1 ZUSAMMENGEFASSTER BERICHT ÜBER DIE LAGE DER GESELLSCHAFT UND DES
KONZERNS DER FIRST SENSOR AG
1.1 GRUNDLAGEN DES FIRST SENSOR-KONZERNS
1.1.1 Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
Rechtliche Konzernstruktur
Der First Sensor-Konzern (im Folgenden auch „First Sensor“ oder „die Gruppe“) bestand im Geschäftsjahr 2020 zunächst aus der Muttergesellschaft
First Sensor AG mit Sitz in Berlin und neun Tochtergesellschaften, an denen die First Sensor AG sämtliche Anteile bzw. Mehrheitsanteile hielt. Im
abgelaufenen Geschäftsjahrwurden fünf Gesellschaften an TE Connectivity veräußert und eine Gesellschaft verschmolzen. Eine Übersicht der
Beteiligungen findet sich im Konzernanhang unter „Konsolidierungskreis“.Seit 2020 ist die TE Connectivity Sensors Germany Holding AG mit knapp
72 Prozent größte Aktionärin der First Sensor AG. Zwischen den Gesellschaften besteht seit dem 6. Juli 2020 ein Beherrschungs-und mit Wirkung
zum 1. Januar 2021 ein Ergebnisabführungsvertrag.
Segmente
First Sensor entwickelt, produziert und vertreibt Sensorchips, Sensorkomponenten, Sensoren und Sensorsysteme. Der Umsatz wird nach Zielmärkten
(Industrial, Medical, Mobility) sowie geographisch nach Herkunft der Kunden (DACH-Region, übriges Europa, North-Amerika, Asien, Rest der Welt)
berichtet. Eine Segmentierung entsprechend IAS 8, die sich in internen Organisations-und Berichtsstrukturen widerspiegelt und nach der der
Vorstand die Steuerung vornimmt, ist nicht gegeben.
Standorte
Die Gruppe verfügte 2020 insgesamt über neun Entwicklungs-bzw. Produktionsstandorte. Sie sind auf unterschiedliche Produkte und Stufen entlang
der Sensorik-Wertschöpfungskette spezialisiert. Der Großteil der Entwicklungsarbeit sowie der Produktion findet in Deutschland statt.
Im Berichtszeitraum gab es Standorte in Berlin (Oberschöneweide und Weißensee), Dresden (Albertstadt und Klotzsche), Oberdischingen und
Puchheim. Hinzu kamen die internationalen Standorte Dwingeloo (Niederlande), Westlake Village (USA) und Montreal (Kanada). Weitere sieben
Standorte agierten als Vertriebsgesellschaften in Paris (Frankreich), Shepshed (Großbritannien), Valkenswaard (Niederlande), Kopenhagen
(Dänemark), Kungens Kurva (Schweden), Mansfield (USA) und Shanghai (China). Die internationalen Vertriebsgesellschaften stellten die Nähe zu
Kunden vor Ort sicher, um weitere Marktpotenziale zu erschließen.
Aufgrund der Veräußerung von fünf Tochtergesellschaften an TE Connectivity waren zum Stichtag 31.12.2020 nur noch die sechs deutschen
Standorte sowie die skandinavische Vertriebsgesellschaft Teil des Konzerns. Die veräußerten ausländischen Gesellschaften bleiben jedoch
unabhängig von der Konzernstruktur Schnittstellen zum Markt für die Produkte und Lösungen von First Sensor.
Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse
Im Wachstumsmarkt Sensorik entwickelt und fertigt First Sensor Standardprodukte und kundenspezifische Sensorlösungen für die stetig
zunehmende Zahl an Anwendungen in den Zielmärkten Industrial, Medical und Mobility.
Entlang der Wertschöpfungskette zeichnet sich First Sensor durch zwei Kernkompetenzen aus: Zum einen besitztdie Gruppe Expertenwissen beim
Detektieren von physikalischen Parametern mithilfe des Designs und der Produktion von Sensorchips auf Siliziumbasis. Zum anderen nutzt First
Sensor Kenntnisse in der mikroelektronischen Aufbau- und Verbindungstechnik, um diese Chips mit dem besten „form factor“ anwendungsgerecht
weiterzuverarbeiten. Zusätzliches Wachstum entsteht durch Systemlösungen für neue Anwendungen in den Zielmärkten. Solche Sensorsysteme
übernehmen nicht nur Messaufgaben, sondern reagieren intelligent auf Ergebnisse und kommunizieren mit anderen Systemen.
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Auf dieser Basisfokussiert sich First Sensor auf die Produktbereiche Photonics, Pressure und Advanced Electronics. In ihnen verfügt die Gruppe über
ein umfangreiches Angebot eigenentwickelter, -produzierter und -vertriebener Standardsensoren. Sie werden komplementiert durchweitere
Sensoren und ergänzende Produkte von Partnerunternehmen. Durch die langjährige Expertise in der Sensorik ist First Sensor außerdem in der Lage,
maßgeschneiderte Sensorlösungen anzubieten, die in den Produkten von Schlüsselkunden anwendungsspezifische Herausforderungen meistern.
Darüber hinaus greift das Unternehmen auf eine Vielzahl technischerLösungen im Bereich der Aktuatorik und Embedded Software zurück, um bei
Systemansätzen zu unterstützen. Deshalb ist die Produkt-und Technologieentwicklung ein wesentlicher Kernprozess.
In der Gruppe sind die Prozesse von der Marktanalyse über die Kundenbetreuung und die Qualifizierung bis zum Vertragsabschluss in der eigenen
Vertriebsorganisation zusammengefasst. In dieser greift ein auf Märkte und Applikationen spezialisiertes Key Account Management mit einer
regional ausgerichteten Sales-Funktion ineinander. Das Key Account Management fokussiert sich auf den Vertriebvon kundenspezifischen
Sensorlösungen. Die regionale Sales-Organisation konzentriert sich auf den Vertrieb von Standardprodukten mit hohen Volumina, gewinnt aber auch
potenzielle Lösungskunden. Die Vertriebsorganisation umfasst darüber hinaus die Fachbereiche Produktmanagement und Marketing. Sie wird durch
ein weltweites Netzwerk von Handelspartnern in diversen Ländern unterstützt.
Zum Zeitpunkt der Berichterstellung werden die Produkte und Prozesse strategisch überprüft, um weiteAufsichtsratsvergüre Synergien aus dem
Zusammenschluss mit TEConnectivity zu realisieren.
Absatzmärkte
Im Wachstumsmarkt Sensorik fokussiert sich First Sensor auf kundenspezifische Sensorlösungen und Standardprodukte für eine stetig zunehmende
Zahl an Anwendungen in den Zielmärkten Industrial, Medical und Mobility. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete die Gruppe im Zielmarkt Industrial
76,8 Mio. Euro Umsatz(VJ: 86,6 Mio. Euro), das entspricht einem Umsatzanteil von 49,6 Prozent (VJ: 53,7 Prozent). Der Rückgang resultiert
überwiegend aus der gesunkenen Nachfrage infolge der Corona-Pandemie. Im Zielmarkt Medical lagen die Umsätze bei 44,0 Mio. Euro (VJ: 35,4 Mio.
Euro) bzw. 28,5 Prozent vom Gesamtumsatz (VJ: 22,0 Prozent). Hier profitierte First Sensor von der höheren Nachfrage nach Drucksensoren für
Beatmungsgeräte in Folge der Pandemie. Im Zielmarkt Mobility konnten 34,0 Mio. Euro Umsatz erzielt werden (VJ: 39,2 Mio. Euro), das entspricht
21,9 Prozent vom Gesamtumsatz (VJ: 24,3 Prozent). Hier haben sich die wochenlangen Corona-bedingten Produktionsschließungen praktisch aller
Automobilhersteller weltweit niedergeschlagen.
Das unterschiedliche regionale Infektionsgeschehen im Verlauf der Pandemie hatte auch Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung in den
verschiedenen Märkten. So erwirtschaftete der Konzernin Nordamerika,mit Schwerpunkt auf den USA,10,1 Prozent des Umsatzes (VJ: 13,4
Prozent). Auf Asien entfallen 16,8 Prozent (VJ: 15,8 Prozent) der Umsatzanteile mit Schwerpunkt in China. 21,1 Prozent (VJ: 23,4 Prozent) der
Umsätze erwirtschaftete First Sensor in den nicht deutschsprachigen europäischen Ländern. Das größte Umsatzvolumen wurde im
deutschsprachigen Raum realisiert. Der Anteil der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein) belief sich im Geschäftsjahr 2020
auf 51,3 Prozent (VJ: 46, Prozent).
Die grundsätzliche Absatzentwicklung im Konzern spiegelt sich entsprechend auch bei der First Sensor AG als Einzelgesellschaft wider.
Externe Einflussfaktoren
Externe Einflussfaktoren, die eine Veränderung im Nachfrageverhalten der Kunden begründen, sowie regulatorische Rahmenbedingungen sind im
positiven wie im negativen Sinne von hoher Bedeutung für First Sensor.
Durch die Konzentration auf die drei Zielmärkte Industrial, Medical und Mobility partizipiert First Sensor an der dynamisch wachsenden Anzahl von
Sensorapplikationen, die für neue Funktionalitäten sowie für Sicherheit, Komfort und Effizienz entwickelt werden. Beispielsweise tragen im Zielmarkt
Mobility optische Sensoren und Kamerasysteme zum voranschreitenden Einsatz von Fahrerassistenzsystemen und (teil-)autonomen Funktionen bei.
Für die Gestaltung einer emissionsarmen Mobilität werden darüber hinaus Drucksensoren in Plug-In-Hybrid oderElektrofahrzeugen benötigt.
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Der technologischeFortschritt fördert dieNachfragenach immer komplexeren Lösungen. So erhöht sich zum Beispiel kontinuierlich der Bedarf an
Advanced Electronics und integrierten Lösungen. Damit zusammenhängendwächst der Einsatz intelligenter Sensorsysteme, die beispielsweise
verschiedene Sensortypen kombinieren, Daten eigenständig auswerten und mit anderen Systemen Informationen austauschen.
First Sensor fokussiert sich auf Absatzmärkte, die grundsätzlich konjunkturellen Zyklen unterliegen. Sie können sich verstärkend oder dämpfend auf
das Wachstum auswirken. Durch die Diversifikation auf verschiedene technologieorientierte Branchen sollten konjunkturelle Schwankungen in
einzelnen Industrien jedoch nur begrenzten Einfluss auf das Geschäft als Ganzes nehmen.
1.1.2 Ziele und Strategien
Strategische Ausrichtung der Geschäftsfelder
First Sensor verfolgt eine Strategie des profitablen Wachstums. Über die fünf Säulen (1) Zielmärkte, (2) Schlüsselkunden und -produkte, (3)
Vorwärtsintegration, (4) Internationalisierung und (5) operative Exzellenz arbeitet das Unternehmen daran, Skalen zu generieren und zu nutzen.
Innerhalb der ersten Säule partizipiert das Unternehmen bereits heute am Wachstum der technologiegeprägten Zielmärkte Industrial, Medical und
Mobility. Getrieben von Megatrends wie der Industrie 4.0, einer digitalen und miniaturisierten Medizintechnik und der Einführung einer neuen
Mobilität mit teil-und vollautonomen, emissionsärmeren Fahrzeugen wächst die Bedeutung der Sensorik kontinuierlich. Von dieser Entwicklung wird
First Sensor daher auch in Zukunft profitieren.
In allen drei Zielmärkten konzentriert sich First Sensor auf Schlüsselkunden und Schlüsselprodukte als zweite strategische Säule für profitables
Wachstum. Mit Schlüsselkunden sind Kunden gemeint, die hohe Stückzahlen abnehmen. Für sie entwickelt First Sensor maßgeschneiderte Lösungen
und liefert über einen langen Zeitraum große Volumina. Einem hohen Aufwandfür Kundengewinnung und Entwicklungsarbeit stehen auf diese
Weise attraktive „Economies of Scale“ und mehrjährige Aufträge gegenüber. Die Zusammenarbeit schafft zudemdie Basisfür nachhaltige und
vertrauensvolle Partnerschaften, aus denen mit deutlich geringerem Aufwand neue Projekte entwickelt werden. Auf Schlüsselprodukte aus dem
Standardportfolio greifen wiederum kleinere Kunden oder Kunden mit einem niedrigeren Stückzahlbedarf zurück. Für sie ist die Entwicklung einer
kundenspezifischen Lösung oftmals nicht effizient. Ein wichtiges Differenzierungsmerkmal von First Sensor gegenüber dem Wettbewerb ist jedoch,
dass sich aus der Plattformstrategie des Unternehmens Modifikationen der Standardprodukte ableiten lassen.
Mit der dritten Säule der Strategie treibt First Sensor als Experte in den Bereichen Photonics, Pressure und Advanced Electronics die
Vorwärtsintegration entlang der Wertschöpfungskette voran. Hintergrund ist der steigende Bedarf an komplexen Lösungen, die in
Kundenapplikationen mehrere Funktionen verbinden. First Sensor stärkt die Position als Lösungsanbieter, indem Kernkompetenzen in Chip-Design
und -Produktion sowie in der Aufbau- und Verbindungstechnik weiterentwickelt werden. Darüber hinaus setzt das Unternehmen auf den Auf-und
Ausbau der Expertise in weiteren Verfahrenstechniken sowie in Software und Sensorik-Kommunikation. Zusätzlich spielt die Integration von
Produkten Dritter, die für ein erfolgreiches Geschäft als Systemanbieter erforderlich sind, eine wichtige Rolle.
Der Ausbau der Internationalisierung bildet die vierte Säule der Strategie für profitables Wachstum. Als Teil von TE Connectivity profitiert First Sensor
daher insbesondere von dem internationalen Netzwerk des Gesamtkonzerns.
Die fünfte strategische Säule der Strategie bildet operative Exzellenz. Der gezielte Ausbau der Kapazitäten, zum Beispiel durch die Umstellung von 4-
auf 6-Zoll-Siliziumwafer in der Halbleiterproduktion, steigert die Effizienz. Zusätzlich werden ausgewählte und qualifizierte Fertigungsdienstleister
genutzt, um die Flexibilität zu erhöhen. Daneben liegt der Fokus auf einer zielkostenorientierten Entwicklung (Design to Cost), der Optimierung des
Produktportfolios und der Schärfung von Kernprozessen, insbesondere im Zuge der Integration mit TE Connectivity.
Strategische Finanzierungsmaßnahmen
Das operative Geschäft finanziert First Sensor vorrangig aus dem operativen Cashflow und in abnehmendem Umfang durch Fremdkapital. Die
Finanzverbindlichkeiten bestehen gegenüber Kreditinstituten und Leasinggesellschaften, sie können zukünftig auch durch die Hauptaktionärin
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gewährt werden. Strategische Finanzierungsmaßnahmen im engeren Sinne wurden bisher nicht vorgenommen und dies ist auch für die Zukunft
nicht geplant.
1.1.3 Unternehmensinternes Steuerungssystem
Der Vorstand verantwortet die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Er wird vom Aufsichtsrat beraten und überwacht. Im Zuge der
Festlegung der strategischen Ziele des Unternehmens werden die Interessen von Kunden, Mitarbeitern, Investoren und Lieferanten bestmöglich
berücksichtigt. Aus den strategischen Zielen wird jährlich die Mittelfristplanung für die nächsten drei Jahre abgeleitet. Auf dieser Basis entsteht die
jeweilige Detailplanung für das Folgejahr. Der Vorstand stimmt diese mit dem Aufsichtsrat ab und setzt sie um.
Die Mitarbeiter der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands bilden das Management-Team, mit dem der Vorstand regelmäßig strategische
und wesentliche operative Fragen erörtert, die aktuelle Geschäftsentwicklung analysiert und über den Umgang mit Chancen und Risiken berät.
Daneben existieren Berichtslinien der ersten Führungsebene zu den regionalen und globalen Fachverantwortlichen der TE Connectivity. In diesem
Kontext leitet der Vorstand das operative Geschäft der First Sensor-Gruppe und wird dabei im Einklang mit der Satzung, den Geschäftsordnungen
und den gesetzlichen Vorschriften vom Aufsichtsrat überwacht.
Die Steuerung der First Sensor-Unternehmensgruppe erfolgtin erster Linie durch diekontinuierlicheKontrolle derZielerreichung hinsichtlich der
Jahres-und Mittelfristplanung. Abweichungen sollen so frühzeitig erkannt werden, um zeitnah geeignete Maßnahmen einzuleiten. Zu diesem Zweck
berichten die Ergebnisverantwortlichen dem Vorstand monatlich aus ihren Bereichen und erläutern die wirtschaftliche Lage anhand der Ist-Zahlen im
Vergleich mit den Plan- und Vorjahreszahlen. Themen der Gespräche sind auch der Verlauf des Tagesgeschäfts und außergewöhnliche
Geschäftsvorfälle.
Verwendete Steuerungskennzahlen
Die operativen Einheiten der First Sensor AG und ihre Tochtergesellschaften werden primär nach den Zielgrößen Umsatz und EBIT-Marge (EBIT =
Ergebnis vor Zinsen und Steuern laut Gewinn-und Verlustrechnung) gesteuert. Diese stellen die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren
dar. Auf Konzernebene werden zusätzlich EBITDA (= EBIT vor Abschreibungen) und ROCE (Return on Capital Employed) überwacht. Des Weiteren
existiert eine Kontrolle der wichtigsten Kennziffern für das Working Capital (Umlaufvermögen minus kurzfristige Verbindlichkeiten), insbesondere DIH
(Days Inventory Held), DSO (Days Sales Outstanding) und DPO (Days Payable Outstanding). Ergänzend dazu wird die geplante Pay-back-Periode der
Investitionen mittels einer Wirtschaftlichkeitsrechnung kontrolliert.
1.1.4 Vergütungssysteme
Vergütungssystem des Vorstands
Das Vergütungssystem des Vorstands derFirst Sensor AG fördert eine werteorientierte Unternehmensführung, die auf die nachhaltige Steigerung
des Unternehmenserfolgs ausgerichtet ist. Dazu gehören eine marktkonforme Entlohnung und ein Anreizsystem, das auf die Erreichung
anspruchsvoller, kurz-und mittelfristiger Ziele abstellt. Der Aufsichtsrat legt die Vergütung unter Berücksichtigung der Aufgaben des jeweiligen
Vorstandsmitglieds, seiner persönlichen Leistungen sowie der wirtschaftlichen Lage und des Erfolgs des Unternehmens fest. Die Elemente des
Vergütungssystems umfassen einen fixen und einen variablen Bestandteil als Barkomponenten. Sie können außerdem Elemente wie die Teilnahme
an Aktienoptionsplänen oder an einem Programm abhängig von der Aktienkursentwicklung und Dauer des Dienstverhältnisses als langfristige
Incentivierung umschließen. Darüber hinaus gewährt die Gesellschaft Nebenleistungen.
Der feste Bestandteil der jährlichen Barkomponente beträgt je nach vertraglicher Vereinbarung 50 bis 75 Prozent der Gesamtvergütung und wird in
zwölf gleichen Teilen monatlich ausgezahlt. Der variable Bar-Vergütungsbestandteil ist an die Erreichung von bis zu fünf quantitativen und
qualitativen Jahreszielen gekoppelt. Sie werden vom Aufsichtsrat mit den Mitgliedern des Vorstands vereinbart. Im Falle von außerordentlichen, nicht
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vorhersehbaren Ereignissen kann dieser Vergütungsbestandteil vom Aufsichtsrat angepasst werden. Für zwei ausgeschiedene Vorstandsmitglieder
bemaß sich ein weiterer Teil der variablen Bar-Vergütung an der Dauer des Dienstverhältnisses sowie der Aktienkursentwicklung in dieser Zeit. Das
dritte Vorstandsmitglied erhält zusätzlich eine mehrjährige variable Bar-Vergütung, die aufeinander abgestimmte kurzfristige und langfristige
Vergütungselemente enthält. Im Berichtsjahr wurden keine Bezugsrechte für Aktien an die Mitglieder des Vorstands ausgegeben (VJ: 80.000 Aktien).
Zwei Mitglieder des Vorstands nahmen 2020,bis zu ihrem Ausscheiden,an zwei Aktienoptionsplänen (2016/II und 2017/I) teil, die durch die
jeweiligen Hauptversammlungen als Anreizsystem mit langfristiger Wirkung beschlossen wurden. Weitere Einzelheiten zu den Aktienoptionsplänen
finden sich auch in den Abschnitten 12 und 19im Konzernanhang und in den Tagesordnungen zu den Hauptversammlungen 2016 und 2017.
Des Weiteren haben die Mitglieder des Vorstands einen vertraglich vereinbarten Anspruch auf Nebenleistungen wie die Nutzung eines
Firmenfahrzeugs und einesLaptops, einen Zuschuss zur Kranken-und Pflegeversicherung, bei auswärtigem erstem Wohnsitz vorübergehende
Zuschüsse zur Unterbringung in Berlin, Kosten für wöchentliche Flüge zwischen erstem und zweitem Wohnsitz sowie die Erstattung von
Umzugskosten und den Ersatz von Auslagen. Die Gesellschaft hat darüber hinaus eine Risikolebensversicherung sowie eine Vermögensschaden-
Haftpflichtversicherung („D&O-Versicherung“) mit angemessenem Selbstbehalt zugunsten der Vorstandsmitglieder abgeschlossen und entrichtet
dafür die Prämie.
Für den Fall eines Kontrollwechsels hatten die ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstands individuell vereinbarte Ansprüche auf eine Einmalzahlung,
sollten sie das Unternehmen nach der Übernahme verlassen. Diese Einmalzahlung übersteigt in ihrer Höhe nicht das Zweifache der jährlichen
Vergütung. Die Begrenzung gilt nicht für die oben beschriebenen Aktienoptionspläne. Für zwei Vorstandsmitglieder ist nach dem Ende des
Dienstvertrages ein Wettbewerbsverbot für die Dauer von 12 Monaten vereinbart.
Die individualisierte Übersicht über die im Geschäftsjahr 2020 gezahlte und gewährte Vorstandsvergütungfindet sich im Abschnitt 35des
Konzernanhangs.
Vergütungssystem des Aufsichtsrats
Die Gesellschaft erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die ihm bei der Ausübung seines Amtes entstandenen angemessenen und nachgewiesenen
Auslagen sowie die auf die Vergütung gegebenenfalls entfallende Umsatzsteuer. Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im
Geschäftsjahr 2020 auf TEUR94(VJ: TEUR 147). Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine erfolgsabhängige Vergütung und nehmen auch nicht
am Aktienoptionsplan der Gesellschaft teil.
in TEUR
2020
2019
John Mitchell (Vors.,01.05.-31.10.2020)
-
-
-
-
Peter McCarthy (stellv. Vors., seit 01.05.2020)
Stephan Itter (seit01.05.2020)
-
-
13
-
Dirk Schäfer (seit 26.05.2020)
JörgMann (01.05.-26.05.2020)
-
-
Prof. Dr. Alfred Gossner (Vors., bis30.04.2020)
Götz Gollan (stellv.Vors.,bis03.05.2019)
Prof. Dr. Christoph Kutter(stellv. Vors., bis30.04.2020)
MarcdeJong(bis 30.04.2020)
50
10
20
20
20
13,5
13,5
147
17
-
10
7
GuidoPrehn (bis30.04.2020)
7
TiloVollprecht(Arbeitnehmervertr., seit09.05.2019)
Olga Wolfenberg (Arbeitnehmervertr., seit 09.05.2019)
Gesamt
20
20
94
Die Mitglieder des Aufsichtsrats, die in einem arbeitsvertraglichen Verhältnis mit der Großaktionärin stehen, haben im abgelaufenen Geschäftsjahr
keine Aufsichtsratsvergütung bezogen.
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1.1.5 Forschung und Entwicklung
Vielfältige neue Einsatzmöglichkeiten von Sensoren und Sensorsystemen sind die Treiber der Zielmärkte, in denen First Sensor aktiv ist. Aus diesem
Grund hat die Entwicklung eine hohe Relevanz für den Erfolg der Unternehmensgruppe. Sie prägt die Umsetzungkundenspezifischer Lösungen und
verantwortet den Produktentwicklungsprozess sowie den Bau von Prototypen. Außerdem bildet die Entwicklungdie Grundlage für die Plattform-
und Technologiestrategie von First Sensor. Als zentraler Geschäftsprozess stellt sie Schlüsseltechnologien in den beiden Kernkompetenzen Chip-
Design sowie Aufbau- und Verbindungstechnik bereit.
Die gesamte Expertise der Unternehmensgruppe fasst der Bereich Entwicklung standortübergreifend in fünf Aufgabenfeldern zusammen.
Halbleiterentwicklung und Design von Sensoren liegen in der Hand des Fachbereichs Design & Simulation. Der Fachbereich AVT &
Prozessentwicklung verantwortet die Schritte von der Aufbau-und Verbindungstechnik bis zum Prototypenbau. Der Bereich Sensorelektronik
entwirft Schaltungen, programmiert Mikrocontroller und konzipiert die Prüf-und Kalibriertechnik. Die Entwicklung komplexer Sensorsysteme fällt in
die Zuständigkeit des Bereichs Software & Systeme. Er übernimmt die Konstruktion von Baugruppen und Systemen, integriert Sensoren und
elektronische Schaltkreise und stellt die Software für Kommunikation, Verarbeitung und Interpretation von Daten zur Verfügung. Die Koordination
der Fachbereiche innerhalb der Produktentwicklungsprojekte leistet das Projektmanagement, um die Einhaltung der definierten Projektziele
sicherzustellen. Die Prozesse und Schnittstellen innerhalb des Bereichs werden kontinuierlich auf mögliche Optimierungspotenziale überprüft.
Vorgehen und Schwerpunkte
Unabhängig davon, ob der Anstoß zu einem Entwicklungsprojekt von Kundenseite oder aus den eigenen Reihen kommt, verlaufen
Entwicklungsaktivitäten von First Sensor entlang eines strukturierten Prozesses. Vor dem eigentlichen Start des Projekts steht zunächst die Prüfung
des Business Cases. Dabei werden neben Zeitrahmen und Kosten auch die Potenziale des Projekts für First Sensor berücksichtigt. Wenn die Prüfung
zu einem positiven Ergebnis kommt, folgt die Umsetzung des Projekts. Ein mehrstufiger Prozess regelt dabei die Organisation von der
Konzepterstellung über die Fertigung von Prototypen bis zur Vorbereitung der Serienproduktion. Mithilfe vorab definierter Meilensteine und
standardisierten Berichtserfordernissen stellt er sicher, dass sich die Ergebnisse des Entwicklungsprojekts auf jeder Stufe im Einklang mit dem
gewünschten Ziel befinden und Abweichungen zeitnah erkannt, analysiert und bearbeitet werden.
Die mittel-und kurzfristigen Entwicklungsaktivitäten bündelt First Sensor entlang der übergeordneten Unternehmensstrategie in einer Technologie-
und Produkt-Roadmap. Diese stellt sicher, dass Projekte mit Schlüsselkunden bzw. mit hohen Umsatzvolumina Vorrang genießen. Aus diesem Grund
liegt der Schwerpunkt zum einen auf kundenspezifischen Sensorlösungen und damit auf der Entwicklung neuer Sensorchips. Ergänzt werden diese
durch innovative Signalelektronik sowie Aufbau- und Verbindungstechnologien. Ein anderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von
Sensorsystemen. Sie sollen Daten messen und auch interpretieren, mit anderen Systemen kommunizieren, wenig Platz und Energie beanspruchen
und zuverlässig arbeiten. Darüber hinaus geht es je nach Applikation darum, dass Produkte den besten „formfactor“ aufweisen, also zum Beispiel
besonders robust sind. Kunden erwarten darüber hinaus Innovationen, die in drei bis fünf Jahren noch „state of the art“ und gleichzeitig preislich
wettbewerbsfähig sind.
Kooperationen
First Sensor verfolgt den Ansatz, Innovationsprozesse zu öffnen und strategische Kooperationen mit starken Industriepartnern und
Forschungseinrichtungen einzugehen. Im Rahmen gemeinsamer Projekte profitiert jeder Partner von dem Austausch der Expertise und kann die
jeweiligen Kernkompetenzen einbringen. Durch regelmäßigen engen Kontakt mit Forschungsinstituten trägt die Entwicklung darüber hinaus dazu
bei, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in nutzbare Innovationen überführt werden.
Eine eigene über die bestehenden Kooperationen hinausgehende Forschung findet in der Gruppe nicht statt.
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F&E-Kennzahlen
Der jährliche F&E -Aufwand wird mit einem Budget hinterlegt. Projektkosten werden im Rahmen von Innenaufträgen erfasst und fließen als Aufwand
in dieGewinn-und Verlustrechnung. Kosten für kundenindividuelle Projekte werden separat erfasst undweiterbelastet oder über die Laufzeit der
Produkte amortisiert, sofern dies so vereinbart wurde. Ebenfalls getrennt erfasst werden strategische Entwicklungsprojekte; diese
Entwicklungsleistungen werden aktiviert, sofern die Kriterien nach IAS 38 erfüllt sind.
in TEUR, wenn nicht anders angegeben
2019
2020
F&E-Aufwand
10.213
6,3
9.668
6,2
F&E-Quote in %
Neue Aktivierung von Entwicklungsleistungen
Buchwerte der Aktivierungen
Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen
2.896
8.244
605
1.879
8.274
498
Anzahl Mitarbeiter F&E (FTE)
Anzahl Patente und Lizenzen
101
102
39
34
Im Geschäftsjahr 2020 betrug der Aufwand für F&E 9,7 Mio. Euro. Die F&E-Quote im Verhältnis zum Umsatz betrug 6,2 Prozent. Mit 102
Beschäftigten (FTEs) sind 11,8 Prozent der Mitarbeiter in der Entwicklung beschäftigt, im letzten Jahr waren es 11,5 Prozent. Die Differenz resultiert
aus einem leichten Rückgang der Gesamtzahl der Beschäftigten, während die Beschäftigten im Bereich F&E weitgehend stabil blieben.
F&E-Ergebnisse
Die Entwicklungsarbeit konzentrierte sich im vergangenen Geschäftsjahr vor allem auf Produkte und Technologien der photonischen Sensoren sowie
der MEMS Druck- und Gassensoren. Dabei konnten die speziellen Herausforderungen durch die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung gut
gemeistert werden. Die Verlegung von Arbeitsinhalten, Kunden- und Konferenzbesuchen in die digitale Weltwurde durch flexible und engagierte
Mitarbeiter effizient gemeistert.
Eine Säule der Photonics-Entwicklung bestand 2020 aus CMOS-basierten bildgebenden Sensoren, wo Module und Systeme für medizinische
Diagnostik(CT, PET, Endoskope), industrielle Anwendungen wie Machine Vision sowie Anwendungen im Bereich Fahrerassistenz und (teil)autonome
Fahrzeuge entwickelt wurden. Ein besonderer Meilenstein war die Auslieferung der ersten Surround-View-Systeme für Spezialfahrzeuge. Sowohl die
Kameras also auch die Embedded Control Unit (ECU), als auch die Software, die den 360°-Blick zusammensetzt, sind Eigenentwicklungen nach den
nötigen Standards für funktionale Sicherheit und die Qualifikation.
Eine zweite Säule der Photonics-Entwicklung war die Weiterentwicklung eigener Fotodioden. Hier wurden wichtige Meilensteine für mehrere LiDAR-
Projekte für Anwendungen im autonomen Fahren und der Fahrerassistenz erreicht. Der Schwerpunkt lag auf derAutomotive-Qualifizierung von
Halbleiterelementen und -komponenten. Hierzuwurden z. B. neue Packaging-Prozesse entwickelt.
Die MEMS Entwicklung war geprägt durch eine hohe Nachfrage für Drucksensoren für Beatmungsgeräte. Um hohe Bedarfe zu decken, wurden
alternative Sensortypen qualifiziert und weiterentwickelt. Parallel wurde das Portfolio durch eine neue Generation von Niederdruck- und
Durchflusssensoren erweitert, die besonders große Druckbereiche abdecken und daher mehrere Sensoren mit einem Sensor ersetzen können. Bei
den Applikationen für die Fahrzeugindustrie spielten Entwicklungen im Bereich Green Mobility eine wichtige Rolle: Tankdrucksensorik erkennt
Leckagen, und die Produkttechnologie für Hochdrucksensorik im Bereich Hydraulik und Pneumatik wurden für Anwendungen zur Überwachung von
Wasserstofftanks und zum Steuern der Emissionsreduktion von Diesel und Benzinfahrzeugen (SCR/WI) weiterentwickelt. Bei den industriellen
Anwendungen stand Industrie 4.0 im Vordergrund. So wurde eine IO-Link-Schnittstelle entwickelt, die eine Vernetzung der Sensoren ermöglicht, und
auf verschiedene MEMS-Produkte adaptiert.
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Darüber hinaus konntenim Bereich MEMS erstmals neue Gassensoren bemustert werden und befinden sich aktuell in der Erprobung bei Kunden.
Sie ermöglichen eine schnelle und besonders energieeffiziente Analyse von Gasgemischen.
Entwicklungsprojekte wie die genannten Beispiele tragen üblicherweise innerhalb von 6 bis 24 Monaten zu Umsätzen der Unternehmensgruppe bei.
Patente und Gebrauchsmuster werden nur selektiv angemeldet. Dabei wird zunächst geprüft, ob der Nutzen einer Anmeldung die Risiken einer
Offenlegung übersteigt, ob eine strategische Notwendigkeit besteht oder ob aus Wettbewerbsgründen eine Anmeldung notwendig ist. Patente
werden im Anschluss jährlich einer Bewertung unterzogen. Wenn sich die Marktsituationen oder die strategische Ausrichtung des Unternehmens
geändert haben oder wenn sich die Werthaltigkeit nicht mehr nachweisen lässt, wird entschieden, bestimmte Patente auslaufen zu lassen.
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1.2 WIRTSCHAFTSBERICHT
1.2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Entwicklung der Gesamtwirtschaft
Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft besonders im ersten Halbjahr 2020 in eine tiefe Rezession gestürzt. Zu diesem Schluss kommt der
Sachverständigenrat der Bundesregierung in seinem jüngsten Gutachten. Auf die Ausbreitung des Virus reagierten die Staaten weltweit mit einer
Vielzahl von Eindämmungsmaßnahmen: Einschränkungen von sozialen Kontakten, Reisebeschränkungen und Geschäftsschließungen, schließlich
sogar Verbote nicht nur von großen Veranstaltungen sondern sogar von Familienfeiern. Viele dieser Einschränkungen hatten auch Auswirkungen auf
Lieferketten. Dem wirtschaftlichen Einbruch wurde mit umfangreichen geld-und fiskalpolitischen Maßnahmen entgegengesteuert.
Das Bild war insgesamt sehr heterogen, im Einklang mit dem regionalen Infektionsgeschehen, doch das Wachstum kehrte schließlich in vielen
Industrien schneller zurück als befürchtet. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat zuletzt wegen des kräftigen Aufschwungs im zweiten Halbjahr
2020 seine Prognosen für die Weltrezession 2020 nach oben korrigiert. Sie war mit einem Minus von 3,5 Prozent um 0,9 Prozentpunkte weniger tief
als der IWF noch im Herbst befürchtet hatte.
Für den Euro-Raum rechnet der Sachverständigenrat für 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 7,0 Prozent, der Rückgang in
Deutschland soll sich auf 5,1 Prozent belaufen.
Von dem Rückgang in Deutschland waren besonders die Bereiche der Wirtschaft betroffen, die unter den Einschränkungen zu leiden hatten, wie der
Tourismus oder der stationäre Einzelhandel. Nach einem starken Einbruch im ersten Halbjahr um rund 25 Prozent konnte die Industrie hingegen mit
zwischenzeitlich deutlicher Aufwärtsdynamik das zweite Halbjahr abschließen. Hier beträgt das Minus gegenüberdem Vorjahr nur 4 Prozent.
Entwicklungen des Sensormarktes
Nachdem2019 für die Halbleiterindustrie eher unterdurchschnittlich verlaufen war, gab es 2020 auf dem Weltmarkt ein Umsatzplus um 4 Prozent auf
354 Milliarden Euro. Während sich die Unterhaltungselektronik und die Medizintechnik sehr positiv entwickelten, brach die Nachfrage aus der
Automobilindustrie stark ein. Parallel sank das Produktionsvolumen von Silizium, insbesondere in China. Der unerwartet deutliche Anstieg der
Automobilproduktion im zweiten Halbjahr führte zum Jahresende besonders in der Automobilindustrie zuLieferengpässen. Der VDA vermeldete eine
Verknappung an Chips, Sensoren und Controllern, die die weltweite Automobilindustrie und Elektronik-Lieferanten betrifft. Laut ZWEI gingen die
Branchenexporte der deutschen Elektroindustrie nach Europa 2020 um 6,5 Prozent zurück, in die Eurozone sanken sie sogar um 8,4 Prozent.
Die Mitglieder des Branchenverbands AMA meldeten nach deutlichen Rückgängen im ersten Halbjahr ab dem dritten Quartal einen leichten
Aufwärtstrend in der Sensorik und Messtechnik. Die stärksten Absatzrückgänge mussten Lieferanten hinnehmen, die in die Branchen Automobil,
Mobilität, Maschinenbau und Elektrotechnik liefern. Durch die starken Verluste in den ersten Quartalen verlor die Branche die sehr gute
Branchenentwicklung der zurückliegenden zwei bis drei Jahre. Der Rückstand gegenüber dem Vorjahr betrug schließlich rund 2 Prozent. Ursächlich
hierfür war auch der pandemiebedingte Einbruch der deutschen Exporte, die um 9,3 Prozent sanken. Dies war der erste Rückgang seit 2013 und der
kräftigste seit 2009 mit damals minus 18,4 Prozent.
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Entwicklung der Zielmärkte
Industrial
Der ausgeprägte Rückgang der Wirtschaft weltweit hatte besonders deutliche Folgen für die exportorientierte Industrie. Nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes erholte sich die Industrie zum Jahresende zwar deutlich von dem schweren Einbruchwährend der ersten Corona-Welleim
Frühjahr 2020 . Die Produktion ging jedoch im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 10,8 Prozent zurück. Der VDMA erwartet für die Unternehmen im
Maschinen-und Anlagenbau imKrisenjahr 2020 noch deutlichere Minusraten von 14 Prozent. Besorgt sieht der VDMA wachsenden Protektionismus.
Europa ist der wichtigste Markt für den Maschinen- und Anlagenbau: rund 43 Prozent aller Ausfuhren gehen in die EU-27-Staaten. Insgesamt beträgt
der Exportanteil des Maschinenbaus aus Deutschland rund 80 Prozent. Voraussetzungen für dieses Erfolgsmodell sind offene Grenzen und freier
Handel.
