehmen aus der Versicherungsbranche herangezogen, die derzeit aus den folgenden Unternehmen besteht: Allianz SE, AXA S. A., Generali S. p. a, Mapfre S. A., Münchener Rückversicherungsgesellschaft AG, Swiss Re AG, Vienna Insurance Group AG, Zurich Insurance Group AG. Sie richtet sich darüber hinaus nach den Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds, seinen persönlichen Leistungen und der Leistung des Gesamtvorstands.
Die Vergütung ist insgesamt so ausgestaltet, dass sie sowohl positive als auch negative Entwicklungen berücksichtigt, marktgerecht und wettbewerbsfähig bemessen ist und einer nachhaltigen, langfristigen Unternehmensentwicklung Rechnung trägt.
Die Vergütung des Vorstands teilt sich in eine jährliche Festvergütung und eine variable Vergütung mit mehrjähriger Bemessungsgrundlage auf. Der Anteil der variablen Vergütung an der Gesamtvergütung ist individuell unterschiedlich und bewegt sich bei einer Zielerreichung von 100 % in einer Bandbreite von 55 % bis 65 %.
Festvergütung
Die Festvergütung wird in zwölf gleichen Monatsraten bar ausgezahlt. Sie orientiert sich insbesondere an dem Aufgabenspektrum und der Berufserfahrung des jeweiligen Vorstandsmitglieds. Die Höhe der Festvergütung gilt für den gesamten Bestellungszeitraum.
Sachbezüge/Nebenleistungen
Die Vorstandsmitglieder erhalten zusätzlich bestimmte nicht leistungsbezogene Nebenleistungen in marktüblichem Rahmen, die in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Für die Dauer der Vorstandsbestellung wird ein Fahrzeug zur dienstlichen und privaten Nutzung zur Verfügung gestellt. Die Versteuerung des geldwerten Vorteils für die private Nutzung des Dienstwagens erfolgt durch das Vorstandsmitglied. Die Sachbezüge und Nebenleistungen werden für den Ausweis im Geschäftsbericht nach Aufwand bewertet. Des Weiteren gewährt die Gesellschaft ihren Vorstandsmitgliedern im Rahmen von Gruppenverträgen Versicherungsschutz in angemessener Höhe (Haftpflicht-, Unfall- und Reisegepäckversicherung).
Variable Vergütung
Die Höhe der variablen Vergütung hängt von bestimmten definierten Ergebnissen und der Erreichung bestimmter Zielvorgaben ab. Die Zielvorgaben variieren je nach Funktion des betreffenden Vorstandsmitglieds. Die variable Vergütung besteht aus einem sogenannten Konzernbonus und einem Individualbonus sowie – bei Vorstandsmitgliedern mit der Verantwortung für einen bestimmten Geschäftsbereich – einem sogenannten Geschäftsbereichsbonus. Der Anteil der jeweiligen Bestandteile an der gesamten variablen Vergütung wird für jedes Vorstandsmitglied individuell unter Berücksichtigung der wahrgenommenen Funktion bestimmt.
Konzernbonus
Als Konzernbonus wird ein individuell bestimmter und im Dienstvertrag festgelegter Betrag je 0,1 Prozentpunkte vergütet, um den die durchschnittliche Eigenkapitalrendite (RoE) der letzten drei Geschäftsjahre den risikofreien Zinssatz übersteigt. Liegt die durchschnittliche Eigenkapitalrendite unter dem risikofreien Zinssatz bzw. ist sie negativ, führt dies je 0,1 Prozentpunkte Unterschreitung zu einem entsprechenden Malusbetrag. Der zugrunde gelegte risikofreie Zinssatz ist der durchschnittliche Marktzins der vergangenen fünf Jahre für zehnjährige deutsche Staatsanleihen, wobei der Durchschnitt auf Grundlage des jeweiligen Zinssatzes jährlich zum Jahresende berechnet wird. Es erfolgt eine jährliche Anpassung des zugrunde gelegten risikofreien Zinssatzes (für 2020: 0,0 %). Der Höchstbetrag des Konzernbonus beläuft sich auf das Doppelte des bei Erreichen der Kalkulationsgrundlage gewährten Betrags und der maximale Malusbetrag auf –100 %.
Geschäftsbereichsbonus
Für die Bemessung des Geschäftsbereichsbonus für die Geschäftsbereiche Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland sowie Privat- und Firmenversicherung International werden folgende Kriterien im Vergleich zu den Zielwerten für die jeweiligen Geschäftsbereiche herangezogen: Bruttoprämienwachstum, kombinierte Netto-Schaden-/Kostenquote in der Schaden/Unfallversicherung bzw. Entwicklung des Neugeschäftswerts in der Lebensversicherung, EBIT-Marge, Eigenkapitalrendite sowie Ergebnisabführung/Dividende an die Talanx AG. Die Festsetzung des Geschäftsbereichsbonus erfolgt durch den Aufsichtsrat auf Basis des jeweiligen Zielerreichungsgrades in diesen Kriterien nach pflichtgemäßem Ermessen. Es wird die durchschnittliche Zielerreichung der letzten drei Geschäftsjahre zugrunde gelegt. Bei vollständiger Zielerreichung wird der für eine Zielerfüllung von 100 % individuell festgelegte Betrag gewährt. Über- bzw. Untererfüllung der festgelegten Zielwerte führen zu Zu- bzw. Abschlägen. Der höchste Geschäftsbereichsbonus beläuft sich auf das Doppelte des Bonus bei vollständiger Zielerfüllung, der geringste auf einen Malus, der einer Zielerreichung von –100 % entspricht.
Individualbonus
Ferner werden für das betreffende Vorstandsmitglied jährlich individuelle im Folgejahr zu erreichende qualitative und gegebenenfalls auch quantitative persönliche Ziele festgelegt. Kriterien hierfür können der individuelle Beitrag des Vorstandsmitglieds zum Gesamtergebnis, seine Führungs-, Innovations- und unternehmerische Kompetenz sowie andere quantitative oder qualitative persönliche Ziele sein, insbesondere unter Berücksichtigung der sich aus dem von ihm verantworteten Ressort ergebenden Spezifika. Die Bestimmung des Grades der Zielerreichung erfolgt durch den Aufsichtsrat nach pflichtgemäßem Ermessen. Der Betrag für eine Zielerfüllung von 100 % wird individuell festgelegt. Über- bzw. Untererfüllung führen zu Zu- bzw. Abschlägen. Es kann ein an der persönlichen Gesamtleistung des Vorstandsmitglieds orientierter allgemeiner Leistungsbonus im Rahmen des Individualbonus nach pflichtgemäßem Ermessen vom Aufsichtsrat festgelegt werden. Der geringste Individualbonus beläuft sich auf 0 EUR, der höchste auf das Doppelte des Bonus bei vollständiger Zielerfüllung.
Gesamthöhe der variablen Vergütung
Die Gesamthöhe der variablen Vergütung ergibt sich durch Addition der Werte für die einzelnen Vergütungskomponenten. Erhält man als Folge der Addition der Einzelbeträge einen Negativbetrag, beträgt die variable Vergütung null (d. h., es gibt keine negative variable Vergütung). Ein Negativbetrag der variablen Vergütung wird jedoch bei der Berechnung der Bonusbank berücksichtigt (vgl. nächster Abschnitt „Auszahlung der variablen Vergütung“).
Die Festsetzung der Höhe der variablen Vergütung erfolgt in der Sitzung des Aufsichtsrats, in der der Konzernabschluss für das betreffende Geschäftsjahr gebilligt wird (Konzern-Bilanzaufsichtsratssitzung). Der Aufsichtsrat befindet regelmäßig und in außergewöhnlichen Situationen nach pflichtgemäßem Ermessen darüber, ob Anpassungen bei der variablen Vergütung oder Beschränkungen bei der Auszahlung derselben vorzunehmen sind.
Bemessungsgrundlagen/Voraussetzungen für Zahlung der variablen Vergütung | ||||||||
Vergütungsbestandteil | Bemessungsgrundlage/Parameter | Voraussetzung für Zahlung | ||||||
Konzernbonus | ||||||||
Anteil an variabler Vergütung Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand: 70 % Geschäftsbereichsverantwortliches Vorstandsmitglied: 40 % bzw. 70 % |
Konzern-RoE; individueller Grundbetrag (gestaffelt nach Verantwortungsbereich und Berufserfahrung) je 0,1 Prozentpunkte, um den die Durchschnitts-Eigenkapitalrendite (RoE) der letzten drei Geschäftsjahre den risikofreien Zinssatz übersteigt
Berechnungsgrundlage (= 100 %): 10 % RoE (ab 2019: 8 % RoE) zzgl. risikofreier Zinssatz; für 2020: 8 % Cap max.: 200 % Cap min.: –100 % (Malus) Berechnung risikofreier Zins als durchschnittlicher Marktzins der vergangenen fünf Jahre für zehnjährige deutsche Staatsanleihen Berechnung RoE: Konzernjahresüberschuss IFRS (ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter)/arithmetischer Mittelwert des Konzerneigenkapitals gemäß IFRS (ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) zu Beginn und Ende des Geschäftsjahres |
Durchschnittlicher Dreijahres-RoE > risikofreier Zins Rechnerische Ermittlung |
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Geschäftsbereichsbonus | ||||||||
Anteil an variabler Vergütung
Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand: 0 % Geschäftsbereichsverantwortliches Vorstandsmitglied: 0 % bzw. 40 % |
Bruttoprämienwachstum, kombinierte Netto-Schaden-/Kostenquote in der Schaden/Unfallversicherung bzw. Entwicklung Neugeschäftswert in der Lebensversicherung, EBIT-Marge, Eigenkapitalrendite, Ergebnisabführung/Dividende als Kriterien; jeweils im Vergleich zum Zielwert (Dreijahresdurchschnitt)
100 % = Zielwerte vollständig erreicht Cap max.: 200 % Cap min.: –100 % (Malus) |
Erreichen der Dreijahresziele
Bestimmung durch den Aufsichtsrat auf Basis des Grads der Zielerreichung nach pflichtgemäßem Ermessen |
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Individualbonus | ||||||||
Anteil an variabler Vergütung
Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand: 30 % Geschäftsbereichsverantwortliches Vorstandsmitglied: 20 % bzw. 30 % |
Persönliche qualitative, quantitative Ziele; individueller Beitrag zum Gesamtergebnis, Führungskompetenz, Innovationskompetenz, unternehmerische Kompetenz, Ressortspezifika 100 % = Ziele vollständig erreicht Cap max.: 200 % Cap min.: 0 EUR |
Erreichen der Dreijahresziele
Bestimmung durch den Aufsichtsrat auf Basis des Grads der Zielerreichung nach pflichtgemäßem Ermessen |
Auszahlungsmodalitäten der variablen Gesamtvergütung | ||||||||
Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig | ||||||
60 % der variablen Vergütung mit der nächsten monatlichen Gehaltszahlung nach Aufsichtsratsbeschluss |
20 % der variablen Vergütung in Bonusbank
Zur Auszahlung steht jeweils derjenige positive Betrag an, der drei Jahre vor dem Auszahlungszeitpunkt eingestellt wurde, soweit er den Saldo der Bonusbank unter Berücksichtigung der Gutschriften/Belastungen bis einschließlich derjenigen für das letzte abgelaufene Geschäftsjahr nicht übersteigt Anstehende, nicht durch einen positiven Saldo der Bonusbank gedeckte Auszahlung verfällt Verlust der Ansprüche aus der Bonusbank in Sonderfällen: Niederlegung des Amtes ohne wichtigen Grund; Vertragsverlängerung zu gleichen Bedingungen wird abgelehnt Keine Verzinsung von Guthaben |
Automatische Zuteilung von virtuellen Talanx Share Awards im Gegenwert von 20 % der variablen Vergütung
Nach Sperrfrist von vier Jahren Auszahlung des auf den Auszahlungszeitpunkt ermittelten Wertes Wert der Aktie bei Zuteilung/Auszahlung: ungewichteter arithmetischer Mittelwert der XETRA-Schlusskurse fünf Handelstage vor bis fünf Handelstage nach der Konzern-Bilanzaufsichtsratssitzung Zusätzliche Auszahlung der Summe aller während der Sperrfrist ausgeschütteten Dividenden je Aktie Wertveränderungen der Share Awards durch Strukturmaßnahmen von kumulativ 10 % oder mehr löst Anpassung aus |
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Negative variable Gesamttantieme = Auszahlung von 0 EUR variable Vergütung Ein etwaiger Minuswert der variablen Gesamttantieme eines Geschäftsjahres wird vollständig in die Bonusbank übernommen (siehe Spalte „mittelfristig“). |
Auszahlung der variablen Vergütung
Von dem Gesamtbetrag der festgesetzten variablen Vergütung wird ein Teilbetrag von 60 % im Monat nach der Konzern-Bilanzaufsichtsratssitzung bar ausgezahlt. Der Restbetrag in Höhe von 40 % des Gesamtbetrags der variablen Vergütung wird zunächst zurückbehalten und erst nach Ablauf eines angemessenen Zurückbehaltungszeitraums ausgezahlt. Der zurückbehaltene Teil wird nach Maßgabe der in den folgenden Abschnitten dargestellten Regelungen je zur Hälfte (d. h. in Höhe von 20 % des Gesamtbetrags der festgesetzten variablen Vergütung) in eine Bonusbank eingestellt bzw. in Form von Share Awards gewährt, um die nachhaltige Wertentwicklung des Unternehmens zu berücksichtigen.
Bonusbank
In die Bonusbank werden jährlich 20 % der festgesetzten variablen Vergütung eingestellt und zinslos für einen Zeitraum von drei Jahren zurückbehalten. Ist der rechnerisch ermittelte Betrag der variablen Vergütung negativ, wird dieser negative Betrag zu 100 % in die Bonusbank eingestellt. Der Saldo der Bonusbank verringert sich entsprechend. Ein positiver Saldo der Bonusbank wird nach Abzug einer etwaigen Auszahlung in das jeweilige Folgejahr fortgeschrieben, ein negativer Saldo wird nicht in das Folgejahr übertragen. Der jeweils in die Bonusbank eingestellte Betrag wird nach Ablauf von drei Jahren in dem Umfang ausgezahlt, in dem er aus dem dann vorhandenen Saldo – unter Berücksichtigung der Gutschriften/Belastungen bis einschließlich derjenigen für das letzte abgelaufene Geschäftsjahr – gedeckt ist. Ein zur Auszahlung anstehender, nicht durch den Saldo der Bonusbank gedeckter Teil der variablen Vergütung verfällt.
Share Awards
Der weitere Teilbetrag von 20 % der insgesamt festgesetzten variablen Vergütung wird als aktienbezogene Vergütung in Form sogenannter virtueller Share Awards gewährt. Die Gesamtzahl der gewährten Share Awards richtet sich nach dem Wert je Aktie der Talanx AG im Zeitpunkt der Zuteilung. Der Wert je Aktie der Talanx AG bestimmt sich nach dem ungewichteten arithmetischen Mittelwert der XETRA-Schlusskurse der Talanx Aktie in einem Zeitraum von fünf Handelstagen vor bis fünf Handelstagen nach der Konzern-Bilanzaufsichtsratssitzung der Talanx AG. Die Zuteilung der Share Awards erfolgt automatisch, ohne dass es einer Erklärung der Talanx AG oder des Vorstandsmitglieds bedarf. Die Gesamtzahl der zugeteilten Share Awards ergibt sich durch Division des Gutschriftsbetrags durch den Wert je Aktie, aufgerundet auf die nächste volle Aktie (Cap). Für je einen Share Award wird nach Ablauf einer Sperrfrist von vier Jahren der auf den Auszahlungszeitpunkt ermittelte Wert einer Talanx Aktie (Wertermittlung wie bei Zuteilung) zuzüglich eines Betrages in Höhe der Dividenden gezahlt, sofern Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet werden. Ein Anspruch des Vorstandsmitglieds auf Lieferung von Aktien besteht nicht.
Bei einem aktiven Vorstandsmitglied werden zusätzlich virtuelle Share Awards gewährt, deren Gesamtzahl sich nach dem Wert je Aktie der Hannover Rück im Zeitpunkt der Zuteilung bestimmt. Der Wert je Aktie der Hannover Rück richtet sich nach dem ungewichteten arithmetischen Mittelwert der XETRA-Schlusskurse der Hannover Rück-Aktie in einem Zeitraum von fünf Handelstagen vor bis fünf Handelstagen nach der Konzern-Bilanzaufsichtsratssitzung der Hannover Rück SE für das abgelaufene Geschäftsjahr (Cap). In diesem Fall wird für je einen Share Award nach Ablauf der Sperrfrist von vier Jahren der auf den Auszahlungszeitpunkt ermittelte Wert der Hannover Rück-Aktie (Wertermittlung wie bei Zuteilung) zuzüglich eines Betrages in Höhe der Dividende gezahlt, sofern Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet werden. Ein Anspruch des Vorstandsmitglieds auf Lieferung von Aktien besteht nicht.
Verwässerungsschutz
Für den Fall, dass es während der Laufzeit des Share-Award-Programms zu einer Veränderung des Grundkapitals der Talanx AG oder zu Umstrukturierungsmaßnahmen kommt, die sich unmittelbar auf das Grundkapital der Gesellschaft oder die Gesamtzahl der von der Talanx AG ausgegebenen Aktien auswirken, und dies eine Wertveränderung der Share Awards von kumulativ 10 % oder mehr zur Folge hat, wird die Anzahl der Share Awards oder die Methode der Wertermittlung der einzelnen Share Awards durch den Aufsichtsrat angepasst, um die durch die Strukturmaßnahme entstehende Wertveränderung der Share Awards auszugleichen.
Fortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit
Bei einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit wird das Jahresfestgehalt in unveränderter Höhe weiter gewährt, längstens bis zur Beendigung des Dienstvertrags.
Wird das Vorstandsmitglied während der Laufzeit des Dienstvertrags dauernd arbeitsunfähig, endet der Dienstvertrag mit dem Ende des sechsten Monats, nach dem die dauernde Arbeitsunfähigkeit festgestellt worden ist, spätestens jedoch mit dem Ende des Dienstvertrags. Dauernde Arbeitsunfähigkeit liegt vor, wenn das Vorstandsmitglied voraussichtlich auf Dauer nicht in der Lage ist, die ihm übertragenen Aufgaben uneingeschränkt zu erfüllen.
Vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit
Bei Eigenkündigung, Kündigung/Abberufung aus wichtigem Grund durch die Gesellschaft oder wenn ein Angebot auf Vertragsverlängerung zu gleichen oder besseren Bedingungen abgelehnt wird (Ausnahme: Das Vorstandsmitglied hat das 60. Lebensjahr vollendet und dem Vorstand zwei Mandatsperioden als Mitglied angehört), verfallen alle Rechte auf Auszahlung der Bestände aus der Bonusbank bzw. der Share Awards. Endet das Vertragsverhältnis vor Ende der Sperrfrist der Bonusbank bzw. Share Awards regulär, ohne dass ein Angebot auf Vertragsverlängerung erfolgt, so behält das Vorstandsmitglied seine Ansprüche auf Auszahlung aus der Bonusbank bzw. der bereits zugeteilten Share Awards.
Ein Anspruch auf Einstellung von Beträgen in die Bonusbank bzw. auf Zuteilung von Share Awards nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen ist grundsätzlich ausgeschlossen. Dies gilt nicht im Falle des Ausscheidens aus dem Unternehmen wegen Nichtwiederbestellung, Eintritt des Pensionsfalls oder Todesfalls hinsichtlich der im letzten Jahr der Tätigkeit des Vorstandsmitglieds erworbenen oder anteilig erworbenen Ansprüche auf variable Vergütung.
Zusagen für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels sind in den Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder nicht vorgesehen. Die in den Dienstverträgen enthaltenen Regelungen zur vorzeitigen Beendigung bzw. Nichtverlängerung des Dienstvertrags sehen unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf Zahlung eines sogenannten Übergangsgeldes vor, das sich nach dem für das Ruhegehalt erreichten Prozentsatz der Festbezüge errechnet. Es besteht in der Regel eine Wartezeit von acht Jahren. Anderweitige Einkünfte aus selbstständiger und unselbstständiger Arbeit werden bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres in Höhe von 50 % auf das Übergangsgeld angerechnet.
Nebentätigkeiten der Vorstandsmitglieder
Die Vorstandsmitglieder benötigen zur Aufnahme von Nebentätigkeiten die Zustimmung des Aufsichtsrats. Damit ist gewährleistet, dass weder die dafür gewährte Vergütung noch der zeitliche Aufwand zu einem Konflikt mit den Vorstandsaufgaben führt. Handelt es sich bei den Nebentätigkeiten um Aufsichtsratsmandate oder Mandate in vergleichbaren Kontrollgremien, sind diese im Geschäftsbericht der Talanx AG aufgeführt. Die Vergütungen für Mandate in Konzerngesellschaften und gesellschaftsgebundene Mandate werden auf die auszuzahlende variable Vergütung angerechnet.
Höhe der Vorstandsvergütung
Die Gesamtbezüge aller aktiven Mitglieder des Vorstands aus seiner Tätigkeit für die Talanx AG und die mit ihr verbundenen Unternehmen betrugen 10.736 (12.329) TEUR. Sie ergeben sich im Einzelnen aus den in der nachfolgenden Tabelle gemäß DRS 17 dargestellten Komponenten.
Gesamtbezüge des aktiven Vorstands gemäß DRS 17 (geändert 2010) | ||||||||||||||||||||||||
In TEUR | Erfolgsunabhängige Vergütung | Erfolgsabhängige Vergütung 1, 8 | Erfolgsabhängige Vergütung 1, 8 | |||||||||||||||||||||
Name | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig | |||||||||||||||||||||
I | II | III | IV | V | VI | VII | ||||||||||||||||||
Festvergütung |
Sachbezüge/Neben- leistungen 9 |
Auszuzahlende variable Vergütung |
Davon Vergütung aus Konzernmandaten 2 |
Gewährung Bonusbank 3 |
Gewährung Talanx Share Awards 4 |
Gewährung Hannover Rück Share Awards 4 |
Gesamtbezüge 5 |
Anzahl Talanx Share Awards 6 |
Anzahl Hannover Rück Share Awards 7 |
|||||||||||||||
Torsten Leue | 2020 | 850 | 12 | 913 | 240 | 304 | 304 | — | 2.383 | 9.584 | — | |||||||||||||
2019 | 850 | 12 | 1.008 | 123 | 336 | 336 | — | 2.542 | 7.609 | — | ||||||||||||||
Sven Fokkema (bis 31. Dezember 2020) |
2020 | 450 | 18 | 394 | — | 131 | 131 | — | 1.124 | 4.135 | ||||||||||||||
2019 | 450 | 13 | 433 | — | 144 | 144 | — | 1.184 | 3.266 | — | ||||||||||||||
Jean-Jacques Henchoz (seit 1. April 2019) |
2020 | 880 | 31 | 952 | — | 317 | 63 | 254 | 2.497 | 1.980 | 2.122 | |||||||||||||
2019 | 693 | 1.077 | 836 | — | 279 | 50 | 229 | 3.164 | 1.121 | 1.489 | ||||||||||||||
Dr. Wilm Langenbach (seit 1. Dezember 2020) |
2020 | 45 | 1 | 68 | — | — | — | — | 114 | — | ||||||||||||||
2019 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||||||||
Dr. Christopher Lohmann (seit 1. August 2020) |
2020 | 229 | 417 | 233 | — | 78 | 78 | — | 1.035 | 2.450 | ||||||||||||||
2019 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||||||||
Dr. Edgar Puls (seit 9. Mai 2019) |
2020 | 360 | 9 | 311 | — | 104 | 104 | — | 888 | 3.261 | ||||||||||||||
2019 | 232 | 6 | 210 | 3 | 70 | 70 | — | 588 | 1.582 | — | ||||||||||||||
Dr. Immo Querner
10
(bis 31. August 2020) |
2020 | 425 | 12 | 313 | 63 | 104 | 104 | — | 958 | 3.282 | ||||||||||||||
2019 | 638 | 19 | 582 | 113 | 194 | 194 | — | 1.627 | 4.390 | — | ||||||||||||||
Dr. Jan Wicke | 2020 | 679 | 2 | 634 | 14 | 211 | 211 | — | 1.737 | 6.652 | ||||||||||||||
2019 | 677 | — | 650 | 13 | 217 | 217 | — | 1.761 | 4.906 | — | ||||||||||||||
Gesamt 11 | 2020 | 3.918 | 502 | 3.818 | 317 | 1.249 | 995 | 254 | 10.736 | 31.344 | 2.122 | |||||||||||||
2019 | 3.997 | 1.135 | 4.435 | 260 | 1.381 | 1.044 | 337 | 12.329 | 23.618 | 1.892 |
1 Zum Bilanzstichtag 2020 lag noch kein Organbeschluss über die Höhe der erfolgsabhängigen Vergütungen für 2020 vor. Der Ausweis erfolgt auf Basis von Schätzungen und der entsprechend festgelegten Rückstellungen
2 Auf die für 2020 auszuzahlende variable Vergütung angerechnete Vergütungen aus Aufsichtsratsmandaten in verbundenen Unternehmen
3 Angegeben ist der Nominalwert; volle oder teilweise Auszahlung erfolgt ab dem Jahr 2024, abhängig von dem sich bis dahin entwickelnden Saldo der Bonusbank
4 Angegeben ist der Nominalwert der für die Tätigkeit im Berichtsjahr zu gewährenden Share Awards; die Auszahlung des Gegenwerts der Share Awards erfolgt ab dem Jahr 2025 zu ihrem dann maßgeblichen Wert
5 Summe aus I, II, III, V, VI, VII
6 Schätzung der Anzahl der zu gewährenden Talanx Share Awards; es wurde der XETRA-Schlusskurs der Talanx Aktie zum Bilanzstichtag (31,76 EUR je Aktie) zugrunde gelegt. Die tatsächliche Anzahl der Talanx Share Awards wird sich aus dem arithmetischen Mittelwert der XETRA-Schlusskurse der Talanx Aktie in einem Zeitraum von fünf Handelstagen vor bis fünf Handelstagen nach der Konzern-Bilanzaufsichtsratssitzung der Talanx AG im März 2021 ergeben
7 Schätzung der Anzahl der zu gewährenden Hannover Rück Share Awards; es wurde der XETRA-Schlusskurs der Hannover Rück-Aktie zum Bilanzstichtag (130,30 EUR je Aktie) zugrunde gelegt. Die tatsächliche Anzahl der Hannover Rück Share Awards wird sich aus dem arithmetischen Mittelwert der XETRA-Schlusskurse der Hannover Rück-Aktie in einem Zeitraum von fünf Handelstagen vor bis fünf Handelstagen nach der Konzern-Bilanzaufsichtsratssitzung der Hannover Rück SE im März 2021 ergeben
8 Für die erfolgsabhängige Vergütung 2019 wurden insgesamt 183 TEUR weniger (Vorjahr: 330 TEUR mehr) gewährt als zurückgestellt. Die ausgewiesenen Beträge für die erfolgsabhängige Vergütung 2020 und die Anzahl der Share Awards für 2020 wurden entsprechend verringert
9 Die Sachbezüge/Nebenleistungen enthalten für 2020 400 TEUR Sonderzahlung für Herrn Dr. Lohmann und für 2019 1.000 TEUR für Herrn Henchoz
10 Angegeben sind hier die Bezüge für die aktive Vorstandstätigkeit von Herrn Dr. Querner. Seine darüber hinaus gehenden Bezüge für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von 501 TEUR sind in den Gesamtbezügen ehemaliger Vorstande enthalten
11 Die Angaben der Gesamtvergütung 2019 sind inklusive anteiliger Vergütung der Herren Dr. Hinsch (536) und Wallin (927)
In der folgenden Tabelle ist der Aufwand für die aktienbasierte Vergütung des aktiven Vorstands dargestellt. Die Tabelle ist unabhängig von der Darstellung der Gesamtbezüge des aktiven Vorstands gemäß DRS 17 zu sehen.
Gesamtaufwand für die aktienbasierte Vergütung des aktiven Vorstands | ||||||||||||||||
In TEUR | ||||||||||||||||
Name |
Aufwand für Neugewährung Talanx Share Awards 1 |
Aufwand für Neugewährung Hannover Rück Share Awards 1 |
Zuführung Rückstellung für Talanx Share Awards 2 aus Vorjahren |
Zuführung Rückstellung Hannover Rück Share Awards 3 aus Vorjahren |
Zuführung Rückstellung für bestehende ABR |
Ausgeübte ABR |
Gesamt | |||||||||
Torsten Leue | 2020 | 89 | — | 24 | — | — | — | 113 | ||||||||
2019 | 71 | — | 459 | — | — | — | 530 | |||||||||
Sven Fokkema (bis 31. Dezember 2020) |
2020 | 101 | — | 80 | — | — | — | 181 | ||||||||
2019 | 60 | — | 46 | — | — | — | 106 | |||||||||
Jean-Jacques Henchoz (seit 1. April 2019) |
2020 | 30 | 123 | 16 | 58 | — | — | 227 | ||||||||
2019 | 15 | 70 | — | — | — | — | 85 | |||||||||
Dr. Wilm Langenbach (seit 1. Dezember 2020) |
2020 | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||
2019 | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||
Dr. Christopher Lohmann (seit 1. August 2020) |
2020 | 11 | — | — | — | — | — | 11 | ||||||||
2019 | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||
Dr. Edgar Puls (seit 9. Mai 2019) |
2020 | 44 | — | 24 | — | — | — | 68 | ||||||||
2019 | 21 | — | — | — | — | — | 21 | |||||||||
Dr. Immo Querner (bis 31. August 2020) |
2020 | 86 | — | 23 | — | — | — | 109 | ||||||||
2019 | 77 | — | 427 | — | — | — | 504 | |||||||||
Dr. Jan Wicke | 2020 | 49 | — | –7 | — | — | — | 42 | ||||||||
2019 | 41 | — | 376 | — | — | — | 417 | |||||||||
Gesamt 4 | 2020 | 410 | 123 | 160 | 58 | — | — | 751 | ||||||||
2019 | 310 | 167 | 1.945 | 1.012 | — | — | 3.434 |
1 Der Aufwand für Share Awards wird im jeweiligen Geschäftsjahr anteilig in Abhängigkeit von der individuellen Restlaufzeit des Dienstvertrags erfasst
2 Die Zuführung zur Rückstellung für Talanx Share Awards aus Vorjahren ergibt sich aus dem gefallenen Börsenkurs der Talanx Aktie, der beschlossenen Dividende der Talanx AG für das Jahr 2019 sowie der Verteilung des Aufwands für die Share Awards auf die individuelle Restlaufzeit der Dienstverträge
3 Die Zuführung zur Rückstellung für Hannover Rück Share Awards aus Vorjahren ergibt sich aus dem gefallenen Börsenkurs der Hannover Rück-Aktie, der beschlossenen Dividende der Hannover Rück SE für das Jahr 2019 sowie der Verteilung des Aufwands für die Share Awards auf die individuelle Restlaufzeit der Dienstverträge
4 Die Angaben 2019 sind inklusive anteiliger Vergütung der Herren Dr. Hinsch (469) und Wallin (1.302)
Betriebliche Altersversorgung
Der Dienstvertrag von einem aktiven Vorstandsmitglied beinhaltet eine Zusage auf ein jährliches Ruhegehalt, das sich als Prozentsatz der festen jährlichen Bezüge errechnet (leistungsorientiertes System). Das vereinbarte Maximalruhegehalt beträgt 50 % des monatlich zahlbaren festen Gehaltsbezugs bei vertragsgemäßem Ausscheiden nach Vollendung des 65. Lebensjahres. In Verbindung mit der ab dem Geschäftsjahr 2011 geltenden Vergütungsstruktur wurde ein nicht ruhegehaltsfähiger Festvergütungsbestandteil eingeführt.
Für fünf aktive Vorstandsmitglieder besteht eine Zusage, die auf einem beitragsorientierten System beruht. Danach wird eine lebenslange Altersrente gewährt, wenn das Vorstandsmitglied das 65. Lebensjahr vollendet hat und aus der Gesellschaft ausgeschieden ist. Die Höhe der monatlichen Altersrente berechnet sich nach dem Stichtagsalter (Jahr des Stichtags abzüglich Geburtsjahr) und dem Finanzierungsbeitrag am Stichtag. Der jährliche Finanzierungsbeitrag für diese Verträge wird in Höhe von 20 % bzw. 25 % des versorgungsfähigen Einkommens (jährliche Festvergütung) von der Gesellschaft geleistet.
In beiden Vertragsvarianten werden unter bestimmten Voraussetzungen anderweitige Einkünfte während des Ruhegeldbezugs anteilig oder vollständig angerechnet (z. B. bei Arbeitsunfähigkeit oder Beendigung des Dienstvertrags vor dem 65. Lebensjahr).
Hinterbliebenenversorgung
Stirbt das Vorstandsmitglied während der Dauer des Dienstvertrags, hat der überlebende Ehepartner, ersatzweise die anspruchsberechtigten Kinder, Anspruch auf Fortzahlung des monatlichen Festgehalts für den Sterbemonat und die sechs folgenden Monate, längstens bis zur Beendigung des Dienstvertrags. Stirbt das Vorstandsmitglied nach Beginn der Ruhegeldzahlung, wird dem überlebenden Ehepartner und ersatzweise den unterhaltsberechtigten Kindern für den Sterbemonat und die folgenden sechs Monate das Ruhegehalt fortgezahlt.
Das Witwengeld beträgt 60 % des Ruhegehalts, das das Vorstandsmitglied bezogen hat oder bezogen hätte, wenn es bis zum Zeitpunkt seines Todes dienstunfähig geworden wäre. Bei Wiederverheiratung entfällt das Witwengeld. Wird diese Ehe durch Tod oder Scheidung aufgelöst, lebt der Anspruch wieder auf. Es sind jedoch alle Pensions-, Renten- und sonstigen Versicherungsleistungen anzurechnen, die aufgrund der neuen Ehe zufließen.
Waisengeld wird in Höhe von 15 %, bei Wegfall des Witwengeldes in Höhe von 25 % des Ruhegeldes gewährt, das das Vorstandsmitglied am Todestag bezogen hat oder bezogen hätte, wenn der Pensionsfall aufgrund dauernder Arbeitsunfähigkeit eingetreten wäre. Das Waisengeld wird längstens bis zum vollendeten 27. Lebensjahr gezahlt. Einkommen aus einem Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis wird teilweise angerechnet.
Anpassungen
Für Anpassungen der Ruhe-, Witwen- und Waisengelder wird der Verbraucherpreisindex für Deutschland (Gesamtindex) herangezogen. Laufende Altersrenten auf Basis der Zusagen nach dem beitragsorientierten System werden jährlich um 1 % ihres letzten (Brutto-)Betrags erhöht.
Höhe der Altersversorgung
Die Pensionszusagen für die aktiven Vorstandsmitglieder beliefen sich auf insgesamt 937 (1.479) TEUR. Die Aufwendungen für Altersvorsorge (Service Cost bzw. jährlicher Finanzierungsbeitrag) für die aktiven Vorstandsmitglieder beliefen sich auf 1.426 (1.555) TEUR. Diese Angaben sind in der nachfolgenden Tabelle individualisiert dargestellt und erläutert.
Pensionsanwartschaften des aktiven Vorstands | ||||||||
In TEUR | ||||||||
Name |
Pensions- zusage 1 |
Barwert DBO 2 | Aufwendungen für die Altersvorsorge 3 | |||||
Torsten Leue | 2020 | 350 | 7.696 | 652 | ||||
2019 | 350 | 5.936 | 578 | |||||
Sven Fokkema
4
(bis 31. Dezember 2020) |
2020 | 60 | 686 | 90 | ||||
2019 | 60 | 499 | 90 | |||||
Jean-Jacques Henchoz
4
(seit 1. April 2019) |
2020 | 53 | 371 | 188 | ||||
2019 | 52 | 149 | 188 | |||||
Dr. Wilm Langenbach (seit 1. Dezember 2020) |
2020 | — | — | — | ||||
2019 | — | — | — | |||||
Dr. Christopher Lohmann (seit 1. August 2020) |
2020 | — | — | — | ||||
2019 | — | — | — | |||||
Dr. Edgar Puls
4
(seit 9. Mai 2019) |
2020 | 94 | 1.255 | 90 | ||||
2019 | 94 | 938 | 90 | |||||
Dr. Immo Querner (bis 31. August 2020) |
2020 | 257 | 10.639 | 231 | ||||
2019 | 217 | 5.244 | 206 | |||||
Dr. Jan Wicke 4 | 2020 | 123 | 1.412 | 175 | ||||
2019 | 123 | 1.031 | 175 | |||||
Gesamt 5 | 2020 | 937 | 22.059 | 1.426 | ||||
2019 | 1.479 | 22.508 | 1.555 |
1 Wert des vereinbarten jährlichen Ruhegehalts (erreichbare Jahresrente) bei vertragsgemäßem Ausscheiden nach Vollendung des 65. Lebensjahres
2 DBO = Defined Benefit Obligation (Pensionsverpflichtung)
3 Angegeben ist der im Berichtsjahr für Pensionen und sonstige Versorgungsleistungen erfasste Personalaufwand (Service Cost) bzw. bei beitragsorientierten Pensionszusagen (Defined Contribution) der jährliche Finanzierungsbeitrag.
4 Es besteht eine beitragsorientierte Pensionszusage (Defined Contribution).
5 Die Angaben 2019 beinhalten die anteiligen Werte für die Herren Dr. Hinsch und Wallin
Die Gesamtbezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen, für die im Berichtsjahr 9 (8) Einzelzusagen bestanden, beliefen sich auf 2.827 (2.222) TEUR. Die für diesen Personenkreis gebildeten Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen beliefen sich auf insgesamt 45.434 (33.881) TEUR.
In den folgenden beiden Tabellen werden die den aktiven Mitgliedern des Vorstands gewährten und zugeflossenen Zuwendungen dargestellt.
Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr | ||||||||||||||||||||||||
In TEUR | Gewährte Zuwendungen |
Gesamt- vergütung |
||||||||||||||||||||||
Name | I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII | IX | X | ||||||||||||||
Festver- gütung |
Neben- leistungen |
Gesamt (I + II) | Einjährige variable Vergütung |
Mehrjährige variable Vergütung (Summe VI + VII + VIII) |
Bonus- bank (3 Jahre) |
Talanx Share Awards (4 Jahre) |
Hannover Rück Share Awards (4 Jahre) |
Gesamt (III + IV + V) |
Versor- gungs- aufwand |
|||||||||||||||
Torsten Leue, Vorsitzender des Vorstands |
2020 1 | 850 | 12 | 862 | 797 | 532 | 266 | 266 | — | 2.191 | 652 | 2.843 | ||||||||||||
(Min.) 2 | 850 | 12 | 862 | — | –719 | –719 | — | — | 143 | 652 | 795 | |||||||||||||
(Max.) 3 | 850 | 12 | 862 | 1.593 | 1.062 | 531 | 531 | — | 3.517 | 652 | 4.169 | |||||||||||||
2019 1 | 850 | 12 | 862 | 797 | 532 | 266 | 266 | — | 2.191 | 578 | 2.769 | |||||||||||||
Sven Fokkema, Mitglied des Vorstands (bis 31. Dezember 2020) Geschäftsbereichsvorstand (bis 30. November 2020) |
2020 1 | 450 | 18 | 468 | 390 | 260 | 130 | 130 | — | 1.118 | 90 | 1.208 | ||||||||||||
(Min.) 2 | 450 | 18 | 468 | — | –221 | –221 | — | — | 247 | 90 | 337 | |||||||||||||
(Max.) 3 | 450 | 18 | 468 | 780 | 520 | 260 | 260 | — | 1.768 | 90 | 1.858 | |||||||||||||
2019 1 | 450 | 13 | 463 | 390 | 260 | 130 | 130 | — | 1.113 | 90 | 1.203 | |||||||||||||
Jean-Jacques Henchoz, Geschäftsbereichsvorstand (seit 1. April 2019) |
2020 1 | 880 | 31 | 911 | 840 | 560 | 280 | 60 | 220 | 2.311 | 188 | 2.499 | ||||||||||||
(Min.) 2 | 880 | 31 | 911 | — | –252 | –252 | — | — | 659 | 188 | 847 | |||||||||||||
(Max.) 3 | 880 | 31 | 911 | 1.680 | 1.120 | 560 | 120 | 440 | 3.711 | 188 | 3.899 | |||||||||||||
2019 1 | 693 | 1.077 | 1.770 | 630 | 420 | 210 | 45 | 165 | 2.820 | 188 | 3.008 | |||||||||||||
Dr. Wilm Langenbach, Geschäftsbereichsvorstand (seit 1. Dezember 2020) |
2020 1 | 45 | 1 | 46 | 68 | — | — | — | — | 114 | — | 114 | ||||||||||||
(Min.) 2 | 45 | 1 | 46 | — | — | — | — | — | 46 | — | 46 | |||||||||||||
(Max.) 3 | 45 | 1 | 46 | 135 | — | — | — | — | 181 | — | 181 | |||||||||||||
2019 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||||||
Dr. Christopher Lohmann, Mitglied des Vorstands (seit 1. August 2020) Geschäftsbereichsvorstand (seit 1. September 2020) |
2020 1 | 229 | 417 | 646 | 200 | 134 | 67 | 67 | — | 980 | — | 980 | ||||||||||||
(Min.) 2 | 229 | 417 | 646 | — | — | — | — | — | 646 | — | 646 | |||||||||||||
(Max.) 3 | 229 | 417 | 646 | 400 | 266 | 133 | 133 | — | 1.312 | — | 1.312 | |||||||||||||
2019 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||||||
Dr. Edgar Puls, Geschäftsbereichsvorstand (seit 9. Mai 2019) |
2020 1 | 360 | 9 | 369 | 312 | 208 | 104 | 104 | — | 889 | 90 | 979 | ||||||||||||
(Min.) 2 | 360 | 9 | 369 | — | –69 | –69 | — | — | 300 | 90 | 390 | |||||||||||||
(Max.) 3 | 360 | 9 | 369 | 624 | 416 | 208 | 208 | — | 1.409 | 90 | 1.499 | |||||||||||||
2019 1 | 232 | 6 | 238 | 203 | 136 | 68 | 68 | — | 577 | 90 | 667 | |||||||||||||
Dr. Immo Querner, Finanzvorstand (bis 31. August 2020) |
2020 1 | 425 | 12 | 437 | 327 | 218 | 109 | 109 | — | 982 | 231 | 1.213 | ||||||||||||
(Min.) 2 | 425 | 12 | 437 | — | –333 | –333 | — | — | 104 | 231 | 335 | |||||||||||||
(Max.) 3 | 425 | 12 | 437 | 654 | 436 | 218 | 218 | — | 1.527 | 231 | 1.758 | |||||||||||||
2019 1 | 638 | 19 | 657 | 491 | 328 | 164 | 164 | — | 1.476 | 206 | 1.682 | |||||||||||||
Dr. Jan Wicke, Finanzvorstand (seit 1. September 2020) Geschäftsbereichsvorstand (bis 31. August 2020) |
2020 1 | 679 | 2 | 681 | 559 | 372 | 186 | 186 | — | 1.612 | 175 | 1.787 | ||||||||||||
(Min.) 2 | 679 | 2 | 681 | — | –538 | –538 | — | — | 143 | 175 | 318 | |||||||||||||
(Max.) 3 | 679 | 2 | 681 | 1.117 | 744 | 372 | 372 | — | 2.542 | 175 | 2.717 | |||||||||||||
2019 1 | 677 | — | 677 | 550 | 366 | 183 | 183 | — | 1.593 | 175 | 1.768 |
1 Zielwert (Wert bei einer Zielerreichung von 100 %)
2 Erreichbarer Minimalwert des jeweiligen Vergütungsbestandteils im Zeitpunkt der Gewährung
3 Erreichbarer Maximalwert des jeweiligen Vergütungsbestandteils im Zeitpunkt der Gewährung; der Auszahlungsbetrag der Share Awards ist abhängig vom Aktienkurs im Auszahlungsjahr und von der bis dahin gezahlten Dividende
Zufluss im bzw. für das Berichtsjahr | ||||||||||||||||||||||||||||
In TEUR | Zufluss | |||||||||||||||||||||||||||
Name | Festvergütung | Nebenleistungen | Gesamt |
Einjährige variable Vergütung 1 |
Mehrjährige variable Vergütung 2 | Sonstiges 3 | Gesamt | Versorgungsaufwand | Gesamtvergütung | |||||||||||||||||||
Bonusbank (3 Jahre) |
Talanx Share Awards (4 Jahre) |
Hannover Rück Share Awards (3 bzw. 4 Jahre) |
Aktienwert-Beteili- gungsrechte Hannover Rück (10 Jahre) |
|||||||||||||||||||||||||
Torsten Leue, Vorsitzender des Vorstands |
2020 | 850 | 12 | 862 | 1.053 | 210 | 241 | 2.366 | 652 | 3.018 | ||||||||||||||||||
2019 | 850 | 12 | 862 | 791 | 197 | 245 | 2.095 | 578 | 2.673 | |||||||||||||||||||
Sven Fokkema, Geschäftsbereichsvorstand (bis 31. Dezember 2020) |
2020 | 450 | 18 | 468 | 407 | — | — | 875 | 90 | 965 | ||||||||||||||||||
2019 | 450 | 13 | 463 | 256 | — | — | 719 | 90 | 809 | |||||||||||||||||||
Jean-Jacques Henchoz, Geschäftsbereichsvorstand (seit 1. April 2019) |
2020 | 880 | 31 | 911 | 757 | — | — | 1.668 | 188 | 1.856 | ||||||||||||||||||
2019 | 693 | 1.077 | 1.770 | — | — | — | — | — | — | 1.770 | 188 | 1.958 | ||||||||||||||||
Dr. Wilm Langenbach, Geschäftsbereichsvorstand (seit 1. Dezember 2020) |
2020 | 45 | 1 | 46 | — | — | — | 46 | — | 46 | ||||||||||||||||||
2019 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||||||||||
Dr. Christopher Lohmann, Geschäftsbereichsvorstand (seit 1. August 2020) |
2020 | 229 | 417 | 646 | — | — | — | 646 | — | 646 | ||||||||||||||||||
2019 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||||||||||
Dr. Edgar Puls, Geschäftsbereichsvorstand (seit 9. Mai 2019) |
2020 | 360 | 9 | 369 | 205 | — | — | 574 | 90 | 664 | ||||||||||||||||||
2019 | 232 | 6 | 238 | — | — | — | — | — | — | 238 | 90 | 328 | ||||||||||||||||
Dr. Immo Querner, Finanzvorstand (bis 31. August 2020) |
2020 | 425 | 12 | 437 | 468 | 179 | 204 | 1.288 | 231 | 1.519 | ||||||||||||||||||
2019 | 638 | 19 | 657 | 474 | 167 | 209 | — | — | — | 1.507 | 206 | 1.713 | ||||||||||||||||
Dr. Jan Wicke, Geschäftsbereichsvorstand (bis 31. August 2020) Finanzvorstand (seit 1. September 2020) |
2020 | 679 | 2 | 681 | 601 | 175 | 195 | 1.652 | 175 | 1.827 | ||||||||||||||||||
2019 | 677 | — | 677 | 550 | 159 | 139 | — | — | — | 1.525 | 175 | 1.700 |
1 Zufluss (Auszahlungsbetrag) im Berichtsjahr
2 Zufluss gemäß deutschem Steuerrecht
3 Zum Beispiel Vergütungsrückforderungen (Claw-backs)
Ausblick für 2021
Weiterentwicklung des Systems zur Vergütung der Vorstandsmitglieder zum 1. Januar 2021
Durch das Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) haben sich im Berichtsjahr wesentliche Änderungen der Anforderungen an das System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder ergeben. Darüber hinaus ist am 20. März 2020 der neugefasste Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) in Kraft getreten, der neue Empfehlungen zur Vergütung der Vorstandsmitglieder enthält.
Dies hat der Aufsichtsrat der Talanx AG zum Anlass genommen, das System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder zu überprüfen und umfassend zu überarbeiten. In seiner Sitzung am 11. August 2020 hat der Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der neuen gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen sowie unter Einbezug der Erwartungen unserer Investoren und weiterer wichtiger Stakeholder Weiterentwicklungen des Vorstandsvergütungssystems beschlossen, die zum 1. Januar 2021 in Kraft getreten sind. Gemäß § 120a Abs. 1 AktG wird der Aufsichtsrat das überarbeitete Vorstandsvergütungssystem der Hauptversammlung am 6. Mai 2021 zur Billigung vorlegen.
Das ab dem Geschäftsjahr 2021 gültige System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder entspricht den geänderten gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen und Empfehlungen in vollem Umfang. Durch die Reduzierung der variablen Vergütungskomponenten und die Fokussierung auf insgesamt weniger, gleichermaßen jedoch zentrale finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren, die aus unserer Konzernstrategie abgeleitet sind, ist das Vergütungssystem insgesamt einfacher strukturiert. Hierbei werden auch Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. Zudem ist die Vorstandsvergütung durch einen stärkeren Aktienbezug und eine relative Erfolgsmessung der Performance der Talanx Aktie im Vergleich zu unseren Wettbewerbern noch enger an den Interessen unserer Investoren ausgerichtet. Durch die Einführung von Malus- und Claw-back-Regelungen wird darüber hinaus die Position des Aufsichtsrats im Falle grober Pflichtverletzungen durch Vorstandsmitglieder gestärkt. Eine Detaildarstellung des neuen Vergütungssystems wird in der Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung 2021 der Talanx AG enthalten sein.
Vergütung des Aufsichtsrats
Die Vergütung des Aufsichtsrats für die Tätigkeit bei der Talanx AG richtet sich nach § 12 der Satzung der Gesellschaft. Sie wird von der Hauptversammlung der Talanx AG festgelegt. Gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung der Talanx AG vom 4. Juni 2010 erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats neben dem Ersatz ihrer Auslagen jährlich eine feste Vergütung (Basisvergütung) sowie eine erfolgsorientierte variable Vergütung, die zugleich dem langfristigen Unternehmenserfolg Rechnung trägt. Um ihrem erheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand Rechnung zu tragen, erhalten der Vorsitzende das 2,5-Fache und seine Stellvertreter das 1,5-Fache dieser Vergütungen.
Für das Berichtsjahr beträgt die jährliche Basisvergütung 50.000 EUR pro Aufsichtsratsmitglied. Die Basisvergütung des Vorsitzenden beläuft sich auf 125.000 EUR, die der stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden auf jeweils 75.000 EUR. Ferner erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats jährlich eine variable Vergütung von 55 EUR für jede vollständige Million Euro, die das durchschnittliche Konzernergebnis nach Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter der letzten drei Geschäftsjahre die Mindestverzinsung (4 % der auf den geringsten Ausgabebetrag der Aktien geleisteten Einlagen) übersteigt (Bemessungsrelation). Der Faktor für den Vorsitzenden beläuft sich auf 138 EUR, der seiner Stellvertreter auf jeweils 83 EUR. Die variable Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats ist maximiert auf 50.000 EUR, für den Vorsitzenden auf 125.000 EUR und für seine Stellvertreter auf 75.000 EUR. Unterschreitet das durchschnittliche Konzernergebnis nach Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter der letzten drei Geschäftsjahre die Mindestverzinsung, so entfällt die variable Vergütung. Durch die Bemessung dieser erfolgsorientierten Vergütungskomponente anhand des durchschnittlichen Konzernergebnisses der letzten drei Geschäftsjahre wird die Ausrichtung der variablen Vergütung auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung gewährleistet.
Für die Mitglieder des Finanz- und Prüfungsausschusses und des Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten des Aufsichtsrats wird eine zusätzliche feste Vergütung in Höhe von 25.000 EUR pro Mitglied festgesetzt. Der Vorsitzende des jeweiligen Ausschusses erhält das Zweifache dieses Betrags.
Die Obergrenze der jährlichen Gesamtvergütung eines Aufsichtsratsmitglieds (einschließlich Mitgliedschaft in den Ausschüssen des Aufsichtsrats) beläuft sich auf das Dreifache der jeweiligen Basisvergütung.
Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wird für die Teilnahme an Sitzungen des Aufsichtsrats und für die Teilnahme an Sitzungen von Ausschüssen des Aufsichtsrats neben dem Ersatz ihrer Auslagen jeweils ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 EUR gezahlt. Fallen zwei oder mehrere Sitzungen des Aufsichtsrats oder seiner Ausschüsse auf einen Tag, so wird insgesamt nur ein Sitzungsgeld gezahlt.
Die auf die Aufsichtsratsvergütungen zu zahlende Umsatzsteuer wird von der Gesellschaft erstattet.
Die Gesamtbezüge aller aktiven Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen 2.465 (2.514) TEUR. Sie ergeben sich im Einzelnen aus der nachfolgenden Tabelle.
1 Bei diesem Unterkapitel handelt es sich um einen vom Gesetzgeber von der Abschlussprüfung/Prüfung des Lageberichts ausdrücklich ausgenommenen Berichtsabschnitt (§ 317 Absatz 2 Satz 6 bzw. Satz 4 HGB; ungeprüfte Informationen)
Individuelle Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats 1 | ||||||||
In TEUR | ||||||||
Name | Funktion | Art der Vergütung | 2020 2 | 2019 2 | ||||
Herbert K. Haas 3 |
■ Vorsitzender des ■ Aufsichtsrats ■ Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten ■ Finanz- und Prüfungsausschusses ■ Nominierungsausschusses ■ Vermittlungsausschusses |
Basisvergütung | 170 | 182 | ||||
Variable Vergütung | 154 | 171 | ||||||
Vergütung Ausschusstätigkeit | 138 | 141 | ||||||
Sitzungsgelder | 23 | 21 | ||||||
485 | 515 | |||||||
Dr. Thomas Lindner |
■ Stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats ■ Mitglied des ■ Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten ■ Finanz- und Prüfungsausschusses ■ Vermittlungsausschusses |
Basisvergütung | 75 | 75 | ||||
Variable Vergütung | 68 | 70 | ||||||
Vergütung Ausschusstätigkeit | 50 | 50 | ||||||
Sitzungsgelder | 14 | 10 | ||||||
207 | 205 | |||||||
Ralf Rieger 3 |
■ Stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats ■ Mitglied des ■ Finanz- und Prüfungsausschusses ■ Vermittlungsausschusses |
Basisvergütung | 81 | 81 | ||||
Variable Vergütung | 68 | 70 | ||||||
Vergütung Ausschusstätigkeit | 25 | 25 | ||||||
Sitzungsgelder | 9 | 8 | ||||||
183 | 184 | |||||||
Franz Adamczyk (vom 1. Januar bis 9. Mai 2019) |
■ Mitglied des Aufsichtsrats | Basisvergütung | — | 18 | ||||
Variable Vergütung | — | 15 | ||||||
Sitzungsgelder | — | 1 | ||||||
— | 34 | |||||||
Antonia Aschendorf 3 | ■ Mitglied des Aufsichtsrats | Basisvergütung | 80 | 80 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 47 | ||||||
Sitzungsgelder | 5 | 5 | ||||||
130 | 132 | |||||||
Benita Bierstedt (seit 9. Mai 2019) |
■ Mitglied des Aufsichtsrats | Basisvergütung | 50 | 32 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 27 | ||||||
Sitzungsgelder | 4 | 4 | ||||||
99 | 63 | |||||||
Rainer-Karl Bock-Wehr (seit 9. Mai 2019) |
■ Mitglied des Aufsichtsrats | Basisvergütung | 58 | 42 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 27 | ||||||
Sitzungsgelder | 5 | 4 | ||||||
108 | 73 | |||||||
Sebastian L. Gascard (seit 9. Mai 2019) |
■ Mitglied des Aufsichtsrats | Basisvergütung | 60 | 42 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 27 | ||||||
Sitzungsgelder | 8 | 6 | ||||||
113 | 75 | |||||||
Jutta Hammer 3 |
■ Mitglied des ■ Aufsichtsrats ■ Finanz- und Prüfungsausschusses |
Basisvergütung | 58 | 60 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 47 | ||||||
Vergütung Ausschusstätigkeit | 25 | 25 | ||||||
Sitzungsgelder | 10 | 8 | ||||||
138 | 140 | |||||||
Dr. Hermann Jung |
■ Mitglied des ■ Aufsichtsrats ■ Finanz- und Prüfungsausschusses |
Basisvergütung | 50 | 50 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 47 | ||||||
Vergütung Ausschusstätigkeit | 25 | 25 | ||||||
Sitzungsgelder | 10 | 8 | ||||||
130 | 130 | |||||||
Dirk Lohmann |
■ Mitglied des ■ Aufsichtsrats ■ Nominierungsausschusses |
Basisvergütung | 50 | 50 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 47 | ||||||
Sitzungsgelder | 5 | 5 | ||||||
100 | 102 | |||||||
Christoph Meister | ■ Mitglied des Aufsichtsrats | Basisvergütung | 50 | 50 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 47 | ||||||
Sitzungsgelder | 5 | 5 | ||||||
100 | 102 | |||||||
Jutta Mück 3 |
■ Mitglied des ■ Aufsichtsrats ■ Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten (seit 9. Mai 2019) |
Basisvergütung | 60 | 60 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 47 | ||||||
Vergütung Ausschusstätigkeit | 25 | 16 | ||||||
Sitzungsgelder | 12 | 9 | ||||||
142 | 132 | |||||||
Katja Sachtleben-Reimann (bis 9. Mai 2019) |
■ Mitglied des ■ Aufsichtsrats ■ Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten |
Basisvergütung | — | 18 | ||||
Variable Vergütung | — | 20 | ||||||
Vergütung Ausschusstätigkeit | — | 9 | ||||||
Sitzungsgelder | — | 2 | ||||||
— | 49 | |||||||
Dr. Erhard Schipporeit 3 |
■ Mitglied des ■ Aufsichtsrats ■ Finanz- und Prüfungsausschusses |
Basisvergütung | 80 | 80 | ||||
Variable Vergütung | 74 | 77 | ||||||
Vergütung Ausschusstätigkeit | 33 | 33 | ||||||
Sitzungsgelder | 15 | 16 | ||||||
202 | 206 | |||||||
Prof. Dr. Jens Schubert |
■ Mitglied des ■ Aufsichtsrats ■ Vermittlungsausschusses |
Basisvergütung | 50 | 50 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 47 | ||||||
Sitzungsgelder | 5 | 5 | ||||||
100 | 102 | |||||||
Norbert Steiner |
■ Mitglied des ■ Aufsichtsrats ■ Ausschusses für Vorstandsangelegenheiten |
Basisvergütung | 50 | 50 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 47 | ||||||
Vergütung Ausschusstätigkeit | 25 | 25 | ||||||
Sitzungsgelder | 9 | 7 | ||||||
129 | 129 | |||||||
Angela Titzrath |
■ Mitglied des ■ Aufsichtsrats ■ Nominierungsausschusses |
Basisvergütung | 50 | 50 | ||||
Variable Vergütung | 45 | 47 | ||||||
Sitzungsgelder | 4 | 5 | ||||||
99 | 102 | |||||||
Jörn von Stein
3 (bis 9. Mai 2019) |
■ Mitglied des Aufsichtsrats | Basisvergütung | — | 18 | ||||
Variable Vergütung | — | 20 | ||||||
Sitzungsgelder | — | 1 | ||||||
— | 39 | |||||||
Gesamt 4 | 2.465 | 2.514 |
1 Beträge ohne erstattete USt.
2 Die Vergütung für das Geschäftsjahr wird jeweils mit Ablauf der Hauptversammlung fällig, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr beschließt. Für die variable Vergütung sind die auf Basis von Schätzungen gebildeten Rückstellungen angegeben
3 Einschließlich Aufsichtsratsvergütungen und Beiratsvergütungen von mit der Gesellschaft konsolidierten Unternehmen
4 Die Gesamtwerte geben die Vergütung aller aktiven Mitglieder des Aufsichtsrats während des genannten Zeitraums wieder. An Vergütungen 2019 wurden insgesamt 72 (91) TEUR mehr ausgezahlt als zurückgestellt. Die ausgewiesenen Beträge für die variable Vergütung 2020 wurden entsprechend erhöht
Darlehen an Organmitglieder und Haftungsverhältnisse
Zur Vermeidung von möglichen Interessenkonflikten bedarf die Gewährung von Darlehen der Talanx AG oder der mit ihr verbundenen Unternehmen an Mitglieder des Vorstands, des Aufsichtsrats sowie ihre Angehörigen der Zustimmung des Aufsichtsrats.
Im Berichtsjahr wurden keine Darlehen oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder oder ihre Angehörigen gewährt. Es bestanden keine Haftungsverhältnisse zugunsten dieses Personenkreises.
Nach IAS 24 angabepflichtige Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen gab es im Berichtsjahr nicht.
IAS 24 sieht eine gesonderte Darstellung der Vergütungsbestandteile der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen vor. Im Einzelnen umfasst diese Personengruppe die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Talanx AG. Die Vergütung des genannten Personenkreises stellt sich wie folgt dar:
Managementvergütung gemäß IAS 24 | ||||
In TEUR | 2020 | 2019 | ||
Gehälter und sonstige kurzfristig fällige Vergütungen | 10.703 | 12.081 | ||
Andere langfristig fällige Leistungen 1 | 1.249 | 1.381 | ||
Gewährung von Aktien und anderen eigenkapitalbasierten Vergütungen 2 |
1.249 | 1.381 | ||
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses | 1.390 | — | ||
Aufwendungen für die Altersvorsorge 3 | 1.426 | 1.555 | ||
Gesamt | 16.017 | 16.398 |
1 Angegeben ist der Wert des für das Berichtsjahr in die Bonusbank einzustellenden Anteils der erfolgsabhängigen Vergütung der Mitglieder des Vorstands
2 Angegeben ist der Wert der für das Berichtsjahr zu gewährenden Share Awards der Mitglieder des Vorstands
3 Angegeben ist der im Berichtsjahr für Pensionen und sonstige Versorgungsleistungen erfasste Personalaufwand (Service Cost bzw. jährlicher Finanzierungsbeitrag)
Vergütung der Geschäftsleiter und Führungskräfte unterhalb des Konzernvorstands
Die Vergütungsstrategie des Talanx Konzerns orientiert sich am Ziel der nachhaltigen Wertentwicklung der Gruppe. Die für Konzern-Vorstandsmitglieder beschriebene Vergütungsstruktur gilt deshalb grundsätzlich für Geschäftsleiter und Führungskräfte unterhalb des Konzernvorstands mit wesentlichem Einfluss auf das Gesamtrisikoprofil (sogenannte Risikoträger) gleichermaßen.
Die Vergütung der Geschäftsleiter und Führungskräfte unterhalb des Konzernvorstands, die nicht zu den Risikoträgern gehören, setzt sich schon bisher über alle Geschäftsbereiche hinweg aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Durchschnittlich lag der Anteil der variablen Vergütung für das Jahr 2019, die im April 2020 zur Auszahlung gekommen ist, bei 25,7 %.
Im Bereich der Erstversicherung und der zugehörigen Konzernfunktionen gilt mit Wirkung zum 1. Januar 2013 für Risikoträger und Führungskräfte der ersten Berichtsebene ein einheitliches Vergütungssystem. Die Vergütung für diesen Personenkreis setzt sich zusammen aus einer festen Vergütung und einer erfolgs- und leistungsbezogenen Vergütung. Sie ist marktgerecht und wettbewerbsfähig, und sie trägt einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung Rechnung. Das Vergütungssystem wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2014 auch für die leitenden Angestellten der zweiten Berichtsebene umgesetzt.
Grundlage des leistungsorientierten Vergütungssystems ist das Zielgehalt. Dies bezeichnet das Gesamtbruttojahresgehalt, das bei guter Leistung erzielt wird. Das Zielgehalt setzt sich zusammen aus einem fixen Gehaltsbestandteil sowie einem variablen Vergütungsbestandteil, der von der Verantwortungs- und Funktionsstufe der Stelle abhängt. Die variable Vergütung macht einen Anteil von 20 % oder 30 % des Zielgehalts aus.
Die variable Vergütung errechnet sich daraus, in welchem Umfang bestimmte Zielvorgaben in den Bereichen Konzernergebnis, Geschäftsbereichsergebnis und individuelles Ergebnis erreicht wurden. Die genannten drei Zielkategorien für die variable Vergütung werden bei Führungskräften in Geschäftsbereichen der Erstversicherung mit 10 %, 30 % und 60 % gewichtet. In den Konzernfunktionen werden die individuellen Ziele mit 70 % und das Konzernergebnis zu 30 % berücksichtigt. Führungskräfte der ersten Berichtsebene im Vertrieb haben einen durchschnittlichen variablen Gehaltsbestandteil in Höhe von 30 % des Zielgehalts, der sich zu je 10 % auf das Konzernergebnis und das Geschäftsbereichsergebnis bezieht und zu 80 % auf individuelle Ziele.
In der Rückversicherung findet seit dem 1. Januar 2012 ein für alle Konzernführungskräfte weltweit einheitliches Vergütungssystem Anwendung. Die Vergütung für Führungskräfte unterhalb des Vorstands (Managementebenen 2 und 3) und für die dem Führungskreis grundsätzlich angehörenden inländischen Schlüsselfunktionsträger besteht neben dem Jahresfestgehalt aus einer variablen Vergütung. Diese setzt sich aus einer kurzfristigen variablen Vergütung, der jährlichen Cash-Tantieme, und einer langfristigen aktienbasierten Vergütung, dem sogenannten Share-Award-Programm, zusammen. Die Bemessung der variablen Vergütung basiert in den Marktbereichen zu 20 % auf dem Konzernergebnis, zu 40 % auf der Zielerreichung im jeweiligen Segment Schaden-Rückversicherung bzw. Personen-Rückversicherung und zu weiteren 40 % auf der individuellen Zielerreichung. Für Führungskräfte mit Verantwortung im Servicebereich richtet sich die variable Vergütung nach dem Konzernergebnis und den individuellen Zielen mit einer entsprechenden Gewichtung von 40 % und 60 %. Der Zielerreichungsgrad für das Konzernergebnis wie auch für die Segmente wird festgelegt. Individuelle Ziele sowie deren Zielerreichung werden zwischen Führungskraft und Vorgesetztem vereinbart.
Nachtragsbericht
Ereignisse, die einen Einfluss auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten, sind im Prognose- und Chancenbericht sowie im Konzernanhang, Abschnitt „Ereignisse nach Ablauf des Geschäftsjahres“, Seite 236, beschrieben.
Risikobericht
Risikostrategie
Die Risikostrategie leitet sich aus der Konzernstrategie ab und ist somit unmittelbar mit ihr verwoben. Vorrangiges Ziel des Risikomanagements ist es, unter Einhaltung eines Risikobudgets eine strategisch vorgegebene Risikoposition sicherzustellen. Diese bestimmt sich wie folgt:
- Der Konzern erwirtschaftet mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % ein positives Jahresergebnis nach IFRS.
- Die wirtschaftliche Kapitalbasis entspricht mindestens einem aggregierten theoretischen 3.000-Jahres-Schock (Ruinwahrscheinlichkeit). Die Kapitaladäquanzquote erreicht im Kapitalmodell von Standard & Poor’s (S&P) die Kategorie AA.
- Die Bewertung der Kapitalanlagerisiken der Gruppe entspricht höchstens 50 % des Gesamtrisikokapitalbedarfs.
Ferner berücksichtigt die Risikostrategie die aufsichtsrechtlichen Erfordernisse.
So wie die Konzernstrategie wird auch die Risikostrategie jährlich überprüft und gegebenenfalls adjustiert.
Talanx Enterprise Risk Model (TERM)
TERM ist als internes Modell für das Management des Risikokerns konzipiert, d. h. für das Management des Talanx Konzerns. Für regulatorische Zwecke haben wir unser Modell um die Ebene des HDI V. a. G. erweitert. Die Modellierung umfasst auf Gruppenebene alle Komponenten.
Der Konsolidierungskreis des internen Modells stimmt mit demjenigen des Geschäftsberichts der Gruppe überein. Mit einer Ausnahme: Die Solvenzkapitalanforderungen für die Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung werden weiterhin nach den für sie gültigen sektoralen Anforderungen ermittelt.
Die Ergebnisse des Modelllaufs zum 31. Dezember 2020 liegen noch nicht vor. Für die angestrebte regulatorische Solvenzquote – vor Berücksichtigung genehmigter Übergangsmaßnahmen – hat die Gruppe einen Zielkorridor von 150 % bis 200 % festgelegt. Die konkrete Quote veröffentlichen wir im Mai 2021 im Bericht über die Solvabilität und die Finanzlage zum 31. Dezember 2020. Wir gehen auch in der Corona-Krise davon aus, die selbst gesetzten Grenzen einzuhalten.
Geschäftsorganisation
Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen sehen vor, dass die Gruppe und alle Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen über eine ordnungsgemäße und wirksame Geschäftsorganisation verfügen, die ein solides und vorsichtiges Management des Geschäfts sicherstellt. Auf Basis dieser Anforderungen wurden gruppenweit vier Schlüsselfunktionen etabliert:
- Unabhängige Risikocontrollingfunktion (Risikomanagementfunktion)
- Compliance-Funktion
- Revisionsfunktion und
- Versicherungsmathematische Funktion
Die Grundsätze, Aufgaben und Prozesse sowie die Berichtspflichten für die einzelnen Schlüsselfunktionen hat der Vorstand in einem Grundsatzpapier dokumentiert. Darin ist auch festgehalten, dass die Schlüsselfunktionen gleichrangig und gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Die Funktionsträger unterstehen im Rahmen der Erfüllung ihrer Aufgaben ausschließlich den – nicht fachlichen – Weisungen des Vorstands. Sie verfügen über alle erforderlichen Informationsrechte und berichten direkt an den Vorstand.
Die Inhaber einer Schlüsselfunktion unterliegen (ebenso wie Vorstand und Aufsichtsrat) speziellen aufsichtsrechtlichen Anforderungen in Bezug auf Qualifikation und persönliche Merkmale.
Risikomanagement-System
Struktur des Risikomanagement-Systems
Das Risikomanagement-System stellt die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Erkennung, Analyse, Bewertung, Kommunikation, Überwachung und Steuerung von Risiken und Chancen dar. Die Gruppe führt ihr Risikomanagement-System im Sinne eines Enterprise-Risk-Management-Systems. Die Ausgestaltung und die Struktur des Systems lehnen sich stark an die ISO-Norm 31000 zum Risikomanagement an.
Auf Basis unseres internen Modells leiten wir unter der Maßgabe der Risikotragfähigkeit ein Limit- und Schwellenwertsystem ab. Dieses ist geeignet, die Risiken im Konzern sowohl auf Basis der Einzelrisiken als auch aggregiert zu beurteilen. Dies schließt die Risiken der Beteiligungen ein.
Das Risikobudget wird konsistent zu dem Limit- und Schwellenwertsystem sowohl für die Gruppe als auch für die Geschäftsbereiche bestimmt. Das Risikobudget beschreibt ein bedingtes Risikopotenzial, das die Risikoneigung des Vorstands widerspiegelt, die aus den Unternehmenszielen abgeleitet wird. Es berücksichtigt auch die Risikotragfähigkeit der Geschäftsbereiche.
Zur Sicherstellung einer konsistenten Umsetzung des Risikomanagement-Systems bindet die Risikomanagementfunktion der Gruppe die Risikomanagementeinheiten der Geschäftsbereiche bzw. Tochtergesellschaften mithilfe verbindlicher Konzernrichtlinien sowie über die Mitarbeit in relevanten Gremien bzw. Entscheidungs- und Eskalationsprozessen unmittelbar in die Risikomanagement-Aktivitäten ein.
Die nachstehende Tabelle beschreibt die Aufgaben der wesentlichen Gremien bzw. Verantwortlichen im Risikomanagement-Prozess:
Risikomanagement-System | ||||
Verantwortliche und Organisationseinheiten | Wesentliche Rollen im Risikomanagement-System | |||
Aufsichtsrat | ■ | Beratung und Überwachung des Vorstands bei der Leitung des Unternehmens, u. a. auch im Hinblick auf die Risikostrategie und das Risikomanagement | ||
Vorstand | ■ | Gesamtverantwortung für das Risikomanagement | ||
■ | Freigabe von Modelländerungen | |||
■ | Festlegung der Risikostrategie inkl. Limit- und Schwellenwerten | |||
■ | Verantwortlich für Funktionsfähigkeit des Risikomanagements | |||
■ | Freigabe wesentlicher Konzernrichtlinien | |||
Executive Risk Committee (ERC) | ■ | Steuerung, Koordination und Priorisierung konzernweiter risikorelevanter Themen | ||
■ | Limitanpassungen innerhalb fester Wesentlichkeitsgrenzen | |||
■ |
Genehmigung von Richtlinien und anderen Rahmenbedingungen in Übereinstimmung mit den Konzern-Rahmenbedingungen für die Governance des internen Modells des Konzerns, soweit sie eine Genehmigung des Vorstands in seiner Gesamtheit nicht erfordern |
|||
■ | Segmentübergreifende Vorbefassung mit Themen, die gesamtvorstandspflichtig sind | |||
■ |
Kritische Beobachtung und Analyse der Risikoposition des Gesamtkonzerns unter besonderer Beachtung des vom Vorstand verabschiedeten Risikobudgets sowie der Risikostrategie |
|||
■ | Überwachung der Steuerungsmaßnahmen im Konzern im Hinblick auf existenzgefährdende Risiken | |||
Chief Risk Officer (CRO) | ■ |
Verantwortung für die geschäftsbereichsübergreifende und ganzheitliche Risikoüberwachung (systematische Identifikation und Bewertung, Kontrolle/Überwachung und Berichterstattung) aller aus Konzernsicht wesentlichen Risiken |
||
■ | Einbeziehung des CRO in wesentliche Entscheidungen des Vorstandes | |||
Zentrales Risikomanagement der Gruppe | ■ | Konzernübergreifende Risikoüberwachungsfunktion | ||
■ | Methodenkompetenz, u. a. für die | |||
■ |
Entwicklung von Prozessen/Verfahren zur Risikoidentifikation, Risikobewertung, -steuerung und -analyse |
|||
■ | Risikolimitierung und -berichterstattung | |||
■ | Übergreifende Risikoüberwachung und Ermittlung des notwendigen Risikokapitals | |||
■ | Validierung des Gruppenmodells | |||
Dezentrales Risikomanagement | ■ | Risikoüberwachungsfunktion in den Geschäftsbereichen | ||
■ |
Beachtung der zentral definierten Richtlinien, Methoden und Verfahren sowie Limitsysteme und Schwellenwerte, die als Rahmen für die dezentrale Umsetzung, Risikoidentifikation, Risikobewertung, Überwachung und Berichterstattung dienen |
Der Gruppen-CRO (Chief Risk Officer) erfüllt die aufsichtlichen Anforderungen an diese Schlüsselfunktion (unabhängige Risikokontrollfunktion). Zur weiteren Stärkung des Enterprise Risk Managements ist der CRO der Gruppe Mitglied des Vorstands der HDI Service AG.
Wesentliche Aspekte zur Ausgestaltung des Risikomanagements werden für die Gruppe über interne Leitlinien und spezifische Regelungen verbindlich definiert. Dem Prinzip „zentrale strategische Steuerung und dezentrale Geschäftsbereichsverantwortung“ folgend wird dieses Rahmenwerk auf Ebene der Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften konkretisiert.
Risikomanagement-Prozess und Kommunikation
Wir identifizieren die Risiken, denen unsere Gruppe ausgesetzt ist, über Kennzahlen- und Risikoerhebungen. Qualitative Risiken erfassen wir systematisch mithilfe eines gruppenweit eingerichteten Risikoerfassungssystems. Für geschäftsbereichsübergreifende Risiken, z. B. Compliance-Risiken, binden wir die jeweils zuständigen Experten aus den Bereichen ein. Produktbezogene Risiken ermitteln wir bereits frühzeitig im Rahmen des sogenannten Neue-Produkte-Prozesses.
Darüber hinaus erfolgt eine gesamthafte Betrachtung der Risiken im Rahmen der Modellierung und Validierung unseres internen Modells. Letzteres ist wesentlich für die angemessene Darstellung von Diversifikationseffekten.
Die Risikoanalyse bzw. -messung erfolgt für regulatorische Solvenzzwecke auf Basis unseres internen Modells. Darüber hinaus setzen wir zur operativen Steuerung bestimmter Risikokategorien eine Reihe von weiteren Modellen ein. Hier sind die Modellläufe im Regelfall häufiger und deutlich granularer im Hinblick auf die Abbildung der zugrunde liegenden Finanzinstrumente.
Im Rahmen der Risikobewertung erfolgt eine ganzheitliche Würdigung der aus der Risikoanalyse erstellten Informationen, um dem Vorstand risikoinformierte Entscheidungen zu ermöglichen. Entsprechend unserer Risikomanagementphilosophie bestimmen wir die der Verwendung von Modellen inhärenten Modellunsicherheiten.
Risikoberichterstattung
Ziel der Risikoberichterstattung ist es, Vorstand und Aufsichtsrat systematisch und zeitnah über Risiken und deren potenzielle Auswirkungen zu informieren, die Risikokultur zu stärken sowie eine gute unternehmensinterne Kommunikation über alle wesentlichen Risiken als Entscheidungsgrundlage sicherzustellen.
Wichtige Bestandteile der Reportingkaskade bilden der Solvabilitäts- und Finanzbericht, der aufsichtliche Bericht sowie der Bericht über die unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung. Die Erstellung dieser Kernberichte erfolgt grundsätzlich jährlich. Darüber hinaus pflegen wir eine Reihe von kurzfristigen Berichtsformaten, die eine zeitnahe Betrachtung der Risikoentwicklungen ermöglichen.
Inhalte und Erscheinungshäufigkeit sind über Richtlinien fixiert. Die Dokumentation wie auch der Berichtsprozess werden durch die Revision bzw. die Aufsicht regelmäßig geprüft.
Rechnungslegungsbezogenes internes Kontroll- und Risikomanagement-System
Die zentralen Anforderungen des bei der Talanx AG implementierten internen Kontrollsystems (IKS) und des Risikomanagement-Systems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess können wie folgt beschrieben werden:
- Die am Rechnungslegungsprozess beteiligten Verantwortungsbereiche sind klar voneinander getrennt (Funktionstrennung).
- Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch Maßnahmen im IT-Bereich gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Soweit möglich, kommt für die relevanten Systeme Standardschutzsoftware zum Einsatz.
- Die Prozesse, Kontrollen und Arbeitsanweisungen und Richtlinien des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems sind in einer übergreifenden IKS-Dokumentation dargestellt und werden anlassbezogen und mindestens einmal jährlich auf Angemessenheit und Anpassungserfordernisse hin überprüft.
Die Finanzberichterstattung muss den internationalen Rechnungslegungsvorschriften IFRS entsprechen. Zur Einhaltung der IFRS haben wir im Konzernabschlussprozess Kontrollen implementiert, die die Vollständigkeit und Richtigkeit der Abschlussdaten sicherstellen. Risiken aus dem Konzernrechnungslegungsprozess werden vom Konzernrechnungswesen identifiziert, bewertet und fließen in den Risikomanagement-Prozess des Konzerns ein.
Konzerninterne IFRS-Bilanzierungs- und -Bewertungsvorgaben halten wir in einem Bilanzierungshandbuch fest. Das Handbuch, es gewährleistet konzernweit eine einheitliche und korrekte Umsetzung der internationalen Rechnungslegungsstandards, wird regelmäßig aktualisiert bzw. an die rechtlichen Vorgaben angepasst. Das Konzernrechnungswesen stellt die Einhaltung der Vorschriften sicher.
Für die Erstellung des Konzernabschlusses verwenden wir ein IT-Tool mit standardisierten Reporting- und Konsolidierungsregeln. Konzerninterne Transaktionen werden im Rahmen eines vorangeschalteten Abstimmprozesses überprüft und, sofern erforderlich, eliminiert. Schriftliche Anweisungen gewährleisten dabei ein sachgerechtes Vorgehen. Ein Freigabeprozess für manuelle Buchungen stellt unter Berücksichtigung bestimmter Wertgrenzen die Einhaltung des Vieraugenprinzips sicher.
Die Tochtergesellschaften sind für die Einhaltung der konzernweit gültigen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften sowie für den ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich. Im Konzernabschlussprozess ist eine Package-Prüfung implementiert, die durch die Mitarbeiter des Konzernrechnungswesens durchgeführt und dokumentiert wird.
Risikoprofil
Maßgeblich für diesen Bericht ist der Deutsche Rechnungslegungs Standard DRS 20. Er ist die Grundlage für die weitere Darstellung und die Kategorisierung der Risiken:
- Versicherungstechnische Risiken
- Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft
- Risiken aus Kapitalanlagen
- Operationelle Risiken
- Andere wesentliche Risiken
Das Risikomanagement beschäftigt sich auch gezielt mit Nachhaltigkeitsrisiken und insbesondere mit der Frage, wie diese auf das Unternehmen einwirken („outside-in“). Diese Risiken sind Ereignisse oder Bedingungen aus den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf die Reputation der Gesellschaft haben können. Nachhaltigkeitsrisiken wirken sich grundsätzlich auf alle von uns analysierten Risikokategorien aus. Sie können sämtliche Bereiche unserer unternehmerischen Tätigkeit in Form von physischen Risiken sowie Transitionsrisiken im Zusammenhang mit Umstellungsprozessen berühren.
Versicherungstechnische Risiken
Das versicherungstechnische Risiko beschreibt die Gefahr einer unerwarteten nachteiligen Veränderung des Wertes der Versicherungsverbindlichkeiten in der Solvabilitätsübersicht. Ursachen für diese Abweichung können etwa Zufall, Irrtum oder Änderung der Kalkulation zugrunde liegender Annahmen (z. B. Biometrie, Schadenhöhen, Auszahlungsdauer oder Kosten für die Schadenregulierung) sein.
Coronabedingte Schäden sind 2020 insbesondere in der Schaden/Unfallversicherung aufgetreten. Abhängig vom Verlauf der Pandemie sind auch im kommenden Jahr entsprechende Schäden nicht auszuschließen.
