Segmente der HHLA
Segmente der HHLA
Container
Intermodal
737,5 Mio. €
57 %
476,8 Mio. €
37 %
Umsatzerlöse
Umsatzanteil
Umsatzerlöse
Umsatzanteil
Auf den HHLA-Containerterminals werden Schiff, Bahn und Lkw
zur effizienten Transportkette verknüpft. Die Hamburger Termi-
nals bilden die wichtigste europäische Drehscheibe
zwischen Asien und Mittel- und Osteuropa. Darüber hinaus
betreibt die HHLA einen Containerterminal im ukrainischen
Odessa sowie im estnischen Tallinn.
Die Bahngesellschaften der HHLA betreiben ein umfassendes
Transport- und Terminalnetzwerk für Containertransporte und
verbinden Häfen an Nord- und Ostsee sowie der nördlichen Adria
mit ihrem Hinterland. Umfuhren per Lkw im Hamburger Hafen
runden das Dienstleistungsportfolio ab.
Wesentliche Kennzahlen
Wesentliche Kennzahlen
in Mio. €
2020
737,5
160,4
21,7
2019
799,7
Veränd.
- 7,8 %
in Mio. €
2020
476,8
131,8
27,7
2019
486,9
139,0
28,6
Veränd.
- 2,1 %
Umsatzerlöse
EBITDA
Umsatzerlöse
EBITDA
240,2 - 33,2 %
30,0 - 8,3 PP
141,3 - 53,7 %
17,7 - 8,8 PP
- 5,2 %
- 0,9 PP
EBITDA-Marge in %
EBIT
EBITDA-Marge in %
EBIT
65,4
8,9
88,3
99,2 - 11,0 %
EBIT-Marge in %
Containerumschlag in Tsd. TEU
EBIT-Marge in %
Containertransport in Tsd. TEU
18,5
20,4
- 1,9 PP
- 1,9 %
6.776
7.577 - 10,6 %
1.536
1.565
Umsatzerlöse
in Mio. €
Umsatzerlöse
in Mio. €
800
759
747
695
738
487
477
434
414
390
2016
2017
2018
2019
2020
2016
2017
2018
2019
2020
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Segmente der HHLA
Logistik
Immobilien
51,4 Mio. €
4 %
38,1 Mio. €
3 %
Umsatzerlöse
Umsatzanteil
Umsatzerlöse
Umsatzanteil
Die HHLA bündelt in diesem Segment eine breite Palette von ha-
fennahen Dienstleistungen wie Massengut-, Fahrzeug- und
Fruchtlogistik. Neue Geschäftsaktivitäten wie die additive Ferti-
gung oder auch luftgestützte Logistikdienstleistungen ergänzen
das Leistungsspektrum. Zudem vermarktet die HHLA ihr Know-
how bei Infrastruktur- und Projektentwicklung weltweit.
Mit dem nachhaltigen Umbau der denkmalgeschützten Hambur-
ger Speicherstadt zu einem mustergültig sanierten Quartier be-
treibt die HHLA eine intelligente Standortentwicklung und
sichert mit dem Fischmarkt Hamburg-Altona ein Stück des tradi-
tionsreichen Fischereihafenareals.
Wesentliche Kennzahlen
Wesentliche Kennzahlen
in Mio. €
2020
51,4
6,9
2019
Veränd.
in Mio. €
2020
38,1
20,0
52,4
12,9
33,9
2019
40,2
Veränd.
- 5,3 %
Umsatzerlöse
EBITDA
59,0 - 12,9 %
8,5 - 18,4 %
Umsatzerlöse
EBITDA
23,9 - 16,5 %
59,4 - 7,0 PP
16,5 - 21,5 %
EBITDA-Marge in %
EBIT
13,4
- 3,9
- 7,5
3,4
14,3
2,5
- 0,9 PP
neg.
EBITDA-Marge in %
EBIT
EBIT-Marge in %
Equity-Beteiligungsergebnis
4,3
neg.
EBIT-Marge in %
40,9
- 7,0 PP
3,9 - 12,6 %
Umsatzerlöse
in Mio. €
Umsatzerlöse
in Mio. €
40
39
60
59
38
38
38
55
51
51
2016
2017
2018
2019
2020
2016
2017
2018
2019
2020
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
HHLA-Kennzahlen
HHLA-Kennzahlen
HHLA-Konzern
in Mio. €
2020
2019
Veränderung
Umsatzerlöse und Ergebnis
Umsatzerlöse
1.299,8
289,4
22,3
1.382,6
382,6
27,7
- 6,0 %
- 24,4 %
- 5,4 PP
- 44,1 %
- 6,5 PP
- 45,9 %
- 58,8 %
EBITDA
EBITDA-Marge in %
EBIT
123,6
9,5
221,2
16,0
EBIT-Marge in %
Konzernjahresüberschuss
Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter
Kapitalflussrechnung und Investitionen
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Investitionen
74,1
137,1
103,3
42,6
291,2
196,3
322,7
224,9
- 9,7 %
- 12,7 %
Leistungsdaten
Containerumschlag in Tsd. TEU
Containertransport in Tsd. TEU
6.776
1.536
7.577
1.565
- 10,6 %
- 1,9 %
in Mio. €
31.12.2020
31.12.2019
Veränderung
Bilanz
Bilanzsumme
Eigenkapital
2.591,1
567,0
21,9
2.610,0
578,9
22,2
- 0,7 %
- 2,0 %
- 0,3 PP
Eigenkapitalquote in %
Personal
Anzahl der Beschäftigten
6.312
6.296
0,3 %
Teilkonzern Hafenlogistik1,2
Teilkonzern Immobilien1,3
in Mio. €
2020
1.269,3
269,4
21,2
2019
1.350,0
358,7
26,6
Veränderung
- 6,0 %
2020
2019
40,2
23,9
59,4
16,5
40,9
Veränderung
- 5,3 %
Umsatzerlöse
EBITDA
38,1
20,0
52,4
12,9
33,9
- 24,9 %
- 5,4 PP
- 16,5 %
- 7,0 PP
EBITDA-Marge in %
EBIT
110,3
8,7
204,4
15,1
- 46,0 %
- 6,4 PP
- 21,5 %
- 7,0 PP
EBIT-Marge in %
Jahresüberschuss nach
Anteilen anderer Gesellschafter
35,3
0,50
0,45
93,6
1,34
0,70
- 62,3 %
- 62,3 %
- 35,7 %
7,3
2,70
2,10
9,7
3,57
2,10
- 24,4 %
- 24,4 %
0,0 %
Ergebnis je Aktie in €4
Dividende je Aktie in €5
1
2
3
4
5
Vor Konsolidierung zwischen den Teilkonzernen
A-Aktien, börsennotiert
S-Aktien, nicht börsennotiert
Unverwässert und verwässert
2020: Dividendenvorschlag
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Inhalt
1
Inhalt
An unsere Aktionäre
2
Konzernabschluss
2
3
Brief an die Aktionäre
Mitglieder des Vorstands
Bericht des Aufsichtsrats
Mitglieder des Aufsichtsrats
Die HHLA-Aktie
Gewinn- und Verlustrechnung
Gesamtergebnisrechnung
Bilanz
4
8
9
Kapitalflussrechnung
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Segmentberichterstattung
Konzernanhang
Zusammengefasster Lagebericht
12
12 Der Konzern im Überblick
14 Markt und Wettbewerb
Jahresabschluss der HHLA AG
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Nachhaltigkeit
16 Kundenstruktur und Vertrieb
17 Rechtliche Rahmenbedingungen
18 Unternehmensstrategie
20 Unternehmenssteuerung und Wertmanagement
21 Forschung und Entwicklung
25 Einkauf und Materialwirtschaft
26 Nachhaltige Leistungsindikatoren
26 Nichtfinanzieller Bericht
Kennzahlen
Statement der Vorstandsvorsitzenden
Balanced Logistics
26 Personal
Nachhaltigkeitsstrategie
Nachhaltigkeitsorganisation und Dialog
Grundsätze und Berichtsstandards
Wesentlichkeitsanalyse
Ökologie
29 Wirtschaftliches Umfeld
30 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
30
31
31
33
36
36
37
38
38
39
39
41
50
50
61
66
Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf
Hinweise zur Berichterstattung
Ertragslage
Soziales
Vermögens- und Finanzlage
Segmententwicklung
Segment Container
Wirtschaft
Governance
Prüfungsvermerk
Segment Intermodal
Segment Logistik
Segment Immobilien
Weitere Informationen
72
Nachtragsbericht
Prognosebericht
72 Glossar
Risiko- und Chancenbericht
Corporate Governance
Erklärung zur Unternehmensführung
Vergütungsbericht
74 Finanzkalender / Impressum
75 HHLA-Mehrjahresübersicht
Übernahmerechtliche Angaben
und erläuternder Bericht
68
70
Erläuterungen zum Einzelabschluss der HHLA (HGB)
Erklärung des Vorstands
Dieser Geschäftsbericht wurde veröffentlicht am 25. März 2021.
http://bericht.hhla.de/geschaeftsbericht-2020
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
2
An unsere Aktionäre
Brief der Vorstandsvorsitzenden
An unsere Aktionäre
Meine Damen und Herren, auch in der Krise haben wir die HHLA
zielgerichtet weiterentwickelt. Denn unabhängig von der Pandemie
verändern sich die Rahmenbedingungen für unser Geschäft. Die
Zahl der Großschiffe mit einer Kapazität von über 23.000 Standard-
containern nimmt kontinuierlich zu. Um solche Mega-Boxer auch
künftig abfertigen zu können, haben wir im vergangenen Ge-
schäftsjahr zwei weitere Containergroßbrücken am Container Ter-
minal Burchardkai in Betrieb genommen.
Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende
Um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit unseres Kernge-
schäfts zu sichern, wurde für die Containerterminals im Hambur-
ger Hafen ein Effizienzprogramm gestartet. Damit die erforderli-
chen Maßnahmen konsequent und entschlossen umgesetzt wer-
den, wurden 43 Millionen Euro zurückgestellt. Wir müssen uns au-
ßerdem darauf einstellen, dass die strategische Bedeutung der
Häfen an der Adria und im Mittelmeerraum deutlich zunimmt. Um
sich in diesem wachstumsstarken Markt zu positionieren, hat die
HHLA die Mehrheit an einem Multifunktions-Terminal im Hafen
von Triest erworben. Mit Blick auf die Veränderungen in der ge-
samten Logistik- und Transportbranche erweitern wir das Kernge-
schäft durch neue digitale Geschäftsmodelle. So wurden bei-
spielsweise in die IT-Landschaft von zwei HHLA-Containertermi-
nals weltweit erstmals Lösungen integriert, die maschinelles Ler-
nen nutzen, um die Verweildauer von Containern auf der Anlage
vorherzusagen. Beispielhaft für unsere Anstrengungen zur Um-
setzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie sei die Initiative unserer
Bahntochter
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich sehr, den vorliegenden Geschäftsbericht für das
Jahr 2020 mit einer positiven Nachricht einzuleiten: Die Hambur-
ger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist bisher gut durch die Corona-
virus-Pandemie gekommen. Das Unternehmen ist auch nach ei-
nem herausfordernden Geschäftsjahr finanziell stabil aufgestellt
und verfügt über die notwendigen Ressourcen, um den Auswir-
kungen der Pandemie entschlossen zu trotzen.
Durch die gemeinsame Kraftanstrengung des gesamten HHLA-
Konzerns und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir
im vergangenen Geschäftsjahr ein positives Ergebnis erzielt. Wir
haben von der Wiederbelebung der Industrieproduktion und dem
Handel nach den weltweiten Einschränkungen zur Eindämmung
der Pandemie profitiert.
METRANS genannt. Fast alle der knapp 3.000 Containertragwa-
gen sind inzwischen mit sogenannten Flüsterbremsen ausgerüs-
tet, wodurch die Fahr- und Bremsgeräusche der Waggons um die
Hälfte reduziert werden.
Verlässlich bleiben wir auch Ihnen gegenüber, unseren Anteilseig-
nern. Die Zustimmung der Hauptversammlung am 10. Juni 2021 vo-
rausgesetzt, werden wir eine Wahldividende in Höhe von 45 Cent je
A-Aktie ausschütten. Wir setzen damit unsere Dividendenpolitik
fort, zwischen 50 und 70 Prozent des Jahresüberschusses nach An-
teilen Dritter auszuschütten. Bei der Ermittlung haben wir das Er-
gebnis um die ergebniswirksame Veränderung der Restrukturie-
rungsrückstellung bereinigt. Wir geben Ihnen damit erneut die
Möglichkeit, zwischen Bardividende und Bezug neuer Aktien zu
wählen.
Markt und Kunden werden sich weiter
verändern. Daraus erwächst ein Auftrag: Wir
müssen uns mit ihnen verändern. Mehr noch:
Wir werden die Veränderung aktiv gestalten
und mit vorantreiben.
Entscheidend war jedoch auch, dass die Betriebsstabilität der
HHLA zu jeder Zeit gewährleistet blieb. Weder auf unseren Anla-
gen in Hamburg, Odessa oder Tallinn noch bei unserer Bahntoch-
ter METRANS stand die Produktion an einem Tag pandemiebe-
dingt still. Konsequent wurden die unter Führung des Vorstands
erarbeiteten Maßnahmen zum Gesundheitsschutz konzernweit
umgesetzt. Unsere Kunden genauso wie die Verbraucher und Un-
ternehmen konnten sich auf uns in dieser schwierigen Zeit verlas-
sen: „Wir versorgen Deutschland und Europa!“ Die HHLA erwies
sich darüber hinaus als verlässlicher Arbeitgeber. Der Schutz der
Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war ge-
währleistet und wir haben weder Kurzarbeit angemeldet noch
Löhne gesenkt.
Meine Damen und Herren, wir wissen, dass sich unser Markt und
unsere Kunden weiter transformieren werden. Und wir wissen,
dass daraus ein Auftrag erwächst: Wir müssen uns mit ihnen ver-
ändern. Mehr noch: Wir werden die Veränderung aktiv gestalten
und mit vorantreiben, so wie Sie das von uns kennen.
Ihre
Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
An unsere Aktionäre
3
Mitglieder des Vorstands
Mitglieder des Vorstands
Der Vorstand (v.l.n.r): Angela Titzrath, Dr. Roland Lappin Jens Hansen, Torben Seebold
Angela Titzrath
Jens Hansen
Dr. Roland Lappin
Torben Seebold
Vorstandsvorsitzende (CEO)
Chief Operating Officer
Finanzvorstand
Arbeitsdirektor
Container Vertrieb
Segment Intermodal
Segment Logistik
Unternehmensentwicklung
Unternehmenskommunikation
Nachhaltigkeit
Container Betrieb
Container Technik
Informationssysteme
Finanzen und Controlling
(einschließlich Organisation)
Investor Relations
Revision
Segment Immobilien
Personalmanagement
Einkauf und Materialwirtschaft
Arbeitsschutzmanagement
Recht und Versicherung
(einschließlich Compliance)
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
4
An unsere Aktionäre
Bericht des Aufsichtsrats
S-Sparte, des Konzernabschlusses einschließlich der Teilkonzern-
abschlüsse, des zusammengefassten Lageberichts der HHLA und
des Konzerns, des Berichts des Aufsichtsrats, der Berichte über
die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und zwischen der
A- und der S-Sparte und des gesonderten nichtfinanziellen Be-
richts, jeweils für das Geschäftsjahr 2019, sowie die Tagesordnung
für die ordentliche Hauptversammlung 2020 einschließlich des
Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands und des Wahlvor-
schlags für die Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr
2020. Vertreter des Abschlussprüfers nahmen an der Sitzung teil,
berichteten über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und
standen für Fragen zur Verfügung. Außerdem haben wir in dieser
Sitzung nach eingehender Erörterung zwei Verträgen betreffend
die weitere Entwicklung des O‘Swaldkais im Zusammenhang mit
der geplanten städtebaulichen Entwicklung des Grasbrook zuge-
stimmt, namentlich einem Nachtrag zum bestehenden Flächen-
mietvertrag mit der Hamburg Port Authority, der insbesondere
die vorzeitige Rückgabe von Teilflächen bei gleichzeitiger Verlän-
gerung des Mietverhältnisses für die verbleibenden Flächen bis
2049 regelt, sowie einer Vereinbarung mit der Hamburg Port Au-
thority und der Freien und Hansestadt Hamburg, die im Kern eine
Ausgleichszahlung der Freien und Hansestadt Hamburg an die
HHLA für die beschriebene vorzeitige Rückgabe von Teilflächen
und die in diesem Zusammenhang erforderlichen Umbaumaß-
nahmen regelt. Die Verträge wurden am 28. Dezember 2020 ab-
geschlossen.
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 die ihm nach Gesetz,
Satzung, Geschäftsordnung und Deutschem Corporate Governance
Kodex (DCGK) zugewiesenen Aufgaben pflichtgemäß mit der ge-
botenen Sorgfalt wahrgenommen. Wir haben die Geschäftsführung
des Vorstands kontinuierlich überwacht, die strategische Weiter-
entwicklung des Unternehmens sowie wesentliche Einzelmaßnah-
men beratend begleitet und uns von der Recht-, Ordnungs- und
Zweckmäßigkeit der Unternehmensführung sowie des eingerichte-
ten Risikomanagements überzeugt.
Zusammenarbeit mit dem Vorstand
Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von wesentlicher Be-
deutung für das Unternehmen eingebunden. Der Vorstand infor-
mierte uns regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle wesent-
lichen Entwicklungen, insbesondere die Lage der Gesellschaft und
des Konzerns, die Unternehmensplanung, grundsätzliche Fragen
der Unternehmenspolitik und der Strategie, Investitionsvorhaben
und die Personalsituation. Maßnahmen, die nach Gesetz, Satzung
oder der Geschäftsanweisung für den Vorstand der Zustimmung
des Aufsichtsrats oder eines seiner Ausschüsse bedürfen, wurden
jeweils rechtzeitig vorgelegt. Der Aufsichtsrat bzw. die entspre-
chenden Ausschüsse haben diesen Maßnahmen nach eigener
Prüfung und Erörterung mit dem Vorstand jeweils zugestimmt.
Als Aufsichtsratsvorsitzender stand ich auch zwischen den Sitzun-
gen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand und wurde über
die Planung und Strategie, die aktuelle Entwicklung der Ge-
schäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle, die Risikolage und das
Risikomanagement sowie die Compliance informiert.
In unserer zweiten regulären Sitzung am 29. Mai 2020 haben wir
uns mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sowie dem Auf-
bau unseres Intermodalgeschäfts in der Ukraine befasst. Daneben
haben wir laufende Projekte erörtert und zwei Bürgschaften gegen-
über dem Eisenbahn-Bundesamt im Zusammenhang mit der För-
derung von Ausbaumaßnahmen zugestimmt.
Die Arbeit des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 vier ordentliche und
zwei Sondersitzungen abgehalten. Regelmäßige Gegenstände
der ordentlichen Sitzungen sind die laufende Umsatz-, Ergebnis-
und Liquiditätsentwicklung sowie die aktuelle Geschäftslage des
Unternehmens und der einzelnen Segmente, jeweils einschließ-
lich der Risikolage, des Risikomanagements sowie der Compli-
ance. Der Vorstand berichtete in den Sitzungen über die wirt-
schaftliche, finanzielle und strategische Situation der Gesellschaft
und des Konzerns, die Strategie des Unternehmens sowie über
wesentliche Entwicklungen und Ereignisse. Im Geschäftsjahr
2020 haben wir uns außerdem kontinuierlich mit den Auswirkun-
gen der Covid-19-Pandemie auf den Betrieb und die Finanz-, Er-
trags- und Vermögenslage des Unternehmens befasst. Die weite-
ren Schwerpunkte der Sitzungen im Berichtszeitraum lassen sich
wie folgt zusammenfassen:
In der Sondersitzung am 2. Juli 2020haben wir uns schwerpunkt-
mäßig mit dem Beteiligungserwerb an der Piattaforma Logistica
Trieste s.r.l. (nunmehr HHLA PLT Italy s.r.l.) befasst und diesem
nach eingehender Erörterung zugestimmt. Des Weiteren haben wir
in dieser Sitzung vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie der
Abhaltung der Hauptversammlung als virtuelle Hauptversammlung
zugestimmt und im Interesse der Schonung der Liquidität dem vor-
sorglichen Abschluss einer Kreditlinie über 50 Mio. € zur allgemei-
nen Liquiditätssicherung zugestimmt sowie zusammen mit dem
Vorstand entschieden, der Hauptversammlung am 20. August 2020
vorzuschlagen, ein Wahlrecht der A-Aktionäre hinsichtlich des Er-
halts ihrer Dividende in bar oder anteilig in neuen A-Aktien (sog.
Wahl- oder auch Aktiendividende) zu beschließen. Zudem haben
wir den Wahlvorschlag für die Hauptversammlung zur Wahl eines
Nachfolgers für Herrn Dr. Sevecke verabschiedet.
Schwerpunkte der Bilanzsitzung am 23. März 2020 waren tur-
nusgemäß die Prüfung und Billigung des Jahresabschlusses der
HHLA einschließlich der Sparteneinzelabschlüsse für die A- und
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
An unsere Aktionäre
5
Bericht des Aufsichtsrats
Schwerpunkt der ordentlichen Sitzung am 19. August 2020 war
neben der Erörterung der aktuellen Geschäftsentwicklung und
verschiedener interner Maßnahmen und Projekte die Vorbereitung
der Hauptversammlung einschließlich der Beschlüsse und Doku-
mente zur Umsetzung der Wahl- bzw. Aktiendividende. Des Weite-
ren haben wir uns in dieser Sitzung mit dem geplanten Aufbau eines
Intermodalterminals der METRANS-Gruppe in der Nähe von Berlin
befasst.
Prof. Dr. Rüdiger Grube
Vorsitzender des
Aufsichtsrats
In unserer diesjährigen Strategiesitzung am 11. September 2020
haben wir uns primär mit dem Segment Container und dort insbe-
sondere mit den geplanten Maßnahmen zur Stärkung der Wett-
bewerbsfähigkeit dieses Segments beschäftigt.
Der Finanzausschuss hat im Geschäftsjahr 2020 fünf Sitzungen
abgehalten. Er befasst sich in seinen regulären Sitzungen jeweils
mit der Konzernergebnisentwicklung und der allgemeinen Fi-
nanz- und Ertragslage des Konzerns sowie – jeweils in der Dezem-
ber-Sitzung – mit der Vorprüfung des Wirtschaftsplans für das
kommende Jahr und der jeweiligen Mittelfristplanung. Daneben
obliegt dem Finanzausschuss die Vorprüfung bedeutender Finan-
zierungs-, Investitions- und Beteiligungsvorhaben. Schwerpunkte
der Arbeit im Berichtszeitraum waren zum einen die Auswirkun-
gen der Covid-19-Pandemie auf die Vermögens- Finanz- und Er-
tragslage des Unternehmens sowie verschiedene Beteiligungs-
projekte, insbesondere die Beteiligungserwerbe an der Piatta-
forma Logistica Trieste s.r.l. (nunmehr HHLA PLT Italy s.r.l.). und
der iSAM AG.
Schwerpunkte der letzten regulären Sitzung am 11. Dezember
2020 waren turnusgemäß der Wirtschaftsplan 2021 und die Mit-
telfristplanung für die Jahre 2022 bis 2025 für den Konzern und die
beiden Teilkonzerne, die Ergebnisse der Risiko- und Chancenin-
ventur und die Entsprechenserklärung zum DCGK. Infolge der
Neufassung des DCGK haben wir dabei auch die Geschäftsord-
nung des Aufsichtsrats, das Anforderungsprofil für den Aufsichts-
rat und das Diversitätskonzept für den Vorstand angepasst. Außer-
dem haben wir in dieser Sitzung dem Erwerb von 80 % der Anteile
an der iSAM AG zugestimmt und die Amtszeit von Herrn Dr. Lappin
um weitere fünf Jahre verlängert.
Der Prüfungsausschuss hat im Berichtszeitraum fünf Mal ge-
tagt. Regelmäßige Gegenstände seiner Arbeit sind vor allem die
Prüfung der Rechnungslegung, die Überwachung des Rechnungs-
legungsprozesses und der Abschlussprüfung und deren Wirksam-
keit sowie die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Ri-
sikomanagementsystems, des internen Revisionssystems und der
Compliance einschließlich des Compliance-Management-Sys-
tems. Er überwacht die Auswahl des Abschlussprüfers sowie des-
sen Qualifikation, Effizienz und Unabhängigkeit und die Zulässig-
keit etwaiger vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachter Leistun-
gen (sog. Nichtprüfungsleistungen). Der Prüfungsausschuss hat
hierzu einen Katalog nach Art und Umfang grundsätzlich gebillig-
ter Nichtprüfungsleistungen verabschiedet. Der Prüfungsaus-
schuss entscheidet zudem über die externe Prüfung der nichtfi-
nanziellen Erklärungen bzw. Berichte. Zentrale Themen im Be-
richtszeitraum waren turnusgemäß die Erörterung und Prüfung
des Jahres- und Konzernabschlusses und des zusammengefassten
Lageberichts für das Geschäftsjahr 2019, des Halbjahresfinanzbe-
richts 2020 und der Quartalsmitteilungen für das erste und dritte
Quartal 2020, die Prüfungstätigkeit der internen Revision, die
Festlegung der Prüfungsschwerpunkte für die Prüfung des Jahres-
und des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2020, die Er-
gebnisse der Risiko- und Chanceninventur 2020, die Prüfungspla-
nung der Revision für das Jahr 2021 und die Vorbereitung der Ent-
sprechenserklärung zum DCGK. Darüber hinaus hat der Prüfungs-
ausschuss im Berichtszeitraum mit Blick auf die Covid-19-Pande-
mie kontinuierlich die Liquiditätssituation des Unternehmens
überwacht. An den Sitzungen des Prüfungsausschusses nimmt
An den ordentlichen Sitzungen nehmen grundsätzlich jeweils alle
Mitglieder des Aufsichtsrats und in der Regel auch die Mitglieder
des Vorstands teil, wobei der Aufsichtsrat regelmäßig auch ohne
den Vorstand tagt, insbesondere, wenn Vorstandsangelegenhei-
ten oder aufsichtsratsinterne Themen erörtert werden. Die Prä-
senz bei den Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse
im Berichtszeitraum lag bei durchschnittlich rund 88,3 %. Die indi-
viduellen Teilnahmequoten finden Sie am Ende dieses Berichts.
Mit Ausnahme der oben genannten Befassung mit den Verträgen
betreffend den O’Swaldkai, bei dem die Aufsichtsratsmitglieder
Dr. Niklas, Dr. Roggencamp und Dr. Sevecke wegen ihrer berufli-
chen Nähe zum Mehrheitsaktionär einem Stimmverbot nach
§ 111b Abs. 2 AktG unterlagen und sich vorsorglich auch nicht an
der Erörterung beteiligt haben, sind im Berichtszeitraum keine In-
teressenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern
aufgetreten. Dem Aufsichtsrat gehören keine ehemaligen Vor-
standsmitglieder der Gesellschaft an.
Die Arbeit der Ausschüsse
Der Aufsichtsrat hat mit dem Finanzausschuss, dem Prüfungsaus-
schuss, dem Immobilienausschuss, dem Personalausschuss, dem
Nominierungsausschuss und dem Vermittlungsausschuss insge-
samt sechs Ausschüsse eingerichtet. Die Vorsitzenden der Aus-
schüsse berichten dem Aufsichtsrat in der jeweils nächsten Sit-
zung über die Ausschussarbeit. Bis auf den Nominierungsaus-
schuss sind alle Ausschüsse paritätisch mit Vertretern der Anteils-
eigner und der Arbeitnehmer besetzt. Corporate Governance
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
6
An unsere Aktionäre
Bericht des Aufsichtsrats
Individuelle Sitzungsteilnahmen der Aufsichtsratsmitglieder 2020
Finanz-
ausschuss
Prüfungs- Immobilien-
Personal- Nominierungs-
Aufsichtsrat
6 / 6
ausschuss
ausschuss
ausschuss
ausschuss
Gesamt
100 %
100 %
88 %
Prof. Dr. Rüdiger Grube
Berthold Bose
–
–
–
–
–
–
4 / 4
4 / 4
–
1 / 1
–
6 / 6
Dr. Norbert Kloppenburg
Thomas Lütje
5 / 6
4 / 5
–
5 / 5
–
–
–
6 / 6
2 / 2
0 / 2
2 / 2
2 / 2
–
–
–
100 %
68 %
Thomas Mendrzik
5 / 6
4 / 5
–
4 / 5
4 / 5
5 / 5
4 / 5
–
2 / 4
–
–
Dr. Isabella Niklas
6 / 6
–
92 %
Norbert Paulsen
5 / 6
5 / 5
3 / 5
–
2 / 4
–
–
86 %
Sonja Petersen
5 / 6
–
75 %
Andreas Rieckhof (seit 20. August 2020)
Dr. Sibylle Roggencamp
Prof. Dr. Burkhard Schwenker
Maya Schwiegershausen-Güth
Dr. Torsten Sevecke (bis 20. August 2020)
2 / 2
–
2 / 2
4 / 4
–
0 / 0
1 / 1
–
100 %
94 %
6 / 6
5 / 5
5 / 5
–
–
1 / 2
2 / 2
–
5 / 6
5 / 5
–
94 %
6 / 6
–
–
100 %
86 %
4 / 4
–
–
–
1 / 2
1 / 1
neben Vertretern des Vorstands außerdem regelmäßig der Com-
pliance-Beauftragte der HHLA teil und berichtet über seine Tätig-
keit sowie aktuelle Entwicklungen. Weitere Teilnehmer, wie z. B.
Vertreter des Abschlussprüfers oder der internen Revision, neh-
men bei Bedarf an den Sitzungen teil. Der Ausschussvorsitzende
steht auch zwischen den Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit
dem Abschlussprüfer und dem Finanzvorstand.
Corporate Governance
Die Entsprechenserklärung zum DCGK gemäß § 161 Aktiengesetz
(AktG) wurde in der Prüfungsausschusssitzung am 9. Novem-
ber 2020 gemeinsam mit dem Vorstand vorbereitet und vom Auf-
sichtsrat in seiner Sitzung am 11. Dezember 2020 verabschie-
det. Die aktuelle Entsprechenserklärung sowie weiterführende In-
formationen zur Corporate Governance finden Sie in der Erklä-
rung zur Unternehmensführung im Lagebericht. Corporate
Governance
Der Immobilienausschuss hat im Berichtszeitraum zwei Sit-
zungen abgehalten. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren – je-
weils in Bezug auf den Teilkonzern Immobilien (S-Sparte) – ne-
ben der allgemeinen Geschäftsentwicklung die Erörterung und
Prüfung des Jahresabschlusses der HHLA einschließlich des Ein-
zelabschlusses der S-Sparte, des Konzernabschlusses und des zu-
sammengefassten Lageberichts für das Geschäftsjahr 2019
(März-Sitzung) sowie der Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr
2021 und die Mittelfristplanung für die Jahre 2022 bis 2025 (De-
zember-Sitzung).
Die aktuelle Entsprechenserklärung und die Erklärungen der Vor-
jahre sind auch auf der Internetseite der HHLA unter
www.hhla.de/corporategovernance zugänglich.
Aus- und Weiterbildung
Die HHLA unterstützt die Mitglieder des Aufsichtsrats bei der
Amtseinführung und bei der Aus- und Weiterbildung. Bei Über-
nahme des Amts erfolgt in der Regel eine Schulung zur Arbeit des
Aufsichtsrats, zu seinen Aufgaben sowie den Rechten und Pflich-
ten der Mitglieder. Je nach Bedarf erfolgen ferner spezielle Einfüh-
rungen oder Weiterbildungen zur Geschäftstätigkeit der HHLA
oder zu sonstigen relevanten Themen. Im Rahmen der laufenden
Arbeit wird der Aufsichtsrat regelmäßig über relevante aktuelle
Themen informiert, z. B. über neue rechtliche Regelungen oder Bi-
lanzierungsstandards. Im Berichtszeitraum betraf dies insbeson-
dere neue aktienrechtliche Vorgaben infolge der Umsetzung der
zweiten Aktionärsrechterichtlinie und die Neufassung des DCGK.
Der Personalausschusshat im Berichtszeitraum vier Mal getagt.
Neben der Vorbereitung der anstehenden Personalentscheidun-
gen – insbesondere der Verlängerung der Amtszeit von Herrn Dr.
Lappin – hat sich der Personalausschuss im Berichtszeitraum mit
Blick auf die Neuerungen im AktG und im DCGK ausführlich mit
dem Vergütungssystem für Vorstand und Aufsichtsrat befasst.
Der Nominierungsausschuss ist im Geschäftsjahr 2020 ein Mal
zusammengetreten, um die erforderliche Nachwahl zum Auf-
sichtsrat für den ausgeschiedenen Herrn Dr. Sevecke auf der
Hauptversammlung am 20. August 2020 vorzubereiten.
Abschlussprüfung
Die Hauptversammlung vom 20. August 2020 hat – im Einklang
mit der Empfehlung des Prüfungsausschusses und dem Wahlvor-
schlag des Aufsichtsrats – die PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg (PwC), zum Ab-
Wie schon in den Vorjahren bestand im Berichtszeitraum für eine
Sitzung des Vermittlungsausschusses kein Anlass.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
An unsere Aktionäre
7
Bericht des Aufsichtsrats
Die genannten Abschlüsse und Berichte sowie die entsprechen-
den Prüfberichte wurden jeweils unmittelbar nach ihrer Aufstel-
lung und Prüfung allen Mitgliedern des Aufsichtsrats zugänglich
gemacht und in den Sitzungen des Prüfungs- und des Immobilien-
ausschusses am 19. März 2021 sowie in der Bilanzsitzung des Auf-
sichtsrats am 22. März 2021 jeweils eingehend erörtert. Vertreter
des Abschlussprüfers nahmen an den Sitzungen teil, berichteten
jeweils über Umfang, Schwerpunkte und die wesentlichen Ergeb-
nisse der Prüfung und standen für Fragen zur Verfügung. Sie gin-
gen dabei insbesondere auch auf die im Bestätigungsvermerk be-
schriebenen besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Au-
dit Matters) und die vorgenommenen Prüfungshandlungen sowie
die Feststellungen zum internen Kontroll- und Risikomanage-
mentsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess ein.
Schließlich berichteten sie auch über Art und Umfang der sonsti-
gen vom Abschlussprüfer erbrachten Leistungen.
schlussprüfer des Jahres- und des Konzernabschlusses für das Ge-
schäftsjahr 2020 gewählt. Der Prüfungsausschuss hat daraufhin
im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben und den Empfehlun-
gen des DCGK – insbesondere zur Unabhängigkeit des Abschluss-
prüfers – den Prüfungsauftrag erteilt und die Prüfungsschwer-
punkte vorgegeben.
Der Abschlussprüfer hat den vom Vorstand vorgelegten Jahresab-
schluss der HHLA für das Geschäftsjahr 2020 einschließlich der als
Teil des Anhangs dargestellten Sparteneinzelabschlüsse für die A-
Sparte (Teilkonzern Hafenlogistik) und die S-Sparte (Teilkonzern
Immobilien) nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches
(HGB), den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 ein-
schließlich der als Teil der Erläuterungen dargestellten Teilkon-
zernabschlüsse für die A- und die S-Sparte nach den Vorschriften
der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in
der Europäischen Union anzuwenden sind, und den gemäß § 315e
HGB ergänzend anzuwendenden Vorschriften sowie den zusam-
mengefassten Bericht über die Lage der HHLA und des Konzerns
für das Geschäftsjahr 2020 geprüft und jeweils mit einem unein-
geschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Abschlussprü-
fer hat ferner den vom Vorstand der HHLA gemäß § 312 Aktienge-
setz (AktG) aufgestellten Bericht über die Beziehungen der Ge-
sellschaft zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr
2020 geprüft, über das Ergebnis der Prüfung schriftlich berichtet
und den Bericht mit folgendem uneingeschränkten Bestätigungs-
vermerk versehen:
Der Prüfungs- und der Immobilienausschuss haben sich im Rah-
men der Vorprüfung ausführlich mit dem Prüfungsverlauf, den
Prüfungsberichten und den Ergebnissen befasst und dem Plenum
nach Abschluss ihrer Prüfung die Billigung der Abschlüsse und Be-
richte empfohlen. Nach eingehender Auseinandersetzung mit
den Prüfungsberichten und -ergebnissen des Abschlussprüfers
und den Ergebnissen der Vorprüfung durch die Ausschüsse im Ple-
num und auf Basis unserer eigenen Prüfung haben wir den Ergeb-
nissen der Abschlussprüfung zugestimmt. Nach dem abschlie-
ßenden Ergebnis unserer Prüfung sind keine Einwendungen ge-
gen den Jahresabschluss inklusive der Sparteneinzelabschlüsse,
den Konzernabschluss inklusive der Teilkonzernabschlüsse sowie
den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020
zu erheben. Dementsprechend haben wir den Jahresabschluss,
den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht
in unserer Sitzung am 22. März 2021 gebilligt. Der Jahresab-
schluss der HHLA für das Geschäftsjahr 2020 ist damit festge-
stellt. Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung sind
auch keine Einwendungen gegen die Erklärungen des Vorstands
über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie über
die Beziehungen zwischen A- und S-Sparte oder gegen den zu-
sammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht für das
Geschäftsjahr 2020 zu erheben.
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen
wir, dass (1) die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
(2) bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung
der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war und (3) bei den im
Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesent-
lich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“
Der Abschlussprüfer hat ferner den vom Vorstand gemäß § 4
Abs. 5 der Satzung in analoger Anwendung des § 312 AktG erstell-
ten Bericht über die Beziehungen zwischen A- und S-Sparte für
das Geschäftsjahr 2020 geprüft, über das Ergebnis der Prüfung
schriftlich berichtet und den Bericht mit folgendem uneinge-
schränkten Bestätigungsvermerk versehen:
Der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands wurde in den
Sitzungen des Prüfungsausschusses – für die A-Sparte – und des
Immobilienausschusses – für die S-Sparte – am 19. März 2021 und
in der Sitzung des Aufsichtsrats am 22. März 2021 eingehend ge-
prüft und mit dem Vorstand diskutiert. Nach eigener Prüfung – ins-
besondere unter Berücksichtigung der Ergebnisentwicklung und Fi-
nanzplanung, der Aktionärsinteressen und mit Blick auf die Scho-
nung der Liquidität – werden wir der Hauptversammlung gemein-
sam mit dem Vorstand vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn des
Geschäftsjahres 2020 eine Dividende von 0,45 € je dividendenbe-
rechtigte A-Aktie sowie von 2,10 € je dividendenberechtigte S-Ak-
tie auszuschütten. Es ist ferner beabsichtigt, den A-Aktionären
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen
wir, dass (1) die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
(2) bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung
der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“
Schließlich hat der Abschlussprüfer auch den zusammengefass-
ten gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b ff. bzw.
§ 315b f. HGB einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit
unterzogen, über das Ergebnis dieser Prüfung berichtet und einen
uneingeschränkten Vermerk erteilt.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
8
An unsere Aktionäre
Mitglieder des Aufsichtsrats
auch in diesem Jahr die Möglichkeit einzuräumen, ihre Dividen-
denansprüche in bar oder anteilig in neuen A-Aktien der Gesell-
schaft zu erhalten (Wahl- bzw. Aktiendividende).
Mitglieder des Aufsichtsrats
Prof. Dr. Rüdiger Grube
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Personelle Veränderungen
Geschäftsführender Gesellschafter der Rüdiger Grube
International Business Leadership GmbH
Im Vorstand haben wir im Berichtszeitraum die Amtszeit von
Herrn Dr. Roland Lappin um fünf Jahre verlängert. Im Aufsichtsrat
ist Herr Dr. Sevecke zum Ende der Hauptversammlung am 20. Au-
gust 2020 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. An seiner Stelle
hat die Hauptversammlung vom 20. August 2020 – im Einklang
mit der Empfehlung des Nominierungsausschusses und dem ent-
sprechenden Wahlvorschlag des Aufsichtsrats – Herrn Andreas
Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation der
Freien und Hansestadt Hamburg, für die verbleibende Amtszeit
von Herrn Dr. Sevecke in den Aufsichtsrat gewählt. Bei ihren Vor-
schlägen haben Nominierungsausschuss und Aufsichtsrat jeweils
neben den Anforderungen des Aktiengesetzes, des DCGK und der
Geschäftsordnung des Aufsichtsrats auch die Vorgaben aus dem
Anforderungsprofil des Aufsichtsrats beachtet. Im Zuge der Nach-
besetzungen wurde Herr Rieckhof auch als Nachfolger von Herrn
Dr. Sevecke in den Personal-, den Nominierungs- sowie den Ver-
mittlungsausschuss gewählt. Corporate Governance
Berthold Bose
Stellvertretender Vorsitzender
Leiter ver.di-Landesbezirk Hamburg
Dr. Norbert Kloppenburg
Berater für internationale Beteiligungen und Finanzierungen
Thomas Lütje
Direktor Vertrieb der HHLA
Thomas Mendrzik
Angestellter im technischen Bereich bei der HHLA Container Ter-
minal Altenwerder GmbH
Dr. Isabella Niklas
Sprecherin der Geschäftsführung der HGV Hamburger Gesell-
schaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH
Abschließend möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich im Na-
men des Aufsichtsrats bei den Vorstandsmitgliedern und den Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren tatkräftigen Einsatz in
diesem heraufordernden Geschäftsjahr 2020 und bei unseren Ak-
tionären und Geschäftspartnern für das entgegengebrachte Ver-
trauen zu bedanken.
Norbert Paulsen
Vorsitzender des Gemeinschaftsbetriebsrats und des
Konzernbetriebsrats der HHLA
Sonja Petersen
Kaufmännische Angestellte am CTB
Hamburg, 22. März 2021
Der Aufsichtsrat
Andreas Rieckhof (seit 20. August 2020)
Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien
und Hansestadt Hamburg
Dr. Sibylle Roggencamp
Leiterin des Amtes für Vermögens- und Beteiligungsmanage-
ment in der Finanzbehörde der Freien und Hansestadt
Hamburg
Prof. Dr. Rüdiger Grube
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Prof. Dr. Burkhard Schwenker
Vorsitzender des Advisory Council der Roland Berger GmbH
Maya Schwiegershausen-Güth
Gewerkschaftssekretärin ver.di Bund
Dr. Torsten Sevecke (bis 20. August 2020)
Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der
Freien und Hansestadt Hamburg
Für aktuelle und ausgeschiedene Mitglieder im Berichtszeitraum sowie zur Besetzung der
Ausschüsse siehe auch Erklärung zur Unternehmensführung
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
An unsere Aktionäre
Die HHLA-Aktie
9
sich die Anleger hochgradig verunsichert. Trotz der hohen Volati-
lität gewannen die Leitindizes auch im dritten Quartal weiter
hinzu. Der DAX eroberte zu Quartalsende die psychologisch wich-
tige Marke von 13.000 Punkten zurück. Im vierten Quartal dämpf-
ten die Unsicherheiten rund um einen weiteren coronabedingten
Lockdown, ein möglicher harter Brexit und der Ausgang der US-
Präsidentschaftswahlen den Aufwärtstrend. Trotz zunehmend
positiver Nachrichten, wie der früher als ursprünglich erwarteten
Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen, blieb die Anspannung an
den Märkten hoch. Erst zum Jahresende nahm der DAX an Fahrt
auf und verfehlte knapp ein neues Allzeithoch. Zum 30. Dezember
2020 schloss das deutsche Börsenbarometer bei 13.719 Punkten
mit einem Plus von 3,5 % gegenüber dem Vorjahr. Der SDAX ent-
wickelte sich im gleichen Zeitraum noch stärker und schloss mit
einem Plus von 18,0 % bei 14.765 Punkten.
Die HHLA-Aktie
Wesentliche Kennzahlen
in €, A-Aktien, Xetra
2020
18,44
- 24,9
24,54
10,37
97.331
0,45
2019
24,54
41,6
Jahresschlusskurs
Jahresveränderung in %
Jahreshöchstkurs
25,26
17,33
Jahrestiefstkurs
Ø Handelsvolumen je Tag in Stück
Dividende je Aktie1
51.649
0,70
Dividendenrendite zum 31.12. in %
Börsennotierte A-Aktien in Tsd. Stück
Marktkapitalisierung zum 31.12. in Mio. €
Kurs-Gewinn-Verhältnis zum 31.12.
Ergebnis je A-Aktie
2,4
2,9
71.700,2
1.291,7
36,9
70.048,8
1.719,0
18,3
HHLA-Aktie als Logistikwert unter Druck
0,50
1,34
1
Dividendenvorschlag für 2020
Auch die HHLA-Aktie spiegelte 2020 die gewaltigen Verwerfun-
gen an den Finanzmärkten wider. Mitte März notierte die HHLA-
Aktie auf einem historischen Tiefststand von 10,37 €. Der im Rah-
men der Berichterstattung zum Geschäftsjahr 2019 Ende März
veröffentlichte Dividendenvorschlag wurde trotz einer negativen
Prognose für das Geschäftsjahr 2020 vom Markt positiv aufge-
nommen, so dass sich der Kurs in der Folge leicht erholte. Zwar
schloss sich die HHLA-Aktie im Jahresverlauf der allgemeinen
Markterholung an, profitierte allerdings nicht im gleichen Maße
vom Aufwärtstrend wie die Leitindizes. Nach der Veröffentli-
chung der Neunmonatszahlen erhielt der Kurs im positiven Mark-
tumfeld weiter Auftrieb, konnte jedoch nicht mehr zum Jahres-
auftaktkurs aufschließen. Am letzten Handelstag des Jahres
schloss die HHLA-Aktie bei 18,44 € und verzeichnete damit ein Mi-
nus von 24,9 % gegenüber dem Vorjahresschlusskurs.
Coronavirus bestimmt das Marktgeschehen
Das Börsenjahr 2020 wurde fundamental bestimmt vom Verlauf
der Coronavirus-Pandemie. Während der deutsche Leitindex
Mitte Februar noch auf einem neuen Allzeithoch von fast 13.800
Punkten notierte, stürzten im März die Weltbörsen als Folge der
weltweiten Ausbreitung des Coronavirus in historischem Ausmaß
ab. Der DAX fiel Mitte März im Tagesverlauf auf bis zu
8.200 Punkte. Schon zu Beginn des zweiten Quartals begannen
die Märkte sich zu erholen. Neben den Maßnahmen der wichtigs-
ten Notenbanken trugen die Konjunkturprogramme verschiede-
ner Regierungen dazu bei, dass Aussicht auf Begrenzung des wirt-
schaftlichen Schadens der Pandemie bestand. Positiven Nach-
richten etwa bei den Infektionsraten standen jedoch teilweise ver-
heerende Konjunkturdaten gegenüber. In diesem Umfeld zeigten
Kursverlauf 2020
Schlusskurse
indiziert in %
Handelsvolumen
in Tsd. Stück
Quartalsmitteilung
Januar – März 2020
Halbjahresfinanzbericht
Januar – Juni 2020
Quartalsmitteilung
130
1.000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
Januar – September 2020
120
Berichterstattung
Gesamtjahr 2019
110
SDAX
DAX
100
90
80
70
HHLA
60
50
40
30
20
10
Vorläufige Zahlen
Gesamtjahr 2019
Hauptversammlung
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
Quelle: Datastream
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
10
An unsere Aktionäre
Die HHLA-Aktie
Aktionärsstruktur
per 31.12.2020
Stammdaten HHLA-A-Aktie
Aktiengattung
Nennwertlose Namensaktien
DE000A0S8488 / A0S848
HHFA
ISIN / WKN
69 % Freie und
Hansestadt Hamburg
Börsenkürzel
Börsenplätze (amtlich registriert)
Marktsegment
Frankfurt am Main, Hamburg
Prime Standard
21 % Institutionelle
Investoren
Sektor
Transport & Logistik
SDAX
10 % Privatanleger
Indexzugehörigkeit
Bloomberg / Reuters
HHFA:GR / HHFGn.de
vorlagen, besaß zu diesem Zeitpunkt kein Investor aus dem Streu-
besitz mehr als 3 % aller ausstehenden Aktien. Unter den täglich
gehandelten Titeln verlagerte sich zum Stichtag der Aktienbesitz
zugunsten der Privatanleger. Zwar hielten die institutionellen In-
vestoren zum Jahresende mit 20,9 % aller Aktien weiter den Groß-
teil des Streubesitzes (im Vorjahr: 23,2 %). Der Anteil des Grund-
kapitals in privaten Depots stieg jedoch auf 10,1 % (im Vorjahr:
8,4 %).
Virtuelle Hauptversammlung
Die ursprünglich für den 10. Juni als Präsenzveranstaltung ge-
plante Hauptversammlung wurde auf den 20. August 2020 ver-
schoben und fand aufgrund der behördlich angeordneten Regeln
für Großveranstaltungen ausschließlich virtuell statt.
Die Aktionäre entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat der HHLA für
das Geschäftsjahr 2019 und wählten Andreas Rieckhof, Staatsrat
der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hanse-
stadt Hamburg, neu in den Aufsichtsrat. Zustimmung fand auch
der Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand, die Dividende je
börsennotierte A-Aktie auf 0,70 € zu senken (im Vorjahr: 0,80 €).
Das entspricht einer Reduzierung von 12,5 % gegenüber dem Vor-
jahr. Um der HHLA zusätzlichen Handlungsspielraum für ihre Wei-
terentwicklung zu geben, nahmen die Aktionäre außerdem den
Vorschlag für das innovative Dividendenkonzept einer Wahldivi-
dende an: Es eröffnet den Aktionären die Wahl, ihre Dividende in
bar oder in Aktien zu beziehen. Insgesamt schüttete die HHLA an
die A-Aktionäre 49,0 Mio. € aus (im Vorjahr: 56,0 Mio. €). Dies
entsprach einer Ausschüttungsquote von rund 52 % des Jahres-
überschusses nach Anteilen anderer Gesellschafter des Teilkon-
zerns Hafenlogistik und blieb damit innerhalb des seit dem Bör-
sengang angestrebten Ausschüttungskorridors von 50 bis 70 %.