Medical
Der Bundesverband BVMed berichtete, dass die COVID-19-Pandemie auch auf die Medizintechnik-Branche dramatische Auswirkungen hatte,
beispielsweise durch die Verschiebung von Operationenundden Rückgangvon ArztbesuchenundVerordnungen.Die BVMed-Unternehmen erwarten
für 2020 einen Umsatzrückgang von durchschnittlich 4,9 Prozent nach einem Umsatzplus von 3,3 Prozent im Vorjahr. Der Absturz betrifft vor allem
kleinere und mittlere Unternehmen. Der nach Umsatz gewichtete Wert liegt bei minus 2,1 Prozent. Hinzu kommen auch in diesem Sektor starke
Rückgänge beim für die Branche so wichtigen Export. Lediglich die Hersteller von Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten verzeichneten seit der
ersten Corona-Welle im Frühjahr eine Sonderkonjunktur.
Mobility
Der Verband der Automobilindustrie meldetfür2020 einen drastischen Rückgang derVerkäufe auf den internationalen Märkten. Von den drei großen
Absatzregionen musste Europa den größten Rückgang um rund ein Viertel verbuchen. In den USA gingen die Verkäufe zweistellig zurück. Der
chinesische Markt erholte sich zwar vergleichsweise zügig, blieb aber im Gesamtjahr noch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Auch die
internationalen Märkte für schwere Nutzfahrzeuge haben sich im Zuge der Corona-Krise 2020 uneinheitlich entwickelt. Die meisten verzeichneten
einen Absatzrückgang im zweistelligen Prozentbereich. In Europa begann der zyklische Abschwung bereits im zweiten Halbjahr 2019. Die
Neuzulassungen sanken 2020 um 27 Prozent. Der Rückgang im Vereinigten Königreich erreichte sogar 34 Prozent, während das Minusin Deutschland
25 Prozent erreichte. In den USA wurden im abgelaufenen Jahr 22 Prozent weniger schwere Trucks abgesetzt. Lediglich in China, dem mit Abstand
größten Lkw-Markt der Welt, stiegen die Verkäufe um mehr als ein Drittel. Die Folgen der Pandemie und des Nachfragerückgangs waren
Produktionsschließungen und Kurzarbeit, gestörte Lieferketten und deutliche Umsatzrückgänge bei Herstellern und Zulieferern.
10
1.2.2 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Die Lage des Konzerns
Geschäftsverlauf 2020 und Vergleich mit der prognostizierten Entwicklung
Der Umsatz der First Sensor-GruppeerreichteimGeschäftsjahr2020 154,8 Mio.Euro(VJ: 161,3 Mio. Euro). Das entspricht einem Umsatzrückgang von
4,0 Prozent. Damitwurde in dem schwierigen Umfeld der Pandemie der obere Rand der Umsatzguidance von 145bis155 Mio. Euro erreicht. Zu dieser
positiven Entwicklung beigetragen hatinsbesondere der Zielmarkt Medical,während Industrial und Mobility von deutlichen Nachfragerückgängen der
Kunden betroffen waren.
Die operative Profitabilität, bereinigt um die Belastungen aus dem Zusammenschluss mit TE Connectivity, erreichte mit einer EBIT-Marge von 6,1
Prozent (VJ: 8,4 Prozent) ebenfalls die Zielspanne der Guidance von 3,0 bis 6,0 Prozent. Das berichtete EBIT betrug 55,2 Mio. Euro und war durch
Sondereffekte im Zusammenhang mit der Veräußerung von Tochtergesellschaften beeinflusst.
Insgesamt ist die Entwicklung im Geschäftsjahr 2020 unter den gegebenen Rahmenbedingungen als zufriedenstellend zu bezeichnen. Umsatz und
Profitabilität entwickelten sich wie geplant, während viele andere Unternehmen des Sektors stärker von den Auswirkungen der Pandemie betroffen
waren.
Zielwerte der Steuerungskennzahlen für das Geschäftsjahr 2020
Für das Geschäftsjahr 2020 wurde ein Konzernumsatz zwischen 145 und 155 Mio. Euro erwartet. Für die operative EBIT-Marge wurde ein Bereich
zwischen 3,0 und 6,0 Prozent erwartet. Diese Ziele wurden am 20. März 2020 veröffentlicht.
Vergleich von Ziel- und Ist-Werten 2020
Die folgende Tabelle stellt jeweils den erreichten Vorjahreswert, die Guidance sowie den erreichten Wert im abgelaufenen Geschäftsjahr dar:
2019
Guidance 2020
145 - 155
2020
154,8
Umsatz in Mio. Euro
161,3
bereinigte EBIT-Marge in %
8,4
3,0 - 6,0
6,1
Das Gesamtausmaß der Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde in den Erwartungen für das Geschäftsjahr insgesamt zutreffend eingeschätzt, da
beide Zielgrößen für das Gesamtjahr erreicht wurden.
11
Ertragslage
Umsatzentwicklung
Im Geschäftsjahr 2020 erreichte der Umsatz in der First Sensor-Gruppe 154,8 Mio. Euro (VJ: 161,3 Mio. Euro). Positiv entwickelte sich besonders der
Zielmarkt Medical mit einem Wachstum um 24,3 Prozent, während Industrial und Mobility aufgrund rückläufiger Kundennachfrage Rückgänge von
11,3 bzw. 13,4 Prozent zu verzeichnen hatten. Somit konnte sich First Sensor im Geschäftsjahr 2020 erwartungsgemäß nicht von den Auswirkungen
der Corona-Pandemie abkoppeln.
Die folgende Darstellung zeigt die Entwicklung des Konzernumsatzes der letzten fünf Jahre:
in TEUR
2019
86.628
35.417
39.230
161.275
2020
Δ absolut
in %
Industrial
Medical
Mobility
Gesamt
76.842
44.017
33.957
154.816
-9.786
8.600
-11,3
+24,3
-13,4
-4,0
-5.273
-6.459
12
in TEUR
DACH*
2019
2020
Δ absolut
in %
75.414
79.463
4.049
5,4 %
Übriges Europa
Nordamerika
Asien
37.807
21.686
25.410
958
32.596
15.591
26.084
1.082
-5.211
-6.095
674
-13,8 %
-28,1 %
2,7 %
Rest der Welt
124
13,0 %
-4,0 %
Gesamt
161.275
154.816
-6.459
*Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein
Im Einklang mit dem konjunkturellen Umfeld hatte der Zielmarkt Industrial einen Umsatzrückgang um 9,8 Mio. Euro auf 76,8 Mio. Euro (VJ: 86,6 Mio.
Euro) zu verzeichnen. Dieses Minus um 11,3Prozent war das Ergebnis von Produktionseinschränkungen bei zahlreichen Kunden im Zuge der Corona-
Pandemie. Entsprechend rückläufig war der Anteil am Gesamtumsatz. Er belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf 49,6 Prozent (VJ: 53,7 Prozent).
Positiv entwickelte sich hingegen das Wachstum im Zielmarkt Medical. Hier stiegen die Umsätze um 24,3 Prozent auf 44,0 Mio. Euro (VJ: 35,4 Mio.
Euro). Ursächlich hierfür war die vorübergehend sehr hohe Nachfrage nach Drucksensorik für den Einsatz in Beatmungsgeräten. Auf den Zielmarkt
Medical entfallen im Geschäftsjahr 2020 somit 28,4Prozent des Gesamtumsatzes (VJ: 22,0 Prozent).
Der Zielmarkt Mobility entwickelte sich im Geschäftsjahr 2020 im Einklang mit der schwächeren Automobilindustrie, besonders im ersten Halbjahr.
Insgesamt war ein Umsatzrückgang um 13,4 Prozent auf 34,0 Mio. Euro (VJ: 39,2 Mio. Euro) zu verzeichnen. Folglich ging auch der Anteil am
Gesamtumsatz zurück, der Zielmarkt Mobility repräsentiert 21,9 Prozent des Gesamtumsatzes (VJ: 24,3 Prozent).
Die Verteilung der Umsätze spiegelt die regionale Wirtschaftsdynamik unter dem Einfluss der Pandemie wider. Da die Wirtschaft in Asien und
besonders in China schnell wieder Fuß fasste, konnte hier ein leichtes Plus von 2,7 Prozent realisiert werden. In Nordamerika hingegen war ein
Umsatzrückgang um 28,1 Prozent zu verzeichnen. Während in der DACH-Region ein solides Wachstum von 5,4 Prozent realisiert wurde, war der Rest
Europas mit -13,8 Prozent ebenfalls stark rückläufig.
13
in TEUR
2019
62.505
19.689
16.091
9.343
2020
61.884
21.655
11.948
4.440
Δ absolut
-621
in %
-1,0 %
Deutschland
China
1.966
-4.143
-4.903
6.737
-748
10,0 %
-25,7 %
-52,5 %
86,8 %
-9,8 %
USA
Ungarn
Schweiz
7.759
14.496
6.880
Großbritannien
Niederlande
7.628
5.937
6.833
896
15,1 %
In den wichtigsten sieben Ländern wurden 83 Prozent der gesamten Umsätze erwirtschaftet. Deutschland verzeichnete einen leichten Rückgang um
1,0 Prozent. Die höhere Nachfrageaus dem Bereich Medical konnte die Rückgängein den anderen Zielmärkten nahezu kompensieren. In Chinawurde
ein Wachstum von 10,0 Prozent realisiert, da die Wirtschaft früher wieder öffnete und sich besonders die Nachfrage aus der Automobilindustrie
deutlich belebte. In den USA hingegen war ein breiter Rückgang über alle Industriezweige hinweg sichtbar, der zu einem Rückgang um 25,7 Prozent
führte. Der Umsatz in Ungarn, vorwiegend aus dem Zielmarkt Mobility, halbierte sich sogar unter der Pandemie. In der Schweiz hingegen profitierte
First Sensor von der hohen Nachfrage von Herstellern von Beatmungsgeräten nach Drucksensorik. Hier stieg der Umsatz um 86,8 Prozent. In
Großbritannien lief einLiefervertrag aus und führte zu einem Rückgang um 9,8 Pozent. In den Niederlanden hingegen beruhte das Wachstum um 15,1
Prozent auch auf dem Zielmarkt Medical.
Auftragslage
Bereits im zweiten Quartal 2020 waren die Auftragseingänge deutlich rückläufig, erholten sich aber im weiteren Jahresverlauf wieder. Der
Auftragseingang verringerte sich im Gesamtjahr insgesamt nur um 1,5 Prozent auf 153,8 Mio. Euro. Der Auftragsbestand sank zum Jahresende im
Vergleich zum Vorjahr (92,9 Mio. Euro) leicht auf 90,5 Mio. Euro. Der Rückgang infolge der Corona-Pandemie fiel damit zum Jahresende deutlich
geringer aus als der Umsatzrückgang und ist eine gute Ausgangsbasis für den im Geschäftsjahr 2021 anschließenden Aufschwung. Die Book-to-Bill-
Ratio belief sich auf knapp unter 1.
in TEUR
2019
161.275
156.196
2020
154.817
153.836
Δ absolut
-6.458
in %
-4,0
Umsatz
-2.360
-1,5
Auftragseingang
Auftragsbestand
92.913
-
90.541
1.391
0,99
-2.372
-
-2,6
-
-
Abgang durch Endkonsolidierung
Book-to-Bill-Ratio
0,97
0,02
Ergebnis
Im Geschäftsjahr 2020 erreichte der Umsatz in der First Sensor-Gruppe 154,8 Mio. Euro (VJ: 161,3 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Erträge
betrugen 49,3 Mio. Euro (VJ: 2,6 Mio. Euro). Darin enthalten sind die Erlöse aus der Veräußerung der Tochtergesellschaften in Höhe von 47,5 Mio.
Euro. DerBestandanfertigen undunfertigen Erzeugnissenreduziertesichum2,5Mio. Euro(VJ: +0,5Mio.Euro.).Die aktiviertenEigenleistungensanken
um 1,7 Mio. Euro auf 1,9 Mio. Euro (VJ: 3,6 Mio. Euro). Die Gesamtleistung (ohne sonstige betriebliche Erträge) sank entsprechend um 6,5 Prozent auf
154,2 Mio. Euro (VJ: 165,4 Mio. Euro).
14
Im Einklang mit der geringeren Gesamtleistung reduzierte sich der Materialaufwand um 5,9 Prozent auf 70,9 Mio. Euro (VJ: 75,3 Mio. Euro). Das
entspricht einer nahezu unveränderten Materialquote von 45,8 Prozent (VJ: 45,5 Prozent). Die Rohmarge bezogen auf die Gesamtleistung erreichte
54,1 Prozent nach 54,5 Prozent im Vorjahr.
Der Personalaufwand, der im Vorjahr 56,2 Mio. Euro erreichte, sank im Geschäftsjahr 2020 auf 49,5 Mio. Euro. Auch die sonstigen betrieblichen
Aufwendungen reduzierten sich auf 16,4 Mio. Euro (VJ: 20,3 Mio. Euro). Dementsprechend erreichte das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und
Steuern (EBITDA) 66,7 Mio. Euro nach 16,2 Mio. Euro im Vorjahr. Die EBITDA-Marge betrug 43,1 Prozent (VJ: 10,0 Prozent) und war ebenfalls
maßgeblich durch den Verkauf der Tochtergesellschaften geprägt.
Nach Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und aus Purchase Price Allocation (PPA) im Geschäftsjahr 2020 in Höhe von
11,5 Mio. Euro (VJ: 11,1 Mio. Euro) erreichte das Betriebsergebnis (EBIT) 55,2 Mio. Euro (VJ: 5,1 Mio. Euro). Das entspricht einer EBIT-Marge von 35,7
Prozent. Auch die operative Profitabilität entwickelte sich im Geschäftsjahr 2020 positiv und lag unter herausfordernden Rahmenbedingungen am
oberen Rand der erwarteten Zielspanne von 3 - 6 Prozent. Bereinigt um Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss mit TE
Connectivityfür Beratungen und Vorstandsabfindungen(1,9 Mio. EUR; VJ: 8,4 Mio. EUR) und um Erträge aus den Unternehmensverkäufen (47,6 Mio.
EUR) hätte die EBIT-Marge 6,1 Prozent betragen (VJ: 8,4 Prozent).
Das Finanz- und Währungsergebnis hat sich mit -1,8 Mio. Euro (VJ: -1,5 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert. Daraus
resultiert ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von 53,5 Mio. Euro (VJ: 3,5 Mio. Euro). Der Konzernjahresüberschuss erreicht 52,4 Mio. Euro (VJ: 2,5 Mio.
Euro), das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 5,09Euro (VJ: 0,22 Euro; jeweils verwässert/unverwässert).
Vorstand und Aufsichtsrat der First Sensor AG beabsichtigen, der Hauptversammlung am 24. Juni 2021 die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,56
Euro brutto je im Umlauf befindlicher Aktie vorzuschlagen. Dies entspricht den Regelungen im Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, der für
das Geschäftsjahr 2020 eine Garantiedividende in dieser Höhe vorsieht und für die darauffolgenden Geschäftsjahre eine jährliche Ausgleichszahlung
für die außenstehenden Aktionäre gemäß § 304 AktG in Höhe von 0,56 Euro brutto. Sofern die Hauptversammlung diesem Vorschlag zustimmt, wird
die Dividende am 29. Juni 2021 ausgezahlt. Dieses würde bei 10.288.896in Umlauf befindlichen Aktien einer Ausschüttungssummein Höhe von 5.762
TEUR (VJ: 2,0 Mio. Euro) entsprechen.
Finanz- und Vermögenslage
Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements
Ziel des Finanzmanagements von First Sensor ist es, die notwendige Liquidität für die Produktionsprozesse, das Wachstum und die Investitionen
jederzeit sicherzustellen. Die Steuerung erfolgt zentral durch die First Sensor AG. Sie umfasst primär die Liquiditätssteuerung, die Beschaffung von
Fremdkapital sowie das Management von Zins- und Währungsrisiken. Seit dem Geschäftsjahr 2020 nimmt First Sensor an dem Cash-Pool von TE
Connectivity teil.
Dem Risiko steigender Zinsen begegnet die Gesellschaft mit dem Einsatz von Zinsswaps auf variabel verzinsliche Darlehen. Fremdwährungsrisiken
durch Materialeinkäufe und Fremdleistungsbezug, vorwiegend in USD und insbesondere in Asien, begegnet First Sensor durch die bevorzugte
Vereinbarung von Kundenzahlungen in USD (natural hedge).
Eine konzernweite Finanz-Risikomanagement-Richtlinie dient der rechtzeitigen Erkennung von Währungs- und Zinsrisiken und regelt die zulässigen
Sicherungsinstrumente. Zum Stichtag 31.12.2020 ergaben die ermittelten Risikolimits und Wesentlichkeitsgrenzen keinen kurzfristigen
Handlungsbedarf zum Abschluss von Sicherungsgeschäften.
Kapitalstruktur
Zum Stichtag 31.12.20 betrug das Konzerneigenkapital 135,6 Mio. Euro (VJ: 89,9 Mio. Euro). Bezogen auf die Bilanzsumme von 179,8 Mio. Euro
errechnet sich daraus eine Eigenkapitalquote von 75,4 Prozent (VJ: 50,0 Prozent). Der Anstieg resultiertin erster Linie aus dem hohen Gesamtergebnis
infolge der Veräußerung der ausländischen Tochtergesellschaften.
15
Die Finanzverbindlichkeiten, einschließlich Leasingverbindlichkeiten, wurden im Geschäftsjahr um 31,6 Mio. Euro reduziert, überwiegend durch die
planmäßige Tilgungvon Schuldscheindarlehen. Eine restliche Tranche zu3,0 Mio. Euro hateineLaufzeitbis 2022.Außerdem nutzt First Sensor einKfW-
Darlehen in Höhe von 13,0 Mio. Euro.
In Verbindung mit dem KfW-Darlehen und dem Schuldscheindarlehen ist die Einhaltung von Covenants jeweils zum Jahresende vereinbart worden.
Zum 31.12.2020 erfüllt First Sensor alle geforderten Finanzkennzahlen.
in TEUR
2019
1,43
9,6
2020
-0,38
46,1
Verschuldungsgrad: Nettoverschuldung zu EBITDA
Zinsdeckungsgrad: EBITDA zu Zinsaufwand
Eigenmittelquote
58 %
207%
in TEUR
2019
25.581
29.897
32.260
23.218
2020
19.675
4.168
Δ absolut
-5.906
in %
-23,1 %
-86,1 %
53,0%
n.a. %
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (inkl. Leasingverbindlichkeiten)
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (inkl. Leasingverbindlichkeiten)
Finanzmittelfonds
-25.729
17.089
-48.724
49.349
-25.506
Nettoverschuldung (+) / Netto Cash (-)
Durch die erhebliche Reduzierung der kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten und den starken Anstieg der liquiden Mittel bzw. der Cashpool-
Forderungen (zusammen: Finanzmittelfonds) veränderte sich die Nettoverschuldung von 2019 im Geschäftsjahr 2020 in eine Netto-Cash-Position in
Höhe von 25,5Mio. Euro.
First Sensor kann eingeräumte Kreditlinien nutzen, wird aber bei Bedarf zunehmend die Möglichkeiten der Finanzierung innerhalb des TE-Konzerns
nutzen. Daher ist auch für die Zukunft davon auszugehen, dass First Sensor in der Lage sein wird, das geplante Wachstum aus den zur Verfügung
stehenden Mitteln zu finanzieren. Eine Inanspruchnahme des Kapitalmarkts ist in absehbarer Zeit nicht geplant.
AußerbilanzielleFinanzierungsinstrumente werden von First Sensor nicht eingesetzt.
Investitionen
Die Investitionen im Bereich der immateriellen Vermögenswerte betrugen 2,6 Mio. Euro (VJ: 3,7 Mio. Euro). Im Bereich der Sachanlagen wurden 8,9
Mio. Euro (VJ: 8,1 Mio. Euro) investiert, vor allem in neue Maschinen und Anlagen zur Kapazitätsausweitung und zur Prozessstabilisierung bzw. -
verbesserung an den Standorten Berlin und Dresden.
Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund der höheren Investitionstätigkeit der letzten Jahre, sie beliefen sich im Konzern auf 11,5 Mio. Euro (VJ:
11,1 Mio. Euro).
in TEUR
2019
3.697
8.150
2020
Δ absolut
in %
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
Investitionen in Sachanlagen
2.552
8.902
11.454
531
-1.145
752
-31,0 %
9,2 %
11.847
166
Investitionen
-393
365
-3,3%
>100,0 %
n.a.
Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
Sonstige Effekte
117
62.593
51.670
4.105
7.369
1.504
11.474
62.476
63.234
197
-11.564
3.908
7.231
1.526
11.139
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
Abschreibungen auf Sachanlagen
n.a.
5,0 %
138
1,9 %
-
davon aus IFRS 16 Miet- und Leasingverhältnissen
-43
-2,8 %
3,0 %
Abschreibungen
335
16
Liquidität
Der operative Cashflow konnte nicht an den sehr guten Vorjahreswert von 20,4 Mio. Euro anschließen und erreichte -1,9 Mio. Euro. Ursächlich hierfür
waren überwiegend die Belastungen aus dem Zusammenschluss mit TE Connectivity. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit stieg auf 51,6 Mio. Euro
(VJ: 11,6 Mio. Euro). Die Veränderung resultiert überwiegend aus der Veräußerung der Tochtergesellschaften. Der Free Cashflow als Saldo aus dem
operativen Cashflow und dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit erreichte deshalb 58,2 Mio. Euro (VJ: 8,9 Mio. Euro).
in TEUR
2019
2020
Δ absolut
in %
20.429
-11.564
-5.217
3.648
78
-13.947
63.234
-35.755
13.532
-169
Operativer Cashflow
6.482
51.670
-40.972
17.180
-91
-68,3
n.a.
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel
Währungsdifferenzen
-685,4
370,9
n.a.
28.534
32.260
8.865
3.726
Finanzmittelfonds zu Beginn des Geschäftsjahres
Finanzmittelfonds zum Ende des Geschäftsjahres
Free-Cashflow
32.260
49.349
58.152
13,1
17.206
49.287
53,3
556,0
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf -41,0 Mio. Euro (VJ: -5,2 Mio. Euro) undwar maßgeblich geprägt durch die Rückführung von
Finanzverbindlichkeiten und die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2,1 Mio. Euro (VJ: 2,0 Mio. Euro). Der Finanzmittelfonds stieg im
Geschäftsjahr2020 von32,3 Mio. Euro auf 49,4Mio. Euro. Aus Sicht des Vorstands ist die Liquiditätsausstattung des Konzernsdamit komfortabel. Auch
im Geschäftsjahr 2021 wird First Sensor so in der Lage sein, die Zahlungsverpflichtungen aus dem operativen Geschäft und die Tilgung der
Fremdfinanzierung jederzeit zu erfüllen.
Zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit von First Sensor wird in der folgenden Tabelle die Liquidität in Form von Liquiditätsgraden aufgeführt. Zur
Berechnung der Liquidität ersten Grades wird der Finanzmittelfonds ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gesetzt. Im zweiten Grad
werdendiekurzfristigenForderungenhinzugerechnet undimdritten Gradwerden die Vorräte mit einbezogen.DieVeränderungenresultierenin erster
Linie aus den Veräußerungserlösen für die ausländischen Tochtergesellschaften an TE Connectivity.
in TEUR
2019
2020
278,6
406,2
570,3
ΔPP
220,9
319,5
419,7
57,7
Liquidität ersten Grades
Liquidität zweiten Grades
Liquidität dritten Grades
86,7
150,6
Vermögenslage
Die BilanzsummestiegimGeschäftsjahr2020 auf179,8Mio. Euro(VJ: 179,7 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquotestieg auf 75,4 Prozent(VJ: 50,0 Prozent).
Die Veränderung resultiert einerseits aus dem deutlichen Anstieg des Eigenkapitals um 45,7 Mio. Euro als Folge des Gesamtergebnisses und
andererseits der Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten um 31,6 Mio. Euro.
Aktiva
Die langfristigen Vermögenswerte sanken um 16,6 Mio. Euro auf 78,8 Mio. Euro (VJ: 95,4 Mio. Euro). Dieser Rückgang resultiert aus der Veräußerung
der Tochtergesellschaften; die Höhe der Geschäfts- und Firmenwerte beträgt zum Stichtag noch 16,0 Mio. Euro(VJ: 29,8 Mio. Euro). Die
17
planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen undimmaterielle Vermögensgegenstände entsprachen mit 11,5 Mio. Euro den Investitionen des
Geschäftsjahres.
Die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte erhöhte sich hingegen deutlich und stieg von 84,3 auf 101,0 Mio. Euro. Wesentliche Veränderungen
betrafen die liquiden Mittel und die unter den finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Cashpool-Forderungen, die infolge der
Unternehmensverkäufe in Summe von 32,3 auf 49,4 Mio. Euro anwuchsen. Die Vorräte wurden im Berichtszeitraum von 35,7 auf 29,1 Mio. Euro
reduziert, während die Forderungen ausLieferungen und Leistungen stichtagsbedingt von 12,5 auf 20,8Mio. Euro stiegen.
Passiva
Auf der Passivseitestieg das Eigenkapital um 45,7 Mio. Euro auf 135,6Mio. Euro (VJ: 89,9 Mio. Euro). Das gezeichnete Kapital erhöhte sich geringfügig
durch die Ausgabe von 19.500 Aktien im Rahmen der Aktienoptionspläne. Die Gewinnrücklagen sprangen aufgrund des Veräußerungsgewinns aus
dem Verkauf der Tochtergesellschaften um 50,2 Mio. Euro und beliefen sich auf 69,1 Mio. Euro (VJ: 18,9 Mio. Euro).
Dielang-und kurzfristigen Finanzverbindlichkeitengingen aufgrund von Tilgungsleistungenstark zurück. Dadurch sanken dielangfristigen Schulden um
6,8 Mio. Euro auf 25,9 Mio. Euro (VJ: 32,6 Mio. Euro), während die kurzfristigen Schulden um 38,9 Mio. Euro auf 18,3 Mio. Euro (VJ: 57,2 Mio. Euro)
reduziert wurden. Das Working Capital belief sich am 31.12.2020 auf 42,9Mio. Euro(VJ: 39,2 Mio. Euro). Hier wirkte sich der Anstieg der Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen aus. Das Capital employed reduzierte sich auf 92,7 Mio. Euro (VJ: 149,6 Mio. Euro).Dieser Rückgang ist ebenfalls
18
überwiegendauf dieVeränderungenim Anlagevermögenzurückzuführen. Aufgrunddes Anstiegs desJahresüberschussesstieg auchdas ROCE (Return
on Capital employed) auf 58,6 Prozent (VJ: 2,6 Prozent).
19
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der First Sensor AG (HGB)
Ertragslage der First Sensor AG
Die Veränderungen auf der Ebene der Einzelgesellschaft First Sensor AG waren maßgeblich geprägt durch die Verschmelzung der First Sensor
Microelectronic Packaging GmbH auf die Muttergesellschaft, der zufolge der Umsatz der First Sensor AG auf 112,1Mio. Euro stieg (VJ: 85,9 Mio. Euro).
Gegenläufig hat sich hier ein Rückgang des Umsatzes in der kombinierten Einheit um rund 6,7 Mio. Euro ausgewirkt. Dieser ist größtenteils auf die
Auswikrungen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Die Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen wurden im Berichtszeitraum weiter um
1,6 Mio. Euro reduziert. Die aktivierten Eigenleistungen betrugen 0,8 Mio. Euro (VJ: 1,4 Mio. Euro). Die Gesamtleistung stieg auf 111,3 Mio. Euro (VJ:
87,1 Mio. Euro). Aufgrund der Veräußerung der ausländischen Tochtergesellschaften stiegen die sonstigen betrieblichen Erträge auf 57,6 Mio. Euro
(VJ: 1,8 Mio. Euro).
Der Materialaufwand erhöhte sich, im Einklang mit der Umsatzausweitung, auf 52,6 Mio. Euro (VJ: 38,2 Mio. Euro). Der Rohertrag ohne sonstige
betriebliche Erträge stieg auf 58,7 Mio. Euro (VJ: 48,9 Mio. Euro), sodass die Rohertragsmarge 52,7 Prozent beträgt (VJ: 56,1 Prozent). Der
Personalaufwand erhöhte sich aufgrund der Verschmelzung, aber auch aufgrund von Sondereffekten im Zusammenhang mit der Übernahme durch
die TE Connectivity Sensors Germany Holding AG, auf 41,1 Mio. Euro (VJ: 32,4 Mio. Euro). Das entspricht einer Personalaufwandsquote von 36,9
Prozent (VJ: 37,2 Prozent).
Die Abschreibungen betrugen 7,7 Mio. Euro (VJ: 6,2 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 26,1 Mio. Euro (VJ: 17,0
Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte 41,4 Mio. Euro (VJ: -5,0 Mio. Euro) undwar ebenfalls maßgeblich durch den Veräußerungserlös für
die Tochtergesellschaften geprägt.
Es besteht ein Gewinnabführungsvertrag mit der First Sensor Lewicki GmbH; der Gewinnabführungsvertrag mit der First Sensor Microelectronic
Packaging GmbH ist durch die Verschmelzung erloschen. Aus den Gewinnabführungsverträgen resultierten Erträge in Höhe von 2,5 Mio. Euro (VJ: 5,3
Mio. Euro). Darüberhinauswurden durchAusschüttungen von Tochterunternehmen Erträgeaus BeteiligungeninHöhe von4,2 Mio. Euro (VJ: 2,5 Mio.
Euro) vereinnahmt. Aus sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen und Aufwendungen resultierte saldiert ein Betrag von -1,0 Mio. Euro (VJ: -0,8 Mio.
Euro). Als Sondereffekt belastete das Ergebnis aus der zu Buchwerten erfolgten Verschmelzung im Zuge des Konzernumbaus das Ergebnis (-10,3 Mio.
Euro). Das Vorsteuerergebnis betrug entsprechend 47,0 Mio. Euro (VJ: 2,0 Mio. Euro). Die Steuerquote belief sichauf 2,0 Prozent (VJ: 26,8 Prozent).
Für das Geschäftsjahr 2020 weist die First Sensor AG einen Jahresüberschuss von 46,1 Mio. Euro (VJ: 1,5 Mio. Euro) sowie einen Bilanzgewinn in Höhe
von 47,7 Mio. Euro (VJ: 8,7 Mio. Euro) aus. Für das Geschäfstjahr 2020 ist eine Gewinnausschüttung in Höhe von 0,56 Euro brutto vorgesehen; dies
entspricht der Garantiedividende aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft werden der
Hauptversammlung einen entsprechenden Beschluss vorschlagen.
20
Gewinn-und Verlustrechnung der First Sensor AG (HGB)
01.01.-
01.01.-
in TEUR
31.12.2019
31.12.2020
Δ absolut
26.154
-1.394
in %
30,4
Umsatz
85.948
-206
112.102
-1.600
805
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
-676,7
-40,4
27,8
1.352
87.094
0
-547
24.213
56.233
-459
111.307
56.233
1.369
Erträge aus Anteils- und Forderungsveräußerungen
Übrige sonstige betriebliche Erträge
n.a.
1.828
-25,1
-29.199
-9.042
-38.241
-27.841
-4.582
-32.423
-6.221
0
-44.368
-8.225
-52.593
-35.354
-5.775
-41.129
-7.687
-10.252
-15.893
41.355
2.540
-15.169
817
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Aufwendungen für bezogene Leistungen
-52,0
9,0
-14.352
-7.513
-1.193
-8.706
-1.466
-10.252
1.120
46.332
-2.766
1.660
15
-37,5
-27,0
-26,0
26,9
23,5
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Ergebnis aus Verschmelzung
n.a.
-17.013
-4.976
5.306
2.540
77
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT)
Erträge aus Gewinnabführungen
Erträge aus Beteiligungen
6,6
n.a
-52,1
65,4
4.200
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Finanzergebnis
92
19,5
-916
-177
-1.093
5.739
-19,3
-18,1
2.218,8
69,8
7.007
2.031
-536
-1.268
45.064
-374
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Sonstige Steuern
47.094
-910
-33
-48
-81
-145,5
3.053,4
-6,3
1.462
9.281
-2.044
0
44.641
-582
Jahresüberschuss
46.103
8.699
Verlust-/ Gewinnvortrag
-10
Gewinnverwendung/Gewinnausschüttung
Einstellung in Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
-2.054
-5.000
47.748
0,5
-5.000
39.049
n.a.
8.699
448,9
Finanz- und Vermögenslage der First Sensor AG
AKTIVA
21
in TEUR
2019
2020
3.522
3.459
13.749
235
Δ absolut
-78
in %
-2,2
3.600
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände
Geschäfts- oder Firmenwert
Geleistete Anzahlungen
3.174
15.906
433
285
9,0
-2.157
-198
-13,6
-45,7
18,9
31.274
38.575
92.962
20.507
5.443
Sachanlagen
37.189
8.198
5.915
-30.377
-26.610
2.483
9.469
37.570
-844
Anteile an verbundenen Unternehmen
Anlagevermögen
-78,8
-28,6
12,1
66.352
22.990
14.912
44.383
815
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Sonstige Vermögensgegenstände
Liquide Mittel
174,09
551,5
-50,9
-59,8
69,7
-13,4
7,2
6.813
1.659
19.086
53.508
405
7.677
90.777
351
-11.409
37.269
-54
Umlaufvermögen
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
AKTIVA
146.875
157.480
10.605
Zum Stichtag 31.12.2020 stieg die Bilanzsumme um 7,2 Prozent auf 157,5Mio. Euro (VJ: 146,9 Mio. Euro).
Auf der Aktivseite reduzierten sich im Anlagevermögen die Geschäfts- und Firmenwerte überwiegend aufgrund planmäßiger Abschreibungen um
2,2 Mio. Euro auf 13,7 Mio. Euro(VJ: 15,9 Mio.Euro).Die Sachanlagen erhöhten sich um5,9 Mio. Euroauf 37,2 Mio. Euro alsFolgeder Verschmelzung
der First Sensor Microelectronic Packaging GmbH und der Investitionen des Geschäftsjahres. Durch die Veräußerung der ausländischen
Tochtergesellschaften reduzierten sich die Anteile an verbundenen Unternehmen auf 8,2 Mio. Euro (VJ: 38,6 Mio. Euro). Im Gegenzug erhöhte sich
das Umlaufvermögen von 53,5 auf 90,8 Mio. Euro. Wesentliche Veränderungen betrafen die Vorräte, die auf 23,0 Mio. Euro stiegen (VJ: 20,5 Mio.
Euro). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen zum Stichtag 14,9 Mio. Euro (VJ: 5,4 Mio. Euro) und waren sowohl durch die
Verschmelzung als auch stichtagsbedingt durch den Verkauf der Tochtergesellschaften erhöht. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen
von 44,4 Mio. Euro (VJ: 6,8 Mio. Euro) enthalten Cashpool-Forderungen gegen den Gesellschafter inHöhe von 40,4 Mio. Euro. Dafür reduzierten sich
die liquiden Mittel auf 7,7 Mio. Euro (VJ: 19,1 Mio. Euro).
Passiva
2019
51.347
21.156
1.004
8.699
82.205
2.881
11.377
28.000
13.256
205
2020
51.444
21.295
6.004
47.748
126.490
2.704
6.106
3.000
11.375
251
Δabsolut
97
in %
0,2
in TEUR
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
139
0,7
Gewinnrücklagen
5.000
39.049
44.284
-177
498,0
448,9
53,9
-6,1
Bilanzgewinn
Eigenkapital
Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen
Rückstellungen
-5.271
-25.000
-1.881
46
-46,3
-89,3
-14,2
22,6
15,4
73,8
-43,6
-5,0
Schuldscheindarlehen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Sonstige Verbindlichkeiten
Passive latente Steuern
2.974
309
3.431
537
457
228
4.659
1.008
146.875
2.627
958
-2.032
-50
PASSIVA
157.480
10.605
7,2
22
Die Veränderungen auf der Aktivseite korrespondieren mit entsprechenden Änderungen auf der Passivseite. Das Eigenkapital der First Sensor AG stieg
zum Bilanzstichtag um44,3 Mio. Euro auf 126,5 Mio. Euro(VJ: 82,2 Mio. Euro). Daraus errechnet sich eine Eigenkapitalquote von 80,3Prozent (VJ:56,0
Prozent).
Auf Beschluss derHauptversammlung2020 wurde ein Teilbetrag des Bilanzgewinns2019 in Höhe von2,1 Mio. Euro zur Ausschüttung einer Dividende
verwendet.5,0Mio.Eurowurdenin dieGewinnrücklagenundderverbleibendeRestbetraginHöhevon1,6Mio.Euroinden Gewinnvortrag eingestellt.
Ein Teil der Rückstellungen im Zusammenhang mit der Übernahme durch die TE Connectivity Sensors Germany Holding AG wurden im abgelaufenen
Geschäftsjahr in Anspruch genommen. Sie reduzierten sich deshalb um 5,3 Mio. Euro auf 6,1 Mio. Euro (VJ: 11,4 Mio. Euro). Darüber hinaus wurden
Schuldscheindarlehen inHöhe von 25,0 Mio. Euro planmäßig zurückgezahlt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zum
Stichtag auf 3,4 Mio. Euro (VJ: 3,0 Mio. Euro). Die sonstigen Verbindlichkeiten sanken hingegen auf 2,6 Mio. Euro (VJ: 4,7 Mio. Euro), überwiegend im
Bereich der Verbindlichkeiten gegenüber Personal.
Der operative Cashflow belief sich auf 5,7 Mio. Euro (VJ: 13,9 Mio. Euro). Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit stieg aufgrund der Veräußerung der
Tochtergesellschaften auf 46,4 Mio. Euro (VJ: -10,8 Mio. Euro). Der Free Cashflow erreichte entsprechend 59, 4 Mio. Euro (VJ: 3,1 Mio. Euro). Die
liquiden Mittel betrugen am Jahresende 7,7 Mio. Euro (VJ: 19,1 Mio. Euro). 40,4 Mio. Euro werden als als Forderungen gegen verbundene
Unternehmen ausgewiesen und repräsentieren den Anteil von First Sensor am TE-Cashpool.
23
Gesamtaussage
Im Geschäftsjahr 2020 erreichte der Umsatz der First Sensor-Gruppe 154,8 Mio. Euro, was einem Rückgang um 4,0 Prozent entspricht. Damit wurde
in einem herausfordernden Umfeld trotzdem der obere Rand der Umsatzguidance von 145 bis 155 Mio. Euro erreicht. Besonders positiv entwickelte
sich der Umsatz im Zielmarkt Medical, der von einer hohen Nachfrage nach Drucksensorik für Beatmungsgeräte profitierte. Aufgrund des
konjunkturellen Umfeldes blieben hingegen die Umsatz im Zielmarkt Industrial und Mobility hinter den Vorjahreswerten zurück.
Die Profitabilitätentwickelte sich planmäßig, die operative EBIT-Margeerreichte6,1 Prozent und lag damit am oberen Rand des Zielkorridorsvon 3 bis
6 Prozent.
Insgesamt ist die Entwicklung im Geschäftsjahr als zufriedenstellend zu bezeichnen, da es First Sensor gelang, sich trotz der Belastungen infolge der
Corona-Pandemie in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld besser als die Märkte, in denen die Gruppe aktiv ist, zu entwickeln. Zusätzlich wurde
die Integration in den TE-Konzern erfolgreich vorangetrieben und so die Basis für die Ausweitung des gemeinsamen Geschäfts geschaffen.