Versicherungstechnische Risiken der Schaden/Unfallversicherung
Reserverisiken
Das Reserverisiko beschreibt unerwartete nachteilige Veränderungen des Wertes der Versicherungsverbindlichkeiten, die sich auf den Betrag der Schadenabwicklung auswirken. Gründe dafür können insbesondere die Schadenhöhe, Auszahlungsdauer und die Kosten für die Schadenregulierung sein. Das Reserverisiko berücksichtigt Schadenereignisse vor dem Bilanzstichtag.
Die Angemessenheit der Reserven für asbestbedingte Schäden und Umweltschäden wird üblicherweise auch mittels der „Survival Ratio“ abgeschätzt. Diese Kennzahl drückt aus, wie viele Jahre die Reserven ausreichen, wenn die durchschnittliche Höhe der Schadenzahlungen der vergangenen drei Jahre fortdauern würde. Am Ende des Berichtsjahres lag unsere Survival Ratio im Segment Schaden-Rückversicherung bei 32,2 (30,1) Jahren; die Rückstellungen für asbestbedingte Schäden und Umweltschäden betrugen 89 (125) Mio. EUR.
Ein weiteres Instrument zur Überprüfung unserer Annahmen im Konzern sind die Schadenabwicklungsdreiecke. Sie zeigen, wie sich die Rückstellung im Zeitverlauf durch die geleisteten Zahlungen und die Neuberechnung der zu bildenden Rückstellung zum jeweiligen Bilanzstichtag verändert. Die Angemessenheit wird aktuariell überwacht (siehe hierzu „Erläuterungen zur Konzernbilanz – Passiva“, Anmerkung 21 ). Unsere aktuariellen Berechnungen zur Angemessenheit der Reserve lassen wir zur Qualitätssicherung jährlich durch externe Aktuariats- und Beratungsgesellschaften zusätzlich prüfen.
Zur partiellen Absicherung von Inflationsrisiken hat unsere Tochtergesellschaft Hannover Rück SE insbesondere Wertpapiere im Bestand, deren Coupon- und Rückzahlungen inflationsabhängig sind. Ein Inflationsrisiko besteht insbesondere darin, dass sich die Verpflichtungen (z. B. Schadenreserven) inflationsbedingt anders entwickeln könnten, als bei der Reservebildung unterstellt. Die genannten Anleihen schützen Teile der Schadenreserven gegen Inflationsrisiken.
Um die Auswirkungen einer unerwarteten Veränderung der Inflation auf die Schadenrückstellungen des Konzerns genauer beurteilen zu können, werden zudem die Auswirkungen möglicher Stressszenarien auf die Erstversicherungsgruppe regelmäßig von externen Aktuaren analysiert.
Vor dem Hintergrund der dargestellten Risiken würde ein Anstieg der Nettoschadenquote im Bereich der Schaden/Unfall-Erst- und -Rückversicherung um 5 Prozentpunkte das Jahresergebnis nach Steuern um 753 (710) Mio. EUR mindern.
Prämienrisiken
Das Prämienrisiko beschreibt unerwartete nachteilige Veränderungen der Versicherungsverbindlichkeiten. Diese ergeben sich aus Schwankungen in Bezug auf das Eintreten, die Häufigkeit und die Schwere der versicherten Ereignisse. Im Gegensatz zum Reserverisiko werden beim Prämienrisiko diejenigen Schadenereignisse (exklusive Naturkatastrophen) berücksichtigt, die sich nach dem Bilanzstichtag ereignen können. Im Rahmen des Prämienrisikos werden den zukünftigen Schadenereignissen die erwarteten Prämieneinnahmen gegenübergestellt. Hier können sich auch unerwartete Schäden aus dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie auswirken.
Das Prämienrisiko mit all seinen Komponenten steuert und reduziert der Konzern vor allem durch Schadenanalysen, aktuarielle Modellierungen, selektives Underwriting, Fachrevisionen und regelmäßige Überwachung des Schadenverlaufs sowie durch angemessenen Rückversicherungsschutz. Zu den Schadendreiecken siehe Anmerkung 21 im Konzernanhang. Die Bonität der Rückversicherer wird im Kapitel „Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft“ angegeben.
Dem übernommenen Prämienrisiko begegnen wir u. a. durch einen angemessenen Rückversicherungsschutz. Der volumenmäßige Umfang des Rückversicherungsschutzes im Verhältnis zu den gebuchten Bruttoprämien lässt sich anhand der Selbstbehaltsquote beziffern. Diese zeigt, welcher Anteil der gezeichneten Risiken in unserem Risiko verbleibt.
Selbstbehaltsquote in der Schaden/Unfallversicherung nach Segmenten | ||||||||||||||||||||
In % | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | ||||||||||
Industrieversicherung | 47,9 | 50,2 | 58,6 | 55,2 | 53,4 | 51,8 | 50,9 | 44,5 | 45,6 | 44,1 | ||||||||||
Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall |
88,3 | 95,0 | 94,5 | 94,6 | 95,4 | 95,6 | 95,6 | 94,9 | 94,6 | 92,9 | ||||||||||
Privat- und Firmenversicherung International | 87,9 | 88,7 | 89,3 | 89,0 | 87,9 | 87,3 | 88,9 | 88,5 | 88,5 | 88,7 | ||||||||||
Schaden-Rückversicherung | 90,3 | 90,3 | 90,7 | 89,7 | 88,5 | 89,3 | 90,6 | 89,9 | 90,2 | 91,3 | ||||||||||
Konzernfunktionen 1 | 34,6 | 68,3 | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a | ||||||||||
Gesamt Schaden/Unfallversicherung | 78,9 | 81,0 | 83,9 | 82,4 | 80,7 | 80,7 | 81,0 | 79,3 | 79,8 | 79,8 |
1 Infolge des Erwerbs der Rückversicherungslizenz im Geschäftsjahr 2019 hat die Talanx AG für das Geschäftsjahr 2020 signifikantes Geschäft gezeichnet. Aufgrund der fehlenden Vergleichbarkeit in den Perioden davor wird von einer Angabe abgesehen
Schadenquote für eigene Rechnung nach Segmenten | ||||||||||||||||||||
In % | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | ||||||||||
Industrieversicherung | 84,4 | 79,9 | 87,3 | 85,7 | 74,9 | 76,5 | 81,2 | 81,8 | 75,2 | 66,8 | ||||||||||
Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall |
61,9 | 61,0 | 63,4 | 64,6 | 66,7 | 64,2 | 74,1 | 67,0 | 65,2 | 67,5 | ||||||||||
Privat- und Firmenversicherung International | 64,7 | 65,8 | 65,8 | 66,2 | 65,4 | 64,9 | 65,3 | 66,3 | 68,9 | 70,4 | ||||||||||
Schaden-Rückversicherung | 72,8 | 69,0 | 67,0 | 71,2 | 66,7 | 69,3 | 68,9 | 70,3 | 70,7 | 78,8 | ||||||||||
Konzernfunktionen 1 | 97,1 | 105,1 | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a | n/a | ||||||||||
Gesamt Schaden/Unfallversicherung | 72,7 | 69,5 | 69,5 | 71,9 | 67,8 | 69,1 | 70,8 | 70,8 | 70,3 | 74,4 |
1 Infolge des Erwerbs der Rückversicherungslizenz im Geschäftsjahr 2019 hat die Talanx AG für das Geschäftsjahr 2020 signifikantes Geschäft gezeichnet. Aufgrund der fehlenden Vergleichbarkeit in den Perioden davor wird von einer Angabe abgesehen
Der Anstieg der Schadenquote im Segment Industrieversicherung um 4,5 Prozentpunkte auf 84,4 % resultiert im Wesentlichen aus den Covid-19-bedingten Schäden, denen wiederum ein Rückgang der übrigen Großschäden etwas entgegen wirkte. Die Schadenquote im Segment Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall ist nur in geringfügigen Maße um 0,9 Prozentpunkte gestiegen. Die hohe Belastung aus mehreren Großschäden konnte teilweise durch das profitable Wachstum in den Haftpflicht-, Unfall- und Sachsparten sowie einer positiven Basisschadenentwicklung in der Kraftfahrt kompensiert werden. Die Schadenquote des Segments Privat- und Firmenversicherung International ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte rückläufig. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus dem Covid-19 bedingten geringeren Verkehrsaufkommen und die dadurch sinkenden Schadenfrequenzen. Im Segment Schaden-Rückversicherung hat sich die Schadenquote um 3,8 Prozentpunkte auf 72,8 % erhöht. Der Anstieg ist in den eingetretenen Covid-19 Schäden begründet, die für das Geschäftsjahr 2020 950 Mio. EUR betragen. Infolge der Belastungen aus der Pandemie lagen die Aufwendungen für Großschäden, einschließlich solcher aus Naturkatastrophen und von Menschen verursachten Schäden, um 620 Mio. EUR über den Erwartungen. Die Talanx AG im Segment Konzernfunktionen hat im Geschäftsjahr 2019 die Rückversicherungslizenz erhalten und baut ihr Geschäft seitdem aus. Die ersten signifikanten Prämien konnten für das Geschäftsjahr 2020 vereinnahmt werden und somit ist die Entwicklung der Schadenquote für diese beiden Geschäftsjahre nicht in dem Maße aussagekräftig, wie es für die anderen Segmente der Fall ist.
Insbesondere aufgrund der angeführten Auswirkung der Covid-19-Pandemie hat sich die Schadenquote für die Schaden/Unfallversicherungen um 3,2 Prozentpunkte auf 72,7 % verschlechtert. Ohne die Belastung aus der Pandemie lag die Großschadenlast unterhalb des geplanten Großschadenbudgets. Die Großschadenbelastung belief sich auf 2.148 (1.319) Mio. EUR, davon entfielen 1.198 Mio. EUR auf den Schadenkomplex Covid-19.
Großschäden sind Schäden, die eine festgelegte Schadenhöhe überschreiten oder Kriterien erfüllen, aufgrund derer sie eine besondere Bedeutung in der Schaden-/Unfallversicherung haben. Nachfolgend werden die Großschäden des Geschäftsjahres differenziert aufgeführt, unterteilt in Naturkatastrophen und sonstige Großschäden, sowie deren Anteil an der kombinierten Schaden-/Kostenquote des Konzerns:
Geschäftsjahres-Grossschäden (netto) 1 | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Großschadenbudget | 1.335 | 1.190 | ||
Großschäden (netto) | 2.148 | 1.319 | ||
davon Covid-19 | 1.198 | — | ||
davon Naturkatastrophen | 658 | 773 | ||
davon sonstige Großschäden | 292 | 546 | ||
In % | ||||
Kombinierte Schaden-/Kostenquote der Schaden-Erst- und -Rückversicherung | 100,9 | 98,3 | ||
davon Großschäden (netto) | 9,8 | 6,4 |
1 Naturkatastrophen sowie sonstige Großschäden über 10 Mio. EUR brutto, für den Anteil des Konzerns
Konzentrationsrisiken
In der Schadenversicherung ergeben sich Konzentrationsrisiken insbesondere aus der geografischen Konzentration, der Konzentration aus Rückversicherung und Kapitalanlagen sowie aus den versicherten Naturkatastrophenrisiken und den vom Menschen verursachten Katastrophen.
Das Naturkatastrophenrisiko behandelt analog zum Prämienrisiko zukünftige Schadenereignisse. Aufgrund der Möglichkeit einer sehr hohen Ausprägung der Schadenereignisse aus Naturkatastrophen werden diese separat berücksichtigt. Zur Analyse solcher Naturgefahrenereignisse (Extremszenarien und Kumule) wurde ein einheitliches Global Event Set etabliert.
Auf Grundlage der zuletzt ermittelten Werte ergeben sich für die Gruppe in Bezug auf die Netto-Schadenbelastung (Jahres-Gesamtschaden) nachfolgende Kumulszenarien von Naturgefahren:
Kumulszenarien inklusive Anteile nicht beherrschender Gesellschafter, vor Steuern 1 | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
200-Jahres-Schaden Atlantik-Hurrikan |
2.626 | 2.605 | ||
200-Jahres-Schaden USA-, Kanada-Erdbeben |
2.261 | 2.350 | ||
200-Jahres-Schaden Asien-Pazifik-Erdbeben |
1.596 | 1.692 | ||
200-Jahres-Schaden Europa-Sturm |
1.187 | 1.151 | ||
200-Jahres-Schaden Zentral- und Südamerika-Erdbeben |
1.525 | 1.600 | ||
200-Jahres-Schaden Europa-Erdbeben |
1.112 | 1.226 | ||
200-Jahres-Schaden Europa-Überschwemmung |
988 | 811 |
1 Die tatsächlichen Entwicklungen von Naturgefahren können von den Modellannahmen abweichen
Darüber hinaus überprüfen wir regelmäßig weitere Kumulszenarien. Spitzenbelastungen aus Kumulrisiken sichern wir durch individuellen Rückversicherungsschutz ab.
Zur Begrenzung von Konzentrationsrisiken limitieren wir das maximal zulässige Naturkatastrophenrisiko nach Gefahrenregionen auf Gruppen- und Geschäftsbereichsebene. Bei der Festlegung des Limits wirken Risikomodellierung und Geschäftsplanung zusammen.
Die Erwartungen in Bezug auf Schadenbelastungen bilden wir im Rahmen der Geschäftsplanung u. a. über das Großschadenbudget ab. Die Netto-Großschadenbelastung im Geschäftsjahr (2.148 [1.319] Mio. EUR) beinhaltet insbesondere mit 1.198 Mio. EUR die Großschadenlast im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, die Schäden aus dem Hurrikan „Laura“ in den USA mit einem Netto-Schaden in Höhe von 145 Mio. EUR und dem Hagelsturm „Derecho“ in den USA mit einem Netto-Schaden in Höhe von 111 Mio. EUR.
Die Verteilung der Schadenrückstellungen der Sachversicherer nach Regionen gestaltet sich (nach Berücksichtigung der Anteile der Rückversicherer an diesen Rückstellungen) wie folgt:
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 1 | ||||||
In Mio. EUR | Brutto | Rück | Netto 2 | |||
31.12.2020 | ||||||
Deutschland | 9.798 | 1.010 | 8.787 | |||
Großbritannien | 4.622 | 597 | 4.025 | |||
Mittel- und Osteuropa (CEE) einschließlich Türkei |
2.537 | 258 | 2.279 | |||
Übriges Europa | 9.792 | 1.617 | 8.175 | |||
USA | 10.767 | 444 | 10.323 | |||
Übriges Nordamerika | 1.465 | 1.242 | 223 | |||
Lateinamerika | 1.652 | 242 | 1.409 | |||
Asien und Australien | 4.364 | 229 | 4.135 | |||
Afrika | 341 | 15 | 326 | |||
Gesamt | 45.337 | 5.655 | 39.682 | |||
31.12.2019 | ||||||
Deutschland | 9.635 | 4.149 | 5.485 | |||
Großbritannien | 4.104 | 342 | 3.762 | |||
Mittel- und Osteuropa (CEE) einschließlich Türkei |
2.641 | 265 | 2.376 | |||
Übriges Europa | 8.824 | –376 | 9.199 | |||
USA | 10.746 | 174 | 10.572 | |||
Übriges Nordamerika | 1.529 | 1.169 | 360 | |||
Lateinamerika | 1.917 | 235 | 1.682 | |||
Asien und Australien | 4.265 | 121 | 4.144 | |||
Afrika | 302 | 8 | 295 | |||
Gesamt | 43.962 | 6.086 | 37.875 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
2 Nach Berücksichtigung der Anteile der Rückversicherer an diesen Rückstellungen
Die Prämien in der Schaden-/Unfall-Erstversicherung verteilen sich nach Versicherungsarten wie folgt:
Prämien nach Versicherungsarten und -zweigen 1 | ||||
In Mio. EUR |
Gebuchte Bruttoprämien |
Gebuchte Nettoprämien |
||
31.12.2020 | ||||
Schaden/Unfall-Erstversicherung | ||||
Kraftfahrtversicherung | 3.976 | 3.589 | ||
Sachversicherung | 4.232 | 1.756 | ||
Haftpflichtversicherung | 2.686 | 1.685 | ||
Unfallversicherung | 333 | 275 | ||
Transport | 783 | 448 | ||
Sonstige Schaden/Unfallversicherung | 665 | 334 | ||
Schaden-Rückversicherung | 16.744 | 15.116 | ||
Gesamt | 29.418 | 23.204 | ||
31.12.2019 | ||||
Schaden/Unfall-Erstversicherung | ||||
Kraftfahrtversicherung | 4.249 | 3.941 | ||
Sachversicherung | 3.567 | 1.655 | ||
Haftpflichtversicherung | 2.384 | 1.562 | ||
Unfallversicherung | 359 | 306 | ||
Transport | 727 | 443 | ||
Sonstige Schaden/Unfallversicherung | 672 | 394 | ||
Schaden-Rückversicherung | 14.781 | 13.347 | ||
Gesamt | 26.739 | 21.647 |
1 Vor Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
Versicherungstechnische Risiken der Lebensversicherung
Typische Risiken der Lebensversicherung entstehen daraus, dass die Verträge langfristige biometrische und/oder kapitalanlagebezogene Leistungsgarantien abgeben: Während die Prämien zu Beginn des Vertrags für die gesamte Laufzeit bei einer bestimmten Leistung fest vereinbart werden, können sich die zugrunde liegenden Parameter im Verlauf der Zeit ändern. Dies gilt auch für den für das Vertragsverhältnis maßgeblichen, vom Gesetzgeber und von der Rechtsprechung geprägten rechtlichen Rahmen, dessen risikobehaftete Änderungen im Abschnitt „operationelle Risiken“ diskutiert werden.
Der Grad des Rückversicherungsschutzes im Verhältnis zu den gebuchten Bruttoprämien lässt sich anhand der Selbstbehaltsquote beziffern. Sie zeigt, welcher Anteil der gezeichneten Risiken in unserem Risiko verbleibt:
Selbstbehaltsquote in der Personenversicherung nach Segmenten | ||||||||||||||||||||
In % | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | ||||||||||
Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben | 93,9 | 93,9 | 93,6 | 95,2 | 95,4 | 95,8 | 95,2 | 93,9 | 94,4 | 93,6 | ||||||||||
Privat- und Firmenversicherung International | 99,2 | 98,9 | 98,8 | 98,5 | 98,5 | 97,2 | 98,0 | 95,8 | 89,7 | 82,8 | ||||||||||
Personen-Rückversicherung | 89,8 | 89,5 | 90,7 | 91,7 | 90,4 | 84,2 | 83,9 | 87,7 | 89,3 | 91,0 | ||||||||||
Gesamt Personenversicherung | 92,1 | 92,1 | 92,6 | 93,6 | 92,9 | 89,1 | 89,6 | 90,9 | 91,3 | 91,8 |
Biometrische Risiken und Stornorisiken in der Leben-Erstversicherung
Biometrische Rechnungsgrundlagen wie Sterblichkeit, Lebenserwartung und Invaliditätswahrscheinlichkeit werden zu Vertragsbeginn festgelegt. Diese Annahmen können sich im Zeitverlauf als nicht mehr zutreffend erweisen und zusätzliche Aufwendungen zur Erhöhung der Deckungsrückstellung erfordern. Daher werden die biometrischen Rechnungsgrundlagen regelmäßig auf ihre Angemessenheit überprüft.
Für Verträge, in denen der Tod das versicherte Risiko ist, können insbesondere Epidemien, eine Pandemie oder ein weltweiter Wandel der Lebensgewohnheiten die Risikosituation verändern. Die 2020 verzeichneten Übersterblichkeiten liegen unter Berücksichtigung der Sicherheitszuschläge (s. u.) dennoch im Rahmen der generellen Modellierung.
Bei Rentenversicherungen kann sich eine Veränderung der Risikosituation vor allem aus einer stetigen Verbesserung der medizinischen Versorgung und der sozialen Bedingungen sowie aus überraschenden medizinischen Innovationen ergeben. Diese Faktoren erhöhen die Lebenserwartung und führen dazu, dass die Versicherten in der Gesamtheit länger Leistungen beziehen als kalkuliert.
Bei der Berechnung der Prämie und der versicherungstechnischen Rückstellungen werden vorsichtig bemessene biometrische Rechnungsgrundlagen zugrunde gelegt. Ihre Angemessenheit stellen wir durch einen regelmäßigen Abgleich der nach den Ausscheideordnungen erwarteten mit den tatsächlich eingetretenen Leistungsfällen sicher. Für Irrtums-, Zufalls- und Änderungsrisiko rechnen wir adäquate Sicherheitszuschläge ein.
Bei den Leben-Erstversicherungen handelt es sich im Wesentlichen um langfristige Verträge mit einer ermessensabhängigen Überschussbeteiligung. Kleinere Änderungen in den der Kalkulation zugrunde liegenden Annahmen zu Biometrie, Zins und Kosten werden durch die in den Rechnungsgrundlagen enthaltenen Sicherheitszuschläge aufgefangen. Werden diese Sicherheitszuschläge nicht benötigt, geben wir die sich daraus ergebenden Überschüsse den gesetzlichen Regelungen entsprechend größtenteils an die Versicherungsnehmer weiter. Dadurch kann die Ergebniswirkung bei einer Veränderung der Risiko-, Kosten- oder Zinserwartung durch eine Anpassung der künftigen Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer gedämpft werden.
Über Rückversicherungsverträge sichern wir vor allem biometrische Risiken zusätzlich ab. Damit wir diese Verträge dauerhaft erfüllen können, bilden wir entsprechende Rückstellungen. Ihre Berechnung beruht u. a. auf Annahmen hinsichtlich der Entwicklung biometrischer Daten wie Sterblichkeit oder Berufsunfähigkeit. Speziell ausgebildete Lebensversicherungsaktuare bilden zudem Sicherheitszuschläge, die auch Änderungsrisiken hinreichend berücksichtigen.
Lebensversicherungsverträge bergen auch Stornorisiken: So kann es bei einer ungewöhnlichen Häufung von Stornofällen dazu kommen, dass für die Auszahlung von Versicherungsleistungen nicht genügend liquide Kapitalanlagen zur Verfügung stehen. Dies könnte bei der Veräußerung von Kapitalanlagen zu ungeplanten Verlusten führen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, legen die Lebensversicherer des Konzerns einen ausreichend hohen Kapitalanlagebestand in kurz laufenden Kapitalanlagen an und analysieren regelmäßig die Stornosituation. Daneben vergleichen und steuern sie regelmäßig die Laufzeiten auf der Aktiv- und Passivseite.
Des Weiteren kann es bei Stornierungen zu Rückforderungsausfällen gegenüber Versicherungsvermittlern kommen. Daher unterliegt die Auswahl der Vermittler hohen Sorgfaltsanforderungen.
Bei erhöhten Stornierungen kann auch das Kostenrisiko steigen, nämlich dann, wenn das Neugeschäft deutlich zurückgeht und die fixen Kosten – anders als die variablen – nicht kurzfristig reduziert werden können.
Grundsätzlich prüfen wir regelmäßig das Stornoverhalten unserer Versicherungsnehmer und die Stornoentwicklung unseres Versicherungsbestands.
Zur Quantifizierung der versicherungstechnischen Risiken nehmen wir im Rahmen des internen Modells Szenario- und Sensitivitätsanalysen vor. Diese beziehen sich auf die Basiseigenmittel. Die Analysen geben Hinweise darauf, in welchen Bereichen ein Schwerpunkt aus Sicht des Risikomanagements zu setzen ist:
Bandbreite der Sensitivitäten der versicherungs- technischen Risiken, Leben-Erstversicherung |
||||
In % | 2020 | 2019 | ||
Sterblichkeit/Morbidität +5 % (ohne Rentengeschäft) |
–3 bis 0 | –3 bis 0 | ||
Sterblichkeit –5 % (nur Rentengeschäft) |
–4 bis 0 | –4 bis 0 | ||
Stornoquote +10 % | –2 bis +1 | –2 bis 0 | ||
Kosten +10 % | –5 bis 0 | –5 bis 0 |
Die Exponiertheit der Lebensversicherer der Gruppe unterscheidet sich nach der Art der Versicherungsprodukte. So hat eine gegenüber der Erwartung geringere Sterblichkeit einen positiven Einfluss auf Produkte mit überwiegendem Todesfall- bzw. Invaliditätsrisiko und einen negativen Einfluss auf Produkte mit Langlebigkeitsrisiko mit Auswirkungen auf die Basiseigenmittel. Die Sensitivitäten enthalten keinen Ausgleich zwischen Renten und Todesfallversicherungen.
Zinsgarantierisiko unter Beachtung der Risiken aus Kapitalanlagen
Bei kapitalbildenden Lebensversicherungen unterscheiden wir zwischen fondsgebundenen Verträgen und traditionellen Verträgen mit garantiertem Rechnungszins, wobei letztere in unserem Versicherungsbestand überwiegen. Während bei fondsgebundenen Verträgen die Kunden das Anlagerisiko tragen, sichert der Versicherer den Kunden bei traditionellen Verträgen eine garantierte Verzinsung auf die Sparanteile der Prämie zu. Bei jüngeren Versicherungsprodukten arbeiten wir mit deutlich reduzierten Garantien (Moderne Klassik), um den steigenden Solvenzkapitalanforderungen entsprechen zu können.
Das bedeutendste Risiko im Erstversicherungsbereich besteht bei der deutschen Lebensversicherung darin, dass mit den Kapitalanlagen keine ausreichende Verzinsung zur Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber den Kunden erwirtschaftet wird. Die garantierten Verzinsungen der Sparanteile in traditionellen Lebensversicherungen hängen im Wesentlichen von der Rechnungszinsgeneration der Verträge ab. Die rechnungsmäßigen Zinsen der verschiedenen Tarifgenerationen liegen zwischen 4 (4) % und 0,9 (0,9) % pro Jahr. Der durchschnittliche bilanzielle Garantiezins für die deutschen Lebensversicherungsgesellschaften im Konzern und in der HDI Pensionskasse AG per 31. Dezember 2020 liegt nach Berücksichtigung der 2018 einer veränderten Berechnungsmethode folgenden Zinszusatzreserve bei 1,61 (1,78) %. Das Zinsgarantierisiko stellt auch das dominierende Konzentrationsrisiko dar.
Insbesondere wegen der begrenzten Verfügbarkeit an lang laufenden festverzinslichen Wertpapieren am Kapitalmarkt ist es nur in Teilen möglich, die Zinsverpflichtungen der Verträge fristenkongruent abzubilden. Dies führt dazu, dass die Zinsbindung auf der Aktivseite regelmäßig kürzer ist als diejenige auf der Verpflichtungsseite (sogenannter Durations- oder Asset-Liability-Mismatch).
Per 31. Dezember 2020 beträgt die (effective) Duration für den Gesamtkonzern für die verzinslichen Wertpapiere (inklusive Zinsderivaten) 9,0 (8,2) Jahre 1 und die durchschnittliche Restlaufzeit der Brutto-Schadenreserven inklusive der Brutto-Deckungsrückstellungen 9,3 (9,3) Jahre. Bezieht man zusätzlich die erwartete zukünftige Überschussbeteiligung für das Lebensversicherungsgeschäft mit Optionen und Garantien ein, erhöht sich die Duration (Macaulay-Duration) der Verbindlichkeiten auf 12,3 (12,2) Jahre. 2
Durch das in beiden Fällen ausgewiesene Durations-Mismatch reagieren die Basiseigenmittel sensitiv auf die innerhalb des Modells verwendeten Diskontierungsannahmen. Jenseits einer Laufzeit von 20 Jahren sind diese nicht vom Kapitalmarkt abgeleitet, sondern folgen derjenigen Branchenkonvention, wie sie im Solvency-II-Regime durch die europäische Aufsicht zugrunde gelegt wird. Sofern die branchenüblichen Annahmen zum Diskontierungszins für Verpflichtungen mit Laufzeiten von über 20 Jahren höher sind als die dann am Markt tatsächlich realisierbaren Zinssätze, unterschätzen die zur Berechnung der Basiseigenmittel verwendeten Bewertungsmodelle die Verpflichtung gegenüber Versicherungsnehmern und die Zinssensitivität der Lebensversicherung. Wenn die tatsächlich erzielbaren Zinssätze dagegen über den Diskontierungssätzen liegen, werden die Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern und das Zinsänderungsrisiko überschätzt. Aktuell deuten die tatsächlich erzielbaren Zinssätze in den wenig liquiden Kapitalmarktsegmenten für besonders lang laufende Wertpapiere eher darauf hin, dass die Bewertungsmodelle die Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern und die Zinssensitivität unterschätzen und die Basiseigenmittel überschätzen.
Die Exponierung gegenüber dem Zinsgarantierisiko bestimmt sich aus den Risiken aus Kapitalanlagen. Diese werden zusammen mit den betreffenden Stresstests und Sensitivitäten in dem Abschnitt „Risiken aus Kapitalanlagen“ dargestellt.
Für fondsgebundene Lebensversicherungen werden die versicherungstechnischen Rückstellungen in Höhe der für die Versicherungsnehmer gehaltenen Fondsvolumina angesetzt. Damit haben Änderungen des Aktienkursniveaus direkte Auswirkungen auf die Höhe der versicherungstechnischen Rückstellungen der fondsgebundenen Versicherungen, die jedoch durch gleich hohe Auswirkungen auf die Kapitalanlagen kompensiert werden. Die Basiseigenmittel werden damit nur durch die nicht für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen gehaltenen Kapitalanlagen beeinflusst. Dort hat ein Rückgang des Aktienkursniveaus einen negativen Einfluss. Dieser ist aufgrund der aktuell niedrigen Aktienquote sehr gering.
Versicherungstechnische Risiken in der Personen-Rückversicherung
Für die Personen-Rückversicherung sind die biometrischen Risiken von besonderer Bedeutung. Die Rückstellungen in der Personen-Rückversicherung werden auf Grundlage der Meldungen unserer Zedenten sowie abgesicherter biometrischer Berechnungen festgelegt. Über Qualitätssicherungsmaßnahmen stellen wir sicher, dass die von den Zedenten nach lokaler Rechnungslegung kalkulierten Rückstellungen allen Anforderungen hinsichtlich Berechnungsmethoden und Annahmen genügen.
Das Neugeschäft generiert der Konzern in sämtlichen Regionen unter Beachtung weltweit gültiger Rahmen-Zeichnungsrichtlinien. Die Richtlinien werden jährlich daraufhin überprüft, dass sie die Art, Qualität, Höhe und Herkunft der Risiken angemessen berücksichtigen. Die Besonderheiten einzelner Märkte werden über spezielle Zeichnungsrichtlinien abgebildet. Indem wir die Einhaltung der Rahmen-Zeichnungsrichtlinien strukturiert und regelmäßig überwachen, reduzieren wir das Kreditrisiko der Zahlungsunfähigkeit oder der Verschlechterung der Bonität von Zedenten. Bei Neugeschäft und der Übernahme von internationalen Beständen erfolgen die Überprüfungen in der Regel besonders umfassend.
Wir vertrauen auf das Know-how unserer Underwriter und räumen ihnen abgestufte Kompetenzen ein. In unserer dezentralen Organisation steuern wir Risiken dort, wo sie entstehen, mit einem gruppenweit einheitlichen Ansatz, sodass wir eine Gesamtsicht auf die Risiken der Personen-Rückversicherung erhalten. Unsere globalen Zeichnungsrichtlinien bieten den Underwritern dafür einen geeigneten Rahmen. Die aus der Personen-Rückversicherung entspringenden Risiken sind im internen Kapitalmodell abgebildet.
In der Personen-Rückversicherung ist das in der Leben-Erstversicherung bedeutsame Zinsgarantierisiko aufgrund der vertraglichen Ausgestaltung nur von geringer Risikorelevanz. Dort wird das Risikoprofil von Sterblichkeits- und Langlebigkeitsrisiken dominiert, da in einem Teil der Verträge Todesfallleistungen und in einem anderen Teil Erlebensfallleistungen auszuzahlen sind. Zudem ist die Personen-Rückversicherung Stornorisiken ausgesetzt, da die aus den Rückversicherungsverträgen resultierenden Zahlungsströme auch vom Stornoverhalten der Versicherungsnehmer abhängen. Wir kalkulieren den Diversifikationseffekt zwischen Sterblichkeits- und Langlebigkeitsrisiken vorsichtig; die Verträge sind in der Regel für verschiedene Regionen, Altersgruppen und Personen abgeschlossen.
Die Hannover Rück hat im Jahr 2009 ein großes US-amerikanisches Personen-Rückversicherungsportefeuille übernommen. Die tatsächliche Sterblichkeitserfahrung für das fragliche Portefeuille war im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie beeinflusst. Um die Auswirkungen von Covid-19 bereinigt, war das unterliegende Ergebnis besser als erwartet. Die weitere Entwicklung der unterliegenden Sterblichkeit, insbesondere durch die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie, beobachten wir fortlaufend.
Aufgrund der derzeit vorliegenden Erkenntnisse gehen wir weiterhin davon aus, dass das US-Mortalitätsgeschäft insgesamt einen positiven Ertragswert aufweist. Sollten weitere Informationen zu der Feststellung führen, dass dies nicht mehr der Fall ist, würde es zu einer einmaligen Belastung des IFRS-Ergebnisses kommen.
Für die Basiseigenmittel des Geschäftsbereichs Rückversicherung ergeben sich folgende Sensitivitäten:
Sensitivitäten der versicherungstechnischen Risiken, Geschäftsbereich Rückversicherung |
||||
In % | 2020 | 2019 | ||
Sterblichkeit +5 % (ohne Rentengeschäft) |
–10 bis –7 | –10 bis –7 | ||
Morbidität +5 % | –4 bis –2 | –4 bis –2 | ||
Sterblichkeit –5 % (nur Rentengeschäft) |
–5 bis –2 | –4 bis –2 | ||
Stornoquote +10 % | –2 bis 0 | –2 bis 0 | ||
Kosten +10 % | –1 bis 0 | –1 bis 0 |
Derivate, die in Lebensversicherungsverträge eingebettet und nicht getrennt zu bilanzieren sind
Versicherungsprodukte der Leben-Erstversicherung können für den Versicherungsnehmer folgende wesentliche Optionen enthalten:
- Mindestverzinsung/Garantiezins
- Möglichkeit des Rückkaufs und der Beitragsfreistellung des Vertrags
- Erhöhung der Versicherungsleistung ohne erneute Gesundheitsprüfung
- Möglichkeit, bei aufgeschobenen Rentenversicherungen anstelle des Rentenübergangs die Auszahlung der Versicherungsleistung durch Einmalzahlung (Kapitalwahlrecht) zu wählen
Bei fondsgebundenen Produkten kann sich der Versicherungsnehmer bei Beendigung des Vertrags statt für die Auszahlung des Gegenwerts der Fondsanteile für die Übertragung der Fondsanteile (Naturalwahlrecht) entscheiden. Es besteht insoweit kein unmittelbares Marktrisiko
In der Personen-Rückversicherung weist eine Anzahl von Verträgen die Merkmale auf, nach denen eingebettete Derivate von dem zugrunde liegenden Versicherungsvertrag zu trennen und separat gemäß IAS 39 zum Marktwert zu bilanzieren sind. (Vgl. auch „Erläuterungen zur Konzernbilanz – Aktiva“ unter der Anmerkung 13 im Konzernanhang)
Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft
Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft unterliegen einem Ausfall- bzw. Kreditrisiko. Das gilt vor allem für Forderungen gegenüber Rückversicherern, Retrozessionären, Versicherungsnehmern und Versicherungsvermittlern. Die Folge bei Eintritt wären Wertberichtigungen bzw. Forderungsabschreibungen.
Forderungen gegenüber Versicherungsnehmern und Versicherungsvermittlern werden im Regelfall nicht besichert. Die Forderungshöhen sind gering und die Schuldnerschaft diversifiziert, sodass sich hier für den Konzern kein wesentliches finanzielles Risiko ergibt.
Kreditrisiken ergeben sich im Erstversicherungsgeschäft zudem aus Forderungen gegenüber Rückversicherern sowie in der Rückversicherung aus Forderungen gegenüber Retrozessionären. In der passiven Rückversicherung achten wir insbesondere bei Geschäftsverbindungen mit langer Abwicklungsdauer auf eine hohe finanzielle Solidität der Rückversicherer.
Dem Risiko des Ausfalls von Forderungen gegenüber Rückversicherern und Retrozessionären begegnet der Konzern durch konzernweit gültige Vorgaben und Richtlinien. Die Rückversicherungspartner werden durch professionell besetzte Sicherungskomitees sorgfältig ausgewählt und fortlaufend auf ihre Bonität hin begutachtet. Dazu ziehen wir unter anderem Informationen externer Ratingagenturen heran.
Angaben zu ausstehenden Forderungen, deren Fälligkeitszeitpunkt am Bilanzstichtag mehr als 90 Tage zurückliegt, sowie die durchschnittliche Ausfallquote der vergangenen drei Jahre finden sich im Konzernanhang unter Anmerkung 14.
Die Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen beliefen sich auf 7,5 (8,5) Mrd. EUR. Diesem Wert stehen neben Bürgschaften auch – als Depotverbindlichkeiten gegenüber Rückversicherern ausgewiesene – Bardepots oder andere Gegenpositionen in Höhe von 2,0 (2,9) Mrd. EUR gegenüber.
Gegenüber einem Großteil unserer Rückversicherer und Retrozessionäre agieren wir auch als deren aktiver Rückversicherer (insbesondere im Segment Schaden-Rückversicherung), d. h., es besteht ein Potenzial zur Aufrechnung mit eigenen Verbindlichkeiten. Nach Abzug der vorgenannten Posten verbleibt ein Betrag in Höhe von 5,5 (5,6) Mrd. EUR.
Es ergibt sich folgende Ratingstruktur:
Innerhalb des unbesicherten Bestands sind 84 (81) % unserer Rückversicherungspartner/Retrozessionäre mit einem Rating der Kategorie A und besser klassifiziert. Der hohe Anteil an Rückversicherern mit hohem Rating ist Ausdruck unseres Bestrebens, Ausfallrisiken in diesem Bereich zu vermeiden.
Die Bilanzposition der Finanzinstrumente, die in Verbindung mit Versicherungsverträgen stehen (Policendarlehen, Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft, Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen) – ohne Berücksichtigung von Sicherheiten oder sonstigen das Ausfallrisiko verringernden Vereinbarungen – stellt das Äquivalent für die maximale Ausfallrisikoexposition am Abschlussstichtag dar.
Depotforderungen repräsentieren die von Konzerngesellschaften bei konzernfremden Zedenten gestellten Sicherheiten (z. B. Bar- und Wertpapierdepots), die keine Zahlungsströme auslösen und die von diesen Zedenten nicht ohne Zustimmung unserer Gesellschaften verwertet werden können. Diese Sicherheiten verhalten sich grundsätzlich laufzeitkongruent zu den ihnen zuzuordnenden Rückstellungen. Bei Ausfall einer Depotforderung reduzieren sich die versicherungstechnischen Rückstellungen in gleichem Maß. Daher ist das Kreditrisiko begrenzt.
Der Abrechnungssaldo (Ertrag für den Erstversicherer), definiert als der Anteil der Rückversicherer an den verdienten Beiträgen abzüglich des Anteils der Rückversicherer an den Bruttoaufwendungen für Versicherungsleistungen sowie den Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb, belief sich im Berichtsjahr auf –1.106 (–888) Mio. EUR.
Abhängig vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie sowie von den Maßnahmen zur Eindämmung können sich erhöhte Forderungsausfallrisiken als in den Jahren vor der Krise ergeben.
Risiken aus Kapitalanlagen
Das Marktrisiko umfasst einerseits Schwankungen der Kapitalanlagen auf der Aktivseite, andererseits bestehen durch die Entwicklung der Kapitalmärkte aufgrund der ökonomischen Bilanzierung auch Auswirkungen auf die versicherungstechnischen Risiken auf der Passivseite. Die Schwankungen der Kapitalanlagen resultieren aus Marktpreisschwankungen, die im Falle nachteiliger Veränderungen zu Wertminderungen führen können.
Unsere Kapitalanlagepolitik ist, dem Grundsatz der unternehmerischen Vorsicht folgend, an folgenden Zielen ausgerichtet:
- Optimierung der Rendite aus den Kapitalanlagen bei gleichzeitig hohem Sicherheitsniveau
- permanente Erfüllung der Liquiditätsanforderungen (Zahlungsfähigkeit)
- Risikodiversifizierung (Mischung und Streuung)
Der Bestand an festverzinslichen Wertpapieren ist einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Sinkende Marktrenditen führen zu Marktwertsteigerungen bzw. steigende Marktrenditen zu Marktwertsenkungen des festverzinslichen Wertpapierportfolios. Gleichermaßen wirkt sich die Veränderung von Credit Spreads auf den Marktpreis von festverzinslichen Wertpapieren aus.
Aktienkursrisiken ergeben sich aus ungünstigen Wertveränderungen im Bestand gehaltener Aktien und Aktien- bzw. Aktienindexderivate.
Währungsrisiken resultieren aus Wechselkursschwankungen. Diese kommen insbesondere dann zum Tragen, wenn ein Währungsungleichgewicht zwischen den versicherungstechnischen Verbindlichkeiten und den Kapitalanlagen besteht.
Immobilienrisiken können sich aus negativen Wertveränderungen direkt oder über Fondsanteile ergeben. Sie können durch eine Verschlechterung der speziellen Eigenschaften der Immobilie oder einen allgemeinen Marktwertverfall ausgelöst werden.
Die Exponierung gegenüber diesen Risiken wird insbesondere durch die Struktur des Investmentportfolios beeinflusst. Die folgende Darstellung zeigt das Portfolio des Talanx Konzerns nach Währungen, Anlageklassen und Ratings in der Bewertung gemäß IFRS-Abschluss:
Das Portfolio wird von festverzinslichen Wertpapieren dominiert, die zu 76 (75) % über ein Rating von mindestens A verfügen. Anleihen mit sehr guter Bonität und langer Duration ergänzen wir selektiv um hochverzinste Anleihen mit kurzer Laufzeit. Der Großteil unserer Anlagen notiert in Euro, im Nicht-Euro-Raum dominiert der US-Dollar.
Auf Staatsanleihen entfallen 46 (46) % der festverzinslichen Wertpapiere. Diese modellieren wir in TERM – im Gegensatz zur Standardformel – unabhängig von Emittent und Emissionswährung immer unter Einbezug der Credit-Spread-Risiken.
Trotz unseres eher risikoarmen Portfolios kommt den Marktrisiken angesichts der Höhe des Kapitalanlagebestands eine große Bedeutung für das Risikoprofil der Gruppe zu. Die Marktrisiken bewerten wir mit TERM. Als wesentlich sind hier insbesondere Zinsänderungsrisiken sowie Kreditrisiken einzustufen.
Die Risikokonzentration bilden wir im Modell ab, das neben der reinen Wirkung der Konzentration von Emittenten zusätzlich auch Effekte aus der Korrelation von wirtschaftlichen und geografischen Zusammenhängen zwischen Emittenten umfasst.
Die Überwachung und Steuerung von Marktrisiken erfolgt insbesondere durch unser Limit- und Schwellenwertsystem. Dabei ist ein wichtiges Element die regelmäßige Überwachung des Value at Risk (VaR). Bei der VaR-Kontrolle werden neben den Kapitalanlagen auch die prognostizierten Cashflows der versicherungstechnischen Verpflichtungen sowie deren Sensitivität zu Marktrisikofaktoren berücksichtigt. Der Berechnung des ALM-VaR legen wir ein Konfidenzniveau von 99,5 % und eine Haltedauer von zehn Tagen zugrunde. Das geschätzte Verlustpotenzial wird also innerhalb von zehn Tagen nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5 % überschritten.
Der ALM-VaR zum 31. Dezember 2020 betrug 2.612 (1.786) Mio. EUR, das entspricht einer Quote von 1,95% der betrachteten Kapitalanlagen. Der deutliche Anstieg der ALM-VaR-Quote im Vergleich zum Vorjahr (1,4%) ist hauptsächlich auf eine Modelländerung zurückzuführen. Bereinigt um die Modelländerung hat sich die ALM-VaR-Quote nur leicht um 0,11 Prozentpunkte erhöht. Dies ist primär auf den signifikanten Zinsrückgang im langfristigen Bereich zurückzuführen, wobei ein großer Teil des damit verbundenen Risikoanstiegs durch das gelebte Asset-Liability-Matching unseres Hauses kompensiert werden konnte.
Daneben kommt zur Risikofrüherkennung eine Modellvariante zum Einsatz, bei der kürzere Zeitreihen berücksichtigt werden und Marktbeobachtungen der jüngsten Vergangenheit durch die Verwendung einer exponentiellen Gewichtung einen stärkeren Einfluss auf die Risikokennzahlen haben. Diese Variante weist eine deutlich höhere Sensitivität des ALM-VaR-Modells für aktuelle Volatilitätsveränderungen an den Kapitalmärkten auf und kann ergänzend frühzeitig auf einen Risikoanstieg hinweisen.
Stresstests sowie Szenario-Analysen ergänzen das Steuerungsinstrumentarium. Für zinssensitive Produkte und Aktien errechnen wir eine mögliche Marktwertänderung anhand eines historischen Worst-Case-Szenarios auf Tagesbasis und schätzen so das Verlustpotenzial unter extremen Marktbedingungen ab. Im Rahmen von Szenarien simulieren wir Aktien- und Währungskursänderungen sowie Veränderungen des allgemeinen Zinsniveaus und der Renditeaufschläge für Anleihen bonitätsrisikobehafteter Emittenten (Spreads). Zinsänderungsrisiken bestehen aus einer ungünstigen Wertänderung der im Bestand gehaltenen Finanzinstrumente aufgrund von Änderungen des Marktzinsniveaus.
Die nachstehende Tabelle zeigt Szenarien für die Entwicklung der im Konzern gehaltenen selbst verwalteten Kapitalanlagen (brutto) zum Bilanzstichtag. Bei den gezeigten Effekten nicht berücksichtigt werden die Steuern sowie die Rückstellung für Beitragsrückerstattung. Effekte, die sich aufgrund der Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer in der Personen-Erstversicherung ergeben, sind somit nicht Bestandteil der Analyse. Unter Einschluss dieser Effekte würden sich die dargestellten Auswirkungen auf die Ergebnisse und das Eigenkapital deutlich reduzieren.
Szenarien der Entwicklung von im Konzern gehaltenen selbst verwalteten Kapitalanlagen zum Bilanzstichtag | ||||||||||||
In Mio. EUR | ||||||||||||
Portfolio | Szenario |
In der Gewinn- und Verlust- rechnung zu erfassen 1 |
Im sonstigen Ergebnis zu erfassen 1 |
31.12.2020 Bestands- verände- rung auf Marktwert- basis 2 |
31.12.2019 Bestands- verände- rung auf Marktwert- basis 2 |
|||||||
Aktien 3 | ||||||||||||
Aktienkurse | +20 % | 94 | 248 | 341 | 197 | |||||||
Aktienkurse | +10 % | 46 | 124 | 170 | 97 | |||||||
Aktienkurse | –10 % | –18 | –126 | –143 | –94 | |||||||
Aktienkurse | –20 % | –26 | –252 | –278 | –184 | |||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | ||||||||||||
Renditeanstieg | +200 BP | –232 | –12.375 | –19.088 | –16.652 | |||||||
Renditeanstieg | +100 BP | –141 | –6.664 | –10.287 | –9.165 | |||||||
Renditerückgang | –100 BP | 218 | 7.928 | 12.285 | 10.167 | |||||||
Renditerückgang | –200 BP | 549 | 17.499 | 27.248 | 21.711 | |||||||
Währungssensitive Kapitalanlagen | ||||||||||||
Aufwertung EUR 4 | +10 % | –3.826 | –322 | –4.148 | –4.113 | |||||||
gegenüber USD | –1.978 | –273 | –2.251 | –2.308 | ||||||||
gegenüber GBP | –389 | –6 | –395 | –414 | ||||||||
gegenüber PLN | –277 | –1 | –279 | –256 | ||||||||
gegenüber Sonstigen | –1.181 | –42 | –1.222 | –1.134 | ||||||||
Abwertung EUR 4 | –10 % | 3.826 | 322 | 4.148 | 4.113 | |||||||
gegenüber USD | 1.978 | 273 | 2.251 | 2.308 | ||||||||
gegenüber GBP | 389 | 6 | 395 | 414 | ||||||||
gegenüber PLN | 277 | 1 | 279 | 256 | ||||||||
gegenüber Sonstigen | 1.181 | 42 | 1.222 | 1.134 |
1 Bruttodarstellung (vor Steuern und Überschussbeteiligung)
2 Inkl. Finanzinstrumente der Kategorien „Darlehen und Forderungen“ und „Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente“
3 Inkl. Derivatebestände
4 Wechselkursschwankungen gegenüber dem Euro um +/–10 %, auf Basis der Bilanzwerte
Derivatgeschäfte schließt der Konzern ab,
- um sich insbesondere gegen Kurs- oder Zinsänderungsrisiken bei vorhandenen Vermögenswerten abzusichern,
- um den späteren Erwerb von Wertpapieren vorzubereiten oder
- um aus vorhandenen Wertpapieren einen zusätzlichen Ertrag zu erzielen.
In geringem Umfang werden im Konzern auch OTC-Derivate eingesetzt, die ein Kontrahentenrisiko mit sich bringen.
Über Art und Umfang der Investitionen in derivative Finanzinstrumente entscheiden die Vorstände der Konzerngesellschaften.
Der Einsatz derivativer Produkte wird durch interne Richtlinien geregelt. Die Richtlinien sollen einen möglichst effizienten und risikoarmen Einsatz von Vorkäufen, derivativen Finanzinstrumenten und strukturierten Produkten gewährleisten und sicherstellen, dass die aufsichtsrechtlichen Anforderungen erfüllt werden. Dadurch sind dem Einsatz dieser Instrumente sehr enge Grenzen gesetzt.
Die Vorgaben der Kapitalanlagerichtlinien sowie die gesetzlichen Vorgaben für derivative Finanzinstrumente und strukturierte Produkte überwachen wir laufend; Derivatpositionen und -transaktionen führen wir im Reporting detailliert auf. Durch Netting- und Sicherheitsvereinbarungen reduzieren wir das wirtschaftliche Ausfallrisiko aus dem Einsatz von OTC-Derivaten mit den jeweiligen Kontrahenten.
Nähere Informationen zum Einsatz derivativer Finanzinstrumente lassen sich Anmerkung 13 im Kapitel „Erläuterungen zur Konzernbilanz – Aktiva“ des Konzernanhangs entnehmen.
Kreditrisiken
Kreditrisiken bzw. Adressenausfallrisiken bestehen darin, dass sich die Bonität von Schuldnern verschlechtert und in Verbindung damit vereinbarte Zahlungen teilweise oder ganz ausfallen. Darüber hinaus kann es zu bonitätsbedingten Wertminderungen bei Finanzinstrumenten kommen. Kreditrisiken untergliedern sich im Besonderen in:
- Emittentenrisiko (Ausfallrisiko, Migrationsrisiko)
- Kontrahentenrisiko (Wiedereindeckungs- und Erfüllungsrisiko)
- Konzentrationsrisiko
Bei der Risikomodellierung wird das Kreditrisiko in die folgenden Teilrisiken aufgefächert: Spread-, Migrations- und Defaultrisiken sowie Korrelations- und Konzentrationsrisiken. Während Spread- und Migrations- sowie Defaultrisiken auf Einzelassetebene quantifiziert werden können, lassen sich Korrelations- und Konzentrationseffekte lediglich in einem konkreten Portfoliokontext beobachten. Über Korrelationen werden die Abhängigkeiten der Bonität verschiedener Emittenten abgebildet. Das Korrelations- und Konzentrationsrisiko misst damit Konzentrationen der Kapitalanlage gegenüber einzelnen Emittenten unter Berücksichtigung solcher Bonitätsabhängigkeiten.
Die Adressenausfallrisiken werden über das Talanx Limit- und -Schwellenwertsystem bzw. die Kapitalanlagerichtlinien begrenzt und laufend überwacht. Hierzu sind Limite auf Portfolio-, Emittenten-/Kontrahenten- und teilweise auf Assetklassenebene festgelegt, die eine breite Mischung und Streuung im Portfolio sicherstellen. Das Überschreiten von Limits löst festgelegte Eskalationsprozesse aus.
Wesentliches Kriterium für die Investitionsentscheidung ist die Bonität eines Emittenten. Grundlage für die Bonitätsbeurteilung sind eigene Kreditrisikoanalysen, die durch Ratings externer Agenturen wie Standard & Poor’s, Moody’s, Fitch und Scope ergänzt werden. Die Neuanlage findet im Wesentlichen in Titeln mit einem Investment-Grade-Rating statt. Zur frühzeitigen Erkennung von Bonitätsverschlechterungen ist ein Frühwarnsystem auf Basis von Marktinformationen (z. B. Credit Spreads und Aktienkurse) installiert. Zur Reduzierung des Kontrahentenrisikos werden OTC-Geschäfte nur mit einem ausgewählten Kontrahentenkreis abgeschlossen und produktübergreifende Rahmenverträge vereinbart, die sowohl Netting- als auch Kollateralleistungen umfassen (siehe hierzu unsere Darstellung in Anmerkung 13 des Konzernanhangs). Weiterhin werden Credit Default Swaps zur effizienten Steuerung von Kreditrisiken eingesetzt.
Das Adressenausfallrisiko wird auf Einzeladressenebene anhand folgender Merkmale charakterisiert:
- Ausfallwahrscheinlichkeit, abgeleitet aus dem Kompositrating (zweitbestes Rating der verfügbaren Agenturratings von Standard & Poor’s, Moody’s, Fitch und Scope): Sie beschreibt die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Schuldner innerhalb eines definierten Zeitraums ausfällt
- Verlustquote bei Ausfall, abgeleitet aus dem Grad der Besicherung bzw. der Seniorität einer Emission
- Exposure at Default: Es entspricht der erwarteten Höhe der Forderung zum Zeitpunkt des Ausfalls
Für die Bestände werden unter Berücksichtigung der Ratings bzw. der zugeordneten Ausfallwahrscheinlichkeit und der erwarteten Verlustquote ein erwarteter Verlust sowie ein Credit Value at Risk (C VaR) berechnet. Der C VaR entspricht dabei der Höhe des (unerwarteten) Verlustes, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,5 % innerhalb eines Jahres nicht überschritten wird. Die stochastische Simulation zur Berechnung des C VaR berücksichtigt neben emittentenspezifischen Merkmalen auch Portfoliokonzentrationen (z. B. in Branchen und Ländern) sowie Korrelationen der einzelnen Vermögenswerte. Durch diesen Ansatz werden insbesondere Konzentrationseffekte und Abhängigkeiten zwischen den Portfoliobeständen in der Messung des Kreditrisikos erfasst.
Die so ermittelten Risikokennzahlen werden auf den verschiedenen Steuerungsebenen zusammengeführt und bilden die Basis für die Überwachung und Steuerung der Kreditrisiken.
Die durch die Corona-Krise entstandenen Effekte auf den Kapitalmärkten hatten im Verlauf des Jahres auch Einfluss auf die Kreditrisiken des Bestands des Talanx Konzerns. Nach den Marktwertrückgängen im Frühjahr kam es im weiteren Jahresverlauf zu einem Erholungstrend an den Märkten.
Per 31. Dezember 2020 beträgt der Credit VaR für den gesamten Konzern 6.176 (5.804) Mio. EUR bzw. 4,7 (4,7) % der selbst verwalteten Kapitalanlagen. Im Vergleich zum Vorjahr steigt damit das durchschnittliche Kreditrisiko der Kapitalanlagen. In der internen Risikoermittlung werden alle kreditrisikobehafteten Kapitalanlagen erfasst. Dies umfasst auch europäische Staatsanleihen, die nach dem Standardmodell unter Solvency II hingegen fiktiv als risikofrei angesehen werden.
Der Anstieg des Credit VaR gegenüber dem Vorjahr resultiert aus einem punktuellen Risikoaufbau in schwächeren Marktphasen sowie der weiteren internationalen Diversifizierung der Kapitalanlagen mit selektiver Risikonahme. Die Investments orientieren sich weiterhin an der konservativen Wiederanlagepolitik in der Kapitalanlage des Konzerns. Darüber hinaus wurden die Investments in Infrastruktur weiter ausgebaut, die aufgrund ihrer relativ langen Laufzeiten mit leicht überdurchschnittlichen Risikoanrechnungsfaktoren im Credit VaR Berücksichtigung finden.
Credit-VaR-Stresstest | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Ratingherabstufung um eine Stufe |
7.377 (+19 %) |
6.990 (+20 %) |
||
Ratingherabstufung um zwei Stufen |
8.808 (+43 %) |
8.412 (+45 %) |
||
Anstieg LGD um zehn Prozentpunkte |
6.900 (+12 %) |
6.493 (+12 %) |
Die Tabelle zeigt die Sensitivität des C VaR für bestimmte Kreditszenarien. Zum einen wird die Auswirkung eines Herabstufens der Emittentenratings um eine bzw. zwei Stufen (Notches) und zum anderen der Verminderung der erwarteten Verwertungsquoten im Fall eines Zahlungsausfalls dargestellt.
Innerhalb der selbst verwalteten Kapitalanlagen in Staatsanleihen mit einem Rating schlechter als A– beläuft sich das Exposure des Konzerns auf Marktwertbasis auf 5,6 (5,1) Mrd. EUR; dies entspricht einem Anteil von 4,4 (4,1) %.“
Exponierung in Anleihen mit Rating schlechter als A– | ||||||||||||||||
In Mio. EUR | Rating 1 |
Schuldtitel von Staaten |
Schuldtitel quasistaatlicher Institutionen |
Schuldtitel von Finanz- instituten |
Schuldtitel von Unternehmen |
Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldver- schreibungen |
Sonstige | Gesamt | ||||||||
31.12.2020 | ||||||||||||||||
Italien | BBB | 3.406 | — | 790 | 563 | 363 | — | 5.122 | ||||||||
Brasilien | BB– | 263 | — | 77 | 233 | — | 12 | 585 | ||||||||
Mexico | BBB | 217 | — | 141 | 334 | — | — | 693 | ||||||||
Ungarn | BBB | 546 | — | 18 | 15 | 19 | — | 598 | ||||||||
Russland | BBB | 288 | 10 | 37 | 188 | — | — | 524 | ||||||||
Südafrika | BB | 140 | — | 3 | 99 | — | 2 | 244 | ||||||||
Portugal | BBB | 70 | — | 24 | 29 | — | — | 123 | ||||||||
Türkei | B+ | 96 | — | 18 | 36 | 4 | — | 154 | ||||||||
Sonstige BBB+ | 101 | — | 61 | 76 | — | — | 238 | |||||||||
Sonstige BBB | 362 | 102 | 91 | 214 | — | — | 768 | |||||||||
Sonstige | 118 | 51 | 72 | 185 | — | — | 426 | |||||||||
31.12.2019 | ||||||||||||||||
Italien | BBB | 2.722 | — | 742 | 564 | 478 | — | 4.506 | ||||||||
Brasilien | BB– | 332 | — | 68 | 368 | — | 15 | 784 | ||||||||
Mexico | BBB+ | 157 | 1 | 164 | 337 | — | — | 659 | ||||||||
Ungarn | BBB | 585 | — | 18 | 13 | 29 | — | 645 | ||||||||
Russland | BBB– | 316 | 24 | 39 | 211 | — | — | 589 | ||||||||
Südafrika | BB+ | 133 | — | 4 | 91 | — | 1 | 229 | ||||||||
Portugal | BBB | 36 | — | 27 | 42 | 1 | — | 107 | ||||||||
Türkei | BB– | 134 | — | 26 | 31 | 4 | — | 196 | ||||||||
Sonstige BBB+ | 145 | — | 96 | 115 | — | — | 356 | |||||||||
Sonstige BBB | 213 | 50 | 115 | 127 | — | — | 505 | |||||||||
Sonstige | 304 | 52 | 112 | 163 | — | 247 | 879 |
1 Maßgeblich sind externe Emissionsratings (Standard & Poor’s, Moody’s, Fitch oder eine andere durch die Talanx nominierte Ratingagentur [ECAI]). Sind externe Emissionsratings von mehr als einer Agentur verfügbar, so gilt das Zweitbeste
Die maximale Ausfallrisikoexposition (unserer Kapitalanlagen ohne Depotforderungen) am Abschlussstichtag, ohne Berücksichtigung von Sicherheiten oder sonstigen, das Ausfallrisiko verringernden Vereinbarungen, entspricht den Bilanzpositionen.
Im Konzern dienen insgesamt 956 (914) Mio. EUR an finanziellen Vermögenswerten zur Besicherung von Verbindlichkeiten sowie Eventualverpflichtungen. Von diesem Betrag entfallen Buchwerte in Höhe von 65 (26) Mio. EUR auf die Sicherstellung bestehender Geschäfte mit Derivaten, bei denen eigene Kapitalanlagen in Sperrdepots gehalten werden. Darüber hinaus hat die Hannover Re Real Estate Holdings gegenüber verschiedenen Kreditinstituten für Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Beteiligungen an Immobiliengeschäften und Immobilientransaktionen marktübliche Sicherheiten gestellt, deren Höhe zum Bilanzstichtag 662 (701) Mio. EUR betrug.
Weitere Angaben zu Sicherheitenstellungen können dem Kapitel „Konsolidierung“, Abschnitt „Angaben zu Art und Umfang erheblicher Beschränkungen“ des Konzernanhangs entnommen werden.
Seitens der Hannover Rück SE wurden von verschiedenen Kreditinstituten Garantien in Form von Letters of Credit zur Besicherung versicherungstechnischer Verbindlichkeiten in Höhe von 1,4 (1,6) Mrd. EUR gestellt. Darüber hinaus wurden dem Konzern Vermögenswerte mit einem Zeitwert von 79 (96) Mio. EUR als Sicherheit gestellt, die ohne Vorliegen eines Zahlungsverzuges des Eigentümers verkauft oder als Sicherheit weitergereicht werden können.
Zum Bilanzstichtag befanden sich keine wesentlichen überfälligen nicht wertberichtigten Kapitalanlagen im Bestand, da überfällige Wertpapiere, mit Ausnahme der durch Grundpfandrechte besicherten Hypothekendarlehen, sofort abgeschrieben werden. Zu den im Berichtsjahr vorgenommenen Wertberichtigungen bei den Kapitalanlagen siehe Anmerkung 31.
Die Ratingstruktur unserer festverzinslichen Wertpapiere, differenziert nach Bilanzpositionen, Investmentverträgen und kurzfristigen Geldanlagen, findet sich in den Anmerkungen im Kapitel „Erläuterungen zur Konzernbilanz – Aktiva“.
Liquiditätsrisiko
Unter den Liquiditätsrisiken verstehen wir die Gefahr, nicht rechtzeitig in der Lage zu sein, Kapitalanlagen und andere Vermögenswerte in liquide Mittel umzuwandeln, um unseren finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können. Die Exponierung hängt dabei von der Höhe der Verpflichtungen ab. So könnten wegen Illiquidität der Märkte Bestände unter Umständen nicht oder nur mit Verzögerungen veräußert oder offene Positionen nicht oder nur mit Kursabschlägen geschlossen werden. Die Bewertung dieses Risikos stützt sich auch stark auf qualitative Analysen. Wir betrachten das Risiko dabei in seiner Gesamtheit als relevant. Eine Risikokonzentration sehen wir nicht.
Generell generiert die Gruppe laufend signifikante Liquiditätspositionen, weil die regelmäßigen Prämieneinnahmen fast ausnahmslos zeitlich deutlich vor Schadenzahlungen und sonstigen Leistungen zufließen.
Die folgende Tabelle stellt den Mittelzufluss aus Prämienzahlungen, die Mittelabflüsse aus Schadenzahlungen, Abschlusskosten und Rückversicherungsprovisionen einschließlich der angefallenen Verwaltungskosten der Schaden/Unfallversicherung zum jeweiligen Bilanzstichtag gegenüber.
Die Liquiditätszuflüsse, die wir nachstehend für die Schadenversicherung darstellen, sind sämtlich positiv.
Zahlungsflüsse und liquide Mittel aus dem Versicherungsgeschäft 1 |
||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Gebuchte Bruttoprämien einschließlich Prämien aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung |
27.178 | 25.248 | ||
Schadenzahlungen (brutto) | –14.237 | –14.070 | ||
Gezahlte Abschlusskosten und Rückversicherungsprovisionen sowie Verwaltungsaufwendungen |
–7.103 | –6.788 | ||
Liquide Mittel | 5.838 | 4.390 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
Die Lebensversicherer im Konzern stellen zur Überwachung von Liquiditätsrisiken regelmäßig die Netto-Schadenzahlungen des Geschäftsjahres den vorhandenen Kapitalanlagen gegenüber (unterjährig werden für die Netto-Schadenzahlungen des Geschäftsjahres Plangrößen verwendet). Hierbei werden mögliche unvorhergesehene Erhöhungen der Netto-Schadenzahlungen durch angemessene Aufschläge berücksichtigt und die Liquidierbarkeit der Kapitalanlagen beachtet.
Zur Minderung von Liquiditätsrisiken auf Gruppenebene führen wir regelmäßige Liquiditätsplanungen sowie kontinuierliche Abstimmungen der Fälligkeiten der Kapitalanlagen und der finanziellen Verpflichtungen durch. Durch eine liquide Anlagestruktur stellen wir sicher, dass die Gruppe jederzeit in der Lage ist, die erforderlichen Auszahlungen zu leisten. Bei den versicherungstechnischen Zahlungsverpflichtungen wird u. a. auf die erwarteten Fälligkeiten abgestellt, welche die Abwicklungsmuster der Rückstellungen berücksichtigen.
Zur Abfederung kurzfristig in der Gruppe auftretender Liquiditätsbedarfe hält die Talanx AG eine Mindestliquidität vor. Ein weiterer Baustein des Liquiditätsmanagements ist die Verfügbarkeit eines ausreichend dimensionierten Kreditrahmens. Weiterführende Ausführungen hierzu finden sich im Kapitel „Vermögens- und Finanzlage – Unterkapitel Liquidität und Finanzierung“ des Konzernlageberichts.Darüber hinaus sichert die Talanx AG den Zugang der Gruppe zu lang- und ggf. auch kurzfristigen externen Finanzierungsquellen.
Neben den zur Deckung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten zur Verfügung stehenden Aktiva bestehen für die Gruppe Vereinbarungen mit Kreditinstituten über LoC-Fazilitäten in Höhe von umgerechnet 2,8 (3,0) Mrd. EUR mit jeweils unterschiedlichen Laufzeiten bis maximal zum Jahr 2026. Bei einer Reihe von LoC-Fazilitäten bestehen marktübliche vertragliche Klauseln, die den Kreditinstituten bei wesentlichen Veränderungen der Aktionärsstruktur bei unserer Konzerngesellschaft Hannover Rück SE Kündigungsrechte einräumen oder bei Eintritt wesentlicher, nachteiliger Ereignisse, beispielsweise bei einer deutlichen Herabstufung der Ratings, eine Besicherungsverpflichtung auslösen.
In Bezug auf das Liquiditätsrisiko gehen wir auch in der Corona-Krise unverändert davon aus, auch größeren, unerwarteten Auszahlungserfordernissen fristgemäß nachkommen zu können.
Operationelle Risiken
Operationelle Risiken umfassen Verlustrisiken, die sich aus operativem Prozessversagen, unangemessenem Mitarbeiter- oder Entscheidungsverhalten oder nachteiligen Entwicklungen infolge externer Marktereignisse ergeben. Operationelle Risiken sind mit der Ausübung unseres Geschäfts zwangsläufig verbunden..
Zur Identifikation der mit der Ablauforganisation einhergehenden operationellen Risiken haben wir die Prozesse im Konzern erfasst, beschrieben und im Rahmen des internen Kontrollsystems mit Schlüsselkontrollen versehen. Wir bewerten operationelle Risiken mithilfe von Szenariobetrachtungen im Rahmen von Expertenbefragungen.
Im Folgenden werden die wesentlichen Subkategorien operationeller Risiken und die jeweiligen Maßnahmen zur Begegnung der Risiken dargestellt:
Ein Risiko sehen wir im Hinblick auf den Bereich Business Continuity und IT-Service-Continuity. Es ist möglich, dass der Geschäftsbetrieb aufgrund von natürlichen Einflüssen oder menschlichem Fehlverhalten beeinträchtigt wird. Diesem Risiko begegnen wir durch vorbeugende Maßnahmen wie Status-Monitoring zentraler IT-Systeme und redundante Auslegung. Zudem haben wir Instrumente für den Umgang mit Krisensituationen etabliert (z. B. Notfallpläne, Krisenstab auf Gruppenebene).
Ein weiteres Risiko besteht im Verlustrisiko, das sich aus eventueller Unangemessenheit oder dem Versagen von internen Prozessen oder mangelnder Datenqualität ergibt. Ein wichtiges Instrument zur Minderung dieses Risikos ist ein effektives internes Kontrollsystem. Zusätzlich haben wir gruppenweite Standards für das Prozessmanagement etabliert, die kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Weitere operationelle Risiken sind Rechts-, Steuer- und Compliance-Risiken. Hierunter fällt explizit auch das Rechtsänderungsrisiko. Über die Zentralfunktionen der Gruppe, insbesondere die Compliance-Funktion sowie die Rechts- und die Steuerabteilung, überwachen wir die Risikolage eng und beraten Tochtergesellschaften und Fachabteilungen.
Eine Untergruppe des Rechtsänderungsrisikos sind Veränderungen des behördlichen Umgangs mit rechtlichen Grundsatzthemen, im Steuerrecht etwa auf Basis von Verlautbarungen des Bundesministeriums der Finanzen/BMF. Das BMF hat mit Schreiben vom 17. Juli 2017 etwa eine restriktive Auffassung zur steuerlichen Behandlung verschiedener Wertpapiertransaktionen verlautbart, die zuvor nicht nur üblich waren, sondern allgemein als steuerrechtlich unproblematisch eingestuft wurden und dementsprechend auch von einzelnen Gesellschaften der Gruppe als Teil der normalen Kapitalanlage getätigt wurden. Extern eingeholte Gutachten kommen allerdings zum Ergebnis, dass Steuerforderungen mit hoher Wahrscheinlichkeit die rechtliche Grundlage fehlt und hilfsweise Rückgriffsansprüche gegen Vertragspartner hohe Erfolgsaussicht hätten. Zur Begrenzung eines Zinsrisikos bis zur endgültigen Entscheidung wurden höchst vorsorglich und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht Zahlungen an das Finanzamt geleistet.
Es wurde ein Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums (BMF) für ein Gesetz zur Deckelung der Abschlussprovisionen von Lebensversicherungen und Restkreditversicherungen veröffentlicht. Er sieht eine Begrenzung der Abschlussprovisionen und Vergütungen von Lebensversicherungen auf max. 2,5 % der auf 35 Jahre begrenzten Bruttobeitragssumme vor. Wenn bestimmte qualitative Merkmale erfüllt sind, kann die Abschlussprovision auf bis zu 4 % der Bruttobeitragssumme angehoben werden. Für die Vermittlung einer Restkreditversicherung ist eine Deckelung der Abschlussprovision auf max. 2,5 % der versicherten Darlehenssumme vorgesehen. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Vertrieb der Restkreditversicherungen hätte die geplante gesetzliche Provisionsdeckelung spürbare Auswirkungen auf die betroffenen Konzerngesellschaften.
Die von der europäischen Aufsicht getroffenen Annahmen zum Diskontierungszins für Verpflichtungen mit Laufzeiten von über 20 Jahren wurden im Solvency-II-Review 2020 überprüft. In der „Opinion on the 2020 Review of Solvency II“, die von der EIOPA kürzlich veröffentlicht wurde, wird eine Änderung in der Methode zur Extrapolation der risikofreien Zinskurve vorgeschlagen, um die Marktlage besser widerzuspiegeln. Diese Anpassungen können sich negativ auf die Solvenzquoten der deutschen Lebensversicherer auswirken.
Neben dem Rechtsänderungsrisiko ist der Konzern im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit in gerichtliche und außergerichtliche Verfahren involviert. Der Ausgang solcher Verfahren ist zumeist unsicher. Nach unserer Einschätzung hat keines der Verfahren wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögenslage des Konzerns.
Das Risiko aus fahrlässigen oder vorsätzlichen Verletzungen von Gesetzen, insbesondere aus Vermögensdelikten, oder Verstößen gegen interne Regeln durch Mitarbeiter und/oder durch Dritte ist ebenfalls Bestandteil der operationellen Risiken. Auch diesem Risiko begegnen wir intern insbesondere mit Compliance-Schulungen und den Maßnahmen des IKS. In Verdachtsfällen können beispielsweise auch Sonderprüfungen der Revision erfolgen.
Unter Informations- und IT-Sicherheitsrisiken verstehen wir Risiken, die die Vollständigkeit, Vertraulichkeit oder Verfügbarkeit der Informationen oder IT-Systeme potenziell gefährden können. Um der zunehmenden Bedeutung dieser Risiken Rechnung zu tragen, haben wir gruppenweite Informationssicherheits-Leitlinien etabliert und führen regelmäßig kommunikative Maßnahmen zur Erhöhung der Security-Awareness durch. Unser interner IT-Dienstleister, die HDI Systeme AG, ist nach ISO 27001 – Informationssicherheit – zertifiziert; externe Partner sind auf die Einhaltung hoher Standards verpflichtet. Den Risiken von Cyber-Attacken steuert insbesondere der in der Gruppe etablierte Security-Bereich – primär durch technische Maßnahmen – entgegen.
Der Konzern fokussiert sich zur Konsolidierung, Flexibilisierung und Verbesserung der Betriebsstabilität der IT-Infrastruktur sowie zur nachhaltigen Senkung der IT-Infrastruktur- und IT-Betriebskosten der Gruppe auf die Einbeziehung von Drittanbietern. Das Zusammenspiel zwischen internen und externen Services, deren Qualität sowie der Leistungsschnitt werden laufend überwacht. Unter Berücksichtigung von Chancen und Risiken nehmen wir angemessene Anpassungen vor.
Auch Outsourcing-Risiken, die nicht IT-spezifisch sind, ordnen wir den operationellen Risiken zu; hierunter verstehen wir das Risiko, das sich aus einer konzerninternen oder -externen (Teil-)Ausgliederung von (Schlüssel-)Funktionen oder von für den Betrieb des Versicherungsgeschäfts relevanten Tätigkeiten ergibt, die vom Unternehmen auch selbst ausgeübt werden könnten. Diese Risiken sind in den Risikomanagement-Prozessen und dem IKS der Gruppe erfasst. Für das Management ausgegliederter Tätigkeiten existieren spezifische interne Vorgaben und Regelungen. Der ganz überwiegende Teil der durch Tochtergesellschaften eingegangenen Ausgliederungsbeziehungen ist dabei gruppenintern.
Andere wesentliche Risiken
Als weitere wesentliche Risiken haben wir Emerging Risks, strategische Risiken, Reputationsrisiken und Modellrisiken identifiziert. Diesen Risiken ist gemeinsam, dass sie sich nicht sinnvoll mit mathematischen Modellen analysieren lassen, weswegen wir hier vor allem auf qualitative Analysen zurückgreifen. Derart analysierte Risiken werden im Rahmen des ORSA berücksichtigt.
Unter Emerging Risks verstehen wir Risiken, deren Gefährdungspotenzial sich nur vage und deren Auswirkungen sich schwer beurteilen lassen. So kann beispielsweise zunehmende Unsicherheit hinsichtlich der politischen Entwicklung weltweit und in einzelnen Ländern zu nervösen Märkten und einem gestiegenen Potenzial für das Aufkommen systemischer Schocks führen. Aus der Verbreitung neuer Technologien, Medikamente oder Werkstoffe können Folgewirkungen resultieren, die zu nicht absehbaren Schäden führen. Wir erheben und bewerten diese Risiken über einen gruppenweiten Prozess, in den Experten aus verschiedenen Einheiten eingebunden sind. Hierzu greifen wir auch auf extern verfügbare Expertise und Material zurück.
Strategische Risiken ergeben sich aus dem potenziellen Missverhältnis zwischen der Unternehmensstrategie und den sich ständig wandelnden Rahmenbedingungen. Ursachen für ein solches Ungleichgewicht können z. B. falsche strategische Grundsatzentscheidungen, eine inkonsequente Umsetzung der festgelegten Strategien, die unzureichende Umsetzung strategischer Projekte oder erhöhte Steuerungskomplexität durch den Umgang mit verschiedenen Sichten auf Kapital und Risiken sein. Wir überprüfen deshalb jährlich unsere Unternehmens- und Risikostrategie und passen die Prozesse und Strukturen im Bedarfsfall an.
Reputationsrisiken sind Risiken, die zu einer Beschädigung des Rufs des Unternehmens infolge einer negativen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit führen. Risikosteuernd wirken hier unsere festgelegten Kommunikationswege, eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit, erprobte Prozesse für definierte Krisenszenarien sowie unsere etablierten Geschäftsgrundsätze.
Auf der Gruppenebene findet das Modellrisiko eine besondere Beachtung. Unter Modellrisiken verstehen wir Risiken aus Fehlentscheidungen, die aus Unsicherheiten aus eventuell partiell oder vollständig fehlender Information in Bezug auf das Verständnis oder das Wissen um ein Ereignis, seine Konsequenzen oder seine Mutmaßlichkeit resultieren. Zur Begrenzung des Modellrisikos haben wir u. a. Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie einen stringenten Modelländerungsprozess implementiert.
In Projekten werden zumeist komplexe Aufgabenstellungen bearbeitet, die insoweit auch mit spezifischen operationellen Risiken (Projektrisiken) verbunden sein können. Projektrisiken bestehen insbesondere im Zusammenhang mit IT-Großprojekten.
Die sonstigen Risiken des Konzerns umfassen implizit auch die Beteiligungsrisiken der Talanx AG, die sich insbesondere aus der Ergebnisentwicklung der Tochterunternehmen, der Ergebnisstabilität im Beteiligungsportfolio und einer möglichen mangelnden Ausgewogenheit des Geschäfts ergeben. Durch Ergebnisabführungsverträge und Dividendenzahlungen ist die Talanx AG unmittelbar an der geschäftlichen Entwicklung und den Risiken von Tochtergesellschaften beteiligt.
Aus den Pensionsverpflichtungen, die die Talanx AG im Zuge der Gerling-Übernahme übernommen hat, kann sich weiterer Nachreservierungsbedarf ergeben, wenn die Zinsen auf dem aktuell niedrigen Niveau verharren oder gar weiter sinken oder laufende Rechtsstreitigkeiten über unterbliebene Rentenanpassungen weiterführenden Zuführungsbedarf auslösen.
Zudem kann eine steigende Inflationsrate zu zusätzlichen Aufwendungen führen, wenn hierdurch höhere Rentenanpassungen als einkalkuliert notwendig werden. Um diesem Risiko gegenzusteuern, überprüfen wir die Rechnungsgrundlagen regelmäßig auf ihre Angemessenheit.
Die EU und das Vereinigte Königreich konnten ein Handels- und Kooperationsabkommen (Partnerschaftsvertrag) für die zukünftigen Beziehungen aushandeln. Das Abkommen umfasst unter anderem Regelungen zu grenzüberschreitenden Finanzdienstleistungen, die einen weiteren Marktzugang sicherstellen. Die EU und das Vereinigte Königreich werden im Nachgang die Äquivalenz der Aufsichtsregime weiter diskutieren und haben beschlossen, ein Rahmenwerk zur regulatorischen Zusammenarbeit zu verfassen. In Anbetracht des erzielten Abkommens halten wir die Auswirkungen aus dem Brexit für den Talanx Konzern aktuell für beherrschbar.
Das italienische Bankensystem zeichnet sich seit mehreren Jahren durch eine hohe Belastung an Problemkrediten aus, nicht zuletzt als Konsequenz eines anhaltend schwachen Wirtschaftswachstums. Einige Problembanken wurden abgewickelt bzw. übernommen. Folglich können Abschreibungen von Forderungen auf den Zeitwert notwendig werden.
Auswirkungen der Corona-Pandemie können unser Risikoprofil weiterhin beeinflussen. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher einzuschätzen, zu welchem Zeitpunkt, beispielsweise durch weitgehende Immunisierung auf Basis von Impfungen, global von einem Ende der Pandemie ausgegangen werden kann. Ebenfalls unklar ist, in welchem Ausmaß und in welcher Geschwindigkeit es zu einer entsprechenden wirtschaftlichen Erholung kommt. Sollte diese später oder weniger stark als erwartet erfolgen, besteht das Risiko, dass es hierdurch zu einer negativen Abweichung von unseren Geschäftserwartungen kommt. Aus überraschenden neuen Ausbrüchen und daraus folgenden Gegenmaßnahmen wie Lockdowns kann es zudem auch immer wieder zu erhöhter Unsicherheit an den Finanzmärkten und entsprechenden Auswirkungen auf unser Portfolio kommen.
Zusammenfassende Darstellung der Risikolage
Es lassen sich aus unserer Sicht keine Risiken erkennen, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns existenziell beeinträchtigen. Der Talanx Konzern verfügt über ein funktionsfähiges und angemessenes Governance- und Risikomanagement-System, das er auf hohem Niveau kontinuierlich weiterentwickelt. Wir sind damit in der Lage, unsere Risiken rechtzeitig zu erkennen und wirksam zu steuern.
Die folgenden – in der Reihenfolge ihrer Bedeutung nach aufgeführten – Risiken bestimmen das Gesamtrisikoprofil des Konzerns: Risiken im Zusammenhang mit der Kapitalanlage, das Prämien- und Reserverisiko in der Schaden-/Unfallversicherung, das Naturkatastrophenrisiko, das versicherungstechnische Risiko der Lebensversicherung sowie das operationelle Risiko.
Für das Management des Gesamtrisikos hat der Faktor Diversifikation eine besonders große Bedeutung. Wir operieren sowohl geografisch als auch in Bezug auf die Leistungen mit einer breiten Ausrichtung. Dadurch betrachten wir uns auch im Fall einer kumulierten Materialisierung von Risiken als gut aufgestellt.
Die Solvabilitätsbeurteilung nach Solvency II zeigt auf Konzernebene eine ausreichende Kapitalisierung.
