Erklärung zur
Unternehmensführung
Zusammengefasster
Lagebericht
KION GROUP AG 115 Geschäftsbericht 2020
weltwirtschaftliche Wachstum hinaus analysiert die KION Group unter anderem die Wechselkurs-
entwicklung, die Preisstabilität, das Konsum- und Investitionsklima, die Außenhandelsaktivität sowie
die politische Stabilität in den wesentlichen Absatzmärkten und prüft fortlaufend die möglichen Aus-
wirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns. Weitere Risiken gehen von
der ständigen Veränderung des politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfelds des Unter-
nehmens aus. Aufgrund der wirtschaftlichen Tätigkeit in Ländern, in denen politische und rechtliche
Unsicherheiten bestehen, unterliegt die KION Group den entsprechenden Gefahren durch staatliche
Reglementierungen, Änderungen bei Zollbestimmungen, Kapitaltransferbeschränkungen oder auch
Enteignungen und soziale Unruhen.
Die KION Group begegnet solchen strategischen Risiken unter anderem mit intensiver Marktfor-
schung, sorgfältigen Evaluationsverfahren zur Bewertung der politischen und wirtschaftlichen Rah-
menbedingungen sowie einer entsprechenden Vertragsgestaltung.
Wettbewerbsrisiken
Wettbewerbsrisiken beschreiben das Risiko, dass die KION Group aufgrund wachsenden Wettbe-
werbsdrucks die erwarteten Margen und Marktanteile nicht erreicht. Die Märkte der KION Group
sind durch einen intensiven, auch über den Preis geführten Wettbewerb gekennzeichnet. Der Preis-
wettbewerb wird dadurch verschärft, dass manche Hersteller, teils aufgrund der Währungssituation,
teils aufgrund geringer lokaler Lohnkosten, über Kostenvorteile verfügen. Dies wirkt sich hauptsäch-
lich auf das Segment Industrial Trucks & Services aus, da dort vor allem im Economy- und Volumen-
Preissegment ein starker Wettbewerb herrscht. Zusätzliche Preisrisiken erwachsen, wie schon im
Berichtsjahr 2020, aus dem Nachfragerückgang im Zuge der Corona-Pandemie, der zum Teil ag-
gressivere Preisstrategien seitens der Hersteller nach sich zieht.
Darüber hinaus suchen Hersteller aus Schwellenländern, aufbauend auf ihrer lokalen Wettbewerbs-
stärke, aktiv und deutlich spürbar nach Expansionsmöglichkeiten in Regionen außerhalb ihrer lo-
kalen Märkte. Wie auch die Entwicklung der Wettbewerbssituation im Berichtsjahr gezeigt hat, hat
der Wettbewerbsdruck insbesondere durch Hersteller aus China deutlich zugenommen. Zwar stel-
len der hohe Qualitätsanspruch und der Servicebedarf der Kunden in entwickelten Märkten für ei-
nige dieser Produzenten noch wirksame, wenn auch abnehmende Wachstumsbarrieren dar. In der
Zukunft wird sich der Wettbewerbsdruck erwartungsgemäß weiter erhöhen.
Darüber hinaus ist denkbar, dass Wettbewerber sich zusammenschließen und durch eine stärkere
Position die Absatzchancen der KION Group beeinträchtigen. Ebenso könnten in Erwartung höhe-
rer Volumina und Margen Überkapazitäten aufgebaut werden, die den Preisdruck erhöhen. Selbst
wenn die KION Group bislang in der Lage ist, auf Basis des hohen Kundennutzens ihrer Produkte
angemessene Preise durchzusetzen, werden vielfältige Maßnahmen zur Verminderung von Wett-
bewerbsrisiken ergriffen. Im heutigen Wettbewerbsumfeld spielen für die KION Group Allianzen,
Kooperationen, Akquisitionen und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsposition
im Hinblick auf Ressourcen, Marktzugang und Produktangebot sowie Digitalisierungsexpertise zu-
nehmend eine Rolle. Solche Kooperationen und Übernahmen bergen grundsätzlich das Risiko,
dass sich die erwarteten positiven Effekte nur teilweise oder gar nicht einstellen. So könnte die
Integration neuer Einheiten aus unterschiedlichen Gründen die Ertragslage belasten. Ferner ist es
möglich, dass im Falle nicht exklusiver Vereinbarungen ein Partner zugleich mit Wettbewerbern
kooperiert. Zur Begrenzung des Wettbewerbsrisikos ist die KION Group ferner bestrebt, die Effizi-
enz in den eigenen Werken zu steigern und günstige Bezugsquellen zu erschließen.
Darüber hinaus evaluiert die KION Group fortwährend die Möglichkeiten zum Ausbau und zur Stär-
kung der Marktposition – insbesondere über den gezielten Bau und die Erweiterung von Produkti-
onsanlagen – sowie das aktive Cross-Selling der beiden operativen Segmente.