Aufgrund der Bezugsfrist wurde die Dividende an die Aktionäre
– in bar oder Aktien – am 15. September 2020 dem Depot gutge-
schrieben. Insgesamt entschieden sich 73 % der Aktionäre dafür,
ihre Dividende in Form von Aktien zu beziehen. Der Bezugspreis
lag bei 15,239 €. Auf Basis des Schlusskurses am Tag der Haupt-
versammlung in Höhe von 16,80 € erzielte die HHLA-Aktie eine
Dividendenrendite von 4,2 % und gehörte damit zu den Top 10
des SDAX.
Verteilung institutioneller Aktienbesitz nach Regionen
zum 31.12.2020
55 % Nordamerika
14 % Skandinavien
7 % UK & Irland
6 % Deutschland
6 % Benelux
3 % Schweiz
6 % Restliches Europa
3 % Restliche Regionen
Dialog mit Kapitalmarkt fortgesetzt
Im volatilen Branchenumfeld 2020 waren verstärkt kurze Reakti-
onszeiten und ein offener Dialog mit Finanzanalysten und Anle-
gern von wesentlicher Bedeutung für die Investor-Relations-Akti-
vitäten der HHLA. Um die Informationsbedürfnisse institutionel-
ler Investoren und Privatanleger zu erfüllen, nutzte die HHLA zahl-
reiche digitale Formate, um auch während der Zeit des coronabe-
dingten Lockdowns mit Anlegern und Investoren im Gespräch zu
bleiben. Darüber hinaus erläuterte der Vorstand die Geschäftsen-
twicklung in quartalsweise stattfindenden Telefonkonferenzen.
Die Informations- und Gesprächsangebote stießen dabei auf re-
ges Interesse.
Aktionärsbasis weiter breit gestreut
Die Aktionärsbasis der HHLA blieb im Jahr 2020 weitgehend
stabil. Bezogen auf die börsennotierten A-Aktien erhöhte sich der
Anteil der Freien und Hansestadt Hamburg infolge der bezogenen
Aktiendividende auf 69,0 % (vorher: 68,4 %). Sie bleibt somit un-
verändert größter Anteilseigner.
Durch seine aktive Kommunikationsarbeit pflegt der Bereich In-
vestor Relations den Dialog mit Anteilseignern und potenziellen
Investoren und trägt dabei nicht nur Informationen in die interes-
sierte Öffentlichkeit, sondern spiegelt Themen, die für die Anleger
von besonderem Interesse sind auch zurück ins Unternehmen. Im
Der Streubesitz lag zum 31. Dezember 2020 bei 31,0 %. Nach den
Stimmrechtsmitteilungen, die der HHLA zum Jahresende 2020
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
An unsere Aktionäre
Die HHLA-Aktie
11
Geschäftsjahr 2020 standen die Folgen der Coronavirus-Pande-
mie im Fokus der Anleger, z. B. die Auslastung der Terminals, der
Umgang mit geplanten Investitionen sowie Kostensenkungspo-
tenziale. Darüber hinaus waren der Fortschritt der für die HHLA
wichtigen Fahrrinnenanpassung der Elbe und die Automatisie-
rung des Container Terminals Burchardkai (CTB) wichtige The-
men für den Kapitalmarkt.
Nachhaltigkeitsberichterstattung und Ratings
Für die Bewertung von Unternehmen am Kapitalmarkt spielen ne-
ben klassischen finanziellen Aspekten, sogenannte nichtfinanzi-
elle oder auch ESG-Kennzahlen (ESG: Environment, Social,
Governance) zunehmend eine wichtige Rolle. Als verantwor-
tungsvolles Unternehmen berichtet die HHLA bereits seit 2011
umfassend über ihre nichtfinanziellen Leistungen. Die HHLA be-
richtet dabei über die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben des
nichtfinanziellen Berichts hinaus in einem separaten Nachhaltig-
keitsbericht und wendet dabei die international anerkannten Be-
richtsstandards der Global Reporting Initiative (GRI) an.
Überdies bietet die HHLA über die Website, den HTML-Geschäfts-
bericht und ein individuelles Investorenportal Interessenten und
Anlegern verschiedene digitale Möglichkeiten an, um sich über
die Entwicklung der HHLA-Aktie zu informieren.
Darüber hinaus unterstützt die HHLA die von den Vereinten Nati-
onen verabschiedeten 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung
der Welt, die sogenannten Sustainable Development Goals
(SDGs). Balanced Logistics
HHLA-Aktie für Analysten weiter interessant
Trotz sich verändernder Rahmenbedingungen durch die ver-
schärften MiFID-II-Regelungen erfreut sich die HHLA-Aktie wei-
terhin einer fundierten Abdeckung durch Finanzanalysten. Inte-
ressierte Investoren haben dadurch die Möglichkeit, sich anhand
unabhängiger Analysen mit dem Geschäftsmodell und dem Um-
feld der HHLA vertraut zu machen. Der Vorstand und die Investor-
Relations-Abteilung pflegen daher einen intensiven Austausch
mit allen Finanzanalysten, um ein umfassendes Meinungsbild zu
gewährleisten.
Basierend auf diesen Informationen wird das Unternehmen regel-
mäßig von Ratingagenturen auf seine Nachhaltigkeitsleistung hin
bewertet, u.a. von MSCI, ISS-oekom, S&P Global Ratings ESG,
Gaia sowie dem Carbon Disclosure Project (CDP).
Dividendenvorschlag für 2020
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am
10. Juni 2021 eine Wahldividende in Höhe von 0,45 € je
dividendenberechtigter A-Aktie vorschlagen. Bei der Ermittlung
wurde das Ergebnis um die ergebniswirksame Veränderung der
Restrukturierungsrückstellung in Höhe von 43 Mio. € bereinigt. Die
resultierende Ausschüttungsquote liegt damit am unteren Ende
des Ausschüttungskorridors von 50 bis 70 % des
Jahresüberschusses nach Anteilen Dritter. Die Aktionärinnen und
Aktionäre erhalten somit erneut die Möglichkeit, zwischen
Bardividende und Bezug neuer Aktien zu wählen.
Analystenempfehlungen
zum 31.12.2020
55 % Kaufen
36 % Halten
9 % Verkaufen
Dividende je börsennotierte A-Aktie
in €
Insgesamt verfolgten elf Finanzanalysten die Geschäftsentwick-
lung der HHLA und begleiteten die Aktie mit Berichten und Emp-
fehlungen. Zum Stichtag empfahlen sechs Analysten die Aktie
zum Kauf. Sie betonten insbesondere das erfolgreiche Intermo-
dalgeschäft sowie Wachstumspotenziale aufgrund der bevorste-
henden Fahrrinnenanpassung. Die Analysten, die zum Halten
oder Verkauf der Aktie raten, sehen vor allem Risiken aus der noch
nicht in Gänze umgesetzten Fahrrinnenanpassung der Elbe und
der geringen Kostenflexibilität. Auch die zunehmende Wettbe-
werbsintensität unter den Nordrange-Häfen und eine mögliche
Verschärfung der bestehenden Handelskonflikte stimmten einige
Analysten verhalten. Zum Stichtag lag eine Verkaufsempfehlung
vor.
0,80
0,70
0,67
0,59
0,45
2016
2017
2018
2019
2020
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
12
Zusammengefasster Lagebericht
Der Konzern im Überblick
Zusammengefasster Lagebericht
Im zusammengefassten Lagebericht (im Folgenden: Lagebericht) wird der Geschäftsverlauf des HHLA-Konzerns (HHLA) sowie der Ham-
burger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA AG) analysiert.
Der Konzern im Überblick
Holding/Übrige
Strategische Konzernentwicklung
Funktionale Führung des Segments Container
Steuerung von Ressourcen und Prozessen
Bündelung interner Serviceleistungen
Betrieb von Schwimmkränen
Entwicklung und Vermietung von Hafenlogistik-Immobilien
Teilkonzern
Teilkonzern
Hafenlogistik
Börsennotierte A-Aktien
Immobilien
Nicht börsennotierte S-Aktien
Segment
Segment
Segment
Segment
Container
Intermodal
Logistik
Immobilien
Betrieb von Containerterminals
Containerumschlag
Containertransporte mittels Bahn
und Lkw im Seehafenhinterland
Spezialumschlag von Massengut,
Stückgut, Kfz, Früchten u.a.
Geschäftsaktivitäten rund um
die Immobilien der Hamburger
Speicherstadt und den Fisch-
markt Hamburg-Altona
Be- und Entladung von
Verkehrsträgern
Neue Geschäftsaktivitäten wie
additive Fertigung, luftgestützte
Logistikdienstleistungen u.a.
Containertransfer zwischen
Verkehrsträgern (Schiff, Bahn,
Lkw)
Entwicklung
Betrieb von Inlandterminals
Beratung und Training
Vermietung
Containernahe Dienstleistungen
(z.ꢀB. Lagerung, Wartung,
Reparatur)
Facility-Management
Aktionärsstruktur
Grundkapital: insgesamt 74.404.715 nennwertlose Namensaktien (Stückaktien)
davon 71.700.215 A-Aktien
– börsennotiert –
davon 2.704.500 S-Aktien
– nicht börsennotiert –
31 %
69 %
100 %
Streubesitz
22.238.863 A-Aktien
Freie und Hansestadt Hamburg
Aktienbestand: 49.461.352 A-Aktien + 2.704.500 S-Aktien
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Der Konzern im Überblick
13
Konzernstruktur
nia). Komplementäre Servicedienstleistungen rund um den Con-
tainer, z.ꢀB. die Wartung und Reparatur, runden die Angebotspa-
lette ab.
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist ein führendes
europäisches Logistikunternehmen. Gesteuert wird der Konzern
als strategische Management-Holding und ist in die Teilkon-
zerne Hafenlogistik und Immobilien gegliedert. Die dem Teilkon-
zern Hafenlogistik zugeordneten und an der Börse notierten A-
Aktien bilden eine Beteiligung am Ergebnis und Vermögen dieser
Geschäftsaktivitäten ab. Der Teilkonzern Immobilien umfasst
die nicht hafenumschlagspezifischen Immobilien der HHLA. Die
Entwicklung und das wirtschaftliche Ergebnis des Teilkonzerns
Immobilien, der auch Zielen der Stadtentwicklung Rechnung
trägt, werden von den S-Aktien abgebildet. Diese Aktien werden
nicht an der Börse gehandelt und befinden sich vollständig im Ei-
gentum der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH). Im unwahr-
scheinlichen und bisher nicht vorgekommenen Fall eines Verlusts
im Teilkonzern Immobilien würde dieser gemäß einem separat
abgeschlossenen Verlustausgleichsvertrag mittelbar durch die
FHH übernommen.
Das Segment Intermodal ist gemessen am Ergebnis das größte
Segment der HHLA. Als weiteres zentrales Element des vertikal
integrierten Geschäftsmodells der HHLA ist es darauf ausgerich-
tet, ein umfassendes Transport- und Terminalnetzwerk für Con-
tainer im Seehafenhinterlandverkehr und zunehmend auch im
Kontinentalverkehr auf Schiene und Straße anzubieten. Die
HHLA-Bahngesellschaften der METRANS bieten regelmäßige
Verbindungen mit Direktzügen zwischen den Häfen an Nord- und
Ostsee sowie der nördlichen Adria und ihrem Hinterland an. Dar-
über hinaus wird durch den Betrieb von Inlandterminals ein um-
fassendes Dienstleistungsangebot für die maritime Logistik be-
reitgestellt. Neben Umfuhren im Hamburger Hafen transportiert
die Lkw-Speditionstochter CTD die Container auf der Straße im
Nahbereich sowie im europaweiten Fernverkehr.
Das Segment Logistik umfasst eine große Bandbreite von
Dienstleistungen in den Bereichen Spezialumschlag, Beratung
und weiterer Geschäftsaktivitäten. Das Leistungsspektrum bein-
haltet sowohl einzelne als auch komplette Prozessketten für die
internationale Beschaffung und Distribution. Dazu zählt der Be-
trieb von Umschlaganlagen für Massengüter, Kraftfahrzeuge und
Früchte. Außerdem bietet das Unternehmen Beratungs- und Ma-
nagementleistungen für Kunden aus der internationalen Hafen-
und Transportwirtschaft an. Neue Geschäftsaktivitäten wie u.ꢀa.
additive Fertigung oder luftgestützte Logistikdienstleistungen er-
gänzen das Angebot. Einen Teil der Tätigkeiten in diesem Seg-
ment erbringt die HHLA mit Partnerunternehmen.
Das operative Geschäft des HHLA-Konzerns wird von 33 inländi-
schen und 18 ausländischen Tochtergesellschaften und Beteili-
gungen betrieben, die zum Konsolidierungskreis des Unterneh-
mens zählen. Im Geschäftsjahr 2020 erweiterte die HHLA ihren
Konsolidierungskreis zum Ausbau ihres Intermodalnetzwerks und
zur Ausweitung ihrer digitalen Geschäftsaktivitäten. Konzern-
anhang, Tz. 3 Zusammensetzung des Konzerns Darüber hin-
aus wurden keine wesentlichen rechtlichen oder organisatori-
schen Veränderungen vorgenommen.
Geschäftstätigkeit
Der Teilkonzern Hafenlogistik erbringt als integrierter Anbieter
von Containerumschlag, Transport- und Logistikleistungen
Dienstleistungen entlang der logistischen Kette zwischen Über-
seehäfen und europäischem Hinterland. Der geografische
Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt im Hamburger Hafen
und in dessen Hinterland. Der Hamburger Hafen ist eine internati-
onale Drehscheibe für den see- und landgebundenen Container-
transport mit optimaler Anbindung an die Volkswirtschaften in
Mittel- und Osteuropa, in Skandinavien und im baltischen Raum.
Das Kerngeschäft wird durch die Segmente Container, Intermodal
und Logistik repräsentiert.
Der Bereich Holding/Übrige ist ebenfalls dem Teilkonzern Hafen-
logistik zugeordnet, stellt gemäß internationalen Rechnungsle-
gungsgrundsätzen (IFRS) jedoch kein eigenständiges Segment
dar. Die Aufgaben der Holding liegen in der strategischen Ent-
wicklung des Konzerns, der funktionalen Führung des Segments
Container, der Steuerung von Ressourcen und Prozessen und der
Erbringung von Dienstleistungen für die operativen Gesellschaf-
ten. Dem Bereich sind zudem die hafenumschlagspezifischen Im-
mobilien der HHLA sowie der Betrieb von Schwimmkränen zuge-
ordnet.
Das Segment Container bündelt die Aktivitäten des Konzerns im
Bereich Containerumschlag und ist gemessen an den Umsatzerlö-
sen der größte Geschäftsbereich. Die Tätigkeit setzt sich im We-
sentlichen aus der Abfertigung (dem Laden und Löschen) von
Containerschiffen und dem Verladen der Container auf andere
Verkehrsträger (Bahn, Lkw, Feeder- oder Binnenschiff) zusam-
men. Die HHLA betreibt am Standort Hamburg die drei Contai-
nerterminals Altenwerder (CTA), Burchardkai (CTB) und Tollerort
(CTT) sowie je einen weiteren Containerterminal im ukrainischen
Hafen Odessa (CTO) und im estnischen Tallinn (HHLA TK Esto-
Das Segment Immobilien entspricht dem Teilkonzern Immobi-
lien. Die Geschäftsaktivitäten umfassen die Entwicklung, die Ver-
mietung sowie die kaufmännische und technische Objektbetreu-
ung von Immobilien am Hamburger Hafenrand. Dazu zählt auch
die Hamburger Speicherstadt. Das größte historische Lagerhaus-
quartier der Welt zählt zum UNESCO-Welterbe. Auf rund
2 bietet die HHLA Gewerbeflächen in zentraler Lage an.
300.000 m
Weitere hochwertige Objekte mit rund 63.000 m2 werden am
Fischmarkt Hamburg-Altona im exklusiven Umfeld des Fischerei-
hafenareals am nördlichen Elbufer bewirtschaftet.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
14
Zusammengefasster Lagebericht
Markt und Wettbewerb
Der für die HHLA relevante Markt für Hafendienstleistungen an
der nordeuropäischen Küste (Nordrange) weist eine hohe Hafen-
dichte auf. Im Wettbewerb stehen insbesondere die vier großen
Nordrange-Häfen Hamburg, der Hauptstandort der HHLA, Bre-
merhaven sowie Rotterdam und Antwerpen. Weitere Umschlag-
plätze wie Wilhelmshaven oder Zeebrugge sind gemessen an ihrer
Kapazität und/oder ihrem derzeitigen Ladungsaufkommen deut-
lich kleiner. Die Häfen in der Ostsee werden von vielen Zubringer-
verkehren (Feeder) bedient, die über die zentralen Bündelungs-
punkte in der Nordrange agieren. Aber auch Häfen wie z.ꢀB.
Gdansk (Danzig) oder Göteborg stellen mit Direktanläufen von
Überseeschiffen, einen zunehmenden Wettbewerb dar. Vor allem
Danzig verzeichnet ein starkes Wachstum und entwickelt sich
dadurch zu einer erstzunehmenden Konkurrenz in diesem Ver-
bundsystem. Auch Häfen in der Adria wie beispielsweise Koper
und Triest haben ebenso wie die polnischen Häfen ihre Infrastruk-
tur verbessert und konkurrieren so mit dem Hamburger Hafen um
Ladung im Hinterland.
Markt und Wettbewerb
Mit ihrem börsennotierten Kerngeschäft Hafenlogistik steht die
HHLA im Wettbewerb mit anderen Unternehmen im europäi-
schen Markt für Seegüterverkehr. Dieser bietet langfristig Wachs-
tumsperspektiven. Denn wesentliche zentraleuropäische Länder
haben ihre Wettbewerbsfähigkeit nach der Schuldenkrise ge-
stärkt und damit die Voraussetzungen für weiter steigenden Au-
ßenhandel und Konsum geschaffen. Auch der osteuropäische
Raum bietet Wachstumspotenziale und stabile Prognosen. Ob
diese sich positiv entwickeln, hängt u.ꢀa. von der Lösung regiona-
ler Konflikte sowie der Entwicklung der Rohstoff- und Energie-
preise ab.
Im Jahr 2020 wirkte sich die Coronavirus-Pandemie negativ auf
die Konjunktur und vor allem auf die Produktion und den Handel
aus, allerdings weniger stark, als dies zuerst erwartet worden war.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt den Rückgang
der Weltwirtschaft und des Welthandels für 2020 im Vergleich
zum Vorjahr auf 3,5 % bzw. 9,6 %. Wirtschaftliches Umfeld
Neben der geografischen Lage und der Hinterlandanbindung der
Häfen wirkt sich die seeseitige Erreichbarkeit auf die Wettbe-
werbsposition der Terminalbetreiber aus. Eine hohe Bedeutung
hat das lokale Ladungsaufkommen im direkten Einzugsbereich
des jeweiligen Hafenstandorts. Als weitere Wettbewerbsfaktoren
bestimmen die Zuverlässigkeit und die Geschwindigkeit in der
Schiffsabfertigung sowie der Umfang und die Qualität der Dienst-
leistungen die Marktposition. Zunehmende Bedeutung hat dar-
über hinaus die Leistungsfähigkeit der schienengebundenen Vor-
und Nachlaufsysteme ins Hinterland (u.ꢀa. Frequenz, Fahrplan-
treue, Preis) und damit das Angebot integrierter Transportlösun-
gen.
Vor allem die Aussicht auf Impfungen und damit verbunden ein
absehbares Ende der weltweiten Lockdown-Maßnahmen wirken
sich positiv auf die Prognosen für die Entwicklung der Weltwirt-
schaft und des Welthandels aus. Nach Schätzungen des IWF wird
sich das globale Wachstum 2021 nach rückläufigen Entwicklungen
2020 positiv entwickeln. Prognosebericht
Containerumschlag in den Nordrange-Häfen
Umschlagvolumen und Marktanteile 2020
Nachdem APM Terminals (APMT) Ende 2019 eine Absichtserklä-
rung für den Verkauf von APM Terminals Rotterdam auf der Maas-
vlakte 1 an Hutchison Ports unterzeichnet hatte, hat die nieder-
ländische Anti-Kartell-Behörde die Übernahme durch Hutchison
Ports Netherlands, die Muttergesellschaft von ECT, im Oktober
2020 genehmigt. Der Wettbewerb in Nordeuropa ist weiterhin
sehr intensiv, wobei die Häfen zunehmend von den sich ändern-
den Reederkonstellationen abhängig sind. Die damit einherge-
henden Verlegungen der weniger standortgebundenen Feeder-
verkehre haben einen Effekt auf die Umschlagvolumina. Dagegen
ist die Marktposition bei Umschlagvolumina, die landseitig an das
natürliche Einzugsgebiet gebunden sind, weitestgehend stabil.
Hierbei ist die kürzeste Routenführung für die ungleich teureren
Landtransporte von zentraler Bedeutung.
Hamburg
8,5 Mio. TEU / 20 %
Wilhelmshaven
0,4 Mio. TEU / 1 %
Bremische Häfen
4,8 Mio. TEU / 11 %
Rotterdam
14,3 Mio. TEU / 34 %
Antwerpen
12,0 Mio. TEU / 29 %
Für das Segment Container verfügt der Hamburger Hafen als
östlichster Nordseehafen über besonders günstige Voraussetzun-
gen als Verkehrsknotenpunkt für den gesamten Ostseeraum so-
wie für den Hinterlandtransport von und nach Mittel- und Osteu-
ropa. Zusätzlich fördern die langjährigen Handelsbeziehungen
zwischen dem Hamburger Hafen und den asiatischen Märkten die
Zeebrugge
1,8 Mio. TEU / 4 %
Quelle: Port Authorities / Marktanteile eigene Berechnung
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Markt und Wettbewerb
15
Rolle Hamburgs als bedeutende europäische Containerdreh-
scheibe. Mit einem Containerumschlag von 8,5 Mio. TEU rangiert
Hamburg 2020 weltweit unter den Häfen auf Platz 18 und ist da-
mit weiterhin der drittgrößte europäische Containerhafen nach
Rotterdam und Antwerpen. In Hamburg blieb die HHLA mit einem
Umschlagvolumen von 6,8 Mio. TEU im Jahr 2020 das größte
Containerumschlagunternehmen und konnte den Marktanteil der
HHLA-Containerterminals am Umschlag im Hamburger Hafen auf
80 % ausbauen (im Vorjahr: 75 %). Bedeutendste Fahrtgebiete
waren Fernost, Nordamerika sowie Skandinavien und der balti-
sche Raum.
kriminierungsfreien Zugang als auch die Höhe der Nutzungsent-
gelte. Neben der Dichte des angebotenen Netzwerks zählen die
Abfahrtsfrequenzen, die Bündelungs- und Lagermöglichkeiten im
Hinterland, die geografische Distanz zu den Zielpunkten, die Fahr-
plantreue und die infrastrukturellen Kapazitäten zu den maßgeb-
lichen Wettbewerbsfaktoren, deren Bedeutung im Wettbewerb
zwischen den Häfen zunimmt.
Wesentliche Bausteine des HHLA-Angebots sind dabei der Be-
trieb eigener Inlandterminals in Mittel- und Osteuropa, eigene
Containertragwagen sowie eigene Traktion (Lokomotiven). All
dies ist erforderlich, um Direktzüge mit hoher Abfahrtsfrequenz
sowie eine effektive Bündelung hafenbezogener Schienengüter-
transporte mit leistungsstarker Verteilung rund um zentrale Um-
schlagplätze zu ermöglichen. In der Mehrheit der erschlossenen
Regionen besetzt die HHLA relevante Marktpositionen. In der Zu-
stellung bzw. Abholung von Containern per Lkw verfügt die HHLA
über eine solide Marktstellung in der Metropolregion Hamburg.
Containerumschlag in den größten Nordrange-Häfen
in Mio. TEU
Rotterdam
14
Antwerpen
Hamburg1
12
10
8
Das Segment Logistik bedient unterschiedliche Marktsegmente,
die zum Teil stark spezialisiert sind. Im Spezialumschlag ist die
HHLA mit ihrem Multifunktionsterminal führend in Hamburg.
Über Hansaport ist die HHLA an Deutschlands größtem Seehaf-
enterminal für den Umschlag von Eisenerz und Kohle beteiligt.
Mit ihrem Frucht- und Kühl-Zentrum operiert die HHLA als Anbie-
ter von Fruchtumschlag für den nordeuropäischen Raum. Im Be-
ratungsgeschäft wird weltweit an wegweisenden Entwicklungs-
projekten gearbeitet. Neue Geschäftsaktivitäten wie u.a. additive
Fertigung oder luftgestützte Logistikdienstleistungen ergänzen
das Angebot.
HHLA in
Hamburg
6
Bremische
Häfen
4
2010
2012
2014
2016
2018
2020
1 inkl. HHLA / Quelle: Port Authorities
Containerumschlag nach Fahrtgebieten
im Hamburger Hafen 2020
52 % Asien
10 % Osteuropa (Ostsee)
9 % Skandinavien
9 % Nordamerika
7 % Übriges Europa
5 % Südamerika
3 % Afrika
Für das Segment Immobilien stellt Hamburg mit rund 1,8 Millio-
nen Einwohnern und seiner Bedeutung als Wirtschaftsstandort ei-
nen der größten Immobilienmärkte Deutschlands dar. Die beson-
dere Attraktivität des Portfolios in der Hamburger Speicherstadt
und am nördlichen Elbufer/Fischereihafenareal wird durch die ein-
zigartige Bausubstanz und die Lagegunst begründet. Das unter-
nehmensintern aufgebaute Entwicklungs- und Realisierungs-
Know-how ist auf einen Ausgleich von marktorientierten Mieter-
bedürfnissen sowie denkmalgerechtem Umgang mit als Welterbe
geschützter Bausubstanz ausgerichtet. Dabei stehen die Objekte
im Wettbewerb mit nationalen und internationalen Investoren,
die hochwertige Objekte in vergleichbarer Lage vermarkten.
Quelle: Hamburg Hafen Marketing e.V.
Im Segment Intermodal nutzt die HHLA vor allem die Vorteile
der Eisenbahninfrastruktur des Hamburger Hafens, der als bedeu-
tendster Schienenknotenpunkt Europas 2,6 Mio. TEU jährlich um-
schlägt. Darüber hinaus sind weitere an der Nord- und Ostsee so-
wie an der nördlichen Adria gelegene Häfen in das Intermodal-
netzwerk der HHLA eingebunden, das zunehmend auch Konti-
nentalverkehre beinhaltet. Im Containertransport per Bahn kon-
kurrieren die Gesellschaften mit einer Vielzahl von anderen Eisen-
bahnverkehrsunternehmen und Operateuren im Kombinierten
Verkehr (KV), aber auch mit anderen Verkehrsträgern, wie dem
Lkw und dem Binnen- bzw. Feederschiff. Im Hinblick auf die weit-
gehend in öffentlichem Besitz befindliche Schieneninfrastruktur
überwachen die jeweiligen nationalen Behörden sowohl einen dis-
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
16
Zusammengefasster Lagebericht
Kundenstruktur und Vertrieb
Intermodalnetzwerk der HHLA
Ausgewählte Verbindungen
Im Berichtsjahr zählten alle Top-10-Containerreedereien zum
Kundenkreis der HHLA. Auf dieser Basis sieht sich die HHLA in der
Lage, auch den zukünftigen Anforderungen der Reederkund-
schaft gerecht zu werden. Prognosebericht
Kundenstruktur und Vertrieb
Der Kundenstamm in den Segmenten Container und Intermodal
setzt sich hauptsächlich aus Reedereien und Speditionen zusam-
men. Die Dienstleistungen im Segment Logistik richten sich an
eine Vielzahl von Kundengruppen: von Stahlunternehmen und
Kraftwerken (im Bereich Massengutumschlag) bis hin zu interna-
tionalen Betreibern von Häfen und anderen Logistikzentren (im
Bereich Hafenberatung). Das Segment Immobilien vermietet
seine Büro- und Gewerbeflächen an nationale und internationale
Kunden aus unterschiedlichen Branchen: von Logistik- und Han-
delsunternehmen über Medien-, Beratungs- und Werbeagenturen
bis hin zu Modefirmen, Gastronomie- und Hotelbetreibern sowie
Unternehmen aus der Kreativwirtschaft und Start-ups.
Top-10-Containerreedereien
nach Transportkapazität in Tsd. TEU zum 31.12.2020
Reederei
Allianz 2020
2M
2020
4.137
3.856
3.030
3.007
1.729
1.596
1.278
719
1. APM-Maersk
2. MSC
2M
3. COSCO Group (inkl. OOCL)
4. CMA CGM Group
5. Hapag-Lloyd
6. ONE (MOL, NYK, K Line)
7. Evergreen
OCEAN Alliance
OCEAN Alliance
THE Alliance
THE Alliance
OCEAN Alliance
THE Alliance
THE Alliance
2M — Slot Sharing
Die umsatzstärksten Kunden der HHLA sind weltweit operierende
Containerreedereien. Die HHLA-Containerterminals arbeiten in
der Schiffsabfertigung mit Reedereien neutral zusammen („Multi-
User-Prinzip“) und sind auf ein breites und hochwertiges Services-
pektrum ausgelegt. Der Kundenkreis der HHLA ist durch die
Konsolidierungen in den vergangenen Jahren in der Container-
schifffahrt und regelmäßige Netzwerkanpassungen weiter in Be-
wegung, allerdings gab es in den vergangenen zwei Jahren keine
weiteren Zusammenschlüsse oder Übernahmen unter den Top-
10-Containerreedereien.
8. HMM
9. Yang Ming
616
10. ZIM
360
Quelle: Alphaliner Monthly Monitor, Januar 2021
Die im Jahr 2017 entstandenen großen Linienallianzen 2M,
OCEAN Alliance und THE Alliance bestehen weiterhin. Der Ver-
trag der OCEAN Alliance hat eine Laufzeit bis 2027, während die
Partnerschaft der THE Alliance vertraglich bis 2030 besteht. Im
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Rechtliche Rahmenbedingungen
17
April 2020 ist offiziell HMM als viertes Vollmitglied der THE Alli-
ance beigetreten. Im Berichtsjahr haben mehrere Reeder neue
große Schiffe mit einer Kapazität von 23.000 bis 24.000 TEU be-
stellt, die voraussichtlich 2023 und 2024 ausgeliefert werden.
Während die COSCO Group (OOCL) insgesamt zwölf Neubauten
bestellt hat, haben Hapag-Lloyd, ONE sowie MSC jeweils sechs
Neubauten bestellt.
werden. Der Umfang der Nutzung des Serviceangebots ist dabei
nicht fixiert, daher kann bei der Inanspruchnahme spezifischer
Leistungen der HHLA nicht von einem Auftragsbestand im klassi-
schen Sinne gesprochen werden.
Rechtliche Rahmenbedingungen
In ihrem Geschäftsbetrieb unterliegt die HHLA zahlreichen in- und
ausländischen Gesetzesbestimmungen und Verordnungen wie
z.ꢀB. öffentlich-rechtlichen, Handels-, Zoll-, Arbeits-, Kapital-
markt- und Wettbewerbsregelungen. Die Preisbildung erfolgt
über den Markt und ist grundsätzlich nicht reguliert.
Kapazitätsanteil nach Allianzen
Fernost-Europa-Aufkommen zum 31.12.2020
Das regulatorische Umfeld für die wirtschaftlichen Aktivitäten der
HHLA im und am Hamburger Hafen wird wesentlich durch das
hamburgische Hafenentwicklungsgesetz (HafenEG) bestimmt.
Ziel des HafenEG ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger
Hafens als internationaler Universalhafen aufrechtzuerhalten, La-
dungsaufkommen zu sichern und die öffentliche Infrastruktur
möglichst effizient zu nutzen. Der Hamburger Hafen wird dabei
nach dem sogenannten Landlord-Modell bewirtschaftet, bei dem
die Hamburg Port Authority (HPA) Eigentümerin der Hafenflä-
chen ist und den Bau, die Entwicklung sowie die Instandhaltung
der Infrastruktur übernimmt. Die privaten Hafenbetriebe sind hin-
gegen für die Entwicklung und Unterhaltung der Suprastruktur
(Gebäude und Anlagen) verantwortlich. Die HHLA hat die für ihre
Geschäftsaktivitäten wesentlichen Hafenflächen langfristig von
der HPA gemietet. Die Mietverträge basieren größtenteils auf
den allgemeinen Geschäftsbedingungen für Hafenimmobilien
(AVB-HI) der HPA.
38 % 2M
37 % Ocean Alliance
25 % THE Alliance
Quelle: Alphaliner Monthly Monitor, Januar 2021
Die Vertriebsaktivitäten im Segment Container sind als Key-Ac-
count-Management organisiert. In den Segmenten Intermodal
und Logistik werden sie in der Regel dezentral durch die Einzelge-
sellschaften gesteuert. Alle Aktivitäten folgen so weit wie möglich
dem strategischen Ansatz der vertikalen Integration im Sinne ei-
nes Transport- und Logistikangebots aus einer Hand. Im Segment
Immobilien bietet der Vertrieb potenziellen Kunden und Mietern
ein breites Dienstleistungsspektrum für die beiden zentralen
Quartiere Hamburger Speicherstadt und nördliches Elbufer/Fi-
schereihafenareal wie auch für die Logistikimmobilien im und am
Hafen.
Für die Errichtung, den Betrieb, den Ausbau und die Änderung der
Umschlaganlagen ist die HHLA auf die Erteilung und den Fortbe-
stand öffentlich-rechtlicher Genehmigungen angewiesen, insbe-
sondere Genehmigungen nach dem Bundesimmissionsschutzge-
setz (BImSchG), den jeweiligen Landesbauordnungen und dem
Wasserrecht sowie ggf. Planfeststellungsbeschlüsse. Die Kon-
zerngesellschaften der HHLA sind teilweise strengen regulatori-
schen Anforderungen unterworfen, insbesondere Vorschriften
betreffend Umschlag, Lagerung und Transport umweltgefähr-
dender Stoffe und gefährlicher Güter sowie Vorschriften über die
technische Sicherheit, zum Arbeitsschutz und zur Arbeitssicher-
heit sowie Regelungen zum Schutz der Umwelt.
Umsatzverteilung nach Kunden
an den Containerterminals am Hauptstandort Hamburg 2020
75 % Top 1–5
22 % Top 6–10
2 % Übrige
Die Sicherheitsanforderungen in Häfen sind im Wesentlichen
durch den International Ship and Port Facility Security Code
(ISPS-Code) vorgegeben, der im Bereich des Hamburger Hafens
durch das Hafensicherheitsgesetz (HafenSG) umgesetzt und kon-
kretisiert wird. Die Betreiber von Hafenanlagen – und damit auch
die HHLA – haben danach neben einer strengen Zugangskontrolle
zahlreiche weitere Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einzuhalten.
Der Anteil der fünf wichtigsten Kunden der HHLA-Containerter-
minals in Hamburg am Umsatz fiel im Geschäftsjahr 2020 auf ins-
gesamt 75 % (im Vorjahr: 80 %). Der Anteil der zehn wichtigsten
Kunden am Umsatz der Hamburger Terminals ist allerdings leicht
gestiegen auf nun 98 % (im Vorjahr: 96 %). Mit der überwiegen-
den Mehrheit ihrer wichtigsten Kunden unterhält die HHLA be-
reits seit weit mehr als 20 Jahren Geschäftsbeziehungen. Mit den
Reederkunden schließt das Unternehmen Rahmenverträge ab, in
denen sowohl das Leistungsspektrum als auch die Entgelte fixiert
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
18
Zusammengefasster Lagebericht
Unternehmensstrategie
Das regulatorische Umfeld der Geschäftsaktivitäten im Segment
Intermodal wird maßgeblich durch die EU-Richtlinie zur Schaf-
fung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraums
(RiLi 2012/34/EU) und die nationalen Umsetzungsvorschriften be-
stimmt. Diese enthalten insbesondere Regelungen zur Zulassung
als Eisenbahnunternehmen, zur Nutzung der Bahninfrastruktur
und zu den hierfür zu zahlenden Entgelten sowie zum Bahnbe-
trieb. Die maßgeblichen Regelwerke in Deutschland sind das All-
gemeine Eisenbahngesetz, das die Anforderungen an den Bahn-
betrieb regelt, sowie das Eisenbahnregulierungsgesetz, das insbe-
sondere Regelungen zum Netzzugang und zur Trassenpreisge-
staltung enthält. Ergänzend gelten weitere nationale, europäi-
sche und – insbesondere für den grenzüberschreitenden Schie-
nenverkehr – internationale Regelungen.
Hierzu stärkt die HHLA ihre
I
Aufmerksamkeit, um relevante Entwicklungen wahrzuneh-
men, diese zu interpretieren und daraus wertsteigernde
Initiativen abzuleiten.
I
I
I
Flexibilität mit dem Ziel und Vorteil der schnellen Handlungs-
und Wandlungsfähigkeit.
Effizienz und Vernetzung, um im Wettbewerb an der
Spitze zu stehen und Mehrwerte zu realisieren.
Suche nach Neuem und die Integration von Neuem.
Die HHLA stellt mit hoher Gestaltungskraft die Entwicklung zu-
sätzlicher Werte in den Mittelpunkt. So sollen die Kundenbindung
und das Kundenportfolio weiter ausgebaut werden.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die HHLA unterliegen ei-
nem ständigen Wandel und werden auf nationaler, europäischer
und internationaler Ebene fortlaufend angepasst, u.ꢀa. an den
technischen Fortschritt und das gesteigerte Sicherheitsbedürfnis
und Umweltbewusstsein. In Bezug auf die rechtlichen Rahmenbe-
dingungen haben sich im Berichtszeitraum jedoch keine Verände-
rungen mit substanziellen Auswirkungen auf die operative Ge-
schäftstätigkeit oder die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns ergeben.
Die HHLA gestaltet ihre Zukunftsfähigkeit entlang wesentlicher
Marksteine. Wir kommen aus Hamburg, sind in Europa zu Hause
und bieten als Tor zur Zukunft unseren Kunden den besten Weg,
ihre Waren sicher, schnell und effizient zu transportieren. Wir brin-
gen heute die Saat für zusätzliches, nachhaltiges und profitables
Wachstum unserer Wertschöpfung aus und sichern so den Unter-
nehmenswert von morgen. Um diese Ziele zu erreichen, wurden
vier Initiativen identifiziert:
Fit für die Welt von morgen
Unternehmensstrategie
Das Kerngeschäft wird gestärkt, um nachhaltig und
profitabel in die Welt von morgen gehen zu können.
Hierbei wird ein Zukunftsprogramm umgesetzt. Ziel des
Programms ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit,
der Qualität und der Profitabilität.
Die HHLA ist ein führendes europäisches Hafen- und Logistikun-
ternehmen, dessen Aktivitäten über den Hamburger Hafen hinaus
in viele Teile Europas reichen. Die HHLA entwickelt mit ihren Kun-
den logistische und digitale Knotenpunkte entlang der Transport-
ströme der Zukunft. Damit schafft die HHLA die Voraussetzungen
für eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes.
Neue Wachstumsfelder erschließen
Die HHLA erschließt Wachstumspotenziale entlang der
Transportströme der Zukunft, entlang der logistischen
Wertkette sowie in neuen, digitalen Geschäftsmodellen.
Der Vorstand der HHLA setzt den bestehenden Transformations-
prozess weiter fort. Dieser Prozess verfolgt das Ziel, die Zukunfts-
fähigkeit und Gestaltungskraft des Unternehmens dauerhaft zu
stärken. Die erforderlichen Veränderungen werden über alle Seg-
mente vernetzt und sind durch verschiedene Maßnahmen unter-
legt. Die festgelegten Ziele werden konsequent verfolgt.
Organisation und Kultur
Die Unternehmensorganisation und Kultur werden auf die
Welt von morgen ausgerichtet. Dabei wird der Kunde noch
stärker als bisher in den Mittelpunkt des Handelns gestellt.
Das Marktumfeld der HHLA verändert sich mit einer beschleunig-
ten Dynamik. Die HHLA will diesen Wandel entschlossen, auf-
merksam, schnell und erfolgreich nutzen.
Investitionen und Finanzen
Investitionen und Betriebsergebnisse werden weiter auf
nachhaltiges und profitables Wachstum ausgerichtet. Die
HHLA verfolgt bei ihren strategischen Investitionen einen
wertorientierten Ansatz. Wichtigste Investitionskriterien
sind die Wachstumsperspektiven und die zu erwartende
Kapitalrendite bei Investitionsprojekten.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Unternehmensstrategie
19
Das HHLA-Servicenetzwerk
Die HHLA verbindet ihre Kunden mit den maritimen und kontinentalen Transportströmen
Neben der Weiterentwicklung des Kerngeschäfts und der Er-
schließung neuer Wachstumsfelder sind Nachhaltigkeit und Kli-
maschutz integraler Bestandteil des Geschäftsmodells der
HHLA. Bis zum Jahr 2040 soll der gesamte Konzern klimaneutral
sein. Als Zwischenziel wird die HHLA bis 2030 die absoluten CO2-
Emissionen gegenüber dem Jahr 2018 halbieren. Damit unter-
streicht die HHLA ihren Anspruch, sowohl wirtschaftlich erfolg-
reich zu sein als auch soziale und ökologische Verantwortung zu
übernehmen.
gehend terminalübergreifend arbeiten, um voneinander zu profi-
tieren und die Effizienz der Umschlagdienstleistungen kontinuier-
lich zu steigern.
Im Segment Intermodal strebt die HHLA Qualitäts- und Effi-
zienzführerschaft an und möchte von einer Spitzenposition aus
von den Transportströmen der Zukunft profitieren. Die METRANS
soll eine relevante Rolle entlang der Knotenpunkte und Verbin-
dungslinien des Logistiknetzwerkes in Europa und darüber hinaus
einnehmen. Durch eine effiziente Vernetzung des Segments In-
termodal mit den sonstigen Aktivitäten der HHLA-Gruppe wird
den Kunden der HHLA ein optimal abgestimmtes Leistungsspekt-
rum angeboten. Das Leistungsspektrum der HHLA zeichnet sich
durch den effizienten Intermodaltransport von den Seehafenter-
minals der HHLA bis hin zum Umschlag im europäischen Hinter-
land sowie umgekehrt aus. Zusätzlich bietet die HHLA ihren Kun-
den kontinentale Transporte zwischen europäischen Destinatio-
nen. Durch den weiteren Ausbau des europäischen Netzwerks und
die Gewinnung von Marktanteilen in Europa verfolgt die HHLA
das Ziel, sowohl den Leistungsumfang als auch die Reichweite für
ihre Kunden zu vergrößern. Neben der Steigerung von Leistungs-
umfang und Reichweite verfolgt die HHLA insbesondere eine stär-
kere Wertschöpfungstiefe.
Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik bestimmen fol-
gende Leitlinien das Handeln zur Festigung und zum Ausbau der
Marktpositionierung:
Im Segment Container verfolgt die HHLA das Ziel, sich zu einem
effizienten, hoch automatisierten und leistungsstarken Hafen-
dienstleister mit starken Hinterlandanbindungen und modernen,
digitalen Kundenlösungen zu entwickeln. Grundlage hierfür ist
eine konsequente Ausrichtung von Design und Betrieb der HHLA-
Containerterminals an der höchstmöglichen Flächen- und Mitar-
beitereffizienz sowie eine kontinuierliche Steigerung der Quali-
tätsstandards durch den Einsatz innovativer Technologien und
Prozesse. Dabei steht zudem im Fokus, die HHLA zu einem Green
Port innerhalb einer nachhaltigen und emissionsfreien Transport-
kette zu entwickeln. Die HHLA-Containerterminals sollen weitest-
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
20
Zusammengefasster Lagebericht
Unternehmenssteuerung und Wertmanagement
Mit ihrem Segment Logistik bündelt die HHLA eine breite Palette
von hafennahen Dienstleistungen wie Massengut-, Fahrzeug- so-
wie Fruchtlogistik. Auch diese Geschäftsfelder bilden das Funda-
ment für die zukünftige Entwicklung des Segments. Neue, inno-
vative Geschäftsaktivitäten entlang der materiellen und digitalen
logistischen Wertschöpfung werden im Segment Logistik weiter-
verfolgt und wertsteigernd realisiert. Diese Aktivitäten ergänzen
das Leistungsspektrum und die Geschäftsperspektiven der HHLA.
Zudem vermarktet die HHLA ihr Know-how bei der Infrastruktur-
und Projektentwicklung weltweit.
Wertmanagement
ROCE – Bestimmungsgrößen und Einflussfaktoren
Return on Capital Employed (ROCE)
Betriebsergebnis (EBIT)
Ø Betriebsvermögen
Operative
Erträge
Operative
Aufwendungen
Ø Nettoanlage- Ø Nettoumlauf-
vermögen vermögen
Über rein organisches Wachstum hinaus prüft die HHLA stets die
Möglichkeit von weiteren Zukäufen, um neue Wachstumsfelder
entlang der logistischen Wertkette zu erschließen. Im Fokus po-
tenzieller Akquisitionen und Beteiligungen liegen dabei Hafenpro-
jekte und Beteiligungen in attraktiven Wachstumsmärkten. Das
Interesse der HHLA orientiert sich an den Verbundvorteilen des
bestehenden Netzwerks und damit an Anknüpfungspunkten zur
Erschließung weiterer Wachstumspotenziale entlang der Trans-
portströme der Zukunft.
Geschäftsaktivitäten gelten grundsätzlich als wertschaffend,
wenn die Gesamtkapitalverzinsung die Kapitalkosten übertrifft
und ein positiver Wertbeitrag erzielt wird. Dabei entsprechen die
Kapitalkosten dem gewichteten Durchschnitt von Eigen- und
Fremdkapitalkosten. Im Geschäftsjahr 2020 verwendete die
HHLA für die Ermittlung der Wertsteigerung auf Konzernebene
wie im Vorjahr einen gewichteten Kapitalkostensatz vor Steuern
von 8,5 %. Diese Mindestverzinsung reflektiert den mittel- und
langfristigen Verzinsungsanspruch des Vorstands, der sich aus ei-
nem ausgewogenen Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital ergibt.
Kurzfristige Schwankungen der Zinssätze an den Kapitalmärkten,
die die Aussagefähigkeit des Wertmanagementsystems verzerren
könnten, werden auf diese Weise vermieden.
In dem nicht börsennotierten Teilkonzern Immobilien verfolgt
die HHLA das Ziel, sich zu einem marktfähigen, integrierten Ent-
wickler für Spezialimmobilien zu entwickeln. Die Konzerneinheit
HHLA Immobilien soll durch diese klare strategische Ausrichtung
und verlässliche Priorisierung Hamburgs Aushängeschild für intel-
ligentes Quartiersmanagement und -entwicklung werden. HHLA
wird so zu einem gefragten Know-how-Träger in klar abgegrenz-
ten Kompetenzfeldern.
Wertbeitrag
in Mio. €
2020
1.355,3
- 1.231,7
123,6
1.971,3
110,0
2.081,3
5,9
2019
1.434,5
- 1.213,3
Veränd.
- 5,5 %
1,5 %
Operative Erträge
Operative Aufwendungen
EBIT
Unternehmenssteuerung und
Wertmanagement
221,2 - 44,1 %
Ø Nettoanlagevermögen
Ø Nettoumlaufvermögen
Ø Betriebsvermögen
ROCE in %
1.922,3
117,1
2.039,4
10,8
2,5 %
- 6,0 %
2,1 %
Zu den maßgeblichen finanziellen Zielen der HHLA zählt eine
langfristige und nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts.
Zur Planung, Steuerung und Kontrolle ihrer Geschäftsaktivitäten
arbeitet die HHLA mit einem konzernweiten Wertmanagement-
system. Im Geschäftsjahr 2020 wurden an diesem System keine
Änderungen vorgenommen.
- 4,9 PP
0 PP
Kapitalkosten vor Steuern1 in %
Kapitalkosten vor Steuern
Wertbeitrag in %
8,5
8,5
176,9
- 2,6
173,3
2,3
2,1 %
- 4,9 PP
neg.
Finanzielle Steuerungsgrößen
Wertbeitrag
- 53,3
47,9
Die zentralen operativen Steuerungsgrößen im HHLA-Konzern
sind das Betriebsergebnis (EBIT) sowie das durchschnittliche Be-
triebsvermögen (eingesetztes Kapital). Für die unterjährige und
kurzfristige Steuerung sind sowohl das EBIT als auch die Investiti-
onen als wesentlicher Treiber des durchschnittlichen Betriebsver-
mögens maßgeblich. Für die langfristige wertorientierte Steue-
rung wird die Gesamtkapitalverzinsung (ROCE) ermittelt, die zu-
gleich die Grundlage für den jährlichen Wertbeitrag bildet. Im
HHLA-Konzern wird der ROCE als Quotient aus dem Betriebser-
gebnis und dem eingesetzten durchschnittlichen Betriebsvermö-
gen berechnet.
1
Davon abweichend 5,0 % für den Teilkonzern Immobilien
Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete der HHLA-Konzern trotz
der erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen und der weltweit
herrschenden Coronavirus-Pandemie ein positives EBIT in Höhe
von 123,6 Mio. € (im Vorjahr: 221,2 Mio. €). Der EBIT-Rückgang
betrug rund 44 % gegenüber dem Vorjahr. Ertragslage
Im Berichtszeitraum stieg das durchschnittliche Betriebsvermö-
gen um 2,1 % auf 2.081,3 Mio. € leicht an (im Vorjahr:
2.039,4 Mio. €). Vermögens- und Finanzlage
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Forschung und Entwicklung
21
Mit 5,9 % (im Vorjahr: 10,8 %) erreichte die Rendite auf das einge-
setzte Kapital den langfristig ausgerichteten Verzinsungsan-
spruch von 8,5 % nicht. Daraus resultierte im Geschäftsjahr 2020
ein negativer Wertbeitrag in Höhe von 53,3 Mio. € (im Vorjahr:
+47,9 Mio. €).
es, für unterschiedliche am Terminal eingesetzte Containerkran-
systeme Lösungen für die Automatisierung in von Mensch und
Maschine gemeinsam genutzten Arbeitsräumen (z.ꢀB. am Schiff
oder Lkw) zu erarbeiten und prototypisch umzusetzen. Mit den
hierbei gewonnenen Erfahrungen, Kenntnissen und Nachweisen
sollen zugleich entscheidende Grundlagen für die Etablierung not-
wendiger Sicherheitsstandards geschaffen werden, welche zu-
künftigen Automatisierungsvorhaben einen verlässlichen Rah-
men bieten.