1 Die effektive Duration ist ein Maß für die Zinssensitivität des Barwertes von Vermögensgegenständen bzw. Verpflichtungen, die enthaltene Optionalitäten berücksichtigt. Je größer die Zahl, desto höher ist die Zinssensitivität. Diese betrug für den Talanx Konzern 9,0 Jahre zum 31. Dezember 2020. Der Vorjahreswert stellt die Macaulay Duration zum 31. Dezember 2019 dar.
2 Die hiermit ausgewiesene Kenngröße basiert auf den mit den Bewertungsmodellen berechneten Cashflows der Verbindlichkeiten, bezogen auf den sogenannten Certainty Equivalent Pfad, was der aktuellsten Vorgabe der EIOPA im Rahmen des Stresstests von Versicherern bzw. den Lieferungen im sog. „Financial Stability Reporting“ entspricht.
Prognose- und Chancenbericht
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die neuerlichen Lockdown-Maßnahmen rund um den Jahreswechsel haben die Erholung der Weltwirtschaft, die im dritten Quartal 2020 einsetzte, im Winterhalbjahr noch einmal ausgebremst. Gleichwohl gehen wir davon aus, dass der Aufschwung mit zunehmenden Impfungen im Laufe des Jahres erneut einsetzt, wenn diverse geld- und fiskalpolitische Unterstützungsmaßnahmen des vergangenen Jahres ihre volle Wirkung entfalten. Angesichts der niedrigen Ausgangsbasis der Wirtschaftsleistung nach dem Krisenjahr 2020 erscheint für das Jahr 2021 das stärkste Wachstum der Weltwirtschaft seit der Finanzkrise durchaus realistisch. Die meisten Volkswirtschaften rund um den Globus dürften bereits in diesem, spätestens jedoch im kommenden Jahr wieder das Vorkrisenniveau ihrer Wirtschaftsleistung erreichen. Das größte Risiko sehen wir in länger anhaltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, die einen signifikanten Konjunkturaufschwung bis in die zweite Jahreshälfte hinein verzögern.
Im Euroraum werden die Mittel aus dem Next-Generation-EU-Programm erst im Jahresverlauf zur Verfügung stehen. Mit der üblichen Verzögerung dürften sich dann die Effekte der Liquiditätsflut der EZB zeigen. Ein zusätzlicher Wachstumsimpuls könnte aus in Lockdown-Zeiten aufgeschobenem Konsum (z. B. Reisen, Restaurantbesuche) resultieren, solange keine höheren Arbeitslosenzahlen für eine Rückkehr des „Angstsparens“ sorgen. Vor diesem Hintergrund spricht 2021 vieles für ein Rekordwachstum seit Begründung der Währungsunion 1999. Wesentliche Risiken sehen wir in den Nachwirkungen des Brexits, stark steigenden Insolvenzen sowie in einer signifikanten Verzögerung bei der Impfung weiter Teile der Bevölkerung.
Ein vergleichbares Bild ergibt sich auch für die USA. Hier kommt hinzu, dass die demokratische Partei des neuen US-Präsidenten Biden zu Beginn seiner Amtszeit die Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses erringen konnte, womit der Weg für weitere Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen, private Haushalte und Lokalregierungen geebnet sein sollte. Darüber hinaus halten wir es für wahrscheinlich, dass sich der Fokus der US-Administration erst nach Überwindung der Krise wieder auf potenziell wachstumsschädliche Themen wie die nach wie vor ungelösten internationalen Handelskonflikte, insbesondere mit China, oder Steuererhöhungen richten wird.
Das Erholungs-Narrativ gilt grundsätzlich auch mit Blick auf die Schwellenländer. Während viele Volkswirtschaften Asiens jedoch dank einer erfolgreicheren Pandemiebekämpfung bereits wieder annähernd auf ihre Vor-Corona-Wachstumspfade eingeschwenkt sind, besteht insbesondere in Lateinamerika, aber auch in Mittel- und Osteuropa, noch deutlicheres Aufholpotenzial.
Kapitalmärkte
Vor diesem Hintergrund dürften die Notenbanken weltweit kaum gewillt sein, durch zu frühes oder zu starkes Zurückfahren ihrer expansiven geldpolitischen Maßnahmen die Konjunkturerholung zu schädigen. Die Leitzinsen im Euroraum und in den USA erwarten wir zum Jahresende auf ihren aktuellen Niveaus.
Damit sollte sich auch ein auf der Konjunkturerholung fußender Renditeanstieg bei Bundesanleihen oder US-Treasuries in Grenzen halten, während sich die Risikoaufschläge von Staats- und Unternehmensanleihen niedrigerer Bonität weitestgehend stabil entwickeln dürften. Kurzfristige Spread-Ausweitungen im Falle stockender Impffortschritte oder konjunktureller Rückschläge sind aber keinesfalls ausgeschlossen.
Aufgrund steigender Unternehmensgewinne im Zuge des Konjunkturaufschwungs sehen wir an den Aktienmärkten trotz der beeindruckenden Erholung seit dem vergangenen Frühjahr weiteres, wenn auch begrenztes, Aufwärtspotenzial auf Jahressicht. Zwischenzeitliche Rückschläge sind angesichts des fragilen Umfelds sehr wahrscheinlich.
Künftige Branchensituation
Deutsche Versicherungswirtschaft
Das makroökonomische Umfeld ist weiterhin von Risikofaktoren geprägt und Prognosen sind daher generell mit einem Vorbehalt behaftet. Insbesondere die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie wird die Entwicklung der Branche 2021 beeinflussen. Davon ausgehend, dass ab dem Frühjahr die Lockdown-Einschränkungen allmählich gelockert und Schutzimpfungen erfolgreich ausgeweitet werden können, dürfte die Versicherungswirtschaft nach Einschätzung des GDV 2021 ein wieder leicht zunehmendes Beitragswachstum gegenüber dem Berichtsjahr erreichen.
In der Schaden/Unfallversicherung rechnen wir für 2021 in Deutschland mit einem gegenüber dem Berichtsjahr etwas abgeschwächten Wachstum der Prämieneinnahmen. Eine gebremste Beitragsdynamik erwarten wir in der Kfz-Versicherung sowie im gewerblichen Schaden/Unfallgeschäft. Zu Beitragssteigerungen dürfte es angesichts der anhaltenden Baukonjunktur in der Wohngebäudeversicherung kommen.
Für die deutsche Lebensversicherung rechnet der GDV für 2021 mit Nachholeffekten und einem leichten Beitragsplus. Nach den eingeschränkten Konsummöglichkeiten während der Corona-Zeit haben Verbraucher Ersparnisse aufgebaut, die zu einem Teil auch in die private Altersvorsorge fließen könnten. Die Profitabilität der deutschen Lebensversicherer dürfte angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus weiterhin belastet sein.
Internationale Versicherungsmärkte
In der internationalen Schaden/Unfallversicherung erwarten wir für 2021 ein wieder anziehendes Wachstum der Prämieneinnahmen. Dabei gehen wir von einer stärkeren Wachstumsdynamik sowohl in den entwickelten Versicherungsmärkten als auch in den Schwellenländern aus. In Letzteren dürfte die Dynamik deutlich stärker ausfallen. Die Profitabilität dürfte 2021 stabil bleiben, was angesichts der weiterhin niedrigen Zinsen eine hohe Underwriting-Disziplin erfordert.
Für die entwickelten europäischen Versicherungsmärkte gehen wir für 2021 von einem gegenüber dem Berichtsjahr steigenden Prämienaufkommen aus; das Wachstum in Nordamerika wird auf einem ähnlichen Niveau erwartet. Als einen Treiber dieser Entwicklung sehen wir einen sich weiter verhärtenden Markt bei Gewerbe- und Industrieversicherungen, insbesondere in der industriellen Sach- und Haftpflichtversicherung. Für Mittel- und Osteuropa und für Lateinamerika erwarten wir eine leicht positive Entwicklung. Die stärkste Wachstumsdynamik dürfte im kommenden Jahr aus Asien kommen, insbesondere aus China.
Auf den internationalen Lebensversicherungsmärkten gehen wir für die entwickelten Versicherungsmärkte von einem leichten Wachstum und für die Schwellenländer von einer deutlichen Steigerung des realen Prämienwachstums aus. Der stärkste Impuls dürfte aus Asien – insbesondere China – kommen. Die Entwicklung für Mittel- und Osteuropa sowie Lateinamerika schätzen wir demgegenüber leicht schwächer, jedoch ebenfalls deutlich positiv ein. Dies basiert auf der Annahme, dass ein erhöhtes Risikobewusstsein im Zuge der Corona-Pandemie zu einer Nachfragebelebung führen könnte. Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsumfelds bleibt die Profitabilität jedoch unter Druck.
Ausrichtung des Talanx Konzerns im Geschäftsjahr 2021
Auf den folgenden Seiten stellen wir die Erwartungen für das laufende Jahr für den Konzern und seine Geschäftsbereiche dar. Der Ergebnisausblick und die Prognosesicherheit bleiben herausfordernd, weil das Kapitalmarkt- und insbesondere das Zins- und Renditeumfeld, aber auch der politische Rahmen mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind. Dies gilt insbesondere wegen der weiterhin bestehenden Corona-Pandemie.
Im Geschäftsbereich Industrieversicherung werden wir unsere ertragsorientierte Zeichnungspolitik fortsetzen. Weiterhin werden wir auch im Jahr 2021 die attraktiven Wachstumsperspektiven der HDI Global Specialty SE nutzen und sollten auch von verbesserten Marktverhältnissen profitieren. Im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland erwarten wir nach erfolgreicher Umsetzung des 2015 gestarteten Programms „KuRS“ zur nachhaltigen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eine weitere Verbesserung der Profitabilität. Im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International werden wir uns auf unsere Kernmärkte fokussieren und wollen unser profitables Wachstum insbesondere im Schaden/Unfall-Geschäft fortsetzen. Im Segment Schaden-Rückversicherung rechnen wir auf Grundlage der sehr zufrieden stellenden Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2021 für das laufende Geschäftsjahr mit einem Wachstum der Bruttoprämien auf Basis konstanter Währungskurse von mindestens 5 %. Im Segment Personen-Rückversicherung gehen wir für das laufende Geschäftsjahr auf Basis konstanter Währungskurse von einem Wachstum der Bruttoprämien von mindestens 3 % aus.
Ausrichtung des Talanx Konzerns in den wesentlichen Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen |
||
Geschäftsbereich | Unser Auftrag und strategische Aufgaben | |
Industrieversicherung |
Wachstum im Ausland
Entwicklung zum Global Player Ausbau des Specialty-Geschäfts Profitabilisierung Inland und Ausland |
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Privat- und Firmenversicherung Deutschland |
Erhöhung des Kundennutzens durch innovative, bedarfsgerechte Produkte und Services
Effizienzsteigerung und Verbesserung der Kostenstruktur Steigerung der Profitabilität |
|
Privat- und Firmenversicherung International |
Profitables Wachstum in strategischen Zielmärkten
Optimierung der Geschäftsaktivitäten in bestehenden Märkten |
|
Rückversicherung |
Wachstum der Bruttoprämien auf Basis konstanter Währungskurse von mindestens 5 % in der Schaden-Rückversicherung
Festhalten an selektiver Zeichnungspolitik in der Schaden-Rückversicherung Wachstum der Bruttoprämien von mindestens 3 % in der Personen-Rückversicherung |
Voraussichtliche finanzielle Entwicklung des Konzerns
Wir gehen von folgenden Annahmen aus:
- moderates weltwirtschaftliches Wachstum
- konstante Inflationsraten
- weiterhin sehr niedriges Zinsniveau in der Eurozone
- keine plötzlichen Schocks an den Kapitalmärkten
- keine Wechselkursschocks
- keine wesentlichen finanzpolitischen und aufsichtsrechtlichen Änderungen
- eine Großschadenbelastung im Rahmen unserer Erwartung
- Eindämmung der Corona-Pandemie im laufenden Jahr
Talanx Konzern
Steuerungsgrößen | ||
In % | 2021 | |
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | ~ 5 | |
Kapitalanlagerendite | ~ 2,5 | |
Konzernergebnis in Mio. EUR | 800 – 900 | |
Eigenkapitalrendite | 7,5 – 8,5 | |
Ausschüttungsquote | 35 – 45 |
Für den Talanx Konzern erwarten wir 2021 einen Anstieg der Bruttoprämien (währungsbereinigt) um rund 5 %. Die IFRS-Kapitalanlagerendite sollte bei rund 2,5 % liegen. Das Konzernergebnis erwarten wir in einer Spanne von 800 – 900 Mio. EUR. Dies dürfte einer Eigenkapitalrendite von 7,5 % bis 8,5 % entsprechen, die damit im Bereich unseres strategischen Mindestziels liegen würde. Dieses Ergebnisziel steht unter dem Vorbehalt, dass Großschäden im Rahmen der Erwartungen bleiben und an den Währungs- und Kapitalmärkten keine erneuten, plötzlichen Schocks auftreten. Unser erklärtes Ziel ist es weiterhin, einen Anteil von 35 % bis 45 % vom Konzernergebnis als Dividendenzahlung auszuschütten, mindestens jedoch eine Dividende in Höhe des Vorjahres.
Die auf das Geschäftsjahr 2022 ausgerichteten Mittelfristziele, insbesondere ein jahresdurchschnittliches Gewinnwachstum je Aktie von mindestens 5 % gegenüber dem ursprünglichen Ziel von 850 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2018, verfolgt der Konzern weiter.
Industrieversicherung
Steuerungsgrößen im Geschäftsbereich Industrieversicherung | ||
In % | 2021 | |
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | solides Wachstum | |
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) | < 99 | |
Eigenkapitalrendite | ~ 5 |
Für das Geschäftsjahr 2021 gehen wir von einem soliden Bruttoprämienwachstum aus. Wie im Vorjahr soll das Specialty-Geschäft einen wesentlichen Anteil zu diesem Wachstum beitragen. Auch das übrige Portfolio soll infolge der verbesserten Marktverhältnisse von Prämienanstiegen sowie Neugeschäft profitieren. Die Unternehmensstrategie „HDI Global 4.0“ soll konsequent fortgeführt werden. Wir erwarten, dass die bereits erzielten Erfolge uns bei der Erreichung unserer Profitabilitätsziele und der Entwicklung hin zum Global Player unterstützen. Wir prognostizieren für die Industrieversicherung im Jahr 2021 eine Schaden-/Kostenquote von unter 99 %. Die Eigenkapitalrendite soll bei rund 5 % liegen.
Privat- und Firmenversicherung Deutschland
Schaden/Unfallversicherung
Steuerungsgrössen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Segment Schaden/Unfallversicherung |
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In % | 2021 | |
Bruttoprämienwachstum | stabil | |
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) | < 95 |
Für das Segment Schaden/Unfallversicherung gehen wir für 2021 von stabilen gebuchten Bruttoprämien aus. Nach erfolgreicher Umsetzung des Programms „KuRS“ erwarten wir eine weitere Verbesserung der Profitabilität, sodass die kombinierte Schaden-/Kostenquote unter 95 % sinken wird.
Lebensversicherung
Steuerungsgrößen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Segment Lebensversicherung |
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In % | 2021 | |
Bruttoprämienwachstum | stabil |
Im Segment Lebensversicherung wird sich der Geschäftsbereich weiter auf das Geschäft mit biometrischen Risiken sowie auf die Wachstumschancen in der betrieblichen Altersvorsorge konzentrieren. Unter der Voraussetzung, dass im Rahmen der Pandemie keine weiteren Lockdowns notwendig werden, gehen wir für 2021 von stabilen gebuchten Bruttoprämien aus.
Privat- und Firmenversicherung Deutschland insgesamt
Steuerungsgröße Eigenkapitalrendite im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland insgesamt |
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In % | 2021 | |
Eigenkapitalrendite | 5 – 6 |
Die Eigenkapitalrendite betrachten wir für den Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland gesamthaft und erwarten für 2021 eine Eigenkapitalrendite von 5 % bis 6 %.
Privat- und Firmenversicherung International
Steuerungsgrößen im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International |
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In % | 2021 | |
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | leichter Rückgang | |
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto, Schaden/Unfallversicherung) |
≤ 95 | |
Eigenkapitalrendite | 5 – 6 |
Im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International gehen wir als Folge der Corona-Pandemie für 2021 durch eine stärkere Auswirkung in den ausländischen Märkten von einem leichten Rückgang der gebuchten Bruttoprämien (währungsbereinigt) aus. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote der Schaden/Unfallversicherung dürfte nach unseren Erwartungen 2021 bei höchstens 95 % liegen. Hieraus sollte sich für 2021 eine Eigenkapitalrendite von 5 % bis 6 % ergeben.
Rückversicherung
Schaden-Rückversicherung
Steuerungsgrößen im Segment Schaden-Rückversicherung | ||
In % | 2021 | |
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | ≥ 5 | |
Kombinierte Schaden-/Kostenquote (netto) | ≤ 96 |
Im Segment Schaden-Rückversicherung rechnen wir auf Grundlage der sehr zufrieden stellenden Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2021 für das laufende Geschäftsjahr mit einem Wachstum der Bruttoprämien auf Basis konstanter Währungskurse von mindestens 5 %. Wir werden unverändert an unserer selektiven Zeichnungspolitik festhalten, nach der wir weitgehend nur Geschäft zeichnen, das unsere Margenanforderungen erfüllt.
Dank unserer langjährigen guten Ratings, unserer langjährigen stabilen Kundenbeziehungen und unserer niedrigen Kostenquote sollten wir erneut in der Lage sein, ein gutes Ergebnis zu erzielen, vorausgesetzt die Großschadenlast bewegt sich im Rahmen unserer Erwartungen. Als Ziel für unsere kombinierte Schaden- /Kostenquote streben wir einen Wert von maximal 96 % an.
Personen-Rückversicherung
Steuerungsgrößen im Segment Personen-Rückversicherung | ||
In % | 2021 | |
Bruttoprämienwachstum (währungsbereinigt) | ≥ 3 | |
Neugeschäftswert 1 in Mio. EUR | ≥ 125 |
1 Ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Im Segment Personen-Rückversicherung gehen wir für das laufende Geschäftsjahr auf Basis konstanter Währungskurse von einem Wachstum der Bruttoprämien von mindestens 3 % aus. Der Neugeschäftswert (Value of New Business) sollte mindestens 125 Mio. EUR erreichen.
Rückversicherung insgesamt
Steuerungsgröße Eigenkapitalrendite im Geschäftsbereich Rückversicherung insgesamt |
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In % | 2021 | |
Eigenkapitalrendite | 10 – 12 |
Die Eigenkapitalrendite für den gesamten Geschäftsbereich Rückversicherung erwartet der Talanx Konzern für das Jahr 2021 zwischen 10 % und 12 % und damit über dem strategischen Ziel von 900 Basispunkten über dem fünfjährigen Durchschnitt zehnjähriger deutscher Staatsanleihen.
Gesamtaussage des Vorstands
Der Vorstand der Talanx AG strebt eine verlässliche Kontinuität, eine hohe und stabile Eigenkapitalrendite, eine starke Finanzkraft und ein nachhaltiges profitables Wachstum an und richtet den Talanx Konzern damit auf langfristige Wertsteigerung aus. Die Voraussetzung dafür ist ein kapitalstarker Talanx Konzern, der einen kundengerechten Risikoschutz bereitstellt. Damit wollen wir den Interessen der Anteilseigner, der Kunden, der Mitarbeiter und sonstiger Stakeholder gerecht werden und für alle Gruppen größtmöglichen Nutzen schaffen. Dafür haben wir unsere Organisationsstruktur an den Bedürfnissen unserer Kunden ausgerichtet, um diesen einen bestmöglichen Service bieten zu können. Die Hauptstoßrichtung ist, die eigenen Stärken auszubauen und Kräfte innerhalb des Konzerns zu bündeln, um nachhaltiges profitables Wachstum zu generieren.
Den Herausforderungen einer globalisierten Welt begegnet der Talanx Konzern aktiv. Er hat sich zum Ziel gesetzt, insbesondere im Ausland überdurchschnittlich erfolgreich Geschäft zu generieren. Dabei sollen strategische Kooperationen und Akquisitionen vertrieblich gut aufgestellter Gesellschaften in den definierten Regionen Lateinamerika sowie Zentral- und Osteuropa helfen, seine internationale Handlungsfähigkeit auszubauen. Industriekonzernen und mittelständischen Unternehmen bietet die Industrieversicherung weltweiten Service, gleichzeitig gewinnt sie in den lokalen ausländischen Märkten neue Kunden. Die Auslandsgesellschaften, die unter HDI International zusammengefasst sind, betreiben lokales Geschäft mit Privat- und Firmenkunden. Rückversicherung ist per se ein internationales Geschäft. Um große und komplexe Risiken tragbar zu machen, zählt deren weltweite Diversifizierung zu den elementaren Instrumentarien der Rückversicherung.
Chancenmanagement
Die Identifikation und Erschließung von Chancen ist integraler Bestandteil unseres Performance-Management-Prozesses. Chancen konsequent zu nutzen sehen wir als eine wesentliche unternehmerische Aufgabe an, die entscheidend dazu beiträgt, dass wir unsere Unternehmensziele erreichen. Das Kernelement unseres Chancenmanagement-Prozesses bildet das integrierte Management-Dashboard mit wesentlichen Kennzahlen. Es stellt das Bindeglied zwischen unserem strategischen und operativen Chancenmanagement dar.
Im strategischen Chancenmanagement werden die strategischen Ziele sowie spezifische strategische Kernthemen von der Konzernleitung bewertet und als Zielindikation auf die Geschäftsbereiche heruntergebrochen. Sie wurden zuvor im jährlich stattfindenden Performance-Prozess auf Basis der Dachstrategie ermittelt.
Auf dieser Grundlage validieren die Geschäftsbereiche die Zielgrößen gemäß Zielindikation und erarbeiten spezifische Zielangebote und strategische Aktionsprogramme. Nach einem Strategiedialog zwischen Konzernleitung und den jeweiligen Geschäftsbereichsvorständen werden die strategischen Einzelprogramme zu einem strategischen Gesamtprogramm des Konzerns zusammengestellt, das den Aufsatzpunkt und den Rahmen für den operativen Teil des Chancenmanagements bildet.
Im operativen Chancenmanagement werden die strategischen Vorgaben in operative Ziele und einen detaillierten Aktivitätenplan umgesetzt und als verbindliche Zielvereinbarungen auch auf den Ebenen unterhalb der Geschäftsbereichsebene festgeschrieben. Hierfür kommt gleichermaßen das integrierte Management-Dashboard zum Einsatz. Ob und in welchem Umfang sich die Erfolgschancen und -potenziale in operativen Erfolgen niederschlagen, wird in unterjährigen und jahresabschließenden Performance-Reviews überprüft und nachgehalten. Aus diesen Reviews ergeben sich vorwärts gerichtete Steuerungsimpulse für den nächsten Chancenmanagement-Zyklus.
Zwei wesentliche Aspekte des Chancenmanagements im Talanx Konzern bestehen somit darin, den Fokus von der kurzfristigen Performance und von rein finanziellen Ergebnisgrößen auf die für eine nachhaltige Performance relevanten Erfolgsfaktoren und Maßnahmen zu lenken und die erfolgreiche Umsetzung dieser Werttreiber in einem regelmäßigen, integrierten Steuerungs- und Kontrollprozess zu überwachen.
Einschätzung künftiger Chancen und Herausforderungen
Chancen aus der Entwicklung der Rahmenbedingungen
Corona-Pandemie: Die aktuelle Pandemie, die durch das Virus SARS-CoV-2 ausgelöst wurde, hat sich neben der menschlichen Tragödie auch zu einer globalen Wirtschaftskrise entwickelt. Diese Krise bedeutet auch für unseren Konzern eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen; allerdings sehen wir in ihr auch Chancen für eine positive Geschäftsentwicklung: In der aktuellen Krise hat die Talanx Tochtergesellschaft HDI Versicherung AG entschieden, im Rahmen der Pandemie für Schäden durch Betriebsschließungen aufgrund der Infektionsgefahr aufzukommen, sofern dies in den Versicherungsbedingungen vereinbart wurde. Diese Entscheidung verbessert unsere Reputation als Versicherungsunternehmen und erhöht das Vertrauen, das unsere Kunden in uns setzen. Durch die vermehrte Nutzung digitaler Services während der Coronakrise bietet sich uns die Chance, digitale Projekte schneller als bisher voranzutreiben. Durch den Digitalisierungsschub in unserem Konzern sehen wir auch Chancen, vermehrt Produkte über Onlinevertriebskanäle zu vertreiben. Infolge der Krise ist die Solvenz vieler Erstversicherungsunternehmen weltweit gesunken. Dadurch kommt es zu einem erhöhten solvenzbedingten Rückversicherungsbedarf, der durch unsere Tochtergesellschaft Hannover Rück SE gedeckt werden kann. Zu guter Letzt führt die Coronakrise auch dazu, dass der Wandel unserer Unternehmenskultur beschleunigt wird. In der Krise haben wir gezeigt, dass wir uns an veränderte Umstände schnell anpassen können. Den plötzlichen Umstieg großer Teile der Konzernmitarbeiter von Büroarbeit ins mobile Arbeiten haben wir in kürzester Zeit nahezu problemlos bewältigt. Dies ist ein wichtiger Meilenstein im Hinblick auf die Transformation hin zu einer agilen Organisation.
Sollten wir die Coronakrise besser bewältigen als erwartet, könnte sich das positiv auf Prämienwachstum und Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognose übertreffen.
Klimawandel: Mit dem zunehmenden Ausstoß von Treibhausgasen steigt die Durchschnittstemperatur auf der Erde. Dadurch nehmen extreme Wetterlagen zu, was das Schadenvolumen aus Naturkatastrophen signifikant erhöht und uns als Versicherer von einem steigenden Bedarf an Versicherungslösungen zur Absicherung von Risiken aus Naturkatastrophen ausgehen lässt. Dies betrifft sowohl den Erstversicherungsbereich als auch die Rückversicherung. Wir verfügen sowohl über weit entwickelte Risikomodelle zur Abschätzung von Risiken aus Naturkatastrophen als auch über umfangreiches Know-how im Bereich Risikomanagement. Das versetzt uns in die Lage, unseren Kunden maßgeschneiderte Versicherungslösungen zur Absicherung existenzieller Risiken anzubieten. Des Weiteren entsteht durch den Klimawandel eine erhöhte Notwendigkeit, steigenden Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. Dies ermöglicht uns als institutionellem Anleger, verstärkt in Kapitalanlagen in Form von alternativen Investments zu investieren, wie z. B. Windparks.
Sollte diesbezüglich die Versicherungsnachfrage schneller steigen als erwartet, könnte sich das positiv auf Prämienwachstum und Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognose übertreffen.
Demografischer Wandel in Deutschland: Ausgelöst durch den demografischen Wandel ist gegenwärtig die Entstehung von zwei Märkten mit hohem Entwicklungspotenzial zu beobachten: zum einen der Markt für Produkte für Senioren und zum anderen der für junge Kunden, die durch die abnehmenden Leistungen des Sozialsystems stärker eigenständig vorsorgen müssen. Schon heute ist festzustellen, dass Senioren nicht mehr mit dem „klassischen Rentner“ der Vergangenheit gleichzusetzen sind. Dies zeigt sich nicht nur in der steigenden Inanspruchnahme von Serviceleistungen, für die eine hohe Zahlungsfähigkeit und -bereitschaft besteht. Der Wandel wird vor allem darin deutlich, dass diese Kundengruppe zunehmend aktiver ist und sich damit mehr mit absicherungsbedürftigen Risiken als die vorherigen Generationen auseinandersetzt.
Für die Anbieterseite ist somit nicht genug damit getan, bestehende Produkte um Assistance-Leistungen zu erweitern, sondern es müssen neue Produkte konzipiert werden, um die neu entstehenden Bedürfnisse abzudecken. Beispiele hierfür sind Produkte für den Zweitwohnsitz und intensive Reisetätigkeit im Ausland, für sportliche Aktivitäten bis ins hohe Alter und die Vermögensweitergabe an die Erben. Gleichzeitig tritt das Thema der finanziellen Absicherung im Alter stärker ins Bewusstsein der jungen Kunden. Durch (staatlich geförderte) private Vorsorgeprodukte und attraktive Angebote der Arbeitgeber zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) kann dieses Potenzial bearbeitet werden. Gegenwärtig wird für diese Kundengruppe von einem Trend der verstärkten Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukten ausgegangen, die eine höhere Flexibilität in der Spar- und der Entsparphase aufweisen. Die Lebensversicherungsgesellschaften im Konzern könnten durch ihre umfassende Produktpalette mit neuen Produkten sowie mit ihrer vertrieblichen Aufstellung im Markt der Senioren und der jungen Kunden profitieren.
Sollten wir von den vertrieblichen Chancen durch den demografischen Wandel stärker profitieren als derzeit erwartet, könnte sich dies positiv auf das Prämienwachstum und die Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognosen übertreffen.
Energiewende: Deutschland hat die gesellschaftliche Grundentscheidung getroffen, seine Energieversorgung in Zukunft überwiegend aus erneuerbaren Quellen zu decken. Auf Bundesebene haben die Energiewende und der Klimaschutz einen hohen Stellenwert. Der Umbau des Energiesystems hin zu einer regenerativen Energieversorgung soll weiter fortgesetzt werden, wobei gleichzeitig das Augenmerk auf einem gebremsten Kostenanstieg bei den Endverbrauchern liegt. Neben einem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in einem stabilen regulatorischen Rahmen gewinnt die Energieeffizienz an Bedeutung. Wir sehen die Chance einer Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland durch den Umbau des Energiesystems, der zu einem wichtigen Impulsgeber für Innovation und technologischen Fortschritt werden kann. Als Versicherungskonzern begleiten wir diesen Wandel aktiv. Unseren Industriekunden bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für die Entwicklung, den Vertrieb und den Einsatz neuer Energietechnologien. Neben den erneuerbaren Energien werden Speichertechnologien, der Netzausbau und eine intelligente Steuerung der Einzelkomponenten (Smart Grid) zum Erfolg der Energiewende beitragen. Mit unserer Investmentaktivität im Energiesektor unterstützen wir die Energiewende. Aufbauend auf den bestehenden Beteiligungen in Energienetzen und Windparks wollen wir zukünftig unsere Investments in den Segmenten Energieverteilung und erneuerbare Energien weiter ausbauen.
Sollten wir von den vertrieblichen Chancen durch die Energiewende stärker profitieren als derzeit erwartet, könnte sich dies positiv auf das Prämienwachstum und die Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognosen übertreffen.
Finanzmarktstabilität: Durch die Turbulenzen auf den Finanzmärkten in den vergangenen Jahren wurde das Vertrauen der Kunden in Banken erheblich beeinträchtigt. Auch bei den Versicherungsnehmern besteht vor dem Hintergrund des derzeit niedrigen Zinsniveaus sowie der Volatilität an den Kapitalmärkten ein anhaltend hoher Grad an Verunsicherung. Dieses gesamtwirtschaftliche Umfeld bietet aber auch Chancen für Versicherungsunternehmen, innovative Produkte zu entwickeln, die auf diese neuen Gegebenheiten ausgerichtet sind. In Europa, den USA und Asien haben sich vermehrt Lebensversicherer auf den Absatz moderner, flexibler und an die Aktienmarktentwicklung gebundener Produkte konzentriert. Auch im deutschen Versicherungsmarkt geht der Trend eindeutig hin zu kapitaleffizienten Produkten, die für den Lebensversicherer eigenmittelschonend sind und gleichzeitig den Kunden zusätzliche Ertragschancen bieten.
Sollte sich das Finanzmarktumfeld deutlicher stabilisieren und die Produktinnovationen schneller Akzeptanz finden als derzeit erwartet, könnte sich dies positiv auf das Prämienwachstum, die Kapitalanlagerendite und die Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognosen übertreffen.
Vertriebliche Chancen
Bancassurance: Der Vertrieb von Versicherungsprodukten über den Bankschalter hat sich in den vergangenen Jahren unter der Bezeichnung Bancassurance etabliert. Im Talanx Konzern ist die Bancassurance ein Erfolgsfaktor mit großen Zukunftschancen. Basis des Erfolgs ist das spezielle Geschäftsmodell, bei dem das Versicherungsgeschäft vollständig in die Strukturen des Bankpartners integriert ist. Die Versicherungsgesellschaften übernehmen die Entwicklung der Versicherungsprodukte – Bank, Sparkasse oder Post stellen im Gegenzug vielfältige Vertriebskanäle zur Verfügung.
Im Talanx Konzern ist dieser Vertriebsweg nicht nur in Deutschland, sondern insbesondere auch in Polen, Italien, Ungarn und Russland etabliert. Die Nutzung des Modells auch im Ausland wird unserer Ansicht nach grundsätzlich ein profitables Wachstum mit Ausrichtung auf europäische Märkte unterstützen. Der Erfolg des Talanx Bancassurance-Modells beruht bei den bisherigen Konzerngesellschaften im Wesentlichen auf drei Kernfaktoren: Zum Ersten werden mit dem Partner langfristige exklusive Kooperationsverträge geschlossen; dabei werden die Versicherungsprodukte über die Vertriebskanäle des Kooperationspartners verkauft. Zum Zweiten beruht er auf der höchstmöglichen Integration bei exzellenter Produkt- und Servicequalität: Die Zusammenarbeit erfolgt im Rahmen der strategischen Ausrichtung des Partners. Die Versicherungsunternehmen entwickeln exklusive und maßgeschneiderte Produkte für die Kundensegmente der Bank und sind dabei vollständig in den jeweiligen Marktauftritt eingegliedert. Die Integration in die IT-Systeme der Partner erleichtert zudem die ganzheitliche Beratung beim Verkauf von Bank- und Versicherungsprodukten. Und zum Dritten beruht der Erfolg auf der maßgeschneiderten Vertriebsunterstützung des Partners: Die Vertriebsmitarbeiter der Bank erhalten ein individuelles Training und eine exklusive Betreuung durch Vertriebscoaches der Versicherungsgesellschaften. Dabei werden Produktfachwissen und Verkaufsansätze vermittelt. Zudem stellen die Versicherungsgesellschaften leicht verständliche und unterstützende Verkaufsmaterialien zur Verfügung.
Unsere Gesellschaften im Ausland vertreiben ihre etablierten Produkte ebenfalls über Vertriebskooperationen, allerdings oft über verschiedene Banken und ohne vollständige Integration in den Marktauftritt des Partners. In Brasilien haben wir im Jahr 2018 zusammen mit der Bank Santander einen digitalen Versicherer ins Leben gerufen. Das Unternehmen bietet unter dem Namen „Santander Auto“ ausschließlich Kfz-Versicherungen über die Vertriebsplattform von Santander an.
Sollten wir unsere Bancassurance-Aktivitäten schneller ausbauen können als derzeit erwartet, könnte sich dies positiv auf die Prämienentwicklung und die Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognosen übertreffen.
Internet: Durch die zunehmende Digitalisierung führen Cyberangriffe via Internet vermehrt zu massiven Schäden bei Unternehmen. Vor allem in jüngster Vergangenheit bekannt gewordene Hackerattacken zeigen, dass insbesondere produzierende Industrieunternehmen trotz bester Abwehrmechanismen nicht vor Risiken durch Cybercrime gefeit sind. Auch die Verantwortlichkeit des Topmanagements rückt zusehends in den Blickpunkt. Aus diesem Grund hat HDI Global SE das Produkt Cyber+ entwickelt. Mit Cyber+ lassen sich die verschiedenen Risiken in einer Versicherungslösung umfassend absichern. Der ganzheitliche und spartenübergreifende Versicherungsschutz von HDI deckt zum einen Eigenschäden durch Cybercrime, zum anderen sichert er Drittschäden ab, für die Unternehmen gegenüber ihren Kunden, Dienstleistern oder sonstigen Dritten haften müssen. Zusätzlich kann auch den zivil- und strafrechtlichen Verantwortlichkeiten der Geschäftsleiter Rechnung getragen werden.
Sollten wir die vertrieblichen Chancen, die sich aus den zusätzlichen Absicherungsbedürfnissen von Internetrisiken ergeben, besser nutzen können als derzeit erwartet, könnte sich dies positiv auf das Prämienwachstum und die Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognosen übertreffen.
Im Unternehmen begründete Chancen
Interne Prozesse: Um unseren Konzern zukunfts- und wettbewerbsfähiger zu machen und um Kostennachteile im deutschen Privatkundengeschäft zu beseitigen, richten wir den Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland derzeit neu aus. Unter dem Strich geht es darum, Komplexität zu reduzieren und Prozesse kundenfreundlicher und effizienter zu gestalten. Grundlage sind die vier Handlungsfelder Kundennutzen, profitables Wachstum, Effizienz und Leistungskultur. Nur wenn unsere Kunden rundum zufrieden sind, werden wir weiter erfolgreich sein. Daher arbeiten wir daran, sowohl Endkunden als auch Vertriebspartnern ihre Entscheidung so einfach wie möglich zu machen – klare Sprache, schnelle Lösungen, überzeugende Produkte. Um eine positive Prämien- und Ergebnisentwicklung zu erreichen, müssen wir unser Geschäft an eindeutigen Risiko- und Renditevorgaben ausrichten und Chancen im Markt konsequent nutzen. Deshalb müssen wir jedes einzelne Produkt auf seine nachhaltige Rentabilität prüfen und vorhandene Kundenkontakte noch konsequenter bereichsübergreifend nutzen. Diese Neuausrichtung erfordert die Überzeugung, dass sich unser Denken und Handeln konsequent am Maßstab Leistung orientieren muss.
Sollte die Neuordnung der internen Prozesse schneller als derzeit erwartet voranschreiten, könnte sich dies positiv auf die Prämienentwicklung und die Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognosen übertreffen.
Digitalisierung: Kaum eine Entwicklung verändert die Versicherungsbranche so nachhaltig wie die Digitalisierung. Durch die Digitalisierung werden Geschäftsprozesse und -modelle mittels Nutzung von IT-Systemen grundlegend neu gestaltet. Diese Entwicklung ist insbesondere für die Wettbewerbsfähigkeit von Versicherungsunternehmen entscheidend. Hierdurch ergeben sich neue Möglichkeiten bei der Kommunikation mit Kunden, der Abwicklung von Versicherungsfällen, der Auswertung von Daten und der Erschließung neuer Geschäftsfelder. Wir führen zahlreiche Projekte durch, um den digitalen Wandel zu gestalten. So sollen die Geschäftsprozesse im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland effizienter gestaltet, die Dunkelverarbeitungsquote erhöht und die Servicequalität verbessert werden. Des Weiteren soll im Geschäftsbereich Industrieversicherung die Prozess- und IT-Landschaft länderübergreifend harmonisiert werden. Dadurch wollen wir ein global führender Anbieter von Industrieversicherungen werden.
Durch die Digitalisierung ist es möglich, Versicherungsfälle deutlich schneller, unkomplizierter und kostengünstiger abzuwickeln. Schon heute nutzen wir IT-Systeme, um Kunden passgenaue Angebote machen und Prämien automatisiert und in Echtzeit festsetzen zu können. Vor allen Dingen aber bietet die Digitalisierung die Möglichkeit, als großer international agierender Konzern von Skaleneffekten zu profitieren. Im Rahmen der Digitalisierung haben sich das Kundenverhalten sowie die Erwartungshaltung bezüglich der Schadenregulierung verändert. Dies betrifft insbesondere die junge Kundengeneration, die schnelle und einfache Lösungen erwartet. Um auf die neu entstandenen Kundenbedürfnisse einzugehen, haben wir eine Schadenservice-App entwickelt. Sie ermöglicht es dem Kunden, innerhalb weniger Minuten eine Schadenmeldung mit wichtigen Informationen zum Schaden abzusetzen. Um Kunden auch nach Ausnahmeschadenereignissen – wie z. B. Starkregen, Sturm oder schweren Hagelschauern – schnell helfen zu können, haben wir einen virtuellen Call-Center-Assistenten entwickelt. Dieser Sprachroboter fragt mittels Künstlicher Intelligenz Basisdaten des Kunden ab. Dadurch gewinnen unsere Mitarbeiter Zeit, die sie gezielt für individuell zu veranlassende Maßnahmen bei den betroffenen Kunden einsetzen können.
Sollten die Digitalisierungsprojekte im Konzern schneller umgesetzt und von den Kunden angenommen werden als derzeit erwartet, könnte sich dies positiv auf die Prämienentwicklung und die Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognose übertreffen.
Wissensmanagement: Wissens- und Innovationsmanagement gewinnen auch in der Versicherungsbranche zunehmend an Bedeutung. Um den gezielten Austausch von Wissen und Innovation zu fördern, haben wir ein Best Practice Lab in unserem Konzern eingerichtet: Experten auf internationaler Ebene tauschen sich in Excellence-Teams zu Fachthemen aus und entwickeln gemeinsam neue Lösungen, u. a. zu den Themen Pricing, Vertrieb, Marketing, Schaden, Betrugsmanagement, Kundenservice-Center und Digitalisierung. Die Ergebnisse und Lösungen des Best Practice Lab stellen wir unseren Gesellschaften zur Verfügung, damit diese ihre Prozesse und Methoden permanent verbessern können.
Sollten wir mit unserem Best Practice Lab schneller neue Lösungen und Ideen generieren und umsetzen als derzeit erwartet, könnte sich dies positiv auf die Prämienentwicklung und die Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognose übertreffen.
Agilität: Veränderungen in der globalisierten Welt im Informationszeitalter vollziehen sich in immer höherem Tempo. Die Welt ist geprägt von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit (VUCA – Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity). Um als Versicherungsunternehmen mit der Veränderungsgeschwindigkeit mithalten zu können, ist der Wandel hin zu einer agilen Organisation notwendig. Eine agile Organisation zu sein, bedeutet für uns, eine lernende Organisation zu sein, die den Nutzen des Kunden in den Mittelpunkt stellt, um den Gewinn des Unternehmens zu steigern. Aus diesem Grund setzen wir auf interdisziplinäre und kreative Teams, offene und direkte Kommunikation, flache Hierarchien sowie eine gelebte Fehlerkultur. Durch zahlreiche Initiativen unterstützen wir den Wandel unseres Unternehmens hin zu einer agilen Organisation. Wir gestalten unsere Arbeitsplätze so, dass Kommunikationswege verkürzt werden und der bereichsübergreifende Austausch gefördert wird. Mithilfe unseres Agility Campus lernen unsere Mitarbeiter agile Methoden kennen und werden befähigt, eigenständig neue Lösungen zu entwickeln. In unseren Teams werden Daily-Stand-up-Meetings abgehalten, um die Selbststeuerung der Teams zu verbessern. Außerdem führen wir beispielsweise Hackathons durch, um neue Ideen zu sammeln, die wir in unserem Digital Lab weiterentwickeln. Agilität bietet Chancen für Kunden, Mitarbeiter und Investoren. Kunden können von neuen Versicherungslösungen profitieren, die gezielt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Mitarbeiter haben durch agiles Arbeiten mehr Gestaltungsmöglichkeiten und können an neuen Herausforderungen wachsen. Zu guter Letzt profitieren Investoren von einem steigenden Unternehmensgewinn, wenn die Kunden zufrieden sind und die Mitarbeiter ihr Potenzial voll ausschöpfen können.
Sollte der Wandel hin zu einer agilen Organisation schneller umgesetzt werden als erwartet, könnte sich dies positiv auf die Prämienentwicklung und die Ertragslage auswirken und dazu führen, dass wir unsere Prognosen übertreffen.
Gesamtbild der Chancenlage
Der Vorstand der Talanx AG sieht die Identifikation, Steuerung und Realisierung von Chancen als integralen Bestandteil des Steuerungsinstrumentariums des Talanx Konzerns. Elementar für eine effiziente Unternehmens- und Konzernsteuerung sind nach unserer Systematik eine klare, auf die langfristige Sicherung der Unternehmensexistenz abzielende Strategie und deren konsequente Umsetzung. Daher beobachten wir laufend die Veränderung der äußeren Rahmenbedingungen, um frühzeitig die sich bietenden Chancen zu identifizieren und mit unserer flexiblen internen Aufstellung darauf zu reagieren. So können wir zukünftige Chancen effizient nutzen, die entscheidend zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen.
Konzernabschluss
ab SEITE
Konzernbilanz134
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung136
Konzern-Gesamtergebnisrechnung137
Aufstellung der Veränderung des Konzern-Eigenkapitals138
Konzern-Kapitalflussrechnung140ab SEITE
Konzernanhang
Allgemeine Informationen141
Allgemeine Aufstellungsgrundsätze und Anwendung der IFRS141
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden144
Segmentberichterstattung154
Konsolidierung164
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen170
Erläuterungen zur Konzernbilanz171
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung215
Sonstige Angaben225
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers245 Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers zur
nichtfinanziellen Berichterstattung250
Versicherung der gesetzlichen Vertreter252
Konzernbilanz
zum 31. Dezember 2020
Konzernbilanz – Aktiva | |||||||||||||
In Mio. EUR | Anhang | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||||||||
A. | Immaterielle Vermögenswerte | ||||||||||||
a. | Geschäfts- oder Firmenwert | 1 |
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b. | Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 2 |
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B. | Kapitalanlagen | ||||||||||||
a. | Fremd genutzter Grundbesitz | 3 |
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b. | Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | 4 |
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c. | Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 5 |
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d. | Darlehen und Forderungen | 6/12 |
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e. | Sonstige Finanzinstrumente | ||||||||||||
i. | Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente | 7/12 |
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ii. | Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | 8/12 |
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iii. | Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | 9/12/13 |
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f. | Übrige Kapitalanlagen | 10/12 |
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Selbst verwaltete Kapitalanlagen |
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g. | Kapitalanlagen aus Investmentverträgen | 11/12/13 |
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h. | Depotforderungen |
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Kapitalanlagen |
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C. | Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen |
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D. | Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen |
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E. | Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft | 14 |
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F. | Abgegrenzte Abschlusskosten | 15 |
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G. | Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand |
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H. | Aktive Steuerabgrenzung | 29 |
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I. | Sonstige Vermögenswerte | 12/13/16 |
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J. | Langfristige Vermögenswerte und Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden1 |
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Summe der Aktiva |
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1 Weitere Ausführungen siehe Kapitel „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen“ im Konzernanhang
Konzernbilanz – Passiva | ||||||||||||
In Mio. EUR | Anhang | 31.12.2020 | 12/31/2019 | |||||||||
A. | Eigenkapital | 17 | ||||||||||
a. | Gezeichnetes Kapital1 |
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b. | Rücklagen |
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Eigenkapital ohne Anteile nicht beherrschender Gesellschafter |
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c. | Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital |
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Summe Eigenkapital |
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B. | Nachrangige Verbindlichkeiten | 12/18/28 |
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C. | Versicherungstechnische Rückstellungen | |||||||||||
a. | Rückstellungen für Prämienüberträge | 19 |
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b. | Deckungsrückstellung | 20 |
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c. | Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle | 21 |
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d. | Rückstellung für Beitragsrückerstattung | 22 |
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e. | Übrige versicherungstechnische Rückstellungen |
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D. | Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird |
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E. | Andere Rückstellungen | |||||||||||
a. | Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 23 |
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b. | Steuerrückstellungen | 24 |
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c. | Sonstige Rückstellungen | 25 |
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F. | Verbindlichkeiten | |||||||||||
a. | Begebene Anleihen und Darlehen | 12/26/28 |
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b. | Depotverbindlichkeiten |
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c. | Übrige Verbindlichkeiten | 12/13/27/28 |
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G. | Passive Steuerabgrenzung | 29 |
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H. | Verbindlichkeiten von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden2 |
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Summe Verbindlichkeiten/Rückstellungen |
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Summe der Passiva |
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1
Der Nominalwert beträgt
2 Weitere Ausführungen siehe Kapitel „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen“ im Konzernanhang
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020
In Mio. EUR | Anhang | 2020 | 2019 | ||||
1. | Gebuchte Bruttoprämien einschließlich Prämien aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung |
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2. | Sparbeiträge aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung |
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3. | Gebuchte Rückversicherungsprämien |
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4. | Veränderung der Bruttoprämienüberträge | – |
– |
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5. | Anteile der Rückversicherer an der Veränderung der Bruttoprämienüberträge | – |
– |
||||
Verdiente Prämien für eigene Rechnung | 30 |
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6. | Aufwendungen für Versicherungsleistungen brutto | 32 |
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Anteile der Rückversicherer |
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Aufwendungen für Versicherungsleistungen netto |
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7. | Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen brutto | 33 |
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Anteile der Rückversicherer |
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Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen netto |
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8. | Sonstige versicherungstechnische Erträge |
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Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen |
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Sonstiges versicherungstechnisches Ergebnis | – |
– |
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Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung | – |
– |
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9. | a. Erträge aus Kapitalanlagen | 31 |
|
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b. Aufwendungen für Kapitalanlagen | 31 |
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Kapitalanlageergebnis aus selbst verwalteten Kapitalanlagen |
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Ergebnis aus Investmentverträgen | 31 |
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Depotzinsergebnis | 31 |
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Kapitalanlageergebnis |
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davon Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, bewertet nach der Equity-Methode |
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10. | a. Sonstige Erträge | 34 |
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b. Sonstige Aufwendungen | 34 |
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Übriges Ergebnis |
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– |
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Ergebnis vor Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwert |
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11. | Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwert |
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Operatives Ergebnis (EBIT) |
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12. | Finanzierungszinsen | 35 |
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13. | Ertragsteuern | 36 |
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Jahresergebnis |
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davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter |
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davon Aktionäre der Talanx AG |
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Ergebnis je Aktie | |||||||
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) |
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Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) |
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Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Jahresergebnis |
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Nicht in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung reklassifizierbar | ||||
Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste auf Pensionsrückstellungen | ||||
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne/Verluste der Periode | – |
– |
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Steuerertrag/-aufwand |
|
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– |
– |
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Veränderungen der Gewinnbeteiligung Versicherungsnehmer/Shadow Accounting | ||||
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne/Verluste der Periode |
|
|
||
Steuerertrag/-aufwand |
|
|
||
|
|
|||
Gesamte nicht reklassifizierbare im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen der Periode nach Steuern | – |
– |
||
In die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung reklassifizierbar | ||||
Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen | ||||
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne/Verluste der Periode |
|
|
||
In die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung übernommen | – |
– |
||
Steuerertrag/-aufwand | – |
– |
||
|
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|||
Währungsumrechnung | ||||
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne/Verluste der Periode | – |
|
||
In die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung übernommen |
|
|
||
Steuerertrag/-aufwand |
|
– |
||
– |
|
|||
Veränderungen der Gewinnbeteiligung Versicherungsnehmer/Shadow Accounting | ||||
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne/Verluste der Periode | – |
– |
||
Steuerertrag/-aufwand |
|
|
||
– |
– |
|||
Veränderungen aus Cashflow-Hedges | ||||
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne/Verluste der Periode |
|
|
||
In die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung übernommen | – |
– |
||
Steuerertrag/-aufwand |
|
– |
||
– |
– |
|||
Veränderungen aus der Equity-Bewertung | ||||
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne/Verluste der Periode | – |
|
||
In die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung übernommen |
|
|
||
Steuerertrag/-aufwand |
|
|
||
– |
|
|||
Gesamte reklassifizierbare im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen der Periode nach Steuern |
|
|
||
Im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen der Periode nach Steuern |
|
|
||
Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen in der Periode |
|
|
||
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter |
|
|
||
davon Aktionäre der Talanx AG |
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Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
Aufstellung der Veränderung des Konzern-Eigenkapitals
Aufstellung der Veränderung des Konzern-Eigenkapitals | ||||||||||||||||||||||
In Mio. EUR | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklagen | Gewinnrücklagen | Übrige Rücklagen | Auf Aktionäre der Talanx AG entfallendes Eigenkapital | Nicht beherrschende Anteile | Summe Eigenkapital | |||||||||||||||
Nicht realisierte Kursgewinne/-verluste aus Kapitalanlagen | Gewinne/Verluste aus der Währungs- umrechnung | Übrige Eigenkapital- veränderungen | Bewertungsergebnis aus Cashflow-Hedges | |||||||||||||||||||
2020 | ||||||||||||||||||||||
Stand am 01.01.2020 |
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– |
– |
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Anteilsänderung ohne Veränderung des Kontrollstatus |
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– |
– |
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Übrige Veränderung des Konsolidierungskreises |
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Jahresergebnis |
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||||||||||||
Im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen |
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– |
– |
– |
– |
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||||||||||||
davon nicht reklassifizierbar |
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– |
– |
||||||||||||
davon versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste auf Pensionsrückstellungen |
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– |
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– |
– |
– |
||||||||||||
davon Veränderungen der Gewinnbeteiligung Versicherungsnehmer/Shadow Accounting |
|
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||||||||||||
davon reklassifizierbar |
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– |
– |
– |
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||||||||||||
davon unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen |
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||||||||||||
davon Währungsumrechnung |
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– |
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– |
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||||||||||||
davon Veränderung aus Cashflow-Hedges |
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– |
– |
– |
||||||||||||
davon Veränderung aus Equity-Bewertung |
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– |
||||||||||||
davon Veränderungen der Gewinnbeteiligung Versicherungsnehmer/Shadow Accounting |
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– |
– |
– |
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Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen |
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– |
– |
– |
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||||||||||||
Kapitalerhöhungen |
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Dividenden an Aktionäre |
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– |
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||||||||||||
Übrige erfolgsneutrale Veränderungen |
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– |
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||||||||||||
Stand zum 31.12.2020 |
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– |
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2019 | ||||||||||||||||||||||
Stand zum 31.12.2018 |
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Anpassungen gemäß IAS 8 1 |
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Stand zum 1.1.2019 |
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||||||||||||
Anteilsveränderung ohne Änderung des Kontrollstatus |
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– |
– |
||||||||||||
Übrige Veränderung des Konsolidierungkreises |
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Jahresergebnis |
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Im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen |
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– |
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||||||||||||
davon nicht reklassifizierbar |
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– |
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– |
– |
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davon versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste auf Pensionsrückstellungen |
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||||||||||||
davon Veränderungen der Gewinnbeteiligung Versicherungsnehmer/Shadow Accounting |
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||||||||||||
davon reklassifizierbar |
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davon unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen |
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davon Währungsumrechnung |
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||||||||||||
davon Veränderung aus Cashflow-Hedges |
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davon Veränderung aus Equity-Bewertung |
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davon Veränderungen der Gewinnbeteiligung Versicherungsnehmer/Shadow Accounting |
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Gesamte erfasste Erträge und Aufwendungen |
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Kapitalerhöhungen |
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Dividenden an Aktionäre |
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Übrige erfolgsneutrale Veränderungen 2 |
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Stand zum 31.12.2019 |
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1 Erstanwendung IFRS 16; siehe Kapitel „Sonstige Angaben“, Abschnitt „Mieten und Leasing“ im Konzernanhang
2 Die Minderung der Gewinnrücklagen enthält eine Minderung in Höhe von 28 Mio. EUR, die aus den nachträglichen Anschaffungskosten im Zusammenhang mit einem bereits 2007 vollzogenen, vollständigen Erwerb von Anteilen der Minderheiten an einer Gesellschaft resultiert, der nach IFRS 10.23 als Eigenkapitaltransaktion zu qualifizieren ist.
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
Konzern-Kapitalflussrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||
I. | 1. | Jahresergebnis |
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I. | 2. | Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen |
|
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I. | 3. | Veränderung der abgegrenzten Abschlusskosten |
|
– |
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I. | 4. | Veränderung der Depotforderungen und -verbindlichkeiten sowie der Abrechnungsforderungen und -verbindlichkeiten | – |
– |
||
I. | 5. | Veränderung der Sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten | – |
|
||
I. | 6. | Veränderung der Kapitalanlagen und Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen |
|
|
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I. | 7. | Veränderung von zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten |
|
|
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I. | 8. | Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen und Sachanlagen | – |
– |
||
I. | 9. | Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen im Bereich Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird | – |
|
||
I. | 10. | Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge (einschließlich Ertragsteueraufwand/-ertrag) |
|
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I. | Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit 1, 2 |
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II. | 1. | Mittelzufluss aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen | – |
|
||
II. | 2. | Mittelabfluss aus dem Kauf von konsolidierten Unternehmen | – |
– |
||
II. | 3. | Mittelzufluss aus dem Verkauf von Grundbesitz |
|
|
||
II. | 4. | Mittelabfluss aus dem Kauf von Grundbesitz | – |
– |
||
II. | 5. | Mittelzufluss aus dem Verkauf und der Fälligkeit von Finanzinstrumenten |
|
|
||
II. | 6. | Mittelabfluss aus dem Kauf von Finanzinstrumenten | – |
– |
||
II. | 7. | Veränderung der Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen |
|
– |
||
II. | 8. | Veränderung der übrigen Kapitalanlagen | – |
– |
||
II. | 9. | Zahlungswirksame Abflüsse aus dem Erwerb materieller und immaterielle Vermögenswerte | – |
– |
||
II. | 10. | Zahlungswirksame Zuflüsse aus dem Verkauf materieller und immaterielle Vermögenswerte |
|
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II. | Kapitalfluss aus Investitionstätigkeit | – |
– |
|||
III. | 1. | Mittelzufluss aus Kapitalerhöhungen |
|
|
||
III. | 2. | Mittelabfluss aus Kapitalherabsetzungen | – |
– |
||
III. | 3. | Gezahlte Dividenden | – |
– |
||
III. | 4. | Veränderungen aus sonstigen Finanzierungsaktivitäten | – |
|
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III. | Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit 2 | – |
– |
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Veränderung der Finanzmittelfonds (I. + II. + III.) |
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Finanzmittelfonds zu Beginn des Berichtzeitraums |
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Finanzmittelfonds – Währungskurseinflüsse | – |
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Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 3 | – |
– |
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Finanzmittelfonds am Ende des Berichtszeitraums 4 |
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1
Die Ertragsteuerzahlungen in Höhe von
2
Die gezahlten Zinsen entfallen mit
3 Dieser Posten beinhaltet im Wesentlichen Konsolidierungskreisänderungen ohne Unternehmensveräußerungen bzw. -erwerbe
4
Der Finanzmittelfonds am Ende des Berichtszeitraums umfasst zum Stichtag Finanzmittelfonds aus ausgewiesenen Veräußerungsgruppen in Höhe von
Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
Konzernanhang
Allgemeine Informationen
Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse der Talanx AG und ihrer Tochterunternehmen (zusammen Talanx Konzern oder Talanx Gruppe). Unmittelbar oder über Kooperationen ist die Gruppe in mehr als 150 Ländern aktiv.
Die Talanx AG hat ihren Sitz am
Die Talanx AG gehört zu 79,0 % dem
Allgemeine Aufstellungsgrundsätze und Anwendung der IFRS
Der Konzernabschluss der Talanx Gruppe wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, sowie gemäß den nach § 315e Absatz 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften.
Versicherungsspezifische Geschäftsvorfälle, für die die IFRS keine gesonderten Regelungen enthalten, werden im Einklang mit IFRS 4 „Versicherungsverträge“ nach den einschlägigen Bestimmungen der US-amerikanischen Generally Accepted Accounting Principles (US GAAP) auf dem Stand der Erstanwendung des IFRS 4 am 1. Januar 2005 bilanziert und bewertet.
IFRS 4 fordert Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken aus Versicherungsverträgen. IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ fordert Ausführungen zu Risiken aus Finanzinstrumenten. § 315 Absatz 2 Nummer 1 HGB fordert für den Lagebericht ebenfalls Angaben zum Management versicherungstechnischer und finanzieller Risiken. Die entsprechenden Erläuterungen dazu finden sich im Risikobericht. Zu den Angaben nach IFRS 4 verweisen wir insbesondere auf Seite 110 – 117 „Versicherungstechnische Risiken“, zu den Angaben nach IFRS 7 auf Seite 117 – 122 „Risiken aus Kapitalanlagen“. Auf eine zusätzliche inhaltsgleiche Darstellung im Anhang haben wir verzichtet. Für einen Gesamtüberblick zur Risikosituation sind sowohl der Risikobericht als auch die Anhangangaben zu berücksichtigen. Zur besseren Orientierung verweisen wir im Risikobericht und im Anhang auf die korrespondierenden Erläuterungen.
Die Corona-Pandemie hat im Berichtsjahr die gesamte Weltwirtschaft stark beeinflusst und somit auch Auswirkungen auf den Konzernabschluss des Talanx Konzerns entfaltet. Vorwiegend betroffen sind die Segmente Schaden-Rückversicherung, Personen-Rückversicherung sowie Industrieversicherung. Für eingetretene Schäden des Geschäftsjahres wurden insgesamt rund 1.459 Mio. EUR zurückgestellt (davon Schaden-Rückversicherung 950 Mio. EUR, Personen-Rückversicherung 261 Mio. EUR und Industrieversicherung 174 Mio. EUR). Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf gehaltene Investments belaufen sich insgesamt auf 201 Mio. EUR und entfallen vorwiegend auf Aktien (53 Mio. EUR) und alternative Kapitalanlagen (80 Mio. EUR). Hier spiegeln sich unter anderem die im Zuge der Corona-Pandemie erwarteten wirtschaftlichen Turbulenzen wider.
Der Konzernabschluss wurde in Euro (EUR) aufgestellt. Die Darstellung der Betragsangaben erfolgt gerundet auf Millionen Euro (Mio. EUR), es sei denn, dass aus Gründen der Transparenz Betragsangaben in Tausend Euro (TEUR) erforderlich sind. In den Tabellen dieses Berichts können Rundungsdifferenzen auftreten. Betragsangaben in Klammern beziehen sich auf das Vorjahr.
Neu anzuwendende Standards/Interpretationen und Änderungen von Standards
Der Konzern hat die folgenden geänderten IFRS-Vorschriften zum 1. Januar 2020 übernommen; wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergaben sich nicht:
- IFRS-Rahmenkonzept: Rahmenkonzept der Finanzberichterstattung
- IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ und IAS 8 „Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehlern“: Änderung der Definition von Wesentlichkeit
- IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“: Definition eines Geschäftsbetriebs
Infolge der von den G-20-Staaten initiierten Reform der Referenzzinssätze, vorrangig der Interbank Offered Rates (IBOR), mit der bis Ende 2021 die bisherigen Referenzzinssätze entweder neu definiert oder durch alternative Referenzzinssätze abgelöst werden sollen, hat das IASB ein zweiphasiges Projekt aufgesetzt. Als Ergebnis der Phase 1 wurden im September 2019 die Änderungen an IFRS 9 „Finanzinstrumente“, IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ und IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“: „Reform der Referenzzinssätze” veröffentlicht. Die Änderungen betreffen den Zeitraum bis zur eigentlichen Umstellung der Referenzzinssätze und bewirken, dass bilanzielle Sicherungsbeziehungen trotz der erwarteten Ablösung verschiedener Referenzzinssätze weiter fortbestehen bzw. designiert werden können. Darüber hinaus werden Erleichterungen beim Effektivitätstest gewährt. Die Erstanwendung dieser Änderungen hatte für den Konzern im Geschäftsjahr keine Auswirkungen.
Im Mai 2020 hat das IASB ein Amendment zu IFRS 16 „Leasing“: Covid-19-bedingte Änderungen an IFRS 16 herausgebracht. Das Amendment soll Leasingnehmern die Bilanzierung von Zugeständnissen, wie Stundung der Mietraten oder Mietpreisnachlässe, erleichtern, die im direkten Zusammenhang mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie gewährt werden. Die Änderung ist auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juni 2020 beginnen. Der Konzern hat entschieden, von der Erleichterung keinen Gebrauch zu machen.
Standards, Interpretationen und Änderungen zu veröffentlichten Standards, die 2020 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind und die vom Konzern nicht frühzeitig angewandt werden
a) EU-Endorsement ist bereits erfolgt
Der am 24. Juli 2014 herausgegebene IFRS 9 „Finanzinstrumente“ ersetzt die bestehenden Leitlinien in IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“. IFRS 9 enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstufung und Bewertung von Finanzinstrumenten, darunter ein neues Modell der erwarteten Kreditausfälle zur Berechnung der Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten, sowie die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für Sicherungsgeschäfte. Er übernimmt auch die Leitlinien zur Erfassung und Ausbuchung von Finanzinstrumenten aus IAS 39. IFRS 9 ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen, wird aber vom Talanx Konzern aufgrund der erneuten Änderungen an IFRS 4 „Anwendung von IFRS 9 und IFRS 4“ – welche es bestimmten Versicherungsunternehmen ermöglichen, die verpflichtende Anwendung von IFRS 9 zu verschieben – voraussichtlich erst in Geschäftsjahren ab dem 1. Januar 2023 unter Berücksichtigung aller bis dahin vorgenommenen Anpassungen des Standards angewendet. Die Möglichkeit der Inanspruchnahme der vorübergehenden Befreiung von der Anwendung des IFRS 9 besteht für Unternehmen, die überwiegend im Versicherungsgeschäft tätig sind. Der Talanx Konzern erfüllt die notwendigen Voraussetzungen hierfür (der Anteil der Versicherungsaktivitäten des Konzerns lag am 31. Dezember 2015 bei 96,7 %, eine Änderung der Geschäftstätigkeit hat zwischenzeitlich nicht stattgefunden) und nimmt u. a. wegen der Wechselwirkung der Bilanzierung der Finanzinstrumente und Versicherungsverträge die Möglichkeit der Verschiebung in Anspruch. Die Anhangangaben im Rahmen des „Deferral Approach“ (Zeitwerte der derzeit im Bestand befindlichen Finanzinstrumente, unterteilt nach dem Zahlungsstromkriterium, sowie Angaben zu Ausfallrisiken der Wertpapiere, die den SPPI-Test bestehen), die eine gewisse Vergleichbarkeit mit den Unternehmen ermöglichen sollen, die bereits IFRS 9 anwenden, werden im Konzernanhang im Abschnitt „Sonstige Angaben“ dargestellt. Die neuen Klassifizierungsregeln des IFRS 9 führen dazu, dass mehr Finanzinstrumente erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet werden. Zudem erwartet der Konzern Auswirkungen von dem neuen Wertminderungsmodell für Fremdkapitalinstrumente. Im Rahmen des konzernweiten Implementierungsprojektes wurden zur Vorbereitung der für 2021 geplanten Analyse der Auswirkungen der Einführung von IFRS 9 die gültigen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erarbeitet und konzernweit kommuniziert.
Die Anzahl und Größe der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode im Konzernabschluss einbezogen werden und aufgrund lokaler Vorschriften den IFRS 9 bereits anwenden müssen, sind von untergeordneter Bedeutung. Daher wurde bei diesen Gesellschaften auf eine Umbewertung sowie Angabe weiterer Informationen verzichtet.
Im Rahmen der Phase 2 des Interest-Rate-Benchmark-Reformprojekts hat das IASB im August 2020 die Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 „Reform der Referenzzinssätze“ veröffentlicht. Die Überarbeitungen dieser Standards wurden im Januar 2021 von der EU übernommen und sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen. Die Änderungen dienen der Umsetzung spezifischer Fragestellungen, die eine Ablösung eines bestehenden Referenzzinssatzes durch einen alternativen Zinssatz im Zeitpunkt der Ablösung hat. Um die Auswirkungen der IBOR-Reform auf den Konzern zu untersuchen und einen reibungslosen Übergang auf alternative Referenzzinssätze sicherzustellen, wurde ein separates Implementierungsprojekt aufgesetzt. Die Untersuchung wird auf Ebene der jeweiligen Einzelverträge durchgeführt. Weiterhin werden die Implikationen auf die Bewertung von Finanzinstrumenten und die entsprechend erforderlichen Anpassungen in den IT-Systemen betrachtet. Zum 31. Dezember 2020 wurden neben einer Bestandsanalyse die Auswirkungen auf die Rechnungslegung und Finanzberichterstattung analysiert sowie unsere Investitionsstrategie daran angepasst. Darüber hinaus fand sowohl eine konzernweite Kommunikation als auch eine Kommunikation gegenüber Kontrahenten und Emittenten statt. Die Umstellung auf die neuen Referenzzinssätze ist zu Beginn des Jahres 2021 geplant, daher ergeben sich für das Berichtsjahr keine Bewertungseffekte. Es ist darauf hinzuweisen, dass es bei bestimmten Vermögenswerten in unserem Bestand, deren Vertragsbedingungen sich nicht explizit auf die reformierten Referenzzinssätze beziehen, dennoch zu Bewertungseffekten kommen kann, wenn bei der Bestimmung ihres Marktwertes auf diese Referenzzinssätze zurückgegriffen wird. Wir gehen davon aus, dass sich aus der Umstellung keine nennenswerten Ergebniseffekte ergeben.
Verträge zum 31. Dezember 2020 zu Referenzzinssätzen, welche von der Reform betroffen sind |
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LIBOR Rate (alt) | Anzahl Verträge |
Marktwert (in Mio. EUR) |
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EONIA | 17 | 354 | ||
USD LIBOR | 156 | 211 | ||
GBP LIBOR | 2 | 4 | ||
SOFR (Secured overnight finance rate) | 12 | 17 | ||
Summe | 187 | 586 |
b) EU-Endorsement ist noch ausstehend
IFRS 17 „Versicherungsverträge“ wurde am 18. Mai 2017 vom IASB veröffentlicht und löst künftig IFRS 4 ab. Im Juni 2020 hat das IASB einen Änderungsstandard zu IFRS 17 veröffentlicht. Die Änderungen beinhalten neben gezielten Klarstellungen zu einzelnen Themenbereichen eine Verschiebung des Erstanwendungszeitpunkts des Standards auf den 1. Januar 2023. Die für Versicherer geltende Ausnahme von der Erstanwendung des IFRS 9 wird ebenfalls auf den 1. Januar 2023 verschoben.
Mit dem IFRS 17 werden erstmals einheitliche Vorgaben für den Ansatz, die Bewertung und die Darstellung von Anhangangaben zu Versicherungsverträgen, Rückversicherungsverträgen sowie Investmentverträgen mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung implementiert. Nach dem Bewertungsmodell des neuen Standards werden Gruppen von Versicherungsverträgen bewertet, und zwar basierend auf dem Erwartungswert abgezinster Zahlungsströme mit einer expliziten Risikoanpassung für nicht finanzielle Risiken sowie einer vertraglichen Servicemarge, die zu einem Gewinnausweis entsprechend der Leistungserbringung führt. Als „Versicherungsumsatz“ werden statt Prämieneinnahmen in jeder Periode die Änderungen aus der Verbindlichkeit zur Gewährung von Versicherungsschutz ausgewiesen, für die das Versicherungsunternehmen ein Entgelt erhält, abzüglich Ein- und Auszahlungen von Sparkomponenten. Versicherungsfinanzertrag und -aufwand resultieren aus Abzinsungseffekten und finanziellen Risiken. Sie können je Portfolio entweder erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis ausgewiesen werden. Änderungen in den Annahmen, die sich nicht auf Zinsen bzw. finanzielle Risiken beziehen, werden gegen die vertragliche Servicemarge gebucht und über die Dauer des noch zu erbringenden Versicherungsschutzes und der Investmentmanagement-Dienstleistung verteilt. Wird die Servicemarge negativ, ist ein entsprechender Betrag erfolgswirksam zu erfassen. IFRS 17 sieht für kurz laufende Verträge ein vereinfachtes Verfahren vor, das die Verbindlichkeit zur Gewährung von Versicherungsschutz wie bislang über Prämienüberträge abbildet. Für große Teile des Lebensversicherungsgeschäftes mit Überschussbeteiligung wird eine modifizierte Form des allgemeinen Bewertungsmodells genutzt, der „Variable Fee Approach“. Die Erstanwendung von IFRS 17 hat grundsätzlich retrospektiv zu erfolgen. Da die neuen Vorschriften die Kerngeschäftstätigkeit des Konzerns betreffen, ist unvermeidlich mit wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss zu rechnen. Der Konzern hat wegen der besonderen Bedeutung der neuen Bilanzierungsregelungen ein mehrjähriges Projekt aufgesetzt, in dem die Auswirkungen des Standards einschließlich der Wechselwirkung mit IFRS 9 auf den Konzernabschluss untersucht und die notwendigen Umsetzungsschritte fortgeführt werden. Nach Abschluss der Ausarbeitung der rechnungslegungstechnischen Grundlagen erfolgt derzeit die Implementierung der umfangreichen Anforderungen in den Prozessen und Systemen des Konzerns. Weitere Entwicklungs- und Testaktivitäten, einschließlich einer Analyse der Auswirkungen des Standards auf die Konzernfinanzdaten, sind für das Jahr 2021 geplant. Auswirkungen auf den Konzernabschluss können zu dem derzeitigen Zeitpunkt noch nicht quantifiziert werden.
Darüber hinaus wurden weitere Standardänderungen verabschiedet, die jedoch erwartungsgemäß keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben werden:
Neu anzuwendende Standardänderungen | ||||
Standard |
Titel des Standards/der Interpretation/ der Änderung |
Erstmalige Anwendung 1 | ||
IFRS 3 , IAS 16 „Sach anlagen “ und IAS 37 „Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen “ |
Änderungen an IFRS 3, IAS 16
und IAS 37 |
1.1.202 2 | ||
Änderungen im
Rahmen der „jährlichen Verbesserungen (Zyklus 2018 – 2020) “ |
Änderungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41 | 1.1.2022 | ||
IAS 1 | Anpassung der Beurteilungskriterien für die Klassifizierung von Schulden als kurzfristig oder langfristig | 1.1.2023 | ||
IAS 1 | Angaben zu Rechnungslegungsmethoden | 1.1.2023 | ||
IAS 8 | Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen | 1.1.2023 |
1 Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Nachfolgend werden die wesentlichen Rechnungslegungsmethoden dargestellt, die der Erstellung des Konzernabschlusses zugrunde liegen. Sofern nicht separat angegeben, entsprechen die angewendeten Methoden denen des Vorjahrs. Die im Geschäftsjahr 2020 neu anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften sind im Kapitel „Allgemeine Aufstellungsgrundsätze und Anwendung der IFRS“, die Konsolidierungsgrundsätze im Kapitel „Konsolidierung“ (Seiten 141 ff. und 164 ff.) beschrieben.
Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses werden Ermessensentscheidungen und Annahmen getroffen sowie Schätzungen vorgenommen. Sie beziehen sich auf die Anwendung von Rechnungslegungsmethoden und die bilanzierten Beträge der Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen sowie Angaben zu Eventualverbindlichkeiten. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen.
Schätzungen und die ihnen zugrunde liegenden Annahmen werden laufend überprüft. Sie basieren auf Erfahrungen und Erwartungen über zukünftige Ereignisse, die gegenwärtig vernünftig erscheinen. Die Überarbeitungen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.
Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen sind vor allem bei folgenden Positionen von Bedeutung:
- Geschäfts- oder Firmenwert (siehe Anmerkung 1, dort „Impairment-Test“)
- Beizulegender Zeitwert bzw. Wertminderungen von Finanzinstrumenten (siehe Anmerkung 12 – Einteilung der Finanzinstrumente in Stufen der Bewertungshierarchie – sowie Ausführungen zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte bzw. Bestimmung des Wertberichtigungsbedarfs im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“)
- Abgegrenzte Abschlusskosten (siehe Anmerkung 15 sowie Überprüfung der Rechnungsgrundlagen im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“)
- Aktive Steuerabgrenzung (siehe Anmerkungen 29 und 36 sowie im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ – Verfügbarkeit künftig zu versteuernder Ergebnisse, gegen die steuerliche Verlustvorträge verwendet werden können)
- Leasingverhältnisse (siehe Abschnitt „Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“, dort unter „Aktivseite“ „Leasingverhältnisse“ sowie Kapitel „Sonstige Angaben“ des Konzernanhangs)
- Versicherungstechnische Rückstellungen: Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (siehe Anmerkung 21) werden in der Regel auf definierter Teilportfoliobasis (Analysesegmente) durch Anwendung versicherungsmathematischer Schadenreservierungsverfahren ermittelt. Bilanziert wird der realistisch geschätzte künftige Erfüllungsbetrag. Basierend auf statistischen Abwicklungsdreiecken wird die Entwicklung bis zum voraussichtlichen Ende der Abwicklung eines Schadenfalls projiziert. Die tatsächlichen Zahlungen für Versicherungsfälle können höher oder niedriger ausfallen; hieraus entstehende Abwicklungsgewinne und -verluste sind ergebniswirksam. Auch in der Leben-Erstversicherung bzw. Personen-Rückversicherung hängt die Ermittlung der Reserven und Vermögenswerte maßgeblich von aktuariellen Projektionen des Geschäfts ab. Hierbei werden grundsätzliche Eingabeparameter entweder durch den Tarif vorbestimmt (z. B. eingerechnete Kosten, Prämienhöhe, Rechnungszins) oder geschätzt (z. B. Sterbe-, Invaliditäts- oder Stornowahrscheinlichkeiten). Diese Annahmen hängen stark von länderspezifischen Parametern, Vertriebsweg, Qualität der Antragsprüfung und Rückversicherungsform ab und werden zu jedem Abschlussstichtag durch Lebensversicherungsaktuare überprüft. Die sich hieraus ergebenden potenziellen Korrekturen spiegeln sich u. a. als True-up-Anpassungen in den Bilanzpositionen sonstige immaterielle Vermögenswerte, versicherungsbezogene immaterielle Vermögenswerte (PVFP), abgegrenzte Abschlusskosten, Rückstellung für Beitragsrückerstattung (latente RfB) und gegebenenfalls der Deckungsrückstellung (Finanzierung der Schlussgewinne) wider. Weitere Ausführungen zu versicherungstechnischen Risiken inklusive der Angaben zu Sensitivitäten finden sich – neben den Erörterungen im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ – auch im Risikobericht des Konzernlageberichts.
- Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (siehe Anmerkung 23 – Wesentliche versicherungsmathematische Annahmen)
- Sonstige Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten (siehe Anmerkung 25 sowie Beschreibungen in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und im Kapitel „Sonstige Angaben“ des Konzernanhangs)
- Konsolidierungskreis (siehe Abschnitt „Konsolidierungsgrundsätze“ – insbesondere Einbeziehung von durch den Konzern bzw. von Drittparteien verwaltete Investmentfonds)
Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Versicherungs- und Investmentverträge
Versicherungs-/Rückversicherungsverträge sowie Investmentverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung werden nach den Bestimmungen der US GAAP auf den Stand der Erstanwendung von IFRS 4 „Versicherungsverträge“ am 1. Januar 2005 bilanziert, sofern IFRS 4 keine gesonderten Vorschriften vorhält. Wir zitieren einzelne Regelungen der US GAAP unter Verwendung der zu diesem Zeitpunkt gültigen Bezeichnung (Statement of Financial Accounting Standard [SFAS]). Investmentverträge ohne ermessensabhängige Überschussbeteiligung werden als Finanzinstrumente gemäß IAS 39 bilanziert.
Aktivseite
Immaterielle Vermögenswerte
Der aus Unternehmenserwerben resultierende Geschäfts- oder Firmenwert wird jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten, dass eine Wertminderung vorliegen könnte, einem Werthaltigkeitstest unterzogen und mit den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. (Details zum Werthaltigkeitstest sowie zu den Sensitivitätsanalysen siehe Anmerkung 1.)
Versicherungsbezogene immaterielle Vermögenswerte: Der Bestandswert erworbener Versicherungsbestände (PVFP) ist der Barwert der erwarteten künftigen Nettozahlungsströme aus bestehenden Versicherungs-/Rückversicherungsverträgen sowie Investmentverträgen zum Zeitpunkt des Hinzuerwerbs. Er setzt sich aus einem Aktionärsanteil, auf den latente Steuern gebildet werden, und einem Versicherungsnehmeranteil (nur bei Lebensversicherungsverträgen) zusammen. Die Versicherungsbestände werden entsprechend der Realisierung der Überschüsse, die der Berechnung zugrunde liegen, und unter Beachtung der Laufzeiten der erworbenen Verträge amortisiert. Eine Überprüfung der Werthaltigkeit bzw. der verwendeten Bewertungsparameter erfolgt mindestens einmal im Jahr; gegebenenfalls werden dann die Amortisationsverläufe angepasst oder Wertminderungen vorgenommen (Details u. a. zu Laufzeitangaben siehe Anmerkung 2). Die Amortisation des PVFP aus Investmentverträgen weisen wir im Kapitalanlageergebnis unter „Ergebnis aus Investmentverträgen“ aus. Die Abschreibungen bzw. die Amortisation auf den Aktionärsanteil bilanzieren wir in der Position „Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen“.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden zu ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen angesetzt. Sie werden über den Zeitraum ihrer geschätzten Nutzungsdauer in der Regel linear abgeschrieben. Diese beträgt bei Software in der Regel drei bis zehn Jahre, die der erworbenen Vertriebsnetze und Kundenbeziehungen grundsätzlich vier bis 16 Jahre. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer (z. B. erworbene Markennamen ) werden jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Abschreibungen, Zuschreibungen und Wertminderungen, die im Gewinn oder Verlust zu erfassen sind, werden auf die versicherungsspezifischen Funktionsbereiche verteilt; sofern eine Zuordnung auf die Funktionsbereiche nicht möglich ist, werden sie im „übrigen Ergebnis“ ausgewiesen.
Kapitalanlagen
Den fremdgenutzten Grundbesitz setzen wir mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten an. Er wird linear über die erwartete Nutzungsdauer und maximal über 50 Jahre abgeschrieben. Ein Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der nach anerkannten Bewertungsmethoden ermittelte Verkehrswert (erzielbarer Betrag) den Bilanzwert um mehr als die planmäßige Abschreibung eines Kalenderjahres unterschreitet. Auf dem Ertragswertverfahren beruhende Bewertungen führen für den direkt gehaltenen Bestand grundsätzlich konzerninterne Gutachter durch. Alle fünf Jahre wird ein externes Gutachten erstellt. Bei Immobilienspezialfonds wird alle zwölf Monate – Stichtag ist das Datum der Erstbewertung – ein externes Marktwertgutachten eingeholt.
Ergebnisse aus dem Abgang einer Immobilie, Unterhaltungskosten und Reparaturen wie auch Abschreibungen und etwaige Wertminderungen/Zuschreibungen werden im Gewinn oder Verlust (im Kapitalanlageergebnis) berücksichtigt.