24
Entwicklung nichtfinanzieller Leistungsindikatoren
Der gesonderte nichtfinanzielle Bericht (CSR-Bericht) wurde auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht..
Mitarbeiter
Zum Stichtag 31. Dezember 2020 waren in der First Sensor-Gruppe insgesamt 823 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (FTE – Full Time Equivalent)
beschäftigt (VJ: 882 FTE). Das entspricht einem Minus von 7,7 Prozent. Ein Rückgang der Stellenwar vornehmlich im Produktionsbereich aufgrund der
Corona-Pandemie zu verzeichnen. Drei Standorte der First Sensor Gruppe waren von Kurzarbeit betroffen. Zusätzlich waren bei First Sensor am
Bilanzstichtag 32 Auszubildende beschäftigt (VJ: 30).
Um Schwankungen in der Auslastung zu begegnen und um offene Stellen vorübergehend zu besetzen, arbeitet First Sensor mit Leiharbeitsfirmen
zusammen. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 betrug die Anzahl der Leiharbeitnehmer/-innen 18 (VJ: 23). 11,1 Prozent der Zeitarbeitskräfte wurden
2020 in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen.
Auch durch Maßnahmen wie Kurzarbeit sank der Personalaufwand im Berichtsjahr auf 49,5 Mio. Euro (VJ: 56,2 Mio. Euro).
Anteil der Mitarbeiter in %
Alter unter 30 Jahre
2019
2020
15
16
32
20
33
Alter zwischen 31 und 40 Jahren
Alter zwischen 41 und 50 Jahren
Über 51 Jahre
21
32
31
100
100
Gesamt
Die Altersstruktur der Beschäftigten zeigt sich stabil. 48 Prozent der Beschäftigten sind unter 40 Jahren alt. Vor dem Hintergrund des demografischen
Wandels und des daraus resultierenden, sich absehbar verstärkenden Fachkräftemangels, ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs durch eine eigene
Ausbildung qualifizierter Mitarbeiter ein wichtiger Bestandteil der Personalstrategie. Ziel ist es, auf der Grundlage einer langfristigen Personalplanung
den Bedarf an Nachwuchskräften auch durch eine qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Ausbildung in den eigenen Reihen zu decken. First
Sensor bildet Mikrotechnologen(21), Industriekaufleute (7),Fachkräfte fürLagerlogistik(2), Mechatroniker(1) undFachinformatiker Systemintegration
(1) aus. Am Jahresende 2020 waren somit insgesamt 32 Auszubildende im Unternehmen beschäftigt (VJ: 30).
Der Personalentwicklungsbedarf im Unternehmen wird einmal jährlich im Rahmen der Budgetplanung mit der Analyse des Fortbildungsbedarfs
erhoben. Im Geschäftsjahr 2020 wurden auf Basis dieser Analyse, aber unter besonderer Berücksichtigung der Rahmenbedingungen der Corona-
Pandemie, 164 TEUR (VJ: 466 TEUR) in die Aus-und Weiterbildung der Mitarbeiter investiert.
Der Krankenstand ist im abgelaufenen Geschäftsjahr, auch bedingt durch die Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen
Gesundheitsschutzmaßnahmen gegen Covid-19,insbesondereab dem 2.Quartal stark zurückgegangen. Er betrugknapp 5,5 Prozent (VJ: 6,3Prozent).
Die bereits 2019 eingeleiteten Maßnahmen für die Erhaltung der Gesundheit der Beschäftigten wurden auch 2020 beibehalten, d. h. das kostenfreie
Angebot von Obst, Grippeschutzimpfungen, Zusatzbekleidung gegen Kälte für gewerbliche Mitarbeiter und die Bereitstellung von Mitarbeiter-
Fahrrädern, und um Blutspendeaktionen und Rückensportangebote ergänzt.
Der Anteil weiblicher Beschäftigter blieb gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabil und betrug zum Stichtag 34,9 Prozent (VJ: 35,5 Prozent). Diese
Quote ist für ein Technologieunternehmen vergleichsweise hoch. Eine leistungs- und marktgerechte Entlohnung entsprechend der jeweiligen
Bedeutung der Position soll durch das neue TE Global Job Framework, das 2021 eingeführt werden soll, weiterhinsichergestellt werden.
Mit 37,6 Prozent (VJ: 35,3 Prozent) verfügen etwas mehr Beschäftigte im Unternehmen über einen akademischen Abschluss als im Vorjahr.
25
Aufgrund der Rolle des Mutterunternehmens im Konzern gelten die vorstehenden Erläuterungen für die First Sensor AG entsprechend.
Zum Jahresende beschäftigte die First Sensor AG aufgrund der Verschmelzung mit der First Sensor Microelectronic Packaging GmbH 618 Mitarbeiter
(FTE – Full Time equivalent) (VJ: 477). Die Verteilung der Mitarbeiter auf die Einheiten ist der folgenden Darstellung zu entnehmen:
Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter (FTE)
Berlin-Oberschöneweide
Niederlassung München
Niederlassung Berlin-Weißensee
Niederlassung Dresden
2019
233
72
2020
221
72
Δ absolut
-12
in %
-5,2%
0%
0
172
0
-9
-5,2%
n.a.
163
162
618
162
141
477
29,6%
Gesamt
Qualitätsmanagement
Der Fachbereich „Corporate QHSE“ (Quality, Health, Safety, Environment) kümmert sich sowohl für die First Sensor AG als auch für den Konzern
standortübergreifend um integrierte Denk- und Arbeitsweisen und steuert die weitere Angleichung der lokalen Prozesse. Dazu veröffentlicht er
Richtlinien, stellt Software-Tools bereit sowie fördert und organisiert den Transfer von Wissen. Ziel ist es, innerhalb der First Sensor-Gruppe mit
einheitlichen und kosteneffizienten Abläufensowohl in den BereichenQualitätsmanagement und Qualitätssicherung als auchimHSE-Management zu
arbeiten und das einheitliche Auftreten nach außen gegenüber Kunden und Lieferanten zu verstärken. Auf diese Weise stellt sich das Qualitäts- und
HSE-Management den Kundenanforderungen nach intelligenten Produktionssystemen, welche die Prozesskette vom Rohmaterial bis zum fertigen
Produkt abdecken, und nach hoher Produktqualität durch einheitliche, etablierte Prozesse.
Im Bereich des Qualitätsmanagements werden Kundenbeanstandungen konsequent erhoben und auf der Basis einheitlicher Kennzahlen analysiert.
So konnte die Produktqualität im vergangenen Jahr weiter verbessert und dadurch Kosten gesenkt werden. Zudem war es möglich, die Bearbeitung
von Beanstandungen weiter zu beschleunigen. Zur Begrenzung von Risiken wurden auch Audits bei Lieferanten durchgeführt und
Qualitätssicherungsvereinbarungen verhandelt. Die Kennzahlen zur Lieferantenperformance nach einheitlichen Kriterien werden nun für die meisten
Standorte monatlich zentral bereitgestellt und lassen sich standortübergreifend auswerten.
An den Standorten existiert ein einheitliches, datenbankbasiertes Rechtskataster, welches die Rechtspflichten für Vorgesetzte und Mitarbeiter
transparent macht und die Umsetzung sicherstellt. Im Geschäftsjahr 2020 fanden Audits an den deutschen Standorten statt, um
Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Diese betrafen sowohl das Management der Systeme als auch die Umsetzung der Anweisungen. In der
Folge werden nun beispielsweiseLücken bei der CE-Konformität vonMaschinen geschlossen, um die Sicherheitweiter zu erhöhen. Bei allenAktivitäten
konnte die Nutzung der HSE-Software sehr erfolgreichweitergeführt werden.
Durch den Zusammenschluss mit TE Connectivity wird auch das QHSE-Management schrittweise konzernweit vereinheitlicht. Aufgrund der größeren
Einheiten wird dies durch die Einbindung von Spezialisten zu Veränderungen führen. So ist beispielsweise das Qualitätsmanagement dem Einkauf
zugeordnet.
Alle Standorte konnten die Überwachsungsaudits der bestehenden Qualitäts-und Umweltzertifizierungen erfolgreich bestehen.
Zurzeit sind bei First Sensor die folgenden Zertifizierungen auditiert:
-
-
-
-
IATF 16949
Qualitätsmanagementsystem für die Automobilindustrie
Qualitätsmanagementsystem für Medizinprodukte
Qualitätsmanagementsystem für Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie
Qualitätsmanagementsystem
DIN EN ISO13485
DIN EN 9100
DIN EN ISO 9001
DIN EN ISO14001
Umweltmanagementsystem
26
1.3 NACHTRAGSBERICHT
Bezüglich wesentlicherEreignisse und Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Ende des Geschäftsjahrs 2020 eingetreten sind und die
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des abgeschlossenen Geschäftsjahres haben, wird auf die Angaben im Anhang des
Einzelabschlusses und des Konzernabschlusses verwiesen.
27
1.4 PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
1.4.1 Prognosebericht
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat jüngst seine Prognose für das Jahr 2021 nach oben korrigiert. Er geht davon aus, dass sich der
dynamische Aufschwung des zweiten Halbjahrs 2020fortsetzt und rechnet mit einem Wachstum der Weltwirtschaft in 2021 von 5,5 Prozent.
Gleichzeitigwird betont, dass diese Prognose aufgrund der Corona-Pandemie mit großer Unsicherheit verbunden ist.
Die EU-Kommission rechnet nach einem Einbruch um fast sieben Prozent 2020 schon im Frühjahr 2021 wieder mit Wachstum. Insgesamt soll die
Wirtschaftsleistung in der Eurozone in diesem Jahr um 3,8 Prozent steigen. Ihre Zuversicht auf solides Wachstuminsbesondere in der zweiten
Jahreshälfte stützt sie auf den Start der Impfprogramme gegen Covid-19, den Abschluss des Brexit-Handelspakts mit Großbritannien und den
milliardenschweren Corona-Aufbaufonds, den das Europaparlament beschlossen hat.
Für Deutschland rechnet der IWF mit einem Wachstum um 3,5 Prozent. Andere Stellen gehen von 3,0 Prozent aus. Der IWF plädiert dafür, die
günstigen Zinsen zu nutzen, um die wirtschaftliche Erholung in Schwung zu bringen.
Die wichtigsten Absatzmärkte von First Sensor werden sich 2021 voraussichtlich positiv entwickeln. Grundlage fürdiese Erwartung sind unter
anderem die enormen Konjunkturprogramme, die in entwickelten Volkswirtschaften initiiert werden. Die erfolgreiche Pandemiebekämpfung in
China hat die dortige Wirtschaft zudem früher auf den Wachstumskurs zurückkehren lassen. Die Experten des Instituts für Weltwirtschaft(IfW)
erwarten in den USA ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts 2021 von 3,7 Prozent nach -3,6 Prozent im Vorjahr. Auch in Asien gelingt der schnelle
Aufschwung: Nach -1,6 Prozent im Jahr 2020 wird für das laufendeGeschäftsjahr ein kräftiges Plus von 9,3 Prozent erwartet. Dabei wächst China (9,2
Prozent) nach wie vor deutlich stärker als Südkorea (3,1 Prozent), während für Japan ein Rückgang um 5,2 Prozent erwartet wird. Auch die
Wirtschaftsleistung im Euroraum nimmt mit 4,7 Prozent im Jahr 2021 voraussichtlich kräftig zu. Im deutschsprachigen Raum gibt es nur graduelle
Unterschiede in den Erwartungen. So sollte die Schweiz mit 3,7 Prozent, Deutschland mit 3,5 Prozent und Österreich mit 4,5 Prozent am Aufschwung
partizipieren.
Entwicklung des Sensormarktes
Nach dem starken Rückgang 2020 erwartet der ZVEI für 2021 bei der Produktion ein Plus von fünf Prozent. Damit würden etwa zwei Drittel der
Verluste aus dem vergangenen Jahr aufgeholt. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau erwartet der Verband erst im Laufe des Jahres 2022. Diese
Prognosen unterliegen allerdings hohen Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Einschränkungen im weiteren Verlauf der Pandemie.
Positive Effekte erwartet der ZVEI aus der Elektrifizierung und Digitalisierung. Der Trend hin zu einer All-Electric-Society sei eng verbunden mit der
Bewältigung des Klimawandels. DieseHerausforderung kann durch den breiten Einsatz von technologischen Innovationen bewältigt werden. Er sieht
großes Potenzial in der intelligenten Kopplung aller klimarelevanten Sektoren. Diedurchgängige Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung
der Bereiche Energie, Industrie, Gebäude und Mobilität kann dazu beitragen, die gesteckten Klimaziele zu erreichen.
Das Marktforschungsinstitut Allied Market Research prognostiziert für den MEMS-Sensormarkt bis 2026 eine jährlicheWachstumsrate von 10,4
Prozent und einen Gesamtmarktumfang von 60,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2026. Größtes Wachstum wird bei den optischen Sensoren erwartet.
Als Treiber dieser Entwicklung identifizieren die Experten den steigenden Bedarf für Miniaturisierung in einer Vielzahl elektronischer Geräte wie
Smartphones, Wearables und medizinischer Instrumente sowie die Zunahme an Anwendungen in den Bereichen Internet der Dinge und
Automation. Die Weiterentwicklung autonomer Fahrzeuge verspricht zusätzliche Impulse.
McKinsey & Company, Inc. geht im Automotive-Elektronikmarkt zwischen 2020 und 2030 von einem Wachstum des Sensor-Segments von acht
Prozent aus,was vor allem Fortschritten im Bereich des autonomen Fahrens und Technologien wie LiDAR zugeschrieben wird. Die Marktforscher
erwarten hier eine signifikante Weiterentwicklung in der Software-und Elektronikarchitektur im Fahrzeug hin zu softwaredefinierten Funktionen, die
29
eine zunehmende Standardisierung von Sensoren und weiteren Komponenten zufolge haben soll.softwaredefinierten Funktionen, die eine
zunehmende Standardisierung von Sensoren und weiteren Komponenten zufolge haben soll.
Entwicklung der Zielmärkte
Industrial
Nach dem Konjunktureinbruch in der Corona-Krise erwartet das Institut der deutschen Wirtschaft, dass sich die Industrie 2021 zum Zugpferd der
Wirtschaft entwickelt. Laut einer branchenübergreifenden Umfrage ist das Vorkrisenniveau für viele allerdings noch weit entfernt. Aber immerhin 21
Branchen rechnen für 2021 mit einer etwas höheren Produktion, beispielsweiseder Maschinenbau, die Elektroindustrie und die Chemieindustrie.
Laut eines IWF-Fiskalberichtshaben die Regierungen weltweit inzwischen fast 14 Bill. Dollar gegen die Krise mobilisiert. Der IWF empfiehlt den
entwickelten Staaten, an der lockeren Fiskalpolitik festzuhalten. Mit ihrer Hilfe soll ein nachhaltiger Aufschwung unterstützt und die Transformation
zu einer grünen, digitalen und inklusiven Wirtschaft erleichtert werden.
Medical
Nach Einschätzung von Fachleuten wird die Medizintechnik in den nächsten Jahren ein Wachstumsmarkt bleiben.Als Treiber für diese Entwicklung
sehen sie sowohl die Alterung der Weltbevölkerung, den Ausbau der Gesundheitssysteme als auch das stetige Wachstum in den Emerging Markets.
Daneben beflügeln verschiedene Techniktrends wie die Digitalisierung, der Einsatz von künstlicher Intelligenz, eine starke Entwicklung in der Sensorik
und individualisierte Medizintechnik. Die Marktforscher von EvaluateMedTech prognostizieren ein jährliches Wachstum des globalen
Medizintechnik-Marktes von 5,6 Prozent bis 2024.
Mobility
Für das Jahr 2021 erwartet der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) eine langsame Verbesserung der Marktlage. Die höheren
Zuwachsraten dürfen aber angesichts der extrem niedrigen Absatzzahlen während der Lockdownphase im Frühjahr 2020 nicht überbewertet
werden. Der Pkw-Weltmarkt soll 2021 um 9 Prozent zulegen, das Volumen wird damit noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau erwartet. Für
den Lkw-Absatz erwartet der VDA ein sehr heterogenes Bild: Für Europa und den US-Markt wird mit einem Plus von 15 Prozent gerechnet, für Indien
gar von 75 Prozent. In China wird hingegen 2021 eine deutliche Marktkorrektur mit einem Rückgang von 25 Prozent erwartet. Für den Lkw-
Weltmarkt ergibt sich damit ein Minus von 4 Prozent. Die Rückgänge aus dem vergangenen Jahr können damit nicht ausgeglichen werden, die hohen
Niveaus aus dem Jahr 2019 bleiben weit entfernt.
Prognose für den Geschäftsverlauf 2021
Umsatz
Im Geschäftsjahr 2020 erzielte dieFirst Sensor-Gruppe einen Umsatz von 154,8 Mio. Euro und lag damit am oberen Rand des Korridors der Guidance
(145 bis 155 Mio. Euro). Auf diesem Umsatzniveau erreichte die Profitabilität eine bereinigte EBIT-Marge von 6,1Prozent undlag damit am oberen
Rand des geplanten Bereichs von 3 bis 6 Prozent. Das Konzernergebnis war darüber hinaus maßgeblich durch die Veräußerung von
Tochtergesellschaften an TE Connectivity geprägt.
Die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2021 stehen unter der Prämisse eines 12-monatigen Geschäftsjahres undunter Berücksichtigung der
Unternehmensverkäufe im vergangenen Geschäftsjahr. Diese ehemaligen Tochtergesellschaften agieren zwar weiterhin in enger Abstimmung mit
First Sensor am Markt, sie werden jedoch nicht mehrin den Konsolidierungskreis einbezogen. Dadurch sind die zukunftsbezogenen Aussagen nicht
mit früheren Aussagen zur geplanten Entwicklung des Konzerns vergleichbar.
30
Für 2021 erwartet First Sensor einen Umsatz zwischen 135und 145 Mio. Euro. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Veränderung
im Konsolidierungskreis. Neben der erwarteten steigenden Nachfrage aus dem Kreis der bestehenden Kunden wird das zukünftige Umsatzwachstum
auch maßgeblich durch neue Projekte aus dem TE-Konzern unterstützt.
Industrial
First Sensor hatte im Geschäftsjahr 2020 einen deutlichen Umsatzrückgang in diesem Zielmarkt zu verzeichnen, der im Einklang mit den
konjunkturellen Rahmenbedingungen stand. In den letzten Monaten zeigte sich bereits eine rege Nachfragebelebung, die darauf schließen lässt, dass
die industriellen Applikationen für Sensortechnik ihre Talsohle durchschritten haben. Für das Geschäftsjahr 2021wird deshalb erwartet, dass sich das
Umsatzniveau in diesem Zielmarkt etwas verbessert, aber voraussichtlich noch nicht die Größenordnung von 2019 erreicht.
Medical
Die Corona-Pandemie war über einen längeren Zeitraum des Geschäftsjahrs 2020 ursächlich für eine erhöhte Nachfrage nach Drucksensoren, diein
Beatmungsgeräten eingesetzt werden. In diesem Bereich hat sich die Nachfrage in den letzten Monaten normalisiert. Es ist zu erwarten, dass der
weitere Verlauf der Pandemie nicht erneut zu dieser Sonderkonjunkturführt. Deshalb wird für den Bereich der Drucksensoren mit einem deutlichen
Rückgang gegenüber dem Vorjahr gerechnet, während die anderen Bereiche wie bildgebende Diagnostikweiteres Wachstum erwarten lassen. Diese
werden jedoch nicht ausreichen, um den Rückgang zu kompensieren.
Mobility
Die Automobilindustriefasste zuletzt wieder Tritt und die Nachfrage nach Sensoren stieg stark. Da die Einsatzmöglichkeiten von Sensorik im
Automobilsektor deutlich stärker steigt als die reine Anzahl der produzierten Fahrzeuge, sollte First Sensor von dieser Erholung überproportional
profitieren. Dies in Verbindung mit neuen Projekten, die teilweise aus dem TE-Konzern kommen, sollte dazu beitragen, dass der Umsatz in diesem
Zielbereich im Geschäftsjahr 2021 deutlich wächst. So könnte es gelingen, den Rückgang im Geschäftsjahr 2020 in 2021 zu kompensieren.
Ergebnis
Durch den Wegfall der hohen Ergebnisbeiträge aus den veräußerten ausländischen Tochtergesellschaften wird im Geschäftsjahr 2021 ein niedrigerer
Konzernüberschuss erwartet. Die operative Profitabilität sollte sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen, da unverändert die Einflüsse aus dem
Integrationsprozess belasten. Mittelfristig soll sich das Ergebnis allerdings durch die Konzentration auf die deutschen Standorte, ihre Optimierung und
die Realisierung der vorhandenen Wachstumspotenziale wieder deutlich verbessern.
Wesentliche Prämissen
Geschäftsjahr 2020 und Guidance 2021
Umsatz [Mio. Euro]
2020*
154,8
Guidance 2021
135-145
Nachfragebelebung in den Zielmärkten Industrial und Mobility, Rückgang
im Zielmarkt Medical aufgrund rückläufiger Nachfrage nach
Drucksensorik für Beatmungsgeräte;
Rückgang aufgrund Veräußerung ausländischer Tochtergesellschaften;
neue Projekte aus dem TE-Konzern
Integrationsaufwand belastet vorübergehend die Profitabilität,
mittelfristig deutliche Verbesserung durch die Konzentration auf die
deutschen Standorte, ihre Optimierung und die Realisierung der
vorhandenen Wachstumspotenziale erwartet
EBIT-Marge [%] (bereinigt)
6,1
2,0 – 4,0
* Umsatz und EBIT enthält Beiträge veräußerter Konzerngesellschaften
31
Finanz- und Vermögenslage
Für das Geschäftsjahr 2021 sind erneut erhebliche Investitionen in etwa auf dem Vorjahresniveau (6 bis 8 Mio. Euro) geplant. So soll in Dresden bei
der First Sensor Mobility GmbH eine dritte Produktionslinie aufgebaut werden, um der erhöhten Nachfrage nach Tankdrucksensoren zu
entsprechen. In der Dresdner Niederlassung der First Sensor AG wird im Bereich des Second-Level-Packaging eine weitere Bestückungslinie
aufgebaut, über die in den nächsten Jahren durch neue Aufträge aus dem Konzernverbund mit TE Connectivity zusätzlicher Umsatz realisieren
werden wird. Außerdem werden durch die Verlagerung von Prozessen nach der Wafer- bzw. Chipherstellung die Fertigungsschritte weiter optimiert.
Darüber hinausist eine Kapazitätserweiterung durch die Umstellung auf 6“-Anlagen und eine intensivere Automatisierung geplant. Es wird erwartet,
dass mit diesen Maßnahmen die Effizienz und die Produktivität deutlich gesteigert werden kann. Sie werden aus den liquiden Mitteln und dem
Cashflow finanziert. First Sensor nimmtmittlerweile am TE-Cash-Pool teil. DieVorrätewerden sich voraussichtlich bis auf Weiteres auf einem
höheren Niveau bewegen, um die Lieferfähigkeit sicherzustellen. Dies wird sich auch auf das Working Capital auswirken. Da der Free Cashflow 2020
aufgrund von Sondereffekten ganz erheblich positiv beeinflusst war, wird er im Geschäftsjahr 2021 deutlich niedriger ausfallen. Es ist zu erwarten,
dass First Sensor im Geschäftsjahr 2021 durchgängig eine Netto-Cash-Position ausweisen wird.
Ausblick für die First Sensor AG
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorstand, dass sich die sehr positive Entwicklung des Vorjahres speziell im Bereich der Drucksensorik nicht
wiederholen wird. Nach einem Umsatz in Höhe von 112,1 Mio. Euro wird daher für das Geschäftsjahr 2021 ein Umsatz zwischen 101und 108 Mio.
Euro erwartet.
Im Geschäftsjahr 2020 wurde das geplante EBIT aufgrund von Sondereffekten mit 64,4 Mio. Euro deutlich übertroffen. Für das Jahr 2021 wird
bereinigt mit einem leichtpositiven Ergebnis gerechnet.
Gesamtaussage
First Sensor verfolgt eine Strategie des profitablen Wachstums, die auf eine nachhaltige Wertsteigerung ausgerichtet ist. Mit den Maßnahmen im
Zusammenhang mit dem Zusammenschluss mit TE Connectivity wurden die Voraussetzungen geschaffen, um nicht nur das Geschäftsjahr 2021
erfolgreich zu gestalten. Die Chancen, die sich im Konzernverbund ergeben, wird First Sensor nutzen, um auf dieser Basis überproportional zu
wachsen und die Profitabilität in den nächsten Jahren weiter auszubauen. Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet der Vorstand mit einem
Konzernumsatz von 135bis 145 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge zwischen 2,0 und 4,0 Prozent. Unverändert sind die mittelfristigen Perspektiven für
die Unternehmensgruppe positiv. Die erfolgreiche Umsetzung der Strategie im Zusammenschluss wird sich in deutlichen Wachstumsraten beim
Umsatz und Ergebnis zeigen.
32
1.4.2 Chancen– und Risikobericht
Chancen und Risiken sind in der folgenden Darstellung zu verstehen als Einflüsse oder Ereignisse, die dazu geeignet sind, dass die Zielsetzung des
Managements bezüglich der kurz-und mittelfristigen Unternehmensentwicklung übertroffen oder unterschrittenwird. Ziel des
Chancenmanagements ist es, solche Opportunitäten frühzeitig zu erkennen und gezielt zu verfolgen. Das Risikomanagement hingegen soll
sicherstellen, dass Risiken nicht nur rechtzeitig erkannt, sondern zeitnah Gegenmaßnahmen ergriffen werden können, um deren Einfluss auf das
Unternehmen zu kontrollieren und nach Möglichkeit zu minimieren.
Risikomanagementsystem
Die First Sensor AG und ihre Tochtergesellschaften sind im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit
unternehmerischem Handeln verbunden sind. Sie können die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen. Der gewissenhafte Umgang
mit Risiken ist deshalb elementarer Bestandteil einer verantwortungsvollen Unternehmensführung. Zur Sicherung des kurz- und langfristigen
Unternehmenserfolgs bedarf es folglich eines lebendigen Risikobewusstseins, einer offenen Risikokultur und eines wirksamen
Risikomanagementsystems.
Das Risikomanagementsystem ist bei First Sensor mit dem Compliance-Management eng verzahnt undintegrierter Bestandteil der
Unternehmensführung. Unter Nutzung des vom Vorstand verantworteten Enterprise Risk Management (ERM) Systems wird regelmäßig die Risiko-
und Compliance-Situation analysiert sowie die identifizierten Risiken bewertet, gesteuert und kontrolliert. Das ERM wird vom Fachbereich Finance in
enger Zusammenarbeit mit dem Management der operativen Bereiche geführt. Hierin sind alle Gesellschaften, Standorte und Geschäftsbereiche
einbezogen. Der Aufsichtsrat wird regelmäßig in einem strukturierten Prozess über die Risikolage des Unternehmens informiert und überwacht in
diesem Rahmen die Wirksamkeit des ERM-Systems. Das ERM derFirst Sensor unterstützt nicht nur die effektive Erfassung und Steuerung von
Unternehmensrisiken, sondern auch die Umsetzung und Einhaltung der ethischen Grundsätze der Unternehmensführung (Verhaltenskodex) sowie
der gesetzlichen Bestimmungen, die Leitlinien des Handelns der Unternehmensgruppe sind. Dazu gehört auch ein Lieferantenkodex, der gegenüber
Lieferanten und Geschäftspartnern die Erwartung formuliert, ihr Handeln ebenfalls an den Grundsätzen des Verhaltenskodex auszurichten. First
Sensor hat begonnen, die Einhaltung des Lieferantenkodex im Rahmen von Lieferantenaudits zu evaluieren.
Ziele und Strategie
Wichtigstes Ziel des Risiko-und Compliance-Managements ist es, potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren, ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und
mögliche Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf zuverlässig einzuschätzen, sie zu steuern und soweit möglich sinnvoll zu begrenzen. Gleichzeitig
sollen Erfolgschancen gewahrt werden, soweit deren Risikogehalt ein angemessenes Maß nicht überschreitet. Auf dieser Basis werden durch
angemessene Maßnahmen die Risiken im Einklang mit der Unternehmensstrategie der First Sensor-Gruppe gesteuert.
Je nach Bewertung der Risiken werden unterschiedliche Strategien verfolgt. Risiken, die gravierende Nachteile fürdie Unternehmensentwicklung
haben können oder sogar den Bestand gefährden würden, werden weitestmöglich vollständig und konsequent vermieden. Weniger bedeutende
Risiken werden in ihrer Auswirkung begrenzt. Hierfür werden beispielsweise bestimmte Maximalwerte vorgegeben, regelmäßig und systematisch
Kontrollen durchgeführt und/oder auf konsequente Funktionstrennung geachtet. Wo möglich und sinnvoll,werden Risiken ausgelagert,
beispielsweise auf Versicherungen oder Zulieferer. Andere Risiken werden bewusst und kontrolliert eingegangen.
Struktur und Prozesse
Die Strukturen und Prozesse des ERM sind konzernweit standardisiert. Die Grundlage bildet das sog. „First Sensor-Risikohaus“ in Anlehnung an das
Rahmenwerk COSO ERM mit seinen vier Säulen, welche die für das Unternehmen wesentlichen Risikokategorien abbilden und auch Compliance-
Themen beinhalten:
33
Das First Sensor-Risikohaus:
Entlang dieser Risikokategorien erfolgt das quartalsweise Risk Assessment, also die Identifikation und Bewertung potenzieller Risiken, denen sich das
Unternehmen ausgesetzt sieht. Dies erfolgt dezentral und wird über entsprechende einheitliche Berichtsformatedokumentiert. Hierfür wird
innerhalb der Risikokategorien eine Vielzahl von Risikotypen durch jeden Berichtenden betrachtet und bewertet. Die auf dieser Basis entstehenden
Einzelberichte werden anschließend im Konzernfachbereich Finance validiert und zu einer Gesamtrisikolage der Unternehmensgruppe konsolidiert.
Das Ergebnis dieses strukturierten Prozesses mündet in den Quartalsrisikobericht, der in schriftlicher Form an Vorstand und Aufsichtsrat
kommuniziert wird. Diese Informationen fließen sodann in die regelmäßigen Geschäftsanalysen von Vorstand, Standort-und
Geschäftsbereichsleitern ein und werden zur Ableitung von Maßnahmen herangezogen.
Um die für First Sensor als relevant eingestuften Risiken durch geeignete Kontrollaktivitäten aktiv zu begrenzen und die festgelegten
Kontrollaktivitäten regelmäßig auf Angemessenheit und Effektivität zu überprüfen, wird das ERM mit einem Internen Kontrollsystem (IKS) ergänzt.
Der Umfang und die Wirksamkeit des Systems werden regelmäßig überwacht und, wo notwendig, durch neue Kontrollaktivitäten erweitert, z. B. in
Form von Richtlinien oder Prozessanweisungen. So wurden im vergangenen Jahr beispielsweise die HSE-Richtlinien (Health, Safety, Environment) auf
weitere Standorte ausgerollt und die Implementierung durch intensive Audits überprüft.
Ergänzend zu dem Risikoberichtswesen verfügt First Sensor seit 2019 auch über ein robustes Chancenreporting. Die Chancenlage der
Unternehmensgruppe wird damit ebenfalls in einem systematischen Prozess quartalsweise parallel zur Risikolage erhoben.
Risikobewertung
Die Bewertung von Risiken erfolgt anhand einer unternehmensspezifischen Bewertungsmatrix, die Eintrittswahrscheinlichkeiten und potenzielle
Schadenshöhen von möglichen Ereignissen betrachtet und daraus Prioritäten ableitet.
Eintrittswahrscheinlichkeit
Sehr unwahrscheinlich
Rating
PotenzielleSchadenshöheje Ereignis
Rating
0
1
Keine
0
1
Unwahrscheinlich, aber vorhanden
<500 TEUR
Wahrscheinlich, wenn keineGegenmaßnahmen ergriffen
werden
>500 TEUR <2 Mio. EUR/und/oder Erreichung
strategischerZiele ist gefährdet
2
3
2
3
>2 Mio. EURund/oder Erreichung strategischer
Zieleist gefährdet und/oderVerstöße gegen
Recht und Regularien
Sehrwahrscheinlich, wenn keineGegenmaßnahmen
ergriffen werden
34
Die Eintrittswahrscheinlichkeit und die möglichen Auswirkungen werden jeweils auf einer Rating-Skala von null bisdrei gewichtet und miteinander
multipliziert. Ist der daraus errechnete Risikofaktor oberhalb der Wesentlichkeits-Schwelle von drei, werden Maßnahmen zur Steuerung des Risikos
definiert und deren Umsetzung periodisch überwacht. Entsprechend werden die kumulierten Risiken in die Kategorien „gering“, „mittel“ oder „hoch“
eingestuft.
Wesentliche Risiken
Wesentliche Risiken (mit einem Risikofaktor von drei und mehr), über die nachfolgend berichtet wird, definiert der Vorstand als solche, die zum
Zeitpunkt der Berichtserstellung voraussichtlich Einfluss auf die Erreichung der Unternehmensziele haben können und damit für den verständigen
Adressaten entscheidungsrelevant sind. Risiken von untergeordneter Bedeutung werden nicht gesondert aufgeführt.
Strategische Risiken
Die strategischen Risiken umfassen makroökonomische Risiken, Risiken aus Märkten und Wettbewerb sowie bestimmte Risiken aus Produkten und
Technologien.
Die makroökonomischen Risiken schätzt First Sensor derzeit als hoch ein. Im Verlauf der Corona-Pandemie 2020 hat sich gezeigt, dass das
Infektionsgeschehen weltweit erhebliche Rückgänge der regionalen Wirtschaftsaktivitäten zur Folge hatte. Zwar folgte auf den starken Einbruch im
ersten Halbjahr eine zügige Erholung vieler Industriezweige. Für das Gesamtjahr war jedoch in fast allen Branchen ein teilweise deutliches Minus zu
verzeichnen. First Sensor und ihre Kunden können sich den Einschränkungen, die durch die Pandemie verursachtwerden, nicht entziehen. In den
ersten Monaten des Geschäftsjahres 2021 sind weiterhin Einschränkungen zum Infektionsschutz angeordnet und die Versorgung der Bevölkerung
mit Impfstoffen verläuft in vielen Ländern schleppend. Sollte die „dritte Welle“ nicht gebrochen werden und die jüngste wirtschaftliche Erholung
abreißen, würden die Auswirkungen, z. B. durch einen harten Lockdown, auch First Sensor und ihre Kunden treffen.
Im vergangenen Jahr gelang es, den Rückgang in den Zielmärkten Industrial und Mobility durch überdurchschnittliche Umsätze im Zielmarkt Medical
teilweise zu kompensieren. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich im weiteren Verlauf der Pandemie die Nachfrage z. B. für Drucksensoren für
Beatmungsgeräte nicht erneut erhöht und eine entsprechende Kompensation wegfällt. Außerdem ist die Wettbewerbsintensität in dieser attraktiven
Nische gestiegen. Darüber hinaus besteht weiterhin das Risiko, dass sich die Wachstumspotenziale im LiDAR-Markt für Automotive-Kunden
langsamer realisieren lassen als in der bisherigen Planung.
Die grundsätzlichen Auswirkungen dieser Risiken auf den Geschäftsverlauf sind momentan nur schwerlich einzuschätzen. Entsprechende
Maßnahmen sind adressiert, insbesondere auch im Rahmen des laufenden Integrationsprozesses mit TE Connectivity. Hier erschließen sich für First
Sensor neue Potenziale im Konzernverbund. Unsicherheiten bestehen allerdings in Bezug auf die Geschwindigkeit, mit der entsprechende
Gegenmaßnahmen umgesetzt werden können. Den Risiken aus Produkten und Technologien wird vor allem durch die aktive Steuerung des
Produktportfolios und strategische Technologie-Roadmaps entgegengesteuert, die regelmäßig aktualisiert werden.
Die strategischen Risiken werden insgesamt als „hoch“ eingestuft.
Operative Risiken
Unter operativen Risiken werden Vertriebsrisiken, Entwicklungs-und Technologierisiken, Produktions-, Qualitäts-, Einkaufs- und Lagerrisiken, IT-
Risiken und Personalrisiken zusammengefasst.
Reise- und Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben den Vertrieb im Geschäftsjahr 2020 behindert, und auch zu Beginn des
neuen Geschäftsjahrs verzögern sich Aufträge oder Abrufe einiger Kunden. Diese betreffen insbesondere die Automobilindustrie und die Luftfahrt,
aber auch kundenspezifische Neuentwicklungen werden kundenseitig zum Teil langsamer vorangetrieben. Teilweise wurden Aufträge storniert.
Diese Behinderungen können dazu führen, dass Umsatzziele verfehlt werden, da unter den Rahmenbedingungen der Pandemie neue Kunden und
Märkte nur schwierig erschlossen werden können.
35
Ein wesentliches Vertriebsrisiko ist eine rückläufige Bestellentwicklung wesentlicher Kunden. Mit den drei größtenKunden wurden im Geschäftsjahr
2020 19,2 Prozent (VJ: 18,9 Prozent) des Konzernumsatzes erzielt und der größte Kunde repräsentiert 7,8 Prozent (VJ: 8,2 Prozent) des Umsatzes.
Eine Veränderung ihres Bestellverhaltens oder ihr Wechsel zu einem anderen Lieferanten kann grundsätzlich deutliche Auswirkungen auf den
Umsatz haben. Die Vertriebsrisiken werden daher insgesamt mit „hoch“ bewertet.
Im Entwicklungs- und Technologiebereich ergeben sich aus der Umstellung der Chipproduktion am Standort Oberschöneweide von 4‘‘ auf 6‘‘-Wafer
Risiken für Qualität und Lieferfähigkeit. Die Umstellung ist erforderlich, um der gestiegenen Nachfrage entsprechen zu können. Dabei wird ein
eingeschwungener Prozess auf das neue Format migriert, der dort im Hochlauf erst stabilisiert werden muss, speziell im Hinblick auf die Qualität. Dies
kann vorübergehend zu Engpässen führen. Darüber hinaus wachsen die Anforderungen an die Software der Systeme, für die entsprechende
Kapazitäten aufgebaut werden müssen. Es wird erwartet, dass sich die teilweise auftretenden Engpässe im Zuge der Integration mit TE Connectivity
auflösen. Die Entwicklungs-und Technologierisiken werden daher im Vergleich zum Vorjahr hochgestuft und mit „hoch“ bewertet.
Bei den Produktions-, Qualitäts-, Einkaufs- und Lagerrisiken dominieren bis zum Beginn des Geschäftsjahrs 2021 die anhaltenden Folgen der
Pandemie. Corona-bedingte Lieferengpässe bei einigen Schlüssellieferanten führen zu Produktionsverzögerungen, die durch erhöhte Vorräte und die
Qualifizierung von Second-Source-Lieferanten kompensiert werden sollen. Diese Engpässe sind nicht nur kritisch für das geplante Wachstum,
sondern verhindern auch reibungslose Produktionsabläufe. Der Zugriff auf Lieferanten von TE soll diese Risiken zukünftig minimieren. Die Gruppe
dieser Risiken wird dennoch mit „mittel“ bewertet.