Nichtfinanzielle Steuerungsgrößen
Wesentliche nichtfinanzielle Steuerungsgrößen sind die Contai-
nerumschlag- und Containertransportmengen. Als Frühindikato-
ren für die Mengenentwicklung und für das operative Geschäft
nutzt die HHLA – neben dem kontinuierlichen Dialog mit ihren
Kunden – vor allem makroökonomische Prognosen, wie die er-
wartete Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts wichtiger Han-
delspartner, und daraus abgeleitete Schätzungen für Außenhan-
del, Im- und Exportströme sowie Containerverkehre auf relevan-
ten Fahrtrelationen sowie die Entwicklung der Korrelation zwi-
schen Bruttoinlandsprodukt und containerisiertem Handelsvolu-
men.
INTERACt
HPC und die Container-Transport-Dienst GmbH (CTD) haben in
Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie das
IHATEC-Forschungsprojekt INTERACt (Integration autonomer
Lkw in Containerterminal-Betriebsabläufe) aufgelegt. Im Vorha-
ben wurde im Rahmen einer Durchführbarkeitsstudie und einer
sich daran anschließenden Lückenanalyse untersucht, inwieweit
es möglich ist, autonom fahrende Lkws auf öffentlichen Straßen
und gleichzeitig auf geschlossenen Terminalarealen einzusetzen,
und welche technischen, operativen und rechtlichen Anforderun-
gen sowohl an die Fahrzeuge als auch an die beteiligten Trans-
portdienstleister und Terminals zu stellen sind.
Forschung und Entwicklung
Eine strategische Zielsetzung der HHLA besteht darin, die Effizi-
enz ihrer operativen Systeme und damit ihre Wettbewerbsfähig-
keit durch die Entwicklung anwendungsorientierter Technologien
stetig zu verbessern. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt daher
auf ingenieurwissenschaftlichen und IT-orientierten Innovations-
projekten. Durch eine enge Kooperation mit technischen Hoch-
schulen, Instituten sowie Industriepartnern und Bundesbehörden
werden Verbundprojekte in Arbeitskreisen geplant, gesteuert und
weiterentwickelt.
Dafür wurden zunächst relevante Terminalkategorien definiert
und deren derzeitige, typische Prozesse bei der Abfertigung von
Lkws analysiert. Anschließend wurden Abfertigungsprozesse un-
ter Einbindung autonomer Lkws definiert. Basierend auf diesen
Soll-Prozessen konnten Anforderungen an die Fahrzeuge, die Ter-
minals sowie die Fahrzeugbetreiber definiert werden. Insgesamt
konnten 84 Anforderungen für zehn verschiedene Terminalkate-
gorien identifiziert werden.
Im Geschäftsjahr 2020 konzentrierte die HHLA ihren Ressourcen-
einsatz und verfügbare Kapazitäten vor allem auf die Forschung
Für jede dieser Anforderungen wurden Lösungen identifiziert, die
geeignet erscheinen, die jeweilige Anforderung zu erfüllen. Insge-
samt konnten 177 technische, bauliche oder organisatorische Lö-
sungen gefunden werden, deren Umsetzbarkeit bewertet wurde.
im
Rahmen
des
Förderprogramms
für
Innovative
Hafentechnologien (IHATEC).
Containerterminal 4.0
Das Projekt wurde im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossen. Es hat
sich gezeigt, dass für alle betrachteten Terminalkategorien der
aktuelle Stand der Technik den Einsatz autonomer Lkws derzeit
noch nicht ermöglicht. Gleichzeitig konnte jedoch gezeigt wer-
den, dass für jede der Anforderungen zumindest technisch denk-
bare Lösungen existieren, die es in der nahen Zukunft weiterzu-
entwickeln gilt. In Form einer Roadmap wurden diese identifizier-
ten Entwicklungsthemen systematisch kategorisiert.
Der Container Terminal Altenwerder (CTA) ist einer der weltweit
am höchsten automatisierten Containerterminals. Seit seiner In-
betriebnahme im Jahr 2002 wird fortwährend an einer Verbesse-
rung und Ausweitung der Automatisierung geforscht und gearbei-
tet. Das anfangs zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit zu-
grunde gelegte Paradigma der Separierung und Isolation automa-
tisierter Arbeitsräume, die für den Zutritt von Personen gesperrt
sind, hat dabei stets seine Gültigkeit behalten. Heute steht dieses
Paradigma einer Ausweitung automatisierter Prozesse entgegen,
weil es zwingend von Menschen zu nutzende Anlagenbereiche
ausschließt. Im Rahmen des Förderprogramms IHATEC (geför-
dert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra-
struktur) soll das Forschungsprojekt „Containerterminal 4.0 – ein
Paradigmenwechsel in der Automatisierung von Containertermi-
nals durch Interaktion statt Separierung von Mensch und Ma-
schine“ durchgeführt werden. Das zentrale Ziel des Vorhabens ist
Hamburg TruckPilot
Mit dem Praxistest „Hamburg TruckPilot“ führen MAN
Truck & Bus und die HHLA ein hochinnovatives Forschungs- und
Erprobungsprojekt zur Entwicklung von Automatisierungslösun-
gen im Straßentransport durch. Ziel ist es, realitätsnah die Anfor-
derungen für den kundenspezifischen Einsatz sowie die Integra-
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
22
Zusammengefasster Lagebericht
Forschung und Entwicklung
tion autonom fahrender Lkws in den automatischen Container-
umschlagprozess zu analysieren und auf Machbarkeit zu prüfen.
Die mit den entsprechenden elektronischen Automatisierungs-
systemen ausgestatteten Prototypen-Trucks sollen innerhalb des
CTA automatisch fahren können. Das Projekt gliedert sich in drei
Phasen: Die Vorbereitungsphase, die bis Ende 2018 dauerte,
diente dazu, die technischen Rahmenbedingungen zu definieren.
Die Testphase, die bis Juni 2020 terminiert war, konnte trotz der
Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie weitestge-
hend durchgeführt werden. Sie umfasste die technische Entwick-
lung des Systems auf dem Prüfgelände von MAN in München ge-
mäß den spezifischen Anforderungen, die sich in der Vorberei-
tungsphase ergeben haben. Der geplante Erprobungsbetrieb zwi-
schen Juli und Dezember 2020 konnte nur eingeschränkt durchge-
führt werden. Aktuell prüfen alle beteiligten Parteien, ob 2021
eine Testphase im kundennahen Einsatz möglich ist.
telligente Verknüpfung der Terminal-Liegeplätze mit Schiffsposi-
tions- und Umweltdaten zeigt insbesondere in dem dynamischen
Planungsumfeld eines komplexen Hafens ihre positive Wirkung.
Hierdurch wird sowohl die Kommunikation beschleunigt als auch
der Abstimmungsaufwand reduziert. Die IT-Entwicklung der
neuen Binnenschiffsplattform erfolgte durch die DAKOSY Daten-
kommunikationssystem AG. Das Projekt wurde von der Hambur-
ger Behörde für Wirtschaft und Innovation gefördert und wertet
das Binnenschiff als leistungsstarkes und umweltfreundliches Ver-
kehrsmittel auf, um weiter sein großes Potenzial als wesentliche
Stütze im Hinterlandverkehr zu nutzen.
Hyperloop-Transportsystem
Gemeinsam mit dem US-amerikanischen Forschungs- und Entwick-
lungsunternehmen Hyperloop Transportation Technologies (HTT)
gründete die HHLA im Dezember 2018 ein Joint Venture, um die
Einsatzmöglichkeiten der Hyperloop-Technologie zum Transport
von Seecontainern zu prüfen. Hinter dem Hyperloop-Konzept
steckt die Idee, Personen und Güter mit Hochgeschwindigkeit durch
eine Röhre zu befördern. Die eingesetzten Transportkapseln sollen
mit Hilfe von Magnetschwebebahntechnik in einem Röhrensystem,
in dem ein Teilvakuum herrscht, auf bis zu 1.000 km/h beschleunigt
werden. Hyperloop könnte somit Bahn und Lkw im Hinterlandtrans-
port als Verkehrsträger ergänzen.
AeroInspekt
Die Lagerkräne der automatisierten Containerlager stellen das
Herzstück der modernen und leistungsfähigen Containerterminals
der HHLA dar. Die Kranschienen unterliegen dabei hohen Anforde-
rungen hinsichtlich ihrer Lage und Höhe. Die geomorphologische
Beschaffenheit des Baugrunds im Hafen führt jedoch fortlaufend zu
signifikanten Setzungen und Spuränderungen der Schienenanlage,
die regelmäßig überprüft, millimetergenau vermessen und nachge-
bessert werden müssen. Die Vermessungsaktivitäten führen zu er-
heblichen betrieblichen Störungen. Im Rahmen des IHATEC-För-
derprojekts AeroInspekt, das die HHLA zusammen mit der Techni-
schen Universität Braunschweig betreibt, soll eine Software entwi-
ckelt werden, mit deren Hilfe diese Vermessungsarbeiten zukünftig
per Drohne durchgeführt werden können. Im Oktober 2020 wurde
das Projekt erfolgreich abgeschlossen: Mehrere Testflüge mit ver-
schiedenen Kameraobjektiven, Softwareeinstellungen, Wetterbe-
dingungen etc. haben bestätigt, dass die geforderte Genauigkeit
(~ 2 Millimeter) bei einer Flughöhe von 50 Metern erreicht und
gleichzeitig die Einschränkungen für den Betrieb reduziert werden.
Die zukünftige Herausforderung wird die Übertragung der gewon-
nenen Erkenntnisse und entwickelten Tools in den Regelbetrieb
sein.
Gemeinsam mit HTT hat die HHLA ein technisches, operatives
und kommerzielles Lösungskonzept für einen Hyperport für Se-
econtainer entwickelt. Dazu wurden das Layout und die operati-
ven Abläufe simuliert, Modelle zur Berechnung der Wirtschaftlich-
keit und verschiedene Betreibermodelle aufgestellt und Ziel-
märkte evaluiert. Auf dem aktuellen Stand aufbauend soll bis Ok-
tober 2021 zunächst ein virtuelles Modell des Hyperports mit
Übergabestation und Transportkapsel entwickelt werden, bevor
weitere Schritte in der Produktentwicklung umgesetzt werden.
ZETT
Ein anderes von CTA im Rahmen des Förderprogramms IHATEC
durchgeführtes Projekt befasst sich mit dem Zero-Emission-Ter-
minal-Tractor (ZETT). Der Transport von Containern innerhalb
des Hafens bzw. eines Terminals oder Logistikzentrums erfolgt
zumeist mit dieselbetriebenen Zugmaschinen (auch Terminal
Tractor genannt). Um Abgas- und Lärmemissionen zu vermin-
dern, gibt es Bedarf für alternative Antriebe. Bisher gibt es keine
alternative Antriebstechnologie für diese Zugmaschinen, die die
erforderliche technische Reife für einen industriellen Einsatz auf-
weist und wirtschaftlich betrieben werden kann. Das Hauptziel
dieses Vorhabens ist es, eine Systemlösung für den batterie-
elektrischen innerbetrieblichen Transport zu entwickeln, mit der
die Umweltvorteile mittelfristig zu wirtschaftlichen Konditionen
erzielt werden können. Sowohl Fahrzeug als auch Ladetechnolo-
gie sollen so konzipiert sein, dass ein sehr breites Anwendungs-
spektrum abgedeckt werden kann. Die sich daraus ergebenden
BiSchi
Hafenanläufe und -umfuhren von Containern per Binnenschiff
sind – vergleichbar mit denen der Feederschiffe – gekennzeichnet
durch einen hohen Koordinationsaufwand, da mehrere Terminals
je Hafenanlauf bedient werden. Das Hamburg Vessel Coordina-
tion Center (HVCC) hat dazu eine Binnenschiffsplattform entwi-
ckelt, welche seit Mai 2020 im Live-Betrieb ist. Monatlich werden
darüber bereits rund 400 Terminalanläufe für Binnenschiffe und
Schubverbände koordiniert. Von der Disposition des Binnen-
schiffsunternehmens über die Schiffsführung bis zu den Terminals
und HVCC: Die Plattform ermöglicht eine synchrone Planung aller
Beteiligten in Echtzeit an einem Lagebild und Datensatz. Die in-
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Forschung und Entwicklung
23
Skaleneffekte unterstützen das Ziel, einen wirtschaftlichen Be-
trieb zu ermöglichen. Durchgeführt wird das Projekt hauptsäch-
lich in Zusammenarbeit mit der KONECRANES GmbH, dem Insti-
tut für Kraftfahrzeuge der Universität Aachen und der BMZ
GmbH.
UniPort 4.0
Hansaport hat u.ꢀa. mit der Brunsbüttel Ports GmbH das IHATEC-
Projekt UniPort 4.0 aufgelegt. Die Digitalisierung im Bereich der
Universalhäfen befindet sich noch in einem frühen Stadium. Die
sehr häufig konventionelle Arbeitsweise und der vergleichsweise
geringe Reifegrad bei Organisations- und Informationstechnolo-
gien in Universalhäfen sind ein spürbares Hindernis. Während die
Digitalisierung bei den Containerhäfen durch das weltweite
Wachstum von Konsumgütern und die Standardisierung durch
den Container zügig voranschreitet, ist das Kerngeschäft eines
Universalhafens der Umgang mit verschiedensten Stückgütern,
Massengütern oder massenhaften Stückgütern. Diese stellen die
Häfen vor Herausforderungen hinsichtlich der Umschlagtechnolo-
gie, in Bezug auf unterschiedliche Formen, Gewichte, Anzahl und
Partiegrößen, sowie der Lagerung, der Sicherheitsbestimmungen
und der benötigten Transportmodi. Die Abläufe in einem Univer-
salhafen sind bei ständig wechselnden Gütern, Produktgrößen
und -gewichten anspruchsvoll zu planen und bieten aus Digitali-
sierungssicht zumeist noch großes Optimierungspotenzial. Mit
UniPort 4.0 soll das Thema Digitalisierung vollumfänglich auf die
involvierten Häfen angewendet werden.
FRESH
Der Nutzung verbraucherseitiger Flexibilität im Energiebedarf
wird ein wichtiger Beitrag zum Gelingen der Energiewende zuge-
sprochen. Das Projekt FRESH (Flexibilitätsmanagement und Re-
gelenergiebereitstellung von Schwerlastfahrzeugen im Hafen, ge-
fördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)
stellt eine Verbindung zwischen einer elektrisch betriebenen
Nutzfahrzeugflotte mit dem Energiemarkt in der Praxis her und
erschließt so das Flexibilitätspotenzial. Am CTA erfolgt der Trans-
port zwischen den Kaikranen und den Blocklagern vollständig au-
tomatisiert mit fahrerlosen Transportfahrzeugen (Automated
Guided Vehicles, kurz: AGVs). Die komplette Flotte dieser
Schwerlastfahrzeuge wird derzeit auf Fahrzeuge mit batterie-
elektrischem Antriebsstrang mit Lithium-Ionen-Batterietechnik
und Energieversorgung über vollautomatische Ladestationen um-
gestellt. Im Durchschnitt verbringt ein AGV allerdings etwa ein
Drittel seiner Einsatzzeit in einer Warteposition. In dieser Zeit ist
es möglich, Ladevorgänge zu verschieben, zu unterbrechen oder
die Ladeleistung zu variieren bzw. sogar Strom ins Netz zurückzu-
speisen. Die Herausforderung besteht darin, die demnächst gefor-
derten Transportleistungen der Fahrzeuge kontinuierlich zu prog-
nostizieren und mögliche Batteriekapazitäten und Zuweisungen
von Ladestationen zu Fahrzeugen zu planen, um damit eine
Grundlage für die optimierte Nutzung der verfügbaren Flexibilität
zu schaffen.
Künstliche Intelligenz und Machine Learning
Mit der Initiative für Künstliche Intelligenz (KI) verfolgt die HHLA
drei zentrale Geschäftsziele: Neue Umsatzquellen erschließen,
die Kundenbindung und die Produktivität der Terminals steigern.
Zusätzlich sieht die HHLA durch KI große Potenziale im Bereich
der Steigerung von Arbeitssicherheit für die Beschäftigten.
Die ersten KI-Piloten wurde erfolgreich abgeschlossen: Durch eine
KI-basierte Vorhersage zur Containerabholzeit und des ausgehen-
den Verkehrsträgers wird die Lagerproduktivität erhöht. Der Ab-
holzeitpunkt des Containers ist, wie auch der ausgehende Ver-
kehrsträger ein wesentlicher Parameter zur Lageroptimierung,
obgleich die Verweildauer des Containers häufig bei der Einlage-
rung noch nicht bekannt ist. Dieser Umstand führt mitunter zu
vermeidbaren Umstapelbewegungen im Lager. Zur Optimierung
des Blocklagers wurde ein Algorithmus zur Vorhersage der Con-
tainerverweildauer und des ausgehenden Verkehrsträgers mit
Methoden des maschinellen Lernens entwickelt. In Zukunft sol-
len weitere KI-basierte Projekte mit unterschiedlichem Fokus
umgesetzt werden, um in verschiedenen Wertschöpfungsstufen
weitere Optimierungspotenziale zu heben.
HITS-Moni
In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Informatik der Universi-
tät Hamburg und DAKOSY führt die HHLA das IHATEC-geför-
derte Projekt Harbour-IT-Security-Monitoring (HITS-Moni) durch.
Die Ziele des Forschungsprojekts sind die Entwicklung von hafen-
unternehmensspezifischen Prozessen und Maßnahmen sowie
Konzepten und Regeln zur Erkennung und Abwehr von Cyberan-
griffen auf IT-Systeme, die Verbesserung und Erhöhung der IT-
Sicherheit der Unternehmen der Hafenwirtschaft durch die un-
ternehmensübergreifende Verknüpfung von IT-Sicherheitstools
sowie die Erweiterung und Umsetzung der Automatisierung zur
Verminderung der Reizüberflutung bei Beschäftigten. Angriffe
und Angriffsmuster sollen mit Hilfe neugestalteter Monitoringsys-
teme rechtzeitig und automatisch erkannt und eskaliert werden.
Die Etablierung innovativer IT-Sicherheitskonzepte und Techno-
logien in autonomen Systemen soll zu einer Steigerung der Pro-
duktivität und Effizienz führen, indem das Risiko möglicher Sys-
temausfälle oder Datenmanipulationen durch IT-Cyberattacken
verringert wird.
Zertifizierung der Leistungsfähigkeit
Zur Dokumentation seiner Leistungsfähigkeit führte der Contai-
nerterminal Altenwerder (CTA) im Berichtsjahr erneut die Zerti-
fizierung nach dem Standard Container Terminal Quality Indica-
tor (CTQI) durch. Der vom Global Institute of Logistics und vom
Germanischen Lloyd entwickelte Standard prüft Kriterien wie die
Sicherheit, das Leistungsniveau und die Effizienz eines Terminals
auf der Wasser- und der Landseite sowie dessen Anbindung an
Vor- und Nachlaufsysteme. Mit der erfolgreichen Zertifizierung
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
24
Zusammengefasster Lagebericht
Forschung und Entwicklung
konnte der Terminal abermals ein hohes Leistungsniveau und
die Einhaltung aller Qualitätsstandards bestätigen.
Cookie
In den weltweiten Exportnationen übersteigt der Bedarf an Leer-
containern deren Verfügbarkeit durch von Warenströmen verur-
sachte Imbalances bei weitem. Immer wieder kommt es zu Eng-
pässen bei der Bereitstellung von Leercontainern, da der notwen-
dige und vorgelagerte Prozess zur Schadensidentifikati-on und -
beseitigung bis dato vorwiegend manuell von hochqualifizierten
Fachkräften durchgeführt wird. Dabei ist zum einen ein erhöhtes
Fehlerpotenzial gegeben; zum anderen sind Verzögerungen
durch bisher nur semi-digitale Prozessschritte die Folge. Hinzu
kommt die häufig unzureichende Verfügbarkeit der notwendigen
Fachkräfte, wodurch die Planbarkeit von Reparaturaufträgen so-
wie die Verfügbarkeit reparierter Container zusätzlich verringert
wird und unnötig hohe Bestände und vermehrte Repositionierung
entstehen.
ABC-Inspekt
Containerbrücken, die die Schiffe be- und entladen, sind eines der
wichtigsten Elemente auf dem Containerterminal. Für die Auf-
rechterhaltung des unterbrechungsfreien und ganztägigen Ein-
satzes der Containerbrücken (24 Stunden / 365 Tage) in einem
Seehafen ist die Durchführung von qualifizierten Inspektionen der
Brücken außerordentlich wichtig. Bisher müssen die neuralgi-
schen Stellen einer Containerbrücke durch qualifizierte Fach-
kräfte einzeln in Augenschein genommen werden. Durchführung
und Auswertung werden bei stetig größer werdenden Container-
brücken immer schwieriger und die zu prüfende Bilddatenmenge
umfangreicher.
Um die Effizienz und die Qualität der Auswertung der Fotos zu stei-
gern, die Arbeitssicherheit zu stärken und letztendlich die Zuverläs-
sigkeit und Verfügbarkeit der Containerbrücken zu erhöhen, soll mit
Hilfe eines selbstlernenden, automatischen Bilderkennungssystems
auf Grundlage eines KI-Ansatzes eine Auswertung von Bildmaterial
vorgenommen werden. Über einen längeren Zeitraum erfolgt ein
automatischer Abgleich von Veränderungen derselben Flächen und
Bereiche der Containerbrücken.
Vor diesem Hintergrund hat sich das von dem Bundesministerium
für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderte IHATEC Projekts
„Cookie“ zum Ziel gesetzt, diese Abläufe der Schadensidentifika-
tion und -bewertung im Leercontainerdepot mit Hilfe von künstli-
cher Intelligenz zu optimieren. Der Projektname Cookie steht
hierbei für „COntainerdienstleistungen Optimiert durch Künstli-
che IntelligEnz“ (KI). In Zusammenarbeit mit dem Forschungs-
partner Fraunhofer Center für Maritime Logistik in Hamburg-Har-
burg, soll in diesem Rahmen ein lernfähiger Algorithmus für Bild-
erkennungsverfahren entwickelt werden. Mit Hilfe von Methoden
des Maschinellen Lernens (speziell „deep learning“) und der expli-
ziten Verknüpfung von syntaxunterworfenen CEDEX Codes sollen
die Inspektoren bei der Schadensidentifikation und -bewertung
an Leercontainern unterstützt werden. Durch die Integration ei-
ner KI-basierten Identifikation von Beschädigungen soll die Feh-
leranfälligkeit verringert, die Uniformität der Schadensbeurtei-
lung erhöht und die Prozessgeschwindigkeit verbessert werden,
um insgesamt eine Effizienzsteigerung und eine verlässliche Ver-
fügbarkeitsplanung der Container in den Abläufen des Leercontai-
nerdepots zu erreichen.
Das vom IHATEC Programm geförderte Forschungsprojekt ABC-
Inspekt wird gemeinsam mit der TU Braunschweig durchgeführt
und hat zum Ziel, ein intelligentes Bilderkennungssystem zu ent-
wickeln, wobei auf Grundlage eines selbstlernenden Bilderken-
nungssystems (KI) eine automatische Auswertung des Bildmate-
rials der neuralgischen Stellen von Containerbrücken ermöglicht
werden.
SuStEnergyPort
In der Hafenwirtschaft rückt das Thema der Energienachhaltigkeit
in den vergangenen Jahren immer stärker in den Fokus. Vor die-
sem Hintergrund haben HPC und die Universität Duisburg-Essen
gemeinsam mit der HHLA und der Vattenfall Trading GmbH das
IHATEC-Forschungsprojekt SuStEnergyPort initiiert. Im Rahmen
des Projekts wurde ein innovatives, modellbasiertes Verfahren
entwickelt und inhaltlich ausgestaltet, durch das Hafenbetriebe
geeignete Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz
und zur Nutzung erneuerbarer Energien identifizieren können.
Das Verfahren umfasst verschiedene neu entwickelte Werkzeuge,
wie einen Nachhaltigkeitsmaßnahmenkatalog, ein Energie-Simu-
lations-Tool, Ökobilanzmodelle sowie Wirtschaftlichkeitsmo-
delle, mit denen Energienachhaltigkeitsmaßnahmen möglichst
umfassend und aus vier wesentlichen Perspektiven – energetisch,
ökologisch, wirtschaftlich und operativ – bewertet werden kön-
nen. Insgesamt lässt sich mit Hilfe des strukturierten Verfahrens
und der Tools für jeden Hafen eine maßgeschneiderte Roadmap
zur effizienten Erreichung der individuellen Nachhaltigkeitsziele
ermitteln.
BVLOS
HHLA Sky hat ein weltweit skalierbares End-to-End-Drohnensys-
tem entwickelt, das den sicheren Betrieb von Drohnen außerhalb
der Sichtweite (BVLOS) erlaubt. Die Industriedrohnen sind extrem
robust, sehr leicht und mit verfügbaren Sicherheitstechnik ausge-
rüstet. Die Lösung kann vom Kunden in eigene Geschäftsprozesse
integriert oder von HHLA Sky als Service betrieben werden. Dar-
über hinaus hat HHLA Sky eine Software und begleitende Infor-
mationssysteme entwickelt. Die Software von HHLA Sky kann zur
lizenzierten Nutzung erworben werden. Der Leitstand wird u.a.
für Drohnenflüge wie Inspektion der Containerkräne auf den Ter-
minals der HHLA operativ genutzt.
HHLA Sky bringt seine Kompetenzen im Forschungsprojekt UD-
Veo (Urbaner Drohnenverkehr effizient organisiert) ein. Das Pro-
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Einkauf und Materialwirtschaft
25
jekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra-
struktur (BMVI) 2020 bis 2022 unter der Konsortialführerschaft
der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg gefördert. Ziel des
Projektes ist es, die Grundlagen für ein Drohnenmanagementsys-
tem für den effizienten und sicheren Verkehr im dichtbesiedelten
urbanen Raum zu entwickeln. Der Entwicklungsfokus lag 2020 auf
der Steuerung der Drohnen und einer Live-Streaming-Anwen-
dung.
Bei der Auswahl der Partner wird auf Zuverlässigkeit, Qualität, In-
novationskraft, Kostenstruktur, wirtschaftliche Stabilität, Nach-
haltigkeit und Compliance geachtet. Die Erfüllung der Kriterien
wird durch ein IT-basiertes Lieferantenmanagement nachgehal-
ten. Jeder Lieferant durchläuft diesen Prozess, speziell potenzi-
elle, neu aufzunehmende Lieferanten. In der Folge ermöglicht
dies auch eine kontinuierliche interne Bewertung. Die strategi-
schen Lieferanten werden von den Bedarfsträgern und Fachabtei-
lungen jährlich bewertet. In diese Bewertungen fließen sowohl Er-
fahrungen bei Erstkontakten ein als auch Informationen über Pro-
jektbeschaffungen und -verlauf. Diese Informationen fließen in
ein Kennzahlen-Cockpit, das wesentliche Daten und Fakten eines
Lieferanten bereitstellt und als Bestandteil des Lieferantenmana-
gements zur Vorbereitung von Verhandlungen und Jahresgesprä-
chen genutzt werden kann.
Buchungsportal Modility
Auf Initiative der HHLA wurde gemeinsam mit elf Partnern aus der
Transport- und Speditionsbranche ein neues Buchungsportal für
den Kombinierten Verkehr (KV) entwickelt. Modility soll als Bu-
chungs- und Vermittlungsportal freie Transportkapazitäten der
KV-Operateure mit dem Transportbedarf der Spediteure zusam-
menbringen und den Kombinierten Verkehr als leistungsstarkes
und umweltfreundliches Verkehrssystem weiter stärken.
Das verantwortete Beschaffungsvolumen verteilte sich 2020 kon-
zernweit zu 35,7 % auf die Warengruppe Anlagen und Energie, zu
14,3 % auf den Bereich Informationstechnologie (IT), zu 28,6 %
auf Bau, zu 13,0 % auf Instandhaltung (Ersatzteile, Reparatur und
Betrieb) und zu 8,4 % auf weitere indirekte Dienstleistungen. Das
verantwortete Einkaufsvolumen beträgt in Summe rund
197 Mio. €.
Einkauf und Materialwirtschaft
Der Einkauf des HHLA-Konzerns ist zentral in der Management-
Holding in Hamburg organisiert. Der HHLA-Konzerneinkauf un-
terstützt die Konzernstrategie durch ein professionelles Manage-
ment der Beschaffungsaktivitäten. Ziel ist eine konsolidierte Lie-
ferantenbasis, die sich durch höchste Wertschöpfung, beste Qua-
lität und optimale Lebenszykluskosten auszeichnet.
Im Rahmen der 2018 gestarteten umfangreichen Neuausrichtung
des Bereiches und der kontinuierlichen Fortsetzung des Prozes-
ses, in das die Mitarbeiter des Bereiches eng eingebunden sind,
ergaben sich im Bereich des Warengruppenportfolios notwendige
Anpassungen. Zur Jahresmitte wurde ein umfangreiches Projekt
zur Überarbeitung der bestehenden Warengruppen aufgesetzt.
Ergebnis ist, dass künftig drei Hauptwarengruppen bestehen, für
die die Verteilung der Beschaffungsvolumina ausgewiesen wird.
Diese sind die Bereiche Technischer Einkauf (im Wesentlichen aus
den vorher bestehenden Bereichen Anlagen & Energie und In-
standhaltung gebildet), Baueinkauf sowie Informationstechnolo-
gie (IT) und indirekter Einkauf. Für 2020 ergibt sich daher analog
zu den bisherigen Hauptwarengruppen folgende Verteilung des
verantworteten Einkaufsvolumens: 48,8 % auf die Warengruppe
Technischer Einkauf, 28,7 % auf den Bereich Bau und 22,5 % auf
den Bereich IT und indirekter Einkauf.
Die Lieferketten der HHLA umfassen sowohl Investitionsgüter
(wie Hafenumschlaggeräte) als auch Verbrauchsgüter und sons-
tige Dienstleistungen (wie Instandhaltungen). Die Lieferanten
stammen zum überwiegenden Teil aus Deutschland und aus Län-
dern innerhalb Europas.
Der strategische Einkauf unterstützt und berät die Konzerngesell-
schaften im Rahmen eines ganzheitlichen Warengruppen-, Liefe-
ranten- und Vertragsmanagements, so dass die Anforderungen
der internen Kunden an Service und Leistung bestmöglich erfüllt
werden. In enger Zusammenarbeit mit Betrieb und Technik wer-
den die Marktentwicklungen bzgl. neuer Technologien, Innovati-
onen und die Servicefähigkeit spezifischer Lieferanten berück-
sichtigt. In diesem Rahmen stellt der Einkauf sicher, dass alle Kon-
zernvorgaben für die Beschaffungsprozesse laut Rahmenrichtlinie
eingehalten werden. Die Vorgaben sind für alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter verbindlich.
Für die Deckung des täglichen Bedarfes wird die Automatisierung
der Einkaufsprozesse weiter vorangetrieben. So konnten im Be-
richtszeitraum 48,1 % (im Vorjahr: 32,9 %) aller Einkaufsprozesse
vollautomatisiert über die Systeme abgewickelt werden. Dies
dient der Straffung der Prozesse und sichert einen unbürokrati-
schen Ablauf, sowie die Einhaltung der Prozessstandards. Durch
die konsequente Fortführung der Optimierungsmaßnahmen und
Automatisierungen besteht auch für das Jahr 2021 weiteres Auto-
matisierungspotenzial, welches unter anderem dadurch erreicht
werden soll, dass das aktuelle E-Procurement-System durch ein
zeitgemäßes Tool abgelöst wird.
Zur Entwicklung von zukunftsfähigen Lösungen für die Hafeninf-
rastruktur setzt die HHLA unter Berücksichtigung von wirtschaft-
lichen und ökologischen Aspekten weiter auf strategische und
partnerschaftliche Kooperationen mit ausgewählten Lieferanten.
Produkte, Anlagen und Prozesse werden durch die Möglichkeiten
der Digitalisierung systematisch weiterentwickelt.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
26
Zusammengefasster Lagebericht
Nachhaltige Leistungsindikatoren
Personal
Im Bereich der Prozessautomatisierung konnte bei der Treib-
stoffversorgung ein 2019 begonnenes Projekt abgeschlossen wer-
den. Gesellschaftsübergreifend wurden Prozesse, Bedarfsmen-
gen und Lieferantenstrukturen detailliert analysiert und neu
strukturiert. Der Prozess der Beschaffungen wurde auf ein VMI-
Konzept (Vendor Managed Inventory) umgestellt, was bedeutet,
dass der Lieferant die Verantwortung für die Bestände übernimmt
und Lieferungen eigenständig koordiniert. Neben einer Senkung
der Beschaffungskosten konnte durch die Überarbeitung der Ab-
läufe eine Verschlankung und Automatisierung erreicht werden,
was in der Folge eine Senkung der Prozesskosten bewirkt.
Nachhaltige Leistungsindikatoren
Der direkte und indirekte Energieverbrauch der HHLA und ihrer
Gesellschaften stellt sich für das Geschäftsjahr wie folgt dar.
Energieverbrauch und -einspeisung
2016
2017
2018
2019
2020
Diesel, Benzin und Heizöl
in Mio. Liter
26,6
2,4
27,4
3,6
28,4
4,4
28,0
8,0
24,1
9,1
Erdgas in Mio. m3
Strom1 in Mio. kWh
139,6 135,6 135,9 123,2
117,0
davon Strom aus
erneuerbarer Energie
Nachdem sich der Einkauf in den Jahren 2019 und 2020 im We-
sentlichen auf die Optimierung der wichtigsten Beschaffungsthe-
men konzentriert hat, wird der Fokus 2021 beschaffungsseitig
weiter auf der Modellierung der gesamten Prozesskette und der
strategischen Ausrichtung liegen. Im Zentrum stehen die Themen
Warengruppen- und Lieferantenmanagement. Prozesstechnisch
liegt das Hauptaugenmerk auf der Neustrukturierung der Investi-
tionsgüterbeschaffung sowie der Beschaffung indirekter Güter
und Dienstleistungen.
73,2
82,8
78,9
78,7
86,2
191,9
3,1
Fahrstrom in Mio. kWh
Fernwärme in Mio. kWh
150,0 157,5 181,4 185,0
3,6
–
3,6
–
3,7
3,6
Fernwärmeeinspeisung²
in kWh
10,9
33,3
32,8
Energieverbrauch 2020 für Heizöl, Erdgas und Fahrstrom geschätzt (vorläufig)
1
Strom ohne Fahrstrom
2
Durch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK-)Anlage erzeugt (vorläufig)
Weiterführende Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden
sich im Abschnitt Nachhaltigkeit des Geschäftsberichts.
Nichtfinanzieller Bericht
Die HHLA berichtet über den Konzern sowie über die AG in Form
eines zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Be-
richts, dessen Inhalte in den Abschnitt Nachhaltigkeit eingebet-
tet sind. Der nichtfinanzielle Bericht steht zudem als eigenständi-
ges PDF im Download-Center des Online-Geschäftsberichts zur
Verfügung:
http://bericht.hhla.de/
geschaeftsbericht-2020/nichtfinanzieller-bericht
Personal
Entwicklung des Personalbestands
Im Berichtsjahr wurde die strategische Planung mit fünf identifi-
zierten Handlungsfeldern im Bereich Personal erarbeitet und vom
Vorstand verabschiedet. Die strategische Planung richtet sich an
der zukünftigen Entwicklung der unterschiedlichen Unterneh-
mensbereiche aus und soll zukünftig dazu beitragen, frühzeitig
auf die qualitativen und quantitativen Personalbedarfe der HHLA
reagieren zu können. Schwerpunkte im Rahmen des Handlungs-
felds „Wunsch Arbeitgeber“ sind z. B. die Optimierung des Re-
cruitings und die Weiterentwicklung der Arbeitgebermarke
HHLA.
Ziel ist es, die Dienstleistungen überwiegend mit eigenem Perso-
nal zu erbringen. Zur Abdeckung operativer Personalbedarfsspit-
zen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesamthafen-
betriebs-Gesellschaft (GHB) in den Gesellschaften des Container-
umschlags am Standort Hamburg eingesetzt. Die Personalbe-
schaffungsprozesse in den Einzelgesellschaften der HHLA AG
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Personal
27
werden durch die HHLA-Personal-Arbeitsgruppe (Personal-AG)
überwacht. Die Schaffung zusätzlicher Stellen wird hinsichtlich ih-
rer Berücksichtigung in der Wirtschaftsplanung, Betriebsnotwen-
digkeit und anderer innerbetrieblicher Besetzungs- und Hand-
lungsmöglichkeiten überprüft. Auf diese Weise wird sicherge-
stellt, dass sich die Beschaffungsprozesse im Rahmen der durch
den Vorstand genehmigten Personalplanungen der Einzelgesell-
schaften bewegen und mit den Personalbestandsentwicklungen
der übrigen Gesellschaften synchronisiert und ggf. Synergien ge-
schaffen werden können.
Beschäftigte
nach Segmenten
Container
2020
3.132
2.279
628
2019
3.186
2.243
612
Veränd.
- 1,7 %
1,6 %
Intermodal
Holding/Übrige
Logistik
2,6 %
186
167
11,4 %
- 1,1 %
0,3 %
Immobilien
87
88
HHLA-Konzern
6.312
6.296
Beschäftigte nach Regionen
Zum Jahresende 2020 beschäftigte die HHLA insgesamt 6.312
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahr er-
höhte sich die Zahl um 16 Personen bzw. um 0,3 %. Darüber hin-
aus setzte die HHLA im Jahresmittel durchschnittlich 549 Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter der Gesamthafenbetriebs-Gesell-
schaft ein (im Vorjahr: 753).
Der geografische Schwerpunkt lag mit 3.632 Beschäftigten (im
Vorjahr: 3.597) in Deutschland, von denen die überwiegende Zahl
am Standort Hamburg tätig war. Dies entspricht einem Anteil von
57,5 % (im Vorjahr: 57,1 %) und ist – bei einem gleichzeitig leichten
Rückgang der Anzahl der Arbeitsplätze im Ausland um 0,7 % auf
2.680 (im Vorjahr: 2.699) – auf den Aufbau neuer Geschäftsfelder
in Deutschland zurückzuführen. In Zentraleuropa ist die Zahl der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 1.752 im Vergleich zum Vor-
jahr gleichgeblieben (im Vorjahr: 1.752), während sich in Estland die
Belegschaft auf 224 verringert hat (im Vorjahr: 271). In der Ukraine
erhöhte sich die Belegschaft um 2,0 % auf 469 Beschäftigte (im
Vorjahr: 460).
Beschäftigte im HHLA-Konzern
zum 31.12.
6.312
6.296
5.937
5.581
5.528
Beschäftigte nach Regionen
Anzahl der Beschäftigten zum 31.12.2020: 6.312
2016
2017
2018
2019
2020
58 % Deutschland
28 % Zentraleuropa1
7 % Ukraine
Beschäftigte nach Segmenten
Im Segment Container ist die Anzahl der Beschäftigten zum
31. Dezember 2020 auf 3.132 gesunken. Insgesamt waren dort im
Berichtszeitraum 54 Personen weniger beschäftigt als im Vorjahr
(im Vorjahr: 3.186). Dies entspricht einem Rückgang von 1,7 %.
Das Segment Intermodal verstärkte sich im Rahmen der weiteren
Leistungsausweitung und Erhöhung der Wertschöpfungstiefe um
insgesamt 36 Beschäftigte auf 2.279 (im Vorjahr: 2.243). Auch die
Beschäftigtenzahl im Segment Logistik erhöhte sich im Berichts-
zeitraum auf 186 (im Vorjahr: 167). Dies entspricht einem Zuwachs
von 11,4 % und ist unter anderem auf den Aufbau weiterer Ge-
schäftsfelder und damit verbunden die Aufnahme weiterer Gesell-
schaften in den Konsolidierungskreis zurückzuführen. Die Beleg-
schaft der strategischen Management-Holding erhöhte sich um
2,6 % auf 628 Beschäftigte (im Vorjahr: 612). Die Anzahl der Be-
schäftigten im Segment Immobilien lag zum 31. Dezember 2020
bei 87 Beschäftigten (im Vorjahr: 88). Die Anzahl enthält die Be-
schäftigten der Management-Holding, die dem Bereich Immobi-
lien zugeordnet sind.
7 % Restliches Ausland
1
Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien
Neueinstellungen
Von den 174 neu eingestellten Beschäftigten, die vorher nicht
über die Gesamthafenbetriebs-Gesellschaft mbH Hamburg (GHB)
o.Ä. bei der HHLA in Deutschland eingesetzt waren, waren 41 %
unter 30 Jahre alt.
Seit 2013 setzt die HHLA in Deutschland ein eigens entwickeltes
strukturiertes Auswahlverfahren (Assessment Center) ein, das
neben der persönlichen und fachlichen Eignung auch Diversity-
Aspekte berücksichtigt. Die Verfahren werden seit Ende 2013 im
gewerblichen Bereich eingesetzt und seit 2014 in der Holding so-
wie an allen Containerterminals am Standort Hamburg einheitlich
angewendet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Aus-
wahlgremien werden speziell geschult. Außerdem nimmt bei al-
len Auswahlverfahren, bei denen Frauen im Bewerberpool vertre-
ten sind, mindestens eine Frau im Auswahlgremium teil.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
28
Zusammengefasster Lagebericht
Personal
Neueinstellungen 2020
Altersstruktur der Beschäftigten
davon
Frauen
Anteil
Frauen
Anteil
Frauen
Anteil
31.12.2019 Frauen
Gesamt
71
in %
31.12.2020
10,6
< 30 Jahre
16
18
10
44
22,5 %
22,2 %
45,5 %
25,3 %
< 30 Jahre
26,0
10,6
52,3
28,4
15,4
11,5
30 – 50 Jahre
> 50 Jahre
81
30 – 50 Jahre
> 50 Jahre
51,6
15,0
22
37,8
12,4
37,1
HHLA Deutschland
174
HHLA Deutschland
100,0
15,2
100,0
15,3
In den ausländischen Gesellschaften der HHLA wurden im Be-
richtsjahr 267 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. 92 %
der Neueinstellungen entfallen auf das Segment Intermodal. Der
Frauenanteil der 246 Neueinstellungen liegt bei knapp 32 %, der
Anteil der unter 30-Jährigen bei knapp 30 %.
Die Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
Deutschland liegt durchschnittlich bei 15,5 Jahren.
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der
Beschäftigten
in Jahren
31.12.2020
4,8
31.12.2019
4,9
Die Fluktuationsquote (ohne konzerninterne Wechsel) in
Deutschland ist mit 4,8 % im Vergleich zum Vorjahr leicht ange-
stiegen (im Vorjahr: 4,7 %). 42,2 % der insgesamt 173 Austritte
waren altersbedingt (im Vorjahr: 40,8 %). Im Ausland lag die Fluk-
tuationsquote im Berichtsjahr bei 11,1 %. Der Anteil der altersbe-
dingten Austritte war mit 2,7 % vergleichsweise gering.
< 30 Jahre
30 – 50 Jahre
> 50 Jahre
11,8
11,5
23,4
23,5
HHLA Deutschland
15,5
15,3
Die Beschäftigungsquote von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
mit Schwerbehinderung (inkl. Gleichgestellter) in Deutschland lag
zum Ende des Berichtszeitraums bei 8,4 % (im Vorjahr: 8,5 %).
Personalstruktur
Der überwiegende Teil der Arbeitsplätze bei der HHLA befindet
sich in einem Segment des Arbeitsmarkts, in dem traditionell
Männer beschäftigt und Frauen unterdurchschnittlich vertreten
sind. Der Anteil der bei der HHLA in Deutschland beschäftigten
Frauen (inkl. Auszubildender) lag bei 15,2 % (im Vorjahr: 15,3 %).
In den ausländischen Gesellschaften lag die Frauenquote im Be-
richtsjahr bei durchschnittlich 22,2 %, am Containerterminal in
Estland bei 30,4 %.
Personalentwicklung
Im Jahr 2020 investierte die HHLA am Standort Hamburg insge-
samt 5,3 Mio. € (im Vorjahr: 4,6 Mio. €) in die Aus- und Weiterbil-
dung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Zum 31. Dezember 2020 wurden in Deutschland 55 Auszubildende
in sechs unterschiedlichen Berufen und 21 Studierende in sechs du-
alen Studiengängen ausgebildet. 25 % aller 76 Auszubildenden und
Studierenden waren Frauen. Bei den Studierenden lag der Frauen-
anteil 2020 bei 33 % (im Vorjahr: 50 %).
Für die Geschlechterverteilung im Vorstand und in den beiden
Führungsebenen unterhalb des Vorstands gelten die Vorgaben
des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und
Männern an Führungspositionen sowie die vom Aufsichtsrat bzw.
vom Vorstand beschlossenen Ziele. Corporate Governance,
Corporate-Governance-Bericht
Von den 26 Auszubildenden (davon fünf in einem dualen Studien-
gang), die im Jahresverlauf ihre Ausbildung erfolgreich abge-
schlossen haben, wurden 25 in ein Arbeitsverhältnis übernom-
men. Insgesamt wurden am Standort Hamburg 20 neue Ausbil-
dungsverträge im Ausbildungsjahr 2020 geschlossen, der Frauen-
anteil lag bei 20 %. Im technischen Bereich lag die Quote der weib-
lichen Auszubildenden für den Ausbildungsbeginn 2020 bei 33 %,
im gewerblichen Bereich bei 22 %.
Altersstruktur
Das Durchschnittsalter der Belegschaft in Deutschland lag im Be-
richtszeitraum bei 45,1 Jahren (im Vorjahr: 44,7). Das Durch-
schnittsalter der Männer betrug 45,6 Jahre, während die Frauen
durchschnittlich 42,3 Jahre alt waren. Über die Hälfte aller Be-
schäftigten ist zwischen 30 und 50 Jahre alt. Das Durchschnittsal-
ter der Beschäftigten in den ausländischen Containergesellschaf-
ten lag bei 46,9 Jahren.
Im Berichtszeitraum wurden insgesamt über 691 ein- bis mehrtä-
gige Veranstaltungen realisiert, von denen ein Teil aufgrund der
Coronavirus-Pandemie in einem digitalen Format durchgeführt
wurde. Von den angebotenen Aus- und Weiterbildungen wurden
über 540 Qualifizierungen durch eigene Ausbilderinnen und Ausbil-
der als interne gewerbliche Weiterbildungen mit 2.613 Ausbil-
dungstagen durchgeführt. Im Rahmen des internen segmentüber-
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Wirtschaftliches Umfeld
29
greifenden Seminarangebots wurden zusätzlich 151 ein- bis mehr-
tägige Veranstaltungen mit über 2.400 Teilnehmertagen organi-
siert. Der Frauenanteil lag wie im Vorjahr bei 38 %.
2,4 % fiel aber vergleichsweise gering aus. Dies liegt vor allem an
der frühzeitigen und effektiven Bekämpfung der Pandemie in
China, wo das Coronavirus seinen Ursprung hatten. In der zweit-
größten Volkswirtschaft der Welt normalisierten sich die Aktivität
in weiten Teilen der Wirtschaft bereits wieder in der zweiten Jah-
reshälfte, so dass Rückgänge teilweise aufgeholt werden konnten.
Die chinesische Wirtschaft meldete damit als einzige Volkswirt-
schaft für 2020 ein positives Wachstum von 2,3 %.
Weiterführende personalbezogene Informationen zu strategi-
schem Personalmanagement, Personalentwicklung, Arbeitssi-
cherheit und Gesundheitsförderung sowie Verträgen, Vergütun-
gen und Zusatzleistungen werden ausführlich im Berichtsteil
Nachhaltigkeit erläutert.
Die russische Wirtschaft schrumpfte 2020 dagegen um 3,6 %. In
der Ukraine wird ein Konjunktureinbruch von 7,2 % erwartet (IWF,
Oktober 2020). Die estnische Wirtschaft wird voraussichtlich um
5,2 % schrumpfen (IWF, Oktober 2020). In den mittel- und osteu-
ropäischen Mitgliedsländern der Europäischen Union, in denen
die Infektionszahlen im Frühjahr relativ gering waren, wurde die
zweite Pandemiewelle durch dynamisch steigende Fallzahlen zur
Belastung. Die landesweiten Restriktionen zur Eindämmung dürf-
ten zu einem Abbruch des Aufwärtstrends im Sommer und zu ei-
nem Rückgang des BIP führen. Die deutsche Wirtschaft ist als
Folge der Pandemie und der damit verbundenen gesellschaftli-
chen und wirtschaftlichen Beschränkungen tief in die Rezession
gerutscht. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte 2020 um 5,4 %.
Wirtschaftliches Umfeld
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die weltwirtschaftliche Entwicklung wurde 2020 von der Corona-
virus-Pandemie hart getroffen. Die schnelle Ausbreitung des Virus
und die daraufhin eingeführten tiefgreifenden Beschränkungen
der sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten zur Eindämmung der
Pandemie führten im Frühjahr als Folge der ersten Infektionswelle
zu einem historischen Konjunktureinbruch. Nach Schätzungen
des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird sich der Rückgang
des globalen Wachstums für das Gesamtjahr 2020 auf ein Minus
von 3,5 % belaufen. Die Erwartungen liegen 0,9 Prozentpunkte
über der vorherigen Prognose und spiegeln damit die konjunktu-
relle Dynamik in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 wider. Nach
dem Einbruch der Weltkonjunktur im ersten Halbjahr fiel die Er-
holung der Weltwirtschaft bis zum Herbst 2020 kräftiger und stär-
ker als erwartet aus. Gleichwohl wurde die konjunkturelle Bele-
bung zuletzt durch eine zweite Infektionswelle, neue Mutationen
des Virus und die erneuten Maßnahmen zur Eindämmung ge-
bremst. Anders als im Frühjahr waren bislang jedoch keine gravie-
renden negativen Auswirkungen auf die Produktion im verarbei-
tenden Gewerbe, den internationalen Warenhandel oder die Roh-
stoffpreise ersichtlich. Gleichwohl reflektiert das globale Handels-
volumen 2020 mit einem Minus von 9,6 % den pandemiebeding-
ten konjunkturellen Rückgang.
Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
in %
2020
- 3,5
- 4,9
- 3,4
- 2,4
2,3
2019
2,8
1,6
2,2
3,6
6,0
1,3
Welt
Fortgeschrittene Volkswirtschaften
USA
Aufstrebende Volkswirtschaften
China
Russland
Euroraum
- 3,6
- 7,2
1,3
Mittel- und Osteuropa (aufstrebende
europäische Volkswirtschaften)
- 2,8
- 5,4
- 9,6
2,2
0,6
1,0
Deutschland
Welthandel
Das Ausmaß der Pandemie und der Erholung unterscheidet sich
in regionaler Hinsicht erheblich. Die fortgeschrittenen Volkswirt-
schaften waren im Allgemeinen in der Lage, expansive fiskalische
Maßnahmen für die Unterstützung der Haushalte und der Unter-
nehmen zu ergreifen, um pandemiebedingte Einnahmeausfälle
zu mildern. Die Zentralbanken haben dies durch erweiterte Pro-
gramme zum Anleihekauf und in einigen Fällen durch Zinssenkun-
gen gestützt. Die gesamtwirtschaftliche Leistung der Industrie-
länder sank 2020 um 4,9 %. Die US-amerikanische Wirtschaft er-
lebte den größten Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg, wenn-
gleich der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,4 % im
internationalen Vergleich glimpflich ausfiel. Erhebliche Auswir-
kungen der Pandemie und der damit verbundenen Lockdown-
Maßnahmen sind vor allem in Europa sichtbar: Der IWF erwartet
einen Rückgang der Wirtschaftskraft im Euroraum von 7,2 %.
Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), Januar 2021
Branchenumfeld
Der weltweite Containerumschlag ist im Berichtszeitraum infolge
der Coronavirus-Pandemie spürbar zurückgegangen. Allerdings
fiel der Rückgang nach jüngsten Schätzungen von Drewry im Ge-
samtjahr mit einem Minus von 2,1 % nicht so stark aus wie noch
zur Jahresmitte befürchtet. Damals war ein deutlicher Einbruch
des weltweiten Umschlages von 7,3 % für das Jahr 2020 erwartet
worden.
Auch in den aufstrebenden Volkswirtschaften wurde die Wirt-
schaft durch die Pandemie belastet, der Wachstumsrückgang von
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
30
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Entwicklung des Containerumschlags nach
Fahrtgebieten
Güterverkehr in Deutschland nach Verkehrsträgern
in %
2020
- 3,5
- 2,5
- 10,6
- 3,8
2019
0,2
in %
2020
- 2,1
- 4,6
- 3,9
- 5,5
- 6,4
- 3,9
2019
2,1
Transportaufkommen
Straßenverkehr
Welt
0,4
Europa insgesamt
3,0
2,0
3,0
0,8
6,7
Eisenbahnverkehr
Kombinierter Verkehr
Transportleistung
Straßenverkehr
- 3,9
- 3,4
0,0
Nordwesteuropa
Skandinavien und baltischer Raum
Westliches Mittelmeer
Östliches Mittelmeer und Schwarzes Meer
- 5,2
- 4,0
- 8,8
- 3,2
- 0,1
- 2,8
- 0,2
Eisenbahnverkehr
Kombinierter Verkehr
Quelle: Drewry Maritime Research, Dezember 2020
Quelle: Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr im Auftrag
des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur; Oktober 2020
Die nachlassende Umschlagaktivität schlug sich in fast allen
Fahrtgebieten nieder, wenngleich in unterschiedlicher Ausprä-
gung. Europa war im globalen Vergleich am stärksten vom Um-
schlagrückgang betroffen. Besonders deutlich war der Rückgang
im Containeraufkommen in den Häfen im Fahrtgebiet westliches
Mittelmeer sowie in den Häfen in Skandinavien und dem balti-
schen Raum.
Nach jüngsten Schätzungen aus Oktober 2020 – zu diesem Zeit-
punkt waren weder das jüngste Ausmaß noch die Auswirkungen
der mit der Ausbreitung des Coronavirus verbundenen Einschrän-
kungen vollumfänglich absehbar – wird der gesamtmodale Güter-
verkehr in Deutschland 2020 voraussichtlich einen spürbaren
Rückgang verzeichnen. Das Transportaufkommen soll gegenüber
dem Vorjahresniveau um 3,5 % sinken, die Transportleistung – als
Produkt aus Transportmenge und Transportentfernung – sogar
um 5,2 % zurückgehen. Im Straßenverkehr werden 2,5 % weniger
Güter als im Vorjahr transportiert. Die Transportleistung soll mit
einem Minus von 4,0 % im Vorjahresvergleich noch deutlicher fal-
len. Das Transportaufkommen im Eisenbahnverkehr wird kräftig
um 10,6 % sinken. Die Transportleistung wird ebenfalls um 8,8 %
zurückgehen. Hingegen ist der Kombinierte Verkehr weniger von
der Pandemie betroffen als die anderen Güterverkehrsbereiche.
Das Aufkommen wird um 3,8 % und die Leistung um 3,2 % niedri-
ger als im Vorjahr ausfallen.
Containerumschlag in den Häfen Nordeuropas
in Mio. TEU
Rotterdam
Antwerpen
Hamburg
2020
14,3
12,0
8,5
2019
14,8
11,9
9,3
Veränd.
- 3,2 %
1,4 %
- 7,9 %
- 1,8 %
n/a
Bremische Häfen
Gdansk
4,8
4,9
n/a
2,1
Zeebrugge
Wilhelmshaven
1,8
1,7
10,3 %
0,4
0,6 - 33,8 %
Quelle: Port Authorities
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Die Entwicklung in den großen Containerhäfen der Nordrange so-
wie den größten Häfen der Ostsee verlief uneinheitlich. Im Ham-
burger Hafen ging das Umschlagaufkommen im Berichtszeitraum
mit 8,5 Mio. TEU um 7,9 % zurück (im Vorjahr: 9,3 Mio. TEU). Im
größten Containerhafen Europas, in Rotterdam, sank im Berichts-
zeitraum die Zahl der umgeschlagenen Container um 3,2 % auf
14,3 Mio. TEU. In Antwerpen stieg dagegen der Containerum-
schlag 2020 trotz Pandemie um 1,4 % gegenüber dem Vorjahr und
überschritt erstmals die Rekordmarke von 12 Mio. TEU. Auch Ze-
ebrugge konnte das Geschäftsjahr positiv abschließen und mel-
dete ein Plus im Containerumschlag von über 10 %. Dagegen war
der JadeWeserPort in Wilhelmshaven stark von den Auswirkun-
gen der Pandemie betroffen. Dort ging das Umschlagvolumen um
rund ein Drittel zurück. Für das Jahr 2020 meldeten die Bremi-
schen Häfen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang
um 1,8 % auf 4,8 Mio. TEU (im Vorjahr: 4,9 Mio. €). Der Hafen von
Gdansk meldete bis zum Redaktionsschluss nur den Container-
umschlag für die ersten zehn Monate 2020 in Höhe von
1,6 Mio. TEU.
Wesentliche Kennzahlen
in Mio. €
2020
1.299,8
289,4
22,3
2019
Veränd.
- 6,0 %
Umsatzerlöse
EBITDA
1.382,6
382,6 - 24,4 %
27,7 - 5,4 PP
221,2 - 44,1 %
16,0 - 6,5 PP
EBITDA-Marge in %
EBIT
123,6
9,5
EBIT-Marge in %
Konzernjahresüberschuss
nach Anteilen anderer
Gesellschafter
42,6
3,6
103,3 - 58,8 %
4,5 - 19,2 %
Equity-Beteiligungsergebnis
ROCE in %
5,9
10,8
- 4,9 PP
Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf
Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Ertragslage
der HHLA im Geschäftsjahr 2020 sind wesentlich. Dennoch erge-
ben sich hieraus für den Ansatz und die Bewertung der Vermö-
genswerte und Schulden des Konzerns zum 31. Dezember 2020
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
31
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
bislang keine wesentlichen Auswirkungen. Für die Durchführung
von Restrukturierungsmaßnahmen im Zuge eines Effizienzpro-
gramms im Segment Container wurde im vierten Quartal sal-
diert betrachtet eine Rückstellung in Höhe von 43 Mio. € gebil-
det. Darüber hinaus waren im Mitteilungszeitraum grundsätz-
lich weder im Umfeld der HHLA noch innerhalb des Konzerns be-
sondere Ereignisse und Geschäfte mit wesentlicher Auswirkung
auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage zu verzeichnen.
Der Inanspruchnahme von Umschlag- und Transportleistungen
gehen aufgrund der branchenüblich hohen Anforderungen an die
Flexibilität in der Regel keine mehrmonatigen Bestellungen oder
Garantien voraus. Daher stellen Auftragsbestand und Auftrags-
entwicklung entgegen ihrer Bedeutung für andere Branchen keine
Berichtsgrößen dar.
Der Konzernabschluss 2020 wurde nach den in der Europäischen
Union anzuwendenden International Financial Reporting Stan-
dards (IFRS) unter Berücksichtigung der Interpretationen des In-
ternational Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC)
erstellt. Der Konzernlagebericht wurde unter Berücksichtigung
der Anforderungen des Deutschen Rechnungslegungs Standards
Nr. 20 (DRS 20) aufgestellt.
Die aufgrund der Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate
in der Quartalsmitteilung vom HHLA-Vorstand für das Geschäfts-
jahr 2020 konkretisierte Prognose wurde durch die Ist-Entwick-
lung hinsichtlich der Containerumschlagmengen und des Be-
triebsergebnisses auf Konzernebene und auf Ebene Teilkonzern
Hafenlogistik bestätigt. Auch das Betriebsergebnis auf Ebene
Teilkonzern Immobilien zeigt einen starken Rückgang gegenüber
dem Vorjahr. Der Rückgang hinsichtlich der Containertransport-
mengen und des Umsatzes auf Ebene Teilkonzern Hafenlogistik
fiel geringer aus als prognostiziert.
Ertragslage
Im Jahr 2020 war die Entwicklung der Leistungsdaten der HHLA
stark von der weltweiten Coronavirus-Pandemie beeinflusst.
Beim Containerumschlag war mit 6.776 Tsd. TEU ein starker
Rückgang um 10,6 % gegenüber dem Vorjahr (im Vorjahr:
7.577 Tsd. TEU) zu verzeichnen. Dieser Mitte des ersten Quartals
begonnene Rückgang verstärkte sich bis zum Ende des zweiten
Quartals deutlich, schwächte sich allerdings im zweiten Halbjahr
etwas ab. Der rückläufige Trend wurde ab Mai durch den Verlust
eines Asiendienstes verstärkt. Bei den drei Hamburger Terminals
betrug der Rückgang 11,1 %. Bei den internationalen Terminals
war hingegen nur ein moderater Rückgang zu verzeichnen. Beim
Transportvolumen gab es einen leichten Rückgang um 1,9 % auf
1.536 Tsd. TEU gegenüber dem hohen Niveau des Vorjahrs (im
Vorjahr: 1.565 Tsd. TEU). Der Rückgang war vor allem in den Stra-
ßentransporten festzustellen. Relativ zum relevanten Gesamt-
markt konnten im Schienentransport Marktanteile gewonnen
werden.
Soll-Ist-Vergleich
Ist
Prognose1
Prognose1
12.11.2020 31.12.2020
Ist
in Mio. €
31.12.2019 25.03.2020
Container-
umschlag
7.577
Tsd. TEU
6.776
Tsd. TEU
stark
stark
stark
Container-
transport
1.565
Tsd. TEU
1.536
Tsd. TEU
deutlich
Umsatz
Teilkonzern
Hafenlogistik
1.350,0
204,4
stark
stark
stark
stark
1.269,3
110,3
EBIT
Teilkonzern
Hafenlogistik
EBIT
Teilkonzern
Immobilien
16,5
deutlich
stark
deutlich
stark
12,9
Vor diesem Hintergrund sind die Umsatzerlöse des HHLA-Kon-
zerns im Berichtszeitraum um 6,0 % auf 1.299,8 Mio. € (im Vor-
jahr: 1.382,6 Mio. €) zurückgegangen. Dieser Rückgang wurde im
Wesentlichen durch die Entwicklung der Leistungsdaten verur-
sacht. Im Segment Container wurde der umschlagbedingte Rück-
gang durch einen Anstieg der Lagergelderlöse abgemildert. Eine
mit dem HHLA-Konzern nahezu übereinstimmende Entwicklung
zeigte sich im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik, der mit
den Segmenten Container, Intermodal und Logistik einen Um-
satzrückgang um 6,0 % auf 1.269,3 Mio. € (im Vorjahr:
1.350,0 Mio. €) verzeichnete. Auch im nicht börsennotierten Teil-
konzern Immobilien gingen die Umsatzerlöse deutlich um 5,3 %
auf 38,1 Mio. € (im Vorjahr: 40,2 Mio. €) zurück. Der Teilkonzern
Immobilien trug damit 2,3 % zum Konzernumsatz bei.
EBIT Konzern
221,2
123,6
1 Erwarteter Rückgang gegenüber dem Vorjahr
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 stellte sich die wirtschaft-
liche Lage der HHLA ungeachtet der insgesamt rückläufigen Ge-
schäftsentwicklung im Jahr 2020 stabil dar. Die Eigenkapitalquote
sank um 0,3 Prozentpunkte auf 21,9 % (im Vorjahr: 22,2 %). Der
dynamische Verschuldungsgrad veränderte sich deutlich von 4,0
auf 5,1. Zum Bilanzstichtag bestand kein weiterer Refinanzie-
rungsbedarf.
Hinweise zur Berichterstattung
Die Fortsetzung der expansiven Geldpolitik führte zu einer weite-
ren Reduzierung des für die Ermittlung der Pensionsverpflichtun-
gen relevanten Zinssatzes. Die Pensionsrückstellungen erhöhten
sich entsprechend, das Eigenkapital reduzierte sich durch die zins-
satzinduzierte Erhöhung der versicherungsmathematischen Ef-
fekte.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
32
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Der Materialaufwand ging gegenüber dem Vorjahr deutlich um
5,5 % auf 379,1 Mio. € (im Vorjahr: 401,2 Mio. €) zurück. Der An-
stieg der Materialaufwandsquote auf 29,2 % (im Vorjahr: 29,0 %)
hing mit dem nur leichten und damit unterproportionalen Men-
genrückgang im materialintensiven Intermodalsegment zusam-
men.
Umsatzerlöse
in Mio. €
1.383
1.300
1.291
1.252
1.178
Der Personalaufwand erhöhte sich um 6,2 % auf 548,1 Mio. € (im
Vorjahr: 516,1 Mio. €). Neben den Tarifsteigerungen wirkte sich
die Zuführung zur Restrukturierungsrückstellung aus. Die Perso-
nalaufwandsquote erhöhte sich daher stark auf 42,2 % (im Vor-
jahr: 37,3 %).
2016
2017
2018
2019
2020
Bei den Bestandsveränderungen gab es im aktuellen Jahr wei-
terhin keinen wesentlichen Effekt. Die aktivierten Eigenleistun-
gen verringerten sich auf 4,6 Mio. € (im Vorjahr: 6,2 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Berichtsjahr
moderat um 3,1 % auf 138,7 Mio. € (im Vorjahr: 134,6 Mio. €) an-
gestiegen. Ursächlich waren unter anderem erhöhte Fremdin-
standhaltungen sowie notwendige Wertberichtigungen auf For-
derungen für Lieferungen und Leistungen, insbesondere im Teil-
konzern Immobilien. Das Verhältnis zum erwirtschafteten Umsatz
stieg auf 10,7 % an (im Vorjahr: 9,7 %).
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich stark um
11,5 % auf 50,8 Mio. € (im Vorjahr: 45,6 Mio. €). Dies hängt vor al-
lem mit erhaltenen Fördermitteln von der öffentlichen Hand und
einer Verbindlichkeit aus einer bedingten Gegenleistung, die im
Rahmen des Erwerbs der Bionic Production GmbH vereinbart
wurde und die aufgrund einer neuen Vereinbarung mit dem Ver-
käufer ertragswirksam ausgebucht wurde, zusammen.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen reduzierte sich das
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) deutlich
überproportional zum Umsatz um 24,4 % auf 289,4 Mio. € (im
Vorjahr: 382,6 Mio. €). Entsprechend war ein starker Rückgang
der EBITDA-Marge auf 22,3 % (im Vorjahr: 27,7 %) zu verzeich-
nen.
In den operativen Aufwendungen war eine leichte Erhöhung um
1,5 % auf 1.231,7 Mio. € (im Vorjahr: 1.213,3 Mio. €) zu verzeich-
nen. Ausschließlich der Materialaufwand wurde weitgehend pro-
portional zur Mengen- und Umsatzentwicklung reduziert.
Beim Abschreibungsaufwand gab es mit 165,8 Mio. € eine
leichte Erhöhung um 2,8 % gegenüber dem Vorjahr (im Vorjahr:
161,4 Mio. €). Hier wirkte sich eine Wertberichtigung des Ge-
schäfts- oder Firmenwerts der Bionic Production GmbH und die
Geschäftsausweitung in den Bahnverkehren aus.
Aufwandsstruktur
Operative Aufwendungen 2020: 1.232 Mio. €
31 % Materialaufwand
45 % Personalaufwand
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im laufenden Jahr stark um
44,1 % auf 123,6 Mio. € (im Vorjahr: 221,2 Mio. €) zurück. Die bei-
den wesentlichen Einflussfaktoren dafür sind die Einschränkun-
gen der wirtschaftlichen Tätigkeit zur Bekämpfung der Coronavi-
rus-Pandemie und der zuvor erwähnten Zuführung zur Restruktu-
rierungsrückstellung der bereits kommunizierten Durchführung
eines Zukunftsprogramms zur Steigerung der Effizienz im Seg-
ment Container. Die EBIT-Marge lag bei 9,5 % (im Vorjahr:
16,0 %). Im Teilkonzern Hafenlogistik gab es einen EBIT-Rück-
gang um 46,0 % auf 110,3 Mio. € (im Vorjahr: 204,4 Mio. €). Der
Teilkonzern erwirtschaftete damit im Berichtsjahr 89,3 % (im Vor-
jahr: 92,4 %) des operativen Konzernergebnisses. Im Teilkonzern
Immobilien war ein EBIT-Rückgang um 21,5 % auf 12,9 Mio. € (im
Vorjahr: 16,5 Mio. €) zu verzeichnen. Hier wurden 10,7 % (im Vor-
jahr: 7,6 %) des operativen Konzernergebnisses erzielt.
11 %
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
13 % Abschreibungen
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
33
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am
10. Juni 2021 auf dieser Basis vorschlagen, je dividendenberech-
tigter börsennotierter A-Aktie eine Wahldividende in Höhe von
0,45 € auszuschütten (im Vorjahr: 0,70 €). Bei der Ermittlung
wurde das Ergebnis um die ergebniswirksame Veränderung der
Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von 43 Mio. € bereinigt.
Für die nicht börsennotierten S-Aktien werden Vorstand und
Aufsichtsrat der Hauptversammlung wie im Vorjahr eine Bardivi-
dende in Höhe von 2,10 € vorschlagen. Der Ausschüttungsbetrag
der S-Aktien würde damit wie im Vorjahr 5,7 Mio. € betragen.
Betriebsergebnis (EBIT)
in Mio. €, EBIT-Marge in %
221
204
173
164
16,0
124
15,8
13,9
13,8
9,5
2016
2017
2018
2019
2020
Vermögens- und Finanzlage
Bilanzanalyse
Der Nettoaufwand aus dem Finanzergebnis verringerte sich um
10,7 Mio. € bzw. 30,3 % auf 24,5 Mio. € (im Vorjahr: 35,1 Mio. €).
Hierzu trug im Wesentlichen ein Ertrag aus der Neubewertung ei-
ner Ausgleichsverbindlichkeit für die Ergebnisabführung eines
Tochterunternehmens mit Minderheitsgesellschafter in Höhe von
5,9 Mio. € bei (Im Vorjahr: Aufwand in Höhe von 2,5 Mio. €).
Die Bilanzsumme des HHLA-Konzerns hat sich zum 31. Dezem-
ber 2020 gegenüber dem Vorjahr insgesamt um - 18,9 Mio. € auf
2.591,1 Mio. € verringert.
Bilanzstruktur
Die effektive Steuerquote des Konzerns lag mit 25,2 % unterhalb
in Mio. €
31.12.2020
31.12.2019
des Vorjahres (im Vorjahr: 26,4 %).
Aktiva
Langfristiges Vermögen
Kurzfristiges Vermögen
2.150,9
440,2
2.124,3
485,7
Der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesell-
schafter verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 58,8 % auf
42,6 Mio. € (im Vorjahr: 103,3 Mio. €). Der nicht beherrschende
Anteil betrug im Geschäftsjahr 2020 31,6 Mio. € (im Vorjahr:
33,8 Mio. €). Wirtschaftlich werden dieser Position die im Finan-
zergebnis genannten Ergebnisse aus der Neubewertung der Aus-
gleichsverpflichtung gegenüber einem nicht beherrschenden Ge-
sellschafter zugerechnet. Das Ergebnis je Aktie verringerte sich
um 58,8 % auf 0,58 € (im Vorjahr: 1,42 €). Der börsennotierte Teil-
konzern Hafenlogistik erzielte hierbei ein um 62,3 % geringeres
Ergebnis je Aktie von 0,50 € (im Vorjahr: 1,34 €). Der nicht börsen-
notierte Teilkonzern Immobilien lag mit einem Ergebnis je Aktie
von 2,70 € ebenfalls unter dem Vorjahr (im Vorjahr: 3,57 €). Wie im
Vorjahr gab es auch 2020 keinen Unterschied zwischen unverwäs-
sertem und verwässertem Ergebnis je Aktie. Die Rendite auf das
eingesetzte Kapital (ROCE) verringerte sich gegenüber dem Vor-
jahr um 4,9 Prozentpunkte auf 5,9 % (im Vorjahr: 10,8 %). Un-
ternehmenssteuerung und Wertmanagement
2.591,1
2.610,0
Passiva
Eigenkapital
567,0
1.724,7
299,4
578,9
1.749,8
281,3
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
2.591,1
2.610,0
Auf der Aktivseite der Bilanz erhöhten sich die langfristigen Ver-
mögenswerte um 26,5 Mio. €. Die als Finanzinvestition gehalte-
nen Immobilien erhöhten sich investitionsbedingt um 12,0 Mio. €
auf 197,1 Mio. € (im Vorjahr: 185,1 Mio. €). Die latenten Steuern
nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 17,3 Mio. € auf 141,4 Mio. €
zu (im Vorjahr: 124,1 Mio. €).
Das kurzfristige Vermögen verringerte sich um 45,4 Mio. € auf
440,2 Mio. € (im Vorjahr: 485,7 Mio. €). Der Rückgang resultierte
im Wesentlichen aus einer Reduzierung der Zahlungsmittel, Zah-
lungsmitteläquivalente und kurzfristigen Einlagen um 31,2 Mio. €
auf 126,9 Mio. € (im Vorjahr: 158,0 Mio. €) sowie einer Abnahme
der Forderungen gehen nahestehende Unternehmen und Perso-
nen um 13,5 Mio. € auf 85,3 Mio. € (im Vorjahr: 98,8 Mio. €).
Die Gewinnverwendung der HHLA orientiert sich wie im Vorjahr
an der Ergebnisentwicklung des HHLA-Konzerns im abgelaufenen
Geschäftsjahr. Der Bilanzgewinn und die stabile Finanzlage der
HHLA stellen dabei die Grundlage für eine Fortsetzung der konti-
nuierlichen Ausschüttungspolitik dar.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
34
Zusammengefasster Lagebericht
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapitalgegenüber dem Jah-
resende 2019 um 11,9 Mio. € auf 567,0 Mio. € verringert (im Vor-
jahr: 578,9 Mio. €). Der Rückgang begründet sich im Wesentlichen
aus der Ausschüttung von Dividenden in Höhe von 55,7 Mio. €, aus
der Umgliederung einer künftigen Ausgleichszahlung in die lang-
fristigen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 23,3 Mio. €,
der zinsinduzierten Veränderung der versicherungsmathemati-
schen Verluste inklusive erfolgsneutralem Steuereffekt in Höhe
von 15,2 Mio. € sowie der Veränderung des Ausgleichspostens aus
der Fremdwährungsumrechnung in Höhe von 16,2 Mio. €. Gegen-
läufig wirkte die Kapitalerhöhung aus der Dividendenausschüt-
tung gegen Sacheinlage in Höhe von 24,7 Mio. € sowie der Jahre-
süberschuss der Berichtsperiode in Höhe von 74,1 Mio. €. Die Ei-
genkapitalquote reduzierte sich auf 21,9 % (im Vorjahr: 22,2 %).
wurde aus dem operativen Cashflow des Geschäftsjahrs abge-
deckt.
Investitionen und Abschreibungen
in Mio. €
225
196
166
161
Investitionen
Abschreibungen
2019
2020
Von den getätigten Investitionen entfielen 167,6 Mio. € auf
Sachanlagen (im Vorjahr: 207,0 Mio. €), 7,9 Mio. € auf immaterielle
Vermögenswerte (im Vorjahr: 10,0 Mio. €) und 20,8 Mio. € auf als
Finanzinvestition gehaltene Immobilien (im Vorjahr: 8,0 Mio. €).
Eigenkapital
in Mio. €
615
602
579
571
567
Im Segment Containerwurden Investitionen im Gesamtwert von
85,9 Mio. € getätigt (im Vorjahr: 72,8 Mio. €). Investiert wurde vor
allem in die Beschaffung von Umschlaggeräten und in Lagerkapa-
zitäten auf den Hamburger Containerterminals. Das Investitions-
volumen im Segment Intermodal betrug 82,7 Mio. € (im Vorjahr:
130,9 Mio. €). Dabei investierte hauptsächlich die METRANS-
Gruppe, insbesondere in Wagen und Lokomotiven. Die Investiti-
onssumme im Segment Logistikbelief sich auf 7,0 Mio. € (im Vor-
jahr: 4,3 Mio. €). Im Pro-forma-Segment Holding/Übrige wur-
den insgesamt 5,2 Mio. € für Investitionen aufgewendet (im Vor-
jahr: 7,5 Mio. €). Im Segment Immobilien betrugen die Investitio-
nen insgesamt 17,7 Mio. € (im Vorjahr: 10,0 Mio. €). Investiert
wurde überwiegend in die Entwicklung der Speicherstadt.
33
31
31
22
22
4,0
5,1
2,6
2,3
2,5
2016
2017
2018
2019
2020
Eigenkapitalquote in %
Dynamischer Verschuldungsgrad in %
Die langfristigen Schulden verringerten sich um 25,1 Mio. € auf
1.724,7 Mio. € (im Vorjahr: 1.749,8 Mio. €). Der Rückgang resul-
tiert im Wesentlichen aus der Verringerung der langfristigen fi-
nanziellen Verbindlichkeiten sowie der langfristigen Verbindlich-
keiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen in
Höhe von insgesamt 95,9 Mio. €. Gegenläufig dazu wirkte der An-
stieg der Pensionsrückstellungen und der sonstigen langfristigen
Rückstellungen in Höhe von insgesamt 69,5 Mio. €.
Investitionen nach Segmenten
Investitionsvolumen 2020: 196 Mio. €
Die Zunahme der kurzfristigen Schulden um 18,1 Mio. € auf
299,4 Mio. € (im Vorjahr: 281,3 Mio. €) resultierte im Wesentli-
chen aus dem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie der Zahlungsverpflichtungen aus Ertragsteu-
ern. Gegenläufig wirkte unter anderem der Rückgang der kurzfris-
tigen finanziellen Verbindlichkeiten.
43 % Container
42 % Intermodal
3 % Logistik
9 % Immobilien
3 % Holding/Übrige
Investitionsanalyse
Der Investitionsschwerpunkt im Segment Container zielt darauf
ab, die Produktivität auf bestehenden Terminalflächen durch den
Einsatz modernster Umschlagtechnologie zu steigern sowie
Das Investitionsvolumen lag im Geschäftsjahr 2020 bei
196,3 Mio. € (im Vorjahr: 224,9 Mio. €). Hierin sind nicht unmittel-
bar zahlungswirksame Zugänge aus Nutzungsrechten (Miete und
Leasing) in Höhe von 7,7 Mio. € enthalten (im Vorjahr: 55,3 Mio. €).
Der Schwerpunkt der Investitionen lag auf dem Ausbau der Ham-
burger Containerterminals und der Erweiterung der intermodalen
Transportkapazitäten. Die Finanzierung der Investitionsprojekte
Liegeplätze
der
Schiffsgrößenentwicklung
folgend
bedarfsgerecht auszubauen. Im Segment Intermodal zielen die
Investitionen insbesondere darauf ab, die Leistungsfähigkeit und
Reichweite der Hinterlandverbindungen weiter zu steigern.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
35
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten bestehen zum Geschäfts-
jahresende für offene Bestellungen in Höhe von 125,0 Mio. € (im
Vorjahr: 119,2 Mio. €). Darin enthalten sind 85,0 Mio. € (im Vor-
jahr: 87,5 Mio. €) für Aktivierungen im Sachanlagevermögen.
Liquiditätsanalyse
in Mio. €
2020
208,0
291,2
2019
254,0
322,7
Finanzmittelfonds am 01.01.
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Free Cashflow
Liquiditätsanalyse
- 177,3
113,9
- 150,9
- 193,8
128,9
- 176,9
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit verminderte sich ge-
genüber dem Vorjahr von 322,7 Mio. € auf 291,2 Mio. €. Dieser
Rückgang um 31,5 Mio. € ist im Wesentlichen auf ein um
97,7 Mio. € niedrigeres EBIT im Vergleich zum Vorjahr zurückzu-
führen. Gegenläufig wirkte die Veränderung der Rückstellungen
im Vergleich zum Vorjahr um 46,9 Mio. € sowie die im Vergleich
zum Vorjahr um 22,2 Mio. € verminderten Ertragsteuerzahlun-
gen.
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderung
des Finanzmittelfonds
- 37,0
- 48,1
Währungskursbedingte Veränderung
des Finanzmittelfonds
- 2,2
168,8
40,0
2,1
208,0
45,0
Finanzmittelfonds am 31.12.
Kurzfristige Einlagen
Verfügbare Liquidität
208,8
253,0
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit (Mittelabfluss) lag mit
177,3 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 193,8 Mio. €. Zu dieser
Verminderung des Zahlungsmittelabflusses um 16,5 Mio. € trug
im Wesentlichen die Einzahlung für kurzfristige Einlagen (im Vor-
jahr: Auszahlung) bei. Gegenläufig wirkten die verminderten Ein-
zahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten,
Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien.
Finanzierungsanalyse
Das Finanzmanagement des HHLA-Konzerns wird zentral gesteu-
ert und folgt dem übergeordneten Ziel, die finanzielle Stabilität
und Flexibilität des Konzerns nachhaltig zu gewährleisten. Durch
das Konzern-Clearing werden die finanziellen Ressourcen des
Konzerns gebündelt, das Zinsergebnis optimiert und die Abhän-
gigkeit von externen Finanzierungsquellen wesentlich reduziert.
Derivative Finanzinstrumente können zur Reduzierung des Zins-
änderungsrisikos sowie in geringem Umfang zur Reduzierung des
Währungs- sowie Rohstoffpreisrisikos eingesetzt werden.
Der Free Cashflow als Summe der Cashflows aus betrieblicher
Tätigkeit und Investitionstätigkeit reduzierte sich auf 113,9 Mio. €
(im Vorjahr: 128,9 Mio. €).
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (Mittelabfluss) betrug
im Berichtszeitraum 150,9 Mio. € (im Vorjahr: 176,9 Mio. €) und
lag damit um 26,0 Mio. € unter dem Vorjahreswert, im Wesentli-
chen bedingt durch eine im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Aus-
schüttung der Bardividende. Gegenläufig wirkte eine höhere Aus-
zahlung von Ergebnisanteilen an nicht beherrschende Anteilseig-
ner.
Das Geschäftsmodell der HHLA ist von einem großen Anteil an
Sachanlagevermögen mit langjährigen Nutzungsdauern geprägt.
Daher setzt die HHLA zur fristenkongruenten Finanzierung insbe-
sondere mittel- und langfristige Darlehen sowie Leasingverhält-
nisse ein. Darüber hinaus stehen Pensionsrückstellungen für die
langfristige Innenfinanzierung zur Verfügung.
Zum Berichtsstichtag lagen die Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten mit 295,1 Mio. € unterhalb des Werts des Vorjah-
res von 331,8 Mio. €. Der Konzern nahm im Geschäftsjahr 2020
wie im Vorjahr keine Finanzierungen in Anspruch. Im Berichtsjahr
erfolgten Tilgungen in Höhe von 37,2 Mio. € (im Vorjahr:
39,7 Mio. €). Aufgrund der vereinbarten Laufzeiten der Darlehen
und einer stabilen Liquiditätsbasis bestand kein wesentlicher Re-
finanzierungsbedarf.
Der HHLA-Konzern verfügte zum Jahresende 2020 über ausrei-
chend Liquidität. Im Verlauf des Geschäftsjahres traten keine Li-
quiditätsengpässe auf. Der Finanzmittelfonds betrug per 31. De-
zember 2020 insgesamt 168,8 Mio. € (zum 31. Dezember 2019:
208,0 Mio. €). Einschließlich aller kurzfristigen Einlagen erreichte
die verfügbare Liquidität des Konzerns zum Jahresende 2020 ei-
nen Bestand von insgesamt 208,8 Mio. € (im Vorjahr:
253,0 Mio. €).
Die Darlehensverbindlichkeiten sind zum Bilanzstichtag aus-
schließlich in Euro abgeschlossen. Konditioniert sind diese zu ca.
82 % mit fixen und zu ca. 18 % mit variablen Zinssätzen. Im Rah-
men der Fremdfinanzierung bestanden für einzelne Konzernge-
sellschaften Kreditauflagen (Covenants), die an bilanzielle Kenn-
zahlen gebunden sind, im Wesentlichen die Erfüllung einer Min-
desteigenkapitalquote. Covenants bestanden bei ca. 16 % der
Bankdarlehen. Im Berichtsjahr wurden die Kreditauflagen zu allen
vereinbarten Prüfungszeitpunkten erfüllt.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
36
Zusammengefasster Lagebericht
Segmententwicklung
Unternehmenserwerbe, -veräußerungen und sons-
tige Änderungen im Konsolidierungskreis
Fälligkeiten der Bankdarlehen
nach Jahren in Mio. €
Im Geschäftsjahr 2020 gründete die HHLA zwei Gesellschaften
zum Ausbau ihrer intermodalen Aktivitäten in der Ukraine. Diese
Aktivitäten umfassen u.a. den Schienengüterverkehr, Güterver-
kehrsdienste sowie Lagerdienstleistungen. Darüber hinaus errich-
tete die HHLA die Gesellschaft modility GmbH mit Sitz in Ham-
burg und übernahm sämtliche Anteile an diesem Unternehmen.
Der Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung und Er-
bringung IT-gestützter Dienstleistungen im Bereich Transport
und Logistik. Im Vordergrund stehen insbesondere die Entwick-
lung und der Betrieb eines digitalen Portals zur Information, Ver-
mittlung und Buchung intermodaler Transportketten. Zudem
gründete die METRANS eine Zweckgesellschaft in Hamburg, de-
ren Unternehmensgegenstand die Errichtung und der Betrieb von
Containerterminals des Kombinierten Verkehrs ist. Diese Unter-
nehmen werden als vollkonsolidierte Tochterunternehmen in den
Konsolidierungskreis der HHLA aufgenommen. HHLA Sky GmbH
erwarb Unternehmensanteile der Firma Third Element Aviation
für die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von unbemann-
ten Flugsystemen und zugehörigen Komponenten. Das Unter-
nehmen wird mittels der Equity-Methode im Segment Logistik
konsolidiert. Konzernanhang, Tz. 3 Zusammensetzung des
Konzerns
56
46
39
37
28
27
22
21
13
7
2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030+
Zum Bilanzstichtag weist die HHLA langfristige Verbindlichkei-
ten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen in
Höhe von 457,1 Mio. € aus (im Vorjahr: 485,4 Mio. €), die im We-
sentlichen aus der Passivierung der Leasingverbindlichkeit gegen-
über der Hamburg Port Authority (HPA) resultieren.
Die Leasingverhältnisse basieren in erster Linie auf langfristigen
Verträgen des HHLA-Konzerns mit der Freien und Hansestadt
Hamburg bzw. der HPA über die Anmietung von Flächen und Kai-
mauern im Hamburger Hafen sowie in der Speicherstadt.
Die im Wesentlichen bei der Holding zentral gehaltenen Zah-
lungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und kurzfristigen Ein-
lagen beliefen sich zum Berichtsstichtag auf insgesamt
126,9 Mio. € (im Vorjahr: 158,0 Mio. €). Sie sind in Sichteinlagen
und Tages- sowie kurzfristigen Termingeldern hauptsächlich bei
inländischen Kreditinstituten mit ausgewiesen hoher Bonitätsein-
stufung angelegt. Vorsorglich wurden Kreditlinien im Berichtsjahr
erhöht. Der Konzern verfügte zum Bilanzstichtag über nicht ge-
nutzte Kreditlinien in Höhe von 54,3 Mio. € (im Vorjahr:
3,1 Mio. €). Dem Konzern sichert eine im Berichtsjahr abgeschlos-
sene Kreditlinie in Höhe von 50,0 Mio. € günstige Marktkonditio-
nen und bildet eine mittelfristige sichere Liquiditätsreserve. Diese
Kreditlinie wurde aufgrund der ausreichenden Liquidität im Kon-
zern im Berichtsjahr nicht beansprucht. Für eine weitere einge-
räumte Kreditlinie in Höhe von 11,8 Mio. € beträgt der Ausnut-
zungsgrad 63,5 % (im Vorjahr: 69,4 %). Vom gesamten Zahlungs-
mittelbestand unterlagen zum Berichtsstichtag 3,7 Mio. € (im Vor-
jahr: 9,1 Mio. €) Devisenausfuhrbeschränkungen in der Ukraine.
Darüber hinaus gab es im Geschäftsjahr 2020 keine Erwerbe, Ver-
änderungen von Anteilen an Tochterunternehmen oder Änderun-
gen im Konsolidierungskreis. Für nach dem Bilanzstichtag getä-
tigte Unternehmenskäufe siehe Nachtragsbericht.
Segmententwicklung
Segment Container
Wesentliche Kennzahlen
in Mio. €
2020
737,5
160,4
21,7
2019
799,7
Veränd.
- 7,8 %
Umsatzerlöse
EBITDA
240,2 - 33,2 %
30,0 - 8,3 PP
141,3 - 53,7 %
17,7 - 8,8 PP
7.577 - 10,6 %
EBITDA-Marge in %
EBIT
65,4
8,9
EBIT-Marge in %
Containerumschlag in Tsd. TEU
6.776
Da der HHLA auch außerhalb des Kapitalmarkts zahlreiche Mög-
lichkeiten der Fremdfinanzierung zur Verfügung stehen, sieht der
Konzern für ein externes Rating aktuell keinen Bedarf. Vielmehr
wird durch umfassende Information bestehender und potenzieller
Kreditgeber sichergestellt, dass diese zu angemessenen internen
Bonitätseinstufungen kommen können. Darüber hinaus wurde
die Notenbankfähigkeit durch die Deutsche Bundesbank erneut
bestätigt.
Im Berichtsjahr 2020 ging die Umschlagmenge an den HHLA-
Containerterminals insgesamt stark um 10,6 % auf 6.776 Tsd.
Standardcontainer (TEU) zurück (im Vorjahr: 7.577 Tsd. TEU).
Die drei Hamburger Containerterminals verzeichneten einen
starken Rückgang im Umschlagvolumen von 11,1 % auf
6.193 Tsd. TEU (im Vorjahr: 6.964 Tsd. TEU). Von den pandemie-
bedingten Mengeneinbußen waren nahezu alle Fahrtgebiete be-
troffen, insbesondere das für die HHLA wichtige Fahrtgebiet
Fernost. Der Verlust eines Fernostdienstes ab Mitte Mai 2020
Der Umfang öffentlicher Fördermittel, die vereinzelt für Entwick-
lungsprojekte gewährt werden und spezifischen Förderbedingun-
gen unterliegen, ist auf Konzernebene als nachrangig einzustufen.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Segmententwicklung
37
belastete die Volumenentwicklung des Fahrtgebietes zusätz-
lich. Insgesamt sanken die Mengen im Überseeverkehr um
8,4 %. Zudem verminderten sich die Zubringerverkehre (Fee-
der) in den Ostseeraum und konnten durch Zuwächse im deut-
schen und britischen Fahrtgebiet nicht kompensiert werden. Die
Feederquote am wasserseitigen Umschlag reduzierte sich ent-
sprechend um 2,3 Prozentpunkte auf 20,2 % (im Vorjahr:
22,5 %).
verbessert. So wurden am Container Terminal Tollerort (CTT) und
am Container Terminal Burchardkai (CTB) weitere energiespa-
rende Hybrid-Van-Carrier bestellt und am CTT bereits die ersten
Geräte in Betrieb genommen. Am Container Terminal Altenwer-
der (CTA) wurden dieselbetriebene automatische Transportfahr-
zeuge (AGVs) durch batteriebetriebene AGVs ersetzt, die weitest-
gehend emissionsfrei fahren. Zudem erfolgt der Betrieb am CTA
inzwischen überwiegend elektrifiziert über Ökostrom. Darüber
hinaus hat das Unternehmen wichtige Investitionen in den Ausbau
seiner Anlagen getätigt. Am CTB wurden im Jahr 2020 weitere
Großcontainerbrücken in Betrieb genommen sowie das Blockla-
gersystem um weitere automatisierte Blöcke erweitert. Auch die
internationalen Terminals in Tallinn und Odessa haben neues Um-
schlaggerät angeschafft und die Ausweitung der Yard-Kapazität
konsequent vorangetrieben.
An den internationalen Containerterminals in Tallinn/Estland
und Odessa/Ukraine wurden im Berichtszeitraum 584 Tsd. TEU
umgeschlagen (im Vorjahr: 613 Tsd. TEU). Dies entspricht einem
Rückgang um 4,7 %.
Containerumschlag
in Tsd. TEU
Segment Intermodal
Wesentliche Kennzahlen
7.577
7.336
7.196
6.776
6.658
in Mio. €
2020
476,8
131,8
27,7
2019
486,9
139,0
28,6
Veränd.
- 2,1 %
Umsatzerlöse
EBITDA
- 5,2 %
- 0,9 PP
EBITDA-Marge in %
EBIT
88,3
99,2 - 11,0 %
2016
2017
2018
2019
2020
EBIT-Marge in %
Containertransport in Tsd. TEU
18,5
20,4
- 1,9 PP
- 1,9 %
1.536
1.565
Die Umsatzerlöse gingen im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 % auf
737,5 Mio. € (im Vorjahr: 799,7 Mio. €) zurück. Dies lag im Wesent-
lichen am pandemiebedingten Mengenrückgang. Die Durch-
schnittserlöse je wasserseitig umgeschlagenen Container erhöh-
ten sich im Geschäftsjahr moderat um 4,3 % gegenüber dem Vor-
jahr. Ausschlaggebend hierfür waren ein vorteilhafter Modalsplit
insbesondere zum Jahresende sowie ein temporärer Anstieg der
Lagergelder durch eine längere Verweildauer als Folge pandemie-
bedingter Verspätungen und Ausfälle von Schiffsabfahrten.
Im wettbewerbsintensiven Markt der Containerverkehre im See-
hafenhinterland verzeichneten die HHLA-Transportgesellschaf-
ten 2020 nur einen leichten Rückgang. Der Containertransport
verringerte sich um 1,9 % auf 1.536 Tsd. Standardcontainer (TEU)
(im Vorjahr: 1.565 Tsd. TEU). Dabei fiel der Rückgang bei den Stra-
ßentransporten deutlich stärker aus als bei den Bahntransporten.
Die Bahntransporte gingen verglichen mit dem Vorjahr um ledig-
lich 1,0 % auf 1.222 Tsd. TEU zurück (im Vorjahr: 1.234 Tsd. TEU).
Während die Verkehre aus den norddeutschen Seehäfen deutli-
che, auf einzelnen Relationen auch starke Rückgänge verzeichne-
ten, konnte ein starkes Wachstum der kontinentalen Verkehre ei-
nen Großteil des Rückgangs im maritimen Bereich kompensieren.
Durch die starke Erholung der Transportmenge im dritten Quartal
und ein gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenes Mengenauf-
kommen im vierten Quartal konnten die Rückgänge im ersten
Halbjahr auf allen Relationen fast kompensiert werden. Auch die
Straßentransporte zeigten sich im dritten und vierten Quartal
stark erholt gegenüber den Vorquartalen. Allerdings führte die an-
haltend schwache Entwicklung im Raum Hamburg dazu, dass die
Transportmenge im Gesamtjahr in einem schwierigen Marktum-
feld im Vorjahresvergleich um 5,2 % auf 314 Tsd. TEU (im Vorjahr:
331 Tsd. TEU) zurückging.
Die EBIT-Kosten des Segments stiegen im Geschäftsjahr leicht
um 2,1 %. Der Anstieg hing wesentlich mit der Bildung von Rück-
stellungen im Zusammenhang mit der Durchführung von Restruk-
turierungsmaßnahmen im Zuge eines Effizienzprogramms zu-
sammen. Bereinigt um diese Rückstellungen sowie um Fördermit-
telerstattungen von der öffentlichen Hand in Höhe von 8,1 Mio. €
wären die EBIT-Kosten um 3,3 % gesunken.
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging stark um 53,7 % bzw. um
75,9 Mio. € auf 65,4 Mio. € (im Vorjahr: 141,3 Mio. €) zurück. We-
sentlich sind dabei die bereits genannten, für die Durchführung
von Restrukturierungsmaßnahmen im Zuge eines Effizienzpro-
gramms im vierten Quartal gebildeten Rückstellungen, die sich
saldiert betrachtet auf 43 Mio. € belaufen. Die EBIT-Marge redu-
zierte sich um 8,8 Prozentpunkte auf 8,9 % (im Vorjahr: 17,7 %).
Die HHLA hat im Berichtsjahr durch Investitionen in klimafreund-
liche Umschlaggeräte die Nachhaltigkeit ihrer Leistungen weiter
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
38
Zusammengefasster Lagebericht
Segmententwicklung
Segment Logistik
Containertransport
in Tsd. TEU
Wesentliche Kennzahlen
1.565
in Mio. €
2020
51,4
6,9
2019
Veränd.
1.536
1.480
1.480
1.408
Umsatzerlöse
EBITDA
59,0 - 12,9 %
8,5 - 18,4 %
EBITDA-Marge in %
EBIT
13,4
- 3,9
- 7,5
3,4
14,3
2,5
- 0,9 PP
neg.
EBIT-Marge in %
Equity-Beteiligungsergebnis
4,3
neg.
3,9 - 12,6 %
2016
2017
2018
2019
2020
In den Finanzkennzahlen des Segments Logistik sind die Ge-
schäftsbereiche Fahrzeuglogistik und Beratung sowie Geschäfts-
aktivitäten enthalten, mit denen die HHLA neue Wachstumsfelder
erschließen will. Im vierten Quartal 2020 wurde die modility
GmbH, ein Buchungsportal für den Kombinierten Verkehr, in den
Konsolidierungskreis aufgenommen. Die Ergebnisse von Massen-
gut- und Fruchtlogistik werden im Equity-Beteiligungsergebnis
erfasst.
Mit einem Rückgang um 2,1 % auf 476,8 Mio. € (im Vorjahr:
486,9 Mio. €) entwickelten sich die Umsatzerlöseetwas schwächer
als die Transportmenge. Trotz eines geringfügig gestiegenen
Bahnanteils am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltrans-
porte von 78,8 % auf 79,6 % verringerten sich die durchschnittli-
chen Umsatzerlöse je TEU aufgrund einer veränderten Struktur
der Ladungsströme.
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im Mitteilungszeitraum um
11,0 % auf 88,3 Mio. € (im Vorjahr: 99,2 Mio. €) zurück. Ursächlich
für diesen starken Rückgang waren neben der rückläufigen Men-
gen- und Umsatzentwicklung im Wesentlichen erhöhte Schwan-
kungen im Aufkommen von Import- und Exportladung und damit
einhergehend – insbesondere im zweiten Quartal 2020 – eine ver-
ringerte Auslastung der Zugsysteme. Die EBIT-Marge lag mit
18,5 % nur um 1,9 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres
(im Vorjahr: 20,4 %).
Die Umsatzerlöse der konsolidierten Gesellschaften blieben im
Geschäftsjahr 2020 mit 51,4 Mio. € um 12,9 % unter dem Vorjah-
reswert (im Vorjahr: 59,0 Mio. €). Die Fahrzeuglogistik verzeich-
nete einen mengenbedingt starken Umsatzrückgang, die Um-
sätze der Beratung lagen ebenfalls stark unter Vorjahr. Bei den
neuen Aktivitäten belastete die Pandemie die erwartete Umsatz-
dynamik.
Das Betriebsergebnis (EBIT) war durch temporär zunehmende
Anlaufverluste geplanter neuer Aktivitäten belastet. Hinzu kamen
pandemiebedingt rückläufige Ergebnisse der bestehenden Aktivi-
täten wie Fahrzeuglogistik und Beratung. So verzeichnete das
Segment im Berichtszeitraum ein negatives Ergebnis in Höhe von
3,9 Mio. € (im Vorjahr: ein positives Ergebnis in Höhe von
2,5 Mio. €).