Unter der Position Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden Anteile an Tochtergesellschaften erfasst, Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die wegen ihrer untergeordneten Bedeutung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht konsolidiert bzw. nach der Equity-Methode bewertet werden, sowie sonstige Beteiligungen. Bei börsennotierten Anteilen erfolgt der Ausweis zum beizulegenden Zeitwert. Andere Anteile werden zu Anschaffungskosten bewertet, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen.
Die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen umfassen ausschließlich die nach der Equity-Methode konsolidierten wesentlichen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Nach dem erstmaligen Ansatz enthält der Konzernabschluss den Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis dieser Finanzanlagen. Weitere Angaben sind dem Abschnitt „Konsolidierungsgrundsätze“ im Kapitel „Konsolidierung“ zu entnehmen.
Finanzinstrumente werden gemäß IAS 39 bei Erwerb oder Veräußerung grundsätzlich zum Erfüllungstag angesetzt/ausgebucht. Finanzaktiva werden bei Zugang in die vier Kategorien „Darlehen und Forderungen“, „Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente“, „Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente“ und „Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente“ entsprechend dem jeweiligen Zweck untergliedert. Finanzpassiva werden entweder als „Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente“ oder als „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ klassifiziert. In Abhängigkeit von der Kategorisierung werden gegebenenfalls Transaktionskosten hinzuaddiert bzw. abgezogen, die mit dem Erwerb in direkter Verbindung stehen.
Die Folgebewertung der Finanzinstrumente erfolgt entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Fair Value (beizulegenden Zeitwert). Die fortgeführten Anschaffungskosten ermitteln sich aus den ursprünglichen Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Tilgungsbeträgen, der ergebniswirksamen Amortisierung von Agien und Disagien nach der Effektivzinsmethode und etwaigen Wertminderungen und Zuschreibungen.
Bei den Darlehen und Forderungen handelt es sich in erster Linie um festverzinsliche Wertpapiere in Form von Schuldscheindarlehen, Namensschuldverschreibungen und Hypothekendarlehen. Sie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Eine Wertminderung/Wertaufholung erfolgt im Gewinn oder Verlust. Die Obergrenze der Zuschreibung bilden die fortgeführten Anschaffungskosten, die sich zum Bewertungszeitpunkt ohne Wertminderungen ergeben hätten.
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente sind Finanzinstrumente, für die der Konzern die Absicht hat und in der Lage ist, sie bis zu ihrer Endfälligkeit zu halten. Bei der Bewertung und der Überprüfung der Werthaltigkeit wird analog zur Prüfung von Darlehen und Forderungen vorgegangen.
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente enthalten festverzinsliche und nicht festverzinsliche Finanzinstrumente, für die der Konzern keine unmittelbare Verkaufsabsicht hat und die keiner anderen Kategorie zuzuordnen sind. Diese Wertpapiere werden mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Agien und Disagien werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die Laufzeit verteilt. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts werden unter Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen, latenten Steuern und Beträgen, die bei Lebensversicherern im Zuge der Realisierung den Versicherungsnehmern zustehen (Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung), im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital (übrige Rücklagen) ausgewiesen.
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente umfassen den Handelsbestand sowie Finanzinstrumente, die zum Zugangszeitpunkt als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert kategorisiert wurden. Handelsbestände umfassen insbesondere alle derivativen Finanzinstrumente mit positiven Marktwerten einschließlich trennungspflichtiger eingebetteter Derivate hybrider Finanzinstrumente sowie Derivate im Zusammenhang mit Versicherungsverträgen, sofern sie nicht als Hedges (Hedge-Accounting nach IAS 39) qualifiziert sind. Derivate mit negativen Marktwerten bilanzieren wir unter den übrigen Verbindlichkeiten. Die als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierten Finanzinstrumente betreffen strukturierte Produkte, die unter Anwendung der Fair Value Option ausgewiesen werden. Alle erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Wertpapiere sind mit dem beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag angesetzt. Liegen als Marktwerte keine Börsenkurse vor, bestimmen sich die Wertansätze der entsprechenden Finanzinstrumente über anerkannte Bewertungsmethoden. Alle unrealisierten Gewinne oder Verluste aus dieser Bewertung erfassen wir, wie die realisierten Ergebnisse, im Gewinn oder Verlust (Position: Kapitalanlageergebnis).
Die einzelnen Bilanzposten der Kapitalanlagen werden in den jeweiligen Anmerkungen dieses Anhangs auf die Klassen von Finanzinstrumenten nach IFRS 7 übergeleitet.
Derivate, die als Sicherungsinstrumente (Hedge-Accounting) designiert werden, werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert unter den sonstigen Vermögenswerten oder übrigen Verbindlichkeiten angesetzt. Die Erfassung von Gewinnen und Verlusten in der Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit von der Art des abgesicherten Risikos. Der Konzern designiert bestimmte Derivate als Sicherung des beizulegenden Zeitwerts bestimmter Vermögenswerte (Fair-Value-Hedge) und als Sicherung gegen bestimmte mit einer bilanzierten Verbindlichkeit/einem bilanzierten Vermögenswert oder einer erwarteten und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbundene Risiken schwankender Zahlungsströme (Cashflow-Hedge). Weitere Informationen dazu siehe Anmerkung 13.
Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte: Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen den Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Die Ermittlung des Zeitwerts von Finanzinstrumenten erfolgt grundsätzlich auf Basis aktueller, öffentlich verfügbarer, nicht adjustierter Marktpreise. Sofern Marktpreise an Märkten für Finanzinstrumente quotiert werden, wird deren Geldkurs bzw. gehandelter Kurs zur Bewertung herangezogen. Finanzielle Verbindlichkeiten werden mit dem Briefkurs zum Stichtag bewertet. Falls kein aktueller Marktpreis zur Verfügung steht, wird ein Bewertungskurs mithilfe gängiger finanzmathematischer Modelle auf Basis aktueller und beobachtbarer Marktdaten ermittelt. Die nachstehende Tabelle zeigt die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet werden. Finanzielle Vermögenswerte, für die keine öffentlichen Preisstellungen oder beobachtbaren Marktdaten verfügbar sind (Finanzinstrumente der Zeitwerthierarchiestufe 3), werden überwiegend mithilfe unabhängiger Sachverständiger und unter Einbeziehung von Plausibilitätsprüfungen bewertet (z. B. geprüfter Net Asset Value). Für weiterführende Erläuterungen verweisen wir auf unsere Ausführungen in Anmerkung 12.
Bewertungsmodelle der Fair-Value-Ermittlung | ||||||
Finanzinstrument | Preismethode | Parameter | Preismodell | |||
Festverzinsliche Wertpapiere | ||||||
Nicht notierte Rentenpapiere („Plain Vanilla“) | Theoretischer Kurs | Zinsstrukturkurve | Barwertmethode | |||
Nicht notierte strukturierte Rentenpapiere | Theoretischer Kurs | Zinsstrukturkurve, Volatilitätsflächen, Korrelationen | Hull-White u. a. Zinsstrukturmodelle | |||
ABS/MBS ohne Marktquotierungen | Theoretischer Kurs | Vorauszahlungsgeschwindigkeit, eingetretene Verluste, Ausfallwahrscheinlichkeiten, Verwertungsraten | Barwertmethode | |||
CDOs/CLOs | Theoretischer Kurs | Vorauszahlungsgeschwindigkeit, Risikoprämien, Ausfallraten, Verwertungsraten, Tilgungen | Barwertmethode | |||
Aktien und Fonds | ||||||
Nicht notierte Aktien | Theoretischer Kurs | Anschaffungskosten, Zahlungsströme, EBIT-Multiples, Sachverständigengutachten, ggf. Buchwert | NAV-Methode 1 | |||
Nicht notierte Aktien-, Immobilien- und Rentenfonds | Theoretischer Kurs | Geprüfte Nettovermögenswerte (NAV) 1 | NAV-Methode 1 | |||
Übrige Kapitalanlagen | ||||||
Private-Equity-Fonds/Private-Equity-Immobilienfonds | Theoretischer Kurs | Geprüfte Nettovermögenswerte (NAV) 1 | NAV-Methode 1 | |||
Derivative Finanzinstrumente | ||||||
Börsennotierte Aktienoptionen | Notierter Kurs | — | — | |||
Aktien- und Indexfutures | Notierter Kurs | — | — | |||
Zins- und Rentenfutures | Notierter Kurs | — | — | |||
Zinsswaps („Plain Vanilla“) | Theoretischer Kurs | Zinsstrukturkurve | Barwertmethode | |||
Zinsswaps („Cross Currency Swaps“) | Theoretischer Kurs | Zinsstrukturkurve, Devisenspotraten | Barwertmethode | |||
Total Return Swaps | Theoretischer Kurs | Notierung Underlying, Zinsstrukturkurve | Barwertmethode | |||
OTC-Aktienoptionen, OTC-Aktienindexoptionen | Theoretischer Kurs | Notierung Underlying, implizite Volatilitäten, Geldmarktzinssatz, Dividendenrendite | Black-Scholes | |||
Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und
Non-Deliverable Forwards |
Theoretischer Kurs | Spot- und Forward-Raten | Barwertmethode | |||
Zinstermingeschäfte (Vorkäufe, Vorverkäufe) | Theoretischer Kurs | Zinsstrukturkurve | Barwertmethode | |||
Credit Default Swaps | Theoretischer Kurs | Zinsstrukturkurven, Verwertungsraten | ISDA-Modell | |||
Derivate im Zusammenhang mit der
Versicherungstechnik |
Theoretischer Kurs | Marktwerte der Cat Bonds, Zinsstrukturkurve | Barwertmethode | |||
Sonstiges | ||||||
Immobilien | Theoretischer Wert | Lage, Baujahr, Mietflächen, Nutzungsart, Laufzeit der Mietverträge, Höhe der Mieten | Erweitertes Ertragswertverfahren | |||
Infrastruktur Fremdkapitalfinanzierungen | Theoretischer Kurs | Zinsstrukturkurve | Barwertmethode | |||
Infrastruktur Eigenkapitalinvestments |
a)
Auszahlung
( Bauphase) b) t heoretischer Kurs ( in Betrieb) |
Anschaffungskosten, abgeleiteter Cashflow, Zinsstrukturkurve |
a) Netto-Zahlungen
b) Barwertmethode |
1 NAV: Net Asset Value (Nettovermögenswert)
Wertberichtigung (Impairment): Wir prüfen zu jedem Bilanzstichtag, ob bei den finanziellen Vermögenswerten, die nicht erfolgswirksam zum Zeitwert eingestuft sind, objektive Hinweise auf eine Wertberichtigung vorliegen. Dabei schließen wir den nach der Equity-Methode bilanzierten Anteil der finanziellen Vermögenswerte ein.
Bei gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten gilt ein signifikanter oder länger anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwertes unter deren Anschaffungskosten als ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung. Wir halten einen Rückgang um 20 % für signifikant und einen Zeitraum von neun Monaten für länger anhaltend.
Diese Regelungen wenden wir analog auch bei Beteiligungen an Fonds an, die in privatem Beteiligungskapital (Private Equity) investieren. In diesem Fall schreiben wir auf den Nettovermögenswert (Net Asset Value) als Approximation des Marktwertes ab. Um dem spezifischen Charakter dieser Fonds Rechnung zu tragen (hier anfänglich negativer Rendite- und Liquiditätsverlauf während der Investitionsperiode der Fonds), schreiben wir innerhalb einer zweijährigen Karenzphase ausschließlich bei Vorliegen von Hinweisen auf signifikante oder nachhaltige Wertminderungen ab, die nicht auf den J-Curve-Effekt zurückzuführen sind.
Indikatoren für eine Wertminderung bei den festverzinslichen Wertpapieren sowie Darlehen und Forderungen sind insbesondere finanzielle Schwierigkeiten eines Emittenten/Schuldners, die Nichterhaltung oder Nichtzahlung von Zins- oder Kapitalerträgen, die Insolvenzwahrscheinlichkeit eines Emittenten/Schuldners sowie die aktuelle Marktsituation. Die Bewertungen nehmen wir in Einzelbetrachtung und prioritär unter Einbeziehung des Ratings des Papiers, des Ratings des Emittenten/Schuldners sowie der individuellen Markteinschätzung vor.
Wertberichtigungen werden aufwandswirksam im Gewinn oder Verlust erfasst und erfolgen auf den beizulegenden Zeitwert, das heißt grundsätzlich auf den öffentlich notierten Börsenkurs. Dabei setzen wir die Wertminderungen auf Kapitalanlagen grundsätzlich aktivisch von den betroffenen Positionen ohne Nutzung eines Wertberichtigungskontos ab. Wertaufholungen bei Eigenkapitaltiteln bilanzieren wir über das sonstige Ergebnis im Eigenkapital.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bilanzieren wir nur dann saldiert und als Nettobetrag, wenn es einen Rechtsanspruch darauf gibt und wir beabsichtigen, solche Positionen auf einer Nettobasis auszugleichen oder diesen Ausgleich simultan herbeizuführen.
Wertpapiere, die wir im Rahmen der Wertpapierleihe verleihen, werden weiterhin in der Bilanz angesetzt, da die wesentlichen Chancen und Risiken, die aus ihnen resultieren, unverändert im Konzern verbleiben. Barsicherheiten werden in der Position „Übrige Verbindlichkeiten“ bilanziell angesetzt. Wertpapiere (die als Sicherheit hereingenommen werden) werden mangels Übertragung der verbundenen Risiken und Chancen nicht bilanziert.
Im Rahmen echter Wertpapierpensionsgeschäfte (Repo-Geschäfte) verkauft der Konzern Wertpapiere bei gleichzeitiger Verpflichtung, diese zu einem späteren Zeitpunkt zu einem bestimmten Wert zurückzunehmen. Da die wesentlichen Risiken und Chancen im Konzern verbleiben, werden diese Kapitalanlagen weiterhin bilanziert. Die Rückgabeverpflichtung der erhaltenen Zahlung weisen wir in der Bilanzposition „Übrige Verbindlichkeiten“ aus. Ein Unterschiedsbetrag zwischen dem für die Übertragung erhaltenen und dem für die Rückübertragung vereinbarten Betrag wird nach der Effektivzinsmethode über die Laufzeit des Pensionsgeschäfts verteilt und im Gewinn bzw. Verlust (im Kapitalanlageergebnis) ausgewiesen.
Übrige Kapitalanlagen werden in erster Linie mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Sofern diese Finanzinstrumente nicht an öffentlichen Märkten gelistet sind (z. B. Beteiligungen an Private-Equity-Gesellschaften), werden sie mit dem letzten verfügbaren Nettovermögenswert („Net Asset Value“) als Approximation des Marktwerts bewertet. Anlagevermögen aus Infrastrukturinvestments (vornehmlich aus vollkonsolidierten Windparkprojektgesellschaften) bilanzieren wir zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren. Eine zu bilanzierende Rückstellung für Rückbauverpflichtungen weisen wir in der Position „Sonstige Rückstellungen“ aus. Außerdem überprüfen wir diese Bestände zum Stichtag auf ihre Werthaltigkeit. Wertminderungen/Zuschreibungen/planmäßige Abschreibungen wie auch Umsatzerlöse aus diesen Anlagen erfassen wir im Kapitalanlageergebnis.
Kapitalanlagen aus Investmentverträgen
Investmentverträge ohne ermessensabhängige Überschussbeteiligung werden als Finanzinstrumente gemäß IAS 39 bilanziert. Zahlungen für diese Verträge führen nicht zu einem Ausweis von Prämien, sondern zu Einlageverbindlichkeiten in Höhe der entsprechenden Finanzinstrumente. Finanzaktiva aus Investmentverträgen weisen wir unter den Kapitalanlagen in der Position „Kapitalanlagen aus Investmentverträgen“ aus. Finanzpassiva – also Verpflichtungen aus Investmentverträgen – werden in dem Passivposten „Übrige Verbindlichkeiten“ bilanziert. Unsere Ausführungen zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten gelten analog. Die aus Investmentverträgen resultierenden Ergebniseffekte (z. B. Wertschwankungen der Finanzaktiva/-passiva) wie auch die vereinnahmten Entgelte aus der Kapitalanlageverwaltung abzüglich entsprechender Verwaltungsaufwendungen stellen wir saldiert im Kapitalanlageergebnis als „Ergebnis aus Investmentverträgen“ dar.
Depotforderungen und -verbindlichkeiten und Verträge ohne ausreichendes versicherungstechnisches Risiko
Depotforderungen sind Forderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft an unsere Kunden. Die Depotverbindlichkeiten repräsentieren die von unseren Retrozessionären bei uns gestellten Bardepots. Depotforderungen/- verbindlichkeiten werden unter Berücksichtigung von Bonitätsrisiken zu Anschaffungskosten (Nominalbetrag) bilanziert.
IFRS-4-konforme Versicherungsverträge, die die Risikotransfer-Anforderungen der US GAAP nicht erfüllen, werden unter Anwendung der „Deposit Accounting“-Methode bilanziert und aus der versicherungstechnischen Rechnung eliminiert. Das aus diesen Verträgen vereinnahmte Entgelt für die Risikoübertragung wird im Gewinn bzw. Verlust (in der Position „Übriges Ergebnis") ausgewiesen.
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen
Diese Position beinhaltet Kapitalanlagen der Versicherungsnehmer aus fondsgebundenen Lebensversicherungen. Die Versicherungsleistungen aus diesen Versicherungsverträgen sind an die Anteilswerte von Investmentfonds oder an ein Portfolio von gesonderten Finanzinstrumenten gebunden. Sie werden zum Marktwert bilanziert. Den nicht realisierten Gewinnen oder Verlusten stehen Veränderungen der versicherungstechnischen Rückstellungen gegenüber. Die Versicherungsnehmer haben Anspruch auf die erzielten Gewinne; sie tragen in gleicher Weise die anfallenden Verluste.
Die Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen werden gemäß den vertraglichen Bedingungen aus den versicherungstechnischen Bruttorückstellungen ermittelt. Bonitätsrisiken werden berücksichtigt.
Forderungen
Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft und die sonstigen Forderungen werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Sofern erforderlich, nehmen wir auf Basis von Einzel- bzw. Gruppenbetrachtung Wertberichtigungen vor. Wertminderungen auf Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft erfassen wir auf Wertberichtigungskonten. Alle anderen Wertberichtigungen buchen wir direkt gegen den zugrunde liegenden Bestand. Entfallen Gründe für eine Wertminderung, nehmen wir eine Zuschreibung (im Gewinn) direkt oder durch Anpassung des Wertberichtigungskontos maximal auf die ursprünglichen fortgeführten Anschaffungskosten vor.
Abgegrenzte Abschlusskosten
In den abgegrenzten Abschlusskosten werden Provisionen und andere variable Kosten abgegrenzt, die in engem Zusammenhang mit dem Vertragsabschluss bzw. der Vertragserneuerung stehen. Für die Schaden/Unfall-Erstversicherungsgesellschaften und die Schaden-Rückversicherung werden Abschlusskosten in der Regel linear über die durchschnittliche Vertragslaufzeit amortisiert. Bei kurzfristigen Verträgen erfolgt die Tilgung entsprechend der Vereinnahmung der Beiträge und folgt somit der zeitproportionalen Auflösung der Prämienüberträge. In der Personen-Erstversicherung und der Personen-Rückversicherung werden die abgegrenzten Abschlusskosten unter Berücksichtigung der Laufzeit der Verträge, der erwarteten Rückkäufe, der Stornoerwartungen und der erwarteten Zinserträge ermittelt. Die Tilgung erfolgt je nach Vertragstyp entweder proportional zu den Beitragseinnahmen oder proportional zu den erwarteten Ertragsmargen. Bei als Universal-Life-Type-Vertrag klassifizierten Personen-Rückversicherungsverträgen werden die abgegrenzten Abschlusskosten unter Berücksichtigung der Laufzeit der Versicherungsverträge auf der Basis der erwarteten Gewinnmargen aus den Rückversicherungsverträgen aufgelöst. Die abgegrenzten Abschlusskosten werden regelmäßig in einem Angemessenheitstest nach IFRS 4 auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Darüber hinaus erfolgt eine laufende Überprüfung der Rechnungsgrundlagen. Bei Erfordernis erfolgen Anpassungen.
Aktive und passive Steuerabgrenzung
Aktive und passive latente Steuern werden aus temporären Unterschieden zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen ermittelt. Ebenso werden aktive latente Steuern bei Vorliegen von Tax Credits angesetzt sowie auf steuerliche Verlustvorträge. Nicht werthaltige aktive Steuerlatenzen werden wertberichtigt.
Die Ermittlung der aktiven Steuerabgrenzungen wird in den jeweiligen Staaten von den lokalen Steuer- und Finanzfachleuten vorgenommen. Die Ergebnisplanungen beruhen auf Geschäftsplänen, die in einem ordentlichen Verfahren geprüft und genehmigt wurden. Sie werden auch für die Unternehmenssteuerung verwendet. Ein besonders aussagekräftiger Nachweis wird entsprechend konzerneinheitlichen Grundsätzen verlangt, wenn das betreffende Konzernunternehmen aktuell oder in einer Vorperiode einen Verlust erwirtschaftet hat. Der Ansatz und die Werthaltigkeit wesentlicher aktiver Steuerabgrenzungen werden von der Konzernsteuerabteilung geprüft.
Latente Steuern werden nach in dem Jahr geltenden landesspezifischen Steuersätzen berechnet. Falls sich die der Berechnung zugrunde liegenden Steuersätze ändern, wird dies in dem Jahr berücksichtigt, in dem die Steuersatzänderung verabschiedet wird. Buchungen auf Konzernebene berücksichtigen grundsätzlich den Konzernsteuersatz von 32,2 %, sofern sie nicht einzelnen Gesellschaften zuzuordnen sind.
Sonstige Vermögenswerte bilanzieren wir mit Ausnahme der Sicherungsinstrumente grundsätzlich mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt, abzüglich linearer Abschreibungen und Wertminderungen. Die Nutzungsdauer bei selbst genutzten Immobilien liegt bei max. 50 Jahren. Bei Betriebs- und Geschäftsausstattung liegt die Nutzungsdauer in der Regel zwischen zwei und zehn Jahren. Hinsichtlich der Bewertung bzw. Prüfung der Werthaltigkeit von eigengenutztem Grundbesitz gelten grundsätzlich die Aussagen analog der Darstellung zu fremdgenutzten Immobilien. Abschreibungen/Wertminderungen werden auf die versicherungstechnischen Funktionsbereiche verteilt oder in der Position „Übriges Ergebnis“ ausgewiesen.
Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand werden zum Nominalbetrag bilanziert.
Veräußerungsgruppen
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (oder Gruppen von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und Schulden) werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert und gesondert ausgewiesen, wenn ihr Buchwert im Wesentlichen durch einen Verkauf erlöst wird statt durch fortgesetzte betriebliche Nutzung. Der Verkauf muss höchst wahrscheinlich sein. Diese Vermögenswerte werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Bei Finanzinstrumenten bleibt die Bewertung unverändert. Planmäßige Abschreibungen werden bis zum Tag der Klassifizierung als „zur Veräußerung gehalten“ berücksichtigt. Wertminderungen sind im Gewinn bzw. Verlust zu erfassen, wobei ein späterer Anstieg zu einer Gewinnrealisierung bis zur Höhe des kumulativen Wertminderungsaufwands führt.
Leasingverhältnisse
Als Leasingnehmer erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird erstmals zu Anschaffungskosten bewertet, die der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit entsprechen. In der Folgebewertung wird das Nutzungsrecht bis zum Ende des Leasingzeitraums linear abgeschrieben; sofern notwendig, werden Wertminderungen vorgenommen. Leasingverbindlichkeiten werden im Konzern zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen diskontiert und im Allgemeinen mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers bewertet. Die Leasingverbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Der Konzern hat beschlossen, keine Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten für kurzfristige Leasingverträge und für Leasingverhältnisse, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, sowie wie für immaterielle Vermögenswerte zu erfassen. Die mit diesen Leasingverträgen verbundenen Leasingzahlungen werden als Aufwand linear über die Laufzeit verteilt. Relevante Anhangangaben sowie die Ausweispositionen von Nutzungsrechten befinden sich im Kapitel „Sonstige Angaben“ des Konzernanhangs; Leasingverbindlichkeiten werden unter den übrigen Verbindlichkeiten bilanziert.
Passivseite
Im Eigenkapital werden das gezeichnete Kapital, die Kapitalrücklagen, die Gewinnrücklagen und die übrigen Rücklagen ausgewiesen. Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklagen enthalten die von den Aktionären der Talanx AG auf die Aktien eingezahlten Beträge.
In der Gewinnrücklage werden neben den Zuführungen aus dem Jahresergebnis thesaurierte Gewinne ausgewiesen, die die Konzernunternehmen seit ihrer Konzernzugehörigkeit erzielt haben. Darüber hinaus wird bei einer retrospektiven Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Anpassungsbetrag für frühere Perioden im Eröffnungsbilanzwert der Gewinnrücklagen erfasst.
Übrige Rücklagen: Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte von jederzeit veräußerbaren Finanzinstrumenten werden in den nicht realisierten Kursgewinnen/-verlusten aus Kapitalanlagen bilanziert. Differenzen aus der Währungsumrechnung ausländischer Tochterunternehmen sowie unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Equity-Bewertung werden ebenfalls in den übrigen Rücklagen ausgewiesen, genauso wie Zuschreibungen auf jederzeit veräußerbare nicht festverzinsliche Wertpapiere wie der effektive Teil des Gewinns/Verlusts von Sicherungsinstrumenten im Rahmen von Cashflow-Hedges.
Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresergebnis werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Jahresergebnis ausgewiesen. Dem folgend werden die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter als Teil des Eigenkapitals bilanziert. Es handelt sich dabei um die Anteile konzernfremder Dritter am Eigenkapital von Tochterunternehmen.
Nachrangige Verbindlichkeiten sind finanzielle Verpflichtungen, die im Liquidations- oder Konkursfall erst nach den Forderungen anderer Gläubiger erfüllt werden. Diese finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels Effektivzinsmethode bewertet.
Versicherungstechnische Rückstellungen
Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden in der Bilanz brutto ausgewiesen, also vor Abzug des Anteils, der auf die Rückversicherer entfällt. Die Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen basiert auf Grundlage der US GAAP (SFAS 60, SFAS 97 und SFAS 120).
Bei kurzfristigen Versicherungsverträgen, zum Beispiel in der Schaden-/Unfallversicherung bzw. Schaden-Rückversicherung, werden die bereits vereinnahmten auf künftige Jahre entfallenden Prämien zeitanteilig abgegrenzt und als Rückstellungen für Prämienüberträge ausgewiesen. Diese Prämienüberträge werden in künftigen Perioden im Verhältnis zum gewährten Versicherungsschutz verdient. Die Prämieneinnahmen werden für Verträge grundsätzlich taggenau abgegrenzt (vornehmlich in der Erstversicherung); in der Rückversicherung werden Annahmen getroffen, soweit die für eine zeitanteilige Berechnung erforderlichen Daten nicht verfügbar sind.
Die Deckungsrückstellung wird in der Lebensversicherung für die Verpflichtungen aus garantierten Ansprüchen der Versicherungsnehmer in der Personen-Erstversicherung bzw. der Zedenten in der Personen-Rückversicherung anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Sie errechnet sich als Differenz aus dem Barwert erwarteter künftiger Versicherungsleistungen und dem Barwert erwarteter künftiger Nettobeiträge, die vom Versicherungsnehmer einzubringen sind. In die Berechnung fließen Annahmen zu Mortalität und Invalidität, Storno, Kapitalanlageverzinsung und Kosten ein. Die dabei verwendeten Rechnungsgrundlagen werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses geschätzt und umfassen eine adäquate Sicherheitsmarge, die das Änderungs-, Irrtums- und Zufallsrisiko berücksichtigt.
Die Ermittlung der Deckungsrückstellung stützt sich bei Lebensversicherungsverträgen ohne Überschussbeteiligung auf Annahmen (resultierend aus Kunden- und Branchendaten) gemäß bester Schätzung unter Einrechnung einer Risikomarge. Bei Lebensversicherungsverträgen mit Überschussbeteiligung wird auf Annahmen zurückgegriffen, die vertraglich garantiert sind oder der Bestimmung der Rückkaufswerte zugrunde liegen. Die biometrischen Rechnungsgrundlagen basieren auf aktuellen Sterbetafeln bzw. – sofern diese nicht verfügbar sind – auf Branchentafeln.
Die Bewertung der Deckungsrückstellung hängt von der jeweiligen Produktkategorie ab:
- Bei Verträgen der Lebensversicherung mit „natürlicher“ Gewinnbeteiligung (SFAS 120) setzt sich die Deckungsrückstellung aus den Teilrückstellungen für Versicherungsleistungen (Net Level Premium Reserve) und einer Rückstellung für Schlussüberschussanteile zusammen. Die Net Level Premium Reserve ergibt sich aus dem Barwert der künftigen Versicherungsleistungen (inklusive erworbener Boni, aber ohne Schadenregulierungsaufwendungen) abzüglich des Barwerts der zukünftigen Reserveprämie. Die Reserveprämie ermittelt sich als Nettoprämie abzüglich des für die Deckung des Regulierungsaufwands vorgesehenen Prämienanteils. Die Rückstellung für Schlussüberschussanteile wird im Allgemeinen aus einem festen Anteil des im Geschäftsjahr erwirtschafteten Bruttogewinns aus dem Versicherungsbestand aufgebaut.
- Für Verträge der Lebensversicherung ohne Gewinnbeteiligung (SFAS 60) berechnet sich die Deckungsrückstellung aus dem Unterschiedsbetrag des Barwerts der künftigen Leistungen und des Barwerts der künftigen Reserveprämie. Die Reserveprämie (Net Level Premium) entspricht dem Anteil des Bruttobeitrags, der zur Finanzierung künftiger Versicherungsleistungen angesetzt wird.
- Bei Verträgen der Lebensversicherung nach dem Universal- Life-Modell, fondsgebundenen Lebensversicherungen oder ähnlichen Lebensrückversicherungsverträgen (SFAS 97) wird ein separates Konto geführt, auf dem die Prämienzahlungen abzüglich Kosten und zuzüglich Zinsen gutgeschrieben werden. Die Deckungsrückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird, weisen wir gesondert im Passivposten D aus.
Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle wird für Zahlungsverpflichtungen aus Erst- und Rückversicherungsfällen gebildet, die eingetreten, aber noch nicht abgewickelt sind. Sie werden unterteilt in Rückstellungen für am Bilanzstichtag gemeldete Versicherungsfälle und solche für am Bilanzstichtag eingetretene, aber noch nicht gemeldete Versicherungsfälle (IBNR-Reserve).
Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle basieren grundsätzlich auf anerkannten versicherungsmathematischen Schätzverfahren, anhand derer künftige Schadenaufwendungen einschließlich Schadenregulierungskosten geschätzt werden, soweit keine einzelfallbezogenen Schätzungen zu berücksichtigen sind. Angesetzt wird entsprechend langjährig etablierter Praxis der realistisch geschätzte künftige Erfüllungsbetrag, der sich für die Rückversicherung grundsätzlich aus den Aufgaben der Zedenten ergibt. Forderungen aus Regressen, Provenus und Teilungsabkommen werden berücksichtigt. Zur Bemessung der Endschäden („Ultimate Liability“) werden im Bereich der Schaden-Rückversicherung, aber auch der Schaden-Erstversicherung für alle Sparten die erwarteten Endschadenquoten mittels aktuarieller Verfahren berechnet (z. B. Chain-Ladder-Verfahren). Dabei wird auf Basis statistischer Dreiecke die Entwicklung aller Schäden pro Anfalljahr bzw. Zeichnungsjahr bis zum voraussichtlichen Ende ihrer Abwicklung prognostiziert. Zudem werden Erfahrungen der Vergangenheit, aktuell bekannte Fakten und Gegebenheiten sowie weitere Annahmen in Bezug auf die zukünftige Entwicklung berücksichtigt. Die jüngeren Zeichnungsjahre bzw. Anfalljahre aktuarieller Projektionen unterliegen einer größeren Unsicherheit, die mit vielfältigen Zusatzinformationen reduziert wird. Insbesondere für die Rückversicherung gilt, dass zwischen dem Eintritt des versicherten Schadens, seiner Meldung durch den Erstversicherer und der anteiligen Bezahlung des Schadens durch den Rückversicherer ein längerer Zeitraum liegen kann. Die Rückstellungen für das übernommene Geschäft werden dabei grundsätzlich für das Konzerngeschäft nach Vorgaben der Vorversicherer bzw. für das Nichtkonzerngeschäft mittels aktuarieller Analysen gebildet.
Wenn für die einzelfallspezifische Abwicklung von Großschäden keine ausreichenden statistischen Daten vorliegen, werden nach Analyse des mit diesen Risiken behafteten Portfolios und gegebenenfalls nach Einzelbetrachtungen angemessene Rückstellungen gebildet. Diese Rückstellungen entsprechen realistischen Schätzungen des Konzerns. Darüber hinaus wird für einen Teil der bekannten Versicherungsfälle eine individuell bestimmte angemessene Rückstellung gebildet. Die Bestimmung der Höhe erfolgt unter Berücksichtigung der allgemeinen Grundsätze der Versicherungspraxis. Die Angemessenheit der Höhe wird regelmäßig geprüft und gegebenenfalls angepasst.
Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle wird mit Ausnahme weniger Teilrückstellungen wie bspw. der Rentendeckungsrückstellungen grundsätzlich nicht abgezinst.
Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) wird in der Lebensversicherung für Verpflichtungen zur Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer gebildet, die am Bilanzstichtag noch nicht endgültig den einzelnen Versicherungsverträgen zugeordnet sind. Sie setzt sich aus den Beträgen zusammen, die gemäß den jeweiligen nationalen gesetzlichen oder vertraglichen Regelungen den Versicherungsnehmern zugewiesen werden, und den Beträgen, die aus zeitlich begrenzten Unterschiedsbeträgen zwischen dem Konzernabschluss nach IFRS und den lokalen Jahresabschlüssen resultieren (latente RfB) und sich in künftigen Berechnungen der Überschussbeteiligung auswirken werden. Für unrealisierte Gewinne/Verluste aus „jederzeit veräußerbaren“ Finanzinstrumenten bilden wir eine Rückstellung für latente Beitragsrückerstattung erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis (Shadow RfB); ansonsten berücksichtigen wir Veränderungen dieser Rückstellung erfolgswirksam.
Mindestens einmal im Jahr prüfen wir alle versicherungstechnischen Rückstellungen im Rahmen eines Angemessenheitstests nach IFRS 4 . Falls die Überprüfung ergibt, dass künftige Einnahmen die erwarteten Ausgaben auf Ebene der Berechnungscluster voraussichtlich nicht decken, bilden wir nach Auflösung der zugehörigen abgegrenzten Abschlusskosten und PVFP eine Drohverlustrückstellung. Die Berechnung auf Basis des aktuell realistisch geschätzten künftigen Erfüllungsbetrags orientiert sich bei der Rückstellung für Prämienüberträge und der Schadenrückstellung grundsätzlich an dem Geschäftsmodell der Sparten und berücksichtigt künftige Konditionsanpassungen, Rückversicherungsschutz sowie gegebenenfalls die Steuerung der Profitabilität einzelner Vertragsbeziehungen. Kapitalerträge werden bei dieser Berechnung nicht einbezogen. Bei der Deckungsrückstellung prüfen wir die Angemessenheit auf Basis aktueller Annahmen der Rechnungsgrundlagen einschließlich des anteiligen Kapitalanlageergebnisses wie auch (wenn relevant) künftiger Überschussbeteiligungen.
Schattenbilanzierung (Shadow Accounting): IFRS 4 erlaubt die Einbeziehung von nicht realisierten Gewinnen und Verlusten aus Zeitwertänderungen der „jederzeit veräußerbaren“ Finanzinstrumente in die Bewertung versicherungstechnischer Positionen. Diese Vorgehensweise wird angewandt, damit nicht realisierte Gewinne und Verluste in gleicher Weise behandelt werden wie realisierte Gewinne und Verluste. Hiervon können folgende Positionen betroffen sein: abgegrenzte Abschlusskosten, PVFP, Rückstellungen für Schlussgewinnanteile der Versicherungsnehmer sowie die Rückstellung für Beitragsrückerstattung. Anpassungen werden als sogenannte Shadow Adjustments der betroffenen Positionen analog zu den begründenden Wertentwicklungen als Gegenposten im sonstigen Ergebnis abgebildet.
Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird
Bei Lebensversicherungsprodukten, bei denen die Versicherungsnehmer das Anlagerisiko selbst tragen (z. B. in der fondsgebundenen Lebensversicherung), spiegeln die Deckungsrückstellung und sonstige versicherungstechnische Rückstellungen die Marktwerte der entsprechenden Kapitalanlagen wider. Wir verweisen auf die Erläuterungen zum Aktivposten „Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen“.
Andere Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen: Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen werden für jeden Plan separat und nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Die Bewertung erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method). Es werden dabei nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Anwartschaften und laufenden Renten berücksichtigt, sondern auch deren zukünftige Entwicklung. Der Zinssatz, mit dem die Pensionsverpflichtungen abgezinst werden, orientiert sich an den Zinssätzen, die für hochwertige Unternehmensanleihen gelten. Der verwendete Abzinsungssatz ist ein zahlungsgewichteter Durchschnittszins, in dem sich die Fälligkeiten, die Höhe und die Währung der zu zahlenden Leistungen widerspiegeln. Bei der Extrapolation der Euro-Zinskurve berücksichtigt der Konzern zudem einen Trend auf den Spread der Unternehmensanleihen zur Verbesserung der Schätzgenauigkeit. Für wesentliche Pläne werden individuelle Zinssätze nach der Spot-Rate-Methode zur Bestimmung des Zinsaufwandes und -ertrages angewendet, d. h. die unterschiedlichen Zahlungsströme werden mit verschiedenen Zinssätzen gewichtet berücksichtigt.
Stehen den Pensionsverpflichtungen Vermögenswerte einer rechtlich eigenständigen Einheit gegenüber (z. B. eines Fonds oder durch externe Vermögen gedeckte Leistungszusagen), die ausschließlich zur Bedeckung der erteilten Pensionsversprechen verwendet werden dürfen und dem Zugriff etwaiger Gläubiger entzogen sind, sind die Pensionsverpflichtungen unter Abzug der Vermögenswerte auszuweisen. Sofern der beizulegende Zeitwert dieser Vermögenswerte die zugehörigen Pensionsverpflichtungen übersteigt, wird dieser Nettobetrag als sonstige Forderung ausgewiesen, angepasst um Effekte aus der Aktivierungsobergrenze (Asset Ceiling). Die Kostenkomponenten aus der Veränderung der leistungsorientierten Pläne werden, soweit sie den Dienstzeitaufwand und die Nettozinsen auf die Nettoschuld betreffen, im Gewinn/im Verlust der Periode berücksichtigt. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand aus Planänderungen und Plankürzungen sowie Gewinne/Verluste aus Planabgeltungen werden im Zeitpunkt ihres Eintritts im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst. Sämtliche Neubewertungseffekte werden im sonstigen Ergebnis bilanziert und im Eigenkapital ausgewiesen. Die Neubewertungen der Pensionsverpflichtungen umfassen zum einen die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus den Bruttopensionsverpflichtungen, zum anderen den Unterschied zwischen der tatsächlich realisierten Planvermögensrendite und den rechnungsmäßigen Zinserträgen auf Planvermögen. Im Fall einer Überdotierung von Plänen fließt in die Neubewertungskomponente außerdem die Differenz zwischen dem Zins auf die Auswirkung der Vermögensobergrenze und der gesamten Veränderung des Nettovermögens aus der Auswirkung der Vermögensobergrenze (Asset Ceiling) ein. Weitere Erläuterungen und Sensitivitätsanalysen finden sich unter Anmerkung 23.
Sonstige Rückstellungen, Steuerrückstellungen und Restrukturierungsrückstellungen werden nach bestmöglicher Schätzung in Höhe der zu erwartenden Inanspruchnahme gebildet. Bei wesentlichen Zinseffekten werden die Rückstellungen abgezinst. Restrukturierungsrückstellungen werden dann angesetzt, wenn ein detaillierter formeller Plan für die Restrukturierung durch den Konzern genehmigt wurde und die wesentlichen Details der Restrukturierung öffentlich angekündigt wurden. Die Rückstellungen beinhalten u. a. Annahmen hinsichtlich der Anzahl der von Entlassungen betroffenen Mitarbeiter, der Höhe der Abfindungszahlungen und der Kosten im Zusammenhang mit der Beendigung von Verträgen. Aufwendungen, die mit den zukünftigen Geschäftstätigkeiten zusammenhängen (z. B. Versetzungskosten), werden nicht bei der Festlegung der Rückstellungen berücksichtigt.
Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten einschließlich der begebenen Anleihen und Darlehen , soweit es sich nicht um Verbindlichkeiten aus Derivaten und den erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten finanziellen Verpflichtungen aus Investmentverträgen handelt, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Verbindlichkeiten aus Derivaten bewertet der Konzern zum beizulegenden Zeitwert. Für geschriebene Verkaufsoptionen auf nicht beherrschende Anteile bilanziert der Konzern eine Verbindlichkeit in Höhe des Barwerts des Rückkaufbetrags der Anteile. Die Einbuchung erfolgt zulasten des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital; Effekte aus der Folgebewertung werden ergebniswirksam in der Position „Übriges Ergebnis“ erfasst. Die Aufzinsung dieser finanziellen Verbindlichkeiten weisen wir unter den Finanzierungszinsen aus. Die beizulegenden Zeitwerte von Investmentverträgen werden grundsätzlich zu Rückkaufswerten für Versicherungsnehmer und Kontensalden bestimmt. Daneben nutzt der Konzern die Fair Value Option, um eine Bewertungsinkongruenz (Accounting Mismatch) in Bezug auf die die Verbindlichkeiten deckenden Kapitalanlagen aus Investmentverträgen zu beseitigen oder wesentlich zu verringern.
Anteilsbasierte Vergütungen werden im Konzern ausschließlich in bar abgegolten. Die Schulden der in bar zu erfüllenden Vergütungspläne werden zu jedem Stichtag und am Erfüllungstag mit dem beizulegenden Zeitwert der Schuld bestimmt. Der Zeitwert jedes dieser Pläne wird als Aufwand über den Erdienungszeitraum verteilt. Danach wird jede Änderung des Zeitwertes von nicht ausgeübten Plänen in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Wesentliche Erfolgsgrößen
Unter der gebuchten Prämie wird der Betrag ausgewiesen, der im Geschäftsjahr für die Gewährung des Versicherungsschutzes entweder einmal oder laufend durch den Versicherer fällig gestellt wurde. In die Prämien fließen Ratenzahlungszuschläge, Nebenleistungen und Geldleistungen für übernommene Teile der versicherungstechnischen Rückstellungen (Portfolioeintritte) ein. Darüber hinaus werden hier Zahlungseingänge aus in Vorjahren abgeschriebenen sowie stornierten Prämienforderungen und Erträge aus der Auflösung bzw. Verminderung von Wertberichtigungen auf Forderungen gegen Versicherungsnehmer ausgewiesen. Erhöhungen der Wertberichtigungen werden von den gebuchten Prämien abgesetzt.
Prämien für Versicherungsverträge werden über die Vertragslaufzeit im Verhältnis zum bereitgestellten Versicherungsschutz bzw. bei Fälligkeit als verdient und als Ertrag gebucht. Von den verdienten Prämien sind die Sparanteile aus Lebensversicherungsverträgen abgesetzt. (Siehe auch Seite 201, Ausführungen zur Rückstellung für Prämienüberträge.)
Die Aufwendungen für Versicherungsleistungen beinhalten die Zahlungen für Schadenfälle des Geschäftsjahres und der Vorjahre (einschließlich der Schlussüberschüsse in der Lebensversicherung), die Veränderungen der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle sowie die Veränderungen der Deckungsrückstellung. Zudem werden hier die Aufwendungen für Beitragsrückerstattung ausgewiesen. Diese bestehen neben der Direktgutschrift aus der Zuführung für die RfB sowie der erfolgswirksamen Veränderung der latenten RfB inklusive der Amortisation des PVFP zugunsten der Versicherungsnehmer.
Die Abschlussaufwendungen umfassen im Wesentlichen die Provisionszahlungen an die mit dem Vertrieb der Versicherungsprodukte betrauten Personen/Organisationen, die gezahlten Rückversicherungsprovisionen sowie die Veränderungen der abgegrenzten Abschlusskosten und der Provisionsrückstellungen. Darüber hinaus werden unter den Abschlusskosten weitere Kostenbestandteile ausgewiesen, die eng mit der Akquise von neuen Versicherungsverträgen bzw. mit der Verlängerung bestehender Versicherungsverträge verbunden sind, beispielsweise Kosten der medizinischen Gesundheitsprüfung. Die Verwaltungskosten resultieren vor allem aus den Aufwendungen für die Vertragsverwaltung wie z. B. das Einziehen der fälligen Prämien. Weitere Verwaltungskosten sind u. a. die diesem Funktionsbereich zuordenbaren Personalkosten, Abschreibungen und Mieten.
Prämien, Aufwendungen für Versicherungsleistungen, Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen werden jeweils brutto und netto , d. h. nach Berücksichtigung der Rückversicherungspositionen, bilanziert.
Die Zusammensetzung des Kapitalanlageergebnisses wie auch des übrigen Ergebnisses ist der jeweiligen Anmerkung im Konzernanhang zu entnehmen. Die realisierten Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen beinhalten Aufwendungen aus vorsorglichen Zahlungen zur Vermeidung eines Zinsrisikos im Rahmen von steuerlichen Nachforderungsbescheiden.
Der Konzern erbringt neben seiner Kerngeschäftstätigkeit (im Anwendungsbereich des IFRS 4) verschiedene mit dem Versicherungsgeschäft im Zusammenhang stehende Dienstleitungen, insbesondere Kapitalverwaltungsleistungen und sonstige versicherungsnahe Dienstleistungen, die in den Anwendungsbereich des IFRS 15 („Erlöse aus Verträgen mit Kunden“) fallen. Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden dann realisiert, wenn die Verfügungsmacht über die zugesagten Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird. Die Höhe der Umsatzrealisierung entspricht der Gegenleistung, die der Konzern für die Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen an den Kunden voraussichtlich erhalten wird. Der Konzern agiert in seinen Verträgen im Anwendungsbereich des IFRS 15 grundsätzlich als Prinzipal, weil er regelmäßig die Kontrolle über die Dienstleistungen oder Güter hat, bevor diese an den Kunden übertragen werden. Die Verträge mit den Kunden beinhalten in der Regel keine signifikanten Finanzierungskomponenten. Eine Aufgliederung dieser Erlöse findet sich im Kapitel „Sonstige Angaben“.
Ertragsteuern: Der Steueraufwand enthält die tatsächliche Steuerbelastung auf Unternehmensergebnisse der Konzernunternehmen, auf die die jeweiligen lokalen Steuersätze angewendet werden, sowie Veränderungen der aktiven und der passiven latenten Steuern. Aufwand und Ertrag aus Zinsen oder Strafen, die an die Steuerbehörden zu zahlen sind, werden im Allgemeinen in der Position „Übriges Ergebnis“ ausgewiesen.
Währungsumrechnung
Die Berichtswährung des Konzerns ist der Euro.
Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden grundsätzlich mit den Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt in die entsprechende funktionale Währung der Unternehmenseinheiten umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte/Schulden, die am Abschlussstichtag auf Fremdwährung lauten, werden zum Stichtagskurs in die funktionale Währung umgerechnet. Gewinne/Verluste aus dieser Umrechnung werden in der Position „Übriges Ergebnis“ ausgewiesen. Fremdwährungsgewinne/-verluste aus nicht monetären Posten (z. B. Eigenkapitalinstrumente), die als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert sind, werden zunächst im sonstigen Ergebnis bilanziert und erst mit ihrer Abwicklung bzw. bei einer Wertminderung in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.
Fremdwährungspositionen ausländischer Tochtergesellschaften (einschließlich Geschäfts- und Firmenwerte), deren Landeswährung nicht der Euro ist, rechnen wir mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag in Euro um, Fremdwährungspositionen in der Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs. Alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst und in der Rücklage aus Währungsumrechnung im Eigenkapital bilanziert, soweit die Währungskursdifferenz nicht den nicht beherrschenden Anteilen zugewiesen ist.
Umrechnungskurse der für uns wichtigsten Währungen | ||||||||||
Bilanz (Stichtag) | Erfolgsrechnung (Durchschnitt) | |||||||||
1 EUR entspricht | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | ||||||
AUD | Australien | 1,6030 | 1,6000 | 1,6533 | 1,6095 | |||||
BRL | Brasilien | 6,3706 | 4,5128 | 5,8716 | 4,4212 | |||||
CAD | Kanada | 1,5704 | 1,4620 | 1,5326 | 1,4872 | |||||
CNY | China | 8,0199 | 7,8181 | 7,8887 | 7,7355 | |||||
GBP | Großbritannien | 0,9041 | 0,8520 | 0,8869 | 0,8781 | |||||
JPY | Japan | 126,6900 | 122,1900 | 121,8977 | 122,3546 | |||||
MXN | Mexiko | 24,4152 | 21,0814 | 24,4614 | 21,6720 | |||||
PLN | Polen | 4,5224 | 4,2576 | 4,4481 | 4,2998 | |||||
USD | USA | 1,2291 | 1,1190 | 1,1449 | 1,1208 | |||||
ZAR | Südafrika | 18,0114 | 15,7385 | 18,6678 | 16,1594 |
Segmentberichterstattung
Bestimmung der berichtspflichtigen Segmente
Die Festlegung der berichtspflichtigen Segmente folgt in Übereinstimmung mit IFRS 8 („Geschäftssegmente“) der internen Berichts- und Steuerungsstruktur der Gruppe, anhand derer der Konzernvorstand regelmäßig die Leistung der Segmente beurteilt und über die Allokation von Ressourcen zu den Segmenten entscheidet.
Der Konzern hat die geschäftlichen Aktivitäten in Versicherung und Konzernfunktionen aufgeteilt. Die Versicherungsaktivitäten (ohne die konzerninterne Rückversicherung der Talanx AG) sind weiter in sechs berichtspflichtige Segmente untergliedert, wobei infolge unterschiedlicher Produktarten, Risiken und Kapitalzuordnungen zunächst eine Differenzierung in Erst- und Rückversicherung erfolgt.
Die Versicherungsaktivitäten in der Erstversicherung sind aufgrund der nach Kundengruppen bzw. geografischen Regionen (Inland versus Ausland) sowie im deutschen Privat- und Firmenkundengeschäft nach Sparten (Sachversicherung und Lebensversicherung) ausgerichteten Steuerung in die vier berichtspflichtigen Segmente „Industrieversicherung“, „Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall“, „Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben“ und „Privat- und Firmenversicherung International“ gegliedert. Diese Segmentierung entspricht auch den Zuständigkeiten der Mitglieder im Vorstand.
Das Rückversicherungsgeschäft wird vollständig aus der Hannover Rück-Gruppe übernommen und ist gemäß der Systematik des internen Berichtswesens in die beiden Segmente Schaden- und Personen-Rückversicherung aufgeteilt.
Abweichend von der Segmentierung im Konzernabschluss der Hannover Rück SE ordnen wir dem Segment Schaden-Rückversicherung auch die Holdingfunktionen dieser Gruppe zu. Die segmentübergreifenden Ausleihungen innerhalb der Hannover Rück-Gruppe werden im Talanx Konzernabschluss den beiden Rückversicherungssegmenten zugerechnet (Konzernabschluss der Hannover Rück SE: Konsolidierungsspalte). Dadurch sind Abweichungen der Segmentergebnisse, wie sie im Konzernabschluss der Talanx AG für das Rückversicherungsgeschäft berichtet werden, von denen im Abschluss der Hannover Rück SE unvermeidlich.
Nachfolgend sind die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen aufgeführt, mit denen diese berichtspflichtigen Segmente Erträge erzielen.
Industrieversicherung: Das Segment umfasst das globale Industriegeschäft. Der Umfang des Geschäftsbetriebs beinhaltet eine breite Auswahl an Versicherungsprodukten wie die Haftpflicht-, Kraftfahrzeug-, Unfall-, Feuer-, Sach-, Rechtsschutz-, Transport-, Financial-Lines-, Agenten- und Spezial- (u. a. in den Sparten Vermögensschadenhaftpflicht, Organhaftpflicht, Sports and Entertainment, Luftfahrt, Offshore Energy und Tierversicherung) und Technische Versicherungen für große und mittelgroße Unternehmen im In- und Ausland. Darüber hinaus wird Rückdeckung in verschiedenen Versicherungszweigen gewährt.
Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall: Das Segment steuert unsere Sachversicherungsleistungen für das deutsche Privat- und Firmenkundengeschäft. Das Produktspektrum reicht von Versicherungsprodukten für preis- und leistungsbewusste Kunden über maßgeschneiderte Produkte für beratungsaffine Kunden bis hin zum Belegschaftsgeschäft. Ein Fokus liegt dabei auf kleinen und mittleren Unternehmen, denen wir ebenfalls optimalen Versicherungsschutz anbieten möchten. Der Vertrieb erfolgt über die konzerneigene Außendienstorganisation, über unabhängige Vermittler und Mehrfachagenten sowie über Kooperationen und den Online- und Direktvertrieb.
Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben: Das Segment bündelt unsere Lebensversicherungsaktivitäten einschließlich des deutschlandweit betriebenen Bancassurance-Geschäfts, d. h. des Vertriebs von Versicherungspolicen mittels Partnerbanken. Es erbringt auch Versicherungsdienstleistungen in Österreich. Das Produktspektrum reicht von fondsgebundenen Lebensversicherungen über Renten- und Risikoversicherungen bis hin zu Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsversicherungen. Der Vertrieb erfolgt im Besonderen über Banken, unabhängige Vermittler und Mehrfachagenten und eine eigene Ausschließlichkeitsorganisation.
Privat- und Firmenversicherung International: Die Tätigkeit des Segments umfasst spartenübergreifend das Versicherungsgeschäft mit Privat- und Firmenkunden inklusive der betriebenen Bancassurance-Aktivitäten im Ausland. Die Produktpalette umfasst u. a. Angebote der Kfz-Versicherung, Schaden- und Unfallversicherung, Transport- und Feuerversicherung sowie zahlreiche Produkte aus dem Bereich der Lebensversicherung. Das Auslandsgeschäft wird zu einem großen Anteil über Makler und Agenten abgewickelt. Zusätzlich nutzen viele Segmentgesellschaften Banken als Vertriebskanäle.
Schaden-Rückversicherung: Die wichtigsten Aktivitäten des Segments sind das private, geschäftliche und industrielle Schaden- und Haftpflichtgeschäft vor allem im US-amerikanischen und im deutschen Markt, das Transport- und Luftfahrtgeschäft, das Kredit-/Kautionsgeschäft, die strukturierte Rückversicherung, das fakultative sowie das Katastrophengeschäft. Zusätzlich zeichnet die Gruppe schariakonforme Retakaful-Rückversicherung.
Personen-Rückversicherung: Das Segment fasst die weltweiten Aktivitäten der Hannover Rück-Gruppe in allen Sparten der Lebens-, Kranken- und Rentenversicherung sowie der privaten Unfallversicherung zusammen, sofern sie von Personenversicherern gezeichnet werden. Zusätzlich zeichnet die Gruppe schariakonforme Retakaful-Rückversicherung.
Konzernfunktionen: Das Segment umfasst, in Abgrenzung zu den sechs operativen Segmenten die Konzernsteuerung sowie Tätigkeiten zur Unterstützung des Geschäftsbetriebs der Gruppe. Dazu zählen die Kapitalanlageverwaltung, die Abwicklung und Platzierung von Teilen der Rückversicherungsabgaben für die Erstversicherung einschließlich konzerninterner Rückversicherung sowie die Konzernfinanzierung. Das konzernexterne Asset-Management-Geschäft für private und institutionelle Investoren der Ampega Investment GmbH, Köln, weisen wir ebenfalls in diesem Segment aus. Darüber hinaus werden diesem Bereich zentrale Dienstleistungsgesellschaften zugeordnet, die einzelne Servicetätigkeiten (z. B. IT-Dienstleistungen, Inkasso, Personal und Rechnungswesen) auf Kostenerstattungsbasis vorwiegend für die Erstversicherer im Inland ausführen.Provisionserlöse aus Platzierungen von Rückversicherungsabgaben und das operative Ergebnis der Talanx Reinsurance Broker GmbH werden dem Segment Industrieversicherung zugerechnet.
Bewertungsgrundlagen für den Erfolg der berichtspflichtigen Segmente
Bewertungsgrundlage für sämtliche Transaktionen zwischen berichtspflichtigen Segmenten sind marktkonforme Transferpreise. In der Konsolidierungsspalte werden die konzerninternen segmentübergreifenden Transaktionen herausgerechnet. Erträge aus Dividendenzahlungen bzw. Ergebnisabführungsverträge, die der Konzernholding zuzurechnen sind, werden im jeweiligen Segment eliminiert. Die Gewinn- und Verlustrechnung nach Geschäftsbereichen/berichtspflichtigen Segmenten haben wir aus Konsistenz- und Vergleichbarkeitsgründen an die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung angepasst. Gleiches gilt für die Konzernbilanz.
Für die Segmente „Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall“ und „Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben“ werden weder Ertragsteuern noch Finanzierungszinsen ermittelt und an den Hauptentscheidungsträger berichtet, sodass die Gewinn- und Verlustrechnung mit dem EBIT endet. Somit kann für sie auch keine Segmentbilanz aufgestellt werden. Das EBIT des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung Deutschland ergibt sich aus der Addition der beiden berichtspflichtigen Segmente. Die Bilanz des Geschäftsbereichs Rückversicherung ergibt sich aus der Addition der Segmentbilanzen seiner berichtspflichtigen Segmente Schaden-Rückversicherung und Personen-Rückversicherung.
Um den finanziellen Erfolg der berichtspflichtigen Segmente im Konzern beurteilen zu können, werden abhängig von der Art und Fristigkeit der geschäftlichen Aktivitäten unterschiedliche Steuerungsgrößen bzw. Performance-Maße genutzt. Als einheitliche Bemessungsgrundlage wird das operative Ergebnis (EBIT) – ermittelt aus IFRS-Ergebnisbeiträgen – herangezogen. Zur Darstellung der tatsächlichen operativen Profitabilität und zur Verbesserung der Vergleichbarkeit wird hierbei das Periodenergebnis vor Ertragsteuern herausgestellt. Ferner wird das Ergebnis um die Zinsaufwendungen für Fremdfinanzierung bzw. aus der Aufzinsung der Leasingverbindlichkeiten (Finanzierungszinsen) bereinigt.
Konzernbilanz gegliedert nach Geschäftsbereichen zum 31. Dezember 2020 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
In Mio. EUR | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Aktiva | Industrieversicherung | Privat- und Firmenversicherung Deutschland | Privat- und Firmenversicherung International | Rückversicherung | Konzernfunktionen | Konsolidierung | Gesamt | |||||||||||||||||||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||||||||||||||||
A. | Immaterielle Vermögenswerte | |||||||||||||||||||||||||||||||
a. | Geschäfts- oder Firmenwert | 153 | 153 | 248 | 248 | 604 | 668 | 34 | 36 | — | — | — | — | 1.040 | 1.105 | |||||||||||||||||
b. | Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 10 | 10 | 411 | 438 | 163 | 170 | 158 | 168 | 97 | 106 | — | — | 839 | 893 | |||||||||||||||||
163 | 163 | 660 | 687 | 767 | 838 | 192 | 204 | 97 | 106 | — | — | 1.879 | 1.998 | |||||||||||||||||||
B. | Kapitalanlagen | |||||||||||||||||||||||||||||||
a. | Fremd genutzter Grundbesitz | 164 | 170 | 1.442 | 1.263 | 55 | 10 | 1.589 | 1.750 | — | — | — | — | 3.250 | 3.193 | |||||||||||||||||
b. | Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | 15 | 12 | 97 | 83 | — | — | 434 | 278 | 25 | 24 | — | — | 572 | 398 | |||||||||||||||||
c. | Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 183 | 192 | 35 | 35 | — | — | 219 | 109 | — | — | — | — | 438 | 337 | |||||||||||||||||
d. | Darlehen und Forderungen | 1.031 | 996 | 23.401 | 23.966 | 368 | 484 | 2.532 | 2.194 | 72 | 1 | — | — | 27.404 | 27.641 | |||||||||||||||||
e. | Sonstige Finanzinstrumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
i. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente | 65 | 69 | 168 | 168 | 348 | 168 | 186 | 223 | — | — | –292 | –292 | 474 | 336 | ||||||||||||||||||
ii. Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | 7.308 | 6.846 | 30.057 | 27.043 | 11.791 | 10.910 | 39.812 | 38.632 | 498 | 119 | — | — | 89.467 | 83.550 | ||||||||||||||||||
iii. Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | 47 | 135 | 425 | 361 | 249 | 408 | 340 | 814 | 5 | — | — | — | 1.067 | 1.718 | ||||||||||||||||||
f. | Übrige Kapitalanlagen | 941 | 856 | 2.175 | 1.743 | 418 | 485 | 3.285 | 3.072 | 578 | 751 | –1.547 | –1.442 | 5.849 | 5.465 | |||||||||||||||||
Selbst verwaltete Kapitalanlagen | 9.753 | 9.278 | 57.801 | 54.662 | 13.228 | 12.465 | 48.398 | 47.073 | 1.179 | 894 | –1.839 | –1.734 | 128.521 | 122.638 | ||||||||||||||||||
g. | Kapitalanlagen aus Investmentverträgen | — | — | — | — | 1.265 | 1.170 | — | — | — | — | — | — | 1.265 | 1.170 | |||||||||||||||||
h. | Depotforderungen | 32 | 14 | 4 | 3 | — | — | 9.958 | 11.274 | 16 | 1 | –871 | –997 | 9.140 | 10.296 | |||||||||||||||||
Kapitalanlagen | 9.785 | 9.292 | 57.805 | 54.665 | 14.493 | 13.636 | 58.356 | 58.346 | 1.195 | 896 | –2.710 | –2.731 | 138.925 | 134.104 | ||||||||||||||||||
C. | Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen | — | — | 11.185 | 11.353 | 434 | 471 | — | — | — | — | — | — | 11.619 | 11.824 | |||||||||||||||||
D. | Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen | 7.355 | 7.409 | 1.688 | 1.811 | 871 | 921 | 2.242 | 3.028 | 456 | 18 | –5.140 | –4.704 | 7.473 | 8.483 | |||||||||||||||||
E. | Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft | 2.307 | 2.060 | 313 | 287 | 1.213 | 1.339 | 5.606 | 5.270 | 287 | 11 | –761 | –443 | 8.964 | 8.525 | |||||||||||||||||
F. | Abgegrenzte Abschlusskosten | 78 | 75 | 1.503 | 2.021 | 589 | 671 | 2.857 | 2.932 | 21 | 2 | 264 | 238 | 5.312 | 5.940 | |||||||||||||||||
G. | Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand | 717 | 857 | 481 | 832 | 342 | 387 | 1.278 | 1.089 | 660 | 353 | — | — | 3.477 | 3.518 | |||||||||||||||||
H. | Aktive Steuerabgrenzung | 47 | 44 | 69 | 89 | 103 | 92 | 11 | 45 | 328 | 276 | –235 | –221 | 323 | 326 | |||||||||||||||||
I. | Sonstige Vermögenswerte | 707 | 663 | 773 | 771 | 751 | 561 | 2.256 | 1.797 | 707 | 1.183 | –2.159 | –2.158 | 3.035 | 2.819 | |||||||||||||||||
J. |
Langfristige Vermögenswerte und Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden 1 |
6 | — | 10 | — | 14 | 21 | — | 36 | — | — | — | — | 31 | 57 | |||||||||||||||||
Summe der Aktiva | 21.166 | 20.564 | 74.488 | 72.517 | 19.576 | 18.936 | 72.799 | 72.748 | 3.750 | 2.845 | –10.741 | –10.017 | 181.037 | 177.594 |
1 Weitere Ausführungen siehe Kapitel „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen“
Konzernbilanz gegliedert nach Geschäftsbereichen zum 31. Dezember 2020 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
In Mio. EUR | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Passiva | Industrieversicherung | Privat- und Firmenversicherung Deutschland | Privat- und Firmenversicherung International | Rückversicherung | Konzernfunktionen | Konsolidierung | Gesamt | |||||||||||||||||||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||||||||||||||||
B. | Nachrangige Verbindlichkeiten | 279 | 283 | 257 | 162 | 68 | 42 | 2.590 | 2.628 | 1.280 | 1.280 | –1.001 | –916 | 3.473 | 3.479 | |||||||||||||||||
C. | Versicherungstechnische Rückstellungen | |||||||||||||||||||||||||||||||
a. | Rückstellung für Prämienüberträge | 2.325 | 2.026 | 1.409 | 1.460 | 2.418 | 2.684 | 5.070 | 4.392 | 247 | 10 | –931 | –735 | 10.538 | 9.837 | |||||||||||||||||
b. | Deckungsrückstellung | — | — | 43.030 | 41.365 | 6.810 | 6.603 | 7.218 | 9.028 | — | — | –126 | –137 | 56.932 | 56.859 | |||||||||||||||||
c. | Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle | 12.737 | 12.466 | 3.568 | 3.482 | 3.624 | 3.530 | 33.929 | 32.996 | 571 | 98 | –3.241 | –2.920 | 51.189 | 49.651 | |||||||||||||||||
d. | Rückstellung für Beitragsrückerstattung | 21 | 15 | 8.289 | 7.857 | 804 | 639 | — | — | — | — | — | — | 9.114 | 8.511 | |||||||||||||||||
e. | Übrige versicherungstechnische Rückstellungen | 61 | 55 | 6 | 6 | 17 | 21 | 702 | 673 | 16 | — | –32 | — | 770 | 755 | |||||||||||||||||
15.143 | 14.561 | 56.303 | 54.169 | 13.673 | 13.478 | 46.919 | 47.089 | 834 | 108 | –4.330 | –3.792 | 128.541 | 125.614 | |||||||||||||||||||
D. |
Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird |
— | — | 11.185 | 11.353 | 434 | 471 | — | — | — | — | — | — | 11.619 | 11.824 | |||||||||||||||||
E. | Andere Rückstellungen | |||||||||||||||||||||||||||||||
a. | Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 670 | 623 | 177 | 158 | 59 | 68 | 229 | 202 | 1.309 | 1.234 | — | — | 2.445 | 2.284 | |||||||||||||||||
b. | Steuerrückstellungen | 128 | 91 | 80 | 102 | 120 | 125 | 133 | 192 | 76 | 50 | — | — | 537 | 561 | |||||||||||||||||
c. | Sonstige Rückstellungen | 95 | 89 | 351 | 361 | 105 | 122 | 176 | 198 | 207 | 201 | — | — | 934 | 971 | |||||||||||||||||
893 | 803 | 609 | 622 | 284 | 315 | 538 | 592 | 1.592 | 1.485 | — | — | 3.916 | 3.816 | |||||||||||||||||||
F. | Verbindlichkeiten | |||||||||||||||||||||||||||||||
a. | Begebene Anleihen und Darlehen | 11 | 12 | 73 | 82 | 158 | 76 | 1.341 | 1.398 | 1.499 | 1.524 | –803 | –786 | 2.279 | 2.308 | |||||||||||||||||
b. | Depotverbindlichkeiten | 31 | 67 | 1.352 | 1.479 | 22 | 50 | 3.838 | 4.739 | — | — | –1.534 | –1.785 | 3.709 | 4.550 | |||||||||||||||||
c. | Übrige Verbindlichkeiten | 2.396 | 2.251 | 1.636 | 1.824 | 2.235 | 2.056 | 3.778 | 3.344 | 729 | 337 | –2.903 | –2.588 | 7.871 | 7.224 | |||||||||||||||||
2.438 | 2.330 | 3.061 | 3.386 | 2.415 | 2.182 | 8.957 | 9.481 | 2.228 | 1.861 | –5.240 | –5.158 | 13.858 | 14.081 | |||||||||||||||||||
G. | Passive Steuerabgrenzung | 200 | 209 | 258 | 253 | 105 | 104 | 2.145 | 1.792 | 2 | — | –214 | –198 | 2.497 | 2.160 | |||||||||||||||||
H. | Verbindlichkeiten von Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden 1 | — | — | — | — | 9 | 9 | — | — | — | — | — | — | 9 | 9 | |||||||||||||||||
Summe Verbindlichkeiten/Rückstellungen | 18.953 | 18.186 | 71.673 | 69.945 | 16.988 | 16.601 | 61.148 | 61.582 | 5.936 | 4.734 | –10.785 | –10.064 | 163.913 | 160.983 | ||||||||||||||||||
Eigenkapital 2 | 17.125 | 16.610 | ||||||||||||||||||||||||||||||
Summe der Passiva | 181.037 | 177.594 |
1 Weitere Ausführungen siehe Kapitel „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen“
2 Konzerneigenkapital und Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach Geschäftsbereichen/berichtspflichtigen Segmenten für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 1 |
|||||||||||||||||||||||||||||||
In Mio. EUR | Industrieversicherung | Privat- und Firmenversicherung Deutschland | Privat- und Firmenversicherung International | Rückversicherung | Konzernfunktionen | Konsolidierung | Gesamt | ||||||||||||||||||||||||
2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | ||||||||||||||||||
1. |
Gebuchte Bruttoprämien einschließlich Prämien aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung |
6.658 | 6.214 | 5.853 | 6.201 | 5.527 | 6.111 | 24.765 | 22.598 | 738 | 64 | –2.436 | –1.693 | 41.105 | 39.494 | ||||||||||||||||
davon mit anderen Geschäftsbereichen/Segmenten | 62 | 57 | 62 | 58 | 1 | 1 | 1.807 | 1.513 | 503 | 64 | –2.436 | –1.693 | — | — | |||||||||||||||||
davon mit fremden Dritten | 6.596 | 6.157 | 5.791 | 6.143 | 5.526 | 6.110 | 22.958 | 21.084 | 235 | — | — | — | 41.105 | 39.494 | |||||||||||||||||
2. | Sparbeiträge aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung | — | — | 820 | 830 | 69 | 113 | — | — | — | — | — | — | 890 | 943 | ||||||||||||||||
3. | Gebuchte Rückversicherungsprämien | 3.470 | 3.094 | 389 | 310 | 471 | 485 | 2.443 | 2.252 | 483 | 20 | –2.437 | –1.689 | 4.819 | 4.473 | ||||||||||||||||
4. | Veränderung der Bruttoprämienüberträge | –404 | –278 | 50 | –78 | –48 | –203 | –1.028 | –637 | –237 | –4 | 220 | 135 | –1.446 | –1.065 | ||||||||||||||||
5. | Anteile der Rückversicherer an der Veränderung der Bruttoprämienüberträge | –223 | –126 | 8 | 3 | –11 | –33 | –61 | –21 | –172 | –1 | 226 | 136 | –235 | –42 | ||||||||||||||||
Verdiente Prämien für eigene Rechnung | 3.008 | 2.968 | 4.685 | 4.979 | 4.950 | 5.343 | 21.356 | 19.730 | 190 | 40 | –4 | –6 | 34.185 | 33.054 | |||||||||||||||||
6. | Aufwendungen für Versicherungsleistungen brutto | 4.446 | 4.369 | 5.018 | 5.328 | 3.997 | 4.415 | 18.300 | 16.221 | 467 | 55 | –1.543 | –1.178 | 30.686 | 29.210 | ||||||||||||||||
Anteile der Rückversicherer | 1.919 | 2.007 | 178 | 84 | 315 | 353 | 1.621 | 1.561 | 296 | 13 | –1.562 | –1.174 | 2.767 | 2.845 | |||||||||||||||||
Aufwendungen für Versicherungsleistungen netto | 2.527 | 2.362 | 4.840 | 5.243 | 3.683 | 4.063 | 16.679 | 14.660 | 171 | 42 | 19 | –4 | 27.919 | 26.366 | |||||||||||||||||
7. | Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen brutto | 1.335 | 1.276 | 1.772 | 1.488 | 1.271 | 1.293 | 5.855 | 5.555 | 106 | 15 | –644 | –486 | 9.695 | 9.141 | ||||||||||||||||
Anteile der Rückversicherer | 726 | 641 | 205 | 169 | 91 | 95 | 264 | 266 | 52 | 2 | –626 | –475 | 711 | 698 | |||||||||||||||||
Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen netto | 609 | 635 | 1.566 | 1.318 | 1.180 | 1.198 | 5.592 | 5.289 | 55 | 13 | –17 | –11 | 8.984 | 8.442 | |||||||||||||||||
8. | Sonstige versicherungstechnische Erträge | 3 | 4 | 28 | 17 | 34 | 35 | — | 3 | — | — | — | 1 | 66 | 60 | ||||||||||||||||
Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen | 14 | 15 | 37 | 20 | 82 | 84 | 5 | 9 | 14 | — | –6 | 11 | 145 | 139 | |||||||||||||||||
Sonstiges versicherungstechnisches Ergebnis | –11 | –11 | –9 | –4 | –47 | –49 | –5 | –5 | –14 | — | 6 | –10 | –80 | –79 | |||||||||||||||||
Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung | –139 | –40 | –1.730 | –1.586 | 41 | 33 | –920 | –224 | –49 | –15 | — | — | –2.798 | –1.833 | |||||||||||||||||
9. | a. Erträge aus Kapitalanlagen | 424 | 424 | 2.482 | 2.227 | 475 | 427 | 1.833 | 1.873 | 17 | 19 | –63 | –62 | 5.169 | 4.909 | ||||||||||||||||
b. Aufwendungen für Kapitalanlagen | 173 | 138 | 478 | 310 | 147 | 45 | 355 | 304 | 111 | 103 | –128 | –121 | 1.136 | 779 | |||||||||||||||||
Kapitalanlageergebnis aus selbst verwalteten Kapitalanlagen | 252 | 286 | 2.004 | 1.917 | 328 | 382 | 1.479 | 1.569 | –94 | –84 | 64 | 59 | 4.033 | 4.130 | |||||||||||||||||
Ergebnis aus Investmentverträgen | — | — | — | — | — | 3 | — | — | — | — | — | — | — | 3 | |||||||||||||||||
Depotzinsergebnis | 2 | –1 | –13 | –12 | –2 | –4 | 222 | 206 | — | — | — | — | 210 | 190 | |||||||||||||||||
Kapitalanlageergebnis | 254 | 285 | 1.992 | 1.905 | 326 | 381 | 1.700 | 1.776 | –94 | –84 | 65 | 59 | 4.243 | 4.323 | |||||||||||||||||
davon Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, bewertet nach der Equity-Methode |
20 | 11 | — | — | — | — | 81 | 24 | — | — | — | — | 100 | 35 | |||||||||||||||||
10. | a. Sonstige Erträge | 164 | 137 | 261 | 237 | 141 | 76 | 842 | 630 | 819 | 824 | –794 | –790 | 1.432 | 1.114 | ||||||||||||||||
b. Sonstige Aufwendungen | 230 | 223 | 319 | 326 | 242 | 207 | 392 | 363 | 694 | 733 | –671 | –679 | 1.207 | 1.173 | |||||||||||||||||
Übriges Ergebnis | –66 | –86 | –59 | –89 | –101 | –131 | 450 | 267 | 125 | 91 | –123 | –111 | 226 | –60 | |||||||||||||||||
Ergebnis vor Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwert | 48 | 159 | 203 | 230 | 266 | 283 | 1.230 | 1.818 | –19 | –8 | –59 | –52 | 1.671 | 2.430 | |||||||||||||||||
11. | Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwert | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||||||||||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 48 | 159 | 203 | 230 | 266 | 283 | 1.230 | 1.818 | –19 | –8 | –59 | –52 | 1.671 | 2.430 | |||||||||||||||||
12. | Finanzierungszinsen | 12 | 12 | 9 | 9 | 17 | 12 | 110 | 106 | 105 | 105 | –55 | –53 | 198 | 191 | ||||||||||||||||
13. | Ertragsteuern | –15 | 44 | 64 | 80 | 56 | 65 | 205 | 394 | –32 | –17 | –1 | — | 277 | 568 | ||||||||||||||||
Jahresergebnis | 52 | 104 | 130 | 140 | 193 | 205 | 915 | 1.318 | –92 | –97 | –3 | 1 | 1.196 | 1.671 | |||||||||||||||||
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | 5 | 1 | 11 | 7 | 33 | 41 | 474 | 699 | — | — | — | — | 522 | 748 | |||||||||||||||||
davon Aktionäre der Talanx AG | 47 | 103 | 119 | 133 | 160 | 164 | 442 | 619 | –92 | –97 | –3 | 1 | 673 | 923 |
1 Abweichend zu dem Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland und dem Geschäftsbereich Rückversicherung bildet die Gewinn- und Verlustrechnung der übrigen Geschäftsbereiche auch die berichtspflichtigen Segmente ab
Verkürzte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der berichtspflichtigen Segmente Privat- und Firmenversicherung Deutschland (Schaden/Unfall und Leben) sowie Schaden- und Personen-Rückversicherung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 |
|||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall |
Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben |
Schaden- Rückversicherung |
Personen- Rückversicherung |
|||||||||||||
2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | ||||||||||
1. |
Gebuchte Bruttoprämien einschließlich Prämien aus fondsgebundener Lebens und Rentenversicherung | 1.502 | 1.588 | 4.351 | 4.612 | 16.744 | 14.781 | 8.021 | 7.816 | ||||||||
davon mit anderen Segmenten | — | — | 62 | 58 | 1.673 | 1.370 | 134 | 144 | |||||||||
davon mit fremden Dritten | 1.502 | 1.588 | 4.289 | 4.554 | 15.071 | 13.411 | 7.887 | 7.673 | |||||||||
2. |
Sparbeiträge aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung |
— | — | 820 | 830 | — | — | — | — | ||||||||
3. | Gebuchte Rückversicherungsprämien | 176 | 80 | 214 | 230 | 1.628 | 1.434 | 815 | 818 | ||||||||
4. | Veränderung der Bruttoprämienüberträge | 11 | –22 | 38 | –56 | –974 | –569 | –55 | –68 | ||||||||
5. |
Anteile der Rückversicherer an der Veränderung der Bruttoprämienüberträge | 4 | — | 3 | 3 | –63 | –20 | 1 | –1 | ||||||||
Verdiente Prämien für eigene Rechnung | 1.334 | 1.486 | 3.352 | 3.493 | 14.205 | 12.798 | 7.150 | 6.932 | |||||||||
6. | Aufwendungen für Versicherungsleistungen brutto | 908 | 922 | 4.110 | 4.406 | 11.189 | 9.680 | 7.112 | 6.542 | ||||||||
Anteile der Rückversicherer | 88 | 20 | 90 | 64 | 844 | 848 | 777 | 713 | |||||||||
Aufwendungen für Versicherungsleistungen netto | 820 | 902 | 4.019 | 4.342 | 10.344 | 8.832 | 6.335 | 5.828 | |||||||||
7. | Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen brutto | 559 | 590 | 1.212 | 898 | 4.331 | 3.987 | 1.524 | 1.567 | ||||||||
Anteile der Rückversicherer | 114 | 25 | 91 | 144 | 196 | 209 | 67 | 57 | |||||||||
Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen netto | 445 | 565 | 1.121 | 754 | 4.135 | 3.778 | 1.457 | 1.511 | |||||||||
8. | Sonstige versicherungstechnische Erträge | 2 | 2 | 26 | 15 | — | — | — | 3 | ||||||||
Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen | 7 | 7 | 30 | 14 | — | 2 | 4 | 7 | |||||||||
Sonstiges versicherungstechnisches Ergebnis | –6 | –5 | –3 | 1 | — | –2 | –4 | –4 | |||||||||
Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung | 62 | 15 | –1.792 | –1.602 | –274 | 186 | –646 | –411 | |||||||||
9. | a. Erträge aus Kapitalanlagen | 124 | 137 | 2.358 | 2.091 | 1.252 | 1.292 | 582 | 580 | ||||||||
b. Aufwendungen für Kapitalanlagen | 35 | 17 | 443 | 293 | 295 | 247 | 60 | 57 | |||||||||
Kapitalanlageergebnis aus selbst verwalteten Kapitalanlagen | 89 | 119 | 1.915 | 1.798 | 957 | 1.046 | 522 | 523 | |||||||||
Ergebnis aus Investmentverträgen | — | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||
Depotzinsergebnis | –1 | –1 | –12 | –11 | 50 | 48 | 171 | 159 | |||||||||
Kapitalanlageergebnis | 88 | 119 | 1.903 | 1.786 | 1.008 | 1.093 | 693 | 682 | |||||||||
davon Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, bewertet nach der Equity-Methode |
— | — | — | — | –1 | 1 | 81 | 23 | |||||||||
10. | a. Sonstige Erträge | 70 | 53 | 191 | 184 | 393 | 255 | 449 | 375 | ||||||||
b. Sonstige Aufwendungen | 87 | 89 | 232 | 237 | 273 | 279 | 120 | 85 | |||||||||
Übriges Ergebnis | –17 | –36 | –41 | –53 | 120 | –24 | 329 | 290 | |||||||||
Ergebnis vor Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwert | 134 | 98 | 70 | 131 | 854 | 1.256 | 377 | 562 | |||||||||
11. | Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwert | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 134 | 98 | 70 | 131 | 854 | 1.256 | 377 | 562 |
Gebuchte Bruttoprämien, selbst verwaltete Kapitalanlagen und langfristige Vermögenswerte nach geografischer Herkunft
Selbst verwaltete Kapitalanlagen nach geografischer Herkunft 1 |
||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Deutschland | 29.363 | 28.830 | ||
Großbritannien | 7.307 | 7.531 | ||
Mittel- und Osteuropa (CEE) einschließlich Türkei | 4.934 | 4.839 | ||
Übriges Europa | 48.067 | 43.762 | ||
USA | 20.110 | 19.750 | ||
Übriges Nordamerika | 4.177 | 3.514 | ||
Lateinamerika | 3.893 | 4.098 | ||
Asien und Australien | 10.355 | 9.967 | ||
Afrika | 314 | 348 | ||
Gesamt | 128.521 | 122.638 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle; insoweit kann es zu Wertabweichungen in der Lageberichterstattung kommen
Langfristige Vermögenswerte nach geografischer Herkunft 1 | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Deutschland | 4.166 | 4.186 | ||
Großbritannien | 99 | 107 | ||
Übriges Europa | 321 | 366 | ||
USA | 713 | 779 | ||
Übriges Nordamerika | 316 | 336 | ||
Lateinamerika | 232 | 243 | ||
Asien und Australien | 32 | 27 | ||
Afrika | 8 | 10 | ||
Gesamt | 5.887 | 6.054 |
1 Als langfristige Vermögenswerte gelten im Wesentlichen die immateriellen Vermögenswerte (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert) sowie der eigen und fremd genutzte Grundbesitz einschließlich der Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen
Gebuchte Bruttoprämien nach geografischer Herkunft (grundsätzlich nach Sitz des Kunden) 1 | ||||||||||||
In Mio. EUR | Erstversicherung 2 | Rückversicherung | Gesamt | |||||||||
2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | |||||||
Deutschland | 7.519 | 7.780 | 1.027 | 922 | 8.545 | 8.701 | ||||||
Großbritannien | 584 | 547 | 2.946 | 2.622 | 3.530 | 3.169 | ||||||
Mittel- und Osteuropa (CEE) einschließlich Türkei | 2.595 | 2.698 | 417 | 522 | 3.012 | 3.221 | ||||||
Übriges Europa | 3.384 | 3.455 | 3.151 | 2.853 | 6.535 | 6.308 | ||||||
USA | 1.220 | 1.071 | 6.981 | 6.761 | 8.200 | 7.832 | ||||||
Übriges Nordamerika | 183 | 180 | 1.039 | 846 | 1.222 | 1.026 | ||||||
Lateinamerika | 1.834 | 2.015 | 1.046 | 1.045 | 2.880 | 3.059 | ||||||
Asien und Australien | 776 | 611 | 5.835 | 4.942 | 6.612 | 5.553 | ||||||
Afrika | 51 | 54 | 518 | 571 | 569 | 624 | ||||||
Gesamt | 18.146 | 18.410 | 22.958 | 21.084 | 41.105 | 39.494 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle; insoweit kann es zu Wertabweichungen in der Lageberichterstattung kommen
2 Das Segment Konzernfunktionen ist der Erstversicherung zugeordnet
Darstellung der gebuchten Bruttoprämien nach Versicherungsarten und -zweigen auf Konzernebene
Gebuchte Bruttoprämien nach Versicherungsarten und -zweigen 1 |
||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Schaden/Unfall-Erstversicherung | 12.108 | 11.837 | ||
Leben-Erstversicherung | 6.039 | 6.573 | ||
Schaden-Rückversicherung | 15.071 | 13.411 | ||
Personen-Rückversicherung | 7.887 | 7.673 | ||
Gesamt | 41.105 | 39.494 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle; insoweit kann es zu Wertabweichungen in der Lageberichterstattung kommen.