IT-Risiken wurden mit der Erhöhung der Sicherheitsstandards sowie durch den Rückgriff auf zusätzliches Expertenwissen und ein enges Monitoring
weiter reduziert. Sie stellen für das operative Geschäft somit ein „geringeres“ Risiko dar, sind aber gleichwohl konzernweitein wichtiges Thema.
Durch den Einsatz neuer Technologien, hier insbesondere die geplante Harmonisierung der ERP-Systeme im Verbund mit TE, werden bei der
Vorbereitung und Umsetzung erhebliche Ressourcen gebunden. Dies kann das Tagesgeschäft belasten.
Die Personalrisiken, denen sich das Unternehmen gegenübersieht, werden mit „mittel“ bewertet. Der Zusammenschluss mit TE hat in einigen
Bereichen zu ungewollter Fluktuation geführt. Andererseits zögern Bewerber vor einem Wechsel in Zeiten der Pandemie. Freiwerdende Stellen
erhöhen die Belastung der verbliebenen Mannschaft, die durch den Integrationsprozess vor zusätzlichen Herausforderungen steht. Diesen Risiken
wird mit einer transparenten Kommunikation begegnet, die insbesondere die mit dem Zusammenschluss verbundenen Chancen für First Sensor und
ihre Beschäftigten herausstellt.
Finanzbezogene Risiken
In der Kategorie finanzbezogene Risiken werden Risiken aus dem Rechnungslegungsprozess und der Finanzberichterstattung, Liquiditäts- und
Wechselkursrisiken, Working Capital Risiken sowie Versicherungs-und Haftungsrisiken zusammengefasst.
Durch den Zusammenschluss mit TE Connectivity haben diese Risiken für First Sensor an Relevanz verloren. Zwar ist die Berichterstattung nach den
neuen Konzernrichtlinien anspruchsvoller geworden, aber mit entsprechenden Kapazitäten zu bewältigen. Da First Sensor Teilnehmer des Cash Pools
ist, sind dieLiquiditätsrisiken zu vernachlässigen. Gleiches giltfür dieRisiken aus Wechselkursveränderungen, da First Sensor nunmehr fast
ausschließlich im EUR-Raum tätig ist. Lediglich im Bereich des Working Capitals gibt es derzeit aus den genannten Gründen einen erhöhten Bestand
an Vorräten, um die Lieferfähigkeit sicherzustellen. Die genannten Risiken werden daher weiterhin als „gering“ bewertet.
Regulatorische Risiken
Regulatorische Risiken umfassen politische und rechtliche Risiken sowie Compliance-bezogene Risiken. Zu den politischen Risiken gehören unter
anderem geopolitische und handelsbezogene Konflikte.
Nach der Veräußerung einiger ausländischer Tochtergesellschaften hat sich das diesbezügliche Risiko für First Sensor stark verringert. Lediglich in
ausgewählten Märkten hat sich aus Sicht einiger Kunden das Profil von First Sensor als Teil des TE-Konzerns verändert, so dass die
Kundenbeziehungen vorübergehend belastet sein könnten.
36
Compliance-bezogene Risiken werden bei First Sensor durch das Compliance-Managementsystem identifiziert und gesteuert. Das Compliance-
Managementsystem ist integrierter Bestandteil des Enterprise Risk Managements bei First Sensor. Es trägt dazu bei, dass die verbindlichen Regelnim
Unternehmen bekannt sind und Regelverstöße rechtzeitig erkannt werden. Hinweise zu Risiken und Verstößen können – auf Wunsch auch anonym
– über einen externen Ombudsmann (Vertrauensanwalt) gegeben werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr fanden intensive Compliance-Audits an
verschiedenen Standorten statt. Die Feststellungen bezogen sich einerseits auf vereinzelte Mängel in der Implementierung der entsprechenden
Richtlinien und andererseits auf mangelnde operative Umsetzung der Richtlinien. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um die Feststellungen
abzustellen. Insgesamtwerden diese Risiken als „mittel“ eingestuft.
Rechnungslegungsbezogenes Internes Kontrollsystem
Bestandteil des Risikomanagementsystems ist das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem (IKS). Sein Ziel istdie Sicherstellung der
Zuverlässigkeit und Transparenz der Finanzberichterstattung. Um dieses Ziel zu erreichen, hat First Sensor geeignete Strukturen, Prozesse und
Kontrollen implementiert. Sie sollen gewährleisten, dass die Ergebnisse des Rechnungslegungsprozesses frei von Fehlern sind undfristgerecht
vorliegen. Sekundär dient das IKS auch der effizienten Geschäftsführung, der Sicherung der Vermögenswerte sowie der Verhinderung bzw.
Aufdeckung von deliktischen Handlungen und Fehlern. In das IKS einbezogen sind alle Konzerngesellschaften sowie operative
Unternehmensprozesse, die wesentliche Informationen für die Aufstellung des Konzernabschlusses generieren.
Das rechnungslegungsbezogene IKS wird vom Vorstand ausgestaltet und seine Wirksamkeit vom Aufsichtsrat überwacht. Es besteht aus
verschiedenen Elementen, darunter Richtlinien und Verfahrensanweisungen wie dem Konzernfinanzhandbuch, dem Bilanzierungshandbuch, der
Richtlinie zum Finanzrisikomanagement oder der Freigabe- und Unterschriftenrichtlinie, die auch das Vier-Augen-Prinzip festschreibt. Diese werden
ergänzt durch weitere, übergreifende Verfahrensanweisungen zu Themen wie der Ermittlung von Herstellkosten oder Intercompany-
Verrechnungen. Kontrollen flankieren diese Bestandteile des IKS, indem sie an verschiedenen Punkten die abschlussrelevanten Daten prüfen und
validieren. Durch dieImplementierung dieser Kontrollen wird mit größtmöglicher Sicherheit gewährleistet, dass ein regelungskonformer (Konzern-)
Abschluss erstellt wird. Dazu gehören monatlich erstellte, standardisierte Controllingberichte aller Konzernunternehmen und -standorte, ergänzt um
Plan-Ist-Abweichungsanalysen mit Handlungsempfehlungen durch das Corporate Controlling sowie monatliche Business Review Meetings zwischen
den Standort- und Geschäftsbereichsverantwortlichen und dem Vorstand. Die Gesellschaften des Konzerns erstellen ihre Abschlüsse auf diesem
Fundament dezentral und gemäß den lokalen gesetzlichen Anforderungen. Einheitliche Reportingstrukturen werden durch standardisierte
Meldeformate, IT-Systeme sowie IT-unterstützte Konsolidierungsprozesse gewährleistet. Der Prozess der einheitlichen und ordnungsgemäßen, IFRS-
konformen Konzernrechnungslegung schafft zusammen mit dem konzernweit gültigen Abschlusskalender die Basis für den
Abschlusserstellungsprozess. Wesentliche lokale Abschlüsse werden außerdem zum Geschäftsjahresende zunächst einer umfassenden internen
Prüfung unterzogen, bevor sie für den Konzernabschluss freigegeben werden. Im Rahmen der Konzernabschlusserstellungwerden keine
wesentlichen Aufgaben von externen Dienstleistern wahrgenommen mit Ausnahme des XBRL-konformen Taggings (s. u.). Ergänzend werden
monatlich stichprobenhafte Überprüfungen und Plausibilitätsanalysen auf Standort-und Konzernebene durchgeführt, flankiert durch Compliance-
Audits. Der Zugriff durch die Zentrale auf alle Buchungssysteme und alle Bankkonten der Unternehmensgruppe ist außerdem jederzeit gewährleistet.
Zur Kontrolle des Bestands an liquiden Mitteln wurde außerdem eine Cash Tracking Tabelle für alle Konten der Konzerngesellschaften eingerichtet.
Der Vorstandwird laufend über das Ergebnis dieser Kontrollen informiert. Im Rahmen der monatlichen Abweichungsanalysen mit den
Geschäftseinheiten werden die erwarteten Ergebnisse der Rechnungslegung mit den tatsächlichen verglichen. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass der Vorstand gegebenenfalls frühzeitig über Maßnahmen entscheiden kann, die den geplanten Geschäftserfolg absichern.
Aufgrund des ab dem Jahr 2020 in der EU anzuwendenden einheitlichen elektronischen Berichtsformats ESEF (European Single Electronic Format)
wurde das interne Kontrollsystem der First Sensor AG um einen Prozess zur Sicherstellung der ESEF-Konformität erweitert. Ziel der Einführung des
ESEF ist, dass die IFRS-Abschlüsse aller Unternehmen in einem einheitlichen, maschinenlesbaren Format vorliegen und Analyse und Vergleichbarkeit
damiterleichtert werden. Dafür werden Zahlen und Informationen des Abschlusses auf Grundlage einer einheitlichen IFRS-Taxonomiemit einem
standardisierten Label, sogenannten Tags, in der Auszeichnungssprache XBRL versehen. Um diese neuen Anforderungen der EUfehlerfrei
umzusetzen, hat sich die First Sensor AG intensiv mit den Prozessen rund um den Jahresabschluss beschäftigt, verschiedene Verfahren zur Erstellung
37
eines ESEF-konformen Berichts geprüft und die Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister beschlossen. Gleichzeitig wurde ein Prozess
definiert, der dieZusammenarbeit aller internen und externen Beteiligten definiert.
Die laufende Weiterentwicklung und Anpassung des rechnungslegungsbezogenen IKS tragen dazu bei, die Zuverlässigkeit der Rechnungslegung zu
gewährleisten und auch weiterhin zu verbessern. Trotz dieser Bestrebungen können auch angemessene undfunktionsfähig eingerichtete Systeme
keine absolute Sicherheit zur Identifikation und Steuerung der Risiken gewähren.
Chancen und Risiken der First Sensor AG
Die Geschäftsentwicklung der First Sensor AG unterliegt aufgrund der Rolle im Konzern den gleichen Risiken und Chancen wie die Gruppe. Insofern
wird auf die Erläuterungen auf Konzernebene im Chancen- und Risikobericht verwiesen.
Zusammengefasste Risikolage
Nach Einschätzung des Vorstands sind die Risiken, denen First Sensor zum Zeitpunkt der Berichterstellung
und für die aktuelle Planungsperiode ausgesetzt ist, beherrschbar. Dazu zählen auch die Auswirkungen der
Corona-Pandemie, die sich jedoch nicht zuverlässig einschätzen lassen. In jedem Fall sieht der Vorstand den
Fortbestand der Unternehmensgruppe in keiner Weise als gefährdet an. Trotz der umfassenden Analyse
von Risiken kann deren Eintreten aber nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Chancenmanagementsystem
Ebenso wie die Risiken werden auch die Chancen im Konzern systematisch identifiziert, transparent dokumentiert und in unternehmerische
Entscheidungen einbezogen. Sie repräsentieren mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen positiven
Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. First Sensor unterscheidet Chancen wie Risiken danach, ob sie strategischer, operativer,
finanzbezogener oder regulatorischer Natur sind.
Strategische Chancen
Der Zusammenschluss mit TE Connectivity verleiht der Strategie für profitables Wachstum zusätzliche Impulse fürUmsatz und Ergebnis. Dazu gehört
nicht nur die Einbindung in das Vertriebsnetzwerk der TE Gruppe, sondern auch die weitgehende Komplementarität der Produktportfolien beider
Unternehmen, insbesondere im Bereich Photonics und Kameras sowie der Niedrigdrucksensorik. Durch die effiziente Verbindung auf den Ebenen
des Vertriebs, des Einkaufs und der Produktion lassen sich gemeinsam neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen.Auch bei der Personalgewinnung
und Mitarbeiterbindung eröffnet der Zusammenschluss für First Sensor neue Perspektiven als zukünftiger Teil eines weltweit präsenten, starken
Partners.
Operative Chancen
First Sensor agiert in wachsenden Märkten, in denen neue Technologien und die Digitalisierung derzeit eine neue Ära für Industrie, Medizintechnik
und Automobilwirtschaft einleiten. Dabei eröffnen sich neue Anwendungsfelder wie beispielsweise Predictive Maintenance, E-Health oder
Autonomes Fahren, die schneller als erwartet signifikante Marktvolumina erreichen und somit zu zusätzlichen Umsätzen führen könnten. Dies gilt
auch für den Einsatz von Avalanche Photodioden für LiDAR-Anwendungen in der Industrie und im Automotive-Bereich,für die First Sensor
Marktführerist. Auch bei kameraunterstützten ADAS-und Surround-View-Systemen sieht das Unternehmen relevante Wachstumschancen und
vielversprechende, beginnende Partnerschaften. Zudem eröffnen Innovationen und strategische Partnerschaften mit wachstumsorientierten
Kunden im Applikationsfeld bildgebende Sensorik erweiterte Umsatzchancen, insbesondere in der Medizintechnik.
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Um diese Wachstumschancen auch darstellen zu können, sind flexible Kapazitäten eine Voraussetzung. Durch die Einbindung in das TE-
Produktionsnetzwerk ist es möglich, steigende Bedarfe auch effizient umzusetzen. Gleiches gilt für den Ausbau der Wertschöpfungstiefe.
Verschiedene Kunden konzentrieren sich zunehmend auf ihre Kernkompetenzen und lagern deshalb Fertigungsschritte an Zulieferer aus. Hier
besteht für First Sensor die Chance, auf der Basis vorhandener Beziehungen den Lieferumfang auszuweiten.
Während der Corona-Pandemie wurden viele Kundenprojekte abgebremst. First Sensor hat durch exzellente Kundenbetreuung und überzeugende
Performance die Voraussetzungen geschaffen, dass Wachstumschancen nach der Krise gezielt genutzt werden können. Dabei wurde häufig ein
Wettbewerbsvorteil erarbeitet, indem Kunden zugesichert wurde, nach der Krise sehr schnell die Produktion hochzufahren. Diese Flexibilität kann
dazu beitragen, von einem Aufschwung überdurchschnittlich zu partizipieren.
Für viele Kunden bestehen Rahmenverträge über eine Laufzeit von ein bis zwei Jahren, in denen Abnahmemengen garantiert werden, gleichzeitig
aber auch Abnahmevarianzen definiert sind. Da positive Abnahmevarianzen nicht in die operative Planung einfließen, können sich hieraus Chancen
für zusätzliche Umsatzbeiträge ergeben.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist es First Sensor zudem gelungen, eine Vielzahl neuer Geschäftsmöglichkeiten für die Entwicklung und Produktion
kundenspezifischer Lösungen anzubahnen, für die die Bemusterung bereits begonnen hat oder in Kürze beginnen wird. Ein Bemusterungsprozess
beinhaltet verschiedene Phasen, die Gesamtdauer variiert jedoch. Bemusterungsprozesse, die früher als geplant mit einer Beauftragung
abgeschlossen werden, können daher bereits imlaufenden Jahr zu Umsatzbeiträgen führen.
First Sensor arbeitet auch weiter daran, Produktionsprozesse unter dem Stichwort „operative Exzellenz“ zu optimieren. Dazu gehören neben der
Einführung der 6‘‘-Waferfertigung sowie eines Manufacturing Execution Systems (MES) auch gezielte Investitionen in neue Anlagen und eine höhere
Automatisierung im Bereich der Chipfertigung sowie der Aufbau-und Verbindungstechnik. Auch die engere Zusammenarbeit der Standorte kann die
Effizienz verbessern und neue Kundenkreise erschließen. Sollten einzelne Maßnahmen schneller als geplant realisiert werden, könnte dies zu einer
Erhöhung der monatlichen Produktionsmengen und somit zu mehr Umsatz führen. Gleiches gilt für ungeplant höhere Umsätze mit wesentlichen
Kunden, die aufgrund von Skaleneffekten stets auch einen positiven Einfluss auf die Profitabilität hätten.
Finanzbezogene Chancen
Durch verschiedene Maßnahmen und die Vereinheitlichung von Prozessen, auch im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss mit TE Connectivity,
eröffnen sich für First Sensor zusätzliche Hebel, um das Working Capital Management weiter zu verbessern.
Regulatorische Chancen
Regulatorische Einflüsse haben an verschiedenen Stellen Einfluss auf die Entwicklung von First Sensor. So ist zum Beispiel der Trend zur „Green
Mobility“ ein Treiberfür den Einsatz von Sensoren, beispielsweise in der Tanküberwachung. Eine Verschärfung von Emissionsgrenzwerten kann zu
einer höheren Nachfrage führen. Auf die Realisierung dieser Chancen hat das Unternehmen allerdings nur begrenzten Einfluss.
Zusammengefasste Chancenlage
First Sensor ist gut positioniert, um mit ihren Produkten und internen Maßnahmen die Chancen in den strategischen Zielmärkten für die
Unternehmensgruppe systematisch zu nutzen. Während das Unternehmen einerseits gezielt daran arbeitet, sich diese Chancen zu erschließen, ist es
andererseits eher unwahrscheinlich, dass hier kurzfristige Erfolge verbucht werden können.
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1.5 ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Die Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals wird im Abschnitt [11]des Konzernanhangs dargestellt. Alle Aktien gewähren identische Rechte
gemäß Aktiengesetz.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen
Vereinbarungen über Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind dem Vorstand der Gesellschaft nicht
bekannt. Es gelten ansonsten lediglich die gesetzlichen Vorschriften gemäß §136 Abs. 1 AktG sowie Handelsverbote gemäß Art. 19 Abs. 11 MAR,
insbesondere für Mitglieder des Vorstands.
Direkte Beteiligungen am Grundkapital, die zehn Prozent überschreiten
Angaben zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10 von Hundert der Stimmrechte überschreiten, finden sich im Abschnitt [37] im
Anhang.
Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen
Es sind keine Aktien mit Sonderrechten ausgestattet, insbesondere keine, die Kontrollbefugnisse verleihen.
Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht
unmittelbar ausüben
Arbeitnehmer, die am Kapital beteiligt sind, üben ihre Stimmrechte unmittelbar aus.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von
Vorstandsmitgliedern und über die Änderung der Satzung
Für die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands (§§ 84, 85 AktG) undfür die Änderung der Satzung (§ 179 AktG) gelten die
gesetzlichen Vorschriften.
Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe von Aktien und zum Rückkauf von Aktien
Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 23. Mai 2022 Wandel-oder Optionsschuldverschreibungen im Nennbetrag von bis zu 90,0 Mio. Euro zu
begeben und ihren Inhabern bis zu 3,8 Mio. Stückaktien mit einem Anteil am Grundkapital von bis zu 19,0 Mio. Euro zu gewähren.
Außerdem ist das Kapital bedingt erhöht für die Ausgabe von Aktienoptionen an Vorstände und Führungskräfte. Einzelheiten zu den Optionsplänen
finden sichim Abschnitt [19] im Konzernanhang.
Der Vorstand ist ermächtigt, für die Gesellschaft eigene Aktien im Umfang von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Von dieser
Ermächtigung wurde bisher kein Gebrauch gemacht.
Vereinbarungen der Gesellschaft unter der Bedingung eines Kontrollwechsels und
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft im Falle eines Übernahmeangebots
Der Kontrollwechsel ist 2020 eingetreten, die First Sensor AG gehört nunmehr mehrheitlich zu TE Connectivity. Vereinbarungen für den Fall eines
weiteren Kontrollwechsels wurden nicht geschlossen.
1.6 SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN
Die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG sowie die (Konzern-)Erklärung zur
Unternehmensführung sind auf der Internetseite der Gesellschaft im Bereich Investor Relations unter www.first-sensor.com dauerhaft öffentlich
zugänglich gemacht.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat eine Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 111 Abs. 5 AktG beschlossen. Bis zum
31. Dezember 2022soll im Vorstand der First Sensor AG eine Frauenquote von 0% und im Aufsichtsrat der First Sensor AG eine Frauenquote von
16,67% erreicht werden. Dieser Zielvorgabe wurde im Geschäftsjahr 2020 entsprochen.
Der zusammengefasste Bericht über die Lage des Unternehmens und des Konzerns enthält zukunftsbezogene Aussagen. Die tatsächlichen
Ergebnisse können wesentlich von den Erwartungen hinsichtlich der voraussichtlichen Entwicklung abweichen, wenn eine der genannten oder
andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrundeliegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.
Berlin, den 27. April 2021
First Sensor AG
Sibylle Büttner
Vorstand
Robin Maly
Vorstand
Marcus Resch
Vorstand
1 KONZERNJAHRESABSCHLUSS 2020
1.1 KONZERNBILANZ (IFRS)
1.1.1 Konzernbilanz Aktiva
AKTIVA in TEUR
Anhang
31.12.2019
31.12.2020
Veränderung
-3.383
Immaterielle Vermögenswerte
(3)
Geschäfts- oder Firmenwert
Sachanlagen
(4)
(5)
-13.837
Summe langfristige Vermögenswerte
Vorräte
-16.623
-6.664
-650
(6)
(7)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Steuererstattungsansprüche
Finanzielle Vermögenswerte
(8)
(9)
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
-1.406
Liquide Mittel
(10)
-22.230
Summe kurzfristige Vermögenswerte
Summe AKTIVA
1.1.2 Konzernbilanz Passiva
PASSIVA in TEUR
Anhang
31.12.2019
31.12.2020
Veränderung
Gezeichnetes Kapital
(11)
Kapitalrücklage
(12)
(12)
(12)
-52
-4.731
Gewinnrücklagen
Übrige Rücklagen
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Summe Eigenkapital
Pensionsrückstellungen
(13)
(15, 16)
(17)
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Latente Steuerschulden
-5.906
-335
(28)
-561
Summe langfristige Schulden
Steuerrückstellungen
-6.759
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Summe kurzfristige Schulden
Summe PASSIVA
(14)
(15, 16)
-25.729
-2.974
-11.196
-38.864
(18)
1.2 KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG (IFRS)
1.2.1 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
01.01. –
01.01. –
in TEUR
Anhang
31.12.2019
31.12.2020
Veränderung
-6.459
Umsatzerlöse
(20)
Sonstige betriebliche Erträge
(21)
(22)
-2.995
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
-2.512
Andere aktivierte Eigenleistungen
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
Personalaufwand
(23)
(24)
(25)
(26)
-75.293
-56.182
-20.314
-70.866
-49.486
-16.434
-1.692
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Operatives Ergebnis (EBITDA)
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte
-11.139
-11.474
-335
BETRIEBSERGEBNIS (EBIT)
-1.541
-1.046
-1.755
-1.052
-214
Finanzergebnis
(27)
(28)
ERGEBNIS VOR STEUERN und Minderheitenanteilen
Steuern vom Einkommen und Ertrag
ERGEBNIS DER PERIODE *
-6
Davon entfallen auf die Aktionäre der First Sensor AG
Davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile
-77
Ergebnis je Aktie in Euro (unverwässert)
Ergebnis je Aktie in Euro (verwässert)
(29)
(29)
*) Das Ergebnis der Periode enthält das Ergebnis der fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereiche. Für die getrennte Darstellung der Ergebniseffekte nach
fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen verweisen wir auf die Erläuterungen im Anhang unter 33. Aufgegebene Geschäftsbereiche
1.2.2 Sonstiges Ergebnis
01.01. –
31.12.2019
01.01. –
31.12.2020
in TEUR
Veränderung
ERGEBNIS DER PERIODE
-58
-67
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
leistungsorientierten Plänen
-9
Steuern auf direkt mit dem Eigenkapital verrechnete
Wertänderungen
Posten, die nachträglich nicht in die Gewinn- und
Verlustrechnung umklassifiziert werden
-41
-47
-6
Veränderungen aus der Währungsumrechnung
Neubewertung derivativer Finanzinstrumente
-13
-7
-25
In die Gewinn- und Verlustrechnung übernommene
Aufwendungen (Recycling)
-6
-1
Steuern auf direkt mit dem Eigenkapital verrechnete
Wertänderungen
Posten, die nachträglich in die Gewinn- und
Verlustrechnung umklassifiziert werden können
Summe Sonstiges Ergebnis
-42
-4
-76
GESAMTERGEBNIS
Davon entfallen auf die Aktionäre der First Sensor AG
Davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile
1.3 KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG (IFRS)
Nicht
Anzahl der Gezeichnetes
Kapital-
Gewinn-
Übrige beherrschende
Summe
in TEUR
Aktien in Tsd.
Kapital
rücklage
rücklagen
Rücklagen
Anteile
Eigenkapital
Änderung durch IFRS 16
0
-474
-10
-474
Stand 01. Januar 2019
Periodenergebnis
10.222
0
Sonstiges direkt im
Eigenkapital erfasstes
Ergebnis
0
-42
-42
Gesamtergebnis
0
-42
Aktienbasierte Vergütung
Ausschüttung Dividende
Kapitalerhöhung
0
-2.044
0
47
-2.044
Umgliederung
0
Stand 31. Dezember 2019
10.269
-52
Nicht
beherrschende
Anteile
Anzahl der Gezeichnetes
Kapital-
rücklage
Gewinn-
rücklagen
Übrige
Rücklagen
Summe
Eigenkapital
in TEUR
Aktien in Tsd.
Kapital
Stand 01. Januar 2020
10.269
-52
Periodenergebnis
0
0
Sonstiges direkt im
Eigenkapital erfasstes
-47
-4
Gesamtergebnis
0
-4.870
-4.870
-2.054
Aktienbasierte Vergütung
Ausschüttung Dividende
Kapitalerhöhung
0
0
20
-2.054
Umgliederung
0
-16
Stand 31. Dezember 2020
10.289
Im Geschäftsjahr 2020 wurden die im Vorjahr ausgewiesenen Gewinnrücklagen mit dem Bilanzgewinn zu dem Posten
Gewinnrücklagen zusammengefasst. Außerdem wurde der Währungsausgleichsposten mit der Neubewertungsrücklage in
den übrigen Rücklagen zusammengefasst. Die Werte zum 01. Januar 2019 enthalten daher jeweils die zusammengerechneten
Endstände der Rücklagen zum 31. Dezember 2018.
1.4 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG (IFRS)
01.01.–
01.01.–
in TEUR
Anhang
31.12.2019
31.12.2020
Veränderung
ERGEBNIS VOR STEUERN
Zinsen
-153
Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Gewinne/ Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
Gewinne aus Entkonsolidierung
-47.539
-47.539
Veränderung der Rückstellungen
-532
Veränderungen Working Capital
-1.964
-2.873
-8.873
-4.347
-393
-6.909
-13.382
-13.947
Veränderungen sonstiger Vermögenswerte und Schulden
Gezahlte Ertragsteuern
CASHFLOW AUS LAUFENDER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und in
immaterielle Vermögenswerte
-11.804
-10.440
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen und
immateriellen Vermögenswerten sowie von Beteiligungen
Einzahlung aus Veräußerung von Tochtergesellschaften, abzüglich
abgegangener liquider Mittel
Erhaltene Zinsen
-11.564
-64
-469
CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen
Gezahlte Dividenden
-2.044
-1.700
-1.549
-2.054
-29.494
-2.466
-5.730
-10
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten
Auszahlungen für Tilgungen von Leasingverbindlichkeiten
Auszahlungen aus Planänderungen Anteilsbasierter Vergütung
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten
Gezahlte Zinsen und Gebühren
-27.794
-917
-5.730
-1.050
-1.679
-5.217
-1.464
-40.972
CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT
-35.755
ZAHLUNGSWIRKSAME VERÄNDERUNG DES FINANZMITTELFONDS
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds
FINANZMITTELFONDS AM ANFANG DER PERIODE
FINANZMITTELFONDS AM ENDE DER PERIODE
-91
-169
(30)
(30)
Anlage 5 / 7
KONZERNANHANG (IFRS)
1. DARSTELLUNG DER KONZERNVERHÄLTNISSE
Mutterunternehmen
Das Mutterunternehmen ist die
First Sensor AG
mit Sitz in Berlin, Peter-Behrens-Straße 15, 12459 Berlin , eingetragen im
Handelsregister Berlin in der Abteilung B unter der Nummer HRB 69326. Die First Sensor
AG
ist im Regulierten Markt an der Frankfurter
Wertpapierbörse im Segment Prime Standard unter der ISIN DE0007201907 notiert.
Die First Sensor AG und ihre Tochterunternehmen, im Folgenden First Sensor als Konzernbezeichnung, sind im Bereich der
Sensorherstellung sowie in der Mikrosystemtechnik tätig. Das Geschäft der Gesellschaft konzentriert sich im Wesentlichen auf die
Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von kundenspezifischen, optischen und nichtoptischen Halbleitersensoren und
Sensorsystemen. Darüber hinaus entwickelt und fertigt First Sensor hochzuverlässige, kundenspezifische Hybridschaltungen und
Produkte der Mikrosystemtechnik und des Advanced Packagings.
Der vorliegende Konzernabschluss berücksichtigt alle dem Vorstand bekannten Ereignisse bis zum 27. April 2021.
Die First Sensor AG stellt als Muttergesellschaft der First Sensor-Gruppe für den kleinsten Kreis an Unternehmen für das Geschäftsjahr
2020 einen Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind) und den
darüber hinaus geltenden handelsrechtlichen Vorschriften auf. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger
veröffentlicht.
Die First Sensor-Gruppe wird in den Konzernabschluss der
TE Connectivity Ltd., Schaffhausen / Schweiz
, einbezogen, welche zum 30.
September 2020 einen Konzernabschluss für den größten Kreis an Unternehmen aufstellt und diesen im Internet auf der Homepage
der TE Connectivity Ltd. ( Annual Report TE Connectivity Ltd., FY 2020 ) veröffentlicht.
Rechnungslegungsgrundsätze
Der Konzernabschluss der First Sensor wurde für das Jahr 2020 in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen
International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations
Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind, und den darüber hinaus geltenden
handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.
Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR)
angegeben. Das Geschäftsjahr der First Sensor AG und ihrer in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entspricht
dem Kalenderjahr.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellungwerden in der Konzernbilanz und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung einzelne Posten
zusammengefasst. Die Aufgliederung dieser Posten ist im Konzernanhang aufgeführt. In der Darstellung können Rundungsdifferenzen
zu den mathematisch exakt ergebenen Werten auftreten.
Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden. Die
Bilanzstruktur wurde wie im Vorjahr nach absteigender Fristigkeit gegliedert.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden neue Standards, Veränderungen an bestehenden Standards sowie neue Interpretationen
verabschiedet.
Anlage 5 / 8
Veröffentlichte Standards und Interpretationen, die für den IFRS-Abschluss zum 31. Dezember 2020
erstmals verpflichtend anzuwenden sind:
Aus der erstmaligen Anwendung der zum 1. Januar 2020 verpflichtenden IFRS – Änderung IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 („IBOR-
Reform“), Änderung von IAS 1 und IAS 8 („Wesentlichkeit“), Änderungen an IFRS 3 („Definition des Geschäftsbetriebs“), der
Aktualisierung der Verweise auf das Rahmenkonzept sowie aus den Anpassungen des IFRS 16 im Zusammenhang mit der
Corona-Pandemie – ergaben sich im Geschäftsjahr 2020 keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage.
Veröffentlichte Standards und Interpretationen, die für den IFRS-Abschluss zum 31. Dezember 2020
noch nicht verpflichtend anzuwenden sind:
Änderungen von Standards (Amendments):
.
Änderungen an IFRS 1 „Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“, Änderungen an IFRS 9
„Finanzinstrumente“ und IFRS 16 „Leasingverhältnisse“: Änderungen im Rahmen der jährlichen Verbesserungen 2018-2020
(Tochterunternehmen als Erstanwender); keine wesentichen Auswirkungen (Inkrafttreten 01.01.2022)
Änderungen an IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“: durch Verweis auf das Rahmenkonzept (Änderungen an IFRS 3)
geändert; keine wesentlichen Auswirkungen (Inkrafttreten 01.01.2022)
.
.
Änderungen an IFRS 4 „Versicherungsverträge“: geändert durch Interest Rate Benchmark Reform-Phase 2; Anwendung von
IFRS 9 „Finanzinstrumente“ mit IFRS 4 „Versicherungsverträge“; keine wesentlichen Auswirkungen (Inkrafttreten
01.01.2021)
.
.
Änderungen an IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“: geändert durch Interest Rate Benchmark Reform-Phase 2
(Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7 und IFRS 16); keine wesentlichen Auswirkungen (Inkrafttreten 01.01.2021)
Änderungen an IFRS 9 „Finanzinstrumente", IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“, IFRS 7
„Finanzinstrumente: Angaben“, IFRS 4 „Versicherungsverträge“ und IFRS 16 „Leasingverhältnisse“: geändert durch Interest
Rate Benchmark Reform-Phase 2; keine wesentlichen Auswirkungen (Inkrafttreten 01.01.2021)
Änderungen an IFRS 16: Änderungen im Rahmen der jährlichen Verbesserungen 2018-2020, durch Auf die Coronavirus-
Epidemie bezogene Mietkonzessionen und durch Interest Rate Benchmark Reform-Phase 2 (Änderungen an IFRS 9, IAS 39,
IFRS 7 und IFRS 16); keine wesentlichen Auswirkungen (Inkrafttreten 01.01.2021)
.
.
.
.
Änderungen an IAS 16 „Sachanlagen“: Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung; keine wesentlichen Auswirkungen
(Inkrafttreten 01.01.2022)
Änderungen an IAS 37 „Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten“: Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung
eines Vertrages; keine wesentlichen Auswirkungen (Inkrafttreten 01.01.2022)
IFRS 17 „Versicherungsverträge“ ersetzt IFRS 4 „Versicherungsverträge“; Verschiebung des Inkrafttretens (Inkrafttreten
01.01.2023) Änderungen an IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig;
keine wesentlichen Auswirkungen (Inkrafttreten 01.01.2023).
Zum Zeitpunkt der in der EU verpflichtenden Anwendung der neuen Standards und Interpretationen hat und wird die Gesellschaft
diese berücksichtigen. Eine vorzeitige freiwilllige Anwendung erfolgt nicht. Für die beschlossenen Änderungen und den daraus
resultierenden Anpassungen erwartet die Gesellschaft keinerlei signifikanten Anpassungsbedarf.
Wesentliche Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten bei Schätzungen
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind teilweise Annahmen getroffen und Schätzwerte verwendet worden, die sich auf Höhe
und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen ausgewirkt haben. Die wichtigsten
Annahmen sowie wesentliche Quellen von Schätzunsicherheiten, aufgrund derer ein Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten
Anlage 5 / 9
Geschäftsjahres eine Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachfolgend
erläutert:
.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte für Vermögenswerte und Schulden, Nutzungsdauern der Vermögenswerte
sowie Wertminderungen von Vermögenswerten basiert auf Beurteilungen und Planungsrechnungen des Managements.
Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen werden gebildet, um geschätzten Verlusten aus der Zahlungsunfähigkeit
oder -unwilligkeit von Kunden Rechnung zu tragen. Dabei werden vergangenheits- und zukunftsorientierte Informationen
bei der Ableitung der Ausfallwahrscheinlichkeiten und bei der Ermittlung des erwarteten Verlustes verwendet.
Im Rahmen der Durchführung von Impairment Tests werden Annahmen getroffen, die der Ermittlung des erzielbaren
Betrags zugrunde liegen.
.
.
.
Hinsichtlich der Umsatzerlösrealisation können bei der Vertragsbeurteilung an verschiedenen Stellen Annahmen
erforderlich sein. Zudem ist zu beurteilen, ob eine zeitpunkt- oder zeitraumbezogene Erlösrealisierung vorliegt.
Die tatsächlichen Werte können zu einem späteren Zeitpunkt in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen
abweichen. Entsprechende Änderungen würden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam. Alle Annahmen und
Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln. Die im Konzernabschluss erfassten und mit diesen Unsicherheiten
belegten Buchwerte sind aus der Konzernbilanz bzw. den zugehörigen Erläuterungen im Konzernanhang zu entnehmen.
Wertminderungstest der Geschäfts- oder Firmenwerte und langfristigen Vermögenswerte
First Sensor testet jährlich die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte und anderer langfristiger Vermögenswerte auf
Grundlage der Vorschriften des IAS 36. Basis für den Werthaltigkeitstest ist der Vergleich zwischen dem Buchwert eines
Vermögenswertes („carrying amount“) und dem erzielbaren Betrag, der aus dem Vermögenswert bzw. der Gruppe von
Vermögenswerten oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit erwirtschaftet werden kann. Der erzielbare Betrag ist der höhere
Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert.
Der erzielbare Betrag wird mit Hilfe eines DCF-Verfahrens ermittelt. Grundlage für die Ermittlung des erzielbaren Betrags ist die
Ertragsplanung für die jeweilige zahlungsmittelgenerierende Einheit. Weiterhin wird als Abzinsungsfaktor der WACC berücksichtigt,
der die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten einer entsprechenden „Peer Group“ widerspiegelt; die Mittelzuflüsse wurden in
einer Detailplanungsphase bis 2023 und danach in einem „Terminal Value“ geschätzt. Die Ertragsplanung beruht im Wesentlichen auf
vergangenen Erfahrungen in Verbindung mit den Erwartungen des Managements hinsichtlich der Entwicklung der jeweiligen
zahlungsmittelgenerierenden Einheit und des relevanten Marktes. Wesentliche langfristige Vermögenswerte, die jährlich auf
Werthaltigkeit getestet werden, sind die in der First Sensor-Gruppe ausgewiesenen Firmenwerte sowie die immateriellen
Vermögenswerte mit unbeschränkter Nutzungsdauer, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben wurden. Bei
immateriellen Vermögenswerten mit beschränkter Nutzungsdauer sowie bei Sachanlagen wird ein Wertminderungstest nur bei
Vorliegen objektiver Anhaltspunkte durchgeführt.
Aktienbasierte Vergütungen
First Sensor hat ausgewählten Mitarbeitern und Organmitgliedern in der Vergangenheit aktienbasierte Vergütungen gewährt. Die
Bewertung des Personalaufwandes für diese aktienbasierten Vergütungen enthält Schätzungen über die Erfüllung der mit diesen
Optionen verbundenen Bedingungen sowie über Marktparameter.
Anlage 5 / 10
2. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
Konsolidierungskreis
Der Konzernabschluss der Gruppe enthält die First Sensor AG und die von ihr beherrschten Unternehmen. Die Beherrschung resultiert
daraus, dass die First Sensor AG direkt oder indirekt über 50 Prozent der Stimmrechte bzw. des gezeichneten Kapitals einer Gesellschaft
hält und/oder die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens derart steuern kann, dass sie von dessen Aktivitäten profitiert.
Von Dritten gehaltene Anteile ohne beherrschenden Einfluss (Minderheiten) werden gesondert in der Gesamtergebnisrechnung und
innerhalb des Eigenkapitals in der Konzernbilanz ausgewiesen. Der Ausweis innerhalb des Eigenkapitals erfolgt getrennt vom auf die
Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Eigenkapital. Werden Anteile ohne beherrschenden Einfluss erworben, so
werden die Buchwerte des Eigenkapitals der Anteilseigner des Mutterunternehmens und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss
entsprechend angepasst. Jede Differenz zwischen der Anpassung des Anteils ohne beherrschenden Einfluss und der erhaltenen bzw.
gezahlten Gegenleistung wird direkt im Eigenkapital erfasst und den Anteilseignern des Mutterunternehmens zugeordnet.
Verluste eines Tochterunternehmens werden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss auch dann zugeordnet, wenn dies zu einem
negativen Saldo führt, sofern gegenüber den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss ein entsprechender Erstattungsanspruch
besteht. Die folgenden Unternehmen wurden als voll konsolidierte Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen:
Unternehmen
Sitz
Hauptgeschäftstätigkeit
Beteiligungsquote
100%
First Sensor Lewicki GmbH
Oberdischingen
Entwicklung, mikroelektronischer Aufbau und Vertrieb von
Bauelementen und -gruppen; Leistungselektronik
First Sensor Mobility GmbH
First Sensor Scandinavia AB
Dresden
Entwicklung, Produktion und Vertrieb von mikroelektronischen
und -mechanischen Komponenten, Modulen; Sensoren und
Sensorsystemen
85%
Kungens Kurva, Schweden
Vertrieb von Standardsensoren und Sensorlösungen der gesamten 51%
First Sensor-Gruppe
Folgende Unternehmen wurden bis zum Zeitpunkt des Verkaufs (September 2020 / Dezember 2020) als konsolidierte Unternehmen
einbezogen:
Unternehmen
Sitz
Hauptgeschäftstätigkeit
Beteiligungsquote
First Sensor France S.A.S.
Paris, Frankreich
Vertrieb von Standardsensoren und Sensorlösungen der gesamten 100%
First Sensor-Gruppe
First Sensor Inc.
Westlake Village, USA
Produktion von Sensormodulen und Senosoren, Vertrieb von
Standardsensoren und Sensorlösungen der gesamten First Sensor-
Gruppe
100%
Klay Instruments B.V.
Dwingeloo, Niederlande
Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Drucktransmittern
100%
First Sensor Technics Ltd.
Shepshed, Grafschaft
Leicestershire, England
Vertrieb von Standardsensoren und Sensorlösungen der gesamten 100%
First Sensor-Gruppe
First Sensor Corp.
Montreal, Kanada
Entwicklung und Produktion von Flow-Sensoren
100%
Konsolidierungsmethoden
Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen basieren auf
einheitlichen Rechnungslegungsstandards, Berichtsperioden und Stichtagen, die mit denen des Mutterunternehmens
übereinstimmen.
Konzerninterne Salden sowie Transaktionen und daraus resultierende konzerninterne Gewinne sowie Dividenden zwischen
konsolidierten Gesellschaften wurden in voller Höhe eliminiert.
Anlage 5 / 11
Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines
Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum
Erwerbszeitpunkt und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem
Unternehmenszusammenschluss werden die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum
beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens
bewertet.
Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden zum großen Teil als Aufwand erfasst. Erwirbt der
Konzern ein Unternehmen, beurteilt er die geeignete Klassifizierung und Designation der finanziellen Vermögenswerte und
übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit den Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und zum
Erwerbszeitpunkt vorherrschenden Bedingungen.
Die vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen
des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung, die einen finanziellen Vermögenswert oder eine finanzielle Schuld
darstellen, werden in Übereinstimmung mit IFRS 9 in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine bedingte Gegenleistung,
die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der
übertragenen Gegenleistung über die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns
bemessen. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens,
wird der Unterschiedsbetrag in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder
Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Zum Zweck des
Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem
Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns zugeordnet, die vom Unternehmenszusammenschluss
erwartungsgemäß profitieren werden. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen
Unternehmens diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden.
Wenn ein Geschäfts- oder Firmenwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet wurde und ein Geschäftsbereich dieser
Einheit veräußert wird, wird der dem veräußerten Geschäftsbereich zuzurechnende Geschäfts- oder Firmenwert als Bestandteil des
Buchwerts des Geschäftsbereichs bei der Ermittlung des Ergebnisses aus der Veräußerung dieses Geschäftsbereichs berücksichtigt.
Der Wert des veräußerten Anteils des Geschäfts- oder Firmenwerts wird auf der Grundlage der relativen Werte des veräußerten
Geschäftsbereichs und des verbleibenden Teils der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt.
Nach der Veräußerung der Beteiligungen an Tochterunternehmen wurden diese im Konzern entkonsolidiert. Dazu wurden sämtliche
Vermögengegenstände und Schulden der veräußerten Gesellschaften aus der Konzernbilanz entfernt und die bestehenden
Konsolidierungsbuchungen aufgehoben. Im Rahmen der Entkonsolidierung wurden die Bilanzen der ausländischen
Tochterunternehmen mit dem zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung geltenden Stichtagskurs umgerechnet. Lediglich die Forderungen
und/oder Verbindlichkeiten der Konzernmuttergesellschaft verbleiben in der Konzernbilanz.
Währungsumrechnung
Die Berichtswährung der First Sensor-Gruppe ist EUR und entspricht der funktionalen Währung der Muttergesellschaft. Die
Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften erfolgt auf der Grundlage des
Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 „Auswirkungen von Wechselkursänderungen“ nach der modifizierten
Stichtagsmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht
selbständig betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft.
Fremdwährungstransaktionen sind bei der erstmaligen Erfassung mit dem zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs von
der Fremdwährung in die funktionale Währung umzurechnen. Umrechnungsdifferenzen, die aus der Erfüllung von monetären Posten
Anlage 5 / 12
oder der Umrechnung von monetären Posten zu anderen Umrechnungskursen als dem Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung entstehen,
sind als Aufwand oder Ertrag in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden
mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht-monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer
Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts
gültig war.
Ausländische Tochterunternehmen
Alle ausländischen, in die Konsolidierung einbezogenen Tochterunternehmen der First Sensor, wurden als wirtschaftlich selbständige
ausländische Einheiten angesehen, da sie in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig waren. Ihre
funktionalen Währungen entsprechen der jeweiligen Landeswährung. Die Bilanzen der ausländischen Tochterunternehmen wurden
zum Stichtagskurs am 31. Dezember 2020 bzw. zum Stichtagskurs der Entkonsoliderung mit den im Folgenden dargestellten Kursen
umgerechnet:
Wechselkurse zum Stichtag
US Dollar USD
31.12.2019
1,1234
31.12.2020*
1,1708
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Die Gewinn- und Verlustrechnungen werden zum monatlichen Durchschnittskurs umgerechnet.
Jahres-Durchschnitts-Kurse
US Dollar USD
2019
2020
1,11135
0,84731
10,6578
1,46400
1,21697
0,90624
10,30882
1,55955
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Schwedische Kronen SEK
Kanadische Dollar CAD
Die Währungsumrechnung erfolgt grundsätzlich erfolgsneutral, d.h. alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden im
Eigenkapital in den übrigen Rücklagen ausgewiesen.
Die im Eigenkapital während der Konzernzugehörigkeit erfassten Währungsumrechnungsdifferenzen werden beim Ausscheiden von
Konzernunternehmen aus dem Konsolidierungskreis erfolgswirksam aufgelöst.
Liquide Mittel und Finanzmittelfonds
Liquide Mittel umfassen Barmittel, Festgeldeinlagen mit Restlaufzeiten bis zu drei Monaten und Sichteinlagen. Der Finanzmittelfonds,
der in der Konzern-Kapitalflussrechnung ausgewiesen wird, enthält zusätzlich die unter Finanzielle Vermögenswerte ausgewiesenen
Einlagen in den Cash Pool der Tyco Electronics Germany Holdings GmbH.
Beschränkt verfügbare Mittel mit Restlaufzeiten über drei Monate werden unter den finanziellen Vermögenswerten erfasst.
Anlage 5 / 13
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzinstrumente werden zum Handelstag bilanziert, sobald First Sensor Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Die erstmalige
Bewertung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verpflichtungen erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Transaktionskosten
werden einbezogen, wenn der finanzielle Vermögenswert bzw. die finanzielle Verbindlichkeit nicht zum beizulegenden Zeitwert mit
Erfassung der Wertänderungen im Periodenergebnis bewertet wird.
Nach IFRS 9 werden im Rahmen der Folgebilanzierung alle finanziellen Vermögenswerte in zwei Klassifizierungskategorien aufgeteilt,
nämlich diejenigen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten, und diejenigen, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Wenn
finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, können Aufwendungen und Erträge entweder vollständig
im Periodenergebnis (at fair value through profit or loss, FVTPL) oder im sonstigen Ergebnis (at fair value through other comprehensive
income, FVTOCI) zu erfassen sein.
Ein gehaltenes Schuldinstrument, das die folgenden zwei Bedingungen erfüllt, muss zu fortgeführten Anschaffungskosten (ggf. unter
Anwendung der Effektivzinsmethode) bewertet werden:
.
Die Zielsetzung des Geschäftsmodells des Unternehmens wird dadurch erreicht, dass die vertraglichen Zahlungsströme
finanzieller Vermögenswerte vereinnahmt werden.
.
Die vertraglichen Bedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen,
die einzig Rückzahlungen von Teilen des Nominalwerts und der Zinsen auf die noch nicht zurückgezahlten Teile des
Nominalwerts sind.
Die Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung sämtlicher Disagien und Agien bei Erwerb berechnet und beinhalten sämtliche
Gebühren, die ein integraler Teil des Effektivzinssatzes und der Transaktionskosten sind. Zinserträge werden in der Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung unter dem Posten Zinserträge erfasst.Ein gehaltenes Schuldinstrument, das die folgenden zwei Bedingungen
erfüllt, muss zum beizulegenden Zeitwert mit Erfassung der Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FVTOCI) bewertet werden:
.
Die Zielsetzung des Geschäftsmodells des Unternehmens liegt darin, die finanziellen Vermögenswerte zu halten, um so die
vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen und diese finanziellen Vermögenswerte zu veräußern sowie
die vertraglichen Bedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen,
die einzig Rückzahlungen von Teilen des Nominalwerts und der Zinsen auf die noch nicht zurückgezahlten Teile des
Nominalwerts sind.
.
Alle anderen Schuldinstrumente, welche die voran genannten Bedingungen nicht erfüllen, müssen zum beizulegenden Zeitwert mit
Erfassung der Wertänderungen im Periodenergebnis bewertet werden (at fair value through profit or loss, FVTPL), sofern sie nicht
Bestandteil einer Sicherungsbeziehung sind.
First Sensor erfasst für die erwarteten Ausfälle von finanziellen Vermögenswerten („expected loss model“) Wertminderungen auf
Schuldinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zu FVTOCI bewertet werden.
Ausbuchung
Finanzielle Vermögenswerte oder ein Teil eines finanziellen Vermögenswertes werden dann ausgebucht, wenn First Sensor die
Verfügungsmacht über die vertraglichen Rechte, aus denen der Vermögenswert besteht, verliert oder die vertraglichen Rechte auf die
Zahlungsströme auslaufen. Bei der Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes wird die Differenz zwischen Buchwert und der
Summe aus dem erhaltenen oder zu erhaltenden Entgelt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei Vermögenswerten,
die als FVTOCI erfasst wurden, werden die kumulierten Gewinne oder Verluste, die im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, in der
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert.
Anlage 5 / 14
Die Bilanzierung von Derivaten, die die Voraussetzungen des Hedge Accounting erfüllen, ist im Abschnitt Derivative Finanzinstrumente
erläutert.
Wertminderung
First Sensor ermittelt am Bilanzstichtag die erwarteten Ausfälle von finanziellen Vermögenswerten nach dem „expected loss model“
und erfasst Wertminderungen auf Schuldinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zu FVTOCI bewertet werden. Der
Betrag der erwarteten Ausfälle bzw. die Kriterien bei der Beurteilung des Ausfallrisikos werden zum Ende einer Berichtsperiode
aktualisiert bzw. überprüft.
Beim expected loss model wird zwischen der allgemeinen und vereinfachten Vorgehensweise unterschieden: Bei der allgemeinen
Vorgehensweise wird nach dem Drei-Stufen-Modell, beginnend mit dem „12-month-expected credit loss“ (Stufe 1) mit, sofern
notwendig, Migration in den „lifetime expected credit loss“ (Stufe 2 und 3), vorgegangen.
Bei der Beurteilung des Ausfallsrisikos berücksichtigt die Gesellschaft sowohl qualitative als auch quantitative Informationen, die
verfügbar und entscheidungsrelevant sind, um eine solche Beurteilung zu unterstützen. Dies beinhaltet sowohl historische als auch
zukünftige Informationen, u. a. Branchenentwicklung, Rating, Sicherheiten. Dabei werden auch länderspezifischen Ausfallraten der
Vergangenheit herangezogen, um die jeweilige Ausfallwahrscheinlichkeit zu bestimmen.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wendet die Gesellschaft das vereinfachte Verfahren an. Danach werden für diese
Finanzinstrumente Wertminderungen auf Basis der erwarteten Ausfälle über deren Gesamtlaufzeit gebildet. Dabei werden
vergangenheits- und zukunftsorientierte Informationen bei der Ableitung der Ausfallwahrscheinlichkeiten und bei der Ermittlung des
erwarteten Verlustes verwendet.
Die Wertminderungen werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Saldierung
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden so saldiert, dass nur der Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen
wird. Dies geschieht erst dann, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu
verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden
Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. Im Berichtsjahr wurden insbesondere die Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten hinsichtlich des Cash-Pools mit der Tyco Electronics Germany Holdings GmbH saldiert.
Beizulegender Zeitwert
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf aktiven Märkten gehandelt werden, wird durch den am Berichtsstichtag
notierten Marktpreis oder öffentlich notierten Preis (vom Käufer gebotener Geldkurs bei Long-Position und Briefkurs bei Short-
Position) ohne Abzug der Transaktionskosten bestimmt.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf keinem aktiven Markt gehandelt werden, wird unter Anwendung
geeigneter Bewertungsverfahren ermittelt.
Zu den Bewertungsmethoden gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle zwischen sachverständigen, vertragswilligen
und unabhängigen Geschäftspartnern, der Vergleich mit dem aktuellen beizulegenden Zeitwert eines anderen, im Wesentlichen
identischen Finanzinstruments, die Verwendung von Discounted-Cashflow-Methoden und anderer Bewertungsmodelle.
Bezüglich der Analyse der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten und weitere Einzelheiten dazu, wie Finanzinstrumente
bewertet werden, wird auf den Abschnitt Derivative Finanzinstrumente verwiesen.
Anlage 5 / 15
Die Gesellschaft geht davon aus, dass die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten
im Wesentlichen deren Buchwerten entsprechen.
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Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die für die Herstellung von Vorräten bestimmt sind, werden zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten bewertet und nicht auf einen unter ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegenden Wert abgewertet,
wenn die Fertigerzeugnisse, in die sie eingehen, voraussichtlich zu den Herstellungskosten oder darüber verkauft werden können.
Dabei sind noch anfallende Verkaufskosten zu berücksichtigen. Wenn jedoch ein Preisrückgang für diese Stoffe darauf hindeutet, dass
die Herstellungskosten der Fertigerzeugnisse über dem Nettoveräußerungswert liegen werden, werden die Stoffe auf den
Nettoveräußerungswert abgewertet. Sind die Gründe einer früheren Abwertung entfallen, werden die Zuschreibungen als Minderung
des Materialaufwands berücksichtigt.
Unfertige Erzeugnisse und Fertigerzeugnisse sind zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren Marktwert bewertet. Die
Herstellungskosten umfassen die direkten Personalkosten, Materialkosten und den zurechenbaren Anteil der
Produktionsgemeinkosten. Sie werden auf Basis einer Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung ermittelt. Fremdkapitalzinsen werden
nicht aktiviert. Veraltete Artikel und solche mit geringem Umschlag werden angemessen wertberichtigt.
Im Rahmen von Gängigkeitstests und Reichweitenanalysen werden ermittelte Überkapazitäten wertmäßig korrigiert.
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Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bilanziert.
Fremdkapitalzinsen, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden
können, werden aktiviert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Fremdkapitalzinsen aktiviert. Bei Abgängen des
Sachanlagevermögens werden die historischen Anschaffungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen ausgebucht und ein
Gewinn oder Verlust aus dem Anlageabgang erfolgswirksam erfasst.
Die Abschreibungen werden planmäßig entsprechend der linearen Methode über folgende Nutzungsdauern vorgenommen:
25 – 33 Jahre
1 – 15 Jahre
Gebäude
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethoden werden regelmäßig überprüft, um eine Übereinstimmung des wirtschaftlichen
Nutzens mit der Abschreibungsdauer zu gewährleisten.
Anlagen im Bau werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert und ab Fertigstellung und Inbetriebnahme abgeschrieben.
Die Herstellungskosten beinhalten die produktionsbezogenen Vollkosten. Darin enthalten sind Fertigungseinzelkosten und
Fertigungsgemeinkosten, die im Zusammenhang mit der Errichtung der Anlagen durch die erbrachten Arbeitsleistungen der eigenen
Mitarbeiter verursacht wurden.
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First Sensor aktiviert immaterielle Vermögenswerte,
.
wenn sich der Vermögenswert auf Grund von in der Vergangenheit liegenden Ereignissen im wirtschaftlichen Eigentum der
Gesellschaft befindet,
.
wenn anzunehmen ist, dass ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen aus diesem Vermögenswert dem Unternehmen
zufließt,
wenn die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig gemessen werden können. Diese Vorgehensweise findet Anwendung, wenn ein
immaterieller Vermögenswert extern erworben wird.
Im Zusammenhang mit Entwicklungen für neue Produkte und Technologien werden selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
aktiviert. Bei Vorliegen aller Voraussetzungen des IAS 38 für die Aktivierung von Entwicklungsleistungen werden diese in Höhe der
angefallenen, direkt zurechenbaren Entwicklungskosten angesetzt. Gemeinkosten, die bei der Erzeugung des Vermögenswerts
notwendigerweise anfallen und die dem Vermögenswert direkt zugeordnet werden können, werden ebenfalls aktiviert. Die Aktivierung
der Kosten endet, wenn das Produkt fertiggestellt und allgemein freigegeben ist.
Voraussetzung zur Aktivierung der Entwicklungskosten sind gemäß IAS 38.57 die folgenden sechs Anforderungen, die in den
vorliegenden Fällen vollständig erfüllt sind:
.
Die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des Vermögenswertes, damit dieser zur internen Nutzung und/oder zum
Verkauf zur Verfügung steht, besteht.
.
.
.
.
Die Absicht besteht, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen, zu nutzen oder zu verkaufen.
Die Fähigkeit besteht, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen.
Der Nachweis des voraussichtlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzens liegt vor.
Die Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den
immateriellen Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können, ist gegeben.
.
Die Fähigkeit der Gesellschaft, die dem Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben zuverlässig
zu bewerten, ist gegeben.
Des Weiteren werden erworbene Entwicklungen (Fertigungs-Know-how) als immaterielle Vermögenswerte angesetzt, sofern diese
verlässlich bewertet werden können und Kontrolle über die Verwertung der Ergebnisse dieser Entwicklungsprojekte besteht.
Abnutzbare immaterielle Vermögenswerte werden zu ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und
kumulierter Wertminderungen erfasst. Nicht abnutzbare immaterielle Vermögenswerte (Firmenwerte) werden zu Anschaffungskosten
abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen erfasst. Nach IAS 38 werden abnutzbare immaterielle Vermögenswerte
einheitlich über die geschätzte Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Der Abschreibungszeitraum beginnt, sobald der Vermögenswert
genutzt werden kann. Abschreibungszeitraum und -plan werden jährlich am Ende eines Geschäftsjahres überprüft.
(a) Software
Software wird mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und als immaterieller Vermögenswert ausgewiesen, sofern diese Kosten kein
integraler Bestandteil der zugehörigen Hardware sind. Software wird über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren linear abgeschrieben.
Anlage 5 / 17
(b) Geschäfts- oder Firmenwerte
Ein Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet. Diese ergeben sich aus dem
Überschuss der übertragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags des Anteils ohne beherrschenden Einfluss über die Zeitwerte
der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden unter Berücksichtigung latenter Steuern.
Unabhängig davon, ob ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, wird jährlich der erzielbare Betrag für die
zahlungsmittelgenerierende Einheit (CGU), zu welcher der Geschäfts- oder Firmenwert gehört, ermittelt. Liegt der Buchwert über dem
erzielbaren Betrag, so wird eine Wertberichtigung vorgenommen. Liegt der erzielbare Wert nur um bis zu 10 Prozent über dem
Buchwert, wird über eine Sensitivitätsrechnung ein theoretisches Wertberichtigungspotential ermittelt. Hierzu werden sowohl das
zugrunde gelegte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 10 Prozent reduziert als auch der risikolose Basiszinssatz um 1
Prozentpunkt angehoben und die Auswirkungen auf den aktivierten Geschäfts- oder Firmenwert ermittelt.
(c) Forschungs- und Entwicklungskosten
Aufwand aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wird in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der er entstanden ist, es sei denn
die Voraussetzungen des IAS 38 können im Fall von Entwicklungsaufwendungen erfüllt werden.
(d) Entwicklungen
First Sensor hat im Rahmen eines Unternehmenserwerbs Entwicklungsleistungen erworben. Diese werden über 20 Jahre planmäßig
abgeschrieben. Abschreibungen werden planmäßig vorgenommen, wenn die Vermarktung der Entwicklung beginnt.
(e) Marken
Im Rahmen des Erwerbs der Sensortechnics-Gruppe wurden identifizierte Vermögenswerte in Form von Marken erworben. Die Marke
Klay wird nicht planmäßig abgeschrieben, da keine definierte Nutzungsdauer existiert. Daher wurde die Marke jährlich auf
Werthaltigkeit getestet. Im Rahmen des Verkaufs der Klay Instruments B.V. wurde die Marke veräußert. Die Marken Sensortechnics
und ELBAU wurden zum 31. Dezember 2015 vollständig wertberichtigt, da die beiden Markennamen durch die Konzentrierung auf die
Dachmarke „First Sensor“ nicht mehr verwendet werden.
(f) Kundenstamm
Durch den Erwerb der Sensortechnics-Gruppe wurden Kundenstämme erworben und als immaterielle Vermögenswerte bilanziert. Die
Abschreibung der Kundenstämme erfolgt planmäßig linear über eine erwartete Nutzungsdauer von sechs bis zehn Jahren.
(g) Wertminderung von langfristigen Vermögenswerten
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden im Hinblick auf eine mögliche Wertminderung immer dann geprüft, wenn auf
Grund von Ereignissen oder Änderungen der äußeren Umstände Anhaltspunkte dafür bestehen, dass der für den Vermögenswert am
Abschlussstichtag erzielbare Wert dauerhaft unter seinem Buchwert liegt, oder wenn eine jährliche Überprüfung auf Wertminderung
erforderlich ist (Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht genutzt werden). Sofern der Buchwert eines
Vermögenswertes den niedrigeren beizulegenden Wert übersteigt, wird bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, die zu
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt worden sind, eine Wertminderung erfasst. Der erzielbare Wert ist der höhere Betrag
aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Der beizulegende Zeitwert abzüglich
Veräußerungskosten entspricht dem durch einen Verkauf des Vermögenswertes in einer marktüblichen Transaktion zwischen
sachverständigen Parteien erzielbaren Betrag.
Der Nutzungswert entspricht dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der dauerhaften Nutzung eines
Vermögenswertes und seiner Veräußerung am Ende der Nutzungsdauer erwartet werden. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen
Vermögenswert zu schätzen oder, falls dies nicht möglich ist, für die kleinste identifizierbare Cash generierende Einheit.
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Rückstellungen werden in Übereinstimmung mit IAS 37 für Verpflichtungen ausgewiesen, die ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe nach
ungewiss sind. Eine Rückstellung ist ausschließlich dann anzusetzen, wenn
.
.
der Gesellschaft aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlich oder faktisch) entstanden ist,
es wahrscheinlich ist (d.h. mehr dafür als dagegen spricht), dass zur Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen
mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich ist und
.
eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist.
Der als Rückstellung erfasste Betrag stellt die bestmögliche Schätzung der zur Erfüllung der zum Bilanzstichtag bestehenden
Verpflichtung dar, d.h. den Betrag, den das Unternehmen bei zuverlässiger Betrachtung zur Erfüllung der Verpflichtung am
Bilanzstichtag oder zu ihrer Übertragung auf eine dritte Partei an diesem Tag zahlen müsste. Die Bewertung erfolgt unter einem
Vollkostenansatz unter Berücksichtigung künftiger Kostensteigerungen.
Langfristige Rückstellungen werden mit einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, sofern der Effekt hieraus wesentlich ist. Im Falle einer
Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Zinsaufwendungen erfasst.
Als Eventualverbindlichkeiten werden im Konzernanhang die Verbindlichkeiten ausgewiesen, die aus einer möglichen Verpflichtung
auf Grund eines vergangenen Ereignisses resultieren und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer
unsicherer künftiger Ereignisse bedingt ist, die nicht vollständig in der Kontrolle des Unternehmens stehen. Eventualschulden können
auch aus einer gegenwärtigen Verpflichtung entstehen, die auf vergangenen Ereignissen beruht, jedoch nicht erfasst wurde, weil:
.
der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen mit der Erfüllung dieser Verpflichtung nicht wahrscheinlich ist
oder
.
die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend zuverlässig geschätzt werden kann.
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Alle finanziellen Verbindlichkeiten werden entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode
oder als FVTPL erfasst.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden als FVTPL klassifiziert, sofern die finanzielle Verbindlichkeit
.
.
.
Verbindlichkeiten, für welche die fair value option ausgeübt wurde,
Handelsbestände,
oder bedingte Ansprüche eines Erwerbers im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses im Sinne des IFRS 3
betrifft.
Negative Marktwerte aus Derivaten werden als FVTPL erfasst.
Finanzielle Verbindlichkeiten, die als FVTPL klassifiziert wurden, werden mit dem beizulegenden Zeitwert erfasst. Veränderungen des
beizulegenden Zeitwerts werden, sofern sie kein Bestandteil einer Sicherungsbeziehung sind, in der KonzernGewinn- und
Verlustrechnung erfasst.
Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert wurden, werden mit dem beizulegenden Zeitwert
abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten erfasst. Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten finanziellen
Verbindlichkeiten werden Gewinne und Verluste im Rahmen der Amortisation mittels der Effektivzinsmethode sowie im Fall der
Ausbuchung erfolgswirksam erfasst.
Anlage 5 / 19
Finanzielle Verbindlichkeiten werden nicht mehr ausgewiesen, wenn diese getilgt sind, das heißt, wenn die im Vertrag genannten
Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.
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Beitragsorientierte Pläne
Es bestehen für Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer sowie leitende Mitarbeiter beitragsorientierte Pläne. Es handelt sich um
Versorgungszusagen einer überbetrieblichen Unterstützungskasse. Die Gesellschaft zahlt festgelegte monatliche Beiträge an die
Unterstützungskasse. Von dem Konzern aufgewendete Beiträge für beitragsorientierte Pläne werden in dem Jahr, auf das sie sich
beziehen, ergebniswirksam verrechnet. Gleiches gilt für den Aufwand aus staatlichen Rentenversicherungen
Leistungsorientierte Pläne
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IAS 19 als Leistungen an Arbeitnehmer nach dem
versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Die Ermittlung der
leistungsorientierten Verpflichtungen erfolgt jährlich von unabhängigen versicherungsmathematischen Sachverständigen. Bei der
Berechnung dieser Leistungsverpflichtungen werden neben biometrischen Berechnungsgrundlagen insbesondere die jeweils aktuelle
langfristige Kapitalmarktrendite sowie aktuelle Annahmen über zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen berücksichtigt. Die
Ableitung des Rechnungszinses erfolgt dabei für die Eurozone anhand von Unternehmensanleihen des iBoxx™ Corporates AA. Die
Fluktuationswahrscheinlichkeit wurde in Abhängigkeit der Betriebszugehörigkeit und des Lebensalters der Pensionsberechtigten
berücksichtigt. Die unmittelbaren Pensionszusagen in
Deutschland
werden unter Berücksichtigung der biometrischen Daten gemäß
den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die sich aus Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen bzw. aus
Abweichungen zwischen früheren versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung ergeben, werden
sofort bei ihrer Entstehung unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis erfasst.
Die im Sonstigen Ergebnis erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste sowie darauf entfallende latente Steuern
werden in Folgeperioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgelöst. Die in der jeweiligen Berichtsperiode erfassten
versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste und darauf entfallende latente Steuern werden gesondert in der
Gesamtergebnisrechnung dargestellt.
Mit einem ausgeschiedenen Geschäftsführer wurden Pensionszahlungen vereinbart. Der Barwert der Pensionszusage wurde
zurückgestellt. Es existiert kein Planvermögen, das die Pensionsverpflichtung mindern würde.
Aktienoptionen
Durch einen Aktienoptionsplan ist die Möglichkeit geschaffen, ausgewählte Mitarbeiter, d.h. Vorstand, Geschäftsführungen und
Mitarbeiter von First Sensor, mittel- und langfristig an dem künftigen Erfolg des Unternehmens zu beteiligen.
Die Bilanzierung der anteilsbasierten Vergütung, die durch Eigenkapitalinstrumente beglichen werden, erfolgt nach IFRS 2. Danach
setzt der Konzern die erhaltenen Güter oder Dienstleistungen und die entsprechende Erhöhung des Eigenkapitals direkt mit dem
beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Güter oder Dienstleistungen an, sofern dieser verlässlich geschätzt werden kann. Ist dies nicht
der Fall, ermittelt der Konzern deren Wert und die entsprechende Eigenkapitalerhöhung indirekt unter Bezugnahme auf den
beilzulegenden Wert der gewährten Eigenkapitalinstrumente. Ausübungsbedindungen, die keine Marktbedingungen sind, fließen
nicht in die Schätzung des beizulegenden Zeitwerts ein. Stattdessen berücksichtigt der Konzern diese durch Anpassung der Anzahl der
in die Bestimmung des Transaktionsbetrags einbezogenen Eigenkapitalinstrumente.
Die Erfassung der aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente resultierenden Aufwendungen und die korrespondierende
Erhöhung des Eigenkapitals erfolgt über den Zeitraum, in dem die Ausübungs- bzw. Leistungsbedingungen erfüllt werden müssen (sog.
Anlage 5 / 20
Erdienungszeitraum). Dieser Zeitraum endet am Tag der ersten Ausübungsmöglichkeit, d.h. dem Zeitpunkt, an dem der betreffende
Mitarbeiter unwiderruflich bezugsberechtigt wird. Die an jedem Bilanzstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit
ausgewiesenen kumulierten Aufwendungen aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente reflektieren den bereits abgelaufenen
Teil des Erdienungszeitraums sowie die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die nach bestmöglicher Schätzung des Konzerns mit Ablauf
des Erdienungszeitraums tatsächlich ausübbar werden. Der Betrag, der in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird,
reflektiert die Entwicklung der zu Beginn und am Ende des Berichtszeitraums erfassten kumulierten Aufwendungen.
Für Vergütungsrechte, die nicht ausübbar werden, wird kein Aufwand erfasst. Hiervon ausgenommen sind Vergütungsrechte, für deren
Ausübbarkeit bestimmte Marktbedingungen erfüllt sein müssen. Diese werden unabhängig davon, ob die Marktbedingungen erfüllt
sind, als ausübbar betrachtet, vorausgesetzt, dass alle sonstigen Leistungsbedingungen erfüllt sind.
Der verwässernde Effekt der ausstehenden Aktienoptionen wird bei der Berechnung der Ergebnisse je Aktie als zusätzliche
Verwässerung berücksichtigt (zu Einzelheiten siehe Anhang 29. Ergebnis je Aktie).
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Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür
besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt.
Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den
entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen. Zuwendungen für einen Vermögenswert werden in der
Konzernbilanz als abgegrenzte Investitionszuschüsse und -zulagen dargestellt. Diese werden über die erwartete Nutzungsdauer des
betreffenden Vermögenswerts in gleichen jährlichen Raten erfolgswirksam aufgelöst.
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Umsätze werden in Übereinstimmung mit dem Fünf-Schritte-Ansatz (five-step-approach) des IFRS 15 realisiert, dabei prüft First Sensor,
ob die genannten Leistungsversprechen separate, voneinander getrennte Leistungsverpflichtungen darstellen bzw. ob im Vertrag
weitere Zusagen enthalten sind, die separate Leistungsverpflichtungen darstellen, denen ein Teil des Transaktionspreises zugeordnet
werden muss.
Das Modell besteht aus den nachfolgenden fünf Schritten:
.
.
.
.
.
Identifizierung des Vertrags mit dem Kunden
Identifizierung der eigenständigen Leistungsverpflichtungen im Vertrag
Bestimmung des Transaktionspreises
Verteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen
Erfassung des Erlöses (zeitpunkt- oder zeitraumbezogen)
Die Erfassung der Erlöse erfolgt nach Maßgabe der Übertragung der Beherrschungsmacht (control) auf den Kunden. Diese erfolgt im
Konzern ganz überwiegend zeitpunktbezogen, wenn der Kunde Besitz an den Produkten erlangt.
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Sonstige betriebliche Erträge werden erfasst, wenn der wirtschaftliche Nutzen aus der Transaktion verlässlich bestimmbar und
während der Betriebsperiode zugeflossen ist.
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Zinsen werden zeitproportional unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung des Vermögenswertes erfasst.
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Steuern vom Einkommen und Ertrag
Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufende Periode und für frühere Perioden sind mit dem
Betrag zu bewerten, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird.
Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zu Grunde gelegt, die am Bilanzstichtag in den Ländern gelten,
in denen der Konzern tätig ist.
Tatsächliche Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden nicht in der Gewinn- und
Verlustrechnung, sondern im Sonstigen Ergebnis erfasst.
Latente Steuern
Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode auf alle zum Bilanzstichtag
bestehenden temporären Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem
steuerlichen Wertansatz. Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst.
Hierzu gibt es folgende Ausnahmen:
.
.
Die latente Steuerschuld aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer
Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls
weder das handelsrechtliche Perioden- noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, darf nicht angesetzt werden.
Die latente Steuerschuld aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an
Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen stehen, darf nicht angesetzt werden, wenn der zeitliche Verlauf der
Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede
in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.
Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge
und nicht genutzte Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar
sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und
Steuergutschriften verrechnet werden können. Hierzu gibt es folgende Ausnahmen:
.
Latente Steueransprüche aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts
oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des
Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, werden nicht
angesetzt.
.
Latente Steueransprüche aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an
Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures im Zusammenhang stehen, werden nur in dem
Umfang erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit umkehren werden und
ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verrechnet
werden können.
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird am Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang wertberichtigt, in dem es nicht mehr
wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, mit dem der latente Steueranspruch
zumindest teilweise verrechnet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft
und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung
des latenten Steueranspruches ermöglicht.
Anlage 5 / 22
Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein
Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zu
Grunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gültig sind. Zukünftige Steuersatzänderungen sind zum Bilanzstichtag zu berücksichtigen, sofern
materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens gegeben sind. Latente Steuern, die sich auf
Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden im Sonstigen Ergebnis und nicht in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst.
Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn ein einklagbarer Anspruch auf
Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und diese sich auf
Ertragsteuern des gleichen Steuersubjektes beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden.
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Gemäß IFRS 16 werden alle vertraglichen Vereinbarungen, in denen der Konzern als Leasingnehmer auftritt, danach beurteilt, ob ein
Vermögenswert eindeutig identifizierbar ist, der Konzern innerhalb der Laufzeit im Wesentlichen den gesamten wirtschaftlichen
Nutzen erhält sowie über das Recht verfügt, über den Vermögenswert entscheiden zu können. Sofern dies der Fall ist, wird in der Bilanz
ein Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit angesetzt. Die erstmalige Bewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt zum
Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen. Zur Abzinsung werden die den Leasingverträgen zugrundeliegenden Zinssätze verwendet.
Für Verträge ohne eigenen Zinssatz werden Konzern-Grenzfremdkapitalzinssätze in Abhängigkeit der Laufzeit der Verträge verwendet;
diese Grenzfinanzierungszinssätze liegen zwischen 1,39 % und 2,79 %. Desweiteren werden hinreichend feststehende Zahlungen für
Verlängerungs- und Kaufoptionen sowie variable Zahlungen in die Berechnung der Leasingverbindlichkeit einbezogen. Die
Leasingverbindlichkeit wird abhängig von ihrer Fristigkeit unter den kurzfristigen und langfristigen Finanzverbindlichkeiten passiviert.
Das Nutzungsrecht wird bei Erstansatz mit dem Betrag der Leasingverbindlichkeit zuzüglich anfänglicher direkter Kosten angesetzt. Die
Nutzungsrechte am jeweiligen Leasingobjekt werden als separater Posten im Sachanlagevermögen ausgewiesen und über die Dauer
der Verträge linear abgeschrieben. Falls die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswertes kleiner als die Laufzeit des
Leasingvertrags ist, wird über den kürzeren Zeitraum abgeschrieben. Die bilanzierten Leasingverhältnisse weisen Laufzeiten zwischen
13 Monaten und 39 Jahren auf.
Die Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt durch Erhöhung des Buchwertes um die Verzinsung der Leasingverbindlichkeit
(unter Anwendung der Effektivzinsmethode) und durch Reduzierung des Buchwerts um die geleisteten Leasingzahlungen. Bei der
Beurteilung dieser Verträge wird von den Vereinfachungsmöglichkeiten für das Kurzzeit-Leasing (short-term-lease mit Laufzeiten
kleiner als ein Jahr) sowie für betraglich kleine Leasingverhältnisse (small-ticket-lease bei zugrundeliegenden Vermögenswerten von
unter USD 5.000) Gebrauch gemacht. Für solche Leasingverhältnisse werden weder Nutzungsrechte noch Leasingverbindlichkeiten
angesetzt. Stattdessen werden die Leasingaufwendungen als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Von der
Möglichkeit einer Portfoliobildung ähnlicher Verträge wird nicht Gebrauch gemacht.
Anlage 5 / 23
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Ausfall- und Liquiditätsrisiko
First Sensor trägt dafür Sorge, dass genügend Zahlungsmittel und Kreditlinien zur Verfügung stehen, um die finanziellen
Verpflichtungen zu jeder Zeit erfüllen zu können. Ausfallrisiken bzw. das Risiko, dass ein Vertragspartner seinen
Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt, werden mittels Verwendung von Kreditzusagen, Kreditlinien und Kontrollverfahren
gesteuert. Sofern angemessen, beschafft sich das Unternehmen Sicherheiten in Form von Rechten an Wertpapieren oder vereinbart
Rahmen-Kompensationsabkommen.
Das maximale Ausfallrisiko entspricht den in der Bilanz aktivierten Beträgen der finanziellen Vermögenswerte.
Wechselkursrisiko
Da die Konzerngesellschaften überwiegend Geschäfte tätigen, die in EUR abgeschlossen sind, besteht kein erhebliches
Wechselkursrisiko. Im Berichtsjahr wurden Materialeinkäufe auf Dollarbasis im Ausland getätigt. Hierfür werden, sofern wirtschaftlich
geboten, entsprechende Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Fremdwährungsrisiken wurden bzw. werden durch die
selbstständige operative Tätigkeit der First Sensor Inc. und teilweise der First Sensor AG durch Fakturierungen in USD reduziert.
Zinsrisiken und Hedging
Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert überwiegend aus langfristigen finanziellen
Verbindlichkeiten mit einem variablen Zinssatz. Diesem Risiko wird weitgehend durch die Aufnahme von Festzinsdarlehen oder im Fall
von variablen Darlehen durch den Abschluss von derivativen Finanzinstrumenten (Zinsswaps) entgegengewirkt. Der wirtschaftliche
Zusammenhang zwischen den gesicherten Grundgeschäften und den Sicherungsinstrumenten war im Berichtsjahr dadurch gegeben,
dass die Parameter der Sicherungsinstrumente den Parametern der abgesicherten Grundgeschäfte entsprochen haben.
Derivative Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und in den Folgeperioden zum beizulegenden Zeitwert
bewertet. Sie werden als Vermögenswerte ausgewiesen, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als Schulden, wenn ihr
beizulegender Zeitwert negativ ist.
Gewinne oder Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht die Kriterien für
die Bilanzierung als Sicherungsbeziehung erfüllen, werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Der beizulegende Zeitwert der Zinsswap-Kontrakte wird unter Bezugnahme auf die Marktwerte ähnlicher Instrumente ermittelt.
First Sensor nutzte bis zum 31. Dezember 2020 Sicherungsinstrumente zur Absicherung von Zinsrisiken („Cashflow-Hedge“). Diese
wurden, unter Berücksichtigung der strengen Kriterien für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen, wie folgt bilanziert:
Der effektive Teil des Gewinns oder Verlustes aus einem Sicherungsinstrument wird direkt im Eigenkapital erfasst, während der
ineffektive Teil sofort erfolgswirksam erfasst wird.
Die im Eigenkapital erfassten Beträge werden in der Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, in der die abgesicherte
Transaktion das Periodenergebnis beeinflusst, z. B. dann, wenn abgesicherte Finanzerträge oder -aufwendungen erfasst werden oder
wenn ein erwarteter Verkauf durchgeführt wird.
Resultiert eine Absicherung im Ansatz eines nicht-finanziellen Vermögenswerts oder einer nicht-finanziellen Schuld, so werden die im
Eigenkapital erfassten Beträge Teil der Anschaffungskosten im Zugangszeitpunkt des nicht-finanziellen Vermögenswerts bzw. der nicht-
finanziellen Schuld.
Anlage 5 / 24
Wird mit dem Eintritt der vorgesehenen Transaktion oder der festen Verpflichtung nicht länger gerechnet, werden die zuvor im
Eigenkapital erfassten Beträge in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Wenn das Sicherungsinstrument ausläuft oder
veräußert, beendet oder ausgeübt wird, ohne dass ein Ersatz oder ein Überrollen des Sicherungsinstruments in ein anderes
Sicherungsinstrument erfolgt, verbleiben die bislang im Eigenkapital erfassten Beträge solange als gesonderter Posten im Eigenkapital,
bis die vorgesehene Transaktion oder feste Verpflichtung eingetreten ist. Das Gleiche gilt, wenn festgestellt wird, dass das
Sicherungsinstrument nicht mehr die Kriterien für die Bilanzierung als Sicherungsbeziehung erfüllt.
ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
3. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Konzessionen,
Lizenzen und
Ähnliches
Selbst erstellte
Immaterielle
Vermögenswerte
Kunden- Geleistete
Auftrags-
bestand
in TEUR
stamm /
Marke
Anzahl- 31.12.2019
lungen
Anschaffungskosten
01. Jan 19
1.452
14.430
223
-9
8.993
2.896
-166
-21
24.075
779
578
0
49.729
3.697
-175
0
Zugänge
0
0
Abgänge
0
0
0
Umbuchungen
Währungsdifferenzen
31. Dez 19
644
1
0
0
-623
0
0
19
20
1.452
15.289
11.721
24.075
734
53.271
Kumulierte Abschreibungen
01. Jan 19
1.452
10.744
1.082
-9
2.872
605
0
17.292
2.177
0
0
44
0
32.360
3.908
-9
Zugänge
0
Abgänge
0
Umbuchungen
0
0
0
0
0
0
Währungsdifferenzen
31. Dez 19
0
1.452
0
1
0
0
0
1
11.818
3.686
3.471
3.477
6.121
8.244
19.469
6.783
4.606
44
779
690
36.260
17.369
17.011
Buchwert 01. Januar 2019
Buchwert 31. Dezember 2019
0
Anlage 5 / 25
Konzessionen,
Lizenzen und
Ähnliches
Selbst erstellte
Immaterielle
Vermögenswerte
Kunden- Geleistete
Auftrags-
bestand
in TEUR
stamm /
Marke
Anzahl-
lungen
31.12.2020
Anschaffungskosten
01. Jan 20
1.452
15.289
623
11.721
1.879
-594
-757
0
24.075
734
50
0
53.271
2.552
-2.046
-163
Zugänge
0
0
Abgänge
-1.452
0
0
0
Umbuchungen
Währungsdifferenzen
Änderungen Kons. Kreis
31. Dez 20
0
0
0
0
1.092
-1
-498
0
0
-1
-59
0
-4.502
19.573
0
-4.561
49.052
16.944
12.249
286
Kumulierte Abschreibungen
01. Jan 20
1.452
11.818
1.422
0
3.477
498
0
19.469
2.177
0
44
8
36.260
4.105
-1.452
0
Zugänge
0
Abgänge
-1.452
0
Umbuchungen
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Währungsdifferenzen
Änderungen Kons. Kreis
31. Dez 20
-2
0
0
0
-2
-59
0
-3.428
18.218
4.606
1.355
0
-3.487
35.424
17.011
13.628
13.179
3.471
3.765
3.975
8.244
8.274
52
690
234
Buchwert 01. Januar 2020
Buchwert 31. Dezember 2020
Immaterielle Vermögenswerte waren zum Bilanzstichtag weder als Sicherheiten für Verbindlichkeiten verpfändet noch anderweitig
verfügungsbeschränkt.
M
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k
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n
Im Rahmen des Erwerbs sämtlicher Geschäftsanteile an der Sensortechnics-Gruppe in 2011 wurde folgende erworbene Marke als
immaterieller Vermögenswert identifiziert:
31.12.2019
31.12.2020
in TEUR
Marke Klay Instruments
797
797
0
0
Gesamt
Die Marke Klay Instruments wurde als immaterieller Vermögenswert mit unbestimmter Nutzungsdauer nicht abgeschrieben. Der
jährliche vorgenommene Werthaltigkeitstest führte wie im Vorjahr zu keinem Wertberichtigungsbedarf. Im Rahmen des Verkaufs der
Auslandsgesellschaften an die TE-Gruppe wurde die Marke Klay Instruments mitverkauft und ist daher zum 31. Dezember 2020 nicht
mehr Bestandteil der immateriellen Vermögenswerte des Konzerns.
Anlage 5 / 26
K
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m
Im Rahmen des Erwerbs der Geschäftsanteile der Sensortechnics-Gruppe in 2011 wurden folgende Kundenstämme als immaterielle
Vermögenswerte identifiziert.
31.12.2019 31.12.2020
in TEUR
Sensortechnics Customized
1.666
1.496
648
714
641
0
First Sensor AG Niederlassung Berlin-Weißensee (vormals: ELBAU)
Klay Instruments B.V.
Gesamt
3.810
1.355
Die Kundenstämme werden linear über eine voraussichtliche Nutzungsdauer von sechs bis zehn Jahren abgeschrieben.
Im Rahmen des Verkaufs der Auslandsgesellschaften an die TE-Gruppe wurde der Kundenstamm Klay Instruments B.V. mitverkauft
und ist daher zum 31. Dezember 2020 nicht mehr Bestandteil der immateriellen Vermögenswerte des Konzerns.
K
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Die Konzessionen, Lizenzen und Ähnliches enthalten auch die im Rahmen des Unternehmenserwerbs der First Sensor Microelectronic
Packaging GmbH bilanzierten Entwicklungsleistungen. Diese werden planmäßig über 20 Jahre mit dem Beginn ihrer Vermarktung
abgeschrieben. Der in 2020 wirksame Abschreibungsbetrag belief sich auf TEUR 23 (VJ: TEUR 23). Der Restbuchwert zum Bilanzstichtag
beträgt TEUR 137.
4. GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT
in TEUR
31.12.2019
31.12.2020
Anschaffungskosten
1. Januar
39.112
39.112
Zugänge
0
0
0
Abgänge
0
Währungsdifferenzen
Änderungen Kons.Kreis
31. Dezember
0
0
0
-13.837
25.275
39.112
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar
9.296
9.296
Zugänge
0
0
0
Abgänge
0
Währungsdifferenzen
Änderungen Kons.Kreis
31. Dezember
0
0
0
0
9.296
0
9.296
29.816
15.979
Buchwert 1. Januar
Buchwert 31. Dezember
29.816
Anlage 5 / 27
Die Firmenwerte zum 31. Dezember 2020 verteilen sich auf die folgenden Unternehmen:
2019
2020
in TEUR
First Sensor Lewicki GmbH
1.846
27.970
29.816
1.846
14.133
15.979
First Sensor AG (Ehemalige Sensortechnics-Gruppe inkl. First Sensor Technology GmbH und MEMSfab GmbH)
Gesamt
Zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte wurde der Nutzungswert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit
berechnet und dem entsprechenden Buchwert gegenüber gestellt. Liegt der Buchwert über dem Nutzungswert, so erfolgt eine
Wertberichtigung. Der Nutzungswert ergibt sich aus der Abzinsung der operativen Cashflows der Planungsperiode mit dem mittels
einer Peer-Group-Analyse abgeleiteten WACC. Eine indikative Kontrolle wurde mit Hilfe des Ertragswertverfahrens durchgeführt.
Als Parameter für den Impairment-Test wurden die folgenden Basisannahmen getroffen:
2019
0,20%
7,00%
1,25
2020
-0,20%
7,50%
1,25
Annahmen Impairment Test
Risikoloser Basiszinssatz
Marktrisikoprämie
Betafaktor
Fremdkapitalzinssatz vor Steuern
WACC vor Steuern
2,48%
11,76%
8,23%
3,26%
12,13%
8,49%
WACC nach Steuern
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Aus dem Erwerb aller Geschäftsanteile an der First Sensor Lewicki GmbH im Jahr 2000 weist First Sensor einen Geschäfts- und
Firmenwert von TEUR 1.846 aus. Gemäß IAS 36 wurde zum 31. Dezember 2020 eine Überprüfung des Firmenwertes der Gesellschaft
auf eine mögliche Wertminderung auf Basis des Nutzungswertes unter Berücksichtigung folgender Annahmen durchgeführt:
.
.
.
Ausgehend vom Jahr 2020 werden bis 2023 leicht steigende Umsätze und eine etwa gleichbleibende Marge erwartet.
Für die Planungsgrößen des Jahres 2024 (Terminal Value) wurde eine Wachstumsrate von 1 Prozent unterstellt.
Der Abzinsungsfaktor, basierend auf der WACC-Methode, berechnet sich zu 8,49 Prozent nach Steuern (VJ: 8,23 Prozent) und
12,13 Prozent vor Steuern (VJ: 11,76 Prozent).
.
Der Detailplanungszeitraum beträgt wie im Vorjahr 3 Jahre.
Aus dem Impairment-Test ergab sich wie im Vorjahr keine Wertminderung zum Abschlussstichtag. Der Vorstand setzt bei seinen
Annahmen hinsichtlich der Prognosen, die der Ermittlung des Nutzungswertes zu Grunde liegen, Erfahrungen der Vergangenheit als
Grundlage an.
First Sensor AG (Ehemalige Sensortechnics-Gruppe inkl. First Sensor Technology GmbH und MEMSfab
GmbH)
First Sensor erwarb im Geschäftsjahr 2010 sämtliche Geschäftsanteile an der First Sensor Technology GmbH. Aus diesem Erwerb
resultierte ein Geschäfts- und Firmenwert von TEUR 1.125. Aufgrund des Verschmelzungsvertrages vom 24. August 2015 wurde die
First Sensor Technology GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2015 durch Übertragung des Vermögens unter Auflösung ohne Abwicklung
als Ganzes gemäß § 2 UmwG auf die First Sensor AG verschmolzen.
Im Jahr 2011 erwarb First Sensor sämtliche Geschäftsanteile an der Sensortechnics-Gruppe. Aus diesem Erwerb resultierte ein
Firmenwert von TEUR 26.390. Aufgrund des Verschmelzungsvertrages vom 28. Juni 2012 wurden die Sensortechnics GmbH
Anlage 5 / 28
rückwirkend zum 1. Januar 2012 und aufgrund des Verschmelzungsvertrages vom 17. April 2013 die Elbau Elektronik Bauelemente
GmbH Berlin rückwirkend zum 1. Januar 2013, jeweils durch Übertragung des Vermögens unter Auflösung ohne Abwicklung als Ganzes
gemäß § 2 UmwG, auf die First Sensor AG verschmolzen.
Im Geschäftsjahr 2011 erwarb First Sensor sämtliche Geschäftsanteile an der MEMSfab GmbH. Aus diesem Erwerb resultierte ein
Firmenwert von TEUR 455. Aufgrund des Verschmelzungsvertrages vom 27. Juni 2013 mit Nachtrag vom 30. Oktober 2013 wurde die
Gesellschaft unter Auflösung ohne Abwicklung als Ganzes auf die First Sensor AG verschmolzen.
Im Geschäftsjahr 2018 wurde der Impairment-Test dahingehend geändert, dass die aus den Erwerben der First Sensor Technology
GmbH, der Sensortechnics-Gruppe sowie der MEMSfab GmbH stammenden Geschäfts- oder Firmenwerte, die seit mehreren Jahren
durchgehend in der First Sensor AG aufgegangen sind, einem einheitlichen Wertminderungstest unterzogen werden, der die First
Sensor AG als zahlungsmittelgenerierende Einheit (CGU) zugrunde legt. Hintergrund ist, dass spätestens seit den jeweiligen
Verschmelzungen auf die First Sensor AG der Wertschöpfungsprozess innerhalb der First Sensor AG zunehmend nicht mehr isoliert in
den einzelnen Einheiten, sondern über diese einzelnen Einheiten hinweg erfolgt. So sind der Entwicklungs- und Produktionsprozess
mittlerweile so gesteuert, dass in den einzelnen Einheiten bestimmte, nicht mehr isoliert zu betrachtende Wertschöpfungen
stattfinden. Auch organisatorisch werden Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den einzelnen Einheiten seit der Einführung des
neuen ERP-Systems SAP zum 1. Januar 2018 nicht mehr isoliert als Teilprozesse innerhalb der jeweiligen Einheiten, sondern als ein
übergreifender laufender Produktionsprozess abgebildet und geführt. Die identifizierten Zahlungsströme innerhalb der Einheiten
können somit nicht mehr als weitestgehend unabhängig von den anderen Einheiten angesehen werden.
Im Zusammenhang mit dem Erwerb durch die TE-Gruppe und der Integration der First Sensor-Gruppe in die TE-Gruppe wurden alle
wesentlichen ausländischen Tochtergesellschaften, die überwiegend aus dem Erwerb der Sensortechnics-Gruppe stammen, verkauft.
In diesem Zusammenhang ist ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 13.837 abgegangen. Die Höhe des abgegangenen
Geschäfts- oder Firmenwertes hat sich dabei an den Verhältnissen der Marktwerte der abgehenden und verbleibenden Einheiten
bemessen. Sowohl vor als auch nach anteiligem Abgang der Geschäfts- oder Firmenwerte wurde eine Überprüfung auf mögliche
Wertminderung vorgenommen.
Die Überprüfung der Firmenwerte der Gesellschaft auf eine mögliche Wertminderung wurde auf Basis des Nutzungswertes unter
Berücksichtigung folgender Annahmen durchgeführt:
.
Ausgehend vom Jahr 2020 werden insbesondere für 2022 und 2023 deutlich steigende Umsätze erwartet. Das geplante
Umsatzwachstum ergibt sich aus eingeleiteten Maßnahmen zur Hebung der Synergien aus dem Zusammenschluss mit der TE-
Gruppe. Die Synergien führen dabei auch zu einer Verbesserung der geplanten EBIT-Margen. Die Planung für das Geschäftsjahr
2021 berücksicht auch Auswirkungen aus der Corona-Krise.
.
.
Für die Planungsgrößen des Jahres 2024 (Terminal Value) wurde eine Wachstumsrate von 1 Prozent unterstellt.
Der Abzinsungsfaktor, basierend auf der WACC-Methode, berechnet sich zu 8,49 Prozent nach Steuern (VJ: 8,23 Prozent) und
12,13 Prozent vor Steuern (VJ: 11,76 Prozent).
.
Der Detailplanungszeitraum beträgt wie im Vorjahr 3 Jahre.
Aus dem Impairment-Test ergab sich wie im Vorjahr keine Wertminderung zum Abschlussstichtag. Der Vorstand setzt bei seinen
Annahmen hinsichtlich der Prognosen, die der Ermittlung des Nutzungswertes zu Grunde liegen, Erfahrungen der Vergangenheit als
Grundlage an.
Anlage 5 / 29
5. SACHANLAGEN
Technische
Anlagen und
Maschinen
Betriebs- und
Geschäfts-
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen,
Anlagen im Bau
Grundstücke
und Gebäude
Nutzungs-
rechte
in TEUR
31.12.2019
Anschaffungskosten
01. Jan 19
18.757
140
0
52.877
3.576
-454
11.542
946
6.363
3.445
0
8.948
98.487
8.150
-613
Zugänge
43
Abgänge
-159
392
0
0
Umbuchungen
Währungsdifferenzen
31. Dez 19
13
2.891
-2
-3.296
2
0
-4
9
9
14
18.906
58.888
12.730
6.514
9.000
106.038
Kumulierte Abschreibungen
01. Jan 19
7.237
647
34.710
3.900
-454
8.856
1.158
-157
9
40
0
0
1.526
0
50.843
7.231
-611
Zugänge
Abgänge
0
0
Währungsdifferenzen
31. Dez 19
-5
-5
0
2
1
7.879
11.520
11.027
38.151
18.167
20.737
9.866
2.686
2.864
40
1.528
8.948
7.472
57.464
47.644
48.574
Buchwert 01. Januar 2019
Buchwert 31. Dezember 2019
6.323
6.474
Technische
Anlagen und
Maschinen
Betriebs- und
Geschäfts-
Geleistete
Grundstücke
und Gebäude
Anzahlungen,
Nutzungs-
rechte
in TEUR
ausstattung Anlagen im Bau
31.12.2020
Anschaffungskosten
01. Jan 20
18.906
102
0
58.888
2.825
-3.081
4.011
-58
12.730
710
6.514
5.013
-172
-4.709
41
9.000
252
0
106.038
8.902
-3.309
163
Zugänge
Abgänge
-56
Umbuchungen
Währungsdifferenzen
Änderungen Kons.Kreis
31. Dez 20
507
17
354
0
-47
-21
-68
0
-817
-1.400
12.291
0
-1.111
8.120
-3.328
108.398
19.532
61.768
6.687
Kumulierte Abschreibungen
01. Jan 20
7.879
644
0
38.151
4.134
-3.052
0
9.866
1.087
-58
40
1.528
1.504
0
57.464
7.369
-3.110
0
Zugänge
0
Abgänge
0
0
Umbuchungen
0
0
0
Währungsdifferenzen
Änderungen Kons.Kreis
31. Dez 20
0
-48
-48
0
-9
-105
0
-678
-1.250
9.597
2.864
2.694
0
-463
2.560
7.472
5.560
-2.391
59.227
48.574
49.171
8.523
11.027
11.009
38.507
20.737
23.261
40
Buchwert 01. Januar 2020
Buchwert 31. Dezember 2020
6.474
6.647
Sachanlagen im Buchwert von TEUR 6.873 (VJ: TEUR 9.588) waren zum Bilanzstichtag als Sicherheiten für Verbindlichkeiten
verpfändet oder anderweitig verfügungsbeschränkt.
Anlage 5 / 30
Die Nutzungsrechte wurden im Ausweis dem Sachanlagevermögen zugeordnet, die Entwicklung der im Sachanlagevermögen
enthaltenen Nutzungsrechte (IFRS 16) stellt sich wie folgt dar:
Nutzungsrechte an
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Nutzungsrechte an Grundstücken und
Nutzungsrechte an
Fahrzeugen
in TEUR
Gebäude
31.12.2019
Anschaffungskosten
1. Januar 2019
Zugänge
8.349
74
0
525
43
0
8.948
43
0
0
Abgänge
0
0
Währungsdifferenzen
31. Dezember 2019
8
0
1
9
8.357
74
569
9.000
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2019
0
1.240
0
0
24
0
0
262
0
0
1.526
0
Zugänge
Abgänge
Währungsdifferenzen
31. Dezember 2019
Buchwert 1. Januar 2019
Buchwert 31. Dezember 2019
1
0
1
2
1.241
8.349
7.116
24
74
50
263
525
306
1.528
8.948
7.472
Nutzungsrechte an
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Nutzungsrechte an Grundstücken und
Gebäude
Nutzungsrechte an
Fahrzeugen
in TEUR
31.12.2020
Anschaffungskosten
1. Januar 2020
Zugänge
8.357
47
74
0
569
205
0
9.000
252
Abgänge
0
0
0
Währungsdifferenzen
Änderungen Kons.Kreis
31. Dezember 2020
-18
0
-3
-21
-1.072
7.314
0
-39
732
-1.111
8.120
74
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2020
1.241
1.237
0
24
23
0
263
244
0
1.528
1.504
0
Zugänge
Abgänge
Währungsdifferenzen
Änderungen Kons.Kreis
31. Dezember 2019
Buchwert 1. Januar 2020
Buchwert 31. Dezember 2020
-8
0
-1
-9
-435
2.036
7.116
5.279
0
-28
478
306
254
-463
2.560
7.472
5.560
47
50
27
Bei der Ermittlung des Buchwerts der Nutzungsrechte an Grundstücken und Gebäuden wurde eine im Jahr 2022 mögliche
Kaufoption für ein Objekt in Dresden in Höhe von TEUR 3.732 berücksichtigt.
Anlage 5 / 31
6. VORRÄTE
31.12.2019
31.12.2020
in TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen
Fertige Erzeugnisse und Waren
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte
Gesamt
16.866
12.879
5.926
56
13.095
10.966
4.952
49
35.727
29.063
Die Wertminderung auf Vorräte wurde als Aufwand erfasst und beläuft sich im Berichtsjahr auf TEUR 255 (VJ: TEUR 782). Dieser
Aufwand wurde für Wertberichtigungen auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren in der Position Materialaufwand und für
Unfertige und Fertige Erzeugnisse in den Bestandsveränderungen ausgewiesen.
Sicherungsübereignete Vorräte bestanden zum Bilanzstichtag wie bereits im Vorjahr nicht.
7. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
31.12.2019
12.685
-173
31.12.2020
21.041
-273
in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Abzüglich Wertberichtigungen
Gesamt
12.512
20.768
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben in der Regel eine Fälligkeit von 30–90 Tagen. In den
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2020 Forderungen in Höhe von TEUR 342 gegenüber
verbundenen Unternehmen, die erstmalig aufgrund des Verkaufs der Auslandsgesellschaften an die TE-Gruppe auszuweisen waren.
Forderungen aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen von TEUR 273 (VJ: TEUR 173) wurden wertberichtigt. Dies entspricht
einer Ausfallquote von 1,3 Prozent (VJ: 1,4 Prozent).
Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos stellt sich wie folgt dar:
2019
2020
in TEUR
Beginn der Periode
Aufwandswirksame Zuführung
Inanspruchnahme
132
75
173
235
0
0
Auflösung
-34
173
-135
273
Ende der Periode
Im Geschäftsjahr 2020 hat die First Sensor-Gruppe die Gliederung der Altersstruktur verändert, daher ist eine Vergleichbarkeit nur
bedingt gegeben. Zu Vergleichszwecken wurde die alte Struktur in der Tabelle ebenfalls dargestellt.
Anlage 5 / 32
Zum 31. Dezember 2020 stellt sich die Altersstruktur der Überfälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wie folgt
dar:
Altersstruktur der Überfälligkeiten
in TEUR
31.12.2019
31.12.2020
15.562
Δ absolut
in %
125
Nicht fällig
6.921
3.043
8.641
Weniger als 20 Tage überfällig
Weniger als 60 Tage
3.402
149
359
-906
456
12
-86
Zwischen 21 und 40 Tagen überfällig
Zwischen 61 und 90 Tagen
Zwischen 41 und 80 Tagen überfällig
Zwischen 91 und 120 Tagen
Zwischen 81 und 100 Tagen überfällig
Mehr als 120 Tage
1.055
276
732
165
169
922
753
-1.048
8.256
446
-100
66
Mehr als 101 Tage überfällig
Gesamt
1.048
12.512
20.768
Die mehr als 120 Tage überfälligen Forderungen enthalten strittige Forderungen in Höhe von TEUR 311 (i. Vj. TEUR 434) sowie
Forderungen, denen Belastungsanzeigen von Kunden, die nicht akzeptiert wurden, in Höhe von TEUR 230 (i. Vj. TEUR 295)
gegenüberstehen. Es wird gleichwohl damit gerechnet, diese Forderungen zu realisieren.
8. KURZFRISTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Forderungen gegen Gesellschafter (Cashpooling).
9. KURZFRISTIGE SONSTIGE VERMÖGENSWERTE
31.12.2019
809
31.12.2020
517
in TEUR
Rechnungsabgrenzungsposten
Umsatzsteuerforderungen
226
87
Ansprüche aus Forschungs- und Entwicklungsförderungen
2
214
Übrige
1.775
2.812
588
Gesamt
1.406
10. LIQUIDE MITTEL
31.12.2019
31.12.2020
in TEUR
Kassenbestand
Guthaben bei Kreditinstituten
Gesamt
5
32.255
32.260
1
10.029
10.030
Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Teil mit variablen Zinssätzen für täglich kündbare Guthaben verzinst. Der beizulegende
Zeitwert der liquiden Mittel bei Finanzinstituten beträgt TEUR 10.030 (VJ: TEUR 32.260).
Anlage 5 / 33
11. GEZEICHNETES KAPITAL
Das Grundkapital, das in der Bilanz als gezeichnetes Kapital ausgewiesen wird, beträgt zum Bilanzstichtag 51.444.480,00 Euro (VJ:
51.346.980,00 Euro) und setzt sich aus 10.288.896 Stückaktien (VJ: 10.269.396 Stückaktien) mit einem rechnerischen Nennwert von
5,00 Euro pro Aktie zusammen. Das Grundkapital der First Sensor AG hat sich gegenüber dem Vorjahr um 97.500,00 Euro durch
ausgeübte Bezugsrechte aus den Aktienoptionsprogrammen 2013 und 2016 erhöht.
2020
Aktien * Grundkapital **
Beginn des Geschäftsjahres
10.269
1,0
51.347
5
Aktienoptionsplan 2013
Aktienoptionsplan 2016
Ende des Geschäftsjahres
18,5
92,5
51.444
10.289
2019
Aktien * Grundkapital **
51.112
235
Beginn des Geschäftsjahres
Aktienoptionsplan 2013
Ende des Geschäftsjahres
10.222
47
51.347
10.269
* Aktienzahl in Tausend
** in TEUR
G
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n
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m
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g
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s
K
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p
i
t
a
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Der Vorstand war ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 27. Mai 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder
mehrmalig um bis zu insgesamt 25.379.150,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 5.075.830 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien
zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015/I). Die Kapitalerhöhungen konnten gegen Bar- oder Sacheinlagen erfolgen. Den Aktionären
stand grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Das Bezugsrecht konnte den Aktionären auch mittelbar gewährt werden gemäß § 186 Abs. 5
AktG.
Der Vorstand hat bis zum 27. Mai 2020 keine Kapitalerhöhung über das Genehmigtes Kapital 2015/I beschlossen. Zum 31. Dezember
2020 ist das Genehmigte Kapital 2015/I ausgelaufen.
B
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d
i
n
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s
K
a
p
i
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l
Das bedingte Kapital der First Sensor AG ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
31.12.2019
31.12.2020
in TEUR
Bedingtes Kapital 2013/I
Bedingtes Kapital 2016/II
Bedingtes Kapital 2017/I
Bedingtes Kapital 2017/II
Gesamt
190
2.600
0
2.508
1.200
1.200
19.000
22.990
19.000
22.708
Zum 31. Dezember 2020 betrug das bedingte Kapital insgesamt EUR 22.708.000,00 (VJ: EUR 22.990.000,00). Die bedingte
Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Bezugsrechten im Rahmen der jeweiligen Aktienoptionspläne
aus dem Bedingten Kapital 2013/I, dem Bedingten Kapital 2016/II und dem Bedingten Kapital 2017/I von ihren Bezugsrechten
Anlage 5 / 34
Gebrauch machen. Mit dem Ausscheiden und der Abfindung der Bezugsberechtigten im Geschäftsjahr 2020 bestehen aus dem
Aktienoptionsplan 2017/I keinerlei Bezugsrechte mehr. Eine auch nur anteilige Ausübung der bedingten Kapitalerhöhung ist folglich
nicht mehr möglich. Die bedingte Kapitalerhöhung 2017/II wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandel- oder
Optionsschuldverschreibungen von ihren Bezugsrechten Gebrauch machen. Entsprechende Schuldverschreibungen wurden bis zum
Bilanzstichtag nicht begeben.
12. RÜCKLAGEN
Die Rücklagen entwickelten sich entsprechend den in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellten Werten. Die Positionen
werden im Folgenden erläutert:
a) Kapitalrücklage - Aktienaufgeld
Durch die Ausübung von 1.000 Bezugsrechten aus dem AOP 2013 zu einem Ausübungspreis von 15,00 Euro und 18.500 Bezugsrechten
aus dem Aktienoptionsprogramm 2016 zu einem Ausübungspreis von 11,95 Euro hat sich in 2020 die Kapitalrücklage um den über
dem Nennwert pro Aktie (5,00 Euro) liegenden Ausübungspreis um insgesamt TEUR 139 erhöht.
b) Kapitalrücklage – Aktienoptionen
Der erfolgswirksam im Personalaufwand erfasste sowie als Zuführung zu den Kapitalrücklagen bilanzierte Aufwand aus laufenden
Aktienoptionsprogrammen beträgt TEUR 860 (VJ: TEUR 496) und resultiert überwiegend aus der Annulierung von
Aktienoptionsprogrammen. In Zusammenhang mit der Annulierung und Abfindung von Aktienoptionsprogrammen wurden
Eigenkapitalinstrumente mit einem beizulegenden Zeitwert von TEUR 5.730 zurückgekauft, was zu einer entsprechenden Minderung
der Kapitalrücklage führte. Insgesamt belaufen sich die Effekte aus Aktienbasierter Vergütung in der Kapitalrücklage auf TEUR -4.870.
c) Gewinnrücklagen
Im Geschäftsjahr 2020 wurden die im Vorjahr ausgewiesenen Gewinnrücklagen mit dem Bilanzgewinnzu dem Posten Gewinnrücklagen
zusammengefasst. Die Gewinnrücklagen enthalten darüber hinaus versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der
Neubewertung von Pensionen. Diese beliefen sich zum 31. Dezember 2020 auf minus TEUR 62 nach latenten Steuern. Die im
Geschäftsjahr 2020 ausgeschüttete Dividende in Höhe von EUR 0,20 / Aktie (VJ: EUR 0,20 / Aktie) führte insgesamt zu einer Minderung
der Gewinnrücklagen von TEUR 2.054 (VJ: TEUR 2.044). Der Vorstand schlägt für das Geschäftsjahr vor, die Auszahlung einer Dividende
von EUR 0,56 Aktie und somit von insgesamt TEUR 5.763 zu beschließen.
d) Übrige Rücklagen
Im Geschäftsjahr 2020 wurden der im Vorjahr ausgewiesene Währungsausgleichsposten mit der Neubewertungsrücklage in den
übrigen Rücklagen zusammengefasst.
Der zum 1. Januar 2020 ausgewiesene kumulierte Betrag für den effektiven Teil des Gewinns oder Verlusts aus Sicherungsinstrumenten
zur Absicherung von Cashflows betrug minus TEUR 35. Die Sicherungsinstrumente sind mit Rückführung der zugrundeliegenden
Darlehen im Geschäftsjahr 2020 ausgelaufen. Die in den übrigen Rücklagen hierauf entfallenden kumulierten Aufwendungen in Höhe
von TEUR 46 wurden daher zum Zeitpunkt der Beendigung der Sicherungsbeziehung erfolgswirksam in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert.
Zum 31. Dezember 2020 enthalten die übrigen Rücklagen folglich ausschließlich die Rücklage für Währungsausgleichsposten. Diese
Position dient der Erfassung von Differenzen aufgrund der Umrechnung der Abschlüsse der ausländischen Tochterunternehmen in
EUR.
Anlage 5 / 35
13. PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN
Mitarbeiter der Niederlassung München (FSM) haben leistungsorientierte Pensionszusagen erhalten. Für die Pensionspläne bilden die
geleisteten Dienstjahre die Grundlage. Die Finanzierung der Versorgungszusagen erfolgt durch die Bildung von Pensionsrückstellungen.
Die Bewertung der Versorgungsverpflichtungen und der zur Deckung dieser Verpflichtungen notwendigen Aufwendungen erfolgt nach
dem gemäß IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) vorgeschriebenen Verfahren (Anwartschaftsbarwertverfahren). Der Zinsaufwand
wird erfolgswirksam im Finanzergebnis sowie etwaiger laufender Dienstzeitaufwand erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie etwaiger nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand werden im sonstigen
Ergebnis erfasst.
Die „Defined Benefit Obligation“ hat sich wie folgt geändert:
in TEUR
2019
2020
Defined Benefit Obligation (DBO) am 01. Januar
Umbuchungen/ Veränderungen Konsolidierungskreis
Zinsaufwand (Interest cost)
272
-36
4
272
0
2
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/ Verluste (+)
Pensionszahlungen
58
68
-27
315
-26
272
Defined Benefit Obligation (DBO) am 31. Dezember
Es existieren wie im Vorjahr keine Aktivwerte, die die Pensionsverpflichtung mindern würden. Der Rückstellungsbetrag entspricht
daher der Defined Benefit Obligation. Für das folgende Geschäftsjahr werden Pensionszahlungen in Höhe von TEUR 27 (VJ: TEUR 26)
erwartet. Auch für die Geschäftsjahre 2022 bis 2025 werden Pensionszahlungen in vergleichbarer Höhe erwartet
Den Berechnungen liegen die Richttafeln 2018 G von K. Heubeck sowie folgende Annahmen zugrunde:
31.12.2019
31.12.2020
in %
Zinssatz
0,60
0
0,55
0
Gehaltstrend
Rententrend
1,80
1,80
Eine Veränderung der wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen (Zinssatz, Gehaltstrend, Rententrend) um einen
Prozentpunkt nach oben oder unten hätte jeweils eine Auswirkung von unter TEUR 50 auf die Defined Benefit Obligation.
Anlage 5 / 36
14. SONSTIGE KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN
in TEUR
2019
1.091
-121
-632
217
4
2020
559
-49
Sonstige kurzfristige Rückstellungen am 01. Januar
Verbrauch
Auflösung
-107
247
0
Zuführung
Umbuchung
Abgang Kons.Kreis
0
-68
Sonstige kurzfristige Rückstellungen am 31. Dezember
559
582
Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sind zu allen dargestellten Zeitpunkten kurzfristig und betreffen ausschließlich
Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen. Diese wurden für Produkte passiviert, die in den vergangenen zwei Jahren
verkauft wurden. Die den Berechnungen der Gewährleistungsrückstellung zugrunde liegenden Annahmen basieren auf dem
garantiebehafteten Umsatz und den aktuell verfügbaren Informationen über Reklamationen, die innerhalb des zweijährigen
Gewährleistungszeitraums liegen.
15. FINANZVERBINDLICHKEITEN
31.12.2019
28.300
19.051
12.851
6.200
31.12.2020
2.996
in TEUR
Kurzfristig bis 1 Jahr
Langfristig
14.861
10.289
4.572
davon 1 bis 5 Jahre
davon mehr als 5 Jahre
Gesamt
47.351
17.857
Die in der Bilanz ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten enthalten auch die Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16. Diese sind im
Anhang gesondert in der Position 16 erläutert und nicht in der vorstehenden Aufgliederung der Finanzverbindlichkeiten enthalten.
In den Finanzverbindlichkeiten ist ein KfW-Darlehen mit einem Wert von 13 Mio. Euro enthalten. Das Darlehen wurde im Jahr 2018
mit einer Laufzeit von 10 Jahren und einem Festzinssatz von 1,15% p.a. aufgenommen und ab dem 31. März 2020 vierteljährlich getilgt.
Der bilanzierte Wert zum 31. Dezember 2020 beträgt 11,4 Mio. Euro. Als Sicherheit dient eine Raumsicherungsübereignung von
Maschinen und Anlagen am Standort Berlin-Weißensee. Mithafter ist die First Sensor Lewicki GmbH.
S
c
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u
l
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n
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First Sensor hat am 15. Dezember 2015 drei Schuldscheindarlehen von insgesamt 28,0 Mio. Euro platziert.
Im Rahmen der Platzierung wurden von deutschen institutionellen Investoren Schuldscheine mit Laufzeiten von fünf Jahren (18,0 Mio.
Euro, variabel verzinst, und 7,0 Mio. Euro, fest verzinst) und sieben Jahren (3,0 Mio. Euro, fest verzinst) gezeichnet. Der Schuldschein
mit variabler Verzinsung hat eine Verzinsung, die mit einer Marge auf den 6-Monats-EURIBOR berechnet wird. Als Finanzrelationen
wurden für die platzierten Schuldscheine der Verschuldungsgrad und die Eigenkapitalquote festgelegt.
Die seit 2016 bestehenden variabel und fest verzinsten Schuldscheindarlehen über 18,0 und 7,0 Mio. Euro wurden am 21. Dezember
2020 getilgt. Das noch verbliebene Schuldscheindarlehen über 3 Mio. Euro wird aufgrund seiner Endfälligkeit im Dezemebr 2022 als
langfristig ausgewiesen.
Die Finanzkennzahlen werden jährlich ermittelt. Das Zinsrisiko wird durch festgelegte Zinssätze bzw. durch den Abschluss
marktüblicher Sicherungsmechanismen reduziert (siehe Abschnitt Derivative Finanzinstrumente).
Anlage 5 / 37
S
o
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Zum Bilanzstichtag 2020 verfügte First Sensor über nicht in Anspruch genommene Kreditlinien von TEUR 3.000 (VJ: TEUR 4.400).
Aufgrund des im Geschäftsjahr 2020 eingesetzten Cash Pools mit der TE-Gruppe, wird die Nutzung der Kreditlinien unwahrscheinlich
und daher im Jahr 2021 komplett zurückgeführt.
16. LEASINGVERBINDLICHKEITEN
Die Leasingverbindlichkeiten, die in der Bilanzposition Finanzielle Verbindlichkeiten enthalten sind, teilen sich wie folgt auf:
in TEUR
31.12.2019
1.597
31.12.2020
1.173
Kurzfristig bis 1 Jahr
Langfristig
6.530
4.814
davon 1 bis 5 Jahre
davon mehr als 5 Jahre
Gesamt
5.844
4.137
686
677
8.127
5.987
Die Zinsaufwendungen für die Leasingverbindlichkeiten beliefen sich auf TEUR 281 (VJ: TEUR 399). Die aufgrund der in Anspruch
genommenen Vereinfachungsregelungen weiterhin als Leasingaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung verbuchten Beträge
beliefen sich auf TEUR 182 (VJ: TEUR 155) und werden innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
17. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN
Die langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen abgegrenzte Investitionszuschüsse/-zulagen in Höhe von
TEUR 2.749 (VJ: TEUR 2.976). Diese betreffen Zuwendungen der öffentlichen Hand und wurden im Wesentlichen in Form von
Investitionsförderungen für die neu errichteten Produktionsanlagen in Berlin gewährt. Die gewährten Investitionsförderungen sind an
den Nachweis der durchgeführten Investitionsmaßnahmen sowie die zukünftige Einhaltung von Verbleibensvoraussetzungen der
geförderten Vermögenswerte und die Schaffung von Arbeitsplätzen geknüpft.
Darüber hinaus ist der negative Marktwert eines Zinssicherungsinstruments in Höhe von TEUR 433 (VJ: TEUR 504) unter den
langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten erfasst.
18. SONSTIGE KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN
in TEUR
31.12.2019
6.345
1.092
128
31.12.2020
2.894
999
Verbindlichkeiten gegen Personal
Verbindlichkeiten aus Steuern
Abgegrenzte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
Übrige
278
83
14
9.379
17.027
1.646
5.831
Gesamt
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegen Personal haben sich deutlich verringert, da hier abgegrenzte Verbindlichkeiten für die im
Geschäftsjahr ausgeschiedenen Vorstände enthalten waren. Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalteten Einmalaufwendungen im
Anlage 5 / 38
Zusammenhang mit der Übernahme durch die TE Connectivity und wurden im Geschäftsjahr zurückgeführt.
Alle kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten sind nicht verzinst.
19. AKTIENBASIERTE VERGÜTUNG
A
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p
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o
n
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p
l
a
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Es bestehen bzw. bestanden drei Aktienoptionspläne:
.
.
.
Aktienoptionsplan 2013 (AOP 2013)
Aktienoptionsplan 2016/II (AOP 2016/II)
Aktienoptionsplan 2017/I (AOP 2017/I)
Hierin ist geregelt, dass die Gewährung von Optionen auf den Erwerb von Stammaktien an Mitglieder des Vorstands, an Mitglieder der
Geschäftsführung von verbundenen Unternehmen der Gesellschaft, an Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Arbeitnehmer von
verbundenen Unternehmen der Gesellschaft möglich ist.
AOP 2013 AOP 2016/II AOP 2017/I
Beschluss der Hauptversammlung
Laufzeit Aktienoptionsplan
20.08.2013*
3 Jahre
04.05.2016 27.05.2017
3 Jahre
4 Jahre
2 Jahre
4 Jahre
Wartefrist nach dem Ausgabezeitpunkt
4 Jahre
Ausübungszeitraum nach Ablauf der Wartefrist
Maximale Bezugsrechte (Gesamtvolumen)
5 Jahre
3 Jahre
3 Jahre
91.000*
520.000
240.000
*angepasst durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Mai 2017
Die Ausübung der Optionen erfolgt vorbehaltlich der nachfolgend genannten Bedingungen.
AOP 2013
Der Aktienoptionsplan AOP 2013 hat eine Laufzeit von drei Jahren. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Mai 2017 wurde
das Optionsprogramm auf 91.000 Optionen gekürzt. Das Programm teilt sich in drei Gruppen von Bezugsberechtigten:
.
.
.
für Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft
für Mitglieder der Geschäftsführung verbundener Unternehmen
für Mitarbeiter der Gesellschaft oder verbundener Unternehmen
Während der Laufzeit des Aktienoptionsplans 2013 können jährlich Bezugsrechte an die Berechtigten aus dem Gesamtvolumen
ausgegeben werden.
Die Bezugsrechte können nur jeweils während eines Zeitraums, der von der Bekanntgabe der Ergebnisse des abgelaufenen
Geschäftsjahres durch den Vorstand bis zum Ende des Geschäftsjahres reicht, an die Bezugsberechtigten ausgegeben werden,
frühestens jedoch nach Eintragung des Bedingten Kapitals 2013/I im Handelsregister.
Anlage 5 / 39
Die Bezugsrechte dürfen erst nach Ablauf einer Wartefrist ausgeübt werden. Diese Wartefrist beträgt mindestens vier Jahre ab der
Gewährung. Die Ausübung kann in den fünf Jahren erfolgen, die auf den Ablauf der jeweiligen Wartefrist folgen. Optionen, die bis zum
Ende dieser Laufzeit nicht ausgeübt wurden, verfallen ersatz- und entschädigungslos.
Bezugsrechte dürfen nicht ausgeübt werden in den drei Wochen, die der Bekanntgabe von Quartalsergebnissen vorausgehen, und
nicht in der Zeit vom Geschäftsjahresende bis zur Veröffentlichung des Konzernjahresabschlusses der Gesellschaft. Dies gilt auch, wenn
sich in den Sperrfristen ein Ausübungsfenster öffnet.
Der Ausübungspreis für die Bezugsrechte beträgt 15,00 Euro je Bezugsrecht.
Innerhalb des Ausübungszeitraums können die Bezugsrechte nur dann ausgeübt werden, wenn in einem Zeitraum von sechs Wochen
vor der jeweiligen Ausübung das Erfolgsziel erreicht wurde. Das Erfolgsziel ist erreicht, wenn der Schlusskurs der Aktie der Gesellschaft
im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem der Frankfurter Wertpapierbörse) an zehn aufeinanderfolgenden
Handelstagen den Ausübungspreis von 15,00 Euro erreicht oder überschreitet.
Die Optionsrechte sind außer im Todesfall des Bezugsberechtigten nicht übertragbar.
Die weiteren Einzelheiten für die Gewährung von Optionen und die weiteren Ausübungsbedingungen werden durch den Aufsichtsrat
festgesetzt, soweit die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft betroffen sind. Soweit Mitarbeiter der Gesellschaft betroffen sind
oder es sich um die Gewährung von Optionen an Mitglieder der Geschäftsführungen verbundener Unternehmen handelt, werden die
weiteren Einzelheiten durch den Vorstand der Gesellschaft festgesetzt.
Bisher wurden 185.208 Bezugsrechte an Vorstände ausgegeben. Nach dem Ausscheiden der Vorstände sind die an diese ausgegebenen
Bezugsrechte verfallen. Darüber hinaus wurden 118.000 Bezugsrechte an Mitglieder der Geschäftsführung verbundener Unternehmen
und Mitarbeiter der Gesellschaft und verbundener Unternehmen gewährt.
Sämtliche Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2013 sind entweder verfallen oder wurden in Aktien gewandelt. Der
Aktionoptionsplan 2013/I ist somit beendet.
AOP 2016/II
Der Aktienoptionsplan 2016/II wurde auf der Hauptversammlung am 4. Mai 2016 beschlossen. Dieser sieht vor, bis zu 520.000
Bezugsrechte an Mitglieder des Vorstands, Mitglieder der Geschäftsführung verbundener in- und ausländicher Unternehmen der
Gesellschaft und Führungskräfte der Gesellschaft bis zum 31. Dezember 2019 auszugeben. Soweit Bezugsrechte aufgrund des
Ausscheidens von Bezugsberechtigten innerhalb des Ermächtigungszeitraums verwirken, darf eine entsprechende Anzahl von
Bezugsrechten erneut ausgegeben werden.
Das Gesamtvolumen der Bezugsrechte des Aktienoptionsplans 2016/II verteilt sich auf die berechtigten Personengruppen wie folgt:
.
.
Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft erhalten höchstens insgesamt bis zu 160.000 Optionen (bis zu ca. 30,8 Prozent)
Mitglieder der Geschäftsführung verbundener Unternehmen erhalten höchstens insgesamt bis zu 70.000 Optionen (bis zu ca.
13,5 Prozent)
.
Führungskräfte der Gesellschaft erhalten höchstens insgesamt bis zu 290.000 Optionen (bis zu ca. 55,7 Prozent)
Bezugsrechte konnten erstmals im Geschäftsjahr 2016 ausgegeben werden.
Die Bezugsrechte können erstmals nach Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab dem jeweiligen Ausgabetag ausgeübt werden.
Insgesamt haben die Bezugsrechte eine Laufzeit von jeweils sieben Jahren ab dem Ausgabetag; anschließend verfallen sie ersatzlos.
Nach Ablauf der Wartefrist können die Bezugsrechte ausgeübt werden, wenn in einem Zeitraum von 30 Börsentagen vor der jeweiligen
Anlage 5 / 40
Ausübung das Erfolgsziel erreicht war. Der Ausübungspreis entspricht jeweils dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie an den 30
aufeinander folgenden Börsentagen vor dem jeweiligen Ausgabetag der Optionen zuzüglich 20 Prozent. Für die im Geschäftsjahr 2017
und 2018 ausgegebenen Bezugsrechte beträgt der Ausübungspreis jedoch mindestens 15,00 Euro. Das Erfolgsziel ist erreicht, wenn
der Schlusskurs der Aktie an 30 aufeinander folgenden Börsentagen den Ausübungspreis erreicht oder überschreitet. Der
Ausübungspreis für die Bezugsrechte beträgt 11,95 Euro in der ersten Tranche, sowie 16,03 Euro in der zweiten Tranche und 31,32
Euro in der dritten Tranche je Bezugsrecht.
Die Ausübung der Bezugsrechte setzt neben dem Erreichen des Erfolgsziels zwingend voraus, dass der Berechtigte für je zehn gewährte
Bezugsrechte eine Aktie der Gesellschaft spätestens sechs Monate nach dem Ausgabetag der jeweiligen Bezugsrechte erworben und
diese ununterbrochen bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübung dieser Bezugsrechte im eigenen Namen gehalten hat. Erfolgt kein
entsprechender Nachweis über den Erwerb von Aktien, können die Bezugsrechte nicht ausgeübt werden.
Die Bezugsrechte sind vererblich, nicht aber übertragbar oder veräußerbar. Sie können nicht verpfändet werden.
Zur Bedienung des Aktienoptionsplans 2016/II wurde das Bedingte Kapital 2016/II in Höhe von 2.600.000,00 Euro geschaffen.
Im Geschäftsjahr 2016 wurden 290.000 Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2016/II gewährt. Davon wurden 110.000
Bezugsrechte an den Finanzvorstand gewährt. Der Wert einer ausgegebenen Option betrug 2,00 Euro und wurde mittels des Black-
Scholes-Modells ermittelt.
Im Geschäftsjahr 2017 wurden 78.000 Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2016/II gewährt. Davon wurden 25.000 Bezugsrechte
an den Finanzvorstand gewährt. Der Wert einer ausgegebenen Optionen betrug 3,08 Euro und wurde mittels des Black-Scholes-
Modells ermittelt. Hierbei wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt: Aktienkurs am Gewährungstag von 11,73 Euro, Volatilität
von 39,4 Prozent und ein Zinssatz von 0,0 Prozent. Desweiteren wurde unterstellt, dass eine jährliche Nichtausübungsrate von 15
Prozent eintreten wird.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden 101.000 Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2016/II gewährt. Davon wurden 25.000 Bezugsrechte
an den Finanzvorstand gewährt. Der Wert einer ausgegebenen Optionen betrug 7,91 Euro und wurde mittels des Black-Scholes-
Modells ermittelt. Hierbei wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt: Aktienkurs am Gewährungstag von 25,20 Euro, Volatilität
von 44,32 Prozent und ein Zinssatz von 0,0 Prozent. Des Weiteren wurde unterstellt, dass eine jährliche Nichtausübungsrate von 15
Prozent eintreten wird.
Im Geschäftsjahr 2020 sind 160.000 Bezugsrechte mit dem Ausscheiden eines Vorstandes abgefunden worden.
AOP 2017/I
Der Aktienoptionsplan 2017/I wurde auf der Hauptversammlung am 27. Mai 2017 beschlossen. Dieser sieht vor, bis zu 240.000
Bezugsrechte an Mitglieder des Vorstands bis zum 31. Dezember 2019 auszugeben. Soweit Bezugsrechte aufgrund des Ausscheidens
von Bezugsberechtigten innerhalb des Ermächtigungszeitraums verwirken, darf eine entsprechende Anzahl von Bezugsrechten erneut
ausgegeben werden.
Bezugsrechte konnten erstmals im Geschäftsjahr 2017 ausgegeben werden.
Die Bezugsrechte können erstmals nach Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab dem jeweiligen Ausgabetag ausgeübt werden.
Insgesamt haben die Bezugsrechte eine Laufzeit von jeweils sieben Jahren ab dem Ausgabetag; anschließend verfallen sie ersatzlos.
Nach Ablauf der Wartefrist können die Bezugsrechte ausgeübt werden, wenn das Erfolgsziel erreicht ist. Das Erfolgsziel ist erreicht,
wenn der Schlusskurs der Aktie im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem der Frankfurter Wertpapierbörse) an
30 aufeinander folgenden Börsentagen vor der jeweiligen Ausübung den Ausübungspreis erreicht oder überschreitet. Der
Ausübungspreis entspricht jeweils dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie an den 30 aufeinander folgenden Börsentagen vor
Anlage 5 / 41
dem jeweiligen Ausgabetag der Optionen zuzüglich 20 Prozent. Für die im Geschäftsjahr 2017 und 2018 ausgegebenen Bezugsrechte
beträgt der Ausübungspreis jedoch mindestens 15,00 Euro.
Die Ausübung der Bezugsrechte setzt neben dem Erreichen des Erfolgsziels zwingend voraus, dass der Berechtigte für je zehn gewährte
Bezugsrechte eine Aktie der Gesellschaft spätestens sechs Monate nach dem Ausgabetag der jeweiligen Bezugsrechte erworben und
diese ununterbrochen bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübung dieser Bezugsrechte im eigenen Namen gehalten hat. Erfolgt kein
entsprechender Nachweis über den Erwerb von Aktien, können die Bezugsrechte nicht ausgeübt werden.
Zur Bedienung des Aktienoptionsplans 2017/I wurde das Bedingte Kapital 2017/I in Höhe von 1.200.000,00 Euro geschaffen.
Im Geschäftsjahr 2017 wurden 80.000 Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2017/I an den Vorstandsvorsitzenden der First Sensor
AG gewährt. Der Wert einer ausgegebenen Option betrug 4,16 Euro und wurde mittels des Black-Scholes-Modells ermittelt. Hierbei
wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt: Aktienkurs am Gewährungstag von 14,14 Euro, Volatilität von 39,4 Prozent und ein
Zinssatz von 0,0 Prozent. Desweiteren wurde unterstellt, dass eine jährliche Nichtausübungsrate von 15 Prozent eintreten wird.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden 80.000 Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2017/I an den Vorstandsvorsitzenden der First Sensor
AG gewährt. Der Wert einer ausgegebenen Option betrug 7,91 Euro und wurde mittels des Black-Scholes-Modells ermittelt. Hierbei
wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt: Aktienkurs am Gewährungstag von 25,20 Euro, Volatilität von 44,32 Prozent und
ein Zinssatz von 0,0 Prozent. Desweiteren wurde unterstellt, dass eine jährliche Nichtausübungsrate von 15 Prozent eintreten wird.
Im Geschäftsjahr 2019 wurden 80.000 Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2017/I an den Vorstandsvorsitzenden der First Sensor
AG gewährt. Der Wert einer ausgegebenen Optionen betrug 4,99 Euro und wurde mittels des Black-Scholes-Modells ermittelt. Hierbei
wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt: Ausübungspreis 23,59 Euro, Aktienkurs am Gewährungstag von 20,40 Euro,
Volatilität von 37,0 Prozent und ein Zinssatz von 0,0 Prozent. Eine Fluktuation wurde nicht unterstellt.
Mit dem Ausscheiden der Abfindung der Bezugsberechtigten im Geschäftsjahr 2020 bestehen aus dem Aktienoptionsplan keinerlei
Bezugsrechte mehr. Der Aktienoptionsplan 2017/I ist somit beendet.
ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
20. UMSATZERLÖSE
in TEUR
2019
75.414
37.807
21.686
25.410
958
2020
79.463
32.596
15.591
26.084
1.082
Δ absolut
4.049
-5.211
-6.095
674
in %
5,4
DACH*
Übriges Europa
Nordamerika
Asien
-13,8
-28,1
2,7
Rest der Welt
Gesamt
124
12,9
-4,0
161.275
154.816
-6.459
Die Umsätze resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf von kundenspezifischen Halbleitersensoren, Sensorsystemen sowie
Entwicklungs- und Fertigungsdienstleistungen. Erlösschmälerungen sind im Berichtsjahr in Höhe von TEUR 214 (VJ: TEUR 243) gewährt
worden.
Anlage 5 / 42
21. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
in TEUR
2019
0
2020
47.539
184
Δ absolut
in %
-
Gewinn aus der Veräußerung konsolidierter Tochterunternehmen
47.539
-878
-111
-216
-28
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Verbindlichkeiten
1.062
547
293
141
85
-82,7
-20,3
-73,7
-19,9
-3,5
Erträge aus sonstigen Sachbezügen
Versicherungsentschädigungen
Investitionszulagen
436
77
113
Investitionszuschüsse
Periodenfremde Erträge
Entwicklungszuschüsse
Sonstige
82
-3
160
104
206
2.598
134
-26
-16,3
-42,3
206,8
>100,0
60
-44
632
426
Gesamt
49.257
46.659
22. BESTANDSVERÄNDERUNGEN AN FERTIGEN UND UNFERTIGEN ERZEUGNISSEN
in TEUR
2019
-33
2020
-1.741
-771
Δ absolut
in %
Unfertige Erzeugnisse
Fertige Erzeugnisse
Gesamt
-1.708 5.175,8
516
483
-1.287
-2.995
-249,4
-620,1
-2.512
23. AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN
in TEUR
2019
2.896
736
2020
1.879
61
Δ absolut
-1.017
-675
in %
-35,1
-91,7
-46,6
Aktivierte Entwicklungsaufwendungen
Übrige aktivierte Aufwendungen
Gesamt
3.632
1.940
-1.692
Die in 2020 aktivierten Aufwendungen beliefen sich auf TEUR 1.940 (VJ: TEUR 3.632). Davon entfielen auf aktivierte
Entwicklungsaufwendungen gemäß IAS 38 TEUR 1.879 (VJ: TEUR 2.896). Die übrigen aktivierten Kosten beziehen sich im Wesentlichen
auf Maßnahmen im Rahmen der Erweiterung der Kapazitäten (Medienversorgung und Maschinen) und der Technologiefähigkeit an
den Fertigungsstandorten Berlin-Oberschöneweide und Berlin-Weißensee.
Die aufwandswirksam erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen in 2020 TEUR 9.668 (VJ: TEUR 10.213).
24. MATERIALAUFWAND, AUFWAND FÜR BEZOGENE LEISTUNGEN
Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
in TEUR
2019
64.199
11.094
75.293
2020
61.331
9.535
Δ absolut
-2.868
in %
-4,5
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Bezogene Leistungen
Gesamt
-1.559
-14,1
-5,9
70.866
-4.427
Anlage 5 / 43
25. PERSONALAUFWAND
Der Personalaufwand gliedert sich in die folgenden Positionen:
in TEUR
2019
2020
Δ absolut
in %
Löhne und Gehälter
47.833
41.396
-6.437
-259
-15,6
Soziale Abgaben inkl. Altersvorsorge
Gesamt
8.349
8.090
-3,2
56.182
49.486
-6.696
-13,5
Der Personalaufwand beinhaltet TEUR 860 (VJ: TEUR 496) Aufwendungen für die Gewährung von Aktienoptionen. In den sozialen
Abgaben inklusive Altervorsorge sind TEUR 3.902 (VJ: TEUR 3.886) für beitragsorientierte Versorgungspläne enthalten.
26. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen folgende Posten:
in TEUR
2019
2020 Δ absolut
in %
27%
Raumkosten
1.043
1.327
2.383
1.484
1.841
1.370
85
284
298
-328
-3.676
234
-523
-954
60
Instandhaltung, Reparaturen
Vertriebs- und Marketingkosten
Rechts- und Beratungskosten
IT-Kosten
2.085
1.812
5.517
1.136
608
14%
-18%
-67%
21%
-86%
-79%
20%
-13%
47%
-14%
100%
3%
Kfz-Kosten
Reisekosten
1.209
300
255
Gewährleistungsaufwendungen
Kosten der Warenabgabe
Sonstiger Betriebsbedarf
Sonstige Aufwendungen
Anlagenabgänge
360
641
561
-80
876
1.289
401
413
-67
468
0
393
393
19
Versicherungen
731
750
Investor Relations
397
261
-136
-154
555
67
-34%
-42%
63%
17%
-64%
-1%
Personalbeschaffung
Allgemeine Verwaltung
Arbeitskleidung und Arbeitsschutz
Fortbildungskosten
370
216
875
1.430
458
391
459
164
-295
-2
Kommunikationskosten
F&E Aufwendungen
Periodenfremde Aufwendungen
Jahresabschlussprüfung
Aufsichtsratsvergütung
Sonstige Steuern
256
254
179
178
-1
0%
520
540
20
4%
164
145
-19
-12%
10%
-5%
171
188
17
106
101
-5
Gesamt
20.314
16.434
-3.880
-19%
Die Verminderung der Rechts- und Beratungskosten ist auf im Vorjahr abgegrenzte Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme
durch die TE Connectivity Sensors Germany Holding AG zurückzuführen.
Anlage 5 / 44
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit unter
einem Jahr in Höhe von TEUR 152 (i.V. TEUR 98) sowie Leasingaufwendungen für Vermögenswerte von geringem Wert in Höhe von
TEUR 25 (i.V. TEUR 22).
27. FINANZERGEBNIS
Das Finanzergebnis setzte sich wie folgt zusammen:
in TEUR
2019
75
2020
10
Δ absolut
-65
in %
-86,7
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Übrige
-1.690
74
-1.448
-317
242
14,3
-391
<-100,0
-14,0
Gesamt
-1.541
-1.755
-214
28. STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG
Die wesentlichen Bestandteile des Ertragsteueraufwands für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 setzen sich wie folgt zusammen:
in TEUR
2019
1.092
-41
2020
1.597
0
Δ absolut
505
in %
46,2
Laufende Ertragsteuern
Periodenfremde Ertragsteuern
Latente Steuern
41
-100,0
>100,0
0,6
-5
-545
1.052
-540
6
Ausgewiesener Steuerbetrag
1.046
Die latenten Steuern resultieren zu TEUR -545 (VJ: TEUR -5) aus temporären Differenzen. Zum 1. Januar 2019 wurden im Rahmen der
erstmaligen Berücksichtigung von IFRS 16 aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 203 erfasst.
Die Überleitung zwischen dem Ertragsteueraufwand und dem Produkt aus ausgewiesenem Periodenergebnis und dem
anzuwendenden Konzernsteuersatz für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 setzt sich wie folgt zusammen:
in TEUR
2019
2020
Δ absolut
in %
Ergebnis vor Ertragsteuern
3.519
53.486
49.967
>100,0
Steuersatz
30%
1.056
-41
-128
71
30%
16.046
5
0
14.990
46
0,0
>100,0
<-100,0
0,0
Errechneter Steueraufwand, -ertrag (Aufwand positiv, Ertrag negativ)
Periodenfremde Steuern
Abweichender ausländischer Steuersatz
Gewerbesteuerhinzurechnungen
Steuerfreie Erträge
-128
60
0
-11
-15,5
-
0
-13.628
29
-13.628
-15
Nicht abziehbare Betriebsausgaben
Permanete Differenzen aus Aktienoptionsprogrammen
Übrige
44
-34,1
-
0
-1.484
152
-1.484
108
44
>100,0
0.6
Steueraufwand
1.046
1.052
6
Anlage 5 / 45
Die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden setzen sich zum Bilanzstichtag vor der Saldierung wie folgt zusammen:
in TEUR
31.12.2019
151
31.12.2020
130
Δ absolut
-21
in %
-13,9
-26,3
1,0
Marktwert Derivate
Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16
Übrige
2.438
102
1.796
103
-642
1
Latente Steueransprüche
2.691
2.029
-662
-24,6
in TEUR
31.12.2019
2.279
31.12.2020
2.487
Δ absolut
208
in %
9,1
Selbst erstellte Entwicklungsleistungen
Sonstiges Anlagevermögen
Nutzungswerte nach IFRS 16
Latente Steuerschulden
1.419
562
-857
-60,4
-25,6
-20,6
2.242
1.668
-574
5.940
4.717
-1.223
Saldierung
-2.691
3.249
-2.029
2.688
662
24,6
Latente Steuerschulden
-561
-17,3
Im Berichtsjahr wurden latente Steuern auf Ebene der einzelnen Gesellschaften wie im Vorjahr saldiert.
Die Ertragsteuern umfassen die in den jeweiligen Ländern gezahlten oder zu zahlenden Ertragsteuern sowie latente Steuern. Die
latenten Steuern auf die Marktwerte der im Rahmen des Hedge Accounting berücksichtigten Derivate von TEUR 0 (VJ: TEUR 7) sowie
auf die versicherungs-mathematischen Gewinne und Verluste bei Pensionsrückstellungen von TEUR 27 (VJ: TEUR 7) betreffen latente
Steuern, die außerhalb des Periodenergebnisses erfasst wurden.
Die Ertragsteuern für 2019 und 2020 umfassen Körperschaftsteuer, Gewerbeertragsteuer, Solidaritätszuschlag und die
entsprechenden ausländischen Steuern. In der Bundesrepublik
Deutschland
beträgt der Körperschaftsteuersatz auf ausgeschüttete
und thesaurierte Gewinne 15 Prozent. Des Weiteren wird ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5 Prozent erhoben.
Die Gewerbesteuer wurde in Abhängigkeit des Hebesatzes der zuständigen Gemeinde mit 11,55 Prozent bzw. 14,35 Prozent berechnet.
Es bestehen keine Verlustvorträge bei ausländischen Konzerngesellschaften zum 31. Dezember 2020. Steuerliche Verlustvorträge für
inländische Konzerngesellschaften bestehen wie im Vorjahr nicht.
29. ERGEBNIS JE AKTIE
Bei der Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie wird das den Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens
zuzurechnende Ergebnis durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl von Stammaktien, die sich während des Jahres im Umlauf
befinden, geteilt.
Bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird das den Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens
zuzurechnende Ergebnis durch die gewichtete Anzahl von Stammaktien, die sich während des Jahres im Umlauf befinden, zuzüglich
der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der Stammaktien, die sich aus der Umwandlung aller potenziellen Bezugsrechte mit
Verwässerungseffekt in Stammaktien ergeben würden, geteilt.
Anlage 5 / 46
Nachfolgende Tabelle enthält die verwendeten Beträge bei der Berechnung des unverwässerten und des verwässerten Ergebnisses je
Aktie:
in TEUR, sofern nicht anders angegeben
Ergebnis der Aktionäre
2019
2020
Δ absolut
in %
2.296
52.334
50.038
>100,0
Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien in tausend Stück (unverwässert)
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert)
10.240
0,22
10.277
5,09
6
37
4,87
-99
0,4
>100,0
-94,3
Verwässerungseffekt durch Bezugsrechte
105
Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien in tausend Stück (verwässert)
Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert)
10.345
0,22
10.283
5,09
-62
-0,6
4,87
>100,0
Das auf den aufgegebenen Geschäftsbereich entfallende Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert) beträgt EUR 4,85 (i.V. EUR 0,25).
30. ANMERKUNGEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
Die First Sensor weist den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Übereinstimmung mit IAS 7 „Kapitalflussrechnung“ nach der
indirekten Methode aus, nach der der Gewinn oder Verlust der Periode um die Auswirkungen nicht zahlungswirksamer Transaktionen,
um Abgrenzungen der Mittelzu- oder Mittelabflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit in der Vergangenheit oder der Zukunft und um
Ertrags- oder Aufwandsposten in Verbindung mit dem Cashflow aus Investitions- oder Finanzierungstätigkeit angepasst wird. Die
Überleitung erfolgt ausgehend vom Ergebnis vor Steuern; Steuerzahlungen werden innerhalb des operativen Cashflows dargestellt,
erhaltene Zinsen als Teil des Cashflows aus Investitionstätigkeit und gezahlte Zinsen als Teil des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit.
Die Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit sind nahezu ausschließlich durch Zahlungen bedingt; Währungskursveränderungen oder
Zeitwertveränderungen sind von untergeordneter Bedeutung.
Der Finanzmittelfonds wird entsprechend der Zahlungsmitteldisposition der Gesellschaft definiert. Er beinhaltet Barmittel und
Sichtguthaben bei Kreditinstituten und Einlagen in den Cash-Pool:
in TEUR
2019
5
2020
1
Δ absolut
in %
-80
Barmittel
-4
Sichtguthaben bei Kreditinstituten
32.255
0
10.029
39.319
49.349
-22.226
39.319
17.089
-68,9
-
Cash Pool
Gesamt
32.260
53,0
Der Netto-Cashflow der im Geschäftsjahr aufgegebenen Geschäftsbereiche stellt sich wie folgt dar:
in TEUR
2019
2020
3.885
1.564
CASHFLOW AUS LAUFENDER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT
CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT
ZAHLUNGSWIRKSAME VERÄNDERUNG DES FINANZMITTELFONDS
-34
-2.406
1.445
-173
-2.301
-910
3.596
5.041
5.041
4.131
FINANZMITTELFONDS AM ANFANG DER PERIODE
FINANZMITTELFONDS AM ENDE DER PERIODE
Anlage 5 / 47
ANMERKUNGEN ZUR KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG
Die Gesellschaft hat im Jahr 2020 Ausschüttungen i.H. von 2.054 TEUR an die Aktionäre geleistet (VJ: TEUR 2.044).
31. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN
Gerichtliche Prozesse sowie Forderungen aus Rechtsstreitigkeiten, die sich im normalen Geschäftsverlauf ergeben, könnten in der
Zukunft gegenüber den Konzerngesellschaften geltend gemacht werden. Die damit einhergehenden Risiken werden im Hinblick auf
die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens analysiert. Obgleich das Ergebnis dieser Streitfälle nicht immer genau eingeschätzt werden
kann, ist der Vorstand der Ansicht, dass sich hieraus keine wesentlichen Verpflichtungen ergeben werden.
Des Weiteren ergeben sich finanzielle Verpflichtungen aus der Anmietung von Büroräumen und Büroausstattung, aus dem Leasing von
Anlagegütern, Pkw sowie Bürotechnik, Erbpachtverbindlichkeiten, Gebäudeleasing und aus Zuwendungen aus beitragsorientierten
Pensionsplänen. Alle Miet- und Leasingverpflichtungen werden seit dem 1. Januar 2019 grundsätzlich nach dem neuen Standard IFRS
16 bewertet und im Sachanlagevermögen bzw. als Finanzielle Verbindlichkeit bilanziert. Die in den sonstigen betrieblichen
Aufwendungen verbleibenden Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit unter einem Jahr sowie
Leasingaufwendungen für Vermögenswerte von geringem Wert belaufen sich auf 0,1 Mio. EUR im Berichtsjahr. Die sonstigen
finanziellen Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:
2022
Ab
in TEUR
2021
37.325
0
bis 2025
2026
Bestellobligo
Bürgschaften
Gesamt
979
0
85
0
37.325
979
85
Das Bestellobligo 2020 bezieht sich auf bestellte Anlagegüter und Vorratsvermögen.
32. AUFGEGEBENE GESCHÄFTSBEREICHE
First Sensor hat im Geschäftsjahr die folgenden Tochtergesellschaften vollständig an die TE Gruppe veräußert:
-
-
-
-
-
First Sensor Inc., Westlake, CA, Vereinigte Staaten von Amerika
First Sensor France SAS, Paris, Frankreich
First Sensor Technology Ltd., Shepshed, Vereinigtes Königreich
First Sensor Corp., Montreal, Kanada
Klay-Instruments B.V., Dwingeloo, Niederlande
Der Verkauf erfolgte im Zusammenhang mit der Integration der First Senor in die TE-Gruppe. Die erhaltenen Verkaufserlöse aus diesen
Transaktionen belaufen sich auf insgesamt TEUR 65.700. Der Bestand an mit den Gesellschaften verkauften liquiden Mitteln beläuft
sich auf TEUR 4.131. Der in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Gewinn aus der Entkonsolidierung der veräußerten
Gesellschaften beträgt TEUR 47.539. Die Veräußerung der Anteile führte zu einem Steueraufwand von 0,8 Mio. EUR.
Anlage 5 / 48
Eine Übersicht über die verkauften Vermögenswerte und Schulden gibt die nachfolgende Tabelle:
AKTIVA in TEUR
2020
937
Sachanlagen
Summe langfristige Vermögenswerte
Vorräte
937
2.956
2.096
1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Steuererstattungsansprüche
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Aktive Rechnungsabgrenzung
Liquide Mittel
238
348
4.131
9.769
10.707
Summe kurzfristige Vermögenswerte
Summe Aktiva
PASSIVA in TEUR
2020
3.311
458
Eigenkapital
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Summe langfristige Schulden
Steuerrückstellungen
458
296
68
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Summe kurzfristige Schulden
Summe PASSIVA
5.112
3
707
752
6.938
10.707
Darstellung der Ergebniseffekte nach fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen
Nachfolgend werden die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Erlöse und Aufwendungen für die Geschäftsjahre 2019
und 2020 getrennt nach fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen dargestellt. Dabei wird der Veräußerungsgewinn von
TEUR 47.539 dem aufgegebenen Geschäftsbereich zugeordnet.
Geschäftsjahr 2019
aufgegebener
Geschäftsbereich
17.477
243
fortgeführter
Geschäftsbereich
143.799
2.355
in TEUR
Summe
161.275
2.598
Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche Erträge
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
Personalaufwand
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Operatives Ergebnis (EBITDA)
17
40
-6.869
-4.894
-2.193
3.821
466
3.592
483
3.632
-68.424
-51.288
-18.121
12.379
-10.742
1.637
-75.293
-56.182
-20.314
16.199
-11.139
5.060
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
BETRIEBSERGEBNIS (EBIT)
-397
3.424
Finanzergebnis
-76
3.348
-747
2.600
-1.465
172
-299
-127
-1.541
3.519
-1.046
2.473
ERGEBNIS VOR STEUERN und Minderheitenanteilen
Steuern vom Einkommen und Ertrag
ERGEBNIS DER PERIODE
Anlage 5 / 49
Geschäftsjahr 2020
fortgeführter
Geschäftsbereich
140.400
1.451
aufgegebener
Geschäftsbereich
14.417
47.806
239
in TEUR
Summe
154.816
49.257
-2.512
1.940
-70.866
-49.486
-16.434
66.715
-11.474
55.241
-1.755
53.486
-1.052
52.434
Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche Erträge
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
Personalaufwand
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Operatives Ergebnis (EBITDA)
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
BETRIEBSERGEBNIS (EBIT)
Finanzergebnis
-2.751
1.883
57
-5.669
-4.457
-1.678
50.715
-285
50.430
-73
50.357
-534
49.823
-65.197
-45.029
-14.756
16.001
-11.189
4.812
-1.683
3.129
-518
2.612
ERGEBNIS VOR STEUERN und Minderheitenanteilen
Steuern vom Einkommen und Ertrag
ERGEBNIS DER PERIODE
Das Betriebsergebnis des fortgeführten Geschäftsbereichs ist durch einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit der Integration
in die TE-Gruppe im Geschäftsjahr 2019 mit rd. 8,4 Mio. EUR und im Geschäftsjahr 2020 mit rd. 1,8 Mio. EUR belastet.
33. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
First Sensor ist als integrierter Industriekonzern Anbieter von Sensorlösungen für eine Vielzahl von Branchen. Die einzelnen
Tochterunternehmen der Gruppe unterscheiden sich in ihrer Position in der Wertschöpfungskette (Wafer, Komponente, Modul,
System) bei der Herstellung der Sensorlösungen.
Die jeweiligen spezifischen Kundenanforderungen legen fest, an welcher Stufe der Wertschöpfung die Leistungen abgerufen werden.
First Sensor agiert als ein einheitliches Unternehmen, das Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Sensorchips, Sensorkomponenten,
Sensoren und Sensorsystemen umfasst. Der Umsatz wird nach Zielmärkten (Industrial, Medical, Mobility) sowie geographisch nach
Herkunft der Kunden (DACH Region, Europa, Nordamerika, Asien) überwacht.
Um eine konsequente Markt- und Kundenorientierung sicherzustellen, adressiert First Sensor mit seinen Sensorprodukten die drei
Zielmärkte Industrial, Medical und Mobility. Diese sind jedoch keine Basis für die interne Steuerung sowie das interne Reporting. Der
Umsatz verteilt sich auf diese Märkte wie folgt:
in TEUR
2019
2020
Δ absolut
in %
Industrial
86.628
76.842
-9.786
-11,3
Medical
Mobility
Gesamt
35.417
39.230
44.017
33.957
8.600
-5.273
-6.459
24,3
-13,4
-4,0
161.275
154.816
Die Ergebnisse der Muttergesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften werden monatlich ermittelt, aufbereitet und durch den
Vorstand der Gesellschaft analysiert. Diese Geschäftseinheiten repräsentieren jedoch keine Segmente im Sinne des IFRS 8.
Das langfristige Vermögen und die Investitionen in das langfristige Vermögen entfallen nahezu ausschließlich auf Deutschland und nur
zu einem unwesentlichen Teil auf Europa und Nordamerika. Mit dem Verkauf von ausländischen Tochtergesellschaften an die TE
Gruppe verfügt die First Sensor Gruppe zum 31. Dezember 2020 nur noch über langfristiges Vermögen und Mitarbeiter in Deutschland.
Anlage 5 / 50
31.12.2019 31.12.2020
Δ absolut
in %
Langfristiges Vermögen in TEUR
Deutschland
93.966
767
78.768
-15.198
-767
-16,2
-100
-100
-17,4
Übriges Europa
Nordamerika
0
0
668
-668
Gesamt
95.401
78.768
-16.633
2019
19.454
889
2020
11.281
48
Δ absolut
-8.173
-841
in %
-42,0%
-94,6%
-72,4%
-44,9%
Investitionen in TEUR
Deutschland
Übriges Europa
Nordamerika
Gesamt
453
125
-328
20.796
11.454
-9.342
31.12.2019 31.12.2020
Δ absolut
-48
in %
-5,7
Mitarbeiteranzahl (FTE)
Deutschland
832
35
784
0
Übriges Europa
Nordamerika
-35
-100
-100
-12,1
25
0
-25
Gesamt
892
784
-107,7
34. TRANSAKTIONEN ZWISCHEN NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN
Nahestehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 sind der Mehrheitsgesellschafter
TE Connectivity Sensors Germany Holding AG
, die
TE Connectivity Ltd., Schaffhausen / Schweiz, und deren Tochtergesellschaften sowie assoziierten Unternehmen. Geschäfte mit
nahestehenden Unternehmen betreffen im Wesentlichen das Cash-Management-System, den laufenden Liefer- und
Verrechnungsverkehr und Dienstleistungsverträge. Durch die Teilnahme am Cash-Management-System der TE-Gruppe nutzt die First
Sensor mögliche Skaleneffekte. Alle Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen sind vertraglich vereinbart und zu Bedingungen
ausgeführt worden, wie sie auch mit fremden Dritten üblich sind.
Transaktionen mit Personen oder Gesellschaften, die von First Sensor beeinflusst werden können oder die First Sensor beeinflussen
können, sind offen zu legen, sofern die entsprechenden Transaktionen nicht durch Einbeziehung von konsolidierten Gesellschaften in
den Konzernabschluss bereits erfasst wurden.
Die folgenden Transaktionen wurden mit Personen und Unternehmen, die als nahestehende Personen oder Unternehmen zur First
Sensor gehören, getätigt:
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Wie zuvor ausgeführt hat First Sensor im Geschäftsjahr Tochtergesellschaften für einen Kaufpreis von TEUR 65.700 an die TE-Gruppe
veräußert. Mit den Verkäufen sollen Synergien im Rahmen der Integration der First Sensor in den TE Connectivity-Konzern gehoben
werden. Die Lieferbeziehungen bleiben bestehen. Der zwischen den jeweiligen Parteien vereinbarte Kaufpreis wurde marktüblich, wie
zwischen fremden Dritten, vereinbart. Aus dem Verkauf resultiert ein Entkonsolidierungsergebnis von TEUR 47.539.
Anlage 5 / 51
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:
in TEUR
2019
2020
Verkauf von Waren und Dienstleistungen
Umsatzerlöse
-
-
404
239
sonstige betriebliche Erträge
Kauf von Waren
sonstige betriebliche Aufwendungen
Finanzierung
-
-366
15
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
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:
in TEUR
2019
2020
Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten
-
-
342
597
aus Lieferungen und Leistungen
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.
.
.
.
Dr. Dirk Rothweiler, Weimar (seit 1. Januar 2017; ausgeschieden am 31. Juli 2020)
Dr. Mathias Gollwitzer, Berlin (seit 10. August 2015, verlängert am 10. August 2018; ausgeschieden am 13. März 2020)
Marcus Resch, Bad Homburg v.d.H. (seit 14. März 2020)
Sibylle Büttner, Unna (seit 20. April 2021)
Robin Maly, Meilen / Schweiz ( seit 20. April 2021)
Anlage 5 / 52
Die gezahlten Vergütungen für die Mitglieder des Vorstands sind der folgenden Darstellung zu entnehmen:
in TEUR
Dr. Mathias Gollwitzer
Dr. Dirk Rothweiler
Marcus Resch
Funktion
Finanzvorstand
10. Aug 15
20. Mrz 20
2019
Vorstandsvorsitzender
01. Jan 17
Vorstand
Dienstantritt
Dienstaustritt
14. Mrz 20
31. Jul 20
2020
73
3
2019
330
13
2020
2019
2020
220
36
Festvergütung
330
213
5
0
0
Nebenleistungen
16
Summe
346
76
47
343
115
218
222
0
256
0
Einjährige variable Vergütung
Mehrjährige variable Vergütung
Bonus II
198
0
341
159
0
0
39
4.337
117
0
0
0
0
0
0
Abfindung
0
0
2.793
0
Wettbewerbsentschädigung
Sonderbonus Projektmanagement
Summe
0
0
100
639
5
0
0
150
0
2.999
1
115
5
4.865
5
0
0
Versorgungsaufwand
Gesamtvergütung
0
3
990
3.076
463
5.088
0
259
Die folgende Tabelle zeigt die gewährten Vorstandsvergütungen:
in TEUR
Dr. Mathias Gollwitzer
Dr. Dirk Rothweiler
Marcus Resch
Funktion
Finanzvorstand
10. Aug 15
20. Mrz 20
2019
Vorstandsvorsitzender
01. Jan 17
Vorstand
Dienstantritt
Dienstaustritt
14. Mrz 20
31. Jul 20
2020
73
3
2019
330
16
2020
2019
2020
220
36
Festvergütung
330
213
5
0
0
0
0
Nebenleistungen
16
Summe
346
76
47
346
235
218
222
256
88
Einjährige variable Vergütung
Mehrjährige variable Vergütung
198
AOP 2016/II (endet am 31.12.2019)
AOP 2017/I (endet am 31.12.2019)
0
0
0
0
0
399
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Bonus II
Abfindung
341
2.793
0
159
0
39
70
0
0
4.337
117
150
4.865
5
Wettbewerbsentschädigung
Sonderbonus Projektmanagement
Summe
0
0
0
100
3.432
5
0
150
784
5
0
206
5
158
3
Versorgungsaufwand
Gesamtvergütung
3.783
287
1.135
5.088
417
Mit Datum vom 10. August 2015 übernahm Dr. Mathias Gollwitzer die Position des Finanzvorstands. Sein Dienstverhältnis wurde am
10. August 2018 um weitere 4 Jahre verlängert. Er erhielt eine feste jährliche Vergütung von TEUR 330 sowie eine variable
Zielkomponente von TEUR 120. Im Berichtsjahr sind ihm keine Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsprogramm AOP 2016/II oder
weiteren Programmen angedient worden. Herr Dr. Mathias Gollwitzer hat in Bezug auf seinen Dienstvertrag und den Kontrollwechsel
einen Aufhebungsvertrag abgeschlossen.
Mit Datum vom 1. Januar 2017 übernahm Dr. Dirk Rothweiler die Position des Vorstandsvorsitzenden. Er erhielt eine feste jährliche
Vergütung von TEUR 330 sowie eine variable Zielkomponente von TEUR 120. Im Vorjahr sind ihm aus dem Aktienoptionsprogramm
AOP 2017/I Bezugsrechte mit einem Ausübungspreis von 23,59 Euro ausgegeben worden. Dies waren insgesamt 80.000
Aktienoptionen, die zu je 4,99 Euro nach dem Black-Scholes-Modell bewertet wurden. Bei einem Kontrollwechsel hatte er Anspruch
auf eine Einmalzahlung von bis zu TEUR 700, falls innerhalb von drei Monaten nach dem Kontrollwechsel eine Kündigung erfolgt. Für
Anlage 5 / 53
die Dauer von 6 Monaten nach dem Ende seines Dienstvertrags unterlag er einem Wettbewerbsverbot, für das er eine monatliche,
nachträgliche Entschädigung von 50 Prozent eines Zwölftels seines dann gültigen Festgehalts erhielt.
Die Nebenleistungen der Vorstandsverträge beinhalten geldwerte Vorteile für die Privatnutzung von Firmenfahrzeugen,
Firmenwagenausgleichsbeträge und Verpflegungspauschalen.
Die variablen Vergütungsbestandteile der Vorstandsverträge sind an die Erreichung von Unternehmenskennziffern gekoppelt. 70
Prozent des variablen Gehalts hängen von quantitativen Zielvorgaben und 30 Prozent von qualitativen Zielen ab. Die qualitativen Ziele
sind individuell mit jedem Vorstandsmitglied gemeinsam mit dem Aufsichtsrat vereinbart worden.
Im Berichtsjahr wurden variable Komponenten in Höhe von TEUR 269 (VJ: TEUR 313) zur Auszahlung gebracht, die bei den einjährigen
variablen Vergütungen ausgewiesen sind. Mehrjährige Vergütungsbestandteile waren im Rahmen von Aktienoptionsplänen vereinbart
und sind im Berichtsjahr im Zuge der Abfindungsvereinbarungen mit den Vorständen abgegolten worden.
An ehemalige Mitglieder des Vorstands oder Geschäftsführer bzw. deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr keine Bezüge
bezahlt. Zum 31. Dezember 2020 bestanden keine Bezugsrechte an ehemalige Vorstandsmitglieder.
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Die Vergütung des Aufsichtsrats wird durch § 13 der Satzung geregelt sowie von der Hauptversammlung festgelegt. Die
Aufsichtsratsvergütung wurde gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2014 neu geregelt. Mitglieder des
Aufsichtsrats erhalten nach Ablauf des Geschäftsjahres eine Vergütung von TEUR 20 für jedes volle Jahr der Mitgliedschaft im
Aufsichtsrat. Für den Vorsitzenden erhöht sich diese Vergütung auf TEUR 50, für seinen Stellvertreter erhöht sich die Vergütung auf
TEUR 30. Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden in eine im Interesse der Gesellschaft von dieser in angemessener Höhe unterhaltenen
Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) einbezogen. Die Prämien hierfür entrichtet die Gesellschaft. Ein
Selbstbehalt ist nicht vereinbart.
Die Gesellschaft erstattet jedem Aufsichtsratsmitglied die ihm bei der Ausübung seines Amtes entstandenen angemessenen und
nachgewiesenen Auslagen sowie die auf die Vergütung gegebenenfalls entfallende Umsatzsteuer.
Die Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf TEUR 94 (VJ: TEUR 147). Die Mitglieder des
Aufsichtsrats erhalten keine erfolgsabhängige Vergütung und nehmen auch nicht am Aktienoptionsplan der Gesellschaft teil.
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Der Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft hat eine Büroimmobilie an die Tochtergesellschaft zu marktüblichen Konditionen
vermietet. Hierfür erhielt er TEUR 101 (VJ: TEUR 98).
Im Berichtsjahr wurden keine weiteren Transaktionen mit sonstigen nahe stehenden Personen oder Unternehmen getätigt.
35. FINANZINSTRUMENTE UND FINANZRISIKOMANAGEMENT
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First Sensor hat im Berichtsjahr seine Produkte und Dienstleistungen weltweit veräußert und die Materialbeschaffungen in einem
internationalen Umfeld getätigt, wodurch Marktrisiken auf Grund von Änderungen der Wechselkurse entstanden sind.
Anlage 5 / 54
Des Weiteren finanzierte sich die Gesellschaft zum Teil mit Darlehen, die an variable Zinsbedingungen geknüpft waren, woraus sich
Zinsrisiken ergaben. In 2020 bestanden hierzu Sicherungsgeschäfte zur Absicherung des Zinsrisikos. Fremdwährungsrisiken werden bei
Bedarf durch den Abschluss von Devisentermingeschäften im Zusammenhang mit Materialeinkäufen reduziert. Dies ist im Berichtsjahr
nicht erfolgt.
Die wesentlichen Finanzinstrumente der Gesellschaft bestehen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, liquiden Mitteln,
kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte (Cashpool), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Schuldscheindarlehen, in
Anspruch genommene Kontokorrentlinien und Bankdarlehen. Ziel der finanziellen Verbindlichkeiten ist es, das operative Geschäft der
Gesellschaft zu finanzieren. Die wesentlichen Risiken resultieren aus Ausfall-, Liquiditäts-, Wechselkurs-, Zins- und Zeitwertrisiken.
Sonstige Preisrisiken aus Finanzinstrumenten sind nicht gegeben.
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Der beizulegende Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten ist der Betrag, zu dem das betreffende
Instrument in einer gegenwärtigen Transaktion (ausgenommen erzwungene Veräußerung oder Liquidation) zwischen unabhängigen
Marktteilnehmern unter marktüblichen Bedingungen getauscht werden könnte. Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte
angewandten Methoden und Annahmen stellen sich wie folgt dar:
Der beizulegende Zeitwert von nicht notierten Instrumenten, Darlehen und langfristigen Finanzverbindlichkeiten sowie
Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen wird durch Diskontierung der künftigen Cashflows unter Verwendung von
derzeit für Fremdkapital zu vergleichbaren Konditionen, Kreditrisiken und Restlaufzeiten verfügbaren Zinssätzen geschätzt.
First Sensor schließt derivative Finanzinstrumente mit verschiedenen Finanzinstituten mit guter Bonität ab. Zinsswaps werden unter
Anwendung eines Bewertungsverfahrens mit am Markt beobachtbaren Input-Parametern bewertet. Zu den am häufigsten
angewandten Bewertungsverfahren gehören die Forward-Preis- und Swap-Modelle unter Verwendung von Barwertberechnungen. Die
Modelle beziehen verschiedene Größen mit ein, wie z. B. Bonität der Geschäftspartner, Devisen-Kassa- und Termin-Kurse und
Zinsstrukturkurven. Die Änderungen des Ausfallrisikos der Gegenseite hatten keine Auswirkungen auf die Beurteilung der Wirksamkeit
der Sicherungsbeziehung und anderen zum beizulegenden Zeitwert erfassten Finanzinstrumenten.
Anlage 5 / 55
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Die folgende Tabelle leitet die Bilanzposten zum 31. Dezember 2019 der Finanzinstrumente zu Klassen und Bewertungskategorien des
IFRS 9 über. Zudem werden die aggregierten Buchwerte pro Bilanzposition dargestellt, die im Wesentlichen den beizulegenden
Zeitwerten entsprechen.
Überleitung zur
Bilanzposition
Kategorie Finanzinstrumente (IFRS 9)
Bilanzposten
Erfolgswirksam zum
beizulegenden
Zeitwert bewertete Anschaffungskosten Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Zu fortgeführten
31.12.2019
Fremdkapital-
instrument sowie
Derivate
bewertete finanzielle bewertete finanzielle
Vermögenswerte Verbindlichkeiten
AKTIVA in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
-
-
-
-
-
-
12.512
-
-
-
12.512
Finanzielle Vermögenswerte
Liquide Mittel
-
-
32.260
32.260
Passiva in TEUR
Langfristige Finanzverbindlichkeiten*
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten*
19.051
-
-
19.051
3.516
-
-
-
-
-
-
3.019
497
28.300
8.759
15.165
-
-
28.300
8.759
-
-
-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige kurzfristige Verbindlichktien
1.862
17.027
*Leasingverbindlichkeiten werden nach IFRS 16 erfasst und bewertet. Diese sind im Anhang gesondert in der Position 16 erläutert. In der Bilanz werden die
Leasingverbindlichkeiten innerhalb der Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
Anlage 5 / 56
Die folgende Tabelle leitet die Bilanzposten zum 31. Dezember 2020 der Finanzinstrumente zu Klassen und Bewertungskategorien des
IFRS 9 über. Zudem werden die aggregierten Buchwerte pro Bilanzposition dargestellt, die im Wesentlichen den beizulegenden
Zeitwerten entsprechen.
Überleitung zur
Bilanzposition
Kategorie Finanzinstrumente (IFRS 9)
Bilanzposten
Erfolgswirksam zum
beizulegenden
Zeitwert bewertete Anschaffungskosten
Zu fortgeführten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
31.12.2020
Fremdkapital-
instrumente sowie
Derivate
bewertete finanzielle bewertete finanzielle
Vermögenswerte Verbindlichkeiten
AKTIVA in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
-
-
-
-
-
-
-
-
-
20.768
20.768
Finanzielle Vermögenswerte
Liquide Mittel
39.436
10.030
39.436
10.030
Passiva in TEUR
Langfristige Finanzverbindlichkeiten*
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten*
-
14.861
-
0
14.861
3.182
2.996
5.785
5.831
-
-
-
-
-
433
2.749
-
-
-
2.996
5.785
4.078
-
-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
Sonstige kurzfristige Verbindlichktien
1.753
*Leasingverbindlichkeiten werden nach IFRS 16 erfasst und bewertet. Diese sind im Anhang gesondert in der Position 16 erläutert. In
der Bilanz werden die Leasingverbindlichkeiten innerhalb der Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
Das in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Nettoergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR -1.263 (VJ: TEUR -295)
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Der Konzern verwendet die folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten
je Bewertungsverfahren:
.
.
Stufe 1: notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.
Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken,
entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind.
.
Stufe 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und
nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.
Die bei First Sensor mit dem beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrument betreffen derivative Finanzistrumente. Sie
unterliegen einer wiederkehrenden Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und sind der Stufe 2 zugeordnet. Der beizulegende
Zeitwert von diesen Finanzinstrumenten, die nicht in einem aktiven Markt gehandelt werden, wird anhand von Bewertungstechniken
ermittelt, die den Einsatz beobachtbarer Marktdaten maximieren und möglichst wenig auf unternehmensspezifische Schätzungen
zurückgreifen. Wenn alle signifikanten Inputfaktoren zur Bewertung eines Instruments zum beizulegenden Zeitwert beobachtbar sind,
Anlage 5 / 57
wird das Instrument in Stufe 2 klassifiziert. Für die Stufe 2 erfolgt die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts mittels eines Discounted
Cashflow-Modells anhand von Input-Daten, bei denen es sich nicht um in Stufe 1 eingeordnete notierte Preise handelt und die direkt
oder indirekt beobachtbar sind.
Alle weiteren finanziellen Vermögenswerte und Schulden wurden im Konzern zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Während der Berichtsperiode gab es keine Veränderungen der Methoden zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts.
Die Beurteilung, ob es bei finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, zu
einem Transfer zwischen den Stufen der Fair-Value-Hierarchie gekommen ist, erfolgt jeweils zum Ende der Berichtsperiode. In der
abgelaufenen Berichtsperiode wurden keine Umgruppierungen vorgenommen.
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Die First Sensor Gruppe nutzte im Berichtsjahr Zinsswaps zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos von variabel verzinsten
Verbindlichkeiten. Die Marktwerte sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
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in TEUR
Fälligkeit
Absicherung
3M EURIBOR
3M EURIBOR
Zinssatz
3,83 %
Nominal 2019
Nominal 2020 Marktwert 2019 Marktwert 2020
31.12.2020
Zinsswap I (3145170UK)
Zinsswap II (3467328UK)
209
103
0
0
-5
-2
0
0
31.12.2020
21.12.2022
2,17 %
0,27 %
Zinsswap/Zinscap
6M EURIBOR +
Cap
(50W8OY5GN4FRA2017040600000
00253109305
18.000
18.312
18.000
18.000
-497
-504
-433
-433
Die für die zum 31. Dezember 2020 ausgelaufenen Zinsswaps bisher im sonstigen Ergebnis erfassten Verluste wurden im Geschäftsjahr
in die Gewinn- und Verlustrechnung übernommen (recycling). Wertänderungen des zum 21. Dezember 2022 fälligen Zinsswapswerden
erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
In 2020 waren keine Verträge für Währungskursabsicherungen vorhanden.
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Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert aus verzinst angelegten liquiden Mitteln
sowie aus variabel verzinsten Verbindlichkeiten, die nicht über Zinssicherungsinstrumente gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert
sind.
Da die liquiden Mittel täglich bzw. kurzfristig fällig sind, unterliegen diese nur einem unwesentlichen Risiko von Wertschwankungen.
Da der weit überwiegende Teil der variabel verzinsten Verbindlichkeiten der Frist Sensor über Zinsswaps gegen Zinsänderungsrisiken
abgesichert ist, bestehen nur in geringem Umfang Zinsänderungsrisiken. Eine Zinsveränderung um 100 Basispunkte würde einen
Ergebniseffekt von maximal 0,1 Mio. Euro (VJ: 0,1 Mio. Euro) haben.
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Bestimmte Geschäftsvorfälle werden im Konzern in fremder Währung abgewickelt. Daher entstehen grundsätzlich Risiken aus
Wechselkursschwankungen.
Anlage 5 / 58
Die inländischen Konzerngesellschaften tätigen Geschäfte, die überwiegend in Euro abgeschlossen werden. Daher bestehen nur in
geringem Umfang Forderungen oder Verbindlichkeiten in Fremdwährungen.
Wesentliche Buchwerte der auf fremde Währung lautenden finanziellen Vermögenswerte und Schulden, soweit sie einem
erfolgswirksamen Währungskursrisiko unterliegen, stellen sich wie folgt dar:
CNY /
31.12.2020 in TEUR
USD
GBP
CAD
SEK
DKK
2020
CNH
117
117
Finanzielle Vermögenswerte (Liquide Mittel)
Gesamt
513
513
214
214
0
0
544
544
0
0
1.388
1.388
CNY /
CNH
31.12.2019 in TEUR
USD
GBP
CAD
SEK
DKK
2020
Finanzielle Vermögenswerte (Liquide Mittel)
Gesamt
4.712
4.712
1.440
1.440
5
5
62
62
273
273
1
1
6.494
6.494
Alle übrigen Währungen im Konzern sind aufgrund der Beträge in fremder Währung von untergeordneter Bedeutung.
Kurswertschwankungen haben aufgrund der vergleichsweise niedrigen und zum 31. Dezember 2020 weiter reduzierten
Fremdwährungspositionen keinen wesentlichen Ergebniseffekt auf den Abschluss.
Da mit Ablauf des Geschäftsjahres 2020 – mit Ausnahme der First Sensor Scandinavia AB, Kungens Kurva, Schweden – keine
Beteiligungen an ausländischen Gesellschaften mehr gehalten werden, entfällt nahezu das Risiko im Falle einer Abwertung des Euro
gegenüber den relevanten Währungen, die in den auf fremde Währungen lautenden Abschlüssen der ehemaligen
Tochtergesellschaften
zur
Anwendung
kamen.
Daher
hat
sich
das
Währungskursrisiko
reduziert.
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Das Ausfallrisiko stellt das Risiko von finanziellen Verlusten dar, falls eine Gegenpartei einer Verpflichtung gegenüber dem Konzern
nicht nachkommt. Das Ausfallrisiko betrifft insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte sowie die Anlage von liquiden Mitteln. Ein Ausfallereignis liegt vor, wenn
die Vertragspartei den Verpflichtungen gegenüber dem Konzern nicht nachkommen kann. Dies kann Zahlungsverzögerungen oder die
Zahlungsunfähigkeit betreffen. Das maximale Ausfallrisiko des Konzerns beschränkt sich auf den Buchwert der am Bilanzstichtag
bilanzierten finanziellen Vermögenswerte (siehe Abschnitt Einstufung und beizulegender Zeitwert).
Das Ausfallrisiko betrifft insbesondere die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Bei allen übrigen finanziellen
Vermögenswerten wird das Ausfallrsiko als von untergeordneter Bedeutung eingeschätzt.
Die Gruppe überwacht regelmäßig das Zahlungsverhalten der Kunden bzw. Vertragsparteien. Sofern zu angemessenen Kosten
verfügbar, werden externe Ratings und/oder Berichte über Kunden und andere Vertragsparteien eingeholt und analysiert. Für
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auf Basis von Informationen der aktuellen wirtschaftlichen Lage der Gegenpartei
und historischen Erfahrungswerten hinsichtlich des Zahlungsverhaltens entsprechende Wertminderungen vorgenommen.
Wertberichtigungen werden somit gebildet, wenn die erwarteten künftigen Zahlungsströme geringer sind als der Buchwert der
Forderungen.
Zur Minderung des Ausfallriskos bestehen keine Sicherheiten oder sonstige Kreditverbesserungsmaßnahmen.
Entsprechend IFRS 9 wendet First Sensor das Expected Loss Model zur Bestimmung von Wertberichtigungen an, sodass auch zu
erwartende Verluste und nicht nur bereits eingetretene Verluste erfasst werden.
Anlage 5 / 59
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Vor dem Hintergrund der zugeflossenen liquiden Mittel aus dem Verkauf von Tochtergesellschaften im Zusammenhang mit dem
Erwerb durch die TE- Gruppe und die damit einhergehende Einbindung in das Cashpooling sieht First Sensor das Liquiditätsrisiko in
einem geringeren Umfang.
Das Liquiditätsrisiko umfasst auch Fälligkeiten von Verbindlichkeiten. Bzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen
feste Zahlungsziele mit den Lieferanten. Daher besteht kein Risiko, dass Zahlungen früher zu leisten sind.
Der Konzern überwacht das Liquiditätsvolumen mittels eines automatisierten Reportingtools. Dieses Tool berücksichtigt täglich die
liquiden Mittel, die Laufzeit der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z. B. Forderungen, kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte) sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit.
Zum 31. Dezember 2020 weisen die vertraglich vereinbarten, undiskontierten, Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen
Verbindlichkeiten des Konzerns nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf:.
Fällig
Fällig
Fällig
31.12.2020
Gesamt
in TEUR
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Verzinste Darlehen
4.587
5.785
4.078
1.173
15.623
9.240
0
4.758
0
18.585
5.785
4.511
5.987
34.868
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Leasingverbindlichkeiten
Gesamt
433
0
4.137
13.810
677
5.435
Fällig
Fällig
Fällig
31.12.2019
Gesamt
in TEUR
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Verzinste Darlehen
28.300
8.759
12.851
0
6.200
0
47.351
8.759
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Leasingverbindlichkeiten
Gesamt
17.027
1.597
497
0
17.524
8.127
5.844
19.192
686
6.886
55.683
81.761
Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind stets dem frühesten Zeitraster zugeordnet.
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Der Konzern ist auf ein ausgewogenes Kundenportfolio und langfristige Kundenbeziehungen sowie die Risikodiversifikation
hinsichtlich branchenbezogener Endmärkte und regionaler Absatzregionen bedacht. Eine unverhältnismäßig hohe
Risikokonzentration besteht nach Einschätzung des Vorstands nicht.
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Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung des Unternehmens ist die Sicherstellung eines hohen Bonitätsratings und einer guten
Eigenkapitalquote, die zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit und zur Maximierung des Shareholder Value beiträgt.
Mindesteigenkapitalquoten sind zum Teil in abgeschlossenen Kreditverträgen als Bedingung vereinbart worden. Die Eigenkapitalquote
hat außerdem Einfluss auf das Bonitätsrating und stellt eine von mehreren Einflussgrößen dar, die die Höhe des zu zahlenden
Zinsniveaus bestimmen. Das Bonitätsrating ist außerdem ein Entscheidungskriterium für Kunden bei der Berücksichtigung von
Auftragsvergaben.
Anlage 5 / 60
Die Steuerung der Kapitalstruktur des Konzerns erfolgt in Abhängigkeit von Änderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Zur
Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern Anpassungen von Dividendenzahlungen an die Anteilseigner oder eine
Kapitalrückzahlung an die Anteilseigner vornehmen sowie neue Anteile ausgeben. Die Geschäftsleitung überwacht die Kapitalstruktur
der Gesellschaft in regelmäßigen Abständen.
Der Konzern überwacht sein Kapital mit Hilfe der Eigenkapitalquote:
31.12.2019
89.881
31.12.2020
135.623
179.775
75,4
Δ absolut
45.742
119
in %
50,9
0,1
in TEUR
Eigenkapital
Bilanzsumme
Eigenkapitalquote in %
179.656
50,0
25,4
50,8
Die im Rahmen der Darlehensverträge geforderten Finanzkennzahlen (Covenants) wurden durch die Gesellschaft im Berichtsjahr
erfüllt.
36. WEITERE ERLÄUTERUNGEN AUF GRUND VON VORSCHRIFTEN DES HGB
Die nachfolgenden Erläuterungen enthalten zusätzliche Informationen, die Pflichtbestandteile des Anhangs gemäß HGB sind.
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Name
Position im Vorstand
Dr. Dirk Rothweiler
Dr. Mathias Gollwitzer
Vorstandsvorsitzender (1. Januar 2017 bis 30. Juni 2020)
Finanzvorstand (10. August 2015 bis 13. März 2020)
Finanzvorstand (seit 14. März 2020), Alleinvorstand (1. Juli 2020 bis 19. April 2020),
Vorstand ohne gesonderten Geschäftsbereich (ab 20. April 2021)
Marcus Resch
Sibylle Büttner
Robin Maly
Vorstand ohne gesonderten Geschäftsbereich (ab 20. April 2021)
Vorstand ohne gesonderten Geschäftsbereich (ab 20. April 2021)
Dr. Dirk Rothweiler zeichnete bis zum 30. Juni 2020 als Vorstandsvorsitzender für die Bereiche Richtlinien der Geschäftspolitik,
Gesellschaftsrecht, Unternehmensstrategie, Unternehmenskommunikation, M&A, Beteiligungen, Tochterfirmen, Sales und Marketing,
Forschung und Entwicklung, Produktentwicklung, Fertigung, Marktanalyse und Marktentwicklung sowie Belange des Aufsichtsrats
verantwortlich.
Als Finanzvorstand war bis zum 13. März 2020 Dr. Mathias Gollwitzer bestellt. Er verantwortete die Bereiche Finanzen, Investor
Relations, Planung, Controlling, Reporting, Personal, Recht, IT, Konzern-Risikomanagement, Internal Control und Compliance.
Mit Wirkung zum 14. März 2020 wurde Marcus Resch zum Finanzvorstand der First Sensor AG bestellt. Sein Zuständigkeitsbereich
umfasste zunächst die Ressorts Finanzen und Controlling sowie die Fachbereiche Personalwesen, IT, Investor Relations, Recht,
Risikomanagement und Compliance. Nach der Amtsniederlegung von Dr. Rothweiler zum 30. Juni 2020 übernahm Marcus Resch auch
dieses Vorstandsressort. Mit Wirkung vom 20. April 2020 ist Marcus Resch eins von drei Vorstandsmitgliedern ohne gesonderten
Geschäftsbereich.
Am 20. Aptil 2020 traten Sibylle Büttner und Robin Maly als neue Mitlgieder in den Vorstand ein. Die neuen Vorstände vertreten die
Gesellschaft zusammen mit Marcus Resch gemeinsam ohne Zuordnung eines eigenen Geschäftsbereiches.
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Name/
Tätigkeitsbezeichnung
Mitgliedschaften in gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten
Mitgliedschaften in vergleichbaren in-
und ausländischen Kontrollgremien
Position im Aufsichtsrat
Michael Gerosa
Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 19.
April 2021 (Mitglied des Aufsichtsrats
seit 18. Februar 2021)
keine
Kissling Swiss Switches AG in Frauenfeld,
Schweiz (Mitglied des Verwaltungsrats),
TE Connectivity Poland Services sp. z o.o.
in Krakau, Polen (Mitglied des
Senior Director / Regional
Controller EMEA, TE
Connectivity Ltd.,
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Verwaltungsrats),
TE Connectivity India Private Limited in
Bangalore, Indien (Mitglied des
Verwaltungsrats),
Jaquet Technology Group AG in Pratteln,
Schweiz (Mitglied des Verwaltungsrats),
Tyco Electronics Finland Oy in Helsinki,
Finnland (Mitglied des Verwaltungsrats),
TE Connectivity Svenska AB in Upplands-
Vasby, Schweden (Mitglied des
Verwaltungsrats),
Tyco Electronics Saudi Arabia Limited in
Riyadh, Saudi-Arabien (Mitglied des
Verwaltungsrats),
TE Connectivity (Denmark) ApS in
Glostrup, Dänemark (Mitglied des
Verwaltungsrats),
Tyco Electronics (Gibraltar) Limited in
Gibraltar (Mitglied des Verwaltungsrats)
John Mitchell
Vorsitzender des Aufsichtsrats
1. Mai 2020 bis 31. Oktober 2020
keine
keine
keine
Senior Vice President und
General Manager, Sensor
Solutions, TE Connectivity
Ltd., Berwyn, USA
Peter McCarthy
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
seit 1. Mai 2020
keine
Vice President und General
Manager, Sensor Solutions, TE
Connectivity Germany GmbH,
Bensheim
Stephan Itter
Kaufmännischer Vorstand,
Läpple AG, Heilbronn
Mitglied des Aufsichtsrats
seit 1. Mai 2020
Läpple Automotive GmbH, Teublitz;
FIBRO GmbH, Weinsberg
keine
keine
Dirk Schäfer
Mitglied des Aufsichtsrats
keine
Senior Manager Commercial seit 26. Mai 2020
Finance, TE Connectivity
Germany, Bensheim
Tilo Vollprecht
(Arbeitnehmervertreter)
Mitglied des Aufsichtsrats
seit 03. Mai 2019
keine
keine
keine
keine
keine
Olga Wolfenberg
(Arbeitnehmervertreter)
Mitglied des Aufsichtsrats
seit 03. Mai 2019
Prof. Dr. Alfred Gossner
Präsident Munich Business
School
Vorsitzender des Aufsichtsrats
11. September 2012 bis 30. April 2020
Deutsche Bank AG (Mitglied des Beirats);
DPE Deutsche Private Equity GmbH
(Mitglied des Beirats)
Prof. Dr. rer. nat. Christoph
Kutter
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
seit 03. Mai 2019
Keine
VDI/VDE Innovation+Technik GmbH,
Berlin
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(Mitglied seit 24. Mai 2017 bis 30. April
(Mitglied des Aufsichtsrats)
Einrichtung für Mikrosysteme 2020)
und Festkörper-Technologien
EMFT, München
Anlage 5 / 62
Marc de Jong
Mitglied des Aufsichtsrats
keine
ASM, Niederlande (Mitglied des
CEO LM Wind Power A/S,
Kolding, Dänemark
23. Mai 2014 bis 30. April 2020
Aufsichtsrats); Nissens A/S, Dänemark
(Mitglied des Aufsichtsrats); Sioux BV,
Niederlande (Mitglied des Aufsichtsrats
CEO InnoMarket B.V.
Eindhoven, Niederlande
Guido Prehn
Partner der DPE Deutsche
Private Equity GmbH
Mitglied des Aufsichtsrats
03. Mai 2019 bis 30. April 2020
Centogene AG (Mitglied des
Aufsichtsrats)
Auerbach Holding AG (Mitglied des
Verwaltungsrats); Kohlspitz Holding AG
(Mitglied des Verwaltungsrats); Everest
TopCo B.V. (Supervisory Director);
Pharmazell GmbH (Mitglied des Beirats);
Omniamed Holding GmbH (Mitglied des
Beirats); Calvias GmbH (Mitglied des
Beirats); VTU Group GmbH (Mitglied des
Beirats)
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§
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Nach den uns übermittelten Stimmrechtsmitteilungen hielten zum 31. Dezember 2020 folgende Personen/Gesellschaften mehr als 3
Prozent der Aktien der First Sensor AG. Diese können dann von den aktuellen Stimmrechtsanteilen abweichen, wenn keine
Meldeschwelle seit der letzten Meldung erreicht wurde und die Person oder Institution daher keine Verpflichtung zur Meldung hatte:
Schwellenwert
erreicht bzw.
über-
Meldepflichtiger
Name/Firma
Datum der
Mitteilung
Datum der
Datum der
Höhe des Stimmrechtsanteils Zurechnung
zum Zeitpunkt der Mitteilung gemäß
Wohnort/Sitz
Schwellenberührung Veröffentlichung /unterschritten
%
Stimmrechte
TE Connectivity Ltd.
Schaffhausen, Schweiz
13.03.2020
12.03.2020
13.03.2020
3%, 5%, 10%,
71,87
7.380.905 § 34 WpHG
Aktionär: TE Connectivity Sensors
Germany Holding AG
15%, 20%, 25% und
30% überschritten
Morgan Stanley
Aktionär: Morgan Stanley & Co. Vereinigte Staaten von
LLC
John Addis
Aktionär: FourWorld Capital
Management LLC
Wilmington, Delaware, 01.12.2020
25.11.2020
25.11.2020
02.12.2020
26.11.2020
5% unterschritten
10% unterschritten
3,37
6,25
347.357 § 34 WpHG
643.181 § 34 WpHG
Amerika
Wilmington, Delaware, 30.11.2020
Vereinigte Staaten von
Amerika
Syquant Capital SAS
Paris, Frankreich
23.10.2020
20.10.2020
23.10.2020
3% überschritten
3,4
349.767 § 34 WpHG
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Die Mitarbeiterzahlen werden als Durchschnittswerte in Vollzeitäquivalenten (FTE) angegeben:
2019
2020
Δ absolut
in %
Vollzeitäquivalente
Deutschland
Europa
822
34
807
34
-15
0
-1,8
0
Nordamerika
Übrige
25
21
-4
-16,0
0
0
0
0
Gesamt
881
862
-19
-2,2
Darüber hinaus waren durchschnittlich 24 Auszubildende (VJ: 28) beschäftigt.
Anlage 5 / 63
H
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A
b
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c
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p
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2020
130
6
In TEUR
Abschlussprüfung
Sonstige Beratungsleistungen
Gesamt
136
Die Prüfungsgebühren für die Abschlussprüfung umfassen die Prüfung des Einzelabschlusses der First Sensor AG nach HGB, des First
Sensor Konzernabschlusses nach IFRS sowie der wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften der First Sensor AG nach HGB. Der
Abschlussprüfer prüft den Einzelabschluss der Gesellschaft und den Konzernabschluss durchgehend ab dem Prüfungszeitraum 2013.
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§
2
6
4
A
b
s
.
3
H
G
B
Die nachfolgende inländische Tochtergesellschaft in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft hat die gemäß § 264 Abs. 3 HGB
erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt und verzichtet deshalb auf die Offenlegung des
Jahresabschlusses:
.
First Sensor Lewicki GmbH, Oberdischingen
A
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g
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s
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In der Bilanz des Einzelabschlusses der First Sensor AG werden selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR
3.459 (VJ: TEUR 3.174) ausgewiesen. Darüber hinaus bestehen passive latente Steuern in Höhe von TEUR 1.088 (VJ: TEUR 1.008). Somit
ergibt sich ein Betrag in Höhe von TEUR 2.371 (VJ: TEUR 2.166), der einer Ausschüttungssperre unterliegt.
Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsverpflichtungen mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz der
vergangenen zehn Jahre (2,3 Prozent) und der vergangenen sieben Jahre (1,6 Prozent) beträgt TEUR 21 (VJ: TEUR 11) und ist gemäß §
253 Abs. 6 S. 2 HGB ebenfalls ausschüttungsgesperrt.
Anlage 5 / 64
37. CORPORATE GOVERNANCE
Die Gesellschaft hat die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und auf der Website der Gesellschaft dauerhaft
zugänglich gemacht.
38. NACHTRAGSBERICHT
Als Ergebnis der laufenden Evaluierung des Geschäftsbetriebs von TE Connectivity hat die TE Connectivity Sensors Germany GmbH
angekündigt, Teile der Produktion in Dortmund an den Standort Berlin-Oberschöneweide von First Sensor zu verlagern. Relevante
Umsatz- und Ergebnisbeiträge sind ab dem Geschäftsjahr 2022 zu erwarten.
Im März 2021 wurde außerdem die Absicht angekündigt, den Standort in Puchheim bei München (FSM) zu schließen. Die Aktivitäten
sollen bis Ende 2021 auf die First Sensor-Standorte in Berlin-Weißensee und Oberdischingen verlagert werden.
Der Aufsichtsrat der First Sensor AG hat am 19. April 2021 in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung Michael Gerosa, Senior
Director Regional Controlling EMEA, TE Connectivity Ltd., der auf Basis einer gerichtlichen Bestellung seit dem 18. Februar 2021 dem
Aufsichtsrat der First Sensor AG angehört, zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Peter McCarthy, der die Aufgaben des
Aufsichtsratsvorsitzenden satzungsgemäß vorübergehend übernommen hatte, bleibt stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.
Am 19. April 2021 beschloss der Aufsichtsrat des Weiteren, Sibylle Büttner, Director Operations, Business Unit Sensors, TE Connectivity
Germany GmbH, und Robin Maly, Director Business Transformation, Business Unit Sensors, TE Connectivity Ltd., mit Wirkung ab dem
20. April 2021 in den Vorstand zu bestellen.
Weitere wesentliche Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahres, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben,
sind nicht bekannt.
Berlin, den 27. April 2021
First Sensor AG
Sibylle Büttner
Vorstand
Robin Maly
Vorstand
Marcus Resch
Vorstand