Die HHLA investiert weiter bedarfsgerecht in den Ausbau ihres In-
termodalnetzwerkes. Die Mitte 2018 umgesetzte Senkung der
Trassenpreise im deutschen Schienengüterverkehr unterstützt
die Weiterentwicklung des intermodalen Leistungsspektrums.
Mit der Inbetriebnahme von sieben neuen Mehrsystemlokomoti-
ven im Laufe des Jahres 2020 verfügt die HHLA-Bahntochter
METRANS über rund 110 Rangier- und Streckenlokomotiven so-
wie über eine Flotte von mehr als 2.900 Containertragwagen. Das
Netzwerk besteht aus insgesamt 16 Terminals im Hinterland, von
denen fünf als große Hub-Terminals fungieren.
Auch die im Equity-Beteiligungsergebnis erfassten Gesellschaften
verzeichneten einen insgesamt deutlichen Umsatzrückgang. Das
Equity-Beteiligungsergebnis zeigte im sich im Geschäftsjahr
2020 mit 3,4 Mio. € (im Vorjahr: 3,9 Mio. €) robust.
Segment Immobilien
Wesentliche Kennzahlen
in Mio. €
2020
38,1
20,0
52,4
12,9
33,9
2019
40,2
Veränd.
- 5,3 %
Umsatzerlöse
EBITDA
23,9 - 16,5 %
59,4 - 7,0 PP
16,5 - 21,5 %
40,9 - 7,0 PP
EBITDA-Marge in %
EBIT
EBIT-Marge in %
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Nachtragsbericht
39
Prognosebericht
Die Entwicklung auf dem Hamburger Markt für Büroflächen
wurde im Jahr 2020 maßgeblich durch die konjunkturellen Aus-
wirkungen der Coronavirus-Pandemie beeinflusst. Laut dem aktu-
ellen Marktbericht von Grossmann & Berger wurde mit einem Bü-
roflächenumsatz von 340.000 m² der Vorjahreswert von
545.000 m² um rund 38 % unterschritten. Aufgrund des erhöhten
Büroflächenangebots stieg die Leerstandsquote in Hamburg auf
3,5 % und lag somit um 0,6 Prozentpunkte über dem vergleichba-
ren Vorjahreswert. Derzeit wird mit einem weiteren Anstieg der
Leerstandsquote gerechnet.
aufgrund der zweiten Infektionswelle verringert, allerdings wird
der wirtschaftliche Aufschwung nach Einschätzung der Experten
nur vorübergehend gedämpft. Vor allem im Jahresverlauf wird mit
dem Abflauen der Infektionswelle und der Rücknahme der zur Ein-
dämmung der Pandemie getroffenen Maßnahmen gerechnet.
Die weltweiten Handelsspannungen gerieten 2020 in den Hinter-
grund, sind aber nach wie vor nicht beigelegt. Mit dem Regie-
rungswechsel in den USA könnte sich das handelspolitische Klima
verbessern. Die Unsicherheit mit Blick auf die Auswirkungen des
Brexits hingegen bleibt bestehen. Angesichts der weltwirtschaft-
lichen Erholung erwartet der IWF für das Jahr 2021 eine kräftige
Ausdehnung des Welthandelsvolumens von 8,1 %.
Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf
dem Fischmarktareal blieben dagegen von diesem negativen
Markttrend weitgehend unbeeinflusst und wiesen zum Jahres-
ende 2020 weiter eine annähernde Vollvermietung aus. Trotz des
hohen Vermietungsstands lagen die Umsatzerlöse per 31. De-
zember 2020 mit 38,1 Mio. € um 5,3 % unter dem Vorjahreswert
(im Vorjahr: 40,2 Mio. €). Der Rückgang resultierte vor allem aus
gewährten Teilerlassen von in der Pandemie gewährten Mietstun-
dungen.
Erwartetes Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Trend
vs. 2020
Wachstumserwartung in %
2021
5,5
Welt
Fortgeschrittene Volkswirtschaften
4,3
USA
5,1
Aufstrebende Volkswirtschaften
6,3
8,1
Diese Umsatzrückgänge führten zu einem starken Rückgang des
Betriebsergebnisses (EBIT) um 21,5 % bzw. 3,6 Mio. € auf
12,9 Mio. € (im Vorjahr: 16,5 Mio. €) bei einem annähernd kon-
stanten Instandhaltungsvolumen.
China
Russland
Euroraum
3,0
4,2
Mittel- und Osteuropa (aufstrebende
europäische Volkswirtschaften)
4,0
3,5
8,1
Nachtragsbericht
Deutschland
Welthandel
Die im September 2020 angekündigte Übernahme von 50,01 %
der Anteile am Multifunktionsterminal „Piattaforma Logistica
Trieste” (PLT) in Triest/Italien durch die HHLA International
GmbH wurde zum 7. Januar 2021 vollständig vollzogen. Die Um-
schlaganlage firmiert künftig unter dem Namen HHLA PLT Italy.
Darüber hinaus wurde nach dem Bilanzstichtag der Erwerb von
80,0 % der Anteile an der iSAM AG mit Sitz in Mülheim an der Ruhr
durch die HHLA AG zum 19. Januar 2021 vollzogen. Das Unter-
nehmen ist ein weltweit tätiger Spezialist für Automatisierungs-
technik und -prozesse. Die Erstkonsolidierung beider Gesellschaf-
ten erfolgt zum Erwerbszeitpunkt. Konzernanhang, Tz. 3 Zu-
sammensetzung des Konzerns
Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), Januar 2021
Die Aussichten für die Wirtschaftsregionen, die für die HHLA be-
sondere Bedeutung haben, sind für 2021 heterogen. So rechnet
der IWF in seinen jüngsten Schätzungen für China mit einem be-
achtlichen Wirtschaftswachstum von 8,1 %. Effektive Eindäm-
mungsmaßnahmen, eine entschlossene politische Reaktion durch
öffentliche Investitionen und Liquiditätshilfen der chinesischen
Zentralbank werden voraussichtlich eine schnelle Normalisierung
und starke konjunkturelle Belebung der chinesischen Wirtschaft
ermöglichen. Dagegen wird die Erholung ölexportierender Länder
wie Russland angesichts gedämpfter Aussichten für die Ölpreise
wohl langsamer verlaufen. In den aufstrebenden Ländern Mittel-
und Osteuropas erwartet der IWF eine Expansion der Wirtschafts-
kraft um 4,0 %. In der Ukraine wird für 2021 mit einer verhaltenen
Erholung von 3,0 % gerechnet, für die jedoch neben der erfolgrei-
chen Bekämpfung der Pandemie die Umsetzung von Reformen
die Voraussetzung ist (IWF, Oktober 2020).
Weitere Ereignisse von wesentlicher Bedeutung traten nach dem
Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 nicht ein. Konzernanhang,
Tz. 52 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Prognosebericht
Gesamtwirtschaftlicher Ausblick
Nach einem Einbruch der Weltkonjunktur 2020 als Folge der
Coronavirus-Pandemie werden für das Jahr 2021 Nachholeffekte
und damit verbunden ein kräftiger Aufschwung erwartet. Nach
Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird die
Weltwirtschaft mit einer Zuwachsrate von 5,5 % expandieren.
Zwar hat sich die Dynamik der weltweiten Konjunkturerholung
Die gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten des Euroraums werden
durch die zweite Infektionswelle und die abermals weitreichenden
Maßnahmen zur Eindämmung im Winterhalbjahr 2020/21 voraus-
sichtlich erneut zurückgehen. Das estnische BIP wird sich nach
letzten Schätzungen des IWF aus Oktober 2020 mit einem Plus
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
40
Zusammengefasster Lagebericht
Prognosebericht
von 4,5 % kräftig ausdehnen. Für die deutsche Wirtschaft erwartet
der IWF eine moderate Erholung. Die im jahresverlauf insbeson-
dere in der EU erwartete Erholung steht unter dem Vorbehalt aus-
reichender Verfügbarkeit geeigneter Vakzine.
Für 2021 erwartet das Marktforschungsinstitut AXS Alphaliner
eine nachlassende Abwrackung. Für 2021 wird die Auslieferung
von 159 Schiffen mit einer Stellkapazität von rund 1,1 Mio. TEU
erwartet. Davon werden 13 Schiffe der 18.000-24.000-TEU-Klasse
angehören, d.h. die Kaskadierung insbesondere im Fahrtgebiet
Asien setzt sich fort. Damit einher geht eine weitere Erhöhung der
Anzahl umzuschlagender Container je Schiffsanlauf. Für die Ter-
minals und die schienengebundenen Nachlaufsysteme ist die Er-
höhung der Effizienz zentral, um schiffsgrößeninduzierte Peak-
Situationen zu bewältigen.
Ausblick auf das Branchenumfeld
Nachdem der weltweite Containerumschlag im Jahr 2020 pande-
miebedingt zurückging, erwartet das Marktforschungsinstitut
Drewry für die kommenden zwölf Monate eine Zuwachsrate von
8,9 %. Allerdings steht auch diese Annahme unter der Prämisse
einer erfolgreichen Pandemiebekämpfung, einer schnellen
Durchimpfung der Bevölkerung sowie hoher Nachholeffekte im
Jahresverlauf verbunden mit einer hohen Umschlagdynamik.
Erwarteter Güterverkehr nach Verkehrsträgern
Trend
Wachstumserwartung in %
Transportaufkommen
Straßenverkehr
2021
4,1
4,1
vs. 2020
Erwarteter Containerumschlag nach Fahrtgebieten
Trend
vs. 2020
Wachstumserwartung in %
Welt
2021
8,9
9,0
9,1
Eisenbahnverkehr
6,0
4,8
4,9
5,0
Kombinierter Verkehr
Transportleistung
Straßenverkehr
Asien
China
Europa insgesamt
Nordwesteuropa
7,7
Eisenbahnverkehr
5,9
8,1
Kombinierter Verkehr
5,5
Skandinavien und baltischer Raum
Westliches Mittelmeer
Östliches Mittelmeer und Schwarzes Meer
10,5
9,3
Quelle: Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr im Auftrag
des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur; Oktober 2020
4,8
Die zuletzt im Oktober 2020 vom Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur herausgegebene Mittelfristprog-nose
für den Güter- und Personenverkehr in Deutschland sieht für das
Jahr 2021 eine deutliche Wiederbelebung im gesamten deutschen
Güterverkehrsmarkt. Die Experten rechnen für den gesamtmoda-
len Güterverkehr gegenüber dem Vorjahr mit einer kräftigen Stei-
gerung des Transportaufkommens. Im Straßengüterverkehr wird
für 2021 im Transportaufkommen ein Zuwachs von 4,1 % prog-
nostiziert. Im Eisenbahngüterverkehr wird nach einem starken
Einbruch im Jahr 2020 ein deutlicher Wachstumsimpuls erwartet,
gleichwohl wird das Transportniveau unter dem vor der Pandemie
erreichten Niveau bleiben. Im Prognosezeitraum sollen voraus-
sichtlich 6,0 % mehr Güter auf der Schiene transportiert werden.
Etwas schwächer soll sich der kombinierte Verkehr entwickeln
und voraussichtlich um 4,8 % zulegen.
Quelle: Drewry Maritime Research, Dezember 2020
Wachstumsimpulse sollen dabei vor allem von den Fahrtgebieten
Südasien (+ 13,7 %), Nordamerika (+ 11,7 %), Asien (+ 9,0 %), La-
teinamerika (+ 9,4 %) und Ozeanien (+ 10,9 %) ausgehen. Für
China, das wichtigste Fahrtgebiet für den Hamburger Hafen, er-
wartet Drewry für das Jahr 2021 einen kräftigen Anstieg des Con-
tainerumschlags von 9,1 %. Auch die Aussichten für die europäi-
schen Fahrtgebiete deuten für den Prognosezeitraum wieder auf
ein deutliches Wachstum von 7,7%. Nur für die Häfen im östlichen
Mittelmeer sowie im Schwarzen Meer prognostiziert Drewry eine
etwas schwächere Erholung.
Angesichts der vorhandenen Containerterminalkapazitäten und
der pandemiebedingt gestiegenen Angebotsüberhänge in der
Nordrange und der Ostsee ist 2021 von der Fortsetzung des inten-
siven Wettbewerbs zwischen den Häfen auszugehen. Auch eine
kräftige Erholung im Containerumschlag, die Drewry für die nord-
europäischen Häfen prognostiziert, lässt für 2021 noch keine Ent-
spannung erwarten.
Konzernentwicklung
Erwartete Konzernentwicklung
Vergleich zur Vorjahresprognose
Die im Geschäftsbericht 2019 veröffentlichte Prognose wurde er-
füllt und teilweise übertroffen. Der Containerumschlag entwi-
ckelte sich ebenso wie das Betriebsergebnis (EBIT) auf Konzern-
ebene und im Teilkonzern Hafenlogistik wie im März 2020 prog-
nostiziert. Die Erwartungen zum Containertransport wurden da-
gegen deutlich übertroffen. Er entwickelte sich leicht rückläufig
(vormals erwartet: starker Rückgang). Infolgedessen fielen auch
Die Lage auf dem Containerschifffahrtsmarkt ist kapazitativ an-
gespannt. Während in der Vergangenheit erhebliche Überkapazi-
täten entstanden, werden wegen der starken wirtschaftlichen Er-
holung, vor allem in Asien, Schiffsraum und Container knapp. In
der Folge stiegen die Seefrachtraten erheblich an.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
41
die Umsatzerlöse im Teilkonzern Hafenlogistik besser aus als er-
wartet. Sie gingen lediglich deutlich zurück (vormals erwartet:
starker Rückgang). Das Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern
Immobilien ging dagegen stark zurück (vormals erwartet: deutli-
cher Rückgang).
Ein weiterer Fokus der Steuerung liegt auf dem Gesundheits-
schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Aufrecht-
erhaltung des Betriebes der systemrelevanten kritischen Infra-
strukturen in den Segmenten Container und Intermodal.
Es bleibt das Ziel der HHLA, ihre ertragsorientierte Ausschüt-
tungspolitik, die eine Auszahlung zwischen 50 und 70 % des Jah-
resüberschusses nach Anteilen Dritter als Dividende vorsieht, fort-
zusetzen.
Erwartete Ertragslage
Hinweis: Unter den zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch un-
gewissen – zuvor beschriebenen – Rahmenbedingungen ist eine
verlässliche Prognose weiterhin nicht möglich. Dies betrifft insbe-
sondere Intensität und zeitlichen Verlauf der wirtschaftlichen Er-
holung.
Risiko- und Chancenbericht
Risiko- und Chancenmanagement
Die weltweit eingetretene Coronavirus-Pandemie hat in den be-
troffenen Ländern zu Maßnahmen zur Eindämmung der Virusver-
breitung in einem bisher nicht bekannten Ausmaß geführt. Ge-
schäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Jedes unternehmerische Handeln ist untrennbar mit Risiken
und Chancen verbunden. Die HHLA sieht ein wirksames
Management von Risiken und Chancen als einen bedeutenden
Erfolgsfaktor zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmens-
werts an.
Für den Teilkonzern Hafenlogistik wird sowohl für den Contai-
nerumschlag als auch den -transport mit einem moderaten An-
stieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Für die Umsatzerlöse
wird ebenso von einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vor-
jahr ausgegangen. Nachdem das operative Betriebsergebnis (E-
BIT) im Geschäftsjahr 2020 durch Restrukturierungsaufwendun-
gen in Höhe von rund 43 Mio. € für ein Effizienzprogramm im Seg-
ment Container belastet war, wird für das aktuelle Geschäftsjahr
für den Teilkonzern Hafenlogistik ein EBIT in der Bandbreite von
140 bis 165 Mio. € angestrebt.
Die Steuerung von Risiken und Chancen ist im HHLA-Konzern in-
tegraler Bestandteil der Unternehmensführung. Wesentliche Eck-
pfeiler des Risiko- und Chancenmanagements sind der Planungs-
und Controlling-Prozess, die Organe der Konzerngesellschaften
und das Berichtswesen. Um eine erfolgreiche Geschäftsentwick-
lung sicherzustellen, überprüft der Vorstand der HHLA regelmä-
ßig Strategie, Ziele und Steuerungsmaßnahmen unter Berück-
sichtigung des Risiko- und Chancenprofils.
Das Risiko- und Chancenmanagement der HHLA fördert den be-
wussten Umgang mit unternehmerischen Risiken und Chancen.
Es zielt darauf ab, Risiken rechtzeitig zu erkennen sowie Maßnah-
men zur Risikobewältigung oder -vermeidung zu ergreifen und
Chancen zu nutzen, eine Bestandsgefährdung des HHLA-Kon-
zerns jedoch zu vermeiden. Die Förderung unternehmerischen
Denkens und eigenverantwortlichen Handelns ist dabei ein be-
deutender Baustein.
Für den Teilkonzern Immobilien wird eine leichte Umsatzsteige-
rung gegenüber dem Vorjahreswert für möglich gehalten sowie
ein Betriebsergebnis (EBIT) auf dem Niveau des Vorjahres.
Auf Konzernebene wird mit einem moderaten Umsatzanstieg
und einem Betriebsergebnis (EBIT) in einer Bandbreite von 153 bis
178 Mio. € gerechnet.
Erwartete Vermögens- und Finanzlage
Risiko- und Chancenmanagementsystem
Auf Basis der zum 31. Dezember 2020 verfügbaren Liquidität geht
die HHLA davon aus, dass die Finanzmittel trotz durch die Corona-
virus-Pandemie induzierter Belastungen ausreichen wird, um den
fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Das Risiko- und Chancenmanagementsystem ist ein wesentlicher
Teil des Governance-Systems der HHLA. Wesentliche Elemente
des Risikomanagementsystems sind: Identifizierung, Bewertung,
Steuerung, Überwachung und Berichterstattung der Risiken, klare
Verantwortlichkeiten der Prozessbeteiligten (Geschäftsführung
von Konzerngesellschaften, interne Revision, Konzerncontrol-
ling), Einbeziehung sämtlicher Mehrheitsgesellschaften sowie at
equity konsolidierten Gesellschaften in den Risikokonsolidie-
rungskreis. Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung und be-
handelt und bewertet die Berichte zum Risikomanagement quar-
talsweise.
Zur weiteren Steigerung der Produktivität in den Segmenten Con-
tainer und Intermodal ist für das Jahr 2021 von Investitionen auf
Konzernebene im Bereich von 250 bis 280 Mio. € auszugehen.
Diese entfallen mit 220 bis 250 Mio. € im Wesentlichen auf den
Teilkonzern Hafenlogistik. Die Investitionsschwerpunkte liegen
im Segment Container auf der Durchführung eines Restrukturie-
rungs- und Effizienzprogramms und im Segment Intermodal auf
der Erneuerung und Erweiterung der eigenen Transport- und Um-
schlagskapazitäten.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
42
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
Risiken werden im Rahmen des jährlich durchzuführenden Pla-
nungsprozesses inventarisiert. Identifizierte Risiken werden ein-
deutig beschrieben und entsprechend den definierten Risikofel-
dern klassifiziert.
die Identifikation der Chancen ableitet. Dabei werden sowohl ge-
samtwirtschaftliche, branchenspezifische als auch regionale oder
lokale Entwicklungen einbezogen. Zu den Aufgaben der Konzern-
gesellschaften gehört es, strategische Chancen in ihren Kern-
märkten wahrzunehmen. Durch den Vorstand der HHLA wird der
strategische Rahmen, u.a. in Form der Stärkung des Kernge-
schäfts und der Erschließung zusätzlicher Wachstumsfelder, ge-
setzt. Der Vorstand der HHLA nutzt für die Planung, Steuerung
und Kontrolle von segmentspezifischen oder -übergreifenden
strategischen Projekten im Wesentlichen eigene, in der Holding
angesiedelte Ressourcen.
Kategorisierung der Eintrittswahrscheinlichkeit
< 25 %
≥ 25 %
≥ 50 %
≥ 75 %
sehr
wahrscheinlich
unwahrscheinlich
möglich
wahrscheinlich
Kategorisierung der Schadenshöhe
Konzerneigenkapital
Die wesentlichen Elemente des Risiko- und Chancenmanage-
mentsystems und der Risiko- und Chancenberichterstattung sind
in einer Konzernrichtlinie beschrieben. Die Systematik ist im Ver-
gleich zum Vorjahr unverändert.
< 1 %
< 5 %
< 10 %
< 25 %
≥ 25 %
schwer-
wiegend
bestands-
gefährdend
unbedeutend
mittel
bedeutend
Rechnungslegungsbezogenes internes
Kontrollsystem (IKS)
Ein Risiko wird durch die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos
und die mögliche Schadenshöhe bewertet. Die Schadenshöhe
spiegelt die bei Risikoeintritt zu erwartende Minderung des ope-
rativen Ergebnisses oder des Cashflows vor Steuern wider.
Aufbau des Systems
Das interne Kontrollsystem der HHLA soll sicherstellen, dass die
unternehmensweiten (Rechnungslegungs-)Prozesse einheitlich,
transparent und zuverlässig sowie im Einklang mit den gesetzli-
chen Normen und den unternehmensinternen Handlungsanwei-
sungen erfolgen. Es umfasst Grundsätze, Verfahren und Maßnah-
men zur Risikoreduzierung sowie zur Sicherung der Wirksamkeit
und Ordnungsmäßigkeit der Prozessabläufe.
Die Risikobewertung erfolgt unter Einbeziehung von gegebenen
bzw. realistisch anzunehmenden Umständen. Dabei können ne-
ben Schätzungen und wirtschaftlichen oder mathematisch-statis-
tischen Ableitungen auch aus der Planung abgeleitete Sensitivitä-
ten herangezogen werden. Um konzernweit eine konsistente Dar-
stellung und Bewertung identifizierter Risiken sicherzustellen, er-
folgt eine fortlaufende Abstimmung zwischen den Konzerngesell-
schaften, Bereichen bzw. Stabsabteilungen und dem zentralen, in
der Holding angesiedelten Risikomanagement.
Auf Basis von dokumentierten Prozessen, Risiken und Kontrollen
wird das interne Kontrollsystem regelmäßig überwacht sowie be-
wertet und schafft so Transparenz hinsichtlich Aufbau und Funk-
tionsfähigkeit für die interne und externe Berichterstattung.
Aufbauend auf der Risikoidentifizierung und der Risikobewertung
werden Steuerungsmaßnahmen definiert, die die Eintrittswahr-
scheinlichkeit und/oder Schadenshöhe zielgerichtet reduzieren
sollen. Hierdurch erfolgt eine Unterscheidung zwischen Bruttori-
siko (ohne Berücksichtigung von Maßnahmen) und Nettorisiko
(unter Berücksichtigung von Maßnahmen).
Das interne Kontrollsystem und Risiko- und Chancenmanage-
ment der Rechnungslegung basieren auf den Kriterien, die in dem
vom Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway
Commission (COSO) herausgegebenen Arbeitspapier „Internal
Control – Integrated Framework“ festgelegt sind. Prozessabläufe
der Rechnungslegung werden dahingehend beurteilt, ob Risiken
der Sicherstellung von Existenz, Vollständigkeit, Genauigkeit, Be-
wertung, Eigentum und Ausweis von Geschäftsvorfällen entge-
genstehen. Darüber hinaus erfolgt eine Risikobeurteilung hin-
sichtlich der Möglichkeit von dolosen Handlungen. Spezifische Ri-
siken der Rechnungslegung können aus dem Abschluss unge-
wöhnlicher oder komplexer Geschäfte entstehen. Zudem ist die
Verarbeitung von nicht routinemäßigen Geschäftsvorfällen einem
latenten Fehlerrisiko unterworfen. Bei Ansatz und Bewertung von
Bilanzpositionen werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
notwendigerweise Ermessensspielräume zugestanden, woraus
weitere Risiken entstehen können.
Die Risiken werden laufend beobachtet und wesentliche Verände-
rungen quartalsweise berichtet und dokumentiert. Darüber hin-
aus wird bei Auftreten, Wegfall oder Änderung wesentlicher Risi-
ken ad hoc berichtet. Die Risikoberichterstattung erfolgt nach
konzernweit einheitlichen Berichtsformaten, um ein konsistentes
Gesamtbild der Risiken entwickeln zu können.
Mit dem Risikomanagement korrespondiert das Chancenma-
nagement. Die Identifikation von Chancen und die Planung von
Maßnahmen erfolgen systematisiert im jährlichen Planungspro-
zess. Auf eine Quantifizierung wird bei der Identifikation der
Chancen verzichtet. Grundlage des Chancenmanagements sind
die Beobachtung und Analyse der individuellen Märkte sowie die
frühzeitige Erkennung und Bewertung von Trends, aus denen sich
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
43
Risiko- und Chancenmanagement und internes Kontrollsystem der Rechnungslegung
Gesellschafter / Fremdkapitalgeber
Prüfungsbericht
Konzernabschluss
Lagebericht
Bestätigungsvermerk
Bericht an die Hauptversammlung
Abschlussprüfer
HHLA-Aufsichtsrat (Prüfungsausschuss)
Prüfung des Risikofrüherkennungssystems und
der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems (IKS) sowie Darstellung
der wesentlichen Risiken und Chancen
Überwachung der Angemessenheit und Wirksamkeit
des Governance-Systems
Internes Kontrollsystem
Risiko- und Chancenmanagement
Internes Revisionssystem
Compliance-Management-System
Information über
wesentliche Risiken
Revision
Prüfung der Angemessenheit und Wirksamkeit des Ri-
siko- und Chancenmanagements und des internen Kon-
trollsystems
Risiko- und Chancenmanagement
HHLA-Vorstand
Gesamtverantwortung für das Risiko- und Chancenmanagementsystem
Zentrales Risiko- und Chancenmanagement
Zentraler Beauftragter mit konzernweiter Richtlinienkompetenz
Unterstützung im Risiko- und Chancenmanagementprozess
Weiterentwicklung des Risiko- und Chancenmanagementsystems
Risikocontrolling
Quartärliche Risiko- und Chancenberichterstattung
Jährliche Risikoinventur
Einzelrisiken anlassbezogen
Risiko- und Chancenmanagement in den Konzerngesellschaften, Bereichen und Stabsabteilungen
Verantwortung für die Identifizierung, Bewertung, Steuerung, Überwachung und Berichterstattung der Risiken und Chancen
Angemessene und wirksame Kontrollen sollen sicherstellen, dass
Risiken der Rechnungslegung reduziert und Geschäftsvorfälle bi-
lanziell richtig erfasst, aufbereitet und gewürdigt, dokumentiert
sowie zeitnah und korrekt buchhalterisch in die Finanzberichter-
stattung übernommen werden. Bei allen rechnungslegungsrele-
vanten Prozessen sind Kontrollen installiert.
Wesentliche Regelungen und Kontrollaktivitäten
Die Aufgaben und Funktionen der Rechnungslegung sind im Kon-
zern eindeutig abgegrenzt. So existieren klare Funktionstrennun-
gen zwischen Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung, Einzelab-
schluss- und Konzernabschlusserstellung sowie zwischen diesen
Abteilungen und der jeweiligen Segmentbuchhaltung. Die Tren-
nung von Ausführungs-, Abrechnungs- und Genehmigungsfunkti-
onen und deren Wahrnehmung durch verschiedene Personen re-
duziert die Möglichkeit von dolosen Handlungen. Konzernweit
wurden mehrstufige Genehmigungs- und Freigabewertgrenzen
für Bestellwesen, Zahlungsverkehr sowie Buchhaltung festgelegt.
Diese beinhalten insbesondere auch ein Vier-Augen-Prinzip. Das
konzernweit geltende Bilanzierungshandbuch regelt die einheitli-
che Anwendung und Dokumentation der Bilanzierungsregeln.
Darüber hinaus existieren weitere rechnungslegungsrelevante
Richtlinien, die wie das Bilanzierungshandbuch regelmäßig über-
prüft und ggf. aktualisiert werden.
Die Überwachung des internen Kontrollsystems und Risiko- und
Chancenmanagements der Rechnungslegung obliegt der Revi-
sion. Darüber hinaus nimmt der Abschlussprüfer im Rahmen der
Prüfung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen inter-
nen Kontrollsystems Prüfungshandlungen überwiegend auf Basis
von Stichproben vor.
Dem internen Kontrollsystem und Risiko- und Chancenmanage-
ment der Rechnungslegung sind Grenzen gesetzt, unabhängig da-
von, wie sorgfältig es ausgestaltet ist. Als Konsequenz kann mit
absoluter Sicherheit weder gewährleistet werden, dass die Ziele
der Rechnungslegung erreicht, noch, dass Falschaussagen ver-
mieden oder aufgedeckt werden.
Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt im Wesentlichen
durch Buchhaltungssysteme des Herstellers SAP. Zur Aufstellung
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
44
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
des Konzernabschlusses der HHLA werden durch die Konzernge-
sellschaften die jeweiligen Einzelabschlüsse durch weitere Infor-
mationen zu standardisierten Berichtspaketen ergänzt, die dann
für sämtliche Konzerngesellschaften in das Konsolidierungsmo-
dul SAP ECCS eingestellt werden.
situation sind die weltwirtschaftliche Entwicklung – vor allem un-
ter den Vorzeichen der weiter anhaltenden Coronavirus-Pande-
mie –, weiterhin bestehende geopolitische Spannungen und die
Entwicklung des Markt- und Wettbewerbsumfelds. Die Entwick-
lung dieser Faktoren wird genau beobachtet und beeinflussbare
Kosten sowie die Investitionen werden – soweit skalierbar – flexi-
bel an die absehbare Entwicklung angepasst. Zudem werden IT-
Sicherheitsrisiken zunehmend relevant und führen zu einer weite-
ren Intensivierung der entsprechenden Schutzmaßnahmen.
Die IT-Systeme sind gegen unberechtigten Zugriff geschützt. Zu-
griffsberechtigungen werden funktionsbezogen vergeben. Ledig-
lich die für die Abbildung der Geschäftsvorfälle verantwortlichen
Bereiche sind mit einem sogenannten Schreibzugriff ausgestat-
tet. Bereiche, die Informationen weiterverarbeiten, verwenden ei-
nen Lesezugriff. Die Grundsätze der funktionsbezogenen Berech-
tigungen sind in einer SAP-Berechtigungsrichtlinie festgehalten.
Diese ist Bestandteil einer umfassenden IT-Sicherheitsrichtlinie,
welche den generellen Zugang zu den IT-Systemen regelt.
In der nachfolgenden Übersicht sind die wesentlichen Einzelrisiken
des HHLA-Konzerns entsprechend den Risikofeldern zusammenge-
fasst und nach ihrer Bedeutung absteigend geordnet.
Ranking der wesentlichen Risiken des HHLA-Konzerns
Eintrittswahr-
Schadenshöhe scheinlichkeit
Trend
vs. Vorjahr
Externe Dienstleister werden für Pensionsgutachten, steuerrecht-
liche Sachverhalte sowie anlassbezogen für Gutachten und Pro-
jekte eingesetzt.
Marktrisiken
Finanzrisiken
Sonstige Risiken
IT-Risiken
bedeutend
mittel
unwahrscheinlich
unwahrscheinlich
unwahrscheinlich
unwahrscheinlich
unwahrscheinlich
unwahrscheinlich
unwahrscheinlich
−
mittel
Im Rahmen des Konzernabschlusses sind die konkreten formalen
Anforderungen an den Konsolidierungsprozess klar geregelt. Ne-
ben der Festlegung des Konsolidierungskreises ist auch die ver-
bindliche Verwendung eines standardisierten und vollständigen
Berichtspakets durch die Konzerngesellschaften im Detail festge-
legt. Darüber hinaus erfolgen konkrete Vorgaben zur Abbildung
und Abwicklung des Konzernverrechnungsverkehrs und der da-
rauf aufbauenden Saldenabstimmungen oder zur Ermittlung des
beizulegenden Werts von Beteiligungen. Im Rahmen der Konsoli-
dierung erfolgt durch das Konzernrechnungswesen eine Analyse
und ggf. Korrektur der durch die Konzerngesellschaften übermit-
telten Einzelabschlüsse. Auf Grundlage bereits systemtechnisch
in SAP ECCS festgelegter Kontrollmechanismen bzw. durch sys-
temtechnische Plausibilitätskontrollen werden fehlerhafte Daten
identifiziert und ggf. korrigiert.
unbedeutend
Strategische Risiken unbedeutend
Rechtliche Risiken
Leistungsrisiken
unbedeutend
unbedeutend
Da die konjunkturellen Aussichten und die Bewertung der kun-
den- und wettbewerbsseitigen Marktrisiken einer Prognoseunsi-
cherheit unterliegen, stellen die beschriebenen Risiken und Chan-
cen eine Momentaufnahme dar. Über Veränderungen der Risiko-
und Chancenlage des HHLA-Konzerns wird fortlaufend im Rah-
men des Halbjahresfinanzberichts und – sofern bedeutsam – im
Rahmen der Quartalsmitteilungen im ersten und dritten Quartal
informiert.
Aus heutiger Sicht zeichnen sich keine den Fortbestand der HHLA
gefährdenden Risiken ab. Der Vorstand der HHLA ist davon über-
zeugt, die sich bietenden Chancen auch in der Zukunft nutzen zu
können, ohne dabei unvertretbar hohe Risiken einzugehen. Die
nachfolgenden Ausführungen beschreiben die wesentlichen auf
Konzernebene identifizierten Risiken und Chancen unter Berück-
sichtigung von Maßnahmen. Darüber hinaus sind keine weiteren
wesentlichen Risiken erkennbar oder sie sind durch Versicherun-
gen weitgehend abgedeckt.
Unabhängige Überwachung
Die Revision prüft die Risikomanagementprozesse und die Wirk-
samkeit und Angemessenheit der prozessintegrierten Kontrollen
im Rahmen ihrer Prüfungen. Der Aufsichtsrat der HHLA befasst
sich mit der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Der Ab-
schlussprüfer nimmt im Auftrag des Aufsichtsrates im Rahmen
der Konzernabschlussprüfung eine Beurteilung des Risikofrüher-
kennungs- und -überwachungssystems vor.
Gesamtdarstellung der Risiken und Chancen
Risiken und Chancen
1. Marktumfeld
Die Risiko- und Chancenlage des HHLA-Konzerns bildet mögliche
positive oder negative Abweichungen von der dargestellten Prog-
nose ab.
Entwicklung von Containerumschlag, Transportvolu-
men und Logistikdienstleistungen
Eine wesentliche Voraussetzung für die zukünftige Entwicklung
von Containerumschlag, Transportvolumen und Logistikdienst-
leistungen ist die Wachstumsdynamik der Volkswirtschaften, für
deren Warenströme die HHLA Dienstleistungen erbringt.
Die Risikolage des HHLA-Konzerns ist v.ꢀa. durch Marktrisiken ge-
prägt. Wesentliche Einflussfaktoren für die Risiko- und Chancen-
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
45
Forschungsinstitute erwarten im Anschluss an die durch die
Coronavirus-Pandemie bedingte weltweite Rezession 2020 für
2021 eine Erholung der Weltwirtschaft. Sowohl die Auswirkungen
der andauernden Pandemie, die die Volkswirtschaften gerade in
Europa erneut unter Druck setzen, als auch die anhaltenden welt-
wirtschaftlichen und -politischen Spannungen lassen diese Ein-
schätzungen jedoch unsicher erscheinen.
Die Einschätzungen des Marktforschungsinstituts Drewry zu den
Entwicklungen im Containerverkehr wurden nach einem pande-
miebedingt sehr volatilen Jahr 2020 mit einem vor allem in der ers-
ten Jahreshälfte deutlichen Rückgang des Containerumschlags
mehrfach angepasst. Derzeit erwartet Drewry für 2021 sowohl für
den weltweiten Containerumschlag als für den für die HHLA be-
deutsamen Nordeuropa-Asien-Verkehr einen deutlichen Anstieg
im Vergleich zu 2020. Hierauf basierende Mengenrisiken bleiben
für die HHLA relevant, insbesondere da die aktuell positive Nach-
frageentwicklung im weiteren Jahresverlauf in hohem Maße von
der ausreichenden Verfügbarkeit von Impfstoffen – vor allem im
EU-Raum – abhängt. Prognosebericht/Ausblick auf das Bran-
chenumfeld
Zusätzlich bestehen in Europa Unsicherheiten hinsichtlich der
Entwicklung der italienischen Schuldenkrise. Die direkten Auswir-
kungen des zum 1. Februar 2021 vollzogenen Austritts Großbri-
tanniens aus der EU-Zollunion und dem Binnenmarkt sind für die
HHLA allerdings unwesentlich, da der Anteil der an den Hambur-
ger Terminals der HHLA umgeschlagenen Container mit Herkunft
oder Ziel Großbritannien sehr gering ist.
Zur Früherkennung werden die Umschlag- und Transportmengen
in den für die HHLA relevanten Märkten intensiv beobachtet. Die
beeinflussbaren Kosten sowie die Investitionen, z.ꢀB. zum weite-
ren Ausbau der Containerterminals, werden, soweit skalierbar,
flexibel an die absehbare Nachfrage angepasst.
Zudem ist die zukünftige Entwicklung der Welthandelsströme als
Folge protektionistischer Tendenzen, die sich u. a. in den Handels-
konflikten der USA mit der EU und China zeigen, weiterhin mit
Unsicherheiten behaftet. Darüber hinaus wird das weltweite Wirt-
schaftsklima durch globale geopolitische Risiken, den Wegfall von
Verträgen zur Rüstungskontrolle (u. a. INF-Vertrag) und u.a. Kri-
sensituationen in Nahost, Südostasien und Ostasien belastet.
Hinzu kommen weitere bzw. verlängerte Sanktionen gegenüber
Russland sowie Währungskrisen und die Volatilität des Ölpreises.
Prognosebericht/Gesamtwirtschaftlicher Ausblick
Die nachhaltige Reduzierung der Inzidenzen ist unabdingbare Vo-
raussetzung für eine Erholung der von der Coronavirus-Pandemie
betroffenen Volkswirtschaften sowie der Umschlag- und Trans-
portmengen.
Wettbewerbsumfeld
Im Containerumschlag steht die HHLA mit anderen Terminalbe-
treibern in Nordeuropa in direkter Konkurrenz. Wettbewerbsrele-
vante Faktoren sind neben der Preisgestaltung vor allem die Zu-
verlässigkeit und die wasserseitige Produktivität sowie der Um-
fang und die Qualität der Dienstleistungen rund um den Contai-
nerumschlag. Zudem wirken sich die geografische Lage, die
Reichweite und Qualität der jeweiligen Hinterlandanbindung so-
wie die seeseitige Erreichbarkeit der Häfen auf die Wettbewerbs-
position der Terminalbetreiber aus. Die Preissensibilität der Ree-
derkunden könnte sich weiter verstärken, wodurch Mengen zu
Wettbewerbern abwandern könnten. Die Wettbewerbsintensität
im schienengebundenen Containertransport erhöht sich im Zuge
der vielfältigen zu beobachtenden Bewegungen am Markt wie
z.ꢀB. der Ankündigung von Reedern und Logistikunternehmen, ei-
gene Verkehre zu etablieren, oder den angekündigten, noch unter
Notifizierungsvorbehalt stehenden Rekapitalisierungen von im
Staatseigentum stehenden Eisenbahnoperateuren. Die entspre-
chenden Mengenverlagerungs- und Erlösrisiken bei den intermo-
dalen Tochtergesellschaften der HHLA steigen daher im Vergleich
zum Vorjahr.
Für China, das wichtigste Fahrtgebiet für den Hamburger Hafen,
wird für 2021 ein steigendes Wirtschaftswachstum erwartet.
China erholte sich schnell von den Folgen der Coronavirus-Pande-
mie, seine Exporte steigen seit dem Einbruch im ersten Halbjahr
2020 wieder stetig an. In Summe wird China voraussichtlich als
einzige Region im Jahr 2020 bedingt durch die hohe Nachfrage ein
Mengenwachstum im Hafenumschlag aufweisen. Wirtschaftli-
ches Umfeld
Chancen einer höheren Mengendynamik ergeben sich aus den
Wachstumspotenzialen mittel- und osteuropäischer Volkswirt-
schaften wie z.ꢀB. Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn, die ei-
nen nicht zu vernachlässigenden Teil ihres interkontinentalen Wa-
renaustauschs über den Hamburger Hafen abwickeln. Es besteht
dabei die Chance, von einer über den Erwartungen liegenden Kon-
junkturentwicklung sowie einer damit einhergehenden stärkeren
Mengendynamik durch die Realisierung von Skaleneffekten in der
Abfertigung und ein höheres Mengenaufkommen in den nachlau-
fenden Transportsystemen ergebniswirksam profitieren zu kön-
nen. Eine schrittweise Aufhebung der Wirtschaftssanktionen ge-
genüber der Russischen Föderation könnte ebenfalls positive Aus-
wirkungen auf die Mengenentwicklung generieren. Angesichts
der anhaltenden Coronavirus-Pandemie liegen diese Chancen je-
doch derzeit im unwahrscheinlichen Bereich.
Die Wettbewerbsfähigkeit der HHLA wird durch die Weiterent-
wicklung von Servicequalität und betrieblichem Leistungsvermö-
gen stetig gesteigert. In der Schiffsabfertigung konzentrieren sich
die Aktivitäten vor allem darauf, die Effizienz der Umschlagleis-
tungen zu erhöhen und auf die zunehmenden Spitzenlasten bei
der Abfertigung von Großcontainerschiffen auszurichten. Um ihre
Position in der Umschlagtechnologie weiter auszubauen, arbeitet
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
46
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
die HHLA an Systeminnovationen und Prozessoptimierungen.
Darüber hinaus verbinden die Bahngesellschaften der HHLA mit
einer wachsenden Zahl hochfrequenter Shuttle-Systeme und Di-
rektverbindungen die europäischen Seehäfen mit dem mittel- und
osteuropäischen Hinterland. Investitionen in eigene Hub-Termi-
nals sowie in eigenes rollendes Material und eigene Loks stärken
die Leistungsfähigkeit des Hinterlandnetzwerks der HHLA zusätz-
lich.
Die HHLA arbeitet in der Schiffsabfertigung mit vielen Reedereien
auf neutraler Basis zusammen („Multi-User-Prinzip“). Dies ver-
setzt die HHLA grundsätzlich in die Lage, auf Veränderungen in
der Containerlinienschifffahrt flexibel einzugehen. Darüber hin-
aus soll der Mehrwert für den Kunden durch den Ausbau der Groß-
schiffsabfertigung, die Weiterentwicklung von Servicequalität
und betrieblichem Leistungsvermögen sowie die Optimierung
kundenspezifischer Prozesse weiter gesteigert werden.
Darüber hinaus können ordnungspolitische Maßnahmen die
Wettbewerbsfähigkeit des Schienenverkehrs im intermodalen
Wettbewerb steigern.
Je nach Kundenstruktur kann es auch in kleineren Konzerngesell-
schaften zur Abhängigkeit von einzelnen Kunden kommen. Dieser
Abhängigkeit wird z.ꢀB. durch die Optimierung der Servicequalität
begegnet. Gleichzeitig wird die Akquisition von Neukunden ange-
strebt.
Kundenstruktur
Die Reederkunden der HHLA stehen in der Containerlinienschiff-
fahrt in einem starken Wettbewerb. Als Ursachen hierfür galten
jahrelang im Wesentlichen strukturelle Überkapazitäten sowie
niedrige Frachtraten. Im Verlauf der Coronavirus-Pandemie ge-
lang es vielen Reederkunden, durch die Verknappung von Lade-
raum (u. a. Blank Sailings im zweiten Quartal 2020) die Frachtra-
ten stabil zu halten. Bestehende Überkapazitäten konnten so re-
duziert werden. Seit der zweiten Jahreshälfte 2020 steigen die
Frachtraten einhergehend mit der weltweit hohen Nachfrage
stark an, parallel lagen die Bunkerkosten 2020 auf einem relativ
geringen Niveau. Somit weisen viele Reeder für 2020 eine positive
Geschäftsentwicklung auf.
Marktkonzentration auf der Beschaffungsseite
Die von der HHLA eingesetzten Umschlaggeräte sind zum Teil
Spezialgeräte, wodurch Abhängigkeiten von Lieferanten bei der
Wartung oder der Beschaffung von Ersatzteilen entstehen kön-
nen. Diese Risikoposition konnte im Vergleich zum Vorjahr deut-
lich reduziert werden, so dass das entsprechende Marktrisiko
nicht mehr zu den wesentlichen Risiken des HHLA-Konzerns
zählt. Es verbleiben Restrisiken, z.B. in Form ungeplanter Preis-
steigerungen durch strategische Hardware-Lieferanten. Eine stra-
tegische und partnerschaftliche Einbindung von Lieferanten so-
wie die Optimierung der Lieferantenbasis dienen dazu, entspre-
chende Risiken weiter zu reduzieren.
Angesichts der anhaltend hohen Nachfrage führt das restriktive
Kapazitätsmanagement der Reeder zu einem wachsenden Un-
gleichgewicht in den Ladungsströmen und einen erhöhten Repo-
sitionierungsbedarf bei Containerschiffen und Containern. Dies
bedingt temporäre Kapazitätsengpässe, insbesondere in Asien
und auf den für die HHLA relevanten Frachtrouten Asien-Nordeu-
ropa, und führt zu einem teils extremen Anstieg der Seefrachtra-
ten für Container und der Spotmarkt-Raten für Containerschiffe.
Überdies ist die Fahrplantreue der Schiffe weiterhin niedrig,
wodurch die Verweildauern der Container in den Häfen steigen
und zu Überlastungssituationen führen können. Es bleibt abzu-
warten, wie nachhaltig diese Entwicklungen sind. Der Kosten-
druck und der hieraus folgende Konsolidierungsdruck auf Seiten
der Linienreeder bleiben jedoch damit auch zukünftig, u.a. auf-
grund der volatilen Bunkerkosten, bestehen.
Traktions-/Trassenkosten
Die im Segment Intermodal operierenden HHLA-Gesellschaften
haben für die Schienennetznutzung Trassenentgelte an die jewei-
ligen Staatsbahnen bzw. Netzbetreiber zu entrichten und kaufen
darüber hinaus Traktionsleistungen ein.
Grundsätzlich werden der diskriminierungsfreie Zugang und die
verkehrsträgerneutralen Trassenentgelte der weitgehend in öf-
fentlichem Besitz befindlichen Schieneninfrastruktur in Deutsch-
land durch die Bundesnetzagentur bzw. das Eisenbahn-Bundes-
amt sowie auf EU-Ebene durch entsprechende Behörden im Aus-
land überwacht. Gleichwohl besteht aufgrund der Monopolstel-
lung der staatlichen Netzeigentümer und -betreiber unverändert
das Risiko, dass die Profitabilität der Bahngesellschaften durch
eine nicht verkehrsträger- und wettbewerbsneutrale Trassenent-
geltpolitik beeinträchtigt wird. Die Risiken erhöhter Traktions-
/Trassenkosten bleiben im Wesentlichen unverändert. Sie zählen
im Gegensatz zum Vorjahr aufgrund einer Verschiebung der Risi-
koschwerpunkte des Konzerns wieder zu den wesentlichen Risi-
ken des HHLA-Konzerns. Risiken und Chancen/1. Marktum-
feld; 3. Sonstige Risiko- und Chancenfaktoren; 5. Strategi-
sches Umfeld
Die HHLA ist durch die seit 2017 andauernde Neuformierung der
Konsortial- und Dienstestruktur im Asien-Europa-Verkehr weiter-
hin Risiken und Chancen durch temporäre oder strukturelle Verla-
gerungen von Diensten zwischen den Häfen der Nordrange aus-
gesetzt. Aufgrund der mit dem Schiffsgrößenwachstum einher-
gehenden höheren Mengen je Dienst und Schiffsanlauf steigen
zudem die Auswirkungen auf die Auslastungssituation der Seeha-
fenterminals. Risiken aus einer wesentlichen Änderungen der ak-
tuellen Dienstestruktur sind im Wesentlichen aufgrund des zuneh-
menden Preisdrucks gestiegen und werden inzwischen als mög-
lich angesehen.
Um die Abhängigkeit von Traktionsleistungen der Staatsbahnen
zu verringern und die Produktionsqualität zu erhöhen, wird der
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
47
bedarfsgerechte Ausbau eigener Anlagen und des Bestands an ei-
genem rollenden Material und eigenen Lokomotiven weiter vo-
rangetrieben. Der durchgängige Transport mit eigenem Betriebs-
vermögen gewährleistet eine hohe Qualität in der Prozesskette.
Ziel der HHLA ist es, ihren Kunden eine Logistikkette von höchster
Qualität und Zuverlässigkeit anzubieten. Damit wird der Standort
Hamburg weiter gestärkt: Leistungsfähige Seehafenterminals
fördern Chancen der Mengenentwicklung im Hinterland, intelli-
gente Transportsysteme mit niedriger Kostenstruktur das Contai-
neraufkommen im Hafen.
Jedoch bleibt aufgrund der Unsicherheiten bezüglich etwaiger
weiterer pandemiebedingter Wirtschaftseinbrüche und der vola-
tilen Frachtraten das Risiko einer Kundeninsolvenz mit entspre-
chenden Umschlag- und Forderungsverlusten insbesondere im
Containersegment relevant. Die Risikobewertung entspricht im
Wesentlichen dem Vorjahresniveau, ein Risikoeintritt wird weiter-
hin als unwahrscheinlich angesehen.
Bedingt durch die Coronavirus-Pandemie erhöhen sich die Miet-
ausfallrisiken und die Risiken durch gegebenenfalls entstehende
Kosten für erforderliche Um- bzw. Rückbauten auf Mietflächen
bei den Logistikimmobilien und in der Speicherstadt stark. Etwa-
ige Risikoeintritte liegen z. T. im möglichen Bereich. Gewährte
Mietstundungen sollen Mieter unterstützen, die wirtschaftlich
schwierige Zeit zu überstehen. Die HHLA steht in engem Kontakt
mit den Mietern, um zügig gegebenenfalls weitere Maßnahmen
ergreifen zu können.