Im Berichtszeitraum lagen keine Transaktionen mit einem externen Kunden vor, die sich auf mindestens 10 % der gesamten Bruttoprämien belaufen.
1 Weitere Ausführungen siehe Kapitel „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen“
2 Angepasst gemäß IAS 8, siehe Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ im Konzernanhang
3 Konzerneigenkapital und Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
4 Die HDI Global Specialty SE wäre im Segment mit 2.820 Mio. EUR Bilanzsumme (vor Konsolidierungseffekten) enthalten gewesen.
5 Die HDI Global Specialty SE ist im Segment mit 2.820 Mio. EUR Bilanzsumme (vor Konsolidierungseffekten) enthalten gewesen.
Konsolidierung
Konsolidierungsgrundsätze
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Jahresabschlüsse unterliegen einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Für Tochtergesellschaften mit abweichenden Stichtagen, die mehr als drei Monate vor dem Konzernabschlussstichtag lagen, wurden Zwischenabschlüsse für Zwecke des Konzernabschlusses erstellt. Konzerninterne Salden und Geschäftsvorfälle werden eliminiert.
Tochterunternehmen sind vom Konzern beherrschte Unternehmen. Der Konzern beherrscht ein Unternehmen, wenn er aufgrund von Stimmrechten oder anderen Rechten direkt oder indirekt die Entscheidungsmacht über ein Konzernunternehmen hat und wenn er an variablen Rückflüssen aus dem Konzernunternehmen partizipiert und diese Rückflüsse durch seine Entscheidungsmacht beeinflussen kann. Diese Merkmale müssen kumulativ erfüllt sein. Bei sämtlichen Tochterunternehmen hält der Konzern die Mehrheit der Stimmrechte. Bei der Beurteilung, ob Beherrschung besteht, werden potenzielle Stimmrechte berücksichtigt, sofern diese Rechte substanziell sind.
Bei Investmentfonds – sowohl für vom Konzern verwaltete Investmentfonds als auch für von Dritten verwaltete Investmentfonds, an denen sich der Konzern beteiligt – erfolgt eine gesonderte Prüfung der Prinzipal-Agent-Beziehung. Hier wird anhand einer Analyse der Entscheidungsprozesse untersucht, ob die Kontrolle über die maßgeblichen Geschäftsaktivitäten beim Fondsmanagement oder bei den Investoren liegt. Neben dem Grad der Variabilität der Vergütung des Fondsmanagements werden substanzielle Rechte zur Abberufung des Managements oder zur Herbeiführung der Fondsliquidierung sowie die Rolle der Investoren in Organen und Gremien des Investmentfonds betrachtet.
Für die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen wendet der Konzern die Erwerbsmethode an, wenn die erworbene Gruppe von Tätigkeiten und Vermögenswerten die Definition eines Geschäftsbetriebs erfüllt. Tochterunternehmen sind ab dem Zeitpunkt zu konsolidieren, an dem die Beherrschung auf den Konzern übergeht. Sie werden entkonsolidiert, sobald die Beherrschung endet. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Im Rahmen eines Unternehmenserwerbs identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet. Ein sich aus der Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen ergebender positiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Nicht beherrschende Anteile am erworbenen Unternehmen werden im Allgemeinen anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens ausgewiesen.
Gesellschaften, auf die der Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden als assoziierte Unternehmen im Allgemeinen unter Anwendung der Equity-Methode nach IAS 28 bilanziert und anfänglich mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Dazu zählen auch die Transaktionskosten. Ausgehend von der Annahme, dass ein maßgeblicher Einfluss gegeben ist, wenn eine Gesellschaft des Konzerns direkt oder indirekt mindestens 20 %, aber nicht mehr als 50 % der Stimmrechte hält, erfolgt für jede wesentliche Beteiligung eine individuelle Analyse der faktischen Einflussmöglichkeiten des Konzerns.
Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine Vereinbarung, über die der Konzern die gemeinschaftliche Führung ausübt, wobei er Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzt, anstatt Rechte an deren Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden zu haben. Diese Unternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode einbezogen.
Die Equity-Konsolidierung endet mit der Aufgabe des maßgeblichen Einflusses oder der gemeinschaftlichen Führung. Für weiterführende Erläuterungen verweisen wir auf unsere Ausführungen im Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
Strukturierte Unternehmen im Sinne des IFRS 12 sind Unternehmen, bei denen Stimmrechte oder vergleichbare Rechte für die Beurteilung der Frage, wer das Unternehmen beherrscht, nicht ausschlaggebend sind. Dies ist z. B. der Fall, wenn die Stimmrechte sich lediglich auf die Verwaltungsaufgaben beziehen und die relevanten Tätigkeiten durch Vertragsvereinbarungen geregelt sind.
Im Konzern wird die Verpflichtung zur Konsolidierung von strukturierten Unternehmen im Rahmen einer Analyse geprüft, die sowohl Transaktionen umfasst, bei denen ein strukturiertes Unternehmen durch ihn mit oder ohne Beteiligung dritter Parteien initiiert wird, als auch solche, bei denen er mit oder ohne Beteiligung dritter Parteien in vertragliche Beziehungen zu einem bereits bestehenden strukturierten Unternehmen tritt. Die Konsolidierungsentscheidungen werden anlassbezogen überprüft, mindestens aber jährlich.
Konsolidierungskreis
Von der Vollkonsolidierung oder der Equity-Konsolidierung ausgenommen sind Tochterunternehmen bzw. assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die sowohl einzeln als auch in ihrer Gesamtheit von untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind. Die untergeordnete Bedeutung bestimmt sich über die Bilanzsumme und das Jahresergebnis der Gesellschaft im Verhältnis zu den entsprechenden durchschnittlichen Konzernwerten der letzten drei Jahre.
Vor diesem Hintergrund werden im Berichtsjahr 36 (32) Tochtergesellschaften, deren Geschäftszweck überwiegend die Erbringung von Dienstleistungen für die Versicherungsgesellschaften der Gruppe ist, nicht konsolidiert. Weitere 12 (13) assoziierte Unternehmen und vier (fünf) Gemeinschaftsunternehmen werden wegen untergeordneter Bedeutung nicht at Equity bilanziert. Die Bilanzsumme dieser Unternehmen beträgt insgesamt weniger als 1 % der durchschnittlichen Bilanzsumme des Konzerns der letzten drei Jahre. Das Ergebnis dieser Gesellschaften beläuft sich auf insgesamt weniger als 2 % des durchschnittlichen Ergebnisses des Konzerns der letzten drei Jahre. In den Folgeperioden werden die aus Wesentlichkeitsgründen nicht in den Konsolidierungskreis aufgenommenen Unternehmen zu jedem Abschlussstichtag daraufhin untersucht, ob eine Vollkonsolidierung/Equity-Konsolidierung aufgrund geänderter Abschätzung der Wesentlichkeit geboten ist.
Bezüglich der Angaben zur Zusammensetzung des Konzerns einschließlich der vollständigen Aufzählung des Anteilsbesitzes verweisen wir auf das Kapitel „Anteilsbesitz“ auf den Seiten 237 ff. Angaben zu assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind der Anmerkung 5 zu entnehmen.
Konsolidierungskreis | ||||
2020 | 2019 | |||
Anzahl der vollkonsolidierten Tochterunternehmen |
||||
Inland 1 | 85 | 84 | ||
Ausland 2 | 142 | 141 | ||
Zwischensumme | 227 | 225 | ||
Anzahl der vollkonsolidierten Investmentfonds (Tochterunternehmen) 3 | ||||
Inland | 20 | 19 | ||
Ausland | 3 | 3 | ||
Zwischensumme | 23 | 22 | ||
Anzahl der vollkonsolidierten strukturierten Unternehmen | ||||
Inland | — | — | ||
Ausland | 3 | 3 | ||
Zwischensumme | 3 | 3 | ||
Summe der vollkonsolidierten Unternehmen | ||||
Inland | 105 | 103 | ||
Ausland | 148 | 147 | ||
Zwischensumme | 253 | 250 | ||
Anzahl der at Equity einbezogenen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | ||||
Inland | 3 | 3 | ||
Ausland 4, 5 | 9 | 6 | ||
Gesamt | 12 | 9 |
1 83 (82) Einzelgesellschaften und zwei (zwei) Unternehmen, die in einem (einem) Teilkonzern vollkonsolidiert werden
2 63 (64) Einzelgesellschaften und 79 (77) Unternehmen, die in vier (vier) Teilkonzernen vollkonsolidiert werden
3 Die Beherrschung erfolgt über Stimmrechte oder vergleichbare Rechte, sodass diese Investmentfonds keine strukturierten Unternehmen darstellen
4 Vier (vier) Einzelgesellschaften und fünf (zwei) Unternehmen, die in einem Teilkonzern at Equity einbezogen werden
5 Davon ein (ein) Gemeinschaftsunternehmen im Ausland
Angaben zu Art und Umfang erheblicher Beschränkungen
Gesetzliche, vertragliche oder aufsichtsrechtliche Beschränkungen sowie Schutzrechte nicht beherrschender Anteile können den Konzern in seiner Fähigkeit beschränken, Zugang zu den Vermögenswerten zu erhalten und diese an oder von andere(n) Unternehmen ungehindert innerhalb des Konzerns zu transferieren und Schulden des Konzerns zu begleichen. Zum Stichtag bestanden bei folgenden Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen erhebliche Beschränkungen aufgrund von Schutzrechten zugunsten dieser Anteilseigner.
Maßgebliche Beschränkungen bei wesentlichen Tochterunternehmen |
||
Gesellschaft | Art und Umfang erheblicher Beschränkungen | |
Towarzystwo Ubezpieczeń i Reasekuracji WARTA S. A. und Towarzystwo Ubezpieczeń na Życie WARTA S. A., beide Warschau, Polen |
Gemäß bestehender Konsortialvereinbarung mit einem Minderheitsaktionär kann eine Dividende oder Kapitalherabsetzung lediglich mit dessen Zustimmung beschlossen werden. Des Weiteren unterliegen die vom Konzern gehaltenen Anteile aufgrund der Konsortialvereinbarung einer Verfügungsbeschränkung. | |
E+S Rückversicherung AG, Hannover |
Die Veräußerung oder Übertragung von Aktien der E+S Rückversicherung AG erfolgt durch Begebungsvermerk und ist nur mit Genehmigung des Aufsichtsrats der Gesellschaft zulässig. Das Recht, die Genehmigung zu erteilen oder zu versagen, steht dem Aufsichtsrat zu, ohne dass er verpflichtet wäre, im Falle der Versagung Gründe anzugeben. |
In bestimmten Ländern können aus lokalen Mindestkapital- und Solvabilitätsanforderungen sowie in geringerem Ausmaß aus Devisenbeschränkungen weitere Beschränkungen für den Transfer von Vermögenswerten zwischen Unternehmen des Konzerns bestehen. Zur Besicherung unserer versicherungstechnischen Verbindlichkeiten hat der Konzern in den USA Treuhandkonten sowie weitere Sicherheiten gegenüber US-amerikanischen Zedenten in Höhe von 6.961 (7.464) Mio. EUR gestellt. Die in den Treuhandkonten gehaltenen Wertpapiere werden als zur Veräußerung verfügbare Kapitalanlagen ausgewiesen. In dem Betrag sind umgerechnet 2.464 (2.717) Mio. EUR enthalten, die zur Besicherung möglicher versicherungstechnischer Verpflichtungen aus ILS-Transaktionen von Investoren gestellt wurden. Zudem wurden weitere Sperrdepots und sonstige Treuhandkonten zugunsten Rückversicherern und Zedenten im Allgemeinen außerhalb der USA in Höhe von 3.584 (3.522) Mio. EUR gestellt. Im Zusammenhang mit Immobiliengesellschaften und Immobilientransaktionen wurden in bestimmten Ländern Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 662 (701) Mio. EUR gestellt. Vertiefende Erläuterungen finden sich im Konzernlagebericht im Kapitel „Risikobericht“, Abschnitt „Risiken aus Kapitalanlagen“, Unterabschnitt „Kreditrisiken“.
Angaben zu Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen
Anteile am Eigenkapital der Tochtergesellschaften, die nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehen, werden gesondert innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Sie belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 6.732 (6.461) Mio. EUR.
Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen 1 | ||||||||
In Mio. EUR | Teilkonzern Hannover Rück SE 2 | Towarzystwo Ubezpieczeń i Reasekuracji WARTA S. A. | ||||||
2020 | 2019 | 2020 | 2019 | |||||
Sitz, Gründungsland | Hannover, Deutschland | Hannover, Deutschland | Warschau, Polen | Warschau, Polen | ||||
Nicht beherrschende Anteile | 49,78 % | 49,78 % | 24,26 % | 24,26 % | ||||
Kapitalanlagen | 59.179 | 58.903 | 2.809 | 2.482 | ||||
Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen | 2.242 | 3.028 | 242 | 240 | ||||
Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft | 5.606 | 5.270 | 244 | 261 | ||||
Summe Aktiva | 71.440 | 71.356 | 3.626 | 3.330 | ||||
Nachrangige Verbindlichkeiten | 2.232 | 2.234 | — | — | ||||
Versicherungstechnische Rückstellungen | 46.919 | 47.089 | 2.419 | 2.317 | ||||
Andere Rückstellungen | 538 | 592 | 21 | 22 | ||||
Eigenkapital | 11.839 | 11.354 | 830 | 724 | ||||
davon nicht beherrschende Anteile 3 | 6.350 | 6.125 | 201 | 176 | ||||
Summe Fremdkapital | 59.600 | 60.002 | 2.796 | 2.607 | ||||
Gebuchte Bruttoprämien | 24.765 | 22.598 | 1.395 | 1.392 | ||||
Verdiente Nettoprämien | 21.356 | 19.730 | 1.288 | 1.246 | ||||
Versicherungstechnisches Ergebnis | –915 | –216 | 102 | 116 | ||||
Kapitalanlageergebnis | 1.688 | 1.757 | 64 | 70 | ||||
Operatives Ergebnis (EBIT) | 1.214 | 1.853 | 148 | 172 | ||||
Jahresergebnis | 883 | 1.373 | 117 | 146 | ||||
davon nicht beherrschende Anteile 3 | 474 | 699 | 28 | 35 | ||||
Sonstiges Ergebnis | 274 | 1.142 | –10 | 25 | ||||
Gesamtergebnis | 1.193 | 2.516 | 107 | 171 | ||||
davon nicht beherrschende Anteile 3 | 600 | 1.279 | 26 | 41 | ||||
Kapitalfluss aus laufender Geschäftstätigkeit | 3.231 | 2.509 | 415 | 301 | ||||
Kapitalfluss aus laufender Investitionstätigkeit | –2.245 | –2.709 | –461 | –199 | ||||
Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit | –726 | 108 | — | –82 | ||||
Finanzmittelfonds am Ende des Berichtszeitraums | 1.278 | 1.091 | 14 | 27 | ||||
Während des Jahres gezahlte Dividenden an nicht beherrschende Anteile 4 | 376 | 369 | — | 20 |
1 Alle Angaben beziehen sich auf Finanzinformationen vor Konsolidierung
2 Informationen gemäß Teilkonzern Hannover Rück SE
3 Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital, Jahresergebnis und Gesamtergebnis des Teilkonzerns Hannover Rück SE basieren auf der durchgerechneten Quote
4 Enthalten in dem Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit
Wesentliche Zu- und Abgänge der vollkonsolidierten Tochterunternehmen sowie sonstige gesellschaftsrechtliche Veränderungen
Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 wurde die IVEC Institutional Venture and Equity Capital GmbH, Köln, Deutschland, aufgrund von Unwesentlichkeit entkonsolidiert, Daraus ergab sich ein Entkonsolidierungsergebnis in Höhe von 7,0 Mio. EUR im Segment Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben.
Im August 2020 wurden über die HR GLL Europe Holding S. à. r. l., Luxemburg, sämtliche Anteile an der Objektgesellschaft Pipera Business Park S. r. l., Bukarest, Rumänien, zu einem Kaufpreis von 84,4 Mio. EUR veräußert (Segment Schaden-Rückversicherung). Die Entkonsolidierung der Gesellschaft führte zu einem Ertrag von 5 Mio. EUR, der im Kapitalanlageergebnis ausgewiesen wurde.
Im August 2020 hat die Hannover Rück Beteiligung Verwaltungs- GmbH, Hannover, eine vollständig von der Hannover Rück SE gehaltene Tochtergesellschaft, die Hannover Re Holdings (UK) Limited, London, Großbritannien, gegründet (Segment Schaden- wie auch Personen-Rückversicherung). Hierbei handelt es sich um eine Holdinggesellschaft, in die die nordamerikanischen Versicherungsgesellschaften eingebracht wurden.
Mit Verschmelzungsvertrag vom 27. März 2020 und Handelsregistereintrag vom 7. September 2020 wurde die HDI-Gerling Verzekeringen N. V., Rotterdam, Niederlande mit der HDI Global SE, Hannover, Deutschland (beide Segment Industrieversicherung) rückwirkend auf den 1. Januar 2020 verschmolzen.
Zum 31. Dezember 2020 wurde die Hannover Life Reassurance Bermuda Ltd., Hamilton, Bermuda (Segment Personen-Rückversicherung), auf ihre Schwestergesellschaft Hannover Re (Bermuda) Ltd., Hamilton, Bermuda (Segment Schaden-Rückversicherung), verschmolzen. Diese konzerninterne Transaktion hat keine Auswirkung auf das Konzernergebnis.
Darüber hinaus ergaben sich keine wesentlichen Änderungen im Konsolidierungskreis im Vergleich zum Jahresende 2019.
Angaben zu konsolidierten strukturierten Unternehmen
Zum Stichtag wurden die Kaith Re Ltd., die LI RE und die Kubera Insurance (SAC) Ltd. (alle Hamilton, Bermuda) konsolidiert.
Die Kaith Re Ltd. ist eine „Segregated Accounts Company“ (SAC), deren einziger Zweck in der Verbriefung von Rückversicherungsrisiken in Kapitalanlageprodukte liegt. Im Rahmen dieser Transformation findet in jedem Fall ein vollständiger Risikotransfer auf den jeweiligen Investor statt. In einer SAC existieren unter einem „General Account“ weitere „Segregated Accounts“, die haftungsrechtlich vollständig voneinander und von dem General Account getrennt sind und in denen die o. g. Verbriefungen für die Investoren stattfinden.
Die Kubera Insurance (SAC) Ltd. ist ebenfalls eine SAC, deren Zweck darin besteht, Segregated Accounts zu etablieren, die konzernfremden Gesellschaften für strukturierte Finanztransaktionen zur Verfügung gestellt werden.
Gemäß IFRS 10 sehen wir das General Account und die Segregated Accounts als separate Einheiten an, auf die die Grundsätze des sogenannten Silo-Accountings angewendet werden. Diesem Konzept folgend hat die Hannover Rück SE das General Account der Kaith Re Ltd. und der Kubera Insurance (SAC) Ltd. zu konsolidieren und trägt vertragsgemäß die Honorare für externe Dienstleister, die aus den Eigenmitteln des General Accounts zu decken sind. Jeder Segregated Account ist getrennt von den beteiligten Parteien (Investoren) im Hinblick auf die Konsolidierungspflicht zu untersuchen und abhängig von der jeweiligen vertraglichen Ausgestaltung zu konsolidieren.
Die LI RE ist ein Segregated Account der Kaith Re Ltd., dessen Zweck wie bei allen Segregated Accounts unter der Kaith Re Ltd. in der Verbriefung von versicherungstechnischen Risiken besteht. Im Unterschied zu den anderen Segregated Accounts ist der alleinige Investor und damit Risikoträger der LI RE die Leine Investment SICAV-SIF, Luxemburg.
Zum Stichtag hat der Konzern keine finanzielle oder anderweitige Unterstützung für ein konsolidiertes strukturiertes Unternehmen geleistet. Der Konzern beabsichtigt nicht, finanzielle oder anderweitige Unterstützung für eines oder mehrere dieser Unternehmen zu leisten, ohne dass er dazu vertraglich verpflichtet ist.
Angaben zu nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen
Die nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen beinhalten die folgenden Transaktionsarten:
Nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen nach art des unternehmens einschließlich der Darstellung des Verlustrisikos |
Art und Zweck der Geschäftsbeziehung bzw. der Anteile |
Kapitalanlagen einschließlich Investitionen in Katastrophenanleihen (ILS) |
Investments: Im Rahmen der Kapitalanlage investiert der Konzern in diversen Fonds, die ihrerseits bestimmte Formen von Eigen- und Fremdkapitalanlagegeschäft tätigen und deren Fonds-/Gesellschaftsmanagement an eine Fondsverwaltung ausgelagert wurde. Die Investitionen umfassen Spezialfonds, Private-Equity-Fonds, Fixed-Income-Fonds, Collateralised Debt Obligations, Real-Estate-Fonds, Indexfonds und sonstige Publikumsfonds. Teilweise fungieren Talanx Gesellschaften auch als Fondsmanager (fungieren als Agent), um Gebühren für die Verwaltung im Namen der Investoren einzunehmen. Wesentliche Risiken bestehen in den fondstypischen Ausfallrisiken des Kapitals. Das maximale Verlustrisiko entspricht den Buchwerten. Bezüglich des Fondsmanagements für konzernexterne Investoren beschränkt sich das Verlustrisiko auf den Ausfall der künftigen Verwaltungsvergütung. Das Volumen des für konzernexterne Investoren verwalteten Vermögens beläuft sich auf 15,5 (15,1) Mrd. EUR und die daraus erwirtschafteten Provisionen belaufen sich auf 101 (97) Mio. EUR. |
Leine Investment SICAV-SIF: Die Hannover Rück SE beteiligt sich über ihre Tochtergesellschaft Leine Investment SICAV-SIF, Luxemburg, durch die Investition in Katastrophenanleihen an einer Reihe von strukturierten Unternehmen, die diese Anleihen zur Verbriefung von Katastrophenrisiken emittieren. Die Leine Investment General Partner S. à. r. l. ist die geschäftsführende Gesellschafterin der Vermögensverwaltungsgesellschaft Leine Investment SICAV-SIF, deren Zweck im Aufbau, Halten und Verwalten eines Portfolios von an Versicherungsrisiken gebundenen Wertpapieren (Insurance-Linked Securities, Katastrophenanleihen), auch für konzernfremde Investoren, besteht. Das Volumen dieser Transaktionen ergibt sich aus dem Bilanzwert der jeweiligen Kapitalanlagen und beträgt zum Bilanzstichtag umgerechnet 101 (79) Mio. EUR. Das maximale Verlustrisiko entspricht den Buchwerten. |
Fondsgebundene Lebensversicherungen |
Zum Stichtag bestehen fondsgebundene Lebensversicherungen aus dem Lebensversicherungsgeschäft von Konzerngesellschaften.
Bei dieser Anlagestruktur liegen sämtliche Chancen und Risiken beim Versicherungsnehmer, sodass keine Verpflichtungen oder Risiken beim Konzern verbleiben. Die Kapitalanlagen und die darauf entfallenden Verpflichtungen an die Versicherungsnehmer sind als Einheit anzusehen, für die der Versicherungsnehmer die Investitionsentscheidung trifft; eine Konsolidierungspflicht besteht daher nicht. |
Besichertes Fronting (ILS) |
Die Hannover Rück SE hat im Rahmen ihrer erweiterten Insurance-Linked-Securities(ILS)-Aktivitäten sogenannte besicherte Frontingverträge abgeschlossen, bei denen von Zedenten übernommene Risiken unter Nutzung von strukturierten Unternehmen an konzernfremde institutionelle Investoren abgegeben werden. Ziel der Transaktionen ist der direkte Transfer von Kundengeschäft. Das Volumen der Transaktionen bemisst sich aus der zedierten Haftstrecke der zugrunde liegenden Retrozessionsverträge und beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 3.920 (6.559) Mio. EUR. Ein Teil der zedierten Haftstrecke ist durch vertraglich definierte Kapitalanlagen in Form von Barmitteln und gleichwertigen flüssigen Mitteln finanziert und besichert, ein weiterer Teil verbleibt unbesichert oder ist durch weniger geldnahe Wertpapiere besichert. Das maximale Verlustrisiko aus der unbesicherten Haftstrecke beträgt zum Bilanzstichtag 1.366 (3.126) Mio. EUR. Das entspricht jedoch nicht dem ökonomischen Verlustrisiko, das nach anerkannten aktuariellen Methoden ermittelt wird. Der zu erwartende Verlust beträgt auf modellierter Basis im schlechtesten von 10.000 Jahren maximal 36 (37) Mio. EUR. |
Retrozessionen und Verbriefung von Rückversicherungsrisiken |
Die Verbriefung von Rückversicherungsrisiken wird im Wesentlichen unter Verwendung von strukturierten Unternehmen durchgeführt.
„K-Zession“: Im Rahmen ihrer „K-Transaktionen“ hat sich die Hannover Rück SE Zeichnungskapazität für Katastrophenrisiken am Kapitalmarkt beschafft. Bei der „K-Zession“, die bei nordamerikanischen, europäischen und asiatischen Investoren platziert wurde, handelt es sich um eine quotale Abgabe auf das weltweite Naturkatastrophengeschäft sowie Luftfahrt- und Transportrisiken. Vom Gesamtvolumen der „K-Zession“ wurden zum Bilanzstichtag umgerechnet 432 (410) Mio. EUR über strukturierte Unternehmen verbrieft. Die Transaktion hat eine unbefristete Laufzeit und kann von den Investoren jährlich gekündigt werden. Für einen Teil dieser Transaktion werden Segregated Accounts der Kaith Re Ltd. zu Transformerzwecken genutzt. Darüber hinaus nutzt die Hannover Rück SE weitere Segregated Accounts der Kaith Re Ltd. sowie andere, konzernfremde strukturierte Unternehmen für diverse Retrozessionen sowohl ihrer traditionellen Deckungen als auch ihrer ILS-Deckungen, die jeweils in verbriefter Form an institutionelle Investoren weitergereicht werden. Das Volumen dieser Transaktionen bemisst sich nach der zedierten Haftstrecke der zugrunde liegenden Retrozessionsverträge und beträgt zum Bilanzstichtag 4.063 (3.716) Mio. EUR. Die strukturierten Unternehmen sind in jedem Fall durch vertraglich definierte Kapitalanlagen in Form von Barmitteln und gleichwertigen flüssigen Mitteln vollständig finanziert. Da die gesamte Haftstrecke der strukturierten Unternehmen somit jeweils vollständig besichert ist, resultiert insoweit kein versicherungstechnisches Verlustrisiko für die Hannover Rück SE. |
Unterstützungskassen |
Unterstützungskassen übernehmen als rechtsfähige Versorgungseinrichtungen die Durchführung einer Versorgungszusage für einen Arbeitgeber. Die Beziehung des Konzerns zu diesen Gesellschaften basiert auf der Unterstützung bei der Einrichtung dieser Gesellschaften und dem Abschließen von Versicherungsgeschäft. Da der Konzern weder Einfluss auf die maßgeblichen Tätigkeiten der Unterstützungskassen ausüben kann noch variable Rückflüsse aus den Unterstützungskassen erhält, besteht für den Konzern keine Konsolidierungspflicht. Aus diesen Gesellschaften resultieren weder Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten noch Ausfallrisiken für den Konzern. |
Geschäftsbeziehungen bzw. Buchwerte der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen |
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In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||||||||||||
Art des nicht konsolidierten strukturierten Unternehmens |
Allgemeine Investitions- tätigkeit/Kapitalanlagen |
Fonds- gebundene Lebens- versicherungen |
Investition in Katastrophen- anleihen (ILS) |
Retrozession: Verbriefungen von Rück- versicherungs- risiken |
Allgemeine Investitions- tätigkeit/Kapitalanlagen |
Fonds- gebundene Lebens- versicherungen |
Investition in Katastrophen- anleihen (ILS) |
Retrozession: Verbriefungen von Rück- versicherungs- risiken |
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Aktiva | ||||||||||||||||
Darlehen und Forderungen | 2 | — | — | 217 | 2 | — | — | — | ||||||||
Sonstige Finanzinstrumente – jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | 5.742 | — | — | — | 4.486 | — | — | — | ||||||||
Sonstige Finanzinstrumente – erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente |
105 | — | 100 | — | 214 | — | 78 | — | ||||||||
Investmentverträge | 598 | — | — | — | 534 | — | — | — | ||||||||
Übrige Kapitalanlagen | 4.526 | — | — | — | 3.746 | — | — | — | ||||||||
Depotforderungen | — | — | — | 6 | — | — | — | 2 | ||||||||
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Versicherungsnehmern von Lebensversicherungspolicen |
— | 11.619 | — | — | — | 11.824 | — | — | ||||||||
Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen | — | — | — | 916 | — | — | — | 1.064 | ||||||||
Forderungen aus dem Versicherungs- geschäft |
— | — | — | 127 | — | — | — | 163 | ||||||||
Summe Aktivposten | 10.973 | 11.619 | 100 | 1.048 | 8.983 | 11.824 | 78 | 1.228 | ||||||||
Passiva | ||||||||||||||||
Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherungen, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird |
— | 11.619 | — | — | — | 11.824 | — | — | ||||||||
Übrige Verbindlichkeiten – Abrechnungsverbindlichkeiten |
— | — | — | 552 | — | — | — | 503 | ||||||||
Summe Passivposten | — | 11.619 | — | 552 | — | 11.824 | — | 503 |
Die Erträge und Aufwendungen aus Geschäftsbeziehungen mit nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen werden, soweit sie aus allgemeiner Investitionstätigkeit oder Investitionen in Katastrophenanleihen resultieren, im Kapitalanlageergebnis ausgewiesen und, soweit sie auf Retrozessionen und Verbriefungen entfallen, in der versicherungstechnischen Rechnung erfasst.
Im September 2020 hat die Kubera Insurance (SAC) Ltd. ein weiteres Segregated Account eingerichtet, das mittels emittierter Anleihen Investorenkapital gesammelt hat, das einem australischen Vermittler von Versicherungsgeschäft mittels einer Swapvereinbarung zu dessen Geschäftsfinanzierung zur Verfügung gestellt wurde. Die Rückzahlung der Anleihen ist von der Geschäftsentwicklung des Vermittlers abhängig. Die Hannover Rück SE ist neben weiteren externen Parteien Investor in die Anleihe. Das Segregated Account kann flexibel für weitere Finanzierungsrunden genutzt werden. Die Hannover Rück ist nicht Eigentümer des Segregated Accounts.
Zum Stichtag haben Gesellschaften des Konzerns keine finanzielle oder anderweitige Unterstützung diesen nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen gegeben. Auch bestehen aktuell keine Absichten zur Erteilung finanzieller oder anderer Unterstützung, ohne dazu vertraglich verpflichtet zu sein. Zusagen, die wir nicht als Unterstützung betrachten, wie z. B. Resteinzahlungsverpflichtungen aus bestehenden Kapitalanlageengagements, stellen wir im Kapitel „Sonstige Angaben“ (Abschnitt: „Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten“) dar.
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen
HDI Seguros de Vida S. A., Santiago, Chile (Segment Privat- und Firmenversicherung International)
Der Konzern plant die Veräußerung des 100-prozentigen Anteils an der HDI Seguros de Vida S. A., Santiago, Chile, gehalten durch die HDI International AG, Hannover. Die Veräußerungsgruppe enthält Vermögenswerte in Höhe von 14 (15) Mio. EUR sowie Schulden von 9 (9) Mio. EUR. Wesentliche Buchwerte der Veräußerungsgruppe betreffen die „Kapitalanlagen“ (10 Mio. EUR), „laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand“, „aktive latente Steuern“ und „Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft“ (jeweils 1 Mio. EUR), „versicherungstechnische Rückstellungen“ (6 Mio. EUR) sowie „Verbindlichkeiten“ (3 Mio. EUR). Der Vollzug der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2021 erwartet. Der Verkauf wurde bereits am 6. August 2020 unterzeichnet, eine Freigabe seitens der lokalen Aufsichtsbehörden steht jedoch noch aus. Der Konzern plant im Rahmen des Verkaufs, sein Portfolio in Südamerika zu optimieren.
Immobilien
Zum Stichtag weisen wir Immobilienbestände in Höhe von 17 (42) Mio. EUR als zur Veräußerung gehalten aus. Sie entfallen auf den Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland (10 Mio. EUR), und das Segment Industrieversicherung (6 Mio. EUR) (Vorjahr: im Wesentlichen im Segment Schaden-Rückversicherung 36 Mio. EUR). Die Ermittlung der Zeitwerte führen wir im Wesentlichen konzernintern auf Basis von Ertragswertverfahren sowie in Einzelfällen anhand externer Gutachten durch. Sofern ein Verkauf verbindlich vereinbart wurde, wird der Kaufpreis herangezogen. Die Verkaufsabsichten begründeten sich durch individuelle Immobilienmarkt- und Objektgegebenheiten in Abwägung aktueller und künftiger Chancen-Risiko-Profile.
Erläuterungen zur Konzernbilanz – Aktiva
(1) Geschäfts- oder Firmenwert
Segmentaufteilung des Geschäfts- oder Firmenwertes | ||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Industrie- versicherung |
Privat- und Firmen- versicherung Deutschland – Schaden/Unfall |
Privat- und Firmen- versicherung Deutschland – Leben |
Privat- und Firmen- versicherung International |
Schaden-Rück- versicherung |
Konzern- funktionen |
2020 | 2019 | ||||||||
Bruttowert zum 31.12. des Vorjahres | 157 | 324 | 202 | 686 | 36 | 4 | 1.409 | 1.362 | ||||||||
Währungsumrechnung zum 1.1. des Geschäftsjahres |
— | — | — | –67 | –2 | — | –68 | 2 | ||||||||
Bruttowert zum 31.12. nach Währungs umrechnung zum 1.1. des Geschäftsjahres | 157 | 324 | 202 | 619 | 34 | 4 | 1.341 | 1.363 | ||||||||
Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen |
— | — | — | — | — | — | — | 48 | ||||||||
Abgänge | — | — | — | — | — | — | — | 1 | ||||||||
Währungskursänderungen | — | — | — | — | — | — | — | –1 | ||||||||
Bruttowert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 157 | 324 | 202 | 619 | 34 | 4 | 1.341 | 1.409 | ||||||||
Kumulierte
Wertminderungen
zum 31.12. des Vorjahres |
5 | 75 | 202 | 18 | — | 4 | 304 | 303 | ||||||||
Währungsumrechnung zum 1.1. des Geschäftsjahres |
— | — | — | –3 | — | — | –3 | 1 | ||||||||
Kumulierte Wertminderungen
nach Währungsumrechnung zum 1.1. des Geschäftsjahres |
5 | 75 | 202 | 15 | — | 4 | 301 | 304 | ||||||||
Kumulierte Wertminderungen
zum 31.12. des Geschäftsjahres |
5 | 75 | 202 | 15 | — | 4 | 301 | 304 | ||||||||
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres | 153 | 248 | — | 668 | 36 | — | 1.105 | 1.058 | ||||||||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 153 | 248 | — | 604 | 34 | — | 1.040 | 1.105 |
.
Impairment-Test (Werthaltigkeitsprüfung)
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird gemäß IFRS 3 in Verbindung mit IAS 36 auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Cash Generating Units, CGUs) bzw. Gruppen von CGUs aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt auf diejenigen CGUs bzw. Gruppen von CGUs, von denen erwartet wird, dass sie aus dem Zusammenschluss, bei dem der Goodwill entstand, Nutzen (in Form von Zahlungsströmen) ziehen. Dabei handelt es sich um die niedrigste Unternehmensebene, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird.
Der Konzern hat daher sämtliche Geschäfts- oder Firmenwerte CGUs bzw. Gruppen von CGUs zugeordnet. Die CGUs entsprechen für die Segmente Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall sowie Schaden-Rückversicherung den gleichlautenden Segmenten im Sinne von IFRS 8. Im Segment Privat- und Firmenversicherung International stellt grundsätzlich jeder Auslandsmarkt eine separate CGU dar, die niedrigste Goodwillüberwachungsebene entspricht jedoch den geografischen Regionen, die entsprechende Gruppen von CGUs darstellen.
Goodwilltragende CGUs | ||||
In Mio. EUR (bewertet zum Stichtagskurs) | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Segment Industrieversicherung | 153 | 153 | ||
Segment Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall | 248 | 248 | ||
Segment Privat- und Firmenversicherung International | ||||
Lateinamerika | 179 | 203 | ||
Europa | 425 | 465 | ||
Segment Schaden-Rückversicherung | 34 | 36 |
Der Konzern führt den Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte regelmäßig im vierten Quartal auf Basis des Zahlenwerks zum Stichtag 30. September eines jeden Jahres durch. Zum Bilanzstichtag lagen für keine CGUs bzw. Gruppen von CGUs Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor, sodass eine unplanmäßige Durchführung des Werthaltigkeitstests nicht erforderlich war.
Ein möglicher Wertminderungsbedarf ergibt sich aus der wertmäßigen Gegenüberstellung des Buchwerts der CGU bzw. der Gruppe von CGUs einschließlich des ihr zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts zu ihrem erzielbaren Betrag. Übersteigen die Buchwerte den erzielbaren Betrag, ist eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Der erzielbare Betrag ist dabei das Maximum aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Für alle CGUs bzw. Gruppen von CGUs mit Ausnahme der Rückversicherungssegmente wird der erzielbare Betrag grundsätzlich auf der Basis des Nutzungswerts ermittelt. Der Nutzungswert wird mithilfe eines anerkannten Bewertungsverfahrens – grundsätzlich der Ertragswertmethode – ermittelt. Soweit CGUs bzw. Gruppen von CGUs aus mehr als einer Konzerngesellschaft bestehen, kommt eine Sum-of-the-Parts-Betrachtung zur Anwendung. Der erzielbare Betrag im Rückversicherungssegment wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten (Fair-Value-Stufe 1) bestimmt.
Wesentliche Annahmen zur Ermittlung des erzielbaren Betrags (Nutzungswert)
Für die Bewertung der Schaden/Unfallversicherer sowie der Lebensversicherer nach dem Ertragswertverfahren bilden die vom jeweiligen Management der Gesellschaften verabschiedeten Planergebnisrechnungen den Ausgangspunkt für die Ermittlung des Ertragswerts. Die Planrechnungen werden unter der Annahme der Fortführung des Unternehmens, im Allgemeinen mit unverändertem Konzept, auf sogenannter Standalone-Basis erstellt und erfassen im Regelfall das Nachsteuerergebnis der fünf Folgejahre sowie eine Fortschreibung ab dem sechsten Jahr als ewige Rente. Für die Extrapolation der Cashflows über den Detailplanungszeitraum hinaus werden, auf Basis konservativer Annahmen, die unten dargestellten konstanten Wachstumsraten verwendet.
Die Bancassurance-Sachversicherer werden mit ihrem Ertragswert bewertet, wobei nur die künftigen Ergebnisse bis zum Ende des jeweiligen Kooperationszeitraumes in die Bewertung einfließen. Im Anschluss werden ein über drei Jahre linear abfallendes Ergebnis sowie ein fiktiver Liquidationserlös nach drei Jahren unterstellt.
Im Rahmen der Prognose der zukünftigen unternehmensspezifischen Cashflows für die einzelnen CGUs bzw. Gruppen von CGUs wurden makroökonomische Annahmen bezüglich Wirtschaftswachstum, Inflation, Zinsentwicklung und Marktumfeld zugrunde gelegt, die mit den Wirtschaftsprognosen für die jeweiligen Länder der zu bewertenden Einheiten korrespondieren und im Einklang mit den Markterwartungen und Branchenprognosen stehen.
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote als ein Indikator für die Entwicklung des Geschäfts im Bereich Schaden/Unfallversicherung ergibt sich aus den Planungen zur Prämienentwicklung und den Aufwendungen. Bei der Planung der Prämien und Aufwendungen werden insbesondere die Möglichkeiten des Wachstums im Marktumfeld sowie die Schaden- und Kostenentwicklung im Kontext geplanter Maßnahmen auf Gesellschaftsebene eingeschätzt. Die Projektion der Kapitalanlageerträge wird in Bezug auf das jeweilige Assetportfolio einschließlich der jeweiligen Laufzeitenstruktur und Währungsaufteilung vorgenommen und basiert auf den Annahmen hinsichtlich der Zinsentwicklung. Die Kapitalanlagerendite fällt daher, abhängig vom Zinsniveau des jeweiligen Währungsraums, je CGU bzw. Gruppe von CGUs sehr unterschiedlich aus. Im Bereich Lebensversicherung stellt die Annahme über die Zinsentwicklung die wesentliche Planungsannahme dar.
Die oben dargestellten wesentlichen Annahmen resultieren aus der Aggregation der Einzelunternehmenspläne der Gesellschaften einer CGU bzw. Gruppe von CGUs. Die den wesentlichen Parametern zugewiesenen Werte sind aus Erfahrungen und Zukunftserwartungen abgeleitet. Die den Annahmen über die Zinsentwicklung pro Land zugewiesenen Werte werden konzerneinheitlich festgelegt und sind aus öffentlich zugänglichen Informationsquellen abgeleitet. Die gegebenenfalls in Lokalwährung ermittelten Barwerte werden mit dem Währungskurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.
Bei der Bewertung der Lebensversicherungsgesellschaften (relevant nur für die Gruppe von CGUs „Europa“ und die Gruppe von CGUs „Lateinamerika“) wird grundsätzlich das Ertragswertverfahren zur Bewertung angewandt. Für die italienische Lebensversicherungsgesellschaft der Gruppe von CGUs „Europa“ wird auf eine Market-Consistent-Embedded-Value(MCEV)-basierende Bewertung zurückgegriffen.
Der Abzinsungsfaktor (Kapitalisierungszinssatz) für die Konzerngesellschaften wird auf Basis des Capital-Asset-Pricing-Modells ermittelt. Die der Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes zugrunde liegenden Annahmen, einschließlich des risikofreien Basiszinssatzes, der Marktrisikoprämie und des Betafaktors, werden auf Basis öffentlich zugänglicher Informationen bzw. Kapitalmarktdaten ermittelt. Die verwendeten konstanten langfristigen Wachstumsraten sind aus Erfahrungen und Zukunftserwartungen unter Berücksichtigung länderbasierter Inflationsannahmen abgeleitet. Die langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten für die jeweiligen Märkte, in denen die Unternehmen tätig sind, werden nur in Einzelfällen in den Ländern überschritten, in denen sehr hohe nominelle Inflationsraten zu beobachten sind, um ein nicht sachgerechtes, reales Schrumpfungsszenario zu vermeiden.
Kapitalisierungszinssätze und langfristige Wachstumsrate | ||||||||
In % | Kapitalisierungszinssatz | Langfristige Wachstumsrate | ||||||
2020 1 | 2019 1 | 2020 1 | 2019 1 | |||||
Industrie- versicherung |
||||||||
Euroraum | 5,81 – 6,83 | 5,41 – 7,03 | 1,00 | 1,00 | ||||
Übrige Länder | 7,31 – 21,06 | 7,88 – 17,13 | 1,00 – 5,00 | 1,00 – 5,00 | ||||
Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall | 5,81 | 5,38 – 5,48 | 0,00 – 1,00 | 0,00 – 1,00 | ||||
Privat- und Firmenversicherung International | ||||||||
Europa | ||||||||
Polen | 7,06 – 9,35 | 7,63 | 2,00 | 2,00 | ||||
Italien | 7,81 | 6,63 | 1,00 | 1,00 | ||||
Übrige Länder | 5,81 – 20,93 | 5,77 – 20,13 | 1,00 – 8,00 | 1,00 – 8,00 | ||||
Lateinamerika | ||||||||
Brasilien | 14,06 – 15,00 | 13,13 | 5,00 | 5,00 | ||||
Chile | 8,81 | 8,13 | 2,00 | 2,00 | ||||
Mexiko | 13,31 | 13,38 | 4,00 | 4,00 | ||||
Übrige Länder | 12,56 – 35,56 | 12,38 – 29,38 | 4,00 – 8,00 | 4,00 – 8,00 |
1 Die Angaben beziehen sich auf den Stichtag des regulären Impairment-Tests am 30. September eines Geschäftsjahres
Wertminderungen der Berichtsperiode
Im Geschäftsjahr waren, wie im Vorjahr, keine Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte erforderlich.
Sensitivitätsanalysen
Der Konzern hat in Bezug auf die wichtigsten Parameter bei der Ermittlung der erzielbaren Beträge für alle goodwilltragenden CGUs bzw. Gruppen von CGUs Sensitivitätsanalysen durchgeführt.
Zur Abdeckung der wesentlichen Risiken bei der Ermittlung des Nutzungswerts wie versicherungstechnisches Risiko (Schaden-/Kostenquote), Zinsparameter (Zinsänderungsrisiko), Währungsparameter (Wechselkursrisiko) und Aktienparameter (Equity-Risiko) wurden verschiedene für möglich gehaltene Szenarien mit jeweiligen Parameterveränderungen definiert und im Einzelnen untersucht. Dabei wurde jeweils ein Parameter bei der Ermittlung des Nutzungswertes verändert (ceteris paribus), die übrigen Annahmen (in den Mittelfristplanungen und der Extrapolation) unverändert belassen und die dadurch entstehende Veränderung des Zeitwertes ermittelt. Basis der Berechnungen ist der zum Zeitpunkt der Durchführung des Werthaltigkeitstests ermittelte Nutzungswert.
Soweit nicht im Folgenden anders angegeben, haben die Berechnungen zu den für möglich gehaltenen Änderungen von Parametern zu keiner potenziellen Wertminderung geführt. Für die Gruppe von CGUs „Lateinamerika“ übersteigt der als Nutzungswert bestimmte erzielbare Betrag den Buchwert um 49 (172) Mio. EUR. Der Detailplanung wurden je nach Land eine Schaden-/Kostenquote von ca. 90 % – 100 % (90 % – 100 %) für die wesentlichen Gesellschaften der Gruppe von CGUs zugrunde gelegt. Eine Veränderung der Schaden-/Kostenquote um +0,44 (+0,88) Prozentpunkte für die Gruppe von CGUs „Lateinamerika“ in der Detailplanung sowie eine Abwertung der lokalen Währungen gegenüber dem EUR um 7,43 % hätten zu einer Annäherung des erzielbaren Betrags der Gruppe von CGUs an ihren Buchwert geführt.
(2) Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Entwicklung der sonstigen immateriellen Vermögenswerte | ||||||||||||||||
In Mio. EUR | Begrenzte Nutzungsdauer | Unbegrenzte Nutzungsdauer | 2020 | 2019 | ||||||||||||
Versicherungs bezogene immaterielle Vermögens- werte |
Software |
Erworbene Vertriebsnetze und Kunden- beziehungen |
Übrige | Erworbene Markennamen | ||||||||||||
erworben | erstellt | |||||||||||||||
Bruttowert zum 31.12. des Vorjahres | 2.351 | 640 | 46 | 160 | 171 | 38 | 3.407 | 3.299 | ||||||||
Veränderung des Konsolidierungskreises (Zugänge) | ||||||||||||||||
Unternehmenszusammenschlüsse | — | — | — | — | — | — | — | 10 | ||||||||
Zugänge | — | 47 | 3 | — | 32 | — | 83 | 120 | ||||||||
Abgänge | 6 | 33 | 2 | — | 8 | — | 50 | 34 | ||||||||
Umgliederungen | — | 30 | — | — | –30 | — | — | — | ||||||||
Währungskursänderungen | –19 | –13 | –2 | –8 | –14 | –2 | –59 | 12 | ||||||||
Bruttowert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 2.326 | 671 | 45 | 152 | 151 | 36 | 3.381 | 3.407 | ||||||||
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. des Vorjahres |
1.876 | 440 | 37 | 128 | 30 | 3 | 2.514 | 2.404 | ||||||||
Veränderung des Konsolidierungskreises (Zugänge) | ||||||||||||||||
Unternehmenszusammenschlüsse | — | — | — | — | — | — | — | 4 | ||||||||
Abgänge | 6 | 31 | 1 | — | 4 | — | 42 | 10 | ||||||||
Abschreibungen/Amortisation | ||||||||||||||||
planmäßig | 36 | 56 | 2 | 5 | 6 | 1 | 105 | 110 | ||||||||
außerplanmäßig | — | 1 | — | — | — | — | 1 | — | ||||||||
Währungskursänderungen | –16 | –7 | –1 | –6 | –5 | — | –35 | 5 | ||||||||
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. des Geschäftsjahres |
1.890 | 459 | 37 | 126 | 26 | 4 | 2.542 | 2.514 | ||||||||
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres | 475 | 200 | 8 | 33 | 141 | 35 | 893 | 895 | ||||||||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 435 | 212 | 8 | 26 | 125 | 32 | 839 | 893 |
Versicherungsbezogene immaterielle Vermögenswerte (= PVFP) setzen sich aus einem Aktionärsanteil und einem Versicherungsnehmeranteil zusammen. Nur die Amortisation des Aktionärsanteils belastet die künftigen Ergebnisse. Der PVFP zugunsten der Versicherungsnehmer wird von Lebensversicherungsgesellschaften, die ihre Versicherungsnehmer verpflichtend an allen Ergebnissen beteiligen, durch die Bildung einer latenten Rückstellung für Beitragsrückerstattung passiviert.
PVFP Leben-Erstversicherungsgesellschaften | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Aktionärsanteil | 167 | 186 | ||
Versicherungsnehmeranteil | 242 | 253 | ||
Bilanzwert | 409 | 439 |
Die Amortisationen des PVFP von insgesamt 36 (45) Mio. EUR entfallen mit 26 (14) Mio. EUR auf den Aktionärsanteil und mit 10 (31) Mio. EUR auf den Versicherungsnehmeranteil. Diese betreffen die Segmente Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben (25 [33] Mio. EUR), Personen-Rückversicherung (5 [7] Mio. EUR) und Privat- und Firmenversicherung International (6 [6] Mio. EUR).
PVFP nach Laufzeit | ||||||||||
In Mio. EUR | Laufzeit | |||||||||
Bis zu 10 Jahre | Bis zu 20 Jahre | Bis zu 30 Jahre | Über 30 Jahre | Gesamt | ||||||
Aktionärsanteil | 25 | 100 | 39 | 29 | 193 | |||||
davon Investmentverträge | 5 | — | — | — | 5 | |||||
Versicherungsnehmeranteil | 66 | 71 | 60 | 45 | 242 | |||||
Bilanzwert zum 31.12.2020 | 91 | 171 | 99 | 74 | 435 |
Die erworbenen Markennamen in Höhe von 32 (35) Mio. EUR (im Wesentlichen „WARTA“ [29 Mio. EUR]) sind immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer, da es aufgrund einer Analyse aller relevanten Faktoren (darunter voraussichtliche Nutzung, Verfügungsgewalt, Abhängigkeit von anderen Vermögenswerten) keine vorhersehbare Begrenzung der Periode gibt, in der der Vermögenswert voraussichtlich Netto-Cashflows erzeugen wird.
(3) Fremdgenutzter Grundbesitz
Fremdgenutzter Grundbesitz | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Bruttowert zum 31.12. des Vorjahres | 3.616 | 3.357 | ||
Änderungen gemäß IAS 8 1 | — | 34 | ||
Veränderung des Konsolidierungskreises (Zugänge) | ||||
Unternehmenszusammenschlüsse | — | 1 | ||
Zugänge | 272 | 418 | ||
Abgänge | 108 | 175 | ||
Veräußerungsgruppen gemäß IFRS 5 | –14 | –40 | ||
Umgliederung | –15 | 1 | ||
Sonstige Änderungen | 42 | — | ||
Währungskursänderungen | –92 | 20 | ||
Bruttowert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 3.701 | 3.616 | ||
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. des Vorjahres | 422 | 372 | ||
Abgänge | 8 | 17 | ||
Wertaufholung nach Impairment | — | 1 | ||
Abschreibungen | ||||
planmäßig | 66 | 61 | ||
außerplanmäßig | 6 | 9 | ||
Umgliederung | –18 | — | ||
Veräußerungsgruppen gemäß IFRS 5 | 6 | 4 | ||
Währungskursänderungen | –12 | 2 | ||
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. des Geschäftsjahres |
451 | 422 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres | 3.193 | 2.985 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 3.250 | 3.193 |
1 Erstanwendung IFRS 16, siehe Kapitel „Sonstige Angaben“, Abschnitt „Mieten und Leasing“ im Konzernanhang
Die Zugänge im Berichtsjahr betreffen insbesondere die Segmente Schaden-Rückversicherung (62 Mio. EUR) und Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben (202 Mio. EUR).
Der Zeitwert des fremdgenutzten Grundbesitzes betrug zum Bilanzstichtag 4.312 (4.056) Mio. EUR. Davon entfallen 65 (16) Mio. EUR auf die Fair-Value-Stufe 2 und 4.247 (4.040) Mio. EUR auf die Stufe 3. Die Ermittlung der Zeitwerte führen wir im Wesentlichen konzernintern auf Basis von Ertragswertberechnungen sowie in Einzelfällen anhand externer Gutachten durch. Die direkt zurechenbaren betrieblichen Aufwendungen (einschließlich Reparaturen und Instandhaltung) belaufen sich bei vermieteten Objekten auf 78 (77) Mio. EUR. Auf Objekte, mit denen keine Mieterträge erzielt werden, sind 2 (2) Mio. EUR an betrieblichen Aufwendungen angefallen.
Bei dem fremdgenutzten Grundbesitz bestanden zum 31. Dezember 2020 Verfügungsbeschränkungen und Sicherungsvermögen in Höhe von 973 (1.017) Mio. EUR. Vertragliche Verpflichtungen, fremdgenutzten Grundbesitz zu kaufen, zu erstellen oder zu entwickeln, oder solche für Reparaturen, Instandhaltungen oder Verbesserungen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 1.040 (486) Mio. EUR.
(4) Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Verbundene Unternehmen | 71 | 58 | ||
Beteiligungen | 501 | 340 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 572 | 398 |
(5) Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Der Bilanzposten umfasst die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode auf Basis des auf den Konzern entfallenden anteiligen Eigenkapitals bewertet werden. Die Finanzinformationen zu assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen sind jeweils zusammengefasst angegeben, da keines dieser Unternehmen individuell wesentlich für den Konzern im Sinne von IFRS 12.21 ist.
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen |
||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres | 337 | 265 | ||
Zugänge | 31 | 89 | ||
Abgänge | — | –47 | ||
Veräußerungsgruppen gemäß IFRS 5 | 1 | — | ||
Abschreibungen | — | — | ||
Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen |
100 | 35 | ||
Dividendenzahlungen | –11 | –11 | ||
Erfolgsneutrale Anpassung | –1 | — | ||
Währungskursänderungen | –19 | 6 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 438 | 337 |
Die Zugänge zu den nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen entfallen insbesondere mit 30 Mio. EUR auf die Monument Insurance Group Limited, Hamilton, Segment Personen-Rückversicherung.
Der Geschäfts- oder Firmenwert aller nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen belief sich zum Jahresende auf 105 (110) Mio. EUR. Im Geschäftsjahr wurden, wie im Vorjahr, keine Anteile an Verlusten assoziierter Unternehmen bilanziell nicht erfasst.
Für Informationen zum Kapitalanteil des Konzerns an den assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen verweisen wir auf das Kapitel „Anteilsbesitz“, Seite 237 ff.
Verpflichtungen aus Eventualverbindlichkeiten von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen bestehen zum Stichtag nicht.
Aggregierte Finanzinformationen über Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Gewinn aus fortzuführenden Geschäftsbereichen | 443 | 140 | ||
Gewinn aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (nach Steuern) | — | — | ||
Sonstiges Ergebnis | 19 | –9 | ||
Gesamtergebnis | 462 | 131 |
(6) Darlehen und Forderungen
Darlehen und Forderungen | ||||||||||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | Unrealisierte Gewinne/Verluste | Zeitwerte | |||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||||
Hypothekendarlehen | 351 | 298 | 89 | 46 | 440 | 343 | ||||||
Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine | 107 | 115 | — | — | 107 | 115 | ||||||
Darlehen und Forderungen an staatliche oder quasistaatliche Schuldner 1 | 10.834 | 10.428 | 1.962 | 1.654 | 12.795 | 12.082 | ||||||
Unternehmensanleihen | 5.058 | 4.260 | 429 | 496 | 5.487 | 4.756 | ||||||
Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen | 11.054 | 12.540 | 2.678 | 2.881 | 13.731 | 15.421 | ||||||
Gesamt | 27.404 | 27.641 | 5.158 | 5.077 | 32.562 | 32.718 |
1 In den Darlehen und Forderungen an staatliche oder quasistaatliche Schuldner sind Wertpapiere in Höhe von 2.657 (2.952) Mio. EUR enthalten, die durch die Bundesrepublik Deutschland, andere EU-Staaten oder deutsche Bundesländer garantiert sind
In der Position „Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen“ sind Pfandbriefe mit einem Buchwert in Höhe von 11.053 (12.538) Mio. EUR enthalten (99 [99] %).
Vertragliche Restlaufzeit | ||||||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | Zeitwerte | ||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||
Bis zu 1 Jahr | 1.193 | 1.232 | 1.286 | 1.284 | ||||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 2 Jahre | 736 | 836 | 772 | 871 | ||||
Mehr als 2 Jahr und bis zu 3 Jahre | 1.042 | 830 | 1.086 | 894 | ||||
Mehr als 3 Jahr und bis zu 4 Jahre | 802 | 786 | 886 | 868 | ||||
Mehr als 4 Jahr und bis zu 5 Jahre | 960 | 1.114 | 1.083 | 1.269 | ||||
Mehr als 5 Jahr und bis zu 10 Jahre | 6.414 | 7.256 | 7.766 | 8.728 | ||||
Mehr als 10 Jahre | 16.256 | 15.588 | 19.683 | 18.804 | ||||
Gesamt | 27.404 | 27.641 | 32.562 | 32.718 |
Ratingstruktur der Darlehen und Forderungen | ||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
AAA | 17.586 | 16.680 | ||
AA | 4.157 | 5.762 | ||
A | 2.404 | 2.243 | ||
BBB und weniger | 2.457 | 2.248 | ||
Ohne Rating | 800 | 707 | ||
Gesamt | 27.404 | 27.641 |
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der führenden internationalen Ratingagenturen. Bei den ungerateten Darlehen und Forderungen handelt es sich im Wesentlichen um Hypotheken- und Policendarlehen.
(7) Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente | ||||||||||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | Unrealisierte Gewinne/Verluste | Zeitwerte | |||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||||
Schuldtitel von EU-Mitgliedsstaaten | 116 | 123 | 16 | 14 | 132 | 137 | ||||||
Schuldtitel anderer ausländischer Staaten | 17 | 34 | — | 3 | 17 | 37 | ||||||
Schuldtitel quasistaatlicher Institutionen 1 | 227 | 24 | 1 | 1 | 228 | 25 | ||||||
Schuldtitel von Unternehmen | — | 2 | — | 4 | — | 5 | ||||||
Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen | 114 | 153 | 2 | 8 | 116 | 161 | ||||||
Gesamt | 474 | 336 | 19 | 29 | 494 | 365 |
1 In den Schuldtiteln quasistaatlicher Institutionen sind Wertpapiere in Höhe von 204 (0) Mio. EUR enthalten, die durch die Bundesrepublik Deutschland, andere EU-Staaten oder deutsche Bundesländer garantiert sind
In der Position „Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen“ sind Pfandbriefe mit einem Buchwert in Höhe von 113 (153) Mio. EUR enthalten (99 [100] %).
Vertragliche Restlaufzeit | ||||||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | Zeitwerte | ||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||
Bis zu 1 Jahr | 137 | 51 | 140 | 52 | ||||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 2 Jahre | 48 | 139 | 52 | 147 | ||||
Mehr als 2 Jahr und bis zu 3 Jahre | 51 | 53 | 56 | 58 | ||||
Mehr als 3 Jahr und bis zu 4 Jahre | 11 | 53 | 11 | 62 | ||||
Mehr als 4 Jahr und bis zu 5 Jahre | 22 | 15 | 23 | 17 | ||||
Mehr als 5 Jahr und bis zu 10 Jahre | 192 | 17 | 196 | 21 | ||||
Mehr als 10 Jahre | 14 | 8 | 16 | 9 | ||||
Gesamt | 474 | 336 | 494 | 365 |
Ratingstruktur der bis zur Endfälligkeit zu haltenden Finanzinstrumente |
||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
AAA | 101 | 140 | ||
AA | 36 | 37 | ||
A | 320 | 124 | ||
BBB und weniger | 17 | 35 | ||
Ohne Rating | — | — | ||
Gesamt | 474 | 336 |
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der führenden internationalen Ratingagenturen.
(8) Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | ||||||||||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | Unrealisierte Gewinne/Verluste | Zeitwerte | |||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | ||||||||||||
Schuldtitel von EU-Mitgliedsstaaten | 12.584 | 12.409 | 1.969 | 1.423 | 14.554 | 13.831 | ||||||
Schuldtitel der US-Regierung | 7.354 | 7.820 | 499 | 182 | 7.853 | 8.002 | ||||||
Schuldtitel anderer ausländischer Staaten | 4.497 | 3.752 | 192 | 109 | 4.689 | 3.861 | ||||||
Schuldtitel quasistaatlicher Institutionen 1 | 14.893 | 12.626 | 2.204 | 1.410 | 17.098 | 14.036 | ||||||
Schuldtitel von Unternehmen | 26.520 | 26.098 | 1.782 | 1.419 | 28.302 | 27.517 | ||||||
Investmentfonds | 2.310 | 1.845 | 156 | 141 | 2.466 | 1.986 | ||||||
Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen | 10.533 | 11.348 | 1.245 | 872 | 11.778 | 12.220 | ||||||
Genussscheine | 1 | 30 | — | –1 | 1 | 30 | ||||||
Sonstige | 2 | — | — | — | 2 | — | ||||||
Festverzinsliche Wertpapiere gesamt | 78.694 | 75.929 | 8.048 | 5.554 | 86.742 | 81.483 | ||||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | ||||||||||||
Aktien | 436 | 362 | 84 | 105 | 520 | 467 | ||||||
Investmentfonds | 1.847 | 1.350 | 280 | 167 | 2.127 | 1.517 | ||||||
Genussscheine | 75 | 77 | 3 | 7 | 78 | 83 | ||||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere gesamt | 2.358 | 1.789 | 367 | 279 | 2.725 | 2.067 | ||||||
Wertpapiere gesamt | 81.052 | 77.718 | 8.415 | 5.832 | 89.467 | 83.550 |
1 In den Schuldtiteln quasistaatlicher Institutionen sind Wertpapiere in Höhe von 4.167 (3.607) Mio. EUR enthalten, die durch die Bundesrepublik Deutschland, andere EU-Staaten oder deutsche Bundesländer garantiert sind
In der Position „Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen“ sind Pfandbriefe mit einem Buchwert in Höhe von 9.523 (10.131) Mio. EUR enthalten (81 [83] %).
Vertragliche Restlaufzeit der festverzinslichen Wertpapiere | ||||||||
In Mio. EUR | Zeitwerte | Fortgeführte Anschaffungskosten | ||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||
Bis zu 1 Jahr | 4.163 | 5.336 | 4.142 | 5.310 | ||||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 2 Jahre | 5.141 | 4.200 | 5.011 | 4.144 | ||||
Mehr als 2 Jahr und bis zu 3 Jahre | 5.678 | 5.612 | 5.450 | 5.470 | ||||
Mehr als 3 Jahr und bis zu 4 Jahre | 5.193 | 5.702 | 4.933 | 5.487 | ||||
Mehr als 4 Jahr und bis zu 5 Jahre | 6.566 | 5.322 | 6.242 | 5.104 | ||||
Mehr als 5 Jahr und bis zu 10 Jahre | 27.789 | 26.337 | 25.758 | 24.871 | ||||
Mehr als 10 Jahre | 32.212 | 28.973 | 27.158 | 25.544 | ||||
Gesamt | 86.742 | 81.483 | 78.694 | 75.929 |
Ratingstruktur der festverzinslichen Wertpapiere | ||||
In Mio. EUR | Zeitwerte | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
AAA | 30.824 | 27.867 | ||
AA | 17.494 | 17.061 | ||
A | 14.930 | 13.024 | ||
BBB und weniger | 21.872 | 21.559 | ||
Ohne Rating | 1.623 | 1.972 | ||
Gesamt | 86.742 | 81.483 |
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der führenden internationalen Ratingagenturen.
(9) Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | ||||
In Mio. EUR | Zeitwerte | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
Festverzinsliche Wertpapiere | ||||
Schuldtitel von EU-Mitgliedsstaaten | 15 | 18 | ||
Schuldtitel anderer ausländischer Staaten | 15 | 381 | ||
Schuldtitel quasistaatlicher Institutionen | 16 | 17 | ||
Schuldtitel von Unternehmen | 364 | 456 | ||
Investmentfonds | 123 | 215 | ||
Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen |
4 | 4 | ||
Genussscheine | 30 | 37 | ||
Sonstige | 18 | — | ||
Festverzinsliche Wertpapiere gesamt | 585 | 1.128 | ||
Investmentfonds (nicht festverzinsliche Wertpapiere) |
22 | 36 | ||
Sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere | 18 | 111 | ||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente gesamt |
625 | 1.275 | ||
Investmentfonds (nicht festverzinsliche Wertpapiere) |
135 | 122 | ||
Derivate | 307 | 321 | ||
Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente gesamt |
442 | 443 | ||
Gesamt | 1.067 | 1.718 |
In der Position „Hypothekarisch/dinglich gesicherte Schuldverschreibungen“ sind Pfandbriefe mit einem Buchwert in Höhe von 4 (4) Mio. EUR enthalten (100 [100] %).
Vertragliche Restlaufzeit der festverzinslichen Wertpapiere |
||||
In Mio. EUR | Zeitwerte | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
Bis zu 1 Jahr | 84 | 602 | ||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 2 Jahre | 39 | 43 | ||
Mehr als 2 Jahr und bis zu 3 Jahre | 46 | 28 | ||
Mehr als 3 Jahr und bis zu 4 Jahre | 30 | 35 | ||
Mehr als 4 Jahr und bis zu 5 Jahre | 68 | 4 | ||
Mehr als 5 Jahr und bis zu 10 Jahre | 181 | 188 | ||
Mehr als 10 Jahre | 136 | 226 | ||
Gesamt | 585 | 1.128 |
Ratingstruktur der festverzinslichen Wertpapiere | ||||
In Mio. EUR | Zeitwerte | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
AAA | — | 54 | ||
AA | — | 289 | ||
A | 168 | 188 | ||
BBB und weniger | 132 | 70 | ||
Ohne Rating | 284 | 526 | ||
Gesamt | 585 | 1.128 |
Die Ratingkategorien orientieren sich an der Einteilung der führenden internationalen Ratingagenturen.
Die als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierten Finanzinstrumente (ohne Handelsabsicht) beinhalten strukturierte Produkte, bei denen die Fair Value Option nach IAS 39 angewendet wurde. Der Buchwert dieser Finanzinstrumente stellt, abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise, die maximale Kreditexponierung dar. Der Wert bezüglich der Änderung des beizulegenden Zeitwerts, der durch die Änderungen des Kreditrisikos der finanziellen Vermögenswerte bedingt ist, beträgt in der Berichtsperiode 0 (1) Mio. EUR und in kumulativer Form 0 (0) Mio. EUR. Kreditderivate oder ähnliche Sicherungsinstrumente bestehen für diese Wertpapiere nicht.
(10) Übrige Kapitalanlagen
Klassifizierung von übrigen Kapitalanlagen | ||||
In Mio. EUR | Buchwerte | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
Darlehen und Forderungen | 709 | 191 | ||
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | 4.663 | 4.730 | ||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | 20 | 26 | ||
Anlagevermögen in Infrastrukturinvestments | 457 | 517 | ||
Gesamt | 5.849 | 5.465 |
Der Zeitwert der Darlehen und Forderungen entspricht im Wesentlichen dem Bilanzwert.
Jederzeit veräusserbare Finanzinstrumente | ||||||||||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | Unrealisierte Gewinne/Verluste | Zeitwerte | |||||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||||
Beteiligungen an Personengesellschaften | 2.854 | 2.359 | 641 | 605 | 3.495 | 2.964 | ||||||
Sonstige Beteiligungen | 230 | 220 | 14 | 32 | 244 | 252 | ||||||
Sonstige kurzfristige Geldanlagen | 924 | 1.514 | — | — | 924 | 1.514 | ||||||
Gesamt | 4.008 | 4.093 | 655 | 637 | 4.663 | 4.730 |
In den kurzfristigen Geldanlagen sind überwiegend Fest- und Tagesgelder mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr ausgewiesen. Der beizulegende Zeitwert entspricht bei diesen Einlagen daher weitgehend den Buchwerten.
Ratingstruktur der sonstigen kurzfristigen Geldanlagen | ||||
In Mio. EUR | Zeitwerte | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
AAA | — | — | ||
AA | 78 | 106 | ||
A | 342 | 666 | ||
BBB und weniger | 433 | 616 | ||
Ohne Rating | 71 | 126 | ||
Gesamt | 924 | 1.514 |
Die erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente betreffen im Wesentlichen angekaufte Lebensversicherungspolicen.
Das Anlagevermögen in Infrastrukturinvestments beinhaltet Windparkanlagen. Für die Anlagen bestehen keine Verfügungsbeschränkungen und Verpfändungen als Sicherheit.
Infrastrukturinvestments | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Bruttowert zum 31.12. des Vorjahres | 659 | 626 | ||
Änderungen gemäß IAS 8 1 | — | 32 | ||
Zugänge | — | — | ||
Abgänge | — | — | ||
Währungskursänderungen | — | — | ||
Bruttowert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 659 | 659 | ||
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. des Vorjahres | 142 | 108 | ||
Abschreibungen | ||||
planmäßig | 34 | 34 | ||
außerplanmäßig | 27 | — | ||
Währungskursänderungen | — | — | ||
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. des Geschäftsjahres |
202 | 142 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres | 517 | 518 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 457 | 517 |
1 Erstanwendung IFRS 16, siehe Kapitel „Sonstige Angaben“, Abschnitt „Mieten und Leasing“ im Konzernanhang
Das Anlagevermögen in Infrastrukturinvestments enthält keine Anlagen im Bau.
(11) Kapitalanlagen aus Investmentverträgen
Klassifizierung der Kapitalanlagen aus Investmentverträgen | ||||
In Mio. EUR | Buchwerte | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
Darlehen und Forderungen | 41 | 43 | ||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente | 1.223 | 1.127 | ||
Derivate | — | — | ||
Gesamt | 1.265 | 1.170 |
Darlehen und Forderungen
Vertragliche Restlaufzeit | ||||||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | Zeitwerte | ||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||
Bis zu 1 Jahr | 41 | 3 | 41 | 3 | ||||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 2 Jahre | — | 39 | — | 39 | ||||
Mehr als 2 Jahre und bis zu 3 Jahre | — | — | — | — | ||||
Mehr als 3 Jahre und bis zu 4 Jahre | — | — | — | — | ||||
Mehr als 4 Jahre und bis zu 5 Jahre | — | — | — | — | ||||
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre | — | — | — | — | ||||
Gesamt | 41 | 43 | 41 | 43 |
Ratingstruktur | ||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
AAA | — | — | ||
AA | — | — | ||
A | 2 | 3 | ||
BBB und weniger | 39 | 40 | ||
Ohne Rating | — | — | ||
Gesamt | 41 | 43 |
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente
Vertragliche Restlaufzeit | ||||
In Mio. EUR | Zeitwerte | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
Bis zu 1 Jahr | 61 | 33 | ||
Mehr als 1 und bis zu 2 Jahre | 16 | 36 | ||
Mehr als 2 Jahre und bis zu 3 Jahre | 34 | 27 | ||
Mehr als 3 Jahre und bis zu 4 Jahre | 70 | 47 | ||
Mehr als 4 Jahre und bis zu 5 Jahre | 138 | 58 | ||
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre | 160 | 270 | ||
Mehr als 10 Jahre | 745 | 655 | ||
Gesamt | 1.223 | 1.127 |
Ratingstruktur | ||||
In Mio. EUR | Zeitwerte | |||
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
AAA | 19 | 5 | ||
AA | 25 | 37 | ||
A | 122 | 119 | ||
BBB und weniger | 867 | 782 | ||
Ohne Rating | 190 | 185 | ||
Gesamt | 1.223 | 1.127 |
Der Buchwert der als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierten Finanzinstrumente stellt, abweichend von der rein ökonomischen Sichtweise, die maximale Kreditexponierung dar. Der Wert bezüglich der Änderung des beizulegenden Zeitwerts, der durch die Änderung des Kreditrisikos bedingt ist, ist unwesentlich. Kreditderivate oder ähnliche Sicherungsinstrumente bestehen für diese Wertpapiere nicht.
(12) Bewertungshierarchie der Zeitwertbewertung der Finanzinstrumente
Fair-Value-Hierarchie
Für die Angaben nach IFRS 13 sind neben den zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten auch solche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten einer dreistufigen Zeitwerthierarchie zuzuordnen, die zwar zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, für die aber eine Angabe des beizulegenden Zeitwerts im Rahmen der Geschäftsberichterstattung vorgesehen ist (nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente).
Die Zeitwerthierarchie spiegelt Merkmale der für die Bewertung verwendeten Preisinformationen bzw. Eingangsparameter wider und ist wie folgt gegliedert:
- Stufe 1: Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die mittels direkt auf aktiven und liquiden Märkten notierter (nicht angepasster) Preise bewertet werden. Hierunter fallen in erster Linie börsennotierte Aktien, Futures und Optionen, Investmentfonds sowie an regulierten Märkten gehandelte Anleihen hoher Liquidität
- Stufe 2: Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die mittels beobachtbarer Marktdaten bewertet werden und nicht der Stufe 1 zuzuordnen sind. Die Bewertung beruht dabei insbesondere auf Preisen für gleichartige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die auf aktiven Märkten gehandelt werden, auf Preisen an Märkten, die nicht als aktiv einzuschätzen sind, sowie auf von solchen Preisen oder Marktdaten abgeleiteten Parametern. Dieses sind z. B. auf Basis von Zinsstrukturkurven bewertete Vermögenswerte wie Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen. Marktpreise von Anleihen eingeschränkter Liquidität, z. B. Unternehmensanleihen, werden ebenfalls der Stufe 2 zugeordnet
- Stufe 3: Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht oder nur teilweise mittels am Markt beobachtbarer Parameter bewertet werden können. Bei diesen Instrumenten werden im Wesentlichen Bewertungsmodelle und -methoden zur Bewertung herangezogen. Hierunter fallen in erster Linie nicht notierte Eigenkapitalinstrumente
Werden für die Bewertung eines Finanzinstruments Inputfaktoren unterschiedlicher Stufen herangezogen, so ist die Stufe des niedrigsten Inputfaktors maßgeblich für die Bewertung des Finanzinstruments.
Eine Überprüfung der Zuordnung zu den Stufen der Fair-Value-Hierarchie erfolgt mindestens zum Ende einer Periode. Die Darstellung von Transfers erfolgt, als ob der Transfer zu Beginn des Geschäftsjahres erfolgt wäre.
Aufteilung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente
Zum Stichtag ordnen wir rund 4 (4) % der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente Level 1 der Bewertungshierarchie zu, 90 (90) % Level 2 und 6 (6) % Level 3.
Im Geschäftsjahr wurden keine Finanzinstrumente zwischen Level 1 und Level 2 umgegliedert (2019: keine).
Zum Stichtag bestehen, wie im Vorjahr, keine Schulden, die mit einer untrennbaren Kreditsicherheit eines Dritten im Sinne des IFRS 13.98 ausgegeben wurden. Die Kreditsicherheiten spiegeln sich dabei nicht in der Bemessung des beizulegenden Zeitwertes wider.
Zeitwerthierarchie zum Zeitwert bewerteter Finanzinstrumente | ||||||||
In Mio. EUR | ||||||||
Buchwert der zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumente je Klasse | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 1 | Bilanzwert | ||||
31.12.2020 | ||||||||
Zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||||||
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | ||||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 64 | 86.676 | 2 | 86.742 | ||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | 1.233 | 91 | 1.401 | 2.725 | ||||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | ||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente | 30 | 434 | 160 | 625 | ||||
Zu Handelszwecken gehalten, Derivate | 10 | 142 | 155 | 307 | ||||
Zu Handelszwecken gehaltene sonstige Finanzinstrumente | 135 | — | — | 135 | ||||
Übrige Kapitalanlagen | 924 | 242 | 3.517 | 4.684 | ||||
Sonstige Vermögenswerte, derivative Finanzinstrumente (Sicherungsinstrumente) | — | 35 | — | 35 | ||||
Investmentverträge | ||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente | 1.042 | — | 181 | 1.223 | ||||
Derivate | — | — | — | — | ||||
Gesamtsumme der zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte | 3.440 | 87.621 | 5.415 | 96.476 | ||||
Zum Fair Value bewertete finanzielle Verpflichtungen | ||||||||
Übrige Verbindlichkeiten (negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten) | ||||||||
Negative Marktwerte aus Derivaten | — | 94 | 122 | 216 | ||||
Negativer Marktwert aus Sicherungsinstrumenten | — | 13 | — | 13 | ||||
Übrige Verbindlichkeiten (Investmentverträge) | ||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente | 332 | 711 | 181 | 1.224 | ||||
Derivate | — | — | — | — | ||||
Gesamtsumme der zum Fair Value bewerteten finanziellen Verpflichtungen | 332 | 818 | 303 | 1.453 | ||||
31.12.2019 | ||||||||
Zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||||||
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | ||||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 67 | 81.413 | 3 | 81.483 | ||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | 751 | 89 | 1.227 | 2.067 | ||||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | ||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente | 135 | 1.055 | 84 | 1.275 | ||||
Zu Handelszwecken gehalten, Derivate | 15 | 146 | 160 | 321 | ||||
Zu Handelszwecken gehaltene sonstige Finanzinstrumente | 122 | — | — | 122 | ||||
Übrige Kapitalanlagen | 1.514 | 1 | 3.242 | 4.756 | ||||
Sonstige Vermögenswerte, derivative Finanzinstrumente | — | 47 | — | 47 | ||||
Investmentverträge | ||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente | 925 | — | 201 | 1.127 | ||||
Derivate | — | — | — | — | ||||
Gesamtsumme der zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte | 3.528 | 82.752 | 4.918 | 91.198 | ||||
Zum Fair Value bewertete finanzielle Verpflichtungen | ||||||||
Übrige Verbindlichkeiten (negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten) | ||||||||
Negative Marktwerte aus Derivaten | — | 56 | 123 | 179 | ||||
Negativer Marktwert aus Sicherungsinstrumenten | — | 7 | — | 7 | ||||
Übrige Verbindlichkeiten (Investmentverträge) | ||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente | 313 | 614 | 201 | 1.128 | ||||
Derivate | — | — | — | — | ||||
Gesamtsumme der zum Fair Value bewerteten finanziellen Verpflichtungen | 313 | 676 | 325 | 1.314 |
1 Mit der Kategorisierung in Stufe 3 sind keine Qualitätsaussagen verbunden; Rückschlüsse auf die Bonität der Emittenten können nicht getroffen werden
Analyse der Finanzinstrumente, für die signifikante Eingangsparameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen (Stufe 3)
Überleitung der in Stufe 3 kategorisierten Finanzinstrumente
1
(finanzielle Vermögenswerte) zu Beginn der Berichtsperiode auf den Wert per 31. Dezember 2020 |
||||||||||||||||
In Mio. EUR | Jederzeit veräußerbare FI/Festverzinsliche Wertpapiere | Jederzeit veräußerbare FI/Nicht festverzinsliche Wertpapiere | Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte FI |
Zu Handels- zwecken gehalten, Derivate |
Übrige Kapitalanlagen |
Investment- verträge/Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte FI |
Investment- verträge/Derivate |
Gesamtsumme der zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögens- werte |
||||||||
2020 | ||||||||||||||||
Anfangsbestand zum 1.1.2020 | 3 | 1.227 | 84 | 160 | 3.242 | 201 | — | 4.918 | ||||||||
Erträge und Aufwendungen | ||||||||||||||||
in der GuV erfasst | — | –19 | –4 | 39 | –69 | 1 | — | –53 | ||||||||
im sonstigen Ergebnis erfasst | — | –3 | — | — | 92 | — | — | 89 | ||||||||
Transfer nach Stufe 3 | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||
Transfer aus Stufe 3 | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||
Zugänge | ||||||||||||||||
Käufe | — | 338 | 96 | 56 | 709 | 7 | — | 1.206 | ||||||||
Abgänge | ||||||||||||||||
Verkäufe | 1 | 105 | 2 | 92 | 287 | 16 | — | 504 | ||||||||
Rückzahlungen/Rückführungen | — | — | 10 | — | — | — | — | 10 | ||||||||
Währungskursänderungen | — | –37 | –4 | –9 | –168 | –12 | — | –231 | ||||||||
Endbestand zum 31.12.2020 | 2 | 1.401 | 160 | 155 | 3.517 | 181 | — | 5.415 | ||||||||
2019 | ||||||||||||||||
Anfangsbestand zum 1.1.2019 | 5 | 1.094 | 87 | 132 | 2.843 | 200 | 2 | 4.363 | ||||||||
Erträge und Aufwendungen | ||||||||||||||||
in der GuV erfasst | — | –8 | –8 | 38 | –44 | 10 | –2 | –12 | ||||||||
im sonstigen Ergebnis erfasst | — | –3 | — | — | 72 | — | — | 69 | ||||||||
Transfer nach Stufe 3 2 | — | — | 1 | — | — | — | — | 1 | ||||||||
Transfer aus Stufe 3 | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||
Zugänge | ||||||||||||||||
Käufe | — | 221 | 44 | 79 | 662 | 13 | 1 | 1.020 | ||||||||
Abgänge | ||||||||||||||||
Verkäufe | 1 | 133 | 1 | 96 | 326 | 24 | 1 | 582 | ||||||||
Rückzahlung/Rückführung | — | — | 38 | — | — | — | — | 38 | ||||||||
Währungskursänderungen | — | 55 | — | 7 | 35 | 2 | — | 98 | ||||||||
Endbestand zum 31.12.2019 | 3 | 1.227 | 84 | 160 | 3.242 | 201 | — | 4.918 |
1 Finanzinstrumente werden im Folgenden mit FI abgekürzt
2 Handel an einem aktiven Markt wurde beendet
Überleitung der in Stufe 3 kategorisierten Finanzinstrumente
1
(finanzielle Verpflichtungen) zu Beginn der Berichtsperiode auf den Wert per 31. Dezember 2020 |
||||||||
In Mio. EUR | Übrige Verbindlichkeiten/Negative Marktwerte aus Derivaten |
Investment- verträge/Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte FI |
Investment- verträge/Derivate |
Gesamtsumme der zum Fair Value bewerteten finanziellen Verpflichtungen |
||||
2020 | ||||||||
Anfangsbestand zum 1.1.2020 | 123 | 201 | — | 325 | ||||
Erträge und Aufwendungen | ||||||||
in der GuV erfasst | 1 | –1 | — | — | ||||
im sonstigen Ergebnis erfasst | — | — | — | — | ||||
Transfer nach Stufe 3 | — | — | — | — | ||||
Transfer aus Stufe 3 | — | — | — | — | ||||
Zugänge | ||||||||
Käufe | 5 | 7 | — | 12 | ||||
Abgänge | ||||||||
Verkäufe | — | 16 | — | 17 | ||||
Rückzahlungen/Rückführungen | — | — | — | — | ||||
Währungskursänderungen | –5 | –12 | — | –17 | ||||
Endbestand zum 31.12.2020 | 122 | 181 | — | 303 | ||||
2019 | ||||||||
Anfangsbestand zum 1.1.2019 | 82 | 200 | 2 | 284 | ||||
Erträge und Aufwendungen | ||||||||
in der GuV erfasst | 1 | –10 | 2 | –7 | ||||
im sonstigen Ergebnis erfasst | — | — | — | — | ||||
Transfer nach Stufe 3 | — | — | — | — | ||||
Transfer aus Stufe 3 | — | — | — | — | ||||
Zugänge | ||||||||
Käufe | 41 | 13 | 1 | 55 | ||||
Abgänge | ||||||||
Verkäufe | — | 24 | 1 | 25 | ||||
Rückzahlung/Rückführung | — | — | — | — | ||||
Währungskursänderungen | 2 | 2 | — | 4 | ||||
Endbestand zum 31.12.2019 | 123 | 201 | — | 325 |
1 Finanzinstrumente werden im Folgenden mit FI abgekürzt
Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen der Periode einschließlich der Gewinne oder Verluste auf am Ende der Berichtsperiode im Bestand gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der Stufe 3 werden in der folgenden Tabelle gezeigt.
Darstellung der Ergebniseffekte der zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumente
1
in Stufe 3 (finanzielle Vermögenswerte) |
||||||||||||||
In Mio. EUR | Jederzeit veräußerbare FI/Nicht festverzinsliche Wertpapiere | Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte FI |
Zu Handels- zwecken gehaltene Derivate |
Übrige Kapitalanlagen |
Investment- verträge/Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte FI |
Investment- verträge/Derivate |
Gesamtsumme der zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögens- werte |
|||||||
2020 | ||||||||||||||
Gewinne und Verluste im Geschäftsjahr 2020 | ||||||||||||||
Erträge aus Kapitalanlagen | — | 5 | 39 | — | 20 | — | 64 | |||||||
Aufwendungen für Kapitalanlagen | –19 | –9 | — | –69 | –19 | — | –117 | |||||||
davon entfallen auf zum 31.12.2020 im Bestand befindliche Finanzinstrumente | ||||||||||||||
Erträge aus Kapitalanlagen 2 | — | 5 | 39 | — | 20 | — | 64 | |||||||
Aufwendungen für Kapitalanlagen 3 | –19 | –9 | — | –69 | –19 | — | –117 | |||||||
2019 | ||||||||||||||
Gewinne und Verluste im Geschäftsjahr 2019 | ||||||||||||||
Erträge aus Kapitalanlagen | — | 1 | 38 | — | 25 | 1 | 65 | |||||||
Aufwendungen für Kapitalanlagen | –8 | –8 | — | –44 | –15 | –2 | –77 | |||||||
davon entfallen auf zum 31.12.2019 im Bestand befindliche Finanzinstrumente | ||||||||||||||
Erträge aus Kapitalanlagen 2 | — | 1 | 38 | — | 25 | 1 | 65 | |||||||
Aufwendungen für Kapitalanlagen 3 | –8 | –3 | — | –42 | –15 | –2 | –70 |
1 Finanzinstrumente werden im Folgenden mit FI abgekürzt
2 Davon entfallen auf unrealisierte Gewinne 64 (65) Mio. EUR
3 Davon entfallen auf unrealisierte Verluste 29 (22) Mio. EUR
Darstellung der Ergebniseffekte der zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumente
1
in Stufe 3 (finanzielle Verpflichtungen) |
||||||||
In Mio. EUR |
Übrige Verbindlich- keiten/Negative Marktwerte aus Derivaten |
Investment- verträge/Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte FI |
Investment- verträge/Derivate |
Gesamtsumme der zum Fair Value bewerteten finanziellen Verpflichtungen |
||||
2020 | ||||||||
Gewinne und Verluste im Geschäftsjahr 2020 | ||||||||
Erträge aus Kapitalanlagen | 8 | 19 | — | 27 | ||||
Aufwendungen für Kapitalanlagen | –1 | –20 | — | –21 | ||||
Finanzierungszinsen | –6 | — | — | –6 | ||||
davon entfallen auf zum 31.12.2020 im Bestand befindliche Finanzinstrumente | ||||||||
Erträge aus Kapitalanlagen 2 | 8 | 19 | — | 27 | ||||
Aufwendungen für Kapitalanlagen 3 | –1 | –20 | — | –21 | ||||
Finanzierungszinsen 4 | –6 | — | — | –6 | ||||
2019 | ||||||||
Gewinne und Verluste im Geschäftsjahr 2019 | ||||||||
Erträge aus Kapitalanlagen | 7 | 15 | 2 | 24 | ||||
Aufwendungen für Kapitalanlagen | –2 | –25 | –1 | –28 | ||||
Finanzierungszinsen | –4 | — | — | –4 | ||||
davon entfallen auf zum 31.12.2019 im Bestand befindliche Finanzinstrumente | ||||||||
Erträge aus Kapitalanlagen 2 | 7 | 15 | 2 | 24 | ||||
Aufwendungen für Kapitalanlagen 3 | –2 | –25 | –1 | –28 | ||||
Finanzierungszinsen 4 | –4 | — | — | –4 |
1 Finanzinstrumente werden im Folgenden mit FI abgekürzt
2 Davon entfallen auf unrealisierte Gewinne 27 (24) Mio. EUR
3 Davon entfallen auf unrealisierte Verluste 21 (28) Mio. EUR
4 Davon entfallen auf unrealisierte Verluste 6 (4) Mio. EUR
Weitere Informationen über die Bewertungen von Finanzinstrumenten der Stufe 3 | ||||||||||
In Mio. EUR |
Zeitwert 31.12.2020 |
Zeitwert 31.12.2019 |
Bewertungsverfahren |
Nicht beobachtbare Eingangsparameter |
Bandbreite (gewichteter Durchschnitt) |
|||||
CDOs/CLOs 1 | 19 | 30 | Barwertmethode |
Vorauszahlungsgeschwindigkeit Risikoprämien Ausfallraten Verwertungsraten Tilgungen |
n. a. 4 | |||||
Nicht notierte Aktien-, Immobilien- und Rentenfonds 2 | 1.591 | 1.680 | NAV-Methode 3 | n. a. | n. a. | |||||
Private-Equity-Fonds/Private-Equity-Immobilienfonds 2 | 3.199 | 2.653 | NAV-Methode 3 | n. a. | n. a. | |||||
Geschriebene Put-Optionen und Terminkontrakte für Minderheitsanteile 2 | 95 | 93 | Abgezinster NAV 3 | Risikofreier Zins | 0 %–0,87 % | |||||
Nicht notierte Rentenfonds 2 | 110 | 34 | NAV-Methode 3 | n. a. | n. a. | |||||
Verträge im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik 1 | 275 | 306 | Barwertmethode |
Marktwerte der Cat Bonds Credit Spread |
n. a. 4 | |||||
Investmentverträge | 362 | 402 | — | — | — | |||||
Nicht notierte Rentenpapiere | 48 | 21 | Barwertmethode |
Neubewertungsrate Credit Spread |
2,4 % (2,3 %) n. a. |
|||||
Zinsswaps | 18 | 24 | Barwertmethode | Credit Spread | n. a. |
1 Diese Finanzinstrumente werden in die Stufe 3 eingeordnet, da bei der Bewertung nicht beobachtbare Parameter verwendet werden
2 Diese Finanzinstrumente werden in Stufe 3 eingeordnet, da sie weder auf Marktpreisen beruhen noch vom Konzern auf Basis beobachtbarer Eingangsparameter bewertet werden. Die Bewertung erfolgt anhand der NAV-Methode
3 NAV: Net Asset Value (Nettovermögenswert) – alternative Parameter im Sinne des IFRS 13 sind nicht sinnvoll zu ermitteln
4 Aufgrund des individuellen Charakters der einzelnen Bewertungsparameter sind Bandbreiten nicht sinnvoll und mit verhältnismäßigem Aufwand zu ermitteln
Sofern zur Bewertung von Finanzinstrumenten der Stufe 3 Modelle verwendet werden, bei denen die Anwendung vernünftiger alternativer Eingangsparameter zu einer wesentlichen Änderung des Zeitwerts führt, verlangt IFRS 7 eine Offenlegung der Auswirkungen dieser alternativen Annahmen. Von den Finanzinstrumenten der Stufe 3 mit Zeitwerten zum Bilanzstichtag von insgesamt 5,7 (5,2) Mrd. EUR bewertet der Konzern Finanzinstrumente mit einem Volumen von 5,0 (4,5) Mrd. EUR im Allgemeinen unter Verwendung der Nettovermögenswertmethode, bei der alternative Eingangsparameter im Sinne des Standards nicht sinnvoll zu ermitteln sind. Darüber hinaus bestehen Vermögenswerte aus Investmentverträgen in Höhe von 181 (201) Mio. EUR, denen in gleicher Höhe Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen gegenüberstehen. Da sich die Vermögenswerte und Schulden in gleicher Höhe gegenüberstehen und sich im Wert ähnlich entwickeln, haben wir auf eine Szenarioanalyse verzichtet. Verträge im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik werden in Höhe von 275 (306) Mio. EUR in der Stufe 3 ausgewiesen. Die Wertentwicklung dieser Verträge steht in Abhängigkeit vom Risikoverlauf einer unterliegenden Gruppe von Erstversicherungsverträgen mit statutarischen Reservierungsanforderungen. Aus der Anwendung alternativer Eingangsparameter und Annahmen ergibt sich keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss. Für die verbleibenden Finanzinstrumente der Stufe 3 mit einem Volumen von 37 (75) Mio. EUR sind die Auswirkungen alternativer Eingangsparameter und Annahmen nicht wesentlich.
Bewertungsprozess
Der Bewertungsprozess ist darauf ausgerichtet, für die Zeitwertermittlung von Finanzanlagen öffentlich verfügbare Preisstellungen auf aktiven Märkten oder Bewertungen mit ökonomisch anerkannten Modellen, die auf beobachtbaren Eingangsfaktoren beruhen, heranzuziehen (Stufe-1- und Stufe-2-Positionen). Für Vermögenswerte, für die keine öffentlich verfügbaren Preisstellungen oder beobachtbaren Marktdaten verfügbar sind (Stufe-3-Positionen), werden die Bewertungen überwiegend auf Basis von durch sachverständige und unabhängige Experten erstellten Bewertungsnachweisen (z. B. geprüfter Net Asset Value) vorgenommen, die zuvor systematischen Plausibilitätsprüfungen unterzogen wurden. Die mit der Bewertung von Kapitalanlagen betraute Organisationseinheit ist unabhängig von den Organisationseinheiten, die die Kapitalanlagerisiken eingehen, wodurch eine Funktions- und Aufgabentrennung gewährleistet wird. Die Bewertungsprozesse und Bewertungsmethoden sind vollständig dokumentiert. Entscheidungen über Bewertungsfragen trifft das monatlich tagende Talanx Bewertungskomitee.
Die Möglichkeit der Portfoliobewertung im Sinne des IFRS 13.48 wird nicht angewandt.
Aufteilung der nicht zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente mit Zeitwertangaben im Anhang
Fair-Value-Hierarchie – nicht zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | ||||||||
In Mio. EUR | ||||||||
Zeitwerte der nicht zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumente je Bilanzposition | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 1 | Zeitwert | ||||
31.12.2020 | ||||||||
Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||||||
Darlehen und Forderungen | 34 | 29.990 | 2.537 | 32.562 | ||||
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente | — | 494 | — | 494 | ||||
Übrige Kapitalanlagen | 40 | 37 | 632 | 709 | ||||
Investmentverträge – Darlehen und Forderungen | 1 | 41 | — | 41 | ||||
Gesamtsumme der nicht zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte | 75 | 30.561 | 3.170 | 33.806 | ||||
Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle Verpflichtungen | ||||||||
Nachrangige Verbindlichkeiten | 809 | 2.976 | 1 | 3.785 | ||||
Begebene Anleihen | 49 | 2.283 | 153 | 2.485 | ||||
Sonstige Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen | — | 54 | — | 54 | ||||
Gesamtsumme der nicht zum Fair Value bewerteten finanziellen Verpflichtungen | 857 | 5.313 | 154 | 6.324 | ||||
31.12.2019 | ||||||||
Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||||||
Darlehen und Forderungen | 24 | 31.108 | 1.586 | 32.718 | ||||
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente | — | 365 | — | 365 | ||||
Übrige Kapitalanlagen | 30 | 17 | 144 | 191 | ||||
Investmentverträge – Darlehen und Forderungen | 1 | 42 | — | 43 | ||||
Gesamtsumme der nicht zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte | 55 | 31.533 | 1.729 | 33.318 | ||||
Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle Verpflichtungen | ||||||||
Nachrangige Verbindlichkeiten | 794 | 2.988 | 1 | 3.782 | ||||
Begebene Anleihen | 3 | 2.400 | 93 | 2.496 | ||||
Sonstige Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen | — | 54 | — | 54 | ||||
Gesamtsumme der nicht zum Fair Value bewerteten finanziellen Verpflichtungen | 796 | 5.442 | 93 | 6.332 |
1 Mit der Kategorisierung in Stufe 3 sind keine Qualitätsaussagen verbunden; Rückschlüsse auf die Bonität der Emittenten können nicht getroffen werden
(13) Derivative Finanzinstrumente und Hedge-Accounting
Derivate
Derivative Finanzinstrumente setzen wir zur Absicherung von Zinsänderungs-, Währungs- und sonstigen Marktpreisrisiken ein sowie in geringem Umfang auch zur Optimierung von Erträgen oder um Kauf- bzw. Verkaufsabsichten zu realisieren. Dabei werden die jeweiligen aufsichtsrechtlichen Vorschriften wie auch die Vorgaben der konzerninternen Anlagerichtlinien strikt eingehalten und stets erstklassige Kontrahenten ausgewählt.
Darüber hinaus werden eingebettete Derivate in strukturierten Produkten und Versicherungsverträgen – sofern nach den Vorschriften des IAS 39 bzw. IFRS 4 erforderlich – von den zugrunde liegenden Basisverträgen getrennt und separat zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.
Derivative Finanzinstrumente werden im Rahmen der Zugangsbewertung zu ihrem beizulegenden Zeitwert, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist, bewertet. Die Folgebewertung erfolgt ebenfalls zum am jeweiligen Bilanzstichtag geltenden Fair Value. Hinsichtlich der angewandten Bewertungstechniken verweisen wir auf den Abschnitt „Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte“ im Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“, Seite 146.
Die Methode zur Erfassung von Gewinnen und Verlusten ist davon abhängig, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument gemäß Hedge-Accounting nach IAS 39 eingesetzt wurde und, falls ja, von der Art des abgesicherten Postens/Risikos. Bei Derivaten, die keine Sicherungsinstrumente sind, werden die Wertschwankungen erfolgswirksam im Kapitalanlageergebnis erfasst. Diese Vorgehensweise gilt auch für separierte eingebettete Derivate aus strukturierten Finanzinstrumenten und aus Versicherungsverträgen. Hinsichtlich der Sicherungsinstrumente unterscheidet der Konzern die Derivate nach ihrer Zweckbestimmung in Fair-Value-Hedges und Cashflow-Hedges.
Derivative Finanzinstrumente nach Bilanzpositionen | ||||||
In Mio. EUR |
Sicherungs- instrument nach IAS 39 |
31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
Bilanzposition (positive Marktwerte) |
||||||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente, zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (Derivate) | Nein | 307 | 321 | |||
Investmentverträge, zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (Derivate) | Nein | — | — | |||
Sonstige Vermögenswerte, derivative Finanzinstrumente (Sicherungsinstrumente) |
Ja | 35 | 47 | |||
Bilanzposition (negative Marktwerte) |
||||||
Übrige Verbindlichkeiten: | ||||||
Verbindlichkeiten aus Derivaten |
Nein | –216 | –179 | |||
Verbindlichkeiten aus Derivaten (Sicherungs- instrumente) |
Ja | –13 | –7 | |||
Investmentverträge, Derivate |
Nein | — | — | |||
Gesamt (saldiert) | 113 | 183 |
Im Geschäftsjahr ergab sich aus den derivativen Finanzinstrumenten – ohne Sicherungsinstrumente – ein unrealisierter Gewinn in Höhe von 73 (99) Mio. EUR; das realisierte Ergebnis der im Jahr 2020 geschlossenen Positionen beträgt –11 (–10) Mio. EUR.
In der Tabelle „Laufzeitstruktur der derivativen Finanzinstrumente“ werden die beizulegenden Zeitwerte einschließlich der zugehörigen Nominalwerte unserer offenen Derivatepositionen zum Stichtag differenziert nach Risikoarten und Fälligkeiten dargestellt. Positive und negative Marktwerte werden in der Tabelle saldiert. Zum Bilanzstichtag bestanden danach offene Positionen aus Derivaten in Höhe von 113 (183) Mio. EUR; das entspricht 0,1 (0,1) % der Bilanzsumme.
Angaben zur Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
Der Konzern schließt derivative Geschäfte auf Basis standardisierter Rahmenverträge ab, die Globalnettingvereinbarungen beinhalten. Die in der Tabelle „Aufrechnungsvereinbarungen“ aufgeführten Aufrechnungsvereinbarungen erfüllen die Kriterien für eine Saldierung in der Bilanz in der Regel nicht, da der Konzern zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei Rechtsanspruch auf eine Saldierung der erfassten Beträge hat. Das Recht auf Saldierung ist grundsätzlich nur bei Eintritt bestimmter künftiger definierter Ereignisse durchsetzbar. Gestellte bzw. erhaltene Sicherheiten werden je Kontrahent maximal bis zur Höhe der jeweiligen Nettoverbindlichkeit bzw. des jeweiligen Nettovermögenswerts berücksichtigt.
Hedge-Accounting
Im Rahmen des Hedge-Accountings versucht der Konzern, die sich aus Marktpreisänderungen ergebenden Wertänderungen bzw. Veränderungen der Zahlungsströme eines Grundgeschäfts durch den Abschluss eines Sicherungsinstruments (Derivat) zu kompensieren, dessen Wertänderungen bzw. Veränderungen der Zahlungsströme sich annähernd gegenläufig entwickeln. Die Absicherung erfolgt dabei auf Einzelgeschäftsebene (Mikro-Hedge). Bei Abschluss der Transaktion dokumentieren wir die Sicherungsbeziehung zwischen dem Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument, das Ziel des Risikomanagements sowie die zugrunde liegende Absicherungsstrategie. Zudem findet zu Beginn der Sicherungsbeziehung eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die Sicherungsinstrumente die entsprechenden Änderungen der Grundgeschäfte hocheffektiv kompensieren. Die Effektivität der Hedge-Beziehung wurde nachgewiesen.
Laufzeitstruktur der derivativen Finanzinstrumente | ||||||||||||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||||||||||
Bis zu 1 Jahr |
Mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahre |
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre |
Mehr als 10 Jahre |
Sonstige | Summe | |||||||||
Zinssicherung | ||||||||||||||
Zeitwerte | –11 | 28 | 1 | 6 | — | 24 | 25 | |||||||
Nominalwerte | 559 | 784 | 108 | 121 | — | 1.572 | 1.064 | |||||||
Währungssicherung | ||||||||||||||
Zeitwerte | –7 | –29 | –10 | — | — | –46 | –8 | |||||||
Nominalwerte | 1.565 | 834 | 173 | — | — | 2.573 | 2.188 | |||||||
Aktien-/Indexsicherung | ||||||||||||||
Zeitwerte | 22 | — | –64 | — | — | –42 | –17 | |||||||
Nominalwerte | 426 | — | –67 | — | — | 359 | 384 | |||||||
Derivate im Zusammenhang mit Versicherungsverträgen 1 | ||||||||||||||
Zeitwerte | 21 | 56 | 16 | 55 | 45 | 194 | 190 | |||||||
Kreditrisiko | ||||||||||||||
Zeitwerte | — | 6 | 9 | — | — | 15 | 24 | |||||||
Nominalwerte | 64 | 287 | 42 | — | — | 392 | 376 | |||||||
Sonstige Risiken | ||||||||||||||
Zeitwerte | — | –31 | — | — | — | –31 | –31 | |||||||
Nominalwerte | — | –31 | — | — | — | –31 | –22 | |||||||
Summe aller Sicherungsgeschäfte | ||||||||||||||
Zeitwerte | 26 | 29 | –49 | 61 | 45 | 113 | 183 | |||||||
Nominalwerte | 2.614 | 1.874 | 256 | 121 | — | 4.865 | 3.989 |
1 Die Finanzinstrumente betreffen ausschließlich eingebettete Derivate im Bereich der Rückversicherung, die nach IFRS 4 von dem zugrunde liegenden Versicherungsvertrag zu trennen und separat zu bilanzieren sind. Aufgrund der Charakteristik dieser Derivate ist eine Darstellung der Nominalwerte nicht sinnvoll möglich und daher unterblieben. Diese Derivate sind zum beizulegenden Zeitwert bilanziert
Aufrechnungsvereinbarungen | ||||||||||
In Mio. EUR |
Beizulegender Zeitwert |
Aufrechnungs- vereinbarung |
Erhaltene/gestellte Barsicherheiten |
Sonstige erhaltene/gestellte Sicherheiten |
Nettobetrag | |||||
31.12.2020 | ||||||||||
Derivative (positive Marktwerte) | 114 | 28 | 56 | — | 30 | |||||
Derivative (negative Marktwerte) | 90 | 17 | 35 | 18 | 20 | |||||
31.12.2019 | ||||||||||
Derivative (positive Marktwerte) | 114 | 10 | 67 | — | 37 | |||||
Derivative (negative Marktwerte) | 45 | 22 | 14 | 9 | 1 |
Fair-Value-Hedges
Zur teilweisen Absicherung der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, resultierend aus dem Zinsänderungs- und Spread-Risiko bei festverzinslichen Wertpapieren, hat der Konzern Forward Sales (Vorverkäufe) als Sicherungsderivate designiert. Aufgrund der vergleichbaren Risiken der designierten Grundgeschäfte und der Sicherungsderivate qualifizieren sich diese für die bilanzielle Abbildung als Fair-Value-Hedge. Die Änderungen des Zeitwerts der Sicherungsderivate werden mit den dem gesicherten Risiko zurechenbaren Änderungen des Zeitwerts der Grundgeschäfte (Forwardkurse) erfolgswirksam im Kapitalanlageergebnis erfasst.
Für die Fair-Value-Hedges wurden im Berichtszeitraum Verluste in Höhe von 12 (Gewinne: 1) Mio. EUR aus den Sicherungsderivaten und Gewinne aus Grundgeschäften von 15 (Verluste: 2) Mio. EUR ergebniswirksam bilanziert. Bei diesen Absicherungen bewegten sich die gegenläufigen Änderungen der Zeitwerte analog zu den Vorgaben des IAS 39 in der Bandbreite von 80 % bis 125 %.
Cashflow-Hedges
Der Konzern hat künftige Transaktionen , die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eintreten, gegen das Zinsänderungsrisiko abgesichert. In diesem Zusammenhang werden Bewertungseinheiten aus Wertpapiertermingeschäften (Vorkäufen) und geplanten Wertpapierkäufen gebildet. Mit den Vorkäufen wird das Risiko abgesichert, bei jetzt schon feststehenden Wiederanlagen in der Zukunft durch fallende Zinsen niedrige Renditen für die Wiederanlagen erzielen zu können. Das Grundgeschäft zu den Sicherungsinstrumenten ist die Anlage in der Zukunft zu den dann geltenden Renditen/Kursen. Die Sicherung geplanter Transaktionen wird nach IAS 39 als Cashflow-Hedge abgebildet.
Zur Absicherung von Kursänderungsrisiken im Zusammenhang mit den im Rahmen des Share-Award-Plans gewährten Aktienwert-Beteiligungsrechten hat die Hannover Rück SE seit dem Jahr 2014 Sicherungsinstrumente in Form sogenannter Equity Swaps erworben (Cashflow-Hedge).
Der effektive Teil der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Sicherungsinstrumente wird im Eigenkapital in der Rücklage für Cashflow-Hedges unter Berücksichtigung latenter Steuern und gegebenenfalls der Beteiligung der Versicherungsnehmer bilanziert. Der ineffektive Teil derartiger Wertänderungen wird direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung im Kapitalanlageergebnis ausgewiesen, sofern es sich bei den abgesicherten Grundgeschäften um ein Finanzinstrument handelt (Absicherung der geplanten Transaktionen). Handelt es sich bei dem abgesicherten Grundgeschäft um kein Finanzinstrument, werden die Ineffektivitäten im übrigen Ergebnis gezeigt (Absicherung der Kursänderungsrisiken im Zusammenhang mit gewährten Aktienwert-Beteiligungsrechten). Führen die abgesicherten Transaktionen zum Ansatz finanzieller Vermögenswerte, werden die im Eigenkapital erfassten Beträge über die Laufzeit des erworbenen Vermögenswerts amortisiert.
Die folgende Tabelle stellt eine Überleitung der Rücklage für Cashflow-Hedges (vor Steuern und vor Beteiligung der Versicherungsnehmer) dar:
Entwicklung der Rücklage für Cashflow-Hedges | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres (vor Steuern) | 281 | 279 | ||
Zuführungen (Absicherung geplanter Transaktionen) |
37 | 24 | ||
Zuführungen (Absicherung Kursrisiken) | –10 | 8 | ||
Zuführungen (Absicherung von Währungsrisiken aus langfristigen Investitionen) | –1 | –4 | ||
Auflösungen in die Gewinn- und Verlustrechnung (Absicherung geplanter Transaktionen) | –55 | –26 | ||
Auflösungen in die Gewinn- und Verlustrechnung (Absicherung Kursrisiken) | — | — | ||
Auflösungen in die Gewinn- und Verlustrechnung (Ausübung Vorverkäufe) | — | — | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres (vor Steuern) |
253 | 281 |
Die Cashflow-Hedge-Rücklage veränderte sich im Berichtsjahr um –28 (2) Mio. EUR (vor Steuern) bzw. –24 (–1) Mio. EUR (nach Steuern). Im Rahmen fälliger Vorkäufe wurde 2020 ein Betrag von insgesamt 42 (26) Mio. EUR und im Rahmen vorzeitig beendeter Vorkäufe ein Betrag von 13 (0) Mio. EUR ergebniserhöhend amortisiert (Position: Kapitalanlageergebnis).
Im Berichtsjahr sowie im letzten Geschäftsjahr wurden keine wesentlichen Ineffektivitäten der Cashflow-Hedges ergebniswirksam erfasst (Position: Kapitalanlageergebnis).
Die Zahlungsströme aus den Cashflow-Hedges werden wie folgt erwartet:
Zahlungsströme der abgesicherten geplanten Transaktionen | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Cashflow der Grundgeschäfte | 366 | 189 | ||
Bis zu 1 Jahr | 54 | 55 | ||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahre | 312 | 134 | ||
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre | — | — |
Im Jahr 2020 lagen keine prognostizierten Transaktionen, die zuvor als Sicherungsbeziehung erfasst wurden, vor, die in Zukunft nicht mehr eintreten dürften.
Absicherung einer Nettoinvestition in einen
ausländischen Geschäftsbetrieb
Der Konzern hielt zum Bilanzstichtag im Bereich der Rückversicherung derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung von Währungsrisiken aus langfristigen Investitionen in ausländische Geschäftsbetriebe abgeschlossen wurden.
Im Berichtsjahr und im Vorjahr gab es keine wesentlichen Ineffektivitäten aus der Absicherung von Währungsrisiken aus langfristigen Investitionen.
Beizulegende Zeitwerte der Sicherungsinstrumente
Der beizulegende Zeitwert der im Rahmen von Hedge-Accounting designierten derivativen Finanzinstrumente zum Stichtag beträgt:
Sicherungsinstrumente | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Fair-Value-Hedges | ||||
Forward Sales (Vorverkäufe) | –7 | 1 | ||
Cashflow-Hedges | ||||
Wertpapiertermingeschäfte | 29 | 34 | ||
Equity Swaps | — | 6 | ||
29 | 39 | |||
Absicherung von Währungsrisiken aus langfristigen Investitionen |
||||
Devisentermingeschäfte | — | — | ||
Gesamt | 22 | 40 |
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Nettogewinne oder -verluste der Sicherungsderivate betrugen im Berichtsjahr 43 (27) Mio. EUR und betreffen die Amortisation der Eigenkapitalbeträge in Höhe von 55 (26) Mio. EUR, die ergebniswirksam erfassten Wertänderungen aufgrund der Ineffektivität (0 [0] Mio. EUR) und Wertänderungen aus Fair Value Hedges mit –12 (1) Mio. EUR.
Derivate im Zusammenhang mit Versicherungsverträgen
Eine Anzahl von Verträgen im Segment der Personen-Rückversicherung weist Merkmale auf, die die Anwendung der Vorschriften des IFRS 4 zu eingebetteten Derivaten erfordern. Nach diesen Vorschriften sind bestimmte in Rückversicherungsverträgen eingebettete Derivate von dem zugrunde liegenden Versicherungsvertrag („Host Contract“) zu trennen, separat gemäß IAS 39 zu bilanzieren und unter den Kapitalanlagen auszuweisen. Schwankungen im Marktwert der derivativen Komponenten sind in den Folgeperioden ergebniswirksam zu erfassen.
Im Rahmen der Bilanzierung von Modified-Coinsurance- und Coinsurance-Funds-Withheld (ModCo)-Rückversicherungsverträgen, bei denen Wertpapierdepots von den Zedenten gehalten und Zahlungen auf Basis des Ertrages bestimmter Wertpapiere des Zedenten geleistet werden, sind die Zinsrisikoelemente klar und eng mit den unterliegenden Rückversicherungsvereinbarungen verknüpft. Folglich resultieren eingebettete Derivate ausschließlich aus dem Kreditrisiko des zugrunde gelegten Wertpapierportefeuilles. Die Hannover Rück ermittelt die Marktwerte der in die ModCo-Verträge eingebetteten Derivate unter Verwendung der zum Bewertungsstichtag verfügbaren Marktinformationen auf Basis einer Credit-Spread-Methode, bei der das Derivat zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses keinen Wert aufweist und im Zeitablauf aufgrund der Veränderungen der Credit Spreads der Wertpapiere schwankt. Das Derivat hat zum Bilanzstichtag einen positiven Wert in Höhe von 15 (23) Mio. EUR und wird unter den sonstigen ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten ausgewiesen. Eine externe Zession führte in diesem Zusammenhang zu einem Ausweis von anderen Verbindlichkeiten in Höhe von 0 (1) Mio. EUR. Im Jahresverlauf ergab sich in Summe ein Aufwand aus der Marktwertveränderung des Derivates in Höhe von 6 Mio. EUR vor Steuern (8 Mio. EUR Ertrag).
Aus einer weiteren, ähnlich strukturierten Transaktion wurde in Vorjahren ebenfalls ein derivatives Finanzinstrument entbündelt. Hieraus resultierte ein Ausweis von sonstigen ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten in Höhe von 58 (26) Mio. EUR. Im Geschäftsjahr führte die Wertentwicklung dieses Derivates zu einer Ergebnisverbesserung in Höhe von 34 (20) Mio. EUR.
Eine Reihe von in Vorjahren gezeichneten Transaktionen des Segments Personen-Rückversicherung, bei denen Gesellschaften der Hannover Rück ihren Vertragspartnern Deckung für Risiken aus möglichen zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus Sicherungsinstrumenten bieten, sind ebenfalls als derivative Finanzinstrumente zu klassifizieren. Die Zahlungsverpflichtungen resultieren aus vertraglich definierten Ereignissen und beziehen sich auf die Entwicklung einer unterliegenden Gruppe von Erstversicherungsverträgen mit statutarischen Reservierungsanforderungen. Die Verträge sind als freistehende Kreditderivate gemäß IAS 39 einzuordnen und zu bilanzieren. Bei ihrem Erstansatz wurden diese derivativen Finanzinstrumente erfolgsneutral erfasst, da in gleicher Höhe Forderungen anzusetzen waren. Der beizulegende Zeitwert dieser Instrumente betrug am Bilanzstichtag 32 (44) Mio. EUR und wurde unter den sonstigen ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten ausgewiesen. Die Wertentwicklung in den Folgeperioden erfolgt in Abhängigkeit vom Risikoverlauf und führte im Geschäftsjahr zu einer Ergebnisverbesserung in Höhe von 39 (38) Mio. EUR.
Im Segment Personen-Rückversicherung besteht ein Retrozessionsvertrag, bei dem die Prämien bei der Hannover Rück deponiert und in eine strukturierte Anleihe investiert wurden. Für deren Marktwert wurde durch den Retrozessionär eine Garantie ausgesprochen. Diese Garantie war gemäß den Regelungen des IFRS 4 von dem Retrozessionsvertrag zu entbündeln und wurde als derivatives Finanzinstrument zum Marktwert bilanziert. Das Derivat ist im aktuellen Geschäftsjahr fällig geworden und abgegangen. Zum Bilanzstichtag des Vorjahres wurde dieses Derivat mit einem positiven Marktwert in Höhe von 14 Mio. EUR unter den sonstigen ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten ausgewiesen. Im Verlauf des Vorjahres resultierte aus der Marktwertänderung des Derivates ein Aufwand in Höhe von 9 Mio. EUR. Gegenläufig führte die Wertentwicklung der strukturierten Anleihe, die ebenfalls zum Marktwert bewertet wurde, im Vorjahr zu einem Ertrag in derselben Höhe.
Ebenfalls im Segment Personen-Rückversicherung wurde in der Vergangenheit ein Rückversicherungsvertrag mit einer Finanzierungskomponente abgeschlossen, bei der Höhe und Zeitpunkt der Rückflüsse von Stornoquoten innerhalb eines unterliegenden Erstversicherungsportefeuilles abhängen. Dieser Vertrag und ein entsprechender Retrozessionsvertrag, die als Finanzinstrumente gemäß IAS 39 zu klassifizieren waren, führten zu einem Ausweis von anderen Verbindlichkeiten von 27 (30) Mio. EUR und von sonstigen ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten von 123 (117) Mio. EUR. Im Geschäftsjahr ergab sich aus diesen Verträgen insgesamt eine Ergebnisverbesserung in Höhe von 6 (6) Mio. EUR.
Zum Ende des Geschäftsjahres 2017 wurde eine indexbasierte Deckung von Langlebigkeitsrisiken abgeschlossen. Das hieraus resultierende Derivat wurde zum Bilanzstichtag mit einem negativen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 2 Mio. EUR in den übrigen Verbindlichkeiten (im Vorjahr 5 Mio. EUR in den sonstigen ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten) bilanziert. Aus der Marktwertänderung des Derivats resultiert im Jahresverlauf ein Aufwand in Höhe von 2 Mio. EUR (Ertrag in Höhe von 6 Mio. EUR).
Insgesamt führte die Anwendung der Regelungen zur Bilanzierung von Derivaten im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik zum Bilanzstichtag zu einem Ausweis von Vermögenswerten in Höhe von 228 (229) Mio. EUR sowie zu einem Ausweis von Verbindlichkeiten aus den aus versicherungstechnischen Posten resultierenden Derivaten in Höhe von 34 (39) Mio. EUR. Aus allen separat zu bewertenden Derivaten im Zusammenhang mit der Versicherungstechnik waren im Berichtsjahr Ergebnisverbesserungen in Höhe von 83 (78) Mio. EUR sowie Ergebnisbelastungen in Höhe von 8 (12) Mio. EUR zu verzeichnen.
Finanzielle Garantien
Im Segment Personen-Rückversicherung wurden zum Zweck der Finanzierung statutarischer Rückstellungen (sogenannte Triple-X- bzw. AXXX-Reserven) US-amerikanischer Zedenten strukturierte Transaktionen abgeschlossen. Die Strukturen erforderten jeweils den Einbezug einer Zweckgesellschaft. Die Zweckgesellschaften tragen von den Zedenten verbriefte, extreme Sterblichkeitsrisiken oberhalb eines vertraglich definierten Selbstbehaltes und übertragen diese Risiken mittels eines fixen/variablen Swaps auf eine Konzerngesellschaft der Hannover Rück SE. Die Summe der vertraglich vereinbarten Kapazitäten der Transaktionen beträgt umgerechnet 2.447 (3.345) Mio. EUR, mit Stand zum Bilanzstichtag wurden davon umgerechnet 1.902 (2.742) Mio. EUR gezeichnet. Die von Gesellschaften der Hannover Rück SE garantierten variablen Zahlungen an die Zweckgesellschaften decken deren Leistungsverpflichtungen. Bei einem Teil der Transaktionen werden die aus den Swaps im Leistungsfall resultierenden Zahlungen über Entschädigungsvereinbarungen von den Muttergesellschaften der Zedenten rückvergütet. Die Rückvergütungsansprüche aus den Entschädigungsvereinbarungen sind in diesem Fall getrennt von und bis zur Höhe der Rückstellung zu aktivieren.
Nach IAS 39 sind diese Transaktionen als Finanzgarantien zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Die Hannover Rück SE legt hierbei die Nettomethode zugrunde, nach der der Barwert der vereinbarten fixen Swap-Prämien mit dem Barwert der Garantieverbindlichkeit saldiert wird. Infolgedessen betrug der beizulegende Zeitwert bei Erstansatz null. Der Ansatz des Höchstwertes aus dem fortgeführten Zugangswert bzw. dem nach IAS 37 als Rückstellung zu passivierenden Betrag erfolgt zu dem Zeitpunkt, an dem die Inanspruchnahme als wahrscheinlich einzustufen ist. Dies war zum Bilanzstichtag nicht der Fall.
(14) Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft
Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft |
3.078 | 3.029 | ||
davon | ||||
an Versicherungsnehmer | 1.572 | 1.780 | ||
an Versicherungsvermittler | 1.506 | 1.250 | ||
Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft |
5.886 | 5.496 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 8.964 | 8.525 |
Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft, die zum Bilanzstichtag überfällig, aber nicht wertgemindert waren | ||||
In Mio. EUR |
> 3 Monate < 1 Jahr |
> 1 Jahr | ||
31.12.2020 | ||||
Forderungen an Versicherungsnehmer | 164 | 181 | ||
Forderungen an Versicherungsvermittler | 81 | 53 | ||
Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft | 393 | 282 | ||
Gesamt | 638 | 517 | ||
31.12.2019 | ||||
Forderungen an Versicherungsnehmer | 153 | 153 | ||
Forderungen an Versicherungsvermittler | 97 | 69 | ||
Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft | 371 | 276 | ||
Gesamt | 622 | 498 |
Bei den überfälligen Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft handelt es sich um Forderungen, die zum Fälligkeitstag nicht bezahlt wurden und am Bilanzstichtag weiterhin offen waren.
Bei den Erstversicherungsgesellschaften bestanden am Bilanzstichtag Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft gegenüber Versicherungsnehmern und Versicherungsvermittlern, die seit mehr als 90 Tagen fällig waren, in Höhe von insgesamt 479 (472) Mio. EUR, davon sind 234 (222) Mio. EUR seit mehr als einem Jahr fällig. Dies entspricht einer Quote der über ein Jahr fälligen Forderungen in Relation zum Gesamtbestand von 7,6 (7,4) %. Die zusammengefasste durchschnittliche Ausfallquote der vergangenen drei Jahre belief sich auf 0,6 (0,8) %. Die Ausfallquote im Jahr 2020 liegt bei 0,4 (0,8) %.
Aus dem Rückversicherungsgeschäft beliefen sich die Abrechnungsforderungen mit einem Rückstand von mehr als 90 Tagen auf einen Betrag von insgesamt 675 (647) Mio. EUR, davon sind 282 (276) Mio. EUR seit mehr als einem Jahr fällig, was einer Quote der über ein Jahr fälligen Forderungen in Relation zum Gesamtbestand von 4,8 (5,0) % entspricht. Die durchschnittliche Ausfallquote der vergangenen drei Jahre aus dem Rückversicherungsgeschäft beträgt 0,2 (0,3) %.
Die wertberichtigten Forderungen stellen sich wie folgt dar:
Aus Versicherungsverträgen resultierende einzeln wertgeminderte Vermögenswerte |
||||||
In Mio. EUR | Risikovorsorge | davon 2020/2019 | Buchwert nach Risikovorsorge | |||
31.12.2020 | ||||||
Forderungen an Versicherungsnehmer |
73 | –3 | 1.572 | |||
Forderungen an Versicherungsvermittler |
15 | –8 | 1.506 | |||
Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft | 42 | –4 | 5.886 | |||
Gesamt | 130 | –14 | 8.964 | |||
31.12.2019 | ||||||
Forderungen an Versicherungsnehmer |
75 | 3 | 1.780 | |||
Forderungen an Versicherungsvermittler |
23 | — | 1.250 | |||
Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft | 46 | 5 | 5.496 | |||
Gesamt | 143 | 9 | 8.525 |
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft, die wir auf separaten Wertberichtigungskonten erfassen, entwickelten sich im Berichtsjahr wie folgt:
Wertberichtigungen auf Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft |
||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Kumulierte Wertberichtigungen zum 31.12. des Vorjahres |
143 | 135 | ||
Veränderung des Konsolidierungskreises | — | 6 | ||
Wertberichtigungen des Geschäftsjahres | 48 | 48 | ||
Zuschreibungen | 53 | 46 | ||
Währungskursänderungen | –8 | — | ||
Sonstige Veränderungen | — | — | ||
Kumulierte Wertberichtigungen zum 31.12. des Geschäftsjahres |
130 | 143 |
Die Ausfallrisiken der Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft wurden grundsätzlich durch Einzelbetrachtung ermittelt. Auf eine Wertberichtigung wurde insoweit verzichtet, als das Ausfallrisiko der Vermögenswerte durch Sicherheiten (z. B. Letters of Credit, Bardepots, Wertpapierdepots) vermindert ist. Der Anteil der wertgeminderten Forderungen belief sich auf 1,4 (1,7) %.
Die Abrechnungsforderungen an dem passiven Rückversicherungsgeschäft der Erstversicherungsgesellschaften einschließlich Konzernfunktionen betragen (nach Abzug von Wertberichtigungen) 629 (546) Mio. EUR. Zum Bilanzstichtag weisen 88 (74) % dieser Abrechnungsforderungen ein Rating der Kategorie A oder besser auf. Bezogen auf den Gesamtbestand der Abrechnungsforderungen von 5,9 (5,5) Mrd. EUR weisen 51 (49) % ein Rating der Kategorie A oder besser auf.
Wertberichtigungsquoten | ||||
In % | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Forderungen an Versicherungsnehmer | 4,4 | 4,1 | ||
Forderungen an Versicherungsvermittler | 1,0 | 1,8 | ||
Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft |
0,7 | 0,8 |
Jährliche Ausfallquoten | ||||
In % | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Forderungen an Versicherungsnehmer | 0,8 | 0,8 | ||
Forderungen an Versicherungsvermittler | 0,1 | 0,8 | ||
Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft |
0,3 | 0,2 |
(15) Abgegrenzte Abschlusskosten
Abgegrenzte Abschlusskosten | ||||||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||||||
Bruttogeschäft | Anteil der Rückversicherer | Nettogeschäft | Bruttogeschäft | Anteil der Rückversicherer | Nettogeschäft | |||||||
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres | 6.310 | 370 | 5.940 | 5.525 | 167 | 5.358 | ||||||
Veränderung des Konsolidierungskreises | — | — | — | –1 | — | –1 | ||||||
Portfolioein-/-austritte | — | — | — | — | — | — | ||||||
Zugänge | 1.592 | 213 | 1.380 | 2.261 | 274 | 1.987 | ||||||
Amortisationen | 1.984 | 203 | 1.781 | 1.548 | 74 | 1.474 | ||||||
Währungsanpassungen | –241 | –14 | –227 | 74 | 3 | 71 | ||||||
Veräußerungsgruppen gemäß IFRS 5 | — | — | — | –1 | — | –1 | ||||||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 5.678 | 366 | 5.312 | 6.310 | 370 | 5.940 |
(16) Sonstige Vermögenswerte
Sonstige Vermögenswerte | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Eigengenutzter Grundbesitz | 829 | 897 | ||
Steuerforderungen | 769 | 511 | ||
Betriebs- und Geschäftsausstattung | 151 | 147 | ||
Zins- und Mietforderungen | 23 | 19 | ||
Derivative Finanzinstrumente – Sicherungsinstrumente Hedge-Accounting |
35 | 47 | ||
Übrige Vermögenswerte | 1.230 | 1.198 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 3.035 | 2.819 |
Der Zeitwert des eigengenutzten Grundbesitzes betrug zum Bilanzstichtag 1.004 (1.047) Mio. EUR. Davon entfallen 173 (193) Mio. EUR auf die Fair-Value-Stufe 2 und 831 (854) Mio. EUR auf die Stufe 3. Diese Zeitwerte wurden im Wesentlichen auf Basis der Ertragswertmethode berechnet.
Bei dem eigengenutzten Grundbesitz bestanden zum 31. Dezember 2020 Verfügungsbeschränkungen und Sicherungsvermögen in Höhe von 220 (265) Mio. EUR. Aktivierte Ausgaben für Sachanlagen im Bau betrugen zum Bilanzstichtag 8 (4) Mio. EUR.
Entwicklung des eigengenutzten Grundbesitzes | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Bruttowert zum 31.12. des Vorjahres | 1.164 | 735 | ||
Änderungen gemäß IAS 8 1 | — | 393 | ||
Veränderung des Konsolidierungskreises (Zugänge) | ||||
Unternehmenszusammenschlüsse | — | — | ||
Zugänge | 18 | 15 | ||
Abgänge | 55 | 9 | ||
Umgliederungen | 15 | –1 | ||
Sonstige Veränderungen | 32 | 29 | ||
Währungskursänderungen | –22 | 2 | ||
Bruttowert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 1.153 | 1.164 | ||
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. des Vorjahres |
267 | 194 | ||
Abgänge | 32 | 2 | ||
Abschreibungen | ||||
planmäßig | 79 | 77 | ||
außerplanmäßig | — | 1 | ||
Wertaufholung nach Impairment | 2 | 2 | ||
Umgliederungen | 18 | — | ||
Sonstige Veränderungen | –2 | — | ||
Währungskursänderungen | –5 | — | ||
Kumulierte Abschreibungen 31.12. des Geschäftsjahres |
324 | 267 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres | 897 | 541 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 829 | 897 |
1 Erstanwendung IFRS 16, siehe Kapitel „Sonstige Angaben“, Abschnitt „Mieten und Leasing“ im Konzernanhang
Entwicklung der Betriebs- und Geschäftsausstattung | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Bruttowert zum 31.12. des Vorjahres | 485 | 497 | ||
Änderungen gemäß IAS 8 1 | — | 4 | ||
Veränderung des Konsolidierungskreises (Zugänge) | ||||
Unternehmenszusammenschlüsse | — | 2 | ||
Zugänge | 56 | 39 | ||
Abgänge | 57 | 58 | ||
Umgliederungen | 9 | — | ||
Währungskursänderungen | –17 | 1 | ||
Bruttowert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 476 | 485 | ||
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. des Vorjahres |
338 | 343 | ||
Veränderung des Konsolidierungskreises (Zugänge) | ||||
Unternehmenszusammenschlüsse | — | 2 | ||
Abgänge | 54 | 54 | ||
Abschreibungen | ||||
planmäßig | 52 | 46 | ||
Währungskursänderungen | –10 | 1 | ||
Kumulierte Abschreibungen zum 31.12. des Geschäftsjahres |
325 | 338 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres | 147 | 154 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 151 | 147 |
1 Erstanwendung IFRS 16, siehe Kapitel „Sonstige Angaben“, Abschnitt „Mieten und Leasing“ im Konzernanhang
Übrige Vermögenswerte | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 115 | 132 | ||
Forderungen im Zusammenhang mit Kapitalanlagen |
73 | 73 | ||
Forderungen aus Führungsfremdgeschäft | 430 | 389 | ||
Übrige materielle Vermögenswerte | 21 | 17 | ||
Forderungen aus Rückdeckungsversicherung/Rückkaufswerte | 117 | 117 | ||
Vorausgezahlte Versicherungsleistungen | 116 | 105 | ||
Rechnungsabgrenzung | 89 | 95 | ||
Andere Vermögenswerte | 268 | 268 | ||
Gesamt | 1.230 | 1.198 |
Erläuterungen zur Konzernbilanz – Passiva
(17) Eigenkapital
Eigenkapitalentwicklung und Anteile nicht beherrschender Gesellschafter
Darstellung der Eigenkapitalzusammensetzung | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Gezeichnetes Kapitel | 316 | 316 | ||
Kapitalrücklage | 1.373 | 1.373 | ||
Gewinnrücklage | 7.413 | 6.872 | ||
Übrige Rücklagen | 617 | 665 | ||
Konzernergebnis | 673 | 923 | ||
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital |
6.732 | 6.461 | ||
Gesamt | 17.125 | 16.610 |
Die Gewinnrücklagen enthalten 2.039 (1.824) Mio. EUR Schwankungsrückstellungen (nach latenter Steuer).
Die übrigen Rücklagen enthalten –695 (–93) Mio. EUR Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung.
In den übrigen Rücklagen enthaltene unrealisierte Gewinne und Verluste |
||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Aus Kapitalanlagen, jederzeit veräußerbar | 7.271 | 5.200 | ||
Aus Cashflow-Hedges | 244 | 261 | ||
Aus der Bewertung assoziierter Unternehmen nach der Equity-Methode | –12 | 8 | ||
Übrige Veränderungen | –1.302 | –1.097 | ||
Abzüglich/zuzüglich | ||||
Gewinnbeteiligung Versicherungsnehmer/Shadow Accounting 1 | –4.567 | –3.460 | ||
Erfolgsneutral gebildete latente Steuern | –323 | –154 | ||
Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital | 995 | 868 | ||
Gesamt | 2.307 | 1.626 |
1 Hierin enthalten: erfolgsneutral gebildete Rückstellungen für latente Beitragsrückerstattung
Bei den Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital handelt es sich im Wesentlichen um die Anteile konzernfremder Gesellschaften am Eigenkapital des Hannover Rück-Teilkonzerns.
Ausgleichsposten für nicht beherrschende Gesellschafter am Eigenkapital |
||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen |
1.599 | 991 | ||
Anteil am Jahresergebnis | 522 | 748 | ||
Übriges Eigenkapital | 4.610 | 4.723 | ||
Gesamt | 6.732 | 6.461 |
Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital beträgt unverändert 316 Mio. EUR und ist eingeteilt in 252.797.634 auf den Namen lautende Stückaktien; es ist vollständig eingezahlt. Der rechnerische Wert je Aktie beträgt 1,25 EUR.
Bezüglich der Eigenkapitalzusammensetzung verweisen wir auf die „Aufstellung der Veränderung des Konzern-Eigenkapitals“.
Bedingtes Kapital
In der Hauptversammlung vom 11. Mai 2017 wurde beschlossen, das Grundkapital um bis zu 126 Mio. EUR durch Ausgabe von bis zu 101.119.057 neuen Stückaktien bedingt zu erhöhen (bedingtes Kapital I). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Stückaktien an die Gläubiger von Namensschuldverschreibungen, die aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Beschluss auf derselben Hauptversammlung bis zum 10. Mai 2022 von der Talanx AG oder einem nachgeordneten Konzernunternehmen im Sinne des § 18 AktG gegen Bareinlage ausgegeben werden, bei Erfüllung der bedingten Wandlungspflicht.
In derselben Hauptversammlung wurde beschlossen, das Grundkapital um bis zu 32 Mio. EUR durch Ausgabe von bis zu 25.279.760 neuen Stückaktien bedingt zu erhöhen (bedingtes Kapital II). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Stückaktien an die Gläubiger von Schuldverschreibungen (Wandlungs- und Optionsanleihen) und Gewinnschuldverschreibungen sowie Genussrechten mit Wandlungs- oder Optionsrechten oder (bedingten) Wandlungspflichten, die von der Talanx AG oder ihr nachgeordneten Konzernunternehmen im Sinne des § 18 AktG aufgrund des in derselben Hauptversammlung gefassten Ermächtigungsbeschlusses im Zeitraum vom 11. Mai 2017 bis zu 10. Mai 2022 ausgegeben werden.
Die Satzungsänderungen wurden am 14. Juni 2017 in das Handelsregister eingetragen und damit wirksam.
Genehmigtes Kapital
In der Hauptversammlung vom 11. Mai 2017 wurde beschlossen, das genehmigte Kapital nach § 7 Absatz 1 der Satzung der Talanx AG zu erneuern und einen neuen § 7 Absatz 1 einzufügen, der den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital in der Zeit bis zum 10. Mai 2022 durch die Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch höchstens um 158 Mio. EUR, gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen. Zur Begebung von Belegschaftsaktien können davon 1 Mio. EUR – nach Zustimmung des Aufsichtsrats – verwendet werden. Es besteht die Möglichkeit, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für bestimmte enumerativ aufgelistete Zwecke bei Barkapitalerhöhungen auszuschließen. Bei Sachkapitalerhöhungen kann das Bezugsrecht mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden, wenn der Ausschluss im überwiegenden Interesse der Gesellschaft liegt. Die Summe der Aktien, die aufgrund der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden, darf einen anteiligen Betrag von 20 % des Grundkapitals nicht übersteigen. Die Satzungsänderung wurde am 14. Juni 2017 in das Handelsregister eingetragen und damit wirksam.
Kapitalmanagement
Das oberste Ziel des Kapitalmanagements des Talanx Konzerns ist es, die Finanzkraft des Konzerns sicherzustellen sowie die Kapitaleffizienz zu steigern. Für detaillierte Ausführungen zum Kapitalmanagement verweisen wir auf die Ausführungen zum Asset-Liability-Management in der Finanzlage unter dem Kapitel „Vermögens- und Finanzlage“ im Lagebericht.
Eigene Anteile
Für das Jahr 2020 wurde, wie in 2019, ein Mitarbeiteraktienprogramm aufgelegt, bei dem den Mitarbeitern der inländischen Gesellschaften (außer Hannover Rück SE) jeweils maximal 36 Aktien zur Zeichnung angeboten wurden. Die Aktien wurden durch Rückkauf eigener Aktien im November erworben. Die Weiterveräußerung der Aktien an die Mitarbeiter erfolgte im November. Der Weiterveräußerungspreis richtete sich nach dem niedrigsten Tageskurs an den Börsen Frankfurt und Hannover am 30. Oktober 2020 abzüglich eines Rabatts von 10 EUR je Aktie und betrug 25,00 EUR. Insgesamt wurden 118.007 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 28,61 EUR über XETRA erworben. Durch die Transaktion entstand Personalaufwand in Höhe von 1,2 Mio. EUR. Die ausgegebenen Aktien unterliegen einer Sperrfrist, die am 25. November 2022 endet. Auswirkungen auf das Eigenkapital ergeben sich durch das Mitarbeiteraktienprogramm nicht.
(18) Nachrangige Verbindlichkeiten
Verschiedene Konzernunternehmen haben in der Vergangenheit langfristige nachrangige und zum Teil börsennotierte Verbindlichkeiten aufgenommen, um die Kapitalstruktur des Konzerns zu optimieren sowie um die erforderliche (aufsichtsrechtliche) Liquidität (Solvabilität) zu gewährleisten.
Die garantierte nachrangige Anleihe der Hannover Finance (Luxembourg) S. A. in Höhe von 500 Mio. EUR wurde mit Wirkung zum ersten ordentlichen Rückzahlungstermin in Höhe des gesamten Nominalbetrags gekündigt und zurückgezahlt.
Die Hannover Rück SE hat am 8. Juli 2020 eine nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 500 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt platziert. Die Laufzeit der Anleihe beträgt ca. 20 Jahre. Eine ordentliche Kündigung der Anleihe ist frühestens am 8. Juli 2030 möglich. Verzinst wird die Schuldverschreibung in den ersten zehn Jahren der Laufzeit mit einem festen Kupon in Höhe von 1,75 % p. a., danach beträgt der variable Zinssatz 3 % über dem Drei-Monats-EURIBOR.
Zusammensetzung des langfristigen nachrangigen Fremdkapitals | ||||||||||||||
In Mio. EUR | Nominalbetrag | Verzinsung | Fälligkeit | Rating 2 | Begebung | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||||
Talanx AG | 750 | Fest (2,25 %) | 2017/2047 | (—; A–) | Die nachrangige Anleihe wurde 2017 am europäischen Kapitalmarkt platziert; sie kann 2027 erstmals ordentlich gekündigt werden. | 750 | 750 | |||||||
Hannover Rück SE | 750 |
Fest (1,125 %), dann variabel verzinslich |
2019/2039 | (—; A) | Die nachrangige Anleihe wurde 2019 am europäischen Kapitalmarkt platziert; sie kann 2029 erstmals ordentlich gekündigt werden. | 741 | 740 | |||||||
Hannover Rück SE | 500 |
Fest (1,75 %), dann variabel verzinslich |
2020/2040 | (—; A) | Die nachrangige Anleihe wurde 2020 am europäischen Kapitalmarkt platziert; sie kann 2030 erstmals ordentlich gekündigt werden. | 495 | — | |||||||
Hannover Finance (Luxembourg) S. A. |
500 |
Fest (5,75 %), dann variabel verzinslich |
2010/2040 | (aa–; A) | Die garantierte nachrangige Anleihe wurde 2010 am europäischen Kapitalmarkt platziert; sie kann nach zehn Jahren erstmals ordentlich gekündigt werden. | — | 500 | |||||||
Hannover Finance (Luxembourg) S. A. |
500 |
Fest (5,0 %), dann variabel verzinslich |
2012/2043 | (aa–; A) | Die garantierte nachrangige Anleihe wurde 2012 in Höhe von 500 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt platziert; sie kann nach zehn Jahren erstmals ordentlich gekündigt werden. | 499 | 499 | |||||||
Hannover Rück SE 1 | 450 |
Fest (3,375 %), dann variabel verzinslich |
2014/ohne Endfälligkeit |
(a+; A) | Die nachrangige Anleihe wurde 2014 am europäischen Kapitalmarkt platziert; sie kann 2025 erstmals ordentlich gekündigt werden. | 447 | 446 | |||||||
Talanx Finanz (Luxemburg) S. A. |
500 |
Fest (8,37 %), dann variabel verzinslich |
2012/2042 | (a; A–) | Die garantierte nachrangige Anleihe wurde 2012 in Höhe von 500 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt platziert; sie kann nach zehn Jahren erstmals ordentlich gekündigt werden. | 500 | 500 | |||||||
HDI Assicurazioni S. p. A. |
27 | Fest (5,5 %) | 2016/2026 | (—; —) | Nachrangiges Darlehen | 27 | 27 | |||||||
HDI Assicurazioni S. p. A. (ehemals CBA Vita S. p. A.) |
14 | Fest (4,15 %) | 2010/2020 | (—; —) | Die nachrangige Anleihe wurde 2010 in Höhe von 15 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt platziert. | — | 14 | |||||||
HDI Assicurazioni S. p. A. |
11 | Fest (5,7557 %) | 2020/2030 | (—; —) | Zwei nachrangige Darlehen; nach zehn Jahren kündbar | 11 | — | |||||||
HDI Global SE | 3 |
Fest (4,25 %), dann variabel verzinslich |
Ohne Endfälligkeit | (—; —) | Nachrangiges Darlehen. Das Darlehen ist ab dem 12. August 2021 jährlich kündbar. | 3 | 3 | |||||||
Magyar Posta Életbiztosító Zrt. | 1 | Fest (7,57 %) | 2015/2045 | (—; —) | Nachrangiges Darlehen; nach zehn Jahren erstmals kündbar | 1 | 1 | |||||||
Gesamt | 3.473 | 3.479 |
1 Zum Stichtag werden zudem Anleihen mit einem Nominalbetrag von 50 Mio. EUR von Konzerngesellschaften gehalten (im Konzernabschluss konsolidiert)
2 Debt Rating A. M. Best; Debt Rating S&P
Zeitwert der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten nachrangigen Verbindlichkeiten | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Fortgeführte Anschaffungskosten | 3.473 | 3.479 | ||
Unrealisierte Gewinne/Verluste | 313 | 303 | ||
Zeitwert | 3.785 | 3.782 |
Der beizulegende Zeitwert der ausgereichten Verbindlichkeiten basiert im Allgemeinen auf notierten aktiven Marktpreisen. Wenn derartige Preisinformationen nicht verfügbar waren, wurden die Zeitwerte auf Basis der anerkannten Effektivzinsmethode berechnet oder z. B. anhand von anderen Finanzinstrumenten mit vergleichbaren Bonitäts-, Laufzeit- und Renditeeigenschaften geschätzt. Bei der Effektivzinsmethode werden stets die aktuellen Marktzinsniveaus in den relevanten Zinsbindungslaufzeitbereichen als Basis unterstellt.
Das Nettoergebnis in Höhe von –137 (–133) Mio. EUR der nachrangigen Verbindlichkeiten umfasst im Berichtsjahr Zinsaufwendungen in Höhe von 135 (132) Mio. EUR und Aufwendungen aus der Amortisation (2 [1] Mio. EUR).
Nachrangige Verbindlichkeiten: Restlaufzeiten | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Bis zu 1 Jahr | — | 14 | ||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahre | — | — | ||
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre | 38 | 27 | ||
Mehr als 10 Jahre und bis zu 20 Jahre | 1.236 | 740 | ||
Mehr als 20 Jahre | 1.750 | 2.249 | ||
Ohne feste Laufzeit | 450 | 449 | ||
Gesamt | 3.473 | 3.479 |
(19) Rückstellung für Prämienüberträge
Rückstellung für Prämienüberträge | ||||||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||||||
Brutto | Rück | Netto | Brutto | Rück | Netto | |||||||
Stand zum 31.12. des Vorjahres | 9.837 | 740 | 9.097 | 8.590 | 684 | 7.906 | ||||||
Veränderung des Konsolidierungskreises | — | — | — | 38 | 9 | 29 | ||||||
Portfolioein-/-austritte | 3 | — | 3 | 5 | — | 5 | ||||||
Zuführungen | 4.178 | 752 | 3.426 | 4.519 | 544 | 3.975 | ||||||
Auflösungen | 2.731 | 509 | 2.222 | 3.454 | 503 | 2.952 | ||||||
Veräußerungsgruppen gemäß IFRS 5 | — | — | — | –3 | — | –3 | ||||||
Währungskursänderungen | –749 | –76 | –674 | 142 | 5 | 137 | ||||||
Stand zum 31.12. des Geschäftsjahres | 10.538 | 908 | 9.630 | 9.837 | 740 | 9.097 |
Bei der Rückstellung für Prämienüberträge handelt es sich im Wesentlichen nicht um zukünftige liquiditätswirksame Zahlungsströme, deshalb verzichten wir auf eine Laufzeitangabe.
(20) Deckungsrückstellung
Deckungsrückstellung | ||||||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||||||
Brutto | Rück | Netto | Brutto | Rück | Netto | |||||||
Stand zum 31.12. des Vorjahres | 56.859 | 1.121 | 55.738 | 56.234 | 1.209 | 55.025 | ||||||
Portfolioein-/-austritte | –486 | –239 | –248 | –528 | 53 | –581 | ||||||
Zuführungen | 6.248 | –375 | 6.623 | 4.648 | –130 | 4.778 | ||||||
Auflösungen | 5.078 | 37 | 5.041 | 3.846 | 35 | 3.811 | ||||||
Währungskursänderungen | –611 | –30 | –581 | 352 | 24 | 328 | ||||||
Stand zum 31.12. des Geschäftsjahres | 56.932 | 440 | 56.492 | 56.859 | 1.121 | 55.738 |
Im Rahmen der nachstehenden Laufzeitanalyse haben wir die zu Absicherungszwecken für die Deckungsrückstellungen gestellten Depots unmittelbar abgezogen, da die Mittelzu- und -abflüsse aus diesen Depots direkt den Zedenten zuzurechnen sind.
Deckungsrückstellung | ||||||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||||||
Brutto | Rück | Netto | Brutto | Rück | Netto | |||||||
Bis zu 1 Jahr | 3.268 | 15 | 3.254 | 3.730 | 636 | 3.095 | ||||||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahre | 10.426 | 54 | 10.372 | 10.670 | 109 | 10.561 | ||||||
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre | 14.745 | 89 | 14.656 | 14.145 | 103 | 14.042 | ||||||
Mehr als 10 Jahre und bis zu 20 Jahre | 13.743 | 73 | 13.670 | 13.066 | 132 | 12.934 | ||||||
Mehr als 20 Jahre | 11.265 | 63 | 11.203 | 11.177 | 140 | 11.036 | ||||||
Depots | 3.484 | 147 | 3.337 | 4.070 | 2 | 4.069 | ||||||
Gesamt | 56.932 | 440 | 56.492 | 56.859 | 1.121 | 55.738 |
(21) Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle | ||||||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||||||
Brutto | Rück | Netto | Brutto | Rück | Netto | |||||||
Stand zum 31.12. des Vorjahres | 49.651 | 6.311 | 43.340 | 45.887 | 6.284 | 39.603 | ||||||
Veränderung des Konsolidierungskreises | — | — | — | 237 | 88 | 149 | ||||||
Portefeuilleein-/-austritte | –21 | –8 | –12 | –3 | 1 | –5 | ||||||
Zuzüglich | ||||||||||||
Geschäftsjahresschäden | 22.522 | 2.223 | 20.299 | 20.903 | 2.218 | 18.685 | ||||||
Vorjahresschäden | 4.218 | 867 | 3.352 | 3.354 | 725 | 2.628 | ||||||
Schadenaufwendungen insgesamt | 26.740 | 3.090 | 23.650 | 24.257 | 2.943 | 21.313 | ||||||
Abzüglich | ||||||||||||
Geschäftsjahresschäden | 7.642 | 437 | 7.206 | 7.737 | 448 | 7.289 | ||||||
Vorjahresschäden | 15.011 | 2.783 | 12.229 | 13.695 | 2.626 | 11.069 | ||||||
Schadenzahlungen insgesamt | 22.653 | 3.220 | 19.434 | 21.432 | 3.074 | 18.358 | ||||||
Übrige Änderungen | — | 4 | –4 | –4 | –5 | 1 | ||||||
Währungskursänderungen | –2.528 | –327 | –2.202 | 710 | 73 | 636 | ||||||
Stand zum 31.12. des Geschäftsjahres | 51.189 | 5.850 | 45.339 | 49.651 | 6.311 | 43.340 |
Abwicklung der Netto-Schadenrückstellung
Die Schadenrückstellungen beruhen naturgemäß zu einem gewissen Grad auf Schätzungen, die mit einem Unsicherheitsfaktor behaftet sind. Der Unterschied aus letztjähriger und aktueller Einschätzung schlägt sich im Netto-Abwicklungsergebnis nieder. Darüber hinaus kommt es durch Rückversicherungsverträge, deren Laufzeit nicht dem Kalenderjahr entspricht oder die auf Zeichnungsjahrbasis abgeschlossen werden, regelmäßig dazu, dass Schadenaufwendungen nicht exakt dem Geschäfts- oder dem Vorjahr zugewiesen werden können.
Die von den Berichtseinheiten gelieferten Schadenabwicklungsdreiecke wurden um die Währungseffekte aus der Umrechnung der jeweiligen Transaktions- in die lokale Berichtswährung bereinigt dargestellt. Die in Fremdwährung gelieferten Abwicklungsdreiecke der Berichtseinheiten werden zum aktuellen Stichtagskurs in Euro umgerechnet, um währungsbereinigte Abwicklungsergebnisse darstellen zu können. In den Fällen, in denen der ursprünglich geschätzte Endschaden mit dem tatsächlichen Endschaden in Originalwährung übereinstimmt, wird auch nach Umrechnung in die Konzernberichtswährung (Euro) sichergestellt, dass kein rein währungsindiziertes Abwicklungsergebnis ausgewiesen wird.
In den nachfolgenden Tabellen werden die Netto-Schadenrückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle der Jahre 2010 bis 2020 getrennt nach unseren wesentlichen Sachversicherungsgesellschaften in den Erstversicherungssegmenten einschließlich der Konzernfunktionen und dem Konzernsegment Schaden-Rückversicherung dargestellt (sogenanntes Schadenabwicklungsdreieck). Die Übersichten zeigen die Abwicklung der zum jeweiligen Stichtag gebildeten Netto-Schadenrückstellungen, die sich aus den Rückstellungen für das jeweils aktuelle Jahr und die vorangegangenen Anfalljahre zusammensetzen. Dabei wird nicht die Abwicklung der Rückstellung einzelner Anfalljahre, sondern die Abwicklung der bilanziellen Rückstellung, die jährlich zum Stichtag gebildet wurde, ausgewiesen.
Die Darstellung der Netto-Schadenrückstellung und ihrer Abwicklung erfolgt jeweils für die Erstversicherungssegmente einschließlich der Konzernfunktionen und des Segments Schaden-Rückversicherung nach Konsolidierungseffekten für den jeweiligen Darstellungsbereich, jedoch vor Eliminierung der konzerninternen Beziehungen zwischen Erstversicherungssegmenten einschließlich der Konzernfunktionen und Rückversicherung. Die für das Bilanzjahr 2010 berichteten Werte beinhalten außerdem die nicht mehr separat im Schadenabwicklungsdreieck dargestellten Werte der Vorjahre. Die veröffentlichten Abwicklungsergebnisse reflektieren die im Geschäftsjahr 2020 für die einzelnen Abwicklungsjahre entstandenen Endschadenveränderungen.
Die noch nicht abgewickelten Netto-Schadenrückstellungen im Konzern belaufen sich auf insgesamt 45,3 (43,3) Mrd. EUR. Davon entfallen auf unsere Sachversicherungsgesellschaften im Erstversicherungsbereich einschließlich der Konzernfunktionen sowie das Segment Schaden-Rückversicherung 15,0 (14,1) Mrd. EUR bzw. 24,7 (23,7) Mrd. EUR. Weitere 5,6 (5,5) Mrd. EUR verteilen sich auf das Segment Personen-Rückversicherung (4,5 [4,4] Mrd. EUR) und das Leben-Erstversicherungsgeschäft (1,1 [1,1] Mrd. EUR).
Netto-Schadenrückstellung und deren Abwicklung in den Erstversicherungssegmenten einschließlich der Konzernfunktionen
Netto-schadenrückstellung 1 und deren Abwicklung in den Erstversicherungssegmenten einschließlich der Konzernfunktionen | ||||||||||||||||||||||
In Mio. EUR | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |||||||||||
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle |
6.838 | 6.925 | 7.082 | 7.843 | 8.433 | 8.734 | 9.009 | 9.435 | 10.367 | 11.038 | 12.200 | |||||||||||
Kumulierte Zahlungen für das betreffende Jahr und Vorjahre | ||||||||||||||||||||||
Ein Jahr später | 1.296 | 1.488 | 1.101 | 1.635 | 1.741 | 1.875 | 1.912 | 2.023 | 2.335 | 2.196 | ||||||||||||
Zwei Jahre später | 2.093 | 1.811 | 1.860 | 2.362 | 2.583 | 2.810 | 2.791 | 3.068 | 3.324 | |||||||||||||
Drei Jahre später | 2.198 | 2.328 | 2.346 | 2.906 | 3.188 | 3.383 | 3.414 | 3.706 | ||||||||||||||
Vier Jahre später | 2.577 | 2.701 | 2.774 | 3.340 | 3.592 | 3.842 | 3.865 | |||||||||||||||
Fünf Jahre später | 2.888 | 3.055 | 3.103 | 3.663 | 3.951 | 4.172 | ||||||||||||||||
Sechs Jahre später | 3.181 | 3.321 | 3.368 | 3.953 | 4.200 | |||||||||||||||||
Sieben Jahre später | 3.398 | 3.536 | 3.601 | 4.120 | ||||||||||||||||||
Acht Jahre später | 3.578 | 3.730 | 3.735 | |||||||||||||||||||
Neun Jahre später | 3.742 | 3.835 | ||||||||||||||||||||
Zehn Jahre später | 3.830 | |||||||||||||||||||||
Nettorückstellung für das betreffende Jahr und Vorjahre zuzüglich der bislang geleisteten Zahlungen auf die ursprüngliche Rückstellung | ||||||||||||||||||||||
Am Ende des Jahres | 6.838 | 6.925 | 7.082 | 7.843 | 8.433 | 8.734 | 9.009 | 9.435 | 10.367 | 11.038 | 12.200 | |||||||||||
Ein Jahr später | 6.425 | 6.561 | 6.755 | 7.562 | 7.963 | 8.426 | 8.710 | 9.335 | 10.289 | 10.968 | ||||||||||||
Zwei Jahre später | 6.187 | 6.391 | 6.647 | 7.137 | 7.697 | 8.153 | 8.632 | 9.097 | 10.237 | |||||||||||||
Drei Jahre später | 6.115 | 6.326 | 6.384 | 7.041 | 7.458 | 8.153 | 8.453 | 9.114 | ||||||||||||||
Vier Jahre später | 5.994 | 6.108 | 6.305 | 6.821 | 7.485 | 8.009 | 8.458 | |||||||||||||||
Fünf Jahre später | 5.791 | 6.087 | 6.054 | 6.887 | 7.361 | 8.012 | ||||||||||||||||
Sechs Jahre später | 5.791 | 5.844 | 6.148 | 6.771 | 7.353 | |||||||||||||||||
Sieben Jahre später | 5.578 | 5.941 | 6.055 | 6.797 | ||||||||||||||||||
Acht Jahre später | 5.670 | 5.870 | 6.089 | |||||||||||||||||||
Neun Jahre später | 5.600 | 5.960 | ||||||||||||||||||||
Zehn Jahre später | 5.744 | |||||||||||||||||||||
Veränderung gegenüber dem Vorjahr | ||||||||||||||||||||||
der Endschadenrückstellung
2
= Abwicklungsergebnis |
–143 | 53 | 57 | 8 | 34 | –10 | –2 | –12 | 69 | 19 | ||||||||||||
In % | –2 | 1 | 1 | — | — | — | — | — | 1 | — |
1 Die Daten sind auf Nettobasis dargestellt, da dies aussagekräftigere Informationen über die letztendlichen Auswirkungen auf das Konzernergebnis liefert
2 Berechnungsbeispiel: Für das Jahr 2010 ist die Differenz zu ermitteln (5.600 Mio. EUR abzgl. 5.744 Mio. EUR = –143 Mio. EUR). Dieser Betrag wird festgeschrieben und in den Folgeperioden, z. B. 2011, mit der Veränderung z. B. des Jahres 2010 zu 2011 fortgeschrieben. Im Jahr 2011 ist daher im ersten Schritt die Differenz zwischen den beiden ausgewiesenen Beträgen aus dem Jahr 2011 zu berechnen und diese dann von dem Wert im Jahr 2010 abzusetzen (Berechnung für 2011: 5.870 Mio. EUR abzgl. 5.960 Mio. EUR = –90 Mio. EUR; von den –90 Mio. EUR wird der Betrag von –143 Mio. EUR in Abzug gebracht; es ergibt sich ein Betrag von 53 Mio. EUR für 2011). Die Reihe ist anschließend fortzuführen
Im Berichtsjahr verzeichnete der Konzern in seinen Erstversicherungssegmenten einschließlich der Konzernfunktionen ein positives Abwicklungsergebnis von 70 (89) Mio. EUR, das sich als Summe der Abwicklungsergebnisse der einzelnen Bilanzjahre ergibt.
Netto-Schadenrückstellung und deren Abwicklung im Segment Schaden-Rückversicherung
Netto-Schadenrückstellung 1 und deren Abwicklung im Segment Schaden-Rückversicherung | ||||||||||||||||||||||
In Mio. EUR | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |||||||||||
Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle |
15.072 | 16.427 | 17.037 | 17.596 | 19.481 | 21.501 | 22.412 | 22.534 | 23.923 | 26.135 | 27.464 | |||||||||||
Kumulierte Zahlungen für das betreffende Jahr und Vorjahre | ||||||||||||||||||||||
Ein Jahr später | 2.408 | 3.082 | 2.850 | 3.136 | 3.449 | 3.217 | 3.688 | 4.703 | 4.777 | 5.499 | ||||||||||||
Zwei Jahre später | 4.037 | 4.791 | 4.448 | 4.921 | 5.177 | 5.116 | 5.908 | 6.740 | 7.442 | |||||||||||||
Drei Jahre später | 5.019 | 5.713 | 5.631 | 6.028 | 6.435 | 6.564 | 7.149 | 8.390 | ||||||||||||||
Vier Jahre später | 5.665 | 6.640 | 6.473 | 7.016 | 7.501 | 7.542 | 8.249 | |||||||||||||||
Fünf Jahre später | 6.419 | 7.352 | 7.260 | 7.908 | 8.327 | 8.442 | ||||||||||||||||
Sechs Jahre später | 6.956 | 7.944 | 7.939 | 8.489 | 9.073 | |||||||||||||||||
Sieben Jahre später | 7.392 | 8.446 | 8.405 | 9.071 | ||||||||||||||||||
Acht Jahre später | 7.789 | 8.748 | 8.915 | |||||||||||||||||||
Neun Jahre später | 8.027 | 9.178 | ||||||||||||||||||||
Zehn Jahre später | 8.425 | |||||||||||||||||||||
Nettorückstellung für das betreffende Jahr und Vorjahre zuzüglich der bislang geleisteten Zahlungen auf die ursprüngliche Rückstellung | ||||||||||||||||||||||
Am Ende des Jahres | 15.072 | 16.427 | 17.037 | 17.596 | 19.481 | 21.501 | 22.412 | 22.534 | 23.923 | 26.135 | 27.464 | |||||||||||
Ein Jahr später | 14.477 | 16.138 | 16.558 | 17.403 | 18.980 | 20.607 | 21.284 | 21.792 | 23.132 | 25.545 | ||||||||||||
Zwei Jahre später | 13.881 | 15.748 | 16.204 | 16.777 | 17.881 | 19.220 | 20.300 | 20.537 | 22.235 | |||||||||||||
Drei Jahre später | 13.435 | 15.300 | 15.685 | 15.743 | 16.935 | 18.224 | 19.249 | 19.786 | ||||||||||||||
Vier Jahre später | 12.977 | 14.679 | 14.979 | 14.892 | 16.051 | 17.262 | 18.504 | |||||||||||||||
Fünf Jahre später | 12.412 | 14.005 | 14.278 | 14.126 | 15.224 | 16.595 | ||||||||||||||||
Sechs Jahre später | 11.874 | 13.363 | 13.593 | 13.339 | 14.586 | |||||||||||||||||
Sieben Jahre später | 11.280 | 12.686 | 12.995 | 12.813 | ||||||||||||||||||
Acht Jahre später | 10.885 | 12.162 | 12.583 | |||||||||||||||||||
Neun Jahre später | 10.458 | 11.877 | ||||||||||||||||||||
Zehn Jahre später | 10.279 | |||||||||||||||||||||
Veränderung gegenüber dem Vorjahr | ||||||||||||||||||||||
der Endschadenrückstellung
2
= Abwicklungsergebnis |
179 | 107 | 127 | 114 | 112 | 28 | 78 | 6 | 146 | –307 | ||||||||||||
In % | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | — | — | — | 1 | –1 |
1 Die Daten sind auf Nettobasis dargestellt, da dies aussagekräftigere Informationen über die letztendlichen Auswirkungen auf das Konzernergebnis liefert
2 Berechnungsbeispiel: Für das Jahr 2010 ist die Differenz zu ermitteln (10.458 Mio. EUR abzgl. 10.279 Mio. EUR = 179 Mio. EUR). Dieser Betrag wird festgeschrieben und in den Folgeperioden, z. B. 2011, mit der Veränderung z. B. des Jahres 2010 zu 2011 fortgeschrieben. Im Jahr 2011 ist daher im ersten Schritt die Differenz zwischen den beiden ausgewiesenen Beträgen aus dem Jahr 2011 zu berechnen und diese dann von dem Wert im Jahr 2010 abzusetzen (Berechnung für 2011: 12.162 Mio. EUR abzgl. 11.877 Mio. EUR = 286 Mio. EUR; von den 286 Mio. EUR wird der Betrag von 179 Mio. EUR in Abzug gebracht; es ergibt sich ein Betrag von 107 Mio. EUR für 2011). Die Reihe ist anschließend fortzuführen
Im Geschäftsjahr 2020 verzeichnete die Schaden-Rückversicherung ein positives Abwicklungsergebnis in Höhe von insgesamt 591 (834)Mio. EUR, das sich als Summe der Abwicklungsergebnisse der einzelnen Bilanzjahre ergibt.
Der Bilanzwert der Rückversicherungsanteile an den Schaden-Rückstellungen in Höhe von 5,9 (6,3) Mrd. EUR enthält kumulierte Einzelwertberichtigungen in Höhe von 52 (61) Mio. EUR.
Nach IFRS 4 sind Angaben erforderlich, mit deren Hilfe Höhe und Zeitpunkt der aus Versicherungsverträgen zu erwartenden Kapitalflüsse verdeutlicht werden können. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Schadenrückstellung nach deren erwarteten Restlaufzeiten gegliedert. Im Rahmen der Laufzeitanalyse haben wir die zu Absicherungszwecken für diese Rückstellungen gestellten Depots unmittelbar abgezogen, da die Mittelzu- und -abflüsse aus diesen Depots direkt den Zedenten zuzurechnen sind.
Laufzeiten der Rückstellung | ||||||||||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||||||||
Brutto | Rück | Netto | Brutto | Rück | Netto | |||||||
Bis zu 1 Jahr | 15.256 | 1.664 | 13.593 | 14.720 | 1.883 | 12.837 | ||||||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahre | 19.594 | 2.542 | 17.052 | 18.652 | 2.704 | 15.948 | ||||||
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre | 7.580 | 868 | 6.712 | 7.393 | 887 | 6.506 | ||||||
Mehr als 10 Jahre und bis zu 20 Jahre | 4.446 | 490 | 3.956 | 4.569 | 521 | 4.048 | ||||||
Mehr als 20 Jahre | 2.147 | 239 | 1.907 | 2.216 | 264 | 1.952 | ||||||
Depots | 2.165 | 47 | 2.118 | 2.101 | 54 | 2.048 | ||||||
Gesamt | 51.189 | 5.850 | 45.339 | 49.651 | 6.311 | 43.340 |
(22) Rückstellung für Beitragsrückerstattung
Rückstellung für Beitragsrückerstattung | ||||||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||||||
Brutto | Rück | Netto | Brutto | Rück | Netto | |||||||
Stand zum 31.12. des Vorjahres | 8.511 | 1 | 8.510 | 5.703 | 6 | 5.697 | ||||||
Veränderung des Konsolidierungskreises | –9 | — | –9 | — | — | — | ||||||
Zuführungen/Auflösungen (—) | 278 | — | 278 | 1.295 | — | 1.295 | ||||||
Änderungen aufgrund des sonstigen Ergebnisses aus Kapitalanlagen | 1.027 | — | 1.027 | 1.761 | — | 1.761 | ||||||
Abgänge | ||||||||||||
Lebensversicherungsverträge | 689 | — | 689 | 229 | — | 229 | ||||||
Haftpflicht-/Unfallversicherungsverträge mit Prämienrückgewähr | — | — | — | 18 | 4 | 14 | ||||||
Übrige Änderungen | 1 | — | 1 | — | — | — | ||||||
Währungskursänderungen | –5 | — | –5 | –1 | — | –1 | ||||||
Stand zum 31.12. des Geschäftsjahres | 9.114 | 1 | 9.112 | 8.511 | 1 | 8.510 |
Im Wesentlichen ist eine eindeutige Zuordnung zu den einzelnen Versicherungsverträgen und zu den Restlaufzeiten nicht möglich, sodass wir auf eine Laufzeitangabe verzichtet haben.
Von den Bruttorückstellungen für Beitragsrückerstattung entfallen 1.977 (1.738) Mio. EUR auf Verpflichtungen zur Überschussbeteiligung und 7.137 (6.772) Mio. EUR auf latente Beitragsrückerstattung einschließlich der Shadow-RfB.
(23) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Konzernunternehmen haben ihren Mitarbeitern in der Regel beitrags- oder leistungsorientierte Versorgungszusagen erteilt. Die Art der Versorgungszusage richtet sich nach der jeweils gültigen Versorgungsordnung. Der betragsmäßig überwiegende Teil der Versorgungszusagen basiert auf leistungsorientierten Pensionsplänen.
Zum größten Teil handelt es sich um dienstzeitabhängige Endgehaltspläne , die vollständig arbeitgeberfinanziert sind und Leistungen der Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenversorgung in Form einer monatlichen Rente im Wesentlichen ohne die Option eines Kapitalwahlrechtes vorsehen. Die den Versorgungsfall auslösenden Ereignisse (z. B. Pensionsalter, Invalidität, Tod) lehnen sich inhaltlich eng an die Leistungsvoraussetzungen der gesetzlichen Rentenversicherung an. Die Leistungshöhe ergibt sich als Prozentsatz des letzten Arbeitseinkommens, wobei zum einen die Anzahl der bis zum Eintritt des Versorgungsfalles vollendeten Dienstjahre und zum anderen die Höhe des Gehaltes bei Eintritt des Versorgungsfalles (gegebenenfalls als Durchschnitt über mehrere Jahre) in die Berechnung einfließen. Teilweise werden die maßgeblichen Einkommensteile unterhalb und oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen Rentenversicherung unterschiedlich gewichtet.
Diese Pensionspläne sind für neu eintretende Arbeitnehmer/-innen geschlossen. Bestehende Zusagen wurden teilweise auf gehaltsdynamische Besitzstände eingefroren. Die Pläne werden weitestgehend nicht mit Planvermögen finanziert.
Bei den Plänen auf Basis jährlicher Rentenbausteine handelt es sich um vollständig arbeitgeberfinanzierte Zusagen auf Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenversorgung in Form einer monatlichen Rente ohne die Option eines Kapitalwahlrechtes. Die den Versorgungsfall auslösenden Ereignisse (z. B. Pensionsalter, Invalidität, Tod) lehnen sich inhaltlich eng an die Leistungsvoraussetzungen der gesetzlichen Rentenversicherung an. Die Leistungshöhe ergibt sich als Summe jährlicher Versorgungsbausteine, die über eine Transformationstabelle hergeleitet werden. Berücksichtigt werden dabei der Beschäftigungsgrad, die Höhe des maßgeblichen Gehaltes und teilweise das Geschäftsergebnis der die Zusage erteilenden Arbeitgebergesellschaft. Die maßgeblichen Einkommensteile unterhalb und oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen Rentenversicherung werden unterschiedlich gewichtet.
Der betragsmäßig bedeutendste Pensionsplan dieses Typs ist für Neuaufnahmen geschlossen und nicht mit Planvermögen finanziert. Jedoch wurden für einen großen Teilbestand Rückdeckungsversicherungen geschlossen.
Bei den beitragsbasierten Plänen mit Garantien handelt es sich um Zusagen aus Entgeltumwandlungen oder arbeitgeberfinanzierte Zusagen auf Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenversorgung in Form einer monatlichen Rente über Unterstützungskassen. Anstelle einer Altersrente kann ein einmaliges Versorgungskapital verlangt werden. Es handelt sich um beitragsorientierte Leistungszusagen im Sinne des deutschen Arbeitsrechtes, die wirtschaftlich als Leistungszusage (Defined Benefit Plan) klassifiziert werden. Der vom Arbeitgeber an die Unterstützungskassen zugewendete Versorgungsbetrag wird von diesen als Beitrag zum Abschluss einer Rückdeckungsversicherung, die das zugesagte Leistungsspektrum widerspiegelt, genutzt (kongruente Rückdeckung). Die zugesagten Leistungen ergeben sich aus dem Tarif der Rückdeckungsversicherung. Das diesbezügliche Vermögen der Unterstützungskassen wird als Planvermögen ausgewiesen.
Darüber hinaus bestehen Versorgungszusagen auf eine Kapitalleistung im Todes- und Erlebensfall bei Erreichen der Altersgrenze aus einmaliger Entgeltumwandlung der Mitarbeiter. Dabei wird der Verzichtsbetrag als einmaliger Beitrag zum Abschluss einer Rückdeckungsversicherung, die das zugesagte Leistungsspektrum widerspiegelt, genutzt. Ein Rentenwahlrecht besteht nicht. Diesen Zusagen ist kein Planvermögen zugeordnet.
Für die Mitarbeiter besteht zusätzlich die Möglichkeit der versicherungsförmigen Entgeltumwandlung. Hierbei handelt es sich wirtschaftlich um beitragsorientierte Zusagen (Defined Contribution Plan), für die keine Pensionsrückstellungen ausgewiesen werden.
Die sich aus der zukünftigen Entwicklung der Pensionsverpflichtungen ergebenden Risiken umfassen die allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken wie Zinsänderungsrisiko, Inflationsrisiko und biometrische Risiken. Ungewöhnliche Risiken oder erhebliche Risikokonzentrationen sind nicht erkennbar.
Finanzierungsstatus der Pensionspläne | ||||
In Mio. EUR | ||||
Art des Plans | 2020 | 2019 | ||
Dienstzeitabhängige Endgehaltspläne | ||||
Planvermögen | –68 | –72 | ||
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung |
2.255 | 2.154 | ||
Auswirkung der Vermögensobergrenze | — | — | ||
Überdeckung (Nettovermögenswert) | –1 | — | ||
Unterdeckung (Nettoschuld) | 2.186 | 2.082 | ||
Plan auf Basis von Rentenbausteinen | ||||
Planvermögen | — | — | ||
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung |
133 | 118 | ||
Auswirkung der Vermögensobergrenze | — | — | ||
Überdeckung (Nettovermögenswert) | — | — | ||
Unterdeckung (Nettoschuld) | 133 | 118 | ||
Beitragsbasierte Pläne mit Garantien | ||||
Planvermögen | –274 | –204 | ||
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung |
398 | 285 | ||
Auswirkung der Vermögensobergrenze | 1 | 3 | ||
Überdeckung (Nettovermögenswert) | — | — | ||
Unterdeckung (Nettoschuld) | 125 | 84 | ||
Stand 31.12. des Geschäftsjahres (Nettovermögenswert) |
— | — | ||
Stand 31.12. des Geschäftsjahres (Nettoschuld) |
2.445 | 2.284 |
Die Veränderung der Nettoschuld und des Nettovermögenswertes für die verschiedenen leistungsorientierten Pensionspläne des Konzerns verdeutlicht die nachstehende Tabelle. Neben den Hauptbestandteilen Defined Benefit Obligation (DBO) und Planvermögen ist die Veränderung der Vermögenswertanpassung aus der Berechnung der Obergrenze des aus einer Planüberdeckung resultierenden Vermögenswertes angegeben. Die Überprüfung der Realisierbarkeit des mit einer Planüberdeckung einhergehenden wirtschaftlichen Nutzens wird auf Ebene des einzelnen Pensionsplans durchgeführt und machte sowohl zum 31. Dezember 2020 als auch zum 31. Dezember 2019 eine Kürzung des Buchwertes für den Nettovermögenswert erforderlich.
Veränderung der Nettoschuld und des Nettovermögenswerts für die verschiedenen leistungsorientierten Pensionspläne |
||||||||||||
In Mio. EUR | Leistungsorientierte Verpflichtung | Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | Vermögenswertanpassung | |||||||||
2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | |||||||
Stand zum 1.1. des Geschäftsjahres | 2.557 | 2.379 | –276 | –236 | 3 | 1 | ||||||
Im Jahresergebnis erfasste Veränderungen | ||||||||||||
Laufender Dienstzeitaufwand | 27 | 28 | — | — | — | — | ||||||
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand und Plankürzungen |
3 | 1 | — | — | — | — | ||||||
Nettozinskomponente | 24 | 42 | –4 | –5 | — | — | ||||||
Ergebnis aus Abgeltungen | — | — | — | — | — | — | ||||||
54 | 70 | –4 | –5 | — | — | |||||||
Im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen | ||||||||||||
Neubewertungen | ||||||||||||
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) aus Änderung der biometrischen Annahmen |
39 | 18 | — | — | — | — | ||||||
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) aus Änderung der finanziellen Annahmen |
225 | 176 | — | — | — | — | ||||||
Erfahrungsbedingte Anpassungen | 14 | –6 | — | — | — | — | ||||||
Erträge aus Planvermögen (ohne Zinserträge) | — | — | –51 | –15 | — | — | ||||||
Veränderung aus Vermögenswertanpassung | — | — | — | — | –2 | 2 | ||||||
Wechselkursänderungen | –5 | 1 | — | — | — | — | ||||||
274 | 190 | –51 | –15 | –2 | 2 | |||||||
Sonstige Veränderungen | ||||||||||||
Beiträge der Arbeitgeber | — | — | –23 | –18 | — | — | ||||||
Beiträge bzw. Gehaltsumwandlungen der Arbeitnehmer | 1 | — | –1 | –2 | — | — | ||||||
Gezahlte Versorgungsleistungen | –89 | –85 | 8 | 6 | — | — | ||||||
Unternehmenszu- und -abgänge | 2 | 2 | — | –2 | — | — | ||||||
Planabgeltungen | — | — | — | — | — | — | ||||||
Wechselkursänderungen | –12 | — | 4 | –3 | — | — | ||||||
–98 | –83 | –11 | –18 | — | — | |||||||
Stand zum 31.12. des Geschäftsjahres | 2.786 | 2.557 | –342 | –276 | 1 | 3 |
Die Struktur des dem Planvermögen zugrunde liegenden Kapitalanlageportfolios setzt sich wie folgt zusammen:
Portfoliostruktur des Planvermögens | ||||
In % | 2020 | 2019 | ||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | — | — | ||
Eigenkapitalinstrumente | 2 | 3 | ||
Festverzinsliche Wertpapiere | 6 | 8 | ||
Grundbesitz | 2 | 2 | ||
Wertpapierfonds | 11 | 14 | ||
Qualifizierende Versicherungsverträge | 76 | 72 | ||
Sonstige | 1 | — | ||
Gesamt | 100 | 100 |
Für alle Eigenkapitalinstrumente, festverzinslichen Wertpapiere und Wertpapierfonds stehen Marktpreise infolge ihrer jeweiligen Notierung an einem aktiven Markt zur Verfügung.
Im Zeitwert des Planvermögens sind keine Beträge für eigene Finanzinstrumente enthalten.
Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen beliefen sich im Berichtsjahr auf 55 Mio. EUR. Im Vorjahr wurden Erträge von 20 Mio. EUR verbucht.
Die gewichteten Annahmen für die Bewertung der leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:
Annahmen für leistungsorientierte Verpflichtungen | ||||
Bewertungsparameter/Annahmen gewichtet, in % | 2020 | 2019 | ||
Abzinsungsfaktor DBO | 0,6 | 1,2 | ||
Abzinsungsfaktor Nettozinskomponente 1 | 0,7 | — | ||
Abzinsungsfaktor für lfd. Dienstzeitaufwand 1 | 1,2 | — | ||
Erwarteter Gehalts- und Karrieretrend 1 | 2,5 | 2,5 | ||
Rentendynamik 1 | 1,6 | 1,7 |
1 Sofern der inländische Bestand mehr als 90 % des Gesamtbestandes ausmacht, erfolgt die Angabe gemäß den für die Bewertung der inländischen Bestände festgelegten Parametern
Zum 31. Dezember 2020 wurde der sogenannte Spot-Rate-Approach, mit dem der Bewertungszins nach IAS 19.83 für die Währung EUR durch Diskontierung prognostizierter Leistungen mit der gesamten Zinskurve bestimmt wird, auf den Zinsaufwand und -ertrag erweitert. Die Annahmen für leistungsorientierte Verpflichtungen enthalten einen zusätzlichen Abzinsungsfaktor für die Ermittlung der Nettozinskomponente. Ebenfalls angegeben ist der Abzinsungsfaktor für den laufenden Dienstzeitaufwand, für den es keine Änderungen gab. Die Abzinsungsfaktoren für die Nettozinskomponente und den laufenden Dienstzeitaufwand werden zu Beginn des Geschäftsjahres festgesetzt.
Als biometrische Rechnungsgrundlage der inländischen Pensionszusagen wurden, wie im Vorjahr, unverändert die Heubeck-Richttafeln 2018 G zugrunde gelegt, die entsprechend dem im Bestand beobachtbaren Risikoverlauf verstärkt wurden.
Die Duration der leistungsorientierten Verpflichtung beläuft sich auf 16 (16) Jahre.
Sensitivitätsanalysen
Ein Anstieg beziehungsweise Rückgang der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen hätte auf den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung zum 31. Dezember 2020 folgende Auswirkung:
Auswirkung der Veränderung der versicherungs- mathematischen Annahmen |
||||||||
In Mio. EUR | Effekt auf die leistungsorientierte Verpflichtung | |||||||
Parameteranstieg | Parameterrückgang | |||||||
2020 | 2019 | 2020 | 2019 | |||||
Abzinsungsfaktor (+/– 0,5 %) |
–213 | –189 | 242 | 214 | ||||
Gehaltssteige- rungsrate (+/– 0,25 %) |
8 | 7 | –19 | –7 | ||||
Rentenanpassungs- faktor (+/– 0,25 %) |
78 | 70 | –95 | –75 |
Daneben ist eine Änderung hinsichtlich der zugrunde gelegten Sterberaten beziehungsweise der zugrunde gelegten Lebenserwartung möglich. Zur Ermittlung des Langlebigkeitsrisikos wurden die zugrunde gelegten Sterbetafeln durch eine Absenkung der Sterblichkeiten um 10 % angepasst. Diese Verlängerung der Lebenserwartung hätte zum Ende des Geschäftsjahres zu einer um 109 (93) Mio. EUR höheren Pensionsverpflichtung geführt.
Die Berechnung der Sensitivitäten erfolgt durch die Differenzbildung zwischen den Pensionsverpflichtungen unter geänderten versicherungsmathematischen Annahmen und den Pensionsverpflichtungen unter unveränderten versicherungsmathematischen Annahmen. Die Ermittlung wurde für die als wesentlich eingestuften Parameter isoliert vorgenommen.
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Konzern Arbeitgeberbeiträge von 20 (19) Mio. EUR, die in die dargestellten leistungsorientierten Pläne einzuzahlen sind.
Beitragsorientierte Pensionszusagen werden über externe Versorgungsträger oder ähnliche Institutionen finanziert. Dabei werden an diese Einrichtungen fest definierte Beträge (z. B. bezogen auf das maßgebliche Einkommen) gezahlt, wobei der Anspruch des Leistungsempfängers gegenüber diesen Einrichtungen besteht und der Arbeitgeber über die Zahlung der Beiträge hinaus faktisch keine weitere Verpflichtung hat. Der im Geschäftsjahr erfasste Aufwand für diese Zusagen beträgt 72 (68) Mio. EUR, davon entfällt im Geschäftsjahr ein Betrag von 0 (0) Mio. EUR auf Zusagen an Mitarbeiter in Schlüsselpositionen. Bei den beitragsorientierten Pensionszusagen handelt es sich im Wesentlichen um staatliche Pensionspläne.
(24) Steuerrückstellungen
Zusammensetzung der Steuerrückstellungen | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Ertragsteuerrückstellungen | 327 | 313 | ||
Sonstige Steuerrückstellungen | 210 | 248 | ||
Gesamt | 537 | 561 |
(25) Sonstige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme | ||||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Restruk- turierung |
Entgeltliche Übernahme von Pensions- verpflichtungen Dritter |
Gratifikationen |
Jubiläums- leistungen |
Vorruhestand/Altersteilzeit | Sonstige Personalkosten |
Ausstehende Rechnungen |
Übrige | Gesamt | |||||||||
Bilanzwert zum 31.12.2019 | 98 | 50 | 196 | 18 | 41 | 90 | 144 | 333 | 971 | |||||||||
2020 | ||||||||||||||||||
Veränderung des Konsolidierungskreises | — | — | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||
Zuführungen | 14 | — | 92 | 2 | 14 | 112 | 702 | 208 | 1.144 | |||||||||
Aufzinsung | — | — | — | — | — | — | — | 6 | 6 | |||||||||
Inanspruchnahmen | 13 | 4 | 113 | 2 | 13 | 98 | 713 | 149 | 1.104 | |||||||||
Auflösungen | 16 | — | 12 | — | — | 2 | 12 | 14 | 58 | |||||||||
Veränderung des Zeitwerts des Planvermögens |
— | — | — | — | –4 | — | — | — | –4 | |||||||||
Übrige Änderungen | –8 | — | — | — | 8 | — | — | — | — | |||||||||
Währungskursänderungen | –1 | — | –5 | — | — | –3 | –3 | –10 | –21 | |||||||||
Bilanzwert zum 31.12.2020 | 75 | 47 | 159 | 17 | 45 | 99 | 118 | 374 | 934 |
Die im Abschluss ausgewiesenen Rückstellungen für Restrukturierung betreffen im Wesentlichen Restrukturierungsmaßnahmen zur Umsetzung der Neuausrichtung des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung Deutschland: Zum Bilanzstichtag beläuft sich diese Rückstellung auf 74 (94) Mio. EUR. Im Berichtsjahr ergaben sich im Wesentlichen Zuführungen in Höhe von 14 Mio. EUR, Inanspruchnahmen in Höhe von 12 Mio. EUR und Auflösungen in Höhe von 14 Mio. EUR. Zudem wurden 8 Mio. EUR aus der Restrukturierungsrückstellung in die Rückstellung für Altersteilzeit überführt. Die Zuführungen in die Restrukturierungsrückstellung resultieren aus den Maßnahmen des Programms „KuRS“ und damit zusammenhängenden Projekten. Wesentliche Zinseffekte bestehen für das Berichtsjahr nicht.
Die übrigen Rückstellungen (374 [333] Mio. EUR) beinhalten eine Vielzahl unterschiedlichster Sachverhalte, die nicht den vorstehenden Kategorien zugeordnet werden können. Sie betreffen insbesondere Rückstellungen für Nachzahlungszinsen aus Steuern in Höhe von 88 (72) Mio. EUR und Provisionsrückstellungen in Höhe von 84 (63) Mio. EUR. Des Weiteren sind in dieser Position Rückstellungen für Verwaltungskosten, Renaturierung, Rechtsstreitigkeiten (vgl. hierzu Abschnitt „Rechtsstreitigkeiten“), ausstehende Beiträge zur Unterstützungskasse und Schwerbehindertenabgaben enthalten.
Laufzeiten sonstiger Rückstellungen | ||||||||
In Mio. EUR | Bis zu 1 Jahr |
Von 1 Jahr und bis zu 5 Jahren |
Mehr als 5 Jahre | Summe | ||||
31.12.2020 | ||||||||
Restrukturierung | 44 | 31 | — | 75 | ||||
Entgeltliche Übernahme von Pensionsverpflichtungen Dritter 1 | — | — | 47 | 47 | ||||
Gratifikationen | 117 | 41 | — | 159 | ||||
Jubiläumsleistungen 1 | — | 17 | — | 17 | ||||
Vorruhestand/Altersteilzeit 1 | — | 45 | — | 45 | ||||
Sonstige Personalkosten | 84 | 15 | 1 | 99 | ||||
Ausstehende Rechnungen | 118 | — | — | 118 | ||||
Übrige | 260 | 104 | 10 | 374 | ||||
Gesamt | 624 | 253 | 57 | 934 | ||||
Gesamt Vorjahr | 606 | 304 | 60 | 971 |
1 Angabe des gewichteten Durchschnitts
(26) Begebene Anleihen und Darlehen
Unter diesem Bilanzposten werden die nachfolgenden Sachverhalte zum Bilanzstichtag ausgewiesen:
Begebene Anleihen und Darlehen | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Begebene Anleihen Talanx AG | 1.065 | 1.065 | ||
Hannover Rück SE | 744 | 743 | ||
Darlehen aus Infrastrukturinvestments | 84 | 93 | ||
Hypothekendarlehen der Hannover Re Real Estate Holdings, Inc. |
117 | 129 | ||
Hypothekendarlehen der HR GLL Central Europe GmbH & Co. KG |
145 | 145 | ||
Hypothekendarlehen der Real Estate Asia Select Fund Limited |
110 | 121 | ||
Sonstige | 13 | 11 | ||
Gesamt | 2.279 | 2.308 |
Per 31. Dezember 2020 bestehen zwei syndizierte variabel verzinsliche Kreditlinien über einen Gesamtnominalbetrag von 500 Mio. EUR. Zum Bilanzstichtag erfolgte keine Inanspruchnahme.
Das Nettoergebnis aus den begebenen Anleihen und Darlehen beträgt insgesamt 55 (54) Mio. EUR und umfasst im Wesentlichen neben den Zinsaufwendungen aus den Anleihen der Talanx AG (30 [30] Mio. EUR) und der Hannover Rück SE (8 [8] Mio. EUR) auch das Nettoergebnis aus Hypothekendarlehen (9 [8] Mio. EUR) und Darlehen aus Infrastrukturinvestments (3 [3] Mio. EUR) sowie Amortisationen in Höhe von (3 [3] Mio. EUR).
Begebene Anleihen | ||||||||||||||
In Mio. EUR | Nominalbetrag | Verzinsung | Fälligkeit | Rating 1 | Begebung | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||||
Talanx AG 2 | 565 | Fest (3,125 %) | 2013/2023 | (—; A+) | Die erstrangige unbesicherte Schuldverschreibung hat eine feste Laufzeit und kann nur außerordentlich gekündigt werden. | 565 | 565 | |||||||
Talanx AG | 500 | Fest (2,5 %) | 2014/2026 | (—; A+) | Die erstrangige unbesicherte Schuldverschreibung hat eine feste Laufzeit und kann nur außerordentlich gekündigt werden. | 500 | 500 | |||||||
Hannover Rück SE | 750 | Fest (1,125 %) | 2018/2028 | (—; AA–) | Die nicht nachrangige und unbesicherte Schuldverschreibung hat eine feste Laufzeit. | 744 | 743 | |||||||
Gesamt | 1.810 | 1.809 |
1 Debt Rating A. M. Best; Debt Rating S&P
2 Zum Bilanzstichtag werden zudem Anteile mit einem Nominalvolumen von 185 Mio. EUR von Konzerngesellschaften gehalten
Zeitwert der begebenen Anleihen und Darlehen | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Fortgeführte Anschaffungskosten | 2.279 | 2.308 | ||
Unrealisierte Gewinne/Verluste | 206 | 188 | ||
Zeitwert | 2.485 | 2.496 |
Begebene Anleihen und Darlehen: Restlaufzeiten | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Bis zu 1 Jahr | 11 | 46 | ||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahre | 884 | 914 | ||
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre | 1.382 | 1.339 | ||
Mehr als 10 Jahre und bis zu 20 Jahre | 2 | 8 | ||
Mehr als 20 Jahre | — | — | ||
Gesamt | 2.279 | 2.308 |
(27) Übrige Verbindlichkeiten
Übrige Verbindlichkeiten | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft | 1.926 | 1.860 | ||
davon gegenüber Versicherungsnehmern | 1.252 | 1.151 | ||
davon gegenüber Versicherungsvermittlern | 675 | 709 | ||
Abrechnungsverbindlichkeiten | 2.778 | 2.320 | ||
Leasingverbindlichkeiten | 437 | 442 | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 173 | 202 | ||
Verbindlichkeiten aus Kapitalanlagen | 218 | 195 | ||
Verbindlichkeiten aus Führungsfremdgeschäft | 356 | 314 | ||
Verbindlichkeiten aus Derivaten | 229 | 186 | ||
davon negative Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten | 13 | 7 | ||
Rechnungsabgrenzung | 53 | 57 | ||
Zinsen | 81 | 88 | ||
Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungsträgern | 18 | 19 | ||
Andere Verbindlichkeiten | 324 | 359 | ||
Übrige Verbindlichkeiten (ohne Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen) gesamt | 6.593 | 6.042 | ||
Übrige Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen |
||||
Sonstige Verpflichtungen, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | 54 | 54 | ||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente | 1.224 | 1.128 | ||
Derivate | — | — | ||
Übrige Verbindlichkeiten aus Investment- verträgen gesamt |
1.278 | 1.182 | ||
Bilanzwert zum 31.12. des Geschäftsjahres | 7.871 | 7.224 |
Übrige Verbindlichkeiten (ohne Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen)
In den Verbindlichkeiten aus Kapitalanlagen sind unterjährige Ausschüttungen in Höhe von 16 (19) Mio. EUR aus Anteilen an Fonds enthalten, die in privatem Beteiligungskapital investieren („Private-Equity-Fonds“) und die zum Bilanzstichtag noch nicht ergebniswirksam zu vereinnahmen waren.
Die Verbindlichkeiten aus Derivaten in Höhe von 229 (186) Mio. EUR beinhalten im Wesentlichen Instrumente zur Absicherung von Zins-, Währungs- und Aktienrisiken sowie vom zugrunde liegenden Versicherungsvertrag getrennten zum Marktwert bilanzierten eingebetteten Derivaten. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen in Anmerkung 13 „Derivative Finanzinstrumente und Hedge-Accounting“ im Anhang.
In der nachfolgenden Tabelle stellen wir die Restlaufzeiten der übrigen Verbindlichkeiten ohne die Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft und ohne die Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft dar, da die beiden letztgenannten Verbindlichkeiten direkt im Zusammenhang mit den Versicherungsverträgen stehen und somit nicht getrennt davon betrachtet werden können.
Übrige Verbindlichkeiten (ohne Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen) 1 : Restlaufzeiten |
||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Bis zu 1 Jahr | 1.270 | 1.358 | ||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahre | 319 | 304 | ||
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre | 213 | 132 | ||
Mehr als 10 Jahre und bis zu 20 Jahre | 48 | 28 | ||
Mehr als 20 Jahre | 38 | 39 | ||
Ohne feste Laufzeit | — | — | ||
Gesamt | 1.889 | 1.862 |
1 Eine Darstellung der undiskontierten Zahlungsströme der Verbindlichkeiten aus Derivaten wurde aus Wesentlichkeitsgründen nicht vorgenommen. Stattdessen sind die beizulegenden Zeitwerte (negativen Marktwerte) der derivativen Finanzinstrumente berücksichtigt (Laufzeit bis zu einem Jahr 45 [30] Mio. EUR, ein bis fünf Jahre 88 [69] Mio. EUR, fünf bis zehn Jahre 83 [76] Mio. EUR, zehn bis 20 Jahre 10 [7] Mio. EUR, mehr als 20 Jahre 3 [4] Mio. EUR)
Verbindlichkeiten aus Investmentverträgen
Die sonstigen Verpflichtungen aus Investmentverträgen werden bei Zugang mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder mit dem Guthaben des Versicherungsnehmers, vermindert um Abschlusskosten, die direkt dem Abschluss des Vertrages zugeordnet werden können, angesetzt. In den Folgeperioden werden diese Verträge zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Sonstige Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten: Restlaufzeiten |
||||||||
In Mio. EUR | Fortgeführte Anschaffungskosten | Zeitwerte | ||||||
31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||
Bis zu 1 Jahr | 53 | 15 | 53 | 15 | ||||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahre |
— | 40 | — | 40 | ||||
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre |
— | — | — | — | ||||
Mehr als 10 Jahre und bis zu 20 Jahre |
— | — | — | — | ||||
Ohne feste Laufzeit | — | — | — | — | ||||
Gesamt | 54 | 54 | 54 | 54 |
Die Ermittlung der Zeitwerte aus Investmentverträgen wird im Wesentlichen mittels der Rückkaufswerte für Versicherungsnehmer und Kontensalden von Versicherungsnehmern bestimmt. Wir verweisen auf unsere Ausführungen im Kapitel „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“.
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente und Derivate: Restlaufzeiten |
||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
Bis zu 1 Jahr | 21 | 7 | ||
Mehr als 1 Jahr und bis zu 5 Jahre | 173 | 79 | ||
Mehr als 5 Jahre und bis zu 10 Jahre | 97 | 217 | ||
Mehr als 10 Jahre und bis zu 20 Jahre | 91 | 86 | ||
Mehr als 20 Jahre | 129 | 121 | ||
Ohne feste Laufzeit | 713 | 618 | ||
Gesamt | 1.224 | 1.128 |
Die Änderung des beizulegenden Zeitwerts, die durch Änderungen des Kreditrisikos der als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierten finanziellen Verbindlichkeiten bedingt ist, ist unwesentlich.
(28) Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit
Überleitung der Schulden aus Finanzierungstätigkeit zu Beginn der Berichtsperiode auf den Wert per 31. Dezember | ||||||||||||
In Mio. EUR | 1.1. | Kapitalfluss aus Finanzierungstätigkeit | Zahlungsunwirksam | 31.12. | ||||||||
Erwerb/Veräußerung von Tochter- gesellschaften |
Wechselkurs- veränderung |
Sonstige Änderungen | ||||||||||
2020 | ||||||||||||
Nachrangige Verbindlichkeiten | 3.479 | –8 | — | — | 2 | 3.473 | ||||||
Begebene Anleihen und Darlehen | 2.308 | –7 | — | –23 | 1 | 2.279 | ||||||
Leasingverbindlichkeiten | 442 | –77 | — | –17 | 88 | 437 | ||||||
Summe der Schulden aus Finanzierungstätigkeit | 6.229 | –92 | — | –40 | 92 | 6.189 | ||||||
Gezahlte Zinsen aus Finanzierungstätigkeit | –181 | |||||||||||
Summe der Kapitalflüsse aus sonstigen Finanzierungsaktivitäten | –273 | |||||||||||
2019 | ||||||||||||
Nachrangige Verbindlichkeiten | 2.738 | 740 | — | — | 1 | 3.479 | ||||||
Begebene Anleihen und Darlehen | 2.245 | 58 | — | 3 | 2 | 2.308 | ||||||
Leasingverbindlichkeiten | 468 | –59 | — | 2 | 31 | 442 | ||||||
Summe der Schulden aus Finanzierungstätigkeit | 5.451 | 739 | — | 5 | 34 | 6.229 | ||||||
Gezahlte Zinsen aus Finanzierungstätigkeit | –175 | |||||||||||
Summe der Kapitalflüsse aus sonstigen Finanzierungsaktivitäten | 564 |
(29) Aktive und passive Steuerabgrenzung
Veränderung der latenten Steuern in der Bilanz während des Jahres | ||||||||||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||||||||
Latente Steuer- ansprüche |
Latente Steuer- schulden |
Stand netto |
Latente Steuer- ansprüche |
Latente Steuer- schulden |
Stand netto | |||||||
Aktive und passive latente Steuern | ||||||||||||
Sonstige immaterielle Vermögenswerte (PVFP) | — | –51 | –51 | — | –56 | –56 | ||||||
Kapitalanlagen | 373 | –1.264 | –891 | 326 | –838 | –512 | ||||||
Depotforderungen/-verbindlichkeiten | 91 | –2 | 89 | 625 | –121 | 504 | ||||||
Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft | 127 | –162 | –35 | 60 | –161 | –101 | ||||||
Abgegrenzte Abschlusskosten 1 | 60 | –413 | –353 | 46 | –424 | –378 | ||||||
Schwankungsrückstellungen | — | –1.684 | –1.684 | — | –1.472 | –1.472 | ||||||
Schadenrückstellung | 724 | –155 | 569 | 604 | –72 | 532 | ||||||
Übrige versicherungstechnische Rückstellungen | 458 | –1.313 | –855 | 270 | –1.329 | –1.059 | ||||||
Andere Rückstellung | 482 | –24 | 458 | 453 | –10 | 443 | ||||||
Schuldenkonsolidierung | — | –14 | –14 | — | –19 | –19 | ||||||
Sonstige | 890 | –723 | 167 | 318 | –447 | –129 | ||||||
Verlustvorträge | 695 | — | 695 | 681 | — | 681 | ||||||
Wertberichtigung | –269 | — | –269 | –268 | — | –268 | ||||||
Steueransprüche (-schulden) vor Verrechnung | 3.631 | –5.805 | –2.174 | 3.115 | –4.949 | –1.834 | ||||||
Verrechnung Steuern | –3.308 | 3.308 | — | –2.789 | 2.789 | — | ||||||
Steueransprüche (-schulden) nach Verrechnung | 323 | –2.497 | –2.174 | 326 | –2.160 | –1.834 |
1 Die Steuerlatenzen auf die abgegrenzten Abschlusskosten beziehen sich auf den Nettoausweis, d. h. nach Berücksichtigung der Rückanteile
Die Veränderung (netto) von –340 (–610) Mio. EUR wurde in Höhe von –229 (–447) Mio. EUR eigenkapitalmindernd (eigenkapitalerhöhend) im sonstigen Ergebnis und in Höhe von –118 (–156) Mio. EUR als Aufwand im Gewinn und Verlust gebucht. Die restlichen Veränderungen resultieren aus Änderungen des Konsolidierungskreises sowie aus Währungsumrechnungen.
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
(30) Verdiente Prämien für eigene Rechnung
Verdiente Prämien für eigene Rechnung | ||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Industrie- versicherung |
Privat- und Firmenversicherung Deutschland |
Privat- und Firmen- versicherung International |
Schaden- Rück- versicherung |
Personen- Rück- versicherung |
Konzern- funktionen |
Gesamt | |||||||||
Schaden/Unfall | Leben | |||||||||||||||
2020 1 | ||||||||||||||||
Gebuchte Prämien einschließlich Prämien aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung |
6.596 | 1.502 | 4.289 | 5.526 | 15.071 | 7.887 | 235 | 41.105 | ||||||||
Sparbeiträge aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung |
— | — | 820 | 69 | — | — | — | 890 | ||||||||
Gebuchte Rückversicherungsprämien | 1.605 | 17 | 109 | 243 | 1.643 | 752 | 447 | 4.819 | ||||||||
Veränderung der Bruttoprämienüberträge | –407 | 11 | 38 | –48 | –819 | –55 | –168 | –1.446 | ||||||||
Anteile der Rückversicherer an der Veränderung der Bruttoprämienüberträge |
–46 | 3 | 3 | 26 | –62 | 1 | –159 | –235 | ||||||||
Verdiente Prämien für eigene Rechnung | 4.630 | 1.493 | 3.394 | 5.140 | 12.671 | 7.079 | –222 | 34.185 | ||||||||
2019 1 | ||||||||||||||||
Gebuchte Prämien einschließlich Prämien aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung |
6.157 | 1.588 | 4.554 | 6.110 | 13.411 | 7.673 | — | 39.494 | ||||||||
Sparbeiträge aus fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherung |
— | — | 830 | 113 | — | — | — | 943 | ||||||||
Gebuchte Rückversicherungsprämien | 1.781 | 33 | 116 | 339 | 1.426 | 760 | 19 | 4.473 | ||||||||
Veränderung der Bruttoprämienüberträge | –274 | –22 | –56 | –203 | –443 | –67 | — | –1.065 | ||||||||
Anteile der Rückversicherer an der Veränderung der Bruttoprämienüberträge |
–4 | 1 | 3 | –21 | –19 | –1 | –1 | –42 | ||||||||
Verdiente Prämien für eigene Rechnung | 4.106 | 1.533 | 3.549 | 5.476 | 11.561 | 6.847 | –18 | 33.054 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner, segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
(31) Kapitalanlageergebnis
Kapitalanlageergebnis der Berichtsperiode | ||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Industrie- versicherung |
Privat- und
Firmenversicherung Deutschland |
Privat- und Firmen- versicherung International |
Schaden- Rück- versicherung |
Personen- Rück- versicherung |
Konzern- funktionen |
Gesamt | |||||||||
Schaden/Unfall | Leben | |||||||||||||||
2020 1 | ||||||||||||||||
Erträge aus Grundstücken | 27 | 4 | 107 | 3 | 164 | — | 1 | 306 | ||||||||
Dividenden 2 | 27 | 8 | 14 | — | 3 | 82 | 3 | 137 | ||||||||
Laufende Zinserträge | 142 | 72 | 1.105 | 312 | 635 | 271 | –1 | 2.535 | ||||||||
Sonstige Erträge | 80 | 18 | 98 | 2 | 146 | 13 | — | 358 | ||||||||
Ordentliche Kapitalanlageerträge | 276 | 102 | 1.323 | 318 | 948 | 365 | 3 | 3.336 | ||||||||
Erträge aus Zuschreibungen | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||
Realisierte Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen |
144 | 16 | 977 | 60 | 270 | 130 | 3 | 1.600 | ||||||||
Unrealisierte Gewinne aus Kapitalanlagen | 1 | 1 | 43 | 98 | 4 | 86 | — | 233 | ||||||||
Kapitalanlageerträge | 421 | 119 | 2.343 | 475 | 1.222 | 582 | 6 | 5.169 | ||||||||
Realisierte Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen und Aufwendungen |
91 | 7 | 197 | 21 | 54 | 16 | 7 | 394 | ||||||||
Unrealisierte Verluste aus Kapitalanlagen | 3 | 4 | 30 | 91 | 3 | 23 | — | 156 | ||||||||
Gesamt | 95 | 12 | 228 | 113 | 57 | 39 | 7 | 550 | ||||||||
Abschreibungen auf fremd genutzte Grundstücke |
||||||||||||||||
planmäßig | 3 | — | 23 | 3 | 37 | — | — | 66 | ||||||||
außerplanmäßig | — | — | — | — | 6 | — | — | 6 | ||||||||
Abschreibungen auf Dividendentitel | 22 | 4 | 19 | 7 | — | — | 1 | 53 | ||||||||
Abschreibungen auf festverzinsliche Wertpapiere | 2 | — | — | 2 | 10 | 2 | — | 16 | ||||||||
Abschreibungen auf sonstige Kapitalanlagen | ||||||||||||||||
planmäßig | 7 | 4 | 23 | — | — | — | — | 34 | ||||||||
außerplanmäßig | 20 | 5 | 27 | — | 75 | — | — | 126 | ||||||||
Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen |
7 | 1 | 19 | 10 | 26 | 5 | 100 | 168 | ||||||||
Sonstige Aufwendungen | 11 | 5 | 48 | 1 | 45 | 4 | 3 | 116 | ||||||||
Sonstige Kapitalanlageaufwendungen/Abschreibungen | 70 | 20 | 159 | 24 | 199 | 11 | 104 | 586 | ||||||||
Kapitalanlageaufwendungen | 165 | 31 | 386 | 136 | 256 | 50 | 111 | 1.136 | ||||||||
Kapitalanlageergebnis aus selbst verwalteten Kapitalanlagen |
256 | 88 | 1.957 | 339 | 966 | 532 | –105 | 4.033 | ||||||||
Ergebnis aus Investmentverträgen | — | — | — | — | — | — | — | — | ||||||||
Depotzinserträge | — | — | — | — | 54 | 292 | — | 346 | ||||||||
Depotzinsaufwendungen | — | — | 8 | 2 | 1 | 125 | — | 136 | ||||||||
Depotzinsergebnis | — | — | –8 | –2 | 52 | 167 | — | 210 | ||||||||
Kapitalanlageergebnis | 256 | 88 | 1.949 | 337 | 1.019 | 699 | –105 | 4.243 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
2 Das Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen beträgt 100 Mio. EUR und wird unter den Dividenden ausgewiesen
Kapitalanlageergebnis der Vorperiode | ||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Industrie- versicherung |
Privat- und Firmenversicherung Deutschland |
Privat- und Firmen- versicherung International |
Schaden- Rück- versicherung |
Personen- Rück- versicherung |
Konzern- funktionen |
Gesamt | |||||||||
Schaden/Unfall | Leben | |||||||||||||||
2019 1 | ||||||||||||||||
Erträge aus Grundstücken | 37 | 6 | 100 | 2 | 186 | — | 1 | 332 | ||||||||
Dividenden 2 | 22 | 9 | 11 | 2 | 5 | 24 | 1 | 75 | ||||||||
Laufende Zinserträge | 156 | 77 | 1.151 | 330 | 705 | 295 | — | 2.713 | ||||||||
Sonstige Erträge | 73 | 21 | 103 | 5 | 170 | 10 | 1 | 383 | ||||||||
Ordentliche Kapitalanlageerträge | 288 | 113 | 1.365 | 339 | 1.066 | 329 | 3 | 3.503 | ||||||||
Erträge aus Zuschreibungen | — | — | 1 | 1 | — | — | — | 2 | ||||||||
Realisierte Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen |
101 | 15 | 646 | 65 | 195 | 159 | 6 | 1.187 | ||||||||
Unrealisierte Gewinne aus Kapitalanlagen | 32 | 4 | 64 | 23 | 1 | 93 | — | 217 | ||||||||
Kapitalanlageerträge | 421 | 132 | 2.077 | 427 | 1.263 | 580 | 9 | 4.909 | ||||||||
Realisierte Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen und Aufwendungen |
83 | 2 | 74 | 10 | 67 | 13 | — | 249 | ||||||||
Unrealisierte Verluste aus Kapitalanlagen | 11 | 2 | 43 | 9 | 3 | 18 | — | 86 | ||||||||
Gesamt | 94 | 4 | 118 | 19 | 69 | 31 | — | 335 | ||||||||
Abschreibungen auf fremd genutzte Grundstücke |
||||||||||||||||
planmäßig | 4 | — | 20 | — | 37 | — | — | 61 | ||||||||
außerplanmäßig | — | — | — | — | 8 | — | — | 9 | ||||||||
Abschreibungen auf Dividendentitel | 2 | — | 6 | 3 | — | — | 1 | 11 | ||||||||
Abschreibungen auf festverzinsliche Wertpapiere | — | — | — | 2 | — | — | — | 2 | ||||||||
Abschreibungen auf sonstige Kapitalanlagen |
||||||||||||||||
planmäßig | 6 | 4 | 23 | — | — | — | — | 34 | ||||||||
außerplanmäßig | 11 | — | 8 | — | 28 | 7 | 1 | 55 | ||||||||
Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen |
6 | 1 | 17 | 8 | 25 | 5 | 99 | 162 | ||||||||
Sonstige Aufwendungen | 8 | 3 | 46 | 2 | 44 | 4 | 2 | 110 | ||||||||
Sonstige Kapitalanlageaufwendungen/Abschreibungen | 37 | 10 | 120 | 16 | 143 | 17 | 103 | 444 | ||||||||
Kapitalanlageaufwendungen | 130 | 13 | 238 | 35 | 212 | 47 | 103 | 779 | ||||||||
Kapitalanlageergebnis aus selbst verwalteten Kapitalanlagen |
291 | 119 | 1.839 | 392 | 1.050 | 533 | –94 | 4.130 | ||||||||
Ergebnis aus Investmentverträgen | — | — | — | 3 | — | — | — | 3 | ||||||||
Depotzinserträge | — | — | — | — | 50 | 242 | — | 292 | ||||||||
Depotzinsaufwendungen | — | — | 8 | 4 | 4 | 87 | — | 103 | ||||||||
Depotzinsergebnis | — | — | –8 | –4 | 46 | 155 | — | 190 | ||||||||
Kapitalanlageergebnis | 291 | 119 | 1.831 | 392 | 1.097 | 687 | –94 | 4.323 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
2 Das Ergebnis aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen beträgt 35 Mio. EUR und wird unter den Dividenden ausgewiesen
Nettogewinne und -verluste aus Kapitalanlagen
Unter Einbezug der Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen (168 [162] Mio. EUR) und der sonstigen Aufwendungen für selbst verwaltete Kapitalanlagen (116 [110] Mio. EUR) beträgt das Kapitalanlageergebnis zum Bilanzstichtag insgesamt 4.243 (4.323) Mio. EUR.
Nettogewinne und -verluste aus Kapitalanlagen , basierend auf der Klassenbildung des Konzerns – Berichtsperiode | ||||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Ordentliche Kapitalanlage- erträge |
Amortisation |
Gewinne aus dem Abgang |
Verluste aus dem Abgang und Aufwendungen |
Abschreibung | Zuschreibung |
Unrealisierte Gewinne |
Unrealisierte Verluste |
Summe 3 | |||||||||
2020 1 | ||||||||||||||||||
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | 17 | — | — | 4 | 9 | — | — | — | 4 | |||||||||
Darlehen und Forderungen | 757 | 2 | 590 | 2 | 1 | — | — | — | 1.347 | |||||||||
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanz- instrumente |
14 | — | — | — | — | — | — | — | 14 | |||||||||
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | ||||||||||||||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 1.737 | –56 | 788 | 102 | 15 | — | — | — | 2.351 | |||||||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | 71 | — | 60 | 13 | 72 | — | — | — | 47 | |||||||||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | ||||||||||||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanz- instrumente |
||||||||||||||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 23 | — | 13 | 12 | — | — | 12 | 14 | 22 | |||||||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | 1 | — | 2 | 18 | — | — | 3 | — | –12 | |||||||||
Zu Handelszwecken gehaltene Finanz- instrumente |
||||||||||||||||||
Nicht festverzins- liche Wertpapiere |
— | — | 17 | 12 | — | — | — | — | 5 | |||||||||
Derivate | 14 | — | 43 | 81 | — | — | 111 | 25 | 62 | |||||||||
Übrige Kapitalanlagen, soweit Finanzinstrumente | 397 | 3 | 13 | — | 130 | — | — | 1 | 283 | |||||||||
Sonstige 2 | 355 | — | 74 | 150 | 74 | — | 106 | 116 | 195 | |||||||||
Selbst verwaltete Kapitalanlagen | 3.387 | –51 | 1.600 | 394 | 301 | — | 233 | 156 | 4.317 | |||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanz- instrumente (Aktiva) |
2 | — | 5 | 7 | — | — | 70 | 33 | 38 | |||||||||
Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (Aktiva) – (Derivate) | — | — | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||
Sonstige Verpflichtungen, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (Passiva) | –1 | — | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanz- instrumente (Passiva) |
— | — | 4 | 3 | — | — | 19 | 58 | –37 | |||||||||
Handelspassiva – (Derivate) | — | — | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||
Sonstige 4 | 2 | –2 | — | — | — | — | — | — | — | |||||||||
Ergebnis aus Investmentverträgen | 4 | –2 | 9 | 10 | — | — | 89 | 91 | — | |||||||||
Depotforderungen/Depotverbindlichkeiten | 210 | — | — | — | — | — | — | — | 210 | |||||||||
Gesamt | 3.601 | –53 | 1.609 | 404 | 301 | — | 322 | 247 | 4.528 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
2 Zur Überleitung auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden in der Position „Sonstige“ unter den „Verlusten aus dem Abgang und Aufwendungen“ Aufwendungen in Höhe von 122 Mio. EUR aus vorsorglichen Zahlungen zur Vermeidung eines Zinsrisikos im Rahmen von steuerlichen Nachforderungsbescheiden, die Gewinne aus fremd genutzten Grundstücken, die Ergebnisse aus Infrastrukturinvestments, assoziierten Unternehmen sowie aus derivativen Finanzinstrumenten – soweit negative Marktwerte – zusammengefasst. Sicherungsderivate im Rahmen von Hedge-Accounting (siehe Anmerkung 13) sind, sofern sie keine Absicherungsgeschäfte im Bereich der Kapitalanlagen betreffen, in der Aufstellung nicht enthalten
3 Ohne Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen und sonstige Aufwendungen
4 „Sonstige“ enthalten Erträge (13 Mio. EUR) sowie Aufwendungen (12 Mio. EUR) aus der Verwaltung von Investmentverträgen. Die Amortisation des PVFP betrug 2 Mio. EUR
Nettogewinne und -verluste aus Kapitalanlagen , basierend auf der Klassenbildung des Konzerns – Vorperiode | ||||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Ordentliche Kapitalanlage- erträge |
Amortisation |
Gewinne aus dem Abgang |
Verluste aus dem Abgang und Aufwendungen |
Abschreibung | Zuschreibung |
Unrealisierte Gewinne |
Unrealisierte Verluste |
Summe 3 | |||||||||
2019 1 | ||||||||||||||||||
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | 14 | — | 100 | 1 | 1 | 1 | — | — | 113 | |||||||||
Darlehen und Forderungen | 856 | 13 | 429 | 8 | 2 | — | — | — | 1.287 | |||||||||
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanz- instrumente |
15 | 1 | — | — | — | — | — | — | 16 | |||||||||
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | ||||||||||||||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 1.727 | –9 | 418 | 79 | — | — | — | — | 2.057 | |||||||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | 104 | — | 31 | 5 | 18 | — | — | — | 112 | |||||||||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | ||||||||||||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanz- instrumente |
||||||||||||||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 31 | — | 12 | 7 | — | — | 20 | 6 | 50 | |||||||||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | 4 | — | 4 | 1 | — | — | 23 | — | 29 | |||||||||
Zu Handelszwecken gehaltene Finanz- instrumente |
||||||||||||||||||
Nicht festverzins- liche Wertpapiere |
— | — | 8 | 5 | — | — | — | 1 | 2 | |||||||||
Derivate | 15 | — | 59 | 73 | — | — | 136 | 30 | 106 | |||||||||
Übrige Kapitalanlagen, soweit Finanzinstrumente | 442 | 2 | 25 | 44 | 80 | — | 1 | 5 | 341 | |||||||||
Sonstige 2 | 289 | — | 101 | 27 | 71 | 1 | 38 | 43 | 290 | |||||||||
Selbst verwaltete Kapitalanlagen | 3.497 | 6 | 1.187 | 249 | 172 | 2 | 217 | 86 | 4.402 | |||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanz- instrumente (Aktiva) |
4 | — | 21 | 4 | — | — | 98 | 21 | 96 | |||||||||
Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (Aktiva) – (Derivate) | — | — | — | — | — | — | 1 | 2 | –1 | |||||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanz- instrumente (Passiva) |
— | — | — | — | — | — | 15 | 105 | –90 | |||||||||
Handelspassiva – (Derivate) | — | — | — | — | — | — | 2 | 1 | 2 | |||||||||
Sonstige 4 | –1 | –3 | — | — | — | — | — | — | –4 | |||||||||
Ergebnis aus Investmentverträgen | 4 | –3 | 21 | 4 | — | — | 116 | 129 | 3 | |||||||||
Depotforderungen/Depotverbindlichkeiten | 190 | — | — | — | — | — | — | — | 190 | |||||||||
Gesamt | 3.691 | 3 | 1.208 | 253 | 172 | 2 | 333 | 215 | 4.595 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
2 Zur Überleitung auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung werden in der Position „Sonstige“ die Gewinne aus fremd genutzten Grundstücken, die Ergebnisse aus Infrastrukturinvestments, assoziierten Unternehmen sowie aus derivativen Finanzinstrumenten – soweit negative Marktwerte – zusammengefasst. Sicherungsderivate im Rahmen von Hedge-Accounting (siehe Anmerkung 13) sind, sofern sie keine Absicherungsgeschäfte im Bereich der Kapitalanlagen betreffen, in der Aufstellung nicht enthalten
3 Ohne Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen und sonstige Aufwendungen
4 „Sonstige“ enthalten Erträge (14 Mio. EUR) sowie Aufwendungen (15 Mio. EUR) aus der Verwaltung von Investmentverträgen. Die Amortisation des PVFP betrug 3 Mio. EUR
Zinserträge aus Kapitalanlagen | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Darlehen und Forderungen | 759 | 869 | ||
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente |
14 | 16 | ||
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | 1.681 | 1.718 | ||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente |
||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente |
23 | 31 | ||
Sonstige | 58 | 79 | ||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente – Investment- verträge |
2 | 4 | ||
Gesamt | 2.538 | 2.717 |
(32) Aufwendungen für Versicherungsleistungen
Aufwendungen für Versicherungsleistungen – Berichtsperiode | ||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Industrie- versicherung |
Privat- und Firmenversicherung Deutschland |
Privat- und Firmen- versicherung International |
Schaden- Rück- versicherung |
Personen- Rück- versicherung |
Konzern- funktionen |
Gesamt | |||||||||
Schaden/Unfall | Leben | |||||||||||||||
2020 1 | ||||||||||||||||
Brutto | ||||||||||||||||
Schadenzahlungen | 3.679 | 854 | 3.063 | 3.204 | 7.696 | 7.236 | 2 | 25.734 | ||||||||
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle | 729 | 46 | 41 | 420 | 2.359 | 308 | 184 | 4.087 | ||||||||
Veränderung der Deckungsrückstellung | — | — | 1.319 | 329 | — | –487 | — | 1.161 | ||||||||
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung | 11 | 8 | –359 | 43 | — | — | — | –296 | ||||||||
Gesamt | 4.419 | 908 | 4.064 | 3.997 | 10.055 | 7.057 | 186 | 30.686 | ||||||||
Anteil der Rückversicherer | ||||||||||||||||
Schadenzahlungen | 1.050 | 10 | 55 | 151 | 852 | 1.144 | 27 | 3.291 | ||||||||
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle | –359 | –2 | 1 | 45 | –20 | –22 | 244 | –113 | ||||||||
Veränderung der Deckungsrückstellung | — | — | –20 | — | — | –391 | — | –412 | ||||||||
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung | 1 | — | — | — | — | — | — | 1 | ||||||||
Gesamt | 692 | 8 | 36 | 196 | 833 | 731 | 271 | 2.767 | ||||||||
Netto | ||||||||||||||||
Schadenzahlungen | 2.628 | 844 | 3.008 | 3.053 | 6.843 | 6.092 | –25 | 22.443 | ||||||||
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle | 1.088 | 49 | 40 | 375 | 2.378 | 330 | –60 | 4.200 | ||||||||
Veränderung der Deckungsrückstellung | — | — | 1.339 | 330 | — | –96 | — | 1.573 | ||||||||
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung | 10 | 8 | –359 | 43 | — | — | — | –297 | ||||||||
Gesamt | 3.727 | 900 | 4.028 | 3.801 | 9.222 | 6.326 | –85 | 27.919 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
Aufwendungen für Versicherungsleistungen – Vorjahr | ||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Industrie- versicherung |
Privat- und Firmenversicherung Deutschland |
Privat- und Firmen- versicherung International 2 |
Schaden- Rück- versicherung |
Personen- Rück- versicherung |
Konzern- funktionen |
Gesamt | |||||||||
Schaden/Unfall | Leben | |||||||||||||||
2019 1 | ||||||||||||||||
Brutto | ||||||||||||||||
Schadenzahlungen | 4.000 | 856 | 3.147 | 3.391 | 6.928 | 6.266 | — | 24.587 | ||||||||
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle | 338 | 63 | 19 | 327 | 1.723 | 338 | 17 | 2.825 | ||||||||
Veränderung der Deckungsrückstellung | — | –1 | 278 | 611 | — | –109 | — | 778 | ||||||||
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung | 8 | 4 | 922 | 87 | — | — | — | 1.020 | ||||||||
Gesamt | 4.345 | 922 | 4.366 | 4.415 | 8.651 | 6.494 | 17 | 29.210 | ||||||||
Anteil der Rückversicherer | ||||||||||||||||
Schadenzahlungen | 1.153 | 10 | 72 | 171 | 920 | 812 | 1 | 3.139 | ||||||||
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle | –144 | –2 | –8 | 91 | –72 | –6 | 11 | –130 | ||||||||
Veränderung der Deckungsrückstellung | — | — | –32 | — | — | –133 | — | –165 | ||||||||
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung | 1 | — | — | — | — | — | — | 1 | ||||||||
Gesamt | 1.010 | 8 | 32 | 261 | 848 | 673 | 12 | 2.845 | ||||||||
Netto | ||||||||||||||||
Schadenzahlungen | 2.847 | 846 | 3.075 | 3.220 | 6.008 | 5.454 | –1 | 21.449 | ||||||||
Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle | 482 | 65 | 27 | 236 | 1.795 | 344 | 6 | 2.954 | ||||||||
Veränderung der Deckungsrückstellung | — | –1 | 309 | 611 | — | 24 | — | 944 | ||||||||
Aufwendungen für Beitragsrückerstattung | 7 | 4 | 922 | 87 | — | — | — | 1.019 | ||||||||
Gesamt | 3.336 | 914 | 4.333 | 4.154 | 7.803 | 5.821 | 5 | 26.366 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
(33) Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen
Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen | ||||||||||||||||
In Mio. EUR |
Industrie- versicherung |
Privat- und Firmenversicherung Deutschland |
Privat- und Firmen- versicherung International |
Schaden- Rück- versicherung |
Personen- Rück- versicherung |
Konzern- funktionen |
Gesamt | |||||||||
Schaden/Unfall | Leben | |||||||||||||||
2020 1 | ||||||||||||||||
Brutto | ||||||||||||||||
Gezahlte Abschlusskosten und Rückversicherungsprovisionen |
1.090 | 342 | 638 | 1.045 | 3.779 | 1.049 | 66 | 8.008 | ||||||||
Veränderung der abgegrenzten Abschluss- kosten und Veränderung der Provisionsrückstellungen |
–56 | –2 | 465 | 12 | –161 | 162 | –50 | 371 | ||||||||
Summe der Abschlussaufwendungen | 1.035 | 340 | 1.103 | 1.057 | 3.619 | 1.211 | 16 | 8.379 | ||||||||
Verwaltungsaufwendungen | 299 | 219 | 102 | 214 | 223 | 254 | 5 | 1.316 | ||||||||
Summe Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen |
1.334 | 559 | 1.205 | 1.271 | 3.841 | 1.465 | 21 | 9.695 | ||||||||
Anteil der Rückversicherer | ||||||||||||||||
Gezahlte Abschlusskosten und Rückversicherungsprovisionen |
283 | 8 | 67 | 51 | 202 | 16 | 91 | 718 | ||||||||
Veränderung der abgegrenzten Abschluss- kosten und Veränderung der Provisionsrückstellungen |
–3 | — | –2 | 5 | –8 | 44 | –43 | –8 | ||||||||
Summe der Abschlussaufwendungen | 280 | 8 | 65 | 57 | 194 | 60 | 47 | 711 | ||||||||
Netto | ||||||||||||||||
Gezahlte Abschlusskosten und Rückversicherungsprovisionen |
807 | 334 | 570 | 993 | 3.577 | 1.032 | –25 | 7.290 | ||||||||
Veränderung der abgegrenzten Abschluss- kosten und Veränderung der Provisionsrückstellungen |
–52 | –2 | 467 | 7 | –153 | 118 | –7 | 379 | ||||||||
Summe der Abschlussaufwendungen | 755 | 332 | 1.038 | 1.000 | 3.425 | 1.151 | –31 | 7.668 | ||||||||
Verwaltungsaufwendungen | 299 | 219 | 102 | 214 | 223 | 254 | 5 | 1.316 | ||||||||
Summe Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen |
1.054 | 551 | 1.140 | 1.214 | 3.647 | 1.405 | –26 | 8.984 | ||||||||
2019 1 | ||||||||||||||||
Brutto | ||||||||||||||||
Gezahlte Abschlusskosten und Rückversicherungsprovisionen |
1.004 | 348 | 661 | 1.140 | 3.459 | 1.908 | 1 | 8.521 | ||||||||
Veränderung der abgegrenzten Abschluss- kosten und Veränderung der Provisionsrückstellungen |
–73 | –1 | 133 | –57 | –85 | –670 | — | –753 | ||||||||
Summe der Abschlussaufwendungen | 931 | 347 | 793 | 1.082 | 3.374 | 1.238 | 1 | 7.768 | ||||||||
Verwaltungsaufwendungen | 339 | 243 | 97 | 211 | 224 | 256 | 5 | 1.373 | ||||||||
Summe Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen |
1.270 | 590 | 890 | 1.293 | 3.598 | 1.494 | 6 | 9.141 | ||||||||
Anteil der Rückversicherer | ||||||||||||||||
Gezahlte Abschlusskosten und Rückversicherungsprovisionen |
292 | 8 | 64 | 75 | 213 | 244 | 2 | 898 | ||||||||
Veränderung der abgegrenzten Abschluss- kosten und Veränderung der Provisionsrückstellungen |
–4 | — | 9 | –5 | –5 | –195 | — | –200 | ||||||||
Summe der Abschlussaufwendungen | 288 | 8 | 73 | 71 | 208 | 49 | 2 | 698 | ||||||||
Netto | ||||||||||||||||
Gezahlte Abschlusskosten und Rückversicherungsprovisionen |
712 | 340 | 596 | 1.064 | 3.247 | 1.664 | –1 | 7.623 | ||||||||
Veränderung der abgegrenzten Abschluss- kosten und Veränderung der Provisionsrückstellungen |
–68 | –1 | 124 | –53 | –81 | –476 | — | –553 | ||||||||
Summe der Abschlussaufwendungen | 644 | 339 | 720 | 1.012 | 3.166 | 1.189 | — | 7.070 | ||||||||
Verwaltungsaufwendungen | 339 | 243 | 97 | 211 | 224 | 256 | 5 | 1.373 | ||||||||
Summe Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen |
982 | 582 | 817 | 1.222 | 3.390 | 1.445 | 5 | 8.442 |
1 Nach Eliminierung konzerninterner segmentübergreifender Geschäftsvorfälle
(34) Übriges Ergebnis
Zusammensetzung übriges Ergebnis | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Sonstige Erträge | ||||
Währungskursgewinne | 519 | 193 | ||
Erträge aus Dienstleistungen, Mieten und Provisionen |
347 | 343 | ||
Wertaufholungen auf abgeschriebene Forderungen |
24 | 29 | ||
Erträge aus Deposit Accounting | 353 | 300 | ||
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen |
11 | 1 | ||
Erträge aus der Auflösung sonstiger nicht technischer Rückstellungen |
41 | 70 | ||
Zinserträge 1 | 87 | 57 | ||
Übrige Erträge | 49 | 123 | ||
Gesamt | 1.432 | 1.114 | ||
Sonstige Aufwendungen | ||||
Währungskursverluste | 330 | 190 | ||
Sonstige Zinsaufwendungen 2 | 66 | 68 | ||
Abschreibungen und Wertberichtigungen 3 | 61 | 61 | ||
Aufwendungen für das Unternehmen als Ganzes | 333 | 363 | ||
Personalaufwendungen | 20 | 30 | ||
Aufwendungen für Dienstleistungen und Provisionen |
178 | 175 | ||
Aufwendungen aus Deposit Accounting | 10 | 4 | ||
Sonstige Steuern | 70 | 83 | ||
Übrige Aufwendungen | 139 | 197 | ||
Gesamt | 1.207 | 1.173 | ||
Übriges Ergebnis | 226 | –60 |
1 Die Zinserträge entfallen auf die Segmente Privat- und Firmenversicherung International 5 (6) Mio. EUR, Industrieversicherung 0 (8) Mio. EUR, Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben 6 (5) Mio. EUR, Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall 0 (1) Mio. EUR, Schaden-Rückversicherung 14 (12) Mio. EUR, Personen-Rückversicherung 50 (29) Mio. EUR, Konzernfunktionen 18 (0) Mio. EUR. Davon werden 5 (4) Mio. EUR konsolidiert
2 Die sonstigen Zinsaufwendungen entfallen auf die Segmente Privat- und Firmenversicherung International 6 (7) Mio. EUR, Industrieversicherung 10 (13) Mio. EUR, Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben 18 (9) Mio. EUR, Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Schaden/Unfall 1 (1) Mio. EUR, Schaden-Rückversicherung 12 (12) Mio. EUR, Personen-Rückversicherung 9 (9) Mio. EUR, Konzernfunktionen 22 (27) Mio. EUR. Davon werden 11 (11) Mio. EUR konsolidiert
3 Davon planmäßige Abschreibungen und Amortisationen 17 (16) Mio. EUR. Diese entfallen auf die Segmente Privat- und Firmenversicherung International 10 (8) Mio. EUR, Industrieversicherung 2 (2) Mio. EUR, Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben 1 (0) Mio. EUR, Schaden-Rückversicherung 4 (5) Mio. EUR sowie Personen-Rückversicherung 0 (1) Mio. EUR und Konzernfunktionen 0 (1) Mio. EUR
Das übrige Ergebnis enthält im Allgemeinen keine Personalaufwendungen unserer Versicherungsgesellschaften, sofern diese Aufwendungen über die Kostenträgerrechnung entsprechend den Funktionsbereichen zugeordnet und in die Aufwendungen für Kapitalanlagen, die Aufwendungen für Versicherungsleistungen sowie die Abschluss- und Verwaltungsaufwendungen verteilt werden. Dies gilt analog auch für Abschreibungen und Wertberichtigungen der immateriellen bzw. sonstigen Vermögenswerte bei unseren Versicherungsunternehmen.
(35) Finanzierungszinsen
Die Finanzierungszinsen in Höhe von 198 (191) Mio. EUR beinhalten Zinsaufwendungen aus der Aufnahme von Fremdkapital, das nicht in direktem Zusammenhang mit dem operativen Versicherungsgeschäft steht. Diese Zinsaufwendungen entfallen im Wesentlichen mit 137 (133) Mio. EUR auf unsere emittierten nachrangigen Verbindlichkeiten und auf begebene Anleihen der Talanx AG mit 30 (30) Mio. EUR und der Hannover Rück SE mit 8 (8) Mio. EUR. Darüber hinaus beinhaltet diese Position Zinsaufwendungen aus Leasing in Höhe von 13 (12) Mio. EUR.
(36) Ertragsteuern
Unter dieser Position werden die inländischen Ertragsteuern sowie die vergleichbaren Ertragsteuern der ausländischen Tochtergesellschaften ausgewiesen. Die Ermittlung der Ertragsteuern schließt die Berechnung von Steuerabgrenzungen (latente Steuern) ein. Auf einbehaltene Gewinne wesentlicher verbundener Unternehmen, bei denen eine Ausschüttung konkret geplant ist, werden latente Steuern gebildet.
Ertragsteuern – tatsächliche und latente | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Tatsächliche Steuern für das Berichtsjahr | 232 | 485 | ||
Periodenfremde tatsächliche Steuern | –74 | –73 | ||
Latente Steuern aufgrund temporärer Unterschiede |
132 | –94 | ||
Latente Steuern aus Verlustvorträgen | –21 | 250 | ||
Veränderung latenter Steuern aus Steuersatzänderungen |
8 | — | ||
Ausgewiesener Steueraufwand | 277 | 568 |
Die im Geschäftsjahr im sonstigen Ergebnis und direkt im Eigenkapital erfassten tatsächlichen und latenten Steuern – resultierend aus Posten, die im sonstigen Ergebnis belastet oder gutgeschrieben wurden – beliefen sich auf –236 (–458) Mio. EUR.
Die nachfolgende Überleitungsrechnung stellt den Zusammenhang dar zwischen dem erwarteten Steueraufwand, der sich bei der Anwendung des deutschen Ertragsteuersatzes, bezogen auf das Ergebnis vor Steuern, ergeben würde und dem tatsächlichen Steueraufwand:
Überleitung vom erwarteten zum ausgewiesenen Steueraufwand |
||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Ergebnis vor Einkommen- und Ertragsteuern | 1.473 | 2.239 | ||
Erwarteter Steuersatz | 32,20 % | 32,20 % | ||
Erwarteter Steueraufwand | 474 | 721 | ||
Veränderung der latenten Steuersätze | 8 | — | ||
Abweichung aufgrund von Steuersatzdifferenzen | –220 | –182 | ||
Nicht abzugsfähige Aufwendungen | 230 | 432 | ||
Steuerfreie Erträge | –155 | –199 | ||
Wertberichtigung auf aktive latente Steuern | 3 | 4 | ||
Aperiodischer Steueraufwand | –36 | –117 | ||
Sonstige | –27 | –91 | ||
Ausgewiesener Steueraufwand | 277 | 568 |
Basis für die Berechnung des erwarteten Steueraufwands ist der deutsche Ertragsteuersatz von 32,2 (32,2) %. In diesem Steuersatz sind die Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag sowie ein Gewerbesteuermischsatz berücksichtigt.
Die Steuerquote beträgt im Berichtsjahr 18,79 (25,37) % und ergibt sich aus dem Verhältnis des ausgewiesenen Steueraufwands zu dem Vorsteuerergebnis. Der Steuersatz entspricht der durchschnittlichen Ertragsteuerbelastung aller Konzernunternehmen. Der Posten „Sonstige“ umfasst wie im Vorjahr neben anderen Effekten insbesondere auch Steuereffekte aufgrund gewerbesteuerlicher Modifikationen sowie nicht anrechenbarer Quellensteuern.
Auf passive zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von 214 (151) Mio. EUR im Zusammenhang mit Anteilen an Konzerngesellschaften wurden keine latenten Steuern gebildet, weil der Konzern ihre Umkehrung steuern kann und sie sich nicht in absehbarer Zeit umkehren werden.
Die aktiven nicht wertberichtigten latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von insgesamt 449 (433) Mio. EUR werden voraussichtlich in Höhe von 79 (28) Mio. EUR innerhalb eines Jahres und in Höhe von 370 (405) Mio. EUR nach einem Jahr realisiert.
Im Berichtsjahr hat sich die tatsächliche Ertragsteuer um 3 (0) Mio. EUR gemindert, da Verlustvorträge genutzt wurden, für die keine latenten Steueransprüche gebildet waren.
Die Abwertung von in Vorjahren bilanzierten latenten Steueransprüchen führte im Geschäftsjahr zu einem latenten Steueraufwand von 16 (3) Mio. EUR. Dem gegenüber steht ein latenter Steuerertrag von 13 (15) Mio. EUR aus der Korrektur früherer Abwertungen.
Bei Verlusten im Berichtsjahr oder Vorjahr sind Überhänge latenter Steueransprüche nur insoweit angesetzt, als es anhand aussagekräftiger Nachweise wahrscheinlich ist, dass die jeweilige Gesellschaft zukünftig ausreichend positive steuerpflichtige Ergebnisse erzielen wird. Dieser Nachweis wurde für latente Steueransprüche von 21 (41) Mio. EUR erbracht.
Zeitliche Nutzbarkeit nicht aktivierter Verlustvorträge
Auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von brutto 1.305 (1.342) Mio. EUR und abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von brutto 99 (75) Mio. EUR haben wir aufgrund einer nicht ausreichend gesicherten Realisierung eine Wertberichtigung auf die aktivierten latenten Steuern gebildet. Die wertberichtigten aktiven latenten Steuern für diese Sachverhalte betragen insgesamt 269 (268) Mio. EUR.
Ablauf der wertberichtigten Verlustvorträge und temporären Differenzen | ||||||||||||||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||||||||||||||||||
1 Jahr und bis zu 5 Jahre |
6 Jahre und bis zu 10 Jahre |
Mehr als 10 Jahre |
Unbegrenzt | Gesamt |
1 Jahr und bis zu 5 Jahre |
6 Jahre und bis zu 10 Jahre |
Mehr als 10 Jahre |
Unbegrenzt | Gesamt | |||||||||||
Verlustvorträge | 53 | — | 4 | 1.248 | 1.305 | — | 3 | 9 | 1.330 | 1.342 | ||||||||||
Temporäre Differenzen | — | — | — | 99 | 99 | — | — | — | 75 | 75 | ||||||||||
Gesamt | 53 | — | 4 | 1.347 | 1.404 | — | 3 | 9 | 1.405 | 1.417 |
Sonstige Angaben
Mitarbeiterzahl und Personalaufwendungen
Mitarbeiterzahl
Im Jahresdurchschnitt beschäftigte Mitarbeiter | ||||
2020 | 2019 | |||
Industrieversicherung | 3.839 | 3.481 | ||
Privat- und Firmenversicherung Deutschland | 4.073 | 4.203 | ||
Privat- und Firmenversicherung International | 8.589 | 8.407 | ||
Rückversicherungsunternehmen | 3.115 | 3.151 | ||
Konzernfunktionen | 2.942 | 2.786 | ||
Gesamt ohne Personen in Ausbildung | 22.558 | 22.028 | ||
Personen in Ausbildung | 507 | 509 | ||
Gesamt | 23.065 | 22.537 |
Zum Bilanzstichtag waren insgesamt 23.527 (23.324) Mitarbeiter für den Konzern tätig.
Personalaufwendungen
Die folgenden Personalaufwendungen enthalten vor allem die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb, die Schadenaufwendungen (für Schadenregulierung) und die Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlagen.
Zusammensetzung der Personalaufwendungen | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Löhne und Gehälter | 1.323 | 1.379 | ||
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung |
||||
Soziale Abgaben | 197 | 191 | ||
Aufwendungen für Altersversorgung | 69 | 65 | ||
Aufwendungen für Unterstützung | 24 | 25 | ||
290 | 281 | |||
Gesamt | 1.613 | 1.659 |
Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
Nach IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen“ werden als nahe stehende Unternehmen und Personen u. a. Mutter- und Tochterunternehmen sowie Tochtergesellschaften einer gemeinsamen Muttergesellschaft, assoziierte Unternehmen, juristische Personen unter Einfluss des Managements und das Management des Unternehmens definiert.
Zu den nahe stehenden Unternehmen gehören im Talanx Konzern der HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (HDI V. a. G.), Hannover, der unmittelbar die Mehrheit an der Talanx AG hält, alle nicht konsolidierten Tochtergesellschaften, die wegen Unwesentlichkeit nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden, und die assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen. Hinzu kommen die Versorgungskassen, die nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses eine Leistung zugunsten der Arbeitnehmer der Talanx AG oder eines ihrer nahe stehenden Unternehmen erbringen.
Eine Person oder ein naher Familienangehöriger dieser Person steht dem berichtenden Unternehmen nahe, wenn diese Person das berichtende Unternehmen beherrscht oder an dessen gemeinschaftlicher Führung beteiligt ist, maßgeblichen Einfluss auf das berichtende Unternehmen hat oder im Management des berichtenden Unternehmens oder eines Mutterunternehmens des berichtenden Unternehmens eine Schlüsselposition bekleidet. Das Management in Schlüsselpositionen umfasst die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Talanx AG und des HDI V. a. G.
Geschäftsvorfälle zwischen der Talanx AG und ihren Tochterunternehmen einschließlich der strukturierten Unternehmen werden durch Konsolidierung eliminiert und somit im Anhang nicht erläutert. Darüber hinaus betreibt der HDI V. a. G. das Erstversicherungsgeschäft in Form des Mitversicherungsgeschäfts, bei dem die HDI Global SE (HG), Hannover, bzw. die HDI Versicherung AG (HV), Hannover, jeweils die führenden Versicherer sind. Nach Maßgabe der Satzung des HDI V. a. G. wird das Versicherungsgeschäft einheitlich im Verhältnis 0,1 % (HDI V. a. G.) und 99,9 % (HG/HV) aufgeteilt.
Die Talanx AG hat am 21. Oktober 2016 mit dem HDI V. a. G. eine Rahmenvereinbarung abgeschlossen, wonach sie die Möglichkeit erhält, für die Laufzeit von fünf Jahren und in einem Volumen von bis zu 500 Mio. EUR dem HDI V. a. G. nachrangige Schuldverschreibungen auf revolvierender Basis zur Zeichnung anzudienen. Die Talanx AG ist verpflichtet, die Schuldverschreibungen im Falle einer Bezugsrechtskapitalerhöhung in stimmberechtigte Stückaktien zu wandeln. Mit der Wandlung der Schuldverschreibungen verzichtet der HDI V. a. G. auf Bezugsrechte aus der zur Wandlung führenden Kapitalerhöhung für eine Anzahl von neuen Aktien der Talanx AG, die der Anzahl der Talanx Aktien entspricht, die er im Zuge der Pflichtwandlung der Schuldverschreibung erhalten wird, d. h. nur sofern und soweit neue Aktien aus der Kapitalerhöhung durch Aktien aus der Wandlung ersetzt werden.
Weitere Geschäftsbeziehungen, die mit nicht konsolidierten Unternehmen oder mit assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen bestehen, sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung.
Hinsichtlich der Angaben zur Vergütung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Talanx AG verweisen wir auf die Ausführungen im Kapitel „Corporate Governance“ im Vergütungsbericht, Seite 90 ff., bzw. den Abschnitt „Bezüge der Organe der Obergesellschaft“ Seite 235 des Konzernanhangs.
Anteilsbasierte Vergütung
Im Geschäftsjahr 2020 bestanden im Konzern die folgenden anteilsbasierten Vergütungspläne:
- Aktienwert-Beteiligungsrechts(ABR)-Plan der Hannover Rück SE (gültig seit 2000, seit 2011 schrittweise gekündigt und in Abwicklung)
- Share Award Plan (anteilsbasierte Vergütung in der Form von virtuellen Aktien, gültig seit 2011)
Nachfolgend werden die Pläne beschrieben und ihre Auswirkungen auf das Jahresergebnis sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellt.
Aktienwert-Beteiligungsrechts-Plan der Hannover Rück SE
Der Vorstand der Hannover Rück SE hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats per 1. Januar 2000 einen virtuellen Aktienoptionsplan eingeführt, der die Gewährung von Aktienwert-Beteiligungsrechten (ABR) an bestimmte Führungskräfte vorsieht. Der Inhalt des Aktienoptionsplans richtet sich ausschließlich nach den Bedingungen zur Gewährung von Aktienwert-Beteiligungsrechten. Zuteilungsberechtigt sind alle Mitglieder des Konzernführungskreises. Bei Ausübung der Aktienwert-Beteiligungsrechte ergibt sich kein Anspruch auf Lieferung von Aktien der Hannover Rück SE, sondern lediglich auf Zahlung eines an der Aktienkursentwicklung der Hannover Rück SE orientierten Barbetrags.
Die Bedingungen zur Gewährung von Aktienwert-Beteiligungsrechten sind für alle Zuteilungsberechtigten gekündigt worden. Zugeteilte Aktienwert-Beteiligungsrechte bleiben bis zum Ende ihrer Laufzeit ausübbar.
Aktienwert-Beteiligungsrechte wurden erstmals für das Geschäftsjahr 2000 und bis zur Kündigung des Plans für jedes nachfolgende Geschäftsjahr (Zuteilungsjahr) gesondert zugeteilt, sofern die in den Bedingungen zur Gewährung von Aktienwert-Beteiligungsrechten festgelegten Erfolgskriterien erreicht worden sind.
Die Laufzeit der Aktienwert-Beteiligungsrechte beträgt jeweils zehn Jahre, beginnend mit dem Ablauf des betreffenden Zuteilungsjahres. Aktienwert-Beteiligungsrechte, die nicht bis zum Ende der jeweiligen Laufzeit ausgeübt werden, erlöschen. Die Aktienwert-Beteiligungsrechte dürfen erst nach einer Wartezeit und dann nur innerhalb von vier Ausübungszeiträumen pro Jahr ausgeübt werden. Nach Ablauf einer vierjährigen Wartezeit sind maximal 60 % der für ein Zuteilungsjahr zugeteilten ABR ausübbar. Die Wartezeit für jeweils weitere 20 % der für dieses Zuteilungsjahr einer Führungskraft zugeteilten ABR beträgt jeweils ein weiteres Jahr. Jeder Ausübungszeitraum hat eine Dauer von zehn Börsenhandelstagen, beginnend jeweils mit dem sechsten Börsenhandelstag nach dem Tag der Veröffentlichung des Quartalsberichts der Hannover Rück SE.
Bei Ausübung eines Aktienwert-Beteiligungsrechts ist die Höhe des Differenzbetrags zwischen dem Basispreis und dem aktuellen Börsenkurs der Aktie der Hannover Rück SE zum Zeitpunkt der Ausübung an den Berechtigten zu zahlen. Dabei entspricht der Basispreis dem arithmetischen Mittelwert der Schlusskurse der Aktie der Hannover Rück SE an allen Börsenhandelstagen des ersten vollen Kalendermonats des jeweiligen Zuteilungsjahres. Maßgebend für den aktuellen Börsenkurs der Aktie der Hannover Rück SE zum Zeitpunkt der Ausübung der Aktienwert-Beteiligungsrechte ist der arithmetische Mittelwert der Schlusskurse der Aktie der Hannover Rück SE an den letzten 20 Börsenhandelstagen vor dem ersten Tag des jeweiligen Ausübungszeitraumes.
Die Auszahlung ist auf einen Maximalbetrag begrenzt, der sich als Quotient aus dem im Zuteilungsjahr insgesamt zu gewährenden Vergütungsvolumen und der Gesamtzahl der in diesem Jahr zugeteilten Aktienwert-Beteiligungsrechte ergibt. Im Falle der Kündigung oder der Beendigung des Anstellungsverhältnisses infolge eines Aufhebungsvertrages oder einer Befristung besteht das Recht, alle Aktienwert-Beteiligungsrechte im ersten darauffolgenden Ausübungszeitraum auszuüben. In diesem Zeitraum nicht ausgeübte Aktienwert-Beteiligungsrechte und solche, deren Wartezeit noch nicht abgelaufen ist, erlöschen. Der Eintritt in den Ruhestand, der Fall der Erwerbsunfähigkeit und der Fall des Todes der Führungskraft gelten für Zwecke der Ausübung nicht als Beendigung des Anstellungsverhältnisses.
Aus den Zuteilungen für die Jahre 2010 und 2011 bestehen im Geschäftsjahr 2020 die in der folgenden Tabelle dargestellten Verpflichtungen. Für Jahre vor 2010 bestehen keine Verpflichtungen.
Aktienwert-Beteiligungsrechte der Hannover Rück SE | ||||
Zuteilungsjahr | ||||
2011 | 2010 | |||
Ausgabedatum | 15.3.2012 | 8.3.2011 | ||
Laufzeit | 10 Jahre | 10 Jahre | ||
Sperrfrist | 4 Jahre | 4 Jahre | ||
Basispreis (in EUR) | 40,87 | 33,05 | ||
Teilnehmer im Jahr der Ausgabe | 143 | 129 | ||
Anzahl ausgegebener Optionen | 263.515 | 1.681.205 | ||
Fair Value zum 31.12.2020 (in EUR) | 32,21 | 8,92 | ||
Maximalwert (in EUR) | 32,21 | 8,92 | ||
Gewichteter Ausübungspreis (in EUR) |
32,21 | 8,92 | ||
Bestand an Optionen zum 31.12.2020 |
4.147 | — | ||
Rückstellung zum 31.12.2020 (in Mio. EUR) |
0,13 | — | ||
Auszahlungsbeträge im Gj. 2020 (in Mio. EUR) |
0,09 | 0,21 | ||
Aufwand im Gj. 2020 (in Mio. EUR) | — | — |
Im Geschäftsjahr 2020 ist für 100 % der für die Jahre 2010 und 2011 zugeteilten Aktienwert-Beteiligungsrechte die Wartezeit abgelaufen. Ausgeübt wurden 23.601 Aktienwert-Beteiligungsrechte des Zuteilungsjahres 2010 und 2.660 Aktienwert-Beteiligungsrechte des Zuteilungsjahres 2011. Die Summe der Auszahlungsbeträge betrug 0,3 Mio. EUR.
Auf dieser Basis beträgt die Summe der Rückstellung, die unter den übrigen nicht technischen Rückstellungen ausgewiesen wird, für das Geschäftsjahr 2020 0,1 (0,4) Mio. EUR. Es wurde kein (0 Mio. EUR) Aufwand im Geschäftsjahr erfasst.
Share Award Plan
Für die Talanx AG und die wesentlichen Konzerngesellschaften einschließlich der Hannover Rück SE wurde, mit Wirkung ab dem Geschäftsjahr 2011, zunächst für Mitglieder der Vorstände und nachfolgend für bestimmte Führungskräfte ein „Share-Award-Programm“ eingeführt, das die Gewährung von Aktienwert-Beteiligungsrechten in Form von virtuellen Aktien, sogenannten Share Awards, vorsieht. Das Share-Award-Programm gibt es in zwei Ausprägungen, die in Teilen weiter modifiziert sind:
- Talanx Share Awards (für Vorstände der Talanx und der wesentlichen Konzerngesellschaften sowie mit Wirkung zum Geschäftsjahr 2012 bzw. 2015 für bestimmte Führungskräfte ohne Hannover Rück SE)
- Hannover Rück Share Awards (für Vorstände der Hannover Rück SE und mit Wirkung zum Geschäftsjahr 2012 ebenfalls für bestimmte Führungskräfte der Hannover Rück SE). Dieser Share Award Plan ersetzt den gekündigten Aktienwert-Beteiligungsrechts-Plan der Hannover Rück SE
Die Share Awards begründen keinen Anspruch auf Lieferung von Aktien, sondern lediglich auf Zahlung eines Barbetrags nach Maßgabe der nachfolgenden Bedingungen.
Im Rahmen des Share-Award-Programms sind diejenigen Personen zuteilungsberechtigt, denen vertraglich ein Anspruch auf Gewährung von Share Awards eingeräumt ist und Vorstände, deren Dienstverhältnis zum jeweiligen Zeitpunkt der Zuteilung der Share Awards besteht und nicht durch Kündigung oder Aufhebungsvereinbarung mit Wirkung vor Ablauf der Sperrfrist endet.
Share Awards werden seit dem Geschäftsjahr 2011 für Vorstände und ab dem Geschäftsjahr 2012 bzw. 2015 für bestimmte Führungskräfte und dann jeweils für jedes nachfolgende Geschäftsjahr (Zuteilungsjahr) gesondert zugeteilt. Im Geschäftsjahr 2016 erfolgte erstmals die Auszahlung von Share Awards, die im Geschäftsjahr 2011 den zuteilungsberechtigten Vorstandsmitgliedern zugeteilt worden waren. Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte die erste Auszahlung an einen Teil der beteiligten Führungskräfte.
Die Gesamtzahl der zugeteilten Share Awards bestimmt sich nach dem Wert je Aktie. Der Wert je Aktie richtet sich nach dem ungewichteten arithmetischen Mittelwert der XETRA-Schlusskurse. In den Bedingungen für die Berechtigten ist für die Berechnung ein Zeitraum von fünf Handelstagen vor bis fünf Handelstagen nach der Sitzung des Aufsichtsrats vorgesehen, in der der Konzernabschluss für das abgelaufene Geschäftsjahr gebilligt wird (Konzern-Bilanzaufsichtsratssitzung). Für die Talanx Share Awards wird der Wert je Aktie der Talanx AG, für die Hannover Rück Share Awards wird der Wert je Aktie der Hannover Rück SE zugrunde gelegt. Für die Führungskräfte der Hannover Rück SE wurde abweichend ein Zeitraum von 20 Handelstagen vor bis zehn Handelstagen nach der Konzern-Bilanzaufsichtsratssitzung vereinbart. Die so ermittelten Kurse bestimmen auch den Auszahlungswert der fälligen Share Awards. Die Gesamtzahl der zugeteilten Share Awards ergibt sich aus der Division des Betrags, der für die Zuteilung von Share Awards für den jeweiligen Berechtigten zur Verfügung steht, durch den Wert je Aktie, aufgerundet auf die nächste volle Aktie. Für die Führungskräfte des Talanx Konzerns (ohne Hannover Rück SE) wird für je vier volle Aktien eine weitere virtuelle Aktie zugeteilt. Für die Mitglieder des Vorstands der Talanx AG und der wesentlichen Konzerngesellschaften sowie der Hannover Rück SE werden 20 %, für die Führungskräfte des Konzerns (inklusive Hannover Rück SE) entsprechend den Managementebenen 30 % bis 40 % der jeweils festgesetzten variablen Vergütung in Share Awards gewährt.
Die Zuteilung von Share Awards erfolgt automatisch, ohne dass es einer Erklärung bedarf. Für je einen Share Award wird nach Ablauf einer Sperrfrist von vier Jahren der für den Auszahlungszeitpunkt ermittelte Wert der Aktie gemäß zuvor genannten Definitionen gezahlt. Für die Wertberechnung gelten die Vorschriften des vorangegangenen Absatzes entsprechend. Der Betrag wird im Monat nach Ablauf des Zeitraums überwiesen, der für die Ermittlung des Wertes je Aktie nach den vorstehenden Absätzen maßgeblich ist. Für Führungskräfte des Talanx Konzerns, die seit 2015 an der Zuteilung von Share Awards teilnehmen, erfolgt die Auszahlung bis auf Weiteres nach Ablauf der Sperrfrist im Monat Juli.
Mit Zahlung des Wertes der Share Awards wird zusätzlich ein Betrag in Höhe der korrespondierenden Dividende gezahlt, sofern Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet wurden. Die Höhe der zu zahlenden Dividende entspricht der Summe aller während der Laufzeit der Share Awards ausgeschütteten Dividenden je Aktie, multipliziert mit der Anzahl der Share Awards, die zum Auszahlungszeitpunkt für den jeweiligen Berechtigten zur Auszahlung kommen. Im Falle einer vorzeitigen Auszahlung der Share Awards erfolgt die Auszahlung des Wertes der Dividenden nur für den Zeitraum bis zum Eintritt des Ereignisses, das die vorzeitige Auszahlung auslöst. Eine anteilige Berücksichtigung noch nicht ausgeschütteter Dividenden erfolgt nicht. Für Führungskräfte erfolgt die Auszahlung vertragsgemäß ggf. pro rata temporis bei unterjährigem Austritt.
Endet das Vorstandsmandat oder das Dienstverhältnis mit dem Mitglied des Vorstands, so behält der Zuteilungsberechtigte seine Ansprüche auf Zahlung des Wertes für bereits zugeteilte Share Awards nach dem Ablauf der jeweiligen Sperrfrist, es sei denn, die Beendigung beruht auf einer Amtsniederlegung bzw. Eigenkündigung des Berechtigten oder einer Kündigung/Abberufung aus wichtigem Grund. Im Todesfall gehen die Ansprüche aus den bereits zugeteilten bzw. noch zuzuteilenden Share Awards auf die Erben über. Für die Führungskräfte (ohne Hannover Rück SE) gilt eine Unverfallbarkeit der bereits erworbenen Ansprüche.
Ein Anspruch auf Zuteilung von Share Awards nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen ist für Vorstände grundsätzlich ausgeschlossen. Dies gilt nicht im Falle des Ausscheidens aus dem Unternehmen wegen Nichtwiederbestellung, Eintritt des Pensionsfalles oder Todesfall hinsichtlich der im letzten Jahr der Tätigkeit des Zuteilungsberechtigten erworbenen oder anteilig erworbenen Ansprüche auf variable Vergütung.
Der Share Award Plan wird im Konzern als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich im Sinne des IFRS 2 bilanziert. Aufgrund der unterschiedlichen Berechnungsbasis der Talanx Share Awards und der Hannover Rück Share Awards werden die weiteren Angaben für die beiden Ausprägungen des Share-Award-Programms nachfolgend getrennt dargestellt:
Talanx Share Awards
Talanx Share Awards | ||||||
2020 | 2019 | |||||
mit voraussichtlicher Zuteilung 2021 für 2020 |
endgültige Zuteilung 2020 für 2019 |
mit voraussichtlicher Zuteilung 2020 für 2019 |
||||
Bewertungsstichtag | 30.12.2020 | 13.03.2020 | 30.12.2019 | |||
Wert je Share Award (in EUR) | 31,76 | 29,25 | 44,18 | |||
Zuteilungen des jeweiligen Jahres in Stück | 214.994 | 220.495 | 151.879 | |||
davon: Vorstand Talanx AG | 31.344 | 31.833 | 23.618 | |||
davon: Vorstand übrige | 61.015 | 65.959 | 43.387 | |||
davon: Führungskräfte 1 | 122.635 | 122.703 | 84.874 |
1 Unter den Führungskräften ist zudem ein weiterer Personenkreis erfasst (Risikoträger), der bereits seit dem Geschäftsjahr 2013 Share Awards erhält. Für diese Risikoträger existieren geringfügig modifizierte Zuteilungspläne, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht im Detail erläutert werden
Entwicklung der Rückstellung der Talanx Share Awards | ||||||||||||||||
In TEUR | Zuteilungsjahr | Gesamt | ||||||||||||||
2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | ||||||||||
Zuführung 2014 | — | — | — | — | — | — | 893 | 893 | ||||||||
Zuführung 2015 | — | — | — | — | — | 3.979 | 624 | 4.603 | ||||||||
Zuführung 2016 | — | — | — | — | 3.706 | 1.224 | 555 | 5.485 | ||||||||
Zuführung 2017 | — | — | — | 5.266 | 1.016 | 1.060 | 611 | 7.953 | ||||||||
Zuführung 2018 | — | — | 4.546 | 1 | 52 | –58 | 126 | 4.667 | ||||||||
Verbrauch 2018 | — | — | — | 138 | — | — | — | 138 | ||||||||
Zuführung 2019 | — | 4.663 | 3.182 | 2.583 | 3.794 | 3.445 | 413 | 18.080 | ||||||||
Verbrauch/Auflösung 2019 | — | — | 559 | 25 | — | — | 3.222 | 3.806 | ||||||||
Stand der Rückstellung zum 31.12.2019 | — | 4.663 | 7.169 | 7.687 | 8.568 | 9.650 | — | 37.737 | ||||||||
Zuführung 2020 | 5.068 | 1.387 | –1.320 | –1.462 | –1.643 | –2.835 | — | –805 | ||||||||
Verbrauch/Auflösung 2020 | — | — | — | — | — | 6.815 | — | 6.815 | ||||||||
Stand der Rückstellung zum 31.12.2020 | 5.068 | 6.050 | 5.849 | 6.225 | 6.925 | — | — | 30.117 |
Der Personalaufwand für Share Awards der Vorstände wird periodengerecht über die relevante Laufzeit der Share Awards oder die kürzere Laufzeit der Dienstverträge, für Führungskräfte über die relevante Laufzeit der Share Awards verteilt.
Die im Personalaufwand erfasste Zuführung des Geschäftsjahres beträgt insgesamt –0,8 (18,1) Mio. EUR. Diese setzt sich aus dem Aufwand für die Share Awards des Geschäftsjahres 2020 sowie dem Dividendenanspruch und dem zusätzlich erdienten Anteil der in früheren Geschäftsjahren zugeteilten Share Awards zusammen. Ferner wird der Wert der Share Awards durch die Entwicklung des Aktienkurses beeinflusst. Die Summe der im Personalaufwand für frühere Geschäftsjahre enthaltenen Dividenden beträgt 1,2 (1,1) Mio. EUR. Berücksichtigt werden die ausgeschütteten Dividenden, erwartete Dividendenansprüche werden nicht einbezogen. Die Dividendenansprüche werden abgezinst bilanziert.
Im Berichtsjahr wurden die im Jahr 2015 endgültig zugeteilten 192.030 Share Awards mit einem Wert von je 29,25 EUR zuzüglich des Dividendenanspruchs in Höhe von je 5,50 EUR an die zuteilungsberechtigten Vorstandsmitglieder und Führungskräfte ausgezahlt.
Die negative Zuführung der Rückstellung für die 2015er Share Awards ergibt sich aus dem Unterschied zwischen Aktienkurs zum letzten Bilanzstichtag (44,18 EUR) und dem Kurs für die Auszahlung der Share Awards aus dem März 2020 (29,25 EUR).
Hannover Rück Share Awards
Hannover Rück Share Awards | ||||||
2020 | 2019 | |||||
mit voraussichtlicher Zuteilung 2021 für 2020 |
endgültige Zuteilung 2020 für 2019 |
mit voraussichtlicher Zuteilung 2020 für 2019 |
||||
Bewertungsstichtag Vorstand | 30.12.2020 | 18.03.2020 | 30.12.2019 | |||
Wert je Share Award (in EUR) | 130,30 | 139,04 | 172,30 | |||
Bewertungsstichtag Führungskräfte | 30.12.2020 | 25.03.2020 | 30.12.2019 | |||
Wert je Share Award (in EUR) | 130,30 | 156,39 | 172,30 | |||
Zuteilungen des jeweiligen Jahres in Stück | 62.679 | 53.419 | 52.381 | |||
davon: Vorstand | 9.214 | 7.993 | 7.278 | |||
davon: Führungskräfte 1 | 53.465 | 45.426 | 45.103 |
1 Im Talanx Konzern erhalten Führungskräfte der HDI Global Specialty Share Awards der Hannover Rück, die nicht in der Tabelle enthalten sind. Zum 30. Dezember 2020 werden ihnen 1.198 Share Awards zugeteilt, die endgültige Zuteilung 2020 für 2019 beträgt 963 Stück
Entwicklung der Rückstellung der Hannover Rück Share Awards | ||||||||||||||||
In TEUR | Zuteilungsjahr | Gesamt | ||||||||||||||
2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | ||||||||||
Stand der Rückstellung zum 31.12.2018 | — | — | 2.018 | 3.561 | 6.784 | 9.291 | 12.228 | 33.882 | ||||||||
Zuführung 2019 | — | 1.895 | 2.963 | 3.832 | 5.628 | 6.664 | 1.097 | 22.079 | ||||||||
Verbrauch 2019 | — | — | — | — | — | — | 13.047 | 13.047 | ||||||||
Auflösung 2019 | — | — | — | 195 | 225 | 264 | 278 | 962 | ||||||||
Stand der Rückstellung zum 31.12.2019 | — | 1.895 | 4.981 | 7.198 | 12.187 | 15.691 | — | 41.952 | ||||||||
Zuführung 2020 | 1.902 | 1.398 | 1.040 | 500 | 13 | — | — | 4.853 | ||||||||
Verbrauch 2020 | — | — | — | — | — | 14.747 | — | 14.747 | ||||||||
Auflösung 2020 | — | — | 70 | 90 | 105 | 944 | — | 1.209 | ||||||||
Stand der Rückstellung zum 31.12.2020 | 1.902 | 3.293 | 5.951 | 7.608 | 12.095 | — | — | 30.849 |
Der Personalaufwand für Share Awards der Vorstände wird periodengerecht über die relevante Laufzeit der Share Awards oder die kürzere Laufzeit der Dienstverträge, für Führungskräfte über die relevante Laufzeit der Share Awards verteilt.
Die im Personalaufwand erfasste Zuführung des Geschäftsjahres beträgt insgesamt 4,9 (22,1) Mio. EUR. Diese setzt sich aus dem Aufwand für die Share Awards des Geschäftsjahres 2020 sowie dem Dividendenanspruch und dem zusätzlich erdienten Anteil der in früheren Geschäftsjahren zugeteilten Share Awards zusammen. Ferner wird der Wert der Share Awards durch die Entwicklung des Aktienkurses beeinflusst. Die Summe der im Personalaufwand für frühere Geschäftsjahre enthaltenen Dividenden beträgt 1,4 (1,6) Mio. EUR. Berücksichtigt werden die ausgeschütteten Dividenden, erwartete Dividendenansprüche werden nicht einbezogen. Die Dividendenansprüche werden abgezinst bilanziert.
Im Berichtsjahr wurden die im Jahr 2015 endgültig zugeteilten 10.185 Share Awards des Vorstandes mit einem Wert von je 139,04 EUR zuzüglich des Dividendenanspruchs in Höhe von je 20,00 EUR an die zuteilungsberechtigten Vorstandsmitglieder ausgezahlt. Die 74.346 Share Awards der Führungskräfte für das Geschäftsjahr 2015 wurden 2020 mit einem Wert von je 156,39 EUR zuzüglich 20,00 EUR Dividendenanspruch ausgezahlt.
Sonstige Angaben zu Finanzinstrumenten
Der Konzern hat im Rahmen einer Wertpapierleihe zum Stichtag Wertpapiere bilanziert, die im Tausch mit Sicherheiten in Form von Wertpapieren an Dritte verliehen wurden. Die verliehenen Wertpapiere werden weiterhin in der Bilanz angesetzt, da die wesentlichen Chancen und Risiken, die aus ihnen resultieren, im Konzern verbleiben, während die als Sicherheit erhaltenen Wertpapiere nicht bilanziert werden. Zum Stichtag beträgt der Buchwert der verliehenen finanziellen Vermögenswerte der Kategorie „Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente“ aus Wertpapierleihe-Geschäften 408 (295) Mio. EUR. Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Buchwert. Ergebniswirksame Bestandteile dieser Geschäfte werden im „Kapitalanlageergebnis“ bilanziert.
Des Weiteren hat der Konzern zum Stichtag Wertpapiere der Kategorie „Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente“ bilanziert, die mit einer Rücknahmeverpflichtung zu einem festgelegten Rückkaufswert an Dritte verkauft wurden (echte Pensionsgeschäfte), da die wesentlichen Risiken und Chancen aus den Finanzinstrumenten im Konzern verblieben sind. Zum Stichtag beträgt der Buchwert der übertragenen finanziellen Vermögenswerte aus Repo-Geschäften 49 (66) Mio. EUR und die dazugehörigen Verbindlichkeiten 48 (66) Mio. EUR. Ein enthaltener Unterschiedsbetrag zwischen dem für die Übertragung erhaltenen und dem für die Rückübertragung vereinbarten Betrag wird über die Laufzeit des Pensionsgeschäfts verteilt und im Kapitalanlageergebnis gezeigt.
Angaben zur vorübergehenden Befreiung von IFRS 9
Die folgende Tabelle stellt die zukünftig gemäß IFRS 9 zu bilanzierenden aktivischen Finanzinstrumente dar und unterteilt diese in eine Gruppe, die das Zahlungsstromkriterium für Finanzinstrumente erfüllt, sowie sonstige Finanzinstrumente. Diese umfassen neben den derzeit ergebniswirksam zum Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten und Investment Contracts insbesondere gehaltene Eigenkapitalinstrumente sowie Anteile an Investmentfonds, die aufgrund ihrer Natur das in IFRS 9 verankerte Zahlungsstromkriterium nicht erfüllen können. Das Zahlungsstromkriterium wird erfüllt, wenn die Vertragsbedingungen des Finanzinstrumentes zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen führen, die ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbestand darstellen (Solely Payments of Principal and Interest – SPPI-Test).
Zeitwertangaben zu Finanzinstrumenten im Anwendungsbereich des IFRS 9 | ||||||
In Mio. EUR |
Zeitwert 31.12.2020 |
Zeitwert 31.12.2019 |
Veränderung des Zeitwertes im Geschäftsjahr |
|||
Finanzinstrumente, die das SPPI-Kriterium erfüllen 1 | ||||||
Darlehen und Forderungen | 32.146 | 32.276 | 614 | |||
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente | 494 | 365 | 6 | |||
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | ||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 82.383 | 78.052 | 1.974 | |||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | — | — | — | |||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente | 7 | 21 | — | |||
Übrige Kapitalanlagen | 801 | 299 | 14 | |||
Sonstige Vermögenswerte | 721 | 765 | — | |||
Langfristige Vermögenswerte und Vermögenswerte von Veräußerungs- gruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden |
1 | 1 | — | |||
Summe | 116.553 | 111.779 | 2.608 | |||
Alle sonstigen Finanzinstrumente | ||||||
Darlehen und Forderungen | 310 | 329 | 38 | |||
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente |
— | — | — | |||
Jederzeit veräußerbare Finanzinstrumente | ||||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 4.360 | 3.431 | 131 | |||
Nicht festverzinsliche Wertpapiere | 2.725 | 2.067 | 153 | |||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | ||||||
Als erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet klassifizierte Finanzinstrumente |
619 | 1.255 | 17 | |||
Zu Handelszwecken gehalten, Derivate | 307 | 321 | 63 | |||
Zu Handelszwecken gehaltene sonstige Finanzinstrumente | 135 | 122 | –3 | |||
Übrige Kapitalanlagen | 4.592 | 4.648 | 1 | |||
Sonstige Vermögenswerte | ||||||
Derivative Finanzinstrumente (Sicherungsinstrumente) | 35 | 47 | –4 | |||
Übrige sonstige Vermögenswerte | 52 | 46 | — | |||
Investmentverträge | ||||||
Darlehen und Forderungen | 43 | 43 | — | |||
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente | 1.223 | 1.127 | 43 | |||
Derivate | — | — | — | |||
Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 2 |
11.619 | 11.824 | 27 | |||
Laufende Guthaben und Kassenbestände | 3.477 | 3.518 | 9 | |||
Gesamt | 29.497 | 28.778 | 475 |
1 Ohne Handelsbestände und ohne Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert gesteuert werden
2 Den Veränderungen des Zeitwertes stehen in gleicher Höhe die Veränderungen der „versicherungstechnischen Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherungen, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird“ gegenüber
Ausfallrisikoangaben zu Finanzinstrumenten im Anwendungsbereich des IFRS 9 |
||||
In Mio. EUR |
Buchwert vor Wertberichtigungen 31.12.2020 |
Buchwert vor Wertberichtigungen 31.12.2019 |
||
Finanzinstrumente, die das Zahlungsstromkriterium erfüllen 1 | ||||
AAA | 48.438 | 44.652 | ||
AA | 20.228 | 21.745 | ||
A | 17.043 | 14.867 | ||
BBB | 19.483 | 19.748 | ||
BB und weniger (mehr als geringes Ausfallrisiko) | 3.231 | 3.116 | ||
Ohne Rating | ||||
Geringes Ausfallrisiko | 2.059 | 1.942 | ||
Mehr als geringes Ausfallrisiko | 967 | 605 | ||
Gesamt | 111.449 | 106.675 |
1 Ohne Handelsbestände und ohne Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert gesteuert werden
Der beizulegende Zeitwert für Finanzinstrumente, die das Zahlungsstromkriterium erfüllen und nicht nur ein geringes Ausfallrisiko aufweisen, beläuft sich auf 4.198 (3.720) Mio. EUR.
Rechtsstreitigkeiten
Der gewöhnliche Geschäftsbetrieb der Konzerngesellschaften kann gerichtliche und aufsichtsrechtliche Verfahren wie auch Schiedsverfahren nach sich ziehen. Abhängig von der Wahrscheinlichkeit eines daraus resultierenden Ressourcenabflusses und soweit dieser in seiner Höhe zuverlässig schätzbar ist, wird entweder eine Rückstellung erfasst oder eine Eventualverpflichtung (im Konzernanhang) angegeben. Gemäß Verfahrensgegenstand handelt es sich dabei in der Regel um versicherungstechnische Rückstellungen im Anwendungsbereich des IFRS 4 und in Ausnahmefällen um sonstige Rückstellungen. Prozesskosten (wie Anwalts-, Gerichts- und sonstige Nebenkosten) werden erst mit Kenntnis einer begründeten Klage passiviert. Ist die Inanspruchnahme aus einem Rechtsstreit nicht wahrscheinlich, wird eine Eventualverbindlichkeit angegeben.
Die Höhe und die Wahrscheinlichkeit eines Ressourcenabflusses schätzt der Konzern unter Berücksichtigung mehrerer Beurteilungskriterien. Diese beinhalten u. a. Art des Rechtsstreits, Stand des Verfahrens, Einschätzungen von Rechtsberatern, Entscheidungen von Gerichts- und Schiedsstellen, Gutachten, Erfahrungen des Konzerns aus ähnlichen Fällen sowie Erkenntnisse anderer Unternehmen, soweit bekannt.
Im Berichtsjahr und am Bilanzstichtag bestanden – abgesehen von Verfahren des üblichen Versicherungs- und Rückversicherungsgeschäfts – keine Rechtsstreitigkeiten, einschließlich der nachfolgend aufgeführten, die wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.
Nach dem im September 2006 beschlossenen und im Mai 2007 wirksam gewordenen Squeeze-out (Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre auf den Hauptaktionär gegen eine Barabfindung) bei der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG, Köln, haben ehemalige Minderheitsaktionäre ein Spruchverfahren zur Überprüfung der Angemessenheit der Abfindung eingeleitet. Das Landgericht Köln hat durch Entscheidung vom 10. Januar 2020 die Barabfindung auf 11,26 EUR festgelegt. Gegen diese Entscheidung wurde Beschwerde vor dem OLG Düsseldorf eingelegt. Das materielle Risiko ist begrenzt durch die Anzahl abfindungsberechtigter Aktien (ca. 10 Mio. Stück) zuzüglich Zinsen sowie der Differenz zwischen der bereits gezahlten Abfindung und dem Unternehmenswert der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG, den man zum Bewertungsstichtag festsetzen kann.
Die jeweils gebildeten Rückstellungen für Prozessrisiken sowie die angegebenen Eventualverbindlichkeiten für Rechtsstreitigkeiten decken nach unserer Einschätzung den zu erwartenden Aufwand ab.
Ergebnis je Aktie
Die Berechnung des Ergebnisses je Aktie basiert auf dem den Aktionären der Talanx AG zustehenden Konzernergebnis. Dieses wird in Relation zu den durchschnittlich in Umlauf befindlichen Aktien gesetzt. Verwässernde Effekte, die bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie gesondert ausgewiesen werden müssen, lagen weder zum Berichtszeitpunkt noch im Vorjahr vor. Das Ergebnis je Aktie kann in Zukunft potenziell durch die Ausgabe von Aktien oder Bezugsrechten aus dem bedingten oder dem genehmigten Kapital verwässert werden.
Ergebnis je Aktie | ||||
2020 | 2019 | |||
Auf die Aktionäre der Talanx AG entfallendes Jahresergebnis zur Berechnung des Ergebnisses je Aktie (in Mio. EUR) |
673 | 923 | ||
Gewichteter Durchschnitt der Anzahl ausstehender Stammaktien (in Stück) |
252.797.634 | 252.797.634 | ||
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) |
2,66 | 3,65 | ||
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) |
2,66 | 3,65 |
Dividende je Aktie und Gewinnverwendungsvorschlag
Im Berichtsjahr wurde für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende in Höhe von 1,50 EUR je Aktie gezahlt. Dies entspricht insgesamt 379 Mio. EUR. Der Hauptversammlung am 6. Mai 2021 wird vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende in Höhe von 1,50 EUR je Aktie zu zahlen. Dies entspricht insgesamt 379 Mio. EUR. Der Restbetrag des Bilanzgewinns der Talanx AG (495 Mio. EUR) wird in den Gewinnvortrag eingestellt.
Haftungsverhältnisse und Eventualverbindlichkeiten
Zum Stichtag bestehen für Kapitalanlageengagements Resteinzahlungsverpflichtungen in Höhe von 3.033 (3.126) Mio. EUR. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um noch nicht erfüllte Einzahlungsverpflichtungen aus Beteiligungszusagen an Private-Equity-Fonds und Venture-Capital-Gesellschaften.
Als Trägerunternehmen für die Gerling Versorgungskasse VVaG haften diverse Konzerngesellschaften anteilig für eventuelle Fehlbeträge der Gerling Versorgungskasse.
Die Mitgliedschaft mehrerer Konzerngesellschaften bei der Pharma-Rückversicherungsgemeinschaft, der Deutschen Kernreaktor-Versicherungsgemeinschaft und der Verkehrsopferhilfe e. V. führt zu einer Inanspruchnahme entsprechend der Beteiligungsquote, wenn ein anderes Poolmitglied ausfallen sollte.
Zudem sind mehrere Konzerngesellschaften nach §§ 221 ff. VAG Mitglieder des Sicherungsfonds für Lebensversicherer, in diesem Zusammenhang bestehen Einzahlungsverpflichtungen sowie Beitragszahlungen in Höhe von 638 (630) Mio. EUR.
Im Rahmen ihrer regulären Geschäftstätigkeit geht unsere Tochtergesellschaft Hannover Rück SE Eventualverpflichtungen ein. Eine Reihe von Rückversicherungsverträgen von Konzerngesellschaften mit fremden Dritten enthält Patronatserklärungen, Garantien oder Novationsvereinbarungen, nach denen die Hannover Rück SE bei Eintritt bestimmter Konstellationen für die Verbindlichkeiten der jeweiligen Tochtergesellschaft garantiert bzw. in die Rechte und Pflichten der Tochtergesellschaft unter den Verträgen eintritt.
Die Anwendung steuerlicher Vorschriften kann zum Zeitpunkt der Bilanzierung der Steuerpositionen ungeklärt sein. Bei der Berechnung von Steuererstattungsansprüchen und Steuerverbindlichkeiten haben wir die nach unserer Auffassung wahrscheinlichste Anwendung zugrunde gelegt. Die Finanzverwaltung kann jedoch zu abweichenden Auffassungen gelangen, aus denen sich zukünftig zusätzliche steuerliche Verbindlichkeiten ergeben können. In diesem Zusammenhang bestehen für den Konzern Eventualverbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 45 (103) Mio. EUR. Dem gegenüber stehen Eventualforderungen aus Steuern in Höhe von 33 (0) Mio. EUR.
Umsatzerlöse
Die Erlöse aus den Verträgen mit Kunden im Anwendungsbereich des IFRS 15 werden überwiegend über einen Zeitraum realisiert und setzen sich wie folgt zusammen:
Umsatzkategorie | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Kapitalverwaltungsleistungen und Provisionen 1 | 212 | 228 | ||
Sonstige versicherungsnahe Dienstleistungen 1 | 129 | 113 | ||
Erträge aus Infrastrukturinvestments 2 | 66 | 64 | ||
Summe der Umsatzerlöse 3 | 407 | 405 |
1 Überwiegend zeitraumbezogene Umsatzrealisierung
2 Zeitraumbezogene Umsatzrealisierung
3 Die Erlöse werden in der Gewinn- und Verlustrechnung mit 328 (327) Mio. EUR unter „10.a. Sonstige Erträge“, mit 66 (64) Mio. EUR unter „9.a. Erträge aus Kapitalanlagen“ und mit 13 (14) Mio. EUR im „Ergebnis aus Investmentverträgen“ ausgewiesen
Erlöse aus der Erbringung von Kapitalverwaltungsleistungen (Fondsverwaltung) inklusive damit im Zusammenhang stehender Provisionen in Höhe von 192 (192) Mio. EUR werden in der Berichtsperiode erfasst, in der die Dienstleistungen erbracht werden. Die Transaktionspreise bemessen sich nach den zugrunde liegenden Prozentsätzen in Verbindung mit dem Marktwert der verwalteten Fonds zum jeweiligen Monatsende und beinhalten im Wesentlichen keine variablen Vergütungsbestandteile. Die Umsatzrealisierung erfolgt, entsprechend der Leistungserbringung, zeitraumbezogen nach Ablauf der Zeit, weil der Kunde den Nutzen zeitgleich erhält und verbraucht. Die Verträge mit den Kunden beinhalten keine signifikanten Finanzierungskomponenten. Weitere Provisionen in Höhe von 20 (37) Mio. EUR beinhalten Vermittlungsprovisionen, Performance Fees und ähnliche Vergütungsformen und werden überwiegend zeitpunktbezogen realisiert.
Die sonstigen versicherungsnahen Dienstleistungen beinhalten mit 80 (70) Mio. EUR überwiegend zeitraumbezogen realisierte Dienstleistungen. Diese umfassen insbesondere Verwaltungsdienstleistungen in Höhe von 40 (35) Mio. EUR. Die Transaktionspreise bemessen sich dabei im Wesentlichen an den zugrunde liegenden Rahmengebührensätzen sowie an einem prozentualen Bruttoprämienanteil. Die Erträge aus den hier beschriebenen Verwaltungsdienstleistungen werden gemäß vertraglicher Laufzeit im Wesentlichen über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren verdient und überwiegend zeitanteilig realisiert. Des Weiteren werden andere administrative Tätigkeiten für Konzernfremde durchgeführt und eine Vielzahl weiterer Dienstleistungen in einem jeweils unbedeutenden Umfang erbracht.
Im Geschäftsjahr wurden 49 (43) Mio. EUR aus zeitpunktbezogen realisierten sonstigen versicherungsnahen Dienstleistungen und in geringem Umfang aus dem Verkauf von Gütern generiert. Die Dienstleistungen umfassen insbesondere Führungsprovisionen für die Tätigkeit als Konsortialführer in Höhe von 26 (18) Mio. EUR.
Erträge aus den Infrastrukturinvestments beinhalten Stromerlöse, die durch Windparks generiert werden. Der Transaktionspreis bestimmt sich für die in der Berichtsperiode eingespeisten Strommengen nach den vertraglich festgelegten Einspeisevergütungen inklusive der jeweils gültigen Mindestvergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Die Umsatzrealisierung erfolgt basierend auf den in der Berichtsperiode eingespeisten Strommengen. Die Verträge mit den Kunden beinhalten keine signifikanten Finanzierungskomponenten.
Mieten und Leasing
Leasingverhältnisse, bei denen die Konzerngesellschaften Mieter/Leasingnehmer sind
Der Konzern mietet an vielen Standorten verschiedene Büroflächen, technische Anlagen und Büroausstattung. Weiterhin besteht ein langfristiger Grundstückspachtvertrag im Rahmen von fremdgenutztem Grundbesitz.
In der Bilanz wurden zum 31. Dezember 2020 folgende Nutzungsrechte im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen erfasst:
Entwicklung der Nutzungsrechte | ||||||||||||
In Mio. EUR | Eigengenutzter Grundbesitz | Infrastrukturinvestments | Fremdgenutzter Grundbesitz |
Betriebs- und Geschäfts- ausstattung |
Sonstige Nutzungsrechte | Summe | ||||||
2020 | ||||||||||||
Buchwert zum 1.1.2020 | 363 | 31 | 35 | 3 | 4 | 436 | ||||||
Amortisationen | 65 | 3 | 3 | 1 | 2 | 74 | ||||||
Zugänge | 36 | — | 42 | — | — | 78 | ||||||
Abgänge | 1 | — | — | — | 1 | 2 | ||||||
Währungskurs- änderungen |
–14 | — | –3 | — | — | –17 | ||||||
Buchwert zum 31.12.2020 | 319 | 27 | 71 | 1 | 3 | 421 | ||||||
2019 | ||||||||||||
Buchwert zum 1.1.2019 | 393 | 32 | 34 | 4 | 5 | 468 | ||||||
Amortisationen | 63 | 2 | — | 1 | 3 | 70 | ||||||
Zugänge | 33 | — | — | — | 2 | 35 | ||||||
Währungskurs- änderungen |
1 | — | 1 | — | — | 2 | ||||||
Buchwert zum 31.12.2019 | 363 | 31 | 35 | 3 | 4 | 436 |
Entwicklung der Leasingverbindlichkeiten (Position: Übrige Verbindlichkeiten) |
||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Stand zum 1.1. des Geschäftsjahres | 442 | 468 | ||
Aufzinsungen | 13 | 12 | ||
Zugänge | 78 | 31 | ||
Abgänge | 2 | — | ||
Tilgungen | 77 | 71 | ||
Währungskursänderungen | –17 | 2 | ||
Stand zum 31.12. des Geschäftsjahres | 437 | 442 |
Fälligkeit der Leasingverbindlichkeiten | ||||
In Mio. EUR | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
unter 1 Jahr | 79 | 57 | ||
1 Jahr und länger | 44 | 53 | ||
2 Jahre und länger | 45 | 42 | ||
3 Jahre und länger | 43 | 35 | ||
4 Jahre und länger | 37 | 57 | ||
5 Jahre und länger | 189 | 198 | ||
Gesamt | 437 | 442 |
Zusätzliche Aufwendungen aus den Leasingverhältnissen | ||||
In Mio. EUR | 2020 | 2019 | ||
Aufwendungen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen | 1 | 2 | ||
Aufwendungen aus Leasingverhältnissen über geringwertige Vermögenswerte |
25 | 26 | ||
Aufwendungen aus variablen Leasingzahlungen | — | — |
Im Geschäftsjahr ergaben sich keine wesentlichen Erträge aus Untermietverhältnissen sowie keine wesentlichen Gewinne oder Verluste aus Sale-and-Lease-back-Transaktionen.
Die gesamten Auszahlungen für Leasingverhältnisse betrugen 77 (71) Mio. EUR und betreffen im Wesentlichen Auszahlungen für Leasingverhältnisse von eigengenutztem Grundbesitz in Höhe von 70 (62) Mio. EUR. Nicht kündbare zukünftige Mindestleasingauszahlungen im Rahmen bereits abgeschlossener, aber noch nicht begonnener Mietverhältnisse bestehen im Geschäftsjahr nicht (im Vorjahr: 4 Mio. EUR).
Leasingverhältnisse, bei denen die Konzerngesellschaften Vermieter/Leasinggeber sind
Der Gesamtbetrag aus der Vermietungstätigkeit unkündbarer Verträge beläuft sich in den folgenden Jahren auf 1.114 (1.242) Mio. EUR.
Zukünftige Mieteinnahmen | ||||||||||||
In Mio. EUR | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
Nach- folgend |
||||||
Einnahmen | 199 | 188 | 165 | 145 | 128 | 289 |
Die zukünftigen Mieteinnahmen resultieren im Wesentlichen aus der Vermietung von Objekten durch Immobiliengesellschaften im Segment Schaden-Rückversicherung wie auch aus der Vermietung von Immobilien in Deutschland durch Erstversicherungsunternehmen (vorwiegend im Segment Privat- und Firmenversicherung Deutschland – Leben). Es handelt sich um operative Leasingverträge. Die Mieterträge im Geschäftsjahr betrugen 270 (264) Mio. EUR. Darin bestehen im Geschäftsjahr (im Vorjahr: 3 Mio. EUR) keine Erträge aus variablen Leasingzahlungen, die nicht von einem Index oder Zinssatz abhängen.
Bezüge der Organe der Obergesellschaft
Zum Bilanzstichtag setzte sich der Vorstand aus 7 (6) aktiven Mitgliedern zusammen. Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen 10.736 (12.329) TEUR. Im Rahmen des 2011 eingeführten anteilsbasierten Vergütungssystems hat der Vorstand für das Berichtsjahr Ansprüche auf virtuelle Aktien mit einem Zeitwert in Höhe von 995 (1.044) TEUR, dies entspricht 31.344 (23.618) Stück, aus dem Talanx Share-Award-Programm und einem Zeitwert in Höhe von 254 (337) TEUR, dies entspricht 2.122 (1.892) Stück, aus dem Hannover Rück-Share-Award-Programm.
Die Gesamtbezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betrugen 2.827 (2.222) TEUR. Davon entfallen insgesamt 1.390 TEUR auf Leistungen aus Anlass der Beendigung des Vertragsverhältnisses. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Vorstandsmitgliedern und ihren Hinterbliebenen wurden 45.434 (33.881) TEUR als Projected Benefit Obligations zurückgestellt.
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen 2.465 (2.514) TEUR. Pensionsverpflichtungen für frühere Mitglieder des Aufsichtsrats und ihre Hinterbliebenen bestehen nicht.
Im Berichtsjahr wurden keine Darlehen oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder oder ihre Angehörigen gewährt. Es bestanden keine Haftungsverhältnisse zugunsten dieses Personenkreises.
Zum Jahresende bestehen keine ausstehenden Salden aus der Vergütung der Organe der Obergesellschaft.
Die weiteren Angaben zu Organbezügen des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Struktur des Vergütungssystems sind im Vergütungsbericht (Seite 90 ff.) enthalten. Die dortigen Informationen beinhalten auch den individualisierten Ausweis der Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats und sind Bestandteil des Konzernabschlusses.
Honorar des Abschlussprüfers
Der Aufsichtsrat der Talanx AG hat in seiner Sitzung am 13. März 2020 die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC GmbH) zum Konzernabschlussprüfer im Sinne von § 318 HGB bestellt. Die von PwC GmbH und weltweiten Mitgliedsfirmen des globalen PwC-Netzwerkes im Berichtsjahr als Aufwand erfassten Honorare gliedern sich auf wie folgt:
Honorare der PwC | ||||||||
In Mio. EUR | PwC weltweit | davon PwC GmbH | ||||||
2020 | 2019 | 2020 | 2019 | |||||
Abschluss- prüfungsleistungen |
19,4 | 18,0 | 8,1 | 7,6 | ||||
Andere Bestäti- gungsleistungen |
0,3 | 0,4 | 0,2 | 0,2 | ||||
Steuerberatungs- leistungen |
0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | ||||
Sonstige Leistungen | 0,8 | 0,2 | 0,7 | 0,2 | ||||
Gesamt | 20,6 | 18,7 | 9,2 | 8,1 |
Das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen der PwC GmbH beinhaltet vor allem die Honorare für die Konzernabschlussprüfung einschließlich gesetzlicher Auftragserweiterungen, die prüferische Durchsicht des Zwischenberichts sowie Jahresabschlussprüfungen und Prüfungen der Solvabilitätsübersichten der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen. Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreffen gesetzlich oder vertraglich vorgesehene Prüfungen. In den Honoraren für Steuerberatungsleistungen sind insbesondere Honorare für die Unterstützungsleistungen bei der Erstellung von Steuererklärungen und die steuerliche Beratung zu Einzelsachverhalten enthalten. Die Honorare für sonstige Leistungen umfassen Beratungsleistungen in Verbindung mit IT und im Zusammenhang mit Schulungen zu aktuellen Entwicklungen in der Rechnungslegung, Beratungsleistungen in Verbindung mit der IFRS- 17-Einführung sowie qualitätssichernde Unterstützungsleistungen.
Der für die Durchführung des Prüfungsauftrags verantwortliche Wirtschaftsprüfer im Sinne von § 38 Absatz 2 Berufssatzung WP/vBP in der Fassung vom 21. Juni 2016 ist Herr Florian Möller. Er war erstmals Auftragsverantwortlicher für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2016.
Entsprechenserklärung nach § 161 AktG
Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und den Aktionären, wie in der Erklärung des Vorstands zur Unternehmensführung im Konzernlagebericht (Kapitel: „Corporate Governance“) beschrieben, dauerhaft auf der Internetseite der Talanx AG zugänglich gemacht worden (https://www.talanx.com/de/talanx_gruppe/corporate_governance/entsprechenserklaerung).
Vorstand und Aufsichtsrat unserer börsennotierten Tochtergesellschaft Hannover Rück SE haben am 3. November 2020 die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und den Aktionären über die Veröffentlichung im Geschäftsbericht zugänglich gemacht. Auf der Homepage der Hannover Rück SE finden Sie neben der aktuellen auch alle bisherigen Entsprechenserklärungen der Gesellschaft (https://www.hannover-rueck.de/189536/entsprechenserklaerung).
Ereignisse nach Ablauf des Geschäftsjahres
Im ersten Quartal 2021 wurden durch einen Zedenten der Hannover Rück SE Teile seines Lebensversicherungsportfolios veräußert. In diesem Zuge konnten die Besicherungsstrukturen, die von der Hannover Rück SE im Zusammenhang mit der Rückversicherung dieses Portfolios etabliert waren, teilweise aufgelöst beziehungsweise umstrukturiert werden. Aus dieser Umstrukturierung ergibt sich ein positiver Ergebnisbeitrag in der Größenordnung von 130 Mio. EUR vor Steuern im ersten Quartal 2021.
Die anhaltende Corona-Pandemie wirkt sich auch in den ersten Monaten des Jahres 2021 weiter negativ auf die Ertragslage des Konzerns aus. Insbesondere in den USA erwarten wir im Bereich der Personen-Rückversicherung negative Einflüsse auf das Ergebnis des ersten Quartals. Insgesamt ist die Höhe der Covid-19-bedingten Schäden aufgrund der Unsicherheiten in Bezug auf den weiteren Verlauf der Pandemie schwer zu prognostizieren, allerdings erwarten wir für den Bereich der Lebensrückversicherung eine weitgehende Kompensation der Ergebniswirkung durch den oben genannten positiven Beitrag zum Quartalsergebnis.
Anteilsbesitz
Die nachfolgenden Angaben nehmen wir gemäß § 313 Absatz 2 HGB sowie gemäß IFRS 12.10 (a) (i) zum Konzernabschluss der Talanx AG vor.
1. In den Konzernabschluss einbezogene verbundene Unternehmen |
||
%-Anteil am Kapital 1 |
||
Inland | ||
Alstertor Erste Beteiligungs- und Investitionssteuerungs- GmbH & Co. KG, Hamburg |
100,00 | |
Ampega Asset Management GmbH, Köln 3, 13 | 100,00 | |
Ampega Investment GmbH, Köln 13 | 100,00 | |
Ampega-nl-Euro-DIM-Fonds, Köln 16 | 100,00 | |
Ampega-nl-Global-Fonds, Köln 16 | 100,00 | |
Ampega-nl-Rent-Fonds, Köln 16 | 100,00 | |
Ampega Real Estate GmbH, Köln 3, 13 | 100,00 | |
Ampega-Vienna-Bonds-Master-Fonds-Deutschland, Köln 16 | 100,00 | |
Dritte Hannover Beteiligungs-AG & Co. KG, Hannover 4 | 100,00 | |
E+S Rückversicherung AG, Hannover | 64,79 | |
Erste Hannover Beteiligungs-AG & Co. KG, Hannover 4 | 100,00 | |
EURO-Rent 3 Master, Köln 16 | 100,00 | |
FUNIS GmbH & Co. KG, Hannover | 100,00 | |
Gerling Immo Spezial 1, Köln 16 | 100,00 | |
GERLING Pensionsenthaftungs- und Rentenmanagement GmbH, Köln | 100,00 | |
GKL SPEZIAL RENTEN, Köln 16 | 100,00 | |
Hannover America Private Equity Partners II GmbH & Co. KG, Hannover | 100,00 | |
Hannover Beteiligungsgesellschaft mbH, Hannover | 100,00 | |
Hannover Re Euro PE Holdings GmbH & Co. KG, Hannover | 100,00 | |
Hannover Re Euro RE Holdings GmbH, Hannover | 100,00 | |
Hannover Re Global Alternatives GmbH & Co. KG, Hannover | 100,00 | |
Hannover Rück Beteiligung Verwaltungs-GmbH, Hannover 13 | 100,00 | |
Hannover Rück SE, Hannover | 50,22 | |
HAPEP II Holding GmbH, Hannover | 100,00 | |
HAPEP II Komplementär GmbH, Hannover | 100,00 | |
HDI AI EUR Beteiligungs-GmbH & Co. KG, Köln 4 | 100,00 | |
HDI AI USD Beteiligungs-GmbH & Co. KG, Köln 4 | 100,00 | |
HDI Deutschland AG, Hannover 3, 13 | 100,00 | |
HDI Deutschland Bancassurance Communication Center GmbH, Hilden 3, 13 | 100,00 | |
HDI Deutschland Bancassurance GmbH, Hilden 3, 13 | 100,00 | |
HDI Deutschland Bancassurance Kundenmanagement GmbH & Co. KG, Hilden 4 | 100,00 | |
HDI Deutschland Bancassurance Kundenservice GmbH, Hilden 3, 13 | 100,00 | |
HDI Direkt Service GmbH, Hannover 3, 13 | 100,00 | |
HDI-Gerling Sach Industrials Master, Köln 16 | 100,00 | |
HDI Globale Equities, Köln 16 | 100,00 | |
HDI Global Network AG, Hannover 13 | 100,00 | |
HDI Global SE Absolute Return, Köln 16 | 100,00 | |
HDI Global SE, Hannover 13 | 100,00 | |
HDI Global Specialty Holding GmbH, Hannover 13 | 100,00 | |
HDI Global Specialty SE, Hannover | 100,00 | |
HDI International AG, Hannover 3, 13 | 100,00 | |
HDI Kundenservice AG, Köln 3, 13 | 100,00 | |
HDI Lebensversicherung AG, Köln | 100,00 | |
HDI next GmbH, Rostock 3, 13 | 100,00 | |
HDI Pensionskasse AG, Köln | 100,00 | |
HDI Pensionsmanagement AG, Köln 3, 13 | 100,00 | |
HDI Risk Consulting GmbH, Hannover 3, 13 | 100,00 | |
HDI Service AG, Hannover 3, 13 | 100,00 | |
HDI Systeme AG, Hannover 3, 13 | 100,00 | |
HDI Versicherung AG, Hannover 13 | 100,00 | |
HDI Vertriebs AG, Hannover 3, 13 | 100,00 | |
HGLV-Financial, Köln 16 | 100,00 | |
HINT Europa Beteiligungs AG & Co. KG, Hannover 4 | 100,00 | |
HLV Aktien, Köln 16 | 100,00 | |
HLV Municipal Fonds, Köln 16 | 100,00 | |
HLV Real Assets GmbH & Co. KG, Köln 4 | 100,00 | |
HNG Hannover National Grundstücksverwaltung GmbH & Co. KG , Hannover 4 | 100,00 | |
HPK Köln offene Investment GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
HR GLL Central Europe GmbH & Co. KG, München 5 | 99,99 | |
HR GLL Central Europe Holding GmbH, München 9 | 100,00 | |
HV Aktien, Köln 16 | 100,00 | |
Infrastruktur Ludwigsau GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
Leben Köln offene Investment GmbH & Co. KG 1, Köln | 100,00 | |
Leben Köln offene Investment GmbH & Co. KG 3, Köln | 100,00 | |
Leben Köln offene Investment GmbH & Co. KG 5, Köln | 100,00 | |
Lifestyle Protection AG, Hilden 13 | 100,00 | |
Lifestyle Protection Lebensversicherung AG, Hilden 13 | 100,00 | |
neue leben Holding AG, Hamburg | 67,50 | |
neue leben Lebensversicherung AG, Hamburg 13 | 100,00 | |
neue leben Unfallversicherung AG, Hamburg 13 | 100,00 | |
NL Leben offene Investment GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
nl LV Municipal Fonds, Köln 16 | 100,00 | |
NL Master, Köln 16 | 100,00 | |
PB Leben offene Investment GmbH & Co. KG 2, Köln | 100,00 | |
PB Leben offene Investment GmbH & Co. KG 3, Köln | 100,00 | |
PB Lebensversicherung AG, Hilden 13 | 100,00 | |
PB Pensionsfonds AG, Hilden 13 | 100,00 | |
PB Versicherung AG, Hilden 13 | 100,00 | |
PBVL-Corporate, Köln 16 | 100,00 | |
Riethorst Grundstückgesellschaft AG & Co. KG, Hannover 4 | 100,00 | |
TAL Aktien, Köln 16 | 100,00 | |
Talanx AG, Hannover | 100,00 | |
Talanx Deutschland Real Estate Value, Köln 16 | 100,00 | |
Talanx Infrastructure France 1 GmbH, Köln | 100,00 | |
Talanx Infrastructure France 2 GmbH, Köln | 100,00 | |
Talanx Infrastructure Portugal 2 GmbH, Köln | 100,00 | |
Talanx Reinsurance Broker GmbH, Hannover 3, 13 | 100,00 | |
TAL-Corp, Köln 16 | 100,00 | |
TARGO Leben offene Investment GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
TARGO Lebensversicherung AG, Hilden 13 | 100,00 | |
TARGO Versicherung AG, Hilden 13 | 100,00 | |
TD-BA Private Equity GmbH & Co. KG, Köln 4 | 100,00 | |
TD-BA Private Equity Sub GmbH, Köln | 100,00 | |
TD Real Assets GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
TD-Sach Private Equity GmbH & Co. KG, Köln 4 | 100,00 | |
Vierte Hannover Beteiligungs-AG & Co. KG, Hannover 4 | 100,00 | |
Windfarm Bellheim GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
Windpark Mittleres Mecklenburg GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
Windpark Parchim GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
Windpark Rehain GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
Windpark Sandstruth GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
Windpark Vier Fichten GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
WP Berngerode GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
WP Mörsdorf Nord GmbH & Co. KG, Köln | 100,00 | |
Zweite Hannover Beteiligungs-AG & Co. KG, Hannover 4 | 100,00 | |
Ausland | ||
101BOS LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
111ORD, LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
140EWR, LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
590ATL LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
1600FLL LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
2530AUS LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
320AUS LLC, Wilminton, USA 6 | 100,00 | |
3290ATL LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
3541 PRG s. r. o., Prag, Tschechien 9 | 100,00 | |
402 Santa Monica Blvd, LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
7550BWI LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
7550IAD LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
7659BWI LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
92601 BTS s. r. o., Bratislava, Slowakei 9 | 100,00 | |
975 Carroll Square, LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
Akvamarin Beta, s. r. o., Prag, Tschechien 9 | 100,00 | |
APCL Corporate Director No. 1 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
APCL Corporate Director No. 2 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Continuity Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta General Partner Limited, Edinburgh, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Holdings Limited, London, Großbritannien 5 | 100,00 | |
Argenta LLP Services Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta No. 13 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta No. 14 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta No. 15 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta No. 16 Limited, London, Großbritannien 8,15 | 100,00 | |
Argenta Private Capital Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Secretariat Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta SLP Continuity Limited, Edinburgh, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Syndicate Management Limited, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Tax & Corporate Services Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Underwriting Asia Pte. Ltd., Singapore, Singapur 8 | 100,00 | |
Argenta Underwriting Labuan Ltd., Labuan, Malaysia 8, 14 | 100,00 | |
Argenta Underwriting No. 1 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Underwriting No. 2 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Underwriting No. 3 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Underwriting No. 4 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Underwriting No. 7 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Underwriting No. 9 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Underwriting No. 10 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Argenta Underwriting No. 11 Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Broadway 101, LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
Commercial & Industrial Acceptances (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 |
90,00 | |
Compass Insurance Company Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 100,00 | |
Ferme Eolienne des Mignaudieres SNC, Toulouse, Frankreich | 100,00 | |
Ferme Eolienne du Confolentais SNC, Toulouse, Frankreich | 100,00 | |
Film & Entertainment Underwriters SA (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 |
100,00 | |
Firedart Engineering Underwriting Managers (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 |
70,00 | |
Fountain Continuity Limited, Edinburgh, Großbritannien 8 | 100,00 | |
FRACOM FCP, Paris, Frankreich 16 | 100,00 | |
Funderburk Lighthouse Limited, Grand Cayman, Kaimaninseln | 90,00 | |
Garagesure Consultants and Acceptances (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 |
100,00 | |
Gente Compañia de Soluciones Profesionales de México, S. A. de C. V.,
León, Mexiko |
100,00 | |
Glencar Insurance Company, Orlando, USA | 100,00 | |
Glencar Underwriting Managers, Inc., Chicago, USA | 100,00 | |
GLL HRE CORE Properties, L. P., Wilmington, USA 6 | 99,90 | |
Hannover Finance, Inc., Wilmington, USA | 100,00 | |
Hannover Finance (Luxembourg) S. A., Leudelange, Luxemburg | 100,00 | |
Hannover Finance (UK) Ltd., London, Großbritannien | 100,00 | |
Hannover Life Reassurance Africa Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 100,00 | |
Hannover Life Reassurance Company of America (Bermuda) Ltd., Hamilton, Bermuda | 100,00 | |
Hannover Life Reassurance Company of America, Orlando, USA | 100,00 | |
Hannover Life Re of Australasia Ltd., Sydney, Australien | 100,00 | |
Hannover Re (Bermuda) Ltd., Hamilton, Bermuda | 100,00 | |
Hannover Re Holdings (UK) Ltd., London, Großbritannien | 100,00 | |
Hannover Re (Ireland) Designated Activity Company, Dublin, Irland | 100,00 | |
Hannover Re Real Estate Holdings, Inc., Orlando, USA 5 | 100,00 | |
Hannover Reinsurance Africa Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 100,00 | |
Hannover Reinsurance Group Africa (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 5 | 100,00 | |
Hannover ReTakaful B. S. C. (c), Manama, Bahrain | 100,00 | |
Hannover Services (UK) Ltd., London, Großbritannien | 100,00 | |
HDI Assicurazioni S. p. A., Rom, Italien | 100,00 | |
HDI Global Insurance Company, Chicago, USA | 100,00 | |
HDI Global Insurance Limited Liability Company, Moskau, Russland | 100,00 | |
HDI Global SA Ltd., Johannesburg, Südafrika | 100,00 | |
HDI Global Seguros S. A., Mexiko-Stadt, Mexiko | 100,00 | |
HDI Global Seguros S. A., São Paulo, Brasilien | 100,00 | |
HDI Immobiliare S. r. l., Rom, Italien | 100,00 | |
HDI Reinsurance (Ireland) SE, Dublin, Irland | 100,00 | |
HDI Seguros de Garantía y Crédito S. A., Las Condes, Chile | 99,85 | |
HDI Seguros de Vida S. A., Bogotá, Kolumbien | 99,88 | |
HDI Seguros de Vida S. A., Las Condes, Chile | 100,00 | |
HDI Seguros S. A., Bogotá, Kolumbien | 98,32 | |
HDI Seguros S. A., Buenos Aires, Argentinien | 100,00 | |
HDI Seguros S. A. de C. V., Leon, Mexiko | 99,76 | |
HDI Seguros S. A., Las Condes, Chile | 99,92 | |
HDI Seguros S. A., Montevideo, Uruguay | 100,00 | |
HDI Seguros S. A., São Paulo, Brasilien | 100,00 | |
HDI Sigorta A. S., Istanbul, Türkei | 100,00 | |
HDI Specialty Insurance Company, Illinois, USA | 100,00 | |
HDI Versicherung AG (Österreich), Wien, Österreich | 100,00 | |
Highgate sp. z o. o., Warschau, Polen 9 | 100,00 | |
Hospitality Industrial and Commercial Underwriting Managers (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 85,00 | |
HR GLL CDG Plaza S. r. l., Bukarest, Rumänien 9 | 100,00 | |
HR GLL Europe Holding S. à r. l., Luxemburg, Luxemburg 9 | 100,00 | |
HR GLL Griffin House SPÓLKA Z OGRANICZONA ODPOWIEDZIALNÓSCIA, Warschau, Polen 9 | 100,00 | |
HR GLL Liberty Corner SPÓLKA Z OGRANICZONA ODPOWIEDZIALNÓSCIA, Warschau, Polen 9 | 100,00 | |
HR GLL Roosevelt Kft, Budapest, Ungarn 9 | 100,00 | |
HR US Infra Debt LP, George Town, Kaimaninseln | 99,99 | |
HR US Infra Equity LP, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
INCHIARO LIFE Designated Activity Company, Dublin, Irland | 100,00 | |
InLinea S. p.A., Rom, Italien | 100,00 | |
Integra Insurance Solutions Limited, Bradford, Großbritannien | 100,00 | |
Inter Hannover (No. 1) Limited, London, Großbritannien | 100,00 | |
Inversiones HDI Limitada, Santiago, Chile | 100,00 | |
KBC ALFA Specjalistyczny Fundusz Inwestycyjny Otwarty, Warschau, Polen 16 | 100,00 | |
Landmark Underwriting Agency (Pty) Ltd., Bloemfontein, Südafrika 7 | 65,50 | |
Le Chemin de La Milaine S. N.C, Lille, Frankreich | 100,00 | |
Leine Investment General Partner S. à r. l., Luxemburg, Luxemburg | 100,00 | |
Leine Investment SICAV-SIF, Luxemburg, Luxemburg | 100,00 | |
Le Louveng S. A. S., Lille, Frankreich | 100,00 | |
Le Souffle des Pellicornes S. N. C, Lille, Frankreich | 100,00 | |
Les Vents de Malet S. N. C, Lille, Frankreich | 100,00 | |
Lireas Holdings (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 70,00 | |
M8 Property Trust, Sydney, Australien 10 | 100,00 | |
Magyar Posta Biztositó Zrt, Budapest, Ungarn | 66,93 | |
Magyar Posta Életbiztosító Zrt., Budapest, Ungarn | 66,93 | |
Markham Real Estate Partners (KSW) Pty Limited, Sydney NSW, Australien 10 | 100,00 | |
Morea Limited Liability Company, Tokio, Japan 10 | 99,00 | |
MUA Insurance Acceptances (Pty) Ltd., Kapstadt, Südafrika 7 | 85,00 | |
Names Taxation Service Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
Nashville West, LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
OOO Strakhovaya Kompaniya CiV Life, Moskau, Russland | 100,00 | |
Orion No. 1 Professional Investors Private Real Estate Investment LLC, Seoul, Südkorea 10 | 99,65 | |
PAG Real Estate Asia Select Fund Limited, George Town, Kaimaninseln 5 | 100,00 | |
Peace G. K., Tokio, Japan 10 | 99,00 | |
Perola Negra FIP Multiestratégia IE, São Paulo, Brasilien 16 | 100,00 | |
Protecciones Esenciales S. A., Buenos Aires, Argentinien | 100,00 | |
Real Assist (Pty) Ltd., Pretoria, Südafrika 7 | 51,00 | |
Residual Services Corporate Director Limited, London, Großbritannien 8 |
100,00 | |
Residual Services Limited, London, Großbritannien 8 | 100,00 | |
River Terrace Parking, LLC, Wilmington, USA 6 | 100,00 | |
Saint Honoré Iberia S. L., Madrid, Spanien | 100,00 | |
Sand Lake Re, Inc., Burlington, USA | 100,00 | |
Santander Auto S. A., Sao Paulo – Vila Olimpia, Brasilien | 50,00 | |
SUM Holdings (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 100,00 | |
Svedea AB, Stockholm, Schweden | 76,50 | |
Talanx Finanz (Luxemburg) S. A., Luxemburg, Luxemburg | 100,00 | |
Thatch Risk Acceptances (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 70,00 | |
Towarzystwo Ubezpieczen Europa S. A., Breslau, Polen | 50,00 | |
Towarzystwo Ubezpieczen i Reasekuracji WARTA S. A., Warschau, Polen |
75,74 | |
Towarzystwo Ubezpieczen na Zycie Europa S. A., Breslau, Polen | 100,00 | |
Towarzystwo Ubezpieczen na Zycie „WARTA“ S. A., Warschau, Polen |
100,00 | |
Transit Underwriting Managers (Pty) Ltd., Durban, Südafrika 7 | 90,00 | |
Westblaak Vastgoedfonds I BV, Rotterdam, Niederlande | 100,00 |
2. In den Konzernabschluss wegen untergeordneter Bedeutung nach IFRS nicht einbezogene verbundene Unternehmen | ||
%-Anteil am Kapital 1 |
||
Inland | ||
Community Life GmbH, Kelkheim | 75,00 | |
Fair Claims GmbH, Hannover 13 | 100,00 | |
FVB Gesellschaft für Finanz- und Versorgungsberatung mbH, Osnabrück 13 | 100,00 | |
G-E Financial Analytics GmbH, Berlin | 100,00 | |
HDI Deutschland Bancassurance Kundenmanagement Komplementär GmbH, Hilden | 100,00 | |
HDI Global Specialty Schadenregulierung GmbH, Hannover 13 | 100,00 | |
HDI Global Specialty Underwriting Agency GmbH, Köln 13 | 100,00 | |
HEPEP IV Komplementär GmbH, Köln | 100,00 | |
HILSP Komplementär GmbH, Hannover | 100,00 | |
HINT Beteiligungen GmbH, Hannover | 100,00 | |
Infrastruktur Windpark Vier Fichten GbR, Bremen | 83,34 | |
IVEC Institutional Venture and Equity Capital GmbH, Köln | 100,00 | |
mantel + schölzel AG, Kassel 13 | 100,00 | |
Talanx Direct Infrastructure 1 GmbH, Köln | 100,00 | |
Talanx Infrastructure Portugal GmbH, Köln | 100,00 | |
TAM AI Komplementär GmbH, Köln | 100,00 | |
SSV Schadenschutzverband GmbH, Hannover 13 | 100,00 | |
Ausland | ||
Desarrollo de Consultores Profesionales en Seguros S. A. de C. V., León, Guanajuato, Mexiko | 100,00 | |
Dynastic Underwriting Limited, London, Großbritannien | 100,00 | |
GLOBAL TRAVEL SIGORTA ARACILIK HIZMETLERI LIMITED SIRKETI, Istanbul, Türkei (vormals: ERV Sigorta Aracilik Hizmetleri Limited Sirketi, Istanbul, Türkei) | 100,00 | |
Hannover Mining Engineering Services LLC, Itasca, USA | 100,00 | |
Hannover Re Consulting Services India Private Limited, Mumbai, Indien |
100,00 | |
Hannover Re Risk Management Services India Private Limited, Neu-Delhi, Indien | 100,00 | |
Hannover Re Services Italy S. r. l., Mailand, Italien | 100,00 | |
Hannover Re Services Japan, Tokio, Japan | 100,00 | |
Hannover Re Services USA, Inc., Itasca, USA | 100,00 | |
Hannover Risk Consultants B. V., Rotterdam, Niederlande | 100,00 | |
Hannover Rück SE Escritório de Representação no Brasil Ltda., Rio de Janeiro, Brasilien |
100,00 | |
Hannover Services (México) S. A. de C. V., Mexiko-Stadt, Mexiko | 100,00 | |
HDI Global Network AG Escritório de Representação no Brasil Ltda., São Paulo, Brasilien | 100,00 | |
Heuberg S. L.U., Barcelona, Spanien | 100,00 | |
H. J. Roelofs Assuradeuren B. V., Rotterdam, Niederlande | 100,00 | |
HR Hannover Re, Correduría de Reaseguros, S. A., Madrid, Spanien | 100,00 | |
Infrastorm Co-Invest 1 SCA, Luxemburg, Luxemburg | 100,00 | |
Svedea Skadeservice AB, Stockholm, Schweden | 100,00 | |
U FOR LIFE SDN. BHD., Petaling Jaya, Malaysia 15 | 100,00 |
3. Strukturierte Unternehmen, in den Konzernabschluss gemäss IFRS 10 einbezogen |
||
%-Anteil am Kapital 1 |
||
Kaith Re Ltd., Hamilton, Bermuda | 88,00 | |
Kubera Insurance (SAC) Ltd., Hamilton, Bermuda | 100,00 | |
LI RE, Hamilton, Bermuda | 100,00 |
4. In dem Konzernabschluss at Equity bewertete assoziierte Unternehmen |
||
%-Anteil am Kapital 1 |
||
Inland | ||
HANNOVER Finanz GmbH, Hannover | 27,78 | |
neue leben Pensionsverwaltung AG, Hamburg | 49,00 | |
WeHaCo Unternehmensbeteiligungs-GmbH, Hannover | 40,00 | |
Ausland | ||
Clarendon Transport Underwriting Managers (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 32,67 | |
Iberia Termosolar 1, S. L.U, Bardajoz, Spanien | 71,05 | |
Inqaku FC (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 21,03 | |
Investsure Technologies Proprietary Limited, Johannesburg, Südafrika 7 | 32,26 | |
Kopano Ventures (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 29,05 | |
Monument Insurance Group Limited, Hamilton, Bermuda | 20,00 | |
Petro Vietnam Insurance Holdings, Cau Giay, Vietnam | 53,92 | |
Pineapple Tech (Pty) Ltd., Johannesburg, Südafrika 7 | 25,00 |
5. Wegen untergeordneter Bedeutung nicht at Equity in den Konzernabschluss einbezogene assoziierte Unternehmen | ||
%-Anteil am Kapital 1 |
||
Inland | ||
AMANIKI GmbH, Frankfurt am Main | 49,90 | |
caplantic GmbH, Hannover | 45,00 | |
DDBR1, Köln | 50,00 | |
Elinvar GmbH, Berlin | 33,25 | |
HMG Gasstraße 25 GmbH & Co. geschlossene Investment KG, Hamburg | 40,24 | |
VOV GmbH, Köln | 35,25 | |
Ausland | ||
Escala Braga – Sociedade Gestora de Edifício, S. A., Braga, Portugal | 49,00 | |
Escala Vila Franca – Sociedade Gestora de Edifício, S. A., Linhó, Portugal | 49,00 | |
Escala Parque – Gestão de Estacionamento, S. A., Linhó, Portugal | 49,00 | |
PNH Parque – Do Novo Hospital, S. A., Linhó, Portugal | 49,00 | |
Reaseguradora del Ecuador S. A., Guayaquil, Ecuador | 30,00 | |
Trinity Underwriting Managers Limited, Toronto, Kanada | 20,37 | |
6. In den Konzernabschluss at Equity einbezogene Gemeinschaftsunternehmen |
||
%-Anteil am Kapital 1 |
||
Magma HDI General Insurance Company Ltd., Kalkutta, Indien | 20,68 |
7. Wegen untergeordneter Bedeutung nicht in den Konzern- abschluss einbezogene Gemeinschaftsunternehmen |
||
%-Anteil am Kapital 1 |
||
Inland | ||
Finance-Gate Software GmbH, Berlin | 40,00 | |
Hannoversch-Kölnische Beteiligungsgesellschaft mbH, Hannover | 50,00 | |
Hannoversch-Kölnische Handels-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover |
50,00 | |
Ausland | ||
C-QUADRAT Ampega Asset Management Armenia LLC, Eriwan, Armenien |
25,10 |
8. Beteiligungen | ||||||||
%-Anteil am Kapital 1 |
Eigenkapital
2 in Tausend |
Ergebnis vor Gewinn- abführung 2 in Tausend |
||||||
Inland | ||||||||
IGEPA Gewerbepark GmbH & Co. Vermietungs KG, Fürstenfeldbruck | 37,50 | EUR | –4.696 | 7.710 | ||||
SWISS INSUREVOLUTION PARTNERS Holding Deutschland GmbH & Co. KG, München 17 | 15,00 | — | — | — | ||||
Ausland | ||||||||
Credit Suisse (Lux) Gas TransitSwitzerland SCS, Luxemburg, Luxemburg | 60,15 | EUR | 134.179 | 6.840 | ||||
Meribel Mottaret Limited, St. Helier, Jersey 17 | 18,92 | — | — | — | ||||
Qinematic AB, Lidingö, Schweden 17 | 11,94 | — | — | — | ||||
Somerset Reinsurance Ltd., Hamilton, Bermuda 17 | 16,90 | — | — | — | ||||
SWISS INSUREVOLUTION PARTNERS Holding (CH) AG, Zürich, Schweiz 17 | 15,00 | — | — | — | ||||
SWISS INSUREVOLUTION PARTNERS Holding (FL) AG, Triesen, Liechtenstein 17 | 15,00 | — | — | — | ||||
Sureify Labs, Inc., Wilmington, USA 17 | 13,49 | — | — | — |
9. Beteiligungen an großen Kapitalgesellschaften, bei denen die Beteiligung 5 % der Stimmrechte überschreitet | ||
%-Anteil am Kapital 1 |
||
Inland | ||
Extremus Versicherungs-AG, Köln | 13,00 | |
MLP AG, Wiesloch | 7,03 | |
M 31 Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. Energie KG, Düsseldorf | 8,90 | |
Ausland | ||
Acte Vie S. A. Schiltigheim, Frankreich | 9,38 |
1 Die Anteilsquote ergibt sich aus der Addition aller direkt und indirekt gehaltenen Anteile nach Maßgabe des § 16 Absatz 2 und 4 AktG
2 Die Werte entsprechen den Jahresabschlüssen der Gesellschaften nach jeweiligem lokalem Recht bzw. nach internationaler Rechnungslegung; abweichende Währungen sind angegeben
3 Die Erleichterungen gemäß § 264 Absatz 3 HGB wurden in Anspruch genommen
4 Die Befreiungsvorschrift gemäß § 264b HGB wurde in Anspruch genommen
5 Die Gesellschaft erstellt einen eigenen Teilkonzernabschluss
6 In den Teilkonzernabschluss der Hannover Re Real Estate Holdings, Inc. einbezogen
7 In den Teilkonzernabschluss der Hannover Reinsurance Group Africa (Pty) Ltd. einbezogen
8 In den Teilkonzernabschluss der Argenta Holdings Limited einbezogen
9 In den Teilkonzernabschluss der HR GLL Central Europe GmbH & Co. KG einbezogen
10 In den Teilkonzernabschluss der PAG Real Estate Asia Select Fund Limited einbezogen
11 Die Gesellschaft wurde im Berichtsjahr gegründet – es liegt noch kein Geschäftsbericht/Jahresabschluss vor
12 Zahlen zum Geschäftsjahresende 2020 vorläufig/untestiert
13 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag
14 Die Gesellschaft ist inaktiv
15 Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation
16 Investmentfonds
17 Angaben zum Eigenkapital und Ergebnis unterbleiben gemäß § 313 Absatz 3 HGB
Wesentliche Zweigniederlassungen des Konzerns
Wir definieren die Zweigniederlassung einer Konzerngesellschaft als einen nicht rechtsfähigen, von der Konzerngesellschaft räumlich und organisatorisch getrennten Unternehmensteil, der im Innenverhältnis weisungsgebunden agiert und im Markt selbstständig auftritt.
Die in der folgenden Tabelle aufgeführten Gesellschaften des Talanx Konzerns unterhalten Zweigniederlassungen, die wir für das Verständnis der Lage des Konzerns als wesentlich betrachten.
Wesentliche Zweigniederlassungen des Konzerns | ||||
Gebuchte Bruttoprämien 1 in Tausend |
||||
Hannover Rück SE | ||||
Hannover Re UK Life Branch, London, Großbritannien | EUR | 288.609 | ||
Hannover Rück SE India Branch, Mumbai, Indien | EUR | 125.322 | ||
Hannover Rück SE Canadian Branch, Toronto, Kanada | EUR | 433.932 | ||
Hannover Rück SE Korea Branch, Seoul, Südkorea | EUR | 47.634 | ||
Hannover Rück SE Shanghai Branch, Shanghai, China | EUR | 2.186.683 | ||
Hannover Rück SE Succursale Française, Paris, Frankreich | EUR | 934.771 | ||
Hannover Rück SE Hong Kong Branch, Wanchai, Hongkong | EUR | 292.796 | ||
Hannover Rück SE Tyskland Filial, Stockholm, Schweden | EUR | 400.662 | ||
Hannover Rueck SE Australian Branch, Sydney, Australien | EUR | 540.523 | ||
Hannover Rueck SE Bahrain Branch, Manama, Bahrain | EUR | 137.951 | ||
Hannover Rueck SE Malaysian Branch, Kuala Lumpur, Malaysia | EUR | 606.071 | ||
HDI Global SE | ||||
HDI Global SE – Branch for Belgium, Brüssel, Belgien | EUR | 207.194 | ||
HDI Global SE – Direction pour la France, Paris, Frankreich | EUR | 447.946 | ||
HDI Global SE – the Netherlands, Amsterdam, Niederlande | EUR | 300.814 | ||
HDI Global SE – UK, London, England | EUR | 362.648 | ||
HDI Lebensversicherung AG | ||||
HDI Lebensversicherung AG – Niederlassung Österreich, Wien, Österreich 2 | EUR | 78.752 | ||
HDI Versicherung AG (Österreich) | ||||
HDI Versicherung AG (Österreich) – Niederlassung Tschechien | EUR | 15.956 | ||
HDI Global Specialty SE | ||||
HDI Global Specialty SE, Australian Branch, Sydney, Australien | EUR | 233.388 | ||
HDI Global Specialty SE, Canadian Branch, Toronto, Kanada | EUR | 113.992 | ||
HDI Global Specialty SE, Scandinavian Branch, Stockholm, Schweden | EUR | 320.844 | ||
HDI Global Specialty SE, UK Branch, London, Großbritannien | EUR | 631.986 |
1 Zahlen vor Konsolidierung
2 Zahlen zum Geschäftsjahresende 2020 vorläufig/untestiert
Darüber hinaus unterhalten andere Gesellschaften des Talanx Konzerns weitere, einzeln und insgesamt für den Konzern als nicht wesentlich einzustufende Zweigniederlassungen.
Aufgestellt und damit zur Veröffentlichung freigegeben am 26. Februar 2021 in Hannover.
Der Vorstand
Torsten Leue, Vorsitzender |
Jean-Jacques Henchoz | Dr. Wilm Langenbach | ||
Dr. Christopher Lohmann | Dr. Edgar Puls | Dr. Jan Wicke |