2. Finanzrisiken
Wenn sich die Nachfrage nach den Dienstleistungen der HHLA
nicht wie erwartet entwickelt, besteht aufgrund der Fixkostenin-
tensität des Geschäftsmodells das Risiko, dass auslastungsbe-
dingte Ergebnisabweichungen kurzfristig nur eingeschränkt kom-
pensiert werden können. Eine hinter den Erwartungen zurückblei-
bende wirtschaftliche Entwicklung kann zudem zu Wertberichti-
gungsbedarf bei Vermögenswerten führen. Die HHLA prüft regel-
mäßig die Werthaltigkeit der Vermögenswerte und nimmt falls
erforderlich Korrekturen vor. Die Risikobewertung erhöht sich
u.a. im Zuge der derzeit gestiegenen Wettbewerbsintensität im
Hamburger Hafen, ein Risikoeintritt wird als möglich angesehen.
Die HHLA setzt zur Reduzierung von Delkredererisiken Bonitäts-
prüfungen ein. Durch ein aktives Forderungsmanagement wird
die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Zahlungsziele über-
wacht.
Pensionsverpflichtungen
Wechselkursrisiken
Die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentral-
bank können zu einem weiteren Absinken des für die Barwerter-
mittlung der Pensionsverpflichtung relevanten Referenzzinssat-
zes führen. Ein Absinken des geplanten Niveaus kann zu einer wei-
teren Erhöhung des versicherungsmathematischen Verlusts ver-
bunden mit einer sinkenden Eigenkapitelquote führen. Vor dem
Hintergrund der Coronavirus-Pandemie und der hiermit verbun-
denen Auswirkungen auf die Geldpolitik ist ein Risikoeintritt nicht
auszuschließen, wird jedoch als unwahrscheinlich angesehen. Die
Risikobewertung entspricht damit im Wesentlichen dem Vorjah-
resstand. Die HHLA überwacht die Entwicklung des Zinsniveaus,
um gegebenenfalls die Rückstellungshöhe anzupassen.
Die HHLA erbringt ihre Leistungen schwerpunktmäßig in Europa
und fakturiert damit weitgehend in Euro. In den Segmenten Inter-
modal und Logistik werden grenzüberschreitende Leistungen er-
bracht, darüber hinaus wird in der Ukraine ein Containerterminal
betrieben. Hier wird im Wesentlichen euro- oder dollarbasiert fak-
turiert. Währungs- oder Transferrisiken bestehen daher insbeson-
dere durch Kursschwankungen der zentral- und osteuropäischen
Währungen. So kann v. a. das Risiko einer Abwertung der ukraini-
schen Währung Hrywnja gegenüber dem Planansatz nicht ausge-
schlossen werden. In der Folge sinken die Wechselkursrisiken ge-
genüber dem Vorjahr, unterliegen jedoch erhöhten Unsicherhei-
ten im Zuge der weiteren Entwicklung der weltweiten Coronavi-
rus-Pandemie. Darüber hinaus bleibt die Entwicklung der politi-
schen Lage in der Ukraine, insbesondere im Hinblick auf die Kri-
senregion in der Ostukraine, weiter abzuwarten.
Weitere Informationen zu nachgelagerten Ausfallrisiken, Liquidi-
tätsrisiken, Zins- und Währungsrisiken einschließlich der risikobe-
grenzenden Maßnahmen und des Managements dieser Risiken
finden sich im Konzernanhang im Rahmen der Berichterstattung
zu Finanzinstrumenten. Konzernanhang, Tz. 47 Manage-
ment von Finanzrisiken
Sämtliche HHLA-Gesellschaften, die mit Fremdwährungen ope-
rieren, reduzieren das Risiko von Währungsschwankungen durch
regelmäßige Kursüberwachungen und sofern möglich ggf. durch
den Transfer freier Liquidität in Lokalwährung auf Hartwährungs-
konten.
3. Sonstige Risiko- und Chancenfaktoren
Hochwasser
Aufgrund der baulichen Gegebenheiten und des notwendiger-
weise wassernahen Betriebs der Hamburger Hafenanlagen und
Gebäude der HHLA besteht grundsätzlich ein Sturmflutrisiko. Die
Maßnahmen zum Hochwasserschutz der HHLA und der Freien
und Hansestadt Hamburg haben in den vergangenen Jahren je-
doch zu einer deutlichen Verringerung dieses Risikos geführt. Das
Forderungsausfälle
Die Liquiditäts- und Ergebnislage der Reeder hat sich 2020 im Ver-
gleich zum Vorjahr trotz der Unsicherheiten in den Märkten und
der Mengenrückgänge im Zuge der Coronavirus-Pandemie weiter
verbessert. Risiken und Chancen/1. Marktumfeld
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
48
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
verbleibende Risiko bleibt im Wesentlichen unverändert gegen-
über der Vorjahresbetrachtung.
noch effizienter zu nutzen. Hierfür setzt die HHLA z. B. maschinel-
les Lernen am CTA und am CTB ein, um die Positionierung von
Containern im Lager zu optimieren und hierdurch die Produktivi-
tät zu steigern.
Für den Fall des Risikoeintritts gibt es umfangreiche Notfallpro-
gramme der Behörden, der Hafenunternehmen und in der Spei-
cherstadt, um mögliche Schäden gering zu halten. Zudem sind die
Sachschadenrisiken über Versicherungen in angemessenem Um-
fang abgedeckt.
Darüber hinaus hat die HHLA neue Geschäftseinheiten gegründet
und beteiligt sich an zukunftsträchtigen Start-ups, um technologi-
schen und unternehmerischen Innovationspotenzialen in der Logis-
tik, vor allem im Bereich der Digitalisierung, den notwendigen Raum
zu geben. Ein Beispiel hierfür ist das Buchungsportal Modility, über
dessen Plattform der Zugang zum Kombinierten Verehr vereinfacht
werden soll.
Risiken der Immobilienentwicklung
Die denkmalgeschützten Gebäude der Speicherstadt wurden und
werden von der HHLA grundinstandgesetzt und saniert. Die Pro-
jektentwicklung im Bestand ist durch eine hohe Komplexität für
Planer und Ausführende gekennzeichnet.
Durch die innovative Weiterentwicklung des Kerngeschäfts und
die Erschließung neuer Wachstumstreiber können sich zukünftig
zusätzliche Chancen zur Effizienzsteigerung und zu entsprechen-
der Wertschöpfung ergeben. Forschung und Entwicklung
Aufgrund der Komplexität können Mängel in der Planung und
Ausführung durch Vertragspartner trotz umfassender Qualitätssi-
cherungsmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden. Die HHLA
setzt sich für eine zügige, umfassende und nachhaltige Mängelbe-
seitigung ein, wenn erforderlich, begleitet von Rechtsmaßnah-
men. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass anteilig
Kosten bei der HHLA verbleiben. Die Risiken sind im Vergleich
zum Vorjahr stark gesunken und liegen nun im unwesentlichen
Bereich, da 2020 vertragliche Gewährleistungsansprüche erfolg-
reich durchgesetzt werden konnten.
4. IT-Risiken
Bei einem Cyberangriff können zeitweise Einschränkungen oder
Ausfälle von IT-Anwendungen, u. a. durch die Zerstörung von Da-
ten, weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Umfangreiche Maß-
nahmen wie z.ꢀB. Prävention u.ꢀa. durch spezifische Filtermecha-
nismen, das Vorhalten von Back-up-Systemen, vor allem für den
Austausch von Daten und Informationen, und eine enge Kommu-
nikation mit den Geschäftspartnern dienen jedoch der Abwehr
von Angriffen bzw. der deutlichen Reduzierung etwaiger Scha-
densauswirkungen.
Beteiligungsoptionen
Über ein rein organisches Wachstum hinaus prüft und bewertet
die HHLA im Rahmen ihrer Wachstums- und Innovationsstrategie
systematisch Akquisitionsoptionen. Im Fokus potenzieller Beteili-
gungen stehen dabei Hafenprojekte in perspektivisch attraktiven
Wachstumsmärkten sowie innovative Technologieunternehmen
und Startups im Verkehr- und Logistiksektor. Maßgebliche Ent-
scheidungskriterien sind neben strategischen Aspekten und Sy-
nergien mit vorhandenen HHLA-Aktivitäten vor allem die Wachs-
tumsperspektiven, die zu erwartende Rendite auf das eingesetzte
Kapital sowie die Bewertung des unternehmerischen Chancen-
und Risikoprofils.
5. Strategisches Umfeld
Infrastruktur
Die Wettbewerbsfähigkeit der HHLA ist maßgeblich von den inf-
rastrukturellen Rahmenbedingungen des Hafen- und Lo-
gistikstandorts Hamburg abhängig. Die seewärtigen, die landsei-
tigen und regionalen Verkehrsnetze Hamburgs müssen den An-
forderungen der Warenströme und ihrer Verkehrsträger gewach-
sen sein. Als infrastrukturnahes Unternehmen ist die HHLA
ebenso wie ihre Gesellschaften darauf angewiesen, dass die häu-
fig zu ihren eigenen Investitionen komplementären öffentlichen
Investitionen und Leistungen rechtzeitig und im geplanten Um-
fang erfolgen. Defizite bei infrastrukturellen Rahmenbedingun-
gen könnten dazu führen, dass Spitzenlasten bei der Schiffsabfer-
tigung, die sich aus dem anhaltenden Trend einer steigenden An-
zahl immer größerer Containerschiffe ergeben, nicht von allen
Verkehrsträgern im gleichen Maße verlässlich bewältigt werden
können. Dies könnte wiederum dazu führen, dass sich Umschlag-
und Transportmengen an den Standorten der HHLA vorbeientwi-
ckeln.
Die HHLA ist finanziell solide aufgestellt. Damit sind die finanziel-
len Voraussetzungen für weitere Akquisitionen gegeben. So er-
folgte am 7. Januar 2021 die mehrheitliche Übernahme des Multi-
funktionsterminals PLT im italienischen Seehafen Triest, wodurch
das Hafen- und Intermodalnetzwerk der HHLA strategisch erwei-
tert wird. Des Weiteren beteiligte sich die HHLA Anfang 2021
mehrheitlich an der iSAM AG, einem weltweit tätigen Spezialisten
für Automatisierungstechnik, u.a. für den Hafenumschlag.
Nachtragsbericht
Technologische Innovationen und Digitalisierung
Die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe soll Schiffen
mit einem Tiefgang bis zu 14,50 m ermöglichen, den Hamburger
Hafen tideabhängig zu bedienen. Schiffe mit einem Tiefgang bis
zu 13,50 m sollen tideunabhängig auf der Unter- und Außenelbe
Die HHLA verfolgt u. a. das Ziel, mit innovativen und nachhaltigen
Lösungen die Verkehrsinfrastruktur im und um den Hamburger
Hafen zu entlasten und die Kapazitäten ihrer Terminalanlagen
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Risiko- und Chancenbericht
49
fahren können. Die Anpassung trägt damit wesentlich zum Erhalt
sowie zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger
Hafens bei. Verzögerungen des Projekts stellten über viele Jahre
ein wesentliches Risiko für die HHLA dar. Nachdem im Juni 2020
weitere Klagen von Umweltverbänden gegen die Planfeststel-
lungsbeschlüsse vom Bundesverwaltungsgericht abgewiesen
wurden, sind keine zusätzlichen Verzögerungen des Projekts
durch Klagen zu erwarten. Die Baumaßnahmen liegen im Plan
und sollen bis Ende 2021 abgeschlossen werden. Eine kundensei-
tige Umdisponierung von Liniendiensten aufgrund anhaltender
Beeinträchtigungen wird nun aufgrund des Projektfortschritts als
sehr unwahrscheinlich und damit nicht länger wesentlich angese-
hen.
Zur Risikoreduzierung verfügt die HHLA u. a. neben Richt- und
Leitlinien, dem Vier-Augen-Prinzip, prozessimmanenten Kontrol-
len und der Durchführung von Stichproben im Rahmen des Com-
pliance-Management-Systems über einen Verhaltenskodex, der
sich an sämtliche Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter des Konzerns richtet. Zu den Regelungen des Verhaltens-
kodex sowie zu weiteren Spezialthemen wie der Vermeidung von
Korruption und dem Verhalten im Wettbewerb werden dem aktu-
ellen Risikoprofil entsprechend regelmäßig Schulungen durchge-
führt. Hinzu kommen weitere begleitende Kommunikationsmaß-
nahmen u.ꢀa. im Intranet der HHLA und in der HHLA-Team-App.
Zudem bestehen für Mitarbeiter und Dritte Möglichkeiten, Hin-
weise zu Verstößen zu geben (Whistleblower-Hotline). Auf Com-
pliance-Verstöße wird gegebenenfalls mit konkreten Prozessan-
passungen zur künftigen Prävention reagiert. So werden zum Bei-
spiel in Fällen von Diebstahl entsprechende Sicherungsmaßnah-
men geprüft und gegebenenfalls auch eingeführt, um das Abhan-
denkommen der betreffenden Gegenstände möglichst zu vermei-
den. Darüber hinaus tragen die regelmäßig wiederkehrende Ana-
lyse von Compliance-Risiken und das systembasierte Business-
Partner-Screening, mit dem konzernweit die einheitliche risiko-
orientierte Überprüfung von Geschäftspartnern der HHLA ermög-
licht wird, ebenfalls zur frühzeitigen Erkennung von Compliance-
Risiken und damit zur Risikominimierung bei.
Zum Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit des Hambur-
ger Hafens sowie zur Optimierung der Abläufe für den hinterland-
seitigen Zu- und Ablauf der Warenströme sind die Modernisierung
und der Ausbau der regionalen Straßen- und Schieneninfrastruk-
tur erforderlich. So können im Intermodalsegment Mehrkosten
oder Verspätungen durch Engpässe im Bahnnetz u.ꢀa. aufgrund
mangelhafter Bahninfrastruktur oder von Behinderungen durch
Baumaßnahmen auftreten. Die Flexibilität durch eigenes rollen-
des Material trägt u.ꢀa. dazu bei, dass wesentliche Ergebnisauswir-
kungen unwahrscheinlich sind. Darüber hinaus können Defizite
und verzögerte Ausbaumaßnahmen im Schienennetz mittelfristig
zur Schwächung des Hamburger Wettbewerbsvorteils als Eisen-
bahnhafen führen. Für die HHLA besonders wichtige Projekte sind
zudem der künftige Ersatz der Köhlbrandbrücke, deren Nutzbar-
keit voraussichtlich Anfang der 2030er Jahre enden wird, der Bau
der Hafenpassage (A 26) und der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals
einschließlich der Schleusen.
Neue behördliche Regularien
Gesetzesänderungen, Reformen von Regularien oder die Anpas-
sung von Auflagen können Veränderungen bei HHLA-internen
Prozessen oder an Bestandsanlagen erforderlich machen oder zu
Kostensteigerungen führen. Ständige Informationsbeschaffung
und eine enge Zusammenarbeit mit den entsprechenden Behör-
den ermöglichen dabei rechtzeitige HHLA-interne Vorbereitun-
gen und vorausschauende Investitionen, welche dazu dienen, die
hiermit verbundenen Kosten, sofern möglich, zu reduzieren.
Die HHLA arbeitet bei entsprechenden Projekten eng mit den zu-
ständigen öffentlichen Institutionen zusammen. Darüber hinaus
vertritt sie ihre Interessen über die Mitarbeit in entsprechenden
Gremien, die Mitwirkung in Verbänden sowie durch eine aktive
Öffentlichkeitsarbeit.
Umgekehrt können sich Chancen aus neuen Regularien entwi-
ckeln, die im Wesentlichen die Marktpotenziale von technologi-
schen Innovationen erhöhen. So können z.B. das Inkrafttreten der
EU-Drohnenverordnung am 1. Januar 2021 und die hiermit ver-
bundene erweiterte Nutzung des Luftraums gegebenenfalls zu ei-
ner zusätzlichen positiven Geschäftsentwicklung bei HHLA Sky
beitragen.
6. Rechtliche Risiken
Compliance-Vorfälle
Das Fundament integren Handelns bilden gut ausgebildete und
motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Zusammenar-
beit im Konzern ist von sozialer Verantwortung gegenüber den
Beschäftigten geprägt. Grundlage für eine erfolgreiche Zusam-
menarbeit ist eine enge, verantwortungsvolle und aktive Einbin-
dung der Arbeitnehmervertretungen innerhalb des Konzerns. Do-
lose Handlungen sowie generell Rechts- und Wettbewerbsver-
stöße durch Beschäftigte im Rahmen ihrer Tätigkeit können den-
noch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Zudem können et-
waige Zuwiderhandlungen in bestimmten Rechtsgebieten (z. B.
Wettbewerb, Datenschutz) zu Bußgeldern führen, die auf Kon-
zernkennzahlen fußen und somit unter Umständen wesentliche
Größenordnungen erreichen.
7. Risiken der Leistungserstellung
Die Risiken der Leistungserstellung kehren im Zuge von Neube-
wertungen im Rahmen der Risikoinventur zurück in den Bereich
der für den HHLA-Konzern relevanten Risiken.
In diesem Risikofeld wird v.a. der etwaige Abschreibungsbedarf
für Anlagen, die aufgrund unerwarteter Marktentwicklungen
nicht mehr bedarfsgerecht eingesetzt werden können oder sich
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
50
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
nachträglich als ungeeignet erweisen, bewertet. Durch Maßnah-
men, vor allem in Form von Tests und Analysen im Vorfeld der Be-
schaffung, liegt ein Risikoeintritt im unwahrscheinlichen Bereich.
standsmitgliedern eingehalten. Der Aufsichtsrat und der No-
minierungsausschuss achten bei der Auswahl von Kandidatin-
nen und Kandidaten für Vorstand und Aufsichtsrat seit jeher
darauf, dass diesen für die Wahrnehmung ihres Mandats genü-
gend Zeit zur Verfügung steht. Dies beinhaltet in der Regel
auch die Einhaltung der Mandatsgrenzen nach den Empfeh-
lungen C.4 und C.5. Der Aufsichtsrat ist jedoch der Ansicht,
dass die Frage, ob ein Mitglied genügend Zeit für sein Mandat
aufbringen kann, jeweils anhand der Umstände des Einzelfalls
beurteilt werden muss. Die Anzahl der Mandate kann dabei
eine Indikation, sollte aber kein allein entscheidendes Krite-
rium sein, zumal die Wahrnehmung externer Mandate auch ei-
nen Mehrwert für die HHLA bietet. Der Aufsichtsrat hält es
deshalb für vertretbar, wenn Aufsichtsrats- oder Vorstands-
mitglieder diese Mandatsgrenzen in Einzelfällen überschrei-
ten.
Pandemien können neben konjunkturbedingten Auswirkungen
auch dazu führen, dass durch Erkrankungsfälle Betriebsabläufe im
HHLA-Konzern gestört oder unterbrochen werden. Die HHLA hat
im Zuge der derzeitigen Coronavirus-Pandemie umfangreiche
Maßnahmen umgesetzt, um den Schutz der Beschäftigten und
die Durchführung der Betriebsabläufe zu gewährleisten. Die Risi-
kosituation wird laufend überprüft, Maßnahmen werden entspre-
chend angepasst. In der momentanen Bewertung liegen Leis-
tungsrisiken durch Pandemien im unwesentlichen Bereich.
Corporate Governance
Erklärung zur Unternehmensführung
b) Nach Nummer 4.2.3 Abs. 2 Satz 2 DCGK in der Fassung vom
7. Februar 2017 sollte die mehrjährige Bemessungsgrundlage
der variablen Vorstandsvergütung im Wesentlichen zukunfts-
bezogen sein. Nach Empfehlung G.6 DCGK in der Fassung vom
16. Dezember 2019 soll der Anteil der langfristig variablen Ver-
gütung den Anteil der kurzfristig variablen Vergütung über-
steigen. Die variable Vergütung des HHLA-Vorstands bemisst
sich im Wesentlichen an der Erreichung bestimmter Kennzah-
len bzw. Zielgrößen für den Drei-Jahres-Durchschnitt des ak-
tuellen und der beiden vorherigen Geschäftsjahre. Der Auf-
sichtsrat ist der Ansicht, dass die variable Vergütung des
HHLA-Vorstands auch in ihrer derzeitigen Ausgestaltung hin-
reichend auf eine langfristige Unternehmensentwicklung aus-
gerichtet ist. Unabhängig davon hat der Aufsichtsrat – auch
mit Blick auf die Neufassung des DCGK – eine Überprüfung des
Vergütungssystems für den Vorstand eingeleitet, in deren
Rahmen auch entschieden wird, ob die variable Vorstandsver-
gütung künftig angepasst werden soll. Diese Überprüfung dau-
ert zum Zeitpunkt der Abgabe der Entsprechenserklärung
noch an.
Der folgende Abschnitt beinhaltet die zusammengefasste Er-
klärung zur Unternehmensführungvon Vorstand und Aufsichts-
rat für die HHLA und den Konzern gemäß § 289f HGB bzw. § 315d
i.V.m. § 289f HGB.
Umsetzung des DCGK und Entsprechenserklärung
Eine verantwortungsvolle, transparente und auf nachhaltige
Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensführung ist seit
jeher eine wesentliche Grundlage für den geschäftlichen Erfolg
der HHLA. Die HHLA unterstützt den Deutschen Corporate
Governance Kodex (im Folgenden „Kodex“ oder „DCGK“) und die
damit verfolgten Ziele daher ausdrücklich. Vorstand und Auf-
sichtsrat haben sich auch im Geschäftsjahr 2020 sorgfältig mit den
Empfehlungen und Anregungen des DCGK befasst und am 11. De-
zember 2020 ihre jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161
AktG abgegeben. Die Unternehmensführung und Unternehmens-
kultur der HHLA und des Konzerns entspricht danach – bis auf die
nachfolgend beschriebenen Ausnahmen – den Empfehlungen so-
wie größtenteils auch den Anregungen des DCGK.
c) Abschnitt G des neu gefassten Kodex enthält zahlreiche neue
Empfehlungen zur Ausgestaltung der Vorstandsvergütung. So
Die aktuelle Entsprechenserklärung – die wie die Entsprechenser-
klärungen der Vorjahre auch auf der Internetseite der HHLA unter
www.hhla.de/corporategovernance zugänglich ist – lautet
wie folgt:
soll im Vergütungssystem u.
a. festgelegt werden, welchen re-
lativen Anteil die Festvergütung einerseits sowie kurzfristig va-
riable und langfristig variable Vergütungsbestandteile ande-
rerseits an der Ziel-Gesamtvergütung haben und welche Höhe
die Gesamtvergütung nicht übersteigen darf (G.1). Zur Beur-
teilung der Üblichkeit der konkreten Gesamtvergütung der
Vorstandsmitglieder im Vergleich zu anderen Unternehmen
soll der Aufsichtsrat eine geeignete Vergleichsgruppe anderer
Unternehmen heranziehen, deren Zusammensetzung er of-
fenlegt (G.3). Zudem soll der Aufsichtsrat für das jeweils bevor-
stehende Geschäftsjahr für jedes Vorstandsmitglied für alle va-
riablen Vergütungsbestandteile die Leistungskriterien festle-
gen, die sich – neben operativen – vor allem an strategischen
Zielsetzungen orientieren sollen (G.7). Die dem Vorstandsmit-
„Vorstand und Aufsichtsrat der Hamburger Hafen und Logistik AG
erklären nach pflichtgemäßer Prüfung, dass seit dem 13. Dezem-
ber 2019 (Abgabe der letzten Entsprechenserklärung) den Emp-
fehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (‚Kodex‘
oder ‚DCGK‘) in der Fassung vom 7. Februar 2017 bzw. ab deren
Geltung in der Fassung vom 16. Dezember 2019 mit folgenden
Ausnahmen entsprochen wurde und zukünftig entsprochen wird:
a) Die Mandatsgrenzen nach den Empfehlungen C.4 und C.5
DCGK werden derzeit nicht von allen Aufsichtsrats- und Vor-
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
51
glied gewährten langfristig variablen Vergütungsbeträge sol-
len von ihm überwiegend in Aktien der Gesellschaft angelegt
oder entsprechend aktienbasiert gewährt werden. Über die
langfristig variablen Gewährungsbeträge soll das Vorstands-
mitglied erst nach vier Jahren verfügen können (G.10). In be-
gründeten Fällen soll eine variable Vergütung einbehalten
oder zurückgefordert werden können (G.11). Im Falle einer Be-
endigung eines Vorstandsvertrages soll die Auszahlung noch
offener variabler Vergütungsbestandteile, die auf die Zeit bis
zur Vertragsbeendigung entfallen, nach den ursprünglich ver-
einbarten Zielen und Vergleichsparametern und nach den im
Vertrag festgelegten Fälligkeitszeitpunkten oder Haltedauern
erfolgen (G.12). Diesen Empfehlungen entspricht das Vergü-
tungssystem für den Vorstand der HHLA in seiner derzeitigen
Fassung nur eingeschränkt, weshalb vorsorglich die Abwei-
chung von diesen Empfehlungen erklärt wird. Die variable Ver-
gütung des HHLA-Vorstands sieht derzeit keine Unterteilung
in kurz- und langfristige Komponenten vor. Aktienbasierte Be-
standteile und Haltefristen sowie Einbehalts- und Rückforde-
rungsrechte sind nicht vorgesehen. Die variable Vergütung des
HHLA-Vorstands bemisst sich stattdessen im Wesentlichen an
der Erreichung bestimmter Kennzahlen bzw. Zielgrößen für
den Drei-Jahres-Durchschnitt des aktuellen und der beiden
vorherigen Geschäftsjahre. Der Aufsichtsrat ist der Ansicht,
dass die variable Vergütung des HHLA-Vorstands auch in ihrer
derzeitigen Ausgestaltung hinreichend auf eine langfristige
Unternehmensentwicklung ausgerichtet ist. Sofern bei vorzei-
tiger Vertragsbeendigung eine Abfindung erfolgt, wird diese
grundsätzlich im Zeitpunkt des Ausscheidens fällig. Dies er-
möglicht eine klare Trennung und vermeidet spätere Ausei-
nandersetzungen. Die Offenlegung der Zusammensetzung
der Peer Group war bisher nicht erforderlich und konnte noch
nicht umgesetzt werden. Der Aufsichtsrat wird im Rahmen der
laufenden Überprüfung des Vergütungssystems entscheiden,
welche dieser Empfehlungen die HHLA künftig befolgen wird.
Aufsichts- oder Beirat, der die jeweilige Geschäftsführung über-
wacht und beratend begleitet.
Compliance
Die Einhaltung für die Unternehmenstätigkeit relevanter gesetzli-
cher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien (nach-
folgend auch „Compliance“) wird bei der HHLA als wesentlicher
Teil der Corporate Governance verstanden. Zur Führungsaufgabe
in allen Konzerneinheiten gehört daher auch die Pflicht, für die
Einhaltung der in dem jeweiligen Aufgaben- und Verantwortungs-
bereich einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen zu sorgen und
auf deren Beachtung hinzuwirken. Arbeitsabläufe und Prozesse
sind im Einklang mit diesen Regelungen zu gestalten. Herzstück
des Compliance-Management-Systems (CMS) der HHLA ist ein
Verhaltenskodex, der übergeordnete Grundsätze zu besonders
Compliance-relevanten Themen wie z.ꢀB. Verhalten im Wettbe-
werb, Vermeidung von Korruption, Diskriminierung und Interes-
senkonflikten sowie dem Umgang mit sensiblen Unternehmen-
sinformationen und dem Datenschutz unterliegenden Daten for-
muliert, siehe www.hhla.de/compliance Im Verhaltenskodex
ist darüber hinaus die Möglichkeit für Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter sowie Dritte vorgesehen, Hinweise auf Fehlverhalten im
Unternehmen zu geben. Der Verhaltenskodex wird ergänzt durch
weiterführende Konzernrichtlinien, u.ꢀa. zum Thema Korruptions-
vermeidung und Verhalten im Wettbewerb. Ein weiteres Element
des CMS bilden die systematische, fortlaufende Analyse von Com-
pliance-Risiken und die Verknüpfung mit entsprechenden Maß-
nahmen, wie z.ꢀB. Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter sowie Prozessanpassungen zur Minimierung der entsprechen-
den Risiken. Weiterhin tragen das konzernweit in Umsetzung be-
findliche Business-Partner-Screening-System im Rahmen einer ri-
sikoorientierten Überprüfung von Geschäftspartnern sowie ein
Lieferantenkodex zur Reduktion von Compliance-Risiken bei. Die
übergeordnete Koordination des CMS obliegt dem Konzern-Com-
pliance-Beauftragten, der direkt an den Vorstand berichtet und
sich im Rahmen seiner Tätigkeit u.ꢀa. mit der internen Revision
und dem Risikomanagement abstimmt. Auch in den einzelnen
Konzerneinheiten im In- und Ausland gibt es Ansprechpartner
bzw. Beauftragte für Compliance. Den Compliance-Beauftragten
obliegt primär auch die Beratung der Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter in allen Compliance-relevanten Themen sowie die weitere
Aufklärung bei Hinweisen auf Verstöße. Der Prüfungsausschuss
hat im Berichtszeitraum durch entsprechende regelmäßige Be-
richterstattung des Vorstands und des Konzern-Compliance-Be-
auftragten die Wirksamkeit des CMS überwacht. Das System wird
auch künftig fortlaufend weiterentwickelt.
Hamburg, 11. Dezember 2020
Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat“
Angaben zu Unternehmensführungspraktiken
Konzernaufbau und Konzernsteuerung
Die HHLA fungiert als strategische Management-Holding des
Konzerns. Das operative Geschäft wird im Wesentlichen durch in-
und ausländische Tochtergesellschaften und Beteiligungen be-
trieben. Konzernstruktur Die operativen Tätigkeiten werden
durch den Vorstand und die bei der HHLA eingerichteten Zentral-
abteilungen wie z.ꢀB. Einkauf, Finanzen, Recht und Personal ge-
steuert und überwacht. Die Einhaltung der Vorgaben der Unter-
nehmensführung wird durch unternehmensinterne Richtlinien so-
wie Regelungen in den Satzungen und Geschäftsanweisungen der
Tochtergesellschaften und Beteiligungen sichergestellt. Die meis-
ten Tochtergesellschaften verfügen zudem über einen eigenen
Nachhaltigkeit
Nachhaltiges Handeln prägt seit Bestehen des Unternehmens das
Geschäftsmodell
der
HHLA.
Nachhaltigkeit
oder
www.hhla.de/nachhaltigkeit
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
52
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
Risikomanagement
Die Einzelheiten sind in einer Geschäftsanweisung für den Vor-
stand näher geregelt.
Das Risikomanagementsystem des HHLA-Konzerns ist eingehend
im Risiko- und Chancenbericht als Teil des Lageberichts darge-
stellt. Risiko- und Chancenbericht
Der Vorstand arbeitet zum Wohle des Unternehmens vertrauens-
voll mit dem Aufsichtsrat zusammen. Er informiert den Aufsichts-
rat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle unternehmens-
relevanten Fragen. Das umfasst, jeweils für die Gesellschaft und
den Konzern, insbesondere die Rentabilität, die Lage und den
Gang der Geschäfte, die Strategie, die Planung, die aktuelle Risi-
kolage, das Risikomanagement und die Compliance. Bestimmte,
besonders weitreichende Maßnahmen und Geschäfte wie z.ꢀB. die
Festlegung des jährlichen Budgets, die Aufnahme neuer Tätig-
keitsbereiche, der Erwerb oder die Veräußerung von Unterneh-
men sowie Investitionen oder Finanzierungsmaßnahmen ab be-
stimmten Größenordnungen bedürfen der vorherigen Zustim-
mung des Aufsichtsrats. Grundsätzliche und wichtige Angele-
genheiten, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung
oder für die Leitung der Gesellschaft oder des Konzerns von we-
sentlicher Bedeutung sind, sind auch zwischen den Sitzungen un-
verzüglich dem Aufsichtsratsvorsitzenden mitzuteilen. Der Auf-
sichtsratsvorsitzende steht auch zwischen den Sitzungen mit dem
Vorstand, insbesondere der Vorstandsvorsitzenden, regelmäßig
in Kontakt zu wichtigen Themen und aktuellen Vorgängen, insbe-
sondere zu Fragen der Strategie, der Geschäftsentwicklung, der
Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Un-
ternehmens.
Transparenz
Die zeitnahe Information der Aktionärinnen und Aktionäre und
der interessierten Öffentlichkeit über wichtige Themen ist für die
HHLA integraler Bestandteil guter Corporate Governance. Infor-
mationen über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens sowie
wesentliche Geschäftsereignisse erfolgen insbesondere durch die
Finanzberichte (Geschäftsbericht, Halbjahresfinanzbericht und
Quartalsmitteilungen), Analysten- und Bilanzpressekonferenzen,
Analysten- und Pressegespräche, Presse- und ggf. Ad-hoc-Mittei-
lungen sowie in den Hauptversammlungen. Ein ständig nutzbares
und aktuelles Kommunikationsmedium ist die Internetseite
www.hhla.de , die alle relevanten Informationen in deutscher
und englischer Sprache verfügbar macht. Neben Informationen
zum HHLA-Konzern und zur HHLA-Aktie ist dort auch der Finanz-
kalender zu finden, der einen Überblick über wichtige Termine
bietet. Darüber hinaus steht die Investor-Relations-Abteilung als
Ansprechpartner für Fragen von Aktionären, Investoren und Ana-
lysten zur Verfügung.
Der Vorstand der HHLA
Arbeitsweise des Vorstands
Entsprechend den Vorgaben des Aktienrechts verfügt die HHLA
über ein duales Führungssystem mit dem Vorstand als Leitungs-
und dem Aufsichtsrat als Überwachungsorgan. Der Vorstand lei-
tet das Unternehmen in eigener Verantwortung. Er bestimmt die
unternehmerischen Ziele, die grundsätzliche strategische Aus-
richtung sowie die Konzernpolitik und -organisation. Dazu gehö-
ren insbesondere die Steuerung des Konzerns, die Konzernfinan-
zierung, die Personalstrategie, die Besetzung der Führungspositi-
onen unter Beachtung der Diversität, die Führungskräfteentwick-
lung sowie die Präsentation des Konzerns gegenüber dem Kapi-
talmarkt und der Öffentlichkeit. Er trägt außerdem die Verant-
wortung für angemessene und wirksame Kontrollsysteme (Risiko-
und Chancenmanagement, Compliance-Management-System
und internes Kontrollsystem einschließlich Revision).
Die Vorstandsmitglieder sind dem Unternehmensinteresse ver-
pflichtet und unterliegen für die Dauer ihres Mandats einem um-
fassenden Wettbewerbsverbot. Kein Mitglied des Vorstands darf
bei seinen Entscheidungen persönliche Interessen verfolgen oder
Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nut-
zen. Nebentätigkeiten, insbesondere Aufsichtsratsmandate in
konzernfremden Gesellschaften, bedürfen der Zustimmung des
Aufsichtsrats. Wesentliche Geschäfte zwischen den Konzernun-
ternehmen einerseits und den Vorstandsmitgliedern sowie ihnen
nahestehenden Personen oder Unternehmungen andererseits be-
dürfen ebenfalls der Zustimmung des Aufsichtsrats und müssen
marktüblichen Bedingungen entsprechen. Interessenkonflikte
von Vorstandsmitgliedern sind unverzüglich dem Aufsichtsrats-
vorsitzenden offenzulegen. Die anderen Vorstandsmitglieder sind
darüber zu informieren. Entsprechende Geschäfte oder Interes-
senkonflikte sind im Berichtsjahr nicht aufgetreten.
Der Vorstand nimmt seine Aufgaben als Kollegialorgan wahr. Die
Mitglieder des Vorstands arbeiten kollegial zusammen und unter-
richten sich laufend über wichtige Vorgänge in ihren Ressorts. Un-
geachtet der Gesamtverantwortung für die Geschäftsführung
führen die einzelnen Vorstandsmitglieder die ihnen nach Maß-
gabe des Geschäftsverteilungsplans zugewiesenen Ressorts im
Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener Verantwortung.
Grundsätzliche Fragen der Organisation, der Geschäftspolitik und
der Unternehmensplanung sowie Maßnahmen von größerer Be-
deutung werden im Gesamtvorstand erörtert und entschieden.
Die Vorstandsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Vorstands.
Für die Mitglieder des Vorstands besteht eine Vermögensscha-
den-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung), die den Vor-
gaben des § 93 Abs. 2 Satz 3 AktG entspricht.
Zusammensetzung und Diversität
Der Vorstand der HHLA besteht gemäß § 8 der Satzung aus min-
destens zwei Mitgliedern. Die Mitglieder des Vorstands werden
vom Aufsichtsrat bestellt. Dieser sorgt zusammen mit dem Vor-
stand für eine langfristige Nachfolgeplanung und achtet bei der
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
53
Zusammensetzung des Vorstands auch auf Diversität. Im Inte-
resse einer näheren Konturierung der Diversitätsaspekte hat der
Aufsichtsrat das folgende Diversitätskonzept für den Vorstand
verabschiedet.
Darüber hinaus sollte mit Blick auf das Geschäftsmodell der HHLA
jeweils zumindest ein Mitglied über besondere Expertise in den
folgenden Bereichen verfügen:
I
I
Strategie und strategische Führung;
Logistikgeschäft einschließlich der relevanten Märkte und Kun-
denbedürfnisse;
Zielsetzung des Diversitätskonzepts
Der Vorstand spielt eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung
der HHLA und des Konzerns. Der Aufsichtsrat ist insoweit der An-
sicht, dass für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens ne-
ben den fachlichen Fähigkeiten und Erfahrungen der Vorstands-
mitglieder auch Diversitätsaspekte eine wichtige Rolle spielen.
Unterschiedliche Persönlichkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse
vermeiden Gruppendenken, ermöglichen ganzheitlichere Be-
trachtungen und bereichern so die Arbeit des Vorstands.
I
I
I
I
I
Vertrieb;
Betrieb und Technik einschließlich IT und Digitalisierung;
Immobiliengeschäft;
Recht, Corporate Governance und Compliance;
Personal, insbesondere Personalmanagement und -entwick-
lung sowie Erfahrung mit mitbestimmten Strukturen;
I
Finanzen inkl. Finanzierung, Bilanzierung, Controlling, Risiko-
management und interne Kontrollverfahren.
Diversitätsaspekte
Der Aufsichtsrat strebt eine Zusammensetzung des Vorstands an,
bei der sich die Mitglieder im Hinblick auf ihren persönlichen und
beruflichen Hintergrund, ihre Erfahrungen und ihre Fachkennt-
nisse ergänzen, damit der Vorstand als Gesamtgremium auf ein
möglichst breites Spektrum unterschiedlicher Erfahrungen,
Kenntnisse und Fähigkeiten zurückgreifen kann.
Internationalität
Mit Blick auf die internationale Ausrichtung der Aktivitäten des
Konzerns sollte zumindest ein Teil der Mitglieder über nennens-
werte internationale Erfahrung verfügen.
Alter
Frauenanteil im Vorstand
Die Altersgrenze für Vorstandsmitglieder liegt bei 67 Jahren. Ein
Mindestalter existiert nicht. Allerdings sollten Vorstandsmitglie-
der im Zeitpunkt ihrer Bestellung in der Regel über mehrjährige
Führungserfahrung verfügen, was eine gewisse Berufserfahrung
voraussetzt. Innerhalb dieses Rahmens wird – aus Gründen der
Diversität und im Interesse einer langfristigen Nachfolgeplanung
– eine heterogene Altersstruktur innerhalb des Vorstands ange-
strebt, wobei dem Alter im Vergleich zu den anderen Kriterien
keine zentrale Bedeutung beigemessen wird.
Der Aufsichtsrat orientiert sich bei der Besetzung des Vorstands
am Leitbild der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Män-
nern und fördert dieses Ziel aktiv, z.B. durch die gezielte Suche
nach Kandidatinnen für die Mitgliedschaft im Vorstand. Ange-
sichts der überschaubaren Größe des Vorstands und des in der Re-
gel begrenzten Kreises geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten
kann eine paritätische Besetzung mit Frauen und Männern gleich-
wohl nicht stets gewährleistet werden. Vor diesem Hintergrund
hat der Aufsichtsrat als Zielquote für den Frauenanteil im HHLA-
Vorstand einen Anteil von 25 % und als Frist für die Zielerreichung
den 30. Juni 2022 festgelegt.
Stand der Umsetzung
In der derzeitigen Zusammensetzung des Vorstands sind die vor-
stehenden Ziele erfüllt. Der Vorstand setzt sich gegenwärtig aus
vier Personen mit unterschiedlichem beruflichem Werdegang, Er-
fahrungshorizont und unterschiedlicher Expertise zusammen, da-
runter auch Mitglieder mit nennenswerter internationaler Erfah-
rung. Der Frauenanteil von 25 % ist erreicht. Die Altersgrenze wird
von keinem Mitglied überschritten.
Bildungs- und Berufshintergrund
Die Vielfalt (Diversity) im Vorstand spiegelt sich auch im individu-
ellen Ausbildungs- und beruflichen Werdegang sowie im unter-
schiedlichen Erfahrungshorizont seiner Mitglieder (z.ꢀB. Bran-
chenerfahrung) wider. Unterschiedliche Bildungs-, Berufs- und Er-
fahrungshintergründe sind daher ausdrücklich erwünscht. Jedes
Vorstandsmitglied muss allerdings aufgrund seiner persönlichen
und fachlichen Kompetenzen und Erfahrungen in der Lage sein,
die Aufgaben eines Vorstandsmitglieds in einem international tä-
tigen, börsennotierten Unternehmen wahrzunehmen und das An-
sehen des HHLA-Konzerns in der Öffentlichkeit zu wahren. Die
Mitglieder des Vorstands sollten zudem über ein vertieftes Ver-
ständnis des Geschäfts der HHLA und in der Regel über mehrjäh-
rige Führungserfahrung verfügen.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
54
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat der HHLA
Arbeitsweise des Aufsichtsrats
Der aktuelle Vorstand der HHLA
Vorstandsmitglied
Zuständigkeit
Der Aufsichtsrat bestimmt über die Zusammensetzung des Vor-
stands, überwacht die Geschäftsführung durch den Vorstand, be-
rät ihn bei der Unternehmensführung und ist in grundsätzliche
und wichtige Entscheidungen eingebunden. Maßnahmen und Ge-
schäfte von grundlegender Bedeutung bedürfen gemäß der Ge-
schäftsanweisung für den Vorstand der Zustimmung des Auf-
sichtsrats. Weitere wesentliche Aufgaben sind die Prüfung und
Feststellung des Jahresabschlusses und die Billigung des Konzern-
abschlusses.
Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende
Unternehmensentwicklung
Unternehmenskommunikation
Nachhaltigkeit
Container Vertrieb
Segment Intermodal
Segment Logistik
Jens Hansen
Chief Operating Officer
Container Betrieb 1
Container Technik1
Informationssysteme
Dr. Roland Lappin
Finanzvorstand
Finanzen und Controlling
(einschließlich Organisation)
Investor Relations
Die Aufgaben und die interne Organisation des Aufsichtsrats und
seiner Ausschüsse ergeben sich aus dem Gesetz sowie der Sat-
zung und der Geschäftsordnungdes Aufsichtsrats, die auf der In-
ternetseite der HHLA unter www.hhla.de/corporategover-
nance bzw. www.hhla.de/aufsichtsrat zugänglich sind. Dar-
über hinaus enthält der Kodex Empfehlungen zur Arbeit des Auf-
sichtsrats. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im
Aufsichtsrat und nimmt die Belange des Aufsichtsrats nach außen
wahr.
Revision
Segment Immobilien
Torben Seebold
Arbeitsdirektor
Personalmanagement
Einkauf und Materialwirtschaft
Arbeitsschutzmanagement
Recht und Versicherungen
(einschließlich Compliance)
1 Ohne Immobilien, für die Segmente Intermodal und Logistik in Abstimmung mit der
Vorsitzenden
Langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand
Die Aufsichtsratsmitglieder sind dem Unternehmensinteresse
verpflichtet. Kein Mitglied des Aufsichtsrats darf bei seinen Ent-
scheidungen persönliche Interessen verfolgen oder Geschäfts-
chancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Inte-
ressenkonflikte sind unverzüglich dem Aufsichtsratsvorsitzen-
den offenzulegen. Über aufgetretene Interessenkonflikte und de-
ren Behandlung informiert der Aufsichtsrat in seinem Bericht an
die Hauptversammlung. Wesentliche und nicht nur vorüberge-
hende Interessenkonflikte eines Aufsichtsratsmitglieds sollen zur
Beendigung des Mandats führen. Berater- und sonstige Dienst-
oder Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesell-
schaft bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Solche Ver-
träge bestanden im Geschäftsjahr 2020 nicht.
Der Aufsichtsrat sorgt gemeinsam mit dem Vorstand für die lang-
fristige Nachfolgeplanung für den Vorstand. Auf Seiten des Auf-
sichtsrats wird diese Aufgabe primär vom Personalausschuss
wahrgenommen. Ausgehend von den im Diversitätskonzept be-
schriebenen Zielsetzungen für die Zusammensetzung und die
Kompetenzen der Mitglieder ergeben sich jeweils Anforderungs-
profile für die einzelnen Vorstandspositionen. Die Anforderungs-
profile, der Ressortzuschnitt und die Leistungen der Vorstands-
mitglieder werden vom Personalausschuss – nach Rücksprache
mit dem Vorstand bzw. einzelnen Vorstandsmitgliedern – regel-
mäßig mit Blick auf das aktuelle Umfeld, die Geschäftsentwick-
lung, die Unternehmensstrategie und die im Vorstand vorhande-
nen Kompetenzen überprüft.
Für die Mitglieder des Aufsichtsrats besteht eine Vermögens-
schaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung), die ei-
nen Selbstbehalt in Anlehnung an § 93 Abs. 2 Satz 3 AktG vorsieht.
Ein wesentlicher Baustein der langfristigen Nachfolgeplanung ist
zudem die Identifizierung und Weiterentwicklung interner Kandi-
datinnen und Kandidaten für künftige Managementaufgaben.
Dem Vorstand obliegt dabei die frühzeitige Identifizierung poten-
zieller Kandidatinnen und Kandidaten, die sodann durch die Über-
nahme von Aufgaben mit wachsender Verantwortung und be-
darfsgerechten Weiterbildungen systematisch weiterentwickelt
werden sollen, so dass bei anstehenden Neubesetzungen im Ide-
alfall immer auch interne Kandidatinnen bzw. Kandidaten in die
engere Auswahl einbezogen werden können.
Ausschüsse
Die Arbeit des Aufsichtsrats findet sowohl im Plenum als auch in
Ausschüssen statt. Die einzelnen Ausschüsse und ihre Zuständig-
keiten sind in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats niederge-
legt. Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden berichten dem Auf-
sichtsrat regelmäßig in der nächsten Sitzung über die Arbeit ihres
Ausschusses. Derzeit bestehen mit dem Finanz-, dem Prüfungs-,
dem Personal-, dem Nominierungs-, dem Vermittlungs- und dem
Immobilienausschuss insgesamt sechs Ausschüsse.
Im Rahmen konkreter Besetzungsprozesse werden der Personal-
ausschuss und der Aufsichtsrat neben den genannten Diversitäts-
zielen jeweils auch alle Umstände des Einzelfalls berücksichtigen.
Dabei wird der Aufsichtsrat bei Bedarf auch unterstützend auf die
Dienste von Personalberatern zurückgreifen.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
55
Finanzausschuss
Nominierungsausschuss
Mitglieder: Dr. Sibylle Roggencamp (Vors.),
Thomas Mendrzik (stellv. Vors.), Dr. Norbert Kloppenburg,
Norbert Paulsen, Sonja Petersen, Prof. Dr. Burkhard Schwenker
Mitglieder: Prof. Dr. Rüdiger Grube (Vors.),
Andreas Rieckhof, Dr. Sibylle Roggencamp
Zuständigkeit: Der Nominierungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat
unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben, den Vorgaben der Ge-
schäftsordnung, der Empfehlungen des Kodex, des Anforderungs- bzw.
Kompetenzprofils für den Aufsichtsrat und der für seine Zusammenset-
zung beschlossenen Ziele Vorschläge für geeignete Kandidatinnen und
Kandidaten für die Wahl als Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat
durch die Hauptversammlung.
Zuständigkeit: Der Finanzausschuss bereitet die Verhandlungen und Be-
schlüsse des Aufsichtsrats vor, die finanziell von wesentlicher Bedeutung
sind, z.ꢀB. Beteiligungserwerbe oder -veräußerungen, Beschlussfassungen
über wesentliche Kreditaufnahmen und -gewährungen, Haftungsübernah-
men für fremde Verbindlichkeiten sowie Finanzanlage- und sonstige Fi-
nanzgeschäfte. Darüber hinaus befasst er sich mit den quartalsweisen Be-
richten über den Gang der Geschäfte und mit Planungs- und Investitions-
themen wie z.ꢀB. dem Wirtschaftsplan und der Mittelfristplanung.
Vermittlungsausschuss
Prüfungsausschuss
Mitglieder: Prof. Dr. Rüdiger Grube, Berthold Bose,
Norbert Paulsen, Andreas Rieckhof
Mitglieder: Dr. Norbert Kloppenburg (Vors.),
Norbert Paulsen (stellv. Vors.), Thomas Mendrzik, Dr. Isabella Niklas,
Sonja Petersen, Prof. Dr. Burkhard Schwenker
Zuständigkeit: Der Vermittlungsausschuss nimmt die in § 31 Abs. 3 Mit-
bestG genannten Aufgaben wahr, d.ꢀh. er unterbreitet dem Aufsichtsrat
Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern, falls im ersten
Wahlgang die gesetzlich erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Stim-
men der Aufsichtsratsmitglieder nicht erreicht wird.
Zuständigkeit: Der Prüfungsausschuss befasst sich vor allem mit der Prü-
fung der Rechnungslegung und der Überwachung des Rechnungslegungs-
prozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikoma-
nagementsystems, des internen Revisionssystems und der Compliance. Er
überwacht die Abschlussprüfung und ihre Wirksamkeit, einschließlich der
Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und etwaiger
Nichtprüfungsleistungen, und beurteilt regelmäßig die Qualität der Ab-
schlussprüfung. Er ist außerdem verantwortlich für die Vorbereitung der
Wahl des Abschlussprüfers (inkl. etwaiger Auswahlverfahren) und die Ent-
scheidung über die externe Prüfung der nichtfinanziellen Erklärungen bzw.
Berichte.
Zusammensetzung des Aufsichtsrats und Diversität
Nach der Satzung der Gesellschaft, den §§ 95 und 96 AktG und § 7
Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) setzt sich der Aufsichtsrat aus
sechs von der Hauptversammlung zu wählenden Mitgliedern der
Anteilseigner sowie sechs Mitgliedern der Arbeitnehmer, die ge-
mäß den Vorgaben des MitbestG gewählt werden, zusammen.
Immobilienausschuss
Mit Blick auf die verschiedenen Vorgaben und Empfehlungen zur
Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat der Aufsichtsrat der
HHLA im Dezember 2020 sein Anforderungsprofil für den Auf-
sichtsrat wie nachfolgend ersichtlich aktualisiert. Das Anforde-
rungsprofil enthält neben wesentlichen gesetzlichen Vorgaben
und Empfehlungen des DCGK zur Zusammensetzung des Auf-
sichtsrats die Zielsetzungen des Aufsichtsrats für seine Zusam-
mensetzung und das Kompetenzprofil für das Gesamtgremium
im Sinne des DCGK sowie das Diversitätskonzept für den Auf-
sichtsrat einschließlich der Angaben nach § 289f Abs. 1 Nr. 6 HGB.
Mitglieder: Dr. Isabella Niklas (Vors.),
Norbert Paulsen (stellv. Vors.), Thomas Lütje, Thomas Mendrzik,
Dr. Sibylle Roggencamp, Prof. Dr. Burkhard Schwenker
Zuständigkeit: Der Immobilienausschuss ist für alle Fragen, Berichte und
Entscheidungen zuständig, die sich vollständig oder überwiegend auf den
Teilkonzern Immobilien (S-Sparte) beziehen. Dies beinhaltet insbesondere
die Entscheidungen über zustimmungsbedürftige Geschäfte, die Prüfung
und die Vorbereitung der Entscheidung des Aufsichtsrats über die Feststel-
lung des Jahresabschlusses und die Billigung des Konzernabschlusses so-
wie den Gewinnverwendungsvorschlag, soweit diese sich auf den Teilkon-
zern Immobilien beziehen.
Zielsetzung des Anforderungsprofils
Personalausschuss
Der Aufsichtsrat strebt eine Zusammensetzung an, die jederzeit
eine qualifizierte Kontrolle und Beratung des Vorstands gewähr-
leistet. Der Aufsichtsrat ist der Ansicht, dass für eine effektive Ar-
beit des Aufsichtsrats – und damit für die nachhaltige Entwicklung
des Unternehmens – neben fachlichen und persönlichen Anforde-
rungen auch Diversitätsaspekte eine wichtige Rolle spielen. Un-
terschiedliche Persönlichkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse ver-
meiden Gruppendenken, ermöglichen ganzheitlichere Betrach-
tungen und bereichern so die Arbeit des Aufsichtsrats. Die folgen-
den Zielsetzungen dienen insoweit als Leitlinie bei der langfristi-
gen Nachfolgeplanung und der Auswahl geeigneter Kandidatin-
nen und Kandidaten und schaffen Transparenz im Hinblick auf die
wesentlichen Besetzungskriterien.
Mitglieder: Prof. Dr. Rüdiger Grube (Vors.),
Berthold Bose (stellv. Vors.), Thomas Mendrzik, Norbert Paulsen,
Dr. Sibylle Roggencamp, Andreas Rieckhof
Zuständigkeit: Der Personalausschuss bereitet die dem Aufsichtsrat oblie-
genden Personalentscheidungen vor und sorgt gemeinsam mit dem Vor-
stand für eine langfristige Nachfolgeplanung. Er bereitet die Beschlussfas-
sung des Plenums über das System zur Vergütung der Vorstandsmitglieder
und die Festsetzung der Vergütung der einzelnen Mitglieder vor, vertritt
die Gesellschaft im Rahmen des rechtlich Zulässigen bei sonstigen Rechts-
geschäften mit Vorstandsmitgliedern und entscheidet über die Zustim-
mung zur Bestellung von Prokuristen.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
56
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
Mandatsgrenzen
Anforderungen an die einzelnen Mitglieder
Allgemeine Anforderungen
Aufsichtsratsmitglieder der HHLA, die dem Vorstand einer bör-
sennotierten Gesellschaft angehören, sollen in der Regel nicht
mehr als zwei Aufsichtsratsmandate in konzernexternen börsen-
notierten Gesellschaften oder vergleichbare Funktionen und kei-
nen Aufsichtsratsvorsitz in einer konzernexternen börsennotier-
ten Gesellschaft wahrnehmen. Aufsichtsratsmitglieder der HHLA,
die keinem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehö-
ren, sollen in der Regel insgesamt nicht mehr als fünf solcher ex-
ternen Mandate wahrnehmen, wobei insoweit ein Aufsichtsrats-
vorsitz doppelt zählt. Vergleichbare Funktionen sind dabei insbe-
sondere Mandate in Kontrollgremien ausländischer börsennotier-
ter Gesellschaften oder Mandate in Kontrollgremien von Gesell-
schaften, die der gesetzlichen Mitbestimmung unterliegen. Dem-
gegenüber ist der mit der Mitgliedschaft in Aufsichts- oder Beirä-
ten kleinerer Unternehmen verbundene (zeitliche) Aufwand re-
gelmäßig deutlich geringer, weshalb derartige Mandate grund-
sätzlich nicht als vergleichbare Funktionen angesehen werden.
Jedes Aufsichtsratsmitglied soll aufgrund seiner persönlichen und
fachlichen Kompetenzen und Erfahrungen in der Lage sein, die
Aufgaben eines Aufsichtsratsmitglieds in einem international tä-
tigen, börsennotierten Unternehmen wahrzunehmen und das An-
sehen des HHLA-Konzerns in der Öffentlichkeit zu wahren. Im
Hinblick darauf sollte jedes Aufsichtsratsmitglied folgende Anfor-
derungen erfüllen:
I
hinreichende Sachkenntnis, d.ꢀh. die Fähigkeit, die normaler-
weise im Aufsichtsrat anfallenden Aufgaben wahrzunehmen;
I
I
Leistungsbereitschaft, Integrität und Persönlichkeit;
allgemeines Verständnis des Geschäfts der HHLA, einschließ-
lich des Marktumfelds und der Kundenbedürfnisse;
I
unternehmerische bzw. betriebliche Erfahrung, für die Anteils-
eignervertreter idealerweise in Form von Erfahrung aus der Tä-
tigkeit in Unternehmensleitungen, als leitender Angestellter
oder in Aufsichtsgremien.
Altersgrenze und Zugehörigkeitsdauer
Zur Wahl als Mitglied des Aufsichtsrats sollen in der Regel nur Per-
sonen vorgeschlagen werden, die zum Zeitpunkt der Wahl das
70. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Zugehörigkeit
zum Aufsichtsrat soll in der Regel drei volle Amtszeiten nicht über-
schreiten.
Zeitliche Verfügbarkeit
Jedes Aufsichtsratsmitglied stellt sicher, dass ihm die für die
Wahrnehmung des Aufsichtsratsmandats erforderliche Zeit zur
Verfügung steht. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass
in der Regel vier bis sechs Aufsichtsratssitzungen jährlich stattfin-
den, die jeweils angemessener Vorbereitung bedürfen. Abhängig
von der Mitgliedschaft in einem oder mehreren Ausschüssen ent-
steht zusätzlicher Zeitaufwand für die Vorbereitung und die Teil-
nahme an den Ausschusssitzungen. Zur Behandlung von Son-
derthemen können schließlich zusätzliche außerordentliche Sit-
zungen des Aufsichtsrats oder der Ausschüsse erforderlich wer-
den.
Anforderungen und Ziele für das Gesamtgremium
Im Hinblick auf die Zusammensetzung des Gesamtgremiums
strebt der Aufsichtsrat – auch im Interesse der Diversität – eine
Zusammensetzung an, bei der sich die Mitglieder im Hinblick auf
ihren persönlichen und beruflichen Hintergrund, ihre Erfahrungen
und ihre Fachkenntnisse ergänzen, damit das Gesamtgremium
auf ein möglichst breites Spektrum unterschiedlicher Erfahrungen
und Spezialkenntnisse zurückgreifen kann.
Allgemeine Anforderungen
Der Aufsichtsrat der HHLA muss jederzeit so zusammengesetzt
sein, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemä-
ßen Wahrnehmung der Aufgaben des Aufsichtsrats erforderli-
chen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfü-
gen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats müssen ferner in ihrer Ge-
samtheit mit den Sektoren Transport und Logistik, insbesondere
den Bereichen Hafenlogistik und Intermodal, sowie dem Immobi-
liensektor vertraut sein; und mindestens ein Mitglied des Auf-
sichtsrats muss über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungs-
legung oder Abschlussprüfung verfügen.
Spezifische Kenntnisse und Erfahrungen
Der Aufsichtsrat der HHLA soll in seiner Gesamtheit alle Kompe-
tenzfelder abdecken, die für eine effektive Wahrnehmung seiner
Aufgaben erforderlich sind. Das beinhaltet – entsprechend dem
Geschäftsmodell des Unternehmens – insbesondere vertiefte
Kenntnisse und Erfahrungen:
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
57
I
I
in der Führung eines großen oder mittelgroßen, international
agierenden und börsennotierten Unternehmens;
strebt insoweit im Interesse der Diversität eine Zusammenset-
zung an, bei der sich die Mitglieder im Hinblick auf ihren Hinter-
grund, ihre Erfahrungen und ihre Fachkenntnisse ergänzen. Dabei
wird auch angestrebt, dass ein Teil der Mitglieder über einen in-
ternationalen Erfahrungshorizont verfügt.
im Transport- und Logistikgeschäft, idealerweise in den Be-
reichen Hafenlogistik und Intermodal, einschließlich der rele-
vanten Märkte und der Kundenbedürfnisse;
I
I
I
in den Bereichen Betrieb und Technik, einschließlich IT-Sys-
temen, Informationstechnologie und Digitalisierung;
Stand der Umsetzung und künftige Berücksichtigung
In der derzeitigen Zusammensetzung des Aufsichtsrats sind die
vorstehenden Ziele erfüllt. Der Aufsichtsrat setzt sich aus Perso-
nen mit unterschiedlichem beruflichem Werdegang, Erfahrungs-
horizont und unterschiedlicher Expertise zusammen, darunter
auch Mitglieder mit nennenswerter internationaler Erfahrung.
Der Frauenanteil von 30 % wird erfüllt. Die Altersgrenze wurde bei
der jeweiligen Wahl von keinem Mitglied überschritten. Kein Auf-
sichtsratsmitglied gehört dem Aufsichtsrat länger als zehn Jahre
an. Die Mandatsgrenzen werden von den meisten Mitgliedern ein-
gehalten. Die Mehrheit der Anteilseignervertreter ist unabhängig
von der Gesellschaft und vom Vorstand. Der Aufsichtsratsvorsit-
zende Herr Prof. Dr. Grube, der Prüfungsausschussvorsitzende
Herr Dr. Kloppenburg und Herr Prof. Dr. Schwenker sind darüber
hinaus auch unabhängig vom kontrollierenden Aktionär. Herr Dr.
Kloppenburg verfügt zudem über besonderen Sachverstand und
Erfahrungen auf den Gebieten Rechnungslegung, Abschlussprü-
fung und interne Kontrollverfahren und erfüllt damit die Anforde-
rungen der §§ 100 Abs. 5 und 107 Abs. 4 AktG sowie der Empfeh-
lung D.4 DCGK.
im Immobiliengeschäft und dort in der Vermietung von Büro-
immobilien im Raum Hamburg;
in den Bereichen Recht, Corporate Governance und Compli-
ance;
I
I
im Controlling und im Risikomanagement sowie
in der Abschlussprüfung sowie in der Anwendung von Rech-
nungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren.
Der Aufsichtsrat strebt eine Besetzung an, bei der für jeden der
vorstehend genannten Aspekte zumindest ein Mitglied als kom-
petenter Ansprechpartner zur Verfügung steht.
Unabhängigkeit und Interessenkonflikte
Unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Situation
der HHLA und der Eigentümerstruktur erachtet es der Aufsichts-
rat als angemessen, dass mehr als die Hälfte der Anteilseignerver-
treter – darunter der Aufsichtsratsvorsitzende, der Vorsitzende
des Prüfungsausschusses und der Vorsitzende des Personalaus-
schusses – unabhängig von der Gesellschaft und vom Vorstand
sind. Darüber hinaus sollen dem Aufsichtsrat auf Seiten der An-
teilseigner mindestens zwei Mitglieder – darunter der Vorsitzende
des Prüfungsausschusses – angehören, die zudem unabhängig
vom kontrollierenden Aktionär sind (vgl. Empfehlungen C.6 bis
C.10 DCGK).
Der Nominierungsausschuss und der Aufsichtsrat werden die vor-
stehenden Anforderungen und Ziele bei der Nachfolgeplanung,
der Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten und
ihren Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern an die
Hauptversammlung berücksichtigen und gleichzeitig die Ausfül-
lung des Kompetenzprofils für das Gesamtgremium anstreben.
Die Hauptversammlung ist bei der Wahl allerdings nicht an das
Anforderungsprofil oder die Wahlvorschläge des Aufsichtsrats ge-
bunden. Die Arbeitnehmervertreter werden durch die Belegschaft
gewählt, die ebenfalls nicht an das Anforderungsprofil gebunden
sind. Der Aufsichtsrat hat insoweit auch kein Vorschlagsrecht.
Zur Vermeidung potenzieller Interessenkonflikte sollen dem Auf-
sichtsrat nicht mehr als zwei ehemalige Vorstandsmitglieder und
außerdem keine Personen angehören, die Organfunktion oder
Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern des Unter-
nehmens ausüben oder die in einer persönlichen Beziehung zu ei-
nem wesentlichen Wettbewerber stehen. Wesentliche und nicht
nur vorübergehende Interessenkonflikte eines Aufsichtsratsmit-
glieds sollen zur Beendigung des Mandats führen.
Selbstbeurteilung
Die letzte Selbstbeurteilung mit externer Unterstützung wurde im
Sommer 2018 mit Hilfe eines unabhängigen Beraters durchge-
führt. Die Zusammenarbeit wurde insgesamt als sehr gut und ef-
fizient bewertet. Darüber hinaus arbeitet der Aufsichtsrat konti-
nuierlich an der weiteren Verbesserung der Effizienz seiner Tätig-
keit.
Vielfalt (Diversität)
Der Aufsichtsrat der HHLA setzt sich zu jeweils mindestens 30 %
aus Frauen und Männern zusammen. Darüber hinaus verfolgt der
Aufsichtsrat das Ziel, mittelfristig einen Frauenanteil der Anteils-
eignervertreter von 50 % zu erreichen.
Weitere Informationen
Daneben spiegelt sich die Vielfalt (Diversität) im Aufsichtsrat u.ꢀa.
im individuellen beruflichen Werdegang und Tätigkeitsbereich so-
wie im unterschiedlichen Erfahrungshorizont seiner Mitglieder
(z.ꢀB. Ausbildung, Branchenerfahrung) wider. Der Aufsichtsrat
Weitere Informationen zur Zusammensetzung des Aufsichtsrats,
zur Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie zur
Zusammenarbeit mit dem Vorstand im Berichtszeitraum finden
sich im Bericht des Aufsichtsrats. Auf der Website des Unter-
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
58
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
nehmens unter www.hhla.de sind zudem die Geschäftsord-
nung des Aufsichtsrats und Lebensläufe der amtierenden Mitglie-
der des Aufsichtsrats veröffentlicht, die auch Informationen zum
Werdegang und zu weiteren Mandaten bzw. wesentlichen Tätig-
keiten enthalten und jährlich aktualisiert werden.
Die vom Gesetz für die Hauptversammlung verlangten Berichte
und Unterlagen einschließlich des Geschäftsberichts werden zu-
sammen mit der Tagesordnung auf der Internetseite der Gesell-
schaft unter www.hhla.de/hauptversammlung veröffentlicht.
Im Anschluss an die Hauptversammlung finden sich dort auch die
Präsenz und die Abstimmungsergebnisse.
Angaben nach § 289f Abs. 2 Nr. 4 und 5 HGB
Rechnungslegung und Abschlussprüfung
Der Aufsichtsrat der HHLA setzt sich nach § 96 Abs. 2 AktG zu je-
weils mindestens 30 % aus Frauen und Männern zusammen. Der-
zeit gehören dem Aufsichtsrat vier Frauen an, von denen zwei der
Anteilseignerseite und zwei der Arbeitnehmerseite zuzurechnen
sind. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat sowie auf Seiten der An-
teilseigner und der Arbeitnehmer beträgt somit jeweils 33,3 %. Die
gesetzlichen Vorgaben sind mithin erfüllt.
Der Einzelabschluss der HHLA (AG-Abschluss) wird nach den
Rechnungslegungsvorschriften des deutschen Handelsgesetz-
buchs (HGB) erstellt. Der Konzernabschluss und die Zwischenbe-
richte folgen den Regeln der International Financial Reporting
Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden
sind, und den nach § 315e Abs. 1 HGB ergänzend anzuwendenden
Vorschriften des HGB. Nähere Erläuterungen zu den IFRS enthält
dieser Geschäftsbericht im Konzernanhang, Allgemeine Er-
läuterungen. Grundlage für die Gewinnverwendung ist allein der
AG-Abschluss. Die Abschlussprüfung wird mit einer Erweiterung
der Prüfung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG) durch-
geführt. Hierzu sind im Rahmen der Jahresabschlussprüfung die
Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung sowie die wirtschaftli-
chen Verhältnisse zu prüfen und zu beurteilen.
Für den Frauenanteil im Vorstand hat der Aufsichtsrat bis zum
30. Juni 2022 eine Zielgröße von 25 % festgelegt. Diese Zielgröße
ist erfüllt.
Im Hinblick auf die Zielvorgaben für den Frauenanteil in den bei-
den Führungsebenen unterhalb des Vorstands hat der Vor-
stand für beide Führungsebenen eine Zielgröße von 30 % und als
Frist für die Zielerreichung jeweils den 30. Juni 2022 festgelegt.
Zum 31. Dezember 2020 betrug der Frauenanteil in beiden Füh-
rungsebenen jeweils 25 %.
Die Auswahl des Abschlussprüfers, seine Beauftragung, die Über-
wachung seiner Unabhängigkeit sowie der von ihm zusätzlich er-
brachten Leistungen erfolgen im Einklang mit den gesetzlichen
Vorgaben. Darüber hinaus wurde mit dem Abschluss- und Kon-
zernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020, der Pricewater-
houseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Ham-
burg, vereinbart, dass der Vorsitzende des Prüfungsausschusses
unverzüglich über während der Prüfung auftretende mögliche
Ausschluss- oder Befangenheitsgründe unterrichtet wird, soweit
diese nicht unverzüglich beseitigt werden. Der Abschlussprüfer
soll ferner unverzüglich über alle für die Aufgaben des Aufsichts-
rats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse berichten,
die bei der Durchführung der Abschlussprüfung zu seiner Kenntnis
gelangen. Außerdem hat der Abschlussprüfer den Aufsichtsrat zu
informieren bzw. im Prüfungsbericht zu vermerken, wenn er bei
der Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, die
eine Unrichtigkeit der nach § 161 AktG abgegebenen Entspre-
chenserklärung ergeben.
Aktionäre und Hauptversammlung
Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung
wahr und üben dort ihr Stimmrecht aus. Die Hauptversammlung
findet innerhalb der ersten acht Monate eines jeden Geschäftsjah-
res statt. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine
Stimme. Aktien mit Mehrfachstimmrechten oder Vorzugsaktien
sowie Höchststimmrechte bestehen nicht.
Die Aktionäre haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht in der
Hauptversammlung selbst auszuüben oder es durch einen Bevoll-
mächtigten ihrer Wahl oder durch weisungsgebundene Stimm-
rechtsvertreter der Gesellschaft ausüben zu lassen. Der Vorstand
ist darüber hinaus nach Maßgabe der Satzung ermächtigt, den
Aktionären die Teilnahme an der Hauptversammlung und die Aus-
übung einzelner oder aller Aktionärsrechte auch ohne Anwesen-
heit am Ort der Hauptversammlung und ohne einen Bevollmäch-
tigten im Wege elektronischer Kommunikation (Online-Teil-
nahme) bzw. den Aktionären die Ausübung ihres Stimmrechts
auch schriftlich oder im Wege elektronischer Kommunikation zu
ermöglichen (Briefwahl). In der Einladung zur Hauptversammlung
werden insbesondere die Teilnahmebedingungen, das Verfahren
für die Stimmabgabe (auch durch Bevollmächtigte) und die
Rechte der Aktionäre erläutert. Außerdem hat die Gesellschaft
eine Hotline für Fragen der Aktionäre eingerichtet.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
59
Weitere Angaben zu den Organmitgliedern und ih-
ren Mandaten
Dr. Roland Lappin
Finanzvorstand
Der Vorstand und seine Mandate
Dipl.-Wirtschaftsingenieur, Hamburg
Angela Titzrath
Erstbestellung: 2003
Vorstandsvorsitzende
Laufende Bestellung: bis 30.04.2026
Weitere Mandate1
Wirtschaftswissenschaftlerin (M.ꢀA.), Hamburg
I
I
Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH2 (Vorsitz)
Erstbestellung: 2016
Laufende Bestellung: bis 30.09.2024
Weitere Mandate1
GHL Zweite Gesellschaft für Hafen- und Lagereiimmobilien-
Verwaltung mbH2 (Vorsitz)
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
Hansaport Hafenbetriebsgesellschaft mbH4
HHLA Frucht- und Kühl-Zentrum GmbH2
HHLA Immobilien Speicherstadt GmbH2 (Vorsitz)
HHLA International GmbH2
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
Bionic Production GmbH, Lüneburg2 (Vorsitz) (seit 29.08.2019)
CTD Container-Transport-Dienst GmbH2 (Vorsitz)
Deutsche Lufthansa AG, Köln3 (seit 02.09.2020)
Evonik Industries AG, Essen3
HHLA Rosshafen Terminal GmbH2 (Vorsitz)
IPN Inland Port Network GmbH & Co. KG4
IPN Inland Port Network Verwaltungsgesellschaft mbH4
METRANS, a.s, Prag2
HHLA Digital neXt GmbH2 (seit 01.02.2021) (Vorsitz)
HHLA Frucht- und Kühl-Zentrum GmbH2 (Vorsitz)
HHLA International GmbH2 (Vorsitz)
Spherie UG (haftungsbeschränkt)4 (bis 31.08.2020)
Ulrich Stein GmbH2
HHLA Sky GmbH2 (Vorsitz)
HPC Hamburg Port Consulting GmbH2 (Vorsitz)
METRANS, a.s. (Vorsitz), Prag2
UNIKAI Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH2
modility GmbH2 (seit 12.10.2020) (Vorsitz)
Talanx AG, Hannover3
Torben Seebold
Arbeitsdirektor
Ulrich Stein GmbH2 (Vorsitz)
UNIKAI Lagerei- und Speditionsgesellschaft mbH2 (Vorsitz)
Diplom-Jurist, Hamburg
Jens Hansen
Erstbestellung: 2019
Chief Operating Officer
Laufende Bestellung: bis 31.03.2022
Weitere Mandate1
Dipl.-Ingenieur, Dipl.-Kaufmann, Elmshorn
I
I
Gesamthafenbetriebs-Gesellschaft mbH, Hamburg (Vorsitz)
HHLA-Personal-Service GmbH2 (Vorsitz)
Erstbestellung: 2017
Laufende Bestellung: bis 31.03.2025
Weitere Mandate1
I
Verwaltungsausschuss für den Hafenfonds der
Gesamthafenbetriebs-Gesellschaft, Hamburg
I
I
I
I
Cuxcargo Hafenbetrieb GmbH & Co. KG, Cuxhaven4 (Vorsitz)
Cuxcargo Hafenbetrieb Verwaltungs-GmbH, Cuxhaven4 (Vorsitz)
DAKOSY Datenkommunikationssystem AG4 (Vorsitz)
HCCR Hamburger Container- und
Der Aufsichtsrat und seine Mandate
Prof. Dr. Rüdiger Grube (Vorsitzender)
Chassis-Reparatur-Gesellschaft mbH2 (Vorsitz)
HHLA Container Terminal Altenwerder GmbH2 (Vorsitz)
HHLA Container Terminal Burchardkai GmbH2 (Vorsitz)
HHLA Container Terminal Tollerort GmbH2 (Vorsitz)
HHLA Rosshafen Terminal GmbH2
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
I
Dipl.-Ingenieur, Hamburg
Geschäftsführender Gesellschafter der Rüdiger Grube International Busi-
ness Leadership GmbH
HHLA TK Estonia AS, Tallinn2 (Vorsitz)
HPC Hamburg Port Consulting GmbH2
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2017
Weitere Mandate1
HVCC Hamburg Vessel Coordination Center GmbH2
Hyperport Cargo Solutions GmbH i. Gr.4
I
Bombardier Transportation (Bahntechnologie) Holding Germany
GmbH, Berlin (Vorsitz) (seit 11.05.2019)
iSAM AG, Mühlheim an der Ruhr (seit 19.01.2021) (Vorsitz)
SCA Service Center Altenwerder GmbH2 (Vorsitz)
Service Center Burchardkai GmbH2 (Vorsitz)
I
I
I
I
I
I
Bombardier Transportation GmbH, Berlin (Vorsitz) (seit 11.05.2019)
Deufol SE, Hofheim am Taunus
Herrenknecht AG, Schwanau (bis 27.11.2020)
RIB Software SE, Stuttgart3
Vantage Towers AG, Düsseldorf (Vorsitz) (seit 01.10.2020)
Vossloh AG, Werdohl3 (Vorsitz) (seit 05.02.2020)
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
60
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
Berthold Bose (stellvertretender Vorsitzender)
Norbert Paulsen
Kfz-Elektriker, Hamburg
Leiter ver.di-Landesbezirk Hamburg
Dipl.-Ingenieur, Hamburg
Vorsitzender des Konzern- und des Gemeinschaftsbetriebsrats der Ham-
burger Hafen und Logistik AG
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2017
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2012
Weitere Mandate1
Weitere Mandate1
I
Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Hamburg
HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und
Beteiligungsmanagement mbH5
I
I
HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und
Beteiligungsmanagement mbH5
Dr. Norbert Kloppenburg
Sonja Petersen
Dipl.-Ingenieur agr., Hamburg
Berater für internationale Beteiligungen und Finanzierungen
Dipl.-Kauffrau (FH), Norderstedt
Kaufmännische Angestellte
HHLA Container Terminal Burchardkai GmbH
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2012
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2017
Weitere Mandate1
Weitere Mandate1
I
Voith GmbH & Co. KGaA, Heidenheim
I
Keine
Thomas Lütje
Andreas Rieckhof
Schifffahrtskaufmann, Jork
Direktor Vertrieb bei der Hamburger Hafen und Logistik AG
M.A. in Geschichte, Politischen Wissenschaften und Sozial- und Wirt-
schaftsgeschichte, Hamburg
Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Han-
sestadt Hamburg
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2017
Weitere Mandate1
I
HVCC Hamburg Vessel Coordination Center GmbH2 (Vorsitz)
Aufsichtsratsmitglied seit: August 2020
Weitere Mandate1
I
I
I
I
FHG Flughafen Hamburg GmbH Gruppe5
Hamburger Hochbahn AG (bis 27.08.2020)
Hamburger Verkehrsverbund GmbH (Vorsitz) (bis 14.07.2020)
Hamburgische Investitions- und Förderbank AöR (vom 15.07.2020 bis
08.09.2020)
Thomas Mendrzik
Elektromaschinenbauer, Hamburg
Angestellter im technischen Bereich bei der
HHLA Container Terminal Altenwerder GmbH
I
I
I
Hamburg Verkehrsanlagen GmbH (Vorsitz) (bis 14.07.2020)
HHT Hamburg Tourismus GmbH5 (Vorsitz) (seit 15.07.2020)
HIW Hamburg Invest Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH5 (Vor-
sitz) (seit 15.07.2020)
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2017
Weitere Mandate1
I
HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und
Beteiligungsmanagement mbH5 (bis 19.09.2019)
I
I
HMC Hamburg Messe und Congress GmbH5 (Vorsitz) (seit 15.07.2020)
Life Science Nord Management GmbH5 (Vorsitz in geraden Jahren)
(seit 15.07.2020)
I
I
HHLA Container Terminal Altenwerder GmbH (bis 18.04.2019)
SCA Service Center Altenwerder GmbH (bis 18.04.2019)
I
I
I
ReGe Hamburg-Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH5 (Vorsitz)
Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG (Vorsitz) (bis 14.07.2020)
ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung GmbH5 (Vorsitz)
(seit 15.07.2020)
Dr. Isabella Niklas
Dr. jur., Hamburg
Sprecherin der Geschäftsführung der HGV Hamburger Gesellschaft für
Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH
Dr. Sibylle Roggencamp
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2018
Dipl.-Volkswirtin, Molfsee
Leiterin des Amtes für Vermögens- und Beteiligungsmanagement in der
Finanzbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg
Weitere Mandate1
I
I
I
I
I
I
I
GMH Gebäudemanagement Hamburg GmbH5
HADAG Seetouristik und Fährdienst AG5
Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg (seit 07.02.2020)
Hapag-Lloyd AG3, 6 (seit 05.06.2020)
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2012
Weitere Mandate1
I
I
I
I
I
I
I
I
I
Elbphilharmonie und Laeiszhalle Service GmbH5
Flughafen Hamburg GmbH5
SBH Schulbau Hamburg5
SNH Stromnetz Hamburg GmbH5
Hamburger Hochbahn AG5
Wärme Hamburg GmbH (ehem. Vattenfall Wärme GmbH)5
Hamburgischer Versorgungsfonds AöR5
Hamburg Musik GmbH5
HSH Beteiligungsmanagement GmbH5 (bis 23.01.2019)
HSH Portfoliomanagement AöR, Kiel5 (Vorsitz)
Sprinkenhof GmbH5 (Vorsitz) (bis 14.07.2020)
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) KöR, Hamburg5
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
61
Vergütungsbericht
Prof. Dr. Burkhard Schwenker
Vergütung des Vorstands
Dipl.-Kaufmann, Hamburg
Das Vergütungssystem für den Vorstand der HHLA soll zu einer
erfolgreichen und nachhaltigen Unternehmensentwicklung bei-
tragen. Die Festlegung des Vergütungssystems für den Vorstand,
die regelmäßige Überprüfung und ggf. Anpassung des Vergü-
tungssystems und die Festlegung der individuellen Vorstandsver-
gütung erfolgen – nach Vorbereitung durch den Personalaus-
schuss – durch den Gesamtaufsichtsrat. Personalausschuss und
Aufsichtsrat orientieren sich bei ihren Entscheidungen – im Ein-
klang mit den gesetzlichen Vorgaben – neben den Aufgaben und
Leistungen des jeweiligen Vorstandsmitglieds insbesondere an
der Größe und der Tätigkeit der HHLA, ihrer wirtschaftlichen und
finanziellen Lage sowie an Höhe und Struktur der Vorstandsver-
gütung bei vergleichbaren Unternehmen und dem Verhältnis der
Vorstandsvergütung zur Vergütung des oberen Führungskreises
und der Belegschaft.
Vorsitzender des Advisory Council der Roland Berger GmbH
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2019
Weitere Mandate1
I
I
I
I
Flughafen Hamburg GmbH5
Hamburger Sparkasse AG (HASPA), Hamburg
Hensoldt AG3, Taufkirchen
M.M. Warburg & Co. KGaA, Hamburg (seit 01.01.2020)
Maya Schwiegershausen-Güth
M.ꢀA. in Politikwissenschaft, Soziologie, Wirtschafts- und
Sozialgeschichte, Berlin
Leiterin Bundesfachgruppe Maritime Wirtschaft, ver.di Bund
Aufsichtsratsmitglied seit: Juni 2017
Weitere Mandate1
I
Hapag-Lloyd AG3, 6
Nach dem geltenden Vergütungssystem für die Mitglieder des
Vorstands setzt sich die Vergütung der Vorstandsmitglieder aus
einer erfolgsunabhängigen Festvergütung, einer erfolgsabhängi-
gen Tantieme, Nebenleistungen und Leistungen zur Altersversor-
gung zusammen. Die Festvergütung wird in zwölf monatlichen
Teilbeträgen ausgezahlt. Die Nebenleistungen (Sachbezüge) be-
inhalten den Anspruch auf (auch private) Nutzung eines angemes-
senen Dienstwagens und die Übernahme von Versicherungsprä-
mien. Die Nebenleistungen sind als Vergütungsbestandteile von
den Mitgliedern des Vorstands zu versteuern.
Im Geschäftsjahr 2020 ausgeschiedene Mitglieder
Dr. Torsten Sevecke
Dr. jur., Hamburg
Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (Bereich
Wirtschaft und Innovation) der Freien und Hansestadt Hamburg (bis Juni
2020)
Erstmalige Wahl: 2018
Ausgeschieden am: 20.08.2020
Weitere Mandate1
I
I
4Free AG, Hamburg
Die erfolgsabhängige Tantieme wird grundsätzlich auf der Basis
einer dreijährigen Bemessungsgrundlage festgelegt und jeweils
nach Feststellung des Jahresabschlusses ausgezahlt. Grundlage
der Berechnung sind das durchschnittliche Ergebnis der abgelau-
fenen drei Jahre vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Zuführung zu
den Pensionsrückstellungen, vermindert um außerordentliche Er-
träge aus Grundstücks- und Firmenveräußerungen, die durch-
schnittliche Kapitalrentabilität (ROCE) sowie die Erreichung von
Zielen in den Bereichen Umwelt (Reduzierung des CO2-Wertes
pro umgeschlagenem und transportiertem Container) und Sozia-
les (mit den Komponenten Aus- und Fortbildung, Gesundheit und
Beschäftigung) in dem gleichen Betrachtungszeitraum. Dabei
wurden für jede der Nachhaltigkeitskomponenten Zielkorridore
festgelegt, deren Erreichen eine entsprechende Tantieme auslöst.
Die Berechnungskomponente EBIT einerseits und die vorstehend
beschriebenen Nachhaltigkeitskomponenten andererseits wer-
den dabei etwa hälftig gewichtet. Die variable Vergütung ist ins-
gesamt auf 100 % der Festvergütung begrenzt.
Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH5 (Vorsitz) (bis
14.07.2020)
I
I
I
I
Hamburg Messe und Congress GmbH5 (Vorsitz) (bis 14.07.2020)
Hamburg Tourismus GmbH5 (Vorsitz) (bis 14.07.2020)
Hamburgische Investitions- und Förderbank AöR5 (bis 14.07.2020)
HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und
Beteiligungsmanagement mbH5 (bis 14.07.2020)
HIW Hamburg Invest Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH5 (Vor-
sitz) (bis 14.07.2020)
I
I
I
Life Science Nord Management GmbH5 (Vorsitz) (bis 14.07.2020)
ReGe Hamburg-Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH5 (bis
14.07.2020)
I
ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung GmbH5 (Vorsitz) (bis
14.07.2020)
1
Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren
in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
2
Mehrheitsbeteiligung der HHLA (direkt oder indirekt)
Soweit nicht anders angegeben mit Sitz in Hamburg
3
Börsennotiert
4
Minderheits- bzw. paritätische Beteiligung der HHLA (direkt oder indirekt).
Soweit nicht anders angegeben mit Sitz in Hamburg
5
6
Beteiligungsunternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg (ohne Unternehmen des
HHLA-Konzerns). Soweit nicht anders angegeben mit Sitz in Hamburg
Minderheitsbeteiligung der Freien und Hansestadt Hamburg (ohne Unternehmen des
HHLA-Konzerns). Soweit nicht anders angegeben mit Sitz in Hamburg
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
62
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
Leistungen zur Altersversorgung werden individuell in Gestalt von
Pensionszusagen, der Zahlung eines bestimmten Betrages zur
zweckgebundenen Verwendung für eine private Altersvorsorge
bzw. in Gestalt der Übernahme von Beiträgen für eine Direktver-
sicherung gewährt. Gemäß den Pensionszusagen erhalten die
Vorstandsmitglieder ein Ruhegehalt, wenn sie nach Ablauf einer
bestimmten Zeit, infolge von Dienstunfähigkeit oder infolge Al-
ters ausscheiden. Das Ruhegehalt orientiert sich am jeweiligen
Jahresgrundgehalt. Angerechnet werden einzelfallabhängig ver-
schiedene Einkünfte wie z.ꢀB. aus selbstständiger oder nicht-
selbstständiger Arbeit und teilweise auch solche aus der gesetzli-
chen Rentenversicherung und Versorgungsbezüge aus öffentli-
chen Mitteln. Hinterbliebene Ehe- bzw. Lebenspartner von Vor-
standsmitgliedern erhalten ein Witwengeld von 55 bis 60 % des
Ruhegehalts und Kinder ein Waisengeld von 12 bis 20 % des Ruhe-
gehalts. Sollte der Anspruch auf das Ruhegehalt ruhen oder nicht
bestehen, wird zeitlich begrenzt ein Übergangs- bzw. Überbrü-
ckungsgeld in Abhängigkeit von der Festvergütung gezahlt.
Mit Blick auf das Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärs-
rechterichtlinie (ARUG II) und die damit zusammenhängende
Neufassung des DCGK hat der Aufsichtsrat das bestehende Ver-
gütungssystem für den Vorstand überprüft. Das überprüfte Ver-
gütungssystem wird der diesjährigen Hauptversammlung am
10. Juni 2021 zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Kredite oder vergleichbare Leistungen wurden den Vorstandsmit-
gliedern nicht gewährt. Insgesamt betrug die ausgezahlte Ge-
samtvergütung der Mitglieder des Vorstands für die Tätigkeit im
Geschäftsjahr 2020 rund 3,2 Mio. € (im Vorjahr: rund 3,1 Mio. €).
Frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen erhielten
Versorgungsbezüge in Höhe von 1.139.416 € (im Vorjahr:
1.096.949 €). Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber frühe-
ren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen wurden
insgesamt 30.328.824 € (im Vorjahr: 28.783.941 €) zurückgestellt.
Die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder enthalten eine Rege-
lung, die im Falle eines Verlusts des Vorstandsmandats ohne wich-
tigen Grund (einschließlich einer Beendigung aufgrund eines Kon-
trollwechsels [Change of Control]) die Zahlung einer Abfindung an
das jeweilige Vorstandsmitglied vorsieht. Die Abfindung ist dabei
jeweils auf maximal zwei Jahresvergütungen (einschließlich Ne-
benleistungen) und zudem auf die Gesamtvergütung für die Rest-
laufzeit des Anstellungsvertrags begrenzt.
Vergütungshöhe der Vorstände nach unterschiedlichen Szenarien
Stand: 31. Dezember 2020
0 %
Minimum
Die Auszahlungshöhe der variablen Vergütung
ist auf maximal 100 % der Festvergütung begrenzt.
100 %
Maximum
Erfolgsabhängige
Vergütung
Ø EBIT
(vor Pensionsrückstellungen, abzüglich außerordentlicher Erträge)
Berechnet auf Basis
einer dreijährigen
Bemessungsgrundlage
Nachhaltigkeitsziele
Wirtschaft
Ø Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE)
Ökologie
Soziales
CO2-Reduzierung1
Aus- und Weiterbildung, Gesundheit und Beschäftigung
Erfolgsunabhängige
Vergütung
Zuzüglich
Nebenleistungen
1 Pro umgeschlagenem und transportiertem Container
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
63
Individuelle Vergütung des Vorstands
Die nachstehende Darstellung folgt den ehemaligen Empfehlungen in Ziffer 4.2.5 DCGK (in der Fassung vom 7. Februar 2017)1.
Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende
Gewährte Zuwendungen (Ziel)
2020 Minimum 2020 Maximum
Zufluss
2020
in €
2020
495.000
13.839
2019
461.250
13.859
2019
461.250
13.859
Festvergütung
495.000
13.839
508.839
0
495.000
13.839
495.000
13.839
Nebenvergütung
Summe
508.839
477.262
0
508.839
495.000
0
475.109
434.988
0
508.839
495.000
0
475.109
461.250
0
Einjährige variable Vergütung2,3
Sonstiges
0
Gesamtvergütung
Versorgungsaufwand4,5
Gesamtaufwand
986.101
1.210.142
2.196.243
508.839
1.210.142
1.718.981
1.003.839
1.210.142
2.213.981
910.097
2.796.735
3.706.832
1.003.839
1.210.142
2.213.981
936.359
2.796.735
3.733.094
Jens Hansen, Vorstandsmitglied
Gewährte Zuwendungen (Ziel)
2020 Minimum 2020 Maximum
Zufluss
in €
2020
361.250
18.582
379.832
361.250
0
2019
350.000
18.624
368.624
350.000
0
2020
361.250
18.582
379.832
361.250
0
2019
350.000
18.624
368.624
350.000
0
Festvergütung
361.250
18.582
379.832
0
361.250
18.582
379.832
361.250
0
Nebenvergütung
Summe
Einjährige variable Vergütung2,3
Sonstiges
0
Gesamtvergütung
Versorgungsaufwand4
Gesamtaufwand6
741.082
49.813
790.894
379.832
49.813
429.644
741.082
49.813
790.894
718.624
35.000
753.624
741.082
49.813
790.894
718.624
35.000
753.624
Dr. Roland Lappin, Vorstandsmitglied
Gewährte Zuwendungen (Ziel)
2020 Minimum 2020 Maximum
Zufluss
in €
2020
365.000
10.767
2019
360.000
10.782
2020
365.000
10.767
2019
360.000
10.782
Festvergütung
365.000
10.767
375.767
0
365.000
10.767
Nebenvergütung
Summe
375.767
365.000
0
375.767
365.000
0
370.782
360.000
0
375.767
365.000
0
370.782
360.000
0
Einjährige variable Vergütung2,3
Sonstiges
0
Gesamtvergütung
Versorgungsaufwand4
Gesamtaufwand
740.767
242.625
983.392
375.767
242.625
618.392
740.767
242.625
983.392
730.782
195.110
925.892
740.767
242.625
983.392
730.782
195.110
925.892
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
64
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
Torben Seebold, Vorstandsmitglied
Gewährte Zuwendungen (Ziel)
2020 Minimum 2020 Maximum
Zufluss
2020
in €
2020
341.250
14.221
355.471
341.250
0
2019
236.250
23.671
2019
236.250
23.671
Festvergütung
341.250
14.221
355.471
0
341.250
14.221
355.471
341.250
0
341.250
14.221
355.471
341.250
0
Nebenvergütung
Summe
259.921
236.250
0
259.921
236.250
0
Einjährige variable Vergütung2,3
Sonstiges
0
Gesamtvergütung
Versorgungsaufwand4
Gesamtaufwand7
696.721
34.125
730.846
355.471
34.125
389.596
696.721
34.125
730.846
496.171
23.625
519.796
696.721
34.125
730.846
496.171
23.625
519.796
1
Seit Inkrafttreten des DCGK i.d. F. 16. Dezember 2019 (DCGK 2020) nicht mehr direkt anwendbar. Da der Vergütungsbericht gemäß § 162 AktG erstmals für das Geschäftsjahr 2021 zu erstel-
len ist, wird bis dahin an der bisherigen Darstellung festgehalten.
2
3
Bestandteile der erfolgsabhängigen Tantieme (EBIT und Nachhaltigkeitskomponenten) auf Basis einer dreijährigen Bemessungsgrundlage
Bei der Nachhaltigkeitskomponente wurde jeweils eine Zielerreichung von 100ꢀ% zugrunde gelegt und beim EBIT ein mittleres Wahrscheinlichkeitsszenario unterstellt.
4ꢀ Dienstzeitaufwand nach IAS 19 Service-Cost-Komponente für Pensionszusagen, Beiträge für Direktversicherungen oder zweckgebundener Beitrag für Altersversorgung
(gemäß den erläuternden Ausführungen zur Mustertabelle 1 in der Anlage zum DCGK)
5
Der Betrag für 2019 beinhaltet nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand (past service cost) in Höhe von 2.466.138 €, der auf die Anpassung der Versorgungszusage für Frau Titzrath mit Datum
vom 17. Juni 2019 zurückzuführen ist.
6ꢀ Unterjährige Vertragsanpassungen sind zeitanteilig berücksichtigt.
2019: Anteilig ab 1. April 2019 (erstmalige Bestellung)
7
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
65
Vergütung des Aufsichtsrats
einem Ausschuss nicht während eines vollen Geschäftsjahres an-
gehört haben, erhalten eine entsprechende zeitanteilige Vergü-
tung. Des Weiteren erhalten Aufsichtsratsmitglieder für jede Teil-
nahme an einer Sitzung des Aufsichtsrats oder eines seiner Aus-
schüsse ein Sitzungsgeld in Höhe von 250 €. Eine variable Vergü-
tungskomponente ist nicht vorgesehen.
Gemäß § 16 der Satzung der HHLA erhalten die Mitglieder des
Aufsichtsrats eine Vergütung, die von der Hauptversammlung
durch Beschluss festgelegt wird. Sie orientiert sich am Tätigkeits-
umfang der Aufsichtsratsmitglieder sowie an der wirtschaftlichen
Lage und dem Erfolg des Unternehmens. Die derzeitige Vergü-
tungsregelung wurde in der Hauptversammlung am 13. Juni 2013
beschlossen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine feste
Vergütung von 13.500 € pro Geschäftsjahr. Der Vorsitzende erhält
das Dreifache, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Be-
trags. Aufsichtsratsmitglieder, die einem Ausschuss angehören,
erhalten zusätzlich 2.500 € pro Geschäftsjahr je Ausschuss, der
Vorsitzende des Ausschusses 5.000 €, insgesamt jedoch höchs-
tens 10.000 €. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat oder
Kredite oder vergleichbare Leistungen wurden den Aufsichtsrats-
mitgliedern nicht gewährt. Jenseits der im Rahmen der Anstel-
lungsverträge der Arbeitnehmervertreter geschuldeten marktüb-
lichen Vergütungen wurden den Aufsichtsratsmitgliedern keine
Vergütungen für persönliche Leistungen gewährt. Im Berichts-
zeitraum betrugen die Gesamtbezüge der Mitglieder des Auf-
sichtsrats 311.500 € (im Vorjahr: 305.875 €).
Individuelle Vergütung des Aufsichtsrats
Feste Vergütung für
Ausschusstätigkeit
Fixe Vergütung
Sitzungsgelder
2020
Gesamt
2020
in €1
2020
40.500
20.250
13.500
13.500
13.500
13.500
13.500
13.500
5.625
2019
40.500
20.250
13.500
13.500
13.500
13.500
13.500
13.500
0
2020
10.000
2.500
7.500
2.500
10.000
7.500
10.000
5.000
1.042
10.000
7.500
0
2019
2019
3.500
2.250
3.750
2019
53.375
25.000
24.750
18.000
27.750
24.250
28.000
22.500
0
Prof. Dr. Rüdiger Grube
Berthold Bose
9.375
2.500
7.500
2.500
10.000
7.500
10.000
5.000
0
2.750
53.250
25.250
24.500
18.000
27.250
24.000
28.250
21.500
7.667
2.500
Dr. Norbert Kloppenburg
Thomas Lütje
3.500
2.000
3.750
3.000
4.750
3.000
1.000
4.250
4.250
1.500
1.500
0
2.000
4.250
3.250
4.500
4.000
0
Thomas Mendrzik
Dr. Isabella Niklas
Norbert Paulsen
Sonja Petersen
Andreas Rieckhof2
Dr. Sibylle Roggencamp
Prof. Dr. Burkhard Schwenker
Maya Schwiegershausen-Güth
Dr. Torsten Sevecke3
Michael Westhagemann4
Gesamtaufwand
13.500
13.500
13.500
9.000
13.500
7.875
10.000
4.375
0
4.750
2.250
1.750
2.250
0
27.750
25.250
15.000
13.833
0
28.250
14.500
15.250
20.750
3.500
13.500
13.500
2.250
3.333
0
5.000
1.250
75.000
0
196.875
192.375
76.875
37.750
38.500 311.500
305.875
1
2
3
4
Sämtliche Beträge ohne Mehrwertsteuer
Seit 20. August 2020 (Hauptversammlung 2020)
Bis 20. August 2020 (Hauptversammlung 2020)
Bis 6. Februar 2019
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
66
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
Übernahmerechtliche Angaben und erläuternder
Bericht
und, soweit außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit er-
forderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung
vertretenen Grundkapitals. Soweit gesetzlich für bestimmte Sat-
zungsänderungen zwingend eine größere Stimmen- bzw. Kapital-
mehrheit vorgeschrieben ist, gilt die gesetzlich geforderte Mehr-
heit. Nach § 11 Abs. 4 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt,
Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur ihre Fassung be-
treffen. Sofern durch eine Satzungsänderung bei einer Kapitaler-
höhung oder bei Maßnahmen nach dem Umwandlungsgesetz das
Verhältnis zwischen A- und S-Aktien geändert werden soll, ist je-
weils ein Sonderbeschluss der betroffenen A- bzw. S-Aktionäre
gemäß § 138 AktG erforderlich. Änderungen der Satzung werden
mit Eintragung in das Handelsregister wirksam.
1. Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt
74.404.715,00 €. Es ist eingeteilt in 74.404.715 auf den Namen lau-
tende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapi-
tal der Gesellschaft von jeweils 1,00 €, davon 71.700.215 A-Aktien
und 2.704.500 S-Aktien (Aktiengattungen). Die S-Aktien vermit-
teln eine Beteiligung allein am Ergebnis und Vermögen der S-
Sparte, während die A-Aktien allein eine Beteiligung am Ergebnis
und Vermögen der A-Sparte vermitteln. Die S-Sparte umfasst den
Teil des Unternehmens, der sich mit dem Erwerb, dem Halten, der
Veräußerung, der Vermietung, der Verwaltung und der Entwick-
lung von nicht hafenumschlagspezifischen Immobilien befasst
(Teilkonzern Immobilien). Sämtliche übrigen Teile des Unterneh-
mens bilden die A-Sparte (Teilkonzern Hafenlogistik). Die Divi-
dendenberechtigung der Inhaber von S-Aktien richtet sich nach
der Höhe des der S-Sparte zuzurechnenden Teils des Bilanzge-
winns, die Dividendenberechtigung der Inhaber von A-Aktien
richtet sich nach der Höhe des verbleibenden Teils des Bilanzge-
winns (§ 4 Abs. 1 der Satzung). Jede Aktie gewährt in der Haupt-
versammlung eine Stimme (§ 20 Abs. 1 der Satzung) und vermit-
telt die üblichen durch das AktG und die Satzung verbrieften
Rechte und Pflichten. Sofern das Gesetz die Fassung eines Son-
derbeschlusses durch Aktionäre einer Gattung vorschreibt, sind
nur die Inhaber von Aktien dieser Gattung stimmberechtigt.
7.1 Der Vorstand ist gemäß § 3 Abs. 4 der Satzung ermächtigt,
das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichts-
rats bis zum 20. Juni 2022 durch Ausgabe von bis zu 33.373.036
neuen, auf den Namen lautenden A-Aktien gegen Bar- und/oder
Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu 33.373.036,00 €
zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I, vgl. § 3 Abs. 4 der Satzung).
Dabei ist das gesetzliche Bezugsrecht der S-Aktionäre ausge-
schlossen. Darüber hinaus ist der Vorstand berechtigt, mit Zu-
stimmung des Aufsichtsrats auch das gesetzliche Bezugsrecht der
A-Aktionäre in den im Beschluss näher definierten Fällen auszu-
schließen, z.B. bei der Ausgabe gegen Sacheinlagen oder bei der
Ausgabe gegen Bareinlagen, sofern der Ausgabepreis den Bör-
senpreis der bereits notierten A-Aktien im Zeitpunkt der Ausgabe
nicht wesentlich unterschreitet und der auf die neuen A-Aktien
entfallende Anteil am Grundkapital nicht mehr als 10 % beträgt.
Die Ausgabe neuer A-Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts
der A-Aktionäre ist ferner insgesamt auf 20 % des auf die A-Aktien
entfallenden Grundkapitals begrenzt, wobei für Zwecke der 20 %-
Grenze auch sämtliche A-Aktien anzurechnen sind, die unter an-
deren Ermächtigungen unter Ausschluss des Bezugsrechts ausge-
geben wurden oder auszugeben sind.
2. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von
Aktien betreffen, auch solche aus Vereinbarungen zwischen Ge-
sellschaftern, bestehen nach Kenntnis des Vorstands nicht.
3. Für Angaben zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Ka-
pital, die zehn vom Hundert der Stimmrechte überschreiten.
Konzernanhang, Tz. 35 Eigenkapital und Konzernanhang,
Tz. 48 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unter-
nehmen und Personen
7.2 Der Vorstand ist darüber hinaus gemäß § 3 Abs. 5 der Sat-
zung ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustim-
mung des Aufsichtsrats bis zum 20. Juni 2022 durch Ausgabe von
bis zu 1.352.250 neuen, auf den Namen lautenden S-Aktien gegen
Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu
1.352.250,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II, vgl. § 3 Abs. 5
der Satzung). Dabei ist das gesetzliche Bezugsrecht der Inhaber
von A-Aktien ausgeschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit
Zustimmung des Aufsichtsrats auch das gesetzliche Bezugsrecht
der Inhaber von S-Aktien auszuschließen, soweit es zum Aus-
gleich von Spitzenbeträgen erforderlich ist.
4. Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen,
bestehen nicht.
5. Arbeitnehmer, die am Kapital der Gesellschaft beteiligt sind,
üben ihre Aktionärsrechte nach freiem Ermessen aus; es besteht
keine Stimmrechtskontrolle.
6.1 Gemäß § 8 Satz 1 der Satzung der Gesellschaft besteht der
Vorstand aus zwei oder mehr Personen. Die Ernennung und die
Abberufung der Vorstandsmitglieder erfolgen nach Maßgabe
von § 84 AktG in Verbindung mit § 31 MitbestG und § 8 der Sat-
zung durch den Aufsichtsrat.
7.3 Der Vorstand wurde von der Hauptversammlung am 18. Juni
2019 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum
17. Juni 2024 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf
den Namen lautende Options- und/oder Wandelschuldverschrei-
bungen oder Kombinationen dieser Instrumente (im Folgenden
zusammenfassend auch „Schuldverschreibungen“) zu begeben
6.2 Die Satzung kann durch Beschluss der Hauptversammlung
geändert werden. Die Hauptversammlung beschließt ge-
mäß §§ 179, 133 AktG und § 22 der Satzung über Satzungsände-
rungen mit der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Corporate Governance
67
Barleistung zu einem Preis, der den Börsenkurs von Aktien der Ge-
sellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung
nicht wesentlich unterschreitet, die Verwendung zur Erfüllung von
Umtauschrechten oder -pflichten von Inhabern bzw. Gläubigern
aus von der Gesellschaft oder von Gesellschaften, an denen die
Gesellschaft eine Mehrheitsbeteiligung hält, ausgegebenen Wan-
del- und/oder Optionsschuldverschreibungen, die Ausgabe bzw.
das Angebot zum Erwerb an Mitarbeiter der Gesellschaft oder an
Mitarbeiter oder Organmitglieder eines mit ihr verbundenen Un-
ternehmens, die Veräußerung gegen Sachleistungen an Dritte so-
wie die Einziehung, auch im vereinfachten Verfahren gemäß § 237
Abs. 3ꢀ–ꢀ5 AktG. In den genannten Fällen – mit Ausnahme der Ein-
ziehung – ist zudem das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eige-
nen Aktien ausgeschlossen. Mit Ausnahme der Veräußerung ge-
gen Sachleistungen sowie der Einziehung gilt dabei jeweils, dass
die unter Ausschluss des Bezugsrechts veräußerten bzw. verwen-
deten A-Aktien insgesamt höchstens 10 % des auf die A-Aktien
entfallenden Teils des Grundkapitals ausmachen dürfen.
und den Inhabern bzw. Gläubigern von Schuldverschreibungen
Options- bzw. Wandlungsrechte auf bis zu 10.000.000 neue, auf
den Namen lautende A-Aktien der Gesellschaft mit einem anteili-
gen Betrag am Grundkapital von jeweils 1,00 € nach näherer Maß-
gabe der Options- bzw. Wandelanleihebedingungen zu gewäh-
ren. Der Gesamtnennbetrag der im Rahmen dieser Ermächtigung
auszugebenden
Schuldverschreibungen
darf
insgesamt
300.000.000,00 € nicht übersteigen. Die Schuldverschreibungen
werden in jeweils gleichberechtigte und gleichrangige Teilschuld-
verschreibungen eingeteilt. Die jeweiligen Bedingungen der
Schuldverschreibungen können auch eine Options- bzw. Wand-
lungspflicht sowie ein Andienungsrecht des Emittenten zur Liefe-
rung von A-Aktien der Gesellschaft zum Ende der Laufzeit oder zu
einem früheren Zeitpunkt vorsehen. Das Bezugsrecht der S-Akti-
onäre ist ausgeschlossen. Darüber hinaus kann mit Zustimmung
des Aufsichtsrats auch das Bezugsrecht der A-Aktionäre auf die
Schuldverschreibungen ganz oder teilweise ausgeschlossen wer-
den, um Spitzenbeträge auszugleichen, zur Gewährung von Be-
zugsrechten an Inhaber bzw. Gläubiger von ausstehenden Opti-
onsrechten bzw. Schuldverschreibungen und sofern Schuldver-
schreibungen gegen bar ausgegeben werden, wobei auf die
Schuldverschreibungen mit einem Wandlungs- bzw. Optionsrecht
bzw. einer Wandlungspflicht oder einem Andienungsrecht des
Emittenten auf A-Aktien nicht mehr als ein anteiliger Betrag von
10 % des auf die A-Aktien entfallenden Grundkapitals entfallen
darf. Die Ausgabe unter Ausschluss des Bezugsrechts der A-Akti-
onäre ist ferner insgesamt auf 10 % des auf die A-Aktien entfallen-
den Grundkapitals begrenzt, wobei für Zwecke der 10 %-Grenze
auch sämtliche A-Aktien anzurechnen sind, die unter anderen Er-
mächtigungen unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben
wurden oder auszugeben sind. Für die Bedienung der Wandlungs-
und Optionsrechte bzw. -pflichten sowie etwaiger Andienungs-
rechte steht ein bedingtes Kapital von 10.000.000,00 € zur Verfü-
gung, das die Ausgabe von bis zu 10.000.000 neuen, auf den Na-
men lautenden A-Aktien ermöglicht (vgl. § 3 Abs. 6 der Satzung).
Die weiteren Einzelheiten der in Ziffer 7.1 bis 7.4 genannten Er-
mächtigungen, insbesondere die Konditionen des Erwerbs bzw.
der Ausgabe von Aktien, die Möglichkeiten zum Bezugsrechtsaus-
schluss sowie deren Grenzen, ergeben sich aus den jeweiligen Er-
mächtigungsbeschlüssen und – für die in Ziffer 7.1 bis 7.3 genann-
ten Ermächtigungen – aus § 3 der Satzung.
7.5 Die Gesellschaft ist gemäß § 6 der Satzung und § 237 Abs. 1
AktG ermächtigt, A- oder S-Aktien gegen Zahlung eines ange-
messenen Einziehungsentgelts einzuziehen, sofern und soweit
diejenigen Aktionäre, deren Aktien eingezogen werden sollen,
ihre Zustimmung hierzu erteilen.
8. Die folgenden wesentlichen Vereinbarungen enthalten Rege-
lungen für den Fall eines Kontrollwechsels, wie er unter anderem
infolge eines Übernahmeangebots eintreten kann:
Die Gesellschaft hat im September 2015 mehrere Schuldschein-
darlehen mit einem Gesamtvolumen von 53 Mio. € aufgenommen
sowie Namensschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von
22 Mio. € ausgegeben. Die Schuldscheindarlehen und die Na-
mensschuldverschreibungen sind jeweils in Teilbeträgen in der
Zeit vom 30. September 2022 bis zum 30. September 2025 bzw. in
der Zeit vom 30. September 2027 bis zum 30. September 2030 zur
Rückzahlung fällig. Im Oktober 2018 hat die Gesellschaft weitere
Schuldscheindarlehen mit einem Gesamtvolumen von 80 Mio. €
aufgenommen und weitere Namensschuldverschreibungen im
Gesamtnennbetrag von 20 Mio. € ausgegeben. Die einzelnen
Schuldscheindarlehen sind in der Zeit vom 5. Oktober 2025 bis
zum 5. Oktober 2028 zur Rückzahlung fällig. Die Namensschuld-
verschreibungen sind am 5. Oktober 2033 zur Rückzahlung fällig.
Im Falle eines Kontrollwechsels bei der HHLA sind die Anleihe-
gläubiger der Namensschuldverschreibungen sowie die Gläubiger
der Schuldscheindarlehen bzw. der jeweiligen Tranchen zur vor-
7.4 Die Gesellschaft wurde in der Hauptversammlung am 16. Juni
2016 ermächtigt, bis zum 15. Juni 2021 eigene A-Aktien im Um-
fang von insgesamt bis zu 10 % des im Zeitpunkt der Beschluss-
fassung – oder, falls dieser Betrag geringer ist, des im Zeitpunkt
der Ausnutzung der Ermächtigung – auf die A-Aktien entfallenden
Teils des Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Die Er-
mächtigung darf zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken, nicht
aber zum Zwecke des Handels in eigenen Aktien ausgenutzt wer-
den. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse,
mittels eines an sämtliche A-Aktionäre gerichteten öffentlichen
Kaufangebots oder mittels einer öffentlichen Aufforderung zur
Abgabe von Verkaufsangeboten erfolgen. Der Vorstand wurde
weiterhin ermächtigt, A-Aktien der Gesellschaft, die aufgrund
vorstehender Ermächtigung erworben werden, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats neben der Veräußerung über die Börse oder
durch Angebot an alle Aktionäre im Verhältnis ihrer Beteiligungs-
quoten zu allen gesetzlich zugelassenen Zwecken zu verwenden.
Zulässig sind danach insbesondere auch die Veräußerung gegen
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
68
Zusammengefasster Lagebericht
Erläuterungen zum Einzelabschluss der HHLA AG auf Basis HGB
zeitigen Fälligstellung berechtigt, im Fall der Schuldverschreibun-
gen und Darlehen bzw. der jeweiligen Tranchen aus dem Jahr 2015
allerdings vorbehaltlich der Unzumutbarkeit der Fortführung für
den jeweiligen Anleihe- oder Darlehensgläubiger. Ein Kontroll-
wechsel liegt dabei jeweils vor, wenn die Freie und Hansestadt
Hamburg direkt oder mittelbar weniger als 50,1 % der Stimm-
rechte am Kapital der HHLA hält.
Erläuterungen zum Einzelabschluss der
HHLA AG auf Basis HGB
Der Jahresabschluss der Hamburger Hafen und Logistik Aktienge-
sellschaft (HHLA AG) wird im Gegensatz zum Konzernabschluss
nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS),
sondern nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs
(HGB) aufgestellt.
Die Gesellschaft hat ferner im Juli 2020 einen Vertrag über eine
revolvierende Kreditlinie über 50 Mio. € zur allgemeinen Liquidi-
tätssicherung abgeschlossen. Im Falle eines Kontrollwechsels bei
der HHLA ist die Darlehensgeberin zur sofortigen Kündigung des
Vertrages berechtigt. Ein Kontrollwechsel liegt vor, wenn die Be-
teiligungsquote der Freien und Hansestadt Hamburg (unter Ein-
beziehung mittelbarer Beteiligungen) am Grundkapital der HHLA
auf unter 50 % sinkt.
Gesellschaft im Überblick
Struktur und Geschäftstätigkeit
Die HHLA AG ist ein führender Hafenlogistikkonzern in Europa.
Die HHLA AG ist die Muttergesellschaft des HHLA-Konzerns und
steuert den Konzern als strategische Management-Holding. Das
operative Geschäft wird von 33 inländischen und 18 ausländischen
Gesellschaften betrieben, die zum Konsolidierungskreis des Kon-
zerns zählen. Im Geschäftsjahr 2020 erweiterte die HHLA ihren
Konsolidierungskreis zum Ausbau ihres Intermodalnetzwerks und
zur Ausweitung ihrer digitalen Geschäftsaktivitäten. Darüber hin-
aus wurden keine wesentlichen rechtlichen oder organisatori-
schen Veränderungen vorgenommen.
Ferner enthalten die Dienstverträge der Mitglieder des Vorstands
eine Regelung, der zufolge sie im Falle eines Verlusts des Vor-
standsmandats aufgrund einer Änderung der Mehrheitsverhält-
nisse (Change of Control) und vergleichbarer Sachverhalte einen
Abfindungsanspruch haben. Ziffer 9
Die rechtlich selbstständige HHLA AG wurde im Rahmen des Bör-
sengangs am 2. November 2007 in die beiden Teile A-Sparte und
S-Sparte aufgeteilt. Die A-Sparte repräsentiert den Teilkonzern
Hafenlogistik. Die an der Börse notierten A-Aktien vermitteln eine
Beteiligung allein am Ergebnis und Vermögen dieser Geschäftsak-
tivitäten. Die Entwicklung und das wirtschaftliche Ergebnis des
Teilkonzerns Immobilien werden der S-Sparte zugerechnet. Die
S-Aktien werden nicht an der Börse gehandelt und befinden sich
vollständig im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg
(FHH). Im unwahrscheinlichen und bisher nicht vorgekommenen
Fall eines Verlusts im Teilkonzern Immobilien würde dieser ge-
mäß einem separat abgeschlossenen Verlustausgleichsvertrag
mittelbar durch die FHH übernommen.
9. Die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder enthalten eine
Regelung, die im Falle eines Verlusts des Vorstandsmandats ohne
wichtigen Grund – einschließlich einer Beendigung aufgrund eines
Kontrollwechsels (Change of Control), z.B. infolge eines Über-
nahme- oder Pflichtangebots – die Zahlung einer Abfindung an
das jeweilige Vorstandsmitglied vorsieht. Die Abfindung ist dabei
jeweils auf maximal zwei Jahresvergütungen (einschließlich Ne-
benleistungen) und zudem auf die Gesamtvergütung für die Rest-
laufzeit des Anstellungsvertrags begrenzt.
Die dargestellten Regelungen sind bei vergleichbaren börsenno-
tierten Unternehmen üblich. Sie dienen nicht dem Zweck der Er-
schwerung etwaiger Übernahmeversuche.
Personal
Die Anzahl der Beschäftigten in der HHLA AG betrug am 31. De-
zember 2020 insgesamt 1.043 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
(im Vorjahr: 1.055). Davon waren 253 Lohnempfänger (im Vorjahr:
271), 721 Gehaltsempfänger (im Vorjahr: 719) sowie 69 Auszubil-
dende (im Vorjahr: 65). Von den 1.043 Beschäftigten wurden im
Berichtsjahr 423 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Gesellschaf-
ten innerhalb des HHLA-Konzerns entsandt.
Wirtschaftliches Umfeld
Die Entwicklungen der Branche und der Gesamtwirtschaft ent-
sprechen im Wesentlichen denen des HHLA-Konzerns.
Ertragslage
Wesentliche Kennzahlen
in Mio. €
2020
2019
Veränd.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
69
Erläuterungen zum Einzelabschluss der HHLA AG auf Basis HGB
Umsatzerlöse
133,5
136,0
- 1,8 %
Die prognostizierte Entwicklung des Jahresergebnisses ist wie er-
wartet eingetreten und wurde darüber hinaus durch Aufwendun-
gen im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen im Segment
Container belastet.
Sonstige Erträge
und Aufwendungen
- 205,7
- 72,2
- 23,7
94,9
- 163,4 - 25,9 %
- 27,4 - 163,5 %
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
- 28,5
16,8 %
Vermögenslage
Bilanzstruktur
Beteiligungsergebnis
Ertragsteuern
143,4 - 33,8 %
- 11,7 201,9 %
75,8 - 85,6 %
11,9
Jahresüberschuss
10,9
in Mio. €
31.12.2020
31.12.2019
Aktiva
Die Umsatzerlöse der HHLA AG resultierten im Wesentlichen aus
der Weiterbelastung von Personalkosten für entsandtes Personal
der Holding an die ausgegliederten Unternehmensbereiche in den
Segmenten Container und Logistik sowie aus der Verrechnung ad-
ministrativer Dienstleistungen und Leistungen für IT-Systeme, die
in der HHLA AG gebündelt sind. Im Berichtsjahr betrugen die Um-
satzerlöse 133,5 Mio. € (im Vorjahr: 136,6 Mio. €). Der Rückgang
um 2,5 Mio. € resultierte aus Dienstleistungsverrechnungen mit
Tochtergesellschaften der HHLA AG.
Immaterielle Vermögensgegenstände
und Sachanlagen
32,5
441,7
32,4
444,5
Finanzanlagen
Sonstige Aktiva
Bilanzsumme
741,2
718,5
1.215,4
1.195,4
Passiva
Eigenkapital
474,6
334,8
406,0
1.215,4
39,0
492,2
330,1
373,1
Rückstellungen für Pensionen
Sonstige Passiva
Bilanzsumme
Die sonstigen Erträge und Aufwendungen belasten das Ergeb-
nis im Vorjahresvergleich um zusätzlich 42,3 Mio. €. Dies resul-
tierte im Wesentlichen aus erhöhten Aufwendungen im Zuge von
Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Container.
1.195,4
41,2
Eigenkapitalquote in %
Anlagenintensität in %
2,7
2,7
Die Verbesserung des Finanzergebnisses gegenüber dem Vor-
jahr ist im Wesentlichen auf zinsinduzierte Rückstellungsverände-
rungen zurückzuführen.
Die Restbuchwerte der immateriellen Vermögensgegenstände
und des Sachanlagevermögens betrugen zum Bilanzstichtag
32,5 Mio. € (im Vorjahr: 32,4 Mio. €). Die Investitionen in immate-
rielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen betru-
gen im Berichtsjahr 4,9 Mio. € (im Vorjahr: 6,9 Mio. €). Der Inves-
titionsschwerpunkt lag dabei auf dem Ausbau der IT-Landschaft.
Die Entwicklung des Beteiligungsergebnisses ist im Wesentli-
chen auf die Geschäftsentwicklung des Segments Intermodal und
den im Segment Container erhöhten Aufwendungen im Zuge von
Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Die ergebnis-
wirksam vereinnahmten Jahresüberschüsse aus den Tochterge-
sellschaften und Beteiligungen der HHLA AG haben sich im Vor-
jahresvergleich um 48,5 Mio. € auf 94,9 Mio. € reduziert (im Vor-
jahr: 143,4 Mio. €).
Das Finanzanlagevermögen reduzierte sich um insgesamt
2,8 Mio. € auf 441,7 Mio. €.
Das Eigenkapital hat sich gegenüber dem Jahresende 2019 um
17,6 Mio. € verringert. Der Rückgang begründet sich im Wesentli-
chen aus der Ausschüttung von Dividenden in Höhe von 54,7 Mio.
€. Gegenläufig wirkte die Kapitalerhöhung aus der Dividenden-
ausschüttung gegen Sacheinlage in Höhe von 25,2 Mio. €.
Der Rückgang der Ertragsteuern um 23,6 Mio. € resultierte über-
wiegend aus dem geringeren Betriebsergebnis.
Der Jahresüberschuss der Gesellschaft betrug im Berichtsjahr
10,9 Mio. € (im Vorjahr: 75,8 Mio. €). Davon entfallen auf die
A-Sparte ein Jahresüberschuss von 4,9 Mio. € (im Vorjahr:
66,6 Mio. €) und auf die S-Sparte 6,0 Mio. € (im Vorjahr:
9,2 Mio. €).
Entwicklung der Pensionsrückstellungen
Soll-Ist-Vergleich
in Tsd. €
2020
2019
Bilanzwert am 01.01.
330.110
323.888
in Mio. €
Ist 2019
75,8
Prognose 2020 Ist 2020
stark rückläufig 10,9
In der Gewinn- und Verlustrechnung er-
fasster Aufwand
Jahresüberschuss
23.826
25.301
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
70
Zusammengefasster Lagebericht
Erklärung des Vorstands
Rentenzahlungen
- 19.175
- 19.079
Risiko- und Chancenbericht
Bilanzwert am 31.12.
334.761
330.110
Die Geschäftsentwicklung der HHLA AG unterliegt im Wesentli-
chen den gleichen Risiken und Chancen wie die des HHLA-Kon-
zerns. An den Risiken ihrer Tochterunternehmen und Beteiligun-
gen partizipiert die HHLA AG grundsätzlich entsprechend ihrer je-
weiligen Beteiligungsquote.
Die HHLA AG bewertet die Ansprüche aus bestehenden Pensi-
onsverpflichtungen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren
„Projected Unit Credit Method“. Dabei erfolgt die Zuordnung
künftiger Leistungen im Verhältnis der bereits zurückgelegten zu
der bis zum Eintritt des jeweiligen Versorgungsfalles möglichen
Dienstzeit. Zusätzlich werden die künftig zu erwartenden Renten-
und Entgeltsteigerungen berücksichtigt. Für das Berichtsjahr wird
ein von der Deutschen Bundesbank vorgegebener durchschnittli-
cher Marktzins der vergangenen zehn Jahre von 2,30 % (im Vor-
jahr: 2,71 %) angewandt.
Die HHLA AG als Mutterunternehmen des HHLA-Konzerns ist in
das konzernweite Risiko- und Chancenmanagementsystem ein-
gebunden. Im Kapitel Risiko- und Chancenbericht des zusammen-
gefassten Lageberichts erfolgt die nach § 289 Abs. 5 HGB erfor-
derliche Beschreibung des internen Kontrollsystems. Risiko-
und Chancenbericht
Prognosebericht
Ausblick
Dabei wird gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei der Pensionsrück-
stellung pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen.
Die Pensionsrückstellung betrug zum Bilanzstichtag 334,8 Mio. €
(im Vorjahr: 330,1 Mio. €).
Die Erwartungen für die HHLA AG spiegeln sich aufgrund ihrer
Verflechtungen mit den Konzerngesellschaften und ihres Ge-
wichts im Konzern in der Prognose des Konzerns wider. Es wird
erwartet, dass die für den HHLA-Konzern getroffenen Aussagen
zur Markt- und Umsatzentwicklung sich im Wesentlichen in den
Umsatzerlösen der HHLA AG widerspiegeln werden. Darüber hin-
aus sollte das Beteiligungsergebnis wesentlich zum Ergebnis der
HHLA AG beitragen. Prognosebericht
Finanzlage
Liquiditätsanalyse
in Mio. €
2020
431,4
67,0
2019
416,1
103,7
- 26,7
- 61,7
431,4
224,1
207,3
Finanzmittelfonds am 01.01.
Cashflow aus laufender Tätigkeit
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Finanzmittelfonds am 31.12.
davon ggü. Tochtergesellschaften
davon liquide Mittel
- 2,2
Erwartete Ertragslage 2021
- 29,5
466,7
291,9
174,8
Auf Basis der im Prognosebericht des Konzerns erwarteten Er-
tragslage des HHLA-Konzerns geht die HHLA AG insgesamt von
einem stark verbesserten Jahresüberschuss gegenüber dem Vor-
jahreswert aus. Auch für die HHLA AG ist eine verlässliche Prog-
nose aufgrund der im Prognosebericht des Konzerns beschriebe-
nen unsicheren Rahmenbedingungen weiterhin nicht möglich.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Be-
richtsjahr 67,0 Mio. € (im Vorjahr: 103,7 Mio. €). Er war wesentlich
durch das Betriebsergebnis und vereinnahmte Beteiligungsergeb-
nisse geprägt. Der Cashflow reichte im Berichtsjahr vollständig
aus, um die Investitionen zu finanzieren.
Erwartete Vermögens- und Finanzlage 2021
Auf Basis der im Prognosebericht des Konzerns beschrieben liqui-
ditätssteuernden Maßnahmen geht die HHLA AG von einer wei-
terhin stabilen Finanzlage aus.
Der Finanzmittelfonds setzte sich im Rahmen bestehender Cash-
Pool-Verträge aus Forderungen gegenüber Tochtergesellschaf-
ten in Höhe von 291,9 Mio. € (im Vorjahr: 224,1 Mio. €), liquiden
Mitteln in Form von Bankguthaben in Höhe von 92,8 Mio. € (im
Vorjahr: 112,3 Mio. €), davon kurzfristige Einlagen bei Kreditinsti-
tuten in Höhe von 40,0 Mio. € (im Vorjahr: 45,0 Mio. €), sowie
Clearing-Forderungen gegenüber der Hamburger Gesellschaft für
Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH, Hamburg
(HGV), in Höhe von 82,0 Mio. € (im Vorjahr: 95,0 Mio. €) zusam-
men. Die HHLA AG ist mit der S-Sparte in das Cash-Clearing-Sys-
tem der HGV einbezogen. Die A-Sparte nutzt darüber hinaus die
Möglichkeit, Liquiditätsüberschüsse bei der HGV anzulegen, so-
weit dies für die HHLA AG vorteilhaft ist.
Dividende
Die Gewinnverwendung der HHLA AG orientiert sich wie im Vor-
jahr an der Ergebnisentwicklung des abgelaufenen Geschäftsjah-
res. Der Bilanzgewinn und eine stabile Finanzlage stellen dabei die
Grundlage für eine Fortsetzung der kontinuierlichen Ausschüt-
tungspolitik dar.
Erklärung des Vorstands
Nach den Umständen, die dem Vorstand zu dem Zeitpunkt be-
kannt waren, in dem die im Abhängigkeitsbericht gemäß § 312
AktG über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufge-
führten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden oder Maßnah-
men getroffen oder unterlassen wurden, hat die Gesellschaft bei
den Rechtsgeschäften eine angemessene Gegenleistung erhalten
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Zusammengefasster Lagebericht
Erklärung des Vorstands
71
und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen
wurden, nicht benachteiligt worden.
Gemäß § 4 der Satzung hat der Vorstand in analoger Anwendung
der Regelungen des § 312 AktG einen Bericht über die Beziehun-
gen zwischen der A-Sparte und der S-Sparte zu erstellen. Nach
den Umständen, die dem Vorstand zu dem Zeitpunkt bekannt wa-
ren, in dem die im Bericht über die Beziehungen zwischen der A-
Sparte und der S-Sparte aufgeführten Rechtsgeschäfte vorge-
nommen wurden, haben beide Sparten eine angemessene Ge-
genleistung erhalten. Aufwendungen und Erträge, die nicht einer
Sparte direkt zugeordnet werden können, sind entsprechend der
Satzung auf die Sparten aufgeteilt worden. Es wurden keine Maß-
nahmen auf Veranlassung oder im Interesse der jeweils anderen
Sparte getroffen oder unterlassen.
Hamburg, den 15. März 2021
Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Angela Titzrath
Jens Hansen
Dr. Roland Lappin
Torben Seebold
Einige der im Lagebericht enthaltenen Angaben, einschließlich der Aussagen zu Umsatz-
und Ergebnisentwicklungen sowie zu möglichen Veränderungen in der Branche oder zur Fi-
nanzlage, enthalten zukunftsbezogene Aussagen. Diese Aussagen beruhen auf gegenwärti-
gen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Gesell-
schaft. Der Eintritt oder Nichteintritt eines unsicheren Ereignisses könnte dazu führen, dass
die tatsächlichen Ergebnisse einschließlich der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der
HHLA wesentlich von denjenigen abweichen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder im-
plizit angenommen oder beschrieben werden.
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
72
Glossar
Fachbegriffe
Glossar
liegen. Zu den vier größten Häfen zählen Hamburg, Bremerhaven,
Rotterdam und Antwerpen.
Fachbegriffe
Außergewöhnlich Großes Fahrzeug (AGF)
Portalkran (auch Bahnkran oder Lagerkran)
Großschiff, das mindestens 330 Meter lang und/oder 45 Meter
breit ist. Dieser Schiffstyp nimmt besonders auf den Relationen
zwischen Fernost und Nordeuropa immer stärker zu.
Kran, der seinen Arbeitsbereich wie ein Portal überspannt. Wird er
im Blocklager eingesetzt, heißt er auch Lagerkran oder im
Bahnumschlag Bahnkran.
Automated Guided Vehicle (AGV)
RoRo
Vollautomatisches, fahrerloses Transportfahrzeug, das auf dem
HHLA Container Terminal Altenwerder die Container zwischen
den Containerbrücken an der Wasserseite und dem Blocklager be-
wegt.
Die Abkürzung steht für „roll-on/roll-off“ und bezeichnet ein La-
deverfahren für Güter, die in ein oder von einem Schiff gerollt bzw.
gefahren werden. Bei der rollenden Ladung handelt es sich meist
um Kraftfahrzeuge oder Lkws, aber auch Projektladungen werden
rollend auf speziellen Aufliegern transportiert.
Blocklager
Bei der HHLA werden auf den Containerterminals Altenwerder
und Burchardkai automatisierte Blocklager zur kompakten und
effizienten Stapelung von Containern eingesetzt. Diese bestehen
aus mehreren Lagerblöcken. Transport und Stauen der Boxen
übernehmen Portalkräne.
Shuttlezug
Zug, der mit einer gleichbleibenden Wagengarnitur auf derselben
Strecke hin- und herpendelt, aufwändiges Rangieren entfällt. Die
HHLA-Bahngesellschaften setzen Shuttlezüge zwischen den See-
häfen und den Hub-Terminals (Hinterland) ein.
ConRo-Schiff
Spreader
Schiff, das sowohl Container als auch rollende Ladung RoRo
transportieren kann.
Tonnenschweres Greifwerkzeug einer Containerbrücke oder
eines Krans, mit dem ein Container angehoben oder abgesetzt
wird.
Containerbrücke
Krananlage zum Be- und Entladen von Containerschiffen; um die
stetig größer werdenden Schiffe abzufertigen, sind auch die je-
weils neuen Containerbrücken in Höhe und Länge ihrer Ausleger
deutlich gewachsen.
Standardcontainer
TEU
Tandembrücke
Feeder / Feederschiff
Eine hocheffiziente Containerbrücke, die in einer einzigen Be-
wegung zwei 40- oder vier 20-Fuß-Container gleichzeitig löschen
oder laden kann. Die HHLA setzt solche Brücken am Container
Terminal Burchardkai ein.
Zubringerschiff, das kleinere Mengen von Containern auf Häfen
weiterverteilt. Von Hamburg aus wird vor allem die Ostseeregion
mit Feedern bedient.
Hinterland
Terminal
bezeichnet das Einzugsgebiet eines Hafens
In der maritimen Logistik versteht man darunter eine Anlage für
den Umschlag von Gütern auf verschiedene Verkehrsträger
Hub-Terminal (Hinterland)
TEU (Twenty Foot Equivalent Unit)
Terminal, der als Umschlagknotenpunkt Ladung bündelt und
weiterverteilt. Solche Hub-Terminals betreiben die Bahngesell-
schaften der HHLA in Budapest, Ceska Trebova, Dunajska Streda,
Posen und Prag.
Genormter 20-Fuß-Standardcontainer, der als Maßeinheit zur
Zählung von Containermengen dient. Ein 20-Fuß-Standardcon-
tainer ist 6,06 Meter lang, 2,44 Meter breit und 2,59 Meter hoch
Intermodal / Intermodalsysteme
Traktion
Transport unter Nutzung mehrerer Verkehrsträger (Wasser,
Schiene, Straße), der die jeweils spezifischen Vorteile kombiniert
Fortbewegung von Zügen durch Lokomotiven
Transportleistung
Nordrange
Leistungskennziffer im Bahnverkehr, die sich aus dem Produkt
von transportierter Menge und zurückgelegter Strecke ergibt
Nordeuropäische Küste, an der im weiteren geografischen Sinn
alle nordeuropäischen Überseehäfen von Le Havre bis Hamburg
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Glossar
73
Finanzbegriffe
Van-Carrier (auch VC oder Straddle-Carrier)
IFRS
Fahrzeug zum Transport von Containern auf den Terminals. Der
Fahrer bewegt seinen Van-Carrier über den Container, hebt die-
sen an und kann ihn in bis zu vier Lagen übereinanderstapeln
International Financial Reporting Standards
Impairment-Test
Werthaltigkeitstest nach IFRS
Finanzbegriffe
Investitionen
DBO (Defined Benefit Obligation)
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und
als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sowie in immaterielle
Vermögenswerte
Leistungsorientierte Pensionsverpflichtung der am Stichtag er-
dienten und bewerteten Pensionsansprüche von aktiven und aus-
geschiedenen Mitarbeitern inklusive wahrscheinlicher künftiger
Änderung von Renten und Gehältern
Kapitalkosten
Aufwendungen, die erbracht werden müssen, um finanzielle Mit-
tel als Eigenkapital oder Fremdkapital in Anspruch nehmen zu
können
Durchschnittliches Betriebsvermögen
Durchschnittliches langfristiges Nettoanlagevermögen (immate-
rielle Vermögenswerte, Sachanlagevermögen, als Finanzinvesti-
tion gehaltene Immobilien) + durchschnittliches kurzfristiges Net-
toumlaufvermögen (Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen)
Operativer Cashflow
Gemäß Literatur IFRS-Kennzahlen: EBIT – Steuern + Abschrei-
bungen – Zuschreibungen +/– Veränderung langfristige Rückstel-
lungen (exkl. Zinsanteil) +/– Gewinn/Verlust aus Abgang des Sach-
anlagevermögens + Veränderung Working Capital
Dynamischer Verschuldungsgrad
Wirtschaftliche Finanzschulden (Pensionsrückstellungen + lang-
und kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Un-
ternehmen und Personen + lang- und kurzfristige finanzielle Ver-
ROCE (Gesamtkapitalrentabilität vor Steuern)
EBIT / Ø Betriebsvermögen
bindlichkeiten
– Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente,
kurzfristige Einlagen und Forderungen gegenüber der HGV (Cash
Pool)) / EBITDA
Skaleneffekt
Ökonomisches Gesetz, das besagt, dass Produktionssteigerungen
mit Verringerungen der Stückkosten einhergehen.
EBIT
Ergebnis vor Zinsen und Steuern
Umsatzerlöse
Erlöse aus dem Verkauf, der Vermietung oder Verpachtung und
aus erbrachten Dienstleistungen nach Abzug von Erlösschmäle-
rungen und Umsatzsteuer
EBITDA
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
EBT
Wertschöpfung
Ergebnis vor Steuern
Produktionswert – Vorleistungen (Materialaufwand, Abschrei-
bungen und sonstige betriebliche Aufwendungen); die erzielte
Wertschöpfung verteilt sich auf die Anspruchsberechtigten des
HHLA-Konzerns wie die Beschäftigten, Gesellschafter, Darle-
hensgeber oder die Kommune
Eigenkapitalquote
Eigenkapital / Bilanzsumme
Equity-Beteiligungsergebnis
Anteiliger Jahresüberschuss eines Gemeinschaftsunterneh-mens
oder eines assoziierten Unternehmens, geht in das Finanzergeb-
nis in der Gewinn- und Verlustrechnung ein
Finanzergebnis
Zinserträge – Zinsaufwand +/– Ergebnis der nach der Equity-Me-
thode bilanzierten Unternehmen +/– sonstiges Finanzergebnis
IAS
International Accounting Standards
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
74
Finanzkalender / Impressum
Finanzkalender
Impressum
25. März 2021
Herausgeber
Berichterstattung Gesamtjahr 2020
Analysten-Telefonkonferenz
Hamburger Hafen und Logistik AG
Bei St. Annen 1
20457 Hamburg
Telefon +49 40 3088-0
Fax +49 40 3088-3355
info@hhla.de
12. Mai 2021
Quartalsmitteilung Januar – März 2021
Analysten-Telefonkonferenz
www.hhla.de
Investor Relations
10. Juni 2021
Telefon +49 40 3088-3100
Fax +49 40 3088-55 3100
investor-relations@hhla.de
Hauptversammlung
12. August 2021
Unternehmenskommunikation
Halbjahresfinanzbericht Januar – Juni 2021
Analysten-Telefonkonferenz
Telefon +49 40 3088-3520
Fax +49 40 3088-3355
unternehmenskommunikation@hhla.de
11. November 2021
Design und Umsetzung
Quartalsmitteilung Januar – September 2021
Analysten-Telefonkonferenz
nexxar Gmbh
www.nexxar.com
Fotografie
Nele Martensen
Thies Rätzke
Druck
DBM Druckhaus Berlin-Mitte GmbH
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
HHLA-Mehrjahresübersicht
75
HHLA-Mehrjahresübersicht
in Mio. €
2016
2017
2018
2019
2020
Umsatzerlöse
Teilkonzern Hafenlogistik
Teilkonzern Immobilien
Konsolidierung
1.146,0
37,0
1.220,3
37,9
1.258,5
39,3
1.350,0
40,2
1.269,3
38,1
- 6,0
- 6,4
- 6,6
- 7,6
- 7,6
HHLA-Konzern
1.177,7
1.251,8
1.291,1
1.382,6
1.299,8
EBITDA
Teilkonzern Hafenlogistik
Teilkonzern Immobilien
Konsolidierung
265,3
21,1
274,5
21,3
297,8
20,7
358,7
23,9
0,0
269,4
20,0
0,0
0,0
0,0
0,0
HHLA-Konzern
286,4
24,3
295,8
23,6
318,5
24,7
382,6
27,7
289,4
22,3
EBITDA-Marge in %
EBIT
Teilkonzern Hafenlogistik
Teilkonzern Immobilien
Konsolidierung
147,6
16,0
156,6
16,3
188,4
15,5
204,4
16,5
110,3
12,9
0,4
0,3
0,3
0,3
0,3
HHLA-Konzern
164,0
13,9
173,2
13,8
204,2
15,8
221,2
16,0
123,6
9,5
EBIT-Marge in %
Konzernjahresüberschuss
105,1
105,9
138,5
137,1
74,1
Konzernjahresüberschuss nach Anteilen
anderer Gesellschafter
73,0
81,1
112,3
103,3
42,6
Cashflow/Investitionen/Abschreibungen
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Investitionen
234,6
- 48,9
- 122,4
138,3
275,5
- 131,2
- 119,0
142,6
232,7
- 203,4
- 31,5
322,7
- 193,8
- 176,9
224,9
161,4
291,2
- 177,3
- 150,9
196,3
141,3
Abschreibungen
122,4
122,6
114,2
165,8
Vermögen und Schulden
Langfristiges Vermögen
Kurzfristiges Vermögen
Eigenkapital
1.329,0
483,9
570,8
31,5
1.348,0
487,3
602,4
32,8
1.446,9
526,0
614,8
31,2
2.124,4
485,7
578,9
22,2
2.150,9
440,2
567,0
21,9
Eigenkapitalquote in %
Pensionsrückstellungen
Sonstige langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
460,5
567,6
214,0
2,6
448,9
544,9
239,1
2,3
448,9
665,7
243,4
2,5
503,2
1.246,6
281,3
531,1
1.193,6
299,4
5,1
Dynamischer Verschuldungsgrad
Bilanzsumme
4,0
1.812,9
1.835,3
1.972,9
2.610,0
2.591,1
Personal
Beschäftigtenzahl per 31.12.
Leistungsdaten
5.528
5.581
5.937
6.296
6.312
Containerumschlag in Mio. TEU
Containertransport in Mio. TEU
6,7
1,4
7,2
1,5
7,3
1,5
7,6
1,6
6,8
1,5
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
2
Nachhaltigkeit
Kennzahlen
HHLA-Konzern
2020
2019
Veränderung
Ökologie
CO2-Emissionen in Tsd. t mit Berücksichtigung Strom aus erneuerbaren Energien
Direkte CO2-Emissionen
155,0
75,7
167,2
83,6
- 7,3 %
- 9,5 %
- 10,0 %
- 0,2 %
- 0,4 %
- 13,9 %
13,9 %
- 5,1 %
9,6 %
Indirekte CO2-Emissionen (ohne Fahrstrom)
davon kompensiert durch erneuerbare Energien
Indirekte CO2-Emissionen durch Fahrstrom
Diesel, Benzin und Heizöl in Mio. l
Erdgas1 in Mio. m³
37,0
41,1
23,8
23,8
66,1
24,1
66,3
28,0
8,0
9,1
Strom2 in Mio. kWh
117,0
86,2
191,9
3,1
123,2
78,7
davon Strom aus erneuerbarer Energie
Fahrstrom1 in Mio. kWh
185,0
3,6
3,7 %
Fernwärme in Mio. kWh
- 7,2 %
- 1,6 %
- 6,2 %
18,8 %
11,7 %
51,3 %
Fernwärmeeinspeisung in öffentliches Netz aus hocheffizienter KWK-Anlage3 in Mio. kWh
Wasserverbrauch4 in m3
32,8
33,3
92.727
9.940
7.671
2.269
98.895
8.328
6.828
1.500
Abfallmenge5 in t
davon nicht gefährliche Abfälle
davon gefährliche Abfälle
31.12.2020
31.12.2019
Veränderung
Beschäftigte
Anzahl der Beschäftigten
6.312
174
15,5
4,8
6.296
204
15,3
4,7
0,3 %
- 14,7 %
1,3 %
Anzahl der Neueinstellungen5
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit5 in Jahren
Fluktuationsquote5 in %
0,1 PP
15,2 %
2,6 %
Ausgaben für Aus- und Weiterbildung in Mio. €
Anzahl der meldepflichtigen Unfälle4 (ohne Wegeunfälle)
5,3
4,6
79
77
2020
2019
715,6
Veränderung
- 8,3 %
Wirtschaft
Wertschöpfung in Mio. €
656,0
1
2
3
4
5
Verbräuche für Erdgas und Fahrstrom teilweise geschätzt
Ohne Fahrstrom
Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage
Deutschland, Estland, Polen, Tschechien, Slowakei und Ukraine
In Deutschland
Bei dem vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht handelt es sich um einen Auszug der wesentlichen nachhaltigkeitsrelevanten
Themen aus dem HHLA-Geschäftsbericht 2020. Der Nachhaltigkeits-bericht dient zugleich der Erfüllung der gesetzlichen
Anforderungen, die sich für die HHLA erstmals seit 2017 gemäß dem Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstat-
tung von Unternehmen in Lage- und Konzernlageberichten ergeben. Alle Abschnitte, die im Detailindex auf Seite 6 mit ei-
nem Sternchen gekennzeichnet sind, sind Bestandteil des nichtfinanziellen Berichts. Eine Zusammenfassung aller für den
nichtfinanziellen Bericht relevanten Inhalte steht zudem als eigenständiges PDF im Download-Center des Online-Geschäfts-
berichts zur Verfügung.
Der vollständige Bericht inklusive GRI-Index wird ausschließlich im Internet veröffentlicht:
http://bericht.hhla.de/geschaeftsbericht-2020
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020
Nachhaltigkeit
3
Statement der Vorstandsvorsitzenden
Nachhaltigkeit
Sehr geehrte Damen und Herren,
Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende
einen positiven Nebeneffekt hat die aktuelle Coronavirus-Pande-
mie: Die globalen CO2-Emissionen gingen 2020 nach Berechnun-
gen des Hamburger Marktforschungsinstituts Statista um sieben
Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Das entspricht einer
Menge von 2,4 Milliarden Tonnen CO₂. So begrüßenswert diese
Reduktion ist, durch sie wird die Klimaerwärmung allenfalls ver-
langsamt, aber noch lange nicht gestoppt. Es ist sogar zu befürch-
ten, dass die Emissionen wieder sprunghaft steigen, wenn keine
Lockdowns mehr die Mobilität und den Warenverkehr einschrän-
ken. Die Bekämpfung der Pandemie bindet viele Ressourcen, aber
dies darf keine Ausrede sein, um andere globale Herausforderun-
gen wie den anhaltenden Klimawandel zu vernachlässigen. Pan-
demie und Klimawandel haben eines gemeinsam: Beide Krisen
machen nicht an Staatsgrenzen halt, beide können deshalb nur
durch gemeinsame, ganzheitliche Anstrengungen bewältigt wer-
den.
Wir sind überzeugt: Die Zukunft der HHLA basiert nicht nur auf
technischer, sondern vor allem auf nachhaltiger Innovation. Das
heißt: Jede Innovation, jede technische Neuentwicklung hinter-
fragen wir nicht nur hinsichtlich ihres Nutzens für unser Geschäft,
sondern auch hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit.
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) leistet seit vielen
Jahren einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz. Das Nachhal-
tigkeitsmanagement der HHLA ist nicht von Krisen und Konjunk-
turen abhängig, sondern integraler Bestandteil unseres unterneh-
merischen Handelns. Unser Anspruch, das „Tor zur Zukunft“ zu
sein, beschränkt sich nicht nur darauf, unsere Position als einer der
führenden europäischen Logistikkonzerne auszubauen. Wenn wir
Zukunft gestalten, dann heißt das für uns auch, dass wir verant-
wortungsvoll und nachhaltig handeln. Dies allein schon aus
Selbstinteresse: Denn mit der Zerstörung der Natur ginge auch
die Zerstörung unseres Geschäftsmodells einher. So schaffen wir
mehr Wert für unsere Kunden, unsere Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter, unsere Aktionäre, unser gesellschaftliches Umfeld und
unser Unternehmen – und reduzieren gleichzeitig unseren ökolo-
gischen Fußabdruck. „Balanced Logistics“ bedeutet für uns, ein
Gleichgewicht zu schaffen zwischen unserem wirtschaftlichen Er-
folg, guten Arbeitsbedingungen, unserer gesellschaftlichen Verant-
wortung und dem Umwelt- und Klimaschutz. Dabei ist das eine Vo-
raussetzung für das andere: Nur mit guten Erträgen haben wir die
Mittel und Möglichkeiten, gezielt in unsere wichtigste Ressource zu
investieren, unsere Mitarbeiter, und unserer Verantwortung für Ge-
sellschaft und Umwelt nachzukommen.
Ungeachtet der infolge der Coronavirus-Pandemie entstandenen
außergewöhnlichen Lage für die meisten Wirtschaftsunterneh-
men halten wir an unserem Ziel einer weitestgehend klimaneutra-
len Produktion bis zum Jahr 2040 fest. Weiterhin gilt unser Ver-
sprechen, bis zum Jahr 2030 die CO
2-Emissionen im Vergleich zu
2018 zu halbieren. Mit ihren Leistungen gehört die HHLA zu den
Top 30 der nachhaltigsten Unternehmen in Deutschland, wie eine
Statista-Analyse der Nachhaltigkeitsaktivitäten von 2.000 großen
Unternehmen ergab. Wir sehen darin eine Bestätigung für den Er-
folg unseres Ansatzes von „Balanced Logistics“. Gleichzeitig ist
diese Anerkennung eine Verpflichtung, in den Anstrengungen
nicht nachzulassen. Um uns weiter zu verbessern, wollen wir auch
von anderen lernen. Deshalb suchen wir das Gespräch mit Verbän-
den, Organisationen und Initiativen der ökologischen Bewegung
bzw. laden diese zum Erfahrungsaustausch ein.
Ihre
Wir haben dies auch unter den besonderen Bedingungen des Ge-
schäftsjahres 2020 erfolgreich getan, wie Sie dem vorliegenden
Nachhaltigkeitsbericht entnehmen können. So haben wir den
Ausstoß von CO₂-Emissionen weiter gesenkt. Der Container Ter-
minal Altenwerder (CTA) wurde erneut als klimaneutrale Anlage
zertifiziert, weltweit die erste. Mit „HHLA Pure“ bieten wir unse-
ren Kunden eine Lösung für klimaneutrale Transporte zwischen
dem Hamburger Hafen und dem Hinterland an. Wir haben damit
begonnen, dieselbetriebene Fahrzeuge für den Containertrans-
port auf dem Terminal durch batteriebetriebene zu ersetzen.
Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende
HHLA-GESCHÄFTSBERICHT